ter wone n Versandgeschäft ing. Hamburg 8 hp. u. 1. Eta inlguna, altbewhn er. S 2. 6. Ruf 2391 und Gummischuh fähler. Neckaraue Zcke Schulstraße. Kunsthandel- Ver n- Schätzungen„ 18, Fernruf 258 10 ung, dafür ist Glaset 6. 30(Tel Nr 263 Adresse chler, Schimpe zrecher 519 87/88. -Unternehmen lien eche. Röhren. FI zuben Mazx Schren ung, Mannh, 8 6. er Nr 219 23 wller, Versteigerel f 235 84, übernimm gte Schätzungen un ngen. üngon Hearcdit plonlestaclt. Wir aktiven, passiven ieder zu unserer àn 6. Mai 1943, nachm Sängerheim„Adler len Generalversamm lch erwarte restlot „ Val. Treiber, Veh ren Sogtkortaffel den nächsten Tage lungen werden noc nommen. Gebr. Ws stadt, Fernruf 457½. f In die Strategie unserer Gegner ist Tschung- king-China als eine Art Kanonenfutter ein- gesetzt, das hinhaltend die Japaner bis zu nger 13 eben zehllfin sof. od. spl Albrecht, Schwetzin ꝛofswirtsch., Ruf 3 Haupt- u.* ucht. 241 741Sch½ Kriegerwitwe. such tags od. 3 Tage 1. di erkauf od. Büro l en. 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Die„China Times“ erklärt, daß, ije länger eine solche Offensive hinaus- Zeitung„New China Daily News“ verlangt von Ensland und den USaA stärkere Aktivi- tät, wobei das Blatt bitter bemerkt, Eng- doner und Washingtoner Berichten. Es ist oflenkundig, daß gegenwärtig ein heftiges Tauziehen über den einzuschlagenden Kurs soren diese Debatte in der Presse abzudrosseln. der englischen und amerikanischen Regie- rung sehr unangenehm aufgefallen zu sein. auch die„ New Voric Herald Tribune“ aus- pprach, nämlich jetzt sich stärker gegen Ja- nungen Australiens und Tschungking-Chinas präsident hat an Marschall Tschiangkaischek eine telegraphische Botschaft gesandt, in- dem er diesem erneut die anglo-amerika- nische Unterstützung im Kampf gegen Ja- Cordell Hull hat sich sofort beeilt, die Be- tärische Mitarbeiter des„Fhiladelphia In- gen ausbauten, von amerikanischer Seite eine Gegenaktion „Look“ vertritt der bekannte USA-Militär- — verlag undschrittleltung: Mannheim, R 3. 14/15 rernrut-Sammel-Vr. Mannheim 354 21. Berliner Sehriktleitung: Berlin W 30, Nollendorfplatz 6. Fernruf Berlin 27 1976. Erscheinungsweise: wöchentlich als Morgenzeitung. Hauptverbreitungsgebiet: Groß Mannheim und Nordbaden al 21 Reichspfenni gültiger Anzeigeſlpreisliste; zur Zeit ist Liste Nr. 13 gültig Bezugspreils: Frel Haus.— Reichsmark einschlleßlich Trägerlohn; del postbezug.70 Reichsmark leinschlleßlich postzeitungsgebühren) zuzüglich 42 Reichspfennig Bestellgeld. Anzeilgenpreise laut ſeweils zahlungs und EBrfüllunssort: Manubeim HAUPTAUSGABE MANNHEIM 13. JTAHRGANG. Europu oder Puzifik (Von unserer Berliner Schriftleitung) G. S. Berlin, 15. Mai. Der militärisch und politisch Schwüächste der Achsengegner, Tschungking- China, scheint allmählich die Geduld mit der anglo- amerikanischen Kriegspolitik zu verlieren. dem Augenblick beschäftigen soll, an dem die Anglo-Amerikaner genügend Streit- kräfte und ausreichenden Willen für offen- kann. Das bedeutet keineswegs eine bedeuten, womit dann automatisch japani- sche Kräfte freiwerden. Offenbar versuchen die Vertreter Tschung- vor zu Gehör zu bringen. Jedenfalls macht die Einleitung einer großen Gegęnoffensive gezogen werde, um so teurer sie zu stehen kommen werde. Auch die kommunistische md sei eher unwillig etwas in Ostasien zu Diese Auseinandersetzungen bei unseren Feinden über die nunmehr einzuschlagende Strategie spiegeln sich auch in den Lon- im Gange ist. Seit Samstag sind die Zen-— in Amerika und England bemüht, Dennoch erfährt man noch aus der„Daily Mail“, bei den Verhandlungen in Washing- ton stehe der Versuch, die Birmastraße wie- der zu öffnen, auf der Tagesordnung. Diese Meldungen und Andeutungen scheinen bei Ganz offensichtlich haben Wünsche, wie sie pan zu wenden, die gleichgerichteten Hoff- ins Ungemessene gesteigert. Auf der ande- ren Seite stehen aber die Sowiets und be- harren auf ihrer Forderung nach einem An- griff gegen Europa. Der englische Minister- pan zuslcherte. Der USA-Staatssekretär USI- Milifärkrifiker zur Kriegiührung Japans Position wird immer unangreifbarer Knox ließ MacArthur im Stich Lissabon, 15. Mai.(Eig. Dienst), *V Man beginnt in den USA einzusehen, daß die Hoffnung, die Zeit würde in der Krieg- führung im Pazifik für die Vereinigten Staaten arbeiten, endgültig begraben wer⸗ den muß.„Amerika kämpft nicht einmal mehr einen defensiven Sperrkrieg gegen das japanische Vordringen“, stellt der mili- quirer“ fest und gesteht ein, daß die Ja- paner, während sie ihre eroberten Stellun- immer weiter erfolgreich vorstießen.„Vor einem Jahr besetzten ja- panische Streitkräfte“, so klagt der ameri- kanische Sachverständige,„schlagartig die Aléuten. Das Oberkommando der USA- Marine machte sich damals über dieses aus- sichtslose japanische Unternehmen lustig und versprach, es durch ein paar Bomben- angriffe zu erledigen. Aber erst jetzt konnte unternommen werden, die sich lediglich gegen eine der besetzten Inseln richtete.“ Im letzten April-Heft der Zeitschrift kritiker Major Whesler Nickolson den glei- chen Standpunkt. Deutschland und seine Verbündeten, so schreibt er, hätten in Europa über 13 Millionen Mann gut ausge- bildeter Truppen zur Verfügung. Wenn die UsA wirklich fühlbar in den Kampf in Europa einsreifen wollten. müßten sie min- destens 4 Millionen Soldaten nach Europa entsenden. was angesichts der Tonnagelage und cer deutschen-Boot-Gefahr ein ge- wagtes Unternebmen darstellen würde. Einen Sieg gegen die Achsenmöchte in Europa könnte man nur unter dem Fivsatz gewaltiger Menschenmassen in Land-chlach- ten erringen.„Wie würde“, so fraste Nickol- n, als daß es dazu nieht in der Lage würe. *V Tschungking-China ist es müdle, die Rolle eines Lückenbüflers deutung dieses Hilfeversprechens vor der Presse mit dem Hinweis abzuschwächen, solche Zusicherungen seien der Tschung- king-Regierung schon des öfteren gegeben Worden. Sie brauchten keine aktuelle Be— deutung zu haben, aber es sei nützlich, sie von Zeit zu Zeit zu wiederholen. Bei dem Ringen um die strategische Ent- scheidung stehen sich bei unseren Feinden drei Gruppen gegenüber: 1. Die Sowiets, die einen massiven Angriff der Anglo-Amerikaner unter Einsatz aller ihrer Kraft gegen Westeuropa ver- langen.. 2. Die englische Regierung, die auf Churchills strategischer Lieblingsidee beharrt, die Offensivkraft der Anglo-Ame⸗ rikaner im Mittelmeerraum einzusetzen, weil sie annimmt, daß dort der Punkt des schwächsten militärischen Widerstandes sein könnte. Operationen gegen Italien, Kre- ta und den Dodekanes, mit dem Wunsche, auch die Türkei in die Kämpfe zu ver- wickeln, gehören in dieses Programm, das Churchill seit dem Herbst 1940 verfolgt. In Casablanca hat er dafür die Unterstützung der Amerikaner gewonnen. 3. Tschungking-China, Australien, ein Teil der Führer der nordamerikanischen Wehrmacht, unter ihnen General MacArthur und ein Teil der Politiker der USa, insbe- sondere solche der Opposition fordern, daß das Schwergewicht der anglo-amerikani- schen Offensivkraft jetzt gegen Japan ein- gesetzt wird. Die hie und da von der Feindagitation aufgestellte These, wonach eine achsenfeind- liche Europa-Offensive mit einer Ostasien- offensive gleichgeschaltet werden könnte, kann man auf sich selbst beruhen lassen. Für eine solche Doppeloffensive verfügen unsere Feinde nicht über ausreichende See- streitkräfte und vor allem auch nicht über NUMMER 134 kannten Militärkritikers der ausreichende Tonnage, sowohl zur Vorbe⸗ ——— e. e SONNT 4—— * 2 reitung einer solchen Gro den notwendigen Nachsel Ozeane hinweg. Die von de geforderte Großoffensive auf den entschiedenen lischen Regierung und deshalb vieles dafür, di Wärtig auf die Fortführt Mittelmeer bei gleichzeitiger, aber beschei- dener Verstärkung der anglo-amerikanischen Streitkräfte in dem pazifischen Raum eini · gen wird. Die USA-Wehrmacht kann bei dieser von unseren Feinden augenblicklich beratenen Gesamtstrategie des Krieges vorläufig doch nureine bescheidene Rolle spielen, Als Be- weis dafür führen wir das Urteil des be- „New LVork Times“, Baldwin, an, der gerade von einer Relse durch Nordafrika und England zu- rückgekommen ist. Er warnt seine Lands- leute vor einer Unterschätzung Deutsch- lands, ohne die Bedeutung des Sieges von Tunesien verringern zu wollen. Dieser Feld- zug sei, was anglo-amerikanische Zeit und Menschen betreffe, zu kostspielig gewesen. Eine kleine deutsch-italienische Armee konnte eine weit größere anglo-amerikani- sche Streitmacht in Schach halten und eine Landung in Europa um viele Monate hin- auszögern, schreibt Baldwin. Vom USA- Heer in Tunesien berichtet er:„Wir sind in gewissem Sinne selbst unser schlimmster loskaus, Es spricht man sich gegen- g des Kampfes im Feind, wie der Tunesienfeldzug bewiesen hat. Amerikaner als Volk wie als Soldaten brauchen viel mehr Disziplin und Zähigkeit zum Durchhalten.“ Das zitiert die Meinung vieler Offlziere, wonach die USA-Landstreit- kräfte, ebenso auch die Luftwaffe, noch nicht auf gleicher Stufe mit den Deutschen stünden. Interessant ist sein Eingeständnis, daßꝭ die USA-Verluste im Verhältnis zu den eingesetzten Kräften sehr hoch waren und daß das größte Problem der Nordamerika- ner die Führung sei. W 3 e un seine Siunde Die Unterstaatssekretäre für die Wehrmacht vor den Senatsausschüssen Rom, 15. Mai.(HB-Funk) Der Haushalts- und der Wehrmachtsaus- schuß des italienischen Senats genehmigte die Voranschlage der drei Wehrmachts- ministerien, nachdem die Unterstaatssekre- täre für Heer, Marine und Luftwaffe ihre Rechenschaftsberichte abgelegt hatten. Der Unterstaatssekretär im Kriegsmini- sterium hob den heldenhaften Einsatz ita- lienischer Truppen in Tunesien und im Feldzug gegen Sowjetrußland hervor. Zu den Verteidigungsmaßnahmen der italieni- schen Inseln und Küsten stellte er fest, daß der Feind bei einem etwaigen Angriffsver- such auf einen gewaltigen Abwehrwal! des Willens und der Waffen stoßen Würde. Die unvermeidlichen Wechselfälle der Kriegsführung würden mit der Gewiß- heit aufgenommen, daß der Duce die ita- lienische Flagge zum Siege führen werde. Unterstaatssekretär Riccardi umerstrich die großen Leistungen der italienischen Kriegs- marine beim Schutz der Geleitzüge nach dem Balkan und nach Afrika. Sie kenne nur die eine Losung„Standhalten bis zum letz- ten, standhalten für Italien, den König und Kaiser, dem Duce.“ Der Unterstaatssekretär Japan Zeit hätte, seine eroberten Stellun- gen auszubauen? Seit Pearl Harbour hat sich Japan hinter einer Kette von Inseln, die eine Flotte unversenkbarer Flugzeus- träger darstellen, eingebaut. Es hat sein Menschenreservoir um 100 Millionen Men- schen erweitert, die Bevölkeruns der Fhilip- pinen nicht einmal eingerechnet, und es wird von Jahr zu Jahr stärker und unan- greifbarer, es ist jetzt“, s0 erklärt der USA- Militärkritiker,„höchste Zeit, eine Gegen- aktion gegen Japan zu starten, damit nicht die Aussicht darauf ganz verloren geht.“ Noch deutlicher wird in der gleichen Zeit- schrift der bekannte Kommentator Hallet Arend. Japan, so erklärt er, habe heute 400 Millionen Menschen unter seiner Kontrolle, von denen ein sehr erheblicher Prozentsatz Soldaten, der andere brauchbare Arbeits- kräfte zu liefern bereit sei. Die Bevölkerung des japanischen Imperiums sei heute drei- mal so groß wie die der Vereinigten Staa- ten. Aber es komme noch hinzu, daß der ja- panische Arbeiter bei größter Anspruchs- losigkeit 10 bis 14 Stunden arbeite und daß Japan nicht die Arbeitsstunde mit einem Dollar zu bezahlen habe. Jede Tonne Benzin und O1, die auf dem asiatischen Kriessschau- platz von den USA-Truppen benötigt wer- de, müßte von Amerika geschickt werden. und der Transportweg für sie sei mindestens 9000 km lang, er könne aber auch bis zu 17 000 km betragen. Es dürfe kein Zweifel darüber bestehen, sc fügt der USA-Kom- mentator hinzu, daß das Hauptgewicht die- ser Kämpfe gegen Japan von amerikanischer Seite getragen werden müsse, denn Austra- ien und Neuseeland hätten bereits alles her- gegeben, und die einzige und letzte Hilfe sei die tschungkingchinesische Armee. son, sich die Lage im Pazifik zestalten, wenn —— daran zu glauben, Japan könne von China Es sei ein gefährlicher Optimismus, noch im Luftfahrtministerium faßte noch ein- mal die schweren Verluste zusammen, die Italiens Luftwaffe dem Feind zugefügt habe. Ferner habe sie Gewaltiges in der Be- förderung von Soldaten und Material gelei- stet. Der Bevölkerung sprach er für ihr mannhaftes Verhalten gegenüber den bri- tisch-amerikanischen Terror-Angriffen sei- nen und des Landes Dank aus. Die gesamte Presse Italiens steht im Zei- chen der von Kampfeswillen und Siegeszu- versicht getragenen Ausführungen der drei Unterstaatssekretäre. Seit Februar 2532 Briten⸗ und USA-Bomber abgeschossen Berlin, 15, Mai(HB-Funk) Uber dem europäischen und dem Mittel- meerraum haben die deutschen und italie- nischen Land- und Seestreitkräfte seit Februar dieses Jahres insgesamt 2532 bri- tische und nordamerikanische Flugzeuge abgeschossen. In dieser Abschußzahl sind etwa 1800 mehr- und viermotorige Bomber enthalten. im Puzifik *. — aus mit Flugzeugen angegriffen werden, denn wie solle es, so fragt Hallet Arend. überhaupt möglich sein, das nötige Benzin und die Bomben nach Tschungking zu trans- portieren? Japan habe nach vorsichtiger Schätzung bei Kriegsausbruch rund 6800 Flugzeuge in seinem Besitz gehabt. Im Lau- ſe des letzten Jahres seien über 7000 Ma- schinen produziert worden und selbst bei noch so optimistischer Schätzung könne man nicht annehmen, daß im Verlauf des letzten Jahres auch nur die Hälfte der ursprüng- lichen Flugzeugbestände Japans durch die USA zerstört worden sei. Die Macht Japans sei also heute stärker als vor einem Jahre, und sie werde von Jahr zu Jahr stärker, das sind die abschließenden Eingeständnisse des USA-Journalisten. Es ist verständlich, daß unter diesen Um- ständen die Hilferufe der amerikanischen Befehlshaber im Paziflk immer dringender werden und in der amerikanischen Offent- lichkeit ein starkes Echo finden. So wirft „Philadelphia Record“ Marineminister Knox vor, er habe, anstatt den dringenden An- forderungen MacArthurs Verständnis ent- gegenzubringen, dessen nach Washington entsandten Flugzeugreserven an, lasse aber die Be- fehlshaber im Paziflk im Stich. Das Blatt enthüllt dabei gleichzeitig, daß die Heeres- leitung, um den Krieg in Nordafrika durch- führen zu können, sogar das für China be- stimmte Material nach Nordafrika geworfen habe. Als Beweis dafür verweist das Blatt auf Korrespondenzmeldungen aus Nordafri- ka, denen zufolge die USA-Militärwagen in Nordafrika zum Teil mit chinesischen Auf- schriften versehen waren. — 3 ———— eauftragten kurzerhand abge- wiesen. MacArther lasse daraufhin von sei- nem Hauptquartier aus nun die Nachricht verbreiten, Knox sammle in Amerika seine AG, DEN 16. MAl 1943 Mannheim, 16. Mai. Mancher Feldbrief, am Muttertag ge- schrieben, wird erst Wochen später zur Mutter gelangen. Aber auch dann wird Muttertag sein, ganz mit dem kleinen kaum hörbaren Seufzer, der Berge abräumt: der Junge hat geschrieben! Ach, wieviel Mutter- tage hat ein Mutterjahr; ihr Lieben und Sorgen und Fürsorgen beginnt mit dem klei- nen spitzen Schrei der Geburtsstunde und endet im eigenen, letzten Atemzug. Wir sagen„Muttertag“ und meinen den Ehrentag ihrer Mütterlichkeit.„Mutter- nacht“ nannte man einst die Weihnacht als die Zeit des Umgangs der weiblichen Schutzgeister.„Mutter Erde“ heißt die Welt, die uns umfängt,„Muttersprache“, was ins Herz klingt. Die stärksten Begriffe dieser Welt gehören der Mutter. Mutterliebe, Mut- terschmerz, Mutteropfer Man könnte aus soviel Begriffen der müt- terlichen Würde und Werte eine Ehrenkette knüpfen, um sie ihr an diesem Tage mit ei- nem guten Lächeln um den Hals zu legen; aber sie würde sie verlegen abnehmen und vielleicht nur ihren Sohn, den Feldurlauber, fragen:„Junge, soll ich dir einen Kuchen backen?“ Denn seht, so sind Mütter. Ihr Wesen erfüllt sich immer im Anderen, im Denken ans Kind. Ihre Söhne, die sie dem Volk und der Zukunft des Volkes schenkte, können längst harte Männer geworden sein, geprüft und bewährt in den Frost-, Sumpf- und Staub- monaten des Ostens, Atlantikkämpfer in ge- tauchten Stahlrümpfen, zähe Verteidiger in der Siedepfanne afrikanischen Bodens— die Mutter denkt an sie wie an Kinder, denkt an sie mit dem urmütterlichen Tastsinn und Ahnungsgefühl, das nicht an Breiten- und Längengrade gebunden ist. Wenn nachts der Regen an die Scheiben wischt, murmelt sie: wie mag es jetzt da draußen aussehen? Wenn es kalt wird, fällt ihr ein, daß es bei„ihm“ wohl noch kälter sein wird. In ihrer Art lebt sie alles mit, was„draußen“ geschieht, still, tapfer und sorgend; die großen Stunden und die schweren. 4 An diesem Tage wollen wir ihrer ge⸗ denken, die unsere Mütter sind. Sie lieben nicht die großen Worte, so laßt uns einmal still und ohne jede Gehärde sa- daß au Bereitschaft und in der Gläubigkeit an die gewißheit, die anderen vielleicht jene schwere Prüfung der ernsten Gewißheit, die im Kriege so mancher Soldatenmutter be- schieden ist. Worte wie„Stalingrad“ sind ihnen schmerzlich ins Herz gebrannt. An diesem Tage laßt uns stumm ihr Op- fer ehren! Diesen Müttern danken wir die Fronten hier und dort, wird das Volk einst Sieg und Zukunft zu danken haben. Was Mütter sind— der Kämpfende vorne weiß es am besten; er weiß es aus ihren tapferen und heimatlichen Briefen, er weiß es instinktiv, wenn die harte Gewalt des Krieges nach seinem Leben greift. Im- mer steht die Mutter mitten auf dem Wege der Soldaten, in den Trichtern, in den Grä- ben; und tröstlich helfend gerade dort, wo die Welt am verlassensten scheint. 5 In diesen Tagen lasen wir in dem Briefe eines Kriegsberichters von einem Verwun— deten, der am Rande eines Sonnenblumen- feldes in einem Trichter lag:„Wir konnten ihn nicht sehen, jedesmal wenn sich einer schosse der Bolschewisten gegen die Stämme. Wir hörten nur das Rufen:„Mutter Mutter!“ nicht klagend, aber verlangend. kurz und aus großer Not und Verlassenheit erhob sich immer wieder der Ruf. Endlich schoben sich unsere Sturmgeschütze weiter vor, es gab Luft, und da kam auch schon der Sanitäter mit dem Akja, dem Mulden- schlitten, und dann verstummteè der Ruf. Aber als ob etwas in uns zum Klingen ge- bracht worden wäre, tönte das Wort in-Ohr und Herz weiter:„Mutter!“ Und nicht anders erinnert man sich selbst an eine Mutter, die uns erzählte, wie in der Nacht eine Tür ihrer Wohnung selt- sam ins Schloß gefallen sei. In dieser sie Heldinnen sind, Hel- dinnen im Warten, in der Geduld, in der war kein Anzeichen einer tie Zukunft. Die einen tragen gefaßt die Un- von uns rührte, zischten die Explosivge- EINZELVERKAUFSPREIS 10 KFPE. AZiuwischen Front und Muiſeriag Nacht, da einer ihrer Söhne den Helden- tod gestorben ist. Nein, nennt es diesmal nicht eine abergläubische Regung, es ist nichts anderes gewesen als das horchende Herz der Mutter; sie hört und sieht durch hundert Wände und in die Ferne, dort wo die Fronten feuern. Alles, was um sie Atem hat und sich bewegt, ist Lebenszeichen de- rer, die draußen sind, ist Außerung des Ge- heimnisses der Mütterlichkeit. An diesem Tage aber laßt uns Ehr- kurcht haben vor der Kraft, die Mütter und Söhne verbindet über Zeit und Ferne hinwegl Sie kostet Tränen diese Kraft, sie kostet Schmerzen— wir wollen es nicht leichter sehen als es, menschlich gesehen, sein kann— aber es fließt aus dieser Kraft eine schier unversiegbare Quelle der Er- munterung und des Vertrauens in die Herzen der Kämpfenden. Das Leben ist Kampf! Ach, die Mut- ter weiß es sicherlich seit der Stunde, da das Leben ihrer Kinder so schmerzhaft sich aus ihrem Leibe rang. Nichts wird auf die- ser Erde tränenlos geschenkt; ja, fragt die Mutter! Weh aber der Erde, die keine Kindes- träne um die Mutter, keine Mutterträne um Sohn oder Tochter mehr zu empfangen hätte! Gibt es solch eine seelenlose Stätte, tränenlose Steppe? Der Kriegsberichter v. Golitschek schilderte uns diese arme Land- schaft des Ostens, aus der Welt der Be- sprisornij, der entwurzelten Kinder: „In einem kleinen Dorf im Nordabschnitt hatten wir ein bezeichnendes Erlebnis. Paw- lina, die uns die Wäsche gewaschen und sich auch in der Küche fützlich gemacht hatte, war durch eine feindliche Granate getötet worden. Sie hinterließ eine drei- zehnjährige Tochter. Da standen wir nun und berieten, wer von uns dem Mädchen die Nachricht vom Verlust der Mutter über- bringen sollte. Jeder hatte Scheu, dem Kinde diesen Schicksalsschlag mitzuteilen. Denn wir lebten in der Welt unserer Be- griffe, wir sahen einen unersetzlichen Ver- lust und fürchteten, mit unseren mangel- haften Sprachkenntnissen durch ein falsch gewähltes Wort wider Willen noch größeres Leid zu bereiten. Endlich fand sich ein Be- herzter, der das Kind zur Leiche der Mut- ter führte. Die kleine Valja betrachtete interessiert den leblosen Körper, 3 es eren Gefühls- regung zu bemerken.— Deutsche Soldaten beerdigten die Tote. Ihre Tochter stand da- bei, blickte hierhin und dorthin, lächelte den Soldaten zu und lief dann leichtfüßig wieder zum Dorfe zurück. Sie war kein schlechtes Ding, die kleine Valja. Aber sie gehörte einer uns fremden Welt an.“ In der Tat, welch eine fremde Welt, in der das Gemüt zum Mondkrater, das Herz zum mechanisierten Motor, das Mütterlicho etwas Entseeltes geworden ist! Könntet ihr zu dieser kleinen Valja vom Muttertag sprechen? Würde sie begreifen, daß dies ein Maitag ist mit Blüten und Flieder und zahllosen Briefen, die zwischen Front und Heimat wandern? Daß dies ein Tag ist voll aller Zuversichtlichkeit, wie sie immer mit der ewigen Lebensspende deutscher Mütter- lichkeit verbunden ist? Fragt ein Volk nach seinen Müttern und ihr habt die Ant- wort ob eurer Zukunft. Dr. Oskar Wessel. Letzter Gruß an die Mutter Berlin, 15. Mai.(HB-Funk.) Die letzten Funksprüche deutscher Ver- bände aus Tunesien bekundeten ungebro- chenen Kampfesgeist und die unlösbare Verbundenheit der Heimat. So funkte der Kommandant eines Flughafenbereichs noch in den frühen Morgenstunden des 13. Mai: „Gestern zwei feindliche Angriffe gehabt, zehn Panzerwägen geknackt, zehn Gefan- gene eingebracht. Wir halten, bis die Mu- nition zu Ende geht. Den Müttern und Frauen zum Muttertag am 16. 5. die herzlichsten Glückwünsche und Grüße aus Afrika.“- Kurze Zeit später verabschiedete sich diese tapfere Kampfgruppe mit dem allerletzten Funkspruch:„Es lebe der Füh- rer, es lebe die Heimat!“ Schon kurz nach Ausbruch dieses Krie- ges, Zu einer Zeit also, da noch kein Mensch Wissen konnte, wie sich die feindlichen La- ger aufteilen würden, kamen Stimmen über den Kanal, die von recht hoch gesteckten und gut getarnten Kriegszielen sprachen und es damals schon nicht unterlassen konn- ten, drastische Strafen für den Führer, die nationalsozialistische Regierung und deut- sche Generale in Aussicht zu stellen. Nach dem Polenfeldzug, nach Norwegen und nach der Frankreichschlacht wurden diese Stim- men wesentlich ruhiger. Man war um ein Bedeutendes bescheidener geworden. Nun, da der Krieg in Afrika beendet ist und unsere Truppen nach ehrenvollster Er- küllung ihres europäischen Auftrages den Kampf gegen eine an Menschen und Ma- terial riesige Ubermacht eingestellt haben, erheben sich wieder die gleichen Stimmen. Jetzt aber in verdoppelter Lautstärke und mit dem entsprechend arroganten Akzent. der dem Britenvolk und seinen Vertretern im Verkehr mit anderen Völkern schon immer eigen war. Jetzt, da sie ihren Weizen glau- ben bald blühen zu sehen, kommt ihre ganze — Brutalität wieder zum Vor- schein. Es wird verlangt: völlige Demobilisierung aller deutscher Streitkräfte, restlose Besei- tiguns des deutschen Kriegspotentials, Zer- * „Ausshuß für schlagung der Flugzeugindustrie, Vernich- tung der Schwer- und chemischen Industrie, Verhaftung der führenden deutschen Män- ner und Aburteilung vor einem Sonderge- richt, Auflösung des Offlziers- und Ausbil- dungskorps, totale militärische Besetzung Deutschlands, Schaffung„je eines“ unab- hängigen Staates in Ostpreußen und im Rheinland, Zahlung aller den Feinden Deutschlands entstandenen Kriegskosten usw. Das sind nun nicht etwa die Forderungen unmaßgeblicher Leute in England, die sich aus Zeitvertreib mit Nachkriegsproblemen beschäftigen. Nein, diese für ein besiegtes Deutschland vorgesehenen Freundlichkeiten stammen aus dem seit einiger Zeit gebilde- ten„Ausschuß für Nachkriegspolitik“, der sich aus 34 britischen Parlamentariern des — und des Unterhauses zusammen- Setzt. Es ist leicht möglich, daß diese Herren in Er füllung ihrer hohen weltpolitischen Mis- sion demnächst noch weitere Beweise poli- tischer Klugheit von sich geben, doch das soll uns weiter nicht stören. Jetzt haben die Soldaten das Wort, und wie gut der deut- sche Soldat das Wort zu führen weiß, das hat er den Mitgliedern der beiden britischen Häuser bewiesen, als es galt, den europäi- schen Kontinent von den britischen Ein- dringlingen zu säubern. tZ. Speer i aberbeachte den Danl. des Führers Kanalküste, 15. Mai. GIB-Funk) Reichsminister Speer. überbrachte den Erbauern des Atlantikwalls auf einer gro- hzen Kundgebung den Dank des Führers. Hier habe die OT und die ihr unterstellten fremdländischen Arbeiter unter der Lei- tung bewährter Bauingenieure ein in seiner Gröhe einmaliges Werk geschaffen. Mit dieser Leistung sei die vom Führer gestellte Aufgabe erfüllt, den Soldaten den notwen- digen Schutz zu geben und die Heimat sichern zu helfen. Der Führer habe die erzielten Erfolge mit großer Freude ent- gegengenommen und spräche dem Leiter der West, Oberbaudirek- tor Weis, und aAllen hier Schaffenden seinen besonderen Dank aus. Im Anschlußan die Kundgebung gab Reichsminister Speer Aus- zeichnungen und Beförderungen für ver- diente Frontingenieure und Frontarbeiter bekannt. Das Ritterkreuz Berlin, 15. Mai. HB-Funk.) Der Führer verlieh das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an Generalleutnant Wolf Trierenberg, Kommandeur einer In- fanterie-Division, Oberfeldwebel Wilhelm Bürgerhoff, Zugführer in einem Gre⸗ nadier-Regiment, Oberfeldwebel Franz Gerl, Zugführer in der Infanterie-Ge- schützkompanie eines Grenadierregiments, Oberfeldwebel Gerhard Steinführer, Zugführer in einem Panzer-Grenadier-Re- giment, Feldwebel Akfred Müller, Zug- führer in einem Grenadier-Regiment, Haupt- an, Straehler-Pohl, Kompaniechef in einem Falischirmjäger-egiment, Ober- leutnant Rapraeger in einem Luftwaf- fen-Feldregiment. Diesen beiden Offlzieren wurde die hohe Auszeichnung verliehen für ihre vorbildliche Haltung bei der Vertei- digung des Brückenkopfes Tunis gegen die erdrückende feindliche Ubermacht. Italienischer Wein Rom, 15. Mai Der italienische Wehrmachtsbericht vom Samstag meldet unter anderem: Deutsche Kampfflugzeuge versenkten bei einem Nachtangriff auf den Hafen von Bone einen Tanker und beschädigten einen mit- telgroßen Handelsdampfer. Civitaevecchia, Palermo, Sassari und ver- schiedene andere Städte, Orte Sardiniens waren gestern das Ziel feindlicher Luftan- griffe. Die Bevölkerung hatte Verluste. Drei- zehn Flugzeuge wurden von der Flak und den Bruchteil einer werden. Dann sieht man einen Luftschwall unpewegt Sienerbord voruus hritisches-Bool Splondid- Wie der deuische Zerstörer Hermes„F Splendid“ versenkte„Erinnerung an Hood“ Bei der deutschen rianazii0 im Mittelmeer.(IB-Funk.) Dies war keine Unternehmung, sondern man schipperte dem noch 1½ Stunden en:- fernten Stützpunkt zu, um dort Ol überzu- nehmen. Kurz vorher noch hatte man über- legt, oh man für diesen„kurzen Törn“ Kriegswachen aufziehen lassen sollte. Aber besser ist besser. Alles stand auf seinem Posten,, wie zu einer Unternehmumg, die in den letzten Wochen und Monaten nicht ab- reißen wollten und alle glücklich beendèt wurden. „Steuerborä voraus Sehrohr!“ Alle Köpfe an Bord wenden sich wie am Schnürchen gezogen blitzschnell jener Stelle zu, an der aus dem hlauen Wasser des Mittelmeeres se- kundenlang der Spargel eines-Bootes auf- gelaucht ist und ebenso schnell wieder ver- schwindet, um kurz darauf noch einmal für Sekunde sichthar zu aufsteigen— Tauchtanks füllen sich-, der Feind versucht, offenbar sehr erschrocken über das plötzliche Erscheinen eines Zer- störers, schnellstens die schützende Tiefe zu erreichen. Die Maschinen des deutschen Kriegsschifles laufen Höchstfahrt. Sofort geht es zum Angriff über. Im hohen Bogen werden Wasserbomben über Bord gewor- len und detonieren dumpf grollend in der Tiefe. Der erste Angriff ist gefahren. Nichts rührt sich. Keine Wrackteile, keine Luft- blasen, kein Ol auf dem Wasser, absolut nichts. Es folgt ein neuer Angriff. Wieder Würfe neuer Wasserbomben. Wieder nichts. Sollte der Feind in der großen Wassertiefe entkommen sein? Das deutsche Fahrzeug dreht mit Hartruder und läuft wieder zu- rück auf die Stelle, auf der das Sehrohr ge- sichtét wurde. Der Gegner hat offenbar un- ter Wasser einen Haken geschlagen. Wieder Wasserbomben, alles starrt auf die hlaue, daliegende Flut, auf der das schäumende Kielwasser fast wieder verebhbt ist und über der sich der azurblaue Himmel Wölbt. „Da. da da..“ Wie ein Korken aus der Tiefe schießt jetzt mit dem Achter- steven voran der schlanke Körper eines gro- gen englischen-Bootes hervor. „Splendid“, Hell leuchtet sein Name am Turm. Unverändert läuft es große Fahrt voraus. Jetzt, die deutschen Seeleute trauen ihren Augen nicht. Das Turmluk wird ge- öflnet. Heraus springen einige Männer und eilen an das Geschütz. So schnell gibt sich der Tommie offenbar nicht verloren. Er will durch Jäger es tatsächlich noch auf ein Artilleriegefecht POLIHTISCHE NOTIZEN Pr. In der südafrikanischen Union 36 kürzlich mit nur drei Stimmen Mehrheit ein Gesetz angenommen, das die Entsen- dung südafrikanischer Soldaten nach nicht- afrikanischen Kriegsschauplätzen gestattet. Auf Grund dieses wenig populären Ukas sind mehrere südafrikanische Panzeteinhair ten nach dem Nahen Osten entstandt wor: den, um dem britischen General Powall- die Handhabe zu geben, dem ständig steigenden amerikanischen Einſluß entgegenzuwirken. enn man den Ausführungen des Ge⸗ nerals Smuts Glauben schenken darf, so hat die südafrikanische Union bei einer weißen Gesamtbevölkerung von 2 Millionen Men- schen bisher eine Freiwilligentruppe von 300 000 Mann aufgebaut, von denen 86 000 an den Käümpfen von Abessinien bis Kap Bon teilgenommen haben. Dazu kommen noch 100 000 eingebhorene Soldaten, von de- nen 29 000 auf den Schauplätzen des bri- tischen Krieges zwar nicht kämpfen, aber mre Haut zu Markte tragen dürfen. Das neue Ermächtigungsgesetz sieht nun die Möglichkeit vor, die Söhne des Landes, die schon in Ost- und Nordafrika nicht für die eigene, sondern für die Sache ihrer briti- schen Zwing- und Kriegsherren kämpften, etwa in den Nahen Osten zu entsenden oder sich die Köpfe an den Bastionen der Festung Europa einrennen zu lassen. Je länger freilich der Krieg dauert und auf je weiter entfernt liegenden Scllachtfel- dern das Blut der Südäafrikaner vergossen wird, um so geringer wird auch ihre Be- geisterung sein, für Churchill und Roose- velt zu sterben. Es könnte sogar der Tag kommen- vielleicht ist er gar nicht s0 haren parlamentarischen Mehrheit, über die der Premierminister gegenwärtig noch verfügt, eine empfindlich fühlbare Minder- heit wird. 1* In London hat ein gewaltiges e in derFrage besonnen wer E enne Wwerden, Solle. siedeln, es läßt sich da vielleicht ganz an- genehm leben und die Regierungsbungalows in Darjeeling sind während der Sommer- monate ein köstlicher Aufenthalt, aber die Dinge haben auch ihre Schattenseiten, weiß man in London zu berichten, und so sind die Herren Attlee, Sinclair, Lord Swinton und Sir Samuel Hoare leidenschaftlich be- müht, sich von der bloßen Möglichkeit einer Kandidatur auszuschließen. Eine im allgemeinen gut unterrichtete in- dische Zeitung berichtet nun, daß Mister Casey, Londons Spezialbeauftragter in Kai- ro, als aussichtsreichster Anwüärter auf die dornigen Ehren des indischen Vizekönigs- Delhi kommen, so wäre der bemerkens- werte Fall eingetreten, daß zum ersten Male in der Geschichte des Empire ein Austra- lier, ein halber Ausländer also, die kost- barste Perle in der Krone der englischen Könige verwaltet. Entweder sind die Dinge in Indien so verfahren, daß sich kein Eng- länder findet, der sich ihrer freiwillig an- nehmen möchte, oder es gibt keine Münner mehr in Großbritannien, die mit einer s0 heiklen Situation wie der bheen fertig fern- an dem aus der kaum noch sicht- N 4— ibt es den Michel nochk? Mannheim, 14. Mai. den kostbarsten Habseligkeiten, die eine deutsche Soldatenmutter mit in den Keller nimmt, wenn ein neuer britischer Terrorangriff ihre Stadt bedroht, befindet sich auch der Brief ihres als Flugzeugführer im Osten gefallenen Sohnes. Er schildert darin einen seiner letzten Einsütze zu he- wafkneter Aufklärung: „Gestern, als ich so einsam an einer Bahn ent- lang flog, um zu erkunden, was sich da unten tut, hatte ich es plötzlich verflucht eilig. von unten kamen nämlich Jäger hoch. Die Bomben hingen noceh unter der Fläche. Die wollte ich nun 30 rasch wie möglich los sein, damit die Mühle schneller wurde. Meèin Beobachter wollte sie auch sofort auf eine Straßenkreuzung werfen, die mit- ten in einem Dorf lag. Ich habe dies gerade noch im letzten Augenblick verhindern können. 80 eilig hatte ich es wieder nicht, daß ich deswegen wahllos auf Frauen und Kinder werfen würde. Hernach nahm uns eine schützende Wolkendecke auf, und wir konnten unseren Auftrag weiter durchführen und sogar vier herrliche Volltreffer auf einen Bahnhof legen. Mein Beobachter ist aber durchaus kein schlechter Kerl, im Gegenteil, er ist der feinste und anstündigste Junge in der ganzen Staffel. Das mit dem Frauen- und Kinder- mord hatte er nur im Augenblick übersehen.“ So verhielt sich ein deutscher Soldat als Flieger über der Sowietunion. Er war. in Gefahr, also unbedingt zum sofortigen Not- wurf berechtigt. Trotzdem: Im Brief an seine Mutter verteidigt er den Beobachter, der die Frauen und Kinder fast übersehen nätte, gegen den Verdacht der„Unanstän- digkeit“„ Als die Soldatenmutter diesen Brief einer deutschen Zeitung übergab, fügte sies die Frage an:„Und unsere Geg- ner?“ In einer Stadt wie Mannheim weiß man, mit wieviel Recht diese Frage er- hoben wird. Es gibt im Kriege keinen Weg, solche Be- weise für die Haltung deutscher Soldaten gegenüber der feindlichen Zivilbevölkerung dort bekannt zu machen, wo jüdische Het- zer uns seit Jahren mit allen Mitteln dex. 35 werden könnten. Lüge als blutrünstige Barbaren darstellten. Auch wenn es einen solchen Weg gäbe, wäre es zwecklos, ihn zu begehen. Es fün- de sich nümlich bei unseren Feinden wahr- fall auch nur für möglich hielte. Als natürlich empfindet man dort jeden- falls etwas ganz anderes:„Ich sah unter mir ein Schulgebäude und eine ganze Menge Kinder, und da dachte ich mir, es würce gut sein, da eine Bombe hineinzu- setzen.“ So lautete bekanntlich die kalt- schnäuzige Aussage eines vor Jahresfrist über Tokio abgeschossenen USA-Fliegers bei seiner ersten Vernehmung durch die Ja- paner, die sich allerdings dann auch nicht scheuten, durch strenge Kriegsgerichtsur- teile gegen solche Scheusale den Abstand ihrer eigenen Krieger- und Ritterethik von einer solchen Niedertracht sichtbhar zu ma- chen. Uns scheint eine solche Antwort je- denfalls richtiger und wirksamer als die Neigung der letzten verträumten Weltbür- ger unter uns Deutschen, es beim Gefühl der moralischen Uberlegenheit bewenden und im übrigen die Zipfelmütze des alten deutschen Michels wieder über beide Au- gen und Ohren rutschen zu lassen. Der Krieg hat unter bestimmendem jüdisch- bolschewistischen Einfluß Formen der Kampfführung gegen uns angenommen, auf die wir uns nicht nur mit unseren Waf- ten, sondern auch in unserem Denken und Fühlen mit letzter Folgerichtigkeit einstel- len müssen. An der Front, Auge in Auge mit dem Feind, vollzieht sich das leichter. In der Heimat aber ist die Gerahr größer, daſßꝭ der deutsche Mensch auch im vierten Kriegsjahr den Feind noch nient so sieht, wie er wirklich ist, sondern ihn im Vor- stellungsspiegel deutschen Wesens betrach- tet. Zu diesem alten Erbübel, das uns im Loeufe der Geschichte schon so viel Scha- den zugefügt hat, gesellt sich bei manchen auch noch der Hang, Großmut bis zur Durmheit und Gerechtigkeit bis zur Ehrvergessenheit zu treiben. Es gow⁰s ais Vizeöni, n 1 Indie 115 danach drüngten, nach n 2u Gber⸗ tums gelte. Würde-er wirklich nach Neu- scheinlich keiner, der einen solchen Vor- mit der überlegenen deutschen Einheit an- kommen lassen. Die Flak erhält Feuer- erlaubnis. Mit pei ndem Knall zieht mre Leuchtspur hinüber zum Feind, haar- genau unter das Geschütz, so daß im glei- chen Moment die Bedienung ausfällt, ohne einen Schuß abgegeben zu haben. Dies ist das Signal für die der, außerbords Zzu gehen. Plötzlich, man sich vorsieht, schwimmen über verng Mann im Wasser. Das englische-Boot aber fährt nun, füh- rer- und steuerlos geworden, weiter mit großer Fahrt voraus. Was hat dieses Ge- spensterschiff vor? Sind da etwa noch Leute drin, die einen, rpedoschuß anbringen wollen? Aus dem quilit leichter Rauch. Der deutsche Ze er deckt es jetzt mit Artillerie ein, und wenigen Sekunden richtet sich das ree, noch ein- sch dann mit dem mal steil auf und Achtersteven voraus für immer in die Tiefe. Langsam hält der deutsche Zerstörer, „Hermes“ jetzt dut d im Wasser treiben- den Engländer zu. Mi eitausholenden Stö- Ben schwimmen sie heran und werden an der Bordwand hochgeholt. Frierend kommen sie an Bord, der Kommandant, der erste Wo und der LI im weißen Pullover. Ver- schiedene von ihnen d verletzt, fast Sles durchweg ältere Leute, die unverhohlen ih- rem Erstaunen über das jugendliche Alter der sie umringenden deutschen Matrosen Ausdruck verleihen. Verschiedene Engländer sind über vierzig Jahre alt. Eine aus der Tiefe heraufgrollende Detonation läßt alle noch einmal anepehhn In Decken gehüllt, mit wärmenden Ge⸗ trünken versehen, liegen die Tommies an Deck in der warmen Sonne. Mitgeführte Zeitungen aus Malta zeigen, daß sie erst wenige Tage in See sind. Langsam beginnt ein Gespräch in Gang zu kommen. Der eng- lische Kommandant, ein neunundzwanzig- jähriger Oberleutnant, ist tief zerknirscht und spricht immer wieder von seinen Feh- lern, die er während des Kampfes gemacht habe.„Das Boot hätte nicht„Splendid“, sondern„Stupid“ heißen sollen“, sagte er wörtlich. Der leitende Ingenieur erzühlt, daſʒ er Narvik und Dünkirchen mitgemacht habe. Am Oberarm hatte er eine schwere Splitterverletzung. Einer der Matrosen trägt auf der Brust eine Tätowierung„ Remember of Hood“ heißt es darin.„Erinnerung an Hood“, an jenes englische Großkampfschiff, das im Zweikampf mit der„Bismarck“ nach wenigen Minuten in die Luft flog. Zwölf Mann hat ein in der Nähe vorbeifahrendes italienisches Minenräumboot an Bord ge- nommen. Auf dem Zerstärer hocken neun- zehn Tommies um ihren Kommandanten herum. Einige sind durch den Artib'erie- heschuſß ums Leben gekommen. Allmählich beginnen sich die Engländer zu erholen. „The war is ended for us!“„Der Krieg ist für uns zu Ende.“ Das war das Ergebnis dieser Unterneh- mung des deutschen Zerstörers„Hermes“, dessen Kommandant Fregattenkapitün Rei- chel soeben mit dem Ritterkreuz ausgezeich- net wurde Kriegsberichter Hans Weiſßert Die Türkei will sich selher lreu bleiben über die Grundzüge der türkischen Außenpolitik Istanbul, 15. Mal Anläblich der Eröffnung des Instituts für internationales Recht der Universität Istan- bul hielt Auße ter Menemencog- lu eine Rede, in der er die Grundzüge der türkischen Außenpolitik wie folgt zu- sammenfaßte: Die Türkei wird ihren Freundschafts- und Bündnisverträgen treu bleiben; sie wird aber auch ihre Pflichten und Interessen ver- teidigen. Auf dieser Grundlage kann sie sprechen, Das Ideal ist eine vervollkommene und zufriedene Türkei. Die Türkei hat zu oft Blut vergossen, um nicht die Notwendig- keit zu erkennen, daſ das Recht verteidigt werden müsse. Wenn es aber sein mußz, wird die Türkei auch gern wieder bluten. Der Grundsatz, daß jedem Volk sein Regime gefällt, ist rich- tig; der Türkei gefällt daher auch ihr Re- gime. In der Person Inoenues hat dieses Re- gime seinen Führer getunden., Wenn die Türken ihm tolgen, wird der Erfolg auf tür- offen mit den Freunden und Verbündeten kischer Seite sein. Bestrufung itulienischer Fumilien in Tunis Danle Vorgehen der anglo-amerikanischen Kriegsgerichte Rom, 15. Mai.(Eig. Dienst) Wie zu erwarten war, haben die Bestra- kungs- und Säuberungsaktionen unter den italienischen Staatsangehörigen in Tunesien nach Errichtung mehrerer Kriegsgerichts- höfe durch die h ee Gegen kügung al5 d fur ihr Vaterland gegen die Briten und Ameri- kaner gekämpft haben, werden strengste Strafen verhängt. Dabei gehen die angel- süchsischen Kriegsgerichte nicht nur gegen die Kriegsteilnehmer, sondern auch gegen ihre Familienangehörigen in brutaler Weise vor. Wie von amerikanischer Seite angekün- digt. wurde, 502 die italienischen Fami- itscheidung der britisch- en en Militärserichtshöte, die ihr 4 agematérial alisschließlich von den Juden eingeholt haben, verhaftet und depor- tiert werden. wieder 30 ieindliche Bomber abgeschossen Sowietische am Kuban-Brückenkopf vernichtet Das Oberkommando der gibt DNB Aus dem Führerhauptquartier, 15. Mai. bekannt: Am Kuban-Brückenkopf durchbrachen Grenadiere bei einem örtlichen Angriffsunternehmen mehrere Stellungen der Sowiets und vernichteten dabei eine feindliche Kräftegruppe. Schwere Artillerie des Heeres setzte südlich des Ladogasees und vor Leningrad die wirkungsvolle Bekümpfung von Bahn- und Industrieanlagen fort. Das Hafengebiet von Bone wurde in der vergangenen Nacht von deutschen Kampf- flugzeugen angegriffen. Dabei wurde ein Tanker versenkt und ein Handelsschiff mitt- lerer Größe durch Bombentreffer beschä digt. Feindliche Fliegerverbünde stießen am gestrigen Tage in die benahbom Wentsebiete und zur norddeutschen Küste vor. Durch Bombenwürfe auf die Stadt Kiel und einige helgische Orte, darunter die Stadt Antwerpen, hatte die Bevölkerung verluste. Bei diesen Ansriflen wurden 30 feindliche Fluszeuge vernichtet, unter denen sich 14 viermotorige UsSA-Bomber befanden. Sieben deutsche Jagdflugzeuge gingen verloren. Sicherungsstreitkräfte der Kriegsmarine versenkten in der Nacht zum 14. Mai vor der niederländischen Küste bei einem Gefecht mit feindlichen Seestreitkräften ein bri- tisches Schnellboot und schossen zwei weltere in Brand. Eigene Verluste traten nicht ein. noch Michel unter uns, die hierin Rekord- leistungen aufstellen, wie der folgende tat- sächliche Vorfall aus jüngster Zeit beweist. Bei einem deutschen Mann, dessen geisti- ges Tagwerk in besonderem Maße Arbeit an der Zukunft unseres Volkes genannt werden muß, läutete vor einiger Zeit der Fernsprecher. Am anderen Ende der Strippe meldete sich ein junger Engländer, abge- schossen bei einem der letzten Terroran- griffe, jetzt auf der Flucht aus der deut- schen Gefangenschaft. Vor dem Kriege hatte er einmal in Briefwechsel mit dem Sohn des Angerufenen gestanden. Jetzt verlangte er unter Bezug auf diese Be- kanntschaft Geld und sonstige Hilfe für die Fortsetzung seiner Flucht.() Der Vorfall spielte sich obendrein in einer Stadt ab, in der gerade in diesen Tagen die Trümmer- felder eines britischen Terrorangriffes rauchten. In solcher Umgebung stellt sich die gesunde Instinktreaktion auf die Zu- mutung, ein Deutscher möge Kopf und Kra- gen ciskieren, um der britischen Luftwaffe einen Mann mehr fliegenden Personals zu- zuführen, besonders leicht ein. Der Ange- rufene tat jedenfalls das einzig Richtige: Er bestellte den Tommy und übergab ihn ohne langes Besinnen wieder sicherem Ge⸗ wahrsam. So weit Kkönnte die Angelegenheit weis dafür gelten, daß es den deutschen Michel von ehedem nicht mehr gibt. Lei- der aber hat sie im weiteren Verlauf doch noch das Gegenteil bewiesen. Der betref- fende Mann erzählte den Vorfall nämlich im Kreise von Berufskameraden, und mußte zu seinem Erstaunen erleben, daß nicht jeder an seiner Stelle sich, gleich ver- halten hätte. Es wurde in dieser Runde von einem tiefen und schwer lösbaren Konflikt zwischen zwei sittlichen Verpflichtungen geschwützt, die sich hier gegenüber gestan⸗ den hätten: Der menschlichen, die sich angeblich aus der Bekanntschafi des Sohnes zu dem Briten ergab, und der völkischen, die des Gesenteil forderte. Und als richtige Lösung aus diesem Kon- flikt erkannte schließlich ein typischer, nur in Deutschland möglicher Bildungsspießer den Ausweg, man hätte dem Engländer sa- gen sollen:„Gehen Sie lhrer Wege. lIch will von Innen nichts gesehen und gehört haben.“ Hier sprach mehr als der alte Michel in Person. Hier wurde ein Mangel an In- stinkt die Neigung zu einer patheti- schen Schmierenszenen-Ritterlichkeit of- fenbar, von denen man sich nur erstaunt fragen kann, wie viel Beweise unerbitt⸗ licher Grausamkeit und, Vernichtungswut des Feindes sie wohl noch überleben werden. Für Menschen, deren Instinkt nicht rest- los verschüttet wurde durch die Kalkabla- gerungen einer einseitigen Verstandesbil- dung, liegt der Fall einfach: Der Englän- der floh aus einer Getangenschaft, von der jeder Deutsche weiß, daß sie in der Be- handlung des Feindes eher zu numan als etwas anderes ist. Er floh in der Ab- sicht, sich auf irgend einem Weg wieder nach England durchzuschlagen, was prak- tisch bedeuten würde, daß er dann von neuem zu Terrorangriffen gegen deutsche Städte starten könnte. Die Zumutung ihm dazu zu verhelfen, ist eine Unverfrorenheit, auf die man als Deutscher einem solchen Burschen in je- dem Falle mit einer Maulschelle antwor⸗ ten müßte, damit er keinen Zweifel mehr darüber hat, daß der nationale Ehrenkoden Deutschlands nicht etwas zuläßt, was im umgekehrten Fall jeder anständige Eng- länder ebenso entrüstet ablehnen würde. Wer ein solches Ansinnen dazu noch an einen Deutschen stellt, den er aus Frie- denszeiten, als Mann von Ehre kennt, müßte dafür mindestens noch eine Maui- schelle extra bekommen. Wer hier anfängt, Konflikte auch nur zu empfinden, geschweige denn über solche zu reden, beweist damit nur elnen Mangel gen Ministerprüsidenten der Sindproving, wird für die Kinderheilfürsorge Berlin, 15. Mal. Der Reichsarbeitsminister hat kürzlich zur Förderung der Kinderheilfürsorge, wie in den Vorjahren, rund 700 00 RM zur Ver- fügung gestellt. ses werden Heilkuren für Kriegerwaisen und für Kinder von Kriegsbeschädigten und Sozialversicherten durch Vermittlung der Bezirksfürsorgeverbände durchgeführt. Nationalfeiertag in Bulgarien König Boris III. feierte am gestrigen⸗ Samstag seinen Namenstag. Aus diesem Anlaß fand in der Alexander-Newski-Ka- thedrale ein Gottesdienst statt, an dem die Mitglieder der Regierung, an ihrer Spitze Ministerpräsident Filoff, das Diploma- tische Korps, hohe Otlziere der bulgari- schen Armee und die Suite des Königs teil- nahmen. Die Bevölkerung der Landes- Flaggenschmuck prangten, beteiligte sich Zahlreich an den Feiern. Der Bey von Tunis verhaftet Genf, 15. Mai IB-Funk) Einer Meldung des Senders Algier zufolge Besatzungsbehörden der Bey von Tunis, un- ter dem Vorwand, daß„er die Sicherheit Tunesiens gefährde“, verhaftet worden. IN WENIGEN ZEILEN Reichsorganisationsleiter Dr. Ley und Reichs- 4 minĩster Speer besichtigten die Leistungsschau schen Handwerks. Die sechshundertste Mütterschule der deut- schen Frauenorganisation wurde in diesen Ta- geben. Vier Millionen deutsche Frauen haben bisher die Mütterdienstkurse der Frauenschaft besucht. 3 wird im gesamten Reichsgebiet in der Zeit vom 17. Mai bis 16. August durchgeführt. Die Komiteesitzung der internationalen Forst- zentrale fand seit ihrer Gründung vom 11. Mal Delegierte aus sechzehn Lündern behandelten die vordringlichen Fragen der Wirkung der Mehrschläge, der neuzeitlichen moizausnutzung und die Waldarbeiterfrage. Spanische Landpolizei entdeckte geheimes Waffenlager. Sieben Personen wurden verhaf- tet und den Militärbehörden übergeben. Im Versteck der Bande fand die Polizei eine große Anzahl von Gewehren, Pistolen und Handgra- naten sowie umfangreiche Lebensmittelvorräte vor. Der bulgurische Innenminister Gabrowskli gab am Freitag vor der bulgarischen Presss die Erfolge der Polizei im Kampt gegen die J kommunistischen Terroristen bekannt und Verbrechen sehr groß ist. Mehrere Spionage- zentralen sind àusgehoben worden. Zur Ermordung Allah Baksch, des n noch bekannt, daß vier unbekannte Männer die Schüsse gegen Baksch abgefeuert häben.“ Ein Riesenskandal im englischen Werftwesen wurde von der britischen Admiralität ent- hüllt. Ein großer Teil der von der Admiralität vergebenen Bauaufträge für Kriegsschiffe wurde mit überhöhten Kosten belastet. Es wurden Gewinne von 30 bis 80 Prozent erzielt. Die japanischen Operationen im Norden der Provinz Hunan haben sich nahch Zerschlazung der 29. Tschungkinger Armeegruppe gegen die zehnte Armeegruppe erweitert; auch im Süden Gebiet von Lishin in die Zange zu nehmen. Die japanische Luftwaffe hat am 10. Mai bei einem Luftangriff über der Insel Russel der geschossen bei nur zwei eigenen Verlusten. Am 11. und 14. Mai wurde die Feindbasis Merauke punkte auf der Insel Guadalcanar erkolgreich angegriffen. Japanische Truppen erzielten in Zentralchins Truppen in der Zeit vom 5. bis 11. Mai große rück, 1300 Gefangene wurden eingebracht und. eine große Zahl von Geschützen und MGs er- beutet. ee, verlag und pruckerel.m. b. H. Verlags- direktor: Dr. Walter Mehls(z. Z. im Felde). Schrikt⸗ leitung: Hauptschriftieiter: Frit: Ka is er, Stellvertretet: Dr. Heinz Berns, enet vom Dieneti Wum W4 nur noch über den Umweg der Einschal- rechten Entschluß zu kommen. Es bedarf nämlich wirklich keiner besonderen Schu- sigkeit eines Spieſers nach geglückter Flucht würde, der einzig mögliche Weg, dies zu verhin- trachtet, die klare Sachlage, in der hier von Wenn die Gewühr bestände, daß die mög- hereinbrechen würden, in dem sie gedieh, lieren. Aber so gerecht ist das Schicksal ten wehren. Wir gehen Zeiten entgegen, in den können wie bewüßte Auf vielen Stapelplätzen des Reiches sam- 4 ein kompromißlos hassender Feind über uns gebracht hat. Wenn es einmal darum gehen gie zu führen, müssen Schwächlinge,'e aus Charakterfäulnis nicht mehr hassen können. mundtot gemacht sein. Sie sollen de- malb deutlicher als bisher wissen und spüren, an chem Ehrsefühl. Wenn das * das lar Volk als verachtot. Tritz Kaiser. Reichsmittel 4 Mit Hilfe dieses Zuschus- Soſia, 15. Mai. IB-Funk.) hauptstadt, deren öffentliche Gebäude im ist auf Anordnung der anglo-amerikanischen 1 des Rüstungshandwerks und überzeugten sich von dem hohen Stand der Leistungen des deut-⸗- gen in Ostpreußen ihrer Bestimmung über⸗ 3 Die Geldlotterie des Deutschen Roten Kreuzes 1939 zum ersten Male wieder in Berlin statt. stellte fest, daß der Anteil der Juden an diesen gehen die japanischen Truppen vor, um das 3 Salomonengruppe 38 feindliche Maschinen ab- 4 an der Südküste von Neuguinea und die Stütz- gegen die 70 000 Mann starken Tschungking- Erfolge. Der Feind ließ etwa- 13 000 Tote zu- bei einem nicht mehr von selbst, sondern tung des Verstandes funktioniert, dann sollte wenigstens der ausreichen, um ebenfalls zum hing zu logischem Denken, um zu erken- nen: Tausende von deutschen Frauen und Kindern können im weiteren Verlauf des Krieges noch Opfer der Bomben werden, die ein solcher Spekulant auf die Gedankenlo- noch über unseren Städten ausklinken 1 würde. Ob er es dann mit einem Gefühl trechen Triumphes oder doch mit mehr oder weniger Beschämung vor sich selbst tun ist völlig gleichgültig gegenüber der Tatsache, daff er als Soldat sich einem 4 Befehl dazu garnicht entziehen könnte. Und dern war die Festnahme des entflohenen Gefangenen. Das ist, vom Verstand her be- einem„Pflichtenkonflikt“ gequatscht wurde! lichen Folgen einer solchen Instinktlosig- keit jeweils nur über den einen Hohlkopf wüäre es unnötig, ein Wort darüber zu ver- leider nicht. Und deshalb müssen wir uns alle mit Leidenschaft gegen solche Gestal- denen uns denkfaule Narren so lästig wer⸗ Saboteure. melt sich schon das Material an, mit dem 4 zur rechten Stunde harte Vergeltung geübt. werden wird für all das schwere Leid, das wird, die letzten Schläge mit geballter Ener- GoI ——.——.—.— Sonnts Landlli An diesem 7 genau so groß tungsſcioslcen und ausländisc ten wie Humm fenstern vorũb zart geblümt schwebte, da lich geschlicht. ſiguürlicher Gre VFinger abꝛubr⸗ eir feldgrauer Personenkrafti fahrer ſlitzten Straßenbann lenleen, ohne 0 machen, neben Ja, alles we olles. Dort ung Plankenkofes und gerade s0 Kaffeehẽuser, richtiggekende mitsamt ihrer gespann. Es nichts imponie dqas wie in ein nündlein eine chenwezens.§ bewußtsein, da mäulig spann Wiesenmahlzei Gelassenheit d sam mahlte 5 und sah sehr ihrer ganzen 1 Gott sei Dank. etwas von ein witterte zie 1 ahnte, die Me twieder, was e eigentlich wie wohntes, trot Autobus und genbahn, vielr Heuduft und( Heß. Wir scha an, sie aber 3 ten, gemüthajt KLEINI Verdunkelu Total- und noch keinen kleidungsstũc waffenspende malig am Mo auf den NS Stellen. Letzte fenspende“-ist nach diesem berücksichtig Wichtige B. Anzeigenteil Verteilung v Kleinverkauf der Oberrhe Kursèe für te NS-Frauense leiterinnen! 17 rett I. 18.., 1 18 5. 13.30 it schattsleĩterin Mit dem.E fer, Schrieshe gezeichnet. Das Kriegs“ Oberzahlmeist Bürgermeister Das Kriegs Schwertern w vorlandstraße Wir gratulie 27, feierte ihr ist Trägerin d Seinen 31. G Ladenburg. I Rentner Chris straße 22. Has vlerzig Eheleute Osk. Frau Anna, g. Strahe 22. Das Fest de. rich Rapp, Pr borene Muth, Das Pest de Eheleute Han Schullei Zeit Buchswei Für vierzig. lokomotivführ vom Führer Gold verliehe —————————————— Flin eeeer Heute die n chenschaul Palast— S Lichtspiele- Kriegsschau Luftangriff Vernichtune trägers„Ho tabschef d - Bau der motive B. an der Ostf angriff bei UteiPMlast. 10 Ein Wien-! Amadeus M. ter lieben“ né Deltgen Irene v. M. Wiener Ph gendliche al Amembra. 1 holung d. E pon“. Juge .15.45.00 Forst-Film Axel v. Am keine Enge 14 Jahren: Schauburg.? Hertha Fe „Der klein 2. Woche! Glorla· Poles „Dr. Cripp. dolf Ferna Neueste W .00..40, gendliche 1 l Hfürsorge Berlin, 15. Mal. „ hat kürzlich eilfürsorge, wie 00 RM zur Ver- dieses Zuschus- Kriegerwaisen eschädigten und ſermittlung der rchgeführt. Bulgarien Mai. GMB-VDunk) e am gestrigen- 3. Aus diesem der-Newski-Ka- tatt, an dem die an ihrer Spitze das Diploma- re der bulgari- des Königs teil- der Landes- he Gebäude im beteiligte sich verhaftet Mal GHB-Funlg) rs Algier zufolge -amerikanischen von Tunis, un- die Sicherheit tet worden. EILEN „Ley und Reichs- ie Leistungsschau überzeugten sich stungen des deut- rschule der deut- rde in diesen Ta- estimmung über⸗ he Frauen haben der Frauenschaft ꝛen Roten Kreuzes t in der Zeit vom eführt. rnationalen Forst-⸗ dung vom 11. 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Es bedarf esonderen Schu- „ Um zu erken- g 4 ten, gemüthaft weichen Maulwinkeln. Gvohß-Mannlkeim Sonntag, den 16. Mai 1943 Landllucit aut den Plonken An diesem Tage gebärdeten sich die Planken genau so großstädtisch wie sonst: an den Zei- tungsſcioscen uberblencketen sien die Titel in- und ausländischer Sprachen, Traktoren dbrumm- ten wie Hummeln des Verkehrs an den Schau- fenstern vorüber, hinter deren Scheibe dort ein zart geblümtes Nachthemd geradezu ver- schwebte, da aber eine Kleiderpuppe im sport- lich geschlichteten Kleid sich vor lauter wachs- ſigürlicker Grazie ſast die rosig sehimmernden Vinger abꝛubrechen schien. Hier verhielt eben eir feldgrauer Autobus, hinter ihm fuhr ein Personenkraftwagen an den Bürgersteig, Rad- fahrer ſlitzten vordei, klingelnd lneß sich eine erste Eingemeindung nach Mannheim er- folgte, umfaſte die Gesamtfläche der)- gemarkung Mannheim 2384 Hektar; haute sind es 14 369 Hektar. Die landwirtschaftlich Gesamtfläche. Zu den Ortschaften, die bäverliches Blut nach Mannheim brachten, gehört auch die Ortschaft Feudenheim mit 781 Hektar, die am 1. Januar 1910 unserer Stadt eingemeindet wurde. Feudenheim gehört zu den ältesten Nie- derlassungen unserer Gegend. Ausgrabhungs- funde weisen ZZrauf hin, daſ das hochwas- Bis zur 1. Juli 1898, dem Tag, an dem die fränkischar Zeit lassen exkennen, daſt Teu- genutzten Flachen baben dabei eine Gröſle von 6831 Hektar, also fast die Hälfte der serfreie Gelände schon in vorgeschichtlicher ———— Im benachbarlen Teudenheim isl die Lnit rein und klar Aus Vitenheim wurde Feudenheim Mannheims ruhigster Vorort denbeim damals schon ein ansehnliches Dorf war. Die erstæ urkundliche Erwähnungs geht ebenso wie bei Mannheim und den meisten Nachbarorten in fränkische Zeit zuruck und findet sich im Urkundenbuch des Hlasters Lorsch, wo„Vitenheim“ am Neckar im Jahre 767 zum ersten Male vorkommt. Der Orts- name wird mit dem fränkischen Personen- namen Vito Geit) erklärt, Heim des Vito. Dem ursprünglichen Lautstand entsprach die Bezeichnung Veitenheim, an die noch dis mundartliche Aussprache erinnert. Sie ist in——W5 Jahrhunderten Feudenbeim ge- worden. Das Dorf Kanm im Dlüttelaltar mit den übri- Zeit besiedelt war. Zahlreiche Funde aus gen Orten des Lob unter pfälzische Straßenbahn von der jungen Frau Fahrerin lenſcen, ohne auek nur einmal den Versuch zu machen, neben die Schienen zu springen. Ja, altes war wie sonst. VNein, eben nicht olles. Dort ungefähr, wo sich im Durchgang des Planlcenkhofes dĩe majestãtische Erdłkugel wölbt, und gerade so an der Schwelle der Musik- und EKkaffeehduser, gastierte die Landirtschaft. Eine richtiggehende Kuh stand dort und„parkte“ mitsamt ihrem durchaus ländlichen Wagen- gespann. Es war berukigend, ihr zuzusehen, nichts imponierte ihr, weder der Verłkehr, noch das wie in eine Kirscktorte gefallene Farben- mündlein eines hold vorbeiklappernden Mäd- chenwezens. Sie hatte ein ungeheures Selbst- hewußtsein, das war nicht zu verkennen. Breit- Wiesenmahlzeit und betrochtet mit kuhdugiger Gelassenheit die eiligen Menschen. Sehr lang- sam mahlte sie etwas zwischen den Zähnen und san sehr treukeraig dabei aus, obwohl in irer ganzen Haltung nicht zu überseken war: Gott sei Dank, ich din vom Lande! Sie wufte, etwas von einem vitaminhaltigen Respekt um- witterte zie uncd den ländlichen Wagen; szie annte, die Menschen der Stadt wissen längst wieder, was eine Kul ist. So stand zie nieht eigentlich wie etwas Verwunderliches, Unge- zwischen wohntes, trottlienh Merkwürdiges Autobus und Kraftwagen, Traktor und Stra- genbahn, vielmehr wie ein lieder Besuch, der Heuduft und Gockelkrũhen ins Stadtbild wehen Heß. Wir schauten sie denn auch wohlwollend an, sie aber spann Silberfäden aus ihren brei- W. 4 KLEINE SrTADTCHRONIK Verdunkelungszeit von 0 bis 5. 10 Ihr Total- und Schwergeschädigte, die bis jetzt noch keinen Antrag auf Zuteilung von Be⸗ kleidungsstũcken und Wäsche aus der Luft- waffenspende gestellt haben, können letzt- malig am Montag und Dienstag, ab 18 Uhr. auf den NSV-Ortsgruppen einen Antra stellen. Letzter Ausgabetäg aus der Luftwaf- kenspende-ist der Mittwoch, 19. Mai. Anträge nach diesem Zeitpunkt können nicht meht berücksichtigt werden. Wichtige Bekanntmachungen. Der heutige Anzeigenteil bringt Veröffentlichungen über Verteilung von Kartoffeln, Negelung des Kleinverkaufs von Tabakwaren, Verkehr der Oberrheinischen Eisenbahn und über Kurse für technisches Zeichnen. NS-Frauenschaft. Achtung, Ortsfrauenschafts- leiterinnen! 17.., 14 Uhr, Betreuung im Laza- rett. I. 18.., 14 Uhr, Betreuung im Lazarett II. 18., 13.30 Uhr, Besprechung der Ortsfrauen- schaftsleiterinnen in N 5, 1. Mit dem.K. H wurde Sanitäter Karl Schä- ter, Schriesheim, Heidelberger Straffe 54, aus- gezeichnet. Das Kriegsverdienstkreuz I. Klasse erhielt Oberzahlmeister Willi Römer-Höchenberger, Bürgermeister-Fuchs-Straße 58. Das Kriegsverdienstkreus H. Klasse mit Schwertern wurde Gefreiten Karl Wolz, Rhein- vorlandstraße 3, verliehen. Wir gratulieren. Frau Karoline Schäfer, Q 7, 27, feierte ihren 70. Geburtstag. Frau Schäfer ist Trägerin des silbernen Mutterehrenkreuzes. Seinen 381. Geburtstag feiert Karl Strecker, Ladenburg. Den 75. Geburtstag begeht der Rentner Christoph Strauß, Neckarau, Blumen- straße 22. Das vlerzigiührige Eheiubiläum feiern die Eheleute Oskar Haas, Oberwerkmeister, und —*—— geborene Herr, Rheinau, Sommer- stra Das Fest der goldenen Hochzeit felern Fried- rich Rapp, Prokurist 1.., und Frau Julie, ge- borene Muth, Waldparkstraße 12. Das PFest der silbernen Hochzeit felern die Eheleute Hans Joch, Meerfeldstrafle 43, und Schulleiter Hermann Strohmeier und Frau, zur Zeit Buchsweiler. Für vierzigührige Dienstzelt wurde Ober- lokomotivführer Fr. Hartmann, Meerfeldstr. 36, vom Führer das Treudienstehrenzeichen in Gold verliehen. mäulig spann zie die Suberfäden ſhrer letzten stung freigemacht. Deutsche Volksgenossen, deutsche Volksgenossinnen! in diesen Wochen sind die schaffenden Menschen in der Heimat zu erhöhtem Ein- Satz für den totalen Krieg aufgerufen wor- den. Organisationen und Betriebe, die keine kriegswichtigen Aufgaben zu erfüllen ha- ben, wurden stillgelegt. Dadureh wurden unmittelbaren Einsatz für Front und Rü- Im Zeichen der totalen Kriegführung kommt es nun aber auch darauf an, neue Rohstoffreserven zu erschließen, die- im kleinen für den einzelnen von geringem Wert in der Zusammenballung zu einem schätzender Bedeutung sind. Wiederum und jetat erst recht, müssen unsere Soldaten gut und zweekmäßig iũ werden. Die zur Rüstungsindustrie strömenden Volksgenossen müssen mit Arbeitskleiduns und Arbeitsschuhwerk, Millionen euro- päische, für die deutsche Rüstung tätige mit Gesundheit und Leistung leder gebe, was er enlbekren kann Aufruf zur Spinnstoff- und Sehuhsammlung 1943 Bisher hat sich das deutsche Volk noch Arbeitskräfte, Rohstoffe und Material zum Gemeinschaftszweck von nicht zu unter- Arbeitskräfte neu eingekleidet werden, da- Aalan in jeder Phase des Krieges hart, entsghlos- sen und opferfreudig geneigt. So wird nalozialistischer hiüfe die letzten Heffnungen unserer Feinde auf ein Erlahmen der deutschen Wi- derstandskraft zuschanden machen. Wiederum rufe ieh alle deutschen Volks- genossen und Volksgenossinnen auf, alle lichen oder nicht mehr gehrauchsfähigen Spinnstoffwaren, Lumpen Flicken, Alt- kleidung, Wäsche sowie Schuhe und Stiefel jeder Art zur Spinnstoff- und Schuhsamm- lung 1943 zu spenden! f Hurch die mit diesem Appell eingeleitet Sammelaktion wird das deutsche Volk, da- von bin ieh fest überzenugt, der deutschen Wehrmacht und Rüstung in reichem Maße neue Textil- und Leder-Rohstoffe für Kampf und Sieg zur Verfügung stellen. Berlin, den 15. Mai 1943. gen: Walther Funk bleiben. Achtung! Letzte Ausgabetage! Am Montag erfolgt die Ausgabe der Spende der Luftwaffe im Kaufhaus Vollmer an die Total- und Schwer- Fliegergeschädigten der Ortsgruppen Neckarspitze, Neckarstadt-Ost, Neu- ostheim, Plankenhof und Platz des 30. Januar. Haushaltung inde an Fliegergeschädigte Geldspende der Ortsgruppe Neueichwald Nachdem seit einigen Tagen die Ausgabe der, Hermann-Göring-Spende läuft, ist nun- mehr der Kreisleitung Mannheim ein Posten Haushaltungsgegenstände von einer Groß- handelsfirma zur kostenlosen Ausgabe an die Fliegergeschädigten zur Verfügung ge- stellt worden. Die Ware wird familienweise durch die Ortsgruppen an die Beschädigten ausgegeben. Weiterhin hat auch das Wohngebiet Gar- tenstadt-Schõnau der Ortsgruppe Neueich- wald mre volksverbundene Kameradschaft durch die überwältigende Spende von 8500 Reichsmark zum Ausdruck gebracht. Diese Spende, die vom Ortsgruppenleiter P. Pister dem Kreisleiter übergeben wurde, wiegt um s0 schwerer, als sie ausschließlich aus den Kreisen der schwerstarbeitenden Bevölke- rung gegeben wurde. Darüber hinaus sind von Fabriken, wie auch von privater Seite, umfangreiche Spenden zur Linderung der Not eingegangen. Mehr als alles andere dokumentiert sich in solcher Spende der Geist der national- sozialistischen Volksverbundenheit und zu gleicher Zeit unser gemeinsamer Wille trotz aller Terrorangriffe dem Gegner unseren ———— Siegeswillen entgegenzu- stellen. Vortrag über Spannbeton der HdT Fach- gruppe Bauwesen im NSBDT. Die kriegs- bedingten Verknappungen verlangen eine besonders sparsame Anwendung der Bau- stoffe. Im Stahlbetonbau wurden neue Ver- fahren entwickelt, welche die höchste zu- lässige Beanspruchung der Bewehrung durch Vorspannung gestatten. Uber eines dieser Verfahren spricht Direktor Dr. Lenk Frankfurt am Main) unter dem Thema „Spannbeton“ am 17. Mai, 18 Uhr, im Haus der Technik in Ludwigshafen am Rhein, ü——————————— Reichswirtsehaftsminister. ——— Die Reichsstelle für Garten- und Wein- bauerzeugnisse wird im Auftrag des Beichs- ernährungsministers Trockenfrüchte Nüsse, Traubenrosinen, Sultanas sowie getrocknete Aprikosen und Pfl in einer Menge zur Verfügung stellen, die es ermöglicht, ie- dem Verbraucher im Rei iet einmalig 125 Gramm Trockenfrüchte oder Schalenobst zuzuteilen. Zeitpunkt und Verfahren der Zu- örtlich geregelt. teilung werden jeweils Neue Kursbücher. Am 17. Mai werden bücher sowie Taschen- und Aushangfahr- pläne herausgegeben. Neben einigen Ver- desserungen, insbesondere in den PFernver- bindungen, sind gegenüber dem jetzigen Fahrplan nur ige Anderungen vorgenommen en, die aus betrieblichen und verkehrlichen Gründen notwendig sind. Sinn findet nicht statt. Die Anderungen in den Reisezugfahrplänen treten am — —Die Schicksale des Donfes waren die Slei- im eigenen Haushalt irgendwie entbehr- Aus der Geschichte Feudenheims ist noch tür den Reisezugdienst neue amtliche Kurs- Babens — Herrschaft und gehörte his 1803, wo es ha- disch wurda, zum Amt Schniesheim im Ober- amt Heidelherg. Der Pfalzgraf erhob hier einen Neckarzollh, dessen Erträgnisse&fters werpfändet wurden. Dem Ort gegenüber, bheim Fährhaus, auf der linken Seite des Neckars, Iag eine schon 1369 erwähnte plalz gräfliche Mihle, deren Linkünfte der Pfalz.- graf auch wiederholt veryfändete. Die Nek. ERarfähre, das sog. Feudenheimer Fahr, wird schon früh in Urkunden erwähnt. Die durch den Neckan gatrennte Gemarkunssfläche bhildete urspnünglich jedenfalls ein zusam- menhängendes Ganzes. Durch die häufigen Veränderungen des unregulierten Flufilaufs, der bald seine nördliche, bald seine siidliche Schleife bevorzugte, wurden die Gemar- kungsgrenzen oft in Mitleidenschaft gezo- gen. In der Gewann„Zue“, wo die Heidel- berger Landstraße die Feudenheimer Ge-⸗ markungsgrenze überschreitet, liegt die sog. „Streitwiese“ oder„Streitwönth“, der Teil einer durch den Neckar gebildeten chemali- gen Inseh. über deren Gemarkungszuggehò- rigkeit Mannheim 1664.—88 einen Prozeſi mit Feudenheim führte. Die geschichtliche Entwicklung Feuden- heims bietet keine hervortretenden Züge. chen wie dis der Nachbangemeinden, wenn Kriegsnöte oder elementare Ereisnisse dis friedliche Beschäftigung der Finwohner störten, die ihr Leben als Ackerbauer oder Im Dreiſzigjährigen Kriege und später wie- der beim Uberfall der Pfalz durch die Fran- zü0sen wurde der Ort vollständig zerstürt. Er erholte sich nur sehr langsam. Erst gegen Ende des 18. Jahrhunderts setzte eine Kräf tigere EBntwieklung ein. Die Einwohnerzahl stieg 1784 auf 1173 Sealen, 1871 zühlte Feu- denbeim 2944 Uinwohner und bhei der Ein. gemeindung im Jahre 1910 waren es rund 6000 Heute beträgt die Wohnbevölkerung vom Teudenheim 12152 Personen. ꝛzu erwähnen, daſi die im Jahre 1884 erhaute Dampfstraſſenbahn einen regen Verkehr zwischen Feudenheim und Mannheim ver- mittelte. Seit 1900 ist in Feudenheim die moderne Zeit eingekehrt, die die Ontschaft aus dem früheren Bauern- und Fischerdorf langsam zu einem Villenvorort gemacht hat. Die„Hauptstraſie“ mit ihren Vorgärten und den umrankten Fassaden der Huser macht auf jeden Beschauer einen erfreulichen Bin- druck. Dis Bauten in Feudenheim sind nicht hoch, meist beginnt schon üher dem Hoch- barterre das Mansardengeschoſtz;, und die Zweistöckigen Hüuser kann man noch be- quem zählen. Die Straſlen tragen teils Ge- wannbezeichnungen oder sind sachlich be- nannt wie die Hauptstraſe, wieder andere haben Helden aus den Freiheitskriegen zum Paten. Feudenbheim ist ein Ort von ruhiger Be- schaulichkeit. Der Autoverkehr ist gering Villen und Siedlungshäuser hestimmen heute das Gesicht dæs Ortes. Viele Bæamte haben sich hier angesieclt und zahlreiche Ben- sionäre suchten sich Feudænheim als Wohn- sitz aus Sagt einer:„Ieh wohne in Feuden- heim“— gleich wird geantwortet:„Oh, Sie gut, reine Luft und wenig Schna⸗ Een.“ Und es stimmt! Die Luft ist in kei- nem anderen Vorort von Mannheim so rein 17. Mai d. J. ab 000 Uhr in Kraft. HEIMAT-NACHRICHTEN müssen gewuft haben, · daſl im Mädchen-Er- ziehungsheim Speyerdorf frisch geschlachtet worden war. Sie drangen nachts in die Vor- ratskammer ein und entwendeten neben Schinken und Würsten auch 20 Pfund Fett. Bad Dürkheim. Nach den letzten schlech- ten Weinjahren sind nun begründete Aus- ser ausfallen wird. Die Reben stehen gut, und bisher haben ihnen die Schädlinge wenig anhaben können. Mit allen Kräften ist gearbeitet worden, um die sich hier und da zeigenden Krankheitsansätze im Keim zu ersticken. So sind die Austriebe frei von tierischen und pflanzlichen Schädlingen. viele Weinbergsanlagen sind neu erstanden. sStanden. Büschfeld. Der zehn Jahre alte Helmut Klesen beobachtete, wie ein eimmdeinhalb Jahre altes Kind in den tiefen Mühlenteich flel. Kurz entschlossen sprang der Junge dem Kind ins Wasser nach und rettete es unter eigener Lebensgefahr. Neustadt. Die 27 Jahre alte EBhefrau Mar- drei kleinen Kindern, monatelang am Tage und auch nachts herum uvnd kümmerte sich deeeeee tenff z5;f afBe b Speyer. Bisher noch unbekannte Diebe sichten vorhanden, daſl das Jahr 1943 bes- garethe Kelly, geb. Klein in Neustadt a..“ Weinstraße, trieb sich, obwohl Mutter von und klar wis in Feudenheim.-Sho- die Fürsorgebehörde fruchteten nicht, s0 daſo die Kinder schließlich dem Waisenhaus zu- Mutter hatte sieh nunmehr vor dem Amts- gericht wegen Vergehens gegen dis am 9. März erlassene Verordmung zim Schutza der Ehe, Familie und Mutterschaft zu ver- antworten. Sie wurde zu einer Gefüngnis- Strafe von sechs Monaten verunteilh, Auch wunde sofortigen Strafvollzug angeondnet. München. Ein Baubmörder, der von eini- gen Wochen wegen eines im Winter be- gangenen Raumordes im München zum Toce verurteilt worden war, hat, um sein ——————— einen Mittäter der gerichtlichen Verant- wortung uüberliefert. Die beiden Verbrecher hatten vor sieben Jahren auf der Wander- schaft den Nachtwächter im Baubiro eines Stauwerks getötet, un die Kasse 2u he- rauben. Sie fanden aber den E. sel nicht und entkamen damals unerkannt. Der jetzt 32 Jahre alte Johann Beitmeisr, vorbestraſter ein schwer Verbrecher, wurde vom S0 t ebenfalls zum Tode ver.- urteilt. Er hat damals den tödlichen Schuſß auf den Nachtwächter abgefeuert und konnte nunmehr nach sieben Jahren durch das Geständnis seines Mordkumpans noch gelührt werden mufften. Die gewissenlose und damit cmrsenzrrs NozIν Hochschule fiir Textilchemie in Mülhausen Mülhausen, 15. Mai. Mülhausen, der unbestrittene Mittelpunkt, der bedeutenden elsässischen Textilindu- strie, hat. von jeher auch der wissenschaft- liehen Erxforschung dieses Gewerbes ziem- lich seine Aufmerksamkeit gewidmet. Vor mehr als 100 Jahren wurde seine Textil- schule. gegründet, die vor allem auf dem Ge- biet der Zurichtung wie der Färberei, der Druckerei, der Appretur usw., sich Weltruf verschaffte. Mülhausens Stoffdruckmuster waren überall tonanebend. Die Lehrer die- ser Schule, hesonders der his zu Beginn die- ses Jahrhunderts wirkende Prof. Nöldin g, galten zu Becht als die führenden Kach- münner der Textilehemie. Mit Beginn dieses Krieges mußte das Institut seine Pforten schließen. Als nach der Wiedereingliederung des Elsaſß im das Deutsche BReich die Indu- strie auch dieses Landes ihre Arbeit wieder aufnehmen konnte, da seh sich die Textil- industrie vor besonders schwere Aufgaben gestellt. In der Tat war dieser Gewerbe⸗ zweig im Südwesten des Reiches überbesetzt, so daſꝭ nur strengste, Rationalisierung wenig- stens den lebenswürdigen Betrieben eine Existenz sichern konnte. Man darf weiter nicht vergessen, daſ die rohstoffmähigen Voraussetzungen französischen Produktion ganz anders waren, als die im Deutschen Reich gültigen, und daſ die durch Vierjah- resplan und Kriegswintschaft gestaltete TLex- tilindustrie im Altreich produktionstech- nisch einen entschiedenen Vorteil gegenüher dem Elsaß behauptete, Der Gedanke, die alte Textilschule wigder erstehen zu lassen, lag nahe, Mannigfache Verhandlungen, dis in dieser. Richtung Se- pflogen wurden, führten endlich dazu, daß auf, Vorschlag von Ministerialdirektor Gärtner das neu zu gründende Institut als Zweig der Technischen Hochschule Karlsruhe den schon längst begehrten Hoghschulcharakter erhielt Zu seinem Leiter wurde Prof. Dr.-Ing, Ehöd, der bis- her an der Technischen Hochschule Karis- ruhe gewirkt hatte und dem der- Ruf eines bedeutenden Fachmannes vorausging, be⸗ stelln. Der von. kurzem gegründete Ober- rheinische Textilverein Mülhausen, dem die flührenden Unternehmen der Spinnstoff⸗ industrie Badens und des Elsaſ angehören, ühernahm zu einem erhebhlichen Teil die Eosten fün die Durchführung des Insti- hits,, wie seine Mitslieder ja auch unmit- telbhar· praktische Nutanießer der Einrich- tung werden sollen. Aus den zbahlreichen Ansprachen, die gestern aus Anlaß der feienlichen Eröffnung dieses Instituts ge- halten wurden, ergab sich, daſß Mülhausen wis seine Schwesterinstitute in Aachen, Dresden und Stuttgert, es sich besonders angelegen sein lassen wird auf dem Gæbiet der neuen Spinnstoffe, insbesondere also der Zellwolle, Vorschubarbeiten zu tätigen. Daneben werden natürlich auch alle an- deren Zweige der Textilwirtschaft, so weit sie chemischer Forschung zugängig sind, im das Anbeitsgehiet einhesogen, Das, Insti- tut hat sich zunächst die sachliche und fachliche Beratung den einschlägisen Ge⸗ Werhezweige zun AZufgabe gemacht. Dar- üher hinaus wird es sich. Selhstverständlich der. Heranbildung wissenschaftlicher Tex- tilchemiker widmen und so auch auf weite Sicht der Textilwintschaft neue Kräfte zur Venfügung stellen Mit Genugtuung konnte Prof. Dn. Elöcd hervorheben, daß sich be⸗ reits 2ahlreiche wissenschaftliche Hilfs- kräfte dem Institut zur Verfügung stellten. Ministerpräsident Köhler begrüſſte auch im Namen des Gauleiters den Beschluß, ein solches Institut àl ennichten, als einen Beweis ds Bahauptungswillens der ober- rheinischen Textilwintschaft. Er gab der Hoffnung Ausdruck, daſi das Institut eine fruchthare Verbindung von Wissenschaft und Praktischen Wintschaft hilden werde, wis sigs das oharrheinische Gawerbhe auch auf vielen anderen Gehieten geschaflen habe. Baul Riedel 200 Millionen BIM Einlagenbestand der Stüdt. Sparkasse überschritten Die günstige Entwickhund des Einlagen- geschäftis bei der Stäckt Sparkasse Mannheim hat auch im Jahie 1943 un- vermindert angehalten, So sind in den er- Sten vien Monaten disses Jahres die Ein- lagen um insgesamt 15, Millionen RM ge- stiegen; davon entfallen auf die Sparein- lagen 134 Millionen Rüü und auf die son- Stigen Einlagen 25 Millionen RA. Der auf Ende April erreichte Gesamteinlagenbe- Stand beläuft sich auf 201,2 Millionen RBI. der irdischen Gerichtsbarkeit ausgeliefert Ludwigstraße 75. wenig um die Kleinen. Warnungen durch Werden. 3 Heigen mach etat schnellstens Schlußß, weil Kohle übrigbleihen muß! hen Frauen und———————— ren Verlauf des caphol, Waldhofstr. 2, Ruf 527 72. Snolo Schilter mit mrem Ber-] Schittze, vom Deutschen Theaterf Chard, die besten Tanzparoch— Fllmtecter Marika Rökk, Johannes Heesters Unterhaltung vVeronstallungen Uner Künstler-Ensernble. Per-] in Wieszaden- ein Meisterabend sien; Annelie Bielfeld, Kolora- nben werden, die die Gedankenlo- zeglückter Flucht iten ausklinken it einem Gefühl h mit mehr oder sich selbst tun ültig gegenüber oldat sich einem hen könnte. Und dies zu verhin- des entflohenen Ferstand her be- „in der hier von quatscht wurde! de, daß die mög- n Instinktlosig- einen Hohlkopf dem sie gedieh, darüber zu ver- t das Schicksal müssen wir uns 1 solche Gestal- ten entgegen, in n so lästig wer- te Saboteure. es Reiches sam- ial an, mit dem fergeltung geübt hwere Leid, das Feind über uns al darum gehen geballter Ener- äichlinge,'e aus hassen können, sollen deshalb 'n und spüren, Fritz Kaiser. Glorla- Polest, Seckenheimerstr.13 Heute die neue Deutsche Wo- Utci-Polest. 10.45.50.30.15 Uhr. aAmombre. 10.45 Uhr 2. Wieder- sSchœuburg..00.45.50.15 Uhr. chenschaul Alhambra- Ufa- Palast- Schauburg- Palast- Lichtspiele-Gloria-Capitol.vVom Kriegsschauplatz in Burma— Luftangriff auf Ceylon- Die Vernichtung des USA-Flugzeug- trägers„Hornet“— Abschied v. tabschef der SA Viktor Lutze — Bau der neuen Kriegs-Loko- motive- Bei unseren Soldaten an der Ostfront- Stuka-Groß- angriff bei Noworossijsk. Ein Wien-Film um Wolfgang Amadeus Mozart:„Wen die Göt- ter lieben“ mit Hans Holt, Re- né Deltgen, Winnie Markus, krene v. Meyendorff sowie den Wiener Philharmonikern. Ju- gendliche ab 14 Jahren zugelass. nolung d. Erstaufführung„Nip- pon“. Jugendliche zugelassen! .15.45.00.30 Uhr. Ein Willy- Forst-Fim mit Marthe Harell, Axel v. Ambesser:„Frauen sind keine Engel“. Jugendliche ab 14 Jahren zugelassen! Hertha Feiler, Willy Fritsch: „Der kleine Grenzverkehr“. 2. Woche! Jugendl. nicht zugel. „Dr. Crippen an Bord“ mit Ru- dolf Fernau, René Deltgen.- Keueste Wochenschau. Beginn: 5 F. .00,.40,.10,.35 Uhr. Ju- gendliche nicht zugelassen. liehtspielheus Muller, Mittelstr.41 Fllm-Pelest Neckereu. Friedrich- revei· und Scclbeu,. Woldhof. „Hallo Janine“. Ein Ufa-Film. Neueste Woche! Jgdl. nicht zug. .35,.45,.501 Sonntag ab.40! All- Tageskine alast-Licht- spiele) spielt tàgl ab 11 Uhr vorm Morgen letzter Tag!„Die ver- schwundene Frau“ mit Paul Kemp, Hans Moser, Theo Lin- gen, Jupp Hussels, Oskar Sima, Lucie Englisch u. Trude Marlen Jugend ist zugelassen und zahlt nur von 11-2 Uhr(sonntags bis 1 Uhr) halbe Preise. Neueste Wochenschau.- Beginn: 11.00, .00,.00,.15 und.30 Uhr. Lil Dagover, Willy Birgel in: „Schlufakkord“. Ein unvergeſl- lcher Film, ein Erlebnis!- Neueste Woche! Jgdl. nicht zug. .30..45,.251 Sonntag ab.30! straße 77. Heute.00 u..00 Be- ginn mit d. Hauptfilm„Konzert in Tirol“, Es singen die Wiener Süngerknaben..30 Uhr Jugend- und Familienvorstellung mit „Konzert in Tirol“. celbeu Weldhof. Hauptflim.00 .00 u..00. Maria Andergast, Paul Hörbiger, Hans Moser in dem Lustspiel:„Endstation“. Jugend hat Zutritt. reye, Weldhof..30, Hauptf..15 und.45:„Wir zwei“. Ein rei- zendes Spiel mit Signe Hasso u. Sture Lagerwall. Nicht für Jugendliche. Heute Jusendvorstellung, End- V libelle. Heute 15.15 und 19.15 Uhr „Eine reiche, bunte Platte“ mit Lydia Wieser, 3 Ben Ambark, Ellen Octavio Comp., 2 Duxa und den neuen Attraktionen(s. Anschlagsäulenh). arleté liedertofel, K 2, 32. Kunst, Humor, Können! Siehe Anschlagsäulen. Täglich 19.30 Uhr, mittwochs. samstags und sonntags auch 15.30 Uhr. Vor- verkauf bei Marx. R 1. 1. von 10-12 und 15-17 Uhr. An der Abendkasse jeweils eine Stunde vor Beginn der Vorstellung. Achfuncdl Pelmeœcrten, Achtung! zw. F 3 u. F4. Jeden Samstag 20 Uhr, Sonn- u. Feiert. 16 Uhr u. 20 Uhr: Sonder-Vorstellung des Varietés Liedertafel. Hierzu Kartenvorverkauf im Palmgar- ten-Büro von 10-12 u. 15-17 Uhr. Fernsprecher 226 01. Komert-Koffees station“. Saalbau.30, Freya.00 coté Wien, p 7, 22, das Haus der guten Kapellen. Leitung: J. O. Frankl. Carlo Minari, der Gei- ger großen Formats, mit seinem 15-Mann-Orchester bringt heute von 11.30 bis 13 Uhr zum Früh- Konzert sowie nachm. u. abds. leicht beschwingte Weisen und den Gesang bestgeschulter Stim- men.- Eintritt frei, jedoch er- höhte Verzehrpreisel Tischbe- stellungen werden nur persön- lich entgegengenommen. Gedenkstunde anläßlich des 130. Geburtstages Richard Wagners am Sonntag, 23. Mai 1943, vorm. 11 Uhr. in der„Harmonie“, D 2. 6. Es spricht: Prof. Dr. Friedrich Noack. Mitwirkende: Käthe Dietrich, Sopran; Irene Ziegler, Alt; Adam Fendt, Te- nor; Heinrich Hölzlin. Bass, Hans Leyendecker, Bariton. Am Flügel: Kapellmeister FEugen Hesse. Eintrittskarten von RM .- bis.- sind erhältlich bei der KdF-Vorverkaufsstelle Planken- hof P 6, in den Musikhäusern Heckel und Kretzschmann. Ver- anstalter: Die Deutsche Arbeits- kront, NSG„Kraft durch Freu- de“ in verbindung mit dem Bayreuther Bund e. V. und dem Richard-Wagner-Verband Deut- scher Frauen e. V. inlacdunei xur Blldsehau moder- ner Eigenheime auf Sonntag. 23. Mai 1943, zwischen 13 u. 18 Unr im Nebenzimmer der Wirt- schaft„Zum Römischen Kaiser“ in Schwetzingen. Eintritt frei! Sie erhalten Auskunft über das Bauen u. Finanzieren der Häu- ser nach dem Kriege und wer- den in jeder Hinsicht gut, ko- stenlos und unverbindlich be- raten. Grundrißpläne und Pro- sbekte liegen auf, können ein- gesehen, und wenn zusagend, mitgenomm. werden.„Badenia“, Bausparkasse..b., Farls- ruhe 1.., Karlstr. 67. Ruf 8086. Sönliches Gastspiel der vom Film und Funk bekannten Humori- stin. Aus Pressestimmen: Jeder, der den Redestrom von„Frau Schnack“ alias Gisela Schlüter kennt, war überrascht, eine junge, schöne u. elegante Frau zu schen. die er hinter dieser „Quadratschnauze“ am wenig⸗- sten vermutet hätte. Donners- tag, 20., und Freitag. A. Mai, jeweils 19.30 Uhr in der Har- monie D 2. 6. Karten von RA .— bis RM.- für den öffent“ Uchen Verkauf an der Konzert- kasse im Reisebüro Deutsche Amerika-Linie, O 7, 9, Fern- ruf 232 51, und K. Ferd. Heckel, O 3. 10, Fernruf 221 52. Karten tür die Betriebsangehörigen in den einzelnen Betrieben bei den KdF- Warten.— Veranstalter: Deutsche Arbeitsfront. NSG „Kraft durch Freude“. Tournee- leitung: Heinz Hoffmeister, Mann- heimer Gastpieldirektion. in melsterlicher Abend mit spe- nisch italienlschen. Künstlern. Das italienische Schauorchester Bruno Nanni mit dem Vokal- trio Regina, Celina Easo in ihren herrlichen spanischen Tänzen, Chano Gonzalo, der gefeiterte spanische Bariton, am Samstag, 22., und Sonntag, 23. Mai. je- weils 19.30 Uhr. in der Harmo- nie D 2,.Kartenvorverkaufs- stell. u. Veranstalter wie oben. Noch elnmel Kurt Engel, der Liebling aller Rundfunkhörer, mit selnen Solisten u. Charlotte froher tag, 2W., und Mittwoch, 28. Mai, jeweils 19.30 Uhr, in der Har- monie D 2, 6.» Kaxtenvorver- kaufsstellen und Veranstalter wie ohen. peter 3elb Klavier · Akedemie. Aus Anlaß des 201ährigen Be stehens den Klavierakademie Vortragsabend, Montag, 24. Mai, abends 7 Uhr, im grehen Har-⸗ meniesaal. Entritiskarten bei Heckel, O 3, 10, in Ludwigshaf. Musikhaus Doll, Bismarckstr. 52 u. 3. G.——— bekannten Deutsel Märchen- bühne.„Schneewittchen und die 7 Zwerge“ in 9 Bidern mit Mu- sik, Gesang und Tanz. Sonntag, 23. Mai Pfalzbau Ludwigshafen. Anfang 10 Uhr. Ende 12.30 Uhr. Preise: Kinder RM.30..— 50, Er- wachsene RM.—,.30,-„80. ⸗ Vorverkauf: Uta- Kasse Pfalz- bau, Musikhaus Heckel, Q 3, 10, Musikhs. Kretzsehmann, 0 7, 13 u. Väölk. Buchhandlung P 4, 12. Zu Fuß ab Paradeplatz 20 Min. Straßenbahn-Haltest. Pfalzbau Linien 3, 4, 6, 17 und 40. die Grote Mon · pevisen· Revv „lachende Welt“ mit Vikier Lenz, Direkter Sperling vem Reichssender Saarbrüeken; Inge Vesten, die bekannte Rundfunk-⸗ süngerin, Helis-Radie-Guaxtett, bekannt von Funk und Sehall⸗ platte, Gerdi Gerda, vom Thes- ier des Volkes Berlin; Ria und texhaltung- am Diens- der ——— 1943. im Utfa-Palast wetonohheches hienn Sa „neuer Pinstudieruns: tursopzan w. àa. dazu das, Schau- Ochesten Toni ah Donnerstag, 27 bis elnzchh. Montag, 31. Mai, tüglich 19 Uhr.- Sonntäg, 30. Mai aueh nachm. 15 Uhr- im Kon- zentsaal des Pfahzhau Eudwigs- hafen. Eintrittskarten von KM 1 bis 4- sind erhiltlich in unheim bhei der Kdf-Voxver- Vautestelte Plankenhof P 6 und in den Musikbhäusern Heckel u. Kretzschmann; in Ludw'sshaf. bei der KdF-Ververkaufsstelle Biswarckstr. 45. Für den 7, 28. und Z. Mai werden auf Sam⸗ melbestellungen durch Kdk⸗ Betriebswarte Karten zum Son- derpreis von RM 1·50 und.50 bei der jeweiligen Kabh⸗Vor-⸗ Verkaufsstelle abgegeben. rhectet heim. Am Sonntag, 18. Mai 1943. Weiel⸗ lung Nr. 284, Mieie à VNr. 23, 1. Sondermietie 4 MNr. 12, in „Aids“, Greße Oper in vier Akten von Giuseppe Verädi. Anfang 18 Uhr, Ende eiws 21 Uhr. Amemeigen ——— Ab 1, Juni 1545 fünre ien die PFraxkis des gefallenen Kollegen, Herrn Pr. Karl Fitterer, LZahn- arst, Eisenking 12, als Vertrs⸗ ter weiter, Dr. Johanna Graahß, Tahnärstin. 9 Wert der alien'nge Gellerts Geschichte vom Hut. In den Schullesebüchern bis in den Beginn dieses Jahrhunderts hinein begegnen wir okt, der älteren Generation noch wohlver- traut der hübschen Gellertschen Fabel.„Die Geschichte von dem Hute“, deren immer leicht veränderter Kehrreim:„Er starb und ließ bei seinem Sterben den runden Hut dem nächsten Erben“ sich sechsmal 2um Vergnügen der Kinder wiederholte, die bei dem Dichter übliche und zeitgemäße mora- lische Betrachtung am Schluß war aller- dings als der Jugend nicht zuträglich ab- gehängt:„Der Erbe ließ ihm nie die vorige Gestalt: Das Außenwerk war neu, er selbst, der Hut, blieb alt. Und daß ichs kurz zu- sammenzieh, es ging dem Hut fast wie der Philosophie“. Im Lichte der Gegenwart, die solche Erbstücke weit Weniger pietätvoll zu behandeln pflegte und in der jüngste Quin- taner den Vorgang der Weiterreichung eines Hutes durch sechs und mehr Generationen abschätzig länchelnd als ein Märchen be— Zzweifeln würde, mutet die Fabel als unsag- bar veraltet an— vielleicht abgesehen von der„Moral“— denn die industrielle Be- triebsamkeit und der schnelle Wechsel der Mode mit ihrer betonten Gewöhnung an das Ewig-Neue lassen Hüte und Kleider, oft halb verbraucht und schon abgewetzt, kaum mehr zum nächsten, geschweige zum über⸗ nächsten Erben gelengen. Friedrich der Große, der Genert ais den srößten déut- schen Dichter der Zeit betrachfete, obwohl es schon einen Klovstock, Wieland und Goethe gab, stand der Welt dieser Fabel noch nahe: er trug nur in Jahren schon ver- schlissene Röcke und Hüte, wurde aber den Zeitgenossen um so ehrwürdiger. Jetzt in den Bedränsnissen des Krieges, will uns die ein wenig haubzbacken beschau- liche Fabel Gellerts keineswegs mehr 80 antiquiert erscheinen. Wir gewinnen wieder ein verjüngtes Verhältnis zu all den Din- gen, die, einst geliebt und aus der Mode ge- kommen, in Schränken und Kisten ein halb- Versessenes, manchmal als Belastung emp- fundenes Dasein führen. Wir werden uns Zzwar mit keinem Hute, der mit zwei und drei Krempen neu aufgemacht, dann umge- ktärbt und gewendet, dann mit Tressen und Schnüren versehen und immer als modisch führend angesehen worden ist, der staunen- den Mitwelt präsentieren, aber die älteren Haushalte verwahren— Dank der Vorliebe mancher Hausfrauen, veraltete Dinge zu- rückzulegen— noch mancherlei Schätze an Brauchbarem zu neuer Verwendung. Das Geschick unserer Frauen und Mädchen weiß ihnen mit ein paar Griffen und Kniffen ein verändertes und ansprechendes Gesicht zu geben. Auch brauchen wir uns nur des Rie- senergebnis der Woll- und Pelzsammlung zu erinnern, zum Teil aus solchen Truhen her- vorgeholt und von gewandten Händen er- neuert und zweckvoll zugerichtet: den Kämpfern im moskowitischen Winter will- kommener Zuwachs. Da wird niclt einmal eine Not, eine Beschränkung zur Tugend ge- macht, sondern eine verlernte Tugend neu angewandt: Die Sparsamkeit einer älteren Generation erweist sich als nützliches Vor- bild. Vielleicht auch, daß mancher zurn Nachdenken angeregt wird, in seinem In- nern die früher zwecklose Vergeudung zu rügen, die zu den üblichen Gepflogenheiten jedos einzelnen gehörte, als alles, was Herz und Sinne begehrten, in Hülle und Fülle vorhanden war. vielleicht auch. daß er er- kennt. wie er Wertvolles und Solides miß- achtet hat, um modisch-nichtigen Tand da- gegen einzutauschen. Kriegszeiten sind für jeden. er sei wer er sei. besinnliche Zeiten der Einkehr; aus den Tiefen der Bücher- schränke wird an den langen Abenden der verdunkelten Städte verstaubtes Lesegut der früheren Jahre wieder hervorgeholt und die Begeisterung eines jüngeren Lebens wieder erweckt, der verhinderte Flug in die Ferne wird. zur beslückten Entdeckung der Hei- mat. die Jagd nach dem Ewig-Neuen durch die stille und bescheidene Freude am Klei- nen und Frreichbaren ersetzt. und Gewän⸗ der und Hüte. so manches Gerät des Hauses. aus den Schränken und Kammern aufer- standen. wird zum begehrten Gute, das wir uns gleichsam selber vererben. Und wenn wir— es ist zwar unwahrscheinlich— in wieder friedliche und reichere Zeiten ein Wenig nur von dieser sehr zweckbewußten und nüt⸗lichen Sinneswandhims hinüberneh- men. erhält die liebenswürdige Gellertsche Fabel auch heute noch und von neuem eine zwar veränderte aber zeitsçemäße symbol- hafte Deutims: die vom Werte der alten und nur scheinhar verbrnchten Dinge. die Der erste Krieg des Abendlandes ging um eine schöne Frau; damals als die Grie- chen nach dem Raube der Helena zehyp Jahre lang die Stadt Troja helagerten, Zehn Jahre lang kämpften Helden, deren Namen die griechischen Sagen aufgezeichnet haben. um die Stadt, deren Mauern dieses Weih- liche Ideal barg. Viel später, sozusagen an der Schwelle unserer Zeit, hat man die ver- schollenen Mauerreste Trojas ausgegraben; Was man nicht ausgraben konnte und nie⸗ mals ausgraben wird, war das Bildnis je- ner Helena. den hüben und drüben len? Im Sagenhaften verdämmert dieser Krieg. Im Sagenhaften auch dieses Bildnis der antiken Frau. Vielleicht ist dies alles nur ein Gleichnis. Daß Kriege um die Verwirklichung einer hohen Idee, eines Ideals, ausgefochten werden. Es ist zutiefst der Geist, der sich den Körper baut, auch die schöne oder strenge, heroische oder liebliche Leiblichkeit des Frauenideals. Darum hat sich dieses Ideal wandeln müssen wie die geistige Grund- lage. Wenn man beispielsweise das Bildnis der Plektrud betrachtet, wie sie ein Kölner Meister um das Jahr 1200 auf einem Grab- stein in der Domstadt verewigt hat, dann sehen wir nicht nur die Gemahlin des me- rowingischen Hausmeiers Pipin von Heri- stal, nein dieses Denkmal einer Frau ist zugleich das Frauenideal der staufi- schen Zeit, einer streitbaren Zeit mit männlichen Recken, einer Zeit, die vom Rittertum geprägt ist, einer Zeit, die sich in dem fast herb geschlossenen Gesicht jener Frau verkündet. Es ist schwer, in ihr Inneres vorzudringen. Man möchte sa- gen: ihre Züge sind wie von einem Helm⸗ visier verwahrt. Und dennoch ist dies Ge- sicht ganz gesammelt in den seltsam gro- hen Augen, die voll Zuversicht und Gläu- bigkeit in die Zukunft schauen. Sie ist nicht einmal schön, diese Frau des Kölner Sarkophags; aber sie ist durchaus ein Denk- mal des Zeitgeistes, eine Frau, die man nicht sehen kann, ohne hinter ihr auch die ritterlichen Männer jener Epoche auftau- chen zu sehen. Auch die bekannten Frauengestalten des Bamberger Doms, die als Maria und Elisabeth bezeichnet werden, gewiß Ideale ihrer Zeit, sind keineswegs eigentlich schön. Schön mag man das reiche phanta- sievoll gebauschte Spiel der faltigen Ge- wänder nennen, die die Körperform gleich- sam ahnen lassen; das Gesicht der Maria aber ist herb, frisch, für das Leben traum- 1os aufgeschlossen, die Züge der Elisabeth jedoch sind ausgesprochen von männlicher Art, sehnig und stark ragt sie empor wie eine Prophetin, die in die Zeiten schaut. Scharfer, bewegter Geist späht aus ihren Augen; hier ist etwas ausgesprochen He- roisches, etwas vom wehrhaften Willen, der die Burgen baute. Und darum sind sie Sinnbilder ihrer Zeit, charakteristisch für das deutsche Frauenbildnis darum, weil auch hier die äußere Schönheit nicht das Gesicht bestimmt, sondern die innere Hal- tung. Ein Stolz, den das Rittertum in die fraulichen Züge schrieb, ohne freilich ganz zu vergessen, daß unter dem prächtigen antiken Faltenwurf das Körperliche einer Frau lebte und atmete. Ein Körper, der um das Lebensgesunde wußte, das im Tur- nierspiel der Männer um die Ehrenlanze focht. Und dennoch hat auch diese wehrhafte Zeit einen Wandel des Frauenideals ge- kannt. Denn wieviel anders ist trotz man- cher Ahnlichkeit in der Haltung das Bild- nis der Uta am Naumburger Dom. Denn was ist es, das der Naumburger Meister in seiner Frauengestalt so gültig ver- ewigt hat? Es ist das Hohe, Stolze, König- liche, das im glatten, steilfallenden Mantel sich ragend der ragenden Säule anpaßt, es ist unter der Krone das stille frauliche Ge- sicht, das uns rührt. Und noch mehr rührt die scheue, ein wenig bängliche Gehärde, mit der sie den Kragen ihres Mantels an das Kinn preßt. Neben ihr steht ihr Gatte Ekkehard, wehrhaft, vielleicht ein wenig schwerfällig, aber eben doch ein Ritter, dessen Schutz sie spürt. Die richtige Uta mag vollends anders aus- geschaut haben— das Bildnis entstand lange nach ihrem Tode— aber der Naumburger Meister schuf ein Idealbild seiner Zeit, ein Frauenbild, das Würde und Innigkeit gesellt, zum Herhen des kämpferischen Mannes das Gemiitswerte. die damit verbunden sind. nicht eingerechnet. D. H. Sarnetzki] Die Niulfer der Soldaten/ von oiat Hin- Jeden Nachmittag, wenn die Sonne bald am Verlöschen war und es in den engen Straßen des kleinen Städtchens stiller wurde, ging die alte Frau ihren gewohnten Weg. Sie schritt durch den weiten Park dem grohen Hause zu, in dem seit einigen Wochen verwundete Soldaten lagen. Frü- her war dies ein längst vergessenes Schlöß- chen gewesen, nun aber war es zum Laza- rett geworden, in dem Soldaten betreut und geheilt wurden, und wo sie Ruhe fan- den nach vergangenen schlimmen Tagen. Die alte Frau wurde von den Schwestern fand tief die Liebe der Männer zu ihr und hraun waren und keine Falte in ihrem Ge- Minnige der Frau. Schönheit nicht als seine Stirn. Und die alte stille Frau emp- sie war Fehr glücklich, so, als wären diese alle ihrehSöhne, denen sie Trost und Güte schenken durfte. Ging sie dann wieder die dunklen Stra- hen entlang zu ihrem Häuschen hin, s0 klang die vergangene Stunde in ihr nach. Das war ganz von selbst gekommen, daß es sie hingezogen hatte zu den jungen und alten Soldaten. Vor vielen Jahren, als ihre Haare noch Wie sah sie aus, um die Hel- kämpften und fie- kreundlich begrüßt und in den kleinen Saal geführt, wo mehrere Verwundete in den Betten lagen. Die Gesichter der Soldaten kehrten sich der Eintretenden zu. Es war, als hätten sie diese Stunde lange erwartet und als wäre nun, da die weißhaarige Frau bei ihnen war, eine große Freude in ihnen. Die Frau trat an jedes Bett und nahm die sich ihr entgegenstreckende Hand in ihre Hände. Dann setzte sie sich zwischen sie und hörte auf ihre Worte. Oft auch kam sie und brachte ihnen kleine Gaben, ob es nun ein paar Apfel oder Kekse wa- ren, oder einige bunte Blumen, die sie auf dem Weg gefunden. Sie hörte ihnen lange zu. Sie vernahm von ihren Wünschen und Sehnsüchten, und auch von den Sor- gen, die sie manchmal bedrückten. Sie ließ sich Briefe zeigen und abgegriffene Foto- graflen, auf denen die Frau oder die Kin- der zu sehen waren, oder auch die Braut. Das Tageslicht war schon aus dem Raum gegangen. Da saß sie noch bei den Verwun- deten. Manchmal sprach niemand mehr. Aber jeder spürte eine graße Ruhe und eine schöne Hoffnung.— Die Soldaten fühl- ten den Frieden, der sie in dieser Stunde umgab. Es war jedem, als säße die Mutter an seinem Bett und hielt ihre Hand über V sicht stand, hatte sie ihren Mann im Kriege verloren, und ein halbes Jahr später flel ihr junger Sohn im fremden Land.— Da war sie allein gewesen, und alle Hoffnung schien jäh versunken in ihr. Es war, als Würde ihr Herz nun immer leer bleiben. Johrhunderte wandelten das frauenideal Strahl, sondern Ausdruck der reinen Seele. Im tieferen Sinne eine deutsche Frau. Man muß ihre schlanke Hand betrachten, die mit leisem, zärtlichen Druck die Falten des Mantels umschließt; es sind hier recht geheime Dinge fraulichen Wesens ausge- sprochen. Und vielleicht war hier auch die Gefahr einer weiteren Ausbildung dieses Frauen- ideals, wenn es zu sehr ins Süße geriet. Dieses Süße drohte im ritterlichen Minne- sang. Wir erinnern uns an Walter von der Vogelweide.„Wie süß und wunderlieblich sind die reinen Frauen“ heißt es in einem seiner Lieder.„So Wonnigliches gab es nie- mals anzuschauen in Lüften noch auf Erden. Ihr Anblick kann den trüben Sinn erquicken. Es löschet alles Trauern aus zur selben Stund, wenn lieblich lacht in Lieb ihr süßer, roter Mund.“ 2 Wie schnell hat sich schließlich das Rit- terliche ins nur Höfische gewandelt, de- Minnedienst ins Verspielte, oder aus dem Minnigen ins Mystische. Gewiß, jene Uta von Naumburg steht fest auf ihren irdischen Füßen, aber ihren Nachfolgerinnen ward der Boden der Zeit oft nur zu leicht. Man ist daran erinnert, wenn man sieht, wie die Bildhauer der gotischen Dome hiei und da ihre Frauengestalten an die Säulen Stellten. Es gibt im Kölner Dom eine Maria, die ganz ohne Bodenschwere ist. Wie die steil in den Himmel schießenden Säulen des Domes, die mystisch gesinnt alles Erdenfeste abstreifen möchten, s0 In einer stillen Seitenstraße der kleinen Stadt fand ich ein schmales, nach alter Weise durch Längs- und Querstäbe aufge- teiltes Schaufenster. Ein Firmenschild aus schwarzem Glas mit goldenen Buchstaben zeigte an, daß hier der einstige Hofphoto- graph Albert Nieland sein„Atelier“ betrieb- Das quicklebendige Männchen mit dem genial zerwühlten, grauen Haarschopf, den- Kkühn geknoteten, lilafarbenen Selbstbinder und dem an einer langen, schwarzen Schnur baumelnden Zwicker, dessen linkes Glas beständig schief herabhing, hatte ich früher gut gekannt, ebenso seine schöne Tochter Martha Nieland, die einst in der Tanzstunde heimliche Königin meines Herzens gewesen Wäar— Ich besah mir mit einer gewissen Neugier oder Liebhaberei, die ich für anziehende und reizvolle Gesichter übrig habe, die aus- Sestellten Bilder: Freundlich lächelnde, hübsch frisierte Mädchenköpfe, Soldaten in der neuen Ausgehuniform, dazwischen ein etwas seltsames Frauenbildnis, in wallen- den Gewändern und theaterhaften Posen selbstgefällig dargestellt, die Neuvermähl- ten im Hochzeitsstaat, an der Rückwand die unvermeidlichen Nackedeis auf weißen Lammfellen und eine Tafel mit Paßbild- chen. Die übliche Zusammenstellung also, die man in tausend Auslagen von Photo- graphen wiedertrifft Aber die Paßbilder hatten mich auf den Gedanken gebracht, einzutreten, ich brauch- té schon lange einen neuen Ausweis. Eine belfernde Federglocke über der Tür kündete mein Kommen an. Fast gleichzei- Sie war eine alte Frau geworden, die lautlos und ohne viel Wünsche ihr Leben trug. Manchmal erschien ihr Dasein über- flüssig und nutzlos. Da kam wieder ein Krieg. Sie sah dle jungen Männer ausziehen. Und da führten die Gedanken sie zurück in jene bald ver- gessene Zeit. Sie fühlte die Freuden und die Schmerzen der anderen. Ihr Herz war wieder ganz wach geworden. Sie war zu alt, um mit ihren Händen viel helfen zu können, aber ihre große Liebe konnte sie schenken.— Wenn sie die ernsten Gesichter der Verwundeten sah, dann war es, als schaue sie in das Gesicht ihres Mannes, oder in die fragenden Augen ihres Sohnes. Und wenn sie dann die Freude und das unendliche Vertrauen der Soldaten spürte, wenn sie das Lächeln wahrnahm, das sie ihr entgegenschickten, Wenn sie zu ihnen in den Saal trat, dann war sie unsagbar glücklich.— Ihr. altes Leben war auf einmal sehr reich geworden. — Es war Martha Nieland. Sie selbst ge- lissenwände, die mit großartigen, wildro- tig öffnete sich am Ende des langen, flie- senbedeckten Flurs eine Tür, und eine helle, scharfe Stimme fragte:„Womit kann ich dienen, mein Herr?“ leitete mich in das Atelier, einen großen Glaskäfig, in dem es von allerlei Chemika- lien muffig roch. In der Mitte des Raums stand noch das alte klobige Holzgestell mit dem schwarzverhangenen Apparat. An der hinteren Wand träumten abblätternde Ku- mantischen Landschaften bemalt waren. Auf einem niedrigen, weißen Säulengitter konnte man sich wirkungsvoll davorsetzen. Nichts hatte sich verändert. Selbst die al- ten Plüschsofas, die sonderbaren Stühle mit den gedrehten Füßen und vielen Fransen am Polster und endlich-auch der kleine wackelige Tisch zum vorteilhaften Auf- stützen der Arme waren noch vorhanden. „In sicherer Hut“ Von Richard Heymann Münchenj) (Aus der Großen Deutsenhen Kunstausstellung Müncken 1942.) Was alte Bildnisse vom Geist ihrer Zeit verraten schwingt es auch in den Falten. ihres Ge- wandes. Sie schwebt an der Säule empor, fort von der Erde. Hinter dem Gewand ist kaum noch ein Frauenkörper zu spüren. Er scheint ein Teil der Säule, ein Teil des Bau- Werks. Die Schwingung des Ganzen geht auch durch ihre Haltung, während ihr Ge- sicht gänzlich ohne Bedeutung scheint. Das ist keine Erdenfrau mehr. Eher ein from- mer Gedanke ohne Leib. menschneider, dessen Wirken eng mit dem Namen Würzburgs verbunden ist, schuf die Gestalt einer Eva, die fast zag- haft auf ihren Füßen steht und überschmale Schultern hat, die ihrer Erscheinung etwas sehr Empfindliches geben. Das Wesen die- ser Eva ist nicht so sehr aus dem Körper- lichen, Zarten zu begreifen als aus dem Ge- fühlsmähßigen, das sie umgibt. Aber dieses Gefühlsmäßige stammt wiederum zu einem Teil aus der empfindlichen Seele des Künst- lers selbst, dieses Mannes, der viermal ver- heiratet war, oft wohl zwischen Gefühlen hin- und hergerissen wurde und schließlich ein hartes Leben eintauschte. Seine Stel- lungnahme für die Scharen des Bauernkrie- Folter und sein Leben endet in einsamer Schweigsamkeit. Um so mehr hebt sich aus der Spur dieses geprüften Lebens ein ablesen kann. Diese Eva hat durchaus das Schlichte einer Bürgerin seiner Zeit. Aber es ist zugleich etwas Feines, fast Schmerz- liches in ihren Zügen, eine milde Weichheit, die zu rühren vermag. Weil sie in einem bewegenden frau- lichen Sinn schön wirkt. Es ist ein Bekenntnis des Mannes zur ewigen Anmut der Frau., Aus allen Wechsel- fällen seines Le- bens blieb diese sühnende Verklä- rung des läuternd Fraulichen. Nicht minder er- schütternd ist es auch, wahrzuneh- men, wie der Nürn- keit seiner Maria, die wangenweiche Fügung ihres an- mutigen Gesichtes über seinem dra- matischen Leben verklärend aufstei- Sen läßt. Wer die- sen zärtlich gerun- deten Mund sieht, vergißt wahrhaf- tig, durch welche bittere Lebens- schule dieser Mann gehen mußte, an- geklagt und ge- brandmarkt und verbittert. Seine Erlösung war ihm das künstlerische Werk. Sein Leben versank, aber ein von diesen Zeit- läufen unange⸗- rührtes Frauen- ideal stieg darüber sieghaft auf. Presse-Hoffmann Dr. Oskar Wessel. hen“, sagte Fräulein Nieland, die sich mir gegenüber auf einen niedrigen Schemel ge- setzt hatte und mich aufmerksam musterte, „ich vergesse so leicht keines, aber Sie ge- ben mir ein Rätsel auf.“ Ihre hellen Augen waren noch immer hübsch, aber ihr volles, schönes Haar hatte inzwischen eine weiche, aschgraue Farbe bekommen. Es war so fein und kraus, daß ein Zsarter, flimmernder Heiligenschein die Linien ihres Kopfes nachzeichnete, Endlich hatte sie-mich doch erkannt und wir wa⸗- ren schnell vertraut wie zweil gute, alte Freunde. Sie machte meine Aufnahme mit vieler Sorgfalt, wendete meinen Kopf nach allen Seiten, zog mit einer langen Stange Vor- hnänge über den Glaskäfig, schaltete eine Birne ein und verschwand Zzuguterletzt leidlich befriedigt unter dem schwarzen Tuch. Danach saßen wir in einem kleinen, mit Korbmöbeln und einem riesigen Wandspie- gel ausgestatteten Vorraum. Sie bot mir zu rauchen an und erzählte aus ihrem stillen Leben. Als ich mich schon verabschieden Wollte, kam sie noch einmal auf unsere gemeinsame Tanzstunde zu sprechen und brachte ein ledergebundenes Album herbei. in dem sie ein Bild von unserem Abschieds- ball aufbewahrte. Es war mit Blitzlicht aufgenommen, sodaß alle Gesichter jene bekannte starre Schreckbereitschaft zeigten. Nur einer der jungen Menschen lächelte fröhlich und unbefangen: Der blondlockige, lange, unbekümmerte Harry Peters, der von götterte Liebling der Tanzstunde, Ich er- erinnerte mich wieder deutlich der bren- nenden und schlecht verhehlten Eifersucht, die unsere schönsten Jugendstunden unter heimlicher Spannung gehalten hatten. Harry „ging“ natürlich mit Martha Nieland, an die auch ich zu gleicher Zeit mein Herz ge- hängt hatte, und fast schien es, als ob sich diese junge Liebe der Beständigkeit erfreuen sollte. Martha Nieland, die schöne Tochter ihrer hochgewachsenen, friesischen. Mutter, War ein stolzes, willensstarkes Mädchen, das den windhundigen Jüngling sichtlich zum Guten beeinflußte. Nach zwei Jahren ging Harry Peters im Selbst ein deutscher Meister wie Rie⸗ ges bescherte ihm die grausige Prüfung der Frauenideal, das man auch an seiner Eva allen Backfischen umschwärmte und ver⸗ „Liebste Mutter“ Liebste Mutter, weit im fernen Osten schau' ich zu den Sternen Und gedenke innig dein. Sehnsucht schlägt mit goldenen Flügeln, Einmal hkinter hundert Hügeln Wieder ganz bei dir zu sein! Denn in deinem reifen Leben Will ein neues Jahr ankheben Ein vollbrachtes schließt den Kreis. Heimlich naß' ich mich der Schwelle, Kisse in der Dämmerkelle Deine weißen Haare leis. Und ich weiß, du wirst es füklen, So wie einen sanften, kühlen Hauch vom jungen Früklingsuind. Mutter, aus des Ostens Weiten, Wo die grauen Scharen reiten, Denkt an dich dein jernes Kind! Heinrien Ana cker Museen der Mütterlichkeit In Capua ist in dem Quattrocento-Pa- last der Antignano reiches archäologisches Erbe aus der vorrömischen, römischen und Die merkwürdigste Sammlung bildet dabei die große Zahl von Gegenständen, die in ei- ten Heiligtum gefunden wurde und die man als ein wahres Museum der Mütterlichkeit bezeichnen kann. Es handelt sich um eine lange Reihe von Bildhauerarbeiten in Tuff- stein von etwas roher Machart, die Bilder von Müttern darstellen, die auf den Armen ihre Sprößlinge in einer Haltung tragen, als wollten sie der Gottheit diese Frucht ihres chen und zahlreiche Gegenstände, die sich direkt auf die Geburt und das Leben der Neugeborenen beziehen. So einzigartig dieses Museum zunächst er- scheint, so gibt es doch noch ein anderes Museum der Mütterlichkeit, und zwar in Tokio. Hier ist in einem Palast eine groß- artige Sammlung von Gegenständen, Doku- menten und Fotgraflen vereinigt, die sich ausschließlich auf die Mütterlichkeit be⸗ ziehen, deren große Bedeutung auch durch eine Reihe von sorgfältig aufgestellten Ubersichtstafeln beleuchtet wird. In dem ja- banischen Museum sieht man eine Reihe und zurte Lieblieh- menten und Fotograflen vereinigt, die sich durch eine ungewöhnliche Kinderzahl aus- zeichneten oder die ihr Leben aus Liebe zu ihren Kindern geopfert haben. Auf der vor- derseite des Palastes, der dieses Museum be- herbergt, beflindet sich eine Inschrift:„Die Geburt des Menschen ist notwendiger als der Anbruch des Tages“. den Gebieten der Literatur, der Musik und der bildenden Kunst wird in Schanghai eing „Deutsche Woche“ durchgeführt. Es sind Film. vorführungen, ein Theaterabend mit„Doſ Carlos“, ein Kammermusikabend, ein Sinfonie- konzert sowie eine Ausstellung„Deutsches Buch und Bild“ vorgesehen. Harry Anspach, der bekannte Bühnen⸗ schriftsteller, verstarb in Berlin. Sein Schau⸗ spiel„Weiße Nächte“ brachte das Badisché Staatstheater Karlsruhe, seine Komödie„Wol-— ken am Himmel“ das Sächsische Staatstheater Dresden zur Uraufführung. — An der Universität Frankfurt am Muen wurde ein neuer Lehrstuhl für die Geschichte der Arzneimittel gegründet. Als erster C. di- narius wurde berufen Professor Dr. Z ek ert, der bisher an der Technischen Hochschule Wien über Geschichte der Naturwissenschaft las, unter besonderer Berücksichtigung der Ge- schichte der Chemie. Spõte Begeqnung mit Frãulein Nieland/ von voehen sehmit weil er drüben seine Stellung aufgegeben hatte, um irgendwelchen phantastischen Plänen nachzujagen. Die alte Unruhe in seinem Blut war wieder erwacht und er verlor in der fremden Lockung der Tropen schnell den letzten Halt. Wieder einige Jahre später erfuhr ich durch einen Freund, daß Harry Peters in einem Spital in Johannes- burg der Malaria erlegen war und unten im Kapland sein Grab gefunden hatte. Es stellte sich heraus, daß Martha in sei- ner wilden Zeit die Verbindung mit ihm verloren hatte.„Ach, er ist sicher sam“, Kklagte sie,„er schreibt aus Trotz nicht, weil es ihm schlecht geht. Niemand sorgt sich um ihn,— und er braucht doch ab und zu eine straffe Hand!“ „Haben Sie niemals etwas erfahren kön- nen?“ fragte sie mich plötzlich und sah mich voll und durchdringend an. Was sollte ich tun? Dem alternden und stillverblühen- den Mädchen die letzte Hoffnung rauben? Hatte ich ein Recht dazu? Ich sah in das stolze, beherrschte Gesicht, dem niemand die Spuren, vergeblich durch- sehnter Einsamkeit anmerken konnte. Sie Wartete also noch immer „Sagen Sie mir bitte die Wahrheit!“ pe- Sann sie wieder. Ich sehe es Ihnen an, Sie körmnen mich nicht belügen,— Sie wissen etwas von ihm!“ Und dann leise, flehend: „Geben Sie mir meine Ruhe wieder nach all diesen Jahren. Sie brauchen mir nichts zu verbergen, ich ahne schon lange, daſß es nicht gut um ihn steht.“ Um sie von ihrer Qual zu befreien, sagte ich es schließlich. Da brach sie mit einem wilden Aufschluchzen über dem Album Zzu- sammen und preßte es fest an sich. Es war doch ein verteufeltes Gefühl. Die Sage von den Königskindern, die sich lieb hatten, ging mir durch den Sinn Ich strich behutsam über das glänzende, kni- sternde Haar und zog leise die Tür hinter mir zu, das arme, stolze Mädchen in sei- ner Einsamkeit zurücklassend. Rundfunkfeierstunde am Muttertag Der Großdeutsche Rundfunk sendet am Sonntag, 16. Mai, von 10.15—11.00 Uhr über Auftrag eines Handelshauses nach Süd- afrika. Martha Nieland verlor damals viel von ihrer Frische. Es hieß aber, daß sie nach Ablauf des Auslandsvertrages heira- ten würden. Später traf ich zufällig selne Etern in „leh habe schon viele Gesichter gese- * einer anderen Stadt, Sie waren bedrückt, alle Sender eine Feierstunde zum Mutter- tag mit Ansprachen von Reichsminister Dr. Erick und Reichsfrauenführerin Scholtz- Klink. In der Sendung, die von Musik und dichterischen Worten umrahmt wird, spre- chen außerdem Söhne und Töchter aus un- serem Volke von ihren Müttern. Material untergebracht, das ein wertvolles besonders aus der Langobardenzeit darstellt. nem dem Kult der„Mater Matuta“ geweih- Leibes darbieten. Es sind ferner verschie- dene Tafeln und Inschriften vorhanden, die die Mission der Frau als Mutter verherrli- Zur Darstellüng deutscher Kulturwerte auf 4 „Wien d „wen die Gött krün sterben. Mi Leben vollendet. nen tragischen Z1 seine Aufgabe vw „Wunderkind“ br. entflammte ihn, wie sie Schiller lehrt uns in Beis wie sehr gerade 3 gehen kann in di Pioniere, die Bah sie geben immer Tat, das dräüngt zähen, tatvollen s Das Filmwerk man möge dies Denn kann das B Es kann ein Le hier auch: man sié hell Schreitenden, beispielsweise, de bezahlen kann. 4 dleser Erde und 2 des Alltags. Daß Leid wie Lust sch cheln weckenden nius sich seinen wWunder, das was die schlichte, treu gedrungen beküm dort die gewaltig rung des Steinern aus jenseitigen Be Hier die gefällig versteifter Hofmu echlag des jäh d- Mozart.„Wie dei einmal,„fuhr die meiner Seele los, tig, so durchdring hHolten, ehernen S Dieser Durchb Muß gedrängten! einen stärksten blicken: da wo il * Juan“ selb. n mit der gehe ———— die ens anruft. Hi. Schatten, des Eins Großen, dem kein Auf vieles verz m seinen Gesten Füm; die Jahre nur im Umriß sc bilder vorüber; 1 Paris, die glückli- seln wie kurz er Stationen vorüb. leichtlebigen Hat Und dennoch drä Werdegang der! „igaro“,„Don Jvu reits so vieles an zusammen, daß n dieses Lebens beg tig wirkenden M zuloten sind. M bpirdliche, übe nur der geistige aber dafür hat Hartls, hat da * 3 4 Als verlobte gri Härtinger(Relai, Lenhard(Uffz., Mhm.-Rheinau. Als verlobte grüſ Sulzbach/ Saar(A Nr. 137)- Lud' (42. Z. Kriegsmar. (Leutweinstraſe Als verlobte grüſler Robert Breitkoy Mannheim(Lam schlesien, den 10 Als Verlobte 8 „ Blaschko- Walt Mhm.-Neckarau, hof, den 16. Mai Wir haben uns ve Sommer-Helmut EZ. Z. Obersteuerr marine). Mannb Strahe 130, Kron deen 15. Mai 1943. lch beehre mich, bung mit Frl. An leitner, Gumbinn Göring-Straße 1 Kudolf Kaiser, M tardplatz 7(.Z. Iim Mai 1943. Wir geben unsere kannt: Anna Schober, Getr. l. Schwetzingen, G ., den 16. Mai Als Verlobte grü Nagel- Hans Ho. hof(Sandgewanr denheim(Weihen 3 Mai 1943. Es grüßen als v Baumann, Willi Heddesheim(1 Mannheim(An d den 16. Maf 1943 Als verlobtę grüß Karl Schneider, wWwehrm). Talwen Aeddesheim Cri deen 16. Mai 194 Wir haben uns ve Vvierling, Friedr. mann(.Z2. Waff heim(Friedrich stadt(Wieblinge 16. Mai 1943. wpir haben uns Becker, Herbert Maat. Bad Nau hbach, Mai 1943. wandten, Freu 4 ten die traurif adasmein innigstgeli Jaeute vater seiner Kin zohn, Schwiegersonn, 2 1 Schmerzerfüllt IJser, onkel und Neſte Amton Loner-Vormann hel de IJim 42. Lebensjahr pl IVartet an den Folge nung, die er sich belt angrift zugezogen schlafen ist. Mannheim(Gr. Merz. nedrichsteld, den 1 nm etem Schme im Namen der prau Marla Gre Die Beerdigung findet 17. Mai 1943, nachm. Ehrenfriedhof Mannhe