Abonnement: Gadiſche Volkszeitung.) 70 Mfennig monatlich,, 8 Bringerlohn 25 Pfg. monatlich, 42 durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pfg. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile.. 235 Pfg. Auswärtige Inſerate„„ 30„ Die Reklame⸗Zeile.. 1 Mark Geleſeuſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung. Almablzängige Tageszeitung. Täglich 2 Husgaben (ausgenommen Sonntag) Eigene Redaktionsbureaus in Berlin und Aarlsruhe. Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens% 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Maunheim“ Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten Redaktion Expedition und Verlags⸗ buchhandlungg 84¹ 377 218 Nr. 37. Donnerstag, 23. Jauuar 1908. (Mittagblatt.) Die heutige Mittagsausgabe umfaßt 12 Seiten. Badi (Von unſerem Karlsruher Bureau.) Ch. Karlsruhe, 22. Jan. Der erſte Tag der allgemeinen politiſchen Debatte, die heute in der zweiten Kammer ihren Anfang nahm, war durch den ſcharfen Zuſammenſtoß zwiſchen dem Sprecher des Zentrums, dem Abg. Zehnter, und dem Staats⸗ miniſter Freiherr von Duſch bemerkenswert. Dieſer Zu⸗ ſammenſtoß zeigte zugleich deutlich, welch' außerordentliche Spannung zwiſchen den Parteien der Rechten und der Linken, insbeſondere zwiſchen Zentrum und Liberalen, beſteht und in welch' ſcharfen Gegenſatz ſich das Zentrum zur Regierung ſtellt. Die Spannung wird, das iſt unausbleiblich, ſich in außerordentlich heftigen Redekämpfen auslöſen, und man kann nach dem Verlauf des heutigen erſten Tages bereits ſagen, daß die kommenden Auseinanderſetzungen in der Abgeord⸗ netenkammer an Heftigkeit und Leidenſchaftlichkeit den poli⸗ tiſchen Debatten des letzten Landtages in nichts nachſtehen werden. Die Verantwortung dafür, daß in den nächſten vierzehn Tagen der Landtag wieder der Schauplatz leiden⸗ ſchaftlicher politiſcher Auseinanderſetzungen ſein wird, muß aber das Zentrum übernehmen, das dieſe Verantwortung nach der heutigen Rede ſeines Führers Zehnter nicht von ſich ab⸗ wälzen kann. Mit den von außerordentlicher Sachkenntnis zeugenden Ausführungen des Vorſitzenden der Budgetkommiſſion, Dr. Wilckens(natl.) wurde die allgemeine Finanzdebatte er⸗ öffnet. In erſter Linie war dieſer Bericht ein klares um⸗ faffendes Bild der gegenwärtigen Finanzlage Badens. Dieſe ißt befriedigend, wird aber beeinträchtigt durch die Finanz⸗ miſere des Reichs, welche in recht fühlbar unangenehmer Weiſe auf die Finanzlage Badens überzuſchlagen droht, falls im Reiche nicht bald durchgreifendere Reformen Platz greifen. Die beträchtlichen Mehraufwendungen für die Aufbeſſerung der Beamtengehälter, der Wegfall der Einnahmen aus der Fleiſchſteuer, die rückſtändigen und drohenden Matrikular⸗ beiträge ans Reich, alle dieſe Faktoren verdunkeln das Bild der Finanzlage, das ſich uns für die nächſten Jahre aufrollt. Im Gegenſatz zu den Beſchlüſſen des Wiesbadener Parteitages hält der Vorſitzende der Budgetkommiſſion die Einführung direkter Reichsſteuern für eine Gefährdung der Einzelſtaaten, die ihren Kulturaufgaben nür ſolange gerecht bleiben können, als ihnen die direkten Steuern völlig überlaſſen ſind. Den Zeitpunkt, die Dotation der Eiſenbahnſchuldentilgungskaſſe aus allgemeinen Staatsmitteln gänzlich fallen zu laſſen, hält Dr. Wilckens für gekommen; der Uebernahme außerordent⸗ licher Ausgaben wie z. B. der Oberrheinregulierung auf An⸗ lehen redete er in bodingter Form das Wort. 5 Den Ausführungen Dr. Wilckens ſchloß ſich im allgemeinen Dr. Zehnter(Ztr.) an, nur daß er die Inaugurierung einer Anlehenspolitik, wenn auch nicht grundfätzlich, ſo doch für den gegenwärtigen Zeitpunkt verwarf. Nach einer objektiven Be⸗ trachtung der badiſchen Finanzen wendete ſich der Redner allge⸗ mein politiſchen Erörterungen zu. Aus dem einſt ſo gemäßigten Politiker Zehnter hat ſich immer mehr der Zentrumskämpe Wacker'ſcher Schule entwickelt, und wenn dieſer auch ſeine Aus⸗ führungen in der ſcheinbar leidenſchaftsloſen Weiſe macht, die einſeitige Betrachtungsweiſe des Zentrums und der fanatiſche Haß des großen Lehrmeiſters Wacker ſpricht doch aus jedem Satze. Es iſt eine verderbliche Strömung von der ſich gegenwärtig auch die früher gemäßigten Elemente des Zentrums fortreißen laſſen. Die Wut des Zentrums über die Großblock⸗ politik war die Dominante in den Zehnter'ſchen Ausführungen; alles, was auf dem letzten Landtage bereits zum Ueberdruß er⸗ örtert worden iſt, wurde wieder hervorgekramt und wieder als Beweis gegen Nationalliberale und Regierung ausgebeutet. Mit der Großblockpolitik wollen wir uns nicht länger beſchäftigen, ſo⸗ lange nicht ein zwingender Grund für uns vorliegt, aber ver⸗ wundern muß es doch, wenn das Zentrum heute die gleichen Vor⸗ würfe gegen die Miniſter Schenkel und Duſch erhebt, die von dieſem längſt entkräftet ſind. So handelt man nicht als ein Mann von Geſchmack, Herr Dr. Zehnter! Vor allem nicht gegen einen Miniſter, der ſich perſönlich nicht mehr verteidigen kann. So wie heute Zehnter gegen Schenkel zu Feld zog, läßt nur der wildeſte Haß den Menſchen handeln. Haß aber iſt eine ſehr un⸗ edledeidenſchaft. Die Verhandlungen des Miniſters Bodman mit den Konſervativen in der Präſidentenfrage gaben den erwünſch⸗ ten Anlaß, dem verhaßten Kandidaten von Konſtanz aus dem Jahre 1903 das Bein zu ſtellen, Herrn von Duſch aber wurde in aller Form die Gefolgſchaft des Zentrums aufgeſagt und etwas verblümt nahegelegt, ſein Portefeuille in andere Hände zu legen. Fortiter in re, fuabiter in modo entgegnete der Staats⸗ miniſter Freiherr von Duſch ſeinem Vorredner; aus un⸗ ſerem Landtagsbericht geht hervor, mit welchem Mißbehagen das Zentrum dieſes Rede aufnahm. In energiſcher Weiſe nahm ſich der Miniſter ſeines früheren Amtsgenoſſen Dr. Schenkel an, deſſen Fleiß und Pflichttreue und deſſen große Verdienſte um den badiſchen Staat er ins hellſte Licht rückte. Alle die Vorwürfe, wegen der Großblockpolitik des Liberalismus wies er erneut mit aller Entſchiedenheit als unwahre Unterſtellungen zurück, indee er ſich auf ſeine Rede im letzten Landtag bezog, in der er gegen⸗ über dem Abg. Binz mit Nachdruck auf die Gefahren der einge⸗ ſchlagenen Politik hingewieſen hatte. Auch das Verhalten des Miniſters des Innern, Frhr. von Bodman in der Präſidenten⸗ frage nahm er in Schutz, um dann wiederum in aller Ruhe den Hieb Zehnters auf ſeine eigene Perſon und Amtsführung abzu⸗ wehren. Es machte einen tiefen Eindruck, auch auf das Zentrum, als der Staatsminiſter zum Schluſſe ſeiner Rede erklärte, er klebe nicht an ſeinem Amte, an das ihn nur ſeine Pflichttreue kette und das Vertrauen ſeines Landesherrn; an ſeiner Pflicht⸗ treue aber würden auch die Ausführungen des Abg. Zehnter nichts ändern. Das Zentrum hat dem Miniſterium Duſch den Fehdehandſchuh hingeworfen. Daß der Staatsminiſter ſich ſtark genug fühlt,„die ihm aufgezwungene Fehde durchzuhalten, iſt das Erfreuliche aus dem Verlaufe der heutigen Debatte *** eeeee neuen Miniſters des Innern. 2. Kammer.— 16. Sitzung. Karlsruhe, 22. Jan. (Schluß) Staatsminiſter Freiherr von Duſch fährt fort: Abgeordneter Zehnter hat im Laufe ſeiner Ausführungen beſonders darauf hingewieſen, daß der Poſten für ſogenannte Kulturzwecke im Budget nicht erhöht werden konnte. Bisher bin ich der Meinung geweſen, daß die Summe in dieſer Hinſicht ſchon weit genug gediehen ſei; da dieſer Poſten nicht notwendig, ſondern nur förderlich iſt. Das iſt eben der Faktor, welcher das Budget hinauftreibt und daher kann ich dem nicht das Wort reden, daß dieſer Poſten hinaufgeſetzt wird. Wenn der Abgeordnete Zehnter meine, der Block hätte nicht die Finanzſchwierigkeiten gelöſt, ſo möchte ich fragen, ja was iſt denn bisher geſchehen, wo das Zentrum noch mitmachte?(Zu⸗ ſtimmung links, Unruhe im Zentrum.) Eine Finanzreform zu machen, ſei ſehr ſchwer. Das erfahre auch jetzt die badiſche Regierung, wo es ſich darum handelt, zu den neuen Steuervorlagen Stellung zu nehmen. Abgeordneter Zehnter habe über die Fleiſchſteuer eine ganz zutreffende Mei⸗ nung geäußert; auch die Regierung war erſtaunt, welche Wan lung die öffentliche Meinung in dieſer Frage vollzogen hat. Was die Frage des Anteils an der preußiſchen Klaſſenlotterie anbe⸗ trifft, ſo halte ich die Vorſchläge des Abgeordneten Zehnter vom Standpunkt der Moral nicht gerade für empfehlenswert. Ich habe die Ueberzeugung, daß die neuerliche Verhandlung des Eiſenbahnbudgets dazu führen wird, daß künftig nicht ſo viel Nachträge nötig werden und daß auch bezüglich der Admini⸗ ſtrativkredite Einſchränkungen erfolgen können. Was die Aufbeſſerung der Geiſtlichen anbetrifft, ſo ſollten meines Erachtens die Pfarrdoationen aufhören, ſohald die Kirchenſteuern im Allgemeinen ausgebaut worden ſind. Aller⸗ dings in dem jetzigen Uebergangsſtadium der Vermögen wäre es unbillig, das alte Geſetz ablaufen zu laſſen, des das Geſetz auf eine längere Reihe von Jahren verlänge den; aber nur das alte Geſetz ſoll verlängert werden, u neues Geſetz vorgelegt werden. Ich möchte mich nun allgemeinen politiſchen Er ß rungen zuwenden. Abgeordneter Zehnter hat ſich hier in e wenig freundlicher Weiſe ausgeſprochen. Ich kann mich anſchließen, was der Abg. Zehnter über den Finanzm Becker geſagt hat. Daß ich mich nicht dem anſchließe, was Abgeordnete Zehnter über den Miniſter Dr. Schenkel ſagt hat, iſt jedoch ſelbſtverſtändlich; ich bin erſtaunt, daß der geordnete Zehnter zwar einige guten Eigenſchaften des a gangenen Miniſters erwähnt hat, aber nicht in dem Sinne, er freundliche Worte für die gewiß großen Leiſtungen dieſe niſters gefunden hat, ſondern in einem etwas hämiſchen S Sie können nicht erwarten, daß ich mich über die Vorgänge be der Verabſchiedung Schenkels ausſpreche, aber das iſt ein tum, daß etwa Dr. Schenkel beſeitigt worden ſei. Das ſchiedsgeſuch Schenkels iſt in gegenſeitiger Uebereinſtimmung er folgt und iſt aus ſeiner eigenen Initiative hervorgeggngen. Bei allen politiſchen Gegenſätzen hätte die Färbung der Zehnterſe Ausführung etwas anders ſein können. Nicht ganz ſo unfreun lich, aber auch nicht recht freundlich war die Begrüßung Was die Götlliches und Menſchliches. Erzählung von Leo N. Tolſtoi. (Ueberſetzt von Adolf Heß.) (Nachdruck verboten.) (Fortſetzung.) 5 „Was wünſchen Sie?“ fragte Meſhenezki ihn. Der Greis blickte ihn an, ſchlug die Augen nieder und hielt ſeine kleine ſehnige Arbeitshand hin. „Was wünſchen Sie?“ fragte Meſhenezki ihn noch einmal. „Ich möchte mit Ihnen ſprechen.“ „Worüber?“ „Ueber den Glauben,“ „Ueber welchen Glauben?“ Die Leute ſagen, Sie hätten denſelben Glauben, wie der junge Mann, der in Odeſſa gehängt worden iſt.“ „Welcher junge Mann?“ 105 5 5 „Der vergangenen Herbſt in Odeſſa gehängt worden if „Sie meinen wahrſcheinlich Swetlogub?“ „Ja, den meine ich. Sie waren ſein Freund?“ Der Greis slickte bei jeder Frage mit ſeinen guten kleinen Augen forſchend in Meſhenzkis Geſicht und ſchlug ſie dann ſchnell nieder. „Ja, er ſtand mir ſehr nahe.“ „Und hatte denſelben Glauben?? „Offenbar“ ſagte Meſhenezki lächelnd. „Nun, darüber möchte ich mit Ihnen ſprechen.“ „Was wollen Sie eigenklich wiſſen?“ „Ich will Ihren Glauben kennen lernen.“ „Unſer Glaube, nun gut ſetzen Sie ſich,“ ſagte Meſhenezki achſelzuckend.„Unſer Glaube beſteht in folgendem⸗ Wir glauben, daß diejenigen Leute die Macht in Händen haben, die das Volk nur auälen und bedrücken. und daß wir die unerbitt⸗ 2 1„ lich gegen dieſe Leute kämpfen müſſen, um das von ihnen ausgebeutet wird.“ Meſhenezki gebrauchte ſeiner Gewohnheit gemäß ein Fremdwort.„Gequält wird,“ fügte er ſich verbeſſernd hinzu. Der alte Sekierer ſchlug die Augen zu Boden und ſeufzte. „Unſer Glaube beſteht darin, daß wie die deſpotiſche Re⸗ gierung ſtürzen, um eine freie Volksvertretung herbeizuführen.“ Der Greis ſeufzte wieder tief auf, erhob ſich, glättete die ſalten ſeiner Kleidung, fiel auf die Knie und ſchlug zu Meſhenezkis Füßen mit der Stirn auf den ſchmutzigen Fußboden? „Was machſt Du da auf dem Fußboden?“ „Foppen Sie mich nicht, ſagen Sie mir, welches Ihr Glaube iſt,“ ſagte der Alte, ohne aufzuſtehen und ohne den Kopf zu er⸗ heben. „Ich hab Dir ja geſagt, worin er beſteht. ich ſchließe die Unterhaltung. Der Greis ſtand auf. „Und das war auch der Glaube des jungen Mannes?“ fragte der Sektierer, indem er von Zeit zu Zeit mit ſeinen guten Augen Meſhenezki anblickte und dann den Blick, wieder niederſchlug. „Ja, das war auch ſein Glaube, und deswegen iſt er aufge⸗ hängt, und eben deswegen ſitze ich jetzt in Einzelhaft. Der Alte machte eine tiefe Verbeugung und ging ſchweigend Steht auf, oder fort. „Nein, das iſt nicht ſein Glaube,“ dachte er.„Er will ihn nur nicht offenbaren. Aber ich will ihn ſchon weiter ſuchen. Hier, und auch in Sibieren. Gott iſt überall, und Menſchen gibt es auch überall.„Deine Zunge führt dich bis Kiew,“ fiel dem Alten ein ruſſiſches Sprichwort ein, und dann machte er ſich wieder an, das neue Teſtament, in dem er die Offenbarung Johannes auf⸗ ſchlug, die Kapitel durchſah, ſich ans Fenſter ſetzte und zu leſen begann. Volk zu befreien, IX. Es vergingen noch ſieben Jahre. Meshenezki hatte die ſeiner Haft in der Peterpaulsfeſtung abgeſeſſen und wurde zu Zwangsarbeit nach Sibirien überführt. In dieſen ſieben Jahren hatte er viel durchgemacht Anſichten aber nicht geändert, und ſeine Energie war nie brochen. Während des Verhörs vor ſeiner Einkerkerung Feſtung hatte er die Unterſuchungsrichter und andere durch ſein entſchloſſenes und verächtliches Benehmen gege jenigen, in deren Gewalt er ſich befand, in Erſtaunen geſ⸗ Dabei empfand er in der Tiefe ſeiner Seele heftigen Schm inſolge der Unmöglichkeit die Aufgabe, die er auf ſich genon durchzuführen; er zeigte ſeinen Schmerz aber nicht. S. mit anderen in Berührung kam, ſtieg unnahbaxer Stolz in ſei⸗ nem Innern auf. Er ſchwieg auf alle Fragen, die ihm vorge wurden und antwortete nur, wenn er einen Gendarmerieoffizie; oder den Unterſuchungsrichter, die ihn verhörten, ärgern kon Als man ihm, wie das gewöhnlich der Fall iſt, mit der Er⸗ klärung kam: Sie können durch aufrichtiges Geſtändnis ihr Lage erleichtern, lachte er verächtlich, ſchwieg einen Augenb und ſagte dann: 5 8 „Wenn Sie glauben, mich durch Verſprechungen irgend cher Vorteile oder durch Gewalt dazu zu zwingen, daß ich meine Kameraden verrate, ſo beurteilen Sie mich offenbar nach ſi ſelbſt; können Sie denn wirklich glauben, daß ich mich nicht das Schlimmſte gefaßt gemacht habe, als ich an das Werk her anging, wegen deſſen Sie mich jetzt verhören? Sie werden mich niemals in Erſtaunen ſetzen und mich nicht erſchrecken. Machen Sie mit mir, was Sie können und wollen, ich werde de nichts ſagen.“ 8 Und es machte ihm Vergnügen, zu beobachten, w gegenſeitig verwirrt anſtarrten. Als er aber in die Peterpaulsfeſtung gebracht und kleinen feuchten Zelle mit einem Fenſter gus 518 2. Seite. 2 General⸗Auzeiger.(Mittagblatt.) Mannheim, 23. Jannar. der zweiten Kammer bei der Präſidentenwahl betrifft, ſo will ich nicht darauf eingehen, aber das Miniſterium ſollte auch noch ſo viel Bewe reiheit haben, um eine vertrauliche Beſprech⸗ ung mit einer Partei abzuhalten(Zuſtimmung bei den Liberalen, groößer Widerſpruch im Zentrum). Die Regierung, wie ſie iſt und wie ſie war, hat ſich in ihrer ganzen Tendenz auf einen weſentlich liberalen Standpunkt geſtellt und es iſt ihr Wille, daß die mittleren Elemente zurückgewonnen werden. Abgeordne⸗ ter Zehnter geht eiwas weit, wenn er aus dieſer Tatſache gleich tehen will. Man ſollte erſt abwarten. Uebrigens er ſich in ſeinem Urteil micht aus lich durch dieſen Vorgang beſtimmen laſſe. Ich bin erſtaunt über die Art, wie der Abgeordnete Zehnter gegen mich vorgegangen iſt. Alles, was Zehnter aus dem Wahler⸗ laß vorgetragen hat, ſind doch Dinge, die auf dem erſien Land⸗ iage ſchon erörtert worden ſind, und wenn ich beſchuldigt werde, gegen das Zentrum eine ſcharfe Rede geführt zu haben, ſo habe ich mich nur in der Abwehr befunden. Wenn jetzt auf die Maß⸗ Fegeln gegen die katholiſchen Geiſtlichen hinge⸗ Wieſen wird, ſo iſt das wieder eine Sache, die auf dem letzten Landlage ſchon erörtert worden iſt. Ich habe dieſe Maßregeln ſeinerzeit vertreten und bin noch jederzeit bereit, ſie zu ver⸗ Abeten, aber nicht ich habe die Aktion gegen die Geiſtlichen einge⸗ leitet, ſondern die Geiſtlichen waren es, welche die Aktion gegen die Regierung einleiteten(Rufe im Zentrum„O 0 Meine natürlich den„Waldmichel“.(Zuruf den Abg. neuen Zehnter gef hat der A! 7— „Was hat denn die Geiſtlichkeit mit dem Waldmichel zu tun“ Ich habe immer gedacht, daß der Verfaſſer des„Waldmichel“ ein Geiſtlicher iſt und daß auch der„Waldmichel“ von der geſamten Zentrumspreſſe verbreitet worden iſt.(Zuſtimmung links, große Unruhe beim Zentrum.] Die Regierung iſt ungern dazu ge⸗ ſchritten, Maßregeln gegen die Geiſtlichen zu ergreifen, aber Ein Miniſterium, das dies damals unterlaſſen hätte, was ich ge⸗ Aait, das hätte ſich unter eine Partei geſtellt(Unruhe im Zentrum) und ich glaube nicht, daß ſich nach mir jemals ein Miniſter finden ſollte, der, wenn es notwendig iſt, die Mittel Hicht ergriffe, die ihm zu Gebote ſtehen.(Lebh. Beifall links, große Unruhe im Zentrum]. Meine Vaterſchaft der Groß⸗ Dlockpolitik hat ſich inzwiſchen ſoweit verdichtet, daß ſchon vor wenigen Wochen ein Blatt ſchrieb, ich hätte dem Großblock befohlen.(Lachen links.) Man hat mir vorgeworfen, ich hätte Aicht verhindert, daß der Miniſter nicht verhindert habe, daß der Großblock zuſtande kam(Heiterkeit links], eine höchſt kompli⸗ gierle Unterlaſſungsfünde(Lachen links). Wir hatten nie irgend welchen Einfluß auf die Großblockpolitik. Ich beſtreite, daß der Miniſter Schenkel die Großblockpolitik irgendwie gefördert hat. Ich muß es mit aller Be⸗ Hmmtheit wiederholen, daß es ein ungerechter Vorwurf iſt, den man dem Miniſter Schenkel und mir gemacht hat. Der Abg. Binz wird ſich erinnern, wie ich ihm vor drei Jahren enk⸗ gegengetreten bin und auf die Gefahren der Großblockpolitil hingewieſen habe. Nun iſt als einziges Novum der Wahlerlaß bom 4. Jauuar 1907 angezogen worden. Wahlerlaſſe werden ja ge⸗ Wöhnlich von einer anderen Seite abgefaßt(Beifall links, große Uutuhe im Zentrum), wenn aber die Regierung ſich erlaubt, einen Erlaß hinauszugeben, ſo gibt dies zu großen Beſchwerden Allaß: Der Erlaß enthält nichts weiter, als die Auffaſſung der Behörden, was die Wahl tatſächlich zu bedeuten hatte. Es habe ſich dabei darum gehandelt, daß möglichſt alle Beamten ſich an den Wahlen beteiligken.(Unruhe im Zentrum, Zuruf des Abg. Dieterle:„Sind wir nicht auch national?“] Ich freue mich, daß mir dieſer Zwiſchenruf Veranlaſſung gibt, auf dieſen Einwurf einzugehen. Ich habe das Zentrum noch nie als eine anti⸗ Mationgle Partei bezeichnet, aber in einer nationalen Frage hat dieſe Partei aus parlamentariſchen Machkgelüſten verſagt.(Lebhafter Beifall links, große Unruhe im Zentrum.) Wir können ja nicht den Kampf Roeren Dernburg und Reichskanzler hier näher aufrollen. Der Wahler⸗ laß iſt in dem Sinne ergangen, den Elementen, die gewöhnlich zu Hauſe bleiben, zu ſagen, es iſt euere Pflicht, an den Wahlen keilzunehmen. Ich meine, die ganze Sache iſt außerordentlich aufgebauſcht worden. Ich bin auch dafür verantwortlich ge⸗ nnacht worden, an welche Behörden der Erlaß geſandt worden iſte Ich befand mich damals nicht in Karlsruhe; es wäre vielleicht beſſer geweſen, wenn der Erlaß nicht an die Gerichte gegangen Würe. 5 In den Angriffen des Abgeordneten Zehnter bricht ſich eine Gefinnung aus, die dahin geht, ich ſolle meinen Poſten berlaſſen. Ich habe den feſten Eindruck gewonnen, der Abgeordnete Zehnter wolle, wenn er auch dieſen wörtlichen Aus⸗ drück nicht gebraucht hat, doch damit ſagen, daß die Regie⸗ rung das Vertrauen des Zentrums nicht mehr Deſizt. Es wird mir hier niemand unter ſchle⸗ wnen—— Heträchtlicher Höhe eingeſperrt w Johre und nicht Monate zuzubringen hätte und wurde von Ent⸗ ſetzen gepackt. Entſetzlich war die regelmäßige lebloſe Stille, un⸗ hörbare Schritte ſchweigender Menſchen, die auf keine Frage Antworteten, das Geräuſch geöffneter und geſchloſſener Türen, das Bringen des Eſſens in regelmäßigen Zeiträumen, die Be⸗ ſuche ſchweigender Weſen und der Schein der aufgehenden Sonne durch das malte Glas, dann wieder Dunkelheit und Stille, die⸗ kelben unhörbaren Schritte und dieſelben Töne. So war es heute, und ſo würde es morgen ſein. Und der Haß, der keinen Ausweg fand, nagte Herzen. Er verſuchte, ſich durch Klopfen verſtändlich zu machen, er⸗ hielt aber keine Antwort. Das Klopfen bewirkte nur immer eelben unhörbaren Schritte und dann drohte ihm ein unſicht⸗ ares Weſen aus dem dunklen Korridor. Die einzige Erholung und Zerſtreuung war für ihn der laf, dafür war das Erwachen um ſo ſchrecklicher. Im Traum er ſich immer in Freiheit und meiſtenteils von Intereſſen in uſpruch genommen, die er mit ſeinem Leben als Revolutionär kär unpereinbar hielt. Bald ſpielte er auf einer ſonderbaren Geige, bald machte er jungen Damen den Hof, dann fuhr er in em Kähn, ging auf die Jagd, oder er brachte eine gelehrte Ar⸗ ſeit zuwege, die ihm den Doktor⸗Grad an einer ausländiſchen iverſität verſchaffte. Am ihm (Fortſetzung folgt.) 05 Theater. Kunſt und Wiſſenſchaft. Konzert⸗Chrontk. Im Kaſinoſaal findet Donnerstag, den 22, ds., ein Konzert des Flötenvirtuoſen Rud. Thies ſtatt. Der erblindete Künſtler wird in der Durchführung ſeines Programms bHon der Hofopernſängerin Frau Kleinert(Geſang), ſowie vor den Herren Hofmufikern Anger(Violine) und Joh. Steg⸗ wWann(Klapier) unterſtützt.— Am Freitag, den 24. ds., ver⸗ e, da begriff er, daß er hier ſe ben, daß ich ein Kleber bin, aber das erkläre ich: was mich im Dienſte hält, das i ſtmein Pflicht⸗ gefühl, dieſes Amt ſolange auszufüllen. als mich das Vertrauen meines Landesherru hält und an dieſem Pflichtgefühl können auch die Ausfüh⸗ rungen des Abgeordneten Zehnter nichts än⸗ dern!(Starker Beifall bei den Liberalen, große Unruhe im Zentrum.) Nach einigen perſönlichen Bemerkungen der Abgeordneten Wilckens und Zehnter wird die allgemeine Finanzdebatte hier⸗ mit abgebrochen. Nächſte Sitzung Freitag den 24. Jan. vormittags 9 Uhr, Fortſetzung der heutigen Debakte. 5 9 2— Im Reichstage hat es geſtern ein wenig geſtürmt. Die Sozialdemokratie 3 Deutſchland gehende Wahl⸗ rechtsbewegung, die ſich keineswegs auf das Proletariat be⸗ ſchränkt, für ihre agitatoriſchen Zwecke ausnutzen zu müſſen, noch iſt ja die Eroberung der politiſchen Macht durch das Proletariat nicht beendet. Man muß alſo immer neue Vor⸗ ſtöße machen und Zuſammenſtöße mit der verrotteten bürger⸗ lichen Geſellſchaft provozieren. Die ehrlichen Sozialdemo⸗ kraten, die kein Blatt vor den Mund nehmen, ſehen in den Demonſtrationen in den Parxlamenten und vor den Parla⸗ menten Vorſtufen der Revolution. Wir teilten vor einigen Tagen eine charakteriſtiſche Aeußerung der „Leipziger Volksztg.“ mit, die ſchrieb, was ſich jetzt in Preußen ereigne, ſei ein Muſterbeiſpiel dafür, wie Revo⸗ lutionen entſtehen. Wir ſtehen vor der Tatſache, daß die Sozialdemokratie künſtlich den Haß und die Erbitterung ſchürt und nährt. Rache für die furchtbare Wahlniederlage vom Dezember vorigen Jahres. Dieſe Niederlage hat die Sozial⸗ demokratie keineswegs zur Beſinnung gebracht, zur Einkehr, ſie iſt eher radikaler, revolutionärer geworden, heißhungriger auf den großen Handſtreich, der dem Proletariat die politiſche Macht erobern ſoll. Die halbierte Sozialdemokratie braucht die Erhitzung der Maſſen, um ihre Cadres wieder zu füllen und ſo wurde die Politik der Straße aus der blaſſen Theorie in die brutale Wirklichkeit umgeſetzt, ganz planmäßig; von einer Zentrale her werden die deutſchen Arbeiter auf die Straße geſchickt, ſo weit ſie gutmütig und genug in Theorien verrannt ſind, ſich für die Revolutions⸗ ſpiele mißbrauchen zu laſſen. Einige nationalſoziale Herren machen freundliche Geſichter dazu, begeiſtern ſich dafür und loben die Toren, die ſo frei ſeien von aller Hundedemut; vielleicht tönt ihnen aus dieſem Lager bald die ſchöne Phraſe von der Bürgerkrone entgegen, die auf den Schlachtfeldern der Straße zu erwerben ſei. Der bisherige Erfolg der ſozialdemokratiſchen Demon⸗ ſtrationen waren einige blutige Köpfe und ſchwere Strafen für die temperamentvollſten Demonſtranten. Weder die Sache des klaſſenbewußten Proletariats noch die der Wahlrechtsreform iſt durch ſie um einen Schritt vorwärts gekommen. Wird es auch nicht. Aber zurückgeſchleudert werden kann durch die Putſche und die Straßenkrawalle, mit denen die Sozialdemo⸗ kratte wieder emporzukommen hofft, zurückgeſchleudert werden kann die Entwicklung unſeres freiheitlichen Verfaſſungslebens und unſerer Sozialpolitik hinter die Linie, die wir jetzt er⸗ reicht haben. Baſſermann hat die Sozialdemokratie geſtern den größten Feind einer energiſchen Sozialpolitik genannt, und wir fügen hinzu, der freiheitlichen Weiterentwicklung des Verfaſſungslebens im Reich und in den Bundesſtaaten. Es iſt ein ungeheuer gefährliches und frivoles Spiel, das ge⸗ trieben wird von der völkerbefreienden Sozialdemokratie. Wenn aus den Straßenkrawallen blutige Zuſammenſtöße zwiſchen Polizei und Arbeitern entſtehen, wer will da noch entſcheiden ob die Polizei oder die Maſſen„angefangen“ haben. Es fließt Bürgerblut und es kommt allein auf das Haupt der Revolutionstreiber, auch wenn Herr von Gerlach den Mut lobt. Und um ſo abſcheulicher und frivoler iſt das ſozial⸗ demokratiſche Treiben, als einmal in unſeren Verfaſſungs⸗ und Unſeren geſellſchaftlichen Zuſtänden kein Grund zu bewaffneten Volkserhebungen gegeben iſt und als jeder ernſthaftere Zuſam⸗ imenſtoß nur jenem altpreußiſchen Konſervatismus die Steig⸗ bügel hält, den man die Reaktion mit Recht und Fug benennt. Es iſt gar keine Frage, daß auch die blutigſte und wildeſte Volkserhebung, auf die die Sozialdemokratie die Maſſen heute dreſſiert, blutig, ſchnell und gründlich niedergeſchlagen würde. Und dann brechen die goldenen Tage der Reaktian und des Scharfmachertums an und unter dem Zuſtand des verſtärkten Polizeiſchutzes wird eine liberale Errungenſchaft und eine ſoziale Hoffnung nach der andern zu Grabe getragen. Sal der bekann Karl Götz einen Liederabend, deſſen reichhaltiges Programm Ge⸗ ſänge von Beethopen, Schubert, Schumaan, Brahms, Hugo Wolf, Rich. Watz und Hugo Kaun bringt. Beide Konzerte beginnen abends 8 Uhr. Gr. Hof⸗ und Nationaltheater. Infolge des durchſchlagenden Erfolges der erſten„Brand“⸗ Aufführung wird Herr Hofſchauſpieler Paul Wiecke vom Dresdener Hoftheater am Mittwoch, den 29 Januar nochmals in der Titelrolle des grandioſen Ibſen ſchen Dramas auftreten. Als weitere Gaſtrolle hat er den„Taſſo“ gewählt. Das Goethe⸗ ſche Schauſpiel wird dazu vom Intendanten neu einſtudiert und in neuartiger dekorativer Einrichtung zur Darſtellung ge⸗ bracht werden. Beide Vorſtellungen finden im Abonnement ſtatt, „Brand“ in C,„Taſſo“ in B. Konzert des Heidelberger Tribs. Die Herren Paul Stoye (Klavier), Max Poſt(Violine) und Richard Poſt(Violoncello) haben bei ihrem geſtrigen Konzert in Heidelberg einen ſtarken Erfolg zu verzeichnen gehabt. Sie beherrſchen alle ihr Inſtru⸗ ment in großer techniſcher Vollkommenheit. Fr. Schuberts Trio in Bedur op. 99 leitete den Abend ein und entzückte die zahl⸗ reichen Zuhörer beſondets im erſten und letzten Satz. Schubert kann niemals verleugnen, daß er in erſter Linie Liederkomponiſt iſt. Leicht und gefällig fließen die Melodien auch in dieſem Werke und zahlreiche muſikaliſche Feinheiten ſind darin verbor⸗ gen. Intereſſant waren Tſchaikowskys Variationen über ein Rokoko⸗Thema für Violoncell und Klavier. Der Vortrag be⸗ wies ſchlagend die große Sicherheit und Fertigkeit, mit der Richard Poſt ſpielt, andererſeits war man aber erſtaunt über das allzu Viel an— ſagen wir— muſikaliſchen Merkwürdigkeiten. Paul Stope begleitete mit gutem Verſtändnis. Das Beſte des Abends kam zum Schluß: das Trio in Bedur op. 8 von Brahms. Das wundervolle Werk, das in den einzelnen Sätzen zwar ſehr verſchiedenwertig iſt, fand eine begeiſterte Aufnahme und krug Die Intendanz teilt mit: Konzeriſänger Der preußiſche Staat tat recht daran, als er mit aller Energie die Polizei gegen die Tumultuanten vorſchickte, und Fürſt Bülow tat recht daran, als er geſtern die Demon⸗ ſtrationspolitik als gefährlichen Unfug bezeichnete. Preußen⸗ Deutſchland wird ſich durch Straßenkundgebungen irregeleite⸗ ter Maſſen und hohler Köpfe nichts abtrotzen laſſen. Das Vorſchicken der Polizei, durch das die ſozialdemokratiſche Demonſtration in einem lächerlichen Mißerfolg endete, lag im höchſten Maße im Intereſſe der Arbeiter und der Freiheit. Es war, wie Baſſermann treffend bemerkte, die humanſte Maß⸗ regel, die man ſich denken konnte. Die Bewegung wurde im Keim erſtickt und ein ſchlimmerer Ausbruch verhütet. Es giht ſehr konſervative Kreiſe, die gerne ein Revolutiönchen ſähen, in deſſen Tumulten ihr Weizen blühte. Der Staat hat vor⸗ gebeugt durch die Polizei und die Konſigniexung des Militärs, die Demonſtrationen zerflatterten und zerplatzten wie Seifen⸗ blaſen, er blieb ſtark gegen die Revolution und verhütete frivol heraufbeſchworenes Blutvergießen, nun kann er, das iſt uns die Hauptſache, auch ſtark bleiben gegen die Reaktion. Er hat erſtere niedergehalten mit einfachen, ſchnellen Maß⸗ regeln innerhalb ſeiner bisherigen Zuſtändigkeiten, und braucht daher weder die ſtarken Männer noch die ſtarken Ausnahmemaßregeln, die die Reaktion ihm aufnötigen möchte. Er wird ſich von der Rebolntion nichts abtrotzen laſſen, aber auch nichts von der Reaktion, Wir denken, daß trotz des Radaus der Sozialdemokraten im Reichstag, der die entſchädigende Fortſetzung der miß⸗ glückten Straßenkundgebungen ſein ſollte, die Worte Bülows und der Führer der bürgerlichen Parteien abkühlend, nicht auf die Nationalſozialen und die Sozialdemokraten, wohl aber doch auf die Arbeitermaſſen wirken werden, und daß Bülows Warnung, der Sozialdemokratie auf ihrer abſchüſſigen Bahn zu folgen, nicht ungehört verhallen wird. Der Weg zu größerer Freiheit der Maſſen führt heute nicht über die Straße. Das Preußen⸗Deutſchland Wil⸗ helms II. iſt nicht das Preußen Friedrich⸗Wilhelms IV. In den Parlamenten und in ihnen allein haben die Ent⸗ ſcheidungen zu fallen, und keine anderen Entſcheidungen werden die Regierung und die bürgerlichen Parteien an⸗ nehmen können. Die Parteien bedürfen nicht der Straßen⸗ tumulte, um ihre Stimme vernehmen zu laſſen. Die ſozial⸗ demokratiſche Radaupolitik hat wieder einmal glänzend Fiasko gemacht. Nach den Erklärunden Bülows weiß die Sozial⸗ demokratie, daß der preußiſche Staat in jedem ähnlichen Falle genau wieder ſo handeln würde, unter Zuſtimmung auch der liberalen Parteien, und daß keine Hoffnung beſteht, durch die Kette der Polizei und des Militärs durchzudringen, um den Willen der Straße zum Willen des Parlaments und der Regierung zu machen. Nun iſt es aber an den liberalen Parteien, die Maſſen auf den richtigen Weg zu führen, ener⸗ giſch und geſchloſſen in irgend einer Form taktiſcher oder programmatiſcher Einigung vorzugehen. Gegen die Demon⸗ ſtrationspolitik der Sozialdemokratie ſind von den freiheit⸗ lichen Parteien als wirkſamſter Trumpf liberale Wahl⸗ erfolge in Preußen auszuſpielen, die die Gewähr bieten, daß Bülow über ſeine Erklärung vom 10. Januar hinaus⸗ gezogen wird. Schließlich wird den Maſſen dieſer un⸗ gefährliche Weg größerer Anteilnahme an der preußiſchen Geſetzgebung willkommener ſein als blutige Köpfe und Gefängnisſtrafen. Baſſermann erklärte geſtern, die nationalliberale Partei halte unbedingt am Reichstagswahlrecht feſt und wolle an dieſem Grundpfeiler des Reiſches nicht rütteln. Es zeigt den ganzen Tiefſtand der poli⸗ tiſchen Moral der Sozialdemokratie, daß unſere Partei noch immer und immer gegen ſozialdemokratiſche Verleumdungen in dieſer Frage ſich wehren muß. Die Sozialdemokratie iſt keine liberale Kulturpartei, ſondern eine Partei des Klaſſen⸗ kampfes zur Eroberung der politiſchen Macht durch das Proletariat. Dieſem Zweck werden auch die unmoraliſchſten Mittel dienſtbar gemacht. G. politische Uebersicht. * Maunheim, 23. Januar 1908. Zur Kriſis im Flottenverein. Erzellenz Hamm erklärt in der„Kölniſchen Zeitung“ „zum Frieden im Flottenverein“, daß alsbald nachdem die Köpfe und Gemüter ruhiger geworden, in Kaſſel bereits die bayeriſchen Führer das Verbleiben der Bayern im Flotten⸗ den Künſtlern ſtarken Beifall ein. Das heutige Konzert läßt für ſpäter weitere hohe Genüſſe erwarten, beſond. wenn noch die letzten geringen Unſtimmigkeiten im Zuſammenſpiel beſeitigt werden. un. Dora Morau, die Tochter der verſtorbenen Sängerin Moran⸗ Olden, iſt vom Großherzog von Oldenburg zur Kammierſängerin ernannt worden. ** Viertes Kaimkonzert. An Alma JFohſtröm, die ebenſo bebeutende, als bezaubernde Bühnenſängerin wurde man geſtern ereunert, als eine andere nor⸗ diſche Nachtigall, die Stockholmer Kammerſängerin Valborg Sbärdſtröm, das Podium betrat, um uns durch die Machr ibres wunderbaren Geſanges mit einem Schlag in's Zauberland der Poecſie zu berſeßhen. Etwas Nixenhaft⸗Schillerndes liegt im Weſen und in der Perſönlichkeit dieſer nichts weniger als kalten, gold⸗ baarigen beautés du diable aus dem romantiſchen Land der Frith⸗ jofſage, in dem, wie unſere Literaturfreunde wiſſen, ſelbſt eines F. Th. Viſchers„Auch Einer“ ſeinen ihn behexenden weiblichen Dämon gefunden hat. Man muß aus dem Munde der Svärdſtröm Mörikes ſpukhaftes „Elfenlied“ in den huſchenden, geheimnisvollen Tönen Hugo Wolfs gehört bhaben, um das eben Voroausgeſchickte ohne weiteres zu ver⸗ ſtehen. Selbſt an eine elfenhafte Lichtgeſtalt aus Titanjas Zauber⸗ reich erinnernd, ftand beim ſaszinierenden, überaus ſchalkhaften Vortrag dieſes Liedchens die Sängerin gleich einer Katheder⸗Privok⸗ dogentin da, ohne Notenblatt, im wallenden meergrünen Hleide, mit lebhaftem Geſicht⸗ausduck, voll anmutigen Mienenſpiels, das erwähnte neckiſche Glühwürmchenidyll erzählend.„Elfe, gelt, du haſt genug?“, klang es wie ſchadenfrohes Nixengelächter, von dem Wohllaut eines warmen, volltönenden, ſilberhellen klaren Soprans getragen. Die Stimme dieſer Stockholmer Dida, die geſtern, gleich Schil⸗ ler's„Mädchen aus der Fremde“ jedem nach ſeinem Geſchmack erne Gabe brachte, ſcheint weder nach der Höbe, noch nach der Ttiefe zine Greuze zu bennen. Dieſen außerordentlichen ſtimmlichen Umfang — 8 Maen eim, 23 Januar. Geueral⸗Anzeiger.(Mittaablalt.) 3. Seite. verein ausgeſprochen hatten. Auf der Kölner Tagung habe übrigens in einer nichtöffentlichen Sitzung des Geſamt⸗ vorſtandes, was heute wohl mitgeteilt werden dürfe, Keim ſelbſt zugegeben, daß er zu weit gegangen ſei. Als dann in perſönlichen Differenz zwiſchen Salm und Spies ẽin Ausſicht genommen wurde und Spies für en Fall den Rücktritt des Prinzen Rupprecht ankündigte. en. Als Spies ſpäter wahr⸗ u, nachdem er an den Vorſtandsſitzungen nicht mehr teil⸗ daß dennoch Keim gewählt und dieſer anzunehmen bereit ſei, wurde in offizieller Mitteilung der Rücktritt des Prinzen in beſtimmter Form wiederholt. Das Urteil im Köluer Petersprozeß. Motive für zugegeben habe, mißlungen ſei. Pete dieſem Briefe geſchlechtliche Motive für dieſe Hinxichtungen nicht nur nicht zugeſtanden, ſondern ſogar beſtritten. In Würdigung der einzelnen Zeugenausſagen und der in den Tode eteilen niedergelegten Begründung ſei das Gericht zu der Anſicht ge⸗ kommen, daß geſchlechtliche Motive weder ausſchlaggebend noch mitbeſtimmend bei der Fällung der Urteile geweſen ſeien. Im einzelnen heißt es in der Urteilsbegründung: Weun auch in Oſtafrika von ſolchen Gerüchten die Rede geweſen ſei, ſo be⸗ weiſe das Gerücht doch nicht die Tatſache. Auf die diesbezüg⸗ ichen Ausſagen Mittelſtädts und Baumanus ſei nach der An⸗ Gerichts kein ausſchlaggebendes Gewicht zu legen, da einze Auslaſſungen Mittelſtädts mit feſtſtehenden Tatſachen im Widerſpruch ſtänden und andererſeits die Annahme einer mißverſtändlichen Auffaſſung von Aeußerungen Peters nichk aus⸗ geſchloſſen ſei. Unter Berückſichtigung dieſer Umſtände und im Hinblick auf die beſtimmten eidlichen Bekundungen Pechmanns und Jankes nähme das Gericht an, daß der Privatkläger gegen⸗ über Baumann und Mittelſtädt in etwas bramabaſierender Weiſe die Vorgänge auf der Station anders geſchildert habe, als ſie ſich in Wahrheit zugetragen hätten. Bronſart von Schellendorf babe durch ſein widerſpruchsvolles Verhalten in dieſer Angelegen⸗ heit Bedenken gegen ſeine Glaubwürdigkeit hervorgerufen. S ſomit der Beweis für das Vorliegen ſexueller Motipe nicht er⸗ bracht, ſo erſchienen andererſeits die Urteilsgründe für die Hin⸗ richtungen als wahrſcheinlich. Die Frage, ob Peters durch die Sorge um die Sicherheit der Station ſich berechtigt glauben konnte, die Todesurteile auszuſprechen, ſei zu bejahen. Daß im Falle der Jagodja ſexuelle Motive vorgelegen hätten, ſei nicht kur nicht bewieſen, ſondern ſogar unwahrſcheinlich. Der Ange⸗ klagte von Bennigſen ſei daher auf Grund der Paragraphen 186 und 200 des Strafgeſetzbuches zu beſtrafen. Auf den Schutz des Paragraphen 193 könne ſich der Angeklagte gemäß der Judikatur des Reichsgerichts nicht berufen. Er ſei alſo wegen übler Nach⸗ rede zu beſtrafen. Strafmildernd lomme in Betracht, daß von 2 8 Bennigſen, wie das Gericht annehme, von der Wahrheit ſeiner Behauptungen überzeugt geweſen ſei und durch die Aufdeckung von Mißſtänden dem Vaterlande einen Dienſt zu leiſten geglaubt habe, ſtrafverſchärfend aber die Schwere der Beſchuldigung. Staatlicher Bergban im rheiniſch⸗weſtfäliſchen Jnduſtriebezirk. Der vom preußiſchen Finanzminiſter in ſeiner Etatsrede bexeits angekündigte Entwurf eines Geſetzes über die weitere Aufſchließung des ſtaatlichen Beſitzes an Steinkohlenfeldern im Sberbergamtsbezirk Dortmund iſt, wie ſchon kurz ge⸗ meldet. dem Angeordnetenhauſe 9—̃ ̃— i5 Gelditen richreibungen 4 eieebder Staateſchuldberſchren eeeg— gehend Schatzanweiſungen ausgegeben werden. Der Fälligkeitstermin iſt in den Schatzanweiſungen anzugeben. Der Finanzminiſter wird ermächtigt, die Mittel zur Einlöſung dieſer Schatanweiſungen durch Ausgabe von neuen Schatzantweiſungen und von Schuldverſchreib⸗ Angen in dem erforderlichen Nennbetrage zu beſchaffen. Die Schaß⸗ anweiſungen können wiederholt ausgegeben werden. Schatzantpei. gungen oder Schuldverſchreibungen, die zur Einlöſung von fällig swerdenden Schatzanweifungen beſteimmt ſind, hat die Hauptver⸗ waltung der Staat Fierzehn Tage vor dem Fälligkeitstermin zur Verfügung zu halten. Die Verzinſung der neuen Schuldpapteve darf nicht vor 8 Hunkte begiunen, mit dem die Verzinſung der einzulöſenden Schatz⸗ anweiſungen aufhört. Wann, durch welche Stelle und i Beträgen, zu welchem Zinsfuße, zu iwelchen Bedingungen der Kün⸗ igung und zu welchen Kurſen die Schatzanweiſungen und die Schuldverſchreibungen verausgabt werden ſollen, beſtimm: der rahms und Hugo Wolf aus. Mit tiefer Innigkeit und an's Herz greifender Emofindungsgröße wurde das Bochuts'ſche„Schweſterlein Schwe⸗ ſterlein, wann gehn wir nach Haus! Unterton dieſes„Volkslied“⸗ ges feſth Auch das„Vergeb! Sbändchen“ brachle die Künſtlerin zu hinrei⸗ ßender Wirkung. An Stelle des„Mausfallenſprüchleins“ gab es zum Schluß, wie die Sängerin ſelbſt in nachahmenswerter Weiſe bekaunt gab, die„Storchenbotſchaft“ desſelben Komponiſten(Hugo Wolf). Als der Beifall kein Eude nehmen wollte, erſchien die mit Blu⸗ men und einem mächtigen Krauz ausgezeichnete Soliſtin des Abends noch einmal, um ein nordiſches Echolied im heimatlichen Idiem als Zugabe zu ſpenden. Das Bleibendſte ulnd Schönſte hatte ſö: uns freilich ſchon gegeben: das waren die in ſeltenem Glanz aufleuchten⸗ Den Perlen der Muſe Brahms und Huge Wolf's. Dien geſtern geſpielten Brahms des inſtrumentalen Teils, die⸗ Lemoll⸗Symphonie, hat mau. zumal den di b kli den arſten Satz, ſchon eindrucksvoller vorüberrauſchen gehört. Baehes„Klage der Naufikaa— der Komponiſt ſoll ein üller des in letztor Zeit viel genannten Dr. Louis ſein,— iſt ein aber ziemlich nichtsſagendes Opus Klangwirkungen aufweiſt. Na⸗ eichlich Gelegenheit, ihre Kunſt lovioline darf in einer ſchönen, 85 1 . arfenbegleitung„ausleben“ Finanzminiſter. Im üb ihe di ing von Staagt die Bildung e Summe durch di inng vorhandenen J Freiſiunige Vereinigung und Wahlrechtsfrage. Miniſterpräſidenten aln gen den freiſiunigen wenn tunlich ſeitens der Fraltjonsgemeinſchaft, g ürſten Bülow, im Gegenſe zu der Vertrauer Stage, unerläßlich i lentag einzuberufen iſt. Dieſe Reſolution wurde mit allen gegen eine Stimme angenommen. Deulsches Reich. —(Wahlrechtsdemonſtratiom. unſchweigiſchen Landtages erfolgten geſtrigen Eröffnung des Bra n des allgemeinen abends gegen 6 Uhr Demonſtrationen zu Gunſte uf dem Schloßplatze vor dem Reſidenzſchloſſe wur⸗ Anſammlungen von der Schloßwache Polizeiaufgebot die Zerſtreuung der dem Schloßplatze führenden Straßen Volksmenge zog unter Hochrufen auf das ahlrecht und unter Abſingung der Marſeillaiſe durch die uſe, wo wiederum größere De⸗ hier aus begab ſich die Volk dem Gewerkſchaftshauſe, Polizei kraf alle Maß⸗ geplanten er⸗ zurückgedrängt. Inzwiſchen hatte ein ſtarkes Menge verſucht und die nach Straßen nach dem Landſchaftsha monſtrationen ſtattfanden. menge unter Johlen und Pfeifen nach wo eine Verſammlung ſtattfand. nahmen, um bei Schluß der Verſammlung den neuten Demonſtrationen wirkſam zu begegnen. Badiſche Politik. Der Großherzog beab⸗ 8 Kaiſers nach Berlin zu ßlich des Geburstages de R Karlsruhe, 22. Jan. Freitag, den 2 er Erſten Kammer ſtatt. ſe, 4. Teilforderung für die andſtraße zwiſchen Wolfach Is. findet die 4. Sitzung de Tagesordnung ſtehen Petitionsnachwei Anſtalt Wiesloch, Verbeſſerung der Mianoldgon(Errichtüng eines Landesbades in rrr. * Pföorzheim, badiſchen Landesperbandes beitgeberbundes ffür dem ſchon am Sonntag eine tern vormittag im Saalbau mit ſe leitet wurden ſie durch einen Meyer über:„Die Aufgaben des Berxatungen unter Ausſchluß der ei gemeiffſamtes 9 dt und Land. Maunheim, 23. Januar 1908. * Eruannt wurde Oberbaurat Artur Wolpert beim Mi⸗ niſterium des Großh. Hauſes und der auswärtigen Angelegen⸗ heiten unter Verleihung des Titels Miniſterialrat zum Ko legial⸗ mitglied dieſes Miniſteriums. Erſauwahl zum Bürgerausſchuß. udende Erſatzwahl an berordneten Ehr. Vögelen ſchlägt die Kaufmann Julius Dreyfus hier, Mitinhaber der Firma fus und Lebiſtein im Induſtriehafen, Lor. „Das Große Los der Jubiläums⸗Ausſtellungslotlerie iſt be⸗ kanntlich bis jetzt nicht präſenttert worden bis dahin nicht erhoben ſein wird, verfallen. „glückliche“ Beſitzer dieſes Loſes ſoll ein Heidelberger Sodawaſſe⸗ das Los aber— berlegt bat, und zwer verlegt, daß er es nicht mel auch ein Maſchinenmeiſter in „großen Loſes“ Papierchen als in die Papferfabrik kalulatur her und glaubk feſtgeſtellt 1einem Waggon Sta ——— Nreergenenden, n 9285 Der Verbandskag des des Deutſchen Ar⸗ erbe begann, nach⸗ Vorſtandsſizung ſtattgefunden hatte, inen Beratungen. Einge⸗ 2s Verbandsſekretärs Dr. Arbeitgeberbundes“. bie entlichkeit vor 15 N ſüur emwacht. Der Führer der Freiſinnigen Part 1 0 5„„ das Bauge w Baden, Herr Dladtrat Dr. rel 8 15 hat. Da Herr Dr. Weill als geiſtvollex, kannt iſt, darf w iere enaenhen werden Turferiſches Es 111 eite ürtrcrkfumr-ge mech er wird ermächligt, zur Bereitſtellung der nach Aus Ita ſchulden guf Anordnung des Finanzminiſters dem Zeit⸗ Für die am kommenden telle des verſtorbenen Stadt⸗ Dienstag ſtattf ſazialdemokratiſche Vartei den und wird am 4 Märgz,] Publikum ſtets das Neueſte und Schönſte zu biet wenn der Gewinn Frankfurt a. M. der Be⸗ geweſen ſein. In dieſem Falle ſoll das wertloſe Makulatur zum Einſtamoſen Nun eilt er hintes mpfpapier beſand, der am 17. d. M. 8 berſtadt bei Darmſtadt abgegaugen Ob er's wobl dork noch herausfindet? Regelmäßige Pflegerverſammlungen. 29. Januar, abends 8 Uhr, findet in der 2, die 10. allgemeine Armenp Tagesordnung: Am Mittwoch, den Aula der Friedrichs⸗ flegerber⸗ Vortrag des Herrn Bürger⸗ der über„Berufsvormundſchaft“ Referat über die in Eiſenach ſtattge⸗ 3 Deutſchen Vereins für Armen⸗ ſammlung ſtatt. meiſters b. Hollan mit darau anſchließendem 9 habte Jahresberſammlung de pflege und Wohltätigkeit. *Die Orlskrankenkaſſe Maunheim 1 hält wie in früheren, ſo re wieder unter Leitung des Herrn Dr. med. neten Kurſus für erſte Unglücksfällen nann ohne Unte bumanen Sache auf eine rege Beleiligung rechnen zu dürfen. Alle Perſonen, welche geſonnen ſind, die Unterrichtslurſe zu örſucken, wollen ſich bei dem Vorſtande der Ortskrankenkaſſe Mannheim l, Rupprechtſtraße 2, bis Dier ſchriftlich melden, 155 Neue Forderungen der ſtädliſchen Arbeiter. Der Arbeiteraus⸗ ſchuß der ſtädtiſchen Arbeiter hat lt.„Volksſt. an den Stadtra⸗ eine Eingabe gerichtet, in welcher dieß ungen der f zur Rebiſion der„Beſtimmungen ie Arbeitsverhältniſſe der Lohnarbefter der Stadt Mannheim“ aufgeſtellt ſind. Paragr. 19 ſoll folgenden Wortlaut erhalten: Die Arbeitszeit beträgk in fämtlichen ſtädtiſchen Betrieben neun Stunden täglich. In allen Schicht⸗ elbetrieben wird die Achtſtundenſchicht eingeführt. Im Fubr⸗ ˖ Fuhr⸗ und Gutsverwaltung dekrägt die Arbeits⸗ etrieb der geit für Fuhrleute 11 Stunden, bei Nachtarbeit 9 Stunden. Stag, den 28. ds. Mis,, mündlich oder Stunden nicht überſck beiter verpflichtet, auch über die feſtge zu außergewöhnlicher Zeit gegen en arbeiten. Sonntags⸗ und Nachtarbeit ſoll mit einem Zuſchlug bon 50 Prozent bergüket werden. Als Nachtarbeit gilt jede Beſchäf tigung zwiſchen 10 Uhr abends und 5 Uhr morgens. Arbeſtern, welche verheiratet ſind oder Angehörige zu unterhalten haben, ſoll nach einjähriger Dienſtgeit im Erkrankungsfall der Lohn bis Zur Dauer von längſtens 6 Monaten weiter gewährt zwerden. Arbeiter mit mindeſtens dreijähriger Dienſtzeit follen auf Anſuchen einen jährlichen Erholu ugsurlaub von vier Tagen erhalten, der ſich nach fünf er Dienſtzeit auf ſechs und nach zehnjähriger Dienſtzeit auf zehn Tage erhöht. Der Lohnklaſſentarif ſoll dahii abgeändert werden, daß die erſte Zulage nach einjähriger, die zlvoite nach dreijähriger, die dritte nach fünfjähriger Dienſtzeik gewährt wird. Sämtliche Handwerker ſollen nach Klaſſe A entlohnt kei Verſetzungen in höhere Lohnklaſſen alle Dienſtjahre angerecht werden. * Straſtenherſtellung. Der Stadtrat hat die Herſtellung de Dorfgärtenſtraße bon Haus Nr. 14 bis zur berlänget Wingertſtraße im Stadtteil Neckarau als Ortsſtraße mit einem twand von 15 700 M. beſchloſſen. Die Angrenzer ſollen zur Tra der Straßenherſtellungskoſten in Höhe von 11 600 M. mit 109 Prozent der Herſtellungskoſten beigezogen werden, Die ebenfall beſchloſſene Herſtellung der Plinauſtraße von der Angel⸗ bi zur Belfortſtraße im Stadkteil Neckarau erfordert einen Auftvan von 00742 M. Beide Veträge werden jetzt beim Bürgerausſchl angefordert. 8 *Die Erbauung einer Turnhalle für das alte Schulhaus Neckaran. Im Vorork Neckarau ſteht jetzt zur Erteilung de— Uksſchule nur eine Turnhalle, nämlich der Luiſen⸗ und Germaniaſtraße erbaut 9, da das alte, bei der Eingemeindung borhan au der Schulſtraße eine Turnhalle nicht beſißt, Die etzte Arbeitsgeit hingus und Zeit hindurch genügt, doch trifft dies jetzt infolge des Schülerzuwachſes und der Ausdehnung der Turnpflicht nicht eu, ſo daß mangels der erforderkichen Lokale der Turnunte einigen Klaſſen unter das geſetzliche Maß hat beſchränkt we müſſen. Die Erbauung einer Tiruhalle für das alte Sch mithin zu einem dringenden Bedürfnis geworden. Der Skadbrat hielt es unter den gegebenen Verhältniſſen für das beſte. ie halle bei dem neuen Schulhaus an der Luiſen⸗ und German zu erſtellen. Es iſt hier zwar nicht möglich, die Turnbal einen Aufbau auf die vorhandene zu gewinnen, da dudu Lichtverhältniſſe der gegenüberliegenden Klaſſenräume beein tagt würden, es iſt aber die Stadtgemeinde Eigentümerin des B dem Schulhaus der Kotharinenſtraße zu gelegenen Geländes dem ſich eine Turnthalle in ziveikenkſprechender Weiſe erſtellen la Der Koſtengufwand beträgt 47 600., um deſſen Genehmigung d Bilrgerausſchuß erſuht wird. VVVVV Freiſinniger Verein. Auf die heute abend 9 Ub Börſenreſtaurant, 1 Treéppe hoch, ſtattfindende ordent (Generalverſammlung ſei auch an dieſer Stelle d 7 ill aus Karlsruhe; würd übe ein Thema ſprechen, das gerade jeht im Vor Tarund des Ets lichen Inkereſſes ſteht. Er gedellkt ſich Jer den Reu ſt 12 Kurs des Fürſten Bülo 6. e 9105 0 zu äußern, welche der entſchiedene Liberalismus daraus du. ie 1. feſſelnder Redn ſeitens der Berei ohl einem zahlreichen Beſf Turnklub Hannovper, einer der angeſehenſten Turnvereine, am Samstag, den 15. Februar und Sonntag, 16. Februar dieſes Jahres die Feier ſelnes 3 0. Stiftu feſtes durch Kommers, Jeſtaktus, Schauturnen und begeht. Zu dieſen Feſtlichkeiten werden alle Freunde de vereins, beſonders aber die ehemaligen Mitglieder, auf das lichſte eingeladen. Die Aumeldungen ſind bis 9. Jebrug richten an den erſten Turnwart, Turnlehrer Albert Nor Maſchſtraße 3“ Das hieſige Union⸗Theater in P 6, 20, deſſen Da des größten Wohlwollens erf lingt ihr auch, dank der erſten und alleinigen Vorführ; der neueſten Sujets. Ein Beweis dafür iſt der immenſe der 12 Union-Theater, welche die Geſellſchaft beſitzt. T zelnen Bilder des neuen großartigen und äußerſt Wochenprogramms ſind aus dem Juſerat erſichtli pfehlen wir einen Beſuch beſtens. 155 8 Vom Wetter. Ein Nebel von ſeltener Inzenſi 5 geſtern abend die Stadt in einen ſchier undurchſichtige Sch Man konnte keine zehn Meter weet ſehen. Winternebel ſolcher Stärke dürften ſelbſt im Rheintal zu d gehören. Das Thermometer des Wetterhäusch platzes zeigte heute früh— 4 Grad Reaumur an. D iſt alſo gegen geſtern weiter gefallen. „Die Sammlung aus den Sparbüchſen mit „Das glückliche Kind dem bedürftigen“ hat wiederum iches Ergebnis geliefert. Der Erlös tvird auch in die dazu berwendet, einem armen ſchwachen Kinde ein Ja ment in der Volksküche zu verſchaffen. Wenn die täter den Erfolg ihres vorigjährigen Sammelns vornte dies zweifelles hreu Eifen gufs neu⸗ welches durch die der Kleinen da Jahr hindurch gutes warn Eſſen erhielt, darbte, iſt laum mehr wiederzuerkenuen, ſo prächtig h entwickelt, ſo ſichtbar iſt es körperlich und geiſtig gediehe Uuſti Sparbü b ſchreibt uns: ie ſechtsanwalts Dr. Köhler in Ihr Mts. kurz da rt der Er tädtiſchen Arbeiter ter darf inkluſive der Vorſtellung 10 iben. Ju dringenden Fällen iſt jeder Ar⸗ * 4. Se Ite. 8 General⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) trag ſtellte, den Ausſchluß der Oeffentlichkeit auch auf die Rechts⸗ anwälte auszudehnen. Ich tat dies: J. Im Auftrage des Ange⸗ Hagten, 2. im Intereſſe der Mannheimer Rechtsanwälte. s we nach der Information meines Klienten zu k 5 Beweisaufnahme auch der Name eines Koll genannt ein derartiges Vorgehen ſollte auch den Rechtsanwälten bleiben. Der Angeklagte ſtand bereits im Monat Dezer gerichtsdirektor Walz. Er hatte damals peinlich darauf daß auch Rechtsanwälte nicht im Si Sſaale anweſend! Es wurde auch damals ein auswärtiger Rechtsanwalt als 3 vernommen. Dieſer Fall hätte leicht zur Sprache kommen könn und ich wollte auch dieſen Kollegen ſch. Zum Schluß bemerke ich, daß ich trotz mei nie einen der⸗ artigen Antrag g erde, wenn nicht berechti ö oft der⸗ artige Antr auffaſſen, dürf dungs⸗, Alliment folgung ſehe ich mit handlung in ke Rechtsanwalt verdächtigen * Zum Fall Bruckner. Herr He Bezüglich meiner Berichtig bitte ich nachzutragen: Mürb die Anklageſchrift zweck f ausgehändigt hat. Richtig iſt, daß ich die Anklag Wunſchdes Angeklagten zu Geſicht bekam. weismaterial zu ſeiner früherer N Angeklagten angeboten Zweck über Teile * Eine ganze Fi Julius Philippea Verhandlung. Vorſitzender dieſer Verhandlung war Herr L meiner großen Straf ellt habe und auch n Daß man aber die Dritte eventuell als Bele ng ekannter des und mußte zu dieſem S52 5 „November von ihrem A Lehmann, den Auftrag, ſieben rma abzuliefern. Sie katen ſo, als ob ſie auch den ſiebenten Wagen im Hofe der J ab⸗ geladen hätten, erhielten den Ablieferungsſchein und fuhren den 70 Zentner haltenden Wagen nach dem Hauſe des Pirt 5g. Schreck, der ihnen die Kohlen um den Betrag von 45 N kaufte. Ihr wirklicher Wert war 75 Me 8 Philipp. der Arrangeur der Sache, wurde zu einer Gefängnisſtraſe von 14 Tagen, Wolfgang Fuchs mit ſeinen nahezu Viertelhundert Vor ſtrafen zu einer ſolchen von 8 Wochen verurteilt. Das Ge gab letzteren ſoviel Wochen, als der Amtsanwalt Targe tragt hatte. *Agnosziert. Die bis zur Unkenntlichkeit verſtümmelte Leiche eines jungen Mannes, die geſtern auf dem Geleiſe zwiſchen Neckarau und Altrip in der Nähe der Station Altrip aufge⸗ funden wurde, wurde als diejenige eines Wagen Kohlen an eine hi in Neckarau wohnhaften Fabrikarbeiters namens Breinlinger aus Reilingen ag⸗ nosziert und in die Leichenhalle nach Neckarau verbracht. Be⸗ ziehungen zu einer Neckarauer Fabrikarbeiterin, die nicht ohne 2 Folgen blieben, ſind die Urſachen dieſes Selbſtmorde Unglücksfall. Der auf dem Lagerplatz der 6 Kohlenaufbereitungsanſtalt auf der Rheinau beſchäftigte Tag⸗ löhner Andreas Stoll, wohnhaft auf dem Stengelhof, geriet geſtern Nachmittag in das Getriebe eines Kammrades, welches ihm den rechten Arm vollſtändig zerriß und zerquetſchte. Der Verletzte wurde ins Allgemeine Krankenhaus Mannheim einge⸗ liefert, wo ihm der verlete Arm amputiert werden mußte. nAus Ludwigshaſen. Ein Radfahrer hatte geſtern Mittag zwiſchen 12 und 1 Ühr eine Kolliſion mit der Elektriſchen. Er kam aus der Zollhofſtraße heraus auf die Ludwigsſtraße und rannte direkt wider den Straßenbahnwagen. Der Mann wurde eine Strecke weit geſchleift und erlitt erhebliche Ver⸗ leßzungen. Das Rad ging in Trümmer. Mutmaßliches Wetter am 24. und 25. Januar. Für Frei⸗ tag und Samstag iſt bei vorherrſchend nördlichen Winden und mäßigem Froſt nur zeitweilig nebliges, im übrigen trockenes und heiteres Wetter in Ausſicht zu nehmen. Vereinsnachrichten. * Das alljährliche Winterfeſt des Internationalen Sihiffer⸗ und gemütlichen Verlauf. Ballkönig aus dem Kreiſe der anweſenden Sce zu machen, wurde der Ball durch das jüngſt Schiffsbeſizer Heinrich Kloos und Gattin von Kaub, eröffnet. 8 Paare folgten. Fräulein Marig Bretzel, die Tochter des Herrn Inſpektors Bretzel, trug ſehr eindr oll einen Prolog vor, der zündend wirkte und mit einem begerſtert aufgenommenen Hoch auf Kaiſer Wilhelm und Großherzog Friedrich 11. ſchloß. Die junge Dame, die den darauffoölgenden Tanz eröffnete, fand reichen Bei⸗ ſall. Die vach der Pauſe irrangierte 2. Polonaiſe wurde von Herrn Schiffsbeſitzer Ehr. Lehendecker und Frau ar führk. Weitere 98 Paare folgten. Das Feſt endete erſt am frühen Mor⸗ gen, ein ſicherer Beweis dafür, daß eine vorzügliche Slimmung Lorherrſchte. Küche und Keller des Ballhausreſtaurateus Würth waren vorzüglich. Gerichtszeitung. Maunheimer Schwurgericht. Der Senſationsprozeß hinter verſchloſſenen Türen iſt ge⸗ ſtern Abend zu Ende gegangen. Staatsanwalt Junghanns hakte morgens geſprochen und das Treiben des Angeklagten mit den ſchärfſten Ausdrücken gekennzeichnet. Nach der Mittags⸗ pauſe erhielt zunächſt der erſte Verteidiger,.⸗A. Dr. Köhler das Wort. Er ſprach ca. 2 Stunden. Dann plaidierte der zweite Verteidiger,.⸗A. Mür b. Nach der Replik des Staats⸗ anwalts und der Duplik der Verteidigung erfolgte die Rechts⸗ belehrung. Um 6 Uhr zogen ſich die Geſchworenen ins Beratungs⸗ zimmer zurück. Sie erſchienen erſt nach 2½ Stunden wieder, aber wegen der unrichtigen Beantwortung einer Frage mußten ſie noch einmal in die Klauſur. Um 9 Uhr wurde dann der Wahrſpruch verkündet. Demnach war Bruckner der vol⸗ lendeten Notzucht in 10 Fällen, davon in 4 bei Ver⸗ ſogung mildernder Umſtände, der verſuchten Notzucht in 5 Fäl⸗ len, worunter zweimal ohne mildernde Umſtände ſchuldig be⸗ funden worden. In fünf Fällen hatten die Geſchworenen die Schuldfrage verneint. Der Staatsanwalt beantragte darauf 12 Jahre Zuchthaus. Die Verteidiger traten für eine mildere Strafe ein. Während das Gericht ſich alsdann zur Beratung zurückzog, wurde die Oeffentlichkeit wieder hergeſtellt. In wildem Drängen ſtieß und ſchob ſich die Menge in den Saal. Aber noch einmal wurde die Geduld auf die Probe geſtellt, erſt nach einer vollen Stunde betrat das Gericht wieder den Saal. Todesſtille herrſchte, als der Vorſitzende das Urteil verkün⸗ dete:„In Anbetracht der ſchonungsloſen und gewiſſenloſen Aus⸗ beutung weiblicher Unerfahrenheit, des verbrecheriſchen Handelns und der hohen Gefährdung der Exiſtenz der Mädchen“ wird der Angeklaate zu einer Zuchthansſtraſe von 9 Jahren berurteilt und ihm die bürgerlichen Ehrenrechte auf 10 Jahre 3 Monate auf Von der Uunterſuchungs ſgerechnet.— ng merl betroffener Mier Der 60 000 Mark u Jahren Ge N* 5711 1* es Frauenzimn Gefängnis. O. aus N udenmeier einen verborgen hatte, erhielt Das Geld iſt bis ebracht w Winterſport. Schneeſchuhwettlaufen. Bei dem am Sonntag, 86. Jan, beim Kurhaus Hundseck von Ski lub Schwarzwald veranſtalteten Schneeſchuhwettlaufen iſt der Ortsgruppe Mannheim⸗ Judwigs hafen die Leitung des Dauerlaufes der v ranſtaltenden Ortsgruppen übertragen worden. Der L uf iſt offen für Miglieder der veranſtaltenden Ortsgruppen. Drei E renpreiſe Die Laufſtreck. wird vor Beginn bekennt gegeben.“ Ab auf.15 Uer vormt taas. 5* Aus dem Pfälzerwald. Wie man uns mitteilt, iſt die 4 Minuten vom Waldkurhaufſe Johanniskreiz Rodelbahn über ihre ganze Länge(1100 Meter in nuten!) fahrbar. Die Bahn iſt nicht vereiſt, ſondern reine, ſeſt⸗ gefahrene Schneebahn mit wechſelndem Gefälle und ſchönem Aus⸗ laufe. Auch wurden neuerdings ſeitens des Verſchönerung vereins Johanniskreuz mittelſt bei gefahrenem Schnee die der⸗ ſchiedenen Kurven an der Außenſeite erhöht, ſodaß die Bahn als abſolut ungefährlich und auch für Anfänger geeignet, bezeichnet werden kann. Etwa 10 Rodel vorhanden Unfülle beim Rodeln. Ein ſehr beda eignete ſich auf der Rodelb Kürzte ei⸗ 1 18, brach deide Beine. erlicher Unfall er⸗ Aus dem Grossherzogtum. — 1 *Ketſch, 22 Jan. Ein niederträchtiger wurde in der Nacht vom Montag auf Dienstag von Burſchen verübte, die ſich nach Brühl Streich 3 hieſigen zum Arzte begaben und dieſem vorſpiegelten, daß eine kranke Frau in Ketſch dringend ärztliche Hilfe benötige. Der Arzt ließ das Gefährte des Fuhr⸗ halters einſpannen und nahm die 3 Burſchen in dem Wagen mit nach Keiſch. Dort angekommen ging die Fahrt zum näher be⸗ ſtimmten Hauſe, wo ſich indeſſen herausſtellte, daß die betr. Frau kerugzeſund und der“ Arzt fälſchlich hergelockt worden war. Die Burſchen halten im letztes Mawent das Weite geſucht. Das war der Gemeinheit aber noch nicht genug. De d. der Kut⸗ ſcher begaben ſich darauf in eine benachbarte Wirtſchaft. Als herauskamen, war Pferd und Chaiſe verſchwunden und konnten trotz eifrigen Suchens in der werden. Am Dienstag früh, als Herr Karl Meixner von Brühl ſich auf der Jagd befand, enkdeckte dieſer, laut„Schw. Zkig.“, im Felde zwiſchen Brühl und Ketſch das am Boden liegende Pferd und zwar unter dem aufs ärgſte demolierten Fuhrwerk. Das Herrn Bd. Eder in Brühl gehörige Pferd dürfte längere Zeit zum Einſpannen nicht mehr kauglich ſein. „k Badenweiler, 22. Jan. Zu der Nachricht, daß der frühere Beſitzer der Fiſchzuchtanſtalt Badenweiler⸗Schweig⸗ hof, Haeck, mit Hinterlaſſung von ca. 100 000 Mark Schulden flüchtig ging, wird weiter gemeldet, daß Haeck über die Schweizer Grenze ging. Die in Frage kommenden Gläubiger ſind durch eine bereits mit Beſchlag belegte Forderung mehr als vollſtändig gedeckt, erleiden daher keinerlei Schaden. e eeeeeeee N Von Tag zu Tag. — Dampferzuſammenſtoß. Amſterdam, 22. Jau. DerDampfer der Amſterdamlinie„Harwig“ ſtieß heute vormittag bei Neuwattersberg mit einem unbekannten Dampfer zuſammen und erhielt am Vorderdeck ein Leck. Die Paſſagiere wurden von einem Dampfer des Rotterdamer Lloyds gerettet. — Eine unmenſchliche Mutter. Prag, 22. Jan. Die 92 Jahre alte Marie Teroſch, die ihr eines uneheliches Kind zu Tode gemartert, das andere zum Krüppel geſchlagen hatte, wurde vom Schwurgericht zum Tode verurteilt. — Signaliſiertes Erdbeben. Jena, 22. Jan. 1 beben von der Stärke von 3 Grad verſpürk. — Beim Eislaufen ertrunken. Straß⸗ burg, 28. Jan. Beim Schlittſchuhlaufen ſind geſtern Nach⸗ mittag auf dem Kanal der Leutnant Straub vom 19. Pionier⸗ bataillon und das Fräulein Kille, die Tochter eines hieſigen Arztes, eingebrochen und ertrunken. — Senſationelle Verhaftung. Stockholm, 22. Jan. Ein Ruſſe, welcher angibt, Wladimir Kruſchinsky zu heißen, und der wahrſcheinlich an einem im Jahre 1907 in Tiflis verübten Raube von 41 000 Rubeln beteiligt iſt, wurde hier verhaftet. Kruſchinsky kam am Sonntag von Finland an und verſuchte, bei verſchiedenen Banken, 500 Rubelſcheine zu wechſeln. Durch die Unterſuchung wurde feſtgeſtellt, daß alle 500 Rubelſcheine zu den 1907 in Tiflis geraubten Serien 62 901 bis 63 000 und 63 701 bis 63 800 gehören. Die Ver⸗ haftung erfolgte in dem Augenblick, als Kruſchinsky mit dem Süderpreßzuge abreiſen wollte. — Perhängnisvolle Exploſion. Buda⸗ peſt, 23. Jan. In der Elektrizitätsanlage der Ganzſchen Fabrik entſtand geſtru abend eine Exp loſion, durch welche ein Arbeiter getétet, zwei ſchwer und mehrere leicht verletzt wurden. 8 —— Letzte Vachrichten und Celegramme. Eſſen g. d.., 22. Jan. In der heutigen Verſammlung der Vertreter faſt fämtlicher Grubenverwaltungen des nieder⸗ rheiniſch-weſtfäliſchen Induſtriebezirkes wurde der ſeit Aufangs der 1890er Jahre beſtehende Ausſtandsverſicherungs⸗ Nacht nicht mehr gefunden ren berlängert. * Göktinge igen zur Einfül der Stadk( ſteuer iſt Krawalls Leute, zwei elsf hrer und amm Steine auf die hrs Staats⸗ iffbauerdamm ˖ iſchler und 0 4 ein allerd +ul den bon dem Bam hauplatz blutiger n Vernehmung 87 nie Ddie eck des Baues an den Beinen pe⸗ En, haben. rArbeit mit dem fen * Wẽ̃ 22. Jan Heute nachmittag fand unter Gepränge 5 Leichenbegängnis des Großherzogs ana ſtatt. trrkirche be In den alier BOon Y Hofbur kilitär und zahlreiches inerkirche hatten ſich einge⸗ 1. h Leopold von Preußen nz Ludwig von Bayern ern, der Geſandte Graf Sachſen, Herzog Robert von als Vertreter als Vertreter d Rex als Vertrete Württemberg und Gemahl zertreter des Papſtes, der Fürſt von Bulga D Miniſter, die Spitzen der militäriſchen und Ziv Nach Einſegnung der Leiche wurde der Sarg in der Kapuzinergruft beigeſetzt⸗ piris, dan⸗ butierte Dubief, radikaler Sozialiſt, iſt von ſeiner Partei beauftragt worden, aufgrund der neueſten Vorfälle in Marokko die Regierung aufzufordern, der Algecirasakte treu zu bleiben, weder für den einen, noch für den andern Sultan Partei zu ergreifen und ſich nicht en die innere Politik Marokkos zu miſchen. * Hoek von Holland, 22. Jan. Die Agenten der Har⸗ wichlinie keilen mit, daß in der fehlenden Schaluppe der„Am⸗ ſterdam“ ſich 21 Perſonen befanden, darunter eine Dame, drei Stewardeſſen, der Chefſteward, zwei Bäcker und ein Matroſe. Die Schaluppe führe eine für einige Tage genügend⸗ Menge von Waſſer und Biskuit mit ſich. Auch ſeien Ruder, ein Segel und ein Kompaß vorhanden. Alle Bemühungen, die Scha⸗ luppe aufzufinden ſind bis jetzt erfolglos geblieben. Inzwiſchen iſt dichter Nebel eingetreten. derſelbe ſich verziehen ſollte, werden die Bemühungen zur Auffindung der Schaluppe noch im Laufe der Nacht fortgeſetzt werden. * Petersburg, 22. Jan. Durch das Urteil des Kaſſa⸗ tibnsdepartements wurde der Senatsgehilfe des Miniſters des Innern, Gurko, vom Dienſte entfernt. * Waſhington, 23. Jan.(Deutſch⸗atlantiſches Kabel), Präſident Rooſevelt unterbreitete dem Kongreß eine Abſchrift⸗ des deutſch⸗amerikaniſchen Zollabkommens, ſowie den Bercht der Finanzkommiſſion. * Waſhington, 22. 5 Nationale Vereinigung Reiolution an, daß nach des Landes den alsbaldigen Er⸗ Geſetzes erfordere, durch. welches der Aufſchwung gikani AndelAHntlie in die Wage ge⸗ leitet werden ſoll. *„ Santlago de Chile, 22. Jan. Der Präſident der Republik iſt durch Geſetz ermächtigt worden, für den Bau einer Eiſenbahn, die den äußerſten Norden Chiles mit ſeinem äußerſten Süden verbinden ſoll, eine Anleihe aufzunehmen und für die Ar⸗ beiten bis zu 7½ Millionen Pfund Sterling aufzuwenden. Nationalliberale Anträge zur Strafprozeßreform. * Berlin, 22. Jan. Dem Reichstage ging eine nationalliberale Reſolution Heinze zu, der Reichstag wolle be⸗ ſchließen, den Reichskanzler zu erſuchen, dem Reichstage im Anſchluß an den zu erwartenden Entwurf einer Strafprozeß⸗ ordnung den Entwurf eines Gefſetzes vorzulegen, durch das der Strafvollzug einheitlich für das Deutſche Reich geregelt wird. Berlin, 22. Jan. Dem Reichstage ging eine nationalliberale Reſolution Baſſermann zu, der Reichstag wolle beſchließen, den Reichskanzler zu erſuchen, dem Reichs⸗ tage einen Geſetzentwurf betreffend das Strafrecht, das Straf⸗ verfahren und den Straſvollzug hinſichtlich der von jugend⸗ lichen Perſonen begangenen Straftaten vorzulegen. Die Wahlrechtsdemenſtrationen in Braunſchweig. * Braunſchweig, 22. Jan. Nach 10 Uhr abends war in der Stadt die Ruhe wieder hergeſtellt. Vorher kam es noch am Bohlweg zu einem Zuſammenſtoße zwiſchen Demonſtranten und Polizei, wobei mehrere Perſonen Verletzungen erlitten. Die Schutzleute wurden mit Flaſchen und Steinen beworfen. Meh⸗ rere Verhaftungen wurden vorgenommen. Es heißt, daß die hieſige Leitung der ſozialdemokratiſchen Partei die Demonſtra⸗ tion auf Anordnung des Berliner Zentralvorſtandes ins Werk geſetzt habe. Der Herzog verließ gegen 7½ Uhr das Hoftheater und begab ſich zum Schloſſe, da beabſichtigt war, nach Schluß des Theaters eine Kundgebung gegen den Herzog zu veranſtalten. Hervé und Liebkuecht. * Paris, 22. Jan. Der Antimilitariſt Herbse proteſtierk in einem Brief gegen die Indiskretion eines Mitgliedes der Pariſer Adbokalenlammer, der ſeine Streichung aus der Advokatenliſte öffentlich bekannt gegeben hat. Er ſtellt ſeine Berufung gegen dieſen Beſchluß in Ausſicht, ſobald ihm dieſer ordnungsmäßig Zu⸗ geſtellt ſein wird. Hervs ſchließt ſeinen Brief mit einem leiden⸗ ſchaftlichen Vergleich zwiſchen der Handlungsweiſe ſeiner Amts⸗ genoſſen gegen ihn und der liberalen Haltung der Berliner An⸗ wälte, die ein Vorgehen gegen Liebknecht ablehnten. Krieg in Sicht? 5 * Newyork, 23. Jan. Die plötzliche ganz ungewöhnlich, ſtarke Rückwanderung von Japanern von der P zifi⸗ ſchen Küſte wird dahin gedeutet, daß Japan ſeine Reſeroen einziehe, da die Japaner jede Angabe von Gründen für ihre Abreiſe verweigern, aber erklären, ſie folgten Befehlen. Marokko. * Paris, 22. Jan. Nach einer Meldung des Generals d' Amade hat eine bei Bu Znica lagernde Abteilung mit einem Poſten des Machſen bei Kasba Seira Fühlung genommen.— Aus Fez wird vom 15. ds. Mts. berichtet, daß Om Rami nach der kirchlichen Feier des Aid el Kebir⸗Feſtes in einer Rede ſeine Genugtuung ausſprach über die Einigkeit der Stämme und der Leute von Fez zu Gunſten von Muley Hafid und gegen die N. vormundung durch Abdul Aſis, der Marokko an die Chriſten ver⸗ kauft habe.— 5 Mannheim, 23 Jauuar. ee Jaurs „er halte den Kampf bei S Miede 1 85 des 0 ige in eine Salle gel. warden ſei die Ueberzeugune 15 reitet worden eine ne bede 0b mmer mn di die nen wolle. Berliner Drahtbericht. [(Von unſerem Werlißer Bureau.) ee dort der 3. Je 5+ ühig verlaufe je Arbeiter! ag des iſt. In loſſen ei 11 1 98 der verurteilten ſozialiſtiſchen Abgeordneten der erſten Di der deren Familien ſich in Not befinden. Berlin, 23. Jan. Der römiſche Kor keſpondent des 5 de J ra“ ſandte ſeinem Blatte eii in bortigen kirchlichen Kreiſen auf eine erverſöhnung der Re 8 5 ntrum gehofft wird. Der Vatikan würd 57 zerſöhnung mit aufrichtiger Freude begr in pon Jerlin, 28. Jan. In dem Prozeß 05 Sarden 01105 das Erkenntnis des Gerichtes, has etwe der 30 Folioſeiten anfüllt, nunmehr dem Angeklagten ſchr ftlich der zügeſtellt. Graf Moltke wird gegen das Urteil keine Reviſion einlege en, dagegen wird Harden Rebiſion einlegen. Die Reviſion aler wird vor dem Reichsgerichte verhandelt. Juftizrat Dr. und ſtein und der Berliner Anwalt Werthauer werden Reviſion r tür Harden einlegen. dir Die Sozialdemokratie und die Wahlrechtsreform. Berlin, 23. Jan. Die ſozial⸗demokratiſche F dar⸗ hat in geſtriger Sitzung dem„Vorwärts“ zufolge 1155 ms zum Etate des Reichskanzlers eine Reſolution einz ubringen, eine welche die Vorlage eines Geſetzentwurfes fordert, ein im Deutſchen Reiche, in den Bundesſtaaten und in Elſaß⸗ end⸗ Lothringen für die Wahlen zum Reichstag und zu den Land eii zagen das allgemeine, gleiche, direkte und geheime Wahlrecht cha. für alle über 20 Jahre alten Reichsangehörigen ohne Unter⸗ chen ſchted des Geſchlechtes nach Maßgabe der Verhältniswahl ein⸗ llte, geführt werden ſoll. Hohenau und Tynar. ſſſa⸗ IJBerlin, 23. Jan. Die nichtöffentlichen Verhand⸗ des jungen gegen die Grafen Hohenau und Lynar vor dem Krie gerichte der Gardediviſion begannen geſtern nachmittag. erſter Zeuge wurde der bekannte Bollhard der dich als Redalteur,— Vollhard iſt von verkauf ist Oktober 1907 gegründet) Sehluss dieses Räumungs-Verkaufs nächsten Samstag Breitestl. S f, 3 1e 190 ie Marbet Man werd Aus Petersburg Blutbades von llen Fabriken wurde ie Veranſtaltung zug Schlächter. Die Grafen Lyn tap, des Zeit in Anſpruch. Aproz. Badiſche gler en we Genußſfec der am 2 Mark. e meldei, entſpr 25. Januar art; 1 ßen werde, nun g geſchlagen.— Die ſchaft einten G Mittaablatt) 5. Seite. taatsauleihe von tde erſe 1 elgungseinſchränk kung N 1 ch 5 E n 15 5 ſeiner S um 10 Proz. 25 Proz. Berg w hat im 15 1 f Vierteljahre 8 Zuinnüberſa mit Rücksicht auf die kommende Frühjahrssaison entschlossen, mein Lager in Wintersachen abzusetzen. Mein Räumungs. Streng Teell umsomehr, als sich auf meinem Lager kein einziges un- modernes Stück befindet(denn mein Geschäft wurde erst im Und ich reduziere auf kurze Zeit meine seitherigen, äusserst niedrigen Preise um 20% (d. h. 15% Nachlass und ausserdem 5% gegen bar, resp grüne Rabattmarken) auf folgende Artikel: Blusen, Bosfümräcke, Jackenkleider, Taillenkleider, Jackefts und Frauenmänfel. AN 5ʃ Damen-Konfektion Telephon 4l8 Jeslung neisnorn Anrnie-Saunmmneng seseſp ssmuog ill ſrüheren Burſchen des Schutzt mannes nahm längere 555 gilt bals ein Opfer des Grafen Lynars. Volkswirtſchaft. 908. 0 8 50 diſchen Reſidei 8 1 e gat zegzangene tee ng 4pro ewiun für (3192 N 0 Proz. auf die 15 aubt nücht t in der Lage i ie dasſelbe e win⸗ ue vor⸗ egen Der Germaniſches Lloyd Berlin teilt mit, daß 1 5 ſeine Ge⸗ ſchäftsräume ſeit 1. Januar 1908 in Berlin NW. 40, Alſenſtr. 12 bef inden. n Geldmarkt. unterm heutigen telegraphier t: t, daß er infolge der finanziellen Lage 1 5 banken deponierten öffentlich Beträgen wieder dur ück zu ſei bei der Newyorker Ba k gen zaſhington wird Cortelyon gibhk e rung dern i den National-⸗ 9in kleineren lnfang dami⸗ ſich um an⸗ Die Banken in anderen —— e ee int Monat Jaunar. Pegelſtationen Datum: vom Rhein: 18 19 2. 23] Vemerkunden 5 2nn Konſtangz 2 Waldshunt Hüningen) 90,87 0,88 0,86.87 ,85.86 Abds. 6 Uhr KHelff lie„e e Lauterburg 2 2,69 Abds. 6 Uhr Martagn, Germersheim Manuheim 11.78 1,79 Mainz 0,„20 0 Biugen 10, Uhr ſtaub. 997 0,89 2 Uhr Koblenzz 5 10 Uhr SiIINNNn„ 0,98 2 Uhr Ruhrort 6 Uhr vom Neckar: Mannheim 98 1,98 1,98 1,94 195 1,95. 7 Uhr Heilbronun 0,19 0,16 0,82 0,30 0,25 0,2 V. Ahe ) Oſtwind, Heiter,—“% C. Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum: für Kunſt, Feuilleton und Vermiſchtes: Alfred Beeiſchen; für Lokales, Provinzielles u. Ge e Rich. Schönfelder; für Volkswirtſchaft u. den übrigen redaktionellen Teil: Karl Apfel; für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fraunz Kircher, Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m. b...: Direktor: Ernſt Müler. . F. t0 Nüller Mannheim(Kaufhaus). 75890 Hauptgeschäft Karisruhe, Kaiserstrasse 144. 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Die Wahlrechtsinterpellation der Soztaldempkraten. 1. Aus welchen Gründen hat der Herr Reichskanzler in der Sitzung des preußiſchen Abgeordnetenhauſes vom 10. Januar Die liebertragung des Reichstagswahlrechts auf einen Bun⸗ desſtaat als dem Staatswohl nicht entſprechend bezeichnet; und 5 billigt der Herr Reichskanzler, daß aus Anlaß der am 12. Januar in Berlin zur Propaganda dieſes Reichstags⸗ wahlrechts einberufenen ſozialdemokratiſchen Volksverfamm⸗ lungen zum Zweck etwaigen Eingreifens Milttär in den Kaſernen konſigniert war? Auf die Frage des Präſidenten Grafen Stolberg, ob und wann die Verbündeten Regierungen die Interpellation beant⸗ worten wollen. erhebt ſich Reichskanzler Fürſt Bülow: Ich habe folgendes zu erklären: Zu 1. der Interpellation lehne ich es ab, auf die Verhond⸗ lungen über die Geſtaltung des Landtagswahlrechts in Preußen einzugehen(Bravol), da dieſer Gegenſtand eine zur Zuſtändigkeit der geſetzgebenden Organe Preußens gehörende innere Angelegen⸗ heit des prußiſchen Staates darſtellt.(Beifall rechts und Geläch⸗ ter bei den Soz.) 5 Zu 2. der Interpellation: Auf Grund landesrechtlicher Be⸗ fugniſſe ſind von der Berliner Polizei am 12. Januar diejenigen Maßregeln ergriffen worden, welche erforderlich waren, um Aus⸗ ſchreitungen auf der Straße abzuwehren. Inſoweit Truppenteile in den Kaſernen zuſammengehalten worden ſind, iſt dies in Aus⸗ übung der militäriſchen Kommandogewalt geſchehen, um jeder An⸗ forderung zum 1 der geſetzlichen Ordnung ohne Verzug ge⸗ nügen zu können.(Bravol rechts.) Ich muß hiernach die Be⸗ antworkung der Interpellation ablehnen.(Bravo!l rechts.) M. He! Es iſt hier geſtern von neuem zu Zu ſam men⸗ ſtößen zwiſchen einer demonſtrierenden Menge und der Poligei gekommen Dabei mußte wieder von der Waffe Gebrauch gemacht cperden.(Stürmiſche Pfuirufe bei den Soz. Großer Lärm. Der Präſident ſchwingt erregt die Glocke. Gegenüber dieſen Vor⸗ gängen habe ich das Bedürfnis, von dieſer Stelle aus unabhängig don der vörliegenden Frage als Reichskanzler ein Wort ernſter Mahnung in das Land hinauszuſenden,(Lebhafte Pfuirufe bei dan Sog. Von der Rechten ertönt der laute Ruf: Ruhe! Heiter⸗ keit.) Die Politik iſt auf die Straße getragen.(Sehr richtig rechts.) Die Parteien bedürfen nicht der Straßentumulte, um ihre Stimme vernehmen zu laſſen.(Unruhe bei den Soz. Rufe: Und das preußiſche Abgeordnetenhaus?) Die Straße gehört dem freien Verkehr(Unruhe bei den Sog.) Das verlangt das Ge⸗ les der öffentlichen Or dnung. Dieſes Geſetz als das zöhere anzuerkennen und zu achten, iſt jeder Bürger verpflichtet. (Lärmende Unterbrechungen der Soz.) Dem Geſetze Achtung zu zerſchaffen, und, wenn es ſein muß, zu erzwingen, iſt die Befugnis flicht der Behörd(Lebhafter Beifall rechts.) Jeder Verſuch, die öffentliche Ordnung zu ſtören, muß und bird zurückgewieſen werden.(Stürmiſcher Beifall rechts, Ge⸗ kichter und Gebeul der Soz.] Wir werden nicht dulden, daß Agi⸗ atoren das Riecht auf die Herrſchaft über die Straße in Anſprüch gehmen. Es wäre ein berhängnisvoller Irrtum, zu glauben, daß Demonſtrationen einer irregeleiteten Maſſe(Stürmiſcher, lang⸗ anhaltender Beifall rechts, ebenſo ſtürmiſcher Widerſpruch der Soz.) einer pflichterfüllten Regierung irgend etwas abtrotzen könnten.(Erneuter Beifallsorkan rechts, ſtürmiſche Proteſtrufe und Gelächter bei den Soz.) Das wird in Deutſchland nie und nirgends der Fall ſein.(Lebhafter Beifall rechts.) Ich⸗habe die Zuverſicht, daß alle bürgerlichen Parteien einmütig ſein werden in der Verurteilung und Zurückweiſung(mit erhöhter Stimme) dieſes gefährlichen Unſugs!(Stürmiſcher Beifall rechts, heftige Entrüſtungskundgebungen der Soz.) ſozialdemolvatiſche Partei hat mit den Demonſtrationen vom 12. Januar eine ab⸗ ſchüſſige Bahn beſchritten.(Lebhafte Zuſtimmung rechts, Geläch⸗ ter der Soz.)(Mit erböhter Stimme) Ich warne Sie, dieſe Bahn weiter zu verfolgen, und ich richte namentlich an die Arheiter⸗ bevölkerung die ernſte und aus einem wohlmeinenden Herzen kommende Mahnung(tobendes Geheul der Soz., ſtürmiſcher Bei⸗ fall rechts)— ich meine es beſſer mit den Arbeitern als Sie! (Lebhafter Beifall rechts, großes Gelächter bei den Soz.)— Ich richte an die Arbeiterbevölkerung die ernſte Mahnung, ſich nicht vom Wege des Geſetzes und der Ordnung abdrängen zu laſſen und nicht für Parteifangtiker und Hetzer die eigene Haut zu Markte zu tragen. Stürmiſcher Beifall rechts, Gelächter der Sos.) Die Folgen würden nicht die Regierung, würden nicht die Behörden kreffen, ſondern die Anſtifter und Verführer!(Stürmiſcher Bei⸗ fall auf allen Seiten des Hauſes, heftiger Widerſpruch bei den Soz. Die Rede des Reichskanzlers wird von großen Kundgebungen des ganzen Hauſes begleitet. Die Abgeordneten drängen ſich nach vorn, faſt die ganze ſogialdemokratiſche Fraktion iſt von den Plätzen aufgeſprungen. Abg. Singer(Soz.) beantragt die Beſprechung. Präſident Graf Stolberg ſtellt die Unterſtützungsfrage. Es erbeben ſich mit den Sozialdemokraten die Polen, die „„„ und ein Teil des Zentrums.(Hohngelächter der Sog.! Der Reichskanzler verläßt mit den beiden Staatsſekretären, ſowie ſämtlichen Mitgliedern des Bundesrats und Kommiſſaren den Saal. Das Wort erhält unter großer Unruhe des ganzen Hauſes Abg Fiſcher(Soz.) Was geht uns die formale Berechtigung zur Konſignierung des Militärs an! Einige hundert Mann ſind guf der Straße geweſen. Schön. Haben ſie nicht das Recht dazu?(Lärmender Beifall der Soz.) Aber das alte Polizei⸗ mansber: von der Marſchallbrücke, bon der Kronprinzenbrücke nimmt man ſie rechts oder links in die Mitte!(Lachen und Widerſpruch rechts.) Das iſt auch die Darſtellung des Berliner Tageblatts.(Gelächter rech Iſt einer unter Ihnen, der, wenn er unter vier Augen geſtellt wird, den Mut hat zu ſagen, daß das Berliner Tageblatt ſozialdemokratiſche Anſchauungen hat? Das Verliner Tageblatt, das auf bürgerlichem Standpunkte ſteht, hat Die und Unbeſonnenheit und Nervoſität eines Poli ache verſchuldet hat. Wie wollen Sie die Vor⸗ ktshaus der Mekallarbeiter rechtfertigen? einfach die Sache Stenographiſe kechts.) dem auch der Liberalismus, beruf⸗ 9 8 (Hört! Hört! und ſtürmiſche Zurufe der Sog.) Da dringt die Poltzei auf ſie ein, jagt ſie die Treppe hinauf und attackiert auch die Beamten, die ihr Hausrecht wahren wollen. Und da kommt der Reichskanzler her, verteidigt den Gebrauch der Waffe und ver⸗ langt, daß wir ſeinen Worten Glauben ſchenken!(Gelächter und Lärm der Soz.) Die Politik gehört nicht auf die Straße! dem freien Verkehr! Sehr richtig— wer auf die Straße getragen am 25. Jebruar v. (Lärmendes Hört! Hört! der Soz.) Hat da nicht der Kanz⸗ ler ſelbſtgzu mitternächtiger Stunde zu den Leuten Die Straße gehört hat die Politik geredet? Hat nicht der deutſche Kaiſer vom Balkon ſeines Schloſſes eine Anſprache gehalten? hat ja nur den Gelächter der Soz.) Der Kaiſer je (Gelächter und Wunſch gehabt, er wollte mehr Volk ſehen!( Hört! Hört! der Soz.) Wer wie der Kanzler im Glashauſe ſitzt, wer ſelbſt Verſammlungen ünter freiem Himmel abhält, der ſoll nicht herkommen und ſoll nicht Moral predigen— derſelbe Mann, der an die Offiziere die Aufforderung gerichtet hat, die Geſetze zu brechen(Große Unruhe)— beim Duell.(Gelächter. Abg. Kreth (konſ.) ruft: Ich kann Sie nicht verſtehen!— Der Präfident er⸗ ſucht um Ruhe.) Ach, Herr Kreth, für Sie rede ich auch gar nicht. (Gelächter.) Von ſeinemwohlmeinenden Herzen ſpricht der Reichskanzler! Ach, da lachen die Arbeiter über dieſen Mann, der Militär konſigniert, um ſie zu hindern, mit ihren Klaffen⸗ genoſſen für das allgemeine Wahlrecht zu demonſtrieren.(Lär⸗ (Großer Lärm. mender Beifall der Soz.) Zum Hohn übt der Reichskanaler noch die Heuchelei.(Unruhe. Präſident Graf Stolberg ruft den Redner zur Ordnung.) Mit ſeinem wohlmeinenden Herzen geht er in den Landtag und tritt ein für das öffentliche Wahlrecht. Wir lachen über dieſe Redensarten. „Fiſcher ſpricht nun zu der Interpellation. Im freiſinnigen in der Begründungsrede im Abgeordnetenhauſe war vom„Reichstagswahlrecht“ nicht die Rede. Ein Diplomat wie Bülow wählt die Ausdrücke ſorgfältig; er wird alſo mit ſeiner damaligen Antwort eine beſondere Abſicht verbunden haben. Wenn er die Verfaſſungsgrundſätze des Reichs außerhalb des Antrage und auch Dte Reichstags herabwürdigt und herabſetzt, ſo iſt das mit dem Amt des Reichskanzlers nicht zu vereinbaren und zugleich eine Herabſetzung des Reichstags.(-Beifall der Sog.) Es iſt eine Aufforderung an alle Feinde des Reichstagswahlrechts, dieſe Feindſchaft fetzt auch öffentlich zu betätigen. Die Konſer⸗ vatiben machen ja auch gar kein Hehl mehr aus ihrer Feindſchaft. Graf Mirbach forderte im Herrenhaus direkt zu einem Staats⸗ ſtreich auf und die„Hamburger Nachrichten“ haben ebenfalls mit dürren Worten den Verfaffungsbruch verlangt. Und da iſt kein Reichsanwalt gekommen und hat ſie wegen Ho chverrats belangt! Was iſt denn eigentlich bei uns Staatswohl? Eine politiſch rückſtändige und wirkſchaftlich überlebte Kaſte, die preußiſche Junkerkaſte, die auf Koſten der Allgemein; beit und aus den Taſchen der Allgemeinheit lebt.⸗ verlangt alles für ſich, ünd das nennt man dann:„Staatswohl!“(Lacken Dieſe Kaſte bat jeden Miniſter, heruntergebracht. Alles zum Wohle Vaterlandes!(Lachen rechts.) Nach⸗ der eigentlich die hiſtoriſche Miſſion hätte, dieſen Kampf gegen das Junkertum zu führen, verſagt hat, haben die Arbefter den Kampf aufgenommen und werden ihn weiterführen. Es wird mitunter ſo viel von Reichsverdroſſenheit geſprochen. Dieſe Reichsverdroſſenheit ent⸗ ſpringt nur dem Gegenſatze zwiſchen dem kulturell höhber ſtehenden Süden und der Intereſſenpolitik des preußiſchen Int en Junkertums. Dieſer Gegenſatz zwiſchen Nor d und dachte, von ſeinem Seſſel des Stagtes, zum Beſten des Süd iſt durch nichts mehr gefördert worden als durch die Er⸗ flärung des Miniſterpräſidenten im preußiſchen Landlag. Eine ſolche Brüskierung, wie ſie in den Worten des Reichskanz⸗ lers für die ſüddeulſchen Staaten liegt, em. nicht dageweſ(Lärmende Zuſtimmung der Soz.) ſagen die Vertreter der ſüddeutſchen Staaten zu einer Kritik verfaſſungsmäßiger undſätze der ſüddeutſchen Staaten von ſeiten des Reichska Was ſind doch dieſe Herren für ſtille, beſcheidene Leute! Süddeutſche Fürſten haben ſich für Reichstagswahlrecht ausgeſprochen, und nun kommt der Reich kanzler und gibt ihnen eine Lektion, daß dieſes Wahlrecht Staatswohl widerſpreche.(Sehr gut! bei den Sog.) Auch füddeutſchen Volksberkreter werden ſich die Frage vorzulegen ob ſie nocheine Blockpolitikunterſtützen können, in erſter Linie darauf hinausgeht, die Unabhängigkeit der Bundes⸗ ſtagten zu gefährden. Daß das Reichstagswahlrecht dem Staats⸗ mohl widerſpreche, wagt der Reichskanzler in Verteidigung des Dreiklaſſenwahlſyſtems zu ſagen, bon dem ſchon ein preußiſcher Junker erklärt hat:„Wir ſind keine Volksvertreter, ſteigen wir doch herab von dem Piedeſtal ſelbſtgeſchaffener Größe!“ Und dieſer Junker war Otto von Bismarck. Unerhört iſt, daß eine Partei, die mehr als 300 000 Stimmen aufgebracht hat, keinen einzigen Vertreter hat, die Konſervativen guf etwa die gleiche Anzahl 140 Abgeordneie. Das herrliche preußiſche Wahlrecht ſoll auf Beſitz, Bildung und Steuerkraft aufgebaut ſein. Eine recht ſchöne Abſtufung, bei der der breußiſche Miniſterpräſident in der Wilhelmſtraße in der dritten Klaſſe wählen muß und der Beſitzer des Cafes Keck in der erſten. In Altona wählt der Polizeipräſident in der dritien Klaſſe und die Bordellwirte in der erſten(Hört! Hört!)— und gegenüber einem ſolchen Wahlrecht hat der Reichs⸗ kanzler erklärt, daß das Reichstagswahlrecht dem Staatswohl nicht entibreche! Ein ſonderbarer Beariff vom Staatswohl!(Lebbafte Zuſtimmung der Soz.) Man muß ſchon ſehr heimlich libe⸗ ral ſein, um auch nur den Mut zu haben, in der Oeffentlichfeit einen ſolchen Standpunkt zu vertreten. Ach Gott, wäre doch Fürſt Wülow nur einen einzigen Moment in ſeinem Leben ein moderner Mann geweſen!(Seitere Zuſtimmung der Sagz.) Das iſt der⸗ ſelbe Mann, der zur Sicherung der geheimen Wahl die Wahlaelle eingeführt hat. Derſelbe Mann, der erklärt fetzt: Ich kann die Einführung des geheimen Wahlrechts nicht in Ausſicht ſtellen! In einem Lande, wo ſonft der kleinlichſte Polizeigeiſt regiert, in Sachfen, da iſt doch wenigſtens die geheime Stimmabgabe. Selbſt Braunſchweig, Sondershauſen und Waldeck ſtehen in dieſer Sin⸗ ſicht hoch über Preußen. Bis auf Hammerſtein muß der Reichs⸗ kanzler niederſteigen, um Gründe für die⸗ öffentliche Stimm⸗ abgabe zu finden! Die Konſervatfven werfen ſich immer in die Bruſt und reden von dem Mut, offen ſeine Stimme abzugeben und jubeln dem Reichskanzler zu bei einer ſolchen Brutali⸗ fierung der Arbeiterſchaft. Sie, die Sie immer über den Terrorismus der Sozialdemokratie ſchreien.(Gelächter rechts.) Wir wehren uns gegen das Unrecht, gegen die Gewalt. Sie haben nichts zu Ihrer Entſchuldigung als Ihre brutale Macht.(Lautes Gelächter kechts.) Warten Sie nur ab, Sie ſollen gelehrige Schiiler an uns haben; bloß verbitten wir uns dann, daß Sie uUns Terrorismus vorwerfen.(Lachen rechts.) Und der Reichs⸗ kanzler, dieſer moderne Mann, dieſer liberale Mann(Hobhn⸗ gelächter der Soz.)—. er ſtellt 11 fdieſen Stan 11 5 + + bleibt den der vielleicht anders (Sie im„Berliner Tageblatt“ der ſchimpft immer darüber. (wdört, Hört!) Vielfach des Volkes zufrieden ſei“ ſagt: Kundgebungen der Soz.) kein Reichskanzler ſo mit der Volksvertretung nit! Dynaſtien im Süden in Gegenſatz gebracht. Ach nein, ein libe⸗ raler Mann war Fürſt Bülow nie; auch nie ein moderner Mann, er war vielleicht auch nie konſervativ, er war auch nie agrariſch — er iſt nur der Vertrauensmann,. der Agent der Herren dort drüben. Das ſoll er ſich auf ſeinen Grabſtein ſetzen laſſen. 5 Wenn die breußiſchen Freiſinnigen und die ſüddeutſchen Demokraten jetzt noch ſo verzückt auf den Liberalismus dieſes Mannes blicken und ihm Hoſiannah rufen— gut, ſie mögen es tun; ſie werden ja von ihren Wählern die Antwort erhalten. Sie werden auch keine Lehre aus der Vergangenheit ziehen. Wie hal Fiſchbeck die Ohrfeige des Reichskanzlers quittiert! Er wollte noch etwas Erfreuliches in der Antwort des Reichs⸗ kanzlers erblicken.(Hohngelächter bet den Sog. und im Zentrum.) Ein füddeutſches Blatt hat ihn am beſten charakteriſtert: Dei kleine Moſes kommt zu ſeinem Papa: Tatterleben, Tatterleben. der Ferſcht hat mit mir geſprochen!— Nu, Moſes, was hat . der Ferſcht geſagt?— Geh weg, Du dreckiger Jud, hat er geſagk. (Schallende minutenlange Heiterkeit.) Ein großer politiſcher Moment zeigt ein ſo ſchwaches und ſchwächliches Geſchlecht wie di Freiſinnigen, und ſie haben nich einmal die Entſchuldigung fü ſich, daß ſie von der Erklärung des Miniſterpräſidenten überraſcht worden ſind. Ste haben ſchon am Abend vorher die Erklärung zur Kenntnis erhalten.(Stürmiſches Hört! Hört! der Soz.) Sie ſtehen jetzt vor der Frage der politiſchen repiſtenz als Sie befinden ſich in der Rolle eines Mannes, Preſſe unterſchlägt und unterdrückt ja (Lachen bei den Freiſ.) Auch entgegenzunehmen, ſie muß bloß ernſt gemeir ſein. Fiſcher erklärt fetzt nach eineinhalbſtündiger Rede: Ich bin nun mit dem erſten Teil meiner Rede fertig. und Gelächter.) 15 Fiſcher ſpricht jetzt übe Straßendemonſtrationenn Was vom Wahlrecht Ausgeſchloſſenen übrig, als dieſe Prop ganda? Selbſt Naumann hat das gefragt. Wem die Straßen⸗; demonſtratien mißfällt, der wende ſich gegen die Schützer des ſe gen Wahlrechts.(Heckſcher ruft: Ach, das„Berliner Tageblat Daß Sie mit dem„Berliner Tageblatt“ nicht zufrieden ſind, He Heckſcher, das glaube ich ſchon. Wer ſo photographiert w(Grr (Gr Wor ein Vorträt von ſich ſieht, das ihm nicht gefällt, (Heiterkeit.) Gerade das„Berli Tageblatt“ hat ſich ja gegen die Straßendemonſtrationen ausge⸗ ſprochen. Ihre eigenen Parteigenoſſen aber, Herr Heckſcher, llären, die Exzeſſe ſeien von der Polizei geradezu bprovoziert wor den.(Lebh Hört! hört! der Soz.) Der Kaiſer wollte ſar mehr Volk ſehen; er braucht bloß die Schutzmannskette um Schloß aufzuheben. N1 Heiterkeit.) der ſchimpft auf den Maler. 5 augemeſſene Verh n uns ſeinem de nar hat er das taktvolle 1 chaft gelobt. Wir ſchlief 0 Damals iſt die Polizei von die Verſammlungsteilnehmer gans Der Redner zitiert die Schilde rung eine iner Tageblatt“. So gut wie die Antki ioten die„„Wac am Rhein ber alles Aingen dürfen, ſo gut dürfe. die Arbeiter die Arbeitermarſeillaiſe ſingen. Schüſſe ſollen gef ſein, aber ſo lange die Polizei mir nicht ermittelt, wer den Schm abgegeben hat, frage ich: cui bono?— Unter Hörk! Hörtl⸗Ruf der Sozialdemokraten berichtet Fiſcher von Lockſpitzeln. Ei am lauteſten ſingend durch die Friedrichſt beiter eine Acht auf den Rücken gemalt, um hutzmannf da en, hat ſen. — en geblieb gehen laf Augenzeugen aus ten und ſor eukſchland, D als Achtg jungen zu kennzeichnen. Ein anderer iſt unter Säbel der Schutzleute gekommen. Anderwärts ſind pol Wir wollen das Ri Straßendemonſtratſonen allgemein bekannt. auf uns nehmen, dieſe Skraßendemonſtrationen auch in Zu zu betreiben.(Lebhaftes Hört! hört!) Das iſt eine Frag de! politiſchen Bildung. Weun wir dieſe Straßendemonſtrationen nicht haben, ſo iſt das ein Beweis der Rückſtändigkeit Deutſchl In Oeſterreich haben die Arbeiter ſich durch die friedlichen Deme ſtrationen das allgemeine Wahlrecht erobert. Ich mag bo de gierung ſo ſchlecht denken, wie nur möglich, ich würde aber ben, daß ein preußiſcher Miniſterpräſident das Verbreche könnte, auf harmloſe auf der Straße marſchierende ſchießen zu laſſen. Das iſt nur noch in Rußland möcgzlich. die Regierung die Demonſtrakionen nicht will, ſo ma Willen des Volkes erfüllen.(Beifall der Soz.) In beſterbriefe hat Bülow die deutſche Arbeiterſchaft die inte der Welt genannt. Warum verſagk er ihnen das Wah die bayeriſchen, heſſiſchen und badiſchen Arbeiter beſi laſſen uns die bisherigen Zuſtände nicht mehr länger gefalle Klugheit und die Selbſterhaltung der Regierung und der müßten zu einer anderen Politik führen, damit die Arbeite mehr als Heloten im Preußiſchen Stagte zu gelten haben. preußiſche Volk, die preußiſchen Arbeiter werden von ihrem nicht ablaſſen, bis ſie ihr Recht bekommen.(Lebhafter B den Soz., Ziſchen rechts. * Abg. Kreth(konſt): D iſt Sache der Einzelſtaaten. hier die Wahlrechtsfrage zu erörtern.(Abg⸗ r: Na natſit Die Interpellation ſoll ja nur die Klage verbrämen, daß Straßendemonſtrationen ſo erbärmlich ins Waſſer gefall (Lachen der Sozialdemokraten.) Der Interpellant iw des 9 anzlers in ſeine Die Wahlrechtsfrage der Bundes 8 m lehnen w 3 Reiche auf 68 Ur f den künftigen K zöörtl geheime Wahlrech chsrat, iſt ein Hhenden ſe gewe Verſamm! Waldeck⸗Me Heiterkeit) ſagen: 50 Hirſch, Ge⸗ auernd gr Sabor würde * d Genoſſe eren Namen! cken!(Heit Name! St ich do (and 5 .) Eine ſolch eit ahlohne: nheit ablehne: 70 den Zweck: man n laſſen würde wolle den Mann hen, der a erkung des gehmen, daß ein ar und zur Ausfü Aichk. Herr Fiſcher nein; nach dem fen; Gebt 9 recht! sloſen⸗Verſammlung. haben ſie ge⸗ fügt: C das Wahl⸗ er hat in der Verſammlung Nach Herrn Liebknecht Theorie mehr, ſondern löſen iſt, gleie jede Ich vermiſſe bei Herrn beabſichtigen, irgendiwie ein⸗ benutzen, Ihre Machtfrage iſt ein großer ar, von den pa 5 6 das Wahlrecht ialismus 0 e auf der Straße iſt äber d ur eine Andere Mach Piſcher die (Hört! hört! rechts.) rung, daß Sie ni al derartige Demonſtrationen da buümal zum Ausdruck zu bringer Zhiſchen der Demonſtration am 25. 3 in in der Nacht, wo der Verk cht geſtört wurde, u Deliguſtration bon Hunderttauſenden nach dem„Vorwärts Hlerſahted der Geſinnung(Gelächter 08.): hier will man gich die Demonſtration auf ungeſetz etwas erzwingen, em Wege nicht erlangen kann, und dort ur eine Ovation für den leitenden Staatsmann.„Den Feind, zen wir am meiſten haſſen, das iſt der Unverſtand der Maſſen“, hben Sie nach dem„Vorwärts“ geſungen. Javohl, der Unber. ſtand der Me das iſt der Feind der bürgerlichen Geſellſchaft, er das Schwert des Geiſtes, das iſt in der Rüſttammer der So⸗ demokratie nicht zu finden.— Ziegelſteine!(Beifall bchts, Gelächter der Herr Fiſcher Demonſtrationen di ie ünter keinen Umſtänden eingreifen. i wohl ſelbſt nicht erwartet. r Sos. er Sboz., hie Zuſage vom Reic anzler verlangt, daß gniert werden, und daß zine ſolche Zuſiche rung hat elbſt der größte Prophet der So⸗ haupten wollen, daß es ſo völlig den Führern der Demonſtration geweſen wäre, daß Militär bereit Wo waren Sie alle denn? Toben und Geheul der Soz.) Parteigewaltiger hat einmal geſagt, daß er im Augenblick der fahr in der erſten Reihe ſtehen föürde. Dieſen Platz hat man ESmal augenſcheinlich den Unbeteiligten überlaſſen. Man ſah ſehr Ele, die nicht da waren.(Stürmiſche Heiterkeit rechts.) Im Das find Erziehungsfragen.(Stadthagen ruft: Sie haben icht den Mut, die Wahrheit zu ſagen.(Großes Gelächter rechts.) Herr Stadtbagen, man braucht nur Ihren Namen zu nennen, um lem, was Sie ſagen, das richtige Licht gegenüber deutſchempfin⸗ uden Menſchen zu geben.(Lebhafte Zuſtimmung rechts. ächter der Soz. Stadthagen ruft:? Sind Sie denn deutſch?) Ich glaube, Sie wollen mich gar noch als Ihren Stammesgenoſſen Leklamnieren.(Allgemeine große Heiterkeit.) Wo es ſich um Hefahren handelte, da waren die preußiſchen J unker umer in der erſten Reihe. Ich empfehle den Herren Sozial⸗ Demokraten, dieſes Beiſpiel nachzuahmen.(Stadthagen ruft: Wenn wir kommen, dann reißen die preußiſchen Junker alle aus! challendes Gielächter.) Herr Ledebour an der einſamen Pappel Heiterkeit) bat jetzt eine Heerſchau üb er d i e Genoſſen dgehalten. Wahrſcheinlich iſt er die Front abgeſchritten, hat eine Ubrache gehalten und auf die hiſtoriſche Bedeutung Augen⸗ lics hingewieſen. Er ſchloß mit einem Hoch auf die Sozialdemo⸗ Alie.(Zubeil ruft: Hoch] Hoch! Große Heiterkeit.) Ich kann ir gut denken, wie Herr Ledebour die Parade abna hm⸗ und wie die Genoſſen nach Art der römiſchen Kohorten vorhei⸗ enn und kriefen: Ave socius superior! Wir grüßen Dich, Ober⸗ enof(Stürmiſche Heiterkeit.) Und was war der Erfolg der ganzen Geſchichte? Ein baar blutige Köpfe und eine ganz Hrenzenloſe Blamage der Sozialdemokratie.(Lebhafte Zuſtim⸗ müng rechts.“ Die Interpellation iſt nichts als ein Rückzugs⸗ fech t. Sie ſoll nur Ihre Gefolaſchaft von der bangen Frage hird die Entrüſtung des deutſchen Volkes Ihre Parkei vom Boden fortfegen.(Stürmiſche Zuſtimmung rechts, tobende Kundgebungen zer Soz. Bebel dringt erregt die Treppe zur Rednertribüne kran und ſchreit ihn wütend an, erregt mit der Fauſt drohend, ein minutenlanger Lärm ſetzt ein, Pfuirufe ertönen, Ledebour : Glende Räuberbande, dazwiſchen hört man Rufe, wie: hüfte! Herunter von der Tribüne! uſw.) Kreth fährt fort: Beſchimpfungen meiner Perſon durch Partejbudiker ihnliches Gelichter iſt mir ganz gleichgültig.(Stür⸗ iſche Kundgebungen der Soz. Stadthagen ruft: Sie fürchten Sie ziehen ſich auf die Polizei zurück.) Herr Stadthagen ſt mir Mukloſigkeit vor, ich broponiere ihm ein Renkontre mit ud verppflichte mich, keine Polizei dazu mitzunehmen.(Große Erkeik.) Ich ſchließe: Wenn es zu Ausſchreitungen kommen daun erwarte ich, daßmit aller Rückſichtsloſig⸗ bon den Behörden eingeſchritten wird. Dann ſollen Sie der äußerſten Linken ſehen, daß man Preußen mit derartigen Araßendemonſtrationen nichk über den Haufen werfen kann. Langanhalkender Beifall. Ziſchen der Soz.) Abg. Graf Hompeſch(Itr.): ßern. Meine politiſchen Freunde halten an der 3in einem Staatsweſen, in dem ie allgemeine Wehrpflicht und die leht, es als ein Widerſpruch Heböfkerung durch das Wahlſyſtem von fungsmäßigen Vertretung ihrer Rechte und Intereſſen au loſſen ſind. Dieſer Widerſpruch muß umſo beinlicher empfun⸗ en kverden, je länger er aufrecht erhalten wird(Sehr richtig! in Zentkrum und links), und ift dem Staatswohl nicht nützlich, fondern ſchädlich. Die Jenkrumsfraktion des Reichstages ſteht fomit unentwegt auf dem Boden des allgemeinen, direkten und Ich kaunn mich ſehr nüchtern Auffaſſung feſt, die allgemeine Schukpflicht, allgemeine Steuerpflicht be⸗ erſcheint, wenn einzelne Teile der ver⸗ einer wirkſamen 1 1 2 E ſtaat Preußen a Zentrum und li Baſſermaun ich daß di wahlrecht des Re n Pe ie einzelſtaatlichen 164 11 ehörte auch de 5 den National 1 di unſeren 8 zureden zureden. einem 1 en, die Einft en die ſüddeutf Einmiſchung P hört!) Preußen billig ſein, Nun zu den Sgeitung“ hat Wa Hier iſt alſo ſe weil bei ſolchen Aufläufen finden pflegt.(Sehr vichtig hiſtoriſch⸗ökonomiſche und Adler⸗Kiel auf wurde, die bewaffnete Sozialdemokratie nicht mal nicht walt haben. Blutvergießen erfolgt ſind, da antwortung, die es Unruhe bei den Soz.) digen des Klaſſenhaſſes Wenn ſich eher zu entſchuldigen. Soz.) Wir bedauern es kief, wenn 1 gekommen ſind. ſtrationen? Sie leſen jetzt ſch daß deswegen dieſem Wege werden Sie Wahlrechtsreform mung bei den Natlib. die Sozialdemokratie. Sogialreform dem Boden Verfaſſungsſtaates. ticht planmäßige Maßregeln des Militärs kann richtig!), werden kann. daß auch in jede katſächliche Unterlage. der Erklärung begonnen, geführt h Herr Fiſe abe, und daß das ſterpräſidenten gefunden. nern ſein. Aber er daß abſolut vichts Erfreulich Ebenſo hat mein Freund ausgeſprochen. nach wie! 2 mit dem greifen Kaiſer von preußiſche ſehen zu wollen. wurde, wiſſer Beziehung den damalige 71 hr iſt nommen? Seit Preuß führt iſt. doch unter allen Umſtänden dats ſecheimen Wahlrechts(Zuruf bei den Sozialdemokraten: (Lebhafte Zuſtimmung, links.) iſt doch bier eine Grundbeding Umen Lebhafter Beifall rechts, Wider Poligei trägt die Verantwortung wundern, wenn die Polizei auch ein Leute kommen ja heute überhaupt nicht mehr aus den Kleidern. da ein einzelner Poliziſt hinreiß iterkeit.) war es reaktionär, aber es entſprach i ein wahres Muſterbeiſpiel dafür, wie hr richtig erkannt, c50 ſolche Maſſenbdemonſtrationen führen 5 ſich Wähler, ſondern auch der ganze großſtädtiſche Jauhagel zu 17 10 getkung“ auf ihren Artikel feſtlegen wo Betrachtung Sogialdemokratie iſt ſich über die Gefahr der tionen vollſtändig im Klaren. Das beweiſen dabei(Heiterkeit)— die N herbeigeführt haben. (Sehr richtig!) gefördert werden mit uünſerer Arbeiterſchaft auf der Kaiſer⸗ und Königstreue un d des (Lebhafter Beifall, Lachen der Soz.) Es handelt ſich hier um eine blanmäßige Organiſation. lizei hätte geradezu unverantwo ſchloſſen, 0 im Zentr wir es ab, jexr 2 1 + 0 E 1+ (Lebhafter Beifall.) Wahlrechtsdemonſtrationen. 3 U 185 RNicht Als ich die„Leipziger Vo Üte, da wurde er als bezeichnet.([Heiterkeit.) Die die vorbereitet hätte. fall bei den Natlib. und rechts.) 8 her hat mit einiger Uebertreibm beck vorgeworfen, er habe Erfreuliches Wahlrecht wird Ihnen ja allen hinrei es gehört eine ungeheure Willenskraft dazu, ſeine Mängel nicht i 1849, als es oltrohiert doch immerhin in ge⸗ Schon ergie die n Verhältniſſen. En ung. (Sehr wahr! lin ein ird ſpäter i lur im Namen der Re ) deba ete aten werden. ndirekte Revolutionen entf welchen Ge i˖ nur ſozialdemokratiſch Straßendemonſtra⸗ 155 Re dem Preußentage, o offen ausgeſprochen Rebolution ſei ſolange Blödſinn, als die in der Lage ſei, zu ſiegen. Die Führer wiſſen ſelbſt, daß, wenn ſie auch dabei ſind— ſie waren ja dies⸗ taſſen nicht mehr in der Ge⸗ Wenn bei dieſen Straßenaufläufen Unruhen und un tragen eben diefenigen die Ver⸗ (Sehr richtig! rechts, Diejenigen, die durch das fortgeſetzte Pre⸗ die Menge in eine Siedehitze bringen. ruch der Sog. und Rufe: Die Wie können Sie ſich darüber mal die Geduld verliert. Die en läßt, ſo iſt das viel (Sehr richtig! rechts Widerſpruch bei den Unſchuldige dabei zu Schat Was ſind denn nun die Folgen dieſer jon in den konſervativen Zeitungen, die Ausſichten ein We ie! ichten es Vereins⸗ und Verſammlungs⸗ rechtes ſich erheblich verſchlechtert haben. (Lachen der Soz.) auch die Ausſichten auf eine preußiſche zweifellos nicht verbeſſern.(Lebhafte Zuſtim⸗ und rechts, Lachen der Soz.) alte Sache; der größte Feind einer energiſchen Sozialpolitik iſt Am leichteſten wird die rtlich gehandelt, wenn ſie dagegen (Lebhafter Bei⸗ Auch die Konſignation dens M zu ſolchen Vorbereitungen gehören. iſt die humanſte Ma ßregel, die man ſich denken kann(Sehr da dadurch ein eventueller Ausbruch im Keime erſtickt 80 Mit der Erklärung des Reichsfanzlers ſind wir durchaus einverſtanden, und ich kann nur den W d Zukunft mit aller En halten wird.(Stürmiſcher Beifall.) unſch ausſprechen, Ordnung aufrecht er⸗ e Träger(freiſ. Vp.): Ma will Unterſchiede unter uns konſtruieren in bezug auf größere und geringere Entſchiedenheit in der Vertretung unſerer Forderungen. Allen dieſen Verſuchen f Fiſchbeck hat ſeine daß er alles unterſchreibe was ich aus⸗ von der ganzen Fraktion geteilt werde. ig meinem Freunde Fiſch⸗ in der Erklärung des Mini⸗ f Das iſt nicht vichtig. ſagt, wenn man Erfreuliches ſuche, ſo könnte es vielleicht der Unter⸗ ſchied zwiſchen dem Miniſterpräſidenten und den konſervatiben Red⸗ hat im ganzen ſein Urteil damit abgeſchloſſen, hes in der ganzen Affäre zu finden ſei. Wiemer in ſeiner breußiſchen Etatsrede vollkommen ſeine Mißbilligung der Erklärung des Reichskanzlers Ich kann alſo nochmals perſichern, daß wir alle or ohne Unterſchied für die Einführung des Reichstags⸗ wahlrechts in Preußen eintreten, weil wir Red Fi der Meinung ſind, daß dieſes Wablſhſtem das einzig gerechte iſt(Beifall), und weil wir Oeſterreich, der in ſeinem viel kompli⸗ zierteren Staate das allgemeine Wahlrecht einführte, meinen, daß es unbermeidlich und unaufſchiebhar iſt.(Beifall Iinks.) Das end bekannt ſein; Se bollſtändige Umwälzung der Verhälkniſſe eingetreter hr iſt das Wahlrecht nach der plutokratiſchen Seite aus und das in Verbindung mit einer längſt veralteten Wahlkreisein⸗ teilung, die eine Verſchiebung unter den Wählern hervorgebracht hat, die jeder Beſchreibung ſpottet kommt noch etwas anderes, und hierin nähern k 0 ändigkeit dieſes hohen Hauſes. Seit wann haben denn die Klagen, die Beſtrebungen gegen das preußiſche Wahlſhſtem an Beſtandteil Deutſchen Reichs geworden und ſeitdem land ein anderes, geradezu entgegengeſetztes Wahlſyſtem Es geht doch nicht an, daß die Fundamente der einzel⸗ nen Teile und das Ganze völlig verſchieden ſind. links.) Und zu den Fundamenten eines Verfaſſungs 0 in erſter Reihe mit das Die Homogenität, die Gleic das Die klärt, was ſich jetzt in Preußen boll uns der (Sehr richtig! un achtet ſen Wahlrecht der c 05 Faktore A— Ber Arecht imen laut choben, da „Leipziger den. ahren können, — den von Zubeil Demon⸗ Auf Es iſt eine Die Po⸗ Es u fehlt e damals mit ſchbeck hat ge⸗ itdem iſt eine 1: Mehr und eſtaltet Aber Stärke zuge. de ſch⸗ einge⸗ 3 in Deut ſtaates gehört Wahlrecht. Wie häufig erleben wir es 'iBe nicht in demt Si rer Landtag gehörter einem D Eeihe; da tgegenkommen nicht, daß wir g unſere Anfrage en zu dür⸗ aubten M glaubten wi HBe tigten E rs weit zurück. Muſter der itlich, verheißung volle Perſſ bvon allem nicht d Rede! N(Große Heiter⸗ keit.) ibt es ja Leute, di ihre Hoffn glhphen he haben ſich überzeuge ausrichten können. Wahlrechts, mit d ungen ni ndoktern. Regierung ſich angebl 8 geſchloſſen f werden. Wahlrecht pricht dem ulſchen Mannesmut; aber wo der 5 Mannesmut auf! en, dem anfängt, mmung links Der Reichskanzler hat hier das Wahlgeheimnis mehr ge nehmen, daß er als Miniſterpräf hat. Aber das Bedenklichſte iſt ſeine Er des Reichstagswahlrechts auf Preußen dem Staats wohl nicht entſpricht. Die Fnterpellanten haben ſehr richtig den Punkt heraus⸗ gefunden, an welchem einzuhaken iſt. Es muß doch da eine Diver⸗ genz in ſeinen Anſchauungen hüben und drüben ſein; und wenn man ſo weit gehen will, wie der Interpellant— ich gehe nicht ſo weit— ſo könnte man allerdings in dieſer E klärung eine Gefährdung des Reichstagswahlrechts erblicken. Ich bin der Meinung, daß vorläufic dem Reichs agswahlrecht irgend eine Gefahr nicht droht, denn alle Parteien, auch diejenigen, die bisher Vorhehalte machen, haben immer erklärt, daß an die Abſchaffung des allgemeinen Wahlrechts im Reichstag kein Menſch denkt. Aber das erhalten des Reichskanzlers in Preußen muß doch außerordentlich befremden. Erkläret mir Graf Oerindur, dieſen Zwieſpalt der Ratur! Man ſagt, Deutſchland hat die allgemeine Wehr⸗ pflicht; aber der Preuße unterliegt doch als Deutſcher dieſer auch. Man ſpricht von den indirekten Steuern, aber es ſind doch nicht zwei verſchiedene Klaſſen in der Beyölkerung in Preußen und in Deutſchland. Trotz des Verhaltens des Miniſter⸗ präſidenten werden wir an unſerer FJorderung feſthalten. Ja, ſagt man, aber die Sozialdemokratie, die würde in den Landtag kommen. Das iſt kein Grund; im Gegenteil iſt es illo hal und unklug, eine große Partei gewaltſam von der Volksvertretung auszuſchließen. (Zuſtimmung links.) Abſicht und Zweck der Parlamente und der Wahlen iſt es doch, der Regierung ein möglichſt genaues Bild von den im Lande herrſchenden Zuſtänden und Strömungen zu geben(Sehr richtig) und ſobald eine große Partei darin fehlt, iſt das Bild unvollſtändig. Aus der gemeinſamen Arbeit entſteht ja auch ſchließlich die Mit⸗ Berantwortung. Es iſt jedenfalls nützlicher, den Herren die Tür zum Parlament zu öffnen, als ſie ihnen⸗bor der Naſe zuzu⸗ machen und ſie draußen auf der Slraße demonſtrieren zu laſſen. Auch ich bin ein Gegüer dieſer Demonſtratiouen. Als im Februar 1905 Herr Bernſtein ſie als ein wirkſemes und er⸗ kaubtes Mittel bezeichnete, erwiderte ich ihm: die ganze Frage iſt keine Prinzipien⸗, ſondern eine Platzfrage. Sie wollen doch, meine Herren Sozialdemokraten, nicht demonſtrieren, ſondern Sie wollen das Sie wollen doch ſo viel wie möglich werben. Aber dies iſt ein Mitfel, Anhämger zu ver⸗ ſcheuchen.(Lebhafte Zuſtimmung.) Derartige große Fragen ſind überhaupt keine Perſonen⸗ fragen.(Sebr richtig!) Ihre Löſung hängt nicht bon einzelnen Perſonen ab, ſondern bon dem geſamten Willen des Volkes und den Verhältniſſen, und es gibt Verhältniſſe, die mächtiger ſind als Perſonen. Ich hoffe, daß die Zeit nicht mehr fern iſt, wo die Re⸗ gierungen— auch die preußiſche— in der Gewährung des all⸗ gemeinen Wahlrechts ein wirkſames, bvielleicht zur Befeſtigung ihrer Herr⸗ das beſte Miktel (Lebhafter Beifall links.) ſchaft erblicken werden. Abg. Erbprinz zu Holenlohe⸗Laugenburg(Rp.): Meine politi⸗ ſchen Freunde lehnen es auch ab, materiell auf die Interpellation der 2 ein Geſetz proklamiert, durch welches hützt wird; ich kann doch nicht an⸗ dent guf dieſe Anſchauung verzichtet 9 ärung, daß die Uebertragung nur Wahlrecht doch einführen. Anhänger für das Wahlrecht einzuqehen. Wir tun es nicht deshalb, weil wir eiwa das preußiſche Wahlſyſtem für ein vollkommenes, nicht ver⸗ beſſerungsbedürftiges erachten. Wir tun es auch nicht aus politiſchen Opportunitätsgründen, ſondern lediglich, weil wir der. Ueberzeugung ſind, daß ein Ein griff des Reichs in weſentliche innere Zuſtände der Einzelſtaaten ſeine ſchwerwiegenden Bedenken hat. Im porliegenden Falle kann man nicht davon reden, daß dieſer Zuſtändigkeitseinwand ein Ver⸗ legenheitseinwand ſei. Ich glaube, daß die Inſtitutionen, auf welchen unſere deutſche Reichsverfaſſung beruht, noch von viel zu großer Bedeutung ſind, als daß wir die Zuſtändigkeit hier ganz außer acht laſſen dürfen.(Sehr richtig! rechts) Ich ver⸗ trete hier im Reichstag das Her gogtum Koburg⸗Got h a. Was würden aber wohl meine Landsleute ſagen, wenn hier eine große Partei in lebhafter Weiſe in Koburg und Gotha das preußiſche Dreiklaſſenwahlſyſtem einzu⸗ führen.(Sehr richtig! rechts und Lachen bei den Soz.) Der preußiſche Staat iſt auch wohl ſelbſt in der Lage, für ſich zu ſorgen. Als das bayeriſche Wahlrecht hier einmal zur Sprache kam, hat der baheriſche Bundesratsbevollmächtigte unter allſeitigem Beifall des Hauſes ſich hier in ſehr energiſcher Weiſe dagegen verwahrt, daß Verfaſſungsinſtitutionen Baherns angegriffen werden ſollten. Was Bayern recht iſt, iſt Preußen billig(Bravo! rechts.) Die Straßendemonſtrationen ſind zu dem Zwecke organi⸗ ſiert worden, die Mitglieder einer Volksvertretung dafür agitieren wollte, bei Ausübung ihres Mandats einzuſchüchtern und 3u beeinfluſſen. In dieſer Frage ſollten darum die Volks⸗ bertretungen ſich dahin ſolidariſch erklären, daß einer Volksvertretung derartige Demonſtrationen nicht imponieren. Die Demonſtrationen haben eher zu einem Zuſammeunſchluß des Bürgertums als zu einer Einſchüchterung geführt. Sie ſind deshalb eines große Torheit, aber auch geradezu ein Unrecht denen gegenübher, die man verleitet hat, daxan teilzunehmen. Unſere Sicherheitsorgane haben ſich trotz der großen Anſtrengungen muſterhaft benommen(lebhafte Zuſtimmungh, ſodaß wir ihnen Dank ſchuldig ſind lerneuter Beifall). Noch ſind wir nicht zu ſolchen Verhältniſſen gekommen, daß die Politik durch Straßendemonſtrationen gemacht wird. Einen ſolchen Zuſtand wünſcht auch kein gehildeter Mann in Deutſchland. Und wenn dem ſofort energiſch ein Riegel vorgeſchoben wird, können wir unſern Behörden nür von ganzem Herzen danken.(Lebhafter Beifall rech Abg. Kölle(wirtſch. Bgg.): Die wirtſchaftliche Vereinigung iſt der Meinung, daß derartige Interpellationen, die auf keinem Rechts boden ſtehen, im Gegenteil direkt gegen die Rechtsordnung ver⸗ ſtoßen, geeignet ſind, das Anſehen des Reichstages zu Untergraben.(Lärm der Soz) Gerade Sie(zu den Soz.) milßten beſonders darauf bedacht ſeiſt, daß dasjenige Parlament, welches aus den allgemeinen deutſchen Wahlen bervoraegangen iſt auck „Manneim, den 2 8⸗. Januar 1908. General⸗Anzeiger.(Mittagblatt! 9. Seite. das höchſte Anſehen beim Volk genießt. Ich war erſtaunt, als ich die Interpellation zu Geſicht bekam; ich hielt die ganze Angelegenheit für einenverfrühtenͤKarnevals⸗ ſcherz! ſehr ernſt konnte man die Sache nicht nehmen. Es iſt unerhört, wenn Leute, die unausgeſetzt für das Recht eintreten, ſich hier in einer ſolchen Weiſe aufſpielen. Wir ſtehen genau anf dem Standpunkt des Reichskanzlers, wir werden von dem Rechtsſtandpunkt in keiner Weiſe abweichen. Wir Mit⸗ glieder des Reichstags. her Redner ſtockt, er verläßt, begleitet dom Gelächter der Sozialdemokraten, aber offenſichtlich von einem Unwohlſein befallen, die Tribüne.) Abg. Schrader(frſ. Vgg.): Ich halte die Frage der Kompeienz zwiſchen Reich und Einzelſtaaten nicht für ſo ſchwer, wie ſie offen⸗ bar dem Vorredner geworden iſt.(Heiterkeit.) Sie iſt außer⸗ ordentlich einfach. Wir faſſen hier doch keinen Be⸗ ſchluß, wir beſprechen eine Angelegenbeit. die zweifellos für das Deutſche Reich von großer Wichtigkeit iſt. Es kann für das Reſch nicht gleichgültig ſein, welches Wahlrecht in Preußen ausgeübt wird. Ich kann in dieſer Beziehung denſelben Gefühlen Ausdruck geben, die der Abg. Träger hier vorgebracht hat. Die preußiſche Regierung iſt ſeinerzeit ſelbſt dafür eingetreten, daß das allgemeine gleiche Wahlrecht dem Reiche gegeben würde, weil ſie wollte, daß das deutſche Volk vorwärts kommt. Bismarck ſagte ſich, wenn wir etwas erreichen wollen, dann müſſen wir dem deutſchen Volke das allgemeine Wahlrecht geben. Seit dem Erlaß des jetzigen preußiſchen Wahlrechts ſind nun lange Jahre vergangen. Das preußiſche Volk hat eine große Entwicklung genommen. Es gibt heute in den unteren Klaſſen Männer, die mindeſtens ebenſo viel politiſches Verſtandnis beſitzen, wie die der erſten Klaſſe. Die Beamtenklaſſe wächſt ſtändig, ſie iſt aber noch nicht in der Lage, ihre Meinung in geordneter Weiſe zur Geltung zu bringen. Es liegt im Intereſſe des Staates, daß wir dazu übergehen, ein Wahlrecht zu beſeitigen, das einen großen Teil unſerer Bepölkerung entrechtet. Der preußiſche Miniſterpräſident iſt zu gleicher Zeit deutſcher Reichskanzler und der Vizepräſident im preußiſchen Meiniſterium Staatſekretär. Preußen übt alfo eine entſcheidende Einwirkung auf die Regierung im deutſchen Reiche aus. Ein preußi⸗ ſches Miniſterium, das aber mit dem Abgeordnetenhauſe nicht leben kann, iſt unmöglich, wenigſtens ſchon nach kurzer Zeit. Wir im Reiche ſind alſo abhängig von einem Miniſterium, das wieder vom preußiſchen Abgeordnekenhaufe abhängig iſt, das in ſehr vielen Fällen auf einem ganz anderen Standpunkte ſteht als wir, und das die Intereſſen Priußens verficht und nicht die des Reiches. Als Deutſche und als Preußen haben wir aber ein lebhaftes Intereſſe daran, daß im preußiſchen Miniſterium nicht zweil Seelen wohnen, von denen die preußiſche immer die Oberhand hat.(Beifall links.) Auch Bismarck hat oft erklärt, daß er als Reichskanzler in Preußen garnichts zu ſagen habe. Wir haben ein Intereſſe daran, daß zwiſchen dieſen beiden Richtungen Klarheit geſchaffen wird. Wenn das Abgeordnetenhaus, das auf das preußiſche Miniſterium einwirlt, in derſelben Weiſe zuſammengeſetzt wird, wie der Reichs⸗ tag, dann iſt es möglich, daß beide ungefähr auf demſelben Stand⸗ punkt ſtehen, ſonſt nicht. Es handelt ſich bei der ganzen Frage nicht nur um das Wahlrecht, ſondern umeine Kulturfrage. Wir ſollten nicht nur der Sogialdemokratie die Agitation dafür überlaſſen. Der Reichskanzler ſollte ſich ernſtlich die Frage über⸗ legen, ob es geht, die bisherigen Zuſtände aufrecht zu erhalten. Es wöre ſeine Aufgabe geweſen, zu erklären, daß er jetzt von der Notwendigkeit der Einführung des Reichstagswahlrechts noch nicht Uberzeugt iſt, daß er aber in xuhiger Arbeit daran gehen wolle, allmählich das beſtehende preußiſche Wahlrecht zu ändern. Das wäre ein Fortſchritt geweſen, und den Parteien wäre es überlaſſen geblieben, weiter für die Frage zu agitieren und für weitere Ver⸗ Heſſerung zu ſorgen. Es iſt Pflicht der Parteien, dafür zu ar⸗ beiten, daß die Frage des Wahlrechts in gang Deutſchland erörtert wird, damit wir vorwärts komm Distherien Zuſtämde fin! Auf die Dauer nicht zu. beſſer, welm die Regierung Freiwillig giht, as a immer Lach nicht verweigern kann. Das Vertranen zu der Politil des Reichskanzlers iſt in weiten Kreiſen des Vaterlandes durch ſein Berhalten in der Wahlrechts⸗ frage erſchüttert worden. Auch in unſerer Varſtandsſitzung wurde angeregt, in der ſchärfſten Weiſe gegen den Reichskanzler aufzu⸗ tretlen. Es waren ruhige, verſtändige Männer, die das verlangt aben. Die große Viubrgen war gegen ihn, und es wurde er⸗ ärt, daß es anders werden müſſſe, daß wir ſonſt kein Vertrauen zu ihm haben können.(Hört, hört!) Was die Straßendemon⸗ Aa anlangt, ſo glaube ich, daß niemand, auch die Sozial⸗ emokraten nicht, daran glauben, daß ſie damit einen Umſturz im Volke herbeiführen werden. Auch in anderen Ländern ſoll durch dieſe Demonſtrationen nur gezeigt werden, daß ein Teil der Be⸗ völkerung für gewiſſe Dinge ein hohes Intereſſe hat. Die Polizei hätte vielleicht auch mit etwas mehr Ruhe den Demon⸗ ſtrationen zuſehen ſollen.(Sehr richtig! links.) Nützlich ſind Demonſtrationen nicht, da unſere Polizei leider noch nicht auf dem Standpunkte anderer Länder ſteht, wo man gegen ruhige Demon⸗ ſtrationen nicht weiter einſchreitet. Darum bin ich ganz damit einverſtanden, wenn man vor ſolchen Demonſtrationen warnt, namentlich jetzt in der Zeit der großen Zahl der Arbeitsloſen. Ich will mit dem Wunſche ſchließen, daß das Wahlrecht in Preußen, deſſen Aenderung auch die Nationalliberalen, wenn auch nicht ganz in unſerem Sinne, fordern, doch über kurz oder langeine Berbeſſerung erfährt.(Lebhafter Beifall links.) Zur Geſchäftsordnung bemerkt Abg. Liebermann von Sonnen⸗ berg(Wirtſch. Bgg.): Ich habe Ihnen mitzuteilen, daß d 3 r lege Kölle an einem Herzleiden erkrankt und mit dem Kranken⸗ korbe des Hauſes nach Hauſe gefahren worden iſt. Danach wird wohl der Kollege Schrader ſeine den Kollegen Kölle verletzende Aeußerung richtig ſtellen. Er kann ſich bei ſeinem Kollegen Dr. Mugdan, auf deſſen ärztliche Anordnung der Kranke nach Hauſe gefahren worden iſt, erkundigen. Zur Sache habe ich das Wort nicht ergriffen, weil wohl die wenigen Worte des Abg. Kölle ge⸗ nügen dürften. Abg. Schrader(freiſ. Vgg.) zur Geſchäftsordnung: Ich habe ſelbſtberſtändlich nicht gewußt, daß der Abg. Kölle erkrankt war. Sonſt würde ich den leichten Scherz nicht gemacht haben. Abg. von Payer(Südd. Vp.): Ich ſchließe mich! Wunſche an, daß Herr Kollege Kölle ſich recht bald v r erholen möge.(Lebh. allgemeiner Beifall.) Durch die rung des Reichskanzlers iſt gang unverkennbar die öffent in Süddeutſchland in eine ganz außerordentliche raten.(Lebhafte Zuſtimmung lir Ja, in ei nd di Wir Süd⸗ all Jahren liebge⸗ wonnen und haben die Erfahr ch gut mit ihm regieren läßt.(Hört! Hört! links.) Es hat überall gut funk⸗ tioniert und hat nirgends auf Abwege geführt. Darum iſt es durch⸗ tzt worden.(Hört aus begreiflich, daß ſich in Süddeutſchland eine große Entrüſtung über die geradezu deſpektierliche Behandlung dieſes Wahlrechts durch die preußiſche Regierung erhoben hat.(Stürmiſcher Bei⸗ fall Iinks.) Wir empfinden das, nachdem wir unſer Wahlrecht ſo lange haben, als einen bitteren Hohn und fragen uns, ob wir denn leichtfertig oder gewiſſenlos bei Einführung des allgemeinen Wahlrechts gehandelt haben.(Lebhafter Beifall links.) So hätten die preußiſche Regierung und der Reichskanzler nicht reden ſollen, ſchon deswegen nicht, weil es ſo klingt, als ob man ver⸗ ſteckt ein Verdikt über das Reichstagswahlrecht hat ausſprechen wollen.(Lebhafte Zuſtimmung links.) Und erſt gar die Ab⸗ lehnung der geheimen Wahl! Das wird bei uns als ein Stück politiſcher Moral betrachtet.(Sehr gut! links.) Die beliebte Einrede, daß es ſich hierbei nur um preußiſche Fragen handle, verfängt bei uns nicht. Wir müßten doch blind ſein, wenn wir nicht den Zuſtand der Dinge, die Abhängigkeit der Reichspolitik von der preußiſchen Politik erkennen würden.(Sehr richtig! links.) Und wir verlangen, auch hierbei unſere Meinung aus⸗ ſprechen zu dürfen. Man hätte ſich doch viel mehr mit dem Doppelſpiel des Miniſterpräfidenten und Reichskanzlers befaſſen müſſen, das je nach Belieben zum Nutzen der gegenwärtigen Tages⸗ politik die eine Volksvertretung gegen die andere ausſpielt.(Sehr richtig! rechts.) Das Intereſſe der Süddeutſchen für die preußiſche Wahlrechtsfrage wird nicht eher erlöſchen, als das preußiſche Wahl⸗ recht in eine gewiſſe Gleichmäßigkeit mit den anderen deutſchen Einzelſtagten gebracht wird. Die Exklärung der preußiſchen Re⸗ gierung hat aber ein Gutes gehabt. Sie hat wie ein Blitz die ganzge Situation erleuchtet. Wenn ich mir vorſtelle, daß der Reichs⸗ kanzler geſagt hätte: O ja, ja, ſa— das werden wir ſchon machen (große Heiterkeit), dann hätten ſich unſere gutmütigen Mit⸗ bürger in Preußen wieder einmal beſchwichtigen laſſen.(Heiter⸗ keit und ſehr richtig!) Die Preußen ſind in dieſer Frage viel zu ſpät aufgeſtanden und haben ſetzt wirklich keine Zeit mehr zu ber⸗ lieren.(Lebh. Beifall links.) Es iſt erfreulich, daß jetzt in Preußen mobil gemacht werden ſoll. Aber als nicht förderlich kann ich es anſehen, wenn der von unſerer Fraktionsgemeinſchaft eingeſetzte Ausſchuß zur Leitung des Wahlrechtskampfes von aldemokranie baſchimpft Wird. SEuhr richtig! bei en.) Aach wollen mir die Demoft⸗ ſtrationen als den Ytkame, ernd nicht erſchei Sie werden viele Leute, die den guten Willen gehabt Wahlrechtefrage eee die gewaltſamen Mitt geſchreckt haben.(Sehr richtig!) In unſeren gegenwärtigen Ver. hältniſſen ſind derartige Straßenaufzüge nichk notwendig⸗ Arbeit in den Vereinen und Verſammlüngen iſt ein beſſeres und nachhaltigeres Mittel, um Aufklärung in die Maſſen zu bringen, als derartige Peranſtaltungen, bei denen man doch iminer mit einer gewiſſen Gefahr rechnen muß. So klug und ſo mächtig iſt auch die ſozialdemokratiſche Parteileitung in Berlin nicht, daß ſie die⸗ jenigen Elemente gurückhalten könnte, die ſich bei derartigen Veranſtaltungen nicht um idealer politiſcher Forde⸗ rungen willen, ſondern aus ganz anderen Gründen hervordrängen. Was geſchieht, wenn dieſe aus ihren Schlupfwinkeln hervorkommen, oder wenn andere Zwiſchenfälle eintreten, z. B. polizeiliche Miß⸗ griffe, mit denen doch gerade Sie, meine Herren Sozialdemokraten, bei Ihrer Auffaſſung von der Tätigkeit der poli 1 Polizei rech⸗ nen müſſen.(Sehr gut!) Ich kann den Eindruck nicht loswerden: Wer derartige Dinge arrangiert, der übernimmt eine ganz außer⸗ ordentlich große Verantwortlichkeit gegenüber denjenigen, die er aufwiegelt, gegenüber den Beamten, die darunter zu leiden haben; gegenüder vielen Unbeteiligten, die ohne Verſchulden in die Sache hineinkommen und auch dem ganzen Gemeinweſen gegenüber, das Anſpruch darauf hat, in ſeiner Ruhe nicht weiter als notwendig geſtärt zu werden. Die Sozialdemokratie wünſcht von uns einen Tadel der Konſignierung des Militärs. Man ſoll nicht mit dem Teufel ſpielen, oder ſich nachher nicht beklagen.(Lebhafte Zuſtim⸗ Die Und nun nockh zwei Worte zur Situation. Der Reichs⸗ kanzler hat einen böſen Tag gehabt, als er die un⸗ glückliche Erklärung in ihrem unglücklichen Wortlaut im preußiſchen Abgeordnetenhauſe abgabdz. Gewiß hat er niemals einen Wechſel auf ein liberales preußiſches Wahlrecht ausgeſtellt; aber er hat doch durch ſeine allgemeinen Erklärungen und ſeine Stellung gegenüber den liberalen Forderungen überhaupt jeden⸗ falls das bewirkt, daß die Leute wenigſtens das erwartet haben, was auch ohne jede Erklärung ſeinerſeſts ganz einfach um normalen Gange einer jeden fortſchrittlichen Eutwicklung in Preußen ohnedies nicht mehr länger hätte ausbleiben können, nämlich die Konzedierung der geheimen Abſtimmung. auch der Bevölkerung vorenthielt, war ein Fehler, der in den weiteſten Kreiſen, ſoweit ich die Dinge verfolgen kann, das, was er an Vertrauen in der letzten Zeit ge⸗ wonnen hat, vielfach direkt ins Gegenteil der⸗ kehrt hat.(Hört, hört!) Wollten wir in der deutſchen Volksparkei den Anregu n folgen, die in dieſer Richtung an uns in der le jerangetreten ſind(Hört, hörth, ſo müßten wir mit einem ſationellen Akt uns wieder der rein grundfätzlichen Oppoſition zuwenden Hört! hört!) s lehnen wir ab; wir wiſſen, welche Schattenſeiten mit einer derartigen oppoſitjonellen Stellung verbunden ſind.(Heiterkeit.) Wir lehnen es ab, das Gegenteil derfenigen Po⸗ litik von nun an zu treiben, die wir aus guten Gründen ein ganzes Jahr geführt haben.(Gelächter der Soz.) Allerdings, das habe ich zu erklären, daß unſer Intereſſe an der Weiterführung der Politikl ein ganz kleines geworden iſt.(Hört! Daß er „ Hört!) Wir werden das, was wir aus dieſer Erklärung gelernt haben, bei jeder einzelnen Eutſcheidung der nächſten Zekt in die Waagſchale zu legen haben.(Lebhafter Beifall links.) Abg. Korfanty(Pole): Diejenigen gemeine gleiche Wahlrecht kämpfen, werden u finden.(Beifall.) Parteien, die für das all⸗ 2E 8 1 , ſtets Abg. Zimmermaun(Reformp.)? Wir ſtehen auf dem Boden des Reichstagswahlrechts und bedauern den ablehnenden Standpunkt der preußiſchen Regierung. Die Straßendemonſtrationen ſind etne Nachahmung der ruſſiſchen Szenen. Auch in Sachſen baben wir ſolche gehabt. In Dresden ſaßen aber während der Demonſtration die ſozialdemokratiſchen Führer bei einem fröhlichen Umtrunk.(Lärm der Soz) Wenn das die berufenen Vertreter der gleichen und geheimen Wahl ſind, daun wundert man ſich nicht, daß die Regierung dagegen iſt. Zwiſchen der Sozialdemokratie und den Demonſtranten beſteht der engſte Zuſammenhang. Im Intereſſe der Ordnung müſſen wir uns aber gegen ſolche Zwiſchenfälle ſchützen. Es bleibt aber immer richtig, daß für den ſozialen Fortſchrikt und für die politiſche Freiheit die Sozialdemokratie der ſchlimmſte und gefährlichſte Feind iſt(Beifall), Abg. Wetterls(Itr.⸗Elſäſſer): Die Sozialdemokraten haben hier wie bei der Knappſchaftsinterpellation den Fehler gemacht, daß ſte ſich nicht auf Elſaß⸗Lothringen bezogen haben. Hätten ſie das getan, dann hätte der Reichskanzler keinen Vorwand gehabt, ſich der Beantwortung der Interpellationen zu entziohen. Elſaß⸗Lothringen iſt nämlich der Reichstag iu allen Sachen ſtändig. Den Sozialdemokraten gebe ich daher unentgeltlich das Rezept, jedesmal an elſaß⸗lothringiſche Angelegenheiten zuerſt il denken.(Heiterleit.) Ein Vertagungsantrag wird hierauf angenommen. Perſönlich beſireitet Abg. Fiſchbeck(fr. Vp.) dem Abg. Fiſcher gegenüher, daß er materiell etwas Erfteuliches an der Erklärung des Miniſterpräſidenten im Landtag gefunden und dafſ ihm den Dank abgeſtattet zu haben. Wenn der Abg. Fiſcher das behauptet, ſo muß ich annohmen, daß er entweder aus Quellen geſchöpft hat, die dawußt in dief Dingen ein? Ilfchüng bezängen haben, oder daß, wenn er meint, er Haße meine Rede geleſen, er etwas unwahres bier vorgehracht hat; og das ſubjektiv oder objeltiv unwahr iſt, überlaſſe ich (Beifall.) Abg. Fiſcher(Soz.) bozieht ſich auf den„Tag“!, Abg. Fiſchbeckelfreiſ. Gp. erllärt es für eine grohe Fahr käßfigtelt, daß Fiſcher ſich nicht amtliches Materigl baſor habe. Er habe an der Erklärung Bülotws abſolut nichts Erfreuſſche gefunden. Erfreulich ſei nur geſpeſen, daß der preußiſche Mis präſident ſeit 50 Jahren ſich endlich einmal materiell mit der We rechtsfrage beſchäftigt habe. Wenn Fiſcher weiter bei ſeiner B ſchuldigung bleibe, ſo miſſe er ihm die Abſicht uUnterſchieben, be wußt die Unwahrheit zu ſagen. Anent Ohnen. Präſident Graf Stolberg ſchlägt für Donnerstag 1 Uhe folgende Tagesordnung vor: Scheckgeſetz, Mafe ſtäts⸗ beleidigungen, Hafkung des Tierhalter; Abg. Singer geben, auf die viel Fortſetzung der Be auf die morgige Die Meh Präſidenten. den Sozialdemokraten einigung Pötthoff, Do iffe zu autwor der Inter A des G 0 dnung des nen neben gen Ber. Ar An er Kol⸗ mung und Hört! hört!) DN DDDD 3 Zwangs⸗perſteigerung. Freitag, 24. Januar 1908, werdei in Mannheim im Pand⸗ lokal& 4, 5 gegen bare Zahlung Vollſtteckungswege öſſentlich i vexſleigern: 6 1 Piauo und Möbel aller Art. e en herner nachmittags 3 Uhr nis, daß am an Oit und Stelle mii Zuſa n⸗ menkunft am Bauplatz Lenau⸗ ſtraße Nri. 6 f67. 131 Stück zugerüſtete Hauneine für ſchme, 25 große Gerüſmänder 1 Partie Gerüſt⸗ und Bauholz und 1 Parne Geründielen. Die Berpeigerung findel vor⸗ ausſichtlich beniumt ſtatt. Sommer, Ger ſchtsvo zieher. eeeeeeee. eeeeeee cetede eeeeeeee e, Kopf 95 1 In Körbon van 18 Stück der Korh Feuerwehr⸗ ingcher Manunheim, nachmittags 2 Uhr Denaktiven ſecwie paſſiven Metgledern Sonntag, den 26. ds. 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Narlen für Einzuführende find bei den Kameraden: C. Ulmrich, 18. Querſtraße 25, Oskax Reſch, 4 T. Huen, Beilſtr. 1, W. Schwarz, D7, 20, Otto Scheuermann, G3. 11, Karl Wunſch, P 3, 21, Adam Kraut, 8 2, 23, Paul Woll⸗ mann, Rheinhäuſerſtr. 12, Auguſt Böning. Gontardſtr. 34, erhültlich. Kartenausgabeſchluß Donnerstag, 30. Januar er. Reklame-Schriften u. Firmen-Schilder billigſt bei 57030 9 H. Seebacher, Maler 5 4, 15, part. L e Friſche Holl. 4 Schellſiſche —9 Heirat. 2 Fil., Ende der 2 er., ſch aus gut. Fan, ſein g Wit 10000 Mk. VBei ni⸗ ichöner„wunſchen zwe päterer Heirat Herren mil tadeg Nuf(am ſtebſten Beannten iſt Stell.) keunen ulernen Nureruſ⸗ r. Unt. Nr. 570g8 a Erich bildet D an ihrer Seit Cabljau gew. Stockſiſche Odenw. Waddhaſen Hahnen, hühner Poularden, Capaunen 2 empfiehlt 57030 6 Lons Lochert 9 8. ,%— am Markt Sweckl, Verit, e ee Heirat. Mitte d 20er, u bittet —7 tehr) u. ſchöttere „tedie Bekanſtſ eſſeren Heirn weizs dem Caſino gegenäber, 5 Streugſte D Skretioil, e 3 10. 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Kaff, chericht. 3. Wahl des Vorſtandes und der Neviſoten, 4. Vortrag des Herrn Stadtrats De. Weill in Karls⸗ ruhe über„Der neueſte Kurs des Fürſten Bülow und der entſchiedene Liberallsmus“, Die Mitglieder des Vereins werden hierzu höflichſt ein⸗ geladen. 2 Vorsbamnc 12 Relt. Frleürſcksbau e Mütgealeder Jlttagsiarg 255 in Abomenen J 8 Abents Seamm 20 öJ, 5l. 78 pfg I. Biers. Ungenehmer Hufenthalt. Naturreine Weine. 7 5686 10 fannbelmer Privat- Delsctlv⸗ Austſtut 10 15 Adolf Maier, Polizelbeamter u. 155 99 Jelepùon 05. Maunkeint 2 4. besorgt f gewissenhatt und diskret Ermittelungen Uber Vermögens- u. Famlllenverhültnisse und Voxleben, söwie Eu- erschungen nüch Beweismaterlal in Friminal- u. Ciwuprozessen Heinlichie geobaclitungen tud Lebermagliungen. Sbegiale Beschaffung von Becocismaferial in AheSd eidungs: und Allintentationsprobessen. 72473 Veibindungen mit allen Plätzen Welt. Strengste Diskretion. Tanz-Institut J. Schröder. 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Aufforderung zum 5 Weber ür Orel riogesetzt von F. Welng Artllel) 6. ettmusikk aus Rosamunde Schubert olon een III. 8. Zwei ungarische Pänꝛe Brahms 9. B sik aus enzi f 10. Panz ger Lehrbuben, Aufzug der Züntte Wag ner und Apocheose des flans Sacls a. d Vagn stersiugern von Nürnberg 11. ungarische Rhapsodie(Pester Liszt. Das Konzert ſindet bei Wirtschafts-Betrieb statt. Kasseneröffnung abends 8 Uhr, Eintrittspreise: Tageskarte 80 Pfg, Kartenhefte Karten ungiltig. Kartonverkaut in den durch Plakate keuntliel gemsehten Vorveikantssteilen, im Verkehrsbureau(Kauthat us), in dei Leitupgslnalle ben Wassertürm, beim Portier im Rosen⸗- garten und—— der Abendkasse. nſeiler 65 85 Ausser den Eintilkiskärken-vmu e eee—— 14 Jahren die Vorschrittsmässigen Einlasskärten zu 10 Pig. ! 188ell. Eihang icherUerein Freitag, 750 A, Januar 4908, abends ½8 Uar im Musensaale des Rosengarten Zweites Konzert. Solisten: Frau Iulid Oulp P aus Berlin (OGesang) Fräulein El Mey aus Berün (Klauſer) 2. Hert Erich J. Woltf aus Beflin. 5 1. XV. Konzert,-dur, für Pianoforte begleitung(Mozart).— 2. Lieder mit Klavierbegleit- ung: Todessehnen Vor dem Fenster— Iumer leiser Wird mein Schlummer— Salome(Brahms).— 10 Mi- nuten Pause.— 3. Lieder wit Klavierbegleitung: Schlafendes Jesuskind— Wer rief dien denn?— Und willst du leinen Liebsten sterben sehen— Preciosas Sprücblein— Du denkst mit einem Fädehen(Hugo Wolt).— 4. Intermezzo, op. 118 Nr. 6(Biahms)— Preélude-moll(Chopin)— Ständchen(Schubert-List) — Mephisto-Walzer(Liszt). 25 Kavierhegleitun mit Orchester- Konzertflügel, Steinway& Sons, Neuyork-Hamburg alls dem Pianofortelager von K. Ferd: Hegkel. Eintrittskarten zu Mk. 6..50..—,.—, .50 und Mk..— sind in der aaeenee K. Ferd. Heckel, bei dem Vorstands bitgliede Herrn Jako? Klein, E 2, 4½5, sowie abends an der Kasse zu haben. 76814 —— SSSS Gaſthaus„zum Badiſchen Hof“. 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Hierauf iſt auch die allerdings wenig geiſtreiche Redensart:„Ich bin nicht mein Bruder, ſondern der Bruder meines Bruders“ zurückzuführen, die trotzdem in harmloſen Fällen ſicherlich genügen wird, die Löſung d nes Schornſtein⸗ fe en Städtchen einen Doppelgänger haben, der vor allem durch ſeinen forſchen Schnurrbart und in der von ihm bevorzugten hellen Sportkleidung nebſt Mütze die Erinnerung an die äußere Geſtalt unſeres Monarchen wecken ſoll.„Kreiert“ ſoll dieſer kaiſerliche Doppelgänger bei einer Liebhabertheatervorſtellung worden ſein, wobei das Publikum erſt die Aehnlichkeit entdeckte und den glücklichen Doppelgänger dementſprechend hochleben ließ. Allgemein bekannt dürfte es ſein, daß der König von England ſowie der Prinz von Wales ihre Doppelgänger haben; beſonders letzterer beſitzt deren eine ſtattliche Anzahl, worunter ſich auch ſein Vetter, der jetzige Zar von Rußland, befindet. Eine drollige Anekdote über einen Dop⸗ pelgänger König Eduards von England wurde ſeinerzeit aus Marienbad gemeldet. Während des dortigen Aufenthalts Eduards VII. erwachte ein ehrſamer Schneider eines ſchönen Morgens zu der erhebenden Ueberzeugung, Seiner britiſchen Majeſtät äußerſt ähnlich zu ſein. Um auch anderen Perſonen dieſe Tatſache wirklich nachdrücklich zu Gemüt führen zu können, ließ er ſich ſeinen Bart und Schnurrbart genau in derſelben Art und Weiſe zuſtutzen, wie König Eduard, ſtudierte ſelbſt ein⸗ gehend und mit fachmänniſchem Intereſſe Schnitt und Stil ſeiner Kleidung, und als all dies zu ſeiner Zufriedenheit erreicht war, pilgerte er ſtolz den Kurpromenaden zu. Der Erfolg, von ſeinem Geſichtspunkte aus, war glänzend, doch durfte er ſich ſeiner nicht allzulange erfreuen. Bereits am nächſten Tage er⸗ ſchien bei ihm eine Kommiſſion, die dem Schneider nahelegte, ſeine äußere Erſcheinung wieder etwas zu verändern oder die Stadt zu verlaſſen. Eigenſinnig zog dieſer das letztere vor.— Auch der verſtorbene Präſident von Frankreich, Faure, ſoll ſich des öfteren über das Erſcheinen ſeines Doppelgängers geärgert haben. Dieſer erſchien nämlich ſtets dann zu einem Bummel in den Champs Elyſees, wenn auch Präſident Faure ſich dort erging, und freute ſich ungemein, wenn er von allen Seiten ehr⸗ erbietigſt begrüßt wurde. Kamen der Präf ident und ſein Doppel⸗ (Mittagblatt.) Heneval⸗Auzeiger. gänger ſich Aug in Auge mehr als der falſche, darüber außer Faſſung gergten ſein. hatte die Ausſchreibung des Kriminalkommiſſars W̃ und ſah in einer Gaſtwirtſchaft zu Wernſtadt den angeblichen Müllergeſellen Miſch, auf den die Beſchreibung paßte. Als ihm nun der Wirt erzählte, daß Miſch ſein ganzes Geld für Tauben ausgebe, fiel ihm ein, daß das Ausſchreiben auch auf dieſe Lieb⸗ haberei des Verfolgten hinweiſt. Er ſah ſich jetzt den Mann noch genauer an und überzeugte ſich, daß er Sternickel vor ſich hatte. Daraufhin wurde der Gendarm Hille benachrichtigt, der den Verbrecher feſtnahm. Dieſer blieb durchaus kaltblütig. Hille, der ſich vorher mit dem zuſtändigen Amtsgericht in Verbindung geſetzt hatte, erlaubte ihm, ſich zu waſchen und ſeinen Sonntags⸗ anzug anzulegen. Sternickel kam dann aus ſeiner Kammer her⸗ unter, ſchlug mit der rechten Hand auf ſeine gefüllte Geldhörſe, die er in der linken hielt und ſagte: Geld haben wir nun, Herr Wachtmeiſter, jetzt kann die Reiſe losgehen! Plötzlich fiel ihm ein, ſich noch ein Halstuch umzubinden. Zu dieſem Zwecke nahm er die Laterne wieder, als wenn er noch einmal hinausgehen wollte. Er ließ aber die Laterne unten an der Treppe ſtehen und verſchwand durch das Fenſter. Während man ſich noch über ihn unterhielt, ſah ihn jemand draußen und ſagte:„Da läuft er ja“! Jetzt rannte man ihm nach, er entkam jedoch unter dem Schuze des Waldes. In Klötze übernachtete der Flüchtling in einem kleinen Gaſthof, in dem er ſich für einen Monteur ausgab, der ſich verirrt habe. Am nächſten Morgen ging er ſchon um 7 Uhr weg. Bei dem Barbier des Ortes ließ er ſich den Spitzbart ab⸗ nehmen. Abends kam er nach dem Gaſthof zurück und fragte den Wirt, ob er wieder bei ihm über Nacht bleiben könne. Der Wirt beſann ſich noch, weil ihm das veränderte Ausſehen des Mannes auffiel. Unterdeſſen hörte der angebliche Monteur, daß man ſich eifrig über den entwiſchten Sternickel unferhielt. Jetzt ver⸗ zichtete er auf das Nachtquartier und ging weg. Kriminalkom⸗ miſſar Wehn iſt jetzt nach jener Gegend gefahren, um die Spur des Entkommenen wieder aufzuſuchen. Sternickel, der jetzt weiß daß man ihn beſonders auf Mühlen ſuchte, wird nun wahrſchein⸗ lich ſeinen Beruf wechſeln. 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Spontini wurde von Wagner ſehr hoch geſchäßzt, und Berlioz war von ſeiner Muſik ſo entzückt, daß er ihn neben Gluck und Weber ſtellte. Wie Wagner, war auch Spontini den Gehäſſigkeiten und dem Spotte der Feinde jeder Neuerung aus⸗ ſetzt. Als er— ſo erinnert die„Riviſta Marchigiana“— die Partitur der„Veſtalin“ den Zenſoren der baiſerlichen Muſik⸗ akademie(in Paris] übergab, verhöhnten ihn die Herren wegen ſeines„extravaganten muſikaliſchen Stils und wegen der kühnen Neuerungen in der Melodienführung“, und einer von ihnen ſagte machten ſteller, der berart, daß der Hand riß und ſie ins Feuer warf. damals noch ein Anfänger, nahm ſie aber raſch aus den Flam⸗ men und ſagte:„Ich habe ſie gerettet und will ſie behalten“ Spontinis Feinde beſchloſſen, die Oper bei der erſten Aufführung durchfallen zu laſſen: da ſie aber nicht ziſchen konnten, weik das Ziſchen und Pfeifen verboten war, nahmen ſie ſich vor, die Vor⸗ ſtellung durch Lachen und lautes Gähnen zu ſtören. Am Schluß des zweiten Aktes ſollten ſich dann alle Nachtmützen auf den Kopf ſetzen, um zu zeigen, daß Spontinis Muſtk ein gutes Schlafmittel ſei. Die Aufführung war aber ein Triumph, und die Verſchwo⸗ renen wagten nicht gegen das begeiſterte Publikum anzukämpfen Da man nun gegen Spontini nichts anderes mehr vorbrin en konnte, verbreitete man das Gerücht, daß er die Partitur nicht ſelbſt geſchrieben habe: er habe ſie, ſagte man, zufäöllig bei einem Drogiſten gefunden und dem Libretto angepaßt. Unter denen, dir. dieſen Unſinn wirklich glaubten, befand ſich auch— Roſſini!— 2 Marianne Sachs Damenschneſderin Lange Rötterstr. 4 (am Weinheimer Bahnhof). Anfertigung aller Arten Kostüme chiek und elegant. frische warme (Thüringec) 76739 Josef Lübenau Dekorations und Theater-Malerei Kbsfüm- und Masken-Malerel. Erstklassige Referenzen Gr. Hofthester Mannheim Llederkranz K. V. Mannheim E 5, 16 E 5, l6. 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