Abonnement: 70 Pfeunig monatlich. 75 Bringerlohn 25 Pfg. monatlich, 5 durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ auſſchlag M..42 pro Quartal, Einzel⸗Nummer 5 Pfg. In ſerate: Die Colonel⸗Zeile. 28 Pfg. Auswärtige Inſerate„„ 80„ Die Reklame⸗Zeile.. 1 Mark (Badiſche Volkszeitung.) 2 Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung. Anabhängige Tageszeitung. Täglich 2 Husgaben (ausgenommen Sonntag) Eigene Redaktionsbureaus in Berlin und Karlsruhe. Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 5% 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. E (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „Jburnal Mannheim“ Telefon⸗Rummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckereti⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten Redaktion Expeditton und Verlags⸗ buchhandlung. 218 84¹ 377 Nr 29. Samstag, 18. Zanuar 19908. (Mittagblatt.) Die heutige Mittagsausgabe umfaßt 12 Seiten. 11 (Von unzerem Berliner Bureau.) +Berlin, 17. Januar. Die Situation iſt: daß etwas wie eine ſchleichende Kriſis ausgebrochen iſt. Nicht in Preußen. Dort gehen die Dinge ihren vorgeſchriebenen herkömmlichen Gang. Man iſt über die Oſtmarkenvorlage einig geworden; man wird die Etats⸗ beratung erledigen, die Beamtenaufbeſſerung desgleichen und wird wohl auch noch mit Herrn v. Rheinbaben über die Flüſ⸗ ſigmachung neuer Staatseinkünfte ſich verſtändigen. nichts dem entgegen, daß ein ſanfter Tod kurz vor Pfingſten das preußiſche Stilleben beendigt und im Herbſt ſich ein gott⸗ ſeliger Anfang an das gottſelige Ende ſchließt. Aber von der Gegend des Königsplatzes her ziehen Wolken über das Reich. Es iſt merkwürdig: zum Teil ſind es dieſelben Leute, die im Reichstage die Politik dirigieren und in der zweiten preußiſchen Kammer. der einen Stätte ſo grundverſchieden von der an der anderen. Das Wahlrecht formt ſich nun einmal die Fraktionen und färbt ſie nach ſeinem Bilde. Dieſelben Männer, die hier„tolerare poſſumus“ murmeln, rufen dort„erucifige“. Weniger ab⸗ ſtrakt geſprochen: es darf als ſicher gelten, daß die Parteien des Abgeordnetenhauſes wegen der neuerlichen Erklärung des Fürſten Bülow ihre Stellung zur Regierung keiner Reviſion Unterziehen werden. Wie ſollten ſie's auch anſtellen? Der Block hat in Wahrheit dort ja nie beſtanden und die einzelnen Miniſter haben ohne ſich viel um das Bülowſche Programm der Paarung zu kümern, ſich an die Parteien gehalten, die ihnen juſt die genehmſten waren. Herr v. Studt hat aus⸗ ſchließlich mit Zentrum und Konſervativen gearbeitet; Serr v. Rheinbaben tut es noch heute und nur Herr Holle und natürlich auch Fürſt Bülow ſcheinen Wert darauf zu legen, daß zum mindeſten die Nationalliberalen mit im Bunde ſind. Der Freiſinn aber iſt im Abgeordnetenhauſe überhaupt nicht in die Verlegenheit gekommen Regierungspartei zu ſein. Er braucht ſich alſo in keinerlei neue Unkoſten zu ſtürzen. Er kann bleiben, was und wie er war. Anders im Reichstage. Dort war er ein mitbeſtimmender Faktor geworden und hatte ſich darauf einzurichten begonnen. Hatte ſogar ganz hübſche Proben ſeines ernſtlichen und ehr⸗ lichen Wollens gegeben. So aber die Mißgünſtigen und die Outſider auf ihn eindrangen, das ſtolze Erſtgeburtsrecht der grundſätzlichen Oppoſition nicht um das Linſengericht liebens⸗ würdiger Floskeln aus dem Munde des Kanzlers zu ver⸗ kaufen, konnte er immerhin antworten: Wartet doch ab. Do, ut det. Wenn wie erſt aus der Nega⸗ tion heraus ſind, werden ſich die Lenker der Staatsgeſchicke ihrem Einfluß ſchon nicht mehr ganz entziehen können. Und nun hat's Fürſt Bülow doch getan. In der Erklärung des Miniſterpräſidenten vom vorigen Freitag ſpürt man Einflüſſe der Rechten und allerlei zarte Rückſicht auf ſie: Es ſteht Und dennoch iſt dieſe ihre Politik an munter fortgehen. Göttliches und Menſchliches. Erzählung von Leo N. Tolſtoi. (Ueberſetzt von Adolf Heß.)] (Nachdruck verboten.) 40(Fortſetzung.) „Dann ſprach Jeſus zu ſeinen Jüngern: So mir jemand nachfolgen will, der verleugne ſich ſelbſt, nehme ſein Kreuz auf ſich und folge mir nach. Denn wer ſein Leben bewahren will, der wird es verlieren, wer es aber verliert um meinetwillen, der wird es finden.“ Denn was hülfe es dem Menſchen, ſo er die ganze Welt ge⸗ wönne, und nehme doch Schaden an ſeiner Seele.“ Ja, ja, das iſt ſo,— meinte er mit Tränen in den Augen — das iſt gerade, was ich tun wollte und was ich nötig hatte: meine Seele hingeben, ſie nicht bewahren, ſondern hingeben. Darin liegt die wahre Freude, darin liegt das Leben. Ich babe vieles nicht zum Heil des Volkes getan, ſondern damit diejenigen, die ich verehre und liebe: Nataſcha, Dmitri Schtſchegomow, eine gute Meinung von mir hätten; dann aber befiel mich Zweifel, und ich geriet in Schwierigkeit. Innere Befriedigung habe ich nur empfunden, wenn ich einfach handelte, weil mein Inneres mich dazu trieb. 5 Seitdem verbrachte Swetlogub einen großen Teil ſeiner Zeit damit, dieſes Buch zu leſen und über das nachzudenken, was in ihm ſtand. Das rief in ihm eine Gedankentätigkeit her⸗ gor, die er früher niemals erfahren hatte. Er wund re: ſich dar⸗ über, warum alle Menſchen nicht ſo lebten, wie es in dem Buche ſtand,„ſo zu leben iſt kenſche für alle gut.“ Würden die Menſchen ſo leben, ſö würden ſte es d. würden nie Not leiden, ſondern nur wenn doch erſt alles vorüber en könnte— dachte er oft in ſeiner nicht nur für einen Menſchen, ſondern wäre, und oder wenn aber Rückſichten auf die Linte ſpürt man nicht: das iſt doch ſchließlich der ſpringende Punkt. Die Wünſche einer Gruppe, auf deren poſttive Mitarbeit der Kanzler Wert legen muß, ſind für ihn einfach nicht vorhanden geweſen, els er als preußiſcher Miniſterpräſident zu ſprechen hatte. Dergleichen kann natür⸗ lich nicht ohne Rückwirkung bleiben auf die Stellung der Par⸗ teien im Reich. Muß die Optimiſten ſtutzig machen und die ohnehin Widerwilligen und Zweifelnden in ihrer abgünſtigen Stimmung beſtärken. Zum mindeſten fiel ein Reif in Früh⸗ lingsnacht. Die Lenzeshoffnungen wurden begraben und ſelbſt die früher vertrauten, fangen an das Regime Bülow mit un⸗ gemein kritiſchen Blicken zu betrachten. So kommt es, daß die Frage, der man jetzt in den Wan⸗ delgängen der Parlamente und auch ſonſt am häufigſten be⸗ gegnet, die nach der Dauer des Blocks iſt. Herr Dr. Potthoff, der als Hoſpitant der freiſinnigen Vereinigung zugehört, hat ihn bereits am Dienstag in aller Form aufgekündigt. Aber wir möchten bezweifeln, daß er das Mandat dafür auch von den beiden Volksparteien erhalten hat. Die allgemeine An⸗ ſchauung iſt vielmehr, daß zunächſt fortgearbeitet werden ſoll— auch vom Linksliberalismus— und daß der ſich bemühen wird, in den Geſetzentwürfen, die als Morgengabe des neuen Kurſes zur Zeit in den Kommiſſionen liegen, nach Pebglichkeit ſeinen Auffaſſungen zum Siege zu verhelfen. Zu beſonderen Rückſichten wird er ſich freilich nicht verpflichtet fühlen und deshalb kann es leicht ſein, daß bei irgend einer Gelegenheit — zum Beiſpiel ſchon beim§ 7 des Vereinsgeſetzes— das ganze Blockporzellan in Scherben geht. Das iſt, was die gegen⸗ wärtige innerpolitiſche Lage ſo unbehaglich macht; was ihr den Stempel des Proviſoriums, der ſchleichenden Kriſe auf⸗ prägt. Noch geht man aufrecht; aber das Erdreich iſt voller Fallſtricke und Fußangeln. Noch arbeitet man unter der alten Firma angeblich Schulter an Schulter; aber keiner traut mehr dem andern. Das iſt kein Zuſtand, bei dem die Geſchäfte u Und vielleicht war es doch voreilig vom Fürſten Bülow, die Vertrauenserklärung der Blockführer ſich ſchon im Dezember auszubitten „*„ Wir haben erſt geſtern dargelegt, daß wir nicht ganz ſo peſſimiſtiſch über die Lage urteilen wie die Berliner Block⸗ politiker, wenn wir uns ihrem Ernſt auch nicht verſchließen. Wir hoffen zum wenigſten noch auf eine auch den Freiſinn befriedigende Löſung der gegenwärtigen Schwierigkeiten. Fürſt Bülow iſt ein Diplomat und er hat ſchon verzwicktere Situationen als die genwärtige, zu freundlicheren Geſtaden hinübergerettet. Er wird auch in der Wahlrechtsfrage mit ſich reden laſſen um der Blockpolitik im Reiche willen. Seine Erklärung vom 10. Jan. war nicht ſein letztes Wort und ver⸗ mutlich nicht einmal ſeine Herzensmeinung und ſeine politiſche Ueberzeugung. Er brauchle die Konſervativen für die unge⸗ fähre Wiederherſtellung der Enteignungsvorlage. Sollte hierin nicht der Schlüſſel deserſtändniſſes für ſeine ungemein tiefe Verbeugng vor der Reaktion liegen? Die Enteignungs⸗ vorlage iſt nunmehr ſo durchgebracht, daß die preußiſche Re⸗ gierung glaubt, ihre Anſiedlungszwecke mit ihr erreichen zu können. Nun wird Fürſt Bülow ſchon eher wieder einem man mich wenigſtens für einige Tag ſen, oder mich nach Sibirien transportieren würde. Es iſt ja alles gleich, wo man auch immer in dieſem Sinne lebt. Und ich will ſo leben. Das iſ möglich und notwendig. Nicht ſo leben iſt Torheit. An einem ſolchen Tage, als er ſich in freudiger, gehobener Stimmung befand, trat zu ungewöhnlicher Zeit der Gefängnis⸗ aufſeher in ſeine Zelle und fragte, wie es ihm ginge und ob er nicht etwas wünſchte. Swetlogub wunderte ſich und begriff nicht, was dieſe Veränderung zu bedeuten hätte und bat dann um Zigaretten, indem er einen abſchlägigen Beſcheid erwartete. Der Aufſeher verſprach indeſſen, ihm unverzüglich welche zu ſchicken, und der Wärter brachte tatſächlich Zigaretten und Streichhölzer. Wahrſcheinlich hat jemand Fürſprache für mich eingelegt— überlegte Swetlogub, zündete ſich eine Zigarette an und begann Zelle auf⸗ und abzugehen, indem er über die Verän⸗ derung nachdachte, die mit ihm vorgegangen war. Am nächſten Tage wurde er vor Gericht geführt. Er hatte ſchon häufig vor den Richtern geſtanden, dieſes Mal wurde er aber nicht verhört. Ein Richter ſtand von ſeinem Stuhl auf, ohne ihn anzuſehen. Dasfelbe taten die übrigen. Der Erſt⸗ genannte nahm ein Papier in die Hand und begann mit lauter, feierlicher, aber ausdrucksloſer Stimme etwas vorzuleſen. Swetlogub hörte zu und dlickte den Richtern ins Geſicht. Sie bermieden alle, ihn anzuſehen und hörten nur mit feier⸗ lichem, finſteren Geſichtsausdruck zu. In dem Schriftſtück hieß es, Anatol Swetlogub ſei wegen ſeiner revolutionzren Tätigkeit mit dem Ziele, die beſtehende Regiexung in naher oder ferner Zukunft zu ſtürzen, zum Ver⸗ luſt aller Rechte, ſeines Vermögens und zur Todesſtrafe durch den Strang verurteilt.“ gub hörte das mit an und verſtand oberflächlich den rte, die der Beamte ausſprach. Ihm kam das Ab⸗ ein naher oder ferner Zukunft“ zum Be⸗ ſehen und vorbereiten laubt,“ ſagte der Inſpektor. liberalen Drucke zugänglich ſein, wenn er nur von beſonnenen und energiſchen Leuten ausgeübt wird. Wir glauben unſerm Mitarbeiter gern, daß man in Berliner politiſchen Kreiſen verärgert und nervös iſt und ſich allerlei trübſeligen Gedanken über die Zukunft hingibt. Aber wir meiner man ſollte ruhig Blut bewahren. Es ſteht zu viel auf dem Spiel. Wird die Zertrümmerung des Blocks die Ausſichten der preußiſchen Wahlreform erhöhen? Die Frage ſtellen, heißt ſie beant⸗ worten. Wir haben um ſo mehr Anlaß uns nicht von einer Politik der Stimmungen zu Entſchlüſſen hinreißen zu laſſen, die wir bereuen müßten, als die Sache der preußiſchen Wah reform ja keineswegs hoffnungslos iſt. Bülow wird ſchon, wenn er ſieht, daß der Liberalismus auf ſeinem Schein be⸗ ſteht. Das aber iſt die Aufgabe, nicht im erſten Unmut dem Kanzler den ganzen Kitt vor die Füße werfen. —————ů— Badiſcher Landtag. (Von unſerem Karlsruher Bureau.) 5 hb. Karlsruh e, 17. Jan. Die heute forkgeſetzte Debatte über das Juſtizbudget ſeßzt mit großer Heiterkeit ein, die eine Rede des Abg. OQuenzer (natl.) über die Zuſtände des Eberbacher Amtsgerichtsgebäudes hervorrief, und die ſich fortſetzte, als der Abg. Birken maher, der Waldshuter Landgerichtsdirektor, ſich an ſeinel Fraktionsgenoſſen Kopf rieb. Von der Sozialdemokrakie ſprach anſtelle des Abg. Dr. Frank, der als Redner vorgeſehen, durch die Verhandlungen des Reichstages verhindert iſt, in objektiver und ſtreng ſachlicher Weiſe der Abg. Kolb, der insbeſondere den Fall des Anarcho⸗Sozialiſten Dr. Friedeber und das bedenkliche Zeugniszwangsverfahren gegen den R teur der„Volksſtimme“, Oskar Geck, ausführlich behand und auf das ſchärfſte geißelte. Er ſprach ſich weiter gege Aſſeſſorenverordnung aus und empfahl die Einführun Jugendgerichtshöfen und die Abſchaffung des Eides. A Rede des Staatsminiſters Freiherr bon Duſch klang behagen über das Vorgehen gegen Dr. Friedeberg und Geck heraus. Bezüglich des Zeugniszwangsverfahrens ge Geck gab er zu verſtehen, daß er ſich hier nicht auf die Sei des Mannheimer Gerichts ſtelle. Der Erlaß des Juſti miniſters an die Staatsanwaltſchaften, von dem Ze zwangsverfahren fernerhin ohne das Einverſtändnis des ſtaatsanwalts keinen Gebrauch zu machen, wird verhüten, ſolche Fälle ſich wiederholen. Auf die Aſſeſſorenverordnun auch der Abg. Kolb verurteilte, ging der Miniſter nicht ein, ſondern behielt das einer ſpäteren Erörterung vor freulich iſt ſeine Erklärung, an der Inſtitution der Sch w gerichte unbedingt feſtzuhalten, ſchon weil ſie das feſt trauen des Volkes beſizt. Eine Reihe von Einzelwünſchen und ⸗Beſchwerden trug der bündleriſche Abg. Schmidt⸗Breitt vor; mit gutem Recht wandte er ſich gegen die Handhabun Unterſuchungshaft, beſonders der wegen Kolluſio gefahr. Merkwürdig iſt jedenfalls, daß von keiner und auch nicht von der des Abg. Schmidt das Verlangen zeitlichen Begrenzung der Kolluſionshaft geſtellt n der Tat iſt es nach heutigem Recht möglich, we rrere ſein, und er merkte auch, wie töricht es ſei, eine der zum Tode verurteilt war, aller Rechte zu berauben. den wirklichen Sinn deſſen, was da vorgeleſen wurde, er nicht. Erſt als ihm befohlen war, fortzugehen, und er Gendarmen auf die Straße kam, begann er ſich über zu werden, was man ihm da mitgeteilt hatte. Das iſt eine Abſcheulichkeit, eine Ungerechtigkeit, ſinn! Das kann nicht ſein— ſagte er ſich während der R ins Gefängnis. Er fühlte ſo viel vorſtellen konnte. 55 255 Wieder im Gefängnis angelangt, ſetzte Swetlogub ſein Bett, ſchloß die Augen und verſuchte, ſich dasjenige zumalen, was ſeiner wartete. Aber er konnte ſich nicht vorſt daß man ihn töten wollte. 8 „Mich jungen, guten, glücklichen, von ſo vielen gel Menſchen,“ dachte er und vergegenwärtigte ſich die Lieb Mutter, Nataſcha und ſeiner Freunde.„Mich ſollte man 1 aufhängen? Wer kann das tun, und warum? Und was dann, wenn ich nicht mehr da ben?“ 5 Nein, das kann nicht ſein. Der Inſpektor trat ein. „Was iſt? Was wollen Sie?“ rief Sweklogub, ſofort erkannte, fragte er. VIch weiß Kraft in ſich, daß er ſich den Tod g. der „Ach, Sie ſind da? Gut, wann wird es ſchmeichelndem Ton:„Der Geiſtliche iſt 1 „Nicht nötig, nicht nötig. Ich brauche rief Swetlogub. „Wollen Sie denn nicht an jemand ſchr a, ja, ſchicken Sie mir Sch 2. Seite. General⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) Mannheim, 18. Jauuar. Fall vielleicht ſich auch noch nicht in der Praxis ereignet hat, daß ein wegen Kolluſtonsgefahr Inhaftiertes bis an ſein Lebensende inhaftiert bleibt, wenn die Kolluſionsgefahr nicht fruher beſeitigt iſt. Wann aber dieſer Fall eintritt, iſt heute bviel zu ſehr in das ausſchließliche Ermeſſen der Gerichte ge⸗ itellt. Im Zentrum finden ſich nur vereinzelte Freunde der Schwurgerichte, von denen der Karlsruher Landgerichtsrat Scchmidt ſicher keiner iſt. Ein Verdienſt erwarb er ſich jedoch, daß er als erſter der bürgerlichen Abgeordneten die gänzliche Aufhebung des Zeugniszwangs gegen die Preſſe empfahl. Die Wertſchätzung der Preſſe iſt beim Zentrum von jeher eine ſehr große geweſen im Gegenſatz zu den übrigen bürgerlichen Par⸗ teien. Ob es klug war, den Verteidiger Hau's, Dr. Dietz, in ſolcher Weiſe anzugreifen, wie es der Abg. Schmidt tat, wollen wir dahingeſtellt ſein laſſen, jedenfalls gab das dem Abg. Frühauf(frſ.) Veranlaſſung zu einer ausgedehnten Be⸗ ſprechung der Hauaffäre. Daß in dieſem ganzen Pro⸗ zeß außerordentlich viel geſündigt worden iſt, tat Frühauf's Rede recht eindringlich dar; und es iſt ja noch in aller Erin⸗ nerung, wie ſich der Staatsanwalt in dieſem Prozeß ſoweit bergaß, einen ehrenwerten Journaliſten der Beſtechlichkeit durch die Haupartei zu zeihen, ohne auch nur den geringſten Beweis dafür erbringen zu können. Wenn einer ſolchen Behandlung der Preſſe durch den Staatsanwalt gegenüber der Abg. Frühauf Mit allem Nachdruck betonte, daß ſich die Preſſe in dieſer ganzen Angelegenheit muſterhaft verhalten hat, ſo iſt die Preſſe dieſem Abgeordneten für eine ſolche wohlbegründete Anerkennung vollſten Dank ſchuldig. Die Generaldebatte über das Juſtizbudget wird morgen forigeſetzt und vorausſichtlich beendet werden. Politische Kebersſcht. Maunheim, 18. Januar 1908. Die Moderniſten in Italien. Der Widerſtand der italieniſchen Moderniſten wird jetzt ſelbſt in der„Augsb. Poſtztg.“ nicht mehr unterſchätzt. Sie ſchreibt in ihrer Nr. 6: „Hinter dem„Rinnovamenko“ ſtehen etwa 2000 Katholiken der gebildeten Stände. Was in Italien 2000 Gebildete bedeuten, iſt ntit einem Worte nicht zu ſagen. Sie ſtellen für das Land ebenſo biele Führer dar, denen das Volk gutgläubig folgt. Der Adel ſtellb ein nennenswertes Kontingent zu dieſen Rinnovamentiſten. Auch Geiſtliche ſchrieben genug Artikel für das„Rinnovamento“. Es bleibt kun abzuwarten, welche Haltung dieſelben zu der Exkommuni⸗ kation, die für alle Mitarbeiter gilk, einnehmen Zwei Moderniſtenblätter„Giuſtizia ſociale“ und„Studi religioſi“ haben ihr Erſcheinen nur eingeſtellt, um noch ent⸗ ſchiedeneren moderniſtiſchen Organen Platz zu machen, der „Savonarola“ und der„Vita religioſa“. An ihre Spitze kreten Laien. Auch Don Murri meldet ſich wieder, u. a. mit einer Schrift gegen die Enzyklika. 5 Deutsches Reich. —(Die Zigarrenbanderole). Auf Auregung der Leipziger Ortsgruppe wurde ein außerordentlicher Ver⸗ Hbeandstag deutſcher Zigarrenladeninhaber nach Berlin zum Zzweck der Stellungnahme zur Zigarrenbanderole einberufen. Sämtliche Reichstagsabgeordneten erhalten Einladungen. (Die Budgetkommiſſion des Reichs⸗ 4ags) ſetzte die Beratung des Militäretats fort. Bei dem Titel„Manöverkoſten“ führte der Kriegsminiſter aus, die Anſtrengungen bei dem Kaiſermanöver ſeien nicht über⸗ näßig gewſen. Die Manöver verlangten Anſtrengungen und das ſei natürlich, denn bei einem Feldzuge brächten die erſten Tage ſicherlich ſehr große Anſtrengungen. Es ſei Pflicht der Militärverwaltung, die Leute an Strapazen zu gewöhnen. Jedes deutſche Infanterieregiment überwinde mit Leichtigkeit * 5 eine Marſchleiſtung von 50 Kilometern. Bei dem letzten Kaiſermanöver waren 55 887 Fußtrupen beteiligt. Am 11. September waren davon krank 303, darunter 158 Fußkranke. Die Marſchleiſtungen bewegten ſich zwiſchen 30 und 40 Kilo⸗ lletern. An einem einzigen Tage kamen für einige wenige Truppenteile Marſchleiſtungen bis zu 60 Kilometer vor.— Nachdem die Kommiſſion mehrere Artikel des Militäretats anngenommen hatte, wurde die Weiterberatung auf Dienstag vertagt. (Lehrerſtellen an deutſchen Auskands⸗ ſchulen.) Die„Nordd. Allg. Zig.“ ſchreibt: Im Jahre 1907 ſind zurch die Vermittlung des Auswärtigen Amts 48 Lehrerſtellen an Feutſchen Auslandsſchulen beſetzt worden. Hiervon entfallen auf Spanien vier, Rumänien vier, Türkei acht, Perſien zwei, Cbina ee Der Inſpektor ging fort. Es wird offenbar Morgen früh ſein,... dachte Swet⸗ gub. Ganz wie immer. Morgen früh werde ich nicht mehr unter den Lebenden weilen. Nein, das kann nicht ſein Wahrſcheinlich iſt es ein Traum. Der Wärter kam und brachte ihm zwei Federn, ein Tinten⸗ faß, Schreibpapier, einige blaue Kuverts und ſtellte den Stuhl bvor den Tiſch. Alles das war Wirklichkeit und kein Traum. Ich darf vicht denken, darf nicht.. ja, ich will Mutter reiben,—“ ſagte Swetlogub. Er ſetzte ſich an den Tiſch und begann zu ſchreiben. „Liebe Mutter!“ ſchrieb er mit Tränen in den Augen,„ver⸗ zeih, verzeih mir all den Kummer, den ich Dir bereitet habe. Habe ich Unrecht gelan oder nicht, ich konnte nicht anders han⸗ n. Nux um eines bitte ich Dich: Verzeih mir. Bekümmere Dich nicht um mich; ob es nun früher oder ſpäter eintritt, iſt das nicht ganz einerlei? Ich fürchte mich nicht und bereue icht, was ich getan habe,— ich konnte nicht anders handeln. Verzeih mir nur und hege keine böſen Gedanken gegen die, mit 5 5 ich zuſammen gearbeitet habe, oder denen, die mich hin⸗ kichten. Sie konnten nicht anders. Denk nicht an ſie. Sie wiſſen Kicht, was ſie tun, aber ſie leben in meinem Innern, erheben und kröſten mich. Leb wohl, ich küſſe Deine lieben, runzeligen, alten Hände.“ (Forlſetzung folgt.) ů—— Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Großh. Hof⸗ und Nationaltheater Mannheim.(Spielplan.) Montag, 20.():„Der Waffenſchmied“.— Dienstag, 21.(): Helden“.— Mittwoch, 22.();„Was Ihr wollt“.— Donners⸗ 28.(): Neu einſtudiert:„Der Freiſchütz“.— Freitag, 24. ):„Othello“.— Samstag, 25.(Asdun, ſusp.): Zu ermäßigten Preiſen:„Mamzelle Nitouche“.— Sonntag, 26., nachm.:„Die Wunderfeder“, Abends(A):„Mignon“ —.—— ä—— ZTv——IBBBrr onntag, 19. Jan.(Aufgeh. Abonn., Vorresst):„Meiſterſinger“. ſieben, Chile zwei, Argentinien acht, Uruguay und Paraguah je eine. Braſilien zwei, Mepiko vier. Angeſtellt wurden zwei aka⸗ demiſch gebildete Direktoren, neun Oberlehrer und Kandidaten des höheren Lehramts, zwei Rektoren, zwe! Mittelſchullehrer, ein Handelsſchullehrer, zwanzig Elementarlehrer, drei Zeichenlehrer und bier Lehrerinnen. In den meiſten Fällen hat dank dem Entgegen⸗ kommen der beteiligten bundesſtaatlichen Schulverwaltungen die Beurlaubung der Lehrkräfte aus dem heimiſchen Schuldienſte für die Dauer ihrer Wirkſamkeit im Auslande erwirkt werden können. Rundschau im Auslande. Jauras interpellierte in der franzöſiſchen Kammer über die dem General'Amade erteilten Weiſungen und ſprach die Be⸗ furchtung aus, daß der Kampf um Settat als Preis für die Stellung Frankreichs bei Abdul Aſis angeſehen werde. Die Kam⸗ mer habe das Recht, Erklärungen zu fordern, bevor Frankreich unabänderlichen Tatſachen gegenüberſtehe.(Beifall auf der äußerſten Linken. Elemenceau ſtellte es in Abrede, daß die Regierung den General Drude zurückgerufen habe. Mi⸗ niſter des Aeußern Pichon beantragte, die Interpellation auf den 24. Januar zu verlegen. Pichon erklärte, daß die'Amade erteilten Inſtruktionen genau dieſelben ſeien, die Drude gegeben worden waren und in der Kammer gelegentlich der letzten Inter⸗ pellationen dargelegt ſind, nämlich in der Gegend von Caſa⸗ blanca für die Aufrechterhaltung der Ordnung, die Sicherheit der Europäer und die Wiederaufnahme des Handelsverkehrs zu ſorgen und die Stämme zu beſtrafen, die Caſablanca plünderten. Der Miniſter teilte mit, daß'Amade geſtern einem Stamme gegenübergeſtanden habe, der an den blutigen Ausſchreitungen im Juli beteiligt war und daß er ihn ſtreng beſtrafte. So wer⸗ den, erklärte Pichon ferner, alle mitſchuldigen Stämme beſtraft, ob ſie zu Abdul Aſis halten oder zu Muley Hafid. Wir werden unſere Aufgabe erfüllen, die darin beſteht, unſere Landsleute und die übrigen Europäer zu ſchützen. Unſere Marokkopolitik wird von allen gebilligt und erfuhr keine Aenderung. Die Interpel⸗ lation iſt durch keine neue Tatſache begründet.(Beifall.) Jau⸗ 2 8 erwiderte, die Regierung könnte durch die Ereigniſſe ver⸗ leitet werden, den Generalen zu elaſtiſche Inſtruktionen zu er⸗ teilen. Jaures drang nochmals auf ſofortige Beratung der Interpellation. Das Haus ſetzte aber mit 367 gegen 197 Stimmen den 24. Januax, wie die Regierung beantragte, für die Boratung der Interpellation feſt. Der Papſt hatte geſtern Nacht, wie gewöhnlich um dieſe Jahreszeit, einen leichten Gichtanfall. Sein Leibarzt Petacei beſuchte ihn früh morgens. Trotz ſeiner Erkrankung verließ der Papſt das Bett und empfing den Staatsſekretär Merry del Val, den Major⸗ domus Monſignore Bisleti und mehrere Biſchöfe. Die engliſchen Fraueuſtimmrechtlerinnen auf dem Kriegspfad. Geſtern morgen nahmen Frauenſtimmrechtlecinnen aus einer Sitzung des Miniſterrats in der Downing Street Anlaß zu einem regelrechten Angriff auf die Wohnung des Premierminiſters Sir Campbell⸗Bannermann. Um nicht von der abſichtlich in der Nähe des Gebäudes aufgeſtellten Schutzmannſchaft geſtört zu werden, kamen die Frauen in Droſch⸗ ekn an. Als der Schatzſekretär Asquith kam, ſtürzten ſie auf ihn lis, wurden aber von der Polizei zurückgehalten. Einige hatten ſich ſogar mit Ketten an das Gitter gegenüber dem Gebäude feſtgebunden und ſchrien laut nach dem Frauenſtimmrecht, ſodaß die Polizei gezwungen war, die Ketten zu löſen und die Kund⸗ geberinnen zu entfernen. Unterdes erzwang ſich eine Frau den Eintritt in die Wohnung des Premiers, wurde aber von den Türhütern ſogleich hinausgewieſen. Die Polizei ſäuberte endlich die Straße. Fünf Frauen wurden verhaftet. Eugländer und der„Friedeusapoſtel“ W. T. Stead,. Herr W. T. Stead in London hat in jüngſter Zeit die Auf⸗ merkſamkeit in wenig günſtiger Weiſe auf ſich gezogen. Obwohl ein großer Friedensapoſtel hat er es doch mit ſeinen Anſichten vereinbar gefunden, England zu beſchleunigten Seerüſtungen gegen das gefährliche Deutſchland zu mabhnen und Hetzartikel gegen Deutſchland zu veröffentlichen. Dabei hätte er um ein Haar den jüngſten Friedenspreis der Nobelſtiftung erhalten! Unter dieſen Umſtänden iſt es nun nicht unintereſſant feſtzuſtellen wie ein⸗ ſichtige Engländer ſelbſt über dieſen amphibiſchen Politiker denken. Aus Bangkok wird unterm 14. Dezember ge⸗ ſchrieben: Der unliebſame Beſuch Kair Hardies in Indien hat den eng⸗ liſchen Reſidenten Oſtindiens klar gemacht, daß dieſe Kolonien für ſozialiſtiſche„Genies“ und Friedensapoſtel“ noch nicht„reif“ ſind. Deshalb ſchreibt der hieſige„Siam Obſerver“ anläßlich der Dementis der Nachricht, daß Herr Stead den Nobelfriedenspreis erhalten habe, dieſem Herrn folgendes ins Stammbuch: „Das Nobelkomitee hat ganz beſtimmt einen Irrtum be⸗ gangen. Es kann den ungeheuren Dienſt nicht in Rückſicht ge⸗ zogen haben, den Herr Stead der Menſchheit erwies, indem er Neues Theater.(Spielplan.) Sonntag, 19. Jan.:„Fräulein Joſette— meine Frau“.— Dienstag, 21.:„Der Vogelhändler“. — Sonntag, 26.: Zum erſten Male:„Madame Harpagon“. Hochſchulnachrichten. Man ſchreibt aus Heidelberg: Zu Ehren des nach Breslau berufenen Herrn Profeſſor Dr. Sch u⸗ berg findet Freitag, 24. Jan, ein Abſchiedseſſen ſtatt. un. Hochſchulnachrichten. Der frühere ordentliche Profeſſor für Zivil⸗ und Strafprozeß an der Univerſität Halle, Dr. Friedrich Stein, iſt zum ordentlichen Honorarprofeſſor in der juriſtiſchen Fakultät der Univerſität Leipzig ernannt worden.— Zum Pro⸗ ektor der Heidelberger Univerſität für das nächſte Stu⸗ dienjahr wurde der Phyſiologe Geheimrat Koſſel gewählt. Winterausſtellung der Münchner Seceſſion.— Für die Seceſſionsgalerie wurden erworben zwei Oelgemälde: 1.„Die glückliche Schweſter“(1893) von Profeſſor Albert von Keller in München; 2.„Wind und Sonne von Charles Toob hin Mün⸗ chen.— Von Privaten wurden angekauft die Oelgemälde 1.„Porträt,(1874); 2.„Auferweckung“(1884); 3.„Andacht“ (1885); 4.„Leſende“(1895); 5.„Römiſche Villa“(1882) von Profeſſor Albert von Keller in München; 1.„Strand in Via⸗ reggio“(unvollendet!(18960; 2.„Studienkopf“(1906) von Phil. Klein f: 1.„Rotes Haus mit Schimmel“(1905); 2.„Kuhweide“ (1907) von Charles Tooby in München. Aus der Gelehrtenwelt. Der Philoſoph Profeſſor Dr. Franz Brentano, der an den Univerſitäten Würzburg und Wien längere Zeit in bedeutſamer Weiſe tätig war und ſich 1895 nach Florenz zurückzog, beging geſtern ſeinen 70. Geburtstag. Henri Marteau wird am 20. Januar im 7. großen Konzert des auf 75 Künſtler verſtärkten Mozart⸗Orcheſters im Berliner Mozartſaal auftreten. Marteau wird die Symphonie eſpagnole von Lalo ſpielen, welche ein Virtuoſenſtück erſten Ranges iſt. Außer Marteau wirkt in dem Konzert auch der Tenoriſt, Herr Hermann Jadlowker aus Karlsruhe mit. Vorgetäuſchte Erſtaufführungserfolge. Ueber dieſes Thema nicht nach Indien ging. Ohne den Verdienſten der Herren Moneta und Renault zu nahe zu treten, iſt es doch klar, daß alles Gute, was dieſe Herren getan haben, wenig iſt im Vergleiche zu dem Unheil, das Herr Stead ungetan gelaſſen hat. Anſtatt nach Indien zu gehen, wie er einmal offen drohte, verblieb er bei der Friedenskonferenz, wo er herumhüpfte, ohne irgend jemand beſonderen Schaden zu tun. In Indien hätte er ganz ſicher ſchlimmer gewirkt, als Hundert Keir Hardies. Das Nobelkomitiee hat ihm dennoch, wie es ſcheint, dieſe heroiſche Selbſtüberwindung nicht angerechnet; war ſie freiwillig und nicht etwa Herrn Stead von der indiſchen Regierung aufgenötigt, ſo hätte er ſicher dafür allein den Friedenspreis verdient.“ Dieſer Artikel zeigt, daß man in angloindiſchen Kreiſen die Gefährlichkeit der angeblich ſo humanen Beſtrebungen des Herrn Stead vollkommen klar erkannt hat. Der diplomatiſche Berkehr zwiſchen Japan und China wegen der geplanten Sinminting Ankunenbahn ſteht auf dem Punkte, daß Japan eine feſte Haltung einnimmt und verſichert, daß die chineſiſche Bahn parallel mit der ſüdmand⸗ ſchuriſchen Bahn laufen würde und daher nicht gebaut werden dürfe. Da ſie die Form und den Inhalt des Pekinger Vertrags verletze, ſo würden die japaniſchen Behörden, wie ſie mit Be⸗ ſtimmtheit erklären, es nicht geſtatten, daß der Bau dieſer zwei⸗ ten Linie begonnen werde; ſolte er aber ſchon begonnen ſein, ſo werde Japan Vorkehrungen treffen, um die Einſtellung des Baues zu erwirken. — Badiſche Politik. .c% Karlsruhe, 17. Jan. Gegen den Entwurf, zu einem neuen Gehaltstavrif beabſichtigt, wie die Landes⸗ zeitung hört, die Standesvertretung der badiſchen aka⸗ demiſch gebildeten Lehrer mit einer Kund⸗ gebung aufzutreten. Auch in Richterkreiſen herrſcht großer Unmut darüber, daß die im gleichen Rang ſtehenden Verwaltungsbeamten durchweg in eine höhere Gehaltsklaſſe kommen ſollen. * Freiburg, 17. Jan. Mit Rückſicht auf das Steigen der Lebensmittelpreiſe in den letzten Jahren hat das Ordi⸗ nariat eine namhafte Aufbeſſerung der Gehälter der katholiſchen Geiſtlichen beſchloſſen und gleichzeitig an das Kultusminiſterium das Erſuchen gerichtet, dem jetzigen Landtag eine Erhöhung des Staatszuſchuſſes von 350 000 M. auf 550 000 M. vorzuſchlagen. Wie die„Köln. Ztg.“ von un⸗ terrichteter Seite hört, wird die Regierung dieſem Wunſche der Kurie Rechnung tragen. Daß der Landtag ſich dieſem Wunſche nicht verſagen wird, gilt hier als ſicher. * Stockach, 17. Jan. Heute vormittag wurde das Ur⸗ teil im Prozeß Wittemann⸗Willibald bekannt ge⸗ geben. Der Angeklagte Willibald wird zu 4oo M. Gel d⸗ ſtrafe verurteilt. Außerdem wurden ihm ſämtliche Koſten auferlegt. Wittemann wurde von der Widerklage freige⸗ ſprochen. Dem Angeklagten Willibald wurde der Schutz des § 193 zugebilligt. In der Urteilsbegründung wird außerdem hervorgehoben, daß nur der Artikel„Mohrenwaſaße“ ſtrafbare Beleidigungen enthielt. Ueber deu reichsparteilichen Verein N Urteilt im„Hannob. Cour.“ ein Karlsruher Natio⸗ nalliberaler alſo: Wenn die Freikonſervakiven ſchon in Norddeutſchland nichd in den breiten Volksſchichten wurzeln, ſo werden ſie in Baden erft recht Offiziere ohne Soldaten ſein. Haben ja hier noch nicht einmal die Konſervatiben viel Boden, ſondern müſſen ſchlecht und recht von der Zentrumsgnade ihr Daſein friſten. Warum haben ſich die Grün⸗ der der neuen Vereinigung nicht im Rahmen der konſervativen Partei betätigt, um dieſe aus der Vaſallenſchaſt des Zentrums zu befreien? Sie hätten damit zur Ebnung der Wege beitragen können, die von der liberalen Partei zu den Konſervativen hinüberführen. Die„Großblockpolitik“ der Liberalen, wie ſie fälſchlich genannt wird, beſteht aus nichts anderem als aus einem taktiſchen Wahlbündnis mit der Sozialdemokratie für einzelne beſtimmte Kreiſe, das ge⸗ ſchloſſen werden mußte, um ein gefährliches Anwachſen des Zen⸗ trums zu verhindern. Was bei der nächſten Wahl geſchieht, ſteht noch dahin. Sicher iſt, daß viele Liberale eine Wiederholung des Bündniſſes mit der Sozialdemokratie vermieden ſehen möchten. Aber es wäre umnpolitiſch, heute ſchon feſtzulegen, was im nächſtem Jahre werden ſoll Mögen die Konſervativen und ihre„freikonſer⸗ vativen“ Geſinnungsgenoſſen in Freiburg zuſehen, daß ſie bis dork⸗ hin bündnisfähiger geworden ſind. Im„Tag“ behauptet G. von Below, einer der Mit⸗ begründer, dem neuen Verein ſeien außer Konſerativen auch badiſche Nationalliberale beigetreten. Eine Zahl, auch nur eine ungefähre, dieſer Nationalliberalen wird allerdings nicht angegeben. Nach unſerer Meinung wird es in Baden wohl nur ſehr wenige Nationalliberale geben, die geneigt ſind mit den Konſervativen und den Gemäßigten im Zentrum —————— die Aufführungen von neuen Stücken iſt in letzter Zeit ein Miß⸗ brauch eingeriſſen, der ernſtlich gerügt werden muß, da es dabei auf eine Verſchleierung des tatſächlichen Erfolges der Stücke ab⸗ geſehen iſt. Es gibt nämlich eine Reihe von Theaterdirektoren, die insbeſondere über Uraufführungen an ihren Bühnen ſelbſt an die Zeitungen gleichlautende Telegramme verſenden, in denen dann aus geſchäftlichen Gründen auch ein offenbarer Mißerfolg zu einem vollen Erfolge geſtempelt wird. So ſprach erſt in den letzten Tagen ein Bühnenleiter in einem ſolchen Telegramm von der„großen Wirkung“ einer von ihm veranſtalteten Urauf⸗ führung, während die objektive Kritik nichts anderes feſtſtellen konnte, als einen trotz glänzender Darſtellung„nur äußerlichen“ Erfolg und lediglich„ziemlichen“ Beifall herauszuhören ver⸗ mocht hatte. Vielleicht beſchäftigt ſich einmal der Deutſche Bühnen⸗ verein mit dieſer ſchriftſtelleriſchen Tätigkeit ſeiner Mitglieder. — Dieſe Betrachtung, bemerkt hiezu die„Münchner Allgemeine Zeitung“, iſt an ſich ſehr berechtigt, wird aber, fürchten wir, wenig nützen. Um dieſen Unfug abzuſtellen, braucht man auch gar nicht erſt den Bühnenverein zu benützen, ſondern einfach die Selbſtreklamen prinzipiell nicht aufzunehmen, welche die Herren Direktoren einſenden. Ein allgemeiner deutſcher Künſtlertag ſoll Anfang Juni zu München anläßlich der Eröffnung der Jubiläumsausſtellung der allgemeinen deutſchen Kunſtgenoſſenſchaft abgehalten werden. Kuno Fiſcher über David Friedrich Strauß. Zum 27. Jan., dem 100jahrigen Geburstage David Friedrich Strauß, er⸗ — Kuno Fiſcher's Aufſätze über David Friedrich Strauß, die 1858—1870 an zerſtreuten Stellen namenlos erſchienen und nur wenig bekannt ſein dürften. Die Aufſätze ſind gleich charakterſtiſch für Strauß wie Fiſcher und bilden mit der Ein⸗ leitung Dr. Falkenheim's und einem hier zuerſt veröffentlichten Briefe Strauß's, ganz unter dem Eindruck ſeiner Beſchäftigung mit Huttens epiſtolae obſcurum virorum in launigem Mönchs⸗ äußert ſich die„Poſt“(Berlin) wie folgt: In den Berichten über latein geſchrieben eine wertoolle Jubiläumsausgabe. —— ſcheinen bei Karl Winters Univerſitätsbuchhandlung Heidelberg: N — Mannheim, 18. Januar. General⸗Auzeiger.(Mittaablatt.) 3. Seite. zuſammenzuarbeiten, die es nach der Verſicherung der kleri⸗ kalen Preſſe nicht gibt. Dieſe wenigen gehörten innerlich wohl ſchon längſt zur freikonſervativen Partei. * Geſetzentwurf betr. Abänderung des Waſſergeſetzes. oc. Karlsruhe, 17. Jan. Wie bereits in der Thronrede angekündigt wurde, beabſichtigt die Regierung, dem Landtag einen Entwurf zur Aenderung der Waſſergeſetzes vorzulegen. Gegen eine Aenderung des Waſſergeſetzes in dem Sinne, daß die Einräumung der Nutzungsbefugnis am Rhein zur Gewin⸗ nung bon Elektrizität von der Zuſtimmung der beiden Häuſer des Landtags abhängig gemacht wird, hat die Regierung nach wie vor die Bedenken, die auf dem letzten Landtag ausführlich dar⸗ gelegt worden ſind. Dagegen wird eine Aenderung des Waſſer⸗ geſetzes in der Richtung erwogen, daß eine Handhabe geſchaffen wird, die ermöglicht, auch an den nicht öffentlichen Gewäſſern einer unwirtſchaftlichen Ausbeutung und Zerſplitterung der Waſ⸗ ſerkräfte entgegen zu treten. Bei der Erteilung der Genehmigung von Waſſerkraftanlagen iſt das Miniſterium beſtrebt, in weiteſtgehender Weiſe die In⸗ tereſſen der Stromabnehmer gegenüber den Unternehmern zu wahren. Durch die Beſtimmungen betr. die Kraftübertragungs⸗ werke Rheinfelden werden letztere verpflichtet, bei Ueberlaſſung der Waſſerkraft in erſter Reihe die Nachfrage des Staates— änsbeſondere der Eiſenbahnverwaltung— der Gemeinden, öffent⸗ lichen Verbände und gemeinnützigen Unternehmungen zu berück⸗ ſichtigen und dieſen Kraftnehmern einen Spezialrabatt von fünf Prozent zu gewähren. 0 * Ferner ſind ſie gehalten, in den erſten Jahren nach Vollendung des Werks einen beträchtlichen Teil der Waſſerkraft für kleine Unternehmungen in Induſtrie, Hauptinduſtrie, Handwerk und Landwirtſchaft, insbeſondere auch der Textilinduſtrie des Wieſentales vorzube⸗ halten. Für den Fall, daß ſich aus badiſchen Ab⸗ nehmern eine Großſtromgenoſſenſchaft bildet mit einem Strom⸗ bezug von wenigſtens 100 P8., iſt ihr der Strom zu einem er⸗ mäßigten Preiſe abzugeben. Auch ſind die Kraftwerke ver⸗ pflichtet, eine Ermäßigung der Preiſe eintreten zu laſſen, wenn die Beteiligten durch die Höhe der Preiſe undbillig belaſtet wür⸗ den und dſieſe Herabſetzung ohne unbillige Beeinträchtigung des Ertrags des Unternehmers geſchehen kann. Nach Vollendung des Werkes Wyhlen⸗Augſt haben die Kraftübertragungswerke ein neues Strompreisregulativ aufzuſtellen und dabei die Grund⸗ ſätze zu beachten, die mit der Regierung vereinbart ſind. Heſſiſche Politik. Darmſtadt, 17. Jan. Das Ober⸗Konſiſtorium gibt unter Bezugnahme auf einen in die„Frankfurter Zig.“ übergegangenen Artikel der„Wormſer Volkszeitung! betreffend die Verſetzung ePfarraßſiſtenten Woereshoffer von Worms nach Dietzenbach bekannt, daß für die Verſetzung die angebliche national⸗ſoziale Geſinnung der Linksliberalen gänzlich bedeutungslos geweſen fei. Die Androhung einer Verſetzung auf die Beſchwerde des Frei⸗ herrn von Heyl, wie dies im Artfkel der„Wormſer Volksztg.“ behauptet wurbe, ſei bvom Ober⸗Konſiſtorium nicht erfolgt. Für die jetzt ein Jahr nach den fraglichen Reichstagswahlvorgängen erfolgte Verſezung des Pfarraſſiſtenten Woereshoffer ſeien rein dienſtliche Gründe maßgebend geweſen, zumal die Verwendung Woereshoffer's in Worms von vornherein nicht für längere Zeit in Ausſicht genommen war. eeeeeeee. Aus Stadt und Land. * Maunheim, 18. Januar 1908. Maunheimer Schwurgericht. Ein verzwickter Tatbeſtaud lag der Anklage zugrunde, welche ſich gegen den 26 Jahre alten Anwaltsgehilfen Heinrich R at h aus Sinsheim und den 30 Jahre alten Schuhmacher Karl Alt⸗ rieth aus Sennfeld, beide zuletzt in Heidelberg, wegen Mein⸗ eids bezw. Anſtiftung zum Meineid richtete. Die beiden Angeklagten kennen ſich aus der Freien Turnerſchaft Hei⸗ delberg, wo Rath Schriſtführer, Altrieth Kaſſierer war. Am 16. Auguſt v. J. hatten beide in der Heidelberger Gegend Pla⸗ kate verbreitet. Spät abends kehrten ſie in ihrem Vereinslokaf, bei Wirt Auguſt Schoch zum„Römerhof“ ein. Sie hatten „nichts mehr drauf“, ſo daß Rath ſeinem Freunde Freimarlen zuſchob, damit er mit dieſen die Zeche berichtige. Der Wirt nahm dieſe aber nicht an, ſondern ſagte zu Altrieth, er ſolle es nur ſein laſſen, er könne ja am anderen Tage bezahlen. Mittler⸗ weile war die Wirtſchaft leer geworden und nur Rat und Alk⸗ rieth befanden ſich noch im Lokal. Die Wirtsleute hatfen bereits Kaſſe gemacht und eine Löſung von 86 M. feſtgeſtellt. Die Wirtin hatte ſich dann zur Ruhe begeben. Der Wirt, der ſich zwiſchen dem Serpieren an einer Kegelpartie beteiligte, wurde auf die Bahn gerufen. Als er wegging, war die Geldlade im Büfett eingeſchoben, aber nicht verſchloſſen. Im Weggehen fiel das dem Wirt ein und er überlegte einen Augenblick, ob er nicht zurück⸗ kehren und die Kaſſe abſchließen ſolle. Er meinte jedoch, den ihm bekannten beiden Gäſten nicht ſein Mißtrauen zeigen zu ſollen und ſetzte ſeinen Weg fort. Als er zurückkam, war die Kaſſe halb herausgeſchoben, und er ſah, daß ein Zwanzigmark⸗ ſtünck fehlte. Er ſtellte die beiden Gäſte zur Rede. Rath ſah ſtumpfſinnig vor ſich nieder und erwiderte, er wiſſe von nichts. Der Schuhmacher dagegen begehrte lebhaft auf und ſtellte dem Wirt anheim, ihn zu durchſuchen. Wirt Schoch erklärte, er wolle nicht, daß die Geſchichte in die Oeffentlichkeit komme. Wer das Zwanzigmarkſtück habe, ſolle es herausgeben, die Sache ſolle damit erledigt ſein. Mittlerweile kamen weitere Bäſte hinzu, von denen einer, der Bilderreiſende Reich, einen Schutzmann holte. Rath und Altrieth wurden nun auf die Wache verbracht und hier durchſucht. In Joppe, Hoſen, Weſte und Stiefeln Alt⸗ rieths f ſich ſeiner Strümpfe zu wurde nichts gefunden, aber als er aufgefordert wurde, entledigen, klang eiwas auf dem Boden. allen. Altrieth behauptete Ausſage, obwohl unter Eid abgegeben, rettete den J Altrieth wurde zu 1 Woche Gefängnis verurteilt, Die Unglaub⸗ würdigkeit der Angabe Ratihs hatte den Erfolg, daß gegen ihn eine Unterſuchung wegen Meineids und gegen Altrieth wegen Anſtiftung dazu eingeleitet wurde. Das Verfahren gegen Altrieth wurde am 30. Oktober aus Mangel an Beweiſen wieder einge⸗ ſtellt, als eine Wendung eintrat: Rath hatte einem Zellen⸗ genoſſen, dem Buchdrucker Hugo Schmitt, zugeſtanden, daß er unter dem Einfluß Altrieths, um dieſen, der Familienvater ſei, zu retten, vor dem Schöffengericht falſche Angaben gemacht habe. Altrieth habe ihn mit dem Schuſterkneip direkt bedroht, wenn er ihm ſeinen Willen nicht erfülle. Schmilt redete ihm aus, daß er veroflichtet ſei, auf Altrieth Rückſicht zu nehmen, auch er habe Rückſicht zu üben; denn es wäre eine Schſechtigkeit von ihm, wenn er ſich um eines anderen willen verurteilen laſſe, wo ſeine Braut in anderen Umſtänden ſei. und ſchriftlich ein Geſtändnis ab. Rath legte darauf mündlich Altrieth habe das Geld ge⸗ nommen und ein Unbekannter habe dabei keine Rolle geſpielt. Nun kam Altrieth mit einer ganz neuen Erzählung. Er behaup⸗ lete, Rath habe das Goldſtück geſtohlen, habe es ihm in den Strumpf geſteckt und habe dann die Geſchichte mit dem Unbe⸗ kannten ausgeheckt. In der geſtrigen Beweisaufnahme wurde 4, d. feſtgeſtellt, daß Altrieth früher einmal bei Schoch eine Bil⸗ lardkugel geſtohlen und nach Wochen gelegentlich einem anderen Gaſte in die Taſche praktiziert hatte. Andererſeits ergab ſich, daß er als Kaſſierer ſeines Vereins ſeine Geſchäfte ordentlich geführt hatte und zu der inbetracht kommenden Zeit einen Beſitz von gegen 200 M. ausweiſen konnte Auch hat er nur unbedeukende Vorſtrafen erlitten, während Rath ſchon mehrfach beſtraft iſt. Rath wurde von ſeinem Prinzipal, dem Rechtsanwalt Häger, als ein fleißiger, aber willensſchwacher Menſch von träumeriſchem Weſen geſchildert, der ganz don feiner Er traue ihm nicht zu, daß er die Trag⸗ Der Anwalt betonte, Umgebung abhänge. demokratiſchen Verein irregeleiteten Solidaritätsgefüh aufzufaſſen. Bemerkenswert iſt noch, daß Rath und Altrieth vor der S höffengerichtsverhand⸗ lung eingehend über die Fragen, die ettva geſtellt werden könnten, ſich berieten und der Anwaltsgehilfe dazn einen Fragebogen auf⸗ ſtellte. Unter den Zeugen erſchien auch der Zellengenoſſe Schmikt, der zunächſt dagegen proteſtierte, daß er in Sträflingskleidern domgeführt wurde. Der Vorſitzende belehrte ihn, daß er ſeine Beſchwerde an die Gefängnisverwaltung zu richten habe. Davauf erzählte Schmitt in gewandter Darſtellung, wie Rath, der an⸗ fänglich verſchloſſen geweſen, ſein Herz gegen ihn ausgeſchüttet habe. Weiter tadelte er, daß im Heidelberger Gefängnis die bei⸗ den Aungeblagten beim täglichen Spaziergang Gelegenheit gehabt hätten, ſich zu ſehen und ſchilderte, wie Altrieth ſtets Geſten gegen Rath gemacht habe, die nicht anders denn als Drohungen hälten ausgelegt werden können. Rath wiederholt übrigens heute ſein Geſtändnis, während Altrieth alles in Abrede ſtellte und die ganze Affäre ſeinem früheren Freunde in die Schuhe ſchob. Der Staatsanwalt(Seebold) hielt die Darſtellung Raths für unbe⸗ dingt glaubhaft. Altrieth habe die Geſchichte mit dem Unbe⸗ kannten ausgeheckt, der phlegmatiſche Rath ſei nicht der Maun, einen ſo raffinierten Plan zu entwerfen. Er beantragte, beide Schuldfragen zu bejahen. Rechtsanwalt Pudel, der den Ange⸗ klagten Rath verteidigte, meinte, es lägen weſentliche Zweifel lient ſchuldig ſei. Er habe offenbar unter unwider⸗ ange gehandelt und die Schuldfvage ſei deshalb feit der gewerblichen Vereinigungen“ ſtatt. Der Beſuch des Vor⸗ 11 erf zu berneinen. Der Augeklagte Altrieth wurde von Rechtsan⸗ walt Dr. Reis verteidſgt. Dieſer nahm den Skandpunkt ein, daß bei objektiver Würdigung der Beweislage ſein Klient mehr Glauben verdiene, als Rath. Die Ueberzeugung des Staals⸗ anwalts könne nicht die Grundlage einer Verurteilung bilden. Der Verteidiger dann im einzelnen Kritik an der Argumen⸗ tation des Staatsanwalts und ſchloß mit dem Antrag, die Schuld⸗ frage bezüglich ſeines Klienten zu verneinen. Die Geſchworenen ſprachen beide Angeklagte ſchuldig. Das Gericht verurkeiſte ſos⸗ dann Rath zu 1 Jahr, Altrieth zu 2 Jahren Zuchthaus unter Verluſt der Ehrenrechte auf je 5 Jahre. Je drei Monae der Unterſuchungshaft wurde auf die Strafen aufgerechnet. * Vom Hofe. Geſtern nachmitiag traf, von Straßburg kom⸗ men, Prinz Auguſt Wilhelm von Preußen zum Beſuch der Großherzogin Lufſe in Karlsruhe ein. Der Prinz nahm an der Frühſtück afel teil, zu der auch der Großherzog und die Königin kon Schweden erſchienen, und reiſte nach zweiſtündigem Aufent, halt nach Straßburg zurück. Ordensauszeichnung. Der Großherzog hat dem Mafor Philipp Freiherrn Röder von Diersburg, aggregiert dem 2. Hannoperſchen Ulanenregiment Nr. l4, das Ritterkreuz 1. Klaſſe des Ordens vom Zähringer Löwen verliehen. Lieandesherrlich angeſtellt wurde Gerichtsſchreiber Frſedpich Beutel beim Amtsgericht Mannheim. * Altertumsſammlungen und Stadtgeſchichtliches Muſeum, Es ſcheint beim hieſigen Publikum noch wenig bekannt zu ſein, daß die Vereinigten Altertumsſammlangen i Schloß und das Stadtgeſchichtliche Muſeum in L I, 1 auch im Winter(bei angenehmer Durchheizung) gebff⸗ net ſind. Allen Freunden der Vergangenheit unſerer Heimgt kann daher ein Beſuch obengenannter Sammlungsn beſtens empfohlen werden. Die Stunden des unentgeltlichen Be⸗ ſuchs ſind Sonntags von 11 bis lund 2 bis 4 Uhr, für das Stadtgeſchichtliche Muſeum außerdem noch Mittwochs zu denſelben Stunden.— Wir werden gebeten, außerdem auf die NReviſion der Vereinsbibliothek aufmerkſam zu machen, die der Mannheimer Altertumsverein veranſtaltet. Zu dieſem Zwecke müſſen alle entliehenen Bücher bis ſpäteſtens 10. Februar zurückgegeben werden. * Zur Parade ſpielt morgeu die Grenadierkapelle: 1. Oubeptute zu„Guryanthe“ von Weber; 2.„Spinnerlied“ aus„Der fliegende Holländer“ von Wagner; 3.„Die Schönen von Valenkia“, Walgen von Morena; 4.„Defilier⸗Marſch“ von Hohberg. « Das achte badiſche Sängerbundesfeſt findet, ſo ſchreibk unſer Karlsruher Bureau, bekanntlich an Pfingſten d. J in Karlsruhe ſtatt. Der Feſtausſchuß hat nun beim Stadtrat Karlsruhe darum nachgeſucht, daß die Stadtgemeinde die Ab⸗ haltung des Feſtes in verſchiedener Hinſicht unterſtütze. De Stadtrat iſt damit grundſätzlich einverſtanden und hat die ſtäßdl⸗ iſche Feſtkommiſſion mit der weiteren Vorbereitung und Aus⸗ führung der von der Skadt zu treffenden Veranſtaftungen 5 auftragt. Friedrichspark. Wie uns die Parkverwallung mitteilt, f das inorgüge Sonntag⸗Nachmitkag⸗Kougert an; derer Veranſtaltung wegen aus. 9 * Veranſtaltung von Vorträgen in gewerblicheu Vekeinig⸗ nügen. Am Sonntag, den 19. d.., nachmittags 4 Uhr, findet in Sandhofen im„Pflug“, veranſtaltet vom dortigen Ge⸗ merbeverein, ein Vortrag des Herrn Gewerbeſchulvorſtandes Weſtermann in Schwetzingen über„Nutzen und Notwendig 4 te ags ſteht jedermann frei, Eintrittsgeld wird nicht erhoben Evang. Männer⸗ und Jünglingsberein, Im Lokal U. flndet morgen Sonntgg abend un 8 Uhr ein intereſſar trag„Enoch Arden“ mit Exläuterung von Lichtbiſders zu dem Jedermann freien Zutritt hat. 25 * Dieſterweg⸗Verein. Wir machen nochmals auf den abend ½9 Uhr in der Aula der Friedrichsſchule ſlaltfinde! deklamatoriſch⸗muſikaliſchen Vortrag des Herrn Auguſt Ganth aus Freiburg j. Br. aufmerkſam. Der Einkrilt iſt frei für ſoß mann. Der Damenfriſeur⸗, Perückeumacher⸗ und Friſeurgehiſſen Verein wird am Sonntag, deu 19. ds. Mis, im Kaſind ein gyoß Iche i der, uneigennütziger hauſen ausgebildet worden ſind. Zur draktiſchen Vorfüt gen ungefähr 20 Masken. Den Schülern iſt durch die geſtellte Aufgaben Gelegenheit geboten, zu ßeigen, daß ſie eiwas küchliges gelernt haben. ere Anerlennung berdienk nebſt dent Fah flige Leitung des Vereins, welche jedes Jaß die Keuntniſſe de Es tpäre zu wünſchen, daß das Jeſt eing ſo dem Verein ein weiterer Auſporn ge hlagenen Wege weiterzufahren.(Naßh Kollegen zu erweitern, guten Verlauf nimmt und geben wird, auf dem ei ſiehe Inſerat) Feuerio. He g weite karnebal ſtatt, worauf nochma den 18. d. Mts, finde 56 geim Habereck, O Künſtleriſches aus Heidelberg. Das Heidelberger Trio, das ſich aus den Herren Paul Stoye(Klavier), Max Poſt(Violine) und Richard Poſt(Violoncell) zuſammenſetzt, veranſtaltet Mitt⸗ woch, den 22. Jaunar, ein Konzert in der Stadthalle. Das Programm dazu lautet: Fr. Schubert, Trio in B⸗dur op. 99: P. Tſchaikowski, Variationen über ein Rokoko⸗Thema für Violoncell mit Klavierbegleitung op. 33; Brahms, Trio H⸗dur op. 8(Neue Ausgabe]. un. Exzellenz Czeruy über den Krebs. Der berühmte Chirurg Prof. Dr. Cherny lenkt in einem hochintereſſanten, allgemein berſtändlichen Aufſatz der„Umſchau“(Wochenſchrift für die Fort⸗ ſchritte in Wiſſenſchaft und Technik, Frankfurt a..) die allge⸗ meine Aufmerkſamkeit darauf, daß im Deutſchen Reiche alljähr⸗ lich 40 000 Menſchen an krebsartigen Erkrankungen ſterben. Nach den erfolgreichen Anfängen zur Belämpfung der Tuber⸗ kuloſe ſei es jetzt an der Zeit, zunächſt dem weiteren Umſich⸗ greifen jener Volksgeißel mit allen Mitteln entgegenzuarbeiten. Alsdann gibt Czerny, die erſte Autorität auf dieſem Gebiete, eine Darſtellung der Eutſtehung und zweckmäßigen Bekämpfung der krebsartigen Erkrankungen, welche der Volksgeſundheitspflege neue Bahnen weiſt und die darum jeder beachten muß. Der belgiſche Oratorienkomponiſt Eugen Tinel hat eine Oper „Kalharina“ vollendek, deren Text(von Leo ban Heemseden) die Sage von der heiligen Katharina behandelt mit der Epiſode ihrer nuhſtiſchen Hochzeit. Das intereſſante Werk ſoll nech in dieſer Saiſon unter des Komponiſten perfönlicher Leitung am Monnaie⸗Theater zu Brüſſel ſeine Fraufführung erleben. Das Preisrichterkollegium zur Verleihung des Beethovenpreiſes (dem Ferd. Loewe, Franz Schalk u. a. angehören) hat, twie aus Wien gemeldet wird, bon den zwölf eingereichten Werken keines würdig befunden. Der Beethovenpreis beträgt 2000 Kronen und ſoll alljährlich an einen Schüler oder ehemaligen Schüler des Wiener Konſervatorfums berliehen werden. 3 bolcer keinen Eintrag zu tun. Großh. Bad. Bof⸗ und Nationaltheater in Mannbeim. Die Walküre. Aller guken Dinge ſind bekauntlich drei. So gab es denn bei der geſtern abend vor äußerſt ſchwach beſetztem erſten und ztweiten Rang ſtattgefundenen Wiederholung der Walküre gleich drei Gäſte: die Herren Feinhals(Mihichen), Tängler(Karlsruhe) und ein Frl. Jäger, ebenfalls aus München. Infolge Abſage ünſerer Altiſtin entwickelte ſich dieſes Gäſte⸗Kleeblatt gar in ein bierblät⸗ teriges: Frau Schroeder⸗Kaminsky aus Wiesbaden ſprang als Fricka ein. Das grünſte zu dieſen Kleeblättern ſtellte Frl. Jäger, die am Münchner Hoftheaker ſo ziemlich zu den unbekannten Größen gehörtk und, wie hier gleich betont werden ſoll, mit den Kapazitäten dieſer Bühne vont Range eines Feinhals nicht cvordi⸗ uierk werden darf. Wer alſo, mit den dortigen Verhältniſſen nicht vertraut, der Meinung geweſen ſein mochte, geſtern eine vorbildli Sieglinde zu hören, der mußte ziemlich enktäuſcht werden. Jede Bühne hat eben ihren Nachwuchs, der heutzutage, laum flügge ge⸗ worden, auf Gaſtſpiele ausfliegt, wenn ſich Gelegenheit dazu bietet. Nun, Frl. Jäger hielt ſich bapfer und ſuchte ihre begreifliche Be⸗ fangenheit nach jugendlichen Kräften zu überwinden. Zu Aintczn noch ängſtlich nach dem Dirigentenſtab blickend, ging ſie in der Folge mehr aus ſich heraus und etle, einige Unbeholfenheiten im Spiel und einen falſchen Einſatz im zweiten Akt abgeſehen, eine recht anerkennenswerte Leiſtung, der man das fleißige Stuoium guter Vorbilder anmerkte. Als durchaus fertige, ihrer Sache durch⸗ aus ſichere Künſtlerin gab ſick im Gegenſatz zu dieſer noch im Werden begriffenen Sieglinde Frau Schroe der aus Wiesbaden. Das war Temperament, Hoheit und wohltuende, gefeſtigte Sicher⸗ heit in Spiel und Geſang! Eine ſehr deutliche Ausſprache und ein bolltönendes, in der Tiefe freilich weniger krafwolles Organ jeßen dieſe auch äußerlich intereſſante Fricka mik den feuerfarbenen Haaren dem prachtvollen Wotan Feinhals als ebenbürtig erſcheinen. Das liſpelnd herborgeſtoßene„J“ vermochte der Geſamtleiſtung als Herr Tänzber, hier nicht unbe⸗ kannt, wan ein impoſanter, kraftvoller Siegmund, durchaus bor⸗ niehm in der darſteller Partie. Man darf, w ſtaltek haben, die Karlsruher Nachbarbühne um dieſe ſchätzenswerf Kraft beneiden. Ihren Tenor par escellence, Herrn Jadlomler wird ſie freilich bald mit Schmerzen nach Berlin abtreten müſfen wo Herrn Tänzlers Kollege für's Kgl. Opernhaus verpflichkek ſos en iſt. Als bpeiterer Gaſt— pardon, Frl. Brandes iſt ia unſere, trotzdem ſie in letzter Zeit ſo ſelten auftritt. weitere Stütze des geſtrigen Enſembles erwies ſich die Br des Frl. Brandes, welche dieſe poeſieumfloffene Wagtter Frauengeſtalt in hoheitsvoller, edler und wahrhaft ergre 0 Weiſe zu berkörpern wußte. Ihren Sprechgeſang meiſterte un Primadonna vortrefflich. Nur im einleitenden„Heiotohe!“ kie Stimme im Vergleich zu der Walküre der Gulbranſon d 0 im letzten Akt ſchien ſie gelegentlich zu ermüden. Im großen ut ganzen aber wird uns von dieſer Brünnzilde ein warmgetöntere ſympathiſcheres Bild zurückbleiben, als es ihre gaſtierende gängerin krotz ihres ſo Hangbollen Namens zu geſtalten vergroch hal. Der Hunding des Herrun Fönß ſchien uns ſeit dem letz Mal gewachſen, nicht in Bezug auf ſeine Statur— Herr Jö das nicht mehr nötig— ſondern im Hinblick auf Ausdru keik und Tontpucht. Den Stabreim, die Alliteration, beha ganz vortrefflich, ſo daß keine einzige Silbe unter den f Tiſch ſeiner Behauſung fiel.— Und nun— das Beſte zuletz herrliche Wokan des Meiſterſingers Jeinhals⸗ Man kennt ja dieſe Glanzleiſtung des berühmken Münchg Baritoniſten von ſeinem früheren Auftreten her und eben deshe bätte der ſtimmgewaltige, berehrte Gaſt, wenn er geſtern als Tuan, Hans Heiling, oder wenn es nun abſolut eine Wagner⸗Par ſein mußte, als„Holländer“ aufgetreten wäre, einem weit be keſetzten Hauſe gegenübergeſtanden. In Zürich, wo Feinhal lich gaſtierte, ſcheint man dieſe unſere Meinung zu teilen eben, während dieſe Zeilen geſchrieben werden, fliegt unz die monatsſchrift„Berner Rundſchau“ auf den Redaftionst 5 Züricher Berichterſtatter ſich folgendermaßen zum dreimaligen Hals⸗Gaftſpiel äußert:„Wie boriges Jahr, ſo gaſtierle guch 4. Seike. — 2 2 General⸗Anzeiger.(Mittagblott) Mannheim, 18. Januar. * Jubetriebnahme der 2. Neckarbrücke. In der Oeffentlich⸗ Kleit ſcheint die Anſicht verbreitet zu ſein, daß die 2. Neckarbrücke ietzt ſchon dem Verkehr übergeben ſei. Es wird darauf aufmerk⸗ ſam gemacht, daß dies nicht zutreffend iſt, die Brücke vielmehr bis zur demnächſt ſtattfindenden Abnahme durch die Baupolizei⸗ behörde ſowohl für den Fußgänger⸗ als auch insbeſondere für den Wagenverkehr geſperrt bleibt, was auch aus ranken erſichtlich iſt. den ange⸗ ſtädtiſchen M wurde, wie bereit⸗ UAusſchmückung des Nibelungenſaale Samstag, den 1. Jebruar im Roſengarten ſtädtiſchen Maskenball dem Karlsruher Kunſtmal Weih übertragen. Der Künſtler, der in Karlsruhe gerade auf dieſem Gebiete eine große Rolle ſpielt, iſt auch den Mannhei⸗ Mern nicht unbekannt, denn ſeit dem Beſtehen unſerer Masken⸗ källe hat Herr Weih jedesmal eine außerordentlich originelle Einzelmaske oder Gruppe zuſammengeſtellt, die nie ohne Preis geblieben iſt. Die Malereien ſind zum größten Teil fertig und Aufſehen erregen. Es hat ſich als wünſchenswert erwieſen, die Preisdifferenz der Eintrittskarten im Vorverkauf und an der Abendkaſſe zu beſeitigen. Der Eintrittspreis wurde daher allge⸗ giein auf 5 M. pro Perſon feſtgeſetzt. Die lebhafte Nachfrage nach kleinen(6⸗ſitzigen) Roſenlauben, die bei allen bisherigen Mastkenbällen ſtets nur zum geringſten Teil befriedigt werden kennte, hat der Roſengartenkommiſſion Anlaß gegeben, alle gtoßen(12⸗ſitzigen) Roſenlauben beſeitigen und an deren Stelle Furchweg kleine Lauben einrichten zu laſſen. Die im Vorjahr ein⸗ kführte Vormerkgebühr von 5 M. bezw. 10 M. kommt diesmol n Wegfall; der Preis für eine Roſenlaube wurde allgemein auf 50 M. feſtgeſetzt. Miilitärkonzert im Roſengarten. Im Nibelungenſaal des Moſengartens ſpielt morgen Sonntag abend die beliebtke Wormſer onzert iſt auch das Süddeutſche Koſchat⸗Lieder⸗ Guinkett engagiert, das hier ſchon wiederholt aucgetreten iſt und mit feinen hervorragenden Leiſtungen allgemein Beifall gefunden hat. * Nationalliberaler Verein. Monkag, den 20. Jan., abends Halb 9 Uhr, findet im Goldſaal des Apollotheaters eine große Iffentliche Verſammlung ſtatt, in der Herr Dr. jur. Hürner aus Berlin über„Die techniſchen Angeſtellten in der Volkswirtſchaft und ihre heutigen Standesfragen“ einen Vor⸗ trag halten wird. Die Mitglieder des Nationalliberalen Ver⸗ eins find vom Techniſchen Verein Mannheim zu dieſem Vor⸗ trage eingeladen. Maunheimer Panyptikum. Der unter dem Titel„Das Ver⸗ ſchwinden einer Perſon aus dem Publikum“ vorgeführte vert üffende Iuſions⸗Akt, der 3z. Zt. im Vorſtellungsſaale des Panoptikums die ſtaunende Verwunderung der Beſucher erregt, verbleibt nur noch kürze Zeit auf dem Programm, um einer neuen, nicht minder ge⸗ heimmisvollen Produktion Flatz zu machen.— Das Welt⸗Pano⸗ Fanma zeigt von morgen ab den neuen Chklus:„Cine Reiſe durch Ungarn“. Neben einer intereſſanten„Wanderung durch das ſchöne Budapeſt“ enthält dieſe Serie auch zahlreiche Aufnah⸗ en aus den an romantiſch⸗pittoresken Jandſchaftsbildern reichen — „Der 1. Hauptgewinn der Jubiläumsausſteſlungslokterie mit 20000., der auf die Nr. 150 689 ſiel, iſt noch nicht erhoben. Geſchieht dies nicht bis 4. März, ſo verfällt der Gewinn zu Gunſten der Jubiläumsausſtellung. * Um 15 000 M. geſchädigt wurde eine hieſige Bank durch zwei hieſige Kaufmannslehrlinge, die einen auf dieſen Betrag lantenden gefälſchten Wechſel präſentierten. Der Wechſel war auf einen hieſigen Fabrikanten ausgeſtellt. Die beiden jugendlichen Betrüger, der am Auguſt 1890 geborene Peter ermamnn und der am 24. März 1891 geborene Karl Sau⸗ terx, haben am verfloſſenen Mittwoch das Weite geſu cht und konnten noch nicht ermittelt werden. Da die beiden Gut⸗ edel einen Vorſprung von 24 Stunden hatten, ehe die Kriminal⸗ polizel die Verfolgung einleiten konnte, dürfte es bei den heu⸗ gen Verkehrsverhältniſſen ſchwer fallen, der Beiden habhaft zu werden. Germann iſt nach dem von der Kriminalpolizei ausge⸗ gebenen Signalement 1,75 bis 1585 Meter groß, ſchlank, von bfaſſer Geſichtsſarbe und hat große Naſe und dunkle Haare. Sau⸗ ler iſt 1,65 Meter groß, ſchlank, hat blaſſe Geſichtsfarbe und Dunkle kurze Haare. Beide ſind gut gekleidet und ſprechen Mann⸗ 8 zeugnis ausgeſtellt. Sie waren außer Stellung.— Wie wir noch erfahren, wurde der Wechſel durch den einen Betrüger, einen ſrüheren Angeſtellten der Firma Aug. Lutz, auf eine hieſige Bank Ausgeſtellt, die ohne Bedenken den Wechſel akzeptierte. Das Avis balte der Gutedel gefälſcht. Eine andere hieſige Bank hat dann Winter der Baritoniſt Feinhals aus München in Zürich. Er trat Niesmal leider nur in Wagnerſchen Rollen auf. Wir ſagen„leider“, denn abgeſehen davon, daß wir mit den ein⸗ heimiſchen Kräften wenigſtens die Männerpartien der Wagnerſchen erke gar nicht übel beſetzen können, ſo iſt es an ſich immer zu dauern, wenn ein mehrmaliges Gaſtſpiel nicht dazu benutzt wird, iin ſeltener gegebenes älteres Stück, in dem vielleicht gerade die ſetzung der dem Gaſte zufallenden Rolle Schwierigkeiten machen Urde, wieder einmal zur Aufführung zu bringen.“— Dieſer uns unbekaunte Züricher Kollege ſpricht uns aus der Seele. Feinhals ja guch als Mozartſänger ein Münchner Feſt ſpielſänger in des ries ſchönſter Bedeutung. Den Wotan und den Hans Sachs ver⸗ gen wir zum Glück noch mit eigenent Kräften zu beſetzen Welch' Genuß wäre es geweſen, Herrn Feinhals einmal als Holländer Hegrüßen, zumal wir einen ihm ebenbürtigen Daland in der n des Herrn Fenten gehabt hätten. holländers im erſten Akte, ſo verſichern die Züricher Zeitungen, ätte man noch nie ſo ergreifend vortragen höven, wie eben durch Herrn Feinhals. Schade,— und ſchade auch um den gähnend leeren erſten Rang von geſtern abend. Man ſcheint der„Nibelungen“ und der kamit verbundenen zahlreichen mehr oder weniger erfreulichen Deblts doch alsgemach etwas müde zu werden. Möchte das Haus norgen Sonntag nicht nur auf der Bühne ein feſtliches Ausſehen zeigen. Der Müuchner Meiſterſinger darf Anſpruch darauf machen. 8*** 1 Der Karksruher Hofſchauſpieler Wilhelm Waſſermaunn begeht in dieſen Tagen ſein 25jähriges Bühnenfubiläum. Aus dieſem An⸗ ß wird dem ausgezeichneten Künſtler nächſten Sonntag in der neuen Feſthalle zu Landau i. Pf. ein Ehrenabend gewidmet, an belchem Herr Waſſermann als„Nathan“ auftreten wird. Regimentsmuſik unter Leitung des Herrn Röſel. Für dieſes⸗ Den großen Monolog des kenball iſt in dieſen Tagen ferkig geſtellt worden und wird ſicher am Mittwoch den Wechſel angekauft und den Betvag an die bei⸗ den Schwindler ausgezahlt. e Notiz über di j irma Walthe M 1, 4b Proſpekte für entgegengenommen einen erheblichen Umfar haft tells wurde deshalb afts eine Arbeits⸗ Böttcher, der ſich t verbreitete und über die ſei. Die 8 Verſammlungs ſtalteten am Schluf nonſtrationszug zum Tief⸗ er die Urſc Mittel, mit 1 1 ter— etwa 400 an der Verſammlung einen D bauamt, um ſich dort in die Liſte der Arbeitsloſen eintragen zu zu Der Zug verlief in vollſter Ordnung. Die Polizei 5„ den Anlaß 3070 5 Aus dem Schöffengericht. Der diier i Ferſprechen Außerordentliches. Auch das Plakat für den Mas⸗. Aus dem Schüffeng zdeiſter Albert tetßzger, welcher erſt vor einigen Tagen Nichtreinigung r Geldſtrafe von lrk beſtraft wurde, en Vergehen gegen das Kinderſe ſetz t. Er hatte im September zw Kinder unterricht mit Brödchenaustragen beſchäftigt. hwebte ein f ren gegen ihn wegen der gleichen Verfehlung. Wegen der vorerwähnten Handlung er⸗ hielt er 40 Mark, wegen des unter Anklage ſtehenden Vergehens Auch die Anzeige führte der Angek auf 90 Mark Geldſtrafe. feindſelige Geſinnung des im Hauſe wohnenden Wachtmeiſters 1 2 Jahre alte übchen Georg des Kurze Straße 24, 18 A g. Bei verhält⸗ trockenes, er meh ſchließlich auch zu vereinzelten Regenfällen Ausſicht zu nehmen. Polizeiberich Tödlicher Unfall. hier brach geſtern beim Sch Elektrizitätsw auf dem Eiſe ein Seine Leiche konnte von werden und wurde auf den Friedhof verbracht. Wetter in geneigtes 7* 0 ht vom 18 Jauuar. Ein, 10½ Jahre ittſchuhlaufen im Floßhafen in und darauf geländet alter Vol 18 rtraänk. Nähe des Unfall. Oberhalb der Friedrich brach geſtern nachmittag ein 10 Jahre alter Volksſchüler auf dem Eiſe ein; er konnte jedoch noch rechtzeitig von 2 Sch Waſſer gezogen und in ſeine elterliche Wohnung ve liche Unfälle ereigneten ſich in letzter Zeit me is des Neckars und muß deshalb ernſtlich vor dem Betreten derſelben gewarnt werden. Verhaftet wurden 10 Perſonen, daruuter 1 Taglöhner von Neckarau, der in Durlach den Inhalt einer Ladenkaſſe ſtahl, ein von der Staatsanwaltſchaft Breslau wegen Zuhälterei ſteckbrieflich verfolgter Zahntechniker aus Oreslau, ein von der Staatsanwalt⸗ ſchaft hier wegen ſchweren Diebſtahls verfolgter Spengler von Straßburg, eine Dienſtmagd und ein Monteur von hier wegen Diebſtahls. e Aus dem Grossberzogium. Ladenburg, 17. Jan. Mit Entſchließung Großh. * K Miniſteriums des Innern wurde der bisherige kommiſſariſche Bürgermeiſter, Herr Hofſtetter, dem Gr. Bezirksamt Lörrach als Reviſionsbeamter zugewieſen. * Friedrichsfeld, 16. Jan. Eine muſikaliſch⸗ thealraliſche Aufführung, die von dem weiblichen Perſonal der hieſigen Eierteigwarenfabrik unter Leitung der Aufſeherin Frau Hagmeier am Donnerstag noch⸗ mittag in der Reſtauration zur„Main⸗Neckar⸗Bahn“ veranſtaltet wurde, nahm einen ſehr gelungenen Verlauf. Nachdem Frau Hagmeier die eingeladenen Gäſte, worunter ſich die beiden In⸗ haber der Fabrik⸗ die Herren Burger und Guldmann, ſo⸗ wie deren Gemahlinnen befanden, begrüßt hatte, wurde das au 12 Nummern beſtehende Programm glatt und exakt durchge⸗ führt. Die Mitwirkenden, die ſich ihrer Aufgabe völlig ge⸗ wachſen zeigten, ernteten wohlperdienten reichen Beifall. Nach Abwicklung des Programms dankte Herr Burger für die Ein⸗ ladung. Er betonte, daß es ihn freue, daß die Arbeiterinnen uuch den ideellen Beſtrebungen ſich widmen und ſchloß mit dem Wunſche, daß das gegenſeitige ſchöne Verhältnis zwiſchen Ar⸗ beitgeber und Arbeitnehmer fortbeſtehen möge zum Wohle für beide Teile. Herr Werkmeiſter Nuninger dankte im Namen der eingeladenen Gäſte, gedachte der Fabrik und ſprach den Wunſch aus, daß das Perſonal dieſe ſchöne Idee weiter tragen möge. un, Heidelberg, 17. Jan. Herr Nathan Straus aus Newyork, der im November letzten Jahres hier ein Milch⸗ paſteuriſierungsinſtitut eigenen Syſtems eröffnete, über das wir ſeinerzejt berichteten, iſt durch eine Erklärung des Direbtors der hieſigen Kinderklinik, Prof. Feers, die ver⸗ ſchiedene Einzelheiten in dem Bericht über die Meerſchweinchen⸗ verſuche in der Luiſenheilanſtalt in durchaus ruhiger und ſach⸗ licher Weiſe richtig ſtellt, verſtimmt. Er hat aus dieſem Grunde alle Beziehungen zur Luiſenheilanſtalt abgebrochen und verteilt jetzt ſelbſt unentgeltlich paſteuriſterte Milch. Wie verlautet, wird Herr Straus, der vor kurzem von der Großherzogin Luiſe empfangen wurde und auf deren Wunſch ein Inſtitut in Karls⸗ ruhe einrichtete, das Feld ſeiner Tätigkeit von Heidelberg weg⸗ berlegte. * Balzfeld, 16. Jan. Eine tüchtige Kuh beſitzt der Landwirt Epp 1 hier. Das Tier brachte am 23. Februar v. Is. 5 Kälber zur Welt, die ſämtlich geſund blieben. Am 9. Januar de. Is. brachte nun dieſelbe Kuh wieder zwei Kälber zur Welt, heide ſchöne und geſunde Tiere, * Pforzheim, 16. Jan. Man nimmt allgemein an, daß der große Brand in Eiſingen in der Nacht zum Mon⸗ tag von böswilliger Hand angelegt worden iſt. Es heißt, daß das Feuer ſafl gleichzeitig in drei Scheunen ausbrach. Leider iſt der Schaden noch größer, als es zuerſt den Anſchein hatte Er beläuft ſich an Gebäuden, Mobiliar, Futter und Fruchtvorräten zuſammen auf rund 100 000 Mark. o. Epfenhofen, 15. Jan.„Du haſt die Rechnung ohne den Wirt gemacht.“ Die Sprüchwort trifft beim hieſi⸗ gen Biertrinkerſtreik nicht zu, denn die Wirte haben den Bieraufſchlag wieder rückgängig gemacht. od. Freiburg, 18. Jan. Der Stadtrat hat, um den Arbeitskoſen Gelegenheit zur Arbeit zu verſchaffen, be⸗ N ſchloſſen einige geeignete ſtädt. Arbeiten durch das Tiefbauamt in Angriff zu nehmen. o0. Konſtanz, 15. Jan. Der Bürgerausſchuß ſtimmte mit allen gegen 6 Stimmen dem Vorſchlage des Stadtrates zu, bei der Amortiſationskaſſe zu Zwecken der Bahn Wyl— Weinfelden—Koaſtanz eine Zproz., auf 10 Jahre unkündbare Anleihe im Betrage von 300 000 Mark zu machen. A2 Nr N Pfalz, heſſen und Umgebung. *Eppſtein, 17. Jan. Geſtern brannte das dem Guts⸗ an Strefler bezw. deſſen Schwiegerſohn gehörige Oeko⸗ nomie⸗Anweſen vollſtändig nieder. Von dem Feuer wurden auch zwei Nachbar⸗Anweſen ergriffen, die jedoch durch Eingreifen der Feuerwehr vor größerem Schaden bewahrt blieben. 8 w eibrücken, 17. Jan. Eine gutbeſuchte Verſamm⸗ lung der Wirte von hier und Umgebung verhandelte über Auſ⸗ ſch lag des Bieres. Die Verſammlung beſchloß mit großer Mehrheit, ab 1. Februar einen Bieraufſchlag eintreten zu laſſen und zwar ſoll der halbe Liter, der bisher 12 Pfg. gekoſtet hatte, nunmehr zu 15 Pfg. verabreicht werden. 85 Viernheim, 16. Jan. hieſige Gemeinderat hat die Errichtung eines neuen Schulhauſes heſchloſſen. Dieſes wird 16 Klaſſenſäle, 2 Zeichenſäle, 1 Oberlehrer⸗ und je 1 Lehrer⸗ und 2 Lehrerinnenzimmer, ſowie ein Bibliothek⸗ zimmer enthalten. Der Koſtenvoranſchlag bez 180 000 Mark. Rofbor beizer J 7 L. „Dem Mutigen gehört die ſuchung des Weines und ſtehe d Unter⸗ ig des Weines und ſiehe da, die Brühe war äußerſt dünn und mußte beanſtandet werden. Der Wein des„Mutigen“ wurde beſchlagnahmt. Gerichtszeitung. Karlsruhe, 17. Jau. Der frühere Kaſſenführer der rtskranfenkaſſe in Baden⸗Baden, Auguſt Gutmann, wurde von der hieſigen Strafkammer wegen Veruntreuung und Unterſchlagung im Amte zu einer Gefängnisſtrafe von drei Monaten, abzüglich einem Monat Unterſuchungshaft, verurteilt. *4 — — Sport. zur Entſch führte, betei ing. An der Merſterſchaft, die über eine engliſche Meile führte, beteiligten ſich 17 Läufer, unter ihnen der langjährige eng⸗ liſche Meiſterläufer A. E. Tebbit. Den Sieg errang in der Zeit von 4 Min. 37 Sek. F. W. vor H. C. Hudſon und dem Favoriten Tebbit. Die gelaufene Zeit bildete einen neuen Rekord für Enpland. *Der Prix de Monte Carlo, ein mit 50 000 Francs dottertes eden⸗Rennen, wurde am Donnerstag in Nizza gelaufen 9 ferde ſtellten ſich dem Starter, von denen Mrs. G. Ledat's „Marly“ überlegen mit einer Länge vor„Sylvaire“ und„Hidden Tears“ gewann. 8*Die Radferufahrt Nürnberg—München, die im Vorjahre mit ſehr günſtigem Erfolge in Szene geſetzt wurde, wird in dieſem Jahre eine Wiederholung erfahren. Die Diſtanzſahrt ſoll im Laufe des Juli veranſtaltet werden.“ 8— Eine Automobilausf der Chambre Syndicale de lAr in Paris ſtattfinden. letzten rd zufolge einem Beſchluß omobile auch in dieſem Jahre Die Kammer faßte nämlich in ihrer Sitzung folgende Beſchlüſſe: 1. Der jährliche Automobil⸗ 2. Die Ausſteller ſollen veranlaßt werden. weniger Luxus auf ihre Stände zu verwenden. Immerhin ſoll die Ausführungs⸗Kommiſſſon den üblichen eleganten Rahmen der Veranſtaltung beibehalten. 3. Die Ausſteller erhaltien als Vergütung für ihre Koſten einen i Teil des Reingewinns. Die Jinanzierung der Automobilrennbahn im Taunus, deren Anlage ein Kapital von 4½ Millionen Mark erfordert, iſt auf Grund eingehender Verhandlungen feſtgelegt worden. Es wurdt beſchloſſen, Anteilſcheine K. und B. für 2 750 000 Mark und Ob⸗ ligationen für 1750 000 Mark auszugeben. Von den Anteil⸗ ſcheinen A. ſind je 750000 Mark der Stadt Frankfurt und dem Bezirksverband zugedacht. Die Gemeinden, durch deren Gebiet die Bahn führt, ſollen 250 000 Mark mit Dividendenvorzugsan⸗ ſpruch bis 3½ Prozent aufbringen. Die Scheine B. im Werte von 1 Million Mark werden zu gleichen Teilen von den deutſchen Automobil⸗Induſtriellen übernommen. Winterſport. Faiür Rioͤdler. Auf die Bekanntmachung der Gr. Betriebs⸗ inſpektion im Inſeratenteil wird aufmerkſam gemacht, wonach bei gewiſſen Zügen für Rodler einzelne Wagen oder Abtefle reſer⸗ biept werden, in die Sportſchlitten und auch Schneeſchuhe unent⸗ geltlich als Handgepäck mitgenommen werden dürfen, während ſonſt die Auflieferung dieſer Gegenſtände als Reiſegepäck zu erfolgen hat. Bei dem Bobsleighrennen in St. Moritz errang den erſten Preis Hans Widmer aus Zürich zuſammen mit dem Kron⸗ prinzen von Dänemork, den zweiten Preis Prinz Heinrich von Reuß, den vierten Preis der deutſche Kronprin z, der ſeinen Bobsleigh ſelbſt ſteuerte. Es ſtarteten insgeſamt 20 Schlitten.— Nach der amtlichen Statiſtik befinden ſich gegen⸗ wärtig in St. Moriz etwa 2000 Fremde: d. h. etwa 250 mehr als zur ſelben Zeit des Vorjahres. Es würden gezählt am 4. Januar: 563 Deutſche, 713 Engländer, 279 Schweizer, 199 Franzoſen, 75 Holländer, 55 Amerikaner. * Deutſcher Skiverbandswettlauf 1908 Bad Kohlgrub. Ueber den am 24., 25. und 26. Januar in Bad Kohigrub ſtattfindenden deutſchen Skiverbandswettlauf hat Prinz Franz von Baßhern das Protektorat übernommen. nOberhof i. Thür., 16. Jan. Die neue Bobsleigh⸗Bahn die mit einem Koſtenaufwand don über 5000 M. vom Winterſport⸗ verein Oberhof erbaut worden iſt, wird am Sonntag den 19. Januar eröffnet. Die Bahn zieht ſich in einer Länge von 2 Kilometer am Wadeberg in nächſter Nähe vonOberhof hin, mit einem durch⸗ ſchnittlichen Gefäll von 9 Prozent und einem Höhenunterſchied von 168,5 Meter. Zwei Kurven von 15 Meter kadius, die bedeutend überhöht ſind, werden an die Gewandtheit und Kaltblütigkeit der Lenker und Mannſchaften die höchſten Anforderungen ſtellen. Der Vobsleigh⸗Sport gewinnt in Oberhof immer neue Anhänger, ſo daß in dem greßen internationalen Bobsleigh⸗Rennen um den Gold⸗ pokal des Kronprinzen am 31. Januar und 1. Februar ein heißer Kampf ſich entſpinnen wird. * Unfülle beim Rodeln. Ein junger Kaufmann von Heidel⸗ berg, welcher am 15. d. Mts. nachts die Rodelbahn benutzte, kam beim Blockhaus zu Fall und zog ſich einen Unterſchankel⸗ B frrr 1 e ee. — Mannheim, 18. Jauuar. 74 Von Tag zu Tag. — Ermittelter Mörder. Bremen, 17. Jan. Ueber den Mord an der unbekannten vor einiger Zeit auf einer Hufe gefundenen Frau ſcheinen die eingehenden Ermittelungen nunmehr Erfolg zu haben. Auf Grund von Mitteilungen der Polizeidirekton Dresden, der die Bekanntmachungen der hie⸗ ſigen Polizeidirektion zugeſchickt waren, iſt die Ermordete ver⸗ mutlich die Buchdruckerswitwe Marie Kruetze geborene Bulling, geboren am 9. April 1870 in Spittel bei Kamenz in Schleſien, und der Mörder vermutlich der Farmbeſitzer Henry Ludwig Haas, 53 Jahre alt, geboren in Cleveland in Nordamerika. Der Mörder befindet ſich auf einem nach Südamerika fahrenden Lloyddampfer. Zu ſeiner Feſtnahme iſt das Erforderliche peranlaßt. Der Mord ſcheint auf der Durchreiſe der beiden Per⸗ ſonen nach Amerika hier im Bremiſchen begangen worden zu ſein. — Selbſtmor d. Paris, 17. Jan. Ein kürzlich hier eingetroffener junger Spanier namens Alherta Sada Banderia erſchoß ſich geſtern in dem Champ Elyſee wäh⸗ rend einer Automobilfahrt. Die Urſache des Selbſtmords iſt bisher noch nicht aufgekläri. — Gräßliche Mordtat. Oberhauſen, 17. Jan. Als ein öſterreichiſcher Bergmann in Oſterfeld ſeine Frau mit einem Koſtgänger überraſchte, erſchlug er beide mit einem Beile. — Verwüſtungen durch Zyklon. Buenos⸗ Aires, 17. Jan. In der argentiniſchen Stadt Baradero wütete ein furchtbarer Zyklon, dem zahlreiche Menſchenleben zum Opfer fielen. Die Maisernte der Umgegend iſt vollſtändig ver⸗ nichtet. Myhſteriöſer Todesfall. Petersburg, 17. Jan. Der Adelsmarſchall Tſchitſchirin und die Staatsrätin Chanenko beſuchten gemeinſam eine öffentliche Badeanſtalt, wo⸗ ſelbſt der Adelsmarſchall tot, die Staatsrätin ohnmächtig auf⸗ gefunden wurden. Letztere ſagte aus, beide hätten gemeinſam bedeutende Quantitäten ſpaniſcher Fliege verſchluckt. Während aber die Frau den größten Teil wieder von ſich gab, iſt der Adelsmarſchall geſtorben. 5 — Automobilunfal des Großherzogs von Heſſen. Darmſtadt, 17. Jan. Das Automobil des Groß⸗ herzogs von Heſſen, in dem der Großherzog und Gemahlin und noch zwei Perſonen ſich befanden, überfuhr auf der Chauſſee Frankfurt⸗Darmſtadt einen zehnjährigen Knaben. Das Kind wurde nur leicht verletzt. Der Großherzog ließ den Ueberfah⸗ renen in ein Haus ſchaffen und blieb dort bis ein Arzt zur Stelle war. — Prof Körnicke f. Bonn, 17. Jan. Geheimer Re⸗ gierungsrat Dr. Friedrich Körnicke, ehem. Profeſſor der Botanik au der Landwirtſchaftlichen Akademie iſt geſtern geſtorben. — Der Todesſprung einer Millionärin. Newhorb, 18. Jan. Die Millionärin Frau Herbert Sears ſtürzte ſich in der letzten Nacht aus dem 12. Stock eines faſhionablen Hotels auf die Straße und wurde total zerſchmettert. Als Urſache wird Schwermut angenommen. — Ein Student als Mörder. Wien, 18. Januuar. Des Schwurgericht verurteilte den früheren Studenten Herm. Herska wegen räuberiſchen Ueberfalls, begangen am 6. Auguſt dig nieder. Der achtjährige Sohn des Beſitzers kum in den Flammen um, Die verkohlte Leiche wurde am nächſten Morgen gefunden. — Beim Eiskauf verunglückt. Bern, 18. Jan. Beim Schlittſchuhlaufen auf dem Doubfluſſe ertrank der Neuen⸗ burger Ührenfabrikant Schöpf und ſein Angeſtellter Frey, der ihm Hilfe leiſten wollte. Beide ſind Familienväter. — Band im Gefängnishof. Erfurt, 18. Jan. Durch Feueralarm wurde die geſtrige Schwurgerichtsſitzung um 8412 Uhr unterbrochen. Es ſtand eine auf dem Gefängnishofe befindliche Arbeiterbaracke, in welcher ſich die Zellſtoffabrikation befindet, in Flammen. Trotz ſchneller Hilfe brannte das Ge⸗ bäude nieder. Die Maſchinen und Waren wurden vernichtet. Die Entſtehungsurſache iſt noch unbekannt. — Verhafteter Mörder. Bremen, 18. Jan. Der Mörder der auf der Hufe ermordet aufgefundenen Frau iſt in Pernambuco, Braſilien, verhaftet worden. Er heißt Haas und iſt nicht Amerikaner, ſondern Deutſcher, ſodaß ſeine Auslieferung keine Schwierigkeiten machen wird. Haas iſt verheiratet. Seine Frau und ſieben Kinder wohnen im Heſſiſchen. — Unglück auf den Kruppwerken. Eſſen, 18. Jan. In der Kruppſchen Fabrik ſtürzte eine Panzerplatte um, erſchlug einen Arbeiter und verletzte einen zweiten. — Tödliche Typhusfälle. Götſingen, 18. Jan. In Ellrich brach eine ſchwere Typhusepidemie aus. Bis her ſind 25 Erkrankungen und 5 Todesfälle feſtgeſtellt. Letzle Hachrichten ung Celegramme. * München, 17. Jan. Die Kammer der Abgeordneten genehmigte nach längerer Debatte die von der Regierung ge⸗ ſorderten Mittel für den Bau einer eingleiſigen Hauptbahn mit elektriſchem Betrieb von Garmiſch⸗Partenkirchen nach Schar⸗ nitz in Tirol. * Gerabronn, 17. Jan. In der heutigen Land⸗ tagserſatzwahl im Oberamte Gerabronn wurde der Kupferſchmied Wilhelm Aug ſt(Volkspartei) mit 248 Stim⸗ men Mehrheit gewählt. Ehriſtiania, 17. Jan. Die Storthingkommiſſion, an welcher der Vertrag betr. die Integrität Nor⸗ wegens verwieſen war, beſchloß einſtimmig, bei dem Stor⸗ thing die Annahme des Vertrages zu beantragen. Das Stor⸗ thing wird wahrſcheinlich morgen in nichtöffentlicher Sitzung über die Angelegenheit beraten. 8 Die Kriſis im Flottenperein. * Stuttgart, 18. Jan. Der Ausſchuß des württem⸗ bergiſchen Flottenvereins hat in ſeiner geſtrigen Sitzung nahe⸗ zu einſtimmig beſchloſſen: Das Präſidium des deutſchen Flot⸗ ten⸗Vereins iſt bei der Wahl des geſchäftsführenden Vorſitzen⸗ den ſatzungsgemäß vorgegangen und dieſe Wahl ſteht nicht im Widerſpruch mit den Beſchlüſſen der Kölner Tagung. Wenn aber durch das Verbleiben des Generals Heim in ſeiner Stel⸗ humg als geſchäftsführender Vorſitzender der Fortbeſtand des 5. Seite. ſein, in Kaſſel diejenige Stellung einzunehmen, die am eheſten geeignet iſt, die Erhaltung des geſamten Flottenvereins zu ermöglichen. Die Vorgänge in Marokko. Köln, 18. Jan. Ein Korreſpondent der„Köln. Zig.“ in Tanger telgraphiert unterm 17. d. Mts.: Ein hieſiger Ver⸗ trauter Mulay Hafids erklärte mir, Mulay Hafid ſei durchaus fremdenfreundlich und beabſichtige redlich alle beſtehenden Vertrüge einſchließlich der Algecirasakte zu achten. Nur wegen des Zeitpunktes der Einführung der Polizei werde er Vor⸗ behalte machen müſſen, wie es auch Abdul Aſſis getan hätte. Mulay Hafid hätte jede Gelegenheit benutzt, dies den Mäch⸗ ten anzukünden. Durch das fortgeſetzte weitere Eindringen der franzöſiſchen Truppen ins Innere werde aber Mulay Hafid gezwungen, den heiligen Krieg zu erklären, da ſich die Stämme im Innern, die vertrieben und ihres Viehs beraubt worden ſeien, ſich Hülfe ſuchend an ihn gewandt hätten. Als Sultan von Marokko müſſe er für die Wiederherſtellung der Integrität des Reiches eintreten. Wenn die Franzoſen ihrem bisherigen gefährlichen Spiele nicht bald ein Ende machten, werde keine Macht der Erde eine allgemeine Erhebung ver⸗ hindern können. Die Freiſinnigen und die preuß. Wahlrechtsreform. *Berlin, 17. Jan. Die freiſinnige Fraktionsgemein⸗ ſchaft des preußiſchen Abgeordnetenhauſes hat heute einſtim⸗ mig den Ausſchuß zur Bekämpfung des beſtehen⸗ den Klaſſenwahlrechts und der jetzigen Wahl⸗ kreiseimteilung gewählt und zwar die Abgeordneten Fiſchbeck, Goldſchmidt, Hoff, Dr. Pachnicke, Dr. Müller⸗Sagan, Dr. Wiemer und Dr. Rößler⸗Frankfurt a. M. Zum Vorſitzen⸗ den wurde Abg. Dr. Müller⸗Sagan beſtellt. Dem Ausſchuß wurde es überlaſſen, ſich durch Zuwahl zu ergänzen. Dieſer Ausſchuß wird ſich über die Form der Agitation ſchlüſſig zu machen haben und dabei wird, wie die„Frankf. Ztg.“ glaubt, auch die Frage beſonders zu erwägen ſein, wie dieſe Agitation mit der bevorſtehenden Agitation für die Landtagswahlen zu vereinen und zu verbinden iſt; denn es wird ſich niemand dar⸗ über täuſchen, daß das Schickſal der Wahlreform in Preußen ſowohl dem Zeitpunkt wie dem Inhalt nach ganz weſentlich vom Ausfall der nächſten Landtagswahlen abhängt. Nach der„Frankf. Zig.“ iſt die Fraktionsgemeinſchaft der 3 freiſinnigen Parteien im Reichskage infolge der Haltung der preußiſchen Regierung in der Wahlrechtsfrage nicht bedroht. Die„Frankf. Ztg.“ ſchreibt weiter, wenn der„Reichsbote“ ſich melden laſſe, die Freiſinnigen wollten aus Aerger über die Wahlrechtserklärung das Zuſtandekommen des Vereins⸗ und Börſengeſetzes hindern, um die, Legislaturperiode unfruchtbar zu machen und Bülow zum Rücktritt zu nötigen, ſo heiße das ihre Taktik mißverſtehen oder tendenziös entſtellen. Sie wollten dieſe und alle anderen Geſetze ſo geſtalten, wie es ihrem Programm entſpricht. Die Abſicht, durch Scheitern von Geſetzen Bülow zum Rücktritt zu nötigen, habe wohl kein verſtändiger Politiker der Linken, denn das Verbleiben oder das Ausſcheiden des gegenwärtigen Reichskanzlers iſt für die Erfüllung liberaler Wünſche nicht von der Bedeutung, wie jetzt mancher zu glauben ſcheine. Zur Arbeiterbewegung. * Berlin, 18. Jan. Auf die ſeitens des Deutſchen Arbeitgeberbundes für das Baugewer be uerfolgte Maſ⸗ ſenkündigung von Tarifberträgen unter gleich⸗ zeitiger Beifügung neuer Normaltarife, iſt jetzt dem Vorſtand des Arbeitgeberbundes durch die Hauptvorſtände der betreffen⸗ den Arbeitnehmerorganiſationen eine Mitteilung zugegangen, worin ſie ſich bereit erklären, ebenfalls ein neues Vertrags⸗ verhältnis einzugehen und darüber in Verhandlungen einzu⸗ treten. Dieſe können jedoch erſt Anfang Februar ſtattfinden, da die Vorbereitungen für die ihrerſeits aufzuſtellenden Tarife einige Wochen in Anſpruch nehmen. Marokko. „ Paris, 17. Jan. Der Deputierte Ribot hat eine Inter⸗ pellation über die Marokkopolitik angekündigt, die mit der von Jauréès eingebrachten Interpellation berbunden werden ſoll. Die Cholera in der Türkei. „ Konuſtantinopel, 17. Jan. Der unter dem 15. d. Mts. gemeldete choleraverdächtige Fall in Stambul iſt von dem franzöſi⸗ ſchen Bakteriologen Or. Ramlinger als Cholera feſtgeſtellt worden. Die Papiere der auslaufenden Schiffe erhalten infolgedeſſen einen entſprechenden Vermerk. Ein neuer choleraverdächtiger Fall wird aus der von Griechen bewohnten Vorſtadt don Stambul gemeldet. Aus Rußland. *„ Moskau, 17. Jan. Die Geheimpolizei eni⸗ deckte im Brjansker Kreiſe des Orlowſchen Departements einen dort tagenden Kongreß von Revolut ionären. Es gelang, zwanzig Perſonen zu berhaften. Revolver, Flinten, Bomben und revolutionäre Litteratur wurden beſchlagnahmt. Durch letztere wurde auch eine Geheimdruckerei entdeckt. Die Kon⸗ greßmitglieder haben an verſchiedenen terroriſtiſchen Akten teilgenommen. Verliner Drahtbericht. (Von unſerem Berliner Burean.) Berlin, 18. Jan. Aus Bern wird gemeldet, daß die Ceontie w, welche im vorigen Jahre den Rentier Müller in Interlacken an der Tafel ermordete, aus dem Berner Zucht⸗ haus entlaſſen und in die Irrenanſtalt Münzingen bei Bern verbracht werden mußte, weil ſie die ganze Nacht hindurch ſchrie, die Fenſter zerſchlug und jede Nahrungsaufnahme ver⸗ weigerte. EJBerlin, 18. Jan. Bundes der Landwirte findet Februar er. im Zirkus Buſch ſtatt. Berlin, 18. Jan. Als Kandidat für die Präſi⸗ denkſchaft im Herrenhauſe ſteht das Mitglied des Reichstages Fürſt Dohna in Ausſicht, der ſich auch bereit erklärt hat, die Wahl anzunehmen. Berlin, 18. Jan. Aus Teheran wird gemeldet: Bei der türkiſchen Armee ſoll der Mobilmachungs⸗ befehl erlaſſen und die Reſerviſten einberufen worden ſein. JBerlin, 18. Jan. Die„Neue Pol. Korreſp.“ teilt mit, daß de⸗ Entwurf des Geſetzes über die Arbeitskam⸗ mern nunmehr entgültig fertiggeſtellt iſt und dem Bundes⸗ rate in den nächſten Tagen zugehen wird. Die Jahresverſammlung des am Montag den 17. 0 Die neuen Steuervorlagen werden dem Reichskage vor Ende Januar zugehen. Alle bisherigen Einzelmeldungen über den Inhalt der Vorlagen ſeien unzutreffend; ebenſo ent⸗ ſprächen die neuerlichen Mitteilungen darüber, was in Sachen der Branntweinvorlage geplant ſei, falls der Reichstag ſie in der dem Bundesrate zur Zeit vorliegenden Faſſung ablehnen werde, in keiner Weiſe den Tatſachen. Zum Tode des Großherzogs von Toskana. J Berlin, 18. Jan. Aus Salzburg wird ge⸗ meldet: Heute erfolgt die Eröffnung d 28 T 6 ame des Großherzogs von Toskana. Man iſt geſpannt, ob der ver⸗ ſtorbene Großherzog die ſtaatsrechtlichen Anſprüche auf Toskang auf ſeinen Sohn Joſeph, der aktiver öſterreichiſcher Offtzier iſt, übertragen hat. Die Leiche des Großherzogs wird am Dienstag nach Wien überführt und dort am Mittwoch in der Kapuzinergruft beigeſetzt. Leopold Wölfling und Frau Toſelli werden an dem Begräbnis wicht teil⸗ nehmen. Erſterer wurde vom Tode ſeines Vaters durch die Großherzogs verſtändigt, während bon Frau Toſelli überhaupt nicht Notiz genommen wurde. Der 10 von Sachſen ſandte an die Familie Tosk i ö Beileidstelegramm. Der ſäc fi flegt auf ſer 0 1 185 Der ſächſiſche Hof legt auf ſechs Wochen Drahtnachrichten unſeres Londoner Bureaus 8— 7241 125 Lo nd on, 18. Jan. Die Blätter melden, es ſei ſo gul wie ſicher, daß es in Mancheſter zu keiner Aus⸗ ng in der Baumwollinduſtrie komme. Die Arbeiter ſind entſchloſſen nachzugeben und die Arbeitgeber haben die Entlaſſung von Arbeitern zurückgezogen. Die nordiſche Frage. London, 18. Jan. Der Berliner Korreſ 75 ndion, 18. Jan. Der Verliner K eſpandent der „Daily Graphic, Lucien Wolf, ſchickt ſeinem Blatte ein Telo⸗ gramm über die Verhandlung der Mächte in der nordiſchen Frage. Bekanntlich handelt es ſich darum, die Aufrechterhal⸗ des Status quo in der Oſtſee und Nordſee durch Verträge der anliegenden Mächte zu garantieren. Die Verhandlungen haben nach genanntem Blatte bereits begonnen und zwar ſind in der Oſtſeefrage Deutſchland, Rußland, England und Däne⸗ mark und in der Nordſeefrage Deutſchland, Norwegen, Hol⸗ land, England und Frankreich beteiligt. Lucien Wolf prote⸗ gegen die Verhandlungen, bei denen England nach ſeiner Meinung als vertragſchließnde Macht zur Seite geſchoben ift aber überzeugt, daß man im engliſchen auswär⸗ tigen Amte zu würdigen wiſſe, daß Deutſchland hierbei Eng⸗ land in freundlichſter Weiſe entgegenkomme. 730 Der heilige Krieg wird gepredigt. 9815 Londo n, 18. Jan. Die„Morning Poſt“ meldet aus Tanger: In Marakeſch iſt in den Moſcheen der Hei⸗ lige Krieg gepredigt worden und durch Ausläufer wurde die Verkündigung auf den Märkten und Straßen aus⸗ gerufen. Mehrere Stämme aus der Umgegend haben ſich er⸗ hoben, um Mulay Hafid auf ſeinem Marſch nach Fez zu fol⸗ gen. Aus Tanger wird weiter erklärt, daß Mul 50 Sa⸗ fid ſich bereit erklärt habe, die Algecirasakte anzuerkennen und die Verpflichtungen, welche Abdul Aſis gegenüber Frank⸗ reich und Spanien eingegangen iſt, zu erfüllen. Die Prieſter⸗ ſchaft von Fez hat an den Kaid in Tanger ein Schreibhen ge⸗ richtet, er dürfe bei den Gebeten in den Moſcheen den Namen Abdul Aſis nicht mehr erwähnen, ſonſt werde er aus der Ge⸗ meinſchaft der Islamiten ausgeſtoßen. Endlich liegen noch Meldungen vor, nach welchen auch in Algier der Hei⸗ lige Krieg in den Moſcheen gepredigt wurde. Dolks wirtſchaft. Vonm der Oberrheinſchiffahrt. Der Verein für Schiffahrk auf dem Oberrhein zu Baſel 5 die Per 17 Sn von Baſel rheinaufwärts mit den Stationen Waldhaus, Schweizer⸗ halle, Rheinfelden im kommenden April wieder aufzunehmen. Das bisherige Vereinsorgan„Die Rheinquellen“ wird erweitert, da es 5 in Zukunft auch der Internationalen Vereinigung für die Schiff⸗ barmachung des Oberrheins bis zum Bodenſee neir Sitz in Konſtanz und der oſtſchweizeriſchen analogen Vereinigung mit Sitz in Ror⸗ ſchach als Organ dienen ſoll. Die konſtituierende Verſammlung des oſtſchweizeriſchen Vereins findet am 26. Januar in Rorſchach ſtatt. Kapuzinerbräu,.⸗G. in Kulmbach. Die(beneralberſammlung 5 der Verwaltung, insbeſondere die Ver⸗ teilung bon 4 Prog. Zinf die Genußſcheine, b br Dividende—:: Zahlungseinſtellung. Ueber das Vermögen der Firma Er ſte Heidelberger Dampfſwaſch⸗ und Bleichanſtalt in Hockenheim, Kreuder, Schütz und Haßler, offene Handelsgeſell⸗ ſchaft in Hockenheim, wurde das Konkursverfahren eröffnel Waſſerſtandsnachrichten im Monat Jauuar. Pegelſtationen Darum: 5 vom Rhein: 13. 14. 15. 16. 12 13[Lemerkungen Konſtanz: 472 7771 258 Waldshut 1,48 1,48 1,42 5 Hüningen)„ 0,90 0,88 0,88.90 0,89 0,87 Abds. 6 Uhr Kehhl.„.33.38 1,40 1,84 131 1,34 N. 6 Uhr Lauterburg 2,76 2,78 2,72 Abds. 6 Uhr Marau J2,82 2,77 2,80 2,74 2,75 2,5 2 uhe Germersheim 42,38 2,80 2,28.-F. 12 Ubr Mannheim„.96 1,81 1,85 1,95 1,79 1,78Morg. 7 Uhr Mainz„J0,11 0,14 0,15 0,18 0,02.-P. 12 Uhr Bingen J0.95 0,87 10 Uhr Kaub. J,12 1,01 0,89 0,82 0,94 0,97 2 Uhr Kobleuzz. 81 1,56 10 Uhr Koln 1,57 1,28 1,09 0,87 0,83 2 Uhr Ruhrort 435* 0,66 0,88 6 Uhr vom Neckar: Maunheim 2,08.93 1,97.04 1,93.98] V. 7 Uhr Heilbrounn 0,32 0,19 0,14 0,13 0,18 0,191 V. 7 Uhr *) Windftill, Heſter,— 4% R. ——FFFFTT———TT——————TT(TTTT+T++UT—TVbT.'.——.—... ̃——————x— ‚———— Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Kunſt, Feuilleton und Vermiſchtes: Alfred Beetſchen; für Lokales, Provinzielles un. Gerichtszeitung: Rich. Schönfelder; für Volkswirtſchaft u. den übrigen redaktionellen Teil: Karl Apfel; für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Franz Kircher, Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchpruckerei, G. m. P..: Direktor: Eruſt Müller. 1* ee 15 5. 8. Seite. N Feneral⸗Anzeſger. (Mittagblatt.) Gr. Hof⸗ Hof⸗ U. National⸗ Theater Mannheim. Samstag, den 18. Januar 1908. 26 Vorſtellung im Abonnement D. DON CARLOS Jnfant Jon Spanien. Dramatiſches Gedicht in 5 Abteilungen von Schiller. Neu einſtudiert vom Intendanten. Perſonen: Philipp der Zweite, König von Spanien Eliſabeth von Valois, ſeine Gemahlin A15 Carlos, der Krouprinz. Alexander Farneſe, Prinz von Parma Infantin Claro Eugenia 5 Chriſt. Eckelmann Lene Blankenfeld Georg Köhler. Alfred Möller. Eliſe Gerlach. Herzogin von Olivarez, H. v. Rothenberg. Oberbofmeinerin Damen Marquiſin v. Mondecar der Julie Sanden. Prinzeſſin von Eboli Königin Toni Wittels. Martha Bionda. Karl Machold. Hans Godeck. Gräfin Fuentes Marquis von Poſa, ein Malteſerritter Herzog von Alba Graf von Lerma, Oberſter der Leibwache S„Goeorg Putſcher. Herzog von Feria, Ritter des— Vließes 8Heinz Martin. Herzog von Medina Sidonia, E 8 Admiral 8 Paul Tietſch. Don Raſmond von Taxis, Oberpoſtmei er Domingo, Beichtvater des Königs Der Großinquiſitor des Königreiches Der Prior eines Karläuſerkloſters Ein Page der 1 8 5 5 Page ds Kön 8 Don Lud. Mercado, Leibarzt d. aongin Ein Gra de Georg Maudanz. Ein Offizier der geibwatbe 3 Karl Lobertz. Damen und Granden. Pagen. Offitere. Hohe Kleriker. Mönche. Emil Kr tzmann. Guſt. Trautſchold K. Neumann⸗Hoditz Sigmunnd Kraus. Anna Starre. Antta Hummel. Alexander Kökert. Die neuartige techniſchedekoratve Anordnung der Bühne iſt vom Maſchinerie⸗Inſpektor Adolf Linnebach konſtruiert Und unter ſeiner Leitung in den Werkſtätten des Hoftheaters angefertigt worden. Die Gobelms hat Tirektor Oscar Auer entworſen und mit Friedrich Remler im Atelier des Hof⸗ theaters gemalt. ʃ. Kaſſeneröffnung 422 Uhr. Anfaug 7 Uhr. Ende 11 Uhr. Nach dem dritten Aufzuge iſt eine Pauſe von 15 Minut. Weitere Pauſen„ der Vorſtellung nicht ſtatt. Kkleine Eintrittspreiſe, h. F01 geater. Sonntag, 19. Jan. 1908. Bei aufgehoben. Abonnement (Vorrecht.) Gaſtſpiel des Herrn Fritz Feinhals von München, Die Meiſterſinger von Nürnburg. Anfang 5 Uhr. Neurs Theaiir im Roſengarten. Sonntag, den 19. Januar 1908: Fräulein Josette— meine Frau. Anſang 5 Uhr. el Faalba eel* Paglioh. 8 UHh Abendls Zum ersten Male in Mannheim Der nenueste 8tar am Varieté! Tortaladal 900 75 odrige Sensgens pege Vorverkauf- und Vereinskarten gültig. o% Ahollöo eee Lel Leben VIl muss nach dem Auallo Tägl.ch 8¼ Uhr Enormer, nooh nie dagewesener Erfolg des Berisch-Ensembles! Stürme von Heiterkeitl — dole⸗ Cberel Neues 0 ehsperk Sonntag, 9. Januur: 3114⁵ fällt das Konzert aus. Bringe mein Spezialgeſchäft für orthopädische Fussbekleidung in tabelloſer Ausflidrung. in empfehlende Erinnerung. Gegründet 1891. 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JIanuar 1908, abends 8 Uhr Vortrag des Herrn Hofschauspielers Geors Putscher: Ein Königstraum. ene Dichtung von Alfred Beetschen. Neuschwanstein— 2. Die Fernpass-Fahrt. 8. pfagsistirne(Hohenschwangau)— 4. Zu neuen Ufern (Schloss-Berg) Karten à Mk. 3, 2, 1 in der Hofmusſkallenhandlung Heckel(10—1 U.—6 Uhr.) 76784 EEingetragener Verein).— Teſeph. 290] Mananeim, 3, 9, 1, Feleph. 2801. Prinzipalen und Angestellten empfshlen wir unsere kos enlose Stellenvermittlung. 76791 kltgliederzahl 875. Bls jetzt 050 Stellen besstzt T 2, 15. Unſer diesjähriger Ball ieen, eeeeeee ee eee im„Kasino“! R 1, 1, ſtatt. Wir laden hierzu unſere rerehrlichen Mitglieder nebſt deren erwachſenen Angehörigen freunolichſt ein. 22. Jnnuarx eingereicht werden. 8 Der Vorstand. Tanzkurs⸗Eröffnung. Tauzkurs eröffnen werde. Anmeldungen hierzu werden bei Unterzeich⸗ netem, ſowie in den obenzenannten Lokalen entgegen genommen. Hochachtungsvoll Heinrich Ungeheuer. 2. Querſtraße 20. NB. 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Bans karten à 7..50, 6,.50, 4,.50,.50 Mk in der Hofmusikalien- 7867838 Kaufmann,sgher Verei weidficne Angesfelfter Arbeiter- Forthildungsverein findet am Samstag, 23, Januar, abends 8 Uhr 76715 Vorſchläge für Einzuführende wollen bis üngstens runer.— trüher.— ne trüher.— 5 5 Hiermit zur gefl. Nachricht, daß ich am Montag, den 20. Januar im Saale zur„Bäcker⸗ Innung“ 8 6. 40 fund am Dienſtag, den 4. Februar im Saale zum „Waldhorn“ Waldhofſtr. 1 einen neuen Buchdruckereli S. m. h. B. 7680 Notel„Noyal“, Maunheim we, Angenehmes Reisenotel mit elektr. Hcht 8 80 und Zontralhelzung. 0 2 8 Ausgezeichnete Küeke.— deine Weine. — Vorzügliches Augustiner-Brän 0 aus Münchlen, sowie Helles aus Mosbach G0 empfelt HC. Leuchtweis 9561 früher Hotel Hohenzollern, Karlsruhs 1. B. n an düct eeeeeeee e Re* Winterschuhwaren „Spott-Preisen Abgesteppte Damen-FPantoffel 85 1 2¹ Fllaschnallenstisfel für Kinder.45,.20, 90 Pig. Salbendsohuhe in all. Orbes, 75, 50, 40, 30, 20 ptg. 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Januar 1908 abends 8½ Uhr im Saale des Bernhardushofes Vortrag der Frau 8at fiele Reutef aus Berlin über „Die Erziehung zum Gleck“ Für Ni ichtmitglieder sind Tages. karten à Mk..— in unserem Bureau, in der Hof-Musſkalien- handlung K. Ferd. Heckel, in der Musikalienhandlug Th. Sohler, im verkehrsferein, Kaufhaus Rogen 57, in der Buchhandlung von Brockhofñ* Schwalbe und in der Kunst⸗ handlung von A. Donecker, L I, 2, hier, sowie in der Baumgartuer'schen Buchhand⸗ lung in Luuwigshafen a. Rh⸗ zu haben. Die verehrlichen Danren werden höfl ersucht, die Hüte labzunehmen. Die Karten siud beim Eintriit in den daal vorzuzelgen.(D Tazeskarten abzugeben) Die Ssaltüren werden punki 8¼ Uhr geschlossen. Ohne Karte hat Niemand- tritt 30040 Kinder sind vom Besuche der Vorlesungen ausgeschlossen. ber Vorstand. A. Jander 4 2, 14 Planken 1 2, 14 gegenüber der Hauptpott. Gummistempel 76805 eigenes Fabrikat. 8 r. Rötter 2“1 e 2— Bester Ruhestuhl. 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Auswärtige Inſerate, 80„ Die Reklame ⸗Zeile„„ 1 Nerl —— Expedition Nr. 918. Nr. 11. Samstag, den 18. Januar 1908. 118. Jah gang. zonkurſe. Brkaunlmachung. Linladung. benannkmachung. 1 55 5 Ein en Pro gram m E 9 Uebertritte in die verfahren über das Vermdgen des Schneider e ſters Joſef Nenninger in Mannheim iſt nachtlaglſcher Pru ungstermin beilnmmt auf: 12 Freitag, den 31. Januar vormittags 9 Uhr vor de Gr. A tsgeucht dahier II. Siock, Zimmer No. 111 Mannhei n, 13. Jannar 1908. Der Gerichtsſchreiber Großh. Amtsgerichts lu: Fled. Ladung. Nr. 449. Hermann Hagner, geb. 12. Oktober 176 zu Franken⸗ bach bei Heilbronn, ledig, Schrei⸗ llel, zuletzt wohn alt in Mann⸗ heim, z. Zt. un etaunt wo, wiid beichuldigt, daß er als beurlaubter Erſatzreſervin 1. Klaſſe nicht um Verlän erung ſeines bis 18. Seyt. 1907 nach A erika gewä rien Ur⸗ laubos eingekommen und nach den Erhenungen inner alb der Gren⸗ zen des den ſchen Rer Suicht mehr wohnſaft, ſo nit ohne Erlaubnis ausgewandert iſn. Uebertietung gegen 8 360 Z1ff. 3.⸗Str..⸗B. Derſelbe wird au Anordnung des Großh. Amtsgerichts, Abt. 11 kierſelbſt au!: Montag, den 2. März 1908, vormittags 9 Uhr, vor das Gr. Schoffengerlnt bier (Saal Y) zur Haupeverhandlung gel ꝛden. Ber ünent chuldigtem Aus bleben wund derſelbe auf Grund demigch 8472 Abſ. 2 u. 3 Str..⸗ Ord, von den Kgl. Bezirksko t⸗ mando Mann eim ausgeſtellten Ertlarung von 24. Dezbr. 1907 perurteilt werden. 12005 Maunbeim, 16. Jannar 1908. Der Gerichtsſchreiber Gtr. Amtsgerichts, Abt. 11. Be ſerer. Tadung. Nr. 60. Friedrich Hotz, geboren am 14. Februar 1871 in Oeſtringen, Zu⸗ ſchläger, verheiratet, zuletzt wohnhaft in Mannheim, zur Zeit unbekannt wo, iſt be⸗ ſchuldigt, daß er als Land⸗ wehrmann ohne Erlaubnis ausgewandert iſt. Uebertretung gegen 8 860 Ziffer 3.⸗Str.⸗G.⸗B. Derſelbe wird auf An⸗ nrönung des Großherzogli⸗ chen Amtsgerichts— Abtei⸗ lung&— hierſelbſt auf. Freitag, den 1. Mai 1908, vormittags 9 Uhr, vor das Großherzogliche Schöffengericht hier, 1. Stock, Sgal 1, zur auptverhaud⸗ kung geladen. 1197 Bei unentſchuldigtem Aus⸗ bleiben wird derſelbe auf Grund der nach§ 472 Abfatz 2 und 3 Str..⸗O. von dem Königl. Bezirkskommando Mannheim ausgeſtellten Er⸗ klärung vom 8. Oktober 1907 verurtellt werden. Mannheim, 2. Janar 1908. Der Gerich sſchreiber Großh. Amtsgerichts X: Kun tz. Pelaunkmachung. Aufgebot v Pfandſcheinen. Es wurde der Antrag genellt den Piandſcheiu des Städt⸗ Lelh⸗ amts Mannbei Lit. A Nr. 31323 vo 9 Ottober 1907, welcher auge lich abhanden ge⸗ o mien iſt, na o 8 28 der Leih⸗ amtsfatzungen ungiltig zu er⸗ klären. 3111 Der Juhaber dieſes Piand⸗ ſcheines wird biermit aufgeſor⸗ dert, ſeine An prücheunter Vorlage des Pfandſcheines inner alb Wochen vom Tagedes Exſchemnens dieſer Bekaumma ung an gere⸗ net deim Stadt. Leihamt, Lit. 65, 1 geltend zu machen, widrigen ⸗ talls die Kra'tioserklärung oden geuannten Plandſcheins erſolgen Wird. Mannbeim, 1s Jannar 1908. Städt. Leihamt. Hof ann. Süddeutſch⸗Seſterreichiſch⸗ Ungariſcher⸗Verband. Klaſſentarife Teil II, Heft 1. Auf 1. Februar 19088 iſt der Nachtrag III, enthaltend zahlreiche Aenderungen und Ergänzungen des Haupttarifs erſchle en. 76782 Inſoweit gegen ſeither Fracht⸗ erböhungen eintrelen, bleiben die bisherigen Frachtſätze noy bis 15. März 1908 in Kraft Karlsruhe, 15. Januar 1908. Gr. Generaldirektion der badiſchen Staatseiſenbahnen 5 Ziegenbock⸗Verdeigerung. Montag, den 20. Jau. 1908, nachmittags 3 Uhr, verſteigern wir in der Far⸗ renhaltung Käferthal 3 ab⸗ Längige Böcke. 31099 Mannheim, 11. Jau. 1908. Städt. Gutsvermaltung: jorme loſer Hunde beti. Eingefangen und im Tier⸗ aſyl hier untergebracht 1 her⸗ 2003 renloſer Hund. Race: Leonberger. Farbe: rot und weiß, langhaarig. Ge⸗ ſchlecht: männ ich. 12008 Mannheim, 6. Jan. 1908. Großh. Bezirksamt. Pol zeiditektion. Nr. 227. 12006 + In der Strafſache geſen Joſef Schmitt von Forſt wegen Beleidigung hat das Gr. Schöffengericht in Mannheim am 30. Dez. 190/ für Recht e·kannt. Der Anzeka te Maurer Joſef Schmilt von Forſt, wohnhaft in Mannheim, wird wegen Beleidigung zu einer Geld⸗ ſtrafe von 10 Mk. — zehn Mark— für den Fall der Unbeibring⸗ lichkeit zu einer Gefängnis⸗ ſtrafe von 2 Tagen und zu den Koſten verurteilt. Zugleich wird der vorge⸗ ſe ten Dienſtbehörde de be⸗ leidigten Gendarnen in Ryeinau die Befugnis zuer⸗ kannt, den verſügenden T il des Urteils innerhalb von 4 Wochen nach Eiuͤtritt der Rechtstraft durch einmaliges Einrücken in den Mannhe giel General⸗Anzeiger auf Ko en des Verur eilten öffentlich bekannt zu michen. Die Richligkeit der Aoſchrift der Urteilsfo mel wird be⸗ glaubigt und die Vollſtreckbar⸗ keit des Urteils beſch nigt. Mannheim, 15. Jenuar 1908. Schönith Gerichtsſchre ber des Gr. Amtsgerichts. Bekarutmaaung. Der Plan über die Ertich⸗ kung einer unterirdi chen Tele⸗ graphenlinie an der neuen zwei⸗ ten) Neckarbrücke in Mann⸗ heim und den beiderſeiligen Auffahllen liegt beim Tele⸗ graphenant in Maunheim von heate ab 4 Wochen aus. Karlsruhe e 490 (Baven) 15. Januar 1908. Kaiſerl. Ober⸗Poſtpirertiou. Roſe. Hafet⸗Lieferung. Auf dem Submiſſionswege vergeben wir die Lieſerung von 31 098 1000 Zeutner prima Haſer ganz oder geteilt, lieſerbar nach unſerer Wahl, frk. Com⸗ poſtfabrik. Zur Berechnung gelanat das auf unſexer Wage er⸗ mittelte Gewicht. Es wird nur muſtercon⸗ Ware angenommien, welche nicht mehr als 3 Proz. Beſatz hat. Oſferten mit Muſter von mindeſtens halbe Liter ſind mit entſprechender Aufſchrift verſehen bis längſtens Dienstag, 21. Jaunar 1908, vormittags 11 Uhr, bei der unterzeichneten Stelle franko einzureichen, zu wel⸗ chem Zeitpunkte die Eröff⸗ nung derſelben in Gegen⸗ 6 wart etwa erſchtenener Sub⸗ mittenten erfolgt. Angebote treten erſt nach Umfluß von 8 Tagen, ro Eröffnungstage an gerechnet, uns gegenüber außer Kraſt. Erfüllungsort iſt Mann⸗ heim. Maunhelm, 8. Jau. 1908. Städl. Fuhr⸗ u. Guts⸗ verwaltung: Krebs. Arheits-Vergebung. Für den Kauſhausumban (füdöſtl. Teil, obere Geſchoſſe) ſpollen ſolgende Arbeiten im Wege des öfſentlichen Ange⸗ bots vergeben werden: Glaſérarbeiten, 31¹⁰0¹1 2. Schreinerarbeiten, J. Schloſſerarbeiten und Beſchläge. Angebote hlerauf find ver⸗ ſchloſſen und mit entſprechen⸗ der Auſſchrift verſehen bis däteſtens Donners ag, B. Jan. 1908, vormitlags 11 Uhr, an die Kanzlet des unter⸗ zeichneten Amts(Ecke Brei⸗ teſtraße und Marienſtraße einzureichen, woſelbſt auch die Angebotsformutare gegen Erſatz der Umdruckkoſten ab⸗ gegeben werden und die Er⸗ öffnung der Angebote in Ge⸗ genwart etwa erſchlenener Bieter exfolgt. Mannheim, 11. Jau. 1908. Städt. Hochbanamt: Krebs. Perrey. zur Fitt des Gehurtstages Sk. Majeſtät des Deutſchen Kaiſets. Vorteier: Samstag, den 25. Januar 1008: Vormittags 10 Uhr: Oeffentliche Schulfeier in der Turn⸗ halle des Grogh. Gymnaſiums. Sonntag, den 26. Januar 1908: Abends ½? Uhr: Glockenſäuten und Böllerſchießen. Abends ½ Uhr: Zapfenſtreich, ausgeführt von der Kapelle des Grenadierregiments, vom Schloß ausgehend. Haupftfeier: Montag, den 27. Januar 1908: Morgens 98 Uhr: Wecken, au geführt von der Kapelle des Grenadierregime its u d Böllerſch eßen. Morgens ½10 Uhr: Feſtgottesd enſt in der Trinitatis⸗ und Jeſuitentiſche, in der Aula der Friedrichsſchule U 2 (für die Altkatholiken, ſowie in der Synagoge. rge 11½ Uhr: Parade auf dem Meßplatz über dem teckar. Nachmit ags ½2 Uhr: Feſteſſen(Trockenes Gedeck M..— und Muſik 50 Pfg.) in der Wandelhalle des Roſen⸗ gartens. Zugang durch das Reſtaurant. Die Plätze für die Teilnehmer werden von der Kommiſſton belegk. Abends 7 Uhr: Feſtvor ellung im Großh. Hoſtheater. (Der fliegende Houänder von R. Wagner.) Vorſtehendes Programm bringen wir zur öffentlichen Kenntnis und beehren uns, die Einwohner Manuheims zu: Teilnahme an dieſer Feier ganz ergebenſt einzuladen. Damit verbinden wir das Erſuchen, am Feſttage die Häuſer feſtlich zu beflaggen. Einzeichnungen für das Feſteſſen(M..50 mit Muſik ohne Wem) liegen auf dem Rathaus(Kaufhaus) und im Roſengarten⸗Reſtaurant auf. Mannheim, den 10. Januar 1908. 12004 Der Großh. Amisvorſtand: Der Oberbürgermeiſter: Sang. Dr. Beck. Belianntmachung. Mortalitätsſtatiſtik betr. In Mannuheim(Altſtadt) ſlarben im 4. Qartal des Jahres 1907 565 Perſonen, darnnier 188 Kinder unter 1 Jahre und 87 Kinder in Alter von 1- 15 J en Auf 1000 Einwohnern und das Jaßhr berechnet ergibt ſich e ne Sterblichkeſt von 16,2 gegen 17 98 im 5. Quartal 1907 und 14,88 in 4. Quaxtal 1906. Die Geſamiſterblichleit für das Jabr 1907 ſtellt ſich auf 7, 75 pro Mulle 1 gegen 1727„„ d08 ieh„ 1905 22,40„ 1904 2 5 An anſteckenden Krankheiten ſind im letzten Quartal 1907 ge⸗ ſtorben, und zwar: An Maſern u. Rötheln 22 gegen 22 im 3. Quarkal „ Keuchhunen 5 „Scharlach „ Rachendephterie „Kehlkopfkrour „ Wo enbenfieber „ Typhus „ Verdauungsſtörungen der Untere ujahrigen“6„ 191„„ 85 Lungentuberkuloe 72„ 8t„„ „ J fluenza E 8 Ji Allze einen war der Geſundheitszuſtand im Jahre 190: ein gün liger und de Mortalität totz ztemlich narker Verbreitung der anneckenden Keunderkrnkſze ten. eine geringe. Mannheim, den 7. Jannar 1908. Der Großh. Bezirksarzt J1. Me.⸗Rat Dr. Knaler. Bekanntmachung. Am Donnerstag, den 23. Jauuar 1908, abends 6 Uhr, findet im oberen Saaledes.ſeſlenhauſes K1 17. eine Verſamhalnng der katholiſchen Kirchengemeindevertretung latt mit folgender Tagesond ung: 1. Bewilligung einer Vergütung für Aufziehen der Uhr der Herz⸗Jeſu⸗Kirche. 2. Zuf uß an den Kirchenchor der Jeſultenkirche für Miete eines Probelotals. . Gehaltsethohung der Blasbpalgtreter. 4. Vergültung für Reintigung der Ge wege bei der Llebfrauen⸗ und Heiz Jeſu'K rche. 2 2 5. Auſwendungen für den Sakriſſeinenbau der St Joſephskirche. 6. Auwendungen für die Türmuhr der St Joſebhs⸗Kitche. 7. Au wendungen zür die Orgel der Si. Joſep /s⸗Kirche. 8. Erhöhung der Organimengehalte. 9. Auſtellung eines Orgauiſten und Chorbirigenten für die St. Joſephs⸗Kirche. 10. Annellung eines Meßners und Glöckners für die St. Jo ſeohs irche. 5 11. Anſellung eines Blasbalgtreters für die Sl. Joſephs Kirche 12. Anſtellung von 2 Klingelbentelträgern für die St. Joſepys⸗ Nir e. 13. Anſtellung eines Kir heuaufiehers für die St. Joſephseß rche. 14. Bewilliaung einer Ve gütung ſün Junauphalten des Moiots in der Je ültenkirche. 18. Antellung eines Kerchenſteuerkaſſekontrolleurs. 16. Gehanserhöhung des Kirchenſtenerkanerechners. 17. Gehaltserhohung des Gehllſen Kuittel. 18. Gehaltserhohung des Lehigehltfen bet der Kirchenſtenerkaſſe. 19. Erhöhung der Stolge ühren. 20. A kechnung und Nachkredite zur St. Joſephs⸗Kirche, 21. Turmausbau der Liebfrauenkirche. 22. Piatrhausneubau zur St. Joſephs⸗Kirche. Mannhetm, den 16, Jannar 1vos. Katholiſcher Stiftungsrat: 768 1¹ Joſeph Bauer Reichle. KEr ²˙AA AA———— Möbelschrenecei Bernh. Aal. e. Walistadtstr. 50 lelefon 3615. Completts Laden- und Bureauelnriehtunsen Ausstattung moderner Wonnungsräume 22824 ͤ—————— rauerbriefe en Uiekert billigſt 4 4 r. 5. Sads lue Buchdruckerei S. m. b. 5. 8 0 5 7 S S1 188 — — + 25 * * 12007 des Bürgerausſchuſſes wurde 3118 Zur Verſammlung Tagfahrt auf Dienstag, den 28. Jauuar 1908, nachmittags 3 Uhr in den großen Rathausſaal, Litera F 1, 5 dahier an⸗ beraumt. Die Tagesordnung enthält ſolgende Gegenftände: 1. Erwerbung und Verpachtung von Liegenſchaften. 2. Verkauf eines Geländeſtreiſens an der Neckarauer Straße. 3. Herſtellung des Gleisunterbaues für Straßenbahnlinie durch die Waldhofſtraße. 4. Herſtellung der Dorfgärtenſtraße von Haus Nr. 14 bis zur verlängerten Wingertſtraße im Stadt⸗ teil Neckarau. 5. Herſtellung der Plinauſtraße von der Angel⸗ bis zur Belfortſtraße im Stadtteil Neckarau. 6. Erweiterung des Kabelnetzes des ſtädtiſchen Elek⸗ trizitätswerks. Beiträge zu den Koſten der zweiten Neckarbrücke. Ankauf eines Gewächshauſes für die Stadtgärt⸗ nerei, 9. Dienſt⸗ und Gehaltsverhältniſſe der Handarbeits⸗ und Haushaltungslehretinnen. 10. Erbauung eines weiteren Schulhauſes im Stadt⸗ teil Neckarau. 11. Erbauung einer Turnhalle für das alte Schulhaus in Neckarau. 12. Dienſtverhältniſſe der außerhalb des Gehalts⸗ tarifs ſtehenden Beamten. Die Herren Mitglieder des Bürgerausſchuſſes wer⸗ 5 zu der bezeichneten Verſammlung ergebenſt einge⸗ aden. Zu Ziffer 4, 5, 7, 8, 10 und 11 der Tagesordnung ſind am Tage der Sitzung und zwar ſchon von vor⸗ mittags ab Pläne im Sitzungsſaale ausgehängt. Mannheim, 16. Januar 1908. Der Stadtrat: Dr. Beck. Einladung. Gemäß Paragraph 39 Abſaß 2 der Stäßdteordnung hat der Bürgerausſchuß für den verſtorbenen Stadtver⸗ ordneten Herrn Chriſtian Vögelen für die Zeit bis zur nächſten regelmäßigen Erneuerungswahl des Bürgerausſchuſſes d. i. 1908 einen Stelloertreter zu wählen. Zu dieſer Wahl welche ant 31119 Dienstag, 28. Jauuar 1908, nuächmittags von 25½ bis 3½ Uhr im Rathauſe, F, 2. Stock, Zimmer Nr. 16 ſtatt⸗ findet, laden wir ſämtliche Mitglieder des Bürgeraus⸗ ſchuſſes ergebenſt ein. Wählbar ſind alle Stadtbürger, deren Bürgerrecht nicht ruht, mit Ausnahme: 8) derjenigen Beamten und Mitglieder von Be⸗ 5 hörden, welchen die ſtaatliche Aufſicht über die Stadt übertragen iſt⸗ b) der Stadträte: e) der beſoldeten Gemeindebeamten. Mannheim, den 9. Januar 1908. Der Stadtrat: Dr. Beck. Schilling. Verhrigerung ſtädtiſcher Banplatze des Banblocks XXXIV d. öftl. Stedterweiterung Auf Antrag der Stadtgemeinde Maunheim werden am Mittwoch, den 29. Jannar 1908, nachm. 3 Uhr im großen Rathausſgale dahier durch das unten fertigte Notariat nachbeſchriebene ſtävtiſche Bauplätze öffentlich zu Eigentum verſteigert: 5 Mollſtraße No. 38 9 0 2—... ͤ——.— Sophtenſſrage Ne. 10 von 486 45 qm Anſchlag 65 Mk. pro gun. 2. Lib⸗Nr. 9296 Sophienſtraze Nr. 12 im Maßgehalte von 496,76 qun A ſchlag 50 M. pio qm. 3. 96b.Nr⸗ 9296b Sophien raße Nr. 14 im Maßgehalte von 685,72 qmn Ar ſchlag 50 Mk. pro qw. 4 L.⸗Nr. 9296g Mollſtraße Nr 36 im Maßgehalte von 573,35 qn Anſchlag 50 Mk, pro qm. 5. Egb.⸗Nr. 9296h Mollſtraße Nr. 31 im Maßgehalte von 498,61 am Anſchlag 50 Mk pro qm. 6. Ogb.⸗Nr. 9297 Mollſtraße Nr. 30 im Maßgehalte von 612 qm Anſchlag 50 Mk pro qm. 7. Egb.⸗Yer. 9297a Mollſtraße Nr. 28 im Maßgehalte von 510 qm Anſchlag 50 Mk. pio m. 8. Egb.⸗Nr. 9297h Karl Ludwig ſaße Nr. 28 im Maß⸗ gehalte von 225,34 qm 1 8 8 50 Mk. 92 90 2 97 Karl Ludwiaſtraße Nr. 25 Sophienſ'raße Nr. 24 gehalte von 503,48 qm Anſchlig 65 Mk. pro qm. Die weiteren Steigerung sbedingungen können im Ge⸗ ſchäftszimmer des unterfer gken Notarſats oder beim Bürger⸗ meiſteramt einzeſehen werden Mannheim, den 14. Jaunar 1908. Großh. Notariat VI. Mayer. 76768 Mingenrotf, Sonerr& bo. Tel, 237 u. 2042. MaNNEEIi—N 3, 4. Provisionsfreier Scheek-Verkehr. Jederzeit ohne Ründigung rückzehlbare Einlagen Ferden zu gutem Satze provisjonsfrei verzinst. Die scheeks sind hier und an allen grösseren Plätzen Deutschlands kostenfrei zahlbar. 75277 Provisionsfreie Depositengelder werden je nach Külndigungsfrist zu höheren Sätzen verzinst, Laufende Rechnungen mit Gewährung von Bankkredit uuter gänstigen Belingungen. Kauf und Verkauf von Wertpapieren u billigstenSstzen. Abteilung tiß uſeht notierte Werte. Panzer⸗ eine Klemann. im Maßgehalte im Maß⸗ Bürgerſchule bezw. Vorbereitungsklaſſen und den frekwilligen Schulbeſuch betr. Nr. hag. In der Zeit vom 15.—20. Jauuat weilden von den Klaſſenlehrern die Meldungen 1. für die lebertritte aus der Voltsſchule in die Bürgerſchule, 2. für die Aufnahmen in die III. Vorbereitungs klaſſen für die höhere Schulen, 3. für den freiwilligen Weiterbeſuch der Schule (nach erfüllter Schulpflicht) entgegengenommen. Die Meldungen haben unter Benützung der von de Klaſſen⸗ lehrern er⸗ältlichen Formulare, aus denen das näyere zu ent⸗ nehmen iſt, inner halb der oben⸗ bezeichneten Zeit durch die Eitern bezw. Fü ſorgern bes den Klaſſenl bhrern zu erfolgen, Spätere Merdungen habn auf Berlͤckſichtegung keinen Anſpruch. 31105 Der Termin zur Anmeldung der Anfänger für die unterſte Klaſſe der Bür⸗ gerſchule wird ſpäterhin bekannt gegeben; Mannheim, 13. Januar 1908. Das Voltsſchulrektorat: Dr. Sickinge? Donnerstag, den 30. ds. Mits., 10 Uhr vormittags⸗ wid in Geſchaftszi amer des Garniſonlazareis, F. 6, 20, wo⸗ ſelbſt die Bebingungen zur Ein⸗ ſicht ausliegen, de Weferung des Bedarfs an Backwaren, Kolo⸗ ntatwaren, Butter Eier, grünen Gemüßſen, Milch, Bier, Eis und Selterswaſſer für 1.&. 08. bis 31. 3. 00 in Lo en öffentlich vei⸗ zungen. Im Anſſlnn hieran werden Küchenabſälle, Kaochen und Brotreſte an den Me ſt e⸗ tenden verneigert und die Mülk⸗ a ühr vergeben. 76788 Belanntmachung. 81 09 Am Montag, den 20. Jan. 1 vormütags 10 Uhr, verſteigern wir auf dem ſtäd, Schlacht⸗ und Viehhof, hier, drei ausgemuſterte ſchwere Zugpſerde öffentlich an den Meiſtbieten den gegen bare Zahlung. Mannheim, 8. Jan. 19008, Slädt. Fuhrverwaltung: Nrebse gao 1 Lagerplatz Verpachtung. Monta den 20. Januar⸗ vormittags ½2 Uhr veſpachten wir auf ſinſerem Blſe U2, 5, den ſtädt. Lagerplag ger, 45 in der kl. Ouergewann, im Manue von 275 am 31117 Mannhelin. 1. Jinnar 1908s. Städt. Gutsverwaltung. Kleos. 5 Zwangs⸗Jer kigerung. Montag, 20 Jauuar 1908 Rachm 2 Uhr werde ich inm Pand okal G 4, gegen bare Zahlung im Vol⸗ üreckungswege öffeutl. verſteigenn J. Bücherſchrank, 1 Schreib⸗ tiſch, 2 Büffets, Vertikows, Kleiderſchrank, elektr Lüſtre Jerner wird vorausſichtlich beſtimmt verſteigert: 1 größere Partie Terpentin u ee eneeg und Bleiweiß⸗ 56 Mannberm, I8, Jauuar i90s Weiler, Gerichtövollzieher⸗ „— LVaumscltes] Wer baut bis 1. April 1909 VBilleu⸗ Wohnhaus, in dem eine Wohnung von—6 Zimmern und allem Zubehör an ein tu iges Ehepaar zu ver nieten iſt? Offerten unt. Nr. 56871 an die Cxoedition dſs. Bl. Achitung! Großer 5687 Fleischabzehlag Verkaufe in me ſter Mieneſe 6 5 5, prima junges Fleife per 60 305. 20 Kalbfleiſch pr. 70 Hammelſteiſch 60 A ungsvo! julius Jakob 6 5. 5 Uebelzieher Lenenſh. geben bei Grethex, Kaufhaus, gewölbe mit Ssfes zur Aufbewahruns von Wertgegeuständen. eeeeeeee,. Eigentümer: Kathol iſches Bürgerhoſpftal,— Verantwortlicher Redattcur: Franz Kircher.— Druck und Vertrieb. Dr, H. N Her“ ſche Bucheee; Mannheimer Stenographiſcher Reichstagsbericht Generalanzeiger Deutſcher Reichstag. 82. Sitz ung. Freitag, 17. Januar. Am Tiſche des Bundesrats: b. Bethmann⸗Hollweg, Caſpar, Hallehy. Das Haus iſt ſchwach beſetzt. Präſident Graf Stolberg eröffnet die Sitzung um 1 Uhr 15 Minuten. Die Knappſchaftsinterpellationen. Die geſtern nach der Begründungsrede des Abg. Behrens (Wirtſch. Vgg.) abgebrochene Verhandlung der Interpellationen der wirtſchaftlichen Vereinigung, des Zentrums und der Sozial⸗ demokratie über die Knappſchaftsreform und das Scheitern des Statuts im Dortmunder Oberbergamts⸗ begäirk wird fortgeſetzt. Abg. Schiffer(Ztr.): In früheren Zeiten hingen die Berg⸗ knappen mit Stolg an ihrem Beruf. Im Ruhrrevier waren ſie eingeſeſſene Bürger ihrer Heimat und ihrer Induſtrie. Vieles iſt anders geworden. Von einer Bevorzugung gegenüber der übrigen Arbefterſchaft iſt nicht mehr die Rede, eher vom Gegenteil. Nie⸗ mand hätte daran gedacht, daß das Knappſchaftsgeſetz von 18685, das im Oberbergamtsbezirk Dortmund für eine Belegſchaft von 40 000 Mann Geltung hatte, Geltung behalten und ſogar noch Verſchlechtert werden würde für eine Arbeiterſchaft im 20. Jahr⸗ hundert, die im Ruhrrevier im vorigen Jahre 278719 Mann Zzählte und eine Förderung im zehnfachen Werte, von 672 Millio⸗ nen Mark erzielte, und in einer ganz anderen Teufe, bei einer gaug anderen Temperatur arbeiten muß. Ausaller Herren Länder haben die Unternehmer ſeither die Arbeiter herange⸗ zogen. Die ganze Entwicklung iſt nicht über Nacht gekommen; man hätte Zeit und Pflicht gehabt, rechtzeitig einzugreifen, die Berggeſetzgebung entſprechend den neuen Verhältniſſen zu geſtal⸗ ſen. Aber man hat 40 Jahre des wirtſchaftlichen und induſtriellen Aufſchwungs vorübergehen laſſen, ohne guf die Wünſche und berechtigten Forderungen des Bergarbeiterſtandes Rückſicht zu nehmen. Die impulſivaus⸗ gebrochenen allgemeinen Bergarbeiterſtreiks 1889 und 1895 ſind die Folgen davon. Wie bitter wurden die Bergbeute nach Beendigung des letzten Rieſenſtreiks mit ihrer Hoffnung auf die preußiſche Regierung und Geſetzgebung ent⸗ täuſcht; zunächſt durch die Berggeſetznovelle von 1905, die im Landtag ſogar derart berſchlechtert wurde, daß die Rheiniſch⸗ Weſtfäliſche Zeitung die Regierung hößhniſch fragke, ob ſie ihren gerupften Vogel noch wiedererkennen könne. Dann kam 1906 die Reform des preußiſchen Knappſchaftsgeſetzes, und auch hier verſchlechterte eine reaktionäre Mehrheit im Ab⸗ geordnetenhauſe den Regierungsentwurf. Das Zentrum hat große Müthe gehabt, weitere Verſchlechterungen zu verhüten. Der Ruhr⸗ bergleute bemächtigte ſich eine Erbitterung und Er⸗ regung, die durch die jüngſten Vorgänge noch erhöht worden iſt. Wenn es fetzt nicht zum Streik kommt, dann iſt die Zurückhaltung der Bergleute faſt allein zurückzuführen auf die weichende Konjunktur und die Mahnungen der Organiſationsführer. Der Stillſtand in der Knappſchaftsgeſetzgebung war umſo weniger gerechtfertigt, als die Steigerung der Krankheitsziffer die der Produktion zum großen Teil weit überſchritten hat. Das Dienſtälter der Bergleute iſt allein von 1902 bis 1905 von 22,4 auf 19,7 Jahre zurückge⸗ gangen, das Lebensalter der Invaliden in den letzten 10 Jahren von 48,6 auf 43 Jahre. Auf dem Gebiete des Bergarbeiter⸗ ſchutzes iſt nämlich 5 wenig geſchehen. Ueber 10 Millionen Ueber⸗ ſchicht wurden 1906 im Ruhrrevier verfahren. Unter den Augen der Aufſichtsbehörden wirtſchaftete ein großer Teil der 70 preußi⸗ ſchen Knappſchaftsvereine nach Gutdünken. In den letzten 12 Jahren haben die Werkbeſitzer allein im Bochumer Verein an Bei⸗ krägen 36 Millionen Mark zu wenig bezahlt, nach amtlichem Material, und ein Mathematiker hat der Regierung ſogar 60 Mil⸗ lionen vorgerechnet. Die Arbeitgeber im Ruhrbergbau hatten es doch wirklich dazu bei den Kohlenpreiſen! Auf über 300 Mil⸗ lonen wurde 1905 die Schuldenlaſt der 72 Knappſchaftskaſſen ge⸗ ſchätzt. Der preußiſche Entwurf brachte eine Reihe Verbeſſerun⸗ gen. Die Bergleute erkannten den guten Willen der Regierung was haben die ausſchlaggebenden Parteien daraus ge⸗ lacht Der Redner geht auf die Beſtimmungen näher ein und be⸗ tont beſonders die Entziebung bes Kindergeldes. Die Bergleute haben in konſervativer Weiſe nur das erhalten wollen, was ſie bon ihren Vätern ererbt haben. Von Poſition zu Poſition ſind ſie zurückgegangen um eine Einigung zu ermöglichen und dem Bermittelungsvorſchlag der Regierungsvertreter näher zu kom⸗ men. An zwei Pfennig Mehrbelaſtung pro Woche, die die Unter⸗ nehmer ablehnten, iſt ſchließlich das Zuſtandekommen des Statuts geſcheitert. Die Unternehmerpreſſe hat behauptet, daß das Statut den Bergbeſitzern ohnehin eine Mehrbelaſtung von 7 bhis 8 Millionen auferlegt hätte; aber die Arbeiter hätten an dieſer Erhöhung ehrlich mitzutragen gehabt. Die Unternehmer behaupten, eine noch höhere Belaſtung könne der Bergbau nicht pertragen. Daraus kann ſich jeder nach den Kohlenpreiſen ſelbſt einen Bers machen. Alles das ſpricht für eine reichsgeſetz⸗ liche Kegelung des Knappſchaftsweſens. Der Redner führt die in den früheren Debatten ſchon eingehend be⸗ Hhandelten Gründe hierfür an. Das Verlangen nach reichsgeſetz⸗ licher Regelung müſſen wir doppelt ſtellen, nach den Erfahrungen mit der preußiſchen Berggeſetzgebung. Wir haben kein ertrauen mehr zum Dreiklaſſenparlament. Wir glauben nicht mehr daran, daß der preußiſche Landtag zur Schaffung eines brauchbaren ſozialen Geſetzes fähig iſt; zum uüſchen Reichstag haben wir entſchieden mehr Ver⸗ aguen und auch zu den verbündeten Regierun⸗ en. In der preußiſchen Staatsregierung ſehen wir ſeit Jahren en Vater aller Hinderniſſe. Wir werden bei der Beratung der Gewerbenoyelle einen energiſchen Vorftoß unternehmen, um die Bergarbeiter unter den Schutz der Gewerbeordnung zu bringen. (Schiffer beendet ſeine zweiſtündige Rede unter lebhaftem Bei⸗ des Zentrums.) Abg. Hue(Soz.) begründet die Interpellation der Sozial⸗ demakraten, die i 1 7 Wir ſin ſchaftsweſen wenigſtens geregelt wird. iſt ganz zwecklos, das haben ſogar„Fiſchbeck, Kopſch und ruft: Für ihre Perſon!) Das kennen wir, ſo heißt's immer beim Zentrum.(öHeiterkeit.) Die Mehrheit des Reichstages ſtand in dieſen Bergfragen in den letzten Jahren ſtets hinter uns. Das kümmert aber die Reichsregierung wenig. Wir haben kein Vertrauen zu dieſer Regierung, die von Preußen beeinflußt iſt. Sie wagt es nicht, den Zechenbeſitzern zu Leibe zu gehen.(Zu⸗ ſtimmung der Sogz.) Selbſt chriſtlich⸗nationale Blätter haben gegen die Geſetzespfuſcherei des Dreiklaſſenparlaments Proteſt erhoben.(Hört! Hört! bei den Soz.) Will der Reichstag in ein Geſetz Verbeſſerungen hineinbringen, dann wird die Vorlage für die Regierung gleich unannehmbar. Im preußiſchen Abge⸗ ordnetenhauſe werden aber die Regierungsentwürfe gerupft und zerpflückt, ſo daß die Regierung ihren Vogel gar nicht mehr wieder erkennt. Trotzdem hat die preußiſche Regierung dieſen gerupften Vogel adoptiert als ihr Kind.(Heilerkeit.) Aus Furcht vor den Zechenbeſitzern wagt ſie nicht, das zu tun, was das öffentliche Gewiſſen fordert.(Sehr richtig! bei den Soz.) Schon vbor 50 Jahren haben ſich die Arbeiter im Nubebte gegen das Knappſchaftsſtatut empört. Es kam zu Krawallen und es mußte Polizei herbeigeholt werden. Damals gab es noch keine Sogialdemokraten, das waren keine roten Revolutionäre. Die Knappſchaftskaſſen ſind vollſtändig in die Hände der Unter⸗ nehmer gekommen, eine Reihe von ihnen iſt durch die Gruben⸗ magnaten finanziell ruiniert, und jetzt muten die nationallibe⸗ ralen Herren den Arbeitern noch zu, ſich Abzüge von ihren Krankenkaſſengeldern gefallen zu laſſen. Hus beſpricht in langen Ausführungen die Knappſchaftsreform und die Verhandlungen des preußiſchen Abgeordnetenhauſes. Bei ſeinen Abſchweifungen auf das Verhalten der„reaktionären Mehrheit“ berweiſt ihn Vige⸗Präſident Dr. Paaſche auf das zur Verhandlung ſtehende Interpellationsthema. Er fährt fort: Wäre der ſächſiſche Bundesratsherr Fiſcher da, ſo würde er zugeben müſſen, daß durch Landesrecht ſelbſt Wohltaten, die den Bergarbeitern reichs⸗ geſetzlich zuſtehen, vorenthalten werden. Alſo fort mit der landes⸗ geſetzlichen Regelung des Knappſchaftsweſens! Hus beſtreitet der Bergbehörde das Recht, Zwangsſtatuten einzuführen. Er bezeichnet den ganzen Streit als eine Machtfrage der Unternehmer, denen komme es auf die paar hunderktauſend Mark nicht an, ſondern auf das Prinzip. Das Lebensalter der Bergleute ſinkt ſtändig und droht noch mehr herabgugehen. Den Nationalliberalen ſchleudere ich die Anklage ins Geſicht, daß ſie daran Schuld ſind, wenn wir in eine ſolche Kriſis hineinkommen. (Beifall der Sog.) Im Ruhrgebiet herrſchen ſchon geradezu amerikaniſche Zuſtände. Jetzt muß der Reichstag dem Bergmann helfen. Der Bergmann iſt es, der der Menſchheit Behaglichkeit und Bequemlichkeit verſchafft. Retten Sie ihn vor der Ver⸗ zweiflung!(Lebh. Beifall der Soz.) Staaksſekretär v. Bethmann⸗Hellweg: Dem Herrn Reichs⸗ kanzler ſind die Vorkommniſſe bekannt, welche das Zuſtande⸗ kommen des Knappſchaftsſtatuts im Oberbergamtsbezirkortmund vereitelt und die preußiſche Vergverwaltung ſehr wider ihren Willen genötigt haben, ein Zwangsſtatut zu erkaſſen. Auf dieſe Vorkommniſſe im einzelnen einzugehen, muß ich mir berſagen, da es ſich um die Ausführung eines preußiſchen Geſetzes handelt, und dem Reichskanzler in dieſer Beziehung irgend ein Eingriff nicht zuſteht. Wenn ich aber etwas bemerken darf, ſo wird das Scheitern des Knappſchaftsſtatuts wohl auf allen Seiten gleich⸗ mäßig bedauert, und ich möchte des weiteren noch ſagen, daß, wenn es richtig iſt, daß an dem Scheitern des Statuts eine Machtprobe ſchuld geweſen iſt,— die, ſei es von der einen Seite, ſei es von der anderen Seite, ſei es von beiden Seiten, betrieben worden iſt— ich ſage, wenn dies richtig ſein ſollte, ſo würde ich es doppelt beklagen, daß eine Machtprobe um eines materiellen un⸗ bedeutenden Differenzpunktes willen bei einer Gelegenheit ver⸗ anſtaltet worden iſt, die nicht verglichen werden kann etwa mit einem vorübergehenden Lohnkampf, ſondern bei der es ſich darum handelt, die Grundlage für einen dauernden Zuſtand zu etablieren. Ich möchte meinerſeits die Hoffnung nicht aufgeben, daß eine Nachreviſion des Standpunktes, der bei dieſer Gelegenheit von den beiden Seiten eingenommen worden iſt, dazu führen wird, die Angelegenheit noch in einer anderen Weiſe zu löſen, als es bis⸗ her möglich geweſen iſt. Ich kann im übrigen auf die ſehr eingehende Kritik, die namentlich von den heutigen Herren Rednern an den preußiſchen Zuſtänden— auf die hat ſich ja die Diskuſſiöon bisher eigentlich beſchränkt— geübt worden iſt, nicht ergehen. Täte ich das, ſo würde ich meinerſeits eine Kritik an der Geſetzgebung und an der Verwaltung eines Einzelſtaates üben müſſen.(Hört! hört!) Eine Kritik nach der einen oder anderen Seite— nehmen Sie doch nicht an, daß jede Kritik abſprechend ſein muß, wir ſind ja allerdings gewöhnk, in der Kritik nur das Negative zu erblicken— ich will in dieſer Sache nichts ſagen. Aber wenn ich auf die Dinge eingehen würde, würde ich Stellung nehmen zu der Geſetzgebung und Verwaltung eines Einzel⸗ ſtaates. In einer Malerie, die durch Reichsgeſetz und Reichs⸗ verfaſſung ausdrücklich den Einzelſtaaten überlaſſen worden iſt. (Sehr richtig!) Das iſt nicht richtig, darauf kann ſich die Reichs⸗ regierung nicht einlaſſen. Ich habe alſo eine viel ſchwerere Poſition als die Inter⸗ pellanten, die auf die reichsgeſetzlichen Geſichtspunkte zum Teil mit ſehr kurzen Worten nur eingegangen ſind, und die ihre Aus⸗ führungen darauf beſchränkt haben, die Verhältniſſe in Einzel⸗ ſtaaten zu kritiſieren. Bei der Sachlage bin ich gezwungen, die politiſchen Momente aus den vorliegenden drei Interpellationen herauszugreifen, ſoweit ſie die Reichsgeſetzgebung betreffen und nur zu ihnen Stellung zu nehmen. Allen drei Interpellationen iſt das gemeinſam, daß ſie bei Schäden, die die Interpellanten im Knapoſchafts⸗ und Bergweſen der Einzelſtaaten beobachtet haben, das Eingreifen der Reichsgeſetzgebung fordern. Grundſätzlich unterltegt es den ſchwerſten Bedenken, ſofort nach der Reichsgeſetzgebung zu rufen, ſobald einem die Verhältniſſe eines Einzelſtaates auf einem Gebiete, auf dem dieſer Einzelſtaat ſouverän iſt, nicht gefallen, oder ſobald das Parlament und die Regierung dieſes Einzelſtaates dem Kritiker nicht ge⸗ fallen. Ginge das, ſo beſchritten wir einen Weg, der ſeinen Ausgangspunkt nicht mehr in unſerer verfaſſungsmäßigen Grundlage nimmt, und der zu einem Ziel führen würde, das voll⸗ kommen unabſehbar iſt.(Sehr richtigt) Die Berggeſetzgebung einſchließlich des Knappſchaftsweſens unterliegt der einzelſtaat⸗ lichen Geſetzgebung. Das wird von den Herren Interpellanten teilweiſe lebhaft beklagt. Die Faktoren des Reiches, Bundesrat und Reichstag, baben ſich bei einer ſo wichtigen Ge⸗ legenheit wie dem Erlaß des Bürgerlichen Geſetzbuches und des Einführungsgeſetzes dazu auf den Standpunkt geſtellt, daß es richtig ſei, das Bergrecht den Einzelſtaaten gzu be⸗ laſſen. Der Bundesrat hat bis in die letzten Jahre an dieſem Standpunkt feſtgehalten, und ich bin nicht in der Lage, dem Hauſe in Ausſicht gu ſtellen, daß er von dieſem Standpunkt abweichen wird.(Hört, hört!) Daß das Reich dieſen Standpunkt bisher eingenommen hat, iſt durchaus biſtoriſch begründet. Es iſt bei dem Erlaß des Ein⸗ führungsgeſetzes zum Bürgerlichen Geſetzbuch vom Staatsſekretär des Reichsjuſtizamts ſeinerzeit auch darauf hingewieſen worden, daß das Bergrecht eine Reihe von öffentlichen Rechten poltzei⸗ licher Materie umfaſſe, in denen nach der Reichsverfaſſung das Reich nicht zuſtändig iſt. Nun die Interpellationen im ſpeziellen! Die der Sozial⸗ demokraten verlangt eine Aenderung des Krankenberſicherungs⸗ Geſetzes. Ich habe den Ausführungen des Herrn Hus leider nicht entnehmen können, in welcher Beziehung. Ich nehme an, daß die geheime Wahl gemeint iſt. Nun iſt die geheime Wahl allerdings in dem preußiſchen Knappſchaftsgeſetz nicht enthalten, wohl aber iſt ſie bei den durch§8 8 bis 10 des Invaliden⸗Verſicherungsgeſetzes zugelaſſenen beſonderen Kaſſen eingeführt, und von den 700 000 deutſchen Bergarbeitern iſt ſie für 400 000 gültig.(Abg. Hus ruft: Bei wiebiel Kaſſen?) Jedenfalls beſteht ſie für die Mehr⸗ zahl der Bergarbeiter.(Zuſtimmung, Unruhe bei den Soz., Zurufe.) Ich höre den Zuruf, man will der breußiſchen Berg⸗ werksverwaltung nicht zu nahe treten! Gut, das erinnert mich an etwas, was ich vorhin vergeſſen habe. Herr Hus hat gemeint, die preußiſche Regierung ſei ja vielleicht noch etwas liberaler in dieſen Dingen als das Parlament, aber ſie habe die beſſeren Vorſchläge nicht durchgeſetzt aus Angſt vor den Zechenverwaltun⸗ gen. Er hat auch mit dem Worte„Korruption“ geſpielt. Er hat geſagt, Korruption wolle er nicht vorwerfen, aber er hat das Work mehrmals gebraucht. Wenn er das nicht will, dann wäre es beſſer geweſen, es überhaupt aus dem Spiel zu laſſen.(Sehr gut!) Und im übrigen erlaube ich mir, für die preußiſche Re⸗ gierung hier zu erklären, daß ſie ihre Politik aus Angſt vor nie⸗ mand führt!(Lebhafter Beifall rechts, Gelächter der Sog., er⸗ neute Beifallskundgebung auf der Rechten.) Zum Beweis ſeiner Behauptungen hat Herr Hus auf Vorgänge aus der preußiſchen Berggeſetzkommiſſion im Abgeordnetenhauſe Bezug genommen. Mir ſind dieſe Vorgänge nicht bekannt.(Hus ruft: Wahr ſind ſie!) Ich ſage ja nur, daß ſie mir nicht bekannt ſind; wären ſie mir bekannt, dann würde ich nicht darüber zu ſprechen haben, wenn ſie mir als vertraulich bekannt wären. Die dritte Interpellation wünſcht Beſſerungen im Knapp⸗ ſchaftsweſen für die Invaliden, Witwen und Waiſen der Berg⸗ leute. Ich habe nicht genau entnehmen können, nach welcher Richtung hin hier eine reichsgeſetzliche Regelung erfolgen ſoll. Gegenwärtig iſt der Standpunkt bekanntlich der, daß den Berg⸗ arbeitern die reichsgeſetzlichen Verſicherungswohltaten geſicherter ſind wir jedem anderen Arbeiter, daß die Verſicherung ausgeführt werden kann zum Teil bei bergrechtlichen Organiſationen unter gewiſſen Modalitäten, daß die Organiſationen dieſer knappſchaft⸗ lichen Organe von der Reichsgeſetzgebung nicht berührt werden und daß die Gewährung von Renten über die reichsgeſetzlichen Renten hinaus der Landesgeſetzgebung vorbehalten ſind. Wollten wir die Sache in die Hand nehmen, ſo würden wir es ſchlechterdings nicht anders machen können, als es jetzt geſchieht. Und was würde die Folge ſein? Wenn wir in einem Reichsgeſetz die Mindeſtleiſtungen der Knappſchaftskaſſen ähnlich oder etwas höher als im preußiſchen Geſetz feſtſetzen, dann müßten darum doch Verhandlungen zwiſchen den Aelteſten und den Werkleitun⸗ gen zum Erlaß eines freien Statuts ſtattfinden. Wir hätten alſo einen Zuſtand, wie wir ihn jetzt in Preußen haben. Eine Einigung zwiſchen den Aelteſten und den Werkleitern muß immer ſtattfinden. Ich glaube nicht, daß wir den Zuſtand durch Reichs⸗ geſetz irgendwie verbeſſern können. Das Reich ſteht dem Berg⸗ weſen praktiſch viel ferner als die Einzelſtaaten und unſere Einzelſtaaten ſind große Bergwerksbeſitzer. Ihre Verwaltungen — und das werden mir auch die Sozialdemokraten unter vier Augen zugehen— geben ſich Mühe, für die Intereſſen der Arbeiter zu ſorgen. Und ſie haben auch manche Erfolge dabei erzielt. Denken Sie an die Saargruben(Na, na! bei den Soz.), da iſt manches Gute geſchaffen.(Zuruf der Soz.: Aber auch manches Traurige!) Es würde den Einzelſtaaten viel beſſer glücken, als den Reichsorganen, ein Statut zuſtande zu bringen. Wir haben keine Reichsbergverwaltung. Ich könnte mir ja praktiſche Berg⸗ leute heranziehen; ihre Arbeit würde aber immer in gewiſſem Sinne am grünen Tiſch geleiſtet werden, ſie würden beralten und verknöchern und nicht diejenige Fühlung mit dem praktiſchen Leben behalten, die abſolut notwendig iſt.(Sehr wahr! rechts.) Ich glaube daher, ohne damit ſagen zu wollen, daß ich achtlos an der Bedeutung und an den Sorgen des Bergarbeiterſtandes vorübergehe, daß es in einem Moment, wo die Staaten mit dem größten Bergwerksbeſitz an eine Reviſion ihrer Geſetzgebung herangegangen ſind, es wohl gerechtfertigt wäre, die Entwicklung dieſer Reviſion abzuwarten.(Hue ruft: Noch warten!) Nach Herrn Hus hat das preußiſche Berggeſetz 50 Jahre lang ſtagniert. Von den letzten Jahren können Sie doch nicht behaupten, daß die preußiſche Bergverwaltung untätig zugeſehen hat. Sie hat ihre Perhältniſſe neu geordnet, dasſelbe gilt von Bayern und von Sachſen. Die Interpellanten verkennen die ganze Konſtruktion des Reiches,(Sehr richtig! rechts) und davor ſollte man ſich hüten. Gewiß werden wir alle das Beſtreben haben, für den Bergarbeiterſtand, der unter beſonderen und ſchwierigen Ver⸗ hältniſſen arbeitet und ein ſo großes Kontingent unſerer Arbeiter⸗ ſchaft ausmacht, zu ſorgen. Aber den Einzelſtaaten die Mög⸗ lichkeit und den Willen pure abzuſprechen, dort Beſſerung zu ſchaffen und deshalb zu ſagen: weil ihr uns nicht helft, wollen wir es von Reichs wegen machen, das ich ein Weg den ich nicht gehen kann.(Lebhafter Beffall rechts.) Auf Antrag des Abg. Burckhardt(wirtſch. Vgg.) tritt man gegen die Stimmen der Konſervativen in die Beſpre⸗ chung ein. Abg. Dr. Oſann(natlib.): Mag man auch dieſe Materie lediglich als ein preußiſches Geſetz betrachten, mag ſie auch durch eine künſtliche Art der Beweisführung vor den Reichstag gebracht worden ſein, ſie betrifft doch das allgemeine Intereſſe, dem wir uns nicht entziehen können. Ich begrüße die Interpellation, weil ſie den Arbeitervertretern— ich ſpreche nicht allein von den ſozialdemokratiſchen— die ja im preußiſchen Abgeordnetenhauſe nicht vertreten ſind, Ge⸗ legenheit gibt, ihre Anſchauungen über das preußiſche Berggeſetz auszuſprechen.(Beifall links.) Es wäre von der Regierung dankenswert geweſen, wenn ſie auf die Einzelheiten der Inter⸗ pellation eingegangen wäre. Es macht nach außen hin einen ſchlechten Eindruck, wenn eine ſolche Frage von allgemeiner Be⸗ deutung von der Regierungsſeite nicht eingehend erörtert wird. Für das preußiſche Berggeſetz ſind nicht allein die konſervative und die nationalliberale Fraktion verantwortlich, ſondern auch das Zentrum. Man follte auch die Lichtſeiten des Geſetzes nicht ver⸗ geſſen. Jedoch hat unſer berſtorbener Abg, Hammacher ſchon int Jahre 1898 ſich mit aller Entſchtedenheit für ein allgemeines Reichsberggeſetz ausgeſprochen. „Ein Reichsgeſetz hat ſeine große Bedeutung nicht allein wegen der einheitlichen Regelung der Bergpoligei, ſondern auch wegen der Arbeiter ſelbſt. Zwar beſteht innerhalb der Provinzen — Mannheim, den 18. Jauuar 1908. Genera⸗Anzeiger. Mitlagsslatt.) 9. Sei Preußens völlige Freizügigkeit für die Arbeiter, aber nicht im geſamten Reiche. Das Knappſchaftsweſen iſt die Grundlage der ſogialpolitiſchen Geſetze geweſen. Deshalb muß es auch eine Möglichkeit geben, nun für das ganze Deutſche Reich ein ein⸗ heitliches Berggeſetz zu ſchaffen. Aus dieſem Grunde habe ich im Namen meiner Partei zu erklären, daß wir es für das beſte und richtigſte halten, dieſe ganze Materie einſchließlich der Ar⸗ beiterrerſicherung auf reichsgeſetzlichem Gebiete zu regeln.(Lebh. Beifall links.) Den Arbeitgebern hat keineswegs am Herzen ge⸗ legen, das Knappſchaftsſtatut zu Fall zu bringen, wie es nach den Schilderungen des Abg. Hus ſcheinen müßte; er kann aller⸗ dings nicht objektiv genommen werden, da er zur Siebenerkom⸗ miſſion gehört hat, deren letzten Vorſchläge die Scheiterung des Stakuts herbeigeführt haben. Glauben Sie denn wirklich, daß die Arbeitgeber ſo unmenſchlich geweſen ſein würden, die Vorteile eines ſolchen Statuts für die Arbeiter nicht einzuſehen, fodaß ſte in dem letzten Moment zurſickgegangen wären, um den Arbeitern bas nicht zu geben, was f nten vorher bewilligt und zuge⸗ ſtanden hatten? Die Bergtverksbeſitzer haben erhebliche Kon⸗ zeſſionen gemacht. Sie haben nur inſofern die Verhandlungen Ungluücklich geführt, als ſie gleich von vornherein die äußerſte Grenze ihrer Konzeſſionen angaben. Das hat auf ſeiten der Ar⸗ beiter den Gedanken hervorgerufen, daß die Vergwerksbeſiber eine Machtprobe veranſtalten wollten. Die Bergwerksbeſitzer haben aber trotzdem noch nachher in den Verhandlungen nachgegeben. Es war auch zu einer Einigung gekommen dadurch, daß die Bergwerksbeſitzer den Vorſchlägen des Vertreters des deutſchen Handelsminiſters entſprechend noch einen weiteren Schritt den Bergarbeitern gegenüber taten. Die Bergwerksbeſitzer hatten an ſich ſchon den geſetzlichen Beſtimmungen durchaus entſprochen. Nach den geſetzlichen Vorſchriften wäre eine Aenderung des Statuts gar nicht notwendig geweſen. Trotzdem kamen ſie den Arbeitern entgegen. Zum Veiſpiel erhöhten ſie das Sterbegeld von 20 auf 80 Mk., die erſte Invalidenrente ſollte nicht auf die Reichsrente angerechnet werden. Nach dem früheren Statut war ein Abzug hier möglich. Das ſollte zu Gunſten der Arbeiter ihnen dos neue Statut aufzwingen. Wäre dieſes Mißverſtändnis beſeitigt worden, dann wäre eine Einigung erzielt worden. Ich bedauere, daß die Verhandlungen keine Fortſetzung gefunden haben auf Grund der bereits geleiſteten Arbeit. Ich will nicht Oel ins Feuer gießen, oder Sturm ſäen, wo es noſwendig iſt, daß Frieden herrſcht. Wir wollen nicht Unfrieden ſäen, wenn es gilt, eine für Arbeitgeber und Arbeiter gleich wichtige Vorlage ins Leben zu rufen. Wir wollen verſuchen, die Mißſtimmung und Erregung der Arbeiter zu beſeiligen, die ſchon einen Streik befürchten ließ. Wenn man Licht und Schatten gleichmäßig verteilt, dann darf man nicht nur den großen Arbeitgebern einen Vorwurf machen, ſondern muß auch den Arbeitern Sa uld zumeſſen. Nicht nur die Arbeit⸗ geber ſind hartnäckig geweſen, dasſelbe gilt von den Arbeitern. Und doch gewährleiſtet das neue Statut ihnen große Vorteile. Einen praktiſchen Wert wird die Beſprechung im Reichstage nur dann haben, wenn wir die beſtehenden Gegenſätze nicht er⸗ weitern, ſondern ſie zu beſeitigen ſuchen.(Lebhafte Zu⸗ ſtimmung bei den Nationalliberalen.) Wir verurteilen weder die Arbeitgeber noch die Arbeitnehmer. Der Vertreter des Handelsminiſteriums hat ſeine Vermittler⸗ rolle in ganz ausgezeichneter Weiſe geführt. Nach unſerer Meinung ſollte man eine parlamentariſche Kommiſſion zur Schaffung des Statuts einſetzen. Daß endlich Frieden eintritt/ iſt der einmütige Wunſch unſerer ganzen Reichstags⸗ fraktion.(Lebhafter Beidall links.) Preußiſcher Geheimrat Meißner geht auf die Vorwürfe des ſozialdemokratiſchen Redners wegen Unregelmäßigkeiten beim Nullen ein. Er weiſt die Behauptung, daß die preußiſche Regierung der Oeffentlichkeit falſche Zahlen darüber mit⸗ geteilt habe, auf das allerentſchiedenſte zurück. Allerdings ſei in einigen Fällen befremdlich hoch genullt worden. Nun haben wir allerdings ſpäter der Kommiſſion des Ab⸗ geordnetenhauies vertraulich mitgeteilt(Hört! hört! bei den Soz.) ich habe durchaus keinen Anlaß, das zu verſchweigen— daß auf einzelnen Gruben bis zu 28 Proz genullt worden ſei. Wir waren immer zum Wohle der minderbemittelten Klaſſen ausgefallen.] (Gelächter der Soz.; ſehr richtig! rechts.) Nur durch die weit⸗ ſichtige Politik Preußens, die zur Verſtaatlichung der Eiſenbahnen geführt hat, iſt es in Preußen möglich geweſen, eine liberale Steuergeſetzgebung durchzuſühren.(Sehr richtig! rechts.) Dr. Oſann ſprach ſich hier für die geheime Stimmabgabe bei den Knappſchaftswahlen aus. Sein Fraktionsgenoſſe Hilbck hat im Abgeordnetenhauſe den entgegengeſetzten Standpunki vertreten. Mag ſich aber die nationalliberale Partei mit dieſer internen Angelegenhet abfinden.(Sehr richtig! bei den Natl.) Mit Freuden haben wir die Bemerkung des Staatsſekretärs aufgenommen, daß die preußiſche Regierung nichts unternehme aus Angſt vor irgend einer Partei. Daß das Knappſchaftsſtatut nicht zuſtande gekommen iſt, wird auch von uns bedauert. Die preußiſche Regierung hat durch Vermittelungsvorſchlage ihr möglichſtes getan, um eine Einigung herbeizuführen. Es müſſen jetzt beide Teile nachgeben, damit es zu einer friedlichen Löſung der Frage kommt. Die Bergarbeiter ſollten ſich doch überlegen, ob ſie durch Halsſtarrigkeit mehr erreichen. Wenn die Arbeiter ſich zur Wahrung ihrer Intereſſen zuſammentun als chriſtliche und königstreue Männer, ſo werden wir uns nicht dagegen wenden, wohl aber dann, wenn ſie ſich unter dem Deckmantel von Gewerlſchaften zuſammentun, um die gegenwärtige Geſellſchaftsordnung zu beſeitigen. Meine politiſchen Freunde wünſchen, daß bald Ruhe und Frieden in die Bergarbeiter⸗ kreiſe einziehen.(Beifall rechts.) Abg. Dr. Mugdan(fr. Bp.): Die Verhandlungen dieſes Hauſes müſſen zeigen, daß die Mehrheit hinter den Arbeitern ſteht. Es iſt bedauerlich, daß der Staatsſekretär ſich nur auf formelle Er⸗ klärungen beſchränkt hat. Die reichsgeſetzliche Regelung der Bergbau⸗ angelegenheiten kann nicht mehr lange auf ſich warten laſſen. Die Bergarbeiter haben ein gutes Recht darauf. Vom preußiſchen Abgeordnetenhauſe iſt für die Bergbauintereſſen nichts zu erhoffen. Alſo auch in dieſer Hinſicht iſt das größte einzelſtaatliche Parlament Deutſchlands anderer Meinung wie das Reichs⸗ parlament. Das wird auf die Dauer ein Unding. Hier ſollte ein wegfallen. Auch die rückwirkende Kraft für Invaliden vor dem gar nicht berechtigt, derartige Mitteilungen, die rein private geeignetes Wahlgeſetz Abhilfe ſchaffen.(Beifall links.) Die 31. Dezember 1907 ſollte kommen. Nur beim Kindergeld konnte Dinge behandeln, der Oeffentlichteit zu übermitteln. Gelächter Zechenbeſitzer haben an dem Zwiſt allein ſchulb. man ſich nicht einigen. Die Arbeiter waren aber auch ſchon hier mit den Vorſchlägen der Arbeitgeber einverſtanden. Die Ver⸗ treter der Siebenerkommiſſion wollten nur noch mal ihre Organi⸗ fationen fragen. Nachdem ſie das getan hatten, kam ein erneuter Antrag, der das Scheitern des Knappſchaftsſtatuts herbeiführte. Das mußte auf die Bergwerksbeſitzer den Eindruck machen, als wollte die Siebenerkommiſſion das Statut zu Fall bringen. Die Organiſotionen verlangten auch öffentliche Abſtimmung, obwohl doch ſonſt die Herren von der Sozialdemokratie die öffentliche Ab⸗ ſtimmung als etwas Unerbörtes anſehen. Mit der öffentlichen Abſtimmung wollte man aber die Aelteſten kontrollieren.(Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Ich bin auch der Ueber⸗ zeugung, daß bei einer anderen Art der Abſtimmung das Statut gur Annahme gekommen wäre. Ich will von dieſer Stellemeinem tiefſten Bedauern Ausdruck geben, zugleich im Ramen meiner Fraktion, datz die Verhandlungen über das Statut geſcheitert ſind, daß eine Einigung nicht erzielt wurde. Die Koſten von 200 000 Mk. jährlich haben aber die Arbeitgeber leineswegs veranlaßt, eine ſolche Stellung einzunehmen. Beide Seiten waren in Mißverſtändniſſen befangen, beide glaubten, man wolle bei den Soz.) Handelt es ſich denn hier etwa um irgend welche bergbauamtlichen Dinge? Das ſind doch rein wirtſchaftliche Sachen. (Sehr richtig!) Der Handelsminiſter iſt gar nicht berechtigt, der⸗ artige wirtſchaftliche Dinge von einzelnen Zechen zu veröffenklichen, Dann hatten wir aber auch noch einen anderen Grund; wir walſten dadurch die Streitigkeiten zwiſchen Arbeitgebern und Arbeitnehmern, die damals ſchon ſo bedeutend waren, nicht noch vermehren.(Bei⸗ fall rechts, Lachen bei den Soz.) Abg. v. Brockhaufen(konſ.): Die Erklärung des Staatsſekretärs hat uns befriedigt, ſo daß wir keinen Anlaß haben, auf die Inter⸗ pellationen näher einzugehen. Auch glauben wir, wichtigere Dinge bei der gegenwärtigen Geſchäftslage zu erledigen zu haben. Darum habenwir gegen die Beſprechung der Interpellation geſtimmt. Wir haben heute von den Interpellanten ein altes bekanntes Lied gehört. Es war ein Feldzug gegen Preußen, gegen die preuziſche Regierung und gegen das preußiſche Parlament.(Sehr richtig! rechts.) Preußen hat es an Mitteln zur Reorganiſation des Knappſchafts⸗ weſens nicht fehlen laſſen. Der preußiſche Landtag hat flets dabei ſich von der Achtung vor den berechtigten Intereſſen aller Beteiligten leiten laſſen. Er hat das Prinzip des Herrſcherhauſes„Jedem das Sie haben in den letzten Jahren Millionen verdient und wollen nun die Arbeiter wegen ein wäre klug von der Regierung, wenn ſie die Bergbaubeſitzer zur Mäßigkeit mahnen würde. Die Bergarbeiter aller politiſchen Richtungen ſind einig in ihren Klagen. Die Regierung ſollte daher das Intereſſe der Grubenbarone nicht in den Vordergrund ſtellen. Beifall links.) Abg. Höffel(Rp.): Auch wir halten eine Verſöhnung zwiſchen Arbeitgsbern und Arbeitnehmern für notwendig. Bei einjgem guten Willen läßt ſie ſich erreichen. Das Haus vertagt ſich. Abg. Dr. Spahn(Ztr) erklärt perfönlich, daß er und alle Ab⸗ geordneten des Zentrums ſich ſtets um die timmung der Ber arbeiter belümmert haben. Auch ſei das Zentrum ſtets für die geheime Wahl eingetreten. Sonnabend 11 Uhr: Fortſetzung; graphengeſetz und Scheckgeſetz. Schluß 65 Uhr. Viehſeuchengeſetz, Tele⸗ Pfiennigen zum Streik zwineen. Es Seine“ ſich zu eigen gemacht. Die preußiſche Geſetzgebung iſt **————— 25 7 4* 22—— 1 25 5 2 2 2.* * ier- I. Weinbanddung F. E. Hofmann Läden. N 5 S! HN— Bureau u. Kellerei 8 6, 33.— Telefon 446. Eine hieſize, über 30 Jahre beſtehende, grundſolide Firma Eigentümer d. Hotel Kalserhof. ruhiges, vornahmes Detailgeſchäft nat beſter Kundſchaft, ſucht 8 1 Ich empfehle nachstehende Tafelbiere: für Mitte die es Jahres einen 8 Augustinerbru, Würstenhergbräu(Tafelgetränk S. Le N 8 S pottbl 9 E H M. 1 Filsner-Kaiseh quelt,— 1 OSSen 81 ER Sachiemppbier Kar.sruhe. 85 0 N 8 2 in Fiülzer, hein, Nosel, Nosdeaur, Champagner mit großen Schauſenſſern und mie 15 5 5 und Urlefnal Markgrkger-Weine in allen Presslaxen Lige der Sberſtabn zu mielen. 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Buntes Feuflleton. .K.„Wie ich fliegen ſernte.“ Unter dieſer Henry Farman ſelbſt, der Gewinner des Deutſch⸗Archdeaconpreiſes, der am Montag als erſter'. ſeiner Flugmaſchine einen Kreis von einem Kilometer fliegend zurückgelegt und damit das„Schwerer⸗ Titel gibt jetzt als⸗die⸗Luft“⸗Prinzip um einen großen Scheitt vorwärts gebracht hat, in einem engliſchen Blatte eine feſſelnde Schilderung der zahl⸗ joſen Verſuche, der raſtloſen Arbeit, die ihn ſchließlich zu ſeinem Erfolge führen ſollten.„Erſt als ich Santos Dumonts Experimente ſah, begann ich mich ernſthaft mit dem Schwerer⸗als⸗die⸗Luft⸗ Problem zu beſchäftigen. Sofort begann ich n it der Konſtruktion von kleinen Modellen, die ich in meiner Werkſtatt fliegen ließ. Ich glaube, es waren mehr als 20 verſchiedene Modelle, in allen Formen und Größen, die ich konſtruierte. Viele von ihnen arbeiteten im geſchloſſenen Raum ausgezeichnet, allein ſobald ich ſie ins Freie brachte, verſagten ſie. Ich wäblte ſchließlich ie eſten Modelle und mach allerlei Aenderungen und Ergänzungen ſtellte ich ſie in grö⸗ zerem Maßſtabe fertig. Mit dieſen experimentierte ich dann in der Nähe von Vernon und ließ ſie von einem etwa 80 Meter hohen Hügel herabfliegen. Die Modelle hatten Ausmaße von 2 bis 2½ m. An allen möglichen Stellen befeſtigte ich an ihnen Gewichte,— meiſt an den falſchen Stellen, um das Gravitat onszentrum zu er⸗ gründen. Es dauerte ſehr lange; endlich aber gelang es mir, einen meiner Modellapparate mit einem Ballaſt von zehn Pfund die 80 Meter herabfliegen zu machen. Ohne Zeit zu verlieren entſchloß ich mich nun zur Konſtruktion einer großen Maſchine, die auch einen Mokor tragen ſollte. Die erwählte Form beruhte auf demſelben Prinzip, mit dem Santos Dumont ſeine Erfolge erzielt, der einzige, der ſich bisher aus eigener Kraft vom Boden zu erheben vermochte; es iſt die Kubikzellenform. Die Maſchine ward vollendet, der zwei Zentner ſchwere Motor eingeſetzt und ich brachte den Apparat ins Freie, um den erſten Verſuch zu haben. Alles in auem wog er zehn Zentner; aber ich war voller Hoffnung und vollkommen überzeugt, daß ich ſofort fliegen würde. Aber ich ſollte vald enttäuſcht werden. Denn meine Maſchine glitt zwar mit rafender Schnelligkeit über den Boden hin, aber ſie weigerte ſich hartnäckig Mutter Erde zu ver⸗ laſſen. Etwas gedämpft brachte ich ſie zum Schuppen zurück; es folgten drei Wochen der Umänderungen; der hintere Teil ward um⸗ gewwandelt, die vorderen Schwingen blieben, wie ſie waren. Meh⸗ rere Male in dieſer Zeit wagte ich neue Verſuche; alle ergaben negative Reſultate. Endlich, an einem Morgen, nach neuen Aen⸗ derungen des Schtwanzes, ſpürte ich zu meiner Freude, wie die Maſchine nach einigen hundert Metern den Boden verließ. Allein ſchon nach einer kurzen Strecke, einigen vierzig Metern, kam ich pieder zur Erde. Wieder ein Monat der Aende. ungen folgte, die Lage der Schrauben ward verlegt, der Motor eeguliert, der Schwang umgetvandelt. Schließlich umternahm ich eines Morgens in Gegen⸗ wart von einigen fünfzig Perſonen einen neuen Verſuch. Der Ap⸗ parat erhob ſich vom Boden und es gelang mir, in der Luft einige Aur SBallsaison empfehle 75892 goht schweiz. gestickte Roben Seschmackrvollste Desszzis Spitzen und Spitzenstofte jeder Art Nfeh für Unbexannfen in Rangkeim, hundert Meter zurückzulegen. Ich hatte das Langerſehnte erreicht, anſtatt in ſprunghafter Bewegung vermochte ich eine ruhige flie⸗ gende Bewegung zu erreichen und mich dabei etwa zwei Meter überm Erdboden zu halten. Nach zwei oder drei Flügen fühlte ich mich in der Luft ſo ſicher, wie auf einem Fahrrad. Aber nun harr⸗ ten noch zwei entſcheidende Fragen der Löſung. Ich konnte nun iwohl aufſteigen und mich wieder ſenken, allein ich konnte nur in gerader Linie fliegen; es galt das Wenden zu lernen und die Bewahrung des Gleichgewichts in den Lüften. Ich weiß nicht mehr, wie ich zur Löſung kam. Tag für Tag, mit dem Morgengrauen war ich in meinem Schuppen und zahlloſe Experimente mit dem Steuer und den Schrauben folgten einander. Bald fand ich einen Weg; wenn ich das Steuer plötzlich nach links ſtellte und zugleich mein Körpergewicht in die gleiche Richtung warf, Jo wandte ſich der Aero⸗ plan nach links. Es gelang mir, einen Halbkreis zu beſchreiben. Die Schwierigkeit des Wendens war überwunden, aber noch lange hatte ich zu arbeiten, um die genaue Ruderſtellung zu erlernen. Aber es bleibt noch das ſchwierigſte Problem ungelöſt: das des Gleichgewichts. Die Frage iſ äußerſt kompligiert, denn in der Luft ſind es bier Formen des Gleichgewichts, die erhalten werden müſſen. Der Radfahrer 3. B. hat es nur mit recht und links zu tun, auf dem Aeroplan aber gilt es noch Vorwärtsſprünge und das Rückwärtsgleiten zu meiſtern. Und das iſt noch nich⸗ alles; denn außer in dieſe vier Richtungen kann das Aeroplan einen plötzlichen Sprung machen oder jäh eigen ſcharfen Winkel beſchreiben und der Fahrer muß mit ſcharfer Geiſtesgegenwart ſeine Bewegungen genau abtwägen. Ich bin daher auch überzeugt, daß— bei dem gegen⸗ wärtigen Stand des Wiſſens— nur bwpenige imſtande ſein würden, ie ſteuern. Der Aeroplan Zeit Sport⸗ richtern des Aero⸗Klubs erzählt Farman:„Ich war ſchon früh am Platze, und als die Kommiſſion mir mitteilt nahm ich ſofort meinen Platz im Aeroplan ein. Ich geſtehe es, ich war ein wenig aufgeregt, paſſen, denn nur ein Meter außerhalb der Linie hätte einen zweiten ſteuerte direlt auf die Flaggenſtange am anderen Ende des Feldes, die ich umkreiſen ſollte. L. Leiehnefr, Mieltausstellung Malland 1906, Erand Fri..:: Meime Maſchine arbeitete ausgegeichnet und ich war von meinem Erfolg überzeugt und feſten Willens, den Preis an dieſem Tage zu erringen, gegebenenfalls auch auf Koſten eines Unfalles. Aber mein Vertrauen in meinen Aeroplan ward gerechtfertigt, denn vein⸗ Wenden an der Stange flog mein Apparat beſſer denn je. Es waren nur wenige Sekunden, dann ſteuerte ich wieder auf die Startlinie Zu. Kurz vor dem Ziel wuchs meine Zuverſicht und um den Zu⸗ ſchauern zu zeigen, daß ich gewinnen würde, winkte ich ihnen zu⸗ rungen.“ — Die Uhr Nelſons. Aus London wird berichtet: Die Be⸗ hörden des Royal Naval College Muſeums in Greenwich haben ein myſteriöſes Weihnachtsgeſchenk erhalten. Am Weihnachts⸗ morgen brachte die Poſt ein kleines Paket, das an den Kuſtos des Muſeums adreſſiert war und das eine alte Uhr enthielt. Ein Name des Senders war nicht zu entdecken. Dagegen fand man auf der Uhr folgende Inſchrift:„Admiral Nelſon, Lord of the Nile, 1ſt. of Auguſt 1797.“ Ein kleiner Zettel lag bei, welcher in offenbar berſtellter Handſchrift die wenigen Worte trug:„Kam dem Abſender durch Zufall in die Hände.“ Der altertümlichen Uhr, die mit Steinen beſetzt iſt, fehlen die Zeiger und der äußere Deckel; auch ſonſt weiſt ſie Zeichen ſorgloſer Behandlung auf. Auf der Rückſeite ſind die Initialen Lord Nelſons eingraviert. — Eine praktiſche Anorduung für Beerdigungen, die nach⸗ geahmt zu werden verdient, iſt für den Sofienkirchhof in Berlin don dem erſten Geiſtlichen der Sophien⸗Gemeinde, Superinten⸗ denten Wuttke, getroffen worden. Bei jeder Beerdigung wird die Umgebung des Grabes mit Strohmatten belegt, über die Filzdecken gebreitet werden, ſodaß die der Beerdigung beiwohnen⸗ den Perſonen wie auf einem Teppich ſtehen und dadarch weſent⸗ tich vor Erkältungen geſchützt ſind. — Das Kaiſerpaar als Freund des Vogelſchutzes. Ein großes neues Vogel⸗Futterhaus iſt nach den Angaben des kgl. Tiergarten⸗Direktors Freudemann weſtlich von der Sieges⸗Allee neben dem zum Luiſen⸗Denkmal führenden Ahornſteig hergeſtellt und dieſer Tage vom Kaiſerpaar mit großem Intereſſe beſichtigt worden, wobei Direktor Freudemann die nötigen Erklärungen gab. Das Haus beſteht aus einem hölzernen Geſtell und wird von einem vierſeitigen Dach aus geteerter Pappe überragt. An den Seiten befinden ſich Scheiben, die gegen den Schnee geſchützt ſind. Im Innern des Hauſes, das nach unten zu offen iſt, ſtehen zwei flache Holzkäſten, auf die Hanf, Gerſte, Mais, Spitz⸗ ſamen und Sonnenblumenkörner geſtreut werden. Auch Trink⸗ näpfe ſind vorhanden. Das Haus wurde bald nach ſeiner Auf⸗ ſtellung von ſehr vielen Vögeln aufgeſucht. Alle Einrichtungen fanden den Heifall der Kaiſerin. Es ſollen jetzt noch mehrere ſolcher Vogelhäuſer aufgeſtellt werden. Jugend und Schönheit. 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