— Deſterreich⸗Ungarn und Rußland, Abonnement: 70 Wfennig monatlich. Sringerlonn 28 Pig. monutlich, Furch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ Suiſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 8 Pig⸗ Ju ſerate: Die Colonel ⸗Zeile. 8 Pfg⸗ Auswartige Inſerate„ 80„ Die Reflame⸗Zeile. 1 Mark (Badiſche Volkszeitung.) Badi Geleſeuſte und verbreitetſte Zeitung in Maunheim und Umgebung. Schluß der Juſeraten⸗Au nahme für das Mittagsblatt Morgens 1 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. der Stadt Mannheim und umgebung⸗ Anabhängige Tageszeitung. Taglich 2 Husgaben (ausgenemmen Sonntag) e Neueſte Nachrichten Eigene Nedaktionsbureaus in Berlin und Karlsruhe. 2 2 (Maunheimer Volksblatt.) Teleuramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim“ Telefon⸗Rummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckeret⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 341 Redakttoern 8 Expedition und Verlags⸗ buchhandiung. 18 Nr. 12. Türkiſſches. Da hinten in der Türkei iſt wieder einmal etwas los. Der Sultan wird den Reformbeſtrebungen der Großmächte gegenüber hartnäckig, ja ſogar direkt widerfpenſtig. Er hat den Vertretern der Großmächte eine Note geſchickt, deren weſentlicher Inhalt iſt, er, der Sultan, werde die Mandate der Finanzkommiſſion für Mazedonien nicht erneuern können, es ſei denn, die europäiſchen Beamten dieſer Kommiſſton treten cusdrücklich in ſeine Dienſte und würden ſo Beamte des Sul⸗ tans und nicht nur der fremden Mächte. Dieſes Verlangen ſet ex ſeiner Souveränität und der Rückficht auf den ruhigen und zahlreichen mohammodaniſchen Volksteil Mazedoniens ſchuldig. Was der Sultan verlangt, ſcheint eine reine Form⸗ frage, allerdings eine ſolche von prinzipieller Wichtigkeit zu ſein. An und für ſich iſt das Verlangen des Sultans begreif⸗ lich und nicht unbillig. Der nahe Orient iſt ſchon immer das komplizierteſte poli⸗ Uiſche Gebiet geweſen. Es gibt ſo viele und ſo unberechenbare FJaktoren dort, die ſechs Großmächte, die auch nicht immer einig ſind, die vielen Nationalitäten, die beiden Religionen, die ſich in den Haaren liegen, die hohe Pforte und der Sultan, die auch nicht immer ganz das gleiche wollen ſollen. Im gegen⸗ wärtigen Augenblicke ſcheint es ſich um zwei Dinge zu handeln, erſtens um die Verlängerung und Erneuerung der Mandate der inter nationalen Finanzkommiſſion, zweitens um die Ein⸗ führung von Juſtizreformen. Die Grundlage für alle dieſe Dinge bietet das ſogengunte Mürgſteger Abkommen zwiſchen Die übrigen Mächte ſind dem Abkommen beigetreten und die Pforte hat zugeſtimmt. Damals wurde ein allgemeines Reformprogroamm entworfen, deſſen fmanzieller Teil ausgeführt iſt. Auch der Grundſatz einer Juſtizreform iſt darin ausgeſprochen und anerkannt. Im Bopigen Sommer haben bekanntlich Rußland und Oefterreich⸗ Ungarn ein Juſtizreformprojekt der Pforte unterbreitet. Die Lage hat ſich gleichzeitig mit den Monarchen⸗ und Miniſter⸗ hegegnungen von Iſchl, von Deſio, vom Semmering im vorigen Jahre gegen früher in ſoweit verſchoben, als die engliſche und die italieniſche Regierung ſich dem Standpunkt der beiden Mülrzſteger Mächte erheblich genäherk haben. Früher neigte England mehr dahin, das Heil für die ſogenannte Pazifi⸗ kation Mazedoniens bei den Nakionalitäten zu ſuchen— ein ſeltſamer Glaube, der wohl nicht rein ziviliſatoriſchen Motiven entſprang. Demgegenüber ſuchten bie Oſtmächte, und mit ihnen auch Deutſchland— das ſich aber in allen dieſen Fragen in zweiter Linie hielt— die Frage unter Ausnutzung des Stabilitätsfaktors, den die Türkei immerhin darſtellt, einer Höſung näher zu bringen. Außer der konſervativeren Wen⸗ dung der engliſchen Balkanpolitik hat ſich aber noch etwas anderes geändert. Rußlarid iſt inzwiſchen zwar erheblich ge⸗ ſchwächt, hat aber doch ſein Intereſſe nach der Niederlage im fernen Oſten wieder dem nahen Oſten zugewandt. Wenn man aber auch alles das in Betracht zieht, ſo iſt man doch noch nicht imſtande, herauszufinden, wie die Mächte den Widerſtand der Türkei aufnehmen werden. Die Türkei hat ſchon ſehr oft trotz des aufänglich heftigſten Widerſtandes — Pariſer Chronik. .K. Paris, Anfang Jau. In letzter Stunde, man kann faſt ſagen: in der letzten Mi⸗ Uute des ſcheidenden Jahres ift das Budget pro 1908 votiert wörden. Eine Verſtändigung zwiſchen Kammer und Senat, welche diesmal durch mehrere ſtrittige Punkte: das Krlegsbudget, die neue Einſchätzung der Grundeigentumes, eine neue Jagdſteuer, ſowie die Einführung einer 4proz. Steuer für die Verwaltungen der Aktien⸗Geſellſchaften betreffend, beſonders erſchwert ſchien, iſt ſchließlich durch eine gewiſſe Nachgiebigkeit der Volksver⸗ tretung dennoch zuſtaude gekommen. Das Budget des Jahres 1908 hat alſo ſchon das eine große Verdienſt, zu rechter Zeit, d. J. noch vor Antritt des neuen Jahres votiert worden au ſein. Damit iſt einem Proviſorium vorgebeugt worden. Tatſächlich iſt ſeit dem Jahre 1887 d. i. alſo in einem Zeitraum von zwanzig Johren das Budget nur ſechsmal zu rechter Zeit vortert worden. Das war in den Jahren 1889, 1890, 1831, 1896, 1904 und 1908. Folgende Tabelle veranſchaulicht die Daten der Jinanzgeſetze während der letzten dreizehn Jahre: 1 1 1895 16. April 1895 1896 28. Dezember 1895 1897 20. März 1897 1898 13. April 1898 1899 80. Mai 1899 1900 18. April 1900 1901 25. Februar 1901 1902 90. März 1902 190³ 31. März 1903 1904 290. Dezember 1903 1905 21. April 1 1908 44. April 1906 Mittwoch, 8. Jauuar 198. (Abendblatt.) wieder plötzlich nachgegeben, vielleicht tut ſie es auch diesmal. Wenn ſie es aber nicht tut, ſo wird man doch eher wahrſchein⸗ lich einen Mittelweg ſuchen, als etwa wieder durch Zwangs⸗ maßregeln, etwa eine Beſchießung einiger Inſeln, der ge⸗ ſamten Welt ein heiteres Schauſpiel zu bieten. Zu einer peſſimiſtiſchen Auffaſſung der Lage iſt indes kein Grund. Solange in Europa keine gefährlichen Komplika⸗ kionen— und zu ſolchen iſt gegenwärtig kein Anſatz vorhan⸗ den— eintreten, iſt die Frage des nahen Orients zwar ver⸗ wickelt aber nicht gefährlich. Sie pflegt dagegen ſeit alten Zeiten immer dann drohend ihr Haupt zu erheben, wenn es in Europa kracht. Die Türkei iſt da ſo eine Art Reſonanz⸗ boden. Pitt hat einmal geſagt, mit einem Menſchen, der die Exiſtenz der Türkei nicht für nötig hält, ſproche er überhaupt nicht über Politik. Es iſt ſchon ſehr lange her, ſeit der große britiſche Staatsmann dieſes Wort geſprochen hat, aber es iſt noch immer wahr und es ſieht beinahe ſo aus, als habe man ſich in neuerer Zeit auch bei Pitts Landsleuten von dieſer Wahrheit überzeugt. In der Türkei pflegen ſich die Dinge langſam und kropfen⸗ weiſe zu entwickeln. Deshalb wird wohl geraume Zeit ver⸗ gehen, bis man von irgend welchen definitiven Entſcheidungen hört. X. —* 5——— 2**— Kontingentierung und Kommiſſions⸗ berichte. Heute nahmen die Parlamente wieder ihre Arbeiten auf. Was vor Weihnachten geſchah, waren vorwiegend doch nur Präliminarien: die Hauptſtücke der Seſſion ſtehen erſt jetzt vor uns. Zunächſt freilich wird man in beiden Häuſern— im Reichstage wie im preußiſchen Abgeordnetenhaus— alle Hände voll zu tun haben, die Etatsberatung rechtzeitig abzu⸗ ſchließen. Zu zweckloſet Vielrederei wird dabei keine Zeit ſein; man wird ſich konzentrieren müſſen. Der Gedanke, die Etats⸗ beratung zu kontingentieren, den die„Nat. Lib. Korreſp.“ im Anſchluß an einen Aufſatz des Abg. Heine vor kurzem zur Er⸗ Urterung ſtellte, iſt ſo ziemlich von allen Seiten gebilligt worden. Zentrum und Sozialdemokratie natürlſch ausge⸗ ſchloſſen: das verſteht ſich. Noch eine andere Frage aber der parlamentariſchen Praxis verdient beim Wiederbegiun der Tagung exwogen zu werden. Van Jahr zu Jahr haben die Kommiſſionsberatungen ſich einen breiteren Raum erzwungen. Heute ſteht es wohl ſchon ſo, daß alle wichtigen Entſcheidungen in die Kommiſ⸗ ſtonen verlegt ſind und die Plenarverhandlungen demgegen⸗ über nur noch wie ein abgekartetes Spiel erſcheinen. Vielleicht iſt das nicht zu ändern; kann ſein, daß die innere Struktur unſeres Parlamentarismus zu ſolcher Entwicklung trieb. Eines aber läßt ſich auf alle Fälle abſtellen: die allzu ausgedehnte Berichterſtattung über die Kommiſſtonsverhandlungen. Wie die Dinge heute liegen, iſt der aufmerkſame Zeitungsleſer ge⸗ tötigt, alles zweimal zu leſen: einmal, wenn die Geſetzentwürfe oder Etatstitel in der Kommiſſion behandelt werden, zum andern, wenn man im Plenum über ſie ſpricht. Die Berichte ————— 19007 0. Januar 1907 1908 391. Dezember 1907 Daraus geht hervor, daß im Jahre 1899 der Rekord der Verzögerung erreicht wurde, indem dus Budget erſt am 30. Mai 1899 zuſtande kam. Damals gingen in der Affäre Dreyfus die Wogen hoch. Die inneren Wirren veranlaßten ein fünfmonat⸗ liches Proviſorſum. Diesmal fam nach zweitägigen lund eben⸗ ſoviel nächtlichen) Pendelbewegungen zwiſchen Kammer und Senat mit dem Mitternachtsſchlage das Budget zuftande. Kurz zuvor hat ſich in dem, dem Sitzungsſgale des Luxembourg angrenzen⸗ den Konferenzzimmer ein tragiſcher Vorfall ereignet. Der Juſtizminiſter, Mr. Guyot⸗Deſſaigne iſt plötzlich infolge eines Herzſchlages berſchleden. Der Miniſterpräſident Cle⸗ mentean machte der Verſammlung die tranrige Meldung mit den Worten:„Mr. Guyok⸗Deſſaigue iſt auf dem Schlachtſelde ge⸗ ſtorben.“ Dieſe Worte hatten ihre volle Richkigkeit, denn krotz der pielfachen, langen und ermüdenden Sitzungen fand ſich der ſchon betagte Miniſter auf ſeinem Verteidigungspoſten ein, als es galt, eine Interpellation des Senators Le Provoſt de Launay (Konſervativen] bezüglich der Liquidatlon der Kongregationen u. der ſich daran knüpfenden Prozeſſe, ſachlich und gründlich zu be⸗ antworten. Die Diskuſſion war kurz; ſie dauerte kaum eine halbe Stunde und endigte mit einem vollen Vertrauensvotum, das von den Bänken der Rechten kam. Als der Juſtizminiſter den Sitzungsſgal verließ und in den Gängen auf Mr. Provoſt de Launay ſtieß, ſagte er zu dieſem: „Ich danke Ihnen für die Worte, die Sie ſoeben ausgeſprochen; ſie haben mich tief berührt.“ Der Senator der Cotes⸗du⸗Nyrd erwiderte:„Was ich ge⸗ ſagt habe, war uur natürlich; denn obgleich ich Ihr politiſcher Gegner bin, habe ich Sie doch ſtets als ſtreug rechtlichen und bongden Menſchen hochgehalten.“ Mr. Guvot⸗Deſſaigue hat damit ſeine Leichenrede gebört. Er verließ Mr. Provoſt de Launay, wandte ſich dem Senats⸗ über die Kommiſſionsverhandlungen, zu denen— auch g1 Zuhörer— ja nur Abgeordnete zugelaſſen werden, haben dau noch den Nachteil, daß ſie ſelten ohne alle Tendenz angefertig! werden; daß je nach der perſönlichen oder politiſchen Stellung des dilettierenden Berichterſtatters bald die Regierungsver⸗ treter, bald die Angehörigen der oder jener Partei über Ge⸗ bühr bevorzugt werden und ſo ſchließlich alles andere dabei herauskommt als ein möglichſt getreuer Niederſchlag der wirk⸗ lichen Vorgänge. Demgegenüber möchten wir vorſchlagen (was vor ein paar Tagen auch ſchon die„Deutſche Tageszig getan hat), die Berichterſtattung aus der Kommiſſton auf die Wiedergabe der angenommenen Entſchließungen und der ente ſcheidenden— wohlverſtanden: nur der wirklich entſcheidenden — Erklärungen der Regierungsvertreter zu beſchränken. Das wäre ein Stück„Parlamentsreform“, das zunächſt von del Preſſe allein eingeleitet werden könnte: die Blätter brauchten nur übereinzukommen, die Kommiſſionsberichte nach ſolchem Schema zu behandeln. Datnit wäre ſchon viel geholfen. Auch für die Plenarverhandlungen der Parlamente, die ſo an Int tereſſe gewönnen. — 8 polltische Uebersicht. Mannheim, 8 Januar 1908, Die preußiſche Wahlrechtsfrage. Der 10. Januar iſt ein kritiſcher Tag erſter Ordnung An dieſem Tage werden die Erklärungen der Regierung zu Reform des preußiſchen Wahlrechts erwartet. Herr v. Paye hat guf der Landesverſammlung der württembergiſchen Volks partei erklärt, der kritiſche Moment für den Sloc ſei der Tag, an dem die preußiſche Regierumg im preußiſchen Landtag über die Wahlvech frage ausſpreche. Dieſe ſei keine preußiſche, ſondarn ez eminent wichtige Frage des ganzen Deutſchen Reiches. Cin Frage, die den Prüſſtein bilden werde dafür, wie weit es den Regierung ernſt ſei mit ihren liberalen Anwandlungen. In der Tat wird von den Aeußerungen Bülows fiit den Fortbeſtand des Blocks viel abhängen. Wir können guch nu wünſchen, daß ſeine Erklärungen Greifbares bieten und ich nur Verſprechungen und Vertröſtungen. Nach der Mag Ztg.“ wird ſich Fürſt Bülow allerdings auf beſtimmte Bol ſchläge noch nicht feſtlegen. Die Magdeb. Ztg.“ ſchreibt danh weiter: „Was dle Linke des Landtages berlaugen kaun und perſanng iſt die Sicherhelt, daß eine die zutage liegenden Wängel Wahlrechts wirklich treffende, ſeine einſeitigen Wirkungen miß dernde Reform unmittelbar nach den Neu wahlen Angriff genommen bwerden ſoll, Ueber die Eingelhsiten de Reform kann man um ſo veniger eine bindende Erklärung vo ſeiten der Regiexung erwarten, als die Parteien unter ſich darſtben noch durchaus nicht einig ſind. Die Freiſinnigen hängen program matiſch zu feſt an der Forderung des Reichstagswahlrechts, das als⸗ Grundlage einer Reform in Preußen mindeſtens für fetzt gänglie ausſcheidet, um für ein der Situation entſprechendes Refart brogramm des Geſamtliberalismus, das auch für die Regierung richtungweiſend ſein würde, eintreten zu könſten Vielleicht aber bietet die am Freitag im Abgeordnetenhaufe bebe präſtdenten Dubeſt zu, um ihm die Hand zu drücken und giiig dann nach dem Konferenzſgal. Plötzlich ſah man ihn ſchwanker und die Hand aufs Herz drücken. Die Anweſenden ſprangen ihg bei und trugen ihn aufs Sopha. Raſch herbeigeführte Ae machten alle Verſuche, den Miniſter zum Bewußtſein zu hri Vergebliche Mühe! Nach zwei tiefen Atemzügen war Mr. G Deſſaigue verſchieden. Die Leichenfeier, welche heute vom Juſtizminiſterium erſolgte, iſt auf Staatskoſten veranſtaltet worden. Der impy jante Leichenzug bewegte ſich von der Place Vendsme nach Gare de Lyon, wo mehrere Reden gehalten wurden. Zunächſt ſprach der Miniſterpräſident Mr. Clemencegu, d Ballot⸗Beaupré, der Vorſitzende des Kaſſationshofes, ſer Coulombe und der Präſident der Delegation von Puy de Die Beerdigung findet morgen Bormittag in Clermont⸗FJerraßz ſtatt. In Frankreich war das Jahr 1907 für die Wiſſenſchaft v hängnisvoll. Gleich in den erſten Tagen ſtard an einer B darmentzündung der Gelehrte Moiſſan, dem wir die Entdes desFluors verbdanken und der als Erſter den Diamant prod hat. Bald darauf erfolgte das tragiſche Ende des illuſtren Ber lot, des Begründers bder organiſchen Chemie, deſſen ſterblich im Pantheéon beigeſetzt wurde. Zwei Aſtronomen, Mauriee Levy, Direktor des Pa⸗ Obſervatorlums und Janſſen, Direktor des Obſervatoriums oiz; Meudon, gingen auch in kurzen Zwiſchenräumen dahin Die Akademie der Wiſſenſchaften verlor zwei hochgeſchs Gelehrte: die Herren Lauſſedat und Biſchoffsheim Auch die mediziniſche Wiſſenſchaft iſt ſchwer helmgeſucht den. Der berühmte Chirurge Poirier ſtarb plötzlich in der kraft des Schaffens, ohne ſeine Lieblingsidee, ein Inſtütut zu Bekämpfung des klrebſes zu errichten, realiſtert zu ſehen. Grancher, der gegen die Tuberkuloſe ankämpfte, folgte bald im Tode nach. Zu gleicher Zeit ſtarben zwef andere 2. Seite. * 7 General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannſeien, 8. Jauuar⸗ ſtehende Verhandlung über den freiſinnigen Antrag die Möglichkeit, den beiden Parteien der äußerſten Linken eine größere Bewegungs⸗ freiheit zu ſchaffen. Dies zu erreichen, wird allerdings mit Umſicht pperiert werden müſſen. Eine flammende Kanonade mit ſtarken Schlagworten zwiſchen rechts und links, zu der die Ausſicht auf die Wahlen des nächſten Sommers einladen könnte, würde in dieſem Falle nicht ganz das ſein, was dem Augenblick Genüge tut.“ Mit dieſen wohlgeſetzten und vorſichtigen Worten iſt nun „Berl. Tagebl.“ ſehr wenig zufrieden, es ſchreibt: Wir für unſer Teil ſind der Meinung, daß allgemeine Rede⸗ wendungen und Verheißungen, und mögen ſie noch ſo ſchön klingen, Richt einmal den kleinſten„beſtimmten Vorſchlag“ aufwiegen. Mit er„Sicherheit“, daß die Verheißungen nach den Neuwahlen VBerwirklichung finden werden, kann man ſich ſchon darum nicht begnügen, weil es in dieſem Leben, und beſonders im politi⸗ ſchen Leben, eine Sicherheit ekanntlich nicht gibt. Zur preußiſchen Wahlreform ſchreiben die mitunter offi⸗ ziöſen„Berl. Pol. Nachr.“: Zu den Anträgen auf Aenderung des preußiſchen Wahlrechts, die vorausſichtlich am nächſten Freitag das Abgeordnetenhaus beſchäftigen werden dürfte der Miniſterpräſident ſelbſt namens der Staatsregierung Stellung nehmen. Was in der Preſſe bisher über die angeblichen Be⸗ ſchlüſſe des Staatsminiſteriums in dieſer Hinſicht mitgeteilt iſt, beruht durchweg auf bloßer Kombination. Zwei Dinge aber HDiürften ſicher ſein. Die Staatsregierung hält daran feſt, daß die nächſten allgemeinen Wahlen noch auf der Grundlage des beſtehenden Wahlgeſetzes und der geltenden Wahlkreisein⸗ teilung zu erfolgen haben werden. Wenn daher die Frage, praktiſch erſt in der nächſten Legislaturperiode beantwortet werden kann, ſo unterliegt es doch keinem Zweifel, daß die Staatsregierung ſchon jetzt die Einführung des Reichswahl⸗ rechts in Preußen entſchieden ablehnen wird. Die„Kreuz⸗Ztg.“, die ſich bekanntlich gewaltig für das heſtehende Dreiklaſſenwahlrecht begeiſtert, ſucht abermals den gegen das preußiſche Landtagswahlrecht erhobenen Vorwurf plutokratiſcher Wirkung als uneutreffend zu kennzeichnen. Es kohnt nicht auf ihre ſtatiſtiſchen Aufſtellungen einzugehen. Ein kommender Mann. Berlin hat einen neuen Polizeipräſidenten bekommen. Das braucht an ſich nur von lokaler Bedeutung ſein; diesmal hats eine, die über das berliniſche Weichbild hinousgeht. Denn der neue Polizeipräſident hat jahrelang zu den„kommenden Männern“ gehört. Gehört wohl auch heute noch zu ihnen. Faſt jedesmal, wenn in den letzten Jahren ein preußiſcher Meinmiſterpoſten zu beſetzen war, ward unter den Anwärtern auch Herr v. Stubenrauch, der Landrat des Teltower RKreiſes, genannt. Der aber blieb an der Spitze ſeines Rieſen⸗ kreiſes, den er modern, nach großen Geſichtspunkten verwal⸗ tete, und ſchien einen Wechſel gar nicht zu wünſchen. Nun iſt er plötzlich und für die meiſten wohl ganz unerwartet in das Anmit des Polizeipräſidenten von Berlin berufen worden. Ein hedeutſames, ungemein wichtiges Amt; aber doch keines, das für einen wahrhaft ehrgeizigen Mann das letzte Ziel des Strebens ſein könnte. Aber es ſcheint faſt, als ob Herrn von Stubenrauch dieſ Art Ehrgeiz, der Durchſchnittsehrgeiz der Karrieremacher fremd wäre. Sein Streben iſt offenſichtlich immer auf andere Dinge gegangen. Mit einem ſtarken Willen begabt, der ſich durchzuſetzen wünſcht und das Dreinreden anderer ſchlecht verträgt, hat Herr v. Stubenrauch offenbar bisher das Verlangen gehabt, in ſeiner Verwaltung ſich aus⸗ zuleben. Von dieſem raſtloſen Tätigkeitsdrang zeugt das große Werk des Teltowkanals, zeugt die Bauordnung des Kreiſes Teltow, die der immer weiter ins märkiſche Gelände wandernden Mietskaſerne den Weg dorthin verlegte, und die erſt vor kurzem vom preußiſchen Landtag angenommene„lex Stubenrauch“, die dazu beſtimmt iſt, beim Bau von neuen Waſſerſtraßen dem Staat und den Kommunen ihren Anteil an der Wertſteigerung des Grund und Bodens zu ſichern. Jedenfalls iſt Herr v. Stubenrauch ſo wie er iſt— ein politiſch Konſervativer, aber ein Mann von offenem, aller Romantik abgekehrtem Blick, der die moderne Wirtſchaft ver⸗ Iſteht und ſich ihr einzufügen und ſie zu meiſtern wünſcht— eine vollſaftige Perſönlichkeit. Und die Perſönlichkeiten ſind ſo ſelten geworden in unſerem öffentlichen Leben, daß man ſich über jede freuen muß, die auf einen ſichtbarlicheren Platz ge⸗ ſtellt wird. SEin vernichtendes Urteil über die Fahrkarten⸗ ſteuer fällt der Pröſident von Mühlenfels in der„Zeitung des Ver. Dtſch. Eiſenbahn⸗Verwaltungen“. Sie ſei in ihrer für die Benutzung der oberen Klaſſen höchſt ſchäd lichen, die Ab⸗ wanderung in die niederen Klaſſen begünſtigenden Wirkung ſchätzte Mitglieder der mediziniſchen Akademie, die Herren Math. Dupal und Seveſtre. Vor kurzem noch, in den letzten Tagen des Dezember, ſtarb ein bedeutender und hochgelehrter Chemiker, Mr. Albert Levy, Direktor des ſtädtiſchen Obſervatoriums von Mont⸗ uris, Er hat ſein ganzes Leben dem Studium der Hygiene gewidmei. Die analyptiſchen Methoden, die er erfunden, um das Vorhaudenſein von Kohlenſäure und Kohlenoxyd in der Luft zu ſind geradezu genial zu nennen.— Abgeſehen von leſen ſchwerwiegenden Verluſten, welche der Abgang ſo vieler rzüglicher Männer für die Menſchheit bedeutet, hat das Jahr 907 noch anderes Mißgeſchick über Frankreich gebracht: Ge⸗ enken wir hier der Weinkriſe in Südfrankreich, der furchtbaren eberſchwemmungen im Süden, der ſchrecklichen Exploſion auf der„Jena“, ſo iſt die Unglückschronik des Jahres 1907 für Frankreich noch lange nicht erſchöpft. 5 Buntes Feuflleton. 55 — Fiſchfang mit Pfeil und Bogen. Von einer eigenartigen brm des Fiſchfanges erzählt Dr. Theodor Koch⸗Grünberg in einem ingeren Aufſatz über die Indianer Nordweſtbraſiliens, den er im „Globus“ veröffentlicht. Die ziemlich ſtarke Indianerbevölkerung Gebiete des Amazonenſtroms und ſeiner Nebenflüſſe erwirbt ihren Lebensunterhalt vor allem durch den Fang von Fiſchen, an Denen dieſe Ströme außerordentlich reich ſind, und gewöhnlich ſchießt er ſie mit Bogen und Pfeil. Im leichten Kanu ſitzt im Heck ein Indianer, der das Fahrzeug mit kaum bemerkbaren Schlägen ſeines eiten Paddelruders weitertreibt und zugleich ſteuert. Im Vorder⸗ des Bootes ſteht der Schütze, Bogen und Pfeil ſchußgerecht in Händen haltend. Es gewährt einen prächtigen Anblick, den äger zu beoachten, an deſſen ſchönem nackten Körper jede Muskel Erwartung geſtrafft iſt. Selten nur enteilt ein Pfeil der Sehne, nue ſein Ziel zu erreichen. Der Verfaſſer hat häufig Gelegenheit Ehabt, die außerordentliche Sicherheit zu bewundern, mit der die ndianer die Fiſche, die ein europäiſches Auge in dem dunklen aſſer der dortigen Flüſſe kaum erkennen konnte, auf diefs Meiſe das erkannt und ſehe einer Reform in der Richtung entgegen, daß bei Freilaſſung der Zweipfennigklaſſen die drei oberen Klaſſen gleichmäßiger als bisher getroffen werden. Was die Tarif⸗ reform anbetreffe, ſo ſeien die Eiſenbahn⸗Verwaltungen mit dem Erfolge„im ganzen zufrieden“. Natürlich wären mit dem Uebergange einige Mißſtände verbunden geweſen, die der Abhilfe bedurften. Der Verbeſſerung bedürften noch das Gepäckabfertigungsverfahren und die Fahr⸗ kartenausgabe; es müſſe bei der Natur des Gepäcktarifs und des Schnellzugszuſchlags innerhalb der großen Verwal⸗ tungsgebiete möglichſt von jeder Schnellzugsſtation zur anderen direkte Fahrkartenausſtellung und Gepäckabfertigung ermöglicht werden. Deuisches Reſch. — Genoſſe Pͤusz) will ſich die Kritik, die an ihm von dem„Vorwärts“ wegen ſeiner Vorliebe für die Espe⸗ rantof prache geübt worden iſt, nicht mehr gefallen laſſen. Er findet in dem„Vorwärts“⸗Artikel„den Geiſt einer ganz abſcheulichen Unduldſamkeit und ein furcht⸗ bares Verlangen nach Parteiuniformität“ und meint:„Wir müſſen mehr Individualität in der Partei dulden und keine Uniformität verlangen, wo ſie nicht not⸗ wendig iſt. Man laſſe in Dingen, die mindeſtens nicht ſchäd⸗ lich ſind, mehr Freiheit, und man bilde ſich nicht ein, alles ſei ſchädlich, was nicht dem allerengſten Parteibegriff ent⸗ ſpricht. Solche Parteiengherzigkeit ſchadet uns weit mehr, als ſie uns je nützen kann.“ Sehr kühl erwidert der„Vor⸗ wärts“ darauf u..: Ueber das, was der Partei und den Ge⸗ noſſen ſchädlich oder„nicht ſchädlich“ iſt, wollen wir mit Pöus nicht ſtreiten noch rechten. Wir meinen jedenfalls, daß wir bis auf weiteres erſt lange, lange noch dem internationalen Proletariat zu bieten haben, was ihm poſitiv nützlich iſt. — Den konſervativ⸗liberalen Bloch) be⸗ urteilt der frühere ſozialdemokratiſche Abg. Eduard Bern⸗ ſtei n in den„Sozial. Monatsheften“ etwas anders, als es ſonſt in den meiſten Blättern der Sozialdemokratie geſchieht. „Ich halte ihn,“ ſo ſchroibt er,„nicht bloß für ei nen ſchlechten Witzdes Tages und auch nicht für eine reine Prellerei des Freiſinns durch Bülow Ob der Freiſinn als Teil des Blocks mehr für ſich durchſetzt, als wenn er draußen geblieben wäre, wird die Zukunft zeigen. Daß gar nichts für ihn abfällt, halte ich für unwahrſcheinlich.“ —(Aucheiner]) Ende vorigen Jahres hielt Herr v. Ge r a ch, der, ſo lange er Reichstagsabgeordneter war, ſich als Hoſpitant der Freiſinnigen Vereinigung bezeichnete, in Momberg eine Verſammlung ab. Dort erklärte er nach der „Fuldaer Ztg.“ auf die Frage, wie er ſich zur Blockpolitik ſtelle, da er den Abg. Naumann, der den Block gekittet habe, ſeinen Freund nenne:„In dieſem Punkte habe ick mit meinem Freunde Differenzen bekommen! Ich halte die Bloſck⸗ politik für ſehr gefährlich und kann ſie nicht mit⸗ machen; übrigens iſt der Block bis jetzt eine phantaſtiſche Vorſtellung. Dieſes kümmerliche Gewächs kann nicht lange mehr am Leben bleiben, und ich hoffe, daß es im nächſten Frühjahr vollſtändig zu Grunde geht. Ich habe den Block nicht kitten helfen; ich habe daran gearbei⸗ tet, ihn ſprengen zu helfen,“— Kommentar über⸗ flüſſig! Rundschau im Auslandle. Flottenagitator Stead. er. Stead, der Friedensapoſtel, ſetzt ſeine Bemühungen im Intereſſe der Verſtärkung der engliſchen Flotte fort. In einer Rede in der Browning Hall erklärte er am Sonntag nach einer Bemerkung über das Anwachſen der deut⸗ ſchen Flotte, daß England eine bedeutend über⸗ legene Flotte haben müſſe, es koſto, was es wolle. Wenn der Burenkrieg nicht geweſen wäre, ſo würde England in jedem Jahre 10 Mill. Lſtrl. für Alterspenſionen haben verwenden können. Das Wachſen des deutſchen Flottenprogramms ſei als Nachernte des Burenkrieges zu betrachten. Man könne nur hoffen, daß die beiden Regierungen, wenn ſie Zeit gehabt hätten, nach⸗ zudenken, imſtande ſein würden, Vereinbarungen zu treffen, um das Anwachſen der Flotten zu verhindern. Inzwiſchen müſſe man weiterhin beſtrebt ſein, die gute Stimmung unter den Nationen zu fördern. Die Nationen müßten Brüder ſein, oder ſie würden alle bankerott werden. U. a. tat Mr. Stead —————.. Kv————ö——— erbeuteten. Der Pfeil wird aus kurzer Entfernung direkt auf die Beute abgeſchoſſen, und um die Strahlenbrechung zu berechnen, taucht ihn der Schütze von Zeit zu Zeit in das Waſſer. Der etwa 175 Zentimeter lange und aus einem dunkelroten, ſchweren, wohl⸗ geglätteten Holze gearbeitete Bogen wird ſenkrecht gehakten, der Schütze viſiert ſcharf über den bis nahezu zwei Meter langen Pfeil, zieht die Sehne raſch an und läßt ſie mit dem Pfeil fahren. Auch in den Nächten wird Fiſchen mit Bogen und Pfeil nachgeſtellt. Dabei verwenden die Indianer einen kürzeren Pfeil, der nur etwas über einen Meter lang iſt. In der Rechten hält der Fiſcher eine Fackel aus kienigem Holz, die ihm leuchtet und zugleich den Fiſch anlockt und blendet; in der Linken hält er den Bogen, und mit dem Munde zieht er Sehne und Pfeil an, der eben wegen dieſer Art der Handhabung kürzer ſein muß... Der Fiſchfang ſteht ganz im Mittelpunkt des Lebens bei dieſen Indianern. Schon am frühen Morgen, häufig vor Tagesanbruch, fährt jeder Familienvater mit ſeinem Sohn oder einem jüngeren Freunde in ſeinem Kanu auf den Fiſchfang, um für die tägliche Mahlzeit zu ſorgen. Kehren ſie zu Mittag zurück und ſind ſie erfolgreich geweſen, ſo hört man ſie ſchon von ferne lachen und plaudern. Stolz ſchreitet der glückliche Fiſcher mit ſeiner Beute über den großen freien Dorfplatz und entlockt bisweilen einer leinen Flöte aus Hirſchknochen ſchrille, monotone Weiſen. Beifällige Worte der Frauen und der Alten empfangen ihn und eifrig werden die gefangenen Fiſche begutachtet. War er aber erxfolglos, dann ſchleicht er ſich womöglich auf Um⸗ wegen in das Haus, um dem gutmütigen Spott der anderen zu entgehen. — Iſt Schminke ſchädlich? Der bekannte franzöſiſche Chemiker Profeſſor Armond Gautier beruhigt und ermutigt die franzöſiſchen Schönen die es lieben, mit geſchickten Händen der Natur ein klein wenig nachzuhelfen. In früheren Zeiten freilich lagen die Dinge anders als heute, die Toilettencrsmes und Schminkſchatullen bargen eine Reihe von ſchädlichen Giften und nicht ſelten nahmen dann die Verſchönerungsexperimente ein Ende mit Schrecken. Insbeſondere enthielt das Rot ſehr oft ſtarke Queckfilberzuſätze, derenEinwirkung auf die Haut zwar erſt ſpät, dann aber grauſam fühlbar wurde. Weiß enuthielt oft ge⸗ noch den Ausſpruch, er ſtehe auf dem Standpunkte Cobdens und ſei bereit, für eine ſtarke Flotte 100 Millionen Eſtrl. zu bewilligen. Pichous Madrider Aufenthalt eee iſt darüber einig, daß die bisherigen Abmachungen mit Spanien allgemein und theoretiſch waren und angeſichts der konkreten Aufgaben in Marokko verſagten. Pichon hat num die Aufgabe, unter Mitwirkung des engliſchen Botſchafters in Madrid mit der ſpaniſchen Regierung alle Einzelheiten des Vorgehens gegen die fremdenfeindlichen und räuberiſchen Stämme und der nach Beendigung der militäriſchen Aktion zu treffenden Maßregeln feſtzulegen. Amerika und Japau. Die bülowoffiziöſe„Südd. Reichskorreſp.“ ſchreibt: Nach Meldungen aus Newyork und Waſhßington ſcheint es, als ob in manchen dort eingetroffenen europäiſchen Preß⸗ berichten verſucht wird, den deutſchen Zeitungen bei Erörte⸗ rung der amerikaniſch⸗japaniſchen Schwierigkeiten eine un⸗ ruhige Beweglichkeit, wenn nicht gar einſeitige Parteinahme gegen Amerika anzuheften. Es genügt wohl, auf dieſes Miß⸗ derſtändnis hinzudeuten, um es zu zerſtreuen. Daß erſte Organe unſerer öffentlichen Meinung in ihren Urteilen über die japaniſche Einwanderungsfrage oder die amerikaniſche Flottenfahrt von der beſonnenen Haltung abgewichen ſeien, die uns durch die Freundſchaft mit den Vereinigten Staaten und durch unſere guten Beziehungen zu Japan vorgezeichnet wird, kann nicht bewieſen werden. Die Ueberzeugung, es Waſhington gelingen, etwaige noch unerledigte Streitpunkte lands bisher nie erſchüttert. Es iſt auch kaum zu befürchten, daß die Diplomatie der beiden Länder in ihrem Beſtreben, Friede und Freundſchaft zu erhalten, an populärem Strömungen ſcheitern könnte. Denn die in Amerika auf⸗ getretenen örtlichen Anzeichen einer antijapaniſchen Stim⸗ mung bleiben vereinzelt und haben nicht die Macht, die Bundesregierung im kriegeriſchen Sinne zu beeinfluſſen. In Japan aber fehlt nach dem Urteil ſorgſamer Beobachter, dem Mißbehagen, womit der eine oder der andere Zwiſchenfall in der Einwanderungsfrage verfolgt wird, die Farbe einer elementaren Erregung, wie ſie ſich vor dem großen Kriege angeſichts der Vorgänge in der Mandſchurei kundgegeben hat. Hiernach iſt man berechtigt, einen auch vom deutſchen Stand⸗ punkt aus erwünſchten freundlichen Ausgang der zwiſchen Waſhington und Tokio geführten Verſtändigungsarbeit zu erwarten. Nus Stadt und Taud. N Mannheim, 8. Jauuar 1908. * Perſonaluachrichten aus der Oberpoſtdirektionsbezirk Karls⸗ ruhe. Ernannt zu Oberpoſtaſſiſtenten: die Poſtaſſiſtenten Michael Blum in Karlsruhe, Andreas Brenner in Pforzheim. Verſetzt die Poſtaſſiſtenten: Rudolf Albert von Weinheim nach Bruchſal, Karl Albrecht von Pforzheim nach Mann⸗ heim, Joſef Dierauf von Mannheim nach Tauberbiſchofs⸗ heim, Johann Grampp von Karlsruhe nach Bruchſal, Emil Pfaff von Mannheim nach Heidelberg. Freiwillig aus⸗ geſchieden: die Telegraphengehilfin Ida Hofmann in Mannheim. Geſtorben: der Poſtdirektor a. D. Karl Betz in Heidelberg. Schneebeobachtungen. Der Schuee auf den Bergen hat in der verfloſſenen Woche zuerſt ub⸗, dann wieder zugenommen, doch ſind die Schneehöhen für die Jahreszeit beſonders im nörd⸗ lichen Schwarzwald ſehr gering. Am Morgen des 4. Januar (Samstag) ſind gemeſſen worden in Furtwangen 7, in Dürrheim 10, in Stetten a. k. M. 11, in Heiligenberg 12, in Zollhaus 6, beim Feldbergerhof 40, in Titiſee 19, in Bonndorf 10, in Bernau. 20, Gersbach 11, in Todtnauberg 21, in Heubronn 15, in St. Märgen 25, in Kniebis 2. in Herrenwies 4, in Kaltenbronn 2, in Krautheim 2, in Strümpfelbrunn 4 und in Buchen 4 emn. * Maiblumen laſſen ſich leicht im Zimmer treiben. Es iſt nichts weiter erforderlich als eine gleichmäßige Temperatur von + 28—.30 Grad C. Eine Därme über 35 Grad C. iſt ſchädlich. Die Maiblumen, Treibkeime 1. Wahl, werden in kleine Käſten mit Sandboden Torfmull eingepflanzt. Um die Wärme recht gleichmäßig zu halten, werden die Keime, nach erfolgtem An⸗ gießen, handhoch mit feuchtem Moos bedeckt. Sind die Mai⸗ blumen ſoweit ausgetrieben, daß die Blütenſtielen aus den Hülſen kommen, dann kann das Moos entfernt werden. Während der ganzen Treiberei wird ſtets genau die Bodenwärme nachgeſehen. Reichlich Waſſer iſt ſtets zu geben; werden die Maiblumen nur ———.—..— fährliche Bleizuſätze. Die modernen Toilettemittel ſind dagegen völlig unſchädlich.„Eoſine“ und Karmin, aus dem heute das Rot hergeſtellt wird, würden keinem Kinde etwas ſchaden. Das Blei enthaltende Weiß gilt wohl noch als das hellſte und dauer hafteſte, aber Vorſichtige, insbeſondere Bühnenkünſtler, benutzen lieber andere Weißſchminken, die aus Zinkoxyd oder Wismut be⸗ reitet werden. Unter den Schwarz⸗ und Grauſchminken bleibt das Kohl, das ſchon die Frauen des alten Babylon und Ninivel benutzten, das beſte und unſchuldigſte Mittel. Dagegen enthalter viele Paſten, die insbeſondere im Oſten zur Entfernung von Haaren aus dem Geſicht verwendet werden, nicht ſelten Arſenik und ſind daher giftig. Ob Profeſſor Gautiers Ausführungen die Pariſerinnen ermutigen werden, die Schminke noch mehr zu be⸗ vorzugen, bleibt das wohlgehütete Geheimnis der eleganten Franzöſinnen. Wenn man ihren Worten Glauben ſchenkt, muß man ſie für ausgemachte Feinde derartiger künſtlicher Verſchö nerungsmittel halten. Yvette Guilbert und Jeanue Granier benutzen Schminke nur unter dem Druck der Not⸗ wendigkeit, d. h. auf der Bühne. Die berühmte Diſeuſe erklärt übrigens, daß auch ſie nach ihren Erfahrungen den Gebrauch von Schminke für pöllig unſchädlich halte. Jeanne Granier benutzt für die Bühne ſo wenig Schminke als möglich. Ihr einziges Schönheitsrezept ſei, allabendlich ihr Geſicht zwanzig Minuken mit Vaſeline und heißem Waſſer„abzubrühen“, und nach der Aufführung ihre„Kriegsmalerei“ zu entfernen.„Das iſt ſchmerz⸗ voll, aber man muß ſchon ein wenig leiden können.“ — Auch eine Statiſtik. Ein müßiger Statiſtiker hat folgende Berechnung aufgeſtellt: Man zäßlt durchſchnittlich 36 000 000 Ge⸗ burten im Jahr; das macht 70 in der Minute, alſo mehr als ein Baby in der Sekunde. Wenn man die Wiegen dieſer Kinder eine an die andere aufſtellen würde, ſo würde das eine Länge er⸗ geben, die einer Reiſe um die Welt gleich iſt, und wenn man die Mütter mit ihren Neugeborenen eine nach der auderen an ſich Vörbeidefilteren ließe, immer zwanzig in der Minute, ſo twürden die letzten vorbeikommenden Kinder ſchon vier Jahre alt ſein. wird von den Pariſer Politikern mit Spannung verfolgt. Man müſſe dem feſten Willen der Staatsmänner in Tokio, wie in nn. eeeeeeeee — i c u U„ 1 X n rrrr iee r eeeeeeee eereee eereeeeee eee verpflanz Maunheim, 8. Januar. * General⸗Anzeiger.(Abendpfaff.) Ne 00 5—=In 3. Seite. kinmal trocken, dann geraten ſie nicht. Gegen das Frühjahr hin ann die Wärme beim Treiben um etliche Grade geringer ge⸗ halten werden. Liebhaber bringen im Februar und März auf dem Ofen die ſchönſten Maiblumen zur Blüte. Die in Käſter getriebenen Mo laſſen ſich in voller Blüte, ohne Schad Sof ßen muß aber erfolgen. Wir ent⸗ 08 des„Praktiſchen die ſich dafür intereſſieren, nehmen Ratgebers“ vom Geſchäftsamt des ktiſchen Ratgebers im Obſt⸗ und Gartenbau“ in Frankfurt a. Oder auf Wunſch koſtenfrei zuge⸗ ſandt wird. *Städtiſche Maskenbälle im Roſengarten. Wie in den Vor⸗ jahren finden auch im heurigenFaſching 3Zzweigroße ſtädtiſch en ſtatt. Als Balltage ſind San ienstag, der 3. März, ückung des Nibelungenſaals iſt dies⸗ dem Karlsruher Kunſtmaler Franz Weih in Generalentre⸗ e übertragen worden; auf die der Saaldekoration zugrund lie⸗ 0 Idee werden wir ſpäter zurückkommen. Für Masken⸗ prämiierung ſtehen bei jedem Ball Geldpreiſe im Geſamtbetrag von 1500 M. zur Verfügung. * Die Maſchinenfabrik Gebrüder Sulzer, Winterthur und Lud⸗ wigshafen a. Rh. vollendete ſoeben in ihren Ludwigshafener Werk⸗ ſtätten die 4000ſte Dampfmaſchine mit Ventil⸗Steuerung, Syſtem Sulzer. Intereſſant iſt es, daß die Maſchine für das Geburtsland der Dampfmaſchine, England, beſtimmt iſt. Die Beſtellerin iſt die bekannte Singer Manufacturing Co., Etd., Kilbowie⸗Clydebank (Schottland). Die liegende vierzhlindrige Dreifach⸗Expanſions⸗ maſchine leiſtet bei 85 Umdrehungen pro Minute 4000 Pferdekräfte und treibt einen direkt auf der Kurbelwelle ſitzenden Drehſtrom⸗Ge⸗ nerator an. Die Maſchine iſt mit Einſpritzkondenſation verſehen und arbeitet mit 18 Atm. Dampfſpannung und überhitztem Dampf bon 300 Gr. Temperatur. Das Nettogewicht der kompletten Ma⸗ ſchine ohne Schwungrad beträgt ca. 240 000 Kilo. * Wegen Kindstötung wurde eine in Flehingen bedienſtete 20jährige Mannheimerin verhaftet. Das Mädchen hat in der Nacht vom 19. auf 20. November heimlich geboren und dann das Kind in den Abort geworfen, wo es erſt jetzt gefunden wurde. Aus dem Schöffengericht. In grober Weiſe mißbrauchte die 16 Jahre alte Dienſtmagd Eliſe Auguſt von Aplerbach das Vertrauen ihrer Dienſtherrſchaft, der Metzgermeiſter Wil⸗ Helm Bauer Eheleute. Kurz nachdem ſich Bauer in der Secken⸗ heimerſtraße im März v. J. etabliert hatte, engagierte er das Mädchen. Das Geſchäft ging während der Ausſtellung ganz gut, doch fiel es Bauer nach und nach auf, daß damit eigentlich nicht die Einnahmen im Einklang ſtanden. Ein Verdacht wurde erſt in ihm rege, als das Dienſtmädchen ſich derart in Staat warf, daß man, wie Bauer in der geſtrigen Verhandlung ſagte,„das Dienſtmädchen für die Madam“ hielt. Als dann ein 50 Mark⸗ ſchein mit Bellachiniſcher Zauberkunſt verſchwand, ließ Bauer einen Schußmann holen. Eine Durchſuchung des Zimmers des Mädchens förderte ein überraſchendes Reſultat zu Tage. Man fand eine ſeidene und zwei Sammetbluſen, einen neuen Mantel, 3 Puppen, zwei goldene Damenuhrketten, ein ſilbernes Zigarren⸗ etuis und alle möglichen Dinge. Außerdem aber in einer Schachtel einen Schatz von 370 M. Die von dem geſtohlenen Welde angeſchafften Kleider hatten einen Wert von 220., die geſtohlene Summe betrug jedoch zirka 650 M. Mit großer Raf⸗ finjertheit hatte die Diebin ſogar die Alarmvorrichtung an der Kaſſe unſchädlich zu machen gewußt, wenn ſie Mittags den Laden reinigte und einen Griff in die Kaſſe tat. Trotzdem die Ange⸗ Hagte noch gicht vorbeſtraft iſt und auch noch im jugendlichen E Masker feſtgeſe Eſtgeſe Alter ſteht, wird ſie zu einer Gefängnisſtrafe von 8 Wochen verurteilt, wovon ihr 3 Wochen der ſeit 15. Dezember dauernden Unterſuchungshaft abgerechnet werden 28 Sport. ..0. Ein Deutſcher Aexo⸗Klub iſt ſoeben in Berlin ge⸗ gründet worden. Der Vorſtanb des neugegründeten Verbandes ſetzt ſich aus dem Prinzen Ernſt von Sachſen⸗Altenburg als Vorſitzenden, von Hollmann als zweiten Vorſitzenden und von Moltke, Dr. W. Rathenow und Hauptmann von Kehler als Bei⸗ ſitzer zuſammen. Neben dieſem Präſidium iſt ein Hauptausſchuß gebildet worden, der ſich aus Staatsſekretär Dernburg, Geheim⸗ rat von Göttinger, Kommerzienrat Borſig, Major Parſeval, Major Groß, Geheimrat Miethe, Kommerz'enrat Loewe, Ban⸗ lier Delbrück, R. Gradenwitz, von Schwabach, F. Simon und E. Rathenow zuſammenſetzt. ..0. Graf Zeppelin wird erſt im Laufe des Mai wieder größere Verſuchsfahrten mit ſeinem Luftſchiff unternehmen. Dieſe Probefahrten, die für den Ankauf des Ballons von Reichs wegen ausſchlaggebend ſein ſollen, werden zum erſten Mal die iſtungsfähigkeit des Ballons über weitere Landſtrecken zu rüfen haben. Der Vallon wird das Gebiet des Bodenſees ver⸗ aſſen und noch näher zu beſtimmende Landſtrecken aufſuchen. * Die Taunusrennſtraße. In det letzten Sitzung des Frank⸗ ſurter Automobilklubs iſt die weitere Bearbeitung der Renn⸗ bahnfrage einer Kommiſſion übertragen worden, die ſich aus Vertretern der Stadt Frankfurt, des Vereins Deutſcher Motor⸗ fahrzeuginduſtrieller und der Wiesbadener Regierung zuſammen⸗ ſetzt. Die Kommiſſinn hat bereits eine Fahrt in den Taunus unternommen, um an Ort und Stelle eine Prüfung der in Aus⸗ ſicht genommenen Strecke vorzunehmen. In einer eingehenden Beſprechung iſt ſie zu dem Beſchluß gekommen, die Strecke Saal⸗ burg⸗Brandoberndorf zur Ausführung zu empfehlen. Die nörd⸗ liche Umkehrſchleife wird in unmittelbarer Nähe von Brand⸗ oberndorf liegen, während die ſüdliche in dem ausgedehnten Wald zwiſchen der Saalburg und der Hohemark geplant iſt. Durch die Ausführung der ſüdlichen Schleife in dieſer Weiſe wird es möglich ſein, von den Tribünen bei der Saalburg die Fahrer zweimal kurz hintereinander zu beobochten. Nach der neuen Feſtſetzung fällt die Rennbahn etwa zur Hälfte in den Kreis Homburg und zur Hälfte in den Kreis Uſingen. Die Terrain⸗ verhältniſſe wurden für das Unternehmen in jeder Beziehung günſtig befunden. Als Vorteil der neuen Rennſtraße iſt noch an⸗ zuſehen, daß von Brandoberndorf für ſpäterhin leicht eine Fort⸗ ſetzung durch das Solmstal nach Wetzlar und von da in der Richtung nach Berlin möglich iſt, während die Straße von Frankfurt a. M. aus nach Straßburg und von Wiesbaden aus nach Köln ausgebaut werden könntt. Nachdem eine Einigung über das vorgeſchlagene Profekt erzielt iſt, dürfte es in abſeh⸗ barer Zeit dem Kaiſer vorgelegt werden. Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Im Vormittags⸗Konzert der Vorſchule des Philharmoniſchen Vereins, Sonntag, den 12. Januar,(vormittags 11 Uhr), ſpielt die 7jährige Lili Koppel ein Konzert⸗Rondo in D⸗dur für Klavier bon Mozart mit Orcheſterbegleitung. Bei dieſer Ge⸗ legenheit wird das Knaben⸗Orcheſter erſtmalig eine Orcheſter⸗ Hegleitung zur Aufführung bringen. Hochſchulnachrichten. Profeſſor Fuchs in Freipburg i. B. zat den Ruf als Profeſſor der Nationalökonomie und Finanzwiſſen⸗ chaft in Tübingen als Nachfolger Profeſſor Neumanns angenommen. 8 ——ôN 7* Kammerſänger Fritz Feinhals(München) hat ſeine Gaſtſpiel⸗ reiſe, welche ihn demnächſt auch wieder nach Mannheim führt, in Zürich als Wotan mit großem Erfolg eröffnet. Der Steg im Orcheſter. Die Berliner Zeit am Mittag erzählt: hieſigen ſehr vom Glück begünſtigten Bühne hält, nkreiſen verbreitetes Geſchichtchen wiſſen will, vi UHang in ſeinem Orcheſter. Es war bei der jüngſten Generalprobe. Der Direktor ſaß in der erſten Parkett⸗ reihe, als einem Geiger der Steg feiner Violine mit lautem Krach umkippte.„Was war das für ein Lärm?“ fragte der Direktor. „Ach nichts,“ meinte der Geiger,„der Steg iſt umgefallen.“ Darauf der Direttor mit erſtaunter Miene:„Der Steg? Ich habe gar nicht gewußt, daß ihr da unten im Orcheſter einen Steg habt!“ Zur Direktionskriſis im Kölner Stadttheater wird dem„Berl. .“ gemeldet, daß Ausſicht beſteht, die ſchwebenden Differenzen der Stadt Köln und Direktor Marterſteig, welche aus⸗ atur ſind, aus der Welt zu ſchaffen. Das in ſeiner Stellung dürfte als ziemlich ge⸗ ſichert gelten. Der deutſche Aerztetag wird vom 25. bis 27. Juni 1908 in Danzgig ſtattfinden. Als vorläufige Tagesordnung ſind nach der „Münch. Med. Wochenſchr.“ die folgenden Gegenſtände feſtgeſtellt: 1 Unterweiſung und Erziehung der Schuljugend zur Geſundheits⸗ pflege. 2. Bericht der Krankenkaſſenkommiſſion über die gegen⸗ wärtige Lage auf dem Gebiele der Reform des Krankenverſicherungs⸗ etzes 0 Verhältnis der Aerzte zu den freiwilligen Hilfskaſſen zur Beſprechung gelangen. 3. Beſchluß⸗ faſſung zu dem von ſeiten des Verbandes deutſcher Lebensver⸗ ſicherungsgeſellſchaften zur Regelung der zukünftigen Honorierung der hausärztlichen und vertrauensärztlichen Zeugniſſe gemachten Vorſchläge, ſowie zu dem Entwurfe eines neuen Vertrages mit dem Verbande. Kunſt und Patrirismus. Der zum Leiter der Violinklaſſe des verſtorbenen Prof. Joachim nach Berlin berufene Prof. Henri Marteau hat es verſtanden, der Genugtuung, der man allenthalben über ſeine Berufung Ausdruck gegeben, durch nach⸗ folgendes, an Berliner Zeitungen gerichtetes Telegramm einen Heinen Dämpfer aufzuſetzen. Herr Marteau läßt ſich folgender⸗ maßen vernehmen: „Die Nachricht von meiner Berufung nach Berlin iſt wider meinen Willen verfrüht an die Oeffentlichkeit gekommen. Die Ver⸗ handlungen, die mit mir auf einen Wunſch Kaiſer Wilhelms be⸗ gonnen wurden, ſind erſt in den allerletzten Tagen abgeſchloſſen worden. Das Protokoll bedarf jedoch noch der Genehmigung durch den Miniſter. Tieſe endgültige Genehmigung wird kaum vor Ende März oder Anfang April erteilt werden. Trotz meines Eintrittes in eine königlich preußiſche Akademie behalte ich meine franzöſiſche Nationalität, desgleichen berbleiben mir Amt und Titel eines Oberleutnants der Reſerve im franzö⸗ ſiſchen Heere. Genf, 6. Januar. Henri Marteau.“ Wie ſagt doch Goktfr. Keller?„Es gibt leine patriotiſche Kunſt und keine Wiſſenſchaft.“ Geſchweige denn, fügen wir bei, eine— chauviniſtiſche. Der Kölner Peters⸗Prozeß. 2 7110 15 wW. Köln, 8. Jan. Die heutige Verhandlung begann vormittags um 9 Uhr. Juſtizrat Sello will geſtern gehört haben, Bennigſen habe ſo leiſe, daß man es nicht hören ſollte, geſagt, Peters ſei ein ſchädliches Ungeziefer. 5 Vorſitzender: Wenn ich es gehört hätte, würde ich es gerügt haben. 5 Verteidiger Falk verwahrt ſich dagegen und verlaugt die Zurücknahme dieſer Anſchuldigung. 85 Peters will ſprechen, der Vorſitzende ſchneidet ihm aber das Wort ab und fährt in der Verleſung der Urteile der Disziplinarkammer fort. Bennigſen weiſt den Vorwurf Sellos, daß er Peters beſchimpft habe, zurück und legt dar, daß ſich Biſchof Smithies an den Gouverneur v. Soden wandte wegen der Vorgänge am Kilimandſcharo und daß der Biſchof Peters offen als Mörder bezeichnete. Die geſtrige Aeußerung Peters, er wiſſe nicht, was hinter ſeinem Rücken geſchehen ſei, ſei unrichtig, ebenſo die Behauptung Peters bezüglich ſeines Briefes an den Biſchof Smithies, der übers Grab hinaus verleumdet wurde, um Peters zu reinigen. Peters ſagt, er habe nur von dem Gouverneur v. Soden die Anſchuldigung des Biſchofs Smithies gehört. Er hatte Grund, der britiſchen Miſſion in Oſtafrika damals zu miß⸗ trauen. Er habe im Jahre 1895 gegen ſich die Disziplinar⸗ unterſuchung beantragt. Es ſei alles Küſterklatſch, denn es ſet ihm die Landeshauptmannſchaft am Tanganykaſee an⸗ getragen worden, mit erhöhtem Range und Gehalt, was er aber abgelehnt habe. Durch einen Gnadenakt des Kaiſers erhielt er im Jahre 1905 den Titel und Rang eines Kaiſer⸗ lichen Kommiſſars zurück. Juſtizrat Sello wendet ſich gegen die Hereinziehung des Biſchofs Smithies, der nach dem Hörenſagen geurteilt habe, und bittet um die Vernehmung der Zeugen. Verteidiger Falk betont, daß der Biſchof Smithies nicht deutſchfeindlich geweſen ſei, ſich lediglich um Miſſionsſachen kümmerte und gewiſſenhaft war und daß er Peters, weil dieſer ein Mörder ſei, nicht äempfangen wollte. Er ſtellt den Antrag: Befindet ſich bei den Akten des Kolonialamtes eine Korreſpondenz bezüglich Peters und Smithies auf Blatt 97 bis 39?2 Befindet ſich ein Brief Smithies an Soden dabei? Er bittet, dieſen einzufordern. Befinden ſick dort auch Briefe, die er an Peters ſchrieb und in denen er ihm Vorwürfe macht? Er bittet auch dieſe Briefe ein⸗ zufordern. Peters ſtimmt der Einholung der Briefe zu, damit die Fuſcheleien ein Ende nähmen. Im Mai 1902 ſchrieb Soden an Peters, er wiſſe nichts von einer Korreſpondenz Smithies“. Rechtsanwalt Falk bittet, auch den erſten Brief Peters' an Smithies einzufordern. Rechtsanwalt Falk erklärt: Was Pe⸗ ters ſagte, ſteht ſchon im Urteil des Disziplinarhofes. Peters ſei nicht Angeſtellter einer Erwerbsgeſellſchaft mit Decharge, ſondern ein Kaiſerlicher Beamter geweſen. Das Gericht beſchließt, nächſten Montag Vormittag den Zeu⸗ gen Soden in Stuttgart zu vernehmen. Am Mittwoch ſoll dann weiter verhandelt werden. Am kommenden Samstag ſoll nur eine kurze Verhandlung ſtattfinden, wegen anderer Termine des Rechtsanwalts Falk. Das Gericht beſchließt, den Pater Acker als Zeugen abzulehnen. Es beſchließt ferner, die Briefe Dr Peters vom Kolonialamte einzufordern. Rechtsanwalt Falk bittet die Ausſagen von Bronſart von Schellendorf und Baumann zu verleſen. Dr. Peters bittet dann um die Erlaubnis, die Unglaub⸗ würdigkeit von Schellendorf dartun zu dürfen und benennt hier⸗ irRCUͤff!! „„„!„!!!!— eine andere Niederlage in Frage kommen konnte. Die Neger „Flüchtlinge abn Juſtizrat Sello bemerkt, Baumann habe ſeine erſte Ausſage widerrufen; er habe ſich auf dem Totenbette danach geſehnt, ſeine Ausſage gegen Dr. Peters richtig ſtellen zu dürfen. Rechtsanwalt Falk will den Gegenbeweis antreten. Er benennt als Zeugen Rechtsanwalt André⸗Braunſchweig und ver⸗ lieſt ſodann eine Erklärung für Bronſart von Schellendorf aus der„Voſſiſchen Zeitung“, die Dr. Peters auf Verlangen Schel⸗ lendorfs ausſtellte. Rechtsanwalt Heine ſoll ſich außerdem über die Perſönlichkeit Baumanns und deſſen damaligen Geiſtes⸗ fähigkeiten äußern. 2 Dr. Peters: Das gehört garnicht in die Klage. Bron⸗ ſarts Eheſcheidung in Tanga ſei wegen Vergehen gegen§ 175 des Strafgeſetzbuches ausgeſprochen worden. Bronſart und deſ? ſen Frau hätten 15000 Markk Verwaltungsgelder verbraucht Rechtsanwalt Falk beſtreitet Richtigkeit der Ehrenerklͤrung, die auch auf ſpätere Einwendungen gegen Bronſavt Bezug hatte die ſich aber nur auf den Tuckerbrief bezogen haben, den Bron⸗ ſart nicht gefälſcht habe. Vernehmung von D/ die Rechtsanwalt Dr. Sello wünſcht die Martens⸗Berlin über die Unglaubwürdigkeit Bronſarts. Peters habe noch eine Reihe von Tatſachen hinſichtlich Bronſarts nach 1902, alſo nach der Ehrenerklärung erfahren. ei beſchließt die Vernehmung des Dr. Martens⸗ Berlin Dr. Aſchaffenburg⸗Köln. Alle anderen Beweisan⸗ träge werden abgelehnt. 0 D — er 2er frühere Oberlazarettgehilfe Wieſt wird über die Hin⸗ richtungen vernommen und ſagt aus, er wiſſe nichts genaues darüber.„Die Jagodja ſoll, wie man ſagt, Spionage getrieben haben. Er wiſſe nichts über ſexuelle Motive. v. Bennigſen frägt, auf welche Weiſe Ketten gebracht wurden. Die Leute ſollten nur als Kektenge⸗ fangene an die Ketten kommen wegen wirklicher Verbrechen. 655 ſei wichtig, feſtzuſtellen, ob Peters die Leute einfach ohne Vernehmung in Kettenhaft gebracht habe. 5 Juſtizrat Sello: Wir legen Gewicht darauf, daß die Ja⸗ 11 7 nicht aus Gründen des Tuckerbriefes hingerichtet worden Dr. Peters: Ich ordnete Kettenhaft nach der Verhandlung an. Es ſei zweimal in der Woche Gerichtsſitzung abgehalten worden. Wer mit den Ketten floh, hatte ſein Leben verwirkll. Er habe nur abſolut Schuldige verurteilt und in Ketten ge⸗ 5 bracht. 388 Wieſt ſagt aus, die Kettengefangenen wußten, daß ſie bei der Flucht die Todesſtrafe zu gewärtigen hätten. Von einem die Leute an die diesbezüglichen Geſetz wiſſe er nichts. Rechtsanwalt Falk: Hatte die Jagodja bezüglich ihres Ge⸗ ſchlechtsverkehrs eine Ausnahmeſtelle als Konkubine von Dr. Peters oder hatte ſie auch mit anderen verkehrt? Wieſt weiß das nicht, auch nicht, daß Dr. Peters mit ihr verkehrte. Auf Befragen erklärte Wieſt weiter, daß ihr Todes⸗ urteil verkündet wurde. . Dr. Peters behauptet, ſchwarzen Mädchen wohnten. Wieſt kann im Gegenſaß zu ſeiner erſten Ausſage über den Verkehr ſchwarzer Mädchen im Stationshauſe nichts ſagen. Es ſei ein Wohnhaus für die ſchwarzen Mädchen und eine Sichse borhanden geweſen. Von Juſtizrat Sello die Tot daß im Stationshaus keine 5 Juſtizrat Se und.⸗A. Falk wird Wieſt über 0 odesſtrafe für Kettengefangene wiederholt befragt. Der Zeuge kann hierüber Beſtimmtes nicht angeben. 5 6. Beunigſen betont, daß die Todesſtrafe für ſolche alut nicht gebrauchlich ſe·eiꝛi giſtratsſekreter Wilhel m⸗Schöneberg bei Berlin welcher in fraglicher Zeit bei Peters Truppe Unteroffizier war ſagt aus, daß die vier ſchwarzen Mädchen zu der Station in gar keinem dienſtlichen Verhältniſſe ſtanden und nur mit den Eurppäern verkehrten. Die ſchwarzen Soldaten hatten ihee Weiber bei ſich. Auf Befragen gibt der Zeuge eine Darſtellung der Stakibn und eine Darlegung des Auftrages des Dr. Peters, die ent⸗ flohenen ſchwarzen Mädchen aus ihren Heimatsdörfern zu holen, Als dies nicht gelungen war, hatte Peters befohlen, Granaten in die Dörfer zu werfen, obſchon der Zeuge Dr. Peters darauf aufmerkſam machte, daß die 75 Zentimeter Geſchüße ſo weit gar nicht reichten. Durch die Stacheldrahtumzäunung, welche die Station um gab, hätte man nach allen Seiten ſehen können: die Beffürchtung eines Verrats konnte ſomit nicht vorliegen. Nach Ausſage des Zeugen über die Mißhandlungen Jagodja hat er geſehen, daß Dr. Peters über die Meldung ſehr ärgerlich war, daß die Jagodia nicht mehr weiter geſchlagen werden könne, weil ſie es nicht nehr weiter erträge. Zeuge ſagt noch aus, was er bei der Verhand⸗ lung in München vergeſſen hätte, Peters ſei ärgerlich geweſen, daß er(Wilhelm] ſeinen Bericht an ſeine militäriſche Behörde früher abgeſchickt hatte als Peters gewünſcht hatte. Dieſer he⸗ fahl ihm, die Berichte jeweils ihm monatlich abzuliefern. Dr Peters habe nach Malamia geſchrieben, daß er die Abberufung Wilhelms bei deſſen Chef beantragen werde. Er(Zeugef habe das Gefühl und es ſei auch allgemein ſo darüber geſprochen wor⸗ den, daß bei der Hinrichtung Mabruls und der Jagodja ge⸗ ſchlechtliche Momente mitgeſprochen hätten und er habe auch aus dieſer Meinung keinen Hehl gemacht. Im 1. Januar 1902 ſei er von Dr. Peters fortgeſchickt worden, um eine Brücke zu bauen und eine Karawane von der Küſte zu holen, die er aber nicht angetroffen habe. Am 5. Januar 19032 ſei die Jagodja hinge⸗ richtet worden. Er habe das Gefühl, daß Peters ihn wegge⸗ ſchickt habe, weil er ihm unbeguem war. Die Jagodia habe nicht gewußt, warum ſie in Ketten gelegt worden ſei. Dr. Peters frägt den Zeugen, ob er ihm nicht ſelbſt von der aufgeregten Stimmung der Schwarzen erzählt habe. Peters frägt den Zeugen, ob er ihm nicht auch die Nieder⸗ holung der deutſchen Flagge in dem Dorfe gemeldet habe. Wilhelm weiß ſich deſſen nicht mehr zu entſinnen, wenn er dies aber vor dem Disziplinarhof zu Protokoll ausgeſagt habe, ſo halte er dieſe Ausſage aufrecht. Peters führt aus, daß er eine Karawane mik Nahrungs⸗ mitteln erwartek habe, daß äber der Weg nicht ſicher geweſen ſei. Nur deshalb habe er den Zeugen beauftragt, ihr entgegen⸗ zugehen. Zeuge Wilhelm gibt auf Befragen an, daß noch unter Wißmann, als die Situation in der Kolonie noch ſehr aufgeregt war, einige Kettengefangene ihren eingeſchlafenen Wächtern die Hände auf dem Rücken zuſammengebunden hätten und entflohen ſeien. Sie ſeien aber aus ihrem Dorf wieder geholt und in Ketten gelegt, aber mit einer Prügelſtrafe bedacht wurden. An eine Todesſtrafe habe man nicht gedacht. Juſtizrat Sello frägt den Zeugen, ob Wilhelm im De zember 1901 die Niederlage der Expedition Zalewsky bekann geweſen ſei. Der Zeuge bejaht dies. v. Beunigſen beſtreitet dies, weil die Schwarzen dei Namen Zalewsky gar nicht gekaunt hätten. Zeuge Wilhelm gibt dies zu, bemerkt aber, daß damals * 7 I. Seile * 4 General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 8. Januar. Hhätten allgemein geſagt, die Deutſchen ſeien ſchlapp. Sie ſeien von den Wahehe geſchlagen worden. Um 1 Uhr wurde die Sitzung auf heute nachmittag 4 Uhr pertagt. Von Tag zu Taag. — Tod auf den Schienen. Bad Münſter a. St., 8. Jan. Die gemütskranke Frau des Sattlermeiſters Frick in von einem Schnellzug Frank⸗ Räder trennten ihr den Kopf Duchrat ließ ſich in Niederhauſen furt⸗Saarbrücken überfahren. Die und einen Arm vom Rumpfe. — Fabrikbrand. Plauen i. Voigtl., 8. Jan. Tannenbergsthal iſt geſtern, wie der„Voigtländiſche Anzeiger! meldet, die Mechaniſche Weberei E. Keffel mit 350 Webſtühlen und den dazu gehörigen Maſchinen vollſtändig niedergebrännk. Etwa 130 Arbeiterinnen ſind auf ein Jahr brotlos geworden. Man vermutet Brandſtiftung. Die Ledertuch⸗ und Wachstuch⸗ fabrikation nimmt in dem neuen vom Feuer verſchont gebliebe⸗ znen Teile der Fabrik ihren ungehinderten Fortgang. Verhaftung von Räubern. Petersburg, 8. Jau. Bei der geſtern abend vorgenommenen Verhaftung bon Perſonen, die an den räuberiſchen Ueberfällen teilnahmen, wurde der Polizei bewaffneter Widerſtand geleiſtet. Ein Revier⸗ aufſeher wurde getötet, ein anderer, ſowie vier Poliziſten wur⸗ den berwundet; zehn Räuber wurden verhaftet. 2 0 Der Reichsparteiliche Verein. g. Mannheim, 8. Jau. Das Programm der neuen Partei haben wir heute veröffentlicht und abſichtlich uns darauf beſchränkt, wie es übrigens auch die Karlsruher„Bad. Landesztg.“ tut. Es hat keinen Sinn über die neue Partei, die in der Hauptſache noch auf dem Papier ſteht und nur erſt Offiziere hat, aber keine Soldaten, herzufallen, wie es keinen Sinn hätte, ſich mit ihr voreilig anzufreunden. Die nationalliberale Partei wird der Gründung bis auf weiteres Und vielleicht auf immer kühl bis ans Herz hinan gegenüber⸗ ſtehen, ſie hat ihre feſte Stellung im liberalen Block und aus dieſem, allerdings ſehr durchſchlagen den Grunde ver⸗ bietet ſich ihr ein Zuſammengehen mit den„Gemäßigten Zentrum“, nach denen die neue Parkei angelt. Wo ſind dieſe übrigens in irgendwie nennenswerter, für eine Komibination erbſtlich in Betracht kommender Zahl? In der Phantaſie und der guten Meinung von Leuten, die der politiſchen lichkeit weltfremd gegenüberſtehen. Herr Wacker hält ſeine Scharen ſeſt am Zügel, ſie werden nicht aus der Hürde aus⸗ brechen. Das„Mannheimer Volksblatt“ ſieht richtig, wenn es ſchzeibt:„In den Zentrumskreiſen wird der Prafeſſeren. betein, deſſen Vaterſchaft wohl dem Miniſter von Bodmann zugeſchoben werden muß, keine großen. Fiſchzüge machen. ds hieſige Zentrumsorgan ſieht im übrigen die Aufgabe der neuen Partei darin, die badiſchen Konſervativen in die libera⸗ len Hürden zurückzuführen. So war es wohl nicht gemeint, e8 ſſihwoben wohl vielmehr Ziele einer Kompromißpolitik pon Fall zu Fall vor. Nach der„Neuen Bad. Landesztg. läuft des reichsparteiliche Programm, da es jede Art Großblock Perhorresziere, auf eine Sprengung des liberalen Blocks Uteus. Wir verſtehen den Gedankengang nicht ganz. Wenn bgun angedeutet wird, daß die neue Partei ſich hierin mit der ſegen, nationalliberalen„Einſpännerpolitik“ begegne, ſo „bainer wir für uns nur wiederholen, daß uns nichts fernet⸗ Hiegt, als den liberalen Block ſprengen zu wollen, wir wünſchen ihn nur noch feſter, ſtärker. Es iſt auch nicht wahr, daß eine nationalliberale Politik, die den Kampf nach zwei Fronten wiünſcht, in ihrer Wirkung auf die Zertrümmerung des libera⸗ len Blocks hinauslaufen muß. Der Beſtand des liberalen Blocks iſt unabhängig von etwelchen parteitaktiſchen Ent⸗ ſchließungen, ſonſt hätte er logiſcherweiſe vor den Stichwahlen bon 1905 ja eigentlich noch garnicht beſtehen können und er beſtand doch. Die Mannheimer„Volksſtimme“ erwartet frohlockend von der neuen Partei, daß durch ſie der Wirrwarr in den liberalen Reihen noch größer werde. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß die neue Parteigründung weniger klärend auf die ſchwierigen Parteiverhältniſſe Badens wirken wird, als man von ihr er⸗ martet. Aber in der Politik ſoll man nicht prophezeien. Die Kreuzzeitung“ iſt ungehalten über den Paſſus des Programms, in dem von der Abhängigkeit der badiſchen Kon⸗ trvativen vom Zentrum die Rede iſt, und beſtreitek ſie. Wir keunten der„Kreuzztg.“ ſchon häufiger nachweiſen, daß ſie von badiſchen Verhältniſſen keine Ahnung hat. Dieſe Abhängig⸗ keit beſteht, in einer für die Konſervativen geradezu G. ſchämende n Weiſe, bis zur Selbſtentwürdigung, wir empfehlen der„Kreuzztg.“ die Vorgänge in Schopfheim⸗ Schönan genau zu verfolgen, wo das Zentrum kommandiert ind die Konſervativen einſchwenken. Letzte achröchten und Telegramme. *Stuttgart, 8. Jan. Ein treues Mitglied der deut⸗ ſchen Volkspartei, Kommerzienrat Gutmann in Göppingen, langjähriger Gemeinderat und Mitglied der Handelskammer in Reutktlingen iſt geſtern geſtorben. *Stuttgart, 8. Jan. Der Präſident der General⸗ direktion der württembergiſchen Staatseiſenbahnen, Geheimrat von Balz iſt auf ſein Anſuchen hin unter Verleihung des Großkreuzes des Friedrichsordens in Ruheſtand verſetzt pworden und auch von ſeiner Stellung als außerordentliches Mitglied des Staatsrats und als Funktionär eites Staats⸗ ſekretärs bei dem Miniſterium der äußeren Angelegenheit(Ver⸗ kehrsabteilung) enthoben worden. 5 Tübingen, 8. Jan. Herr Profeſſor Fuchs in Frei⸗ Purg hat den Ruf als Profeſſor der Nationalökonomie und Finanzwiſſenſchaft in Tübingen als Nachfolger des Profeſſors Neumann angenommen. *Glogau, 8. Jan. Gegen den„Dreſchgrafen“ Pück⸗ ker bon Klein⸗Tſchirne, der ſich gegenwärtig in einem Sana⸗ lorium bei München befindet, wurde das Entmündigungs⸗ verfahren eingeleitet. Wien, 8. Jan. Generalarmeeinſpektor Feldzeugmeiſter Ankon Gargotzly⸗Arxas wurde in den Ruheſtand berſetzt. Liſſabon, 8. Jan. Der portugieſiſche Geſandte in Rio Laprevia äußerte ſich bei einem Geſpräch mit dem Vertreter des„Illuſtrao“, der König Carlos werde am 7. Juli in Rio ceeintreffen. Der König habe ſchon lange den Wunſch gehegt, Braſtlien zu beſuchen. Der Beſuch werde mit der Centenar⸗ D — 4 feier zuſammenfallen, des Tages, an welchem durch das Dekret des Königs Johann VI. die Häfen Braſiliens dem Welthandel eröffnet wurden. Nationalliberale Partei und Großinduſtrie. * Saarbrücken, 6. Jan. Die nationalliberale Partei für den Kreis Saarbrücken veranſtaltete geſtern in unſerm ſtädtiſchen Saalbau eine allgemeine Verſammlung der natio⸗ nalen und liberalen Wählerſchaft an der Saar, die ſich z1 einer glänzenden Kundgebung für den Liberalismus geſtaltete, und die bewies, daß der Liberalismus hier an der Saar im Erſtarken begriffen iſt. Redner des Abends war Reichstags⸗ abgeordneter Dr. Streſemann. Er ſprach zunächſt über die allgemeine politiſche Lage. In der Debatte ſtreifte er auch die gegen ihn in der Preſſe erhobenen Angriffe wegen ſeiner Stellungnahme zu dem von allen Parteien unterſtützten An⸗ trag auf Oeffnung der Grenzen für die ausländiſche Kohle, um der Preispolitik des Kohlenſyndikats entgegenzutreten. Redner bezweifelte die Richtigkeit der Be⸗ hauptung, daß die rheiniſchen Großinduſtriellen die Abſicht hätten, wegen dieſer Stellungnahme ihre Beziehungen zu der Nationalliberalen Partei einer Reviſion zu unterziehen. Dazu ſeien die Beziehungen der Großinduſtrie zur Nationalliberalen Partei doch zu innige und begründete. Ausdrücklich konſta⸗ tierte Herr Dr. Streſemann, daß ſeine Stellungnahme zu dem oben erwähnten Antrag im Einverſtändnis mit der geſamten Fraktion der Nationalliberalen Partei erfolgt ſei und daß er dieſe Stellungnahme erforderlichenfalls erneuern würde. Das Drama in Allenſtein. Allenſtein, 8. Jan. Der„Allenſteiner tung“ zu⸗ folge ſtellte geſtern der Verte der Frau von Schönebeck den Au trag, ſie zur Beobachtung ihres Geiſteszuſtandes der Provinzial⸗ irrenanſtalt zu Kortau zu überweiſen. Prinz Rupprecht und General Keim. * Berlin, 7. Jan. Prinz Rupprecht von Bayern hat wäh⸗ rend ſeiner Anweſenheit zu der Neujahrsfeier in Berlin eine Un⸗ terredung mit Geueral Keim gehabt. Die perſönliche Verſtim⸗ 22 mung iſt alſo erfreulicherweiſe nicht ſo groß, daß ſie den Prinzen verhindert hätte, dem General Keim Gelegenheit zur offenen Ausſprache zu geben. Andererſeits ſind die ſeit langem zwiſchen den bayeriſchen Mitgliedern und dem Präſidium beſtehenden Dif⸗ ferenzen ſo tief, daß an ihre endgültige Beilegung auf anderem Wege nicht gedacht werden kann, als auf dem der öffentlichen Austragung, wie ſie für die Hauptverſammlung in Kaſſel vorge⸗ ſehen iſt.— Die„Kreuzztg.“ hält den Anhängern Keims vor, daß ſie die Loyalen durch die Mitteilung von dem angeblichen Ein⸗ verſtändnis des Prinzen Heinrich, die Demperaten aber durch den Hinweis auf den volkstümlichenCharakter des Flottenvereins fangen wollten, der fürſtlicher Protektoren nicht bedürfe. Daß die Behauptung von einer Spaltung zwiſchen den deutſchen Für⸗ ſten in der Flottenvereinsfrage außerdem falſch ſei, dafür hätten die Berliner Neujahrstage wohl den deutlichſten Beweis gelieferk und angeſichts dieſer Tatſachen habe denn auch die Keim⸗Preſſe in den letzten Tagen auſgehört, ſich auf Prinzen und Könige als auf Verteidiger des Generals Keim zu berufen. Es läge auch viel mehr Grund zum Gegenteil vor:„Alle Anzeichen ſprechen dafür, daß die Gründe des Prinzen Rupprecht von den deutſchen Für⸗ ſten anerkannt werden, daß alſo von irgend welchen tieferen Mei⸗ nungsverſchiedenheiten über Flottenvereinsfragen unzer den deutſchen Fürſten nicht die Rede ſein kann.“ Die Madrider Reiſe Pichons. *Maädrid, 7. Jan. Der Premierminiſter Maura er⸗ klärt ausdrücklich, die Madrider Reiſe Pichons entbehre jeder politiſchen Bedeutung. Daß er mit der ſpaniſchen Regierung, wie ja täglich auch der hieſige franzöſiſche Botſchafter, über die marokkaniſchen Angelegenheiten, namentlich über die unmittel⸗ bar bevorſtehende Einrichtung der Polizei, verhandeln werde, ſei ſelöſtredend; das ſchließe aber keineswegs größere mili⸗ täriſche Operationen in Marokko ein. Tatſächlich wird jetzt Pichons Reiſe als reiner Höflichkeitsakt hingeſtellt. Deutſcher Reichstag. W. Berlin, 8. Jan. „Am Bundesratstiſch Kommiſſare. Präſident Stolberg eröffnet die Sitzung um 2 Uhr 20 Min. und begrüßt zunächſt die Abgeordneten im neuen Jahre. Er teilt ſodann mit, daß er die Interpellation Canitz über den hohen Bankdis⸗ kont auf die Tagesordnung der Sitzung von 14. Januuar ſetzen wolle. In der fortgeſetzten Beſprechung des Zeutrumsan⸗ trages betreffend die Erhaltung und Förderung des Handwerkerſtandes und des kauf⸗ männiſchen Mittelſtandes ſpricht Irl das Schlußwort. Er dankt zunächſt den Vertretern derjenigen Parteien, welche dieſem Antrage ihre Sympathie be⸗ kundet haben und fährt dann fort: Gewiß habe man große Schwierigkeiten, Fabrik und Handwerk gegeneinander abzugren⸗ zen, aber davor dürfe man nicht zurückſchrecken. Die Forderung des kleinen Befähigungsnachweiſes, wonach die Aus⸗ bildung von Lehrlingen in handwerksmäßigen Betrieben nur denjenigen Perſonen geſtattet ſei, welche den Meiſtertitel nach den BVeſtimmungen der Gewerbeordnung zu führen berechtigt ſind, gehe threr Erfüllung entgegen. Die gegen dieſes Verlangen erhobenen Einwände könnten als ſtichhaltig nicht angeſehen werden. Redner ſchließt: Die Regierungen mögen baldigſt die in dem Antrage ge⸗ wünſchten Geſetzentwürfe vorlegen.(Beifall.) In der darauffolgenden Abſtimmung wird der Centrums⸗ antrag mit Ausnahme der inzwiſchen als erledigt zurückgezogenen Teile betr. den lleinen Befähigungsnachweis und die Sicherung der Bauforderungen angenommen. Es folgt die Beratung des Antrages v. Richthofen⸗Damsdorf betr. die Penſions⸗ und Hinterbliebenenverſiche⸗ rung der Pribatbeamten. 8 5 gerjichtszeſtun Manngeim, 7. Jan. Strafkammer II. Vor⸗ ſitzender: Landgerichtsdirektor Waltz. Vertreter der Großh Staatsbehörde: Aſſeſſor Bräuninger. Der 25 Jahre alte Friedrich Heckmann aus Sachſenflur betrieb im September, Oktober und November auf dem Linden⸗ hof und im Schloßgarten einen ſonderbaren Sport, der das Schamgefühl der Paſſanten aufs ärgſte verletzte. Vom Schöffen⸗ gericht iſt der Menſch zu 5 Monaten Gefängnis verurteilt wor⸗ den. Er hat Berufung eingelegt und ſucht ſich heute herauszu⸗ lügen. Das Gericht iſt ſo wenig leichtgläubig wie das Schöffen⸗ gericht und beſtätigt die erſte Strafe. Der„Jahre alte Taglöhner Adolf Jung hält's nie lange in der Freiheit aus. Seine Spezialität ſind Faßdiebſtähle und dafür kommt er immer wieder von Zeit zu Zeit ins Gefängnis. Während ſeiner letzten Bakanz in der Freiheit fand er offenbar * keine Gelegenheit, Fäſſer zu ſtehlen, und ſo entführte er zuſam⸗ men mit dem 43 Jahre alten Lumpenſammler Matthias Hrö⸗ mer aus dem Hauſe Seckenheimerſtraße 35 einen dem Kohlen⸗ händler Berberich gehörigen Handkarren, den er um 5 M. an einen gewiſſen Michael Apfel verkaufte. Das Urteil gegen Jung lautet auf 6 Monate, gegen Krämer auf 4 Monate Gefängnis. Auf einen Indizienbeweis hin wird der 25 Jahre alte Bäcker Gottlob Wielaud aus Dörzbach des ſchweren Dieb⸗ ſtahls für ſchuldig befunden und zu 4 Monaten Gefängnis ver⸗ urteilt. Am 16. November v. J. wurde im Hauſe 8 6, 2 denrt Bäckerburſchen Wilhelm Martin der Koffer erbrochen und dar⸗ aus ein Portemonnaie mit 2 M. geſtohlen. Der Verdacht fiel auf Wieland, der im Hauſe bekannt war. Er war am kritiſchen Tage dort geweſen. Das Dienſtmädchen des Meiſters Martin ſah dem verſuchte Wieland heute, ein Alibi zu konſtruieren, aber das hn die Treppe herunterkommen und ſprach mit ihm. Troß⸗ Gericht hielt ihn für überwieſen. Der Dieb hatte es offenbar auf den Koffer eines anderen Burſchen namens Schneider abge⸗ ſehen, bei dem er einige Zeit zuvor Geld wahrgenommen hatte. Nun ſtellte aber Schneider ſeinen Koffer an einen anderen Platz und Martins Koffer kam an deſſen Stelle. So war der Dieb Schneiders nur eine Weinberg. Der Diener Friedrich Stetter aus dem Sächſiſchen geriet, als er ſich im November v. J. in Frankfurt a. M. um eine Beute von 2 M. vorfand. Vert.:.⸗A. Dr Stelle umſah, in die Hände eines Bauernfängers, des Konditors Auguſt Gundling aus Stuttgart. Dieſer bot ſich ihm an, ihm zur Erlaugung einer Stelle behilflich zu ſein. Er ſchlug vor, über Mannheim nach Zürich zu reiſen. Zunächſt fuhren ſie nach Mannheim. Er behauptete, er habe noch eine Forderung an ſeinen Meiſter, der ihm das Geld nicht herausgeben wolle, Er zeigte ihm dabei einen auf einen Konditor Burrian in Mann⸗ cNN* heim gezogenen,„bei der Reichsbank zahlbaren“ Wechſel über 200 M. und wußte den Diener zu beſtimmen, ibhm auf das Papier 20 M. zu leihen. Dann begann er mit dieſem Gelde Champagner zu trinken, wozu er Stetter einlud und als dieſer warm ge⸗ worden war, beſchwatzte er ihn, auch noch ſein übriges Geld (55.) herauszugeben. Hierauf beſuchten die beiden ein öffent⸗ liches Haus in der Gutemannſtraße und hier erſt ging dem be⸗ ſchränkten St. ein Seifenſieder auf, als ihm Gundling den als Pfand gegebenen Wechſel wieder abzuſchwatzen verſuchte. Nm ging Stetter auf die Poltzeiwache und Gundling wurde aus dem Laſterhauſe heraus verhaftet. Der Schutzmann Fiem hatte, wäh⸗ tend er G. vernahm, den von ihm auf den erſten Blick als falſch erkannten Wechſel auf den Tiſch gelegt. Plötzlich griff Gundling nach dem Papier, Unt ſie zu verſchlucken. den Zähnen heraus. * Der Schutzmann holte ſie ihm aber aus Der Jamal, zuletzt mit je 2 Jahren Gefängnis Vorbeſtrafte 2 2 7 22— 2* 10 wird diesmal zu 1 Jahr 3 Monaten Zuchthaus, 150 M. Geld⸗ ſtrafe oder weiteren 10 Tagen Zuchthaus verurteilt und der Dauer bon 5 Jahren verluſtig erklärt Ehrenrechte auf die Aus dem Grossherzoatum. Vom Sand, 7. Jau. Das herrliche Wetter am letzlen Sonmtag hat manchen Touriſten trotz der Kälte auf die Höhe gelock So fanden ſich auch auf dem Kurhotel Sand außer ſolchen, welche die Tage zwiſch 855 5 0 hen Neujahr bis Dreikönigstag in dem gaſt⸗ lichen Hotel mit Familie zuzubringen pflegen, 3z Als erſten am Sonntag früh k ein. euf dem Sand nach Lichtenkal weikerwanderke. Die Schneſepver⸗ hältkniſſe hier oben waren bi auf ihre Rechnung kamen, Mehliskopf(1012 Meter) oder Badener Höh Hornisgrinde(1166 Meter) mit Damen aus geführt. zerriß es und ſteckte die Fetzen in den Mund, Gundling wollte heute glauben machen, daß man auf dieſes fingierte Papier hätte Geld erheben können. iemlich Paſſanten h konnte man Freiherrn von Mar⸗ ſchall im Hotel Sand begrüßen, welcher ſchon mit dem Frühzug um 6Uhr von Karlsruhe abgefahren und allein üben die vereiſten Gertelbachfälle geſtiegen war und nach der Einnahme des Frühſtücs her ſo minimal, daß Skiläufer uird Rodler(der Sandwirt hat eine Rodelbahn angelegt) noch nicht dagegen werden Spaziergänge auf den (1004k Meter) oder wer enttäuſcht, als er in dem vermeintlichen Koffer * Pforzheim, 6. Jan. Freitag vormittag explodierke in der Branntweinbrennerei von Otto Münch in Niefern ein Dampfkeſſel, ein ſogenannter„Kartoffelſieder“. ſich einen Begriff von der Wucht dieſer Exploſion machen, wenn Man kann man ſich bergegenwärtigt, daß eine mit Zementmörtel gemafterle Umfaſſungsmauer um 10 Zentimeter verſchoben und teilweiſe zerſtört, ſowie eine ſtarke Betondecke mit Eiſenbalken förmlich abraſtert wurde. Ein Glück im Unglück iſt heiler Haut davonkamen. *Vöhrenbach, 6. Jan. 6½ Jahre alte Söhnchen des Fabrikarbeiters J. Fleig an einen Schlitten des Landwirts K Schwer, der mit ziemlich langen und Plötzlich kam die Laſt ins Knaben den Schädel ſchweren Flöcklingen beladen war. Rutſchen und die Flöcklinge drückten dem ein, ſo daß das Kind nach wenigen Minuten ſtarb. * Müllheim, 7. Jan. Ein armes, aber fleißiges und recht⸗ F ſchaffenes Mädchen, Tochter des verſtorbenen Briefträgers H. von rheiratete ſich vor Weihtachten mit dem 69jährigen ehemaligen Reichstagsabgeordneten Schlumberger von Mül⸗ hauſen, einem Manne, deſſen Vermögen auf 60 Millionen geſchätzt hier, ve wird. Da den Söhnen Schlumbergers die Heirat nicht ſtandes⸗ gemäß vorkam, wollten ſie dem Mädchen eine Abfindungsſumme von 300 000 M. geben, worauf dieſes natürlich nicht einging. * Waldshut, 7. Jan. Tagen der hieſige Malermeiſtel Rittner ſich und ſeine Frau⸗ Dabei ereignete ſich eine entſetzliche S bekannt wird. Die Mutter des Mörders ſt ſo lange, bis der Gendarmertewachtmeiſter hinzukam und der alten, unglücklichen Frau zeigte, daß ſie einen— Toten mißhandelt hatte, *Emmendingen, 7. Jan. Im hohen Alter von 90 Jahren ift Altbürgermeiſter Andreas dall aus dem Leben geſchie⸗ den. unſerer Stadt dahingegangen. tätigkeit, ſo war Roll auch nach ſeinem Ausſcheiden aus dem Bürgermeiſteramte unermüdlich tätig um das foriſchrittliche Ge⸗ deihen Emmendingens. Wegen ſeiner hervorragenden Ver dienſte verlieh ihm die Stadt das Ehrenbürgerrecht. Pfalz. Feſſen und Umaebung. * Lorſch, 7. Jan. Samstag früh wurde der 71 Jahre alle Zigarrenarbeiter Anton Wüſſt in der Nähe des Ortes beinahe er, es zu neunen, daß der Beſitzer, ſowie ſein Schwiegervater, welche beide in der Bren⸗ nerei beſchäftigt waren, von einigen Brandwunden abgeſehen, mit Am Samstag hängte ſich das Wie berichtet, erſchoß vor einigen zene, die erſt jetzt türzte ſich auf dieſen, als ſie die Schwiegertochter zuſammenbrechen ſah, und bearbeitete ihn mit Fingern unb Fäuſten, halb wahnſinnig vor Schmerz und Wut, Ga⸗ Mit dem Verſtbrbenen iſt einer der verdienſtpollſten Bürgen Wie in ſeiner langjährigen Amts⸗ ſtarrt aufgefunden. Nach kurzer Gmünd, 7. Jan. Wie nunmehr feſtſteht, überſteigt der Wert der in der hieſigen Goldwarenfabrik von H. Böhm u. Co. in der Nacht vom 30. auf den 31. Dezember geſtohlenen Gold⸗ waren und Juwelen die bisherigen Schätzungen bei weitem. Es ſind insgeſamt Goldwaren im Werte von annähernd 100 00 Mark geſtohlen worden. Inzwiſchen iſt auch der Täter ermittelt worden, der bisher allerdings noch nicht feſtgenomemn werden konnte. Es handelt ſich um den früheren Reiſenden der Firme Böhur u. Co., W. F. Kaufmann, gegen den bereits Haftbefehl wegen ſchweren Diebſtahls erlaſſen worden iſt⸗ Zeit trat der Tod ein. 4 — 1 6⸗ hlen⸗ k. an Jung guis. alte Dieb⸗ ver⸗ dem dar⸗ fiel iſchen artin Trotz, r das enbar abge⸗ hatte, deren ſeriet, eine itors 1 an, ſchlug ihren erung wolle. tann⸗ über — 2 E — ffent⸗ n be⸗ n als Nun dem wäh⸗ falſch idling Nund, aus „ daß unen. trafte Geld olchen, gaſt⸗ ſanten Mar⸗ 1d um reiſten Hſtücks ber⸗ läufer nicht if den oder erke fern Faun wenn auerle lweiſe rmlich „ daß Bren⸗ u, mit h das einen n und ſt ins ſchädel recht⸗ 5. volt hrigen Mül⸗ ſchätzt andes⸗ ie von inigen Frau. t jetzt n, als te ihn Wut, alten, hatte, zahren chie⸗ zürger Amts⸗ dem e Ge⸗ dienſte Mannheim, 8. Jaunar. Geueral⸗Auzeiger.(Abendblatt.) 5% Seite Ernennungen, Verſetzungen, Juruhe⸗ ſetzungen ꝛc. der eiatmäßigen Beamten der Gehaltsklaſſe H bis K, ſowie Er⸗ nennungen, Verſetzungen ete, von nichtetatmäßigen Beamten. Aus dem Bereiche des Großh. Miniſteriums des Großh. Hanſes 1 und der auswärtigen Augelegenheiten. — Staatseiſenbahnverwaltung.— Verſeßßt: die Eiſenbahnaſſiſtenten: Friedrich Gſcheidle in Bellingen nach Baſel, Johann Oeſtreicher in Neuſtadt in Schw. nach Titiſee, Albert Kieſer in Schliengen nach Mannheim⸗In⸗ duſtriehafen, Joſef Burkard in Mannheim⸗Induſtriehafen nach Schiltach, Rudolf Sperrnagel in Grötzingen nach Karlsruhe, Hermann Weis in Schopfheim nach Haagen Heinrich Kuhn in Denzlingen nach Renchen, Richard Thren in Lahr⸗Stadt nach Titiſee, Adolf Böringer in Wilferdingen nach Durmersheim, Rudolf Bleienſtein in Steinen nach Oberkirch; der Eiſenbahn⸗ gehilfe: Heinrich Vierneiſel in Baden nach Ettlingen; die Eiſen⸗ bahngehilfinnen: Mathilde Klumpp in Mannheim nach Karls⸗ ruhe, Anna Diehm in Mannheim nach Karlsruhe; der Kanzlei⸗ gehilfe: Max Faller in Freiburg nach Neuſtadt i. Schw. Aus dem Bereiche des Großh. Miniſteriums der Kultus und Unterrichts. Ernannt: Aufſeher Ehriſtian Dittes beim Amtsgefängnis Freiburg zum Amtsgerichtsdiener in Triberg. Verſetzt: die Amtsgerichtsdiener: Karl Merkle in Breiſach nach Karlsruhe, Karl Schreiner in Triberg nach Breiſach. 5 0— Evangeliſche Oberkirchenrat. Verliehen: dem zwerten Gehilfen, Finanzaſſiſtenten Hermann Hin bei der Ev. kirchl. Stiftungenverwaltung Offen⸗ burg die Beamteneigenſchaft. Aus dem Bereiche des Großh. Miniſteriums des Junern. Verdetzt: die Schutzmänner: Eugen Lipp und Guſtav Sauer in Karlsruhe nach Baden, Auguſt Quenzer in Mann⸗ heim nach Baden. Entlaſſen lauf Anſuchen): Schutzmann Georg Simon in Heidelberg. — Großh. Verwaltungshof.— Die Beamteneigeuſchaft verliehen an: Wilhelm Bührer, Valentin Oberle, Eugen Schätzle, Hermann Schaffhauſer, Karl Schmitt, Adolf Strohbach, Hermann Wiſſert, Georg Zie⸗ bold, ſämtliche Wärter bei der Heil⸗ und Pflegeanſtalt bei Em⸗ mendingen; Lina Dammert, Marie Annga Müller, Anna Oſter⸗ rieder, Marie Schmied, ſämtliche Wärterinnen bei der Heil⸗ und Pflegeanſtalt bei Emmendingen. Oberdirektion des Waſſer⸗ und Straßenbaues.— Die Beamteneigenſchaft verliehen: dem Land⸗ ſtraßenwärter Karl Höfflein in Dinglingen. Geſtorbent der Burceauaſſiſtent Karl Mayer in Müllhein am 21. Dezember 1907. Aus dem Bereiche des Großh. Miniſteriums der Finanzen. 5— Steuerberwaltung.— Die Eigenſchaft eines 1. Gehilfen für ſeine Per⸗ ſon perliehen: den Finanzaſſiſtenten: Wilhelm Walter, zweiten Gehilfen beim Gr. Stenerkommiſſär für den Bezirk Neckarge⸗ münd, Joſef Kreukler, zweiten Gehilfen beim Gr. Finanzamt Buchen. Geſtorben: Untererheber Jokab Hirt in Sumpfohren am 16. Dezember 1907. Verietzt in gleicher Eigen⸗ ſchaft? die Finanzaſſiſtenten: Paul Reitinger, 2. Geh.(1. Geh. F. J. Pi. bei dem Gr. Steuerkommiſſär für den Bezirk Schwetzin⸗ gen zu jenem in Pforoh Stadt, Friedrich Fritſcht, 2. Geh.(t1. Geh. f. ſ. P) bei dem Gr. Steuerkommiſſär für den Bezirk Ett⸗ lingen zu jenem in Adelsheim, Max Leutner, 2. Geh.(1. Geh. f. ſ..) bei dem Gr. Steuerkommiſſär für den Bezirk Bonndorf ezu jenem in Kenzingen, Alfred Hebting, 2. Geh.(1. Geh. f. ſ..] bei dem Ge. Steuerkommiſſär für den Bezirk Adelsheim zu jenem in Sinsheim, Albert Eiſele, 2. Gehilfe bei dem Gr. Steuer⸗ kommiſſär für den Bezirk Staufen zu jenem in Eberbach, Se⸗ baſtian Becker, 1. Gehilfe bei dem Gr. Steuerkommiſſär für den Bezirk Konſtanz zu jenem in Säckingen, Otto Frank, 2. Gehilfe bei dem Gr. Steuerkommiſſär für den Bezirk Sinsheim zu jenem in Bonndorf, Emil Herrmann, 2. Gehilfe bei dem Gr. Steuer⸗ kommiſſär für den Bezirk Kenzingen zu jenem in Villingen, Her⸗ mann Stein, 2. Gehilfe bei dem Gr. Steuerkommiſſär für den Bezirk Villingen zu jenem in Ettlingen, Hugo Walch, 2. Gehilfe bei dem Gr. Steuerkommiſſär für den Bezirk Radolfzell zu jenem in Eppingen, Willibald Dehoff, 2. Gehilfe bei dem Gr. Steuer⸗ kömmiſſär für den Bezirk Eppingen zu jenem in Staufen, Adolf Glaab, 2. Gehilfe bei dem Gr. Steuerkommiſſär für den Bezirk Eberbich zu jenem in Bruchſal, Markus Mangei, 2. Gehilfe bei dem Gr. Steuerkommiſſär für den Bezirk Bruchſal zu jenem in Schwetzingen. Ueberttagen: dem Finanzaſſiſtenten Johann Belzer in Konſtanz eine Gehilfenſtelle 2. Klaſſe bei dem Gr. Steuerkommiſſär für den Bezirk Radolfzell. In den Ruhe⸗ ſtand verſetzt: Steuereinnehmer Georg Streckfuß in Achern Anter Anerkennung ſeiner langjährigen treuen Dienſte. Juſtiz, des ee r 8 Perſonalnachrichten aus dem Bereiche des Schulweſens. 1. Befördert bzw. ernannt: Boppre, Karl, Unter⸗ lehrer in Hohenſachſen, wird Hauptlehrer in Plittersdorf, A. Raſtatt. 2. Verſetzt: Bächle, Otto, Unterlehrer, bon Raſtatt nach Baden, Buſch, Albert, Schulkandidat, als Unterlehrer nach Naſſig, A. Wertheim, Buſch, Alois, Hilfslehrer in Ettenheim, wird Unterlehrer daſelbſt, Jaißt, Hermann, Schulkandidat, als Unterlehrer nach Raſtatt; Frank, Karl, Schulkandidat, als Hilfs⸗ lehrer nach Singen, A. Konſtanz; Fuchs, Georg, Schulkandidat, ells Unterlehrer nach Lohrbach, A. Mosbach: Häfner, Alma, Hilfslehrerin, von Dill⸗Weißenſtein nach Aue, A. Durlach; Häß, Emil, Unterlehrer, von Ottenheim nach Hilſenhain, A. Heidel⸗ berg; Hammer, Paul, Unterlehrer in Gremmelsbach, als Hilfs⸗ lehrer nach Walldürn, A. Buchen; Haſenfratz, Siegfried, Schul⸗ kandidat, zur Stellvertretung an die Realſchule Rheinbiſchofs⸗ heim; Hikler, Wilhelm, Schulkandidat, als Unterlehrer nach Großweier, A. Achern; Höfele, Otto, Schulperwalter in Plitters⸗ dorf, als Unterlehrer nach Hohenſachſen, A. Weinheim; Huber, Karl, Schulverwalter, von Kreunheinſtetten nach Boll, A. Meß⸗ krch; Jörger, Wilhelm, Schulkandidat, als Hilfslehrer nach Zunsweier, A. Offenburg; Ketterer, Friedrich, Hilfslehrer, von Haslach nach Ringsheim, A. Ettenheim; Klinger, Suſanne, Schulkandidatin, als Unterlehrerin nach Kirrlach, A. Bruchſal; Landhäußer Emil, Unterlehrer in Karlsruhe, alsHilfslehrer nach Mannheim; Lang, Eliſe, als Hilfslehrerin nach Schwetzingen; Leiber, Gertrud, Schulkandidatin, als Unterlehrerin nach Ra⸗ ſtatt; Litterſt, Albert, Unterlehrer, von Kirubach, A. Wolfach, nach Weiler, A. Pforzheim? Martin, Leopold, Unterlehrer in Sumpfohren, als Hilfslehrer nach Maunheim; Melzer, Auguſt, Unterlehrer, von Walprechtseier nach Würmersheim, A. Raſtatt; Willer Wilbelm. Hilfslehrer, von Philippsburg nach Mann⸗ — heim; Nees, Otto, Unterlehrer, von Malterdingen nach Otkto⸗ ſchwanden, A. Emmendingen; Ohnsmann, Wilhelm, Unterlehrer, von Naſſig, nach Sachſenhaufen, A. Wertheim; Pfiſterer, Fried⸗ rich, Unterlehrer, von Weiler, A. Pforzheim, nach Kirnbach, A. Wolfach; Röth, Wilbelm, Schulkandidat, als Hilfslehrer nach Lohrbach, A. Mosbach; Schwörer, Frida, Unterlehrerin in Kirr⸗ lach, als Hilfslehrerin nach Freiburg; Specht, Marie, Unter⸗ lehrerin in Großweier, als Hilfslehrerin nach Ottersweier, A. Bühl; Teufel, Ernſt, Unterlehrer, von Reichenbach, A. Offenburg, nach Waldprechtsweier, A. Raſtatt; Traub, Karl, Unterlehrer, von Heckfeld nach Oberlauda, A. Tauberbiſchofsheim; Vagel⸗ bacher, Otto, Unterlehrer, von Lohrbach nach Heckfeld, A. Tau⸗ berbiſchofsheim; Wacker, Friedrich, Unterlehrer, von Oberlauda nach Reichenbach, A. Offenburg; Waguer, Adolf, Unterlehrer, von Waldmühlbach nach Malſch, A. Eitlingen; Weber, Adam, Hilfslehrer in Bahlingen, als Unterlehrer nach Heidelberg; Wehrle, Luiſe, Unterlehrerin, von Raſtatt nach Baden; Weixel, Friedrich, Unterlehrer, von Hilſenhain nach Ottenheim, A. Lahr; Zimmermann, Karl, Schulkandidat, als Hilfslehrer nach Dum⸗ bach, A. Buchen; Zipf, Hermann, Unterlehrer, von Ottoſchwanden nach Malterdingen, A. Emmendingen. 3. Aus dem Schul⸗ dienſt ausgetreten: Hupfer, Alma, Hilfslehrerin in Bielig⸗ heim; Oeppling, Joh. Karl, Unterlehrer in St. Märgen. Juduſtrie⸗Börſe Maunheim. Bei der geſtrigen Zuſammenkunft waren folgende Ausſteller mit Muſterauslagen vertreten: 1) Ernſt Meck, Nürnberg, ge⸗ lochte und gepreßte Bleche, 1 Gartentiſch, eiſerner; 2) W. S. Feuerſtein, Dresden(Vertr. N. Weinberg, hier), ge⸗ prägte Reklameſchilder aller Art und gewellte Packpappen, ſowie Flaſchenhülſen aus dieſem Stoffe; 3) Ernſt Burckhardt, Mannheim, eine zum Patent angemeldete Elektrobohrmaſchine; 4 Guercke u. Rothe, Berlin⸗Schöneberg(Vertr. B. H. Wormſer, Karlsruhe), 1 Modell des Kunertſchen Gegenſtrom⸗ und Waſſerumlauferzeugers für Dampfkeſſel; 5)„Hera“, Intern. Geſellſch. für Acetylenbeleuchtung,[(Land'sberger u. Cie., hier] 1 im Betrieb vorgeführte kompl. Schweißanlage für autogene Schweißung; 6) Maſchinenfabrik und Mühlenbau⸗ anſtalt G. Luther, Akt.⸗Geſ., Darmſtadt, Projekte und Zeich⸗ nungen ihrer vielen Fabrikate; 7) Willy Valkenberg, Worms, 1 Modell zu einer zum Patent angemeldeten Kiſte zur freien Verpackung von Waren aller Art; 8) Siegfried Je⸗ felſohn, hier, Schmiedbarer Guß, Geſenk, geſchmiedete Eiſen⸗ teile; Meſſing⸗ und Rotguß⸗Hahnen,— Ventile—, Dampf⸗ armaturen uſw.: 9) M. Eichtersheimer, hier, Rekord⸗Rie⸗ menſcheiben verſchied. Größen; 100 Ratazzi u. Mah, Frank⸗ furt a..⸗Bockenheim, Muſter von Metalltuch verſchiedener Webart; 11) A. Brandegger, Stuttgart, Muſterheftchen von Polreagenzpapier; 12) Friedrich W. Kauffmann, hier, Metallſchilder für alle Induſtrieen und Gewerbe. Die Zeichnungen auf die ueue preußiſche Staatsſchuldbuch⸗ anleihe gehen, wie von maßgebender Stelle erklärt wird, in recht befriedigendem Umfange ein, insbeſondere ſind die Anmeldungen von Berlin aus bereits recht zahlreich. Die Seehandlung hat eigens fünf Schalter für die Zwecke der Zeichnungsanmeldungen öffnen müſſen. Von zuſtändiger Seite wird ein ſehr günſtiges Geſamtreſultat erwartet. Freilich wird nicht etwa angenommen, daß die Zeichnungen einen ſo hohen Betrag erreichen, der den offenen Krediten Preußens, das heißt alſo der Summe von zirka 1½% Milliarden M. entſpricht. Denn man iſt ſich darüber klär, daß ein Anlagebedürfnis in ſolcher Höhe keinesfalls beſteht, und man iſt ſich weiter darüber klar, daß ein Vergleich mit früheren Subſkriptionen wegen der beſonderen Art des Gmiſſionsmodus, der die Konzertzeichnung und ſpekulative Beteiligung ausſchließt, nicht möglich iſt. Eine Maximalſumme der zu akzeptierenden Zeichnungen hat die Finanzverwaltung nicht ins Auge gefaßt. Zweite Düſſeldorfer Auleihe. Die Stadtberordneten von Düſſeldorf beſchloſſen die Aufnahme einer zweiten Anleihe von M. 20 Millionen zur weiteren Förderung der Erbauung von Wohnhäuſern durch Hypothekendarlehen. Die Immobilien⸗ und Baugeſellſchaft München ſchließt 143 242 M.(i. V. 159 113.) Verluſt, der wie im Vorjahr den Rücklagen gedeckt wird. Münchener Getreideverkehr in 1907. Nach der Jahres⸗ üherſicht der Münchener Lagerhaus Oſtbahnhof, G. m. b.., betrug in 1907 der Eingang 3040(i. V. 2845) Waggons mit 804000 Dz. darunter 1382(1354) aus Oeſterreich⸗Ungarn und 1264(984) aus Deutſchland. Der Ausgang ſtellte ſich auf 2815 (3564] Waggons mit 281 500 Dz., ſo daß der Lagerbeſtand von 592 Waggons auf 817 ſtieg, Die Bielefelder Maſchinenfabrik vormals Dürkopp u. Co. Bielefeld erzielte in 1906⸗07 nach Abzug von M. 165 338 li. 156 906) Abſchreibungen M. 930 124(i. V. M. 938 863) Rein⸗ gewinn. Hiervon werden 25 Prozent(w. i..) Dividende vor⸗ geſchlagen; ſodann ſollen M. 100000(w. i..) für Neuaufwen⸗ dungen verwandt und M. 27378(M. 18 012) vorgetragen wer⸗ den. Der Verlauf des neuen Geſchäftsjahres wird als bisher be⸗ friedigend bezeichnet. Vierſener Aktienbrauerei, Vierſeu. Die Geſellſchaft erzielte in 1906⸗07 nach M. 63 350(i. V. 65.828) Abſchreibungen einen Reingewinn von M. 60 276[M. 59 250), woraus wieder 6 Proz. (w. i..) Dividende verteilt werden. Auguſtus Heinze verhaftet. Aus Newyork wird gemeldet: Der frühere Präſident der Mercantile National Bank, Auguſtus Heinze, wurde unter der Anſchuldigung verhaftet, unrecht⸗ mäßiger Weiſe Schecks auf die Mercantile Natignal Bank im Betrage von Dollars 62 768, ſowie weitere Schecks im Betrag von 400000 Dollars am 14. Oktober oder um dieſe Zeit mit ſeiner Unterſchrift verſehen zu haben. Heinze hat ſich unſchuldig erklärt und eine Bürgſchaft von 50000 Dollars angeboten.— Die Anklage gegen Heinze iſt bereits am 2. Dezember nach der Unterſuchung der Angelegenheiten der ſallierten Mercantile Na⸗ tionalbank erhoben worden. Zahlungseiuſtelluugen. Die Kohleneinfuhrfirma A. Palla⸗ vieini u. Co. in Berlin und Hamburg hat die Zah⸗ lungen eingeſtellt, nach einer eigenen Mitteilung an die Kund⸗ ſchaft wegen des hohen Bankdiskonts und ſchlechter Eingänge. Die Firma hatte ſich nach Börſenmitteilungen über ihre Kräfte engagiert.— Im Konkurs des Bankhauſes Deverſtag u. Juvet in Genf geſtaltet ſich die Lage für die Gläubiger ſehr ungünſtig; während die Verpflichtungen zwiſchen 135 und.5 Millionen Franken betragen, ſind an verfügbaren Vermögens⸗ lberten, wie nunmehr endgültig feſtgeſtellt, nur einige Tauſend Franken vorhanden. Die Guthaben von rund einer halben Million werden als ſehr zweifelhaft bezeichnet. mit aus 711 JN . Geſtempelte ſtatiſtiſche Ausfuhranmeldeſcheine älterer Art (d. h. ſolche, auf deren Rückſeite ſich ſieben Erläuterungen be⸗ ſtehenden, vou der Gemeinde Pfund Sterling im Vorjahre. K e ———— 4Egypter uniſtzirte Mexikaner Auß. 97.868 975% Er. Die * ſtempelte Anmeldeſcheine neuerer Art(d. h. ſolche, auf deren Rückfeite dreizehn Erläuterungen abgedruckt ſind umgetauſcht. Die neue Wiener Stadtanleihe von 360 Mill. Kr. wird, wie aus Wien geſchrieben wird, mit 83 Mill. für den Ausbau der Elektrizitätswerke, mit 65 Mill. für die Straßenbahnen und mit 30 Mill. für die Gaswerke verwendet; der Reſt iſt für nicht zinstragende Anlagen beſtimmt. F Anleihegewinn auf—9 Mill. 8 Wien zu Export nach den Vereinigten Staaten. Die Ausfuhr Badens nach den Vereinigten Staaten im Jahre 1907 betrug 8 974 299 8 (+ 335089§): davon entfallen auf Mannheim 5571 621 8. ee Sranffurter Effettenbo Telegremme der Continental⸗Telegraphen⸗Compaguſe. Schluß⸗Kurſe. 99 9 3 Reichsbank Diskonz 7½ Prozent. E Ee er Wechſel. ke ee 9295 8. Umſterdan: kurz 169.25 169.2,] aris kurz Jelgien„ 81.2563 81.35 schweiz. Plätze„ Italien„ 6581.366 51.40ten 15 London„ 20.465 20.47 Lapoleonsd'or lang—. 2 48 Privat⸗Diskont Staatspapiere. K. Deutſche. 7. 8 5 31½ Dſch. Reichsaunl 98 80 93.758% Mexikaner inn, 3 82.35 82.48 damanlipaß 81½ pr.konſ.St.⸗Anl 94.95 98.90 gulgaren 3* 77 5 82.30 82.30 16110 Griechen 1890 4bad. St.⸗A.„ 100.80 100.20 5 ktalien. Rente 81½ bad. St.⸗Oble fl——., ½ Oeſt. Silberr. 3½%„„ M. 93.15 93 45 fiſ,„ Papierr 31/%„ 00% 92.60 92.50 Oeſterr. Goldr. 4 bayer. G⸗B.⸗R.—— 101.60 Portg. Serie f 3½ do. u. Allg.⸗A. 92.60 92.554 dto. 1II 3„„„ 531.60 82.—4½% neueRuſſen 1905 4 Heſſen 100.50 99.70 4 tuſſen von 1880 3 Heſſen 80 95 8 25 f ſpan. ausl. Rente Sachſen 8310 83.104 Türken v. 1903 4% Mh. Stadt⸗A.07 99.50 99.30 1 Türken unif. 810½%„„ 05 90.60 90.75 4 Ungar. Goldrente 5 Ag..Gold⸗A. 1887.—— 9 8 41½ Ehineſen 1898 95.85 95.45] VBerzinsl. Lofe. 3 Oeſt. Loſe v. 1860 Türkiſche Loſe Ludwh.⸗Bexbacher 218.— 218. Pfälz. Marbahn 134— 134.— do. Nordbahn 130 60 130.6 Südd. Eiſenb.⸗Gef. 118.89 118.75 Hamburger Packet 116.70 117.— Rordd. Lloyd 105.50 105.5 Oeſt.⸗Ung. Staatsb 145.40 145 3 finden] dürfen ſeit dem 1. Januar nicht mehr benutzt werden. Solche Scheine werden von den Poſtanſtalten koſtenlos gegen ge⸗ g0ſ% Frt. Hyp.⸗Bidb. 97.50 97.5 4%.N. B. Pfdbr.0⸗ 97.50 97.5 0ſ%e%„. 150 9 5 99 75 07 0 nMNe 99..80 91.70 91.70 31/% Pr. Bod.⸗r. 90.— 90.— 4% Etr.Bd. Pfd.voo 97.— 97.— unk. 115 97.20 97.20 5. 13 80 97 80 97.30 7 br. v. Os 12 97.60 97.60 Pfdbr..86 89 fl. 94 90.20 90.20 52/ Pfb. 96/03 90.— 90.— 4%„ Com.⸗L bl. v. I,unt 10 99.10 99.10 3½„ Com.⸗Obl. v. 1891 91.— 91.— 5%„Com.⸗Obl. v. 96/06 91.— 91.— 4% Pr. Pfdb. unt. 09 97.— 67.— „%„%% e 4⁰⁵„ 7 14 eAktien induſtrieller Anternehmungen. Bad. Zuckerfabrik 121.80 121.80 Ner. Kunſtſeide Südd. Ammob. 9750 96.40 zederw. St. Ingbert Eichbaum Mannh. 128 50 128.5 Spichar; Mh. Akt.⸗Brauere! 137.— 187.—] Walzmüble Ludw. Barkakt. Zwetibr. 99.50 99.56 rahrradw. Kleyer Weltz z. S. Speyer 80.— 80— Maſchinenf. Hilbert Cementw. Heidelb. 143.50 144 20 Maſch. Arm. Klein Cementf. Karlſtadt 124.50 124,50 waſchinenf. Baden. Bad. Anilinfabrik 521.520 05 Dürrkopp Ch.Fbr. Griesheim 284.— 234.—Naſchinf. Gritzner Höchſter Farbwerk 438.— 467.50 Bfälz, Näbmaſch. Vereinchem. Fabrik 305.50 307.— Röbrenkeſſelfabrik Shem. Werke Albert 406.— 405.— vorm. Dürr& Co. Drabtinduſtrie 123.123.—Schnellprf, Frkthl, Hecumul.⸗F. Hagen———— Oelfabrik⸗Aktien Aec. Böſe, Berlin 72.— 71.80 Schubfab. Herz Frkf. Allg. Elk.⸗Geſellſch. 201.50 202.— Seilinduſtrie Wolff Südd. Kabelwerke 120.— 120.— Lampertsmühl wahmeyer 124.25 122.75 kammg. Kaiſersl. Flktr. Gel. Schuckert 104.90 104.50 Zellſtoff Waldhof Allg..⸗G. Siemens 175.80 175.— Vergwerks⸗Aktien. Bochumer 194 194.40 Harpener Zuderus 112˙— 112.45 Hibernia— Loncordia———.— Weſterr. Allali⸗A. 108 3 195 Deutſch. Luxembg. 144.— 145.60 Oberſchl. Eiſenakt. Friedrichsh. Bergb. 140.— 144.75 Ver. Königs⸗Laura 215.— 218 Gelſenkirchner 186.90 J87 40 Roßleben Aktien deutſcher und ausländiſcher Transport⸗Anſtalten. Oeſterr. Süd⸗Lomb. Jeſterr. Nordweſtb. „„ Hotthardbahn Ital. Mittelmeerb. „Meridionalbahn 135.— 138.8 84.10 88 Baltim. Obio Pfandbriefe, Priorttäts-Obligationen. (o% Pr. Pfdb. unk. 15 4ʃ%.. 5 17 11 9 4 31½ Pr. Mfdbr.⸗Bk.⸗ Kleinb. b 04 3½% Pr. Pfdbr.⸗Bk.⸗ Gyp.⸗Pfd. ⸗Kom.⸗ Obl. unkündb. 12 4% Pr. ufdbrf.⸗B. Hyv.⸗Pfd. unt. 1917 teſeeth. H. B. Pfb. ag 2% 1907 1ů. 8 1912 1917 5 alt() „ 1904) 114 % Rh..⸗B..O 1% R. W. B. C..10 4e% Pf. u, Pr.⸗Obl. 1½% Pf. B. Pr.⸗O. ½ Kt ſitl.a. C. O. 7 42* 2 2 97.50 97.50 Maunb. Berl⸗G.⸗A. 425 ür die Banken ſchätzt man den Stadt verfügt noch ſther Reſtguthaben bei der Länderbank von ſchätzungsweſſe 15 Mill Kronen aus der 1902er Anleihe. Den eigentlichen Anleiheabſchluß erwartet man kaum vor kommendem Herbſt oder gar Winter An der Finanzierung der Anleihe wird aller Vorausſicht nach die Länderbank führenden Auteil nehmen, wobei aber auch der Unionbank und der Anglobank mit Rückſicht auf die dieſen nahe⸗ übernehmenden zwei Elektrizitätsgeſellſchaften angemeſſene Anteile entfallen werden. Die Anleihe wird, wie gemeldet, auf 4 Prozent lauten und höchſtwahrſcheinlich als Goldtitre guf den Markt gebracht werden, Engliſche Ein⸗ und Ausfuhr. Nach dem Handelsausweis hal die Einfuhr im Dezember um 1 330 8g4, die Ausfuhr um 1 332 56 Pfund Sterling gegen den gleichen Monat im Vorjahr zugenom⸗ men. Der Wert der engliſchen Einfuhr des vergangenen Jahres betrug 645 904176 Pfd. Sterl. gegen 607 880 500 Pfd. Sterl. im Vorjahre, der Wert der Ausfuhr 426 204 596 gegen 375575 838 e. 144,40 J446 e er 53 196.28 197 7. 81.46 8140 81¹15 1627 16.26 5716 150.40 151—E 10 e 212.— 21 63.— 63 117.—117 163.—167. 258.— 280 80.— 80.— 113.50 113. 194.50 195. 314.— 315. 210.— 210. 123.— 123 —.—— 182.— 182. 123.— 124. 137.— 1 Te 71.— 71.— 179.50 178. 312.— 814.50 96.— 9300 9 27.80 279ʃ —.— —.—— —.— 1 97.50 97.78 94.— 91. 95.10 95% 92.— 97 82 6 97.30 0 97.50 98.75 6. Seite. Att.) Wrannheim, 7. Januar. 5 Bantk⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. Badiſche Bank 135.— 185.— Oeſterr.⸗Una. B Berg u. Metallb. 120.25 12 Berl. Handels⸗Geſ. 155.90 Comerf. u. Disk.⸗B. 107 50 Darmſtädter Bank.6 50 426.65 (Deutſche Bamt.* „Nredit⸗An Pfälziſche Bank Deutſchaſiat. Bank 133.— 133.— Leutſche Reichsbk. D. Eſfetten⸗Bant 1900.80 10.80 thein. Kreditbant 134.—13. Disconto⸗Comm. 17150 171—ihein. Hyp. B. 8 Dresdener Bank 139.10 139—Schaaffg. Bankver. Frankf. Dyp.⸗Bank 193.— Frkf, Hyp.⸗Creditv. 153.80 Nationalbant 116.50 Fraukfurt a.., Jabn 145.10, Lombarden 4½8 65, Gotthardbahn—.—, 173 80 8. Januar. 20 Oeſt. Länderbank Pfälz. Hyp.⸗Bank Preuß. ypothenb. Südd. Bant Mym. Wiener Bankver. 116.50 Zant Ottomane Kreditaktten 199 90, Staats⸗ 27.90 Egypter——, 4% ung. Goldrentt Disconto⸗Sommandit 17150 ank 127.40 127.— 103.— 108.— 199 70 199.90 100.— 100.— 185.— 485 80 108.— 107.50 151.50 15 1 75 alt M. 15 109 70 109.80 18 90 13 90 138.— 138— Laura —.—, Gelſenkirchen 187.25, Darmſtädꝛer 127—, Handeisgeſellſchat 155.75, Dresdener Bant 139.20, Deutiche Bant 230.— „Northern—.—. Lendenz: feſt. Nachbörſe, Kreditaktien 199.90, Slaatsbahn 1 27.90, Disconto⸗Commandit 171 70. Mannheimer Eſſektenbörſe vom 8. Januar.(Offizieller B Die heutige Börſe zeigte für Induſtrie⸗Akt 8 lein chem. Fabriken 307 G.(mehr 2 Proz.), „Bochumer 194.70 45.30, Lombarden ericht.) ien etwas beſſere werke, Heidelberg 144 G.(mehr 1 Proz.) u. Zellſtoffabritk Wald⸗ bof 313 Geld(mehr 1 Prozent). 6 Obligationen. Judunri⸗⸗Obl i% ot%h Akt.⸗Geb. f. Pfandbrieſe. 40% Rh. Hyp.⸗B. unk. 1902 310. „ uUnl. 1904 Kommunal 97.80 b 89.80 b 89.80 b 91.80 b: 7 11 3 1* 1u. Seetransno 1* 3½% Freiburg k. B. ſtrie rück!, 105˙% 25 4½% Bad..⸗G. f. Rhſchliff. * igation. Seilindu.⸗ 15 103.— rt 98— + Städte⸗Nulehen. 10,% Nad. Anflin⸗m. Sodaf. 101.25 5 91 5064% Br. Kleinlein, Heidlha. 101.— 0 3½ 0% Heidelbg. v. J. 1903 91.— 69% Büra. Braußans, Bonn 100.— B 5 92* 0 J 4950 Karlsruhe v. J. 1907 99.25 4% Herrenmühle Genz 99.—2 30½% Karlsrube v. J. 1896 87.— lih% Mannb. Dampf⸗ 3½% Labhr v. K. 1902 90.— C ſchievpchiffaßris⸗ de..50 bz 4½ e% Ludwigshafen 99.— G4½%% Warnb. Lagerhaus⸗ 5 49%0 1 v. 06 99.— Geſellſchaft 100. G 90.— 9/4½% Oberrb.Glekiriitäts · 1 te Mannh. Oblig. 1901 99.— 6] werke, Karlsrube—.—3 W„ 1885 90.— C½% Pfälz. Chamotte u.„ „ 1888 90.— G Tonwerk, A. ⸗. Eiſenh. 102.75 B „ 1895 90.— 64½%% Rufſ..⸗G. Zeüiſtofff. „ 1898 90.— 6 Waldhof bei Pernau in 50„ 1904 90. Kivland 99.25 G —„ 1905 90— 6½% Speyrer Brauhaus „„ 1906 90 80 0.⸗G. in Speyer 97.500 „ 1907 99.20 CJ4½ Speyrer Ziegelwerke 101.40 5 eſ Pirmaſens unk. 1905 91.— 6 4½% Sfldd. Draßtinduſtr. 100.—G Zigee Wiesloch v. J. 1905—— 4½% Tonw. Offſteſn.⸗G. Dr. H. Loſſen, Norms 98.—0 4½ Zellſtoffabrit Waldhof 102.—G Aktteen. Bauken. Brief Geld Brief Geld gadiſche Bank 138.— Ar. Werger, Worms—— 90 Heſwrbk. Speyer50% T—.———— Wormſ, Br. v. Oertge 80.——. Bfälz. Bank—.— 100. Pf. Preßh.⸗u. Spifabr. 160.— Bfälz. Hyp.⸗Bank—.— 185.50 Trausport Pf. Sp. u. Cpb.Landan—— 166.—u. Verſicherung. Aheſa. Kredizan,—.— 134..⸗Gl. Nbſch. Seetr. 92.——— hein. HorBank—.— 180—annh. Dampfſchl. 65.—,—.— Südd. Bank— 110.-„ Lagerbaus—.— 95.— Kifenbahnen. Francong, Rück⸗ und Pfälz. Ludwigsbahn—.— 215.— Mitverſ..⸗G. vm. „ Maxrbahn— 185— Bad. Rück⸗ u. Mitv.—.— 555— „ Nordbahn 131.50 Bad. Aſſecurranz„ Heilbr. Straßenbahn 80.——.- Continental. Verſich. 415.—— Ehem. Induſtrie. Mannh. Perſicherung 445— 485— A. f. chem. Induftr.—.——.— Oberrh. Verſich⸗Geſ.—.— 450.— Bad. Antl. u. Sodaſbr.—— 5 0[Württ. Traup.⸗Verſ. 610.——7 Fhem. Fab. Goldenbg.—.— 178 Juduſtrie. Berein chem. Fabrirten—.— 307 Berein D. Oelfabriken—— 12750 Weſt..⸗W. Stamm—.— 200.— „ Vorzug 105.50—. uereien, 1 106.—5— —— * 27 Bra Bad. Brauerei Binger Aktienbierbr. Furl. Hof vm. Hagen—.— 261.— Hüttenh. Spinn Nähmfbr. Haid u Eichbaum⸗Brauerei—.— 128 50Noſth. Cell. u. Pa efbr. Rühl, Worms—. 96.— Mannh. Gum. u. anters Br. Freibg. 106.——— einlein Heidelberg—.— 195.— Homb. Meſſerſchmitt 61.——.— Ludwigsh. Brauerei 248.——.— Mannh. Aktienbr. falzbr. Geiſel, Mohr———.— Brauerei Sinner 258.— Br. Schrödl, Heidlbg. 201.50—.— Schwartz, Speyer 120.— Ritter, Schwetz.—. „S. Weltz, Speyer 81.— 3. Skorch., Speyer—.— Maſchinenf. Bad Verein Freib. Zie „ Speyr. —Würzmühle Ner —.— 80.— .⸗G. f. Seilinduftrie Dingler'ſche Mſchfbr. 121— 119.— Emaillw. Maikammer—.— Eitlinger Spinnerel 105.— Oberry. Elektrizität Pf. Nähm u. Fahrradf.—. 123— Portl.⸗Zement Hͤlbg.—.— Südd. Draht⸗Induſt. 124.——. Südd. Kabelwerke „ Emaillirfbr. Kirrweil.———.— 91.50 88.——.— erei Karlsr. Maſchinenban—— 210.— Neu 262.650—.— pierf.—— 222.— Asb. 140.—.— enia 191.— 22.—.— gelw.—.— 154.— .—— ifladt 129.——.— Zellſtoffabr. Waldhof—.— 313.— Zuckerfbr. Waghäuſel— 123.50 Zuckerraff. Mannh. Londoner Effektenborſe. Lonvon, 8. Jan.(Telegr.) Anfangskurſe der Effektenbörſe. 75.— e Ie e Reichsanleihe 81¼ 811) Southern Paeiſie 76— 751¼ 3 ſ% Chineſen 102 102¼ Chicago Milwaukee 110½ 110½ % Ehineſen 96% 96˙½ Denver Pr. 9— 59— 9% Conſols 84% 84ʃ1½ Atchiſon Pr. 87½ 87— e, Italiener 101½ 1005J. Loutsv. u. Nafhv. 97— 97— % Griechen 59/ 49½% Union Paeiſte 124½ 122 %0 63ʃ%5 325 Unit. St. Steel com. 27% 27½ Spauier 93— 91˙% ref. 91¾ 92— Türken 94 94— Eriebahn 177% 171) 85— 85½¼ Tend.: lräge. 31½¼ 31½ Debeers 19% 181 81½% 81½/Chartered 1——* Goldſields 12%5 17½ Randmines 67% 67—Caſtrand 4— 4% 81˙% 81% Tend:: ſtill. 8 Bud apeſt, Wetter: Bewölkt. 8. Januar.(Telegramm.) Getreide marktz 7. 4 8. per 50 kg. per 50 ke azen per April 1274 12 76 willig 1259 12 50 befeſtigt „„ 10 47 10 48 1033 1034 oggen per April 1139 11 40 ruhig 1116 1117 beſeiigt 908 909 Hafer per April 828 8 29 ruhig 820 8 21 befeſtigt b. ee ee läts per Mat 714 715 willig 707 7009 befeſtigt Koßlrapz p. Aug: 16 70 13 80 fleng 14 50 16 60 rußig Berliner Effektenborſe. Berlin, 8. Januar.(Schluskur .) 14 1»omparden Nuſſennoten 214.25 5 27.00.80 4% Puff. Anl. 1902 80 90 8 ranada Pgeiſte 156 40 155 85 31½%% Neichsank. 93 80 93.9 Gamburg. Racke! 116 70 117 80 gzeh Peichsanleſhe 82.30 82 40 Nordd. Klond 105 20 105.70 40% Rad. St.⸗Anl. 10040 100.— Fynami! Fruſt 130 75 161 25 3½ B. S. Sbi. 1900 92 10—. oicht⸗ u. Kraflanl. 148.—'2 3½ o% Payern 92.40 92 40[ Agchumer 195.— 195— 40% Heſſen—.— 93 40 gpnſofivatſon 30% Heſſen 82 25 81.— Dortmunder 56.20 356 60 3e% Sachſen 83.5 88 l0 Helſenkirchner 187 70 186 70 4% Pfbr. Nß. W. B. 96 70 96 50[ Sarpener 197.50 197 70 50%½% Chineſen 100 0 101—Sibernia ee 4% Ifaliener 103 40 103 50 Kürder Rergwerlfne—.——— 4½ Kavaner(neu) 82.30 88 90 Hourabütte 217 90 217.70 1Séoer Ldbe 150 40 150.60] nüznir 171 40 171 85 4% Baatad⸗Anl. 85.10 84.90 peck⸗Montan 106.50 196.— ſtredifaktien Wuürm Revier Berk.⸗Märk. Banf 149 60 Anfſin Treptow 375— 374.— Berl. Handels⸗Geſ. 155.39 155 Araunk.⸗Brit, 166 70 164 50 Darmſtädter Banl 126.40 126 D. Stemzeuawerke 229 70 228 320 10 325.— Dilſſeldorfer Wag. 628.50 617— Deutſch⸗Aſtat. Ban 1.— 163.— Elberf. Farben(alt) Deutſche Ban!(alt) 229.60 280 20 1 „(ig.)—.———deſtereg. Alkaliw. 197.7 2.— Dlisc.⸗Kommandik 171 10 17170 Kollktämmerei⸗Akt. 132— 134.7 Tresdner Bank 139 10 139)hemiſche Cbarlot. 11˙3—184— Rhein. Kreditbanl 124.— 134.— Fonwaren Wiesloch 99 50 98— Schaaffb. Bankv. 135 50 136.— Zellſtoff Waldhof 313— 314.50 vübeck⸗Büchener 181 80 182 70 Cellulote Koitheim 221.20.1 20 Staatsbabn 145.— 145.— J Rüttgerswerken 142.— 141.50 Privat⸗Discout 5% 95 W. Berlin, 8 Januar.(FTelegr.) Nachborſe. Fredit⸗Attien 199 60 200 10 J Staatsbahn 144 70 145— Diskonio Komm. 17,50 17180 Lombarden 27.60 2780 Berliner Produktenbörſe. Berlin, 8. Januar.(Telegramm.)(Prod uktenbörſe. Preiſe in Mart pro 100 kg. frei Berlin netto Kaſſe. 7. 8. 7. 8 Weizen per Mai 229— 228.— Mais per Mai 158 25 138 25 „ Juli——„ Juli 555 „ Sept,———— 1—.——.— Roggen per Mar 216 215 50 Rüböl per Jan. 6·.70 68 30 „Juli 209 50„ Mai 688 40 69 20 8„ Sevt.———— l 67 50 68.20 Haſer per Mar 179..178.75 Spiritus 70er loco—— „ Julti-.— beizenmehl 3150 31 50 5—.——— AKoagenmehl 29.20 29.20 Liverpool, 8. Januar.(Anfangskur ſe.) 7. 5 8. Weizen per März 8(0½% willig.— ¼ ruhtg 05„ Mai.116.118% Mais pei Jan..05¾/, ruhig.05% ruhig „Feb..04¼%.05/ **„„ Telegravhiſche Haudelsberichte. Ka liſyndikat. Wie gemeldet wird, beruft das Syndikat wie wir hören, mit dem Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Koh⸗ len⸗Syndikat, zugleich mit dem ihm angeſchloſſenen Verband Süddeutſcher Induſtrieller, der für Süddeutſchland bekanntlich be⸗ reits beſtimmte Zuſagen erhalten hat, in direkter Verhandlung über die fünftige Preisgeſtaltung und ziveckmäßige Lieferungen. Kohlenſyndikat. Wie gemeldet wird, beruft das Syndikat die nächſte Geſeliſchafterverſammlung auf den 21. Januar ein. Bei dieſer Gelegenheit ſoll u. a. eine Kommiſſion gewählt wer⸗ den, die ſich mit der Verlängerung des Syndikats zu beſchäftigen haben wird. Unter der Firma Pfaudler Akt.⸗Geſ. in Schwetzingen hat ſich ein Unternehmen gebildet, das die JFortführung der Geſchäfte der Pfaudler Company in Rocheſter(Vereinigte Staaten) der Er⸗ finderin glattemaillierter Stahlgefäße bezweckt. Insbeſondere wurde der neuen Geſellſchaft das Recht zur Herſtellung der Pfaudler Tanks, die in der Brau⸗Induſtrie Verwendung finden übertragen. Die bisherigen Vertreter der amerikaniſchen Fir⸗ ma, die Herren M. Altſchul Söhne in Mannheim, ha⸗ ben die Vertretung, die durch die Errichtung der Schwetzinger Werke gegenſtandslos geworden iſt, niedergelegt, dafür iſt Herr Oskar Altſchul in den Vorſtand der Schwetzinger Werke ein⸗ getreten. Neue Aprozeutige württembergiſche Staatsanleihe. Die württembergiſche Finanzverwaltung enkfaltet bei der Deckung ihres diesjährigen Anleihebedarfes eine bemerkenswerte Eile, indem ſie ſchon jeht die Begebung einer neuen zprozentigen Anleihe von 30 Millionen abgeſchloſſen hat. Offenbar hat die Ankündigung der neuen preußiſchen Staatsſchuldanleihe die württembergiſche Anleihe⸗Operation beſchleunigt; ebenſo wie Preußen will auch Württemberg den gegenwärtigen Anlagebegehr zu Gunſten einer neuen Anleihe ausnützen, was der Regierung auch um deswillen angezeigt erſcheinen mag, als nach der„Frkf, Ztg.“ im Frühjahr aller Wahrſcheinlichkeit nach neue große Anleihen des Reiches und vielleicht auch eine weitere Anleihe Preußens zu erwarten iſt. B. Frankfurter Vörſe. Die Zulaſſung der M. 18 Mill. Aproz. Frantfurter Stadtanleihe von 1907 zur Notierung im öffentlichen Börſenkursblatt wurde genehmigt. * Augsburg, 8. Jan. Die nerei und Webe rei verteilt eine Dividende Drittel(im Vorjahr 13 ſieben Zwölftel Prozent!). * Berlin, 8. Jan. Heute nachmittag findet eine Beratung ſtatt über den Wunſch des Hamburg iſchen Staats eine 60 MNillionen⸗Anleihe zu begeben. Zinsfuß und Charakter der neuen Anleihe ſteht noch nicht feſt. 4 Berlin, 8. Jan. Der Status der Reichsbank lätzt ſich noch nicht überſehen. In den erſten Tagen erfolgten wie immer noch große Anſprüche, dann waren die Rückzahlungen be⸗ deutend, beſonders auf dem Lombard⸗Conto wurde feft szurückgezahlt und zwar wird der zurückgezahlte Betrag auf etwa zwei Drittel aller Lombardkonto geſchätzt. Auch die Wechſeleingänge ſind be⸗ deutend, da viele kurze Wechſel zum Diskont gegeben waren. Die Frage einer Diskontermäßigung gilt noch nicht für ſpruch⸗ reif, ſchon wegen der Höhe der Deviſenkurſe, ſodaß man vorausſicht⸗ lich auch noch den Ausweis vom 15. Januar abwarten wird. Der neuernannte Präſident der Reichsbank, Herr v. Haven ſtein, übernimmt ſofort ſeine Stellung und das Mitglied des Direkto⸗ riums, Frommer, wurde zum Wirkl. Geh. Oberfinanzgrat, mit dem Range der Räte 1. Klaſſe ernannt. Berlin, 8. Jan. Das Gericht beſtätigte den Vergleich Haunſtätter Spin⸗ von 16 ein auf Baſis von 20 Prazent im Konkurſe des Waaren Haufſes Ar, Pfingſt u. Eo in Aerlisgss,.˖— * London, 8. Jan. Für dieſe Woche wird bereits ein grö⸗ ßerer Goldexport nach Argentinien arrangiert. St. Paul, 8. Jan. Die Beamten der Chicago Gre* Gaſtern GEiſenbahn ſtellen in Abrede, daß die Einſetzung eines Recivers für die Bahn in Ausſicht genommen ſei. Wie ver⸗ lautet ſoll der Präſident der Bahn, Speckeh, welcher ſich gegenwärtig in London aufhält, dort die Bezahlung der öprozentigen, im März en, in Gold zahlbaren Zinſen, die in Höhe von 3 34k2 545 Tollar aufzutreiben ſind, in befriedigender Weiſe geordnet haben. .t. Paul, 8. Jan.„Newyork Tribune“ ſchreibt, die Kriſis in der Angelegenheit der amerikaniſchen B chnen ißt erreicht. Der in London ſtattgehabte Beſuch des Präſidenten der Chicago Great⸗Eaſtern Bahngeſellſchaft Speckey war bisher er⸗ folglos. Eine weitere Beſprechung ſoll heute nachmittag erfolgen, deren Ausgang mit Spannung erwartet wird. Falls auch dieſe er⸗ folglos verläuft, werden die Vertreter der Noten der amerikaniſchen Bahn ſich an das Gericht der Vereinigten Staaten in St. Paul wenden, um die Ginſetzung eines Recivers zu erwirken. Newhork, 8. Jan. Die Diamantenfirma Witte n⸗ houſen hat ihre Inſolvenz erklärt. * Waſhington, 8. Jan. Die Ausſichten der Ald⸗ richbill, betreffend die Banknotenreform, haben ſich ſehr ge⸗ beſſert, nach Ausſchaltung der Cleringhouſe⸗Garantie. Wahr⸗ ſcheinlich ſchließt der Senat noch die Eiſenbahnbonds von der Unterlagsfähigkeit aus und läßt dafür Staats⸗, Gemeinde⸗ und County⸗Bonds bis zu 90 pCt. des Marktwertes als Unterlage zu. Sprecher Cannon hat ſich während der Vertagung in den Weſtſtaaten davon überzeugt, daß die wirtſchaftliche Depreſ⸗ ſion ſchwerer iſt, als ſie die PrZeſſe darſtellt. Er iſt des⸗ halb jetzt für die Genehmigung der Aldrichbill. ** Hebeyſeeiſche Schiffaßris⸗Felegromme. New⸗pork, 6. Januar.(Drabtbericht der Red Star Line, Ant⸗ werven. Der Dampfer„Viderland“, am 28 Dezbr. von New⸗Nork ab, iſt heute bier angefommen. Anttnerpen, 7. Januar. Drabtbericht der Red⸗Star⸗Line in Antwerpen. Der Dampfer„Zeeland“, am 28. Dezbr. von New⸗Pork, ab, iſt heute hier angekommen. Mitgeteinn durch das Paſſage⸗ und Reiſe⸗Burenu Gund⸗ lach& Bärentlau Nachf. n Mannheim, Bahnhofplatz Nr. 77* direlt am Hauptbahnhof. 5 85&« ee. Marx& Goldschmidt. Mannheim Telegramm⸗Adreſſe: Margold, Fernſprecher: Nr. 56 und 1637. B 8. Jannar 1908. Proviſionsfrei! Verse Wir ſind als Selbſirontrahenten 1 unter Vorbehalt: 5„ —.....k———————ä̃̃ñ— .⸗G. für Mühlenbetrieb, Neuſtadt a. d. H. 117— Atlas⸗Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Ludwigshafen M. 280— Badiſche Feuerverſicherungs⸗Bank— M. 230 Badiſch⸗ Ziegelwerke,.⸗G., Brühl 448— Benz&, Co., Rheiniſche Gasmotoren, Mannheim 170— Brauerei⸗Geſellſchaft vorm. Karcher, Emmendingen 29 zer— Bruchſgler Brauerei⸗Geſellſchaft 94— Bürgerbräu, Ludwigshafen— 280 Chemiſche Fabrik Heubruch— 3s8 zfr Daimler Mitoren⸗Geſellſchaft, Untertürkheim, Lit. a.— 280 0 2 42 6 Lit.„ 65öfr Fahr Gebr.,.⸗Geſ., Pirmaſens 140— Filterfabrik Enzinger, Worms Flink, Eiſen⸗ und roncegießerel, Mannheim 87— Frankenthaler Keſſelſchmiede 963ft— Fuchs, Waggonfabrik, Heidelberg 155— Herrenmühle vorm. Genz, Heidelberg 116— Lindes Eismaſchinen 175 173 Linoleumfabrik, Maximilianzau 119— Lochringer Baugeſellſchaft, Metz 85⁵— Lux'ſche Induſtriewerke,.⸗G. Ludwigshafen 100— Maſchinenfabrik Bruchſal, Schnabel& Henning 330— Mosbacher Aktienbrauerei vorm. Hübner 97— Neckarſulmer Fahrrad— 154 Pfälziſche Mühienwerke, Schifferſtadt 124— Nheinau, Terrain⸗Geſellſchaft— 1083fr Rheiniſche Automobil⸗Geſeuſchaft.⸗G., Mannheim 120— Rheiniſche Merallwarenfabrik, Genußſcheine M. 210— Rheiniſche Schuckeri⸗Geſellſchaſt, Mannheim 108— Rheinmühlenwerke, Mannheim 6— 142 Rheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Mannheim 115— Rombacher Portland⸗Cementwerke— 123 Stahlwerk Mannheim 55 106 Süddeutſche Jute⸗Induſtrie, Maunbeim 170 5 Süddeutſche Kabel, Kannheim, Genußſcheine— M. 90 Unionwerke,.⸗G., Fabriken f. Brauerei⸗Einrichtungen— 140 Unionbrauerei Karlsruhe 66— Vita Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Mannheim— M. 300 Waggonfabrik Raſttt 10⁴— Waldhof, Bahngeſellſchaft— 703fr Immosbiliengeſellſchaft— 65 zfr Weſtendbau⸗Geſellſchaft in Karlsruhe 87 zfr— Zuckerfabrik Frankentgal 330 2* 1 ————....—— Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldeubaum; für Kunſt, Feuilleton und Vermiſchtes: Alfred Beetſchen; für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: Rich. Schönfelder; für Volkswirtſchaft u. den übrigen redaktionellen Teil: Karl Apfel; für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Franz Kircher. Druck und Verlag der Dr. H. Haas ſchen Buchdruckerei, G. m. b..: Direktor: Eruſt Müller.—* Für Frühſtück 25 und Abendbrot ind Mondamin-Milch-Gerichte nicht nur nahrhaft, ſondern auch leicht verdaulich. Mondamin⸗Milch⸗Flammeri, Eier⸗Flammeri und Mondamin⸗Chocoladen⸗Eierereme. Alle munden gut! Ausführliche Nezepte v. Brown& Polſon, Berlin C. 2, 85.2 Welnrestaurant Schlunp E2 Forrmals Sresr. Morgen Donnerstag Schlachtfest wonn höfllehst eiuladet 7657 Anton Schlupp⸗- 3 3 —— — — * Mannheim, den 8. Januar 1508. Mekäuntmachung. Die Inbaber der jetzt verfallenen Pfanbſcheiue vont Monat Dezem⸗ ber 1906 über Goldpfänder(rote Scheine) Lit. A Nr. 76850 bis mit Nr. 79490 über Kleider⸗ u. Weißzeugpfänder (weiße Ilt. B ir. 44235 bis mit Nr. 49054 und(grüne Scheine) Lit. OCNr. 626330 bis mit N r. 66559 jerner vom Monat Juni 1907 über Spar kaſſenbücher(blaue Scheine) Li. D Nr. 66 bis mit Nr. 69 werden aufgefordert, ihre Pfänder ſpäteſtens im Laufe des Monats Januar 1908 auszulöſen, an⸗ dernfalls dieſe Pränder zur Verſteigerung gebracht werden. Mannheim, 8. Januar 1908. Städtiſches Leihamt: Hormann 31076 Jwaungs berſteigerung Nr. 12649. Im Wege der Zwangsvollu leckung ſoll das in Mannheim belegene, im Grund⸗ buche von Mannbeim zur Zeit der Eintragung des Verſteiger⸗ ungsvern erkes auf den Nomen der Pauline geb. Leppla Ebe⸗ frau des Maurermeiners Egi⸗ dius Münd in Mannheim ein⸗ getragene, na⸗ 8 beſchriebene Grundſtück a 75371 Montag, 13. Jauuar 1908, vormittags 9½ Uhr durch das unterzeichnete Notariat in deſſen Dienſträumen in Mann⸗ heim B 4, 8 verſte gert weiden. Der Verſteigerungsvermerk in am 29. Augun 1907 in das Grundbuch eingetragen worden Die Einſicht der Mittei. lungen des Grundbuchamts, ſowie der übrigen daß Grund⸗ ſtück betreffenden Nachwei⸗ fungen, insbeſondere der Schützungsurkunde iſt jeder⸗ mann geſtattet. Es ergeht die Aufforderung, Rechte, ſoweit ſie zur Zeit der Eintragung des Verſteige⸗ rungsvermerkes aus dem Grundbuch nicht erſichtlich waren, ſpäteſtens im Verſtei⸗ gerungstermine vor der Nuf⸗ ſorderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger wider⸗ ſpricht, glaubhaft zu mac⸗ en, widrigenfalls ſie bei der Feſt⸗ ſtellung des geringſten Gebots nicht berückſichtigt und bei der Verteilung des BVerſteige⸗ rungserlöſes dem Anſpruche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden. Disjenigen, welche ein der Ver ſerung entgegenſtehen⸗ des ht haben, werden auf⸗ gefordert, vor der Erteilung des Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des Vexfahrens herbeizu⸗ führen, widrigenfalls für das Recht der Verſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten Gegenſtandes tritt. Beſchreibung des zu verſteigernden Grundſtückes. Grundbuch von Mannheim, Band 8 5 Helt 30, Beuandsver⸗ zeichnis J. Lagb. Nr. 5774 8, Flächeninhalt 3 95 qm Hofraite im Kieinfeld Windmüyluraße, Ecke der Wei⸗ denſtraße. Hleram ſteht ein im Nohbau beftudliches Wohnhaus geſchätzt zu 60,000.— M. Mannheim, 18. Novbr. 1907. Großh. Notariat III als Vollſtreckungsgericht. Dr. Eljaſfer. Ein tüchtiger, 75 ſetzter, evaug. 707 junger e möglichſt aus der Nahrungs⸗ mittel⸗Brauche per 1. Mürz geſucht. Wenn derſelbe über größeres Kapital verfügen kann, es wäre Ausſicht auf Beteiligung vor⸗ Dankſagung. Das Waiſenhaus der Familie Weſpin⸗Stiftung erhielt aus Anlaß der verfloſſenen Weih⸗ nachtsfeier folgende Geſchenke. a) Geld. 1. Vom Vorſtand derGeneral⸗ fechtſchule Lahr, Verband Mannheim 30 Mk.— 2. Durch Herrn Bürgermeiſter v. Hol⸗ lander Von Frau Präſident K. 5., von Herrn E. v. H. 5 M.— 3. Durch Herrn Archi⸗ tek en und Stiftungsratsmit⸗ glied A. Ludwig: Von G. H. 10., von E. E. 10., von H. S. 10., von M. H. 3., von A. L. 10 M.— 4. Durch Herrn Kramer, Stiftungsrats⸗ mitglied: Von Herrn Sch. 30 M. von Herrn Smr 20., Zlr. 10 M. von Herrn H 10M.. von Frau Whm. 4 M, von Hrn Lel. 0 Mk., von Herrn Nir. 10., von Herrn Ulh. 5., von Herrn Kfim. 5., von Herrn Hfm. 10 M, von Hrn. Res. 10., von Herrn Dr. Brnu. 10 Mk., von Herrn Hd. 20., von Herrn Brs. 5., von Herrn Stns. 10., von Herru Kr. 10., von N. N. §. Durch Hru. Glaſer⸗ meiſter Lamerdin, Stiftung!⸗ ratsmitglied: Von Herrn L. L. 10.. P. K., 10., F. 8. B. 10., K. K. 5 13 A. 10., 95 3., K. F 35„M. B. 5., W. B. 5 M, K. u. H. 5., K. K. 5., H. H. 5., R. V. 3., Gebr. Sch. 5.., H. K. 5., W. 5., J. B. 3 M.„A. B. 4 M. 8, B. M. J 5. 3 M. K. R. ., F. H. 2 M.— 6. Durch Hin. Stadirt. u. Stiftungsrats⸗ mitglied Foshag: Von Hrn. M. 8. 2., von M. S 1., .2., Gebr. R. 1 M, N. K. 3 M, W. B 5., S. K. ir. 2., A. St 2., H. S. 17 50., K. A. J. 50., M. M. 1 M. F F. U. 1., F. 5 50 1 5 F. 3 M, A. J. 2., M. 1 M, G.., 2., . Sch. 2 M. Frau 1. 1., R. B. 1., Ch. H. 1 M. G. K. 1 M. u. 3., J. D. 1 M. G B. 50 Pfg., Sch. 3 M,„P. A. 1., G. F 1 M. J. Th. 1 M, F. Sch. 2., Ph. K. 50 Pfg. G. W. 4„ N. U. 3 M. Ph..50 M. L. 2., 11 1., D. W. 50 Pfg., Flau G. 50 Pfg., P. 50 Pfg. Jam..5.,U 2 M. 5 M. V. K. 5 Pi., W. Sch. G. H. 50 Pfg. 9. B. L. M, K. M. M 125 GSle 3 M. Dr. A. 4., . 5., G. 8., 8 M. B. 3 M,, Fr.. 8 M. d. N. 1., N. N. 1., H. 5 B. 3., K 1 M, ., F. 3., 2 St. 2., W. e ., F. 5., Dr. 5 Mk., 7. Durch Herrn Leo, Stiftungs⸗ ratsmitglied 22 M— 8. Durch Herrn Bankdirektor Teſcher, Stiftungsratsmitglied 50 M. — 9. Durch Herrn Hausvatei Eckert: U. 10., F 5., Hpil. G. 3., H. 1., 3. 1., Frau H. 2., Pfr. b) Naturalien. Von Herrn J. G. Nachf. 15 Meter Hemdenſtoff, J. B. Chriſtbaumſchmuck, H. u Cie. ee Frau K. 6 Federkaſten, Bilderbücher, Gummif. Neck Gummi⸗ ſpielwaren, Frau H. W. 12 Pfd. Obſt, G. u. H. 10 Pfd Gries, 2 Flaſchen Wein, G. A. 10 Pfd. Aepfel und Nüſſe, Metzger Sch. 5 Pfd. Lponer⸗ u. Schinken⸗ wurſt, Bäcker G. 44 Bretzeln, Frau K. G. W. 60 Fleiſch⸗ würſte, Kfm. W 6 Paar Hoſen⸗ träger, Bäcker H. verſchiedenes We hnachtsgebäck und Aepfel. 5 — — 185 dern den herzlichſten Dank in General⸗Anzeiger. (Abendblatt.) unſerm und dem Namen der Beſchenkten aus. 31084 Mannheim, 4. Jan. 1908. Der St ftungstat der Familie Weſpin⸗Stiftung . ollan der. fuft.7. à 1 Mark des Bad. Landesvereins. Nur Geldgewinne. Ziehung in kurzer Zelt. Ssgenme aine Iinig 44000 NM. 2 Hauptgewinne 20000 N. 586 Gewinne 14000 M. 2800 Gewinne 10000 M. Lossa“, Loso 10 M. Potto u. Liste 80pfg versendet 5 General- D. J. Stürmer, Langestf. Langesit: 10⁰ ln Mannheim: M. Herz- berger, E 3, 17, A. 8 R 4, 10, C Struve, Hochschwen⸗ der,& Engert, Neue 2., Neues Mannh Volksblatt, Bad. Generalanz., C. Kireh- r, X. Dreesbach. egsueesnf eſpus Vule Wierderverkäufer geauelit isoppof AT utt Fieſſche Honuden Angel-Schelllische Friſche Holländer Cabllau treffen morgen ein. Carl Fr. Bauer, LI, 13, a. d Neckarbrütke. Telephon 1377. 56535 eeingetroffen. 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Schloſſer Karl Ehinger e. T. Eliſabeth 4. Verſ⸗Beamte N Wilh. Schmidt e. T. ohne Vornane 29. Schloſſer Wilhelm Albrecht e. T. Hildegard Irleda 1. Eiſenbohrer Johannes Böhm e. T. Frieda Marta. 6. Kaufmann Wilh. Weber e. T Nog Marie Anna 30. Verwaltungsaſſiſtent Karl 7 iedrich Klank e. S. Friedrich. 3. Eiſengießer Philipp Fiſcher c. S. Franz Erwin. 5. Tagl. Eugen Kolb e. T Ling T 11 5 29. Deisratnsmalt Guſtav Krautter e. T. Helene Agnes. 1. Rangierer Wendelin Beyerle e. T Anna Amalie. 3. Jugenſeur Rudalf Rüde e +. 6 97. 5 N 7 J 1— rika An neliſe Na, 12 31. Jabrikarbeiter Leonhard Gleich e. T. Chriſtine Juliane. 5 Vorarbeiter Johann Heinrich e. S. Artur Emil.] 6. Fabrikarbeiter Johann Gbrd Eitle e. S. Fror. 29. Kaufmann Wilhelm Otto Vögele e. S. Karl Ludwig. 1. Fabrikarbeiter Georg Schröder e. T. Eliſe. 1. Bahnae Bo 29 8 1. Bahnaſſiſtent Franz Ioh. Baumaun e. S Walle Nuadolf 1. Inpalide Johann Georg Bürkle e. S. Exuiz 1. Rangierer——0 Hertlein e. T. Erunag. 5 Albert. . Schneider Karl Huhn e. S. Erwin. VVV 1 2. Schlaſſer Albin Weisengel e. T. Kite. F77... ĩͤ Abounement: 50 Pfennig monatlich. Trägerlohn 10 Pfennig. Durch die Poſt bezogen inkl Poſt⸗ gufſchlag M..91 pro Quartel., Telephon: Redaktion Nr. 377. Amts⸗ und Kreisverkündigungsblatt. Inſeratz; Mie Kolonel⸗Zeile— 2 Pis. Auswärtige Inſerate 80„ Die Reklame⸗Zeile„„ 1 Marr eeeeeee Expedition Nr. 218. Nr. 5. WMitlwoch, den 8. Jauuar 1908. 118. Jah gang. Betanntmachung Die Frühjahrsprüfung für den einjährig⸗freiwilligen Dienſt betr. Die Frühjahrsprüſung zur Erlangung der Berech⸗ kgung zum einjährig⸗freiwilligen Militärdienſt wird im Laufe des Monats März d. J. ſtattfinden. Anmeldungen, in welchen das Geſuch um Zulaſſung Zur Prüfung auszuſprechen iſt, ſind ſpäteſtens bis zum 1. Februar d. J. anher einzureichen und ſind denſelben anzuſchließen: 3) ein von der zuſtändigen Behörde ausgeſtelltes Geburtszeugnis; b die nach Muſter 17a exteilte Einwilligung des ge⸗ ſezlichen Vertreters mit der Erklärung, daß für die Dauer des einjährigen Dienſtes die Koſten des Unterhalts mit Einſchluß der Koſten der Aus⸗ 5 rüſtung, Belleidung und Wohnung, von dem Be⸗ werber getragen werden follen; ſtatt dieſer Er⸗ Hlärung genügt die Erklärung des geſetzlichen Ver⸗ treters oder eines Dritten, daß er ſich dem Be⸗ werber gegenüber Tragung der begeichneten Koſten verpflichte und daß, ſoweit die Ke der Militärverwaltung beſtritten werden, er ſich dieſer gegenüber für die Erſatzpflicht des Bewerberz als Selbſtſchuldner verbürge. Die Unterſchrift des geſetzlichen Vertreters und des Dritlen, ſowie die Fähigkeit des Bewerbers, des geſetzlichen Vertreters oder des Dritten zur Beſtreitung der Koſten iſt ubrigkeitlich zu beſcheinigen. Uebernimmt der ge⸗ ſetzliche Vertreter oder der D dur Dritte die in dem Vor⸗ ſtehenden bezeichneten Verbindlichkeiten, ſo bedarf ſeine Erklärung, ſofern er nicht ſchon kraft Ge⸗ ſetzes zur Gewährung des Anterhalts verpflichtet ift, der gerichtlichen oder notariellen Beurkundung; e Unbeſcholtenheitszeugniſſe bom 14. Lebensjahre an. Sämtliche Papiere ſind im Original einzureichen. Auch hat der Prüfling einen von ihm ſelbſt geſchrie⸗ henen Lebenslauf beizufügen und in der Meldung anzu⸗ geben, in welchen zwei fremden Sprachen(lateiniſch, Zriechiſch, franzöſiſch und engliſch oder ſtatt des letzteren ruſſiſch) er geprüft zu werden wünſcht. Bezüglich der Wiederholung der Prüfung beſtehen folgende Grundſätze: Beſteht ein Bewerber die Prüfung vor der Prüfungs⸗ kommiſſion nicht, ſo iſt eine einmalige Wiederholung zu⸗ LJäſſig. 85 0 auch dieſe erfolglos, ſo darf der Bewerber bon der Erſatzbehörde dritter Inſtauz nur in ganz beſondereit Ausnahmefällen zum dritten Male zur Ablegung der Prüfung zugelaſſen werden. In dem Geſuch um Zulaſſung zur Prüfung iſt daher auch anzugeben, ob, wie oft und wy ſich der Bewerber einer Prüfung vor einer Prüfungskommiſſton berekts unterzugen hat. 11957 Karlsruhe, den 2. Januar 1908. Prüfungskommiſſion für Einjährig⸗Freiwillige: Der Vorſitzende: Föhrenbach. Oeffentliche Aufforderung. Die Anmeldung zur Stammrolle betreffend. In Gemäßheit des 8 25 der Webrordnung werden die Militärpfl chtigen, welche bej dem Erſatzgeſchäſt den Jahres 1908 meldepflichtig ſinb, aufgeferdert, ſich zur Stammrolle anzu⸗ melden. 1. Zur Anmeldung ſind verpflichtet: a) alle Deutſche, welche im Jahre 1908 das 20, Lebens⸗ jaer zurlickleagen, alſo im Jahre 1888 geboren find; 5) alle frit er geb renen Deutſchen, über deren Dienſt⸗ pflicht noch nicht endgüftig, durch Ausſchließung. Ausmuſterung, Ueberweiſung zum Landſturm, zur Erſatzreſerve oder Marine⸗Erſaureſerve oder durch — Aushebung für einen Truppen⸗ oder Marſmetell entſchieden iſt, ſofern ſie nicht dur) die Erſatz⸗ bebörden von der Anmeldung ausdrückich ent⸗ bunden oder über das Jahr 1908 hinaus zurlück⸗ geſtellt wurden, . Die Anmeldung erfolgk bei dem Gemeinderat des⸗ jent en Ortes an dem der Mulitärpflichtige ſeinen auernden Aufen halt hal. Hat er keinen dauernden Aufenthalt, o muß die Anmeldung an dem Orte des Wo nſitzes und beim Mangel eines inländiſchen Wohun⸗ ſitzes an dem Geburtsort, oder weunn auch dieſer im Ausland liegt, an dem letzten Wohnſitz der Ektern geſche en. 3. In der Militärpflichtige von dem Orte, in dem er fich nach Ziffer zu mel en hat, zeitig ahw⸗ſend ſo haben die Eltern, Vormünder, Lehr⸗, Brod⸗ oder Fabrikherin die Verpflchtung zur Anmeldung. te Aumeldung hat vom 15. Januar bis 1. Februar zu geſchehen. Sofern ſie nicht am Geburtsort erſolgt, iſt ein Geburtszenguiß vorzulegen. Bei wiederholfter Aumeldung müſſen die Looſungsſcheine vorgelegt werden. 5. Wer die vorgeſchriebene Meldung unterläßt, wird mit Gieldſtrafe bis zu 50 Mark oder mit Haft bis zu brei Tagen beſtraft. Die Anmeldung der in der Stadt Mannheim wohnhaſten Militärpflichtigen erfolgt auf dem Kauf⸗ auſe zu Maunheim 3, Stock, Zimmer No. 119, der un Käferthal Waldhof Wohnenden auf dem Rat⸗ haus in Käferthal und der in Neckarau Wohnenden auf dem Rathaus in Neckarau und zwar vormitiags von—i“ und nachmittags von—3 Uhr, In Sonntagen und Feiertagen, ſoſpie 27. Jauuar bleiben die Bureauz geſchloſſeu. 3105g Maunheim, den 6. Januar 1908. Stadt⸗Rat. Martin. 4. Layer ntk„annheimer Privat-Detextiv-Institut 77 f U5 Adoltf Maier, Pollselbeamter u. D. TJelephan Hos, Manmhei A ½s besorgt Uberall gewissenhaft und dlekret Ermſtlelungan über Vermsgens- u. Kamilienverhältnsse und Vorlebeu, scwie Er. rorschungennsech Bewelsmaterial in Kriminal- u. Ctellprozessen Heimliche Beobachtumngen uu Leberwachungen. Senial: Beschaffung von Bamelsmaterlal in Slescheldtungs. d Aliimemtatiounprosesgeu. 75 Mit allen Plätzeu der Wl Bekanntmachung. Meldung der zum Einjährig⸗Frei⸗ willigendienſt Berechtigten betr. Nr. 79 M. Auf nachſtehende Beſtimmung des 8 93 Ziffer 2 Wehr⸗Ordnung werden hiermit die Beteiligten be⸗ ſonders hingewieſen. 11901 „Beim Eintritt in das militärpflichtige Alter hahen ſich die zum Einſährig⸗Freiwilligendienſt Berechtigten, ſoſern ſie nicht bereits vorher zum aktiven Dienſt eingetreten ſind, ſowie dieſenigen Milttärpflichtigen, welche gemäß 8 89 Ziffer 3 die Berechtigung zum Einjährig⸗Frelwilligendienſt bet der Prüfungs⸗Kommiſſion nachgeſucht haben, bei der Exfatzkommiſſion ihres Geſtellungsortes ſchriftlich oder mündlich unter Vorlegung ihres Berechtigungsſcheines, ſo⸗ ſern ihnen derſelbe bereits behändigt iſt, bezw. unter Vor⸗ legung des Befähigungszeugniſſes zum Seeſtenermann zu melden und ihre Zurückſtellung von der Aushebung zu be⸗ antragen. Militärpflichtige, welche dieſer Meldung ſpäteſtens bis zum 1. Jebruar d. J. nicht nachgekommen ſind, haben gemäß 39 Reichsmilitärgeſetz, g 93 Ziff. 4, 28, Ziff. 7 Wehr⸗ ordnung Gelsſtraſen bis zu 89 Mark oder Haſt bis zu 3 Tagen zu gewärtigen.“ Die Gemeinderäte des Amtsbezirks werden angewieſen, diefe Berfügung alsbald in ortsüblicher Weiſe bekannt zu geben und den Vollzug anzuzeigen. Mannheim, den 2. Jauuar 1908. Der Zivilvorſitzende der Erſatzkommiſſion des Aushebungs⸗ beölreks Maunheim: J..: Eppelsheimer. Bekanntmachung. Den einjährig⸗freiwilligen Militärdienſt betr. Nr. 74 M. Bei der Prüfungs⸗Kommiſſivn für Ein⸗ tährig⸗Fretwillige laufen zahlreiche Geſuche um Zulaſfung zum Einfährig⸗Freiwilligendienſt verſpätet oder unvollſtän⸗ dig ein. 11906 Es wird deshalb darauf hingewieſen, daß die Berechti⸗ ung zum Einjährig⸗Freiwilligendienſt nicht vor vollendetern 7. Lebensjahre nachgeſucht werden kann und ſpäteſtens bis zum 1. April des erſten Miltärpflichtſahres(d. h. 1. April deslenigen Kalenderjahres, in welchem der Fflichtige das 20. Lebensjahr exreicht) erlangt ſein muß. Die Berechtigung wird bei derſenigen Prüfungs⸗Kom⸗ mifſton nachgeſucht, in deren Bezirk der Wehryflichtige iſt,(d. h. ſeinen dauernden Aufenthalt Hat!. Die im Großherzogtum Baben Geſtellungspflichtigen haben ihre Geſuche an die Prüfungs⸗Kommiſſion für Ein⸗ jährig⸗Freiwillige in Karlsrühe zu richten. Wer die Berechtigung nachſuchen will, hat ſich bei der bezeichneten Prüfungs⸗Kommiſſiogn ſpäleſtens bis gum 1. Febrnar des erſien Militärpflichtiahres ſchriftlich zu melden. Dieſer Meldung iſt beizufügen: a) ein Geburtszeuguts; b) ein Etuwtlligungs⸗Atteſt des Vaters öder Vor⸗ mundes mit der Erklärung über die Bereit⸗ willigkeit und Fähigkeit, den Freiwilligen wührend einer elnſährigen aktiven Dienſtzeit zu hekleiden, auszurüſten, ſowie die Koſten ſütr Wuhnung und Unterhalt zu übernehmen. Zie Fähiakeithierzu iſt obrigteitlich beſcheinigen zu laſſen. D esbezügliche Beſcheinigungen werden von den Bürgermeiſterämtern(hier, Kaufhaus II. Stock, Zimmer Nr. 4) ausgeſtellt. Die Fähig⸗ keit zur Beſtreitung der Koſten iſt dem Bürgermeſſteramt durch VBorlage von Bermögensnachweiſen, Steuerzetteln ze. darzutun, chein Uubeſchoktenheitszeuguis, welches für Zög⸗ linge von höheren Schulen durch den Direktor der Lehranſtalt, für alle übrigen jungen Leute durch die Polizeiobrigkeit oder ihre vorgeſetzte Dienſtbehörde auszuſtellen iſt. Sämtliche Papiere ſind in Original einzureichen. Außerdem bleibt die wiſſenſchaftliche Beſühigung für den Einf hrigendienſt noch nachzuweiſen. Dies kann en weder durch Beibringung von Schulzeugniſſen oder durch Ab⸗ legung einer Prüſung vor der Prüfungs⸗Kommiſſton geſchehen. Maunheim. den 2. Jazuar 1908. Der Zivilvorſitzende der Erſatzkommiſſiun des Aushebungs⸗ eeee J.. Eppelsheimer. ** Welianntmachung. Zur Fortführung des Bermeſitaswelkg uẽnd Lagerbuchs in der Ce arkung Mannheim(1 Neckarvorſtadt mit Käferthal Innere Stadt), un Neckarau), iſt Tag ahrt an Dienstag, den 14. Januar 1908 für z. Mittwoch, den 18. Jauuar 100n für Ir, Donnerstag, den 16. Jaunar 190 für Ax, 5 den Räumen des Frundbuchamts zu Maunheim, N 6, 5/8 elitment. Die Grundelgentümer werden hiervon in Keunkuts geſetzt. Das Vergeichnis der feit der letzten Fortführungs, laglahrt, giw ſen de 1. Januar 1907 eengerre ene de Grundbucha nte bekaunt gewordenen Verauderun en im Grund⸗ eigentum liegt wätrend einer Moche vor der Tagſahrt zur Ein⸗ licht der Beteiligten in den Räumen des G uUnd uchamts amz elwaige Einwendungen gegen die Eintragung dieſer Veränder⸗ Unnen int Ver nieſſungswerk und Lagerbuch, ſind inn der Tagfahrt vorzutragen. Dle Grundeigentümer werden biermkt anfgeſorderk, die aus dem Grundbuch nicht erſichtlichen und noch nicht zur Auzeige gebrachten Beränderungen im Grundeigentum, ius⸗ heſondere auch bleibende Kulturveränderungen anzumelden und die Meßbrieſe(Handriſſe und Meßurkunden]) über Aen⸗ derungen in der Form der Grundßücke vor der Tagfahrt dem Grundbuchamte oder in der Tagfahrt dem Fortführungs⸗ beamten vorzulegen, wiortgenſalls die Fortführungsunter⸗ lagen auf Koſten der Betelligten von amtswegen beſchafſt werden. N Anträge der Grundeigentümer auf Anſertigung von Meßurkunden, Teilung von Grundſtücken, Greuzfeſtſtelun⸗ gen und Wlederherſtellung ſchadhafter oder abhanden gekom⸗ mener Grenzmarken werden in der Tagſahrt entgegen⸗ genommen. Mannheinn, den 28. Deiempber 1997. — Der Gr. Bezirksgeometer: 8 A. Zreaſer, Nr. 516431“. Vorſtebendes bringen wir diermit zur öfſenilichen Kenninis. Maunheim, den 9. Januar 1d0s. Bürgermeiſteramt: von Volfander. 3108 — Bekauntmachung Die Schlachtvieh⸗ und Fleiſchbeſchau⸗ urdnung betr. Nr. 1700401l. Nachmne end bringen wer die Fleiſchbeſchau⸗ urdnung für die Stadt Mannheim vom 27. März 1903 iu der Faſſung vom 5. November 1004 und 17. Juli 1905 ncuer⸗ dings zur öffentlichen Kenntnis. Mannheim, den 24. Dezeender 1907. Großh. Bezirksamt. Abteilung III: Dr. VB. Pfaff. 11953 Polizeiliche Vorſchrift. Fleiſchbeſchauordnung für die Stadt Maunheint. 81. Die Schlachtvieh⸗ und Fleiſchbeſchau findet für die ganze Gemarkung Mannheim ausſchlielich im ſtädtiſchen Schlacht⸗ hoſe ſtatt. 8 2. Die Schlachtviehbeſchau erſolgt täglich durch deu Tierarzt, Die während des Tags angetriebenen Schlachttiere werden vor der Einſtellung tierärztlich unterſucht. Als Aumeldung im Sinne der zs 1 und 2 der obenangeführten Ausführungs⸗ beſtimmungen A gilt die Löſung des Schlachtſcheines. 93 9. Bei Nolſchlachtungen, iusbeſondere auch in den Vororken N (Neckarau, Käferthal und Waldhoff iſt das geſchlachtete Tier mit allen inneren Organen lausgenommen Magen und Ge⸗ därme) in natürltchem Zuſammonhang mit dem Tier'örper ſoſort in den ſtädtiſchen Schlachthof behufs Vornahme der Fleiſchbeſchau zu verbringen. Irlſches Fleiſch, welches in die Stadt aus auderen Ge⸗ meinden des Neichs eingeſührt wird, unterliogt einer aber⸗ maligen Unterſuchung durch den tierärztlichen Fleiſchbeſchauer im ſtädtiſchen Schlacht, und Viehhof. Von dem Unterſuchungszwang iſt nur das von Prival⸗ perſunen ausſchließlich zum Verbrauch im eigeuen Haushalt eingeführte Fleiſch befreilt, Als elgener Haushakt iſt nicht anzuſehen: der Houshalt der Kaſernen, Krankenhäuſer, Erziehungsanſtalten, Speiſe⸗ anſtalten, Gefangenenanſtalten, Armenhäuſer und ähnlicher Anſtalten, ſowie der Haushalt der Schlächter, Fleiſchhändler, Gaſt⸗, Schank⸗ und Speiſewirte, 8 Friſches Jleiſch von auswärts geſchlachleten Tieren, welches beſtimmt iſt als Nahrungsmiftel für Menſchen zu dienen, darf fäweit es von Großvieß(Farren, Ochſen, Kühen, Rindern) ſtammt, nur in unzertellten Stücken von mindeſtens einem Viertel, ſoweit es von Kleinvieh(Kälbern, Hämmeln, Schweinen, Ziegen) herrührt, nur in unzerteilten Stücken von mindeſteus eine Hälſte des geſchlachteten Tieres in die Stadt eingebracht werben. Pferdefleiſch darf, ſoweit die bezrksamtliche Genehmigung zum Vertrieb und zur Verwendung ſolchen Fleiſches über⸗ haupt erteilt iſt, nur in ungeteilten Stücken von mindeſtens einem Vleriel in die Stadt eingeführt werden. Die Einſuhr von Schlegeln, Schinken, Niereu⸗ und Leu, deuſtücken, Zungen, Milchen(Brieschen) und Kotelettenſeiten von Groß⸗ und Kleinnſeh iſt geſtaltet, 8 6. Alles in die Staßt von auswärts einzuführende friſche Fleiſch von Schlachttteren muß mit dem Beſchauſtempel des Schlachtungsortes verſehen ſein. Bei der Einfuhr iſt eine von dem Fleiſchbeſchauer des Schlachtungsortes ausgeſtellte und mit deſſen Dienſtſiegel verſehene Beſcheinigung über die erfolgte Schlachtpieh⸗ und Fleiſchbeſchau nach Anlage 2 der Ausführungsbeſtimmungen zum Reichsfleiſchbeſchau⸗Geſetz Unrzulegen, in welcher außerdem die Gewichtsmenge und Beſchaffentzeit des einzuführenden Fleiſches, und im Falle der Notſchlachtung die Veranlaſſung dazu angegeben ſein muß. Die Einfuhr von Blut iſt nur geſtattet, wenn dasfelbe vun bankwürdig befundenen Schlachttieren ſtammt und nur ir Gefäzen, welche mit dem amtlichen Stegel(Plombe] des Fleiſchbeſchauers des Schlachtungsortes verſchloſſen ſind. Die hierbei vorzulegende Beſcheinigung(Abf. 1) muß den Zuſatz erhalten, dan unter Anſſicht es Fleiſchbeſcheu ra das Blut des geſchlachteten Tieres in das Gefäß eingefüllt, letzteres geſchloſſen und der Verſchluß mit dem amtlichen Siegel (Plombe) des Beſchauers verſehen wurde⸗. Bedingt taugliches Fleiſch§ 10 des Fleiſchbeſchaugeſetzes 37, 38, 80 der Ausf. Beſt. 4) darf, auch wenn es zum Genuß für Menſchen brauchbar gemacht worden iſt, nicht in die Stadt eingeführt werden. § 7. Die Fleiſchbeſchau wird im Allgemeinen in der Zeit von morgens 7 Uhr bis abends 5 Uhr bei Tageslicht varge⸗ nummen; ſie darf weder in der Dämmerung noch bei künſt⸗ licher, ausgenommen bet elektriſcher Beleuchtung ſtattfinden. Die Schlachtviehbeſchau darf außerhalb der für Fleiſch⸗ beſchau beſtimmten Zeit erfulgen. 8 8. Nur das Blut ſolcher Tiere darf aus dem Schlachthofe entfernt werden, welche bhei dey Jleiſchbeſchau bankwürdig befunden wurden. 8 0. Wer deu vorſtebenden Vorſchriften zuwiderhandelt, wird auf Grund der 8s 97a und 93 Pol.⸗Str.⸗GG.⸗B. mit Geld⸗ ſtrafe bis zu 60 Mack oder mit Haft bis zu 14 Tagen be⸗ ſtraft. Kochſchule für Frauen u. Mädchen. Der nächſte Unterrichtskurs an unſerer Kochſchule be⸗ ginnt am 81059 Alonkag, den 13. Januar 1908. Anmeldungen hierzl werden bis einſchließlich Freitag, den 10. Jannat 1908, ich bis 8 Uhr Abends— ausge⸗ nommen Sonn⸗ und Feiertags— von Schuldtener Bau⸗ mann im chulbaus R 2 entgegengenommen. Das Honorar für den 20 Abende umfaſſenden Kurs beträgt Mk..— und wird bei der Anmeldung erhoben. binan 405 ember 1907, Mannheim, 27. Des Das uti 6. Vorſtehendes hrin en wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis. Mannheim, 27. Dezember 1807, Bürgermeiſteramt. Bekauulmachung. Die Zugangsverzeichniſſe der Gr. Hof⸗ und Landes⸗ hibliothek in Karlsruhe betr. Nr. 1141. Das neueſte Zu⸗ gangsverzeichnis der Großh. Hof⸗ und Land sbibliothek Karlsruheliegt zu Jederma ns Einſicht auf der Kanzlei des Großh. Bezirksamts(Z mmer Nr. 34) auf. 11951 Mannheim, 2. Iin. 1908. Großh. Bezirksamt Lang. Bekanntmachung. Die Aufnahme von Zöglingen in die von Stulz'ſchen Wai en⸗ anſtalt, zu Lichtental betr. Nr. 772I. In der von Stulz'ſchen Waiſenanſtalt zu Lichtental fſind auf Oſtern l. Js., folgende Freipiätze zu be⸗ ſetzen. 11958 1 für einen evangeliſchen Knaben, 3 für evangel. Mädchen, 1 für ein kalhol. Mädchen. Die Bürgeimeiſterämter haben dies in iaren Gemein⸗ den öffentlich zu perkünden und einlaufende Geſuche nach dem Statut vom 22. Novem⸗ der 1831, Regierungsblat: Seite 373, u hehandeln und längſtens binnen 14 Tagen hierher vorzulegen. Mannheim, 3. Jan. 1908. Gr. Bezirksamt Abt. IIz J..: Schindele. Hekanulmachung. Einfangen herren⸗ loſer Hunde betr. Eingefangen und im Tier⸗ aſyl uniergebracht 3 herren⸗ loſe Hunde. Race: Dogge⸗ Farbe: wiß. Geſchlecht: männlich. Race: Rotliweiler. Farbe: ſchwarz und braun. Geſchlecht; weiblich. Race: Schnauzer. Farbe; ſtrohgelb. Manaheim, 7. Jan. 1908. Großh. Begzirksamt: Polizeibdtrektion. Bekauntmachung. Einfangen herren⸗ loſer Hunde betr. Eingefangen und bei Bäcker Jakob Mühling, Rheindamm⸗ ſtraße 51 hier, untergebracht herrenloſer Hund. Race: Jagöhund. Farbe: hellbraun mit weißer Bruſt. Ge ſch echt: weiblich. 11955 Mannbeint, 7. Jan. 1908. Großh. Bezirksamt: Polizeldirektiyn. ekauntmachung. Die Gründung eines Hilfsvereins für ent⸗ laſſene Geiſtesklanke betreffend. Nachſtshend bringen wir die Namen der Vertrauensperſonen . den Amtsbezirk Mann⸗ heim zur öffentl. Kenntnis, Herr Stadtdekan Bauer. Herr Nervenarzt Dr. M Friedmann. Frau Amtsgerichtsdirekior Gießler. Herr Bürgermeiſter von Hollander. Herr Ober⸗ amtsrichter Heintze. Herr Be⸗ Irksarzt Medi inalrat Dr. Kugler. Herr S adtipfarrer Klein. Herr Oberamtmann Dr, Levinger. Herr Notar Mattes. Herr Rabbiner Steckel⸗ ma her und Herr Be irksarzt Pedizinalrat Pr. Zix in Mann⸗ heim für die Stadt; Herr Oberamtmann Dr. V. Pfaff in Mon ſeim zugleich für die Bezirksgemeinden. Illenau, 81. Dezbr. 1907. Hilfsverein für eutlaſſene Geiſtestranke im Groß⸗ herzogtum Baden Der Vorſtend: gez. Sſchit le. Großh. 11950 Badiſche Stag seiſenbahnen. Deutſches Gemeinſames Tarifheft(Nr 200). Miu Gütiaten vom t. Jaunar 1908 in Nachtrag 2 erſchienen. Er kaun zum Peſe von 10 Pi. durd unſere Güterſtauon oder durch ünſer Verlehrsburean de⸗ zogen werden. 76560 Karisiuhe. g. Jannar 1908. Gr. Generaldirektion. 77 7 Arn üefen n geime ekent in geſchmach⸗ Piiten⸗ Karten boillter Ausführung „„TTTTTCTCCT0TCTCTCTTCT0TTTTT Verantwortlicher Redalteur: Franz Kircher.— Druck und Vertriebe Dr. H. Haas'ſche Buchdruckerer. G. m. b. Schüne Kegelbahn an Freitag Adeud ſofort zu 75766 bermieien. Maunderm⸗ 5 Nüb, Turuperein