Dienſtzeit und nach den 8 4 3 4 7 2 7 7 2 4 * 4 4 ‚ 4 4 1 7 * 4 * Nee e e d Abonnement: 70 Ufennig monatlich. Bringerlohn 28 Pig. utonatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ auſſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 8 Pig. Inſerate: Badiſche Volkszeitung.) Die GolonelZele. 38 Big Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung. Schluß der Inſeraten⸗Aunahme für das Mittaasblatt Morgens ½ 9 Uhr, für das Abendblamt Nachmittaas 3 Uhr. Auswaärtige Juſerate„„ 80„ Die Reklame⸗Zeile„„1 Mark Anabhängige Tageszeitung. Täglich 2 Husgaben (ausgenommen Sonntag) Eigene Kedaktionsbureaus in Berlin und Aarlsruhe. Telearamm⸗Adreſſe: „Journal Maunheim“ —— Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckeret⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 841 Redaftiang Expedition und Verlags⸗ buchhandlung 918 Nr. 4. Freitag 3. Jauuar 1908 Ohne Zentrum kein Himmelreich. IJIn Düren hatte unlängſt Exz. Hamm eine Rede ge⸗ halten und dabei ſehr ſcharf die Verquickung von Religion Aund Politik gegeißelt. Er zitierte Ausſprüche eines Zentrums⸗ redakteurs Dr. Lorenz, die frappierten. Aber Dr. Lorenz will die Ausſprüche nicht getan haben. Mit Emphaſe erklärt er heute in der„Köln Volksztg.: Es iſt eine Lüge, daß ich den Wahlzettel für das Zentrum als eine Eintrittskarte in den Himmel bezeichnet habe. Es iſt eine Lüge, daß ich geſagt habe, Petrus frage am Himmelstor jeden, ob er für das Zentrum geſtimmt habe. Es iſt eine Lüge, daß ich die Erlangung der Seligkeit von der Zugehörigkeit zum Zentrum oder von der Betätigung des Wahlrechts im Sinne des Zentrums ab⸗ Härtgig gemacht habe. Vielmehr hat Herr Dr. Jorenz„nur“ folgendes geſagt: Im Nobember vorigen Jahres hielt ich in einer Verſammlung des Volksvereins für das katholiſche Deutſchland in Flörsheim a. M. eine Rede über den Kampf um die chriſtliche Weltanſchauung. Im Anſchluß an das Wort des Herrn: Wer nicht mit mir iſt, der iſt wider mich, und wer nicht mit mir ſammelt, der zerſtreuet, und en das andere Wort: Wer mich vor den Menſchen verleugnen wird. den werde ich auch nor meinem Vater verleugnen, der im Himmel iſt— betonte ich die unbedingte Notwendigkeit für jeden gläubigen Katholiken, in dieſem Kampfe klare und entſchiedene Stellung zu nehmen und überall dabei zu ſein, wo es gelte, von der chriſtlichen Weltanſchauung Zeugnis abzulegen und für die Rechte und Frei⸗ Heiten der Kirche, die ja in eminentem Sinn die Trägerin der chriſt⸗ lichen Weltanſchauung ſei, einzutreten. Ich ſchloß meine Rede mit einer Erzählung aus dem Leben oleons., der bei einem Appell an einen alte arbte en herantrat und ihn nach ſeiner lachten, die er mitgemacht, fragte. So oft Napoleon eine Schlacht nannte, antwortete der Krieger: Dabei geweſen, Sire! Da könnte, fuhr ich weiter, auch einſtmal der Herr der Heerſcharen bei dem großen General⸗ appell uns fragen, ob wir überall dabei waren, wo es galt, die chriſtliche Weltanſchauung zu bekennen, dieſelbe Zzu befeſtigen und zu bverbreiten; wohl uns, wenn wir dann antworten können, dabei geweſen, Herr! Eine wirklich ausgezeichnete Richtigſtellung, deshalb weil ſie nicht den Worten, aber dem Sinn nach beſtätigt, was noch oben als Lüge bezeichnet wurde. Uebrigens der Irrtum be⸗ ſteht darin: nicht Petrus, ſondern Gott f elbſt fragt den Katholiken im Jenſeits, haſt du überall— alſo auch in der Politik, alſo auch im Parlament, alſo auch in der Volksverſammlung, alſo auch am Wahltag, alſo als Zentrums mann— für die Rechte und Freiheiten der Kirche gekämpft? Einen andern Sinn kann das„Ueberall“ nicht haben, kann nicht haben und ſoll nicht haben. Der Herrgott fragt am jüngſten Tag, haſt du überall die chriſt⸗ liche Weltanſchauung vertreten? Nach ultramontaner An⸗ ſchauung gehört nun unbedingt dazu Zugehörigkeit zum Zentrum, der patentierten Hüterin der chriſtlichen Welt⸗ anſchauung. Der Herrgott fragt alſo zugleich mit, gehörteſt du zum Zentrum und wirkteſt du in breiteſter Oeffentlichkeit für das Zentrum. Und dieſe Frage wird nicht aus Neugier geſtellt, ſondern muß einen beſtimmten Sinn haben, und zwar ben, kannſt du, gläubiger Katholik, nicht antworten, ich war ung), ſo wird man es ſich im Himmel überlegen, ob du zu den Böcken oder zu den Schafen geſtellt wirſt. Dem Sinne nach, nicht dem Worte nach, hat alſo Herr Dr. Lorenz in der Tat die Erlangung der ewigen Seligkeit und das Eintreten für die Beſtrebungen der Zentrumspartei in genauen Zu⸗ ſammenhang gebracht. Das iſt übrigens garnicht ſo ver⸗ wunderlich, denn das ganze Zentrum tut es. In den bevorſtehenden badiſchen Wahlkämpfen werden wir die verſchiedenſten Variationen dieſes Themas hören: Du mußt als gläubiger Katholik für die chriſtliche Welt⸗ anſchauung kämpfen, oder was dasſelbe iſt, für die Rechte und Freiheiten der(katholiſchen) Kirche kämpfen. Recht aber kämpft nur, wer in dieſem Kampfe entſchieden und klare Stellung nimmt, wer überall dabei iſt, wo es gilt... Das iſt die garnicht mißverſtändliche Aufforderung an den gläubigen Katholiken, hinein in die Volitik, und zwar in die Politik als Zentrumsmann, denn die liberalen Parteien ſind nach Dr, Lorenz nicht Vertreter der chriſtlichen Weltanſchauung, alſo kann man in ihren Reihen auch nicht für die chriſtliche Weltanſchauung kämpfen. Nur wer ſo gekämpft hat, als treuer Zentrumsmann (das heißt eben“ überall, wo es gilt), wird beim großen Generalappell die Gewiſſensfrage Gottvaters ruhig und ge⸗ troſt beantworten können und eine gute Zenſur erhalten, eine Anwartſchaft mehr auf die ewige Seligkeit. Solche Feſtſtellungen ſind dem Zentrum natürlich ſehr unangenehm und wir ſpüren ſchon das Toben in den Volks⸗ blättern, aber ſie müſſen von liberaler Seite hin und wieder gemacht werden, denn ſie haben nicht nur eine lächerliche und frivole, ſondern doch auch eine ſehr ernſte Seite. Dieſe uns ſo abſcheulich dünkende Hineinziehung des Göttlichen, der religiöſen Bedürfniſſe der Menſchen in den politiſchen Tages⸗ ſtreit, iſt das wirkſamſte Mittel der klerikalen Agitation, von erſtaunlicher Zugkraft. Wir wiſſen, welch ein reicher Schatz von urſprünglicher Gläubigkeit im katholiſchen Volke vor⸗ handen iſt, und wer wollte der Aufforderung, dem Volks⸗ verein für das katholiſche Deutſchland beizutreten, nicht gerne folgen, wenn er dadurch eine Gewißheit der ewigen Seligkeit erhielte, mehr Gnade bei Gott fände. Das Mittel klerikaler Machterweiterung iſt niederträchtig, aber wirkſam und wird darum immer wieder angewandt, wenn auch meiſtens in einer Verhüllung, die notdürftig erlaubt, dasGeſicht zu wahren. Mir Eiberalen haben dieſem gefährlich wirkſamen Agitationsmittel nichts Gleiches oder Aehnliches an die Seite zu ſtellen, wollen es auch nicht. Wir können unſern Wählern nur ſagen, Be⸗ teiligung am öffentlichen Leben iſt ſtaatsbürgerliche Pflicht, ſittliche Pflicht gegen das Gemeinwohl, für die Ihr weder hüben noch drüben einen Lohn erwarten dürft. Wir müſſen mehr arbeiten, mehr werben, weil wir weniger verſprechen können. In den nicht zur Unzeit wieder einmal auftauchenden klerikalen Himmelsverſprechungen liegt oder ſollte für die liberalen Politiker ein ſcharfer Anſporn liegen, mit liberaler Aufklärungsarbeit immer wieder in die katho⸗ liſchen Gegenden unſeres weiteren und engeren Vaterlandes hineinzugehen, die Geiſter von dem dumpfen Druck zu be⸗ freien, mit dem die unſelige klerikale Verquickung von Politik (bendblat und Religion ſie belaſtet, den Nachweis zu führen, daß Unbeſchadet ſeiner religiöſen Geſinnung als gläubiger lik ſich den vaterländiſchen und freiheitlichen Par ſchließen kann, die nicht religionsfeindlich ſind, daß des Glaubens willen nicht von einer nur herrſchſüch klerikalen Partei ſich in den Bann der Unfreiheit des ktiſchen Denkens ſchlagen laſſen braucht. Die Mehrbeſteuerung des Tabat Von ſehr geſchätzter Seite wird der„Nationalli geſchrieben: „Schrittmacher der Sozialdemokratie“ hat der preu Finanzminiſter Freiherr v. Rheinbaben in ſeiner Entgegnur auf die Ausführungen des Abg. Baſſermann den von vorgeſchlagenen Weg der Reichsvermögensſteuer genannt. richtig erwiderte darauf der Abg. Dr. Paaſche:„Nich ſind Schrittmacher der Sozialdemokratie, wenn wir die für SHeer und Flotte auf leiſtungsfähige Schultern wollen, ſondern diejenigen, die alles auf die Schult Minderbemittelten legen.“— In ſeiner Statsred 29. November hatte der Abg. Baſſermann geſagt:„ Zigarrenbanderoleſteuer anlangt, ſo ſind meine polit Freunde der Anſicht, daß die Zeiten einer Heranziehn Zigarreninduſtrie verpaßt ſind.“ Er führte dann ſich dieſe Induſtrie in Deutſchland in einer ſehr glüt Weiſe dezentraliſiert entwickelt habe und betonte am S des gegen die Zigarrenbanderoleſteuer gerichteten Teile Ausführungen, daß er Wert darauf lege, ſchon heute ſich gege dieſe Steuer zu erklären, um der in den letzten Jahrzehr ſehr ſtark beunruhigten Tabakinduſtrie die wiederzugeben. Um für jeden Unbefangenen klar zu ſtellen, w lichkeit„Schrittmacher der Sozialdemokratie“ iſt, die regierung, wenn ſie die Zigarrenbanderoleſtouer ei ſollte, oder die nationalliberale Fraktion, wenn ſie eine Vermögensſteuer vorſchlägt, möchten wir aus für die Oeffentlichkeit beſtimmten, im vorigen Jahr ten Bericht des ſozialdemokratiſchen Tabakarbeiterv hier nur zwei Sätze wörtlich wieberholen. Es wird da über die Erfolge der Agitation Tabakſteuervorlage von 1905/1906 geſagt: 5Sehr zu ſtatten kam uns die Tabokſteuervorlage bdie Tabakarbeitermaſſen aufgewühlt wurden und mehr Beſuche der Verſammlungen bekamen.“ und dann weiter: 5 „Wir könnten, wenn das Spiel mit der Eviſtenz De von Angehörigen der Tabakbranche nicht gar zu gefährl trichtswürdig und gemeingefährlich zu nennen wäre, nur n daß die Negierung uns allfährlich einen ſolchen nutzbringe laß zum Agitieren böte.“ 7 Glücklicherweiſe lehnte damals der Reichstag ſteuervorlage glatt ab und viele Tauſende von de Agitation aufgehetzten Arbeitern ſchloſſen ſich dant ſozialdemokratiſchen, ſondern den chriſtlichen Verbänden deren Mitgliederzahl in den letzten Jahren au 0 zugenommen hat. Die Arveiter— man käuſch dabei(beim Zentrumskampf für die chriſtliche Weltanſchau⸗ ——— Die Rachel. Zum 50. Todestage der Künſtlerin(8. Januar). Von Eugen Iſolani. (Nachdruck verboten.) Eliſa Nochel Felix, die berühmte franzöſiſche Darſtellerin, welche am 3. Januar 1858 ſtarb, iſt viel gefeiert worden, aber auch viel geläſtert: ihr Charakterbild als Künſtlerin und Perſön⸗ lichkeit ſchwankt in der Geſchichte, wie nur irgend dasjenige eines bedeutenden Menſchen. Indeſſen darf wohl als unleugbar hin⸗ geſteſtellt werden, daß ſie zwanzig Jahre hindurch entſchieden die bedeutendſte Tarſtellerin der Franzoſen, ja vielleicht überhaupt war. Wenn ſie auf ihren Gaſtſpielen in Deutſchland nicht ganz die bewundernde Beurteilung fand, die ihr die Franzoſen zollten, ppsp iſt einerſeits dabei zu bedenken, daß ſie nach Deutſchland erſt kam, als ſie bereits vom Virtuoſentum angekränkelt ſein mochte. dann aber auch, daß der Ruhm, der ihr vorauf ging, die deutiches Beurteiler in ihren Erwartungen aufs höchſte geannt gemacht Hatte, wos ſtets Enttäuſchungen hervorrufen muß. Was aber die Schatten anbetrifſt, welche auf dem Charakter⸗ bilde ihrer Perſönlichkeit lagern, ſo darf man bei der Rachel nicht vergeſſen, daß es eine berechtigte Charaktereigentümlichkeit einer Bühnenkünſtlerin iſt, wenn ſie, die mit ihrer Perſönlichkeit jmmer wieder am die Oeffentlichkeit treten muß, mehr als die Bertreter anderer Künſte ſich in die Oeffentlichkeit drängt Die nicht die einzige Bühnenkünſtlerin, der man Ruhm⸗ und Reklameſucht vorwarf. Dieſe ſind nicht gerade ſchöne oder gar lohens⸗ des Charakterbildes einer Künſtlerin, aber man ſtlerin anrechnen, was eine Schwäche des Boden Dazu kammt bei der Rachel noch dazu, daß ſie aus der nie⸗ berſten Stufe des Daſeins zu ungewöhnlicher Höhe emporgeſtie⸗ gen war, und dieſer große Wechſel des Schickſals war wohl ge⸗ eignet, ſie ſtolz, eitel und hochmütig zu machen. In einem ärmlichen Wirtshauſe des Dorfes Mumpf ir: Hamton Aargau in der Schweiz hatte ſie am 28. Februar 182 in den unſeligſten Verhältniſſen das Licht der Welt erlickt Ihre Eltern, Jaques Felixr aus Metz und Eſther geb. Chage waren arme Juden, die als Hauſierer von Dorf zu Dorf, von Stadt zu Stadt herumzogen. Später gab der Vater das Hauſierergewerbe, das die Fy⸗ milie jahrelang durch die Schweiz, Deutſchland und Frankreich geführt hatte, auf, und erteilte in Frankreich deutſchen Unter⸗ richt, während die Mutter den Handel allein fortſetzte. Die bei⸗ den Töchor aber, die ſchöne Stimmen hatten, mußten in Wirts⸗ häuſern zur Guitarre fingen. Dies war auch noch im Johre 1830 der Fall, nachdem die Familie ſich kurz zuvor in Paris niedergelaſſen hatte, wo Sa⸗ rah und Rachel bei einem derartigen Auftreten in einem Kaffee⸗ hauſe die Aufmerkſamkeit von Etienne Chonon erregten, des Di⸗ rektors der Schule für Kirchenmuſik, dem beſonders der Rache! ſonore Alltſtimme auffiel. Er machte dem Vater des Mädchens den Vorſchlag, Rachel ausbilden zu wollen, was von den olten Felix gern angenommen wurde. erkannte Chonon, daß Gliſu, wie er ſie ihn um Nat und ſein Urteil, Und Samſon erkan lichen Kindes annahm anderer Weiſe fortbild Rolle Inm Alter von fünfzehn Jahren ſpielte die Rache erſten Male in einer Schüler⸗Aufführung im Saa einem von Saint⸗Aulafre errichteten Theater, die Ro Hermione und eine Soubretten⸗Rolle im„Verheirat ſophen“, und der Kaſſierer des Theatre francgi Vorſtellung beiwohnte, war ſo überraſcht von dem kleinen mageren Jüdin, daß er in der Zwiſchenpauf Direktor der Comsdie francaiſe herbeiholte, de la der fungen Künſtlerin ſofort einen Platz im Konſer ein Stipendium von 1200 Fres. verſchaffte. Indeſſe Salle ſehr bald darauf, und die Rachel verlor Gönner, von dem ſie ihre ganze Zukunft erwarket Wieder hatte das junge Mädchen mit allen E zu kämpfen, bis der Direktor des Gymnaſe ſie im mit einem Gehalt von 3000 Fers. engagierte. Dieſe Pierſon war ſein Name, ſetzte ſo hohe Erwartunge er eigens für ſie von Paul Dupront ein Vaudevill deerin“, ſchreiben ließ, in welchem ſie am 24. April allein gründlich mißfiel, ſo daß Provoſt, ein Mirglied des Theatre francais, welcher der wohnte, zu Rachel ſagte:„Diebes Kind, verlaſſe und gehen Sie lieber Blumen verkaufen!“ An ſich ſelbſt verzwetfelnd, und doch auch wieder erfſ dem Bewußtſein, daß ſie mit allen Fibern der Ku ging Rachel zu dem berühmten Schauſpieler San ſie in dem Zwieſpall zwiſchen ibrer Veranſagu Tvagödie trieb, und der Neigung, welche ſie dem zugeführt hatte, bis jetzt nicht zur rechten En Könnens gekommen war. Unter Samſons Leit die großen trogiſchen Rollen, mit denen Bewunderung erregt hatte. den, daß i 2. Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannfeim, 3. Jannar. * cht ſtehen in den Reichsſteuerfragen auf demſelben Stand⸗ gendunkt wie die in den ſozialdemokratiſchen Vereinen organiſier⸗ tſchen und ſie werden für die bürgerlichen Parteien und vielleicht für den monarchiſchen Staatsgedanken dauernd verloren ſein, penn man ſie durch ſolch unſelige Steuervorlagen in ihrer 95 Exiſtenz vedroht. Man verfolge nur aufmerkſam die Sprache krla ind die Stimmung, welche in den Verſammlungen dieſer fo Urbeiter, für die das Vaterland noch kein leerer Wahn iſt, errſchen! Und dabei ſtehen wir, obgleich in Baden und eſtfalen ſchon eine Anzahl chriſtlicher Tabakarbeiterverſamm⸗ ngen ſtattgefunden haben, erſt im Beginn der Proteſt⸗ ewegung gegen die Tabakſteuer. Wenn nicht überall bereits in Sturm des Unwillens losgebrochen iſt, ſo iſt das den be⸗ Innenen Führern der Tabakinduſtrie zu danken, welche immer Joch nicht glauben können, daß die leitenden Regierungskreiſe euſſg perblendet ſein werden, der Sozialdemokratie, die dauernd Urückzudrängen das allervornehmſte Staatsintereſſe ſein und ul pleiben muß, durch eine Tabakſteuervorlage Waſſer auf ihre geilleühlen zu liefern. Ppaian mache ſich doch endlich klar, daß jede ſtärkere Be⸗ geß keuerung der Zigarren notwendig territoriale Verſchiebungen in der Produktion hervorbringen muß, welche, durch den zu erwartenden bedeutenden Konſumrückgang verſtärkt, zu den 8 werſten ſozialpolitiſchen und volkswirtſchaftlichen Schädi⸗ iungen führen müſſen.— Kein vernünftiger Menſch wird hehaupten wollen, daß, zumal bei einer rückgängigen wirt⸗ du chaftlichen Konjunktur, in deren Beginn wir jetzt ſtehen, gleichzeitig mit einer Steuererhöhung die Kaufkraft der kuf Zigarrenraucher plötzlich ſteigen würde. Die Hauptkonſum⸗ ſoe peislagen werden immer die billigeren bis zu den 6⸗Pfennigs⸗ rborten hinauf bleiben. Dieſe könnten aber künftig nur noch iſwe inländiſchem odet wenigſtens durch Mitverwendung von nländiſchem Tabak hergeſtellt werden, und die Zigarren⸗ abrikation würde gezwungen ſein, diejenigen Gegenden auf⸗ lerx uſuchen, in denen inländiſcher zu Zigarren brauchbarer Tabak roduziert wird. Dadurch würde vielerwärts, z. B. in Baden, in ungeſunder Andrang hervorgerufen werden, wie er volks⸗ Uirtſchaftlich immer von Nachteil iſt, während anderswo in geſtehende geſunde Verhältniſſe ſchädigend, vielfach geradezu Epſtörend eingegriffen werden würde.— Man vergegen⸗ Abärtige ſich nur, daß in allen denjenigen Bezirken, in denen i raüchbaxer deutſcher Zigarrentabak nicht gewonnen werden Eeann, die beiden Faktoren, einmal der Konſumrückgang und 1 odaun die Fortverlegung der Fabrikation aus dieſen Gegen⸗ tgen mit doppelter Wucht auf die Arbeiterintereſſen vernichtend inwirken würden. Wir wollen hier nicht ausmalen, welche Folgen dies im einzelnen hätte; man denke nur daran, daß 5 B allein in Minden—Ravensberg ſich viele Tauſende von erſtreut auf dein Lande wohnenden, meiſt in der Heimarbeit eſchäftigten Zigarrenarbeitern nach und nach eigene kleine HBeſitzungen erarbeitet haben und welchen Segen eine derartige llickliche Verbindung von Induſtrie und Landwirtſchaft be⸗ eutet!— Die Zigarrenbanderoleſteuer würde dies alles ver⸗ chten. Denn, wenn die Regierung, um dem Reichstage das Zhſtem nicht allzu unſchmackhaft erſcheinen zu laſſen, zunächſt ch nui leichtere Kontrollmaßregeln vorſehen würde, ſo muß nd wird gerade die jetzt beſtehende Dezentraliſation der garrenfabrikation in Hausarbeit, kleinen u. kleinſten Filial⸗ ud ſelbſtändigen Betrieben die Unzulänglichkeit leichterer ontrollmaßregeln alsbald erweiſen. Es gibt bei der Fabrikat⸗ uer nur eine die fiskaliſchen Intereſſen unbedingt ſichernde Introlle der Zigarrenfabrikation, d. i. die ſteueramtliche Abtiküberwachung unter Mitverſchluß der Steuerbehörde, ud zu dieſer würde die Entwicklung der Dinge mit Natur⸗ twendigkeit treiben und damit zu einer Konzentration dieſer igt für weite Gebiete des flachen Landes ſo viel Segen bendenden Induſtrie! Die nationalliberale Partei wird zu äner Zerſtörung der jetzt beſtehenden Zigarrenfabrikation ktemals die Hand bieten: ihre Arbeiter⸗ und ihre Mittel⸗ kteindspolitik verbieten ihr dies ebenſo wie auch die Zu⸗ KUmmug zu einer Weinſteuer, welche die hart ringenden llen Winzer ſchwer ſchädigen würde.— Sie wird, um umer weitere Kreiſe des deutſchen Volkes für dem nationalen ind liberalen Gedanken neu⸗ und zurück zu gewinnen, ihren geg einer arbeiter⸗ und mittelſtandsfreundlichen Sozialpolitik zind einer volkstümlichen Steuerpolitik weiter gehen, un⸗ —2 ral ſie bereits als Camilla in den„Horatiern“ des Corneille Büßne als klaſſiſche Darſtellerin und erntete triumphalen Beifall. Später ging die Rachel nach Hamburg, wo die begeiſterten Zuſchauer nach der Vorſtellung der„Maria Stuart“ den Vor⸗ dag der„Marſeillaiſe“ erbaten, allein der Bruder der Künſt⸗ u gab im Namen ſeiner Schweſter die Erklärung ab:„Die⸗ ſef ſeit achtzehn Monaten ſo leidend, daß die Aerzte ihr die lion jenes Gedichtes verboten hätten.“ Dieſe Erklärung, ſo Uhde, der Hiſtoriograph der Hamburger Bühne, war frei⸗ ich ſehr merkwürdig, bewirkte jedoch das Gute, daß ein deutſches Bußlikum davon abgehalten wurde, dem„chant de guerre de ilnee du Khin“ Beifall zu klatſchen. Die Kritik war in Ham⸗ gweniger freundlich als das Publikum. Am 18. September begann ſie dann in Wien ein Gaſtſpiel k. Hoftheater am Kärnthnertor. Hier hatte ſie nicht unbe⸗ nes Glück. Sie trat in Dramen von Corneille, Raeine, in enne Lecoupreur“ und in zwei Schillerſchen Dramen, ig Stuart“ und„Jeanne'Arc“ auf, natürlich in franzö⸗ Sprache. Wenige Tage nach ihrem Auftreten als Maria lort kam Schillers Stück im Burgtheater zur Aufführung, es zu einer lebhaften Demonſtration des Publikums für beutſche Kunſt kam, was wiederum, als ſich am 5. Oktober die int Kärthnertor⸗Theater verabſchiedete, zu einer lebhaften ſegendemonſtration Ambaß bot. Friedrich Hebbel richtete bei eſer Gelegenheit übrigens ein Sonett an ſeine Gattin Erne⸗ iite Hebbel⸗Enghaus, in welchem er ebenfalls die deutſche knſtlerin auf Koſten der Franzöſin feierte. Dresden, Mannheim, München waren die nächſten 4 i zappen des Triumphzuges durch Deutſchland, das mit einem nmaligen Auftreten in Breslau ſchloß, über welches Max Kur⸗ in ſeinem Buch„Ein Menſchenalter Theater⸗Erinnerungen“ inne begeiſterte Schilderung liefert. An die deutſche Gaſtſpielreiſe ſchloß ſich eine ſolche durch ußkand, wohin die Künſtlerin übrigens auch ſpäter noch einmal pwährend ſie nach Deutſchland nie mehr ſam. zm Jahre 1855 verließ die Rachel die Comedie fransaiſe“, ſie bis dahin angehört hatte, und unternahm eine Gaſtſpiel⸗ rl nach Amerika; man behauptete, das ſei nur geſchehen, um Riwulin Riſtori, die wiederum nach Paris kam, aus dem zu gehen. In Amerika aber erntete die Rachel keine Lor⸗ bekümmert um miniſterielle Angriffe und etwaige Ein⸗ ſchüchterungsverſuche von Großinduſtriellen, mögen dieſe auch mit einer Reviſion ihrer Stellung zur nationalliberalen Partei drohen, wie es unlängſt in der Hauptvertammlung der Stahl⸗ und Eiſeninduſtriellen geſchehen iſt. Deutsches Reſch. — Der Zentralvorſtand der National⸗ liberalen Partei) wird am Sonntag, den 19. Januar 1908, vormittags 11 Uhr, zur einer Sitzung im Reichstage, Zimmer Nr. 25, zuſammentreten. Auf der Tagesordnung ſtehen: 1. Zuwahlen. 2. Feſtſetzung des Ortes und Zeit⸗ punktes für den nächſten Preußiſchen bezw. Allgemeinen Ver⸗ tretertag der Partei. 3. Jahresbericht. Ausſprache. 4. An⸗ träge. Es liegt u. a. der Antrag vor: Der Zentralvorſtand wolle die nationalliberale Fraktion des Reichstags bitten, ihre Aufmerkſamkeit der volkswirtſchaftlich notwendigen Sicherung der Rechtslage der berufsmäßigen Vertreter von Privat⸗Ver⸗ ſicherungsgeſellſchaften zuzuwenden.(Referent Generalſekretär Dr. Kipper, Königsberg i. Pr.). — Gerein Deutſcher Arbeitgeber⸗Ver⸗ bände). Am 13. Januar 1908 wird die größte deutſche Arbeitgeberorganiſation, der Verein Deutſcher Arbeitgeber⸗ verbände in Berlin, eine Vorſtandsſitzung abhalten. In derſelben wird der Geſchäftsbericht für das Jahr 1907 erſtattet werden; auch ſollen Organiſationsfragen zur Verhandlung kommen und eine Reihe von Verwaltungsangelegenheiten er⸗ ledigt werden. 8 —(Der„Vorwärts) ſchilt den früheren Reichstags⸗ abgeordneten„Genoſſen“ Peus„einen die Parteiarbeit ſchädigenden Phantaſten“, weil er im„Volksblatt für Anhalt“ begonnen hat, den Arbeitern ſtückweiſe die Grammatik der Eſperanto⸗Sprache zum Selbſtſtudium zu bie⸗ ten. Das ſei ein„grober Unfug“. Die Internationaliſierung des Proletariats müſſe zwar noch viel, viel weiter kommen, allein es gehe nicht an, mit kaum halbfertigen künſtlichen Hilfsmitteln Raum, Ort, Zeit, Jahrhundertentwicklung über⸗ ſpringen zu wollen. Gewiß eine ſehr gute Kritik des Inter⸗ nationalismus, aber im internationalen„Vorwärts“ doch etwas am falſchen Orte. Die Tragödie von Allenſte n. Erſchütternd wirkte am Tag nach Weihnachten die düſtere Kunde von dem rätſelhaften Tode des Majors v. Schönebeck. Noch mehr erſchütternd am letzten Tage des alten Jahres die Nachricht, daß der Major von der Hand eines Kameraden ge⸗ fallen iſt, und daß die entſetzliche Tat nur das letzte grauſige Kapitel einer verfehlten, längſt innerlich zerſtörten Ehe war. Der unglückſelige Hauptmann v. Goeben hat am Silvpeſter⸗ abend ein umfaſſendes Geſtändnis abgelegt; um dieſelbe Zeit iſt auch die verdächtige und ſchwer kompromittierte Frau des Getöteten in die Unterſuchungshaft abgeführt worden. Trotz⸗ dem ſieht man noch nicht recht klar; vermag die Motive und die pſychologiſchen Zuſammenhänge noch nicht zu überblicken; kann nicht einmal entſcheiden, ob es ſich um einen Mord handelt oder, wie wir annehmen möchten, um die fache Tat eines Ueberraſchten, ſeiner Sinne nicht mehr Mächtigen. Nur eines iſt ſchon heute ſicher: daß das grauenvolle Begebnis mit keinerlei Politik etwas zu tun hat; daß es nicht angeht, die Schuld an dem Allenſteiner Verbrechen einer beſtimmten Um⸗ welt zuzuſchieben. Vor ſieben oder acht Jahren verhandelte man— gleichfalls im Nordoſten der Monarchie— einen Prozeß mit ähnlichem Hintergrund. Ein Gutsbeſitzer war ermordet worden und man zieh die Frau und deren zweiten Mann und früheren Liebhaber der Schuld. Damals begeg⸗ nete man in einem großen Teil der Preſſe dem Verſuch, das oſtelbiſche Junkertum für die Mordtat verantwortlich zu machen.(Was um ſo törichter war, als es ſich nicht einmal um eine Rittergutsbeſitzerfamilie handelte, ſondern um die in ſtädtiſchen Formen lebenden Inhaber eines Bauerngutes.) Auch jetzt wieder wird vorausſichtlich den einen oder anderen Stiliſt die Luſt anwandeln, das Offiziersmilieu einer kleinen Garniſon als den eigentlichen Urheber des Verbrechens ab⸗ beeren und keineswegs auch den reichen materiellen Gewinn, den ſie erhofft hatte. Statt deſſen kehrte ſie körperlich leidend und gebrochen nach Frankreich zurück. Es ſchien, als ob ihr zarter Körper die Strapazen der Kunſt wohl aushalten könne, ſo lange die Künſtlerin vom Erfolge gehoben und getragen würde, aber nicht auch noch die Aufregungen der Mißerfolge. Ein Lungen⸗ leiden, das ſich ſchon früher bemerkbar gemacht hatte, nahm quä⸗ lende und beängſtigende Formen an, und ſchnell ſuchte die Rachel in Aegypten Heilung. Keineswegs geneſen, aber nach Art vieler Lungenleidenden hoffnungsfroh kehrte ſie im Herbſt 1857 nach Paris zurück, und nur ſchwer gab ſie dem Drängen der Aerzte nach, ſich für den Winter nach ihrem Landhauſe Canet bei Taoulon zurückzuziehen. Hier brachte ſie dann den Winter über zu, während die Krank⸗ heit von Tag zu Tag die unheilvollſten Fortſchritte machte, und nach langem, ſchrecklichem Todeskampfe ſtarb ſie dort am 8. Ja⸗ nuar 1858. Auf dem Pere Lachaise, dem berühmten Friedhofe der Be⸗ rühmten im Paris, ward die große Künſtlerin zur Ruhe beſtat⸗ tet. Zahlreiche bedeutende Schriftſteller, Künſtler und andere Große im Reiche folgten ihrem Sarge zur letzten Ruheſtärte, an der mehrere Publiziſten, unter ihnen vor allem Jules Janin, Reden hielten. Die Rachel ſtarb unpermählt; der Grund hierfür iſt mohl in dem Umſtand zu ſuchen, daß ſie ſich niemals hat entſchließen können, zum Chriſtentum überzutreten. Graf Morny hatte ſie nur unter dieſer Bedingung ehelichen wollen, und der Erzbiſchos von Paris hatte, als ihre Liebe mit dem Grafen Morny durch ein Kind geſegnet wurde, ſich ſelbſt bemüht, ſie dem Chriſtentum zuzuführen, damit der Liebesbund den Segen der Kirche erhalte. Die Rachel aber erklärte, dem Glauben ihrer Väter treu bleiben zu wollen. Sie hinterließ zwei Söhne, von denen der ältere vom Grafen Morny anerkannt und von Napoleon III. in den Adelſtand erhoben wurde. Ste hatte beide Söhne vortrefflich er⸗ zogen, wie ſie überhaupt ungemein viel für ihre Familie tat. Ihre ſämtlichen Geſchwifter, die berelts genannte Sarah, ſowie eine ein paar Jahre jüngere Schweſter, führte ſie der Bünne zu; ihr Bruder, der ihr auf den Reſſen ins Ausland als Geſchäftsführer diente, war ſpäter Direkior des Theatre Porte St. Markin. — 5— zumalen. Gegen derlei Verſuche kann nicht frühzeitig und nicht nachdrücklich genug proteſtiert werden. Leidenſchaften ſind an keine Kaſte, keine geſellſchaftliche Schicht gebunden. Sie ſind auf den Höhen der Geſellſchaft leider ebenſo heimiſch wie in ihren Niederungen, und hüben wie drüben gibt es Menſchen, die ſich nicht zu bändigen lernten; denen Selbſt⸗ disziplin und ſittlicher Wille zerbrachen, wenn die Wogen einer heißen Leidenſchaft über ihnen zuſammenſchlagen. Viel⸗ leicht iſt das Menſchenlos und dann bliebe dem Chroniſten nichts anderes als mit melancholiſchem Bedauern aufmerken: ſo iſt das Leben. Vielleicht aber gäbe es doch eine Möglichkeit, dergleichen Tragödien einzuſchränken, wenn wir uns endlich gewöhnen wollten, den Räuber am häuslichen Herd zu dis⸗ fanieren und geſellſchaftlich zu ächten. Heute umſtrahlt ihn vielfach die Gloriole des forſchen Kerls, und dieſes Irrlicht hat ſchon manchen in den Sumpf geführt. Manchen, der von Haus aus eine liebenswürdige und ritterliche Natur war. Und der nur ſchuldig wurde, weil die andern es„ja auch tun“ und weil er der ſchleichenden Feigheit ſolchen Tuns ſich überhaupt nicht bewußt wurde. Der Prozeß Moltke⸗Harden. Ausführlicher telegraphiſcher Bericht.] sh. Berlin, 3. Jan. Der Beleidigungsprozeß der Staatsanwaltſchaft und des Grafen Moltke gegen den Schriftſteller Harden geht ſeinem Ende entgegen. Der Andrang des Publikums iſt noch einmal ſehr ſtark. Ein ſtarkes Polizeiaufgebot hält den Verkehr aufrecht und kontrolliert ſtrenge die Karten. Harden erſcheint ſchon eine Viertelſtunde vor Beginn der Sitzung, er ſieht ſehr erſchöpft aus und blättert nervös in den Papieren. Auch die anderen Verhandlungsteilneymer ſind früh⸗ zeitig erſchienen. Auf den Tiſchen liegen Stöße von Telegrammen und Briefen, die überall her eingelaufen ſind und auf die Pro⸗ zeßverhandlungen Bezug haben. Pünktlich um 11 Uhr erſcheint der Gerichtshof. Der Vorſitzende Landgerichtsdirekor Dr. Lehmann er⸗ öffnet die Sitzung und bittet den Oberſtaatsanwalt, ſeine geſtrige Erklärung zu wiederholen Nach dem Paragr. 229 der Strafpro⸗ zeßordnung könne gegen einen Angeklagten in deſſen Abweſenheit keine Hauptverhandlung erfolgen. Alſo habe auch geſtern keine Hauptverhandſung gegen Harden ſtattgefunden, was zu Proto⸗ koll genommen iſt. Die letzte Hauptverhandlung fſand am 30. Dezember ſtatt. Alle Rechtsſolgen, die ſich hieraus ergeben, knüpfen an dieſes Dafum an. Damit iſt das Bedenken des Juſtizrats Bernſtein beſeitigt. Oberſtaatsanwalt: Ich habe auf die Fortſetzung meiner geſtrigen Erklärung ſofort verzichtet, als ich durch den Vorſitzenden auf ſeine Bedenken aufmerkſam gemacht wurde⸗ Juſtizrat Bernſtein hat geſtern erklärt, er habe dasſelbe Recht wie ich, einen Zeugen unglaubwürdig zu finden, das gleiche Recht, in dem Zergnis des Fürſten Eulenburg zu zweifeln wie ich an dem Zeugnis der Frau von Heyden zweifle. Darin hat er ge⸗ wiß Recht. Ich babe nicht einen Titel mehr Recht als der Ver⸗ teidiger. Ich will meine Rechtbefugniſſe nicht überſchreiten, ich will mir meine Rechte aber auch nicht verkümmern laſſen. In unſerem Tun iſt aber ein kleiner Unterſchied. Ich habe meine recht guten Gründe, an dem Zeugnis der Frau von Heyden zu zweifeln. Er hat aber nicht den geringſten Anlaß zum Zweiſel an dem einwandsfreien Zeugnis des Fürſten Eulenburg. Ich habe auch Frau von Hehden nicht geſchmäht. Ich weiß, daß Frau von Heyden zugunſten ihrer Tochter ausſagen würde, als Mutter mußte ſie doch für ſie eintreten.„Recht oder Unrecht, mein ſchönes ſtilles Kind, meine Lilli!“ das war ihr Leitwort. Sie hat immer zu ungunſten des Nebenklägers ausgeſagt. Auch gegen Frau von Elbe habe ich nichts geſagt. Sie iſt eine arme, kranke Frau, die ich tief bedauere. Ich will hoffen, daß ſie wieder ein⸗ mal geneſen und geſunden wird und daß ſie an den Grafen Moltke ſpäter einen Brief ſchreiben wird: Vergibt mir und ver⸗ giß, was ich Dir angetan, ich war damals krank und bin jetzt wieder geſundet. Es ſoll wieder ſein wie ſonſt zwiſchen uns, wir waren doch einmal Gatten und ſollen einander nichts nach⸗ dragen. Das wäre ein anderer Brief als jener, den ſie damals aus dem Dunkel der Krankenſtube an Harden gerichtet hat und wo ſie ſchrieb: Beſeitigen Sie ihn und dem Vaterlande wird dr⸗ durch ein Dienſt geleiſtet, und als ich ſie frug, was ſie damit meinte, ſich auszureden ſuchte. Buntes Feujlleton. — Ein Landſtreicher aus Liebhaberei. Man ſchreibt aus Paris: In einer der letzten Nächte überraſchten Gendarmen in der Nähe einer Hütte im Walde von St. Germain vier Landſtreicher, die es ſich bei einem hellodernden Feuer gemütlich gemacht hatten und Champagner tranken. Die Polizei wollte die Leute verhaften, da ihr die Geſchichte verdächtig vorkam; aber einer der Landſtreicher zog ſeine Papiere heraus und bewies durch ſie, daß er ein ganz hübſches Einkommen hatte. Er war früher ein Händler, der ſich im Orleans in guten Verhältniſſen befand. Eine Liebesaffäre hatte ihn dazu gebracht, all fein Hab und Gut zu verkaufen; er legte dann ſein Geld in Papieren an und wurde Landſtreicher. Seit zwanzig Jahren hat er als ſolcher ſein Vaterland nach allen Rich⸗ tungen durchquert. Er ſchläft niemals in einem Bett, ſondern immer unter freiem Himmel oder in einem Stall, und er verſicherte den Gendarmen feierlichſt, daß er bis an das Ende ſeiner Tage Landſtreicher bleiben wolle. — Ein Pyliziſt auf der Bühne. In dem großen Opernhaus in Boſton fand unter ſeltſamen Umſtänden eine Troubadourauffüh⸗ rung ſtatt. Der bekannte Tenoriſt Carlo Albani, der die Rolle des Manrico ſpielte, wurde zwiſchen dem erſten und zweiten Akt von einem Poliziſten verhaftet. Der Manager des Metropolitanen Opernhauſes in Netwyork hatte ſeine Verhaftung wegen Kontrakt⸗ hruchs veranlaßt. Da der Manager des Großen Opernhauſes im Bofton nicht ſofort einen Erſatz für Signor Albani finden konnte, redete er dem Poliziſten zu, den Sänger bis zum Schluß der Oper in Freiheit zu laſſen. Der Poliziſt ließ ſich ſchließlich überreden, verlangte jedoch, daß ihm geſtattet werde, den Sänger während der ganzen Aufführung auf der Bühne zu begleiten. Von dieſem Eutſchluß war er nicht apzubringen und das Publikum ſah zu ſeinem Staunen, wie der Poliziſt den Sänger auf Schritt und Tritt beglei⸗ tete. Das Staunen löſte ſich bald in Heiterkeit auf, die beſonders laut wurde, als der Poliziſt beim Schluß des Aktes mit dem Sänger vor dem Vorhang erſchien. Der ironiſche Applaus, der dent Poligiſten zuteil wurde, erregte dieſen ſo, daß er in einen Wutanfall geriet und den Sänger direkt abzuſchleppen drohte. Ganz außer⸗ ordentlich komiſch war es, wenn Manrics auf der Bühne eine un⸗ erwartete Bewegung machte und der Poliziſt ihm mit einem Satz nachſprang, weil er befürchtete, daß der Sänger ſich ihm ent⸗ ziehen wolle. Die Heiterkeit ſtieg ſchließlich ſo, daß die Stimmen der Sänger durch Gelächter erſtickt wurden. In den Pauſen zwiſchen den Akten irank der Hüter des Geſetzes im Anfleidezimmer des Kiurſtlers mit dieſem friedlich Bier⸗ — * Mannheim, 3. Januar. General⸗Anzeiger.(Abendpſatt.) 9. Seite. Der Oberſtaatsanwalt wiederholt dann die geſtern abge⸗ gebene Erklärung zugunſten des Fürſten Eulenburg und bemerkt dabei, Fürſt Bismarck habe bei dem Ausdrucke„Kinäden“ keines⸗ wegs die Homoſexualität direkt bezeichnen wollen. Der Ausdruck Kinäde laſſe ſich auch als„Weibling“ überſetzen. Der Oberſtaatsanwalt verweiſt dann auf den Artikel vom 30. November„Lichtenberg und Lindenberg“. Es handelte ſich darin zunächſt um die Geſchichte des Lindenberg und Lieben⸗ berg. Lindenberg ſchwor, als er den Juden erſchlagen hatte, einen Meineid, um ſein Leben zu reiten. Die Ueberſchrift mußte ſo ausſehen, als ob Fürſt Eulenburg ein Vorwurf des Mein⸗ eids gemacht werden ſollte. Der Verfaſſer des Artikels, Graf du Moulin, hat das aber energiſch in Abrede geſtellt. Herr Har⸗ den hat aber keinen Federſtrich getan, um einen etwaigen Irr⸗ tum zu vermeiden. Im ehrlichen Kampfe mit offenem Viſier iſt gegen den Fürſten Eulenburg nichts mehr zu ſagen. Wenn auch nicht Juſtizrat Bernſtein, ſo wird doch Herr Harden das zu⸗ geben. Aus der Gruppe ſind nicht nur Graf Moltke und Graf Eulenburg als ausgeſchieden erwieſen, ſondern wie Herr Har⸗ den ſelbſt zugegeben. auch die Herren Warmbühl und Below. Was dann noch von der Gruppe übig bleibt, weiß ich nicht. Viel⸗ leicht ſagt Herr Harden es uns. Juizrat Sello macht darauf aufmerkſam, daß der Zitier⸗ ung des Zukunftsartikels keine prozeſſualen Bedenken entgegen ſteht. Juſtizrat Bernſtein: Bezüglich des Fürſten Eulenburg erkläre ich: Ich bin ihm nicht Feind. Ich habe nicht das ge⸗ ringſte Gefühl der Animoſität gegen ihn. Hier im Gerichtsſaal iſt er einfach Zeuge. Wenn ich Abbitte leiſten würde, würde ich die Würde meines Stondes verletzen und mich einer Diszip⸗ linarſtrafe ſchuldig mochen. Ich habe eine Statiſtik aufzuſtellen verſucht, ob die Staatsanwaltſchaft ſogar freigeſprochenen An⸗ geklagten Abbitte geleiſtet hat. Ich habe keine gefunden.(Heiter⸗ keit im Zuhörerraum Der Vorſitzende ermahnt zur Ruhe. Juſtizrat Bernſtein fortfahrend: Es freut mich, daß der Siaatsanwalt ſo eingehend für den Fürſten Eulenburg einge⸗ treten iſt. Ich ſehe darin eine gute Zukunft und ich hoffe, daß von nun an der Staatsanwalt ſich jedes Zeugen annmimmt, deſſen Glaubwürdigkeit verdächtigt wird. Ich hoffe das ſicher, daß man keinen Unterſchied macht zwiſchen einem Fürſten und einem einfachen Manne. Fürſt Bismarck wollte Fürſt Eulenburg als homoſezuell kennzeichnen; auch das Zeugnis Dr. Limans beweiſt es, obgleich er bei ſeiner letzten Vernehmung eine merkwürdige Gedächtnisſchwäche zeigte. Ueberall ſchwirrten Gerüchte umher, in Berlin und Wien. Freiherr von Berger hat nach dem 27. November beiden Herren geſagt, daß Harden ſie für normwidrig halte. Deshalb haben die beiden nun genau alle Artikel geleſen. Warum haben ſie nicht ſogleich geklagt? Ich finde dieſes Ver⸗ halten ſonderbar. Alles iſt ſtill, nichts rührt ſich. Am 8. Mai traf nun der Mächtigſte des Deutſchen Reiches Entſcheidungen, deren Beſprechungen erſt den Lärm bewirkten, für den man Har⸗ den verantwortlich macht. Der Kaiſer würde es entſchieden zu⸗ rückweiſen, wenn jemand behaupten wollte, er habe ſeine Ent⸗ ſchließungen von Hardens Artikel abhängig gemacht. Se. Maje⸗ ſtät iſt doch ſo ſelbſtändig. ſo wenig beeinflußt, daß niemand es wagen würde, ſolches zu behaupten. Es iſt mir unverſtändlich, wie man Herrn Harden nur ein Quentchen Unwahrheit auf⸗ bürden kann. Harden ſoll gegen Frau von Elbe nicht vorſichtig genug geweſen ſein. Dieſer Vorwurf trifft alle Menſchen, die mit Frau von Elbe berkehrt ſind. Sie hat alle ge⸗ känſcht. Als Freiherr von Berger dem Grafen Moltke er⸗ zählte, es handle ſich um Vorwürfe wegen ſexueller Verfehlungen, da ſoll dieſer geſagt haben: Das ſei ja lächerlich, darauf brauche er garnicht einzugehen. Gut, dann iſt aber die Friſt verjährt. Ich will keine ideale Figur vor Sie hinſtellen, aber Herr Harden Hat von einer Gruppe geſprochen, und ſich nur in Bezug auf ein Mitglied derſelben, den Grafen Moltke, geirrt. Harden ſteht ſeit 1/ Jahren im Kampfe. Er iſt ein glän⸗ zender Kämpfer und ein außerordentlich gefährlicher Gegner ([Harden ſchüttelt lächelnd den Kopf.) wegen ſeines Mutes und ſeiner Geſchicklichkeit. Daher hat er viele Gegner und das ſind die erbittertſten Feinde. Sie ſind zahlreich. Es ſind Leute, die die öffentliche Meinung beeinfluſſen, welche Zeitungen zur Ver⸗ fügung haben. Sie ſind ſeit Beginn des Prozeſſes nicht müde ge⸗ worden, faſt alles, was aus dem Prozeß hinausgeht, zu färben. Daher der Sturm der öffentlichen Meinung. Dem Angeklag⸗ ten ſtehen berechtigte Intereſſen zur Seite, darum muß er freigeſprochen werden. Wird ihm aber§ 193 nicht zugeſprochen, dann hat er noch immer den guten Glauben, denn er hat aus lauterſten Motiven gehandelt, aus reiner, edler und glühender Vaterlandsliebe. Darum ſollte man dieſen Mann nicht mit Gefängnis beſtrafen. Der Angeklagte Harden ergreift hierauf unter allgemeiner Spannung das Wort. Er erklärte: Herr Präſident ich möchte zunächſt ein Wort auf die Bemerkung des Oberſtaatsanwalts erwidern. Der Artikel des Profeſſors du Moulin ſteht in keiner Be⸗ ziehung zu dem Fürſten Eulenburg. Ferner muß ich ſagen, daß von mir aus alles geſchehen wird, was zur vollen Auf⸗ klärung der Wahrheit dienen kann. Ich hoffe, daß ich dabei die Hilfe der Staatsanwaltſchaft in vollem Umfange werde in Anſpruch nehmen können. Dann bitte ich den Oberſtaats⸗ anwalt etwas fkeptiſcher gegen Zeitungsnotizen zu zein. Nach dem ſtenographiſchen Bericht über die erſte Verhandlung habe ich auf die Frage, ob ich zugeben wolle, daß andere zu Tode hinſinken im Saale, garnichts geantwortet. Das tat Juſtiz⸗ rat Bernſtein. Ich bin in dieſe Verhandlung eigentlich als Invalide eingetreten. Ich habe aktiv kaum teilnehmen können. 5 5 Ich bitte noch einmal mich anzuhören: Im Hauſe Bis⸗ marck habe ich mancherkei And eutungen über ſeruelle Verfehlungen des Fürſten Eulen⸗ burg gehört. Es fielen wiederholte Aeußerungen. Der Fürſt hatte ein ungünſtige Meinung von dem Fürſten Eulen⸗ urg. Er hielt ihn nicht für einen Böſewicht, ſondern er hielt ihn für gefährlich an einer gewiſſen Stelle und ein Teil dieſer Gefährlichkeit ſoll in ſexuellen Mo⸗ menten gelegen halhen. Frau von Elbe erzählte mir von ihrem Eheleben und verbarg auch die gute Seite ihres Gemahls nicht. Warum ſollte ich ihr nicht glauben? Sie erſchien mir durchaus nicht hyſteriſch. Fünf Jahre trug ich dieſe Erlebniſſe in mir, dann kam eine Zeit, wo ich aus politiſchen Gründen mich hie und da mit dem ürſten Eulenburg und ſeinen Freunden beſchäf⸗ tigen zumüfſen glaubte. Ich muß Ihnen nochmals die inzelnen Artikek interpretieren. Sie reihen ſich an den Satz : Wir haben einen Kreis geſchloſſen um ſeine Majeſtät, den nd durchbrechen kann! ö en ſt ſei desh In dem Satze von„2 Aeſthetikern verſchiedener Sinnesrichtung“ liegt keine Beleidigung Der Prinz iſt ein Draufgänger jeder Art. Sollte das Gegenteil einen meiner Gegner angehen? Es handelt ſich doch um Herren reiferen Alters. Sollte ich von dieſen behaupten, daß ſie fortwährend umherliefen, wie brünſtige Hirſche? Es iſt mir nicht eingefallen, eine päderaſtiſche Vor⸗ ſtellung mit einem Worte zu verbinden. Ich habe die Sache von der Kamarilla nicht in die Welt geſetzt und habe mich mit den Privatperhältniſſen des Fürſten Eulenburg nicht beſchäftigt. Ich habe ihn ſtets nur als politiſchen Faktor angeſehen. Perſonen, die jahrelang die Geſchäfte des Reiches gemacht haben, haben mir immer wieder geſagt:„Da liegt die Gefahr“! Darum habe ich mich mit dieſen beſchäftigt. Manchem mags ärgerlich klingen; aber man kann nicht politiſche Publiziſtik treiben, ohne jemand einmal ein Aergernis zu bereiten. Unter dem Eide kann man natürlich nicht ausſagen, ob es eine Kamarilla gibt, Aus Sladt und Tand. Maunheim, 3. Januar 1908. * Ernannt wurde Betriebsſekretär Karl Ritter in Darm⸗ ſtadt zum Stationslentrolleur und der Reviſionsgehilfe Robert Platz bei der Oberdirektion des Waſſer⸗ und Straßenbaues zum Sekretariatsaſſiſtenten. Jubiläum. Am 5. Januar feiert Herr Direktor Adam Brecht ſen 25jöhriges Jubiläum in den Adlerwerken vorm. Heinrich Kleher in Frankſurt a. M. Er beſtand in dem Maſchi⸗ nengeſchäft von M. Roſe u. Co. in Mannheim ſeine kaufmänniſche Lehre und verblieb dort bis 1883, bis er in das damals raſch auf⸗ blühende Velozipedgeſchäft von Heinrich Kleyer eintrat. Hier wurde er ſchon 1886 zum Prokuriſten ernannt. Bei der Umwandlung der Adler⸗Fahrradwerke Heinrich Kleher in eine Aktiengeſellſchaft am 5 Juli 1895 war Adam Brecht Mitbegründer dieſer Aktiengeſell⸗ ſchaft und wurde als Direktor in den Vorſtand gewählt. Zinsfußerhöhung. Die ſtädtiſche Sparkaſſe Bühl hat mit Wirkung vom 1. Januar ab ebenfalls ihren Zinsfuß von 38 auf 4 Prozent erhöht. 5 *Das Neckareis iſt beim Panorama gum Stilkſtand ge⸗ kommen. Wenn die jetzige ſtrenge Kälte anhält, wird der Fluß bald zugefroren ſein. Rechtſprechende Tätigkeit des Schiedsgerichts für Arbeiter⸗ verſicherung in Mannheim im Jahre 1907. Aus dem Jahre 1906 wurden übernommen: Unfallſachen 108, Invalidenſachen 10, zu⸗ ſammen 118. Vam Reichsverſicherungsamt wurden 1907 an das Schiedsgericht zurückverwieſen: Invalidenſachen 2, Berufungen wurden 1907 eingelegt bezw. Anträge geſtellt: in Unfallſachen 833,(+. 197), in Invalidenſachen 124. Zu beardeiten waren 1274 Sachen. Erledigt wurden: Unfallſachen 1005, Insoaliden⸗ ſachen 122, zuſammen 1127. Unerledigt blieben: Unfallſachen 183, Invalidenſachen 14, zuſammen 147. Von den Unfallſtreitſachen wurden erledigt: Durch Beſcheid des Vorſitzenden wegen Verſäu⸗ mung der Berufungsfriſt 9, durch Zurücknahme der Berufung bezw. des Antrags 55, durch Anerkenntnis 2, durch Vergleich 14, durch Entſcheidung des Schiedsgerichts zu Gikaſten des Renten⸗ bewerbers 194, des Verſicherungsträgers 693, auf andere Weiſe Von den Invalidenſtreitſachen wurden er⸗ ledigt: durch Zurücknahme der Berufung 8, durch Entſcheidung des Schiedsgerichts zugunſten des Verſicherten 18, des Ver⸗ ſicherungsträgers 84, auf andere Weiſe 12, zuſammen 122. Be⸗ weisaufnahmen haben ſtattgefunden: in Unfallſachen 384, in In⸗ validenſachen 65, zuſammen 449. 555 Evang. Bund. Für Anfang Januar ds. Is. war eine größere Aufführung, nämlich die des Weihnachtsſpieles vom Profeſſor D. Thoma⸗Karlsruhe geplant und nach den bereits getroffenen Vor⸗ bereitungen ſah man mit geſpannter Erwartung derſelben entgegen. Es ſtellten ſich jedoch mancherlei Schwierigkeiten ein, namenklich da über die Feiertage weder Zeit noch Lokal zu Proben zur Verfügung ſtanden. So entſchloß man ſich, von der Aufführung abgzuſehen und ſie für den nächſten Winter in beſtimmte Ausſicht zu nehmen. Saalbautheater. Das Reutter⸗Gaſtſpiel im Apollotheater ver⸗ urſacht dem Saalbautheater in einem Monat, der ſonſt den beſten Kaſſenerfolg brachte, eine empfindliche Einbuße. Die geſtrige Vor⸗ ſtellung ſand vor einem erſchreckend leeren Hauſe ſtatt. Das iſt ſehr zu bedauern, denn das Jolies Caprice⸗Enſemble, das von ſeinem letzten Gaſtſpiel her noch in beſter Grinnerung ſteht, gibt diesmal ziwei Burlesken, die ſelbſt den ärgſten Griesgram in die heiterſte Stimmung verſetzen müſſen. erſte Einakter „Mars im Unterrock“, deſſen vielſagender Titel zu dem ziemlich harmloſen Inhalt in keinem rechten Verhältnis ſteht, ſteht und fällt mit der Rolle des Reſerviſten Danni Platzweich, die von Siegfried Beriſch in ganz unübertrefflicher Weiſe verkörpert wird und dem Stück ſtets einen vollen Erfolg ſichern wird. Noch mehr vermag ſich Herr Beriſch, deſſen liliputartige Geſtalt allein ſchon urkomiſch wirkt, in der zweiten Burleske„Soll und Haben“ Geltung zu verſchaffen. Es iſt einfach zwerchfellerſchütternd, wie Beriſch in dieſem Stück die jüdiſche Type des Iſidor Klein wieder⸗ gibt. Aber auch die übrigen Partien ſind gut beſetzt. Wir nennen nur Wilhelm Knaack als Jalob Sonnenſchein und Heing Fuß 388, zuſammen 1005. Der als Moöritz Grünzweig. Der bunte Teil, der von den beiden luſtigen Stücken umrahmt wird, iſt ebenfalls recht unterhaltend. Man hört Hier durchweg ganz vorzügliche Cabaretkräfte, ſo die feſchen Sou⸗ Fretten Gretchen Wetges und Elſe Gärkner, die Vortrags⸗ künſtlerin und Humoriſtin Elſa de Planque und den Humo⸗ riſten Geerg Bufſe, die ſich ſämtlich über Mangel an Beifall nicht zu beklagen hatten. Elſa de Planque verſteht u. a. Reutter ſehr gut zu kopieren. Der künſtleriſch vielſeitige Conferenzier des Apollo⸗ Cabareis, Herr Gruder, der den bunten Teil leitet, entpuppte ſich als ein ausgezeichneter Darſteller von Tanztypen. * Dementi. Die dieſer Tage durch die Blätter gegangene Nachricht, daß im Seckenheimer Wald die Leiche eines Erhäng⸗ ten und zwar des Geliebten des einige Tage vorher über⸗ fahrenen Mädchens gefunden wurde, iſt unrichtig. Neueren Nachrichten zufolge ſoll das überfahrene Mädchen aus Darm⸗ ſtadt, bezw. dort in Stelle geweſen ſein. * Schiffsunfall. Der Schleppkahn„Anna Cornelius“, welcher ſich im Anhange des Schleppdampfers„Rhenania 3“ befand, iſt bei Rüdesheim geſunken. Die Ladung beſtand aus 11 000 Zentnern Kohlen. 5„ 15 Vereinsnachrichten. * Pfülzerwald⸗Verein E.., Ortsgruppe Ludwigshafen. Wir machen auch an dieſer Stelle darauf aufmerkſam, daß der mit der Dekorterung berbundene Familienabend der Ortsgruppe Ludwigshafen des Pfälzerwald⸗Vereins kommenden Samstag, 4. Januar, Abends halb 9 Uhr, im Geſellſchaftshaus in Ludwigshafen ſtattfindet. * Der Deutſche Reiter⸗Verein Mannheim hält morgen Sams⸗ tag, ben 4. Januar, in den Sälen der„Katſerhütte“ ſeine dies⸗ Der Mörder wurde verhaftet. ihm mit dem Der kurg vor dem Hotel„Edelſtein“ der Aufſtieg nach dem Schanzez köpfle mit herrlichem Ausblick auf Schriesheim, die Ruine Strahlen⸗ burg und dem immer impoſanter hervortretenden Oelberg begonnen Vom Schanzenköpfle aus erſchließt ſich eine großartige Fernſicht Weiter geht's über die Hohe Waid, den Leichtweg entlang. kurger Abſtieg nach Urſenbach bringt eine fünfviertelſtündige Raf im Wirtshaus„zur Krone“. Entlang des Südabhangs am Gichel⸗ berg führt fortwährend im beſchneiten Walde ein einſamer langſam anſteigend um den Berg, zum Wildeleutſtein und v auf die Spitze. Ein herrliches Panorama eröffnet ſich. Unter ſtetigem Wechſel der landſchaftlichen Szenerie kommt der Kluß nach 1½ Stueden in Ritſchweiher an, wo 3½ Stunden Raſt bei K zund Kuchen vorgeſehen iſt. Die letzte Etappe der Wanderung gen zur Spitze des Geiersberges. Nach einem herrlichen Blick auf die Rheinebene wird nach Verlauf weiterer 34 Stunden Weinheim zeicht, wo im„Pring Wilhelm“ das gemeinſchaftliche Abendeff wartet. Die Wege ſind gut. Wo ausnahmsweiſe viel Schn ſorgen die ſtrammeren Touriſten für das Bahnen des Weges. Teilnahme an ſolch herrlicher Winterwanderung kann ſehr empfohln werden. Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Eein peinlicher Zwiſchenfall in einem Kaimkunzert. Aus Mu chen wird der„Frankf. Ztg.“ geſchrieben: Im Volksſinfoniekon des Kaimorcheſters entſtand geſtern Abend ein Skandal. Nach dem erſten Satz der erſten Sinfonie von Beethoven erhob ſich ein Muſiker im Orcheſter und erklärte, das Orcheſter habe beſchloſſen, weiterzuſpielen, ſolange Dr. Louis, der Kritiker der„Neueſten im Saale ſei. Es entſtand ein ungeheurer Tumult des Pu m Beifall und Rufe„Raus“], ſowie Ziſchen und Rufe„Dableiben Dr. Louis blieb im Saale. Nach längerer Zeit erklärte der Muſiker das Orcheſter werde Hofrat Kaim zuliebe weiterſpielen, und das Konzert nahm ſeinen Fortgang.(Die von Hofrat Kaim, wie ſeiner zeit gemeldet, auf ſo eigentümliche Weiſe eingeleitete Kritiker heint ja nette Früchte zu zeitigen. Die Red.) 55 Sudermann u. Hauptmann als Bearbeiter desſelben Dr ſtoffs. Hermann Sudermann erklärt mit Beziehung auf die Nas richten über das neue Drama Gerhart Hauptmanns„Ka Karls Geiſel“ in Berliner Blättern, daß ein dem Sagenkre Karls des Großen entſtammender dichteriſcher Stoff ihn ſeit töchter“, heißt ed in der Erklärung,„hat auch in Bezu Stimmung und Menſchengeſtaltung längſt eine feſte Form gewo und iſt ſchon vor Jahren einigen meiner Freunde, unter and Ludwig Fulda, bis in ſzeniſche Einzelheiten hinein vertraulich geteilt worden. Ich ſehe mich genötigt, dieſe Erklärung vor de Bekanntwerden des neuen Bühnenwerkes von Gerhart Hauptma öffentlich abzugeben, um dem mir drohenden Verdachte einer danklichen Heeresfolge beizeiten entgegenzutreten.“ Carl Goldmarks teue Oper„Wintermärchen“ hat bei Rraufführung in ber Wiener Hofoper dem 76jährigen Kompon verdiente Ehrungen gebracht. 8 AUNeber den Direktionswechſel an der Großen Oper in Pi wird der„Köln. Ztg.“ geſchrieben: Der Jahresſchluß brach die erſte ſtaatliche Bühne in Paris, die Große Oper, eine w Veränderung, namentlich einen Direktionswechſel, und ſte die zweite Bühne, die Comédie Frangaiſe, Veränderungen i! ſicht, die vielleicht auch wichtig ſein werden. Am 81. Dez. abende Schluß der Galavorſtellung, die aus einzelnen Akten von vi ſchiedenen Stücken zuſammengeſetzt war, übergab Herr Bernh der Beauftragte des Miniſteriums der Schönen Künſte, das Zepfer das Herr Gailhard, der alte Direktor, niederlegte, den beider Gebietern, den Herren Meſſager und Brouſſan. Das iſt na nür bildlich geſprochen, oögleich es bei der Wichtigkeit, mi Partſex ihre monumentale Oper behandeln, kein Wunder wenn ſte ein eigenes Zepter hätte. Vom Morgen des 1. N in. ſind alſo die genannten Herren ziemlich unumſchränkte Gebiete über eiwa 50 Sänger und Sängerinnen, 180 Chormitgliede ö6 200 Tänzer und Tänzerinnen und ſicher 300 bis 400 Maſchi und Arbeiter jeder Art, die die Oper hat. Wie man ſieht, ei Sile Armee der Kunſt, zu deren Ernährung der Staat der Dir einen Zuſchuß bon faſt einer Million jährlich gahlt. Ga Gegenſatz zur Kirche haben die Schönen Künſte— einen Magen in Frankreich. Die Oper, die nur dreimal in der ſpielt, wäre ohne dieſe ſtaatliche Beihilfe nicht in der Lage, ſelbſt zu ernähren; ſie könnte das ſchon wegen der hohen K die ihr die großen Sänger und Sängerinnen verurſachen, Ein Haus, in dem Jean de Reſgke monatlich 6000 Franken e und in dem das Einkommen van Dyks auf nicht weniger geſch wird, kann mit ſolchen Kleinigkeiten wie den Erträgniſſen Abendkaſſe ſchwerlich auskommen. Was an künſtleriſchen Taten der neuen Direktion zu erwarten iſt, muß die Zukunft lehre der zweiundgwanzigjährigen Regierung Pedro Gailhards, ſüdlichen Kopf(er ſtammt aus Toulouſe) ganz Paris kannt man ſagen, daß er ſich erfolgreich bemüht hat, die Traditione Großen Oper aufrecht zu erhalten. Man hatte ihm gzwar f. Tatenſcheu und eine gewiſſe Bevorzugung der fremden Komp vorgeworfen— aber das ſind Vorwürfe, die man ebenſo an jeden ſeiner Vorgänger(van venen außer Lulli die ori bielleicht der Arzt Véron und der Journaliſt Roqueplan gerichtet hat. Wenn Gailhard der fremden Muſik die Tor — in erſter Linie Richard Wagner— ſo folgte er nur de tenen Geſchmacksveränderung des Publikums. Man lann was auch das Konzertleben beweiſt— daß Paris heute ei wagnerwütigſten Städte der Welt iſt. Einkge Ziffern ſind lehrreich. Die Direltian Gailhard hat ſeit 1885 im ganzen 51 Vorſtellungen gegeben, von denen 2961 den einheimi aber den fremden Komponiſten gehörten. Unter dieſen Komponiſten ſteht Wagner mit 749 Vorſtellungen an erſte ihm folgt Meherbeer(878), dann Verdi und Roſſini. Mozar 81 Vorſtellungen vertreten. Sport. 5 .S C. Die Hamburger Ringkampf⸗Konkurrenz end jahrstage mit dem Siege des deutſchen Meiſterringers E fried, der im letzten Entſcheidungskampfe den Franzoſen de Calmette nach einer Kampfdauer von 1 Stunde 20 durch Untergriff von vorn beſiegte. Das Geſamt⸗Klaſſeme folgendes Reſultat: Ernſt Siegfried⸗Königsberg erſter Pre mable de Calmette⸗Frankreich zweiter Preis, Carios⸗Portugal Preis, Steurs⸗Belgien vierter Preis. Von Tag zu Tag. — Der Mörder ſeiner Geliebten. K Januar. Im benachbarten Dorfe Weiſchau vergiftet begüterte Landwirtsſohn Fiſcher ſeine 17jährige Geliebte, d in geſegneten Umſtänden befand, mit Nitrobenzol. Der redete dem Mädchen ein, daß es ſich um ein Heilmittel — Verurteilter Polizeiſergeant. B .⸗Schl., 3. Jan. Die hieſige Strafkammer verurteilt ſeine Schließket lzwanzig ſcharfk Staatsanwalt 4. Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) 5 Mannheim, 3. Januar. Pputierten 5 beftigen Wor Grafen Caſtellane in der Rue Chaillot einen Heftir ar ichkeiten führte. Vor dem Poligei⸗ fommiſſä: lt, daß der Graf mit den tätlichen Belei⸗ bißzüngen begonnen b Als Urſache wird ein Gerücht bezeichnet, das mit gten Wiederverheiratung der geſchiedenen Gräfin( 0 deren künftiger Gatte der Prinz von Sagan gilt.— Prinz von Sogan, der wie bereits kurz gemeldet, geſtern beim Verlaſſen kiner Kirche von dem nationaliſtiſchen Deputierten Bone de Eaſtellane in ſchwerſter Weiſe inſultiert wurde, teilte einem Be⸗ Fbichterſtatter wit, daß er nicht nur von dieſem, ſondern auch bon deſſen Bruder Jean de Caſtellane beſchimpft und ganz er⸗ heblich verletzt wurde. — Hotelbrand. Monopol brach heute Feuer 3Perſonen, V Moßhrere ande 55 5 Elberfeld, 3. Jan. Im Hotel das großen Schaden anrichtete. ochter, kamen in den Flammen um. Zzerſonen erhielten ſchwere Brandwunden. rfahren. Landau(Pfalz), 3. Jan. angierbahnhofe wurde heute der verheiratete durch eine Lolomotive überfahren und ſofort Hilfsrangier gethtet. — Tod durch Kohlenoyydgas. Köln, 3. Jan. Die Köln. Ztg.“ meldet aus Aachen, daß das ſeit kurzem verhei katetie Ehepaar Aldenheven in Vaals durch Kohlengas vergiftet auf⸗ gefunden wurde und daß die Wiederbelebungsverſuche nur bei dem NMann Erfolg gehabt hätten. — Fabrikbrand. Augsburg, 3. Jan. In der Zwirn⸗ und Nähfadenfabrik Göggingen brach heute nacht Großfeuer aus. Das Hauptgebäude mit ſämtlichen Maſchinen brannte bis auf die AUmfaſſungsmauern nieder. Gegen 500 Arbeiter ſind brotlos. [Das ſeit 1872 als Aktiengeſellſchaft betriebene Unternehmen ge⸗ hörte zu den größten ſeiner Art und verteilte in den letzten 4 Jahren an Dipidende 25, 25, 30 und 33½ Prozent.) — Erxploſion in einer Pulverfabrik. Stock⸗ holm, 3. Jan. In der Marienberger Munitionsfabrik fand heute vormittag eine Exploſion ſtatt. Das Treppenhaus flog in die Luft. Andere Gebäude wurden beſchädigt. Zwei Arbeiterinnen wurden getötet. — Brand in einem Schnellzug. St. Peters⸗ hufr g, 3. Jan. Der geſtern abend fällige Schnellzug von Wirr⸗ Hballen traf infolge des Brandes eines Schlafwagens mit ſechs⸗ ſtündiger Verſpätung hier ein. Der Schlafwagen iſt vollſtändig gerbrannt. Die Urſache des Brandes iſt in mangelhafter Hei⸗ zungsanlage zu ſuchen. 30 Paſſagiere kamen mit leichten Ver⸗ letzungen davon. Das geſamte Handgepäck wurde ein Raub der Flammen. 5 — Eiſenbahnunglück. Berkin, 3. Jan.(Amtlich.) „Der heute vormittag.55 Uhr mit 20 Minuten Verſpätung ankom⸗ ende Schnellzug 79 der Strecke Frankfurt a. M.—Altona fuhr bei der Einfahrt in den Bahnhof Kaſſel auf den hydrauliſchen Prellbock auf, 8 Wagen wurden leicht beſchädigt; 11 Reiſende meldeten leichte Kopfperletzungen durch herabfallende Gepäckſtücke an. Die Urſache des Unfalls iſt noch nicht feſtgeſtellt. Man vermutet, daß die Glätte der Schienen infolge des ſtarken Froſtes daran ſchuld iſt. Tetzle Dachrichten und Telegramme. Frankfurt a.., 3. Jan. Die hieſige Handels⸗ kammer wählte in ihrer Plenarverſammlung den Geh. Kommerzienrat J. Andrege zum P r ü ſidenten, ſowie die Herren Kommerzienrat Richard Paſſavalt und Friedrich Thorwart zum Vizepräſidenten. * Stultgart, 3. Jan. Das endgültige Ergebnis der Geiinderatsergänzungswahlen war, daß kein Zentrumsmann, ſondern ein weiterer Sozialdemokrat gewählt wurde. Somit ſind 4 Sozialdemokraten, 3 Mitglieder der Deutſchen Partei, 1 Konſervativer und 1 Mitglied der Volkspartei gewählt worden. Stuttgart, 3. Jan. Geh. Medizinalrat Prof. Dr. Jakoby an der Univerſität Göttingen wurde zum ordenll. Pröfeſſor für Pharmakologie an der mediziniſchen Fakultät der Univerſität Tübingen ernannt. * Leipzig, 3. Jan. Die Großdeſtillateure Sachſens pro⸗ teſtierten laut„Frkfk. Ztg.“ in einer ſtark beſuchten Verſammlung gegen das geplante Branntweinmonopol. Die heſſiſchen Finauzen. 5 Darmſtadt, 3. Jan. Den Landſtänden iſt heute laut „D. Ztg.“ der Entwurf des Finanzgeſetzes und des Haushalt⸗ vpranſchlages für das Etatsjahr 1908 zugeſtellt worden. U. a. wird betont, daß im laufenden Haushalte hauptſächlich eine ngachhaltige Geſundung der Finanzverhältniſſe des Landes erſtrebt wird. Dieſe werde herbeizuführen geſucht durch die Erhöhung der Stempelabgaben und das ſtarke Heran⸗ ziehen der Einnahmequellen aus dem Ausgleichfonds für Zwecke der laufenden Verwaltung. Dieſe Mittel ſollen beſonders ver⸗ wendet werden, um die als die dringendſten erſcheinenden Be⸗ bürfniſſe zu beſtreiten. Gleichzeitig ſollen durch angemeſſene Ver⸗ minderung der Staatsſchulden die laufenden Verwalkungsaus⸗ gaben durch die laufenden Verwaltungseinnahmen vollſtändig gedeckt werden. Durch ſtrenge Sparſamkeit in allen Verwal⸗ kungszweigen und insbeſondere durch Uebernahme neuer Laſten auf die Staatskaſſe wird der Abſchluß des neuen Hauptvoran⸗ ſchlags porausſichtlich ohne Fehlbetrag herbeizuführen ſein. Zur Arbeiterbewegung. feefeld 3 Jan. Der Arbeitgeberverband der Rheiniſchen Seideninduſtrie beſchloß Ut.„Kref. 31g.“, in allen Vetrieben der Stoffwebereien und der Hilfsindu⸗ Atrie am Dienstag den 7. Januar die Arbeit wieder aufzunehmen, edach, falls bis zum darauffolgenden Samstag nicht wenigſtens 2 Prozent der Arbeiter die Arbeit wieder aufnehmen, ſoll die usſperrung aufs neue erfolgen. Bei einer ebent. Wiederaufnahme der Sperre ſoll dieſe erſt 8 Tage ſpäter auf die Hilfsinduſtrie(Fär⸗ berei und Appretur) ausgedehnt werden. Die Kälte öln, 3. Jan. Der Rhein führt Treibeis auf inghe ſeiner ganzen Breite. Auch ſeine Nebenflüſſe ſind init Treibeis bedeckt. Die Brücken wurden abgefahren. HBerlin, 3. Jan. In den frühen Morgenſtunden ſank Temperatur auf Minus 27 Grad Ce[ſius. Ruſſiſche Geheimbündelei in Berlin. Berlin, 3. Jan. Bei einer geheimen Zuſammen⸗ kunft in der Wohnung eines bekannten ruſſiſchen Anarchiſten in Charlottenburg, Peſtalozziſtraße 69, wurden geſtern abend 17 Ruſſen verhaftet. Es wurde eine Unmenge Skripturen gefunden, deren Inhalt gegen den 8 128 des R⸗St.⸗G.(Ge⸗ heimbündelei) verſtößt. Es handelt ſich offenbar um eine ge⸗ heime Sitzung des Zentralkomitees der ruſſiſchen Arbeiter⸗ artei. 8 Das Drama in Allenſtein. * Allenſtein, 3. Jan. Die in die Alle geworfeue zeigte im Gefängnis Spuren von Geiſtesſtörung. Der Kriminalkommiſſär Wannowsky erklärt, daß das angeb⸗ liche Interview mit dem Vertreter des„Berl. Lokalanz.“ nicht ſtattgefunden hat und von anfang bis Ende erfunden iſt. Auch ſei die Angabe, der Mörder habe bei der Tat eine Maske gekragen, falſch. Die„einnehmeuden“ Liquidatoren der Ordensgüter. * Paris, 3. Jan. In einer Unterredung über den Senatsbeſchluß zur Einſetzung einer Unterſuchungskommiſſion über die Tätigkeit der iquidatoren der Order gütter äußerte Emile Combes zu einem Mitarbeiter des ho de Paris“: Es ſei ihm unerklärlich, daß die Liquida⸗ en nur 850 000 Fres. zur Ablieferung gebracht hätten, vrend ſie doch mehr als acht Millionen Francs Staatsvor⸗ ſchuß erhalten und die Einnahme dieſe Summe ganz erheblich überſchritten hätte. Er hoffe, daß die Unterſuchung Licht in die Angelegenheit bringen werde. Er ſehe in der Ernennung der Kommiſſion ein moraliſches und politiſches Werk. Aus Rußland. Chabarowsk, 3. Jan. Die Polizei entdeckte hier eine Druckerei der ſozialrevolutionären Par⸗ tei, ſowie ein Laboratorium mit zehn fertigen Bomben. Im Zuſammenhang hiermit ſind 14 Perſonen, darunter ein Ingenieur, mehrere Realſchüler und drei Frauen ver worden. Der Prozeß Moltke⸗Harden. Berlin, 3. Jan. Harden fährt fort: Wer unter ſeinem Eide ausſagt, es gäbe keine Kamarilla, der handelt ſehr leichtſinnig. Wann treibt an Politik, wenn man mit den Mächigſten im Lande immer zuſammen iſt? Miniſter gehen niemals aus„politiſchen Gründen“, Stellen Sie einen vor Gericht, und er wird ſagen, er ſei aus Geſund⸗ heitsrückſichten abgegangen. Im Nachtgeſpräch wpurde der Graf „Der Süße“ genaunt. Das mag unangenehn ſein. Aber beleidi⸗ gend iſt es nicht. Der Fürſt Bülow wird ja auch der„Kanzler mit dem Grüb⸗ chen im Kinn“ genannt, er klagt deshalb nicht, er würde auch nicht klagen, wenn unter ſeinem Bilde dieſer Ausdruck ſtände. Sind feminine Eigenſchaften etwa beleidigend? Ich habe auch einige ſolcher femininen Eigenſchaften, ſo eine ungeſehene Senſi⸗ bilität. Auch der eiſerne Kanzler hatte außer ſeiner ſtarken Energie noch eine große Senſibilität mit Weinkrämpfen und an⸗ deren Affekten. Ich hatte nicht die Abſicht, ſexuelle Dinge auf den Markt zu tragen, wie mehr oder weniger„pripilegierte Zeitungen“. Fürſt Eulenburg hat hier ausgeſagt, er habe nach ſeiner Botſchaftertätigkeit ſich nie mehr mit Politik beſchäfigt, außer das eine mal, als er in der Marokkoſache zum Reichskanz⸗ ler ging. Damals kannte ich es nicht Ich konnte nicht glauben, daß Fürft Eulenburg in der Zeit ſeit 1870 nicht mit Lecomte, den er ſo häufig fah, geſorochen haben ſolle. Es iſt dasſelbe, wenn ich ſagen würde, ich verkehre ſeit 12 Tagen mit Juſtigrat Bernſtein und Kleinholtz, aber über den Prozeß haben wir noch nicht geſprochen.(Heiterkeit.) Ich habe niemals die Roheit beſeſſen, auf„warme Brüder“ anzuſpielen. Die Verbindung von warme Brüder und Gunſt iſt geradezu eine ſtiliſtiſche Schwäche vom mir, eine Manie. Man macht mir den Satz zum Vorwurf:„Sie träumen nicht von Weltbränden, aber ſie ſind ſchon warm genug.“ In Wallenfteins Lager heißt es auch: Sie haben's warm da unten! Soll das auch etwas Homoſexuelles andeuten?(Heiterkeit.) Von einer Abſicht, zu beleidigen, war keine Rede, nicht einmal von dem Bewußtſein. Das Urteil. Kurz vor 6 Uhr wurde das Urteil gefällt. Harden wurde wegen Beleidigung auf Paragraphen 186 und 185 im Sinne der Anklage zu 4 Monaten Gefängnis verur⸗ teilt. Hus dem Grossherzoqtum. Waldshut, 2. Jan. Ueber die Bluttat am Sylvoſter⸗ abend, über die wir ſchon berichtet, wird noch gemeldet: Mit Blitzes⸗ ſchnelle pflanzte ſich die Schreckensbotſchaft von einem Mord und Selbſtmor d, der ſich in unſerer ſonſt ſo friedlichen Waldſtadt ereignete, von Mund zu Munde fort und rief unter der Einwohner⸗ ſchaft eine ungeheure Aufregung hervor. Abends gegen halb 7 Uhr erſchoß der Maler R. Rittner zuerſt ſeine Frau und dann ſich ſelbſt mittels eines Revolvers. Rittner war ein arbeitsſcheuer Menſch, der es borzog, die meiſte Zeit im Wirtshauſe zu verbringen. Die ſchwere Sorge für den Unterhalt der Familie lag faſt ganz in den Händen der fleißigen Frau. Sie betrieb ein Ladengeſchäft. In letzter Zeit hatte Rittner ſeine Frau öfters mit dem Tode bedroht. Man hielt ihn aber allgemein für zu feige und legte ſeinen Drohungen keinen beſonderen Wert bei. Das ſchauderhafte Drama vollzog ſich im Laden zu ebener Erde. Eine ungeheure Menſchenmenge ſtaute ſich vor dem Hauſe. Im Laufe des Abends wurden die beiden Leich⸗ name nach dem Spital verbrachk. Zwei unmündige Kinder haben auf ſo entſetzliche Weiſe ihre Eltern verloren, Die bedauernswerte Mutter ſtand nahe vor ihrer Entbindung. —————— Pfalz. Reſſen und Umgebung. P. Ludwigshafen, 2. Jan. Der Stadtrat begann in ſeiner heutigen Sitzung mit der Beratung des ſtädtiſchen Voranſchlags für das Jahr 1908. Vor Eintritt in die Tagesordnung nahm Adjunkt Riyius das Wort, um den Vor⸗ ſitzenden zur Verleihung des Titels eines Oberbürgermeiſters zu beglückwünſchen, die Bitte daxan knüpfend, daß der Herr Oberbürgermeiſter noch lange Jahre der Stadt erhalten bleiben möge. Die ihm gewurdene Auszeichnung ſei zugleich eine Ehrung der Stadt Ludwigshafen, denn dieſe ſei die erſte pfälziſche Stadt, deren Oberhaupt mit dieſem Titel ausgezeichnet wurde. Herr Oberbürgermeiſter Krafft dankte für den Glückwunſch, Er ſehe in der Auszeichnung mehr eine Ehrung der Stadt als ſeiner eigenen Perſßulichkeit. Er ging dann über zu der Be⸗ ſprechung des Voranſchlages. Das umlagepflichtige Steuer⸗Soll beläuft ſich auf M. 1 064 000. Der im Vorjahre gefaßte Be⸗ ſchluß der Aufhebung der Bier⸗ und Malzſteuer iſt wieder auf⸗ gehoben und der Einnahmebetrag von 86000 M. wieder in den Voranſchlag eingeſtellt worden. Der Beſchluß im vorigen Jahre war zu Unrecht erfolgt, weil die Vertreter der Höchſt⸗ beſteuerten nicht befragt worden waren. Die Gemeindeumlagen ſollen 205000 Prozent, die Diſtriktsumlagen W Prazent be⸗ tragen(im Vorjahre 200 Prozent bezw. 15 Prozent). Der Vor⸗ unſchlag ſchließt ab mit 3 041 837.62 M. in Einnahme und Aus⸗ gabe und zwar ordentliche M. 2518 019.60., außerordentliche 523 818.— M. Durch Umlagen ſind zu decken M. 2840 000, das öbrige fließt aus dem Ertrag der ſtädtiſchen Werke. Das ſtädtiſche Vermögen beträgt M. 31 312 258.89, die Schulden be⸗ laufen ſich auf M. 18 708 554.59. Es bleibt ſonach ein Reinver⸗ wögen bon M. 13 608 698.80. Als der Erledigung noch harrende Aufgaben nennt der Oberbürgermeiſter die Erweiterung der Morzwaffe iſt noch nicht gefunden. Frau v. Schönebelk Kanaliſation und die Abführung der Abwäſſer in den Rheis, die möglichſt ohne erhebliche Koſten, wie Er⸗ richtung von Klärbecken uſw. erfolgen ſoll, die Errichtung zweier weiterer Schulhäuſer(die Stadt braucht alle zwei Jahre ein Schulhaus) und das Hallenbad. Str. Raſchig ſtellte den An⸗ trag, die Koſten für Ausführung der Kanaliſation aus laufenden Mitteln zu nehmen. Str. Ehrhart will die Schulbauten aus den laufenden Mitteln, nicht aus Anleihen beſtritten wiſſe. 1, ſtellt den Antrag, einen Schulhausbaufond zu gründen u. ihm in dieſem Jahre 150 zuzuweiſen. Er wandte ſich dann gegen die Ernennung des ſtädt. Oberhauptes zum Oberbürger⸗ meiſter. Es ſei leider auch in Bayern eine ganz bedauerliche Titel⸗ ſucht eingeriſſen. Die Ernennung widerſpreche der Gemeindeord⸗ nung, aber auch emer geſunden Logik, denn wo ein Ober⸗ bürgermeiſter ſei, müſſe noch ein weiterer Bürger⸗ meiſter da ſein. Es widerſtrebe ihm und kratze ihm im Hals, wenn er im amtlichen Verkehr mit dem Leiter der ſtädtiſchen Geſchäfte dieſen Titel gebrauchen ſolle. Er hoffe nicht, daß dieſe Titelverleihung zugleich mit einer Gehaltserhöhung verbunden ſein werde und damit in der Stadt zirkulierende Gerüchte ſich bewahrheiten. Der Oberbürger⸗ meiſter fühlte ſich offenbar etwas verletzt durch die letzten Aeußerungen Ehrharts und bemerkte, er werde ſoviel als mög⸗ lich dazu beitragen, daß der Hals des Stadtrats Ehrhart geſchont werde, er faſſe die Auszeichnung als eine Ehrung der Stadt auf. Weiter wandte ſich der Redner gegen den Antrag Ehrharts, weil er bei der Finanzlage der Stadt nicht durchführbar ſei. Str. Lichtenberger wandte ſich gegen die Ausführungen Ehrharts bezüglich der Auszeichnung und meinte, die Er⸗ nennung könnte ja ſchattenwerfend für die neue pfälziſche Ge⸗ meindeordnung ſein, ſie könnte auch dem Bürgermeiſter neue Aufgaben bringen, die wieder ein Aequivalent in einer höheren Beſoldung haben müſſen. Im großen ganzen drückten ſich die Redner in der Generaldiskuſſion befriedigend über den Voran⸗ ſchlag aus. Nach der Beendigung der Generaldiskuſſion wurde der Antrag auf Weitererhebung der Malz⸗ und Bierſteuer gegen die Stimmen der ſozialdemokratiſchen Fraktion und der Herren Nöhl und Buſch angenommen. Die Einzelberatung wurde bis zum Schluſſe der Ausgaben durchgeführt. Sie ergab keine weſentlichen Beanſtandungen. Viernheim, 2. Jan. Zu dem Raubanfall an dem Schäfer Kapf(nicht Kempf) aus Zimmern wird noch folgendes mitget Als Täter kommen vermutlich drei Perſonen in Betracht, die na gegen 11 Uhr in einer Wirtſchaft in Lampertheim ge⸗ weſen find. Es iſt auch möglich, daß dieſe Perſonen mit drei Un⸗ bekannten identiſch ſind, die zwiſchen 3 und 4 Uhr nachts die Worm⸗ ſer Straßenbrücke paſſiert haben und von denen einer ſchwäbiſchen Dialekt geſprochen haben ſoll.— Durch zahlreiche Meſſerſtiche ſchwer verletzt wurde in der Sylpeſternacht gegen halb 5 Uhr der 19jährige Metzger Jakob Friedel, bei Herrn Metzgermeiſter Math. Beher in Arbeit ſtehend. In ſeinem Blute ſchwimmend wurde der Bedauernswerte in der Blauehutſtraße aufgefunden und in ein nahegelegenes Haus verbracht, woſelbſt Herr Dr. Ruders⸗ bauſen den erſten Notberband anlegte. Konſtatiert wurden zahlreiche Stiche in den Rüchen und ein tiefer Schnitt zieht ſich von der Stirne bis zur Naſe, die dadurch vollſtändig geſpalten iſt. Der Täter wurde in der Perſon des Arbeiters Joſef Helbig alsbald ermittelt und geſtern dem Amtsgefängnis Lampertheim zugeführt. Ludwigsburg, 29. Dez. In einem Hauſe der Solitudeſtraße ſpielte ſich am Dienstag abend ein blutiges Drama ab. Der 35jährige Blechſchmied Karl Gruol, ein als jähzornig bekannter Mann, kam in angetrunkenem Zu⸗ ſtand in ſeine Wohnung und erſchreckte ſeine Frau durch Han⸗ tieren mit einem Revolver, den er neu gekauft hatte. Er drohte, ſich zu erſchießen, worauf die Frau den auf dem gleichen Boden wohnenden Flaſchner Eiſele zu Hilfe rief. Als dieſer zum zweitenmal mit ſeiner Frau erſchien, wies ihn Gruol hinaus und begann gleich darauf zu ſchießen. Der erſte Schuß ging fehl, der zweite traf Frau Eiſele in den Rücken, der dritke ſtreifte Frau Gruol leicht an der Seite. Dann ſchloß ſich Gruol ein und jagte ſeinem Kind, einem vierjährigen Mädchen, eine Kugel in die Bruſt, ſich ſelbſt 2 Kugeln in den Hals. Als man die Wohnung mit Gewalt geöffnet hatte. fand man Gruol am Boden liegen. Er wurde ins Bezirkskrankenhaus verbracht. Sein Leben und ebenſo das des Kindes iſt nicht in Gefahr. Auch die Verletzung der Frau Eiſele iſt nicht ernſtlicher Natur. nme Gerichtszeitung. * Mannheim, 2. Jan.(Strafkammer III.) Vor⸗ ſitzender: Landgerichtsdirektor Wengler. Vertreter der Großh. Stgatsbekörde: Staatsanwalt Hoffarth. In der letzten Strafkammerſitzung ſtanden zwei Fälle von Sitk⸗ lichkeitsvergehen im Sinne des Paragr. 176 Ziff. 3.St..B. zur Ahburteilung. Heute ſind es gar drei Fälle. Im erſten iſt angeklagt der 57 Jahre alte derwitwete Schloſſer Jakob Fröſſinger aus Großſachſen, der ſich im Sommer und Herbſt des vergangenen Jahres an Kindern mehrfach vergangen hat. Der Staatsanwalt be⸗ antragte zwei Jahre Zuchkhaus. Das Urteil lautet auf zwei Jahre Gefängnis. Vert.:.A. Dr. Köhler. Der 44 Jahre alte verwitwete Dienſtknecht Nikolaus Müller aus Unterſcharbach, der im März vorigen Jahres und im November 1905 ſich an Kindern verſündigt hat, wird zu einer Gefängnisſtrafe von 1 Juhr 3 Monaten verurteilt. Noch ſchlimmer liegt die Sache bei dem 57 Jahre alten Schuh⸗ macher Friedrich Eggenmeier aus Ladenburg, der wegen ähn⸗ licher Geſchichten ſchon einmal vorbeſtraft iſt. Diesmal wird auf eine Zuchthausſtrafe von 2 Jahren und Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte auf 5 Jahre erkannt. Verworfen wird die Berufung des 25 Jahre alten Taglöhners Ignaz Kleinböck aus Neckarhauſen, der wegen Teilnahme an einer Schlägerei vom Schöffengericht zu 4 Wochen Gefängnis ver⸗ urteilt worden war. Vert.:.A. Dr. Feiſt. * Karlsruhe, 31. Dez. Der Rezitator Waßmann hakte ſeiner Zeit in einem zu Ettlingen über den Fall Hau gehaltenen Vortrage Fräulein Olga Molitor beſchuldigt, ihre Mutter getötet zu haben und erklärt, daß dieſe Behauptungen auf durch⸗ aus zuverläſſigen, von einer Dame ihm gemachten Mitteilungen beruhe. Wegen dieſer Aeußerung hatte die Großh. Staatsan⸗ waltſchaft gegen Waßmann ein Verfahren wegen Beleidigung eingeleitet, dasſelbe aber wieder eingeſtellt, weil mit Rückſicht auf die Perſönlichkeit Waßmanns ein öffentliches Intereſſe zur Ex⸗ hebung einer Anklage von Amtswegen nicht vorlag. Daraufhin hat der Vertreter des Fräulein Olga Molitor eine Privat⸗ klage gegen Waßmann anhängig gemacht. Dieſer teilt jeßt mit, daß er ſeine gegen Fräulein Olga Molitor erhobenen An⸗ ſchuldigungen nicht mehr aufrecht erhalte. Er hat Fräulein Olga Molitor brieflich um Verzeihung gebeten und um Rücknahme der gegen ihn gerichteten Privatklage wegen Beleibigung erfucht. Aufgrund dieſes Bittſchreibens iſt der Bertreter Frl. Molitors, Dr. von Pannwitz⸗München, mit Karl Waßmann in Vergleichs⸗ verhandlungen eingetreten, woynach u. a. Waßmann die betr. Dame zu nennen hat, von der er das ſ. Zt. in Erfahrung ge⸗ brachte, im Vortrage berwwertete angebliche Geſpräch Olga Maoli⸗ tors mitgeteilt erhielt. Dieſem Erſuchen hat Waßmann Folge FCCCCVCCVCCC L * Mannheim, 3. Jaunar. F General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) 5, Seite 8 der Wiſſenſchaft und des menſchlichen Fleißes keine Grenzen die⸗* Berlin, 3. Jan. In der heutigen Generalberſammlun 0 Rswirtschaft. hen. Der Mailänder Ingenieur Pietro Camtnada, der in der Siemens u. Halske.⸗G. in Berlin waren Südamerika Gelegenheit hatte, wichtige Arbeiten in großem Aktionäre zugegen, welche ein Aktienkapital von 40067 000 Jh. Jahresbericht der Handelskammer für den Maßſtabe auszuf hren, erſann kurz nach dem Sch ffahrtskon⸗ vertraten. Die vorgelegte Bilanz nebſt Gewinn⸗ und Verluſt⸗ Kreis Mannheim. greß von 1905 ein Syſtem der Ueberwindung von hohen Bergen] rechnung wurde gutgeheißen. Die Ausſchüttung einer Dipfdend⸗ 5 mittelſt Kanälen, das er nun detailliert ausgearbeiteten von 11 Prozent wurde dem Vorſchlag gemäß genehmigt, WII. Plan zu Grunde gelegt hat. führt den Kanal mittelſt Schleu⸗] dem Aufſichtsrate ſcheiden aus durch Tod Wirkl⸗ Geheimrat Dr, — Im Man uf a ktur w aren det ailg eſchäft und ſpe jen im Zickzack, den Berg ſdauf, ganz nach Art der alten Berg⸗ Tonjo Bötiger, Kommerzienrat Dreyfus⸗Brodsky, durch Aut ſziell der Damenkonfektibn war der Geſchäftsgang zufriedenſtel⸗ ſtra en, überwindet de bſten Punkt mit einem Galerietunnel] entbindung Bankdirektor B. v. Noland⸗Lücke. Neu in den Auß lend, weil in der ſtillen Saiſon der Ausſtellungsverkehr lebhaf⸗]und fährt am jenſeiti Bergabhang wieder in Serpen⸗ ſichtsrat gewählt wurden Banddirektor Berve⸗Breslau, Bank zu Tal. d Heinemann⸗Berlin. Die Anzahl der Mitglied teren Geſchäftsgang brachte, dafür iſt aber die Kaufkraft der tinen mit Schleuſe ektor E. von 8 Die Route, welche der Plan Caminadas verfolgt, iſt die fol⸗] des Aufſich ˖ Kanal hat ſe Anſang in Genua ochquert d EL 7. des 2 beſchränkt. Auf Aufrage eines en] Aktion über die Aus en des laufenden Geſchäftsfahres er⸗ ie⸗ klärt Direktor 8 für den Niedergang der Konjunkluß Mannheimer Ausſtellungsbeſucher zurückgegangen, wenn nicht im gleichen Maße wie der Umſatz durch den Fremdenverk o 81 Ide: Du gen gel der Ausſtellung ſtieg. Das Herbſtgeſchäft war weniger befrie Apennin bei Giovi in einem drei Kilometer kangen Gal 4 gend.— Einen ſehr günſtigen Einfluß hat die Ausſtellung auf tadt Mailand und zieht ſich über Lecco Die Sueme der 2 1 das Putz⸗ und Modeartikelgeſchäft ausgeübt.— In ſee hier ſteigt er langſam nach Chia⸗ utend die des Vorfahres. Jalls 7 Damen⸗ und Kinderhüten war die Sommerſaiſon gut, Röhrenkanals bis Iſolata mit einer niſſe eintreten, darf eine ie Winterſaiſon ſchlecht.— In der Herrenkleidere Steigung von 1250 Metern. Den S; en überwindet er mit ntwicklung laufenden Geſchäftsjahre erwartet werden branche wurde das Maßgeſchäft durch die Ungunſt der Witte⸗ Kilometer langen doppellen Galerietunnel. Beim Aus⸗ Berlin, 3. Jan. Die Notendeckung beſteht be rung zum großen Teile verdorben. Zufriedenſtellend war der] gang d* renkanal Thuſis und von da ſteh Reichsbank mit noch 40 Prozent. Verkauf von Sportbekleidung.— Ungünſtig verlief das Geſchäfts⸗ zum Boden ter Kanal. Ueber den Bodenſee bis Schaff⸗ Der 85 55 jahr in der Juteinduſtrie: zunächſt infolge beiſpielloſer Vere hauſen iſt Kettenſchiffahrt gedacht, dann führt wieder ein§ 75*V Bei der inſolventen Bankfirma 5. teuerung und ſchlechter Qualität des odann des bis Neumann, Roſtock, ſollen ſich die Depoſiten und Kreditoren hohen Geldſtandes wegen, der um ſo f die Roh Der ge rde gegen 600 Kilometer lang ſein,[a jutebeſtände ungefähr dreimal ſo große iher von denen aber een und 5 führen, ſo daß der zu Kanal nur 2 Kilometer meſſen würde, von denen ieter als doppelte Galerie, 43 als Röhrenkanal und 298* Hamburg, 3. Jan. Frachtſätzen bezogen werden. Infolge Arbeitermangels waren e zer Kanal mit Steigung herzuſtellen wären. Die Lei⸗ für die Fahrt von Hamburg nach Amerika wurden um 10 Marfß von 5000 Spindeln kaum die Hälfte im Betrieb. Der Patent⸗ ſtungsfähigkeit des Kanals wäre für den Transport von 10 Mil⸗] von 180 auf 120 M. ermäßigt Betrieb wird daher eingeſtellt werden.— In der Säcke⸗ und lionen im Jahre in Rieſenbarke 500 Tonnen gedacht. Der Deckenfabrikation war der Geſchäftsgang beſonders in]Koſtenvoranſchlag beträgt 400 Millionen Lire. der erſten Hälfte des Jahres lebhaft, um dann nachzulaſſen.— Beim Sch 05 zkongreß von 1905 beſprach Profeſſor Pa⸗ Der gute Geſchäftsgang in der Seilinduſtrie hat das ganze] ladini die Möglichkeit eines öhnlichen Unternehntens, nämlich Jahr über angehalten. eines Kanals von Genua nach Straßburg, und berechnet, daß der Noch immer ſind diel Papierfabriken voll ftigt, die Verkehr mindeſtens 6 Millionen Tonnen im Jahre umfaſſen Nachfrage nach Zellſtoff iſt daher ebenfalls fortgeſetzt ſehr] würde, wenn man annehmen wollte, daß nur Sperrgüter den fjebhaft. Eine beſondere Einwirkung der ungünſtigen Verhält⸗ Weg des Kanals nehmen würden. Wenn die Erſparnis nur mit de anſpruchten. Ferner mußten infolge des ſchlechten Waſſerſtandes erbau im Herbſt 1906 große Poſten Rohmaterial per Bahn zu hohen Hamburg, 3. Jan. Zwiſchen den beiden Conceviiel Hamburg⸗Amerißa⸗Linie und Wörmann⸗Linie einerſeits und den Norddeutſchen Lloyd und der HamdurgBremen⸗Afrika⸗Linig anderſeits wurde eine weitgehende Intereſſengemeinſchaft füt d Afrikafahrt beſchloſſen. niſſe des Geldmarktes auf die Papier⸗ und Zellſtoffinduſtrie] 2 Centimes für die Tonne und den Kilometer berechnet wird, ſo ſtarke Pr⸗ 15 bis je icht feſtgeſtellt werden.— Im Jumpengroße e re, was vollkommen zur 8 1 konnte bis jetzt nicht feſtgeſ ellt verder 155 55 awen ange e mie, Die haben ſich bisher noch gut behauptet. Ein baldiges Nachlaſſen diefeß handel war der Umſatz größer, der Reingewinn jedoch nur in ionen ausreichen würde. Die Preiſe wird aber erwarlet 505 8 n 2 1 erigen Erfahr den fe 9 80 1 5 8 ro aAber bartlet. Fällen, wo infolge des Rückgangs der Konfunktur der Einkauf jerigen Erfahrungen haben aber gezeigt, daß ein Kanalbau 5 Is die Koſten von einer Million Lire für den Kilometer London, 8. Jan. Die Diskonthäuſer ermäßigte von Rohmaterialien erleichtert worden war.— Auch in der niemals 1 5 9 ˖ warenfabrikation ine ſatzſteigerung überſchreitet, ſo daß der Koſtenvoranſchlag für den Genug⸗„„„%FFC 1 355 5 Papierwarenfabrikation war eine. 0 80 75 15 50 01 55 0 0 57 11171 90 95 den Gen falls Depoſitenbanken, welche früher den Diskontſatz nicht erhöhten, den feſtzuſtellen, während infolge von Mehrausgaben das Gewinn⸗ Bode 1175 tit Milklionen 5 ſelben auch jetzt unverändert beſtehen laſſen. Anlätlich det G ergebnis nicht in gleichem Maße wuchs. Der Rückgang der nicht zu niedrig gegriffen ſei, da ſich der Bau der Galerien und mäßigung der Rate der Bank von England um 1 Prozent belonen den Vergütungsſatz für Einlagen um 4½ Prozent, während de⸗ Konjunktur dürfte bereits eingeſetzt haben.— Im Papier⸗ des Röhrenkanals mit dem offenen Kanal ausgleichen. die Morgenblätter die Unklarheit der Situation, indem einmtal au warengroßhandel war der Bedarf lebhaft, der Gewinn die ſtarke Verſchuldung des Marktes an die Bank, ferner auf den Großhandel mit Getreide kein Gewerbebetrieb im Umher. Serfall don Millionen von der Bank von Irankreich gehellenen f f ie Stockung] ziehen. Hleber den Großbandel mit Getreide hat das baheriſche] Skerkingswechſel im nächſten Monat und endlich auf den borailz im Baugewerbe teilweiſe Zurückhaltung bei Nachbeſtellungen[Staatsminiſterium dfeſer Tage eine Entſchließung an die unter⸗ſichtlichen Goldabzug nach Argentinien und Egypten hingeſpieſen und Eindeckungen mit Ware für 1908.— Auf den Tapeten⸗ gebenen Behörden erlaſſen, wonach auf den Großhandel in]bird. handel wirkte die Lage des Baugeſchäfts ungünſtig ein.— Den] Maſſengütern die Beſtimmungen über den Gewerbebetrieb im 5* 55 Druckereien brachte das Jahr 1907 infolge der Ausſtellung] Umherziehen nicht angewendet werden dürfen. Es hatten näm⸗ 7 reiche Beſchöftigung, die bis gegen den Herbſt hin anhielt. Inlich eine bayeriſche Steuerbehörde und ein Laudgericht einen Mannheimer Eſſektenbörſe den letzten Monaten des Jahres trat dagegen eine Abflauung üſterreichiſchen Großkaufmann in Strafe genommen, weil er in vom 3. Januar.(Olfizieller Bericht) des Geſchäftsganges ein, welche wohl zurückzuführen iſt auf die Bayern unter Vorzeigung von Muſtern Beſtellungen auf Ge⸗ des ſch 9 55 98 05 1 4 n Ganzun 1„aide Fichie—1 Doit Figſer Gor 37 242 Be 1 J V keh 0t 1 6 K fä:lziſch 1 vächung der wirtſchaftlichen Konjunktur, die treide auffuchte, das zur Zeit dieſer Gewerbshandlungen bereits Bei luſtloſem Verkehr notierten heute: Pfäslziſche Hypothe 0(kenbank⸗Aktien 185.50., Rhein. Hypothekenbank⸗Aktſen 18, N 9 rolſo Sor e deren Stelle lagerte. konnte geſteigert werden.— Die Tapetenfabriken im allgemeinen ausreichend be igt, doch führte die eff eine Einſchränkung des Bedarfs an Rekl 85 5 8 und Zellſtoffabrik Waldhof⸗Aktien 314 B. weil Oeſterreie 0 iſche 1 9 5 ergehende ſein. ſole nals Beſtimmungen den Hau Obligationen. Jahre ſieht man im g en Gewerbe mit ziemlichen Be⸗ angeteer det worden ſien, dieſe J Gber ar 5 den Abſichten Pfaudbrieſe. 10 vudukpie⸗Obligation. fürchtungen entgegen.— Int Zeiftungsgewerbe ſetzte bald des Handels⸗ und Zollvertrages Oeſterreich⸗Ungarn ent⸗%0 Rh. Hoß, Aun 2 17 5 14½% 0% Akt.⸗Get.. Sellindu⸗ llung eine merkliche Abflauung der preche. 31%„„„„. M. 90.— frie rüick., 1050˙ nach Eröffnung des Au 5 nach Erößfinune Heſſiſche Landes⸗Hypothekenhank,.⸗G. in Darmſtadl. Wie 37„„unk. 1904 00½ 4½ Nad. N. d. k. Rhſchiff⸗ * reii 1* 4 5 Nir— 17* 5 icoſ. Inſertionsfreudigkeit der hieſigen größeren Firmen ein, zweifel⸗ e„) enhauk, 5 al.! 7 ee Fulge der übermäßigen Senſncae der Reklame⸗ die Verwaltung mitteilt, hat ſich im abgelanfenen Jahr ihr 35„„ Commnmal 91.90 be n. Sertranevorft 958.—68 e⸗ 90 7 227 Im! 7(c 7 75. Mirr: 8 Sad 7 7— 515 3 170 Geſchäfte durch die verſchiedenartigſten, mit der Aus⸗ Umlauf an Schuldverſchreibungen um rund 18,5 Millionen auf Städte⸗Nulehen.(% Nad. Aniſtren. odaf. 10% 252 fe ent den nehmungen. Erſt! hensbeſtand um rund 21 Mill.31½ Freiburg k. B. 90.— eh Rr. Kieinlein, Heſdſpg. 101.— nden Unternehmungen. Erſt der Monat zzeigt brachte ein 8½% Heidelbg. v.§. 1903 997781% Bütra. Branßaus, Monn 100 „ 86 ün 4% Karlsruhe v. J. 1007 99.250 4% Herrenmiihle KHenz 95 „Jahre 1836 gegründete 30% Karlsrube v. K. 1896 87.— 9% Maun, Dngf⸗ 15 97.5 ſtellung zuſammen! Dezember und die * ſtärkeres Annoneengef unahende Weihnach 1 nn in R tpick hat ihre Z0 50* 21 8 zumann in Roſtock bat ihre Zabhlangen 3½0 Han v 1002 900.—c ichteppechfffaßeis⸗Aei id der Firma wird durch die Deutſche Treu⸗ 4½ o% Ludwigshafen 99.— GAeſ annß Lagerhaus⸗ eingeſtellt. Der Star handgeſellſchaft gepri Die Bank ſtand mit mehreren Berliner 40% 7 v. 1906 99.—6 Geſeflechaft tiſchen Lage des ſſen zu kämpf Firmen in Verbindur ihre Forderungen gedeckt%g. 0 4½% e% Oberrß. Elektrizitäts⸗ ſein ſollen.— Die chefabrik von Schaſſer%% Manub⸗ Oblig. 1901 99.— merke, Harferube 5 u. Spierler in Wien, ächkich Herrenwäſche her⸗“ z; 1883 98 109 Mfäle. Camotte u. zunktur. Va 5 ſtellt, und ein bedeutendes fuhrgeſchäft betreibt, ſtellte die ½*„ 1888 90.—„ Tonmer', gl.. Eiſenß. 102,%75 ftsflauheit ſowie der abnormen Wik⸗ Zahlungen ein.„ 1898 90 0 4½%% Ruff..ees Jellſtofff. terun ltniſſe, die auch dem Schuhwarenhandel Ab⸗ Die Lage in den Vereinigten Staaten. Um die Jahreswende 355 5 5 1505 90.— G bek Pernan ſh bruch taten. 5 5 ſind eine Reihe von Nachrichten eingetroffen, welche zeigen, daß 3/,„„ 1908 90— 60% Speyrer Braichaus Der Tannenſtammho Lazha ndel ſteht am Schluſſe die Lage in den Ver ihren bedrohlichen Charak⸗3e 75„ 1906 99.20.G. in Speher 97.50 eines infolge des Darniederliegens der Bautätigkeit recht ſchlecht ter immer noch u berloren e Zuſammenbrüche um 4%„„ 1007 99.206½% Speyrer Zſegefwerke 104% + gue Pirmaſens unk. 1905 91.— 64½%½% Südd. Hraßkinduſtt, 99.,50 G. ſehr großer Unternehmungen ſetzen ſich fort. Der In⸗ z der Paſſaie Steel Com ſolgte diejenige der Illinois —. verlaufenen Jahres.— An Cichenſtammholz herrſchte re⸗ 8 ger Bedarf für Möbeltiſchlerei und Waggonbau. Doch war eine * 8½44üe Wiesloch v. J. 1905—.— feitzes Tonw. Offſtein.⸗G. Hen Die Wintervorräte im Mannheimer Floßhafen waren ſeit 1881 die mit ihr in Verbin n ſtehenden Körperſchaften, die ein aft s ollars vertreten, von ſeiten der Be⸗ erhebliche Preisſteigerung nicht durchzuſetzen.— Durchaus un⸗ lerſes Companp, der Beſitzerin der größten Kohlengruben 4% See 1103 0 günſtig verlief das Geſchäft der Rundholzflößerei, ſpe⸗ in Illino Hente liegt eine Meldung aus Chicago vor, wonach 4 Hellſtoffab Mobene ziell in Mannheim geht dieſer Geſchäftsgang immer mehr zurück. für die Chicago and Milwankee Electrie Railroad Company und Akbien. 2 1 8 Midaf Bauken Brief Geld Brfef noch nie ſo gering wie dieſes Jahr.— Gut war der Abſatz ſße⸗ Kapital von faft Badiich Bonk— 183.— r. Werger, Worus., 5 3 8 2 5 5% 17 5 che B— 1385.-Fran ziell im erſten Halbjahre in Tannen⸗ und Fichtenſchnitt⸗ lörden ein Verwalte lt worden iſt. Man kann ſich alſo Wormſ. Br. v. Oertge 80.— 179 b r bvor der Talſache nicht berſchließen daß die urſhrinaliche Geld. Gewrbk. Speyeröo„-—— 7 5 waren nach Rheinland⸗Weſtfalen.— Das Geſchäft in ktan⸗ vor der Tatſache nicht verſchließen, daß die urſprüngliche Geld Piälz. Bank 0 Pf. Preßh.⸗u. Sptfabr. 160.— 25 2 5 e 8 kriſe imme ab ſbrie 5 nehm⸗ 785 nener Sägeware lag im allgemeinen nicht ſo günſtig wie und e 55 115 1 ſtr 1 5 Pfälz. Hpp.⸗Bank—.— 18520 Traneport iut Vorjahre. Die Ausſichten ſind nicht günſtig.— In Hobel⸗ ungen Uubergreift. Anderſeits ſind aber auch die Schwierigkeiten Pf. Sp. M. Cdb. Landau— 13835. Verſicherung. ware wurde der Geſchäftsgang mit Beginn des vierten Viertel⸗ des amerikaniſchen Geldmarktes noch keineswegs als behoben an⸗ Rhein. Kreditbank B..⸗Gl. Rhſch. Seettr. jahres ſchlechter.— Auch in Pitch⸗ und Redpine konnten die zuſehen, und es erſcheint nicht ausgeſchloſſen, daß die Regierung]Rhein. Hyp.⸗Bank—.— 180.— Pfannh. Dampfſchl. 67.50 zu weiteren Hilfsmaßnahmen ſchreiten wird. Die zahlreichen[Südd. Bank 0„ Cagerbans Berkaufsprei i n Einkaufspreiſen nicht in Einklang ge⸗ r 13 8 85 8 Verkaufspreiſe der E f 915'diſch Hölze Ab⸗ Zuſammenbrüche, welche ſich nicht nur auf die Truſt⸗Kompanien, Gifenbahnen,. Francong, Rück⸗ und bracht werden. In ſonſtigen ausländiſchen Hölzern waren A 8 n5 Naff N 0 une 5 5 11 d Preiſe zufriedenſtellend, bis im Spätjahr der Abſatz ondern. auch auf die Staaten⸗ und Nationalbanken erſtreckten, Pfälz. Ludwig bahn—— 215.— dhitvere, A⸗G, vm, ſaz lic winde Wührend die Preiſe ſich allerdings be⸗ haben in Amerika die Notwendigkeit einer beſſeren Kontrolle„ Maxbahn—. 195—Bad. Rück⸗ u. Mito.—— 555 weſentlich 8 9 1 ö bie peignnlch in weſenn e Inſtitute einſehen laſſen. Bisber haben nur die im 4. Nordbahn 181.50 Bad. Aſſecurraenz—.— 12 Haupteten.— Die 9o 1 e, ſten Hald⸗ Newyorker Clearing⸗Houſe bereinigten Banken allwöchenklich] Heubr. Straßenbahn 80.——. ſrantrerne, lichen an Karlsruße verloren gegangen ic, rubte im erſten Halb einen Ausweis über Barbeſtand. Notenumlauf und Depoſtten] Chem. Indußtrie. Mannh. Verſicherung 445— 485 ahb M eim pölli eſt Mitte S ber ab liefen in⸗ Ae l— 7 1% G 1. F nduſtr. Oberrh. Verſich⸗Gef.— 450. jahre Mannheim völlig, erſt Mitte September ab liefen iu⸗ berböffentlicht. Nunmehr foll dieſe Kontrolle des Status der.⸗A.fchem. Induſir.—.—erbe 5—* ſolge des Schluſſes der Oberrheinſchiffahrt wieder Speditions⸗ Panken weiter ausgedehnt werden. Nach einer Kabelmeldung Bad. Anit.en Sodafbr.—.— 519 Wiftt. Tranp.⸗Verf. 8 je zu T ſchifft ten, Mann⸗ 17 kces e Fhem. Fab. Goldenbg.—— 178 Transporte, die zu Tal verſchifft werden ſollten, nach Mann⸗ aus Newyhork beabſichtigt der Aufſichtsbeamte der Staaten⸗ ee 56 heim; bei den ungemein hohen Rheinfrachtſätzen, welche durch banken von allen Bauken und Truſt⸗Kompanien die Veröffent⸗“ Nerein e ö„.⸗G. f. den minimalen Waſſerſtand hervorgerufen wurden, blieb jedoch lichung von Wochenausweſſen zu berlangen.——. 390 50 Dingler'ſche Miſchfhr. 121.— 119 kein nennenswerter Nutzen übrig.— Bei der Möbelfabrika⸗ 0* Vorzug 105.50 00 eninee kion läßt ſich ebenfalls eine gute und ſchlechte Jahreshälfte feſt⸗ Brauereien. 5 Freinge 105.— FFFFCCC 1„ Telegraphiſche Handelsberichte. Bad. Braueret 1060.——.— Hüttenh. Spmneret 88. Einſchrünkung der Koksprobuktivu. In der in dieſen Tagen da e aaher 0 a „Aa 2 tattfind 3 iniſch⸗weſtfliſch 8„Durl. n— 2. ähmfbr.— 268. 206 Kanalprojekt Sena Bovenjee. f de. een den le der ee e 5 Elefbr. Rühl, Worms—.. 96—Mannh. Gum. u. A80. 140.— Dier italieniſche Ingenieur Caminada hat den Plau für]Koksproduktion beſchloſſen werben, und zwar in der Höhe von 10 5 5 2 den Bau eines großen Kanals entworſen, der die Alpen durche] Prozent. Als Grund wird ein Nachlaſſen der Aufträge begeichnet. 5 e 5 ſchneiden und Genus mit dem Bodenlee verbirden fol⸗ VBom Stahlwerksverband. Ler„Köln. Volksztg, gufolge Homb. Pieſſerſchmin 61.——.— Ff.Nöbee u. Fathrrapf. Der Kanal ſoll eine Geſamtlänge von 398 Kilometern haben und leiſtete der Stahlwerkaverband Ende Degember auf den Reingewinn Ludwigsh. Pruuere 248.—. Portl.⸗Jemem Pdlg. bereits beſtehende Woſſerläufe in der Länge von 280 Kilometern des Geſchäftsjahres 1907/os ſeinen Mitgliedern eine Abſchlags⸗ Mann Aktienbr.—2 187—Suüdd. W abrendnff. enützen. zahlung, die über 8 Millionen Mark beträgt. Davon erhielten der Pfalibr. Geiſel, Mohr———. Südd. Rabelwerke 2 8 Giu⸗ hönix über 6oo doo Mark, die Dortmunder Unſon Brauerei Sinner—.— 233 Verein Freib. Ziegelw. Im„Corriere della Serro“ äußert ſich nun Senator Giu⸗[ Phönigz 1 Br. Schrödl, Heidlbg. 201.30— ehr. Neuſtadt 75 Aber 5i 8 gen: 0 350 000., das Stahlwerk Hoeſch 290 000 M.„ Sp. ſeppe Colombo über dieſen Plan folgendermaßen: Er ſehe auf Schwartz, Speyer 121.— 120.— Würzmühle den erſten Blick abenteuerlich und unwahrſcheinlich aus, das habe*Köln, 3. Jan. Die„Köln. Ztg.“ meldet aus Krefeld:„Ritter, Schwe—— ellſtoffabr. Waldhof 314 zuan ſeinerzeit auch vom Mont Cenis⸗Tunnel und vom Durch⸗] Die Krefelder Stahlwerke A⸗G, kündigte 150 Arbeitern wegen„ S. Waggenſel—1 gich des Iibmus von Sues geſont man KAürfe der Kühnheit Wangels an Außtägen Sborch, Speher ren 80— Suckerraff, Männh. goe Schaaffh. Bankv. % Lübeck⸗Büchener 411 Staatsbahn redüit⸗Akten % Diskonto Komm: % Rente Italiener Spanier Türken unif. e Chineſen ½9% Chineſen 1 0 Conſols 5 Italiener 5 3 e Portugieſen 1 Spanter 0 Türken %4% Argentinier % Mexikaner 1b 4 7, Japaner Tend.: flill. Ottomanbant 12 Ato Ainto Brgſtlianer 0 ee, art Budape 175 Weizen 8 825 13 14 oggen per Ayril baße pel April 40 D 5 Meis per Mai 1 Lopd 5. Aug· 912 4 2 zuſterdär⸗ Paris, 3. Januar. 2. kurz 169.25 169.5 133.70 133.7 184.80 184.50 1 144.70 144 70 199 70 199 90 170.70 17.70 99 50 99 50 815.— 313.— Tonwaren Miesloch Zellſtoff Waldhof Celluloſe Koſtheim 229.50916.50 Rüttgerswerken 138.— 140.25 Privat⸗Discont 6 9⸗ W. Berlin) 3. Januar.(Telegr.) Nachbörſe. Staatsbahn Vombarden 144 50 144.70 27.70 28.— Pariſer Börſe. Aufanaskurſe. 95.80 95.60 Cürk. Looſe——— —.——.—Banque Ottomaue 695.— 695.— 94 50 94.40 Itio Tinto 1680 1691 95.85 95.30 82— 82˙% 102— 102 96— 94/ 84%/ 84½% 101% 100), 50— 50— 63˙ 92.— 94— 85— 82— 177% 06% 82— 82.— Londoner Effektenbörſe. London, 3. Jan.(Telegr.) Anfangskurſe der Effektenbörſe. 3% Reichsanleihe Southern Pacifie 74% 74% Chicago Milwaukee 108—-— Denver Pr. 50— 60— Atchiſon Pr. 87⁰% 87˙½ Louisv. u. Naſhv. 96— 96— Union Paeiſie 121¼ 122/ Unit. St. Steel eom 26 27½ 7 pref. 99½ 91¼ Eriebahn 17½ 174% Tend.: flekig. Debeers 14% 14ʃ¼ Chartered 1— 55 Goldſtelds 3% 31/ Randmmes Eaſtrand 4— 37% Tend,; ſtil. 3, Jauuar.(Telegramm.) Gekreibemarkt. 3. ver 30 kg. per 90 be 1801 138 20 feſt 18 15 13 416 feſt 10 72 10 78 10 78 10 79 1166 1167 feſt 1177 11 78 feſt 938 939 950 951 832 S38 feſt 839 8 40 feſt 720 721 feſt 729 7 90 feſt 10 55 16 65 ruhig 16 60 13 70 ruhig Weiter: Froſt. Frantfurter Eſſektenbörſe. TLelegramme der Continental⸗Teiegrapden⸗Compaanſe. Schluß⸗Kurſe. 3. Wechſel. % Reichsbank Diskont 7ʃ½ Prozent. Ne 5 eee — 0 aris turz 81.466 81.406 bchwelz- Pläbe 5 HgBelgten„ 81.43381.375 8¹ 116 81.10 Italien„% 51.63 51.40 dlen 84 808 84.80 zondon J 20.47 20.45 Lapoleonsdior 1628 16.,28 er lang-— Privat⸗Diskont 5½ e e Bergwerks⸗Aktten. r Vochume: 189 90 18.80 Harvenern 104.— 193.20 Buderus 112.— 112.—Hibernta—— Jencordia 105 1 N oelken waner 15 Deutſch. Luxenibg. 142.— 1957 Frieprichsh. Bergb. 199.— 140.2 184 75 188 90 Weſterr. Alkali⸗A, 200.— 198 Oberſchl. Eiſenakt. 97.— 96.20 Ver. Königs⸗Laura 216.— 215 50 Roßleben 9550 9550 Mh. Akt.⸗Brauere! Rarkakt. Zweibr. Weltz 2. S. Speyer Cementw. Heidelb. Cementf. Narlſtadt Nad. Anilinfabrik Ch. Fbr. Griesheim Höchſter Farbwerk Vereinchem. Fabxik 305. zhem. Werke Albert Drabtinduſtrie Aecumul.⸗F. Hagen! Hee. Böſe, Berlin Alla. Elk.⸗Geſellſch. Slüdd. Kabelwerke Lahmeyer Flktr. Gel. Schucker: Allg..G. Stemens 100.80 100.5ʃ 171.— 172.— Aktien deutſcher und auslän Ludwh.⸗Bexbacher 217.50 312.— Pfälz. Marbahn 134— 134.— do. Nordbahn 180 50 130.6 Süͤdd. Eiſenb.⸗Geſ. 116.— 118.5ʃ Hamburger Vacket 116.70 116.6 Nordd. Lloyd 101.80 105.10 Malzmühle Ludw. Fahrradw. Kleuer Maſchinenf. Hilbert Maſch. Arm. Klein Waſchinenf. Baden. Durrkopp Maſchinf, Gritzuer Rfälz. Näbmaſch. Röbrenkeſſelfabritk vorm. Dürr& Co. Schnellprf. Frkthe, Delfabrik⸗Aktien Schußfab. Her: Frff. Seilinduftrie Wolff Lampertsmühl dammg. Kaiſersl. Zellſtoff Waldhof Oeſterr. Süd⸗Lomb. Oeſterr. Nordweſtb. Lit. B. Volthardbahn Ital. Mittelmeerbd. „Meridionalbahn eeee 144.— 144 70 Ge. Hyuv.⸗Pföbd. 98.— 98.— 42 800 98— 98. 1 1910 98.50 * 8 G. Pfdb. 99.80 99.80 91.60 91˙5 10%% Me, Bodr. 90.— 90. dee 97.— 97.— 1⸗ 85 0 Unk. 99 97.— 97.— 4% dör..0 1 2995 10 9710 97.10 4% Pfd br..o unk. 12 97.60 97.00 4½„ Pfdbbr. v. 50 89 d. 94 80.20 90.20 6⁴⁵· Pfd. 96½03 90.— 90.— 4%„ Com.⸗T bl. 9.unl 10 99.— 99.— 8%„omede l. v. 1891 91.— 91.— 6%„ Com.⸗Obl. v. 96/06 91.— 91.— 4% Ppf db, unt. 09 97.— 97.— 4 5 56** 12 97.50 97.5. 4%„„ 1 9780 87.5 e Badiſche Bank 135.— 136.— Berg u. Metallb. 120.50 129.50 Berl. Handels⸗Geſ. 153.50 154.50 Comerſ. u. Disk.⸗B. 107 40 107.40 Darmſtädten Bank 126 10 126.— Deutſche Bank 228 60 228 80 Deutſchaſiat. Bant 132.50 13.— D. Effetten⸗Bank 100.80 1.80 Disconto⸗Comm. 170 80 171— Dresdener Bank 138.— 138 Frankf. Oyp.⸗Bank 196.— 1 Pfandbriefe, Prioritäts-Obligatiogen. Frkf. Oyp.⸗Creditv, 153.50 154.— Nationalbant 115.60 15.90 Frankfurt a.., bahn 144.70, Lombarden 93.60, Gotthardbahn —.—. Korthern—.—, Lendenz: rubig. Nachbörſe. Kreditaktten 2 Januar. 27.90 Agöpter——, 4% Disconto⸗(ommandit 170 90 —.—. Gelſenkirchen 188.90 Darmſtädter 126 40 Handelsgeſellicha!: 154.50, Dresdener Bant 137 75 Deutſche Bant 228 50, Bochumer 189.5 200.10, Baltim. Obio ei Pr. Pfbb. unk. 15 5 555 5 41 Hr. Idbr.„Bk., Rleinb. b 04 31½% Pr, Pföhr.⸗Bf., Hyp.⸗Pfd. e Kon.⸗ Obl. unkündb. 12 4% Pr. Nföbri,⸗B. Hyvp.⸗Pfd. unt. 1917 1e½% ſth. H. B. Pfb. 09 10% 5 1907 —5 1912 8 8 1917 ee R„ . 1914 3½% Nh. H B. E. O W. 8. C. B. 10 5, B. Pr.⸗Obl. 4 90 51 B. Br.⸗O. o ktel ſttl.a. G. B. Nanng. Geri.G. ⸗A, Bank⸗ und Verſicherungs⸗Altien. Oeſterr.⸗Ung, Bank Oeſt. Ländervank „ Kredit⸗An alt Pfälziſche Bank Af fälz. Hyp.⸗Nand reuß. Sypothenb. 5 eutſche hieichsbk. hein. Kredltbauf hein, Oyp. B. M. Schaaffh. Bankver. Südd. Bank Wihm. Wiener Bankver, Zant Atomane 2790 Discontoclsommandit 171— biſcher Transport⸗Anſtaften. Kreditaktien 200.20, ung. Goldrente Staatsbahn 144.70, 152 1525% 259.75 27.25 80.— 80.— Telegramm⸗Adreſſe: Margold. 8. Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim. 3. Januar. Berliner Effektenbörſe. Staatspaptere. A. Deutſche. HA Berlfner Produktenbörſe. 5 25 3. 2. 5. Berlin, 3. Januar.(Telegramm.)(Proouktenbör Berlen, 5. Januar.(S plußkurſe.) 1 Oſch. Reichsan! 9 0 94.10 4% Mexikaner inn,. 62.25 62.80 Preiſe in Marti pro 100 kg. frei Berlin netto Kaſſe. 17 Nuſennoten 21430 214 35 omparden 27.90 27.90 82 85 82.8 amanbas 97.60 27.90 2. 5. 2. 3. 4% Nuſf. Anl. 1002 80.10 8/ 1 Kanoba Paeifte 154— 155— gnf. St„Anl 18.905 94.7. aulgaren 9790 57.90 Weizen per Mai 228.-229.75 Mais per Mai 151.— 31ſ% Neichsanl. 34.— 34. Samburg. Vacke! 116 20 116 5%„ 32.85 82.8 ½% Griechen 1890 4790 47.50„ Juli Juli—.— 188.50 30%½% Reichsanleihe 82.90 82.90 Norpd. Klond 104 90 105.10 Lbdet St. dl.„ 100.40 101.—[italien. Reute 108.30ͤͤ- Sept.ä 2 4% Bad. St.⸗An.,.. Dynamit Fruſt 157 25 157.50 g, bad. St.Obiſi 95——. 1½, Oeſt. Stiberr. 98.40 98.8 Roggen per Mam 217.— 217 500 Nübel per Jan. 68 29 68— 3½% B. Sl. Obl. 1000 92 90 92 30 oichſ u. Kraftanl. 111 20 11.20 510 55 M. 22.90 73.5 ½½„ Papierr.———„5F5 Mai 67 20 66.90 3½e% Bayern 92 60 92.80 nochumer 189 70 188 70%½%„„ 00,.½50 9,65 Deſterr. Goldr. 97 66 97.7„ Sept.ä Olt.—.— 40% Heſſen„Lonfolipation=bager...-N. 10— Portg. Serie 1 868.50 63.50 Hafer per Mar 177.25 179.50 Spiritus 70e1 loco— 30% Heſſen 81.60 81.30 Pormunder 55 20 54.70 3 b do. u. Allg.⸗A. 92.790 92.95 dio. 1I1 64.50 64.2„ Juli.. eitzenmeht 3125 31.50 ge Sachſen 83.50 88 0 Feſſenkirchner 184.10 104 30„ 82, 83.— neueRuſſen 1905 88.45 95.80—.———loagenmebl 29.— 20.20 Ae Ufbr. Rö. W. B. 0 3 40 Garpener 193.— 198 40 1 Heſſen 100.0 100.7 Ruſſen von 1880 79 25 79.5* E e 8 30% Ghineſen 100.50 100.10[ Sipernfa.——V— Heſten 82 10 18 ſpan.„MRente 98.— 93.— 387 5 N eee,—.—— 88 40 83.55 1908 88.—- 8790 Ueforſeeiſche Schinnarrts»elegromme. 4½%½% Javaner(neu).90 89.70 panrabüttie 215 80 214 20 Mh. Stadt⸗A.07 98.——.— Tlürken nnif. 94 50 94.2 New⸗Nork, 1. Jan.(Drahtberichtſ der Holland⸗ merika · vine, 186ber Lole 150 50 150.— Pßznir 168.20 167 60 5 15 5 65 91.— 94—Ungar. Goldrente 3 65 93.80 Rotterdam). Der Dampfer„Stadendam“, am 21. Dezbr. von Rotter⸗ ſſce ae ab⸗Anl..00..75 mbecontan 154.50 161.—b usländifche 1„ Kronenrente 98.45 98.45 dam ab u bente ſüigr annefemmen. Kreditaktlen 2½0.——. mmm Revier. Ag.. Gold⸗A. 1887— New⸗Nork, 1. Januar.(Drahtbericht der Red Star Line, Ant⸗ de Berk.⸗Märk. Ban! 148 50 150.— Anilin Treptow 378— 874.— 3½ Ebineſen 1898 95.39 95.5 Verzinsl. Loſe. werpen, Der Dampler„Fimland“, am 21. Dezor. von New⸗Nork Berl. Handels⸗Geſ. 153.40 154.10 Braunk.⸗Brik. 166 50 166 20 4Egypter unifizirte-——— Oeſt. Loſe v. 1860 130.60 150.6 ab, iſt heute hier angekommen. Darmſtädter Bant 125.50 125.70 D. Stem eugwerke 231.— 281 Mexitaner duß. 97.— 97.25 Türkiſche Voſe 143.40 143.— Mitgetein durch das Paſſage⸗ und Reiſe⸗ Zureau Gun d⸗ Deutſch⸗Aſtat. Bant 158.— 158.— Duſſeldorſer Wag, 905— 30070 8 iach& Barentlau Rach. m Mannzeim, Wannendlap Kr.., Deutſche Bant 6105 223.60 228.50 Elb erſ, Nurben(alt) 657.50 625 50 1f Aktien induſtrieler Umernehmungen. zwelt am Hauptbahndof. —Weſtereg. Alkaliw. 197.50 197 5 8 N 216—— b Disc⸗Kemmandi! 170.90 17 70.50 Molltäenmerel⸗All. 131 20 182.40 7 555 1 Freabne Bank 187 70 l6 0 Chemiſche Charlot. 1 8— 19— Fichbanmm Wan Merx& Soldschmidt, Mannheim Fernſprecher: Nr. 56 und 1637. 113.50 113.50 190.— 194.— 318.— 816.— 210.— 210.— 123.— 128. 429.— 429.— 127.50 127.25 103.— 108. 199 80 20.10 100.— 100.— 185.— 185 30 107.50 108.75 149.75 150 80 134.— 134.— 74 185.— 186.— 185— 135.20 110.— 110.— 130.— 1380 137.50 157 50 Stnats Lauro Lombarden für Paſtillen. Berantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum: Kunſt, Feuilleton und Vermiſchtes: Alfred Beetſcheu: r Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: Rich. Schönfelder; 1 Volkswirtſchaft u. den übrigen redaktionellen Teil: Karl Apfel; für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Franz Kircher. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei, G m. b..: Direktor: Ernft Müller. Was Lili ſich zum Geburtstag wünſcht: Eine Puppe, die Mama ſagen kann; einen Puppenwagen und einen ganzen Berg Fays ächle Sodener WMeineral⸗ Darauf iſt die Kleine nämlich ganz toll und denen danken wir's auch, daß ſie immer mobil iſt. Ha en Sie Lilt je krank geſehen? Oder bat ſie je genuftet? Sehen Sie, das macht nur der regelmäßige, vorbeugende Gebrauch von Fays ächten Sodener. auch camit— die Schachtel koſtet uur 85 Pfennig und iſt in allen Apotheken, Drogerſen und Mineralwaſſerband⸗ lungen zu haben. 3. Januar 1908. Proviſionsfrei! 858 BVer Wir ſind als Selbſtkontrahenten kaufer Käufer unter Vorbehalt: 1 80.⸗G. für Mühlenbetrieb. Neuſtadt a. d. 117— 15—7 Atlas⸗Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Ludwigshaſen M. 280— Badiſche Feuerverſicherungs⸗Bank— M. 230 121.50 12 5 Badiſch⸗ HZiegelwerke,.⸗G., Brühl 48— 137.— 157.— Benz& Co., Rheiniſche Gasmotoren, Mannheim 178— 21.0 70— Brauerei⸗Geſellſchaft vorm. Karcher, Emmendingen 29 3r— 85 Bruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft 94— 314.— 812.— Hürgerbräu, Ludwigsbafen— 280 Chemiſche Fabrik Heubruch— 58 zfr Daimler Mibtorer⸗Geſellſchuf, Untertürkheim, Lit. 4.— 280 0 Lit. B. 65zfr 60 zfr 27.75 27.96 Fahr Gebr.,.⸗Gef., Pirmaſens 140— —.— 110 50 Fitterfabrik Enſinger. Worms ———— Flink, Eiſen⸗ und roncegießerei, Mannheim 88— ——— Frankenthaler Keſſelſchmiede 96z3ff— —.—— uchs, Waggonfabrit, Heidelberg 155 136.80 187.10 Herreumühle vorm. Genz, Heidelberg 1186— 82.50 83,80.] Lindes Eismiſchinen— 172 5 48 b Linoleumfabrik, Maximtliangau 119— Lothringer Baugeſellſchaft, Metz 8⁵5 97.76 97.75 Lug'ſche Induſtriewerke,.⸗G. Ludwigshafen 100— 98 98 Maſchinenfabrik Bruchſal, Schnabel& Henning 330— 94.— 94.— Mosbacher Aktienbrauerei vorm. Hübner 97 8 91.— 91.— Neckarſulmer Fahrrad— 154 Pfälziſche„Hüenwerke. Schifferſtadt 12⁴ 8 95.10 95,10 Nheinau, Terrain⸗Geſellſchaft— 1083fr Rheiniſche Antomobil⸗Geſeuſchaft.⸗G., Maunheim 120— Rheiniſche Metallwarenfabrik, Genußſcheine M. 215 5 92.— 92.—Rheiniſche Schucert⸗Geſellſchaſt, Mannheim 108½%— Rheinmühlenwerke, Mannheim 142 .Mheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Mannhein 115— 978 97.30 Rombacher Portland⸗„Cementwerke 1³⁵ 1238 97 30 67.80 Stahlwerk Mannheim— 110 97 75 9775[ Süddeutſche Jute⸗Induſtrie, Mannheim 73 0 98.75 98 75 Süddeutſche Kabel, Kannbeim, Genußſche'ne— M. 90 90.— 90.— Unionwerke,.⸗G. Fabriken f. Vrauereskeinrictungen— 140 90.— 90% ö5c Anionprauerei Karlsruhe— 105 90.80 91.—Vita Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Mannheim— M. 800 9190 91˙90 Waggonfabrik Raſt t 104—5 96 90 66 9 Waldyof, Bahngeſellſchaft— 7035fr 99 80 100.— Immohiltengeſellſchaft— 65 zfr ——— Weſtendbau⸗Geſellſchaft in Karlsruhe 87 zir—5 68.90 Zuckerfabrik Frankenthal 340— Berſuchen Sie's nur 7066 Ffür jede Waschmethiode passend klenkel 8 C0. Düsseldo Miueralwasser-Austalt von D. Hirschbrunn, Lönan-Apothehe E 2, 16 Tal. 1% PFlankem dei Entuahmo von 6 Flaschen die Spphon Fallang 18 Ptg,, trei ins Haus breunen am hellſten; hier L. U. Ruoff, Drog. 3. Wald⸗ Horn, dd 3, 1. Guß leicht be⸗ ſchädigte Dtz. 55, 80, 1. 20. 482 FPFCCCC ſir Hanöfran Elektra⸗erzen —— En Billige Kerzen. ohne Lötfuce Lauten Ste an billigsten 0 nach Gewicht bei Adam Krant wohne nur S 2, 23 vis à vis dem-Schulhaus. Jedes Brautpaar erhält eln asoschenk oder grüne 3 Rabattmarken. Liame- Grosse Stallung mit Heufpeicher, emſprechenden Nebentäumlichkeiten, Wohnung mit Bureau per ſof zu verm. Nah. Holzſtraße on part. Wein⸗ u. HRiqueur⸗ Stfiqueffen Frühſtückskarten, Weinkarten emipfiehit die Dr. 5. Baas. le eee, S. M. b. B. 3— * Mannk heim, den 3. Januar 1908. — N 3,.— eier 2ZU g. un an 75277 Tel. 232 1 W. 20042 Provisionsfr on Depositengelder werden je nach Kündigungsfrist zu höheren Sätzen verzinst. Laufende Rechnungen gen Bedingungen. ung von Baukkredit unter gü Kauf und Verkauf von N ür nie jcht zotierte Werte. lit Gewähl ertpapieren Panzer- l 80 Bürgerli ſihe⸗ Bauhaus ul. Bei der heute in Bonn vorgenommenen Aus Aooſung von Schuldverſchreibungen unſerer Geſellſchaft wurden fol⸗ gende Stücke gezogen: Litera A zu Mk. 1000.— 753, 240, 252, 253, 411, 436, 732, 778. Litera B zu Mk. 500.— 940, 947, 949, 975, 1045, 1161, 1173, 1361. Die Zahlung des Kapitals erfolgt gegen Rückgabe der Anteilſcheine in Bonn bei der Bergiſch⸗Märkiſchen Baut in Mannheim bei der Rheiniſchen Ereditbanz, vom 1. Oktober 1908 ab. Mit dieſem Tage hört die Verzinſung der ausgelboſten Stücke auf. Bonn, den 28. Dezember 1907. 76467 Der Vorstand. Oeffentliche Dankſagung. Durch reichliches und vielfeittaes Entgegenkomm en, welches Anſere öffentliche Bitte bei Mitgliebdern und Freunden unſerer Ge⸗ meinde getunden hat, in es uns möglich gemacht worden, uicht nur den chull fli btigen Kindern eine kleine We ethnachtsfreude zu bereiten, ſondern auch einer grözeren Reihe würdiger und bedürftiger Ja uilten. Namens der Bedachten 51 gütigen Ge ern herzlich zu dauken. iſt uns eine angenehme Pflicht, die wir hiermit erfüllen. Das Verzeichnis fämtlicher eink 0 Gaben liegt zur gefl. Einſichtnahme der freundlichen Geber bis auf weiteres be der Unterzeichneten auf. 76476 Der Vorſtand des Frauenvereins der freireligibſen Gemeinde: gez. Frau Joſ. Rhodius Wwe,, Gontardſtr. 18. Friedrichs-Park Ebahn eröftaet. Todes-Anzeige. Frounden und Bekannten die Trauernachricht, dass unger geliebter Vater, Grossvator und Schwiegervater Heinrieh Kaltsehmitt im 79 Loebensjahre heute abend 10 Uhr nach kurzem Leiden verschieden ist. 16448 Mannheim(Rupprechtstrasse 10), 2. Januar 1908, Die trauernden Hinterbllebenen. Die Beerdigung ändet Sonntag, 5. d Uts, nach- 85 e 3 1 Uhr von der ihalle aus 8 — aerbriefe ſe o e Dr. B. Sads de Buchdruckerel S. m. b. 5. Frobteren Sie Uobd-Tattg— Kaffaa-Poseg-Migohnng mit gchtem Mocog. per Pfd..40 Immer frisch! Ihbs Checoladen— Greulich 08 Allgem grüne Rabattmarken. keine neue Mischung per Pfd. J. 20 74875 3St. abgängige Ziegenböcke, Ein Urteil Aber Mabelkauftauz Lalüne 12,8. 5 Verlobten aus ganz Mannheim würden Ihre Möbel nur bei mir kaufen, wenn sie Wüssten, wie vorteilhaft sie bedient werden, sagen mir öfter meine„werten Kunden“, * NKleimer guszug: Sohlafzimmer in all. Stilarten zu staunend Preis Einzeine Möbel Zu denkbar billigst Preisen Speisezimmer eichen gewiehst kompl. 680 M. Mahagon-Salon von 385 Mark an Mod, Kücheg in allen Preisiag. stets am Lager Burgerl. Woh⸗ nungseinfichtg. kompl. 460 M 69986 Ab Ge neralg An; ger. Mestbestan Die 5 Fer dies ährig en neuen endblatt) dle ol e sein und sind deshalb die Preise bedeutend reduziert. ——— 7. Seite. K I1, 5 90 Verloren Aaben dr ee A 8 Kanzlei 2. R 6, 1 Lortingstr.27 Küche ſofort z. v. 164¹4 W. Groß, Colliniſtr. 10. Aidenho% Laden intt Aildenhaffunße 40 Saden mageee 2 Zi„ u. Küche bis „Auri zu vermieten. 36188 Im Zentr. d Stadt, deste Lage, Eek( n. d. Planken, sind WWol schäne Läden I 2. St. 38668 Laden mit Zim. u. Küche 16344 Damenuhr von B2 bis 5 2 2 am 75 8 ta e In der Nacht v. 55. 18 auf den 2. Jan. wurde 1 ſilb. Herren⸗ uhr mit einem ſelbſt einge⸗ ſchriebenen ſamen verlo en. Der redl. Fi ind. erh. gute Bel. Näh. Expedition. 16438 DDamen und Klavierunterricht Vihlin⸗ erteilt 16148 Eruſt Rech, 8§ 1, 10, II. Planiſt erteilt gründl. Klavier⸗ Unterricht gegen mäßiges Honorar. Geftl. Offerten unter Nr. 16285 an die Expedition dfs Blattes. FNNR 55 Italieniſch und Spaniſa Handels⸗Correſpondenz erteilt zu mäßipem Honorar in und mit grossen Schaufeustern, Bureaux, Magazin und Keller, ganz od geteilt, per 1. Kpril 1908 zu vermieten. 3572 Näh. bei Kuhn, E 3, 12 I. Wanlten 5 Zimmer u. außer dem Hauſe. 14705 64, Kuche per 1. April zut Diplvm. Näh. 2. Stock. 16458 0 8, 11, 2 reppe. 16447 Neubau H 2, 5 Wohnungen von 5 Zimmerl ermise 98 ſcüche, Bad, Manſarden ꝛc. pei ſofort oder ſpäter zu vermieten. Näheres daſelbſt oder Hockenheim. 54908 Luiſenring 46, II. ie. V len e 7. Stod, Bor. Lueie. Von letztem Sonnta⸗ neee, wunicht Herr Annäherung. Bitte. 54b65 15 10055 Autwort unter„Glück s00“ a. luß zu ver utess des die Erpeditſon ds Bi. 7, 2, ſei ehrſchöne vh ſine 16 Zimmer, 1.. Da e faloi r 5777 61 90 75 inallen Ledersort bester Ausföhrung. Versand per Alal S fa ö 8 Damen, Herrenstiefel 65. — 59 Montag, den 6. Januar1908 vormittags 9 Uhr berlteigern wir an Ort n. Stelle cn. 4200 Weidenwellen ffenilich an den Meiſthietenden. Zu ammenkunft bei der Dollacht Neckarau. Manuheim, 2. Jaunar 1908 Städt. Gutsverwaltung. Krebs 31069 Jiegenboctverſteigerung. Mittwoch, 3. Januar 1908, vormittags 9 Uhr erſteigern wir in der Farreu⸗ Haltun in Neckarau Mannheim, 2. Ja nar 1g08. Stüdt. Gutsverwaltung. Kreos. 31070 Duugverfteinerung. DasDüngeſergebnis inderFarren⸗ htung Neckaian ur die Zeit om 27. Zept. 1807 bis witen! Iinua 19 8 von 3 Farren, 2 Eber und 11 Zegenbogen ver iteigern wir im Hofe der Farren⸗ 217 kigenes Fabrikat. A. + Ander 2, 14 Plauken 1 2, 14 5 eee Fünmsten 3 haltung Neckatan am Samstag, 1l. Jannar 1908, vormittags 9 Uhr. Mann ei n, 2. Jannar 1905. Städt. Gutsverwaltung. 2 L I, 2. i 7 Krebs. 31071 — Seseeeeοοοοοοοο CC Werkſtätte Stopfgänse! mit Leber von 35 Pfg. per Pfd ſowie zerlegtes Gansfleisch R4,15.„Blitz“ R4,15. — Telephon 3809.— Das Aufbügeln koſtet: rima Fleiſch Kalbfleiſch Jung. Haumelfeiſch 60 Ludwig Mannheintr Metzgerei von 56364 l. Nonnbeier befindet ſich von jetzt ab in H7, 38 Jungbuſchſtraße. Empfehle: 70 Pfg . Metzgerei, N 7, 38. — Telephon 1918.ä 1 Sacco⸗Anzug M. 1. jeden Tag friſch ge chlacht, Gäuſefett rah u, Ae 1 Jaguett⸗Anzug„.30 Alle Sorten 8 oſe Geflügel 1 Ueberziehen„.00 empfiehlt 555238 Reparaturen werden biligſ er 5 70572 A. Doiny, Abholung und iefern H 5, 1 Telephon 3729. 85 70 Sie unſert 25 Fr. Aer, Eu 5* cwigshafen ftuden idl. Wiiſtahine Unzer firengſter Diskret. s s Bad, Küche und reich per 1. A pril zu verm. Meheres A parter e UA. 0 2. St. 3 8 n Kn 8 Zub. zu U. 16870 U 6, 27 2,Stock, 4 81 5 und Küche ſof, zu verm. 16445 Näheres W. Groß, Colliniſtr. 10. 5, näze Lil ſeſt ſen⸗ ring, 2. St, ö ſchöne Zin mer Küche, Babeztn. u. Jonſt. per 1. April 1908 ſof. MRäheres narterre. Alphoruſte. 55 4 Zimmer, Küche m. 115 Nebiuar o der ſpät Näß. 3. Stock. Landtellstr. Lindenhof, fchöne 4,Zipn⸗ Whrz Zubel 9¹ 16389 Bester Runestnhl. Unerreiente Auswahl in allen 54558 agner's. Soldothee (Blätter der pernvian. Boldo⸗ Pflanze 885 18 Pak. 75 Pf., 3 Pak. M..— trinkt man bei Blaſen⸗, Harn⸗ Nieren⸗ ꝛc. Beſchwerden, Aus⸗ fluß und Zuckerkrankheit. Nur ächt aus der Hofdrogerie Ludwig& Schulthe.m Preislagen. Jubeht 5¹ zu ver n. en ut. Bade. b. 16442 O 4, 3.„Mafdbparkb. 28. ark. —— Nheinh.ſernrage 37 Kuche „ Stod zu per Rheinauſtr. 5, fteundl. Wohn. 4 Zim. u. B dez per 1. April ev. flüher zu verm. Näh. 2. St. kks. 16432 Rheindammſtr. 1, 4. St. 3⸗Zimmerwohnung per 1. Apr od. früher zu veim. 16446 N 7— Sekenheimerſt. 60, J. Sk, toßes, fein möblieries Zi(er zie Straße geh., Fis-A der S: Stadtgäxtuerei 10f.z Waldparkſt. 30 8. bd⸗ Zin„sWohn⸗ ung, reichl. Zubehör, eleg. Aus⸗ attung, vei 1. Aurit g. v. 56180 Windecksf. U 3 Zimmer u. Küche z. v. 16443 W. Groß, Colliniſtr. 10. Aöbi. Znmef. G 7, 19 4. Stock, ſchön möbliertes Zimmer p. ſofort zu verm Näheres bei J. Dörr, ru ing Nähe Neckarbrücke An Ring, 1 Tr. ſchones großes Gül. Zimmer, Bad, Telephon, zu vermieten. Zu erſragen el Teley on Nr. 3724. 56314 1 Tr. Gut Nheindammfkk. 52.cr Jun zu vermieten. 16022 Rheinauſtr. 7, 4. St., gut ubbl. Z m. billig zu verm. eg⸗ gun der 6. S dck, Rupprechſſtt. b. Sen,“ Kucge⸗ Badez., Mädchenkam mit Zubeh. ner I. Aprit tdes un veri. 1e⸗ Tr.., ele 8. S hinperftr. 10 nübl Wohn, M. Schlafzimmer ſof zu verm 182825 Seckenheimerſtraßſe 48,. Neubau, ſchön möbl. Parterr⸗ Zimmer ſofort zu vm. loggs 5 Zimmer, Bad ie. zu 5. 16437 Näh. Seckenh.⸗St. 10, Tatterſallſtr. 9, 2 Tr. (Bahn of) fein möbl. Zimmer CGAnkauf! Einſtampſfpapier lunt. Garautie b Einſtampfens), alte Meta e 0 Flaſch., Eiſen u. Lumpen k uft S. Zwickler, Dalbergſtr. 30. 11 Telephon Nr. 3399 Samsßtags u. Feiertags geſchloſſen. Taim auen Ich ſuche einen zuverläſſigen erheiraleten jungen Maun m. ſchöner Handichrift, welcher mit Bankſachen vertraut iſt, zum Beitragen der Bücher u Correſpondenzen f. d Abend⸗ ſtunden. Off. u. Nr. 5636 an die Expedition ds 25 545 zum Kablenfehren kelnal, 10185 Lagerſtraßſe Nr. 2l. Gtwandte Ladnerin mit guten Zeugniſſen geſucht. Kühne* Aulbach, 1, 2, Laden. 53865 Modes! Fücht. 2. geſutt. 56383 2 18. Eine Stopffrau mit Maſchine für Apollo ſofort geſucht. 55362 Eine zuverläßfige, Anabhängige Monats rau, für 4 Stunden des Tages ſofort geſucht. 16435 . 2, 2 Treppen hoch. Geſucht ſaubere ruhige Frau als Monatsfrau. 16488 Mollſtraße 35. Amme für einige Male ſofor! 21 5 e 10 5 ſofort zu vermieten. 16 78 uſragen Diakoniſſenhaus. 7 Sof Waldhofſiraße II cs.al. Olzimmer billig zu verm. em. 1688. Gul möblleries Zimmer g. die Hauptſtr. geyend, in d. Nahe „ Hauptbahnh. pet ſoß, an einen ſollden Herru in verm. 18178 Näh. Bahnhofpl. 9, 2 Erpp. LamT Privat-Pension Palſan sucbeng Fixen Reiſenden⸗ od. Conf. Poſten von iſt ig. Mann ſof. geſ. Off. u. L. 16880 an die Expe ition ds. B. Läden UA e aa4at laHe ae f.. 164 19 Abonnement: 50 Pfennig monatlich. Trägerlohn 10 Pfennig. Durch die Poſt bezogen inkl. Poſt⸗ aufſchlag M..91 pro Quarick. Telephon: Redaktion Nr. 377. Amts⸗ und Kreisverkündigungsblaft. emebllen Nr. 8. Ny. 2. Freitag, den 3. Januar 1908. 118. Jahegang, Beklanntmachung. 5 Die Maul⸗ und Klauenſeuche betr. Nr. 173885. Im Amtsbezirke Göppingen in Würtiem⸗ herg; Dingolſing, Aibting in Bayern und den Schlacht⸗ höten in Stuttgart und München iſt die Maul⸗ und Hlauenſeuche ausgebrochen. Gemäß 8 33 und 64 der badiſchen Verordnung vom 19. Dezember 1895 die Abwehr und Unterdrückung von Vieh⸗ ſeuchen betr., wird hinſichtlich des aus den genann en Be⸗ Arken zur Einfuhr gelangenden Rindvie s folgendes angeordnet: 1. Händler und in deren Vertretung die Beſitzer von Gaſt⸗ oder Priatſtällen ſind verpflichtet. von der Einſtellung von Tieren der bezeichneten Art in Amtabezirke Mannheim der Ortspolizeibehörde(in Mannheim dem Bezirksamte) ſpate⸗ ſtens im Verlaufe von 12 Stunden von der Einſtellung an Anzeige zu erſtatten. 2. Am 5. Tage nach der erfolgten Einſtellung nimmt der zuſtändige Bezrksti rarzt die Unterſuchung der Tiere vor. die Tiere für ſeuchenfrei erklart, ſo dürfen dieſelben, er nur zum Zwecke ſoſortiger am Aufſtellungserte zu be⸗ wirkenden Schlachtung aus dem Stalle entſernt werden. 3. Sind während der Dauer der Beobachtung weitere Her Beobachtung unterliegende Tiere in den Stall eingenellt worden, ſo dürſen auch die früher eingeſtellten, abgeſehen von dem Fulle des vor ergehende Satzes aus dem Stalle nich. entiernt werden, bevor nicht die Beobachtungsfriſt der ſpäter eingeſtellten Tiere umlaufen iſt. 4. Nach Umlauf der 5 ägigen Friſt iſt nach Angabe des Bezirksſierarz es und unter polizeilncher Ueberwachung eine gründliche Reinigung der von den zuſammengebrachten Tieren jeweie s benutzten Stallungen und Buchten ꝛc. anzuordnen. 5. Die Führer von Rindvieh, das aus den ver⸗ ſeuchten Bezirken eingeführt werden ſoll, müſſen im Beſitze tierärztucher Zengniſſe über den Geſundheils⸗ zuſtand der Tiere ſein. In dieſen Zeugniſſen muß bezeugt ſein, daß nach dem Ergebniſſe der von dem Tierarzte einge⸗ genen Erkundigungen und der Beſichtigung der zu trans⸗ Portierenden Tiere dieſe ſeit mndeſtens 5 Ta ſen in ſeuchen⸗ ſreienn Zuſtand in der Gemarkung ſich befinden, in welcher ihre Un erſuchung erfolgte, und daß in dieſer Gemarkung Line an Maul⸗ und Klauenſeuche erkranlten Tiere ſich befint en. 11897 Mannheim, den 31. Dezember 1907. Großh. Bezirksamt. Abteilung III. Dr. V. Pfaff. Bekanntmachung. Das Erſatzgeſchäft im Jahr 1908 hier die Aufſtellung und Führung der Stammrollen betr. Nr. 73 M. Die Gemeinderäte des Bezirks werden ver⸗ aulaßt, gemäß Art. IV der.⸗O. Großh. Miniſteriums des Innern vom 13. Dezember 1888 in der Faſſung der Anlage 5 zur Verorduung vom 30. Oktober 1894(Geſ. u..⸗O.⸗B. 47 bezw. S. 108 ff. der Aulagen) uuverzüglich durch Iffentlichen Anſchlag, durch öffentliche Blätter oder auf Andere ortsübliche Weiſe die Aufforderung zur Anmeldung zur Stammrolle nach dem im genannten Artitel augegebenen Formulare ergehen zu laſſen und Beurkundung hierüber ſ. Zt. der Stammrolle anzuſchließen. Die Aumeldungen haben vom 15. Jauuar bis 4. Febrnar zu erfolgen und müſſen die in Artikel IV Ziffer bezeichneten Angaben enthalten. Militärpflichtige bes Jahrzaugs 1888, welche nicht am Anmeldeort geboren ſind, ſaben bei der Anmeldung ein Geburtszeugnis zu übergeben, welches den Bellagen der Stammrollen anzuſchließen iſt. Derartige Geburtszeugniſſe werden von den die Standes⸗ bücher führenden Behörden unentgeltlich ausgefertigt. Militärpflichtige älterer Jahrgänge haben ihre Loſungs⸗ ſcheine vorzuzeigen. 985 Ueber ſede Anmeldung iſt eine Beſcheinigung zu er⸗ zellen, und zwar bei den Pflichtigen älterer Jahrgänge uuf der Rückſeite des Loſungsſcheinetz, bei denen des lau⸗ ſenden Jahrganges auf einem beſonderen Blatte. Dabei iſt jeder Pflichtige auf die Vorſchriften ber An⸗ und Ab⸗ meldung zur Stammrolle(§ 25 der Wehrordnung, insbeſon⸗ dere Ziſſer 9 und 11) aufmerkſam zu machen. Die Anmeldungen ſind nach Prüfung der Aumeldung, ſofern ſie nicht ſchon in die Geburtsliſten eingetragen ſind, 57 7755 in eine nach Formular 1 der gen. Verordnung zu führende Aumeldeliſte nach der Reihe der Anmeldungen einzuſchreiben. Hinſichtlich der in den Geburtsliſten Ein⸗ getragenen ſind die Angaben über Stand, Wohnort uſw. in den betreffenden Rubriken zur Geburtsliſte nachzutragen. Bei der Anmeldung ſind ſämtliche Militärpflichtige auf die Vorſchriften bezüglich der Auzeige von Gebrechen 65 Ziffer 6 Wehrordnung) und der Geſuche um Zurück⸗ ſtellung oder Befreiung von der Aushebung(J 63 Ziffer 7, 8 82 86.00 ausbrücklich aufmerkſam zu machen; über etwaige 7 17 iſt ein Protokoll aufzunehmen welches, mit den er⸗ ſorderlichen Zeugniſſen belegt, bei Vorlage der Stamm⸗ Folle anzuſchließen iſt; Reklamationsgeſuche ſind durch ge⸗ naue und eingehende Beantwortung der in Anlage II der B. O. verzeichneten Fragen zur Beſchlußfaſſung vor⸗ Jzubereiten. Die Vorlage der Reklamationsgeſuche hat ſo rech zeitig zu exfolgen, daß die etwa erſorderlichen Erhebungen noch vor dem Muſterungstermin veranſtaltet werden können. Verſpätet einkommende Geſuche müßten unter Umſtänden Unberückſichligt bleiben. Nach dem Muſterungsgeſchäſt können Reklamationsgeſuche nur dann vorgebracht werden, wenn der Grund der Reklamation erſt nach der Muſterung Lutſtanden iſt 8 63 Ziff. 7.⸗O.) Bei Auſſtellung der Stammrollen muß, ſalls zwei Brüder zu gleicher Zeit zur Vorſtellung gelangen, ent⸗ ſprechender Vermerk in der Stammrolle Aalartig werden, desgl. wenn bereils ein Bruder zur Einſtellung gelangt iſt. Wer an keinem ſichtbaren Gebrechen(Schwerhörigkeit, Eptllepſie, Stottern etc.) zu leiden behauptet, hat drei glaub⸗ würdige Aaade namhaft zu machen, geeigneten Falles auch Arztli eugniſſe vorzulegen. In der Zeit vom 1. bis 15. Februar hat ſodann der Wemeinderat die Stammrolle für das Jahr 1888 nach Muſter .⸗DO.(Neuabdruck pro 1904) zu fertigen und die Stamm⸗ kollen früherer zu ergänzen; in letzteren ſind insbeſondere auch die Spalten 9 und 10 auszufüllen, im Falle der Nichtanmeldung mit„nein!“ Wegen der dabei einzuhaltenden Formalitäten verweiſe ich auf Artitel V1 der mehrerwähnten.⸗O. und bemerke noch weiter: 1. Geſtorbene, für welche eine ſtandesamtliche Todes⸗ Heurkundung oder eine diesſeitige Mitteilung vorliegt, ſind Aicht in die Stammrolle aufzunehmen; in der Geburtsliſte iſt hierüber ein Bermerk zu machen. 2. In Rubrik„Bemerkungen“ ſind künftighin nur noch dieſenigen Strafen des Pflichtigen genau einzutragen (Datum, ſtrafende Behörde, Straſtat und Strafe), über welche nach der Verordnung des Bundesrats, vom 16. Juni 1889 und 9. Jult 1896 betr. die Eiurichtung von Straf⸗ regiſtern ete. und nach der badiſchen Strafregiſterordnung nom 28. November 1896 Strafnachrichten erteilt werden. Zur Ermittelung der iſt von den den Bürger⸗ Weiſterämtern zugegangenen Strafnachrichten Einſicht zu nehmen und überdies jeder Meldende über etwa ſchon er⸗ littene Strafen zu befragen. Sonſtige Angaben, welche zur deutung ſind, ſind e Spalte 5% und 8 möglichſt genau zu bezeichnen und iſt z. B. anzugeben, der Vater bezw. der Mllitärpflichtige ein Bau⸗ oder Meſchinen⸗ ſchloſſer, Beſchlagſchmied iſt, ob Meiſter oder Geſelle; bei Muſikern iſt anzugeben, welches Landwirten und Knechten, ob ſie löhnern und Fabritarbeitern, in welchem Betrieb ſie be⸗ ſchäft gt ſind. 11905 Die Stammrollen der beiden Vorjahre ſind durch Ein⸗ trag der Beſtrafungen ete. vor der Vorlage anher zu er⸗ gänzen. 3. Bei Ausgewänderten iſt auzugeben, ob und wann ſie mit oder ohne Erlaubnis das Reichsgebiet verlaſſen haben, erſterenfalls auch Datum und Nummer der Verfügung, ſowie der Behörbe, welche die Auswanderungserlanbnis er⸗ teilt hat. 4. Bei den zum Einjährig⸗Freiwilligen⸗Dienſt Berech⸗ tigten iſt Ort und Datum der Ausſtellung des Berechtigungs⸗ ſcheines, ſowie die etwa ſchon erteilte Zurückſtellung zu ver⸗ merken. 5. Bei den bereits zum Heer Eingetretenen iſt Tag des Eintritts und Truppenteil einzutragen. 6. In Spalte 4 der Stammrolle iſt noch anzugeben, ob der Geburtsort des Pflichtigen unter oder über 2000 Ein⸗ wohner hat(3. B.— 2000 oder 2000). Sämtliche Stammrollen ſind vom Gemeinderat unter Be⸗ urkundung der Richtigkeit der Einträge abzuſchließen und ſodann auf 15. Februar 190; unter Anſchluß der erforder⸗ lichen Beilagen(Artikel VII) hierher vorzulegen. Militärpflichtige, welche nach Anmeldung zur Stamm⸗ rolle im Laufe ihrer Militärpflichtſahre ihren dauernben Auſenthalt oder Wohnſitz verlegen, haben dies ſowohl bei dem Gemeinderat des Ortes, wo ſie in die Stammrolle aufgenommen wurden, als auch nach der Ankunft an dem neuen Ort dem dortigen Gemeinderat ſpäteſteus innerhalb 3 Tagen unter Vorlage des Loſungsſcheines zu melden. Bei der Abmeldung iſt der Loſungsſchein mit dem Abmelde⸗ vermerk unter Angabe des künftigen Wohnſitzes zu ver⸗ ſehen und den noch nicht im Beſitze eines Loſungsſcheines befindlichen Militärpflichtigen Beſcheinigung mit den gleichen Angaben zu erteilen. Ueber die erfolgte Abmel⸗ dung wird in der Stammrolle zu der Rubrik„Bemerkungen“ die Notiz„abgemeldet nach“ aufgenommen, über den Neu⸗ angemeldeten dagegen alsbald ein Eintrag in die Stamm⸗ rolle des betr. Jahrgangs gefertigt. Melden ſich Pflichtige, welche über die Abmeldung au ihrem früheren Auſenthalisort eine Beſcheinigung nicht be⸗ ſitzen, ſo ſind ſie zur unverzitglichen nachträglichen Ab⸗ meldung zu veranlaſſen. Ueber jede im Laufe der Jahre erfolgende An⸗ und Ab⸗ meldung iſt unverzüglich hierher Anzeige zu erſtatten unter Benutzung der hierfür vorgeſchriebenen Formulare. Per⸗ ſonen, welche ſich nicht oder nicht rechtzeikig an⸗ bezw. ab⸗ melden, ſind albald zur Beſtrafung hierher anzuzeigen. Die Kenntnisnahme von dieſer Verfügung iſt binnen 8 Tagen anher anzuzeigen. 5 Mannheim. den 2. Januar 1908. Der Zinilvorſitzende der Erſatzkommiſſion des Aushebungs⸗ bezirks Mannheim: J. B. Eypelsbeimer. Bekanntmachung. Das Erſatzgeſchäft im Jahre 1908 beir. Nr. 77 M. Die Herren Bürgermeiſter des Bezirks als Standesbeamte werzen aufgefordert, gemäß Artikel 111 der Verordnung Großh. Mirſiſteriums des Innern vom 18. Dezember 1888„die Wehrordnung betr.“(in der Faſſung der Anlage 5 zur Verordnung vom 30. Oktober 1894, Geſetzes⸗ und Verordnungsblatt S. 427 bezw. S. 193 der Anlagen) alsbald aus dem Sterberegiſter eine Zuſammen⸗ ſtellung aller in Jahre 1907 in der Gemeinde geſtorbenen mäunlichen Perſonen, die das 25. Lebensjahr noch nicht vollendet haben genau nach den in dem gen. Artikel an⸗ gegebenen Rubriken anzufettigen und bis längſtens 15. Jaunar l. J. die erſte Abteilung dem Gemeinderat vor⸗ zulegen und die zweite hierher einzuſenden. Sind Sterbefälle der bezeichneten Art nicht vorgekom⸗ men, ſo iſt Fehlanzeige zu erſtatten. 9589 Auf den gleichen Zeitpunkt haben die Standesbeamten den Gemeinderäten einen Auszug aus dem Geburtsregiſter⸗ des um 17 Jahre zurücktiegenden Kalenderjahres 189 zu übergeben, enthaltend alle Eintragungen der Geburtsfälle von Kindern männlichen Geſchlechts. Wegen des Nähere wird auf Artikel I1 gen. Verordnung verwieſen. Mannheim, den 2. Januar 1908. Der Zivilvorſitzende der Erſatzkommiſſton des Anshebungs⸗ 5 bezirks Mannheim: ͤ .: Eppelsheimer. N. I. Sͤ ²˙ AAA 955 — 0 4 Rheinische Creditbank in Mannheim. Volleingezahltes Actienkapital 75,000,000 Mark⸗ Reserven I5 500,000 Mark. Filialen in: Baden-BZaden Freiburg i.., Heidelberg, Kaiserslauern, Kallsruhe, Konstanz, Lahr i.., nülhausen i.., Oifenburg. Pforzheim, Speyer a. Rh., Strassburg i.., Zweibrücken.— Agenturen in: Neunkirchen(Reg.-Bez rk Trier). Rastau.— Depositenkasse in Bruchsal. 1190 Wir eröffnen laufende Reehnungen mit und ohne Creditgenührung, besorgen das Incasso von Wechsen aut das In- und Ausland und stellen Wechsel, Checks und Accre- ditive auf alle Handelsplitze der Welt aus. Wir kaufen und verkauſen Hilecten aller Art und vermitteln den An- und Verkauf derselben zu den billigsten Be- dingungen. Wir künren provisionsfreie CGheckreehnungen und gewähren für deren enutzung die grösstmöglichen Vortelle und Erleichterungen. Wir übernehmon Wertpapiere aller Gattungen zur sicheren Aufhewahrung,(auch in Kassensenhrank⸗ Anlage, Saleh und Verwaltung und sind b reit, daron die Einkassirung der fälligen Coupons, die Revision verlosbaren Wertpapiere, die Einziehung gekündigter Obligatiouen, die Leistung ausgenchriebener Zahlungen uud alles sonst Eeforder- lien⸗ zu besorgen. Desgleichen nehmen wr verschlossene Wertsachen in Veruahrung. Die bei uns ninterlegten Gegenstände werden in den feuer-⸗ desten Gewölben anseres Bankhauses aufbewahrt und wir übernehmen dafür die Haftbarkeit nach den gesetzlichen Be- stimmungen⸗ Die Berechnung von Gebühren ist einer Verolubsrung vor- dehalten. 63486 Eigentümer: Katholiſches Bürgerbs ſpltal.= Veramwortlicher Nebalteur: Fr und 8 ob c Bekanntmachung. Die Aufſtellung der Stammrollen betr. Nr. 76 M. An die Bürgermeiſter⸗ und Stabhalterämter des Amtsbezirks: 9588 Anläßlich der Anmeldung der Militärpflichtigen zur Stammrolle ſind genaue Feſtſtellungen darüber zu machen, welche Leute zur ſee⸗ und halbſeemänniſchen Bevölkerung gehören. Die ſich Anmeldenden ſind daher zu befragen, ob ſie ſchon auf See gefahren ſind oder— insbeſondere bei Metall⸗ arbeitern— ob ſie ſchon auf Dampſſchiſſen als Helzer etc. gearbeitet haben. Zutreffendenfalls iſt in Spalte 8 der Stammrolle entſprechender Vermerk zu machen. Die Kenntnisnahme dieſer Verfügung iſt alsbald an⸗ zugeigen. Mannheim, den 2. Januar 1908. Der Zivilvorſitzende der Erſatzkommiſſiun des Aushebungs⸗ bezirks Mannheim: 5 J. V: Eppelsheimer. 11904 Bekanntmachung. Den einjährig⸗freiwilligen Militärdienſt betr. — ——— Nr. 74 M. Bei der Prüfungs⸗Kommiſſion für Ein⸗ jährig⸗Freiwillige laufen zahlreiche Geſuche um Zulaſſurn zum Einjährig⸗Freiwilligendlenſt verſpätet oder unvollſtän⸗ dig ein. 11906 Es wird deshalb darauf hingewieſen, daß die Berechti⸗ gung zum Einjährig⸗Freiwilligendienſt nicht vor vollendetem 17. Lebensjahre nachgeſucht werden kann und ſpäteſtens bis zum 1. April des erſten Militärpflichtſahres(d. h. 1. April desjenigen Kalenberjahres, in welchem der Pflichtige das 20, Lebensjahr erreicht) erlangt ſein muß. Die Berechtigung wird bei derjenigen Prüfungs⸗Kom⸗ miſſion nachgeſucht, in deren Bezirk der Wehrpflichtige iſt,(d. h. ſeinen dauernden Aufenthalt hat). Die im Großherzogtum Baden Geſtellungspflichtigen haben ihre Geſuche an die Prüfungs⸗Kommiſſion für Ein⸗ zährig⸗Freiwillige in Karlsruhe zu richten. Wer die Berechtigung nachſuchen will, hat ſich bei der bezeichneten Prüfungs⸗Kommiſſion ſpäteſtens bis zum Febrnar des erſten Militärpflichtjahres ſchriſtlich zu den.— Dieſer Meldung iſt beizufügen: 2) ein Geburtszeugnis: )ein Einwilligungs⸗Atteſt des Vaters öder Vor⸗ mundes mit der Erklärung über die Bereit⸗ willigkeit und Fähigkeit, den Freiwilligen wührend einer einſährigen aktiven Dienſtzeit zu bekleiden, auszurüſten, ſowie die Koſten für Wohnung und Unterhalt zu übernehmen. Tie Fähtakeithlerzu iſt obrigteitlich beſcheinigen zut laſſeu. Deesbezügliche Beſcheinigungen werden von den Bürgermeiſterämtern(hier, Kaufhaus II. Stock, Zimmer Nr. 4) ausgeſtellt. Die Fähig⸗ keit zur Beſtreitung der Koſten iſt dem Bürgermeiſteramt durſch Vorlage von Bermsgensnachweiſen, Steuerzetteln zſ. darzutun, c) ein Unbeſcholtenheitszeugnis, welches für Zög⸗ linge von höheren Schulen durch den Direktor der Lehranſtalt, für alle übrigen jungen Leute durch die Polizeiobrigkeit oder ihre vorgeſetzte Dienſtbehörde auszuſtellen iſt. Sämtliche Papiexe ſind in Original einzureichen. Außerdem bleibt die wiſſenſchaſtliche Beſähigung für den Einjehrigendienſt noch nachzuweiſen. Dies kann en weder durch Beibringung von Schulzeugniſſen oder durch Ab⸗ einer Prüſung vor der Prüfungs⸗Kommiſſion geſchehen. Mannheim. den 2. Januar 1908. Der Zivpilvorſitzende der Erſatzkommiſſion des Anshebungs⸗ e ——— ————— 8 Eppelsheimer. Bekanntmachung Meldung der zum Einjährig⸗Frei⸗ willigendienſt Berechtigten betr. Nr. 79 M. Auf nachſtehende Beſtimmung des§ 93 Ziffer 2 Wehr⸗Ordnung werden hiermit die Beteiligten be⸗ ſonders hingewieſen. 11901 „Beim Eintritt in das milttärpflichtige Alter haben ſich die zum Einſährig⸗Freiwilligendienſt Berechtigten, ſofern ſie nicht bereits vorher zum aktiven Dienſt eingetreten ſind, ſowie dieſenigen Militärpflichtigen, welche gemäß 8 89 Ziffer 3 die Berechtigung zum Einjährig⸗Freiwilligendienſt bei der Prüfungs⸗Kommiſſion nachgeſucht haben, bei der Erſatzkommiſſion ihres Geſtellungsortes ſchriſtlich oder mündlich unter Vorlegung ihres Berechtigungsſcheines, ſo⸗ fern ihnen derſelbe bereits behändigt iſt, bezw. unter Vorx⸗ legung des Befähigungszeugniſſes zum Sceſteuermann zu melden und ihre Zurückſtellung von der Aushebung zu be⸗ antragen. Militärpflichtige, welche dieſer Meldung ſpäteſtens bis zum 1. Februar d. J. nicht nachgekommen ſind, haben gemäß F 83 Reichsmilitärgeſetz, 8 93 Ziff. 4, 28, Ziff. 7 Wehr⸗ ordnung Geldſtrafen bis zu 30 Mark oder Haſt bis zu 8 Tagen zu gewärtigen.“ Die Gemeinderäte des Amtsbezirks werden angewieſen, dieſe Verfügung alsbald in ortsüblicher Weiſe bekgnnt zu geben und den Vollzug anzuzeigen. Mannheim, den 2. Jauuar 1908. Der Zivilvorſitzende der Erſatzkommiſſion des Aushebungs⸗ bezirks Manuheim: .: Eppelsheimer. Bekanntmachung. Das Klaffifikationsverfahren betr. Nr 78 M. I. Zur öffentlichen Kenntnis: Es wird darauf aufmerkſam gemacht, daß die Mannſchaften der Neſerve, Marine⸗Reſerve, Landwehr, Seewehr, Erſatzreſerve, ſowie ausgebildete Laudſturmpflichtige des zweiten Aufgebots, welche auf Grund des 8 122 der Wehrordnung vom 22. November 1888 auf Zurückſtellung hinter die letzte Jahres⸗ klaſſe ihrer Waffe und Dienſtklaſſe Anſpruch machen, ihre Geſuche alspald bei dem Gemeinderat ihres Wohn⸗ bezw. Aufenthaltsortes einzureichen haben. II. Die Gemeinderäte des Amtsbezirks haben Geſuche der vorſtehend erwähnten Art gemäߧ 128 der Wehrordnung zu prüfen und mit ausſi hrlichem Bericht, welcher die in dieſem Paragraphen verlangten Angaben enthalten muß, umtzehend dem Zivilvorſitzenden der Exſatzkommiſſion vor⸗ zulegen. Ueber die eingereichten Geſuche wird durch die verſtärkte Erſatzkommiſſion im Anſchluß an das Muſterungs⸗ geſchäft entſchieden. Mannheim den 2. Januar 1908. Der Ziovilvorſitzende der Exſatzkommiſſion des Aushebungs⸗ bezirks Maunßeim: J..: Eppelsheimer. 11902 2 Hekaunkmachung. Die Polizeiſtunde der Stadigemeinde Düdenburg betr. 161608J. Nachſtehend bringen wir die mit Erlaß Großh. Herrn Landeskommißf⸗ ſärs vom 29. November ds. Js. Nr. 8363 für vollziebbar erklärte ortspolizeiliche Vor⸗ ſchrift der Stadt Ladenburg Nr . Polizeiſtunde in Ladenburg betr.“ zur öffentlichen Kennt⸗ nis 11898 Mannheim, 27 Dez. 1907. Großh. Be irktsamt Abtei ung IV: Eppelsheimer, Oetspolizriliche Verſ hrift. Auf Grund des 8§ 2 der Vero dnun vom 24. Juli 1907 die Polizeiſtunde betr.“ wird beſtimmt: 1. he Polizeiſtunde in der Slaargemeiude Laden⸗ ſe wird auf 12 Uor ſeſtge⸗ etzt. § 2. Zuwiderhandlungen werden gemäߧ 365.⸗Str.⸗G.⸗B. beſtraft. 11596 Ladenburg, 28. Aug. 1907. Bürgermeiſteramt: gez. Hofſtetter. Das Gr. Amtsgericht Mannheim XIII hat folgendes Aufgebot erlaſſen. No. 15092. Der Kauf⸗ mann Louis Weil in London, 111 Haten⸗Gaden, vertreten durch Rentier Julius Adler in München, Martius⸗ ſtraße 1 ½ hat das Aufgebot der Aktien der Aktiengeſell⸗ ſchaft Badiſche Anilin⸗ und Sodafabrik in Mannheim mit dem Sitze in Mannheim, No. 02 852, 02858, 02854, über je 600 Mek. beantragt. Der Inhaber der Urkunden wird aufgefordert, ſpäteſtens in dem auf 11871 Mittwoch, 3. Juli 1908, vormittags 11 Uhr vor dem genannten Gerichte Zimmer No. 118 II. Saal 0 anberaumt mAufgebotstermine ſeine Rechte anzumel en und die Urkunden vorzulegen, wid⸗ rigenfalls d. Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen wird. Mannheim, 21. Dez. 1907. Der Gerichtsſchreiber Or. Amtsgericht XIII. A. Spieß. Fikiwillige Gerichtsharkeil. Bekaunkmachung. No. 17761. Ueber das Vern mögen der am 18 Okto er 1907 zu Manuheim vernorbenen, eden⸗ da wohnban geweſenen Bildhauer Karl Friedrich Korwan Wiiwe, Katharina Elſabeiz geborene Dürr wurde unterm 28 Dezemer 1907 von Gloßd. Amtsgericht Abteilung VIl hier de Nachlaß⸗ verwaltung auf Grund des 81981 Abiatz 1 B. G. B. angeordnet. Als Nachlaßverwauler wurde heute Herr Rechtsanwall Dr.Chri⸗ man Hartmaun hier ver⸗ pflichtet. 11899 Mannheim, 30. Dezbr. 1907. Der Gerichtsſchreiber Großh. VII. Miaber. — Prr—..—— Vergebung. Die Ansſührung der Schreiner⸗ arbeiten(mſanmen is Stuck Eingangstüren) für die Euze ſe⸗ nungsan age im Waſſerwerk Kr⸗ erthaler Wald ſol inm Wege der Submiſſion vergeben werden. Die Unterlagen zur Vergebung können in unſerem Burean K 7 Zimmer No. 11 wähtend der Dienſtſtunden von—12 und —6 Uhr eingeſehen reſp. bezogen werden. Leinungsfähige Unternehmer, welche ähnliche Ar eiten ſchon wiederholt ausgetünrt haben und merüber Nachweiſe erbrngen kon⸗ nen, wollen ihte Angebote bis vätenens Samstag, 4. Januar 1908, vocmittags 11 Uhr nerſchloſſen mein euntſprechender Auiſchrift vei uns, Zimmei No. 4 e Nieichen. Maun eim. 27 Dezember 1907. Die Direktion der ſtädt Waſſer⸗„ Gas⸗ und Elektrizitätswerke. N chlen. 31058 Dante n. g. fl. Handſchrift ſucht Schretbarveit ſegl. All im Hauſe 8, 13, vart. 18488 Die n! anz Kircher.— Druck und Vertrien D.& Haas'ſche Buchdruckeret, G. m. b. G vom 30. Auguſt ds. Is.„die