1 „wann er llen muß, enen, wie t. Oh, wie zwiſchen hwitzen iſt rt die Lieb —— ſie Felſen rache wie⸗ woa aufm nachdenk⸗ ah!“ ſchianer“, haut zum ſchnell er gl ſpringt, erwarten. t hat der nd richtig, unten, von „ der wei⸗ nen, drein⸗⸗ wurzel hin Lenzl Den er auf die Der Klaus, nsbild iſcht auf der „ mit ſein er hat der ſie ſeinet⸗ alter buſſlt HKals wär's Klaus auf wird. Ja, zer Lieb in inem Anbe⸗ Gründen in nächſt nicht rd von der an an dieſer erfahren. utoflex(Schmitz) eee ———— Statt Karten ns beim Heim- Entschlafenen eugten. sagen Wege unseren September 1943 dam Ehrmann. itag, 24. d.., rd im Rathaus le der ausge- masken durch tzbund durch- nasken zu obit uzeigen. Hemsh Iber 1943. Der eitsfront NS- t durch Freude“ Sonntag, den) Uhr u. 18 Uhr, rnhalle d. Ben- unden heiteres Eintrittskarten .50 sind er- denkreuzbanner, N(Keller) u. haus Metz und ztelle Weinhm. hekenpraktikan- lieunterricht i ebote unter HB Weinbeim) r 1. od. 15. 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IAHRGANG Uergehliches Unrennen fer Sbwjeis — 5 NUMMER 264. ..... SONNTAG, 26. SEPTEMBER 1945 die Frontverkürzung im Mittelahschnitt— Räumung zu lange festgelegtem Zeitpunkte Der Kampf um die Onjepr-Brückenköpfe Oſtfront ſetzten ſich die deutſchen Truppen am 24. September in Angriff und Abwehr gegen immer wieder mit ſtarken Kräften vorſtoßenden Feind durch. An der Nordküſte des Aſowſchen Meeres ge⸗ wannen unſere ſchwungvoll angreifenden Grena⸗ diere an den Vortcgen aufgegebenes Gelände zu⸗ rück, verteidigten es gegen feindliche Gegenangriffe und brachten, den zurückgeworfenen Sowjets nach⸗ ſtoßend, Gefangene und Beute ein. Weiter nördlich erreichte ein weiterer Gegen⸗ foß ebenfalls ſein Ziel. Hier waren die Bolſche⸗ ——2 in den Morgenſtunden des 23. September in unſer Hauptkampffeld eingebrochen, im Laufe des Tages aber zurückgeſchlagen und größtenteils auf⸗ e worden. Nur Reſtteile hatten ſich noch einem etwa zweihundert Meter breiten Stick Leines Panzergrabens halten können. Durch erneu⸗ ien Angriff wurde auch dieſes letzte Widerſtards⸗ neſt genommen, ſeine Beſatzung vernichtet und die Hauptkampflinie in ihrer ganzen Ausdehnung wie⸗ der in Beſitz genommen. 55 An anderer Stelle verhinderten fränkiſche Grenadiere einen feindlichen Durchbruchsverſuch, Zwölf Sowietpanzer, zahlreiche Pakgeſchütze und 600 motoriſierte Schützen waren vorgeſtoßen, hat⸗ ten ſich in einer Ortſchaft feſtgeſetzt und bedrohten von dort aus Gefechtsſtände, Troſſe und Reſerven. Das Grenadier⸗Bataillon, das ſchon zuvor zwölf feindliche Panzervorſtöße abgewieſen hatte, trat zum Gegenangriff an, der nach erbittertem Nah⸗ und Häuſerkampf zum Erfolg führte. Südlich und nördlich Saparoſhie verſuchte der Feind, unſeren Brückenkopf öſtlich des Dniepr inzudrücken. Der Angriff brach aber in erbitter⸗ m Ringen unter Abſchuß von zehn Sowietpanzern blutig zuſammen. Vor dem ganzen Brückenkopf verſtärkte der Feind ſeine Artillerie, ohne bisher . jedoch zu neuen Angriffen anzutreten, während er weiter nordweſtlich die öſtlich des Dnjepr liegen⸗ den deutſchen Stellungen ſtark, aber erfolglos be⸗ xannte. Die Luftwaffe griff mit ſtarken Kräften in die Erdkämpfe ein. Bei nur einem einzigen Ver⸗ luſt ſchoſſen unſere Jäger nicht weniger als 65 ſeindliche Flugzeuge ab. Im mittleren Abſchnitt der Oſtfront ließ der feindliche Druck im Raum Gomel und öſtlich da⸗ von infolge des zähen deutſchen Widerſtandes und der Behinderung durch verſchlammte Wege etwa⸗ nach. Heftige, noch andauernde Kämpfe entwickel⸗ ten ſich weſtlich des Bahnknotenpunktes Unetſcha. Unſere Truppen vernichteten hinter den eigenen Linien bolſchewiſtiſche Bandengruppen, die unſeren Nachſchub zu ſtören verſucht hatten. Hier wie füd⸗ lich Smolenſk führte der Feind den Kampf in aus⸗ gedehnten Wald⸗ und Sumpfgebieten hauptſächlich unter Einſatz von beweglichen Kräften, darunter auch von Kavallerie⸗Einheiten, ohne aber unter der Wirkung des deutſchen Artillerie⸗ feuers und heftiger Luftangriffe ſeine Ziele errei⸗ chen zu können. Im Zuge der Frontverkürzung wurden Roſ⸗ lawl und Smolenſk in den Morgenſtunden des 25. September aufgegeben. Nicht mit ſtürmen⸗ der Hand haben die Sowjets dieſe Orte in Beſitz nehmen können, ſondern unſere Truppen räumten, vom Feinde ungeſtört, die Städte zu einem lange eſtgelegten Zeitpunkt. Bis zuletzt haben ſie den chweren Angriffen des Feindes ſtandgehalten, der nach dem Scheitern ſeiner erſten Offenſive weſtlich Wiasma ſeit dem 15. September von neuem auf der ganzen Linie von Jelnja bis Demidow mit zahlrei⸗ chen Diviſionen und Panzer⸗Brigaden die deutſche ront berannte. Sie zerſchlugen noch mehrere feind⸗ iche Diviſionen und vernichteten faſt achthundert Sowjetpanzer, während ſchon in den beiden Städten alle kriegswichtigen Anlagen abtranspor⸗ tiert oder geſprengt wurden. Als die Bolſchewiſten an den Feuersbrünſten die geplanten Maßnahmen erkannten, erhöhten ſie ihren Druck, der jedoch nur Gegenangriffe unſerer Truppen auslöſte, in deren Verlauf noch am Vortage nördlich Smolenſk ein feindliches Schützen⸗Regiment vernichtet wurde. Im gleichen Maße wie die Evakuierung von Smolenfk fortſchritt, ſetzten ſich dann die deutſchen Verbände trotz ihrer eindrucksvollen Abwehrerfolge abſchnittsweiſe ab unserer Kriegführung DNBE Berlin. 25. September. In Berlin fand eine Arbeitstagung der Reichspropagandaleitung der NSDAP ſtatt. an der die führenden Propa⸗ gandiſten der Bewegung und Vertreter aller Gaue teilnahmen. Als Redner kamen u. a. Reichsminiſter peer. Reichsminiſter Funk und Staatsſekre⸗ tär Backe mit Fachreferaten aus ihren jeweili⸗ gen Arbeitsgebieten zu Wort. Den Abſchluß der Veranſtaltung bildete eine Rede des Reichspropa⸗ gandaleiters. Reichsminiſter Dr. Goebbels, der den für die volitiſche Erziehungsaufgabe am deut⸗ ſchen Volk verantwortlichen Männern die unver⸗ rückbaren Grundſätze unſerer Kriegführung dar⸗ legte, die unabhängig von den wandelbaren Er⸗ eigniſſen des Tages von bleibender Gültigkeit ſind. der in der Hoffnung geſchehen, daß man in Zukunft Garantie und verließen, ohne vom Feind gedrängt zu ſein, das an allen Ecken und Enden brennende und durch Sprengungen aller Brücken und Bahnanlagen ſeines militäriſchen Wertes beraubte Smolenſk. DNB. Berlin, 25. September. Im Süden der Auch Roflawl bietet das gleiche Bild der Zer⸗ ſtörung. Was von den beiden Städten nach den roßen, von den Sowjets im Herbſt 1941 zur Ver⸗ inderung des deutſchen Vormarſches angelegten Bränden noch übrig geblieben war, iſt nun eben⸗ falls in Flammen aufgegangen. Im nördlichen Abſchnitt der Oſtfront entwickel⸗ ten ſich ſüdlich des Ladogaſees heftige Kämpfe zur Verbeſſerung des Frontverlaufs. Vor Beginn un⸗ ſeres Angriffes hatten die Sowjets zweimal im gleichen Abſchnitt geſtürmt, waren aber von den be⸗ reitgeſtellten Kräften in harten Nahkämpfen abge⸗ wieſen worden. Unſere Jäger den Nachſtoß gegen den weichenden Feind zur Entwicklung ihres Angriffs aus. Pausenlos harfe Kämpfe DNB. Berlin, 25. September. Bei den Abſetz⸗ bewegungen, wie ſie im Süden und in der Mitte der Oſtfront von unſeren Truppen im Verlauf der letzten Wochen durchgeführt wurden, iſt der Ein⸗ ſatz ſelbſtändig beweglicher Verbände von aus⸗ ſchlaggebender Bedeutung für deren planmäßigen Ablauf. Der 5 verſucht immer wieder, in die Bewegungen hineinzuſtoßen, ſie dadurch zu ſtören und das Zurückbringen der Vorräte und der Troſſe unmöglich zu machen oder wenigſtens zu behindern. Durch ſcharfes Nachdrängen an einzelnen Stellen verſuchte er zudem, Teile der kämpfenden Truppe dem Feind ſolche Erfolge verſagt blieben, iſt das ſetzter Kampfgruppen. Sie ſichern die Zurück⸗ nahme der Maſſe unſerer Verbände und erſchweren in pauſenloſen, harten Kämpfen dem Feinde jedes Vordringen außerordentlich. Ueberlegene Führung und hohe Kampfmoral der eingeſetzten Truppe iſt die Vorausſetzung für eine derartige Kampfweiſe. Zu den zahlreichen deutſchen Diviſionen, die ſich hierbei in den letzten Wochen beſonders hervorgetan haben, gehört eine »Kavallerie⸗Diviſion, die ſich auf breiter Front immer wieder feindlichen Stoßkeilen vorlegte, ihnen hohe Verluſte zufügte und erſt nach Erfüllung ihrer Kampfaufgabe das Gefechtsfeld räumten, um ſich wenig ſpäter an anderer Stelle erneut zum Kampf zu ſtellen. Trotz der Schwierig⸗ keit ihres Kampfeinſates gelang es der Diviſion, in den zahlloſen Gefechten der letzten Zeit ſogar noch erhebliche Beute an leichten und ſchweren Infan⸗ teriewaffen einzubringen. Umberto war der Gegenspieler des Duce bie Anglo-Amerikaner haben auch für den dritten Verräter wenig verwendung Eigener Bericht Berlin, 25. Sept. Umberto, Sohn Emanuels, hatte es verſtanden, ſowohl vor als auch nach dem 25. Juli im Hintergrunde zu bleiben, in einer Gegend allerdings, die von jeher für ihn ein Haupt⸗ betätigungsfeld war. Aufmerkſame Beobachter/ der italieniſchen Verhältniſſe hatten ſchon längſt allen Grund, dem Thronfolger gegenüber zu mißtrauen, i rbeimlichen“ wohl er gemeinſam mit ſeinem Vate der auf die Dauer auch gar nicht vei ichen konnte, daß er ein echter Sproß des nur vom Ver⸗ rat lebenden Hauſes Savoyen iſt. Sein ewiges Schielen nach der Gegenſeite mußte ſchließlich auf⸗ fallen. Doch dieſer Umberto⸗ ſuchte diejenigen die gegen ihn Verdacht hegten, fortlaufend durch Tar⸗ nungsmanöver aller Art zu täuſchen. Er, ein Plu ⸗ tokrat vom Scheitel bis zur Sohle, machte in Volks⸗ tümlichkeit. Der Träger der Uniform und Inhaber hoher militäriſcher Stellungen war niemals dort zu ſehen, wo man den Soldaten zu ſuchen und zu finden hat: auf dem Schlachtfeld. Als der Herzog von Aoſta, Vizekönig von Abeſſinien, bei ſeinen Truppen verblieb und mit ihnen in die Gefangen⸗ ſchaft ging, wo er elend umkam, kamen über die Lippen Umbertos nur Worte des Hohnes und der Verachtung. Es waren Worte eines Mannes, dez ſich in den Salons, Boudoirs und auf den Renn⸗ plätzen am wohlſten fühlte, aber auch dort, wo In⸗ trigen geſchmiedet und Ränke geſponnen wurden. Seinen ausländiſchen Freunden gegenüber ſtrich er ſeine„demokratiſche“ Geſinnung heraus, die dann wieder in ihrer Heimat offen erklärten, Am⸗ berto habe mit dem Faſchismus nichts im Sinn, er ſei der heimliche Gegenſpieler Muſ⸗ ſolinis. Als Thronfolger war es ihm nicht ſchwer, gerade dort feſten Fuß zu faſſen, von wo aus er eines Tages Muſſolini am beſten ſchlagen konnte. Daß er— als dieſer Schlag dann ſchließ⸗ ſellen machte, der jetzt ebenſo wie ſein Vater hin⸗ und hergeſchubſt wird und den ſelbſt der engliſche König nicht in ſeiner Umgebung ſehen will, hatte er nicht bedacht. Seine Verſchwörernatur war ſo ausgeprägt, daß er es ſogar fertig brachte, ſich bei den Jungfaſchi⸗ ———————*———** 5 ich zu bannen und ſich als Faſchiſt zu tarnen, ob⸗ Emanuel und Badoglio bereits am Werke war, Steine in das Gebäude ſeines Verrats einzufügen. Umberto hatte ſich jedoch gründlich verrechnet, als er als Dritter im Bund mit Emanuel und Badog⸗ lio an der Verſchwörung des 25. Juli tatkräftig mitwirkte. Heute ſitzt er— nicht einmal ſeine ele⸗ gante Ausrüſtung hat er auf der Flucht mitneh⸗ men können— auf Sizilien, wo man ihn eben⸗ ſowenig wie Emanuel lange laſſen wird. Denn Sizilien iſt„republikaniſch“, d. h. es ſoll von Ita⸗ lien losgeriſſen werden. Folglich müſſen auch die Savoyarden verſchwinden. England kommt, wie geſagt, nicht in Frage, in Afrika will man ſie auch nicht ſehen, Kairo wäre vielleicht noch am eheſten als beſſeres Gefängnis geeignet. Je weiter von Italien entfernt, deſto beſſer, ſagen ſich die Anglo⸗ Amerikaner. Vielleicht entdeckt man noch ein mo⸗ dernes St. Helena für dieſe Verſchwörer, die zu der für ſie keineswegs erfreulichen Feſtſtellung ge⸗ langt ſind, daß ſich ſelbſt die italieniſche antifaſchi⸗ ſtiſche Emigration gegen ſie wendet. Ihre Ver⸗ treter haben Emanuel und Badoglio in einer ſo⸗ eben veröffentlichten Erklärung für die tragiſche Situation Italiens verantwortlich gemacht, ſie haben Badoglio einen Darlan genannt und die Abdankung Emanuels verlangt, was praktiſch be⸗ deutungslos iſt, da dieſer König weder Thron noch Land noch Volk beſitzt. Umberto fitzt mit langem lich erfolgte— gleichzeitig auch ſein Vaterland in⸗ den Abgrund ſtieß und ſich ſelbſt zum landloſen Ge⸗ Geſicht heute wie ſeine beiden Mitverſchwörer im wahrſten Sinne des Wortes zwiſchen allen Stühlen. Finnische Ubsage an feindliche Hgitation Minister Tanner gegen das Geschwäth von Sondeririedensbestrebungen Dg Helſinki, 25. September. Der finniſche Fi⸗ nanzminiſter Tanner hielt in Hekſinki eine Rede, in der er ſich mit der Stellung Finnlands im Krieg und mit den in der„Times“ und neutralen Preſſe verbreiteten Gerüchten über finniſche Sonderbeſtre⸗ bungen befaßte. Unter Hinweis auf die beſonder⸗ ſchwierige geographiſche Lage Finnlands erklärte der Redner, daß ſich Schlüſſe über die Lage Finn⸗ lands lediglich aus dem verfloſſenen Ablauf der Ereigniſſe ziehen laſſen. „Finnlands Verteidigungskrieg gegen die So⸗ wjets“, erklärte Tanner,„iſt das logiſche Ergebnis von alledem, was vorher geſchehen iſt. Im Zwangs⸗ frieden von 1940 hat Finnland bedeutende Gebiete abgetreten, und das iſt mit ſchweren Herzen wie⸗ im Frieden leben könnte. Der Friede iſt Finnland jedoch nicht gewährt worden, ſondern nach Beginn des deutſch⸗xuſſiſchen Krieges hat die Sowjetunion mit ihrer Luftarmada Finnland angegriffen und hier große Verwüſtungen angerichtet. So iſt Finn⸗ land wiederum in einen Krieg mit der Sowjet⸗ union geraten. Zätten nicht. ſelbſt iſt dies alles ſonnenklar, wir hätten nicht anders handeln kön⸗ nen, als uns zu verteidigen, nachdem der Angriff erfolgte. Die Verteidigung hatte Erfolg. Wir er⸗ hielten das früher Verlorene zurück.“ Miniſter Tanner beſchäftigte ſich dann mit dem Verhältnis Finnlands zu der Sowfetunion und er⸗ Gefahr mehr drohe und daß der Bolſchewismus nicht mehr das innere Leben Finnlands verwirren nn.„In dieſen Dingen iiſt“— ſo erklärte Tan⸗ ner—„das Vertrauen zu unſerem Nachbar weiter⸗ hin ſchwach.“ Gegenüber der internationalen Agitationsdis⸗ kuſſion über angebliche Sonderftiedensbeſtrebungen Finnlands ſtellte Tanner feſt, daß nur ein Frie⸗ denswunſch das gewünſchte Ergebnis nicht garan⸗ tiere. Er führte dazu das für alle Völker lehr⸗ reiche Beiſpiel Italiens an. Es gebe nicht die Frage eines Friedens, ſondern die welchen — Tanner trat der falſchen Vorſtellung des Auslandes, als ob in Fnnland Kapitulationsſtim⸗ mung herrſche, mit Nachdruck entgegen und be⸗ faßte ſich im beſonderen mit einer Reihe von ſchwediſchen Blättern,„in deren Spalten wir täglich Senſationsmeldungen über Finnland ebenſo wie auch Einſchüchterungen und Aufforderungen leſen können. Es ſcheint beinahe, als ſei man dort nervös, weil es in-Finnland keine nervöſen Men⸗ ſchen gibt, ſondern man ſich ruhig verhält“. Finn Schluß ſeiner Rede umriß Tanner die Ziele innlands mit den Worten:„Die Selbſtändigkeit und die Freiheit ſind für unſere Zukunft unbedingt unerläßlich, und niemand iſt berechtigt, ſie mit irgendwelchen Maßnahmen zu gefährden.“ Mit dem Hinweis auf die Notwendigkeit der Einheit und Geſchloſſenheit der inneren Einſtellung klärte, daß die Finnen als Ziel des Kampfes die er das en de des finniſchen Volkes beendete Miniſter Tanner leine Auefihrunaer. abzuſchneiden, einzukeſſeln und zu vernichten. Daß Verdienſt einer größeren Anzahl beweglich einge⸗ .Emanuelin der Möglichkeit, es zur richtigen die letzten Deutsches Kriegspotential Von Professor Dr. Wagemann In einer bemerkenswerten Unterſuchung über die wirtſchaftliche Stärke der inneren Linie be⸗ antwortet Profeſſor Dr. Wagemann, der Präſi⸗ dent des Deutſchen Inſtituts für Wirtſchaftsfor⸗ ſchung, die Frage nach der Stärke des Kriegspo⸗ tentials Deutſchlands und ſeiner Gegner. In dem erſten hier folgenden Aufſatz würdigt Pro⸗ feſſor Dr. Wagemann die ernährungswirtſchaſt⸗ liche Situation und kommt dabei zu grundſätz⸗ lichen Ergebniſſen, die an der Schwelle zum neuen Landwirtſchaftsjahr beſondere Beachtung verdienen. Großhof Europa Elauſewitz bezeichnet als die wichtigſten Ele⸗ mente der Strategie in erſter Linie die morali⸗ ſchen, in zweiter Linie die phyſiſchen Größen, Das Genie des Feldherrn, die kriegeriſche Tugend und der Erfolgsgeiſt des Heeres ſeien die beherrſchen⸗ den Geiſter des Krieges; aber der Geiſt könne nur über den Körper hinweg wirken und der liebe Gott ſei ſchließlich bei den ſtärkſten Bataillonen, ſo daß„man die möglichſt größte Zahl von Truppen auf dem entſcheidenden Punkt ins Gefecht bringen muß“. Das ſei der erſte Grundſatz in der Strate⸗ gie, der für alle Zeiten und Völker gelte.— Dies oberſte Geſetz des Wirkens und Handels gilt eben⸗ ſo ſehr für die Wirtſchaft wie für das Militäriſche. ntſcheidende Irrtümer in der Beurteilung der wirtſchaftlichen Kraft der miteinander ringenden Völkergruppen beruhen auf der Mißachtung und Verkennung dieſer Wahrheit. Zu den Schlagworten der gegneriſchen Propa⸗ ganda, mit denen ſie den Nerpenkrieg gewinnen will, gehört der Hinweis auf die zunehmende Ueberlegenheit ihres Kriegspotentials; der Gene⸗ ral Zeit ſoll ihnen den Endſieg verbürgen. So laſſen ſie die wachſenden Zahlen der amerika⸗ niſchen Rüſtungsproduktion, der Tanks, Flugzeuge, Schiffe aufmarſchieren. Jedoch braucht uns dieſe Rechnung, der man ohnehin gewichtige ſtatiſtiſche Bedenken entgegenhalten kann, nicht zu ſchrecken; denn das eigentliche Kriegspotential beſteht ja nicht in der Menge des Kriegsmaterials, ſondern — um die Worte von Clauſewitz zu wiederholen— Zeit und am richtigen Ort einzuſetzen. Dieſe Möglichkeit iſt bei weitem größer für den, der die innere Linie hält, als für den Angreifer, der von weither über die Sektoren des äußeren Kreiſes hinweg die Kräfte anſe Auiſchaf Wie im Militäriſchen ſo liegt auch im Wirtſchaftlichen eine große Stärke in der inne⸗ ren Linie, was die Feinde gefliſſentlich überſehen. Das, was im vorigen Kriege für uns ein Nachteil war, die Abſperrung von der Weltwirtſchaft, iſt diesmal durch die Tatſache, daß wir einen viel wei⸗ teren und äinfolge der bisherigen Entwicklung faſt autarken Raum beherrſchen, zu einer klaren Ueber⸗ legenheit der man ſich ſelbſt bei uns in weiteren Kreiſen nicht immer genügend bewußt iſt. Die innere Linie bedeutet ja die Zuſam⸗ menfaſſung, die Ballung der Kräfte auf verhältnis⸗ mäßig engem Raum. Auch für die wirtſchaftliche Kriegführung beſagt dies, daß damit eine große Beweglichkeit und Verſchiebbarkeit der Elemente gewonnen iſt. Sie gewährt mit anderen Worten die organiſatoriſchen und techniſchen Vorausſetzungen für den rechtzeitigen und den ſtandortsmäßig rich⸗ tigen Einſatz der Arbeitskräfte und des Materials. Wenn bei unſeren Feinden das Erforderliche aus allen Ecken und Enden der Welt herangeholt wer⸗ den muß, ſo geſchieht dies meiſt nur unter unge⸗ heuren Zeit⸗, Material⸗ und Reibungsverluſten. Man braucht ſich nur klarzumachen, wie ſchwer ſchon die Koordinierung der kriegswirtſchaftlichen Pläne der Feindmächte ſein muß, da England, Amerika und Rußland großenteils politiſch und wirt⸗ ſchaftlich völlig verſchiedenartige Ziele verfolgen. Den Vorteil der inneren Linie können wir wohl in allen Wirtſchaftsbereichen beobachten, je⸗ denfalls ſowohl in der Verkehrswirtſchaft wie in der Induſtriewirtſchaft und ſogar in der Ernäh⸗ rungs⸗ und Landwirtſchaft. 3 Auf dem Gebiet der Ernährungs, und Landwirtſchaft iſt in großen Zügen die Lage die: In den Sektoren des äußeren Kreiſes befin⸗ den ſich rieſige Nahrungsräume mit einer extelh ſiven Landwirtſchaft, die zum großen Teil in der Form der Monokultur betrieben wird; auf der inneren Linie ein arrondierter aber ſehr be⸗ ſchränkter Nahrungsraum mit einer äußerſt inten⸗ ſiven, ausſchließlich in der Form der Polykultur betriebenen Landwirtſchaft. Der Gegenſeite ſtehen all die großen Nah⸗ rungsmittelüberſchußgebiete der Erde, nämlich die⸗ jenigen der Vereinigten Staaten, Kanadas, Au⸗ ſtraliens, Südafrikas, Argentiniens, zur Ver⸗ fügung, wie die landwirtſchaftliche Nutzfläche je Ein⸗ wohner mehr als zehnmal ſo groß iſt als in Kon⸗ tinentaleuropa. Gleichwohl haben auch die Gegner— felbſt die US A— zur Ra⸗ tionierung der Lebensmittel grei⸗ fen müſſen. In Rußland beträgt beiſpiels⸗ weiſe die Fleiſchration je Woche nur 50 g je Nor⸗ malverbraucher(in Deutſchland 250 g) und 100 g je Schwerſtarbeiter gegen 850 g in Deutſchland. Die engliſchen Sätze auch nur etwa den deutſchen Sätzen, obwohl England die Fleiſchkam⸗ mern der ganzen Welt zur Verfügung hat. Die Größe des Nahrungsraumes iſt demnach nicht un⸗ bedingt entſcheidend für die Stärke des Ernäh⸗ Uungspotentials; ſehr weſentlich kommt es auch auf ſeine zweckmäßige Begrenzung(Arrondierung) und ſeine innere Struktur an. 2 In dieſer Beziehung aber iſt die innere Linie überlegen. Genau ſo, wie der axrondierte Bau⸗ ernhof weit wertvoller und ergiebiger iſt als der Betrieb auf zerſplitterter Fläche, ſo iſt der „Großhof Europa“ im Vorteil gegenüber den Feindmächten mit ihren weitverzettelten Nab⸗ rungsquellen. So liefert z. B. Kanada vor allem Weizen und Vieh, Kuba Zucker, Südamerika Ge⸗ treide, Wolle und Weizen, Neuſeeland Butter uſw. Im Frieden mag dieſe weltwirtſchaftliche Arbeits⸗ teilung— neben großen Nachteilen— ihre unbe⸗ ſtreitbaren Vorteile haben. Jetzt im Kriege aber iſt ſolche Produktionszerſplitterung von großem Nachteil, denn es iſt eine ungleich ſchwierigere Aufgabe, dieſe weltweite Erzeugung zu lenken, or⸗ ganiſch zu erfaſſen und die Bedürfniſſe der ein⸗ zelnen Zuſchuß⸗ und Ueberſchußländer in Einklang zu bringen, als in Europa einige tauſend Tonnen Lebensmittel von Deutſchland nach Belgien oder Finnland zu ſchaffen. Was die innere Struktur des Nahrungsraumes angeht, ſo ſind zwei Momente ausſchlaggebend: der Grad der Wirtſchaftsintenſität und die Form der Bewirtſchaftung⸗(monokultur oder Polykultu). Beſchränkter Nahrungsraum zwingt zu inten⸗ ſiver Bewirtſchaftung. Dieſe wiederum ermöglicht die Zuſammenballung großer Menſchenmaſſen auf engem Raum und wirkt dadurch befruchtend auf die induſtrielle Produktivität und die Wehrkraft. Sehr kommt es in dieſem Zuſammenhang auf die Form der Bewirtſchaftung an. Der euro⸗ päiſche Bauer betreibt Polykultur, er erzeugt in ſeiner Wirtſchaft alſo alle Produkte: Eier, Milch, Geflügel und Schweine, Getreide und Hülſen⸗ früchte, Kartoffeln, Gemüſe und Obſt. Infolgedeſ⸗ ſen hat er ſelbſt praktiſch alle Lebensmittel, iſt von anderen Bauern unabhängig und wird von Ernäh⸗ rungskriſen nicht bedroht. Die Kriegsorganiſation der Ernährung wird dadurch weſentlich entlaſtet. Was von der Einzelwirtſchaft gilt, trifft auch auf ganze Landesteile zu: ſie ſind im hohen Grade autark, weite Transporte von Nahrungsmitteln brauchen nicht ſtattzufinden. Nicht ſo im Feindland, vor allem in Amerika, Kanada, Auſtralien. Hier gibt es z. B. viele Ge⸗ treidefarmen, die zwar Kühe halten könnten, tat⸗ ſächlich jedoch ſämtliche Milch, auch die für die Kinder, in Form von Büchſenmilch einkaufen. Zehntauſende von anderen Farmen, die ohne wei⸗ teres einen Gemüſegarten haben könnten, verſchaf⸗ ſen ſich ſämtliches Gemüſe in Büchſen, da ſie ganz einſeitig auf die Produktion von Orangen oder Aepfeln oder Milch oder Eiern eingeſtellt ſind. Auf dieſe Weiſe iſt zwar die Agrarproduktion, rein kaufmänniſch geſehen, ſehr rationell aufgebaut. Die Kehrſeite einer ſolchen auf die Spitze getriebenen Arbeitsteilung liegt aber darin, daß nunmehr alle Menſchen einſchließlich der Landbevölkerung in ei⸗ ner für europäiſche Begriffe geradezu unvorſtell⸗ baren Weiſe voneinander abhängig und damit empfindlich gegen jede Art von Verſorgungskriſen geworden ſind, wie ſie im Kriege bei der Weite der Transportlage ſehr leicht auftreten können. Die amerikaniſchen Großſtädte erhalten aus Kali⸗ zornien oder Auſtralien Milch in Form von Doſen⸗ milch oder Trockenmilch z. T. aus den„great Flains“ im Weſten Nordamerikas, Fleiſch aus Süd⸗ amerika, Obſt aus Oregon, Florida, Hülſenfrüchte aus dem mittleren Weſten, Käſe aus den nörd⸗ lichen Zentralſtaaten. Die Liſte ließe ſich beliebig verlängern. In Eurovpa dagegen werden im Um⸗ kreis von Paris, Brüſſel, Amſterdam, Berlin, Wien, Kopenhagen uſw. praktiſch ſämtliche Lebens⸗ mittei erzeugt, ſo daß nur ein Spitzenausgleich not⸗ wendig iſt. Ein weiterer Vorteil der Polykultur liegt in der größeren Unabhängigkeit von Ertragsſchwankungen. Mißernten treffen nie die Geſamtheit der Erzeug⸗ niſſe, Ernteausfälle bei einem Produkt können durch Mehrerträge bei anderen Erzeugniſſen ausgeglichen werden. Ein Beiſpiel bietet das vergangene Jahr, in dem die euroͤpäiſche Mißernte an Wintergetreide durch beſſeren Ausfall des Sommergetreides und der Hackfrüchte wettgemacht wurde. In einem arrondierten, unter ſtraffer Verwal⸗ tung ſtehenden Nahrungsraum können Produktion und Verbrauch vor allem auch viel leichter den je⸗ weiligen Zielen entſprechend gelenkt werden als in den verſtreuten Räumen der äußeren Linie. So iſt es z. B. in den vorzüglich durchorganiſierten Land⸗ wirtſchaften Kontinentaleuropas gelungen, durch Steigerung des Anbaues von elfrüchten und Faſerpflanzen empfindliche Verſor er⸗ eblich zu mildern. Der aber iſt, was die Art der Nahrungsmittel angeht, die dem Kör⸗ per die notwendige Kalorienſumme zuführen, glück⸗ licherweiſe außerordentlich wandelbar. Das iſt ja das ganze ir des guten Funktionierens unſerer Ernährungswirtſchaft, daß der Verbrauch von den ſchwer zu erzeugenden Veredelungsproduk⸗ ten(Fleiſch, Fett, Eier) mehr und mehr auf vege⸗ tabiliſche Stoffe(Brot, Kartoffeln, Gemüſe), die unſer Boden in hinreichender Menge erzeugt, ge⸗ lenkt worden iſt. W4 Die zu ſpäte Erkenntnis und Ausnutzung dieſer ganiſatoriſchen Möglichkeiten war ſchuld an der ſchweren Ernährungskriſe Deutſchlands im erſten Weltkrieg. Zudem waren dieſe Möglichkeiten da⸗ mals weſentlich begrenzter als heüte. Auch die innere Linie erfordert nämlich eine gewiſſe Größe, um eine geeignete Operationsbaſis zu entwickeln. Daran aber mangelte es damals. Deutſchland lich 1914/18 mehr einer belagerten Ze mit ihren ſehr beſchränkten Möglichkeiten. Heute dagegen ſteht uns ganz Europa zur Verfügung, ergänzt durch wertvolle Gebiete im Oſten, alſo ein einheitlicher Großraum, deſſen Einzelteile im Gegenſatz zum nicht durch Ozeane, Wüſten, Urwälder, Steppen uſw. getrennt ſind. Das Deutſche Inſtitut für Wirtſchaftsforſchung hat errechnet, daß Kontinentaleuropa lohne die ÜdSSR) ſich vor Kriegsbeginn— unter friedens⸗ mäßigen Verbrauchsverhältniſſen.— zu 91% aus eigener Scholle ernährte. Dieſe Za lgibt uns die Gewißheit, daß eine tiefgreifende Ernährungskriſe bei uns nicht eintreten kann. Selbſt wenn m t län⸗ erer Kriegsdauer die Erzeugung etwas abſinken ſollte, würde höchſtens ein Fehlbetra entſtehen, der ſich durch entſprechende Regulierung des Verbrauchs unſchwer kompenſieren ließe. (Kabel unieres Oſtaſienvertreters Arvid Balt) Tokio, im September. Wenn etwas imſtande war. die Bewunderung Japans für Deutſchland noch weit über das bis⸗ herige Maß hinauszuheben. dann die Vorgänge der letzten Tage. durch die Deutſchland nicht nur die kritiſche Lage in Italien auffing. ſondern ſie unſtreitig zu einem Erfolg für die allgemeine Kriegslage umgeſtaltete Mit atemloſer Spannung verfolgte das japaniſche Volk die Ereigniſſe in Italien ſeit Badoglios ſchimpflicher Waffenſtreckung Anfangs liefen die Mel⸗ dungen ſpärlich ein, ſodaß man in Javan über den ganzen Umfang des Badoglio⸗Verrats keinen Ueberblick beſaß: am Freitag und Samstag aber ſtrömten dann die Nachrichten aus Berlin ein. aus denen die ganze Schurkerei klar hervorging. und die Javpanex. deren Anſchauungen über Ehre und Wortbruch äußerſt feinfühlig ſind, hatten geradezu — 70 Badoglios Handlungsweiſe überhaupt zu erfaſſen. Mit unbeſchreiblichem Abſcheu und Ekel wandte ſich Japan von dem beiſpielloſen Verrat ab und begann mit einer gewiſſen Beſorgnis Deutſchlands militäriſche Lage anzuſehen. die gefährdet zu ſein ſchien, nachdem Badoglio ſozuſagen ein Troja⸗ niſches Pferd in die Feſtung Europa eingeſchmuggelt hatte. Aber„da kamen Schlag auf Schlag die Meldungen von Deutſchlands großartigen Gegenzügen: zuerſt am Samstagmittag durch den javaniſchen Rundfunk die Nachricht, die das Herz ieden Javaners vor Freude und Stolz höher ſchlagen ließ. daß Rom in deutſcher Hand ſei, Unmittelbar danach kam die Rede des Führers die die ganze jananiſche Nation zu⸗ tiefſt erariſſen hat. Mit höchſtem Intereſſe. jedes einzelne Wort wägend. laſen die Japaner die Rede. welche zwiefach ſtärkſten Eindruck machte: einmal üherzeugten dieſe klaren und ſtaxken Worte jeden Leſer von Deutſchlands Beherrſchung der durch den Badoglio⸗Verrat entſtandenen Lage. und zweitens ſchwang in den Woxten ſo viel menſch⸗ liche Ergriffenheit vor der Macht der Schickſals mit, daß dieſe Rede ſowobl alle militäriſchen und volitiſchen Beſorgniſſe zerſtreute, als auch insbeſon⸗ dere den Jayanern menſchlich ans Herz griff. „Am Montag dann durchfloa die unglaub⸗ liche Nachricht von Muſſolinis Befrei⸗ ung Oſtaſien. Selbſt völlig unpolitiſche Menſchen. 4 DNB. 25. Sept.(P..)„Bis zum letzten Atemzuge füllte er ſeine Stellung als leitender Ingenieur in vorbildicher Weiſe aus.“ Mit dieſen knappen Worten umreißt die Begründung zur Rit⸗ terkreuzverleihung die letzte Tat des Leutnants Ing. Heinz Krey, den der Führer nach ſeinem Tode mit dem Ritterkreuz auszeichnete. Leutnant Krey wurde nicht von dieſem Tod überraſcht, er fiel nicht im Schwung des Kampfes, ihn traf nicht das harte Eiſen. Bewußt ging er den letzten Gang. ſah Leben und Pflicht wie zwei Wege vor ſich und wählte— die Pflicht. Leutnant Ing. Krey war einer aus der großen Reihe der frontbewährten Ingenieur⸗Offiziere, von deren Kampf nicht oft die Rede iſt, obwohl von ihnen ſchlechthin der Wert des U⸗Bootes in tech⸗ niſcher Beziehung abhängt. Der L. J. ſieht nicht, was geſchieht, denn außer dem Kommandanten ſind ja alle anderen an Bord wie menſchliche Rä⸗ der in dem feingliedrigen Apparat aus Blut und Stahl, aus dem Willen ſeiner Kämpfer und dem menſchlichen Geiſt, der Gerät und Konſtruktion er⸗ ſann und erſchuf. So ſah auch Heinz Krey nicht die kreiſenden Bomber über dem Boot. Aber er hörte dicht an der Bordwand die Bomben krachen, kurz nachdem der Befehl zum Tauchen gekommen war, Adrianopel, die erſte bombardierte Stadt Von Bruno 5. R. Sander. Noch nicht einmal 34 Jahre ſind vergangen, ſeit das amtliche„Flugzeugführerzeugnis Nr. 1“ ver⸗ geben wurde(1. 1910). Auguſt Euler erfüllte am 31. Dezember 1910 durch das Fliegen von drei Schleifen um den großen Exer ierplatz in Darmſtadt die Bedingungen für ſeine Pilotenprü⸗ fung, eine Stunde nach Bekanntgabe der Prüfungs⸗ beſtimmungen. 1907 hatte Euler die erſte deutſche Flugzeugfabrik in Darmſtadt gegründet und 1909 erſchien er bereits mit fünf eigenen Konſtruktionen. Euler war die Bedeutung der für die Landesverteidigung von Anfang an klar. Um für ſeine Idee Anhänger zu werben, bildete er die erſten Fliegeroffiziere aus. Später zählten zu ſeine Flugſchülern u. a. Hermann und Ernſt Ude't. 1910 entwarf Euler bereits Flugzeuge, die — mit einem Maſchinengewehr bewaffnet, icheres Zielen mit der Steuerung ermöglichten. Damit ſchuf er die Grundlagen für die Bewaffnung des ſpäteren ten Maſchinengewehrs brachte der Flugzeugindu⸗ ſtrielle Fokker die unter ſeinem Namen bekanntge⸗ wordenen Kampfflugzeuge heraus. Eulers Patente aus dem Jahre 1910 wurden damals mit amtlich angeforderken Fabrikationslizenzen von der Heeres⸗ verwaltung an die geſamte Induſtrie weitergeleitet. Fokler ſelbſt äußerte ſich 1916:„Ich habe zwar weſentlichen Anteil an der Herausbildun wendiger Maſchinen, indeſſen ſind die Verluſte, welche den Feinden durch meine Maſchinen zugefügt werden, allein auf die Patente des Herrn Auguſt Euler zurückzuführen. Was ich dazu beitragen kann, dem Verdienſt des Herrn Euler Anerkennung zu verſchaffen, werde ich ſicher gern tun. Das verſpreche ich hiermit. Fokker ſtellte alſo eindeutig feſt, daß die Grund⸗ idee des Schießens durch den Propeller von Euler ſtammt. Seit 1927 lebt Staatsſekretär Dr. Auguſt Euler zurückgezogen in ſeinem Landhaus auf dem Feldberg im Schwarzwald. Von hier aus verfolgt der faſt 75jähriger Eroberer der Lüfte die techni⸗ ſchen Erfolge und Kriegsſiege unſerer Luftwaffe. Bei der Entwicklung der Kampfflugzeuge tat ſich neben Euler der deutſche Gelehrte Proſeſſor Jun⸗ * Kampfeinſitzers. Nach dieſem Prinzip des eingebau⸗ſch ſchnell⸗ „deutſche Japans Bewunderung für Deutschland der Badoglioverrat und die deutsche Gegenwirkung in japanischem Urteil wie ich es zum Beiſpiel verſönlich mit anſah, Land⸗ leute aus dem Dorf, waren wie elektriſiert und jeder wollte der erſte ſein, der es ſeinem Rachbarn und Bekannten erzählte. Zunächſt waren alle tief⸗ bewegt von dieſem ſeltſamen Walten des un⸗ begreiflichen Schickſgls, das die phantaſtiſche Tat der Befreiung ermöglicht hatte. Danach ſetzte das politiſche Denken ein aund ſofort wurde allen klar, welche Wendung die Rettung Muſſolinis hervor⸗ bringen müſſe. Den Japanern erſcheint Italien ſeitdem nicht mehr als ein hoſſnungslos ſinkendes Schiff, ſondern eher als ein Schlachtfeld, auf dem die eben noch ſiegesſicheren Angelſachſen ihr blaues Wunder erleben dürften. Das Wiederauf⸗ treten Ruffolinis“ habe Badoglios Spiel völlig durchkreuzt. und die Amerikaner und Briten würden untex dieſen veränderten Umſtänden ganz andere Kräfte benötigen. um ihre Pläne Italien durchzuführen. Schon die Erfolge der letzw ten Tage hätten gezeigt, was fortan von den in Italien kämpfenden deutſchen Armeen zu erwarten wäre. Die japaniſche Preſſe bringt Bilder der deut⸗ ſchen Feldherren Rommel. Keſſelring und Rundſtedt und natürlich auch Bilder Apolf Hit⸗ lers und Muſſolinis, und das japaniſche Publikum betrachtet dieſe ſoldatiſchen Köpfe mit ungeheurer Hochachtung. Weite Kreiſe Javans ſind hiſtoriſch gebildet genug. um zu wiſſen, welche Rolle Italien in der deutſchen Geſchichte geſpielt hat. ſo daß man im Geſpräch mit Japanern auf üuerraſchend tref⸗ fende Urteile bezüglich der vermutlichen heutigen Stimmung der in Italien kämpfenden deutſchen Diviſionen ſtößt. Das Intereſſe Japans an den italieniſchen Vor⸗ gängen iſt ſo ſtark, daß die Zeitungen alle erreich⸗ baren Meldungen, beſonders über die wunderbare Befreiung Muſſolinis, in größter Aufmachung bringen. und daß die Japaner nicht müde werden. denſelben Vorgang in verſchiederener Faſſung immer wieder durchzuleſen. Gerade die verſön⸗ liche Note dieſes Dramas. der menſchlich erdreifende Schmerz des Führers um Muſſolini, den er im letzten Augenblick durch eine beiſpiel⸗ los verwegene Tat den Feinden entreißen konnte. bhat dieſe Männer den Herzen der Javaner noch näbergebracht als alle bisherigen volitiſchen. Ver⸗ träge und die weltanſchauliche und militäriſche Waffenbrüderſchaft. Die letzte Tat des Leutnants Kren ihm wog die pflicht mehr als das Leben und er ſein Boot in die Tiefe ſteuerte. Aber das Boot war nicht zu halten.„Auftauchen!“ Die Luft ſchoß in die Tanks, Krey brachte das Boot an die Oberfläche. Oben ſprachen die Waffen. Sechs Flieger griffen an und auf das havarierte Boot raſten mit jagender Bugwelle zwei Zerſtörer los. Sie waren ſchon viel zu nahe, als daß noch ein Menſch das Schickſal hätte wenden können. Der Kommandant und die Brückenwache waren gefal⸗ len, der Befehl„Alle Mann von Bord“ flog durch das Boot. Krey ſchickte ſeine Maſchiniſten und Heizer an Deck. Er ſelbſt blieh. Das havarierte Uü⸗Boot mit den tauſend Geheimniſſen moderner Waffen durfte nicht in Feindeshand fallen. Um keinen Preis. Und der L. J. tat, was geſchehen mußte und was in dieſem Falle nur geſchehen konnte, wenn er ſelbſt das Leben überwand. In ſeiner letzten Tat ſtieß er ſich das Tor zu einem neuen Leben auf, das nicht mehr ihm gehört, aber in all den vielen fortbeſteht, die mit ihm und nach ihm an der gleichen Stelle ſtehen. Die draußen im Waſſer trieben, ſahen ihr Boot ſinken, noch ehe die Zer⸗ ſtörer heran waren. Aber ſie warteten vergeblich auf den letzten Mann, dem die Pflicht mehr wog als das iunge Leben. Kriegsberichter Hanns H. Reichardt. kers beſonders hervor. Prof. Junkers, der ſich trotz ſeiner Arbeiten am Schwerölmotor eingehend mit dem Flugproblem beſchäftigte, erkannte 1910, daß die aus Gründen der Gewichtserſparnis im Flug⸗ eugbau verwendeten Stoffe(Holz, Stoff und braht) wenig zweckmäßig waren. Seine der Zeit vorauseilenden Erkenniniſſe führten zu dem G eit⸗ fliegerpatent von 1910. Damit war die Grundlage des Ganzmetallflugzeuges e Junkers ſetzte an die Stelle der ſperrigen, weit auseinandergezoge⸗ nen Doppeldeckerzelle oder des mit vielen Drähten verſpannten Eindeckers den unverſpannten freitra⸗ enden Flügel. Heute fliegt die ganze Welt nach — grundſätzlichen Bauart des 1en„Blecheſels“ feri der Spitzname lautete), der Ende 1914 flug⸗ war. Auch im gegenwärtigen Kriege ſind die 8 nkersflugzeuge, beſonders die Stukas, chrecken unſerer Feinde. Unſere Stukas vollbringen bei Luftangriffen auf befeſtigte Stellungen, vor allem aber auf Punkt⸗ ziele, immer wieder Höchſtleiſtun en. Der erſte deut⸗ ſche Sturzkampfflieger war Guſtav Tweer, der on vor dem erſten mit waghalſigen Sturzflügen von ſich reden machte. Altmeiſter Hans 'rade bildete ihn in Bork bei Brück in der Mark Brandenburg zum Piloten aus. Die 1913 von Grade herausgebrachte erſte Sturzflugmaſchine flog Tweer. Ueber der Netter Heide bei Osnabrück konnte man eines Tages die Senſation des erſten Sturzfluges miterleben. Tweer übertraf mit ſeinem kunſtfliege⸗ riſchen Können den. fanß in Pégoud, der ſeine Kunſtſtücke in der Luft auch in Berlin⸗Johannistal hatte. Tauſenden ſtockte der Atem, als der Pégoud“ ſeine Kapriolen über den Flug⸗ drehte. Das Schickſal ereilte Tweer am 1. November 1916 bei der Erprobung einer neuen Kampfmaſchine. Als er in etwa 1000 Meter Höhe tollkühne Figuren flog, überſchlug ſich die Maſchine und Tweer ſtürzte tödlich ab. Sein Opfer war je⸗ doch nicht vergeblich. ie deutſchen Sturzkampf⸗ flieger bewähren ſich im gegenwärtigen gewaltigen Ringen immer wieder aufs neue. Die Führung des deutſchen Heeres bekundete als erſte verantwortliche Heeresleitung ein ernſtes Intereſſe für den Fallſchirmabſprung, als ſie im Jahre 1889 den Amerikaner Lexoux auffor⸗ derte, vor Offizieren des Großen Generalſtaͤbes V der gezeigt in Albonĩen erklärt sich unabhängig DXBE Berlin, 25, September. In Albanien»at ſich nach dem Verrat der Regierung Badoglio und der Flucht des albaniſchen Miniſternräſidenten ein nationgles Komitee gebildet, das die verantwort⸗ liche Führung des zur Zeit führungsloſen und von anarchiſtiſchen Zuſtänden bedrohten albaniſchen Staates auf dem Boden der Unabhängigkeit Albaniens übernommen bat. Das nationale Komitee hat ietzt zur Führuna der Regierungs. geſchäfte einen Arbeitsausſchuß eingeſetzt und hat ſich an die Reichsregierung mit der Bitte um Anerkennung gewandt. Die Reichsregierung hat dem nationalen Komitee dieſe Anerkennung aus⸗ gefprochen und ſich bereiterklärt. mit dem Arbeits⸗ ausſchuß als vorläufige Regierung aufs engſte zuſammenzuarbeiten. Geschäftsspekulationen der Anglo-Amerikaner auf ltalien „Genf, 25. September. Anglo⸗amerikaniſche Ge⸗ ſchäftsleute beſitzen ein ſtarkes Intereſſe an, der italieniſchen Induſtrie“ ſchreibt die britiſche Zeit⸗ ſchrift„Tribune“ Um dieſes Intereſſe zu regli⸗ ſieren. babe ſich eine Gruvve amerikgniſcher In⸗ duſtrieller zu einem„Rat zur Beſchützung feind⸗ lichen Eigentums“ zuſammengetan. Dieſer. Rat führe auch bereits Verhandlungen mit USA⸗Regie⸗ rungsvertretern und beſpreche dabei Fragen, wie den Betrieb der italieniſchen Induſtrien. die in den„befreiten Ländern“ ſich ergebende Wiri⸗ Enis, hieler 1nit as vorläufige Ergebnis dieſer Bemühungen der USA⸗Induſtriellen ſei die Ernennung eines Zivilen, Direktors für Wirtſchaftsonerationen in Kalien“ geweſen, der— bemerkt„Tribune“ froniſch— ſeine Stimme wirkungsvoll beim„Wie; deraufbau in Italien“ laut werden laſſe. Schwere USA-Schiffsverluste vor Finschhafen Tokio. 25. September. Am 22. September lande⸗ ten ſtarke amerikaniſche Truppenverhände in Finſchhafen(Neuguinea). Javpaniſche Beſatzungs⸗ kruppen ſtellten ſie zum Kampf. Im Augenblick finden heiße Kämpfe ſtatt. Luftverbände des japa⸗ niſchen Heeres und der japaniſchen Marine führten ſtarke Angriffe gegen die Transporte und Lan⸗ dungstruppen bei Finſchhafen und erzielten vom 21. bis 23. September folgende Erfolge: Drei Kreuzer, zwei Zerſtörer und ein großer Transporter wurden verſenkt. zwei Kreuzer und zwei mittlere Transporter in mg zwei weitere Kreuzer wurden durch Bombentref⸗ fer beſchädigt. In Luftkämpfen wurden 22 feind⸗ liche Maſchinen abgeſchoſſen. Außerdem gelang es den japaniſchen Fliegern an 15 Stellen dex Lan⸗ „dungsgebiete Brände zu verurſachen. Auf japani⸗ ſcher Seite ſtürzten ſich 16 Maſchinen vorſätzlich auf feindliche Ziele oder werden vermißt. ln wenigen Zeilen Dr. Dorpmüller bei Antonescu. Der E weilende Reichsverkehrsminiſter Dr.— ler wuxde am Freitagvormittag vom rumäni⸗ ſchen Staatsführer. Marſchall Ant onescu empfangen. Der Audienz wohnten der deutſche Geſandte in Bukareſt. Freiherr v. Killinger und der rumäniſche und Verkehr Buſchils bei. Bericht der Zeitſchrift„Time“ hatte man in den ÜSaA die Inſaſſen eines Zucht⸗ Lebensmittelbücher an die Haushaltungen des ganzen Stagtes betraut. Wie ſich jetzt herausſtellte. wurden dabei zahlreiche Bücher von den Zucht. häuslern unterſchlagen. Andere unterſchlugen Geld und ungeſtempelte Briefmarken aus Antragsbriefen der Bevölkerung. Außerdem fanden viele Haus⸗ frauen zu ihrem Entſetzen in Umſchlägen neben den Lebensmittelbüchern obſzöne Liebesbriefe von Sträflingen vor. Das waren die premieren der fliegerel August Euler erhielt das erste flugꝛeug · Führerꝛeugnis/ Proi. Junlers, Kon strulteur des 1. Ganzmefollflugzeuges einen Fallſchirmabſprun aus einem Militärballon vorzuführen. 50 Jahre ſpäter iſt der Fallſchirm in der deutſchen Wehrmacht ſelbſtverſtändlicher Aus⸗ rüſtungsgegenſtand einer Spezialtruppe der Luft⸗ waffe. Die Fallſchirmjäger, die in ſinkender Schnelle vom Himmel fallen, um den Kampf hinter die erſtmalig in Erſcheinung getreten und haben ſich wiederholt hervorragend bewährt. Daneben iſt der Fallſchirm als„Rettungsring der Luft“ im Falle ernſter Gefahr in der Regel die letzte Rettungsmög⸗ lichkeit der Flugzeugbeſatzungen. Der erſte Fall⸗ ſchirmabſprung eines deutſchen Soldaten erfolgte am 13. Aunz 1916 unweit Reims in der Cham⸗ pagne. Nachdem bei der Feldluftſchiffer⸗Abtlg. 14 Ende 1915 ein Ballon abgeſchoſſen worden war, wo⸗ bei beide Beobachter tödlich verunglückten, forderte der Abteilungsführer, Hauptmann Martens, Fall⸗ ſchirme an. Sie wurden 1 und zur Erpro⸗ buna mehrmals mit Sandſäcken aus den Ballonen zur Erde abgelaſſen. Für die endgültige Zuverläſ⸗ ſigkeitvanse ſtellte ſie der Gefreite Kurt Wiec⸗ zort'aus Berlin freiwillig zur Verfügung. Sein vom zuſtändigen Armeeoberkommando genehmigter Abſprung, mit den primitivſten Mitteln unternom⸗ men, gab Anlaß zu Verbeſſerungen des Fallſchirms. Der erſte Luftangriff mit einem Flugzeug erfolgte im Jahre 1912 während des türkiſch⸗bulga⸗ riſchen Krieges auf Adrianopel. Nachdem eines der wenigen Flugzeuge, über die die bulgariſche Armee damals verfügte, einen Aufklärungsflug nach Adria⸗ nopel durchgeführt hatte, wurde es zwei Tage ſpäter erneut eingeſetzt, um Bomben zu werfen. Die Bom⸗ benladung beſtand aus zwei in einer Kiſte mitge⸗ führten Granaten, die mit der Hand abgeworfen werden mußten. Das wiederholte Erſcheinen des feindlichen Flugzeuges erregte paniſchen Schrecken, da ein großer Teil der Bevölkerung von Adrianopel bis dahin überhaupt noch kein Flugzeug geſehen hatte. In der Nähe des Bahnhofs warf der bul⸗ gariſche Offiziers⸗Pilot ſeine Bomben ab. Sie er⸗ plodierten jedoch nicht, ſo daß kein Schaden an⸗ gerichtet wurde. Hakenkreuzbanner Verlag und Druckerel G. m. b.., Verlagsdirektor: Dr. Walter Mehls(z. Z. i..). Schrift- leitung: Hauptschriftleiter: Fritz: Kaflser. Stellver- treter Dr. Heinz ZBerns. Chef vom Dienst: Julius E t à. Miniſter für öffentliche Arbeiten Den Bock zum Gärtner gemacht. Nach einem hauſes mit dem Verſand der 2,3 Millionen 4 4 feindlichen Linien zu tragen, ſind in dieſem Kriege —. 4 4 0 In den B wo es träg des Landes i die Entſcheid ohne Wehlei „Dieſe Här ſcheidung ohr gerg gleichſa derweil ſich in auftat, darin ———*— Feuer zerſchn Der 50 und es war v daß er keinen zwiſchen hier einem zum a ließ, was ſe war. Ja, wer Hoöfen auch,: dafür vorbeſt gere anderwä die Brüder w auf unzertren reich des einö eine Entſcheid „Du bekommf oder mußt ſti tun, wie es e angemeſſen iſ Verſäumnis. machen, u fſagte:„Alles Nun, das iſt der Vater ſto telnd von den weg mit harte beide: Zwei nicht. Einer: Es hub nu urweltlich un von außen kei gen anmerken allein, den 5 und beide Br menſchen, wie Leben hintral 4—0 und je ſeiner Seite. Da brachte Vlielleicht war 15 gleichfalls Aber da Hein feſter Heir ees, daß Heinr dem Neugebor Seitenblick au ſitztum zu wei Alſo wäre den geweſen, nung kommen lich gekränkt z ohne Frieden 6 der nachſah, h im Herzen, da ermaß zum er vongehen muß und ſpähte du und 0 den entſchreiten, kr fiel die ganze mit all dem 6 miteinander d ſie zur Weihn mungen getau die rechte Stü 3 Aber Hein Matthies um hörte er aus Buben; er ſeu Haus, und ſein nimmer, als r vordem den B Sie hörten Einmal hieß Arbeit erlernt für ſeine grob „Wie ich zu ber Freund, 1 len unnützen Geſchichten her ten bekommen Ich werde genommen, noch vor mir Was hatte auf den kleine auf und ab pflücken, und 4 Was tat wußte ſie alle Geſchichten vo Schloß, das hi den Buſchwim wohnten. 4 Aber Antie pviel öfter als Wehrs entlane und nickte zu über, meiſt ge graues Geſicht mals lernte ie Diritte meiſt ei lich, daß ich a wunderſchöne war. Ach, mei dingen haben Wirklich, de zog ſich auf de zuſammen, und iabhängig n Albanien»at g Badoglio und rpräſidenten ein die verantwort⸗ rungsloſen und hten albaniſchen Unabhängisgkeit Das nationale der Regierungs⸗ ngeſetzt und hat der Bitte um zsregierung hat ierkennung aus⸗ it dem Arbeits⸗ ng aufs engſte nen luf lfalien merikaniſche Ge⸗ ntereſſe an der e britiſche Zeit⸗ ereſſe zu reali⸗ erikgniſcher In⸗ eſchützung feind⸗ . Dieſer Rat mit USA⸗Regie⸗ dei Fragen, wie duſtrien. die in gebende Wirt⸗ er Bemühungen rnennung eines soperationen in erkt„Tribune voll beim„Wie ⸗ den laſſe. luste vor zeptember lande⸗ ſenverbände in ſche Beſatzungs⸗ Im Augenblick bände des japa⸗ Marine führten vorte und Lan⸗ derzielten vom örfolge: und ein großer ei Kreuzer und 1 geworfen. rch Bombentref⸗ urxden 22 feind⸗ rdem gelang es tellen der Lan⸗ en. Auf japani⸗ en vorſätzlich auf nißt. ilen Der in Bukareſt r. Dorpmül⸗ vom rumäni⸗ Ant onescu der deutſche Killinger und itliche Arbeiten t. 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Stellver- enst: Julius Et x. * In den Bergen iſt das Leben härter als anders⸗ wo es trägt gleichſam alle Schroffen und Zacken des Landes in ſich, und daraus erklärt es ſich, daß die Entſcheidung zwiſchen den beiden Brüdern ganz ohne Wehleidigkeit mit dürren Worten fiel, ohne daß ein Fremder daran gemerk hätte, daß ein Herz darüber ins Elend ging; in die Heimatloſigkeit. 4 Dieſe Härte war auch die Urſache, daß die Ent⸗ ſcheidung ohne alle äußerliche Dramatik vor ſich gerg gleichſam als eine ſtille Selbſtverſtändlichkeit, erweil ſich in den Herzen der Brüder doch die Hölle auftat, darin alles Gemeinſame, die Kindheit mit dem bunten Zierat törichter Bubenſtreiche, wie in Feuer zerſchmolz. Der Hof⸗vertrug nun einmal keine zwei Herren, und es war vielleicht des ſterbenden Vaters Schuld, daß er keinem wehtun wollte und auf der Schwelle zwiſchen hier und dort nur ratlos die Augen von einem zum andern wandte und dem Schickſal über⸗ ließ, was ſelbſt zu entſcheiden er'wohl zu ſchwach war. Ja, wenn es ſo geweſen wäre, wie in anderen Höfen auch, wo eben der Aeltere das Haus in die dafür vorbeſtimmten Hände nahm, indes der Jün⸗ 25 anderwärts fremdes Brot ſuchen mußte. Aber ie Brüder waren Zwillinge, und weil ſie von Kind auf unzertrennlich miteinander im umfriedeten Be⸗ reich des einöden Hofes gelebt hatten, war niemals eine Entſcheidung ausgeſprochen worden: So etwa: „Du bekommſt den Hof, und du gehſt in die Stadt oder mußt ſtudieren oder ſonſt etwas Vernünftiges tun, wie es eben den zweiten und dritten Söhnen angemeſſen iſt.“ Nein, das war des Alten großes Verſäumnis. Er hatte 5 Nun, emeint, es beſonders klug wenn er die Dinge laufen ließ und ſagte:„Alles ſoll ſich ſo auswachſen, wie es mag.“ das iſt nicht immer ein gutes Rezept, und als der Vater ſtarb, ſchied er beſorgt und kopfſchüt⸗ telnd von den Söhnen, die ſich über ſein Bett hin⸗ weg mit harten Augen anſahen. Denn dies wußten beide: wei Herren nebeneinander trug die Erde nicht, Einer mußte Knecht ſein. Es hub nun ein Kampf an, der in ſeinen Tiefen urweltlich und grauſam ſcheinen mochte, derweil von außen keiner den glatten Mauern dieſes Rin⸗ gen anmerken konnte. allein und b Jeder meinte, daß er, er den Herrenanſpruch geltend machen durfte, eide Brüder waren keine von jenen Edel⸗ menſchen, wie ſie in Büchern ihr Leben hintraben,— nein, jeder wollte den Beſitz 4—. und jeder glaubte das beſondere Recht auf 1 3— war es ein 1 liber da Heinrichs junges es, da einer Seite. Da brachte Heinrich das Weib auf den Hof. ufall; denn Matthias ſchickte gleichfalls an, in den nächſten Monden zu freien. eib einzog, trug ihr Heir Leib ſchon die Frucht, und ſo geſchah feſter Heinrich einen Sohn aus der Wiege hob, dem Reugeborenen mit einem ſchrägen, funkelnden Seeitenblick auf den verſtummten Bruder ſein Be⸗ 4 ſitztum zu weiſen:„Du biſt der Erbe“. Alſo wäre der ſtille, unſichtbare Streit entſchie⸗ den geweſen, und es hätte nun alles in ſeine Ord⸗ nung kommen können, ohne daß einer hätte ſonder⸗ lich gekränkt zu/ ſein b rauchen. Aber Matthies ging ohne Frieden aus dem Haus, und als ihm der Bru⸗ der nachſah, hatte er zum erſtenmal ein Brennen im Herzen, das er bislang niemals verſpürt: Er ermaß zum erſtenmal das Leid des andern, der da⸗ und ſpähte durch deſſen Ritzen die Straße entlang und 0 den Bruder in den nebelnden Herbſttag entſchreiten, krummrückig wie ein alter Mann. Da fiel die ganze Kindheit wieder über den Sieger her mit all dem Gemeinſamen, wie ſie in der Schule miteinander den andern Raufbolden getrotzt, wie ſie zur Weihnacht ihre geheimnisvollen Wahrneh⸗ mungen getauſcht und wie einer am andern allweil die rechte Stütze gefunden hatte. 5 Matthies um die Wegbiegun hörte er aus der Stube das Aber Heinrich war nicht wehleidig. Als er verſchwinden ſah, dergeſchrei ſeines dann trat er ins 2 uben; er ſeufzte einmal tief 405 Haus, und ſeine Augen waren hell, wie ſchon lange nimmer, als wäre ein Vorhang hochgegangen, der vordem den Blick verdunkelt hatte. Einmal hieß es, er habe in der Arbeit erlernt, mit von Matthies. tadt eine harte aſchinen, wie ſie der Bauer Sie hörten dann am Hof weni für ſeine groben Aecker braucht, aber keiner wußte ------------—-————————————— Mut der Eifersucht/ von H. E Blunck Geſchichten ten bekommen. ſein. Meine Die fremde Heimat/ co Ohie on K wa Genaues. Dann hieß es wieder, Matthies ſei ver⸗ unglückt, er ſei mit dem Bein in die Maſchine ge⸗ kommen und daran geſtorben. Im Hofe wurde nie das über dem Gebirge ſtand; denn es war auch das Land ihrer Heimat, und ſie fand Genüge in der ſchweren Pflicht ihrer Tage, die erhellt waren von dem Geplauder des Bübleins. Als der Krieg in das Leben dieſer Menſchen trat, nahmen ſie auch dies ohne Wehleidigkeit auf, wenngleich die Augen des Weibes dunkler wurden. Der Mann ging hinaus und ließ dem Weib das Haus und die Aecker. Da ſtand ſie oft in atemloſen Vergeſſen vor dem Büblein und ſchaute ſtaunend nach deſſen Mienen und Gebärden, darin des Man⸗ nes Leib und Seele eine wunderliche Auferſtehung feierten. Sie war ohne Ueberſchwang, aber es konnte doch geſchehen, daß ſie das Büblein an ſich zog und ihm Zärtlichkeiten zuraunte, die nur eine Mutter weiß. Es wurde ſchwer auf dem Hof. Fremde Men⸗ ſchen kamen zur Arbeit, Menſchen, deren Sprache das junge Weib kaum verſtand; denn die eigenen Männer ſtanden draußen im Feld und ließen den Weibern die Männerarbeit der Heimat. Beinahe hätte Krenkel ſich einen unangeneh⸗ men Prozeß zugezogen. Er hatte— ob aus leicht⸗ ſinniger Schwatzhaftigkeit oder Gemeinheit, das braucht hier nicht unterſucht zu werden— einige Aeußerungen getan, die geeignet waren, Benno Hahn in der Achtung ſeiner Mitbürger herabzu⸗ ſetzen. Da Benno Hahn an dieſer Achtung gele⸗ gen war, hatte er einen Rechtsanwalt zur Hilfe genommen, und weil nun Krenkel— leider, was ihn, und glücklicherweiſe, was Hahn anbetraf— die Wahrheit ſeiner Behauptungen nicht im ge⸗ ringſten nachweiſen konnte, hatte er, und darüber mußte er noch froh ſein, in einen ſchmerzhaften Vergleich willigen müſſen. Er hatte 100 Mark an das Wohlfahrtsamt abführen und außerdem im„Täglichen Morgenboten“ dieſe Anzeige los⸗ laſſen müſſen: Erklärung! Die von mir über Herrn Benno Hahn ver⸗ breiteten Behauptungen ſind unwahr. Ich nehme ſie mit Bedauern und der Bitte um Entſchuldi⸗ gung zurück und erkläre Herrn Hahn für einen Ehrenmann. Albert Krenkel. Groß und fett ſtanden nun dieſe Zeilen im „Täglichen Morgenboten“. Alle Leute in der Stadt oder doch ſehr viele konnten ſie leſen und ihre Freude daran haben, allerdings wohl weni⸗ ger, weil da jemand für einen Ehrenmann erklärt wurde, als weil ein anderer durch ein kaudiniſches Joch hatte kriechen müſſen. Krenkel ſchmeckte an dieſem Morgen das Frühſtück gar nicht; er war zu ſehr von Zorn, Groll, Wut und ähnlichen Emp⸗ findungen erfüllt. 7 Dieſer Zorn, Groll uſw. waren zunächſt ohn⸗ mächtig. Allmählich aber ſchwand dieſe Ohnmacht. verſcheucht durch einen ganz hübſchen Einfall. Am nächſten Tage aß Krenkel ſein Frühſtück ſchon wieder mit Appetit, und am zweiten Morgen nach ſeiner Abbitte ſchmeckte es ihm wie noch nie. Gerade war er damit fertig und hatte ſich eine Zigarre angeſteckt, als gewaltig an ſeiner Tür ge⸗ klingelt wurde: Benno Hahn kam mit zwei Freun⸗ den, die ihm als Zeugen dienen ſollten. Benno Hahn zeigte ein wütendes, die Freunde entrüſtete Geſichter, ein Unterſchied, der durchaus der Ver⸗ ſchiedenheit der Intereſſen entſprach. Benno Hahn hielt Krenkel eine Zeitung vor die Naſe, den eben erſchienenen„Täglichen Mor⸗ genboten“. Er fauchte:„Alſo, da hört doch alles auf! Bin ich Ihnen darum in der liebenswürdig⸗ ſten Weiſe mit einem Vergleich entgegengekom⸗ men? Wir können Sie ſich herausnehmen, dieſe Anzeige loszulaſſen?“ Und mit überſchnappender Stimme las Benno Hahn vor: Erklärung! Die geſtern erſchienene, angeblich von mir herrührende Anzeige iſt ohne mein Wiſſen er⸗ folgt und entſpricht nicht den Tatſachen. darüber geredet. Die Frau kannte das harte Geſetz, Die Abbitte ſ, Von peter kobinson ein hinterliſtiges Manöver von Ihnen, das iſt ſtanden dieſe Zeilen im„Täglichen Morgenboten“, iemand einen dummen Witz erlaubt. Was meinen Und da kam eines Morgens der Matthies. Sie erkannte ihn ſchon, als er noch weit unten bei den Apfelbäumen ging. Der Tag hatte den Glanz des Sommers aufgeſteckt und hing ſeidenblau vom un⸗ geheuren Himmel. Der Mann hinkte und hatte das Geſicht tief geſenkt, aber gleichwohl wußte ſie, wer kam, und ſie atmete ein ſchwerer und rief das Büblein aus der Weinlaube brauche ſie einen Helfer im kommenden Streit. Matthies trat in die Stube, und da er anklopfte, iel auf einmal alle Sorge von dem Herzen der rau. Er pochte an die Türe—, gottlob, das tut einer, der vermeint, ins eigene Haus zu treten. Sie ſtanden voreinander, und der Mann hatte helle Augen, ohne Trotz und ohne Bitterkeit. Falſch war nie darinnen geweſen. Er wies auf ſein ver⸗ krüppeltes Bein und ſagte: „Draußen können ſie mich nicht brauchen. Das hat die Maſchine gefreſſen. Aber ich dachte mir, daß die fremden Menſchen auf dem Hof eine Männer⸗ fauſt wohl vertragen.“ Dann er und ſagte langſam, jedes Wort für ſich:„Ich meine, nur der⸗ weil. Bis der Heinrich wieder daheim iſt.⸗ Er wartete nicht auf Antwort, und jetzt gab er dem Büblein die Hand, dann erſt dem Weib. Es war eine grobe Hand, ſchier wie die des Heinrich. Da wies ſie auf den Seſſel, und der Mann ſetzte ſich langſam und feierlich und griff mit andächtigen Händen nach dem Brot. Albert Krenkel. Ja, viel größer und fetter noch als die dem Herrn Benno Hahn ausgeſtellte Ehrenerklärung und war zu verſtehen, daß Hahn ſich ſchändlich ärgerte. Krenkel aber blieb ganz gelaſſen.„Ja, was wollen Sie eigentlich? Da ſteht doch ausdrücklich: geſtern erſchienene Anzeige. Die Erklärung, die Sie beanſprucht haben, iſt aber ſchon vorgeſtern erſchienen. Wo iſt da ein Zuſammenhang? Wes⸗ halb regen Sie ſich auf?“ Benno Hahn lachte höhniſch, ſeine Freunde lä⸗ chelten ironiſch.„Das iſt eine dumme Ausrede. Ob geſtern oder vorgeſtern— darauf achtet doch kein Menſch, daran denkt ja niemand. Das iſt eine Gemeinheit. Jeder, der das heute lieſt, denkt natürlich 1 Krenkel unterbrach Benno Hahn.„Bitte, re⸗ den Sie nicht von Gemeinheit, Sie ſind hier in meiner Wohnung. Meine Herren“— er wandte ſich an Hahns Freunde—„wollen Sie ſich gefäl⸗ ligſt anſehen, was geſtern— beachten Sie: geſtern in dieſer Zeitung geſtanden hat!“ Damit breitete er den„Täglichen Morgen⸗ boten“ vom vorigen Tage aus. Aber er mußte die beiden Herren beinahe mit den Naſen darauf ſtoßen, denn ganz winzig, anz verſteckt, verborgen wie ein Veilchen, ſtand da unter den vermiſchten Anzeigen: Reizende iunge Hunde verſchenkt e Albert Krenkel. „Sehen Sie, meine Herren: da hat ſich irgend Sie, wie viele Leute geſtern gekommen ſind und reizende jiunge Hunde von mir gewollt haben! Dagegen mußte ich mich doch wehren, das war doch mein gutes Recht.“ Krenkel ſprach mit den Tönen des Biedermanns. Aber Benno Hahn wollte nicht an den Bieder⸗ mann glauben. Er ſagte, er würde gleich zu ſei⸗ nem Rechtsanwalt gehen, und das wird er wohl auch getan haben. Was nun aus der Sache werden wird— ja, das muß man abwarten. Heute im Rundfunł Reichsprogramm:“.—.30: Orgelkonzert aus der, Kaiſer⸗Wilhelm⸗Gedächtniskirche zu Ber⸗ lin: 10.10—11: Vom großen Vaterland: 11.30 bis 12.30; Aus Oper, Operette und Tanz: 12.40—14: Das deutſche Volkskonzert. 15—16: Muſikal. Skiz⸗ zen: 16—18: Was ſich Soldaten wünſchen: 18—19: Konzert des Hamburg, Philharmoniſchen Staats⸗ orcheſters; 20.20—22:„Zauber der Muſik“, Operet⸗ tenklänge und rhythmiſche Weiſen.— Deutſch⸗ landſender:—.30: Orgelkonzert:—10: Un⸗ ſer Schatzkäſtlein; 18—19: Komponiſten im Waf⸗ fenrock; 20,15—21: Muſikal. Koſtbarkeiten; 21—22: in die Stube, als „Der Herbſt“ aus Haydns„Jahreszeiten“. Nächtlcher Augenblick Das Stückchen Himmel Steht im Fensterkreuz. Ein Stern strömt auf darin, Ein Baum wacht sanft. Nun bricht das Sternenlicht lm Funkenfeuer, Und wie des frohen Menschen Hand Die Weihnachtskerzen nacheinander zündet. Legt sich ein blauer Diamant Getreulich hinterm andern In meines Nachthaums rieselig Geüst. Ich weiſt, es ist nicht so. Ich weiſt, und doch ists so: So lächl ich kriedlich ins Verschollene Und preis und bete das Geheimnis an. Der bezwungene Kanzler Während ſeiner verſchiedenen Kuraufenthalte in Kiſſingen beſuchte Bismarck auch häufig das Theater. Eines Sommers war der bekannte Münchener Dialektkomiker Konrad Dreher von der Kurverwal⸗ tung zu einem Gaſtſpiel eingeladen. Bismarck wohnte der Vorſtellung in einer der an die Bühne ſtoßenden Logen bei. Dreher, angeregt durch den Gedanken, vor Deutſchlands großem Kanzler zu ſpielen, brachte ſeine Kunſt in ſo vollendeter Weiſe, daß das begei⸗ ſterte Publikum ihm mehrfach bei offener Szene Beifall zollte. Ob den Kanzler an dieſem Abend beſonders ſchwerwiegende Probleme be⸗ ſchäftigten oder ob er den bayeriſchen Dialekt des Komikers nicht verſtand, bleibt dahingeſtellt, jeden⸗ falls verzog Bismarck keine Miene trotz des toſen⸗ den Lachens um ihn. Er ſaß todernſt auf ſeinem latz. Als Dreher ſchon nach dem erſten Akt einen un⸗ geheuren Lorbeerkranz von der Kurverwaltung überreicht erhielt, trat er in ſpontaner Begeiſterung an die Rampe, dicht an die Loge des Kanzlers und reichte ihm, ihm auf dieſe Weiſe huldigend, den Kranz hinein. Der Fürſt, der zwar applaudierend, aber immer noch ernſten Geſichts'an der Logenbrüſtung ſtand, ſtutzte, nahm aber doch den Kranz entgegen und las dann die Aufſchrift der Schleife. Plötzlich brach Bismarck in ein ſchallendes herz⸗ liches Lachen aus. Die Inſchrift lautete:„Dem größten Komiker Deutſchlands.“ Rudolf Schwanneke. Anekdoten Das kleine Provinztheater, an dem ſich Eugen Klöpfer die erſten Lorbeeren verdiente, beſaß einen Souffleur, mit dem die Schauſpieler verlaſſen wa⸗ ren, wenn ſie ſich auf ihn verließen. Klöpfer war ein eifriger Rollenſtudierer, und ſo konnte er nach einer Vorſtellung es wagen, dem Souffleur, durch deſſen Nachläſſigkeit die Vorſtellung bald verun⸗ lückt wäre, den Vorſchlag zu machen:„Mein ieber, wenn Sie ſich wieder einmal während meines Auftretens im Textbuch nicht genau aus⸗ kennen, dann hören Sie nur auf mich und ſprechen alles leiſe nach.“ Der Hofnarr Auguſt des Starken, Kurfürſt von Sachſen und König von Polen, der ſeinem Herrn, weil dieſer es gern hörte, des öfteren damit ſchmeichelte, daß er ein zweiter Alexander der Große werden würde, miſchte ſeiner Lobrede ein⸗ mal ſo deutlichen Spott darüber bei, daß der Köni mit einem Stuhl nach ihm warf. Der Narr ſa ſeinen Herrn vorwurfsvoll/ an und fragte ihn ver⸗ wundert:„Majeſtät, ſoll auch der Narr nicht mehr die Wahrheit lehem dürfen?“ Das beſänftigte Augugſt den Starken, und er fragte:„Sage, Narr, glaubſt du auch in Wirklichkeit nicht an mein kom⸗ mendes großes Reich?“ Der Narr blinzelte liſtig und antwortete: „Doch, mein Herr und Gebieter, ich glaube daran, denn ich bin ja ein Narr.“ Der Führer hat den Leiter der Opernſchule an der Landesmuſikſchule Nürnberg, Dr. Adalbert Kalix, zum Profeſſor an der Staatlichen Hoch⸗ ſchule für Muſik in Stuttgart ernannt. Prof. Dr. Kalix iſt auch Leiter der Opernſchule an der Stuttgarter Muſikhochſchale. Wie ich zum erſten Mal zu Waſſer ging? Lie⸗ ber Freund, das iſt wieder eine von jenen vie⸗ len unnützen Fragen, die große abenteuerliche ervorlocken wollen und kleine Antwor⸗ Ich werde ungefähr fünf Jahre alt geweſen ltern waren zu der Zeit auf der errlichen alten Waſſermühle eines Verwandten n Oſtholſtein zu Beſuch und hatten für mich ein Kindermädchen aus dem Ort, Antieleen, in Dienſt genommen, deren große blaue Augen ich heute noch vor mir ſehe. Was hatte Antieleen zu tun? Sie ſollte mich auf den kleinen ſchmalen Wegen des Mühlgehölzes auf und ab führen, ſie ſollte Blumen mit mir pflücken, und ſie ſollte mir Geſchichten erzählen. Was tat Antieleen ſtattdeſſen? Geſchichten wußte ſie allerdings ohne Ende, lange, atemloſe Geſchichten vom Mühlenteich, vom verſunkenen Schloß, das hier einmal geſtanden hatte und von den Buſchwiweken, die in den Wucherblumen wohnten. Aber Antieleen hatte anderes vor. Sie ging viel öfter als nötig am Graben unterhalb des Wehrs entlang, ſie blieb hinter den Büſchen ſtehen und nickte zu meinem Erſtaunen zur Mühle hin⸗ über, meiſt gerade dann, wenn drüben ein mehl⸗ graues Geſicht aus dem Fenſter hing. Schon da⸗ mals lernte ich dumpf, daß dies Zuwinken für Dritte meiſt ein Aergernis iſt. Ja, ich weiß deut⸗ lich, daß ich auf den Müllerknecht oder auf meine wunderſchöne flachshaarige Antieleen eiferſüchtig 6 war. Ach, meine bitteren Erfahrungen in Liebes⸗ dingen haben früh begonnen. Wirklich, der Zorn meiner fünf jungen Jahre ſich auf das Geſpenſt aus hem Mühlenfenſter mſammen, und wenn ich mich auch von früh auf lieber an die weiße ſtatt an die ſchwarze Magie gehalten habe, ſo wünſchte ich dieſem Fremden da drüben alle Strafen böſer Könige und dunkler Schatzſucher an. Grund genug zur Eiferſucht hatte ich! Nicht nur, daß Antjeleen jener verwünſchten Weißjiacke zunickte— nein, das Bartgeſicht winkte wieder! Und viel ſchlimmer als das: während ich Ver⸗ ſtecken ſpielte, kam einmal ein leiſer Pfiff, und meine ſchöne heldhafte Freundin verlor ſich wie von ungefähr und ließ mich mitten in hohen Far⸗ ren allein. Ich merkte die Liſt, ich war ſehr trau⸗ rig und fühlte mich einſam. Aber ich blieb doch ruhig und tappte langſam einen Weg für mich, bis ich zu meinem Schrecken vor mir Antieleen neben dem weißen Geſpenſterkerl ſtehen ſah. Da brüllte ich wie von der Natter geſtochen, und der Mehlige war wie im Huſch von dannen. Wirklich, als ich die ſcheuernden Fäuſte von den Augen hob, war es, als ſei kein Menſch jemals dageweſen. Das ſagte mir auch Antieleen einen halben Tag lang. Sie redete und lachte mich aus, bis ich ſelbſt an meinem Wiſſen zu zweifeln begann. Sie er⸗ zählte dem Verſtockten auch noch einmal die aller⸗ ſchönſten Geſchichten, die immer darauf hinauslie⸗ fen, daß die Augen den klügſten Leuten etwas vor⸗ geflunkert hatten. So brachte ſie mich mit viel Zärtlichkeit dazu, daß ich das Erlebnis in mich verbiß und niemandem davon erzählte. Aber ich traute von nun an all ihren Geſchich⸗ ten nicht recht. Ich war vom Gläubigen zum Zweifler geworden, der, um ſeine Antieleen zu ſchützen, die Augen offen hielt und die Mühle mit ihren grünen Geſichtern und weißen Geſpenſtern nicht mehr aus dem Blick ließ. Wie ſehr ich recht hatte! Es war am Tag nach einem furchtbaren Gewitter. Wir pflückten gerade eine Grasſpieren, die, aus ihrem Mutterkelch wie mein ſchönes, liebes Mädchen von dem entſetz⸗ gezogen, weiß und zart und wundervoll würzig ſchmeckten. Sie wuchſen dem Mühlenteich am näch⸗ ſten auf feuchtem Untergrund. Ich kann heute nicht mehr ſagen, von welcher Art ſie waren, ich weiß nur, daß ſie beſſer als die zarteſte Birne mundeten. Ich ſuchte denn auch ſo eifrig, ich über⸗ hörte,daß zur Mittagsſuppe gerufen wurde, ich überſah, daß wir wie ungewollt hinter die dünnen Erlen geraten wgren, die mir ſonſt unheimlich ſchienen. Ich hörte nur auf einmal einen halb⸗ lauten erſchrockenen Ruf, kam hoch und ſah gerade, lichen weißen Feind gejagt und gegriffen wurde, und wie der Unhold mit ſeinem grauſamen Gebiß immer näher und näher an ihr Geſicht kam, um ſie zu freſſen. Und ich gewann ſolchen Mut, ich ſchoß dem Geſpenſt blind in die Kniekehlen und ver⸗ ſuchte mit ihm um meine Antieleen einen Ring⸗ kampf auf Tod und Leben. Der Manmn aber erſchrak über den unvermute⸗ ten Angreifet ſo ſehr, er brüllte und keilte in ſeiner Ueberraſchung nach hinten aus. So wirbelte ich in die Erlen hinein und von da mit einem dumpfen Plumps kopfüber in den Mühlenteich. Der wilde Kerl hat mich ſelbſt wieder heraus⸗ geholt, das war das Bekümmerndſte von allem. Ich heulte ihn zum Dank an, als ſtäke ich am Spieß. Ich weiß auch noch deutlich, wie alle Fen⸗ ſter aufgingen und ſogar der Oheim den Kopf zur Mühle hinaushing. Ich erinnere mich, wie ich pudelnaß von Antieleen ins Haus geſchleppt wur⸗ de und nur immer ärger brüllte, vor Wut über das Waſſer, vor Wut über den Mehlkerl und zu⸗ gleich auch, weil, ſolange ich noch ſchrie, alle um mich herumſtanden und mich tröſteten. Ich glaube, ich habe darüber zu erzählen ver⸗ geſſen, wie eigentlich alles gekommen iſt; vielleicht begriff ich auch, daß man von ſeinen Niederlagen nicht viel reden ſoll. Aber etwas ſehr Arges und war aufgewacht: der Mut der Eifer⸗ u Ein Meiĩster der Erdkunde Am 25. September wird Albrecht Penck 85 Jahre alt Albrecht Penck, der Altmeiſter der geographiſche Wiſſenſchaft und Führer zur neuen Geographie. ha in großzügiger geſtaltexiſcher Arbeit die Ziele der Erdkunde weiter geſteckt als ſeine großen“ Vorläu⸗ fer. Er hat neue Verbindungsfäden zwiſchen der Erdkunde und den Naturwiſſenſchaften. infonderheit der Geologie. zwiſchen Erdtunde und Kunſt und Erdkunde und Politik und Geſchichte geknüpft. Sein Hauptwerk, die zweibändige„Morphologie“ der Erdoberfläche“, wies den Einfluß des Klimas auf die Geſtaltung der Länder nach. Er fand eine neue Regel zur Auffindung des Waſſergehalts der Flüſſe und eine neue Theorie der Schwankungen des Kli⸗ mas ſowie des Meeresſpiegels. Die ganze Welt at er bereiſt u, es ſind nur ſehr wenige Länder der rde, die er nicht beſuchte. Auf ſeinen zahlreichen Forſchungsreiſen ging er u. a. auch den Fragen der Welternährung nach. Dem Eiszeitproblem hat Penck jahrzehntelanges Studium Aünzzer Schon die erſte Schrift des 24⸗ jährigen Münchener Privatdozenten, die preisge⸗ krönt wurde, behandelt die viexmalige„Verglet⸗ ſcherung dex deutſchen Alpen“. Vor 13 Jahren ge⸗ lang dem Gelehrten der Nachweis eines Gletſcher⸗ ſchliffes in unmittelbarer Nähe von Mittenwald, des größten bis dahin in Deutſchland gefandenen. ein Zeichen dafür. daß vor etwa 20 000 Jahren der Eisſtram vom Karwendel hinah durch„das Tor von Mittenwald“— ſo nannte Penck ſeine Schrift darüber— nach Oberbayern floß. Als 7jäbriger gab er ſich dem Studium der griechiſchen Erde hin. und zwei Jahre dangch erſchienen ſeine„Griechi⸗ ſchen Landſchaften“, Schilderungen in denen Wiſ⸗ und Kunſtgefühl enge Verbindung ein⸗ Der Führer hat dem ordentlichhn Profeſſor Geb. Reg.⸗Rat Dr. Anton Stoß in Polln bei Bachau aus Anlaß der Vollendung ſeines 85. Lebensjahres in Würdigung ſeiner Verdienſte um die tierärzt⸗ liche Forſchung die Goethe⸗Medaille für Kunſt und Wiſſenſchaft verlieben. groß-Mannheim ODeutoeſier Jungenmut Atemlos, wie zu den letzten zwanzig Metern beim Endſpurt des Hundertmeter⸗Laufes, kamen, als der Buchladen an unſerer Ecke ſchon beinahe völlig ausgebrannt war, drei Hitler⸗Jungen ange⸗ ſtürmt. Die Folmmen leckten an Kaſſe und Theke, an Schaukäſten und Regalen. Die drei hatten mit dem Buchladen nichts zu tun, ſahen nur das Feuer, das britiſche Brandbomben ausgelöſt hatten, ſie kamen, um zu retten, was noch zu retten war, Viel war's nicht mehr, immerhin wurde mancher Band, wurde manches Bild und mancher gute Kunſtdruck mit ſchnellem Griff von den Wänden geriſſen und ins Freie gebracht. Ich bewunderte den Schwung dieſer Jungen. Nun, ich konnte ihnen gleich neue lohnende Ziele geben für ihren Tatendrang. Mut⸗ ter., die unten im Hof ihres Hauſes ſtand, traute ſich nicht mehr in ihr Heim. Es lag oben im drit⸗ ten Stock, im Hinterhaus, und eine Sprengbombe atte einen Teil des Mauerwerkes fort und in die iefe geriſſen. Die Decke hing ſchief, im Gebälk kniſterten die Flammen, der Boden ſchwankte, als wir zu viert den Aufſtieg gewagt hatten. Aber wir ſchafften es. Die Nähmaſchine konnten wir bergen, von den guten, nagelneuen Schuhen leider nur den linken, weil der rechte in dem kunterbunt durchein⸗ andergewirbelten Hausrat einfach nicht aufzu⸗ ſtöbern war, die Flaſche Oel gar, die Mutter. S. ſo nach und nach als Vorrat für knappſte Tage oder für irgendein Familienfeſt zuſammengeſpart hatte. Draußen auf dem Gehſteig vermißten wir Fritz. den Vierzehnjährigen. Schon wollte uns Sorge er⸗ füllen, daß er oben in der Wohnung den Flur ver⸗ fehlt und die Treppe nicht gefunden hätte. Da ſahen wir ihn, vorſichtig Stufe für Stufe gehend, ein Vogelbauer auf dem Arm.„Der Vogel!“, rief er uns zu,„faſt wäre er verbrannt!“ Auf dem alten Tafelklavier hatte Fritz den Wellenſittich geſehen, wir und voller Angſt zwiſchen den dünnen Stäben flattern, und gleich hatte er ihn gefaßt. Kobolde ſpielten Fritz freilich in dieſer Nacht einen Streich. Wir fanden das Bauer an der Hauswand wieder, als wir uns den Schweiß von der Stirne wiſchten und unſer„Werk“ betrachteten. Den Wellenſittich aber ſahen wir nicht mehr, ſo lange wir auch ſuch⸗ ten. In einem unbewachten Augenblick muß er ausgeflogen ſein, fort über die Stadt, die unter Rauch und Feuerſchein lag. Indeſſen: Fritzens Jungenſinn und Jungenmut bleiben darum ungeſchmälert. Ein echt deutſcher Weſenszug: durch das Krachen feurig einſtürzender Mauern trug ein deutſcher Junge einen ſchutzloſen, verängſtigten Vogel. Echte Jungen ſind einander in jedem Lebensalter darin gleich. Wenn es gilt, Leben zu retten, gibt es keine Gefahr für ſie O. Sch. Bis 17. oklober verlängert lange gelten die Reiſemarken? einem Erlaß des Reichsminiſters für Er⸗ nährung und Landwirtſchaft vom 9. Sennes 1913 wird die Gültigkeit der alten Reiſe⸗ und Gaſt⸗ tättenmarken und Lebensmittelmarken über den 39. September hinaus vorerſt bis zum Ablauf des 17. Oktober 1943, d. h. bis zum Ende der 54. Zu⸗ ieilungsperiode, verlängert. Fünf Sthulen am Mittwoch Mit dem dritten Sonderzug, der am Mittwoch⸗ pormittag, 29. Sept., abfährt, reiſen die zur Ver, ſchickung kommenden Schüler und Schülerinnen der Uhlandſchule, Wohlgelegenſchule, Peſtalozziſchule, Läfertalſchule und Albrecht⸗Dürer⸗Schule. Die Ghalen und Schülerinnen der 5. bis 8. Klaſſe dieſer Schulen treten am Mittwochvormittag 7 Uhr ab⸗ reiſebereit vor ihren Schulen an. Ab Montag gibt's Bohnenkaffee. Die Sonder⸗ zuteilung von 50 Gr. Soneeife an Per⸗ ſonen über 18 Jahre kann ab Montag, 27. Sept., bei den Kleinhändlern gekauft werden. Es emp⸗ fiehlt ſich, eine Düte mitzubringen.— Wegen der Zuteilung von Süß waren an Perſonen unter 18 Jahren wird Näheres noch bekanntgegeben. Wer kriegt ein Ei? Die Bekanntmachung des Städt. Ernährungsamtes Mannheim vom 24. Sept. at, wie uns heute mitgeteilt wird, nur Gültigkei f5 die Gemeinden des Landrats des Kreiſes.22 heim— Ernährungsamt Abt. B. Für die Ver⸗ braucher von Mannheim⸗Stadt gilt zum Bezuge von 1 Ei der Lieferabſchnitt a der Reichseierkarte 54. Die Kleinverteiler haben die Lieferabſchnitte a bei Abgabe der Ware abzutrennen, aufzukleben und bei der Markenabrechnungsſtelle abzugeben. Vollſüße Milch für Kleinſtkinder. Der Mann⸗ heimer Milchzentrale AG. iſt es, wie das Städtiſche Exnährungsamt mitteilt, einige Tage lang nicht möglich, die ganze Vollmilchmenge zu paſteuriſieren und⸗damit, in vollſüßem Zuſtande zu liefern. Die Verbraucher müſſen daher damit rechnen, daß auch anſaure Milch geliefert wird. Die Milchhändler ſind gehalten, auch dieſe Milchnurgegen Mar⸗ ken abzugeben. Vollſüße Milch ſollen ſie bevorzugt an——73 mit Kleinſtkindern abgeben. Lehrkräfte melden ſich. Lehrkräfte, die bei de Verſchickung der Schüler noch nicht benötigt 5 und auch nicht bei der Stadtverwaltung eingeſetzt f97 melden ſich, wie das Stadtſchulamt mitteilt. 0 5 rt bei ihrer zuſtändigen Ortsgruppe. Das Stadtſchulamt befindet ſich ab ſofort in de Weberttaſe. 18 4 Bettfedern nur auf Bezugſchein. Wie die„Tex⸗ til⸗Zeitung“ mitteilt, hat die Reichsſtelle für Klei⸗ dung die Liſte der bezugbeſchränkten Bettwaren dahin erweitert, daß auch Bettfedern und Stroh⸗ fäcke von Verbrauchern nur auf Bezugſchein bezoge werden können. Ferner iſt die 511 Pehehende Punktfreiheit für einige Arten von Handſchuhen aufgehoben worden. Alle Handſchuhe ſind jetzt alſo bezugbeſchränkt und nur auf Kleiderkarge beziehbar, ſoweit nicht die Abgabe vorläufig über⸗ haupt geſperrt und Fliegergeſchädigten vorbehalten iſt. Einer Mitteilung der Fachgruppe Bekleidung der Wirtſchaftsgruppe Einzelhandel iſt zu entneh⸗ men, daß Stroh⸗ und Trauerhüte für Frauen von dem geltenden Verkaufsverbot ausgenommen wor⸗ den find. Strohhüte und Trauerhüte für Frauen beſondere die von res, nötigenfalls im Dienſtſtellen der Schulverwaltung und unter grund⸗ deutſchen Heimſchulen oder in Erziehungsanſtalten unterbringen wollen, hörigen des „Nach mannheim nur gegen Ausweis“ Die Schlange vor den Schaltern war zu lang. irgendwie mußte man ihr den Schwanz abhauen. Nicht nur bei uns in Mannheim, wo man ſeinen Zug nach Heidelberg verpaßte, weil's beim beſten Willen nicht unter einer halben Stunde abging, ehe man das braune oder grüne Pappſtückchen in der Hand hielt, mit dem man durch die Sperre und auf den Bahnſteig kommt. In Heidelberg drüben war's nicht anders. Einige Tage noch, und man hätte die Rückwand des Heidelberger Hauptbahn⸗ hofes herausbrechen dürfen, damit die Menſchen⸗ kette Platz habe, ſich länger und länger auszu⸗ ringeln. Die Züge faßten kaum noch die Reiſenden. Morgens von Heidelberg nach Mannheim, abends von Mannheim nach Heidelberg. Ab 18 Uhr wurde es auf dem Mannheimer Hauptbahnhof lebensge⸗ fährlich, ab 19 Uhr landeten nur noch Halbneger in der nachbarlichen Univerſitätsſtadt, weil keine Tür der alten Waggons zwiſchen Plattform und Wageninnern mehr zuzudrücken war und der Ruß. den die mehr als luſtig aualmende Lokomotive in einer wallenden ſchwarzen Rauchfahne am Zug ent⸗ lang ſchwenkte und als Körnerregen in die Abteile ſäte, mit dem Schweiß auf den Geſichtern einen unverwiſchbaren grauen Hautton erzeugte. Man taſtete mit dem Blick die Schlangen ab, man ſortierte mit dem Auge die Mitreiſenden. Sollten das wirklich alles ausgebombte Mann⸗ heimer ſein, die in Heidelberg ihr Notquartier fanden und in der Frühe des Tages wieder zu ihrer Arbeitsſtätte in Mannheim fuhren? Die oft recht elegant gekleideten und ſorgfältig mit Rouge bearbeiteten Frauen und Mädchen erweckten eini⸗ gen Zweifel. Die Neugier iſt eine durchaus noch nicht ausgeſtorbene, doch beileibe keine ſpezifiſch weibliche Tugend. Denn viele der iungen und jüngeren Damen hatten gut gebügelte und hoſen⸗ faltenglatte Begleiter bei ſich. Schließlich muß man doch Mannheim nach ſo einem Terrorangriff mal geſehen haben Nein, man muß nicht, man möchte nur: um mitreden und ſich wichtig machen zu können. Aber dafür haben wir in Zeiten, die jede Hand, jede Kraft brauchen, keinen Sinn. Zwar hat der Poli⸗ zeipräſident in Mannheim herumſtehende Schau⸗ Heute können wir erneut Zeuge de⸗ kamerad⸗ ſchaftlichen Einſatzes der Politiſchen Leiter, der SA und der Volksgenoſſen aus nah und fern ſein, die das Pauſenzeichen der arbeitsreichen Woche für die Mannheimer opfern. Und gern opfern. Das haben wir jeweils nach den Terrorangriffen der vergan⸗ genen Monate erfahren. Die Nachbarkreiſe, an der Spitze Heidelberg und Bruchſal, haben ſich zwiſchen den Quadraten und in den großen Schadensgebie⸗ ten ſchon gut eingelebt. Sie wurden in dieſen Stun⸗ den, wo jede Hand benötigt wird, zu unſeren Ver⸗ trauten. Sie wiſſen genau, wo es fehlt; es bedarf keiner großen Worte für ihren Einſatz Sie werden ſchon am frühen Morgen wieder kräftig in die Fäuſte ſpucken und dann wortlos ſchaffen. Beim Gang zur Arbeit am morgigen Montag wird dann der Mannheimer mit Genugtuung feſtſtellen können, daß die bis dahin noch trümmerüberſäten Straßen⸗ züge ſchon wieder ein geordnetere⸗ Bild bieten. Die Landortsgruppen werden mit Bauernwagen auf dem Plan um Möbel zu bergen oder Schutt abzufahren. Die Bergung der Möbel begreiflicher⸗ weiſe großen Schwierigkeiten. Wie jeder ſelbſt feſt⸗ wehrmachtfreiſtellen Um die Kinder von ammanegehen ins⸗ Gefallenen, von Verſehrten und Einſatzes jahrelang von ſolchen, die infolge ihres von der Familie Keintes leben müſſen, vor einer kriegsbedingten eeinträchtigung der ſchuliſchen Entwicklung möglichſt zu bewahren bedarf es in er⸗ ötem Maße einer ſachgemäßen Beratung der Er⸗ ziehungsberechtigten in ſchuliſchen Angelegenheiten. Dieſe O be rkommandos des Heeres getroffen, in der eſtſtellung wird in einer Verfügung des u dieſem wichtigen Gebiet folgende weitere Aus⸗ führungen enthalten ſind: Eine ſchuliſche Beratung erfolgt im Regelfall unmittelbar durch die Inſpek⸗ tion des Erziehungs⸗ und Bildungsweſens des Hee⸗ im Benehmen mit den zuſtändigen ſätzlicher Beachtung der Befugniſſe der einzelnen Schulen. Wehrmachtangehörige, die ihte Kinder in nationalpolitiſchen „leiten ihre Anträge über die Inſpektion des Erziehungs⸗ und Bildungsweſens des Heeres. Die Anträge wer⸗ den unter beſonderer Berückſichtigung der durch den Einſatz des Vaters oder einen anderen kriegsbeding⸗ ten Umſtand hervorgerufenen ſchuliſchen Notlage an die zuſtändige Dienſtſtelle weitergeleitet. Eine begünſtigte Aufnahme von Kindern, deren Väter gefallen ſind oder wegen ihrer dienſtlichen Verwendung lange Zeit von der Familie getrennt leben müſſen, iſt gewährleiſtet. Bei Anträgen um Aufnahme in eine nationalpolitiſche Erziehungsan⸗ ſtalt muß beachtet werden, da dort nur über⸗ durchſchnittlich begabte Jungen und Mädel — werden. n ie Stiftung„Großes Militärwaiſenhaus Pots⸗ dam“ kommt in erſter Linie in Betracht für Waiſen und Halbwaiſen von Gefallenen oder ſolchen, die ſonſt auf Grund eines Verſorgungs⸗ eſetzes Waiſenverſorgung erhalten, insbeſondere für Waiſen und Halbwaiſen von Wehrmachtange⸗ Friedensſtandes aller Dienſtgrade, ſo⸗ wie für Kinder von Schwerbeſchädigten nach einem militäriſchen——— Für dieſe Kinder ſtehen in erheblichem Umfang———— der Stiftung zur Verfügung. Sowohl in den deutſchen Heimſchulen wie auch in den nationalpolitiſchen Erziehungsanſtalten ſtehen, wie die Verfügung wei⸗ ter mitteilt, für Kinder aller————+. gen Wehrmachtfreiſtellen und Wehrmachtſtellen zu können alſo wieder auf Reichskleiderkarten abge⸗ geben werdenn, 4 einem ermä n ungsbetrag zur*—* ug in Dieſe Siellen erfolgt die Ein Schild am Fahrkarten ſchalter und ſeine Wirkung luſtige eindringlich gewarnt und die Schadensſtel⸗ len der Bombenangriffe ſind ſeither nicht mehr von Gaffern umlagert. Nicht jeder läßt ſich gern Spa⸗ ten und Hacke in die Hand drücken und ſchippt Schutt in ſeinem beſten Sonntagsausgehanzug. Aber wer ſich mit etwas Geſchick den Anſchein gab, als habe er in Mannheim dienſtlich zu tun oder einzukaufen oder bei Behörden und Aemtern vor⸗ zuſprechen, ſchlüpfte doch durch, und die Hin⸗ und Herwanderungen zwiſchen den beiden Neckarſtädten würden vielleicht kein Ende nehmen, die Ueberfülle in den Eiſenbahnzügen würde noch bedrohlicher, die Schlange am Schalter zu einer Superrieſenſchlange anwachſen, wenn nicht in der Heidelberger Bahn⸗ hofshalle ein Schild an der Fahrkartenausgabe hinge, das Wunder wirkt:„Nach Mannheim nur gegen Ausweis!“ Die Beamtinnen an der Kartenpreſſe halten ſich ſtreng daran, der Strom von Heidelberg nach Mannheim iſt in vernünftige Bahnen gelenkt. Geſtern bekam ich gar einen Sitzylatz, obwohl ich erſt eine Minute vor Abfahrt des Zuges auf den Bahnſteig eilte. Ein numerus clauſus der Mann⸗ heim⸗Fahrer wurde erreicht. Wer nicht Mann⸗ heimer iſt, braucht auch den Pendelverkehr nach Mannheim nicht zu belaſten. Theater ſpielen wir zurzeit nicht, für Vergnügungen iſt weder Raum noch Sinn, und wir müſſen uns vorläufig damit abfinden, öfters und länger Gaſt als Gaſtgeber zu ſein. Da begrüßen wir den Reiſeſtopp der Heidel⸗ berger ganz beſonders und wünſchen nur, daß es ringsum, an der Bergſtraße, an der Neckarbahn und rheinaufwärts auch ſolche Schilder an den Fahrkartenſchaltern gäbe. Nicht für immer, nein: vorläufig. In kom⸗ menden ſchöneren und ruhigeren Zeiten werden wir unſere Gaſtlichkeit gern beweiſen, beſonders den Nachbarſtädten, die mit uns ſeit langem kul⸗ turell und wirtſchaftlich verbunden ſind, und die uns jetzt bereitwillig einen Teil der Sorgen ab⸗ nehmen, die ſchwer auf dem Mannbeimer Gemein⸗ weſen laſten. Aber vorerſt mal müſſen wir Hilfe beanſpruchen, ſo lange, bis das ganze Verkehrs⸗ leben wieder auf vollen Touren läuft, bis wir wie⸗ der recht Atem holen, Luft ſchöpfen und auch ein wenig ausruhen dürfen. mit pickel und Spaten treten ſie an Reuer Großeinſatz der freiwilligen Helfer am Wochenende— Hilfe aus dem Reich für Mannheim ſtellen konnte, war der Abtransport gut angelaufen. Täglich rollten weit über 500 Transportzüge ab. Nach dem neuen Terrorangriff mußte alles zurück⸗ geſtellt werden, um die lebenswichtigen Fahrten zu ſichern. Da konnte keine Rückſicht auf vordem bewil⸗ ligte Sonderwünſche mehr geübt werden, weil, es nicht zu verantworten wäre, einen Laſtzug in weite Ferne zu ſchicken, derweilen kaum eine Möglichkeit gegeben iſt, die ſchon auf der Straße ſtehenden, jeder Witterung ausgeſetzten Möbel in die nächſten Sammelſtellen zu bringen. Nun werden die Land⸗ ortsgruppen ſich da fruchtbar betätigen. Der Beſuch des Reichsminiſters Speer beginnt ſich praktiſch auszuwirken. Die von ihm beorderten Hilfskräfte ſind bereits unterwegs. Bergleute aus dem Ruhrgebiet, Fachmänner mit Spezialgeräten, werden vordringliche Aufgaben erfüllen. Ihr Wir⸗ ken wird dem Mannheimer beweiſen, daß vom Reich wie von den oberſten Parteidienſtſtellen aus alles getan wird, um die Not zu lindern. E⸗ erfüllt ſich auch hier das Wort des Führers, daß den unter dem Terror leidenden Städten die Liebe und Sorge des ganzen Volkes gehört. höheren Schulen Schulvergünſtigungen für Kinder von Gefallenen Inſpektion des Erziehungs⸗ und Bildungsweſens des Heeres. Dabei werden in erſter Linie Kinder langdienender aktiver Wehrmachtangehöriger(Offi⸗ ziere, Wehrmachtbeamte, Unteroffiziere, Manuſchaf⸗ ten und ihnen gleichſtehende Gefolgſchaftsmitglie⸗ der) berückſichtigt. Während des Kriege⸗ können jedoch auch Kinder von Wehrmachtangehörigen des Beurlaubtenſtandes aller Dienſtgrade in Wehrmachtfreiſtellen und Wehrmachtſtellen einge⸗ wieſen werden. Setlenheims Trio bei den Silbaten Einige ablenkende, frohe und aufheiternde Stunden bereitete das Seckenheimer Trio„Liebe⸗ wein“ den Soldaten eines Reſervelazarettes in Mannheim durch ſeine muſikaliſchen Darbietungen. In dem Dank, der den drei Mitgliedern des En⸗ ſembles(Liebewein, Dittel und Hildebrand) von unſeren Feldgrauen gebracht wurde, durften ſie verdienten, ſchönſten Lohn ſehen. Die luſtigen Stücke und die zu Herz und Gemüt ſprechenden Volksweiſen des Trios wurden beſonders herzlich aufgenommen. Ein kleines Konzert im Wöchner⸗ innenheim ſchloß ſich der Mufikſtunde im Reſerve⸗ lazarett an. Vorbereitungskurſe für Hausgehilfinnen. Haus⸗ die die ſtaatliche Prüfung beſtanden ben, entſprechen am beſten allen———— der modernen Haushaltshilfe. Um den Anwärterin⸗ nen auf die Prüfung den WMeg abzukürzen, führt die 1 Arbeitsfront jetzt Vorbereitungskurſe durch. Sie umfaſſen, auf neun Monate verteilt, Kurſe in Waſchen, Hausarbeiten, Bügeln, Ausbeſ⸗ ſern, Backen, Haus⸗ und Berufskunde, Buchführung und Reichskunde. Wir gratulieren. Witwe Jakob Schmitt, geb. Bächtel, Seckenheim, Oberkircher Straße 23, feierte den 83. Geburtstag. Weißkohl nach wie vor im Vordergrund. Der Witterung entſprechend hat die Gemüſeverſorgung nur eine unweſentliche Beſſerung erfahren. Anſtelle pon Endivien⸗ trat mehr Koypfſalat. Neben gleich⸗ hleibenden Zufuhren von Blumenkohl behielt der Weißkohl ſeine beherrſchende Rolle bei. Daneben kamen Rot⸗ und Wirſfingkohl nicht recht auf. Gur⸗ ken und Möhren blieben weiterhin geſucht. Die Bohnenernte muß als beendet angeſehen werden. Die Tomatenzufuhr hat i 55 Ghiaeneinte überichritten E der An unser Trãgerpersonali zugeſtellt. 18 Uhr abzuholen. üblichen Abholſtellen zugefahren. 15 „Hakenkreuzbannenn Vertriebsleitung Eierausgabe. Auf den Beſtellſchein 54 der Reichs⸗ eierkarte wird ein Ei ausgegeben. Eine beſtimmte Ausgabezeit iſt nicht feſtgeſetzt. Hemsbach. Vor kurzem berichteten wir, daß einem Bürger auf Gewann„Lämler“ unter Ab Montag, 27. September, wird das„Haken⸗ kreuzbanner“ wieder durch unſer Trägerperſonal Die Zeitungen für die Stadtbezirte ſind im Ver ſandraum der„NM3“ in Mannheim, K 1, gegen 3 Für die Vororte werden die Zeitungen zu den Bergsträfler Beobahhter Aus⸗ nutzung der Verdunkelung und Anwendung einer Leiter Zwetſchen geſtohlen wurden. Bei dieſer Ge⸗ Anzeigenannahme un. Berliner Schriftleitun werktags am Mittag GESAMTAL e. — Stal Wysch legenheit machten wir ausdrücklich darauf aufmerk⸗ ſam, daß auch Felddiebſtähle, rend Dunkelheit ausgeführt werden, nach den verſchäri⸗ ien Beſtimmungen beſtraft werden. Unbelehrbare kümmern ſich nicht um die Warnung und zu dieſen gehört ein Bewohner der Pumpwerkſtraße den die ganze Strenge des Geſetzes treffen wird. Der walter eines großen landwirtſchaftlichen Betriebes. dem wiederholt Feldfrüchte und Obſt verſchiedener Sorten entwendet wurden, legte ſich dieſer Tage auf die Lauer und hatte Gelegenheit, zwei Diebe. ertappen. Vater und Sohn holten ſich die Früchte. las. entkommen zu können. Da der Anruf keinen Er⸗ folg hatte, Trotzdem lief wurde der ſcharfe Wachhund losgelaſſen, am Arm des Diebes feſtbiß. nächſt unerkannt entkommen. durch die Gendarmerie ermittelt. der Täter weiter und dann erſt der ſich wurde aber ſpäter weisſtücke beſchlagnahmt. e Vorfall als Abſchreckungsmittel, ſo daß die Feld⸗ diebſtähle aufhören. Peter Schäfer IV, Waldſtraße, ſtarb im 22., und troſt, Fahrenbacher Straße, im 19. Lebensiahr im Kampf für Führer, werden wir ſtets ein ehrendes Andenken bewahren. — Die Obſternte iſt zur Zeit in vollem Gange, man kann jeden Tag!? Kartoffelausmachen finden.— Großſachſen. Vorgeſtern abend bei eingetretener Dunkelheit wurde vor einem Anweſen beobachtet, daß ein elektriſches Licht, Dorf und die 4 denn die letzten Kataſtrophen keine Warnung? wurde von der DAF. als Er h 5h e“ für voller Lob über die gute Kur. mit dem Eiſernen Kreuz 1. Klaſſe ausgezeichnet.— Ein Einwohner unſeres Ortes, Schork, wurde auf dem Felde beim Futtermachen von einem tödlichen Herzſchlag ereilt. 90 Aus der Schwetzinger fardt n ingen. Die nächſte Mütterberatung des taatl. 14.30—16 Uhr im Schloß ſtatt. —11 Uhr hat die Geſundheitspflegerin ihre Heimatſtadt Soldat Johann Dau b. Hockenheim. DAßF.⸗Renten werden am Mittwoch, 29. September, jeweils von horn, 63. Geburtstag begehen. 50 Jahre in Dienſten der Stadt und iſt der letzte Hockenheimer Veieran aus dem Kriege 1870/71. Bie Stadtverwaltung übermittelte dem Jubilar Amer 4 Glückwünſche, denen auch wir uns Weiſe anſchließen. Oftersheim. Soldatengrü mitteln wir von Oberſoldat in herzli er in unſerer Gemeinde. Es wi nommen werden muß.— Am Sonntag 4 7 Landwirt Petr Roh und heute feiert ſtraße 2, ihren 70. Geburtstag. Schulſtraße 19, ſeinen herzlich.— Ratſchreiber Pg. Wilhelm Jünger und ſeine Ehefrau Eliſabeth geborene Montag feierten am geſtrigen Sonntag das Fen der ſilber⸗ eglückwünſchte die ganze Gemeinde ihren langjährigen, verdienſt⸗ atſchreiber und ſeine Gattin Dieſen Glück⸗ nen Hochzeit. Zu dieſem Ehrentag vollen wünſchen ſeien auch die unſrigen, zwar etwas ver⸗ ſpätet, dafür aber um ſo herzlicher angeſchloſſen. Sulzbach. Am ——— die während dür Ver⸗ die einen Nußbaum plünderten, auf friſcher Tat zu Der Vater ſchlug die Nüſſe ab, die der Junge auf⸗ Auf Anruf lief der Junge in den Wald. Der Vater ſprang vom Baum. um in der Dunkelheit löſte der Verwalter einen Schreckſchuß. Der Täter konnte zu⸗ Der zerriſſene Rock und die entwendeten Nüſſe wurden als Be⸗ Hoffentlich dient der KRimbach. Gefreiter Adam Schäfer, Sohn des Grenadier Jakob Getroſt, Sohn des Philivy Ge⸗ Volk und Vaterland im Oſten den Heldentod. Dieſen beiden jungen Kameraden Wagen vollbeladen mit Aepy: fein oder Birnen zu der Obſtſammelſtelle fahren ſehen. Die Dreſchmaſchine wird in etwa—14 Ta⸗ gen in der hieſigen Gemeinde fertig ſein und dann noch in anderen Ortſchaften ihre Tätigkeit aufneh⸗ men. Ab und zu kann man auch ſchon Leute beim das vor dieſem ange⸗ bracht, hellt in die Dunkelheit hinausleuchtete. Kön⸗ nen ſich denn ſolche Leute nicht vorſtellen, welches Unheil ſie 3 ſolche Handlungsweiſe übet das ebendörfer bringen können? Sind Krumbach. Das bekannte Gaſthaus„Zur Roſen⸗ holungsſtätte Rüſtungsarbeiter anderen Erholungsſtätten angegliedert. Die dort untergebrachten Männer ſind Aſchbach. Feldwebel Adam Hartmann wurde Georg ſeſundheitsamtes findet am Dienstag von 4 Vormittags von Sprechſtunde.— Soldatengrüße übermittelte ſeiner Die Militär⸗, Angeſtellten⸗ und und die Invalidenrenten am Freitag, 1. Oktober, —10 Uhr vormittags im Poſtamt ausbezahlt.— Der älteſte Bürger und Einwohner unſerer Stadt, Schuldiener a. D. Jakob Eich⸗ Hubertusſtraße 59, konnte geſtern ſeinen Der Jubilar ſtand nahezu an die Heimat ver⸗ 3 erner Ritter und Soldat Karl Röſch. Ketſch. Von den Gäſten aus den Luftnotſtands.. ebieten befinden ſich einige bei ihren Verwandten D darauf aufmerkſam emacht, daß deren ortspolizetliche Anmeldung im athaus erforderlich iſt und unverzüglich vorge⸗ r rau Katharina Rapp, Bahnhof⸗ Wir gratulieren Dienstag findet im Rathaus wieder die Müttörberatungsſtunde ſtatt, wozu alle und ſtillenden Mütter eingeladen ſind. Realit Von unſ. 2 An dieſem dri Direimächtepakts in dieſem Bündr der Wille bekun pVoölker weiterhin kämpfen, die am gen Deutſchlande ſchluß des Paktes pakt iſt alſo heu Ereigniſſen eine iſt die gleiche: herrſchaft für der tinente für ein m ſcher Bedrohung, Einmiſchung. 4 Der Verrat wenige Wochen was als fortwir 1. Alle jene Alluſion hingabe ausſteigen, wenr 2. Das neue mächten gewollt iale Erneuerun 5 ialen reaktion Völkern offen Direierpaktes un 4 155 Fremdenle Nordamerikaner 3. Sobald in eine weiche Ste vorheriger zwei tiſch und wirtſe Gegners bis zu Die letzten Anglo⸗Amerikar ieg das in e Amgot lang beginnt gleichb. ſcher Ausbeutur den Londoner „Die Amgot ſch alliierte Kapitc ten feſt zu inſta ben, addieren d die Londoner( erheben die kle teſte gegen die In Sizilien ha bergwerke ente ſchen Kapital Unterhaus mit Lebensmittel e fern, lieſt mar das britiſche E zelne gehende um die dortig Verſorgungspl Genüge, daß Zuſchußbedarf telüberſchüſſe! wiederholen, v erfolgt iſt. Se fjolge der Beſe die Beſatzung knappheit jetzt hat Rooſe phy, mit zwe granten⸗Ausſch ein Abkommer die Gegenrech ferungen auj vertrages auf. Die U S2 ges die Kon nen und Hä an Weizen, f V Nach einer nenden indiſe ſich in den naheſtehen. m Belagerungsz dies damit. 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