r Bergstraße et. E 881088 zu vermiet. Stock links. Oststadt wird ann abgegeb. Herrn zu vm. 2, Almenhof. ., Bad, Hzg., verm. Anfg. J 8693 B. nit 2 Betten nieten. Char- Schwarz. u vermieten. epp. links. flieg. Wass., nh. an brfst. m. 2 8405 B. zu vermieten. Hause, Ost- n. E 3568 B. mme qausch eee crab 1. ziehen, der Zimmerwohn. an? Gebot. in Zubeh. Nähe 2728 eg. gr. 2 Zim. ges. 8270 B Küche, Nähe RM, suche 2 a. aubßerhalb. u. Umgebg. -Zim.-Wohn, n Stuttgart o. ohn., gesucht: ., auch 5. St., 174 B. Zimm.-Wohn. alk., gt. Lage je gleiche od. nheim, Berg- eidelbg., Nek zw., ev. auch d. Landhaus. un., 3. Stock, . ebensolche. 1. St. Bückle. bot. geg. 1 kl. 8344 B. le, suche 2 Zʃ. B. 12-Z1.-Wohr. er, S 3, 9. menten ar rwe ene Harck EE ee eee, Gebrauchs · n ladet alle der am 30. 5. Schutz- und g ein. Be- ir a, Postweg. ibt bis 15. 6. ben während estellt. Maria nschneiderel, unh. Str. 9. schutzzwecke rat, p. St. 6. mann& Cie., schwetzingen. rin mit abge- ükung sucht im Damen- weiter aus- 4 Schw. verk. 1 Fahr- W. tsch. 1. Plank- 5 Schw. ufen gesucht. 1 kaufen ges. (Korb), gut zu tausch. ge- hw. . Sohn, mittl. geg. Marsch- Gr. 40-41 zu 0 Sch. an HB r. 42, geg. H. 10, zu tausch. HB Heckenh. FFF denwald brunnen eee ae Nur noch Erfolg. Zarah als“ mit Hans Brazzi, Hilde 15 u..00 Uhr. einheim. Nur ederaufführg. „Ihr Privat- o Lingen, Fita nckels, Carsta .00 Uhr(ge- ung).. teln Woran) getroff. Land- igerhaus Joh. kenau, Fern- 2527. zbenpflenzen ankengasse 1. Zetriebsküche. 'sches Rent- nddenhilte auf ꝛheim, Fried- um in nur gt. agerraum od. a. d. Bergstr. ppenheim) od. eckargemünd) of. zu mieten A. Lindhuber, „ Mannheim, art. od. Oderi- Ihn. in klein. . zu miet. ges. en--Z imm. zad u. Heizg. von jg. Ehep. Umgeb. bev. 2 an HB Wh. r. Tragkr., zu Holz zu tsch. HB Weinheim. cke. für 15. teighausstr. 30 ., mit Gestell zu verkauf. lelbachstr. 21. 1 verkauf. Ad. eim, ige Ig. Gänse S. Angeb. an: „Heddesheim. adchen Kurz- Schulkenntnisse an HB Weink, Nacht⸗ 4 5 1 11 5 0 * Hätselruten in USA um die Sow 1 1 71 4 1 1 0 gern jeder Art“, so zu lesen in der„Sa- . turday Evening Post“, die in einem wahr- haft verblüffenden Aufsatz verrät, daß der Krieg mit seinen Ungewißheiten in USA eine Wahrsager- und Astrologenhausse her- vorgerufen hat. Man kann annehmen, daß eine Unzahl der Fragen von beunruhigten und nervösen Amerikanern nach dem künf- tigen Verhalten der Bolschewi- sten gestellt werden. Heute werden wahr- scheinlich viele von den Millionen Ameri- Kkanern, die regelmäßig zu den Sterndeutern laufen, daran herumrätseln, was Stalin Roosevelt zur Antwort gegeben hat. Andere werden von der Neugierde geplagt werden, die laut„Stockholms Tidningen“ auch die Erigländer bewegt, warum denn das ange- kündigte Schlußkommuniqué über die Washingtoner Konferenz noch nicht her- ausgekommen ist und was dort in Wirk- lichkeit überhaupt beschlossen worden ist. Ehe wir auf diese politischen Fragen des Tages eingehen, seien einige Worte dem so- viel kurzweiligeren Thema der amerikani- schen Wahrsager gewidmet. Astrologensucht scheint uns zum Verständ- nis der amerikanischen Kriegspsychose mit 0 all ihrer Nervosität, mit ihrem Argwohn gegenüber den Verbündeten nicht ohne In- teresse. Der genannten großen amerikani- 1 schen Wochenschrift zufolge sind Millionen Amerikaner Dauerkunden bei schätzungs- Weise 80 000 berufsmäßigen Wahrsagern und Wahrsagerinnen und geben dafür annähernd 200 Millionen Dollar jährlich aus. Hinzu- kommen noch ungefähr 30 000 Berufsastro- logen, die in 22 Bezirksvereinigungen orga- nisiert sind. Die Zeitschrift vermutet, daß ungefähr fünf Millionen Männer und Frauen tatsächlich ihr tägliches Leben von den Vorschriften von Astrologen oder Wahr- bereits den düsteren Verdacht geäughert, Sevelts Sieg nicht glauben. Hand. Ein monatlich erscheinendes astro- 3 logisches Magazin erlebte nach der Kata- Strophe von Pearl Harbour einen steilen Aufstieg 0 100 000 auf 500 000 Exemplaren. Heute sind über 20 verschiedene prophetische Zeit- schriften an den Zeitungsständen der USA zu erhalten. Es sind nicht nur bekümmerte Hausfrauen, sondern Bankiers, Eisenbahn- Präsidenten, Politiker, die laut„Saturday Evening Post“ zu den Sterndeutern laufen, wobei sich die rertag und Schriftleitung: Mannheim, K 3, 14/13 rerntuf-Sammel-Nr. Mannheim 354 21 Berlinet schrittleitung: Berlin W 30, Nollendorfplatz 6. Fernruf Berlin 27 1976. Erscheinungsweis e: 7mal wöchentlich als Morgenzeitung. Hauptverbreitungsgebiet: Groß- Mannheim und Nordbaden * 8 eU gspreis: Frei Haus.— Reichsmark einschließlich Trägerlohn; 21 Reichspfennig Postzeitungsgebühten) zurüglich 42 Reichspfennig Bestel zültiger Anzeigenpreisliste; zut Zeit ist Liste Nr. 13 gültig.. Zahlungs- un peil Postbezug.70 Reichsmark(einschließlich Igeld.. Auzeigenpreise laut jeweils d Etrfüllungsott: Maunzeim i a 1 10 „Furchi und Miffiruuen (Von unserer Berliner Schriftleitung) G. S. Berlin, 27. Mai „Washington wimmelt von Wahrsa- Auch diese sagern leiten lassen. Eine übergescheite Journalistin hat in der„Chicago Tribune“ daß einige Wahrsager in den USA von der Achse unterstützt würden. Daraus kann man nur schließen, daß diese wohl an Roo- Der Zusammenhang zwischen Pearl Har- bour und dem Zuflucht suchenden Ameri- kaner bei den Astrologen liegt auf der seiner Verbreitungsziffer von Rechtsanwälte, Industrielle, Mehrzahl ihrer Anfragen um Kriegspro- bleme drehen. Damit ware man wieder bei den Sowjets, bei der Frage, ob man im Pazifik oder in Europ seine Anstrengungen konzen- trieren solle, bei dem Problem, ob nicht der eine der angeblich Verbündeten den an- deren betrügen will. Die englischen Zei- tungen haben am Donnerstag begeistert die aus Washington kommende Parole aufge- nommen, daß es für die Sowjets eine Klei- nigkeit sein müsse, den Amerikanern Stützpunkte in Sibirien zum Kampf gegen Japan einzuräumen. Zugleich unterstützt der„Daily Telegraph“ erneut Churchills These, daß der Pazifkraum war- ten müsse, bis man ein größeres Heer und mehr Kriegsmaterial zur Verfügung habe. In Tschungking antwortet man dar- auf mit der Feststellung, daß die japani- schen Streitkräfte Tschungking näher stün- Europa da ziehen, wo sie es will.“ g Murschull Timoschenko heizte zum Mord 1939 forderte er zur Ermordung der polnischen Offiziere auf den als jemals zuvor in diesem Krieg. Die HAurTAUusd ABE MANNHEIM.. 13. JAHRGANG. NUMMER 1456 Washingtoner Wahrsager sollen die Unsicherheit der beſtentlichkeit beheben * japanischen Streitkräfte bedrohen bei ihrem Vormarsch längs des Vangtsekiangs nun- mehr die Grenze der Provinz Szetschuan. „China kann nicht gerettet werden, wenn nicht sofort zur Durchführung defensiver Operationen stärkster Nachschub her- angeführt und die Stärke der Luftwaffe er- gänzt wird“, erklärt man am Donnerstag amtlich in Tschungking. f Die Sowjets dagegen, die von nervösem Migtrauen ob der immer noch anhaltenden Ruhe an der Ostfront erfüllt sind, verlangen ihrerseits, daß die Anglo-Amerikaner nicht in Asien, sondern in Europa aktiv werden sollen. Wenn, was anzunehmen ist, Roose- velt jetzt politische Festlegungen der So- wiets erreichen möchte, so hat er seinen Korb schon erhalten. Die„Prawda“ erklärte bezeichnenderweise am Jahrestag des anglo- sowjetischen Vertrages, daß Verhandlungen oder Vereinbarungen über die nachkriegs- organisation Europas erst nach dem Kriege sich ermöglichen lassen würden. Bei diesem Gedanken scheint den Amerikanern aber al- les andere als wohl zu sein, denn in der „New Vork Daily News“ liest man, daß es wohl anzunehmen sei, die Sowjet-Union würde bei einer Besiegung Deutschlands als größter Einzelfaktor dastehen:„In diesem Fall wird die Sowjet-Union die Grenzen in Krakau, 27. Mai. Die jüdisch- bolschewistische Mordtat von Katyn, deren Entdeckung in der ganzen zivilisierten Welt tiefste Abscheu und Em- pörung hervorgerufen hat, erfährt eine neuerliche interessante Beleuchtung durch einen jetzt in der polnischen Presse des Ge- neralgouvernements wiedergegebenen Auf- ruf, der bereits im Herbst 1939 von sowje- tischen Flugzeugen in polnischer Spr⸗ abgeworten wurde und die Unterschtitt des seinerseitigen Befehlshabers der Bolsche- wisten in der Ukraine, Timoschenko, trug. In diesem Aufruf Timoschenkos wur- den die polnischen Soldaten zur Erschla- gung ihrer eigenen Offiziere und Generale aufgefordert. 5. Unter dem Hinweis, daß die polnischen Offiziere die Soldaten und ihre Familien, hassen würden, heißt es in dem Aufruf Timoschenkos wörtlich:„Die Offiziere und Generäle sind eure Feinde. Sie wollen nichts als euren Tod! Erschlagt eure Offiziere und Generale und folgt nicht den Befehlen eurer Offiziere.“ Vertreibt sie aus eurem Lande! Habt den Mut zu uns zu kommen, zur Roten ſen ab.“ den. rache kau durch Australien erklärte der polni- Armee! Hier werdet ihr sorgfältige und auf- merksame Behandlung finden!“ 0 Der Führer ehrie UGrofludmirul Tumumolo Eichenlaub mit Schwertern für den DNB Aus dem Führerhauptquartier, 27. Mai Der Führer hat an den Tenno das nach- folgende Telegramm gerichtet: „Eure Majestät! Unter dem tiefen Ein- druck des heldenhaften Einsatzes Ihres Flottenchefs des Großadmirals Isoroku a- mamoto und in Würdigung seiner ge- schichtlichen Verdienste in dem gemeinsa- men Kampf unserer Waffen habe ich dem gefallenen Helden das Ritterkreuz des Ei- sernen Kreuzes mit Eichenlaub und Schwer- tern verliehen.“ 5 „ Admiral Isoroku Lamamot o, der nach seinem Heldentod vom Tenno zum Groß- admiral ernannt wurde, war einer der fä- higsten Offiziere, welche die japanische Ma- rine besitzt. Die glänzenden Siege von Pearl Harbour und Malaya und die Kette der weiteren Erfolge der N Abwehr des Sowiel-Biewalislofles um Kubun Der Verlust von 40 Sowjetpanzern Gradmesser der sehweren Einbußen . standen hat. Rerlin, 27. Mai(Eig. Dienst) Nachdem die Bolschewisten in offenbarer Verabredung mit den Briten und Nordame- rikanern in monatelangem Ansturm ver- sucht hatten, zu der Zeit der Tunesien- kämpfe den Kubanbrückenkopf ein- zudrücken, entstand angesichts der schwe- ren bolschewistischen Verluste eine längere Pause. In dieser Zeit hat die sowjetische Führung nun noch einmal in tagelangen Vorbereitungen zu einem Gewaltstoß angesetzt, der in Stärke von mehreren Di- visionen und unterstützt von mehreren Pan- zerregimentern geführt wurde. Am Morgen dies 26. Mai traten die Bolschewisten zu dem Angriff an, der natürlich seit Tagen in seinen Vorbereitungen unter der genauen Kontrolle der deutschen Luftwaffe ge- Wenn der wehrmachtsbericht davon spricht, daß der Feind im Gegenan- griff zurüchgeworfen worden ist, dann kann man hieraus schließen, daß die Bol- schewisten erst einmal in das deutsche Stellungssystem hineingelassen worden sind, ehe man sie mit wuchtigen Schlägen von 1 allen Seiten vernichtete oder zurücktrieb. Bei einem solchen Verfahren müssen die Verluste des Angreifers naturgemäß sehr stark sein, und der Abschuß von mehr als vierzig Panzern im Rahmen einer einzigen Angriffshandlung auf verhältnis- mäßig kleinem Raum kann als Gradmesser für die dementsprechenden blutigen Ver- luste des Feindes gewertet werden. Nach bisher vorliegenden Meldungen wur- den allein am Kuban-Brückenkopf 18 sowje- tische Flugzeuge abgeschossen. Mit den 48 Abschüssen des Vortages über diesem Front- abschnitt erhöhen sich die feindlichen Ver- luste allein am Kuban-Brückenkopf in der, letzten beiden Tagen auf insgesamt 66 Flugzeuge. f Es ist nicht anzunehmen, daß die Kämpfe am Kubanbrückenkopf nunmehr abgeschlos- sen sind. Dazu sind die Angriffsvorberei- tungen der Sowjets viel zu umfangreich. Man wird also auch in den nächsten Tagen noch Meldungen hierüber zu erwarten ha- ben. Bei der genauen Kenntnis aller feind- licher Bewegungen dürften jedoch irgend- welche Uberras chungen am Kuban- brückenkopf kaum auftreten. japanischen Flotte els Die englische Zeitschrift„Shere“, die den Krach zwischen den Bolschewisten und pol- nischen Emigranten und den nicht minder scharf entbrannten Streit zwischen tschechi- schen und polnischen Emigranten als eine“ schwere Belastung für das englische Be- mühen ansieht, den europäischen Völkern zuzureden, sie würden an der Seite Eng- lands ihre Unabhängigkeit erhalten, wendet sich deshalb erregt gegen alle Diskussionen über Nachkriegsfragen. Für den Geisteszu- stand bei unseren Feinden, ist nachstehende Begründung dieser englischen Zeitschrift aufschlußreich:„Es weiß noch niemand, wer welches Gebiet Europas am Waffenstill- standstage besetzt haben wird, noch wer an diesem Tage die Diktaturmacht in Europa sein wird, noch wer mit wem verbündet sein wird.“ Hier ist der wahre Hintergrund für die Verhandlungen in Washington und Moskau, was auch dadurch bestätigt wird, daß die führende englische Wirtschaftszeitschrift, der„Economist“, versichert, derjenige, der glaube, das Bündnis der Achsenfeinde sei zu einer unumstößlichen Tatsache geworden, täusche sich sehr. Die meisten internen Schwierigkeiten seien noch' nicht bereinigt: „Das gesamte politische Leben der Verbün- deten spielt sich also noch immer auf einem Hintergrund von Furcht und Mißtrau- Wie diese„sorgfältige und aufmerksame Behandlung“ in Wirklichkeit ausgesehen hat, erfuhr die Welt mit Entsetzen dureh das Blutbad von Katyn, wo 12 000 polnische Offiziere von den jüdisch-bolschewistischen Menschenknechten auf die bestialistischste Art und Weise hin geschlachtet wur- Noch 12 000 Polen in Sowjiet-Kerkern 8 Schanthai, 27. Mai Gelegentlich der Ubernahme der polni- schen diplomatischen Interessen in Mos- 1 sche Generalkonsul in Sydney, wie von dort gemeldet wird, die 1939 bei der Be- setzung Ostpolens durch die Bolschewisten in die Sowjetunion verschleppten Po- len seien nur, so viel man höre, in kleinen Gruppen auf 2400 zum großen Teil in Zen- tralasien und Sibirien liegende Ortschaften verteilt. Der Verbleib von 140 000 sei den polnischen Stellen bekannt. 12 000 Polen be- känden sich aber trotz Stalins wiederholter Versprechungen, sie freizulassen, noch im- mer in Gefängnissen der Sowjetunion. gefallenen japanischen Flottenchef werden in der Geschichte immer mit dem Namen Vamamotos verknüpft bleiben. Ins- besondere war der große Anteil der Marine- luftwaffe an den japanischen Siegen un- mittelbar ein Verdienst des Grohßadmirals Lamamoto, der den Namen,„Vater der Seeadler“ mit vollem Recht trug, denn seiner Initiative und unermüdlichen Sorgen hat die japanische Luftwaffe, deren erster Kommandeur und Instrukteur Lamamoto war, ihre glänzende Ausbildung zu ver- danken. f Das Eichenlaub zum Ritterkreuz . Berlin, 27. Mai. Der Führer hat dem General der Infan- terie Karl Hollidt, Oberbefehlshaber einer Armee als 239. Soldaten der deutschen Wehrmacht das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Eichenlaub für rumänischen Stalingradkämpfer 5 Bukarest, 27. Mai. Der deutsche General beim Oberkom- mando der rumänischen Wehrmacht, Gene- ral der Kavallerie Hansen, überreichte in ihrer Wohnung der Gattin des seit den Kämpfen um Stalingrad vermißten rumäni- schen Divisionsgenerals Mihail Lascar, das diesem als bisher einzigen rumänischen Offizier vom Führer verliehene Ei he n- laub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes. 4 Glückwünsche des Führers an den König von Afghanistan Berlin, 27. Mai. Zum Unabhängigkeitstag in Afghanistan übermittelte der Führer dem König tele grafisch seine Glückwünsche. a Franco ehrt spanische Freiwilligen-Division Madrid. 27. Mai. Staatschef General Franco beförderte auf Vorschlag des Heeresministers den Kom- vision, Brigadegeneral Esteban Infantes, FREITAG, DEN 28. MAI 1942 mandanten der spanischen Freiwilligen- Di- EINZELVERKAUFTSYREIS 10 RTI „Ist der Krieg ein Akt der Gewalt, so ge- hört er notwendig auch dem Gemüt an. Geht er nicht von diesem aus, so führt er doch mehr oder weniger auf dasselbe zu- rück, und dieses Mehr oder Weniger hängt nicht von dem Grade der Bildung, sondern von der Wichtigkeit und Dauer der feind- seligen Interessen ab.“ Das sagt ein mit allen hohen Gedanken des deutschen Ide- alismus durcktränkter Kriegsdenker, der General von Clausewitz. Er sagt es nicht von ungefähr dem deutschen Volke, das nun einmal das gemütvollste ist aller Völ- ker der Welt und doch durch seine Lage und Aufgabe bestimmt ist, das kriege rischste Volk der Welt zu sein. Er sagt solches, um das Volk seelisch so hart zu machen, wie es seine Schicksalslage ver- langt. Er sagt es dem deutschen Volk, Weil es im Grunde seiner Seele humaner denkt, als alle Nationen, die die Humanität auf ihre Werbeplakate gesetzt haben, aber sie durch gemeinsten Terror praktizieren. Das Mehr oder Weniger der Gewalt hängt, so sagt Clausewitz, von der Wich- tigkeit und Dauer der feindseligen Inter- essen ab. Wir können also bolschewisti- sche Grausamkeit nicht mit christlicher Nächstenliebe vergelten. Wir können jü- dische Unterwühlung der nationalen Fun- damente nicht mit Duldsamkeit beantwor- ten. Wir können amerikanische Phosphor- kanister auf die Dächer, die unsere Frauen und Kinder schützen sollen, nicht mit dem Bekenntnis zur Humanität vergelten. Wir können britische Luftminen gegen Talsper- ren, die die Trinkwasserversorgung unserer Städte verbessern sollen, nicht mit Gemüt beantworten. Sondern nur mit Gewalt! Je . Krieg ein Akt der Geibalt Pflicht. Denn es ist der Gegner, der uns keine Wahl läßt! f 85 Clausewitz wirkte und lehrte in einer Epoche, die ihre Kriege noch in wenigen Schlachten entschied, bei denen der Feld- herr hoch zu Roß oder abgesessen vom Feldherrnhügel aus schneidige Attacken reiten ließ und die Musketiere hinter der wehenden Fahne auf den Feind stürmten. Es gab noch keine zusammenhängenden Fronten über Hunderte und Tausende von Kilometern, keine Maschinengewehre und keine Handgranaten, keine Minensperren und keine Bunker und Panzerungetüme, keine Stukas und keine Schlachtflieger. Und das Volk in den Städten der Heimat brauchte nicht in Kellergewölben und Luft- schutzbunkern vor Sprengbomben und Luft- minen Frau, Kind und Greis zu bergen. Und doch sieht Clausewitz klar, daß trot⸗ allen„Kulturfortschrittes“ der Krieg ein Akt der Gewalt bleibt, ja es noch stärker wird.„Die Erfindung des Pulvers, die im- mer weitergehende Ausbildung des Feuer- gewehres, zeigen schon hinreichend, daß die in dem Begriffe des Krieges liegende Ten- denz zur Vernichtung des Gegners auch faktisch durch die zunehmende Bildung kei- neswegs gestört oder abgelenkt worden ist“, meint Clausewitz. Und er folgert:„Wir wiederholen also unseren Satz: Der Krieg ist ein Akt der Gewalt, und es gibt in der Anwendung derselben keine Grenzen; 80 gibt jeder dem anderen das Gesetz, es ent- steht eine Wechselwirkung, die dem Be- griffe nach zum Außersten führen muß.“ Dem Begriffe nach-, der Wirklichkeit nach setzt der Entwieklung zum Außersten der Gewalt einfach der Stärkere die Grenze durch seinen Sieg. Erst der Sieg endet die Gewalt. Und das geht, so meint Clausewitz, härter wir zuschlagen auf den Angreifer, um so unbedingter erfüllen wir unsere auch das Gemüt an! Und zumal das deut- sche in diesem Kriege. Bs. Berlin, 27. Mai. Wenn man in heutiger Zeit, wo Europa und Amerika tatsächlich zwei von einander abgeschlossene Welten sind, von Amerika häufigste Frage, die einem gestellt wird müßte man Bücher schreiben, Bücher gibt es jetzt kein Papier, und bis man sie alle geschrieben hätte, ist der Krieg zu Ende, denn jeder hat heute etwas Wich- tigeres zu tun, als Bücher zu schreiben. Das einzig Mögliche ist, eine und die andere Frage zu beantworten, indem man aus dem Stegreif Schlaglichter auf Umstände und Verhältnisse wirft, die gerade interessieren oder in Erinnerung kommen. Selbst wenn sich diese Fragen auf ein einzelnes Land beziehen, kann man im Rahmen kurzer Zei- tungsartikel nur andeutungsweise darauf eingehen. Da kam kürzlich das Thema Argentinien aufs Tapet. Argentinien ist ein Land von 2 197 000 qkm mit 15 oder 16 Millionen Ein- wohnern, über das viele Bücher geschrieben worden sind, wo alles nachzulesen ist; man kann nicht immer wieder von vorn anfangen. Man kann höchstens einiges davon er- wähnen, was gerade heute von Interesse ist, oder was einem dort gerade begegnet oder aufgefallen ist.— Zum Beispiel ist in Buenos Aires, gleich wo man ankommt am Hafen, ein Bahnhof, der heißt Retiro. Das ganze Stadtviertel dort heißt so. Retiro bedeutet Rückzug, und wenn man frägt, wieso der Bahnhof und das Stadt- viertel gerade„Rückzug“ genannt wurden, so erfährt man, daß es damit eine Bewandt- nis hat. Sie heißen zur Erinnerung so aàn zwel glorreiche Rückzüge der Briten in Arge- tinien. Was nämlich Mister Roosevelt bei seiner pan amerikanischen Propaganda zum, Schutz des Kontinents gänzlich vergessen hat, ist, daß es nicht die Deutschen waren, die In- vasionen auf den amerikanischen Kontinent machten, sondern die Engländer. Wo sie Fuß fassen und etwas holen zu können glaubten, waren die Briten an den amerika- nischen Küsten zugange, vom Piraten„Sir“ Francis Drake bis zur Besetzung der Mal- vinen. So benutzten sie auch im Jahre 1806 die Gelegenheit, daß der spanische Vizekönig de Sobremonte mit seinen Truppen in Monte- video beschäftigt war, um unversehens am Strand von Quilmes am La Plata 1800 Mann unter Admiral Home Popham zu landen und damit die offene Stadt Buenos Aires zu über- fallen. Sobremonte schickte den Grafen Li- niers mit Truppen nach Buenos Aires, der sich im Delta des Parana mit Pueyrredon vereinigte. Pueyrredon hatte seinerseits eine Streitmacht aus Bürgern von Buenos Aires und Gauchos zusammengebracht, um den Feind zu vertreiben. Die Briten wurden in zwei Tagen in der Stadt eingeschlossen und mußten mit ihrem Kommandanten Lord Be- resford kapitulieren. 5 Ein Jahr später versuchten es die Briten noch einmal und landeten unter dem Befehl Sir Manuel Achmutys und Whitelokes 15 000 Mann. Diese für damalige Verhältnisse über- mächtige Heeresmacht- Buenos Aires zählte damals etwa 50 000 Einwohner versuchte, in die Stadt einzudringen, wurde aber von den auf Straßen und Dächern verbarrika- dierten Bewohnern mit vernichtendem Ge- wehr feuer empfangen. Die Bonarenser mach- ten dann einen Gegenangriff und trieben die Engländer in den Hafen. Etwa ein Drittel der Briten kam um, die restlichen 10 000 zum Divisionsgeneral. Kkapitulierten am 6. Juli 1807 mit fliegenden Streiſlichier aui Argentinien Fahnen vor den Argentiniern. Seitdem trägt der Ort ihres glorreichen Rückzugs den Na- men„Retiro“, und der 6. Juli ist ein natio- naler Feiertag in Argentinien: Der Jahres- tag der Befreiung von den Engländern. Die Deutschen waren übrigens vor Argentinien. Die ersten Aufzeichnungen über die Gründung der argentinischen Hauptstadt stammen sogar von einem Deut- schen, nämlich dem Landsknecht Ulrich Schmidel. Es ist bezeichnend, daß es wie- der einmal ein Deutscher war, mit dem die Geschichtsschreibung Argentiniens begann. Dieser zwischen 1500 und 1510 in Straubing geborene und von Ulm aus in die Welt ge zogene Landsknecht ist sozusagen der Ahn herr unserer heutigen PKS. Nicht daß ihn jemand als Berichterstatter mitgeschickt hätte, sondern weil er, der tags die Lanze führte, zur Nacht statt nach Gold-, Silber- und Weiberschätzen herumzusuchen seine Gänsefeder und seine Gallustinte hervor- kramte und Kriegsberichte und Tagebücher schrieb. Dank seiner Aufzeichnungen weiß die Welt, daß Buenos Aires im März 1535 gegründet wurde. Dieser Schmidel kam zu- sammen mit anderen 500 Deutschen und 2500 Spaniern mit der Expedition des Pedro Mendoza in den La Plata. 5 a Seitdem dürften etwa 800 000 Deutsche nach Argentinien eingewandert sein. 1925 wurden aber nur noch 130 000 dort gezählt. das bedeutet, daß ein Teil von ihnen, und auf jeden Fall die Mehrzahl ihrer Kinder, Argentinier geworden sind. Das deutsche Volk hat also mit seinem Blut zur Bildung des argentinischen Volkes. beigetragen. Wenn heute im Verlauf der panamerikani- schen Bestrebungen der USA versucht wird. die Deutschen in ganz Amerika um die Früchte ihrer Jahrzehnte und Jahrhunderte langen Arbeit zu prellen und alles Deutsche in Amerika auszurotten, so wird doch eines bestehen bleiben: Der deutsche Tropfen Blut, der in den Adern fast all dieser Völker Amerikas rollt, und der Beitrag, den diese Einwanderer wirtschaftlich und kultu- rell für das Land geleistet haben. 5 Laut der Statistik setzt sich in Argenti- nien die Bevölkerung aus etwa 90 Pro- zent Weißen, 5 Prozent Indianern, 1 Pro- zent anderen Rassen und 4 Prozent Misch- lingen zusammen. Man kann mit solchen Zahlen wenig anfangen. Einmal weiß man nicht, was rassisch alles unter Weißen ein- begriffen ist, zum anderen was anders als politische Staatsbürger unter Argentiniern zu verstehen ist. Das Hauptkontingent der Weißen stellten doch wohl die Spanier. Von 1890 bis 1925 aber sind über 5 Millionen Personen nach Argentinien eingewandert. Die Besiedelung Argentiniens ging von Buenos Aires aus nur langsam vor- wärts. Zunächst waren es Stadtgründungen, Etappen auf dem lang gesuchten Weg ins Silberland Peru: Tucuman, Santa Fe, Cor- doba, Merdoza, San Luis. Erst später kamen Häfen wie Bahia Blanca, Viedma, San An- tonio, Rivadavia dazu, und nur langsam entwickelten sich aus Kirchspielen und Ha- zienden größere Orte des Inlandes. Die Stadt Buenos Aires behielt für immer das Ubergewicht. Die politische nationale Prä- gung ging von ihr. aus. In ihrem nächsten Hinterland siedelten noch 1820 nicht mehr als etwa 200 000 Weiße. Das ganze große Grasland, die Pampa, gehörte den In- dianern. Nachdem diese vom Weißen die Flinte und das Pferd übernommen hatten, war der Räubereien und Viehdiebstähle kein Ende. Erst 1833, unter dem Diktator Ortiz de Rosas räumte der„Tiger der Pampa“, Quiroga, in einem richtigen Krieg den Briten und vor den„Amerikanern“ in— ö 5 . 2 5 5 . J . „ 0 U 8 2 5 Freund Albrecht v. Stosch,„den Sultan „auf und drängte sie endgültig in die Kor- pflegte. Gerade gegenüber den anglo- ameri- amerikanischen Bundespolizei, Edgar Hoo- mündigen jungen Mädchen, die wegen des Vergehens gegen den öffentlichen Anstand Von sechsundsiebzig Prozent aller derartigen Festnahmen erreicht. a Aber auch Edgar Hoover ist sich im klaren, daß die Organisationen der gro- tigen. Natürlich versuchen die Roosevelt- ohne indessen von den zuständigen Behör- das Urteil eines unserer engsten Mitbürger, andere ist Nebelbild.“ Partner der weltpolitischen Pialoge des ba- mit großem Aufgebot mit den Indianern- dillere. Es ist klar, daß dieser fortwährende Grenzerkampf der Landbewohner diese hart und zäh machte, daß die Hacienderos, deren jeder auf sich gestellt, Herr so viel Landes war, als er verteidigen konnte, daß die sich von der Hauptstadt in diesem Kampf nicht Senügend unterstützt fühlenden Provinzen die ferne Hauptstadt als einen Kropf emp- fanden. Darauf wieder erklären sich die blutigen Kämpfe zwischen Land und Stadt, wenn die Stadt ihre Herrschaft geltend machen wollte. Es ist auch klar, dag, wo Indianer in die Dienste der weißen Herren traten und etwa eine Rassenmischung zu- standekam, auch manches von der Unbän- digkeit des Indianers in die Herrenrasse mit überging. So wuchs dort draußen auf der Pampa ein Geschlecht heran, abgehärtet in der einfachen Lebensweise, rauh im Um- Zang, verwachsen mit dem Pferd und dem Rind, selbständig und selbstbewußt, frei. Ganz ähnlich wie im Süden Chiles hat der argentinische Süden mit dem Produkt die- ser Entwieklung, dem Gaucho, den Ein- schuß in den argentinischen Volkscharak- ter gegeben, der immer wieder im Persön- lichen wie im Politischen als Selbstbewußt- sein und Freiheitsdrang hervortritt. Andererseits haben die weit auseinander isolierten Städte das konservative Element gestellt, das, auch nach der Unabhängig- keitserklärung, das kulturelle iberische Erbe kanischen Uberfremdungsversuchen der letzten Zeit ist es von argentinischer Seite wieder besonders betont worden. Schließ- lieh hat die starke Einwanderung, die zum großen Teil im Eingangshafen Buenos Aires hängen blieb, gerade dieser Stadt ihren kos- mopolitischen Charakter gegeben, sie wirt- schaftlich befruchtet und zu einem Handels- zentrum gemacht. Gerade die Vereinigung von Haupthafen und Hauptstadt gab dem metropolitanischen Argentinier jene Groß- zügigkeit und den weiten Horizont, durch den er sich von den anderen Südamerika- nern unterscheidet. Frank H. Sehmolek. 256 Banditenüberfälle in Agypten wurden während der ersten vier Monate dieses Jahres g Lissabon, 27. Mai.(Eig. Dienst) „Ungeahnt schwere und blutige Opera- tionen stehen den Amerikanern im Paz i- fik bevor, und die Vereinigten Staaten werden wohl oder übel sehr harte Opfer bringen müssen, die ihnen niemand wird abnehmen können oder wollen.“ Mit dieser Ankündigung wendet sich im Juni- heft der bekannten amerikanischen Zeit- schrift„The American“ der führende Geo- politiker Amerikas, Professor George Dr. Renner von der Columbia- Universität, an die Offentlichkeit der USA. Ganz unverhüllt hält Renner dabei seinen Landsleuten vor, für die Kämpfe im Pazifik genügten nicht allein Waffen. Das amerikanische Volk müsse sich darauf einstellen, auch Ideen als Kampfmittel zu verwenden, wenn es stark genug sein wolle, die ihm bevor- stehenden Opfer zu ertragen. „Die Strategie der amerikanischen Kriegs- führung“, so gesteht der amerikanische Geo- politiker ein,„hat eine Reihe ernster und verhängnisvoller Fehler begangen. Das Flugzeug hat die strategische und geogra- fische Lage in Ostasien grundsätzlich ver- ändert, und zwar zugunsten Japans. Man hatte sich in den amerikanischen Kom- eingestellt, gegen Japan eine ausgesprochene Seekriegsstrategie anzuwenden,- für die die Lage Amerikas und seine Stützpunkte im Pazifik durchaus günstig erscheinen. Das Vorhandensein einer schlagfertigen japani- schen Luftwaffe sowie die japanischen Er- oberungen haben jedoch die Lage vollkom- men zuungunsten der USA verschoben.“ „Ein außerordentlich bitterer Schlag und Mißerfolg“, so stellt Renner fest,„ist es für die USA gewesen, Kis ka und die Sa lo- monen zu verlieren, und es ist nun das Grundgebot für die Kriegsführung Ameri- kas, erst einmal die Salomonen und Kiska wieder in amerikanische Hand zu bringen“. Ganz offensichtlich bemüht sich der ame- rikanische Geopolitiker, dessen Bindung auf Warenlager, Vversorgungszentren und Transporte durchgeführt. poOlLISCHE NOTIZEN Pr. Es sei dringend erforderlich, mit die- sen Worten machte unlängst der Chef der ver, dem gepreßten Herzen Luft, eine Gegen- offensive aller städtischen, staatlichen und bundesamtlichen Organisationen gegen das beständig anschwellende Verbrechertum zu beginnen. Irgend etwas ist nicht in Ordnung mit der Moral unserer Nation, begründete er seine Forderung, wenn noch nicht wahl fähige Jugendliche fünfzehn Prozent aller Morde, fünfunddreißig Prozent aller Raub- überfälle, fünfzig Prozent aller Einbrüche und achtundfünfzig Prozent aller Autodieb- Stähle begehen. Der Anteil der noch nicht verhaftet werden mußten, hat sogar die Zahl darüber Ben Parteien alles daran setzen werden, durchgreifende Maßnahmen zu verhindern, da gerade ihre hervorragendsten lokalen Führer selbst dem inneren Ring des Gang- stertums angehören. In Philadelphia, mel- dete vor ein paar Wochen der„Inquirer“, habe sich eine Gruppe von siebzig Bürgern gebildet, die das unerhörte Treiben der De- mokraten,„Leichen“ zur Wahlurne zu schik- ken, unter die Lupe zu nehmen beabsich- anhänger, die wihbegierigen Siebzig unter Druck zu setzen. Dennoch gelang es diesen, die überraschende Entdeckung zu machen, daß im vergangenen Jahr 94 500 Verstor- bene, als sei überhaupt nichts geschehen, als aktive Wähler auf den Listen figurierten. Allein im April dieses Jahres hat man wei- tere 6000„tote Seelen“ gefunden, Leute, die entweder verstorben oder verzogen waren, den in den Wählerlisten gelöscht zu sein: ihre Funktion sollte bei der nächsten Wahl offenbar von willfährigen Strohmännern aus- geübt werden.„So das geschieht am grünen Holz, was wird am dürren werden?“, d. h. wenn die Regierungspartei sich nicht scheut, ihre Macht auf Lug und Trug zu gründen, was soll die jungen Leute davon abhalten, unter die Gangster zu gehen? Franz v. Roggenbuck Berlin, 27. Mai. Es gab eine Zeit, und sie liegt gar nicht weit zurück, da es als eine der fundamen- talen politischen Wahrheiten galt, den bri- tisch- russischen Gegensatz als naturgegeben und unaufhebbar vorauszusetzen. Die These ist fast so alt wie die britisch- indische Kom- panie, d. h. die britischen Bemühungen, das Indiameerreich zur Basis der englischen Weltherrschaft auszubauen. Das ganze 19. Jahrhundert hat von ihr gelebt und bis hart an die Schwelle der Gegenwart verfolgt man ihren Einfluß auf die politische Mei- nungsbildung Europas. Demgegenüber steht der schon in den neunziger Jahren die Be- hauptung vom unlösbaren Weltkonflikt der beiden Antipoden als„langjährigen Gemein- platz“ charakterisiert.„Seit England auf- gab“, schreibt am 10. Januar 1896 der Frei- herr Franz v. Roggenbach an seinen als Faktor in seinem Spiel zu behandeln und selbst helfen wird, Rußland in Kleinasien zu installieren, besteht dieser Gegensatz nicht mehr. Ebensowenig an der indischen Grenze. Dasselbe ist mit Ostasien der Fall. Der englische Import nach China geht über Hongkong, Schanghai und die Endpunkte der birmanischen Bahnen. England wird selbst helfen, die russisch- sibirischen Bah- nen durch die Mandschurei zu bauen. Alles Schon zwei Monate vorher hatte Roggen- bach anläßlich der Behandlung des orien- talischen Problems sich ganz ähnlich ge- außert.„Rußland wird wahrscheinlich schon bei Lebzeiten des kranken Mannes“, schrieb er damals an den gleichen Adressaten, der als erster reichsdeutscher Chef der Admira- lität wie kaum ein anderer in der Lage war, ben einzusetzen, nicht aber für die ver- zum Weißen Haus bekannt ist, die Bedeu- tung der Kämpfe auf Attu herabzumin- Der Sekretär der kommunistischen Partei in Indien, P. C. Joshi, richtete dieser Tage einen Aufruf an die Inder, ihre politischen und kommunalen Streitigkeiten zu verges- sen und gemeinsame Sache mit den ver- einigten Nationen zu machen, um den Krieg zu gewinnen. Die kommunistische Partei, die im Laufe der letzten acht Jahre ein illegales Dasein im Verborgenen führen mußte, be- hauptet heute, eine Stärke von nahezu 16 000 Mitgliedern zu haben und 800 000 Arbeiter und Bauern zu vertreten. Joshi erklärte, der Weg zur Freiheit führe über die„erfolg- reiche Verteidigung Indiens“. Das aber be- deute, daß das indische Volk sich mit den Völkern der Welt vereinigen müsse, um den Krieg als patriotischen Krieg für alle zu führen. Man wird ruhig annehmen können, daß der Stand der politischen Bildung in der breiten Masse des indischen Volks nicht an- nähernd so hoch ist wie der, den die euro- päischen Arbeiter erreicht haben. Dafür hat schon das britische Regierungssystem ge- sorgt, das die größte Zahl der Werktätigen Indiens als Analphabeten heranwachsen lieg. Aber das verdient der indische Arbei- ter nun doch nicht: daß man ihm einen der- artigen Galimathias verabreicht und dann noch erwartet, er solle danach leben und streben. Was heißt es denn wohl, einen „patriotischen Krieg für alle“ führen? Wenn überhaupt etwas, so kann man sich höch- stens darunter vorstellen, daß die Inder sich als Kanonenfutter und Arbeitssklaven für alle diejenigen hergeben sollen, die ein Interesse daran haben. Die abendländische Welt mit ihren hundert und aber hundert Millionen Bauern und Arbeitern zu vernich- ten. Daran aber hat das indische Volk sei- nerseits nicht das geringste Interesse. Es will frei sein. In erster Linie von seinen britischen Zwingherrn, in zweiter vom Regi- ment aller derjenigen Inder, die der eng- lischen Willkürherrschaft als Instrument dienen. Dafür ist es auch bereit, wie die Er- eignisse der letzten Jahre zeigten, sein Le- schwommenen Ziele, die Moskau und Lon- don neuestens durch den Mund indischer mandostellen“, so verrät Renner,„darauf Kommunistenführer formulieren lassen. dischen Edelmanns zu sein,„Armenien zum Schutze von Leben und Eigentum besetzen. Dagegen hat schwerlich jemand etwas ein- zuwenden. Am wenigsten England. Schon bei dem Berliner Kongreß, als Batum Rug land ausgeliefert wurde, sagte mir der eng- lische militärische Konsulent:„We don't care for Batoum, let them take Armenia too“. Nicht anders ist es mit Konstantinopel. Schon nach Beendigung des Krimkrieges stand es bei englischen Politikern fest, um den Besitz von Konstantinopel keinen Krieg zu führen, und Zypern wurde seinerzeit im Hinblick auf diese sichere und nicht auf- zuhaltende Eventualität in Pfand genom- men. Damit ist freilich nicht gesagt, daß es nicht auch in London erwünscht war, diese schließliche Wendung möglichst lange durch Erhaltung des Status quo aufzuhalten. Diese Meinung kam ihm nicht von unge- fähr. Roggenbach hatte die deutschen Be- mühungen, sich England zu nähern und, wenn möglich, eine politische Interessenge- meinschaft der beiden Reiche herzustellen, immer skeptisch beurteilt. Aber er hatte auch hinsichtlich seiner Einstellung zum Rußland-Problem eine tiefe Wandlung sei- ner politischen Anschauungen durchge- macht. Hatte er in den Jahren unmittelbar vor und unmittelbar nach dem Berliner Kongreß(von 1878) noch auf dem Stand- punkt gestanden, Bismarck habe mehr tun müssen als dem Nachbarn im Osten eine gewisse„übelwollende Passivität“ zu zei- gen, so hatte er sich bereits in den frühen achtziger Jahren dahin geläutert, das Za- renreich als Faktor einer konstruktiven europäischen Politik abzuschreiben. In einem Brief vom 15. Januar 1883 weist er auf die innerrussischen Auflösungserscheinungen hin, die- hier klingen seine Ausführungen so gegenwartsnah, als seien sie gestern nie- dergelegt- nicht nur in sich Gefahren bergen, sondern uns auch früher oder spä- ter nötigen können, zugunsten der Deut- Mmerlkuniscllos Blul für den Krieg gegen jupun Führender US-Geopolitiker stellt verhängnisvolle strategische Fehler Washingtons fest dern. Er unterstreicht dabei mit stärk- stem Nachdruck, daß nur Kiska der wirk- lich wichtige und maßgebende Stützpunkt der Alèuten-Inseln sei.- Aber selbst, wenn es den Amerikanern unter dem Einsatz stärkster Kräfte und hoher Opfer gelingen sollte, Kiska wieder den Japanern zu ent- reißen, so würde nach Renners Ansicht eine solche Entwieklung noch in keiner Weise eine Entscheidung im Nordpazifik darstellen. Dieses Eingeständnis Renners ist ein ganz klarer und deutlicher Dämpfer auf die übertriebene Agitation, die in den Ver- einigten Staaten mit der amerikanischen Landung auf Attu begann, und deren Zweck hauptsächlich ein außenpolitischer War. Man wollte angesichts des Churchill-Be- suches und der Forderungen nach einem stärkeren Kriegseinsatz Englands eine ame- rikanische Offensive im Pazifik vortäuschen. Gleichzeitig sollte auch auf Stalin ein Ein- 7 fluß ausgeübt und der Reise Davies ein be- sonderer Nachdruck verliehen werden. Man ist in Washington jetzt aber zweifel- los besorgt, daß dieser künstliche Optimis- mus übertriebene Hoffnungen in der ameri- kanischen Bevölkerung hervorrufen könnte, und der wissenschaftliche Ruf Renners als führender Geopolitiker der USA wird nun eingesetzt, um diesen gefährlichen und un- berechtigten Optimismus der Amerikaner abzubremsen. Das Hauptgewicht eines Krieges ge- gen Japan werde wohl oder übel a uf Am e- rika selbst lasten bleiben, und es sei die dringendste Aufgabe, die amerikanische Be- völkerung erst einmal geopolitisch und geo- graphisch denken zu lehren, damit ihr dar- aus die Kraft erwachse, den bevorstehenden gewaltigen Opfern entgegen zugehen. Zum totalen Kampf gegen Japan seien nicht nur Washington, sondern auch geistige Kräfte nötig, die Amerika mobilisieren müsse. Imperiulislischer Wahnsinnsplun der US Stützpunkte in aller Welt sollen Zwangsherrschaft sichern Vigo, 27. Mai.(HB-Funk.) Ein interessantes Schlaglicht auf die gr ö- Ben wahnsinnigen Nachkriegs- pläne Washingtons wirft ein Artikel in der USA-Wochenschrift„Newswee“. Ein militärischen Kreisen nahestehender, unbe- kannter Verfasser schreibt, daß angesichts der Entwicklung der Luftwaffe nur ein „weltweites System von Stützpunkten“ die Vereinigten Staaten schützen könne. Der Erdball wird von dem Verfasser in drei Sicherheitszonen aufgeteilt: Pazifik, Atlantik und Eurasien. Die stra- tegische Vorkriegslage der USA, so meint der Verfasser, sei„viel zu schwach“ ge- wesen. Die neue Linie müsse von Kalifor- nien ausgehen und in Nagasaki enden, das zu einer starken USA-Festung ausgebaut werden müsse.() Der asiatische Kontinent müßte von den USA durch die Kette Su- rabaya, Schonan, Hongkong und Schang- hai gesichert werden. Auch der Atlantik sei zu„sichern“ durch Anlegung von UsSA-Stütppunkten an der europäischen und afrikanischen Küste. Drei strategische Linien müßten hier von den Vereinigten Staaten ausgebaut werden: Neu- fundland- Grönland- Island England(0 und Drontheim in Norwegen(). Die zweite Linie ginge von den Bermudas über die Azoren() nach Gibraltar und die dritte über Portoriko, Trinidad, Natal nach Dakar. Die Europazone sei vor allem durch folgende Linie zu schützen: Gibraltar, Bi- serta, Kreta, Alexandria, Basra, Aden und Ceylon. Außerdem müsse man sich mit der Türkei über Stützpunkte in der Nähe von Ankara einigen(). N Aufgabe des USA Staatsdepartements werde es sein, diese Stützpunkte bereits während des Krieges sicherzustellen. Die bisher in britischer Hand befindlichen Stütz- punkte müßten durch ein Abkommen für die USA erschlossen werden. Die westindi- schen Basen seien ja durch das seinerzeit abgeschlossene Tauschabkommen(Zerstörer) schon fest in nordamerikanischer Hand. Der Rest müsse größtenteils noch militärisch er- obert werden. Japan beging feierlich seinen Murinelug Marineminister Shimada im Iso-Tempel/ Die Gesamterfolge 8 Tokio, 27. Mai Anläßlich des heutigen 38. Marinetages dankte Marineminister Shimada im ja- panischen Nationalheiligtum, den Ise-Tem- pel, den Ahnengöttern für den Sieg der ja- panischen Waffen und bat um ihren wei- teren 2 Seinen Gebeten schlossen sich im gleichen Augenblick vom hohen Norden bis in die südlichen Tropengebiete alle Mannschaften und Offiziere der Kai- Serlichen Marine an, die sich in Richtung nach dem Ise-Tempel verneigten und damit gleichzeitig still ihre im Kampf für das Vaterland gefallenen Kameraden ehrten. Im Anschluß an seinen Besuch am Ose-Schrein besuchte der Marineminister ein großes Marinehospital in der Nähe des Tempels. Ob an der Front oder in der Hel mat, wir sind heute alle Soldaten, unter diesem Leitwort begeht das japanische Volk heute den Ehrentag seiner Marine. Im Sinne die- ser Parole und angesichts des Ernstes der Kriegszeit ist von glänzenden Feiern, Pa- raden und dergleichen abgesehen worden. Stolze Erfolge konnte die Kaiserliche Ma- rine seit Kriegsausbruch unter Großgadmiral Lamamoto auf allen Kriegsschauplätzen erringen. Nach Zusammenstellungen der Presse hat die japanische Marine seit Beginn des Pazifikkrieges 505 feindliche Kriegsschiffe und 484 Handelsschiffe ver- senkt oder schwer beschädigt, 503 Schiffe aller Größen erbeutet und 4826 Flug- zeuge abgeschossen oder am Boden ver- nichtet. Die japanischen Verluste stehen ge- genüber den Verlusten des Feindes bei Kriegsschiffen im Verhältnis:5,7, bei Han- delsschiffen:5 und bei Flugzeugen:6. Erbifferte Angriffe um Kubun uhgewiesen 63 Flugzeuge im Osten und 29 im Mittelmeer wurden abgeschossen Aus dem Führerhauptquartier, 27. Mai. Gegen die Ostfront des Kuban-Brückenkopfes traten die Sowjets gestern mit mehreren Divisionen zu heftigen Angriffen an. Unsere Truppen, von Kampf- und Nah- kampffliegergeschwadern der Luftwaffe unterstützt, schlugen den Feind im Gegenangriff zurück und brachten die immer wiederholten Durchbruchsversuche des Gegners zum Scheitern. Die Bolschewisten erlitten hohe blutige Verluste und verloren mehr als 40 Panzer. Im finnischen Meerbusen lief ein sowietisches Unterseeboot auf eine deutsche Minen- sperre und sank. 5. In den Gewässern der Fischerhalbinsel versenkten schnelle deutsche Kampfflugzeuge ein feindliches Frachtschiff von 1500 BRT und warfen ein Küstenfahrzeug in Brand. An der Ostfront wurden gestern 63SOowjet flugzeuge bei fünf eigenen Verlusten abgeschossen. Im Mittelmeerraum vernichtete die Luftwaffe am 25. 5. und 26. 5. 29 britische und nordamerikanische Flugzeuge, darunter 13 viermotorige Bomber. Vor der nordamerikanisdhen Küste wurde ein feindlicher Zerstörer in der Nacht vom 25. auf 26. 5. durch Bomben schwer getroffen. : ͤ ůàZ— m ʒũnünn: 2: n ũꝶ᷑œ—:ůGrͤ——K=:—:.., ũ——ñ᷑Rcͤß᷑——!:᷑3ñ;êX—2 schen in den Ostseeprovinzen eine analoge Bewegung zu fördern, wie wir sie in Hol- stein Ende der 40er Jahre organisierten. Sol- len wir, fragte er mit hellseherischer Klar- heit,„die Wendung beklagen, zu welcher diese Prämissen hinführen, sollen wir einem Zusammenstoß zwischen der slawischen und germanischen Welt so ängstlich aus dem Wege gehen, wie die alte Schule preußischer Diplomaten? Ich denke: Nein. Einmal muß das Deutsche Reich doch den verhängnis- vollen Schritt, zu dem Friedrich II. durch seine Isolierung in Europa getrieben wurde, zurücktun und aufhören, die unzuverlässige russische Freundschaft mit dem Aufopfern aller gesunden Entwieklungen im Osten zu erkaufen.“ f Es gibt kaum ein Wort im politischen Schrifttum der Deutschen, daß so frühzei- tig die Wege gewiesen hat, auf die das europäische Schicksal das Reich endlich ge- zwungen hat. Und doch wurde es von einem Mann gesprochen, der wenig oder gar nichts mehr mit der offiziellen Politik des Zweiten Reichs zu tun hatte. Franz v. Roggenbach aus Mannheim hatte seinem Großher- zog von 1861 bis 1865 als Außenminister ge- dient. Nach dem Vertrag von Gastein, in dem Osterreich und Preußen das Kondomi- nium über Schleswig-Holstein ausgehandelt hatten, trat er von seinem Posten zurück, um wider eigenes Erwarten und den Wunsch seiner Freunde, zu denen auch der derzeitige Großherzog von Baden zählte, niemals wieder in offizieller Stellung aktiv in das politische Geschehen eingreifen zu können. Aber er lebte nicht nur der Be- wirtschaftung seiner Güter, sondern er hat als Berater der Kaiserin Augusta, Wil- helms I. ehrgeiziger Gemahlin, und später des Kronprinzenkreises sowie als engster Freund Albrecht v. Stoschs viel dazu tun können, durch Briefe, Unterredungen und Denkschriften(sie liegen nunmehr als Band 35 der„Deutschen Geschichtsquellen des 19. Jahrhunderts“, herausgegeben durch die hi- storische Kommission bei der bayerischen Akademie der Wissenschaften, vor) die welt- politischen Vorstellungen derjenigen zu klä- ren, die, wenn auch nur als Akteure zwei- ten Ranges, am Spiel der großen Mächte und Kräfte beteiligt waren. N Der Wert seines Wirkens war von der Parteien Gunst und Haß aufs heftigste um- stritten, denn Roggenbach war alles andere als ein bequemer Mann. Und insbesondere- er war ein Gegner Bismarcks(wie denn ja auch seine Briefe unter dem Titel„Im Rin- gen der Gegner Bismarcks“ herausgegeben sind). Gleichviel war er bedeutend genug, dag Bismarck, den Roggenbach so oft den „Erschütterer“, den„Auflöser aller Ord- nung“ genannt hatte, der Deutschland in „einen Abgrund von innerer Haltlosigkeit, moralischer Verkommenheit und wirtschaft- lichem“ Elend geführt habe, selbst auf den Gedanken kommen konnte, ihn in einer ver- traulichen Aussprache mit Großherzog Friedrich I. von Baden am 7. Dezember 1870 als seinen einzigmöglichen Nachfolger für den anscheinend ernsthaft erwogenen Fall seines Rücktritts zu designieren. Wir wissen, daß es nicht dahin kam. Der Kanzler be- hielt zum Glück für das Reich und Europa das Steuer des Staatsschiffs in der Hand. Es steht uns nicht zu, den Stab über einen Mann zu brechen, der in der Einschätzung des größten politischen Charakters seiner Zeit so weit fehlgehen konnte, auf Bismarck den glühenden Haß eines mit den gekrönten Häuptern des Reiches konspirierenden Par- teigängers zu werfen. Franz v. Roggenbach war alles andere als ein Liberalist. Er war ein der Vorstellungswelt des grandseigneu- ralen Edelmanns alter Schule verhafteter Liberaler, ein„old important wigh“, dessen Moralismus der Fähigkeit und dem Willen Bismarcks, die große Konzeption der welt- und europapolitischen Sendung des Reichs . Sauckel und Laval vor der Press e FPaüaris, 27. Mai. GIB-Funk) in den Räumen der deutschen Botschaft nur auf Taten an.“ Schlageterfeier in Schönau Wehrmacht und die Vertreter der Stadt zu dergelegt, darunter die des Leiters der Par- teikanzlei, des Gauleiters und Reichsstatt- halters Robert Wagner. . Aufruf an die Tschechen Prag, 27. Mai(HB-Funk) Am Mittwoch erschien die Protektorats- regierung unter Führung ihres Vorsitzen- den, Justizminister Dr. Krej e i, beim stän- digen Vertreter des Reichsprotektors, Staatssekretär-Obergruppenführer Jahrestag des Attentats auf H-Obergrup- penführer Heydrich an das tschechische Volk gerichteten Regierungsaufruf der Pro- tektoratsregierung zur Kenntnis zu bringen. Staatssekretär Frank gab der Regierung an- schließend Erläuterungen zur politischen Entwieklung seit dem Tage des Attentats. gaben des Protektorats im Rahmen der totalen Kriegführung wurden gleichfalls einer eingehenden Erörterung unterzogen. f DNB Rom, 27. Mai Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt unter anderem bekannt: In der Nacht zum 26. Mai griffen italieni- sche Torpedoflugzeuge einen im östli- chen Mittelmeer fahrenden stark gesi- störer erhielt einen schweren Torpedotreffer. In der gleichen Nacht griffen italienische Bomber die Straße und die Eisenbahn- linie zwischen Marsa Matruk und El Deba an. Feindliche Flugzeuge griffen verschie- dene Ortschaften auf Sardinien sowie Pantelleria an, ohne bedeutenden Schaden zu verursachen. Acht Flugzeuge wurden abgeschossen. IN WENIGEN ZEILEN Der deutsche und bulgarische Regierungs- ausschuf tagte in der letzten Woche in Berlin. Festgelegt wurden die gegenseitigen Liefe- rungen bis zum Schluß des Vertragsjahres, das heißt bis zum 1. Oktober 1943. In Helsinki sprach Geheimrat Professor Dr. Max Planck über die Grenzen der exakten Wissenschaft. Der berühmte deutsche Gelehrte fand mit seinen Ausführungen überaus herz- liche Aufnahme. g Den Regierungsentwurf über die Errichtung eines Berufsunteroffizierskorps wurde vom slowakischen Parlament angenommen. Die Dienstzeit eines Berufsunterofflziers wird durchschnittlich sechs Jahre dauern, kann aber um zwei Jahre verlängert werden. Den Abschluß des iranisch-nordamerikani- schen Handelsvertrages teilen iranische Zel- tungen mit. Hakenkreuzbanner verlag und Druckerei G. m. b. H. Verlags- direktor: Dr. Walter Mehls(z. Z. im Felde). Schr 2 leitung: Hauptschriftleiter: Fritz Kais e t. Stellvertreter: Dr. Heinz Berns, chef vom Dienst: Julius Etz. der Deutschen mit machtpolitischen Mitteln — 3 schnurstracks entgegen- stand. f Diese Haltung, die dem Aufbruch des deutschen Volkes zu neuen innen- und außenpolitischen Zielsetzungen so wesen haft fremd gegenüberstand, daß, wo sich neue soziale und wirtschaftliche Lebensfor- ten, Roggenbach nur Auflösung und Chaos witterte, mußte ihn notwendig der kühnen Weltaufgeschlossenheit des Kanzlers kon- frontieren. Trotzdem War er nicht der Mann, kein Ereignis diesseits und jenseits der Reichsgrenze, das er nicht zu jeder Stunde seines arbeitsreichen Lebens mit leiden- schaftlicher Hingabe verfolgte. Und ein paar Proben aus seinem ausgedehnten Brief wech- sel haben bereits gezeigt, wie scharf und zukunftsträchtig sein Urteil sein konnte. Gewiß, dieser alemannische Edelmann hat- te seine großen Unzulänglichkeiten. Er hat die Kluft nicht überbrücken können, die die liberalen Väter der ersten Jahrhunderthälfte von den einer autoritären Staatsführung zu- war auch kein Mann der Tat und er ge- langte erst in den letzten Jahren seines rei- chen Lebens, aber auch damals nicht vom Impuls herzlicher Zuneigung getragen, son- dern kraft seiner Fähigkeit, staatsmännisch klar zu denken, dahin, dem Werk und der Persönlichkeit des großen Kanzlers soviel Gerechtigkeit angedeihen zu lassen, dessen Ausscheiden aus der aktiven Politik bedauerte, aber er war dennoch ein großer politischer Denker. Ein Mann, dessen Ge- dankenerbe in vielem erst heute das Ver- ständnis zu finden vermag, das die Zeitge- nossen ihm versagten. Freilich, was damals noch Keim war, trägt heute reiche Frucht. Kurt Pritzkoleit. in Paris sprachen der Generalbevollmäch- tigte für den Arbeitseinsatz in Deutschland, Gauleiter Sauckel, und der französische Re- gierungschef Laval zur Presse. Gauleiten Sauckel bemerkte eingangs, daß dieser Winter und dieses Frühjahr für Deutschland und die mit Deutschland verbündeten Völ- ker und für Europa sehr schwer und sehn hart gewesen sind, und doch konnte das Material der deutschen Wehrmacht total ergänzt werden. Regierungschef Laval er- klärte:„In dem großen Drama von heute kann Frankreich weder passiv noch gleich- gültig bleiben. Das Blut der deutschen Ju- gend fliegt im Osten und anderswo, um den Bolschewismus den Weg zu verlegen. Frank- reich muß seinen Beitrag bringen, um denen zu helfen, die das abwenden wollen, was die größte Gefahr ist, nämlich den Bolsche- wismus. Frankreich ist nach wie vor ein besiegtes Volk, aber ich will, daß wir dureh unsere Haltung, unsere Taten und unseren Willen dazu gelangen, daß wir ein Land werden, das frei der europäischen Gestal- tung beitritt. Hierbei kommt es allerdings Freiburg, 27. Mai Vor dem mit Blumen geschmückten Grab- mal Schlageters auf dem Friedhof seiner Heimatstadt Schönau im Wiesental hatten sich mit den Geschwistern Schlageters die führenden Persönlichkeiten der Partei, die einer erhebenden Feierstunde eingefunden. Von Gauleiter Röhn wurden Kränze nie- Frank, um den Wortlaut eines am ersten Die gegenwärtigen und künftigen Auf- Italienischer Wehrmachtsbericht cherten feindlichen Geleitzug an. Ein Zer- men an die Stelle verkümmernder alter setz- im Schmollwinkel sitzen zu bleiben. Es gab neigenden Söhnen der zweiten trennte. Er ag er 2 5 Gre Frei N Unten au mancherlei neulich ge schwimmen Erika sich: derherzen Augenblick länders hint einander sc Reißaus ne Augenblick lat nicht l. Kommt d man schon ters Griff Klein-Erika nun bald de kommen mi eifrigen Ge macht und die Welt ve Neckar alle lein sieht 0 zwei Paddl. fakren. Wag so winzig K. ein lebendi, dem ein A7 Wirft. Mutig dllen Vieres Gleich ist es ke getriebe, Weit streckt Wackeren T Plötzlich und ruft er nun ist das fest. Hindu beim Rücku schen gerate eisernen Ha wegung sche zu aufgereg schon an ein en ihr Töch befreit were bedächtiger. auch wiede ruhig. Ohn Erika-Köpfe Mutter hat naltung. Es still trottet Verstohlen zuruck, zau witzige Kinc KLEIN Verdunke Vom Plai findet der Reihe„Ges behandelt Himmelskör fahrt“. Der mittag drei. sind aus de Wichtige Anzeigentei Ausgabe vo Verteilung Verlust Rettungsakt vom 16. auf schädigten anderem e Olympia N vermißt wi des Appara Fernspreche Ankauf wir Wir gratu Frau Barbar 70. Geburtstse 65. Geburtst: Neckarau, R Ihr vierzie Sutter und J und Postbet Frau FElisab Feudenheim, Das Fest d amtsleiter de tor Oskar A Ihr vierzig amt 1 Mann! Dischinger u Stammer. Sein fünfu bei der Firr Johann Haas Anläßli des G: Schloß Leiter Reichs und Pi gaben Krieg. Ministeria unter ander stige Kost F ist natürlich Verleger di. die Volksger Erbauung, s Belehrung. L in den Zeite sondere Bec Letzten ange und Arbeite S pan nun: essanten Fa schen Krim dem Reichsk arbeitet wur ein Preisau schrifttum h dern in Bev deutsche Di. hier mitzuar Das Unter im Gegensa tumsführung davon ablas. Haegert mit turpolitisch haltungsschr man nun trieb dem schen Volke ist darauf b nerhalb der gibt, die vo r der Presse Mai. EIB-Funk) schen Botschaft eralbevollmäch- in Deutschland, französische Re- resse. Gauleiten ngs, daß dieser für Deutschland erbündeten Völ- chwer und sehn och konnte das vehrmacht total chef Laval er- ama von heute siv noch gleich⸗ r deutschen Ju- derswo, um den verlegen. Frank- ingen, um denen en wollen, was ch den Bolsche- h wie vor ein , daß wir dureh en und unseren wir ein Land äischen Gestal- mt es allerdings Schönau reiburg, 27. Mai hmückten Grab- Friedhof seiner Viesental hatten Schlageters die der Partei, die er der Stadt zu de eingefunden. en Kränze nie- Leiters der Par- ind Reichsstatt- chechen Mai(HB-Funk) je Protektorats- hres Vorsitzen- j e i, beim stän- teichsprotektors, rgruppenführer eines am ersten f-Obergrup- las tschechische aufruf der Pro- tnis zu bringen. r Regierung an- zur politischen des Attentats. ünftigen Auf- m Rahmen der den gleichfalls ig unterzogen. ichtsbericht B Rom, 27. Mai Vehrmacht gibt griffen italieni- eon im 6stli- nden stark gesi- ig an. Ein Zer- Torpedotreffer. ken italienische Eisenbahn- uk und El Deba riffen verschie- dinien sowie bedeutenden Acht Flugzeuge EILEN che Regierungs- Woche in Berlin. nseitigen Liefe- Vertragsjahres, 1943. at Professor Dr. en der exakten* eutsche Gelehrte n überaus herz- r die Errichtung os wurde vom genommen. Die srofflziers wird dauern, kann t werden. -nordamerikani- 1 iranische Zel- ei G. m. b. H. Verlags · im Felde). Schrift- s e t. Stellvertreter: ienst: Julius E t z. tischen Mitteln acks entgegen- Aufbruch des n innen- und zen so wesen- dag, wo sich iche Lebensfor- nder alter setz- ung und Chaos lig der kühnen Kanzlers kon- nicht der Mann, bleiben. Es gab 1 jenseits der u jeder Stunde is mit leiden- e. Und ein paar ten Brief wech- vie scharf und ein konnte. Edelmann hat- akeiten. Er hat können, die die arhunderthälfte lats führung zu- ten trennte. Er at und er ge- jren seines rei- nals nicht vom getragen, son- staatsmännisch Werk und der Lanzlers soviel lassen, daß er aktiven Politik och ein groger m, dessen Ge- beute das Ver- las die Zeitge- h, was damals reiche Frucht. ritzkoleit. 1 5 gol. Mannheim Fernsprecher 358 1995 g 8 Freitag, den 28. Mai 1943 Mausefalle für Erika Unten auf der Wasserfläche ist Leben und mancherlei zu sehen. Und hat nicht Mutter neulich gesagt, daß im Wasser Fiscklein schwimmen? Widerstrebend läßt die kleine Erika sich über die Brucke ziehen. Inrem Kin- derherzen dunkt es eine Seligkeit, nur einen Augenblick lang zwischen den Stäben des Ges länders kinunterzuschauen, wo Paddelboote um- einander schwirren und vor größeren Schiffen Reißaus nehmen müssen. Nur einen einzigen Augenblick hinunterschauen, aber die Mutter lat nicht locker. Ob sie es wohl eilig hat? Kommt da vorn nicht Frau Nachbarin, die man schon lange nicht mehr gesehen hat? Mut- ters Griff hat sich merklich gelockert, und Klein-Erika fühlt mit lindliehem Instinkt, daß nun bald der ersehnte Augenblick der Freiheit kommen muß. Während die beiden Frauen im eifrigen Gespräch steken, hat sie sick losge- macht und steht am Geländer. Wie kerrlich ist 9 die Welt von kier oben! Was es auf und am Neckar alles zu schauen gibt. Nur von Fisch- lein sieht das Kinderauge nichts. Dafür aber zwei Paddler, die mteinander um die Wette fahren. Wagen und Kranen sind am Ufer, und so winzig klein scheinen die Leute darauf. Wie ein lebendiges Spielzeug sieht der Hund aus, clem ein Arbeiter ein Stück Holz ins Wasser wirft. Mutig springt der Hund nach, rudert mit dllen Vieren, das Schwimmstück einzuholen. Gleich ist es von der Strömung unter die Brük- ke getrieben. Ob der Hund es noch erreicht? Weit streckt Erikd ihr Köpfchen vor, um dem wackeren Tier nachzuschauen. Plötzlick vermißt die Mutter den Ausreißer und ruft erschreckt nach der Kleinen. Aber nun ist das Unheil geschehen: der Kopf sitzt fest. Hindurck ist er so leicht gegangen, aber beim Rückweg sind die kleinen Ohren dazwi- schen geraten. Erika brüllt voll Angst in ihrer eisernen Hals krause. Ruckt und zerrt, jede Be- wegung schaßft neue Pein. Auch die Mutter ist zu aufgeregt. In ihrer Bestürzung denkt sie schon an ein Brückengeländer, aus dessen Klau- en ihr Töchterchen mit dem, Schweißapparat befreit werden muß. Jedoch die Nachbarin ist bedũchtiger.„Wo der Kopf hinausging, muß er auch wieder hereinkommen“, entscheidet sie ruhig. Ohne den Schneidebrenner wird das Erika- Köpfchen wieder ins Freie befördert. Mutter hat nun keine Laune mehr für Unter- haltung. Es ist sowieso Essenszeit. Mäduschen- still trottet Erikd an ihrer Hand heimwärts. Verstohlen blickt sie ab und zu noch einmal zurück, zu der eisernen Mausefalle für vor- Witzige Kinder. 10. KLEINE STAD TCHRONIK Verdunkelungszeit: von 22.15 bis.00 Uhr vom Planetarium. Am Sonntag, 30. Mai, findet der nächste Lichtbildervortrag der Reihe„Gestirne und Menschen“ statt. Er behandelt das Thema:„Wege zu anderen Himmelskörpern, die Frage der Weltraum- fahrt“. Der Vortrag wird am Sonntagnach- mittag dreimal gehalten. Die Anfangszeiten sind aus dem Anzeigenteil zu ersehen. Wichtige Bekanntmachungen. Der heutige Anzeigenteil enthält Veröffentlichungen über Ausgabe von Seefischen, Räucherflschen und Verteilung von Spargeln und Kartoffeln. Verlust eines Radioapparates. Bei der Rettungsaktion nach dem Fliegerangriff vom 16. auf 17. April wurde aus einem be- schädigten Haus in der Mollstraße unter anderem ein Radioapparat Sachsenwerk Olympia Nr. 505 382 entfernt, der seither vermißt wird. Angaben über den Verbleib des Apparates erbittet die Kriminalpolizei, 51, Nebenstelle 8182. Vor Ankauf wird gewarnt. Wir gratulieren. Ihren 84. Geburtstag feiert Frau Barbara Rothkapp Witwe, H 3, 17. Seinen 70. Geburtstag feiert Ernst Black, Brühl. Seinen 65. Geburtstag begeht Friedrich Black, Friseur, Neckarau, Rheingoldstraße 35. Ihr vierzigiähriges Ehejubiläum feiern: Otto Sutter und Frau Julie, geborene Herr, U 1, 19, und Postbetriebsassistent Martin Schreck und Frau Elisabeth, geborene Braun, Mannheim- Feudenheim, Ziethenstraße 38. Das Fest der silbernen Hochzeit feiern Orts- amtsleiter der NSV- Ortsgruppe Lindenhof Rek- tor Oskar Altfelix und Frau, Rennershofstr. 27. Ihr vierzigjähriges Dienstjubiläum beim Post- amt 1 Mannheim begehen Postassistent Oswald Dischinger und Postbetriebsassistent Christian Stammer. Sein fünfundzwanzigjähriges Dienstjubiläum bei der Firma Brown, Boveri& Cie. begeht Johann Haas. 8 Das Bud im Krieg/ Anläßlich der Gauschrifttumsausstellung des Gaues Weser-Ems im Oldenburger Schloß sprach Ministerialdirigent Haegert, Leiter der Abteilung Schrifttum im Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda, über die großen Auf- gaben des deutschen Schrifttums im Krieg. f. Ministerialdirigent Haegert befaßte sich unter anderem mit der Frage, welche gei- stige Kost Front und Heimat bevorzugen. Es ist natürlich, so sagte er, daß der deutsche Verleger die große Dichtung pflegt. Doch die Volksgenossen wollen nicht allein innere Erbauung, sondern auch Unterhaltung und Belehrung. Dem unterhaltsamen Buch kommt in den Zeiten des totalen Krieges eine be- sondere Bedeutung zu. Die heute bis zum Letzten angespannten Soldaten, Hausfrauen und Arbeiter haben ein Recht auf Ent- spannung. Eine Buchreihe mit inter- essanten Fällen aus der Praxis der deut- schen Kriminalpolizei, die zusammen mit dem Reichskriminalamt ausgesucht und be- arbeitet wurden, ist in Vorbereitung. Durch ein Preisausschreiben für Unterhaltungs- schrifttum haben wir uns bemüht, viele Fe- dern in Bewegung zu setzen, und namhafte deutsche Dichter haben sich bereit erklärt, hier mitzuarbeiten. Das Unterhaltungsschrifttum steht nicht im Gegensatz zur Dichtung. Die Schrift- tumsführung des Reichs wird daher nicht davon ablassen, so sagte Ministerialdirigent Haegert mit besonderer Betonung, das kul- turpolitisch uns wertvolle, wichtige Unter- haltungsschrifttum zu fördern. Wenn man nun glaubt, den Unterhaltungs- trieb dem Belehrungstrieb im deut- schen Volke gegenüber zu überschätzen, so ist darauf hinzuweisen, daß es gerade in- nerhalb der Arbeiterschaft viele Menschen Bei 75 Bei Abwurf von Brandbomben entstehen erfahrungsgemäß in erster Linie Dachstuhl brände. Wie stellt sich nun die Entwieklung eines Dachstuhlbrandes im allgemeinen dar, und was haben die Selbstschutzkräfte zu tun, um eine Ausdehnung des Dachstuhl brandes zu verhindern? Die hier aufgeführ- ten Regeln gelten selbstverständlich sinn- gemäß auch bei allen anderen Bränden grö- Beren Ausmaßes. Angenommen, im Dachgeschoß sind Brand- bomben eingeschlagen und haben zunächst nur einen kleinen Brand verusacht. Dem Selbstschutz ist es trotz größter Anstren- gung und Einsatz aller verfügbaren Mittel nicht gelungen, den Entstehungsbrand zu löschen, weil er zu spät entdeckt wurde. Nun haben Rauch und Hitze die Selbst- schutzkräfte zum Rückzug gezwungen. Auch ein weiterer Löschangriff ist fehlgeschlagen. Jetzt breitet sich das Feuer innerhalb des von Brandmauern umschlossenen Dach- eschosses ungehindert aus. Mehr und mehr küllt sich der Dachraum mit Rauchgasen, aus den Fugen, Fenster- und Türöffnungen dringt dichter aualm. In einem so stark verqualmten Brand- raum einzudringen, ist dem Selbstschutz unmöglich. Es bleibt also zunächst nichts anderes übrig, als das Feuer sich selbst zu überlassen. Die Türen werden geschlossen und von außen mit Wasser abgekühlt. Da- mit aus den benachbarten Räumen der Rauch abziehen kann, werden dort Fenster Die Brotmarken der Nachbarin Sie ist eine Mutter von sieben Kindern. Keine ganz vorbildliche Mutter, wie das Jugendamt aussagt, aber strafbar hat sie sich bisher noch nicht gemacht. Jetzt stand sie zum erstenmal vor dem Richter. Wegen einer dummen Sache. Sie war in die Woh- nung der Nachbarsfrau eingedrungen, mit einem Nachschlüssel- und wurde prompt erwischt. Die Nachbarin kam unverhofft zu- rück, da wußte sich der Eindringling nicht anders zu helfen, als von innen abzuriegeln. Es half nichts, ein wildromantischer Flucht- versuch durch diverse Hintertüren schlug auch fehl. Fehlte etwas? Nein, nur im offe- nen Küchenschrank fanden sich zwei Brot- marken, die vom Stammabschnitt abge- trennt waren. Es fehlte also nichts. Die An- geklagte beging die Riesendummheit, alles abzuleugnen. Was verdächtig war, wollte sie in Gedanken begangen haben, daß sie zuerst keine Antwort gab, daß sie von in- nen abgeriegelt, daß sie den geheimnisvol- len Schlüssel ins Feuer geworfen; daß sie überhaupt in die Wohnung ging, dafür gab sie einen mehr als harmlosen Grund an: Sie brauchte dringend ihren Waschbengel, der in der Nachbarswohnung stand. Und das konnte ihr nicht einmal widerlegt werden. Demzufolge nahm der Richter an, daß sie nicht in diebischer Absicht in die fremde Wohnung ging, sondern nur an die Brot- marken gelangte, weil die Gelegenheit gar so günstig war. So kam sie mit einer Ge- kängnisstrafe von vier Wochen weg. Das ging scharf vorbei Ein Fahrschein der Städtischen Straßen- bahn ist eine öffentliche Urkunde, und wer daran herumpfuscht, der macht sich einer Urkundenfälschung schuldig. Zumeist sogar einer erschwerten. Die Angeklagte gab auf der Straßenbahn ein Heft hin, das vollkom- men unberührt sein sollte. Aber die hell- äugige Schaffnerin merkte am obersten Schein Radierspuren, der Schein war schon einmal benützt. Auf die Frage der Schaff- nerin, machte sie zunächst ein bedeppertes Gesicht, um schließlich zu erklären, sie habe das ganze Heft von einer unbekannten Frau gekauft. Die Radierspuren sollen einfach Verwischungen durch die Handtasche sein. Die berühmte unbekannte Frau wurde also wieder einmal zitiert, das Gegenstück zum noch größeren unbekannten Fahrradverkäu- fer. In der Verhandlung gab es ein langes Hin und Her, die Aussagen der Angeklagten und der als Zeugin erschienenen Schaffnerin wa- ren nicht so leicht unter einen Hut zu brin- gen. Die Schaffnerin wußte nicht einmal etwas von der unbekannten Frau, die wußte nur von einer anderen Schaffnerin und von peinlicher Verlegenheit der gestellten An- geklagten. 5 Trotzdem kam es zu einem Freispruch. verschwindet. Dem Zweck des Buches, ge- gibt, die von dem Drang nach Belehrung Die Verdachtswolken hingen schwer über Uber Aufgaben des deutschen Schrifttums und geistigem Fortschritt erfüllt sind. Die Schrifttumsführung ist deshalb bemüht, auch die Sparte des belehrenden Schrift- tums in jeder Weise zu fördern. Auf das System der Papier vertei- lung für das Schrifttum eingehend, sagte der Redner, daß auf dem Gebiet des dich- terischen Schaffens ein Ausschuß von her- vorragenden Dichtern und beim politischen Schrifttum ein solcher von Vertretern maß- gebender Dienststellen beratend tätig sind, um das wichtige und wertvolle Schrifttum auch in Zukunft fördern zu können. Mehr als früher wird in Zukunft auch das schöngeistige Buch broschiert erschei- nen. Denn im Kriege ist es nicht Aufgabe des Schrifttums und der Verlage, für den Bücherschrank zu sorgen, sondern nur, die lesehungrige Front und Heimat ausreichend mit Lesestoff zu versorgen. Fünfzig Millio- nen Feldpostausgaben von Büchern wurden zusätzlich hisher hergestellt und haben gro- Ben Anklang gefunden. Wenn der Inhalt des Buches alles ist und die Ausstattung zurücktreten muß, so wur- den unter Beifügung von vorbildlichen Ent- würfen die Verlage angewiesen, den Satz- spiegel zu vergrößern, ohne daß darun- ter das äußere Bild des Buches leidet. Das Buch wird in Zukunft als Geschenkartikel nicht mehr so eindrucksvoll sein, aber die Neureglung wird auch den Vorteil haben, daß das Buch wirklich gelesen wird und nicht nur als Geschenk im Bücherschrank lesen zu werden, dient auch die Anweisung an die Sortimenter, einen Teil ihres Buch- bestandes als Leihbuch, zur Verfügung zu halten. So wird ein Buch für viele Leser da sein. Das erste Recht auf ein Buch aber hat heute der kämpfende Soldat. der Bekämpiung von Dadistluhlbränden helfen alle init Sind die Selbstschutzkräfte richtig beim Zeug, braucht kein Haus ganz abzubrennen und Türen geöffnet. Die zwangsläufig ent- stehende Kampfpause wird dazu benutzt, den nach einiger Zeit erneut einsetzenden Löschangriff zweckmäßig vorzubereiten. In erster Linie ist für genügend Löschwasser zu sorgen. Gut ist es, wenn man vom nächsten Wasserleitungshahn eine Schlauch- leitung legen kann. Sonst ist unter Zuhilfe- nahme aller Angehörigen der Luftschutz- gemeinschaft und der nachbarlichen Hilfe eine Eimerkette zu bilden, die genügend Löschwasser heranschafft. Sind Nachbarge- bäude vom Feuer unmittelbar oder durch Funkenflug gefährdet, so müssen dort Po- sten aufgestellt werden, die jeden kleinen Brandherd sofort ablöschen und benach- barte Dachteile unter Wasser halten. Nach- dem das Feuer im Dachgeschoß einige Zeit gewütet hat, durchbricht es plötzlich die Deckung des Daches. Bis dahin kann es eine Stunde oder noch länger dauern. Aus den im Dach entstandenen Offnungen schlagen hohe Flammen heraus. Bald steht der ganze Dachstuhl in hellen Flammen. Die Posten, welche die benachbarten Gebäudeteile, ins- besondere deren Dächer zu bewachen ha- ben, müssen nun besonders achtgeben. Wenn das Gebälk des Dachstuhles ein- stürzt und mächtige Flammen herausschla- gen, außerdem die Hitzestrahlung ansteigt, müssen die benachbarten Gebäudeteile be- sonders aufmerksam beobachtet und die ge- fährdeten Stellen ständig feucht gehalten Das sind beileibe keine Kleinigkeiten werden. Die Türen des Brandraumes blei- dem Haupt der Frau, aber sie waren auch wieder nicht dicht genug. Nach ihrem tadel- freien, von vielen Seiten bezeugten Vorleben scheint die Angeklagte wirklich nicht die Frau zu sein, die sich wegen 20 Pfennig schmutzig macht. Scheint die Frau nicht zu sein. Wie gesagt, die Verdachtswolken konn- ten nicht einfach weggeblasen werden. Eine Winzige einschlägige Vorstrafe hätte schon genügt für eine ganz saftige Verurteilung. ab. Die Ortsgruppe des Reichsbundes für Vo- gelschutz führt am Sonntagmorgen, 30. Mai, ihre vierte vogelkundliche Wanderung im Waldpark durch. Treffpunkt 9 Uhr, End- Haltestelle Waldpark. Leitung: A. Lang und K. Walter. Eigentümer gesucht. Bei der Kriminal- polizei Mannheim wurden eine Rolle neuer Stacheldraht und ein HJ-Speer sicherge- stellt, deren Eigentümer bis jetzt nicht er- mittelt sind. Diese werden gebeten, sich bei der Kriminalpolizei, L 6, Zimmer 211, zu melden. ö Kinderwagen gestohlen. Am 20. Mai wurde aus einem Ladengeschäft in der Mit- telstadt ein dort zur Reparatur abgegebener Kinderwagen entwendet. Als Täterinnen kommen eine ältere und eine jüngere Frau in Frage, die sich im Laden aufgehalten hatten und beim Verlassen des Geschäfts den Kinderwagen mitgenommen haben. Be- schreibung: Kombinierter Kastenkinderwa- gen mit Randpressung und Rundrohrwulst, Größe 60 Ztm., elfenbeinfarbig lackiert, Le- dertuchausschlag. Um Mitteilungen, die auf Wunsch vertraulich behandelt werden, bit- tet die Kriminalpolizei, L 6, Zimmer 211, Fernsprecher 358 51, Nebenstelle 8182. ente ae ee Für rd 8g. Fb erte kee n 0 HEIMAT- NACHRICHTEN Leimen. Der Postkraftfahrer L. Schrumpf fuhr auf dem Gaiberger Weg mit seinem Motorrad gegen einen Omnibus der Post- kraftlinie Heidelberg—Gauangelloch auf. Er wurde zur Seite geschleudert und erlitt ei- nen Schädelbruch. Der Verunglückte ist kurz nach seiner Einlieferung in die Chi- rurgische Klinik Heidelberg verstorben. Die Schuld an dem Unfall trifft den Verun- glückten selber, der in der Kurve die nötige Vorsicht außer acht gelassen hatte. Edenkoben. Die bei der Oberlandbahn be- schäftigte Schaffnerin Josefine Kronenberger geriet beim Kuppeln zweier Wagen mit der Hand zwischen die Puffer. Ein Finger wurde der Bedauernswerten glatt abgedrückt. Speyer. Das Ehepaar Gottfried und Ba- bette Oppinger konnte ihr fünfundsechzig- jähriges Ehejubiläum feiern, aus welchem Anlaß ihm zahlreiche Ehrungen zuteil wur- den. Der Führer, der bayerische Minister- Hinweis, daß das ganze deutsche Volk stolz darauf sein könne, daß die Leistung der deutschen Dichtung und der Wissenschaft diesen Krieg begleite, weil es ja Sinn dieses Krieges sei, die deutsche Kultur vor dem Bolschewismus zu behüten und zu be- Wahren. N Ein elsässischer Heimatdichter Ferdinand Bastian 75 Jahre alt Das Elsaß feiert in Ferdinand Bastian, der soeben sein fünfundsiebzigstes Lebensjahr vollendete, seinen wohl volkstümlichsten Dichter. Seine wesentlichsten Dramengestal- ten wie der„Millionegartner“, der„Hans im Schnakenloch“,„Andreas Ruffenach“, seine aus einem ursprünglichen Humor geborenen Lustspiele und Schwänke und nicht zuletzt seine liebenswürdigen Märchenspiele sind in breiteste Volksschichten gedrungen. Wenn seine Stücke nur wenig über die Grenzen des Elsaß hinausdringen konnten, so lag das in erster Linie an der politischen Abge- schlossenheit seines Landes. Schon die Tat- sache, daß hie und da eines seiner Werke bei Gelegenheit der Alemannischen Tagun- gen in Freiburg gespielt wurde, nahmen ie Franzosen übel. Man könnte Bastian vielleicht als den„elsässischesten“ Dialekt- dichter unserer Tage bezeichnen. Das heißt aber nicht, daß seine Menschen nur in sei- ner Heimat möglich wären. Wohl sind Atmosphäre und Milieu durchaus elsässisch und mit liebevollster Anteilnahme gezeich- net, die Motive aber, die er seinen Hand- lungen unterlegt, sind allgemein-mensch- licher Natur; so erleben wir im„Villione- gartner“ die Tragödie der Habsucht, im „Andreas Ruffenach“ den Untergang allzu bigotter Menschen, im„Hans im Schnaken- loch“ das Schicksal des Wurzellosen, dem nichts mehr gut genug ist. So lag es ihm auch fern, den Hans im Schnakenloch in 1 ben weiter geschlossen und werden gleich- falls ständig mit Wasser besprengt. Auch auf den Funkenflug ist gewissenhaft zu ach- ten. Der Wind trägt die Funken über große Strecken. Uberall müssen Posten bereit- stehen, die jeden Funken löschen, bevor er zünden kann. Nach einiger Zeit ist der Inhalt des Dach- geschosses vollständig ausgebrannt. Die Flammen und die Hitze lassen plötzlich nach. Wenn das Gebälk bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht eingestürzt ist, 80 bricht es nunmehr langsam zusammen. Der glühende und schwach brennende Brand- schutt setzt allmählich die Decke des Dach- geschosses in Brand. Es entsteht also die Gefahr, daß die Glut in das untere Stock- werk dringt und dort einen neuen Brand verursacht. Diese Gefahr aber muß vom Selbstschutz mit allen Kräften und mit al- len Mitteln verhindert werden. Dazu wer- den sämtliche verfügbaren Hausbewohner herangezogen, also auch diejenigen, die noch nicht im Selbstschutz ausgebildet wor- den sind oder sich zufällig im Hause auf- halten. Auch wird im allgemeinen die nachbarliche Hilfe eingreifen müssen. Die Nachbarn, in deren Häusern es nicht brennt, kommen mit ihren Löschgeräten, Wasser- eimern und Selbstschutzkräften zu Hilfe. Die nächste Stunde entscheidet nämlich über das Schicksal des Hauses und damit vielleicht auch das der Nachbarn. Wenn das Feuer im Dachgeschoß nachgelassen hat, weil es nur wenig Nahrung findet, kann man wieder in den Brandraum eindringen. Das stehengebliebene Gebälk wird mit Ein- reißhaken umgelegt. So rasch wie möglich wird der Brandschutt abgelöscht und weg- geräumt. An keiner Stelle darf die Decke durchbrennen. In den unter dem ausge- brannten Dachraum liegenden Räumen wer- den Posten aufgestellt, die ständig die Decke beobachten. Bilden sich schmutzig- braune Flecken an der Decke, so bedeutet dies, daß der Brand sich nach unten durch- frißt. Vorsichtshalber werden aus den der- art bedrohten Räumen alle leicht brenn- baren Gegenstände entfernt. Fällt tatsäch- lich Glut nach unten durch, so muß sie selbstverständlich sofort und entschlossen gelöscht werden. Wenn der Selbstschutz so vorgeht wird es ihm immer gelingen, den Herd des Schadenfeuers auf das Dach- geschoß zu beschränken. Aber wenn es auch ausnahmsweise nicht gelingen sollte, den Brand auf den zunächst betroffenen Raum zu beschränken, so darf der Selbstschutz nicht etwa seine Bemü- hungen einstellen! Was von dem Dachge- schoß gesagt wurde, gilt auch von jedem anderen Raum. Man muß also, nachdem alle Versuche, den Entstehungsbrand nie- derzukämpfen, fehlgeschlagen sind, das Feuer zunächst wüten lassen, weil man keine Möglichkeit sieht, es niederzukämp- fen. Sobald aber die Gewalt des Feuers gebrochen ist, muß ein neuer Löschangriff entschlossen vorgetragen werden. An je- dem neuen Brandabschnitt, der durch die Bauart des Gebäudes geschaffen ist, also von Raum zu Raum, von Stockwerk zu Stockwerk, von Brandmauer zu Brand- mauer, ist erneut Widerstand zu leisten. Selbst wenn erkannt wird, dag das bren- nende Haus nicht mehr zu retten ist, muß der Brand trotzdem weiter bekämpft wer den, damit er nicht die Nachbarhäuser er- greift oder gar auf die Straße überspringt. präsident, der Gauleiter, der Oberbürger- meister u. a. m. brachten dem Ehepaar ihre Gratulation dar. Ein Musikkorps der Wehr- macht bereitete dem alten Ehepaar eine be- sondere Freude durch ein Ständchen. Kaiserslautern. Die 36 Jahre alte Laura Pfannenbecker hatte sich vor der Straf- kammer in Kaiserslautern wegen fortge- setzten Vergehens des verbotenen Umgangs mit kriegsgefangenen Polen zu verantwor- ten. Damit verbunden wurde die Anklage zweier Vergehen der Abteibung. Die Ange- klagte erhielt eine Gesamtzuchthausstrafe von vier Jahren und Aberkennung der bür- gerlichen Ehrenrechte auf zehn Jahre. Metz. Ein eigenartiger Unfall, der leicht noch hätte größere Folgen haben können, ereignete sich auf dem Metzer Maimarkt. Aus einer der Fahrmanegen lösten sich zwei Wagen und flogen über die Rampe in die (wInTscHAT TS NOTIZEN) Die Konzentration in der Fischwirtschaft Wie in anderen Wirtschaftszweigen, 80 sind auch in der Fischwirtschaft in den letzten Monaten Stille gungs- und Konzentrations maßnahmen er- folgt, über die jetzt der stellvertretende Vorsitzende und Geschäftsführer der Haupt- vereinigung der Deutschen Fischwirtschaft, Dr. Buddenböhmer, in der„Deutschen Fisch- Wirtschaft“ berichtet. Die Konzentrations- maßnahmen erstreckten sich hauptsächlien auf den Import und die Fischindustrie. Für den F ist das System des Ein- kaufs durch ezugsgemeinschaften und Gruppenimporteure weiter ausgebaut wor⸗ den, wodurch eine große Zahl von Fisch- importeuren ausgeschaltet werden konnte. Die Stillegung erfolgte im Grundsatz so, dag die Einfuhrquoten der stillgelegten Firmen für sie treuhänderisch verwaltet werden. Durch die Stillegungen ist die Einfuhr auf wenige Firmen und Orte zen- tralisiert worden. f 5 In der Fischindustrie sind schon seit 1939 einige Zweige, wie beispielsweise die He- ringssalzereien, gänzlich stillgelegt worden und von den Fischmehlfabriken blieb nur je ein Betrieb in Wesermünde, Cuxhaven und Hamburg bestehen. Im Laufe des Krieges sind dann auch bei den Fisch- bratereien, räuchereien,-konservenherstel- lern usw. Uberprüfungen erfolgt. Insbe- sondere wurden solche Firmen ausgeschal- tet, die, wie beispielsweise Pasten- und Ware herzustellen versuchen. Inzwischen wurde ein gültiger Uberblicx gewonnen über den jährlichen Fischanfall und die verbliebenen Betriebe. Er ermöglichte es, die jetzige durchgreifende Stillegungsaktion durchzuführen, bei der etwa 50 v. H. der 1943 noch arbeitenden fischindustriellen Be- triebe stillgelegt werden; die verbleiben- den reichen für die Versorgung völlig aus. Dabei bleiben die Vollkonserven- Herstellerbetriebe für die Wehr- machtlieferungen erhalten. Von den übrigen wurden hauptsächlich die unrationell ar- beitenden Betriebe geschlossen. Die Roh- warenquoten und Kontingente der stillge- legten Betriebe bleiben bestehen und kön- nen von anderen Betrieben gegen Gewinn- beteiligung übernommen werden. Im Kü- stengroßhandel wurden die nach Kriegsbe- ginn gebildeten Versandgemeinschaften in Wesermünde, Kuxhaven und Hamburg durch je eine Arbeitsgemeinschaft der ört- lichen Firmen abgelöst, während die be- stehenden Groghandelsbetriebe selbst still gelegt wurden. Auch im Binnengroßghandel sind, wo erforderlich, Stillegungen erfolgt, während im Fischeinzelhandel kaum noch Stillegungen erfolgen werden, da hier die Zahl der vorhandenen Läden bereits mit den Fischzuteilungen in Einklang gebracht worden ist. Die Ladebereitschaft Nach einer Verordnung des Reichsjustiz- ministers ist die Ladebereitschaft an Werk- tagen bis 18 Uhr anzuzeigen. Endet die ortsübliche Geschäftszeit vorher, so hat der Frachtführer seine Absicht, die Anzeige nach dem Schluß der Geschäftszeit zu be- wirken, dem Absender innerhalb der orts- üblichen Geschäftszeit mitzuteilen. An Sonn- und Feiertagen ist die Ladebereit- schaft bis 13 Uhr anzuzeigen. Der Fracht- führer hat seine Absicht, die Anzeige an einem Sonn- oder Feiertage zu bewirken, dem Absender spätestens am vorübergehen- den Werktag innerhalb der ortsüblichen Ge- schäftszeit mitzuteilen. Wird die Ladebereit- schaft an einem Werktag erst nach 18 Uhr oder an einem Feiertag erst, nach 13 Uhr angezeigt, oder ist die Voranmeldung unter- blieben, und die Anzeige erst nach Schluß der ortsüblichen Geschäftszeit oder an ei- nem Feiertag bewirkt worden, so ist die An- zeige erst als am nächsten Tage erfolgt an- zusehen. 5 Tonwarenindustrie Wiesloch AG, Wiesloch. i Die Hauptversammlung beschloß, den Reinge- winn von 3288 RM. zur Deckung des Verlust- vortrages von 711 RM. zu verwenden und den Rest auf neue Rechnung vorzutragen. Wie die Verwaltung mitteilte, sind im laufenden Jahr Erzeugung und Absatz gestiegen. Die Preis- erhöhungen wirkten sich auf das Ergebnis günstig aus. Falls es gelinge, die Erzeug auf der augenblicklichen Höhe zu halten, 1 keine unvorhergesehenen Schwierigkeiten ein- f Besucherschar, von denen einige verletzt wurden. a nen zu lassen,- ihm war es nur um die dra- matische Gestaltung der im Elsaß bekann- ten Volkssage zu tun. In seiner Bedeutung als Dialektdichter ist er einem Anzengru- ber oder Stavenhagen ohne weiteres gleich- zustellen. Wenn er auch oft mit naturalisti- schen Mitteln arbeitete, so ist er doch kein Naturalist im herkömmlichen Sinne. Seine Wesensart neigt auf der einen Seite mehr einem starken und befreienden Pathos, auf der anderen dem Phantastischen zu. Seine Lustspiele sind meist von einem tiefgrün- digen Humor durchleuchtet, wobei er es aber liebt, das vorgenommene Thema auf eine möglichst drastische Art und Weise abzu- handeln. Alle seine Stücke sind von einem sicheren Bühneninstinkt getragen, der ihn als einen dramatischen Dichter von Geblüt ausweist. Adriaan van den Broe ek e. „Ich suchte Land in Afrika“ Erinnerungen von H. Schulte-Altenroxel Ein alter Afrikaner setzt sich an seinem Lebensabend hin und läßt aus der Fülle seiner in der Sonne des nördlichen Transvaal einst braun gebrannten Erinnerungen wieder leben- dig werden, was ihm damals Tat und Erleben und Abenteuer bedeutete, als er im Jahre 1889 — 22 Jahre alt- nach Südafrika auswanderte, um sich dort anzusiedeln. Er traf ein noch wesentlich ursprüngliches Afrika an, wenig- stens was die Eingeborenen und die Land- schaft anging,. Im übrigen hatten schon damals die britischen Interessen sich auch im Norden Transvaals ihrer bekannten Methoden bedient und für die Einkreisung der Buren hinreichend gesorgt. Aber jenseits dieses politischen Pano- ramas läßt Heinrich Schulte-Altenroxel in sei- nem Buch„Ich suchte Land in Afrika“ Verlag E. A. Seemann, Leipzig, 382., 95 Abb.) ein geradezu urtümliches Pioniertum in dieser von Abenteuer, Landweite, frühen Farmerlebnissen, abenteuerlichen Jagdzügen episodenreich ge- webter Treck- und Fahrtenchronik erstehen, schlicht erzählt, dennoch so farbig und zumal in der Darstellung afrikanischer Natur- und Ministerlaldirigent Haegert schloß mit dem irgendeiner politischen Auswertung erschei- Tierszenerien so anschaulich, daß man den von treten, sei mit einem angemessenen Ergebnis zu rechnen. N diesem„alten Afrika“ begeisterten Schilderun- gen wie den Kapiteln eines spannenden Ro- mans folgt. Es geht oft auf hart und hart, was dem jungen, tatenmutigen Pionieg begegnet, um so ursprünglicher dringen die afrikani- schen Landschaftsbilder auf den Leser ein, gewonnen aus der Sicht eines natur- und kampffrohen Lebens, das es sich unter den Himmeln Transvaals nicht leicht gemacht hat. Dr. Oskar Wessel KLEINER KULTURSPIEGEL. Werner Eg k leitet die Einstudierung seiner 1 Oper„Peer Gynt“, deren Erstaufführung für den Schluß der laufenden Spielzeit in der riser Großen Oper vorgesehen ist. a Dr. Werner Bitter, erster Kapellmeister am Hessischen Landestheater in Darmstadt, wurde von Oberbürgermeister Gnade als Nach- folger C. M. Langes zum Städtischen Musik- direktor in Göttingen berufen. Beim Solisten wettbewerb der Hitler-Ju- gend in Prag erzielte Martha Eitler, Absol- ventin der Grazer Hochschule für Musik- erziehung, unter 220 Bewerberinnen die beste Leistung im Violinspiel.* Zwei fast unbekannte Opern,„Witwe Gra- pini“ von Flotow und„Der Holzdieb“ von Heinrich Marschner, kommen Anfang Juni im Kleinen Haus des Theaters der Stadt Stra g- burg unter Leitung von Hans Ros baud zur Erstaufführung.. DAS RUNDFUNK- PROGRAMM Freitag., Reichsprogramm: 10 bis 11 Uhr: Konzertstücke; 12.35 bis 12.45 Uhr: Bericht zur Lage; 15.30 bis 16 Uhr: Lied- und Kammer- musik; 16 bis 17 Uhr: Kleine sinfonische Mu- sik; 17.15 bis 18.30 Uhr: Unterhaltungsmusik; 18 bis 18.30 Uhr: Otto Dobrindt spielt auf; 18.30 bis 19 Uhr: Zeitspiegel; 19 bis 19.15 Uhr: Wehrmachtsvortrag; 19.15 bis 19.30 Uhr: Front- berichte; 18.30 Uhr: Orchester- und Chorkonzert; 20.15 bis 21 Uhr: Wilhelm Jerger(eigene Werke); 21 bis 22 Uhr: Berliner Musikgeschichte. a 5 Heringssalathersteller, qualitativ schlechte 1 Pa- 1 17 19.45 bis 20 Uhr: Dr.-Goebbels-Ar- tikel:„Vom Wesen der Krise“; 20.15 bis 21 Uhr: Heitere Klänge; 21 bis 22 Uhr: Im„Thea ter der Soldaten“. Deutschlandsender: 17.15 bis . 2 1 9 90 21 1 Senau nach den USA und Kanada. schlecht abgegossenen Suppenteller steht das sSalzige Wasser bei Ebbe in trüben Lachen Maulwurfshügel liegen häßliche Quallen auf dem Trocknen und warten, bis das Meer zurückkommt und sie zu neuem schillern- Dnrat, zerschlissene Bretter und zerbrochene zu Schwimmwesten und umschlossen Schiff- mit verblichener Aufschrift, Kleiderbündel n rufen, der im Fieber lag. Er verordnete ihm Hufschmied versuchte liches Sauerkraut gegessen, und mein Fie- „Sauerkraut gut gegen Fieber.“ Schneider gerufen, der auch in Fieber lag. Sich nahm. Als der Quacksalber am näch- er den Schneider zu seinem Entsetzen tot. ordnet habe, was die Erfahrung ihn gelehrt Westen führe, erreichte man nach 6000 Kilometer langer Reise das Fest- land bei Halifax, nahe der Grenze zwischen Was wir vom Meere sehen, ist sehr wenig und dennoch sehr viel. Wie auf einem und kleinen Kanälen im Sand. Wie frische dem Leben. erweckt. Der sich träge aus dem Innern des Landes windende Fluß hat es in diesen Stunden eilig, seine schmutzigen Wasser in das geduldige Meer zu schütten. Hoch auf dem Strande liegen Tang und Ruder. Korkstücke sind überall zerstreut. Einige mögen sich von den Netzen der Fischer abgerissen haben, andere gehörten brüchige und ihre letzte Hoffnung. Manch- mal wirft das Meer Flösse, Rettungsringe oder die Reste von Menschen und Tier- leibern an Land.„Das Meer speit alles wie- der aus, was es nicht selbst gebärt“: sagen die Fischer und räumen die Trümmer schnell zu einem mächtigen Feuer zusam- men. Sie sagen„das“ Meer, obgleich sie am Meere wohnen und vom Meere leben. Kein Fischer an irgendeinem Strand der großen Ozeane sagt„unser“ Meer, wie man 1 Das Nſeer zu unseren Füßen/ von kriegsberichter Dr. H. O. Honig Das Meer gischt zu unseren Füßen. Das Meer wächst am Horizont in den Himmel. Das Meer ist ganz nah und unendlich weit. Wenn man von unserem Stützpunkt aus ein Haus, ein Land, einen Strom, ja, den Himmel selbst sich zu eigen rechnet. Denn das herrliche, weite, den Menschen wohl- gesinnte Meer ist identisch mit dem gewal- tigen, gefräßigen Ungeheuer, das mit Men- schen und mit ihren Werken Fangball spielt. Schlangengleich züngeln sich kleine, flinke Bächlein durch flache Gräben, springen von Tümpel zu Tümpel, spülen an die hohe Kai- mauer, heben Quallen und brandige Schlak- ken zu sich empor. Mit der Flut wächst die Brandungs welle. Der faule Fluß besinnt sich eine Weile und läuft ins Land zurück. Wie neckische Teufelchen wirbeln die Schaum- kronen Steine und Sand durcheinander. Das zurückflutende Wasser lehrt den stummen Kies das Singen, und die Möven, weit drau- gen auf den Sandsteingerippen im Meer, weichen kreischend der steigenden Flut aus. Furchtbar, wie am jüngsten Tag, rollen die Wellenberge im Sturm, überspielen Klip- pen und Felsen, rasen im Salto Mortale die gusgeschweifte Kaimauer hinan und schmet- tern ihre Gischtfontänen hoch über die Strandpromenade. Wie armselig erscheinen jetzt alle von Menschenhand errichteten Mauern! Was bei ruhiger See als unein- nehmbare Feste hoch über den flimmernden Wellen thronte, verwandelt die rasende Na- tur in ein bescheidenes Eiland menschlicher Eitelkeit. Nördlich unserer Stellung liegen in ihren Bunkern die-Boote. Sie machen wahr, Was wir nur träumen können, sie durch- brechen die flachen Kreise der Küstenfah- rer, die im Schutze der Vorpostenboote Tag und Nacht unterwegs sind und marschieren weit, weit nach Westen zur Jagd. Erfahrungen Ein Guacksalber, der sich für heilkundig hielt, wurde einst zu einem Hufschmied ge- eine Tinktur und verabschiedete sich. Der die Tinktur, sie schmeckte gallenbitter, daß er das Gesicht verzog und das Zeug ausschüttete. Kurz darauf kam sein Weib ins Zimmer, mit einem Topf duftenden Sauerkrautes.„Das Kraut riecht herrlich“, sagte der Kranke, „gib mir davon, ich spüre Appetit danach.“ Die Frau lachte, tat dem Mann einen Teller voll auf, und dieser verzehrte das Kraut mit Wohlbehagen. Als der QAuacksalber am nächsten Tage Wiederkam, sprach der Hufschmied zu ihm: „Deine schreckliche Tinktur habe ich fort- geschüttet, aber ich habe einen Teller köst- ber ist weg!“ Der Quacksalber wunderte sich, ging sei- ner Wege und schrieb in sein Arzneibuch: Einige Zeit danach wurde er von einem Er verordnete ihm Sauerkraut, das der Kranke, wenn auch mit Widerwillen, zu sten Tage erschien, um nachzusehen, fand Er drückte der Witwe sein Bedauern aus, gab ihr die Versicherung, daß er das ver- seinem Arzneibuch:„Sauerkraut gut für Hufschmiede, aber nicht für Schneider.“ Hans Bethge. Hecken, Wald und Gehölz Daß die Zerstörung der natürlichen Pflan- zendecke über eine bestimmte Grenze hin- aus sich zum Nachteil für die betreffende Landschaft auswirkt, ist im Rahmen deut- scher Forschungsarbeit schon lange erkannt worden. Beispiele hierfür bieten China und Amerika, wo viele Millionen Hektar Acker- land schon zur Steppe, ja sogar zur Wüste geworden sind. Professor Schwenkel Stutt- gart) berichtete vor kurzem über die Erfah- rungen, die mit Heckenanpflanzungen im Ackerland gemacht worden sind. Sie dienen dem Zweck, den Boden vor Austrocknung und Frost zu schützen. Die Mehrerträge von Kohl infolge von Wind- und Frostschutz durch Heckenanpflanzungen in dem deut- schen Mittelgebirge, der Rhön, betrugen bis zu 200 vom Hundert. Ebensolche Anpflan- zungen in einem gegen Seewind unge- schützten Landstrich Norddeutschlands er- brachten eine Erntesteigerung von 40 v. H. Durch Waldstreifen wird beispielsweise die Niederschlagsmenge bis zu 20 Prozent er- höht. Bachgehölze sorgen für den Aus- gleich elektrischer Spannungen und wirken zusammen mit dem Wald mildernd auf Ge- witter und Platzregen. Außerdem wird mit diesen Anpflanzungen noch eine kulturelle hätte, und machte sogleich den Vermerk in Forderung nach Verschönerung der Land- Geheimnis um 3. Fortsetzung Sie wähnte, daß er num das Wort spre- chen würde, dem sie entgegenfleberte, und antwortete, verhaltene Zärtlichkeit in der Stimme: „Fragen Sie, Walter Da war wieder das Bild, das er am Nach- hatte. ja, er würde nun dem falschen Spiel Brigites ein Ende machen! „Sie wußten, Brigitte, daß es für mich ein unangenehmer Gedanke war, Mario öf- ter in Ihrer Gesellschaft zu sehen, und daß ich unter diesem Gedanken litt. Aus freien Stücken versprachen Sie mir, Mario von sich fernzuhalten. Das war vor weni- gen Tagen!“ a „Ja, und. 8 9 „Waren Sie inzwischen nicht mehr mit Mario zusammen?“ Etwas wie Schreck oder Angst huschte über Brigites Antlitz. Sogleich aber War sie wieder ganz ruhig. Nur das Lächeln, mit dem sie ihre Worte begleitete, erschien ge- zwungen. „Ich glaube gar, Sie mißtrauen mir, Wal- ter? Nein, ich war nicht mehr mit Mario zusammen!“ N Ein wilder Schmerz preßte Münch 8ie Brust zusammen. Er lehnte sich vor und sagte, leisen Hohn in der Stimme: „Heute nachmittag, es mag kurz nach vier Uhr gewesen sein, fuhren Sie beim Zoo in hrem Wagen an mir vorüber! Sie Waren aber nicht allein— Mario befand Sich in ihrer Gesellschaft!“ Brigitte Warling wurde todesfahl. Für wenige Sekunden herrschte beklem- mendes Schweigen. Mit verzweifelter Wil- lenskraft schien Brigitte nach Worten, nach einer Erklärung zu suchen; aber nur ein dünner, schmerzlicher Laut kam über ihre Lippen. „Sie haben recht gesehn, Walter, sprach sie dann, und ihre Arme machten eine hilflose Geste,»ich befand mich in Marios Gesellschaft. Münch lachte bitter auf. „Sie werden zugeben, daß mein Mig trauen nicht ganz unberechtigt war!“ Maßhglose Erregung überfiel Brigitte. „Sie sollen nicht„potten, Walter! Ich er- trage diesen Ton nicht von Ihnen!“ Schmerz verdunkelte ihre Augen, während sie ha- stig flebernd hervorstieg:„Sie können gal nicht ermessen, was dieses neuerliche Zu- sammensein mit Mario mich gekostet hat! Aber es mußte sein! Ein letztes Mal mußte ich da mit ihm zusammentreffen; nun habe ich für alle Zeit Ruhe vor ihm!“ In Münch wollte das Mißtrauen nicht verstummen. Konnte er Brigitte jetzt glau- ben? Waren es nicht nur Ausflüchte, die sie vorbrachte, dazu bestimmt, ihm, wie schon einmal, Sand in die Augen zu streuen? a Er mühte sich, einen leichten, unbeteilig- ten Ton anzuschlagen: f „Sie brauchen sich nicht zu verteidigen, Brigitte! Sie können doch ungeniert tun was Ihnen behagt! Ich verstehe mich über- haupt nicht, wie ich dazu komme, Sie hier in dieser Weise auszufragen! Dazu fehlt mir ere e 50 1. Famillen anzelgen Freunden u. Amil.— Baade Recht!“ Mario HERMANN WEICER Alle Rechte durch: Hermann Weick, Karlsruhe i.., Eisenlohtstt. 18 Angst, Walter Münch zu verlieren, Angst, daß diese Stunde sie vielleicht für immer entzweien könne, ließ sie, die Frau, das erste Wort von Liebe sprechen. „Sie haben ein Recht dazu, Walter“, sagte sie leise, während dunkles Rot ihr Antlitz überflutete,„weil Sie mich lieben. Durch Münch ging es wie eine Erschüt- terung. In rätselvollem Staunen, als könne er ihre letzten Worte nicht begreifen, sah er Brigitte an. Sie hatte das schmale, schöne Antlitz, das von tiefschwarzen Haaren umrahmt war, zurückgelehnt. Aus ihren großen, dunkel schimmernden Augen rief eine unermeß- liche Sehnsucht. In jähem Erkennen, das ihn durchjagte, erhob sich Münch. Alle Sorgen und Zweifel waren verweht; nur seine Liebe lebte in ihm. e Er ergriff Brigittes Hände. „Ja, ich liebe dich, Brigitte lange habe ich dich lieb!“ Mit glückstrunkenen Augen sah sie zu ihm empor.„Warum hast du es mir nicht schon früher gesagt? Hast du nicht gefühlt, wie ich auf dieses Wort gewartet habe?“ Er riß sie in seine Arme. „Liebst du mich, Brigitte?“ „Unermeßlich liebe ich dich!“ Wie Wanderern, die irre gegangen waren und' endlich das ersehnte Ziel gefunden hatten, war ihnen zumute. Mit tausend Stimmen sang das Glück in ihnen. Sie achteten nicht der Zeit, die verstrich. Erst als vor dem Hause ein Wagen vor- fuhr, schreckten sie aus ihrer Versunken- heit auf. „Papa, kommt!“ sagte Brigitte. Ein unerfreulicher Gedanke schien bei diesen zwei Worten in Walter Münch er- wacht zu sein. Brigitte entging nicht die Veränderung in seinen Mienen. Woran denkst du?“ fragte sie rasch. Mit einem scherzenden Wort wollte er über ihre Frage hinweggehen; aber Bri- gitte bemerkte, daß der nachdenkliche, grüblerische Ausdruck in seinem Antlitz sich noch vertieft hatte. „Darf ich deine Gedanken nicht wissen, Walter?“ Er zögerte. Es handelt sich um Mario.., sagte er schlieglich. Brigitte wehrte ichen ab. „Dann sei lieber ruhig, Walter! Denn wenn du jetzt, wo du weißt, wie sehr ich dich lieb habe, noch immer auf Mario ei- fersüchtig bist, machst du mich ernstlich böse!“ Münch schien Brigittes Einwand nicht gehört zu haben. Wie aus einer bohrenden Erinnerung heraus sagte er langsam, stok- kend: „Ich hatte kürzlich mit Mario eine Aus- ein andersetzung... dabei stellte er die Be- hauptung auf, daß er deinen Vater und dich in der Hand habe. er könne dei- nen Vater ins Gefängnis bringen, wenn er, wolle.. deshalb werde er auch bei dir erreichen, was er sich vorgenommen habe.“ schon 80 EIN ROMAN von Brigitte fuhr zurück, Entsetzen In gen Augen. Aber blitzschnell hatte sie sich Wie: der in der Gewalt. „Lächerlich!“ stieß sie hervor, mre Stimma die zitterte, hatte einen ganz fremden Ton- fall.„Ist Mario wahnsinnig geworden?. Wie kommt er auf einen solchen Einfall?“ „Du hast doch nicht geglaubt, was diesen Mensch da aus irgendeiner Wut heraus be- hauptet hat?“ „Nein... selbstverständlich habe ich es nicht geglaubt.. ich wollte aber das Vor- kommnis dir nicht verschweigen, Brigitte.“ Ihr Atem ging in hastigen Stößen. „Eigentlich müßte ich Papa von dem Vor- tall unterrichten, aber wozu ihn aufregen? Das ist Mario wirklich nicht wert!“ Sie machte eine wegwerfende Geste.„Es war ein Fehler von mir mich überhaupt mit Mraio abzugeben! Das ist ja nun endgültig vorbei! Und du kannst sicher sein, daß du künftig vor derartigen Scherzen Marios Ruhe haben wirst!“ Brigittes Züge waren, als sie dies sagte, hart; wie eine Fremde erschien Sie Münch, * Dr. Warling, der gleich darauf eintrat, War etwa fünfzig Jahre alt, eine große, schlanke, sehr elegante Erscheinung. Leicht angegrautes Haar umrahmte ein feines, kluges Gesicht; seine Augen hatten den gleichen belebten, leidenschaftlichen Aus- druck wie jene seiner Tochter. Mit großer Herzlichkeit begrüßte er den Schauspieler. „Ich habe dich nicht so früh zurücker- wartet, Papa“, sagte Brigitte, in deren Stimme die Erregung des Vorhergegange- nen nachschwang. 7 Warling warf seiner Tochter einen for- schenden Blick zu. „Lesser mußte unerwarteterweise heute abend nach Paris reisen; wir konnten da- her nur bis zu seiner Abfahrt zusammen- sein. Allein wollte ich in dem Lokal dann nicht mehr sitzen bleiben, so machte ich mich auf den Heimweg, zumal ich damit rechnen konnte, Herrn Münch noch bei dir anzutreffen!“ „Das war eine famose Idee, Papa! Darf ich dir eine Tasse Kaffee geben?“ Warling war ein glänzender Gesellschaf- ter. Geistvoll, witzig plauderte er; eine an- geregte Stimmung kam auf. Walter Münch, der gern in Warlings Gesellschaft weilte, beteiligte sich eifrig an der Unterhaltung. Der Schauspieler befand sich in glänzen- der Laune. Brigitte liebte ihn! Er konnte es kaum fassen! Mit welch schweren, qua- lenden Gedanken war er heute abend hier- her gekommen— nun hatte sich alles zum Besten gewandt. Immer wieder suchte er Brigittes Blicke. Ihre Augen grüßten ihn in heißer Zärtlich- keit. Dennoch erschien sie Münch verän- dert, nicht mehr so voll jubelnder Freude Wie vorhin, als sie einander ihre Liebe be- kannt hatten. Wie Schatten lag es über Bri- gittes Zügen, für Minuten versank sie in Schweigen, aus dem sie, wenn eine Frage an sie gerichtet wurde, aufschreckte. (Roman-Fortsetzung folgt) gen. Die N naben bis spä- Märchen- Böhnengastspiel der Als 3—— statt. Die glückliche Geburt ihres ersten Kindes Gerda zeigen hocher- freut an: Anna Bentzinger, geb. Machauer, Obergefreit. Alfred Bentzinger(z. Z. i..). Mhm.- Sandhofen(Luftschifferstr. 207). Ein Sonntagsjunge, unser Stamm- halter Jürgen Albert ist ange- kommen. In stolzer Freude: Hedi Knörzer, geb. Becher(Zz. Z. Privatklinik Aldendorf, Nek- karau), Albert Knörzer. Mann- heim(Alphornstr.), 23. 5. 1943. Die glückliche Geburt ihres Töch- terchens Beatrix zeigen hocher- freut an: Gustel Spatz u. Frau (Pandesfrauenklinik). Luxem- burg(Stadt), den 23. Mai 1943. Ihre Vermählung geben bekannt: Theodor Dieter(z. Z. Wehrm.), Else Dieter, geb. Kafitz. Mann- heim, Zellerstraße 53. Vermählte grüßen: Artur Scherer(Uffz. b. d. Luftwaffe) Paula Scherer, geb. Kreutzer. Mhm.-Seckenheim(Offenburger Str. 17), 29. Mai 1943. Kirchl. Trauung: 29. 5. 43, 10 Uhr, kath. Pfarrkirche Seckenheim. Nach langer Krankheit verschied meine liebe Frau, meine gute Mutter und Großmutter Christine Zängerle geb. Heizmann vrügerin des Mutterehrenkreuzes wohlversehen, im Alter von 63 Jahren. Mhm.-Neckarau, den 26. Mai 1943. Germaniastraße 8. In tieter krauet; Johann zͤngerie; Oskar Gaisbauer (z. Z. Osten) und Frau Marla, geb. Züngerle, und Kind sowie Anverw. Die Beerdigung findet am 28. d.., um 14.30 Uhr, auf dem Friedhof in Der Herr über Leben und Tod hat plötzlich und unerwartet meinen lieben Gatten, den treuen Gefährten vieler) Lebensjahre, unseren guten vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder, Schwager und onkel, Herrn Johann Böhmer Oberladeschaffner i. R. wird am Dienstag, den 1. Juni, in der im Alter von 74 Jahren abberufen. Mannheim, den 26. Mai 1943. Neckarspitze 6. In tiefem Leid: Marla Böhmer, geb. Gehrig im Namen aller Hinterbliebenen. Vie Beerdigung findet am Samstag, 29. Mai 13.30. Uhr, auf dem Haupt- friedhof statt. Das erste Seelenamt Liebfrauenkirche um.30 Uhr gelesen. Allen Freunden und Bekannten die traurige Nachricht, daß am 26. Mai mein lieber, guter Mann, unser her- zensguter Vater, Bruder, Schwieger vater und Onkel Franz Heltrieh 5 Ledsbarbeiter im Alter von 59 Jahren, ein Jahr nach dem Heldentod seines lieben Sohnes Franz, wohlvorbeteitet, nach einem ar- beitsreichen Leben in die ewige Hei- mat abgerufen worden ist. Unter-Flockenbach, den 26. Mai 1943. In tiefem Schmetz: Frau Emma Heltrich, geb. Wetzel; inder: Elissbein bielfrich, Georg eltricn, limgard Heltrieh nebst al- ſen Angehörigen. Die Beerdigung findet am Samstag nachmitt..30 Uhr vom Trauerhause aus statt. Mitteilung, dab mein fieber Mat ser guter Vater, Bruder, Großvater und Onkel a Sorg Uhrig im Alter von 75 Jahten nach kurzer Krankheit gestorben ist. Mannheim, den 26. Mai 1943. Erlenstraße 61. In tiefer Trauer: Frau Lina Unrig, geh. Sauer; Familie Karl Uhrig; Fam. anton Tippelmann (Neuyork); Fam. Georg Uhrig(Neu- vork-Brooklyn); Frleda Unrig: Fam. Erlen Mayr(Braunschweig) u. Ver- wandte. 8 Beerdigung findet am Freitag, den „ d.., um 16 Uhr, auf dem Haupt- iriedhof statt. 1 5— e die 1 Gott dem Allmächtigen hat es gefal- len, meinen lieben Mann, unseren treusorgenden Vater, Schwiegervater, Bruder, Onkel und Schwager, Herrn Johann Stögbauer im Alter von nahezu 52 jahren nach kurzem, mit Geduld ertragenem, schwe- tem Leiden zu sich in die ewige Hei- mat zu tufen. Er folgte seinem ge- fallenen gohn Hans und Schwager Fritz nach knapp 2 Jahren. Neckarau, den 27. Mai 1943. Maxstraße 24. In tiefem Schmerz: Frau Karolſne Stögbauer u. Kinder Heinrich(2. Z. Wm.), Eumund(2. Z. Wm.) und Frau sowie Geschwister und Verwandte. Die Beerdigung findet am Samstag, 29. Mai 1943, um 14.30 Uhr, in Nek- karau statt. P* Der Herr über Leben und Tod hat unsere liebe, herzensgute und treu- sorgende Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Elisobethe Berger We. geb. Welck nach kurzer Krankheit, wohlvorberei- tet, im Alter von 71 Jahren zu sich in die Ewigkeit genommen. Plankstadt, den 27. Mai 1943. In tiefer Trauer: Fam. Alois—— Fam. Eugen Ber- ger; Fam. an Vinzent; Familie Wilhelm Widmann; Familie Josef Schreiner nebst allen An verwandten. Die Beerdigung findet Samstag, 14.30 Uhr von der Leichenhalle plankstadt aus statt. Freunden u. Bekannten die schmerz- liche Mitteilung, daß am 26. Mai 1943 unser lieber Bruder und Schwager August Kutterer privatiehrer nach kurzer, schwerer Krankheit un- erwartet im Alter von 62 Jahren heim- gegangen ist. Mannheim, den 27. Mai 1943. Friedrichsplatz 12. Brahmsstraße 4. In tiefer Trauet: Karl Kutterer und Frau. bie Feuerbestattung findet am Sams- tag, den 29. Mai 1943, um 14.30 Uhr, auf dem Hauptfriedhof statt. pauline Grab Wwe. geb. Schöter nach schwerem Leiden im Alter von 70 jahren, wohl vorbereitet, heimge- gangen Mannheim(M 3,), den 26. 5 1943. In tiefer Trauer: Luise Graab; Emma Grab, nebst Anverwandten. Beerdigung: Samstag, 29. Mal 1943, 12 Uhr,— Nach Gottes heiligem Willen ist nun auch unsete liebe, gute Mutter, Schwe- ster, Schwägerin und Tante, Frau 0 Schuldverschreibungen vom Jahre 1911 der früheren Oberrheinischen Eisenbahngesellschaft A.., Mann- heim. Die im Jahre 1943 zu tilgen den Genußrechte aus der aufge- werteten Obligationsanleihe vom Jahre 1911 der früheren Oberrhei- nischen EFisenbahngesellschaft A. G. Verteilung von Spargeln. Ausgabe von Seefischen. sind freinändig erworben worden. Eine Auslosung findet daher nicht statt. Mannheim, den 25. Mai 1943. Der Oberbürgermeister. Die ein- getretene kühle Witterung hat die erwarteten größeren Zufuhren vereitelt, so daß auf Belieferung des Abschnittes 21 zunächst kein Rechtsanspruch besteht. Die in geringem Umfange noch nicht be- lieferten Abschnftte 1 und 11 der Einkaufsaugsweise behalten ihre Gültigkeit bis zum 31. Mai 1943. Städtisches Ernährungs- u. Wirt- schaftsamt. Die nächste Fischverteilung erfolgt am Don- nerstag, 27. Mai 1943, ab 13 Uhr, bis Freitag, 28. Mai 1943, 19 Uhr, gegen Vorlage der gelben Aus- Weiskarte zum Einkauf von See- fischen in den jeweils zuständigen Verkaufsstellen. Zum Ankauf wer- den zugelassen die Kunden der Verkaufsst. Nr. d. Ausw.-Karte FFCV7%%% e ,] 2. Graß berger 901- 930 3. Heintz: 061-1200 4. Keilbach. 1391-2120 5. Krämer 24131-2440 6. Frickinger 1781-2000 7. Mayer 2251-2500 8. Müller 1921-2180 9. Nordsee, 81 7521-6320 . u. für Schiffer 98. Nordsee, Mittelstr. 12691-12880 10. Reulinng 1691-2000 11. Seppich ee 12. Vogelmann. 3031-3450 13. Wittgg. 11731-1980 14. Zeilfelder 901 960 15. Zöller„11191-1350 16. Saler gütsen. 1791-1980 17. Eder„ 401 480 18. Erdmann FF 19. Roth 0— 0* 0 0 0 5 751 810 20. Droll 0—„ 0 0 9 9 0 711 780 22. Hofmann. 311 570 23. J. Schreiber, F- feld 311 580 5 15 Seckenhm. 490 550 Sandhofen 351- 610 28. Goedecke, Seckenheim 261 310 27. Uberle 2331-2580 34. Schreiner, Sandhofen. 1551-1650 35. Koch.. 1341-1410 36. Wellenreuther„„ e N ͤ T 38. Gugger 5 921 920 Für Berufstätige erfolgt die Ab- gabe von Fischen von 17-19 Uhr. Der Anspruch auf Lieferung ver- Tällt, falls die Abholung nicht am Freitag, den 28. 5. 43, 19 Uhr, er- folgt. Städt. Ernährungsamt Mann- heim. Ausgabe von Räucherfischen. Von 1 Donnerstag, den 27. Mai 1943, nach- mitt. 15 Uhr, bis Freitag, den 28. Mai 1943, 19 Uhr, werden gegen Vorlage der grünen Ausweiskarte zum Bezuge von Fischwaren mit den Nummern 36 391 bis 43 020 nur in den bekannten Fischfachge- schäften Räucherfische ausgegeben. Zur Ausgabe kommen 375 f Räu- cherfische für, jeden Versorgungs- berechtigten gegen Abstempelung des Feldes E der grünen Ausweis- karten mit den Nummern 36 391 bis 43 020 sowie gegen Abtrennung des Abschnittes N 29 der roten u. blauen Nährmittelkarten der 30. K. P. sämtlicher aufgerufener Num- mern. Um den Bedürfnissen der Berufstätigen Rechnung zu tragen, werden am Donnerstag, den 27. Mai, und Freitag, den 28. Mai, je- weils von 17 bis 19 Uhr Räucher- fische nur an berufstätige Versor- gungsberechtigte abgegeben. Die Verbraucher werden gebeten, das handenen Restbestände fernmünd- Genußrechte zu den aufgewerteten Bestellverfahren für Kartoffeln. Die Verteilung von Kartoffeln. Die Ab- testens 29. Mai 1943 die noch vor- lich(Rathaus Klinke 393) aufzu- geben und die eingenommenen Abschnitte der Nährmittelkarten N 29 der 50. K. P. zu je 100 Stück gebündelt bis spätestens 2. Juni 1943 bei unseren Kartenstellen ab- zuliefern. Städt. Ernährungsamt Mannheim. Verbraucher, die im Besitze eines Bezugsausweises für Speisekartof- feln sind und den Bestellschein 51 weder bei einem Kartoffelgroß- verteiler abgegeben noch in einen Einkellerungsschein umgetauscht haben, werden hiermit aufgefor- dert, in der Zeit vom 28. Mai bis 4. Juni 1943 den Bestellschein 31 bei einem zugelassenen Kleinver- teiler abtrennen zu lassen. Der Kartoffelhändler hat bei Vorlage des Bestellabschnittes 31 die Ab- trennung auf dem dafür vorge- sehenen Feld des Bezugsausweises durch Stempelaufdruck zu bestä- tigen. Zuteilung erfolgt auf Grund dieses Bestellver fahrens ab 28. Juni 1943. Die Kartoffelhändler haben die Bestellscheine 51 bis spätestens 9. Juni 1943 auf Bogen zu je 100 Stück aufgeklebt bei un- seren Kartenstellen abzuliefern. Der Verbraucher, der nicht recht- zeitig bestellt und def Kleinhänd- ler, der nicht rechtzeitig abliefert, kenn für die Kartenperiode 31 keine Zuteilung erhalten. Städt. Ernährungsamt Mannheim. schnitte III und IV der Zutei- lungsperiode 49 III und IV der A/Z. Karte für die Kartenperiode 49 für Kartoffeln verfallen am 29. Mai 1943. Soweit Haushaltungen Kartoffeln auf obige Abschnitte für diese Zeit noch nicht bezogen haben, emp- flehlt sich sofortige Abholung der ware. Städt. Ernährungsamt Athm. veranstaltungen Stäckt. Planetarium. Sonntag, 30. Dompferfahrten nach Rudeshelm Gesamtigastsplel Kabarett der ten von 2. bis.— RM an mei- Verpackungsmaterial mitzubrin- Mai, 15 Uhr, 16.30 und 18 Uhr, Lichtbildervortrag der Reihe „Gestirne u. Menschen“: Wege zu anderen Himmelskörpern. Die Frage der Weltraumfahrt. Eintritt 0,50 u. 0,25 RM. Karten- bestellung mit Ruf 340 51. jeden Sonntag. Abfahrt 7 Uhr, Rückkunft 22 Uhr. Fahrpreis .80 RM, Vorverk. Abf.„Rhein- dienst“ der Köln- Düsseldorfer Mannheim Rheinbrücke rechts. Komiker Willi Schaefers, Berlin. Premiere Freitag, 4. Juni und dann täglich 19 Uhr bis 14. Juni im Musensaal des Rosen- gartens. Sonn- u. feiertags auch nachm. 15.30 Uhr. Im I. Teil Festliches Kabarett, im II. Teil eine märchenhafte Revue„Es war einmal“ in 10 Bildern von Aldo v. Pinelli. Musik von Pe- ter Kreuder. Gesamtausstat- tung: Goetz Roethe. Es wirken mit: Maria v. Schmedes, Erwin Hoffmann, Eva Wolter, Rose Rauch, Maria Zach, Wilhelm Bendow, 3 Collings, Peter Sachse, Peppino, St. v. Ba- ransky, Willi Schaeffers und die Tanzgruppe des KdK. Kar- ner Konzertkasse im Reisebüro Deutsche Amerika-Linie O 7, 9, Ruf 232 51, K. Ferdin. Heckel, O 3, 10. Ruf 221 52. Veranstal- ter: Heinz Hoffmeister, Mann- bekannten Deutschen Märchen- bühne.„Schneewittchen und die 7 Zwerge“ in 9 Bildern mit Mu- sik, Gesang und Tanz. Sonntag, 30. Mai 1943. im Ufa- Palast Pfalzbau Ludwigshafen. Anfang 10 Uhr. Ende 12.30 Uhr. Preise: Kinder RM.50,.-, 50, Er- Wwachsene RM.—,.50,. 80. Vorverkauf: Ufa- Kasse Pfalz- bau, Musikhaus Heckel, O 3, 10, Musikhs. Kretzschmann, O 7, 13 u. Völk. Buchhandlung P 4, 12. Zu Fuß ab Paradeplatz 20 Min., Straßenb.-Haltestelle Pfalzbau Linien 3. 4. 6. 17 und 40. Theater Nationalthecdter Mannheim. Am Freitag, 28. Mai 1943, Vorstellg. Nr. 296, Miete A Nr. 24, 2. Son- dermiete A Nr. 12:„Die große Nummer“, Volksstück in 3 Ak- ten(4 Bildern) von Ernst Schä- ker. Anfang 18.30 Uhr. Ende ge- gen 21 Uhr. Unterhaltung Libelle. des Bezugsaus- Weises für Speisekartoffeln und Varieté Liedertafel, K 2. Achtung! Palmgarten, Achtung! Tägl. 19.15 Uhr, Mittw., Donn. u. Sonnt. auch 15.15 Uhr. „Eine reiche, bunte Platte“ (siehe Anschlagsäulen). Vorver- kauf jeweils 7 Tage im voraus (außer sonntags) täglich.30 11.30 Uhr, Libelle-Kasse, O 7, 5 32. Kunst, Humor, Können! Siehe Anschlagsäulen. Täglich 19.30 Uhr, mittwochs, samstags und sonntags auch 15.30 Uhr. Vor- verkauf bei Marx, R I, 1, von 10-12 und 15-17 Uhr. An der Abendkasse jeweils eine Stunde vor Beginn der Vorstellung. zw. F 3 u. F 4. Jeden Samstag 20 Uhr, Sonn- u. Feiert. 16 Uhr u. 20 Uhr: Sonder-Vorstellung des Varietés Liedertafel. Hierzu Kartenvorverkauf im Palmgar- ten-Bütro von 10-12 u. 15-17 Uhr. Fernsprecher 226 01. Geschäüttl. Empfehlungen Decker Nähmaschinenhaus im Hause Gebr. Trefzger, Mö- mb. Unsere Geschäftsräume sowie unsere Reparatur-Werk- stätte befinden sich jetzt O 5, 1 belfabrik. „ Flimmecter Schwelringen Horch U- Palas..00,.30, 7415. Willy Alhambra. 11.00, 12.35,.35,.00, Alhambra. Schauburg..30,.50,.10. Benia- Capitol, Waldhofstr. 2, Ruf 52772. Neueste Woche. IJgdl. nicht zug. Slorla- Palast, Seckenheimerstr. 13 pALII-Tagesklne(Palast-Licht- Lichtspielhaus Müller, Mittelstr. 41 Fllm- Palast, Neckarau, Friedrich- Beg. mit d. Hauptfilm„Truxa“ Olymp- Llechtspiele, Küfertel.— Unjon- Theater Mh.-Feudenheim. Birgel, Hilde Weissner in„Die- sel“ mit Paul Wegener. Erich Ponto.- Jugendliche zugelassen! .30:„Maske in Blau“ mit Hans Moser, Wolf Albach-Retty, Clara Tabody, R. Romanowsky, Ernst Waldow.- Jgdl. nicht zugelass.! Sonntag, 10,45, Wie- derholung der Frühvorstellung: „Wo die Alpenrosen blüh'“. 2 Stunden Wandern durch die Wunderwelt der Berge! Jgdl. zugel. Karten im Vorverkauf. mino Gigli in„Tragödie einer Liebe“ mit Ruth Hellberg, Emma Gramatica. 2. Woche! Ju- gendliche nicht zugelassen! Zarah Leander, Hans Stüwe in: „Damals“. Ein trag. Ufa-Film. .35,.45,.451 Sonntag.40! Ab heute:„Damals“ mit Zarah Leander, Hans Stüwe. Neueste Wochenschau. Beg.:.40,.10, .35 Uhr.- Jgdl. nicht zugelass. spiele) spielt tägl. ab 11 Uhr vorm. In Erstaufführung:„Liębes- freud- Liebesleid“ mit Maria Denis, Clara Calamai. Neueste Wochenschau Kulturfilm. Ju- gend nicht zugelassen. Anfangs- zeiten: 11.00,.00,.00,.00,.30. Olga Tschechowa, Willy Eichber- ger:„Der Favorit der Kaiserin“. D. Herzensroman e. jg. Gardeoff. Neueste Woche! Jgdl. sind zug. .50,.45,.251 Sonntag.40! straße 77. Heute.15 und.30. mit der unvergeßlich. La Jans. Freitag bis Montag:„Geliebte Welt“ mit Willy Fritsch, Bri- gitte Horney u. a. m.- Jugendl. ab 14 Jahren zugelassen! Anf. wochentags.30 u..15, sams- tags.00, sonntags.00,.00,.00. Sonntag.30 große Jugendvor- stellg.- Voranzeige: Ab Diens- tag:„Fräulein Frechdachs“. Wir zeigen: Freitag bis Montag. Beg.:.25 Uhr wochent., Sonn- Cophtol sehwelzingen. gen Zarah-Leander-Film: Stüwe, Jutta von, bis Montag! Willy Birgel, Lotte Koch, Viktor Stahl in d. neuen Ufafilm: Tägl..30, Sonnt..00,.10,.30. Num. Platzkart. Jugdl. verbot. Nr Schwetzingen zeigt heute in Erstaufführung den neuen gro- „Da- mals“ mit Alpen u. a. Kulturffim. Neueste Wochenschau. Für Jugendliche nicht erlaubt.“ Tägl..30, Samst. .00.30, So..00.20 u..45 Uhr Nx Schwetzingen. Sonntag.00: EKindervorstellung:„Schüsse an der Grenze“. Neueste Wochen- schau. Filmpalast Hockenheim. Freitag bis Montag:„Die große Num- mer“. Ein Film aus der bunten Welt der Manege mit Rudolf Prack u. Leny Marenbach in d. Hauptrollen. Jugendliche haben Zutritt. Sonntag.00,.15.30 Vorstellungen. Sonntag ab.00 Vorverkauf. Sonntag.00 für die Jugend zu Jugendpreisen: 30, 50 u. 60 Pfg. das volle Pro- gramm sowie Kulturfilm und Wochenschaubericht. Scale Neulußheim. Samstag.00, Sonntag.00 u..00:„Diesel“, Willy Birgel u. Hilde Weissner. Rudolf Diesel in der großartig. Wandlung Willy Birgels erste hend, wird der Mensch, der schöpferische Kämpfer Diesel lebendig. Neue Wochenschau. Sonntag.00 Jugendvorstellung. Weltkino Ketsch. Ab heute Frei- tag bis Sonntag:„Hallo Janine“. Der heitere Ufa-Film mit der guten Besetzung: Marika Rökk, Johannes Hesters, Mady Rahl u. Rudi Godden. Dazu Wochen- schaubericht und Kulturfilm. Beginn:.45 Uhr, Sonntag.00 u..45 Uhr,.00 Jugendvorstell. Clreus Bollch Schwetzingen Meß- platz. Samstag, 29. Mai, 4 Uhr Eröffnung, 8 Uhr abends, Sonn- tag 4 u. 8 Uhr, Montag 4 und 8 Uhr letzte Vorstellungen. Bergstraße/ Odenwald Apollo Weinheim. Heute.45 u. .00 Willy Birgel, Marte Harell in dem Großfilm„Der dunkle Freitag ö „Du gehörst zu mir“. a tag.00,.15,.30 Eisenlack., Dachkitt, Dachlack,] mich lieb“ Wagenfett, Karbolineum liefert Pfähler, Neckarauer Straße 97. Ein Patengeschenk wie es sein] soll! Die Aussteuer- u. Studien- geldversorgung der„Alten Ber- linischen“ Leb.-Vers.-Ges. Ko- stenlose Auskunft: Generalagen- tur Hch.-Hoff-Str. 6, Ruf 437 07 Hauptstraße 2. schließl. Montag: Staal u. a. Verschledenes Am 26. Mal morgens—8 Uhr in Straßenbahn von Käfertal bis Jungbusch Mosaikarmband ver- loren(Andenken). Abzugeben geg. Belohn.: Fundbüro. Kenerlenvogel entflog. Abzugeb. geg. Belohng. bei Hemberger, Stockhornstraße 40. Stunden- Bilenzbuchhalter und Steuerfachm. übernimmt noch Heute bis Montag: den Kriminalfilm: Frey Waldhof..30 Heute bis Montag: heimer Gastspieldirektion. einige Kunden. Fernruf 281 10. mit Marika Rökk, Viktor Staal, Mady Rahl, Hans Brausewetter u. a. schau. Jugendverbot! Neues Theter,.-Feudenheim, Heute bis ein- „Hab' mich lieb“ mit Marika Rökk, Viktor — Jugend verboten. Beginn.30 Uhr, Sonntag 5 Uhr, geschlossene Vorstellung. Sdalbau Waldhof..30 und.00. tel, Hilde Sessak, Paul Dahlke, Olly Holzmann in dem fesseln- Belohnung“. Nicht für Jugendl. eee. Ein lustiger Soldaten- m mit Leny Marenbach, Gün- I Kleinb.-Kemere in tadellos. Zu- ther Lüders, Erich Fiedler u. a. 1 1 Jugendfrei ab 14 Jahren, Uhr:„Hab' Tag“ mit Ewald Balser, Roma Bahn. Jugendliche nicht zugel. Mod. Theater Weinheim. Nur bis einschl. Montag! Luise Ul- rich, C. L. Diehl, Wern. Krauss in„Annelie“. Die Geschichte eines Lebens mit Käthe Haack, Albert Hehn. Jugendliche ab 14 Jahren zugelassen. Mehr. 1000 biekrubenpſlanzon zu verkauf. Herm. Hauck, Leu- tershausen, Hauptstraße 9. Cd. 100 krbsenrelsig u. 50 Boh- nenstangen abzugeben. Wetzel, Hornbach im Odenwald. Fräulein dus gt. Hause sucht Be- schäftig. f. halbe Tage in Ge- schäft u. Büro, Schreibmasch.- Kenntn. vorh., evtl. auch Haus- halt. 2 273 841 an HB Weinh. Wochen- Martin Ur- „5000 Mark u..00 Uhr. „Der Etap stand, mögl. m. Zubeh., zu kf. ges. 273 845 an HB Weinheim 4 vetlag und 8 schriftleltu Inpanisc Englun- (Von unse 77 Prozent für die dauer und Luftstüt⸗ Us. Dies ha Australien er: 95 7 Chronicle“ er deutet, daß 1 eine politische velt ist es ge! aus dem britis ganz gleich, kommt oder n Dieser Wille militärische politische Vor geben, ist nu: Engländer nic tärischen Scr men. Gerade: Heeresministe davor gewar:. Schutz gegen sigen. Seine J lisches Nachv endeten Was! über die zum kaner und F Sa gendes! zen 22 Worter Unterschrift Churchills tr. viertägige Be Norden Aus digungsstellur Warnrede hie „Die letzte sagte Forde,, Truppen und und Rabaul k. für ihre Flug. weite der P 25 Australiens E Sein neuerliek rikaner, in ve Waffen in der begründete F. waiger Verlu, größten Kala Amerikaner! breitesten Be Japan beraub Noch ein Raumes hats det. Durch e toner Vertret fährt man, d: die englische Oberbefehlsh: Wavell, ve heben, da au völlig gesche China nicht erhalten hab haben Churcl Laut„Daily chill hierauf Tschung tere Lage als raten. Der Attu bringt d Entlastung. Washington j nachdem die bulletins des falsch heraus Spürl In der drit wurde von beben warten Meßhßstetten ei sen Herd 56 südwestlich v Meldung im Erdbeben wu Westdeutschle stellenweise, Frankfurt, so dem Schlaf e ein tektonisc Stärke um 2, In Stuttgar anhaltende h sind hier nu worden. Die obachtete un same kreisfö nördlichen H sich um Ster delte. Da auc mettingen, u der Erdersc nungen beob nahme, es rührung von entkräftet. Z tungen über esammelt, u estzustellen. und Heftigke größer ges schwersten! Der württe darüber ein-