der Stadt Mannheim und umgebung⸗ 2 Abonnement: Badiſche Volkszeitung.)(Maunheimer Bolksblatt.) Telenramm⸗preſſer Vfennig monatfich. Brngeriebn 28 ee 2*„Journal Manuheius- burch die Boſt bez. inct. Poſte 5 8 N 8 7 97 Direktion u. Buchbaltung 1449 Mele— emeneee, 1 2 8 ru Bureau N. Zn ſera tet Anabhängige Tageszeitung. 5 nabmev. Druckarbeiten 841 Die gelenel.Bgele... 25 Ug. Seleſenße und verbreitetſte Zeitung Täglich 2 Husgaben Eigene Redaktionsbureaus Nedaon. 6 Auswärnge Interate 80„ in Mannheim und Umgebungz.(ausgenommen Sonntag) in Berlin und Karlsruhe. Erwpeditton und Verlags⸗ 0 eee Schluz der Anferaten-Anuahme für das Mutagsblatt Morgens 3 9 uhe, für das Abendblatt Nachmittags 8 Uhr., Nr. 42. Same tag, 25. Januar 1908.(Abendblatt.) Die heutige Abendausgabe umfaßt im ganzen 20 Jeiten. Lynar und Hohenau. (Von unzserem Berlinei Bureau.) I Berlin, 24. Januar. In der Senſationsaffäre der beiden Grafen von den Gardes du Korps iſt am Donnerstag das Urteil geſprochen worden. Den einen hat man wegen mangels an Beweiſen frei ausgehen laſſen; der andere, bei dem die Netze ſich dichter zu⸗ ſammengezogen, wird fünfviertel Jahre hinter Gefängnis⸗ mauern zubringen müſſen. Die Affäre liegt, wenn man die Dinge nur oberflächlich nimmt(wie das freilich in den letzten Wochen mehrfach geſchehen iſt) abſeits von aller Politik. Der Graf Lynar, den ſeine Paſſionen vollauf ausfüllten, hat nie zu der Gruppe oder„dem Grüppchen“ gehört, gegen das Herr Harden ſeine Pfeile richtete, und auch der Graf Hohenau hat ernſtlich politiſche Spiele wohl ſelten gemiſcht. Dennoch geht 2s nicht an, die unſagbar widerwärtigen Geſchichten mit einer vornehmen Handbewegung abzutun und etwa zu meinen: die fielen in das weite Gebiet der Amouren und darüber hätte der weltkundige Kavalier ſich des Urteils zu enthalten. Die Verhandlung vor dem Kriegsgericht iſt ja nicht öffentlich ge⸗ weſen und auch die eingehende Begründung des Erkenntniſſes iſt nur hinter verſchloſſenen Türen verleſen worden. So iſt man in der Hauptſache darauf angewieſen zwiſchen den Zeilen des Spruches zu leſen u. ſich ſo ein Bild zu geſtalten. Daneben aber ſickert doch noch das eine oder andere durch. Senug jeden⸗ falls, um erkennen zu laſſen, wie gut es doch war, daß ein meinetwegen unerfreulicher— Zufall dieſe eklen Vorgänge enthüllte; wie notwendig und heilſam, daß gegenüber den militäriſchen Vorgeſetzten, die nichts bemerkt hatten und denen „nicht das Geringſte bekannt geworden war“, einmal das Mißtz⸗ krauen zu Hilfe gerufen und dem Verdacht mit det Lupe zeugeneidlicher Vernehmungen nachgegangen wurde. Von einem Herrn, der einem Teil der kriegsgerichtlichen Verhand⸗ lungen beigewohnt hat, hörten wir das bittere Wort: bei den Gardes du Korps iſt es ſchlimmer zugegangen wie in der Fremdenlegion. Tatſache iſt jedenfalls, daß die ſcheußlichen Vorgänge bis in das Dreikaiſerfahr 1888 zurückreichen; daß in den Mannſchaftsſtuben offenes Geheimnis geweſen iſt, was einem ſtrammen Gardes du Korps von den Grafen Lynar und Hohenau widerfahren könnte und daß die Neueingetretenen regelmäßig von den alten Leuten gewarnt worden ſind, ja nicht zu den beiden zu gehen. Und von all dem— der Herr Kriegsminiſter hat es ſelbſt bezeugt— iſt den Vorgeſetzten ſich jeder Mitwirkung an der Aufhellung ſolcher Uebelſtände enthielte; daß— ſetzen wir den ungünſtigſten Fall— es ihr mitunter geht wie dem blinden Huhn, das gelegentlich auch ein Körnchen findet; daß es ihr manchmal ſogar vergönnt ſein kann, ſchärfer zu ſehen als die dazu reglementsmäßig beſtall⸗ ten Inſtanzen. Wir möchten vermeinen: an dieſen Feſtſtellungen hätte jeder ein Intereſſe, müßte jeder etwas wie ſtille Genugtuung empfinden, der mit zum Gewerbe gehört. In dieſem Fall iſt von der Publiziſtik entſchieden dem öffentlichen Wohl ein er⸗ heblicher Dienſt geleiſtet worden. Wenn jetzt die Auskehr ein⸗ geleitet und von Herrn v. Einem und den ihm Nachgeordneten der eiſerne Beſen gründlich in Nahrung geſetzt wird, darf ſie getroſt an die Bruſt ſchlagen und leis zwar, aber mit Stolz bekennen:„Ich hab's gewagt“. Es iſt demgegenüber nicht ohne Komik, da und dort in den Blättern tiefſinnigen Betrachtungen darüber zu begegnen, welcher Vergehen die beiden„Herren Angeklagten“— ſo nannte ſie der höfliche Richter— ſich im Einzelnen ſchuldig gemacht haben könnten, und ob und inwieweit der ominöſe § 175 verletzt worden ſei. Ach, dieſer 8 1751 Als ob dieſe braven Menſchen, aber nicht immer gute Muſikanten fünffache Binden vor den Augen durch das Berliner Leben ſchritten! Auch wenn man nicht die von dem närriſch⸗fanatiſchen Magnus Hirſchfeld mit Hamſterfleiß zuſammengetragene Literatur ver⸗ folgt, ſeine Jahrbücher und die noch merkwürdigeren Monats⸗ berichte, ſollte man doch wiſſen, daß die ſehr eng begrenzten Sünden des§ 175 in Wahrheit ſehr ſelten ſind. Daß aber daneben ein leider ungeheuer breites Feld anormaler ge⸗ ſchlechtlicher Betätigung ſich weitet, die um keinen Deut beſſer oder ungefährlicher find als die in jenem Paragraphen ünter Strafe geſtellten. Ob die Angeklagten ſich ſo oder ſo vergingen, das iſt im Grunde gehupft wie geſprungen. Im einen wie im andern Falle war ihre Lebensführung geeignet ganze Genera⸗ tionen zu verſeuchen und jungen unerfahrenen Leuten die militäriſche Dienſtzeit zu einer Schule der Verderbnis zu ge⸗ ſtalten. Zwei von dieſen Unſeligen ſind, weil die Preſſe ſich ins Mittel legte, nun unſchädlich gemacht worden. Die ein⸗ zigen werden es leider kaum ſein; aber man darf wohl hoffen, daß nach ſolchem Antrieb allen, die Ihresgleichen ſind, ein Aehnliches geſchieht. In der Armee— der Kriegsminiſter hat ganz Recht— darf kein Platz ſein für dieſe Entarteten. politissche Uebersicht. Manunheim, 25. Januar 1908. Die freiſinnige Vereinigung. „Aus den Geheimniſſen der liberalen Fraktionsgemein⸗ ſchaft“ wird der„Berl. Volkszig.“ von unterrichteter Seite mitgeteilt: Große Ueberraſchung hal es hervorgerufen, daß ſich die ſü d⸗ deukſchen Demokraten in der Sitzung der Fraktions⸗ gemeinſchaft dem Standpunkt der Freiſiunigen Volks⸗ partei faſt ohne jeden Widerſpruch unterwarfen. Ganz anders die Freiſinnige Vereinigung! Von dieſer Seite wurden ſehr energiſche Töne angeſchlagen, und nur die Rückſicht auf die Aufrechterhaltung der Fraktionsgemeinſchaft konnte ſie ſchließ⸗ lich beſtimmen, von einer offiziellen Kündigung des Bülow⸗Blocks abzuſehen. Es war den betreffenden Herren von den Abgeordneten Wiemer, Müller⸗Meiningen und Mugdan offen an⸗ gedroht worden, daß ihnen der Stuhl vor die Tür ge⸗ fetzt werde, wenn ſie ſich den M ehrheitsbeſchlüſſen nicht fügen würden. Da die„Vereinigung“ auch noch in ihren eigenen Reihen Leute beherbergt, die mit den Blockfanatikern von der Freiſinnigen Vollspartei durch dick und dünn marſchieren— nämlich die Abgeordneten Pachnicke, Heckſcher, Graf Bothmer und Delbrück—, ſo gab man ſchließlich die Oppo⸗ ſition auf. Abgeordneter Pachnicke drohte ſeinen eigenen Fraktions⸗ lollegen ſogar mit dem Uebertritt zur Volkspartsi. Die Situation iſt auf die Dauer vollſtändig unhaltbar und eine Sezeſſion iſt eine Frage der allernächſten Zukunft. Wir haben ſchon des öfteren dargelegt, daß eine Sezeſſion der Elemente, die unbedingt auf die Politik des Zuſammen⸗ gehens mit der Sozialdemokratie eingeſchworen ſind, dem Freiſinn nur Heil bringen kann. Man ſoll ſie laufen laſſen. Der Verluſt iſt nicht groß und wird bald wieder eingebracht werden. Der Freiſinn wird an Anſehen gewinnen und aus bürgerlichen Kreiſen mehr Anhänger heranziehen, wenn er die Wirrköpfe abſtößt, die den Liberalismus unter allen Um⸗ ſtänden zum Troßknecht der Sozialdemokratie machen wollen und von jener unmöglichen Linken phantaſieren, die aus Par⸗ teien ganz verſchiedner, ja entgegengeſetzter Weltanſchauung zuſammengebaut werden ſoll. Der Sozialliberale Verein(freiſinnige Vereini⸗ gung) in Köln hielt eine Verſammlung ab, in der beſchloſſen wurde, auf ein Bündnis der Linksliberalen mit den Sozialdemokraten zur Erkämpfungedes Reichstagswahlrechts für Preußen hinzuar ten. Die folgende Reſolution wurde einſtimmig angenommer Die Verſammlung betrachtet die Erklärung Fürſt Bül ows vom 10. Januar als eine offene Abſage für die Wahlreform; ſie fordert die Abgeordneten der freiſinnigen Fraktions⸗ gemeinſchaft auf, zu erklären, daß Bülow ihr Vertrauen nicht befitze, und mit allen freigeſinnten Elementen energiſch und rückſichtslos für das Reichstagswahlrecht einzutreten. Die Jungliberalen und die Reform ves preußiſchen Wah reches. In der Vereinsverſammlung des Jungliberalen Vereins Berlin hielt der Landtagsabgeordnete Geh, Oberregierungsrat Luſensky einen orientierenden Vor⸗ trag über die„Reform des preußiſchen Wahlrechtes“. Der Redner ſprach die Anſicht aus, daß an die Einführung des Reichstagswahlrechts in Preußen aus taktiſchen und ſachlichen Gründen derzeit nicht zu denken ſei. Man müſſe ſich, ebenfalls aus laktiſchen und ſachlichen Gründen, für jetzt damit be⸗ gnügen, ein geheimes Wahlrecht etwa nach dem belgiſchen Pluralſyſtem ſowie eine Verbeſſerung der Wahlkreiseinteilung zu erſtreben. Die Hauptſache ſei Einigkeitinnerhalb der nationalliberalen Partei ſowie eine Eini⸗ gung mit den linksliberalen Parteien in Sachen der Wahlreform. Um aber eine Einigung mit den Linksliberalen zu erzielen, müßten ſich die National⸗ ̃ nichts bekannt geworden! Indes bei den Mannſchaften derbe Scherzworte von Mund zu Mund gingen, rühmten die Herren Kameraden das glückliche Familienleben der Angeklagten und 5 der Herr Kriegsminiſter ſprach, von ſolchen Zeugniſſen ver⸗ — führt, von der einwandsfreien Dienſtführung eines Mannes, der durch zwanzig Jahre ſeine Dienſtgewalt ſchändlich und 5 ſchimpflich mißbraucht hatte. Das ſcheint uns doch deutlich zu . beweiſen, daß es nicht empfehlenswert wäre wenn die Preſſe 7 5 Davos. Bei einem Aufenkhalt in der Sommerfriſche eines der präch⸗ tigſten Schwarzwalddörfer kam mir folgende, aus den früheren Zeiten des Mannheimer Schulweſens datiernde Ehren⸗ bezw. 9 Dankadreſſe zu Geſicht. Sie lautet:„Dem Hauptlehrer Joh. 1 Phil. Spengler in Mannheim zu ſeinem 50jährigen, Dienſtjubiläum. Fünfzig Jahre ſind es heute, daß Sie als 15⸗ 5 jähriger Jüngling unter die Zahl der Schulzandidaten des Lan⸗ des aufgenommen wurden, und der Schulvorſtand kann den heu⸗ 4 tigen Tag nicht porübergehen laſſen, ohne Ihnen im Namen der Gemeinde, der Sie den weitaus größten Teil Ihrer Körper⸗ kräfte gewidmet, ſeinen Dank und ſeine Teilnahme auszuſprechen. 1 Möge Ihnen das lohnende Bewußtſein treu erfüllter Pflicht und die Erfahrung, daß der ausgeſtreute Same vielfältig aufge⸗ gangen und Frucht getragen, den Abend Ihres Lebens erheitern. Der evangeliſche Schulvorſtand 2 Schwurz, Stadtpfarrer. Wagg. Moll. Achenbach, Oberbürger⸗ meiſter. Froß. Oßwenhaupt. uſw. Viele der alten Bürger Mannheims, welche der bedeut⸗ ſamen Entwicklung ihrer Vaterſtadt ihre Kröfte und Kenntniſſe geliehen und den feſten Stamm des aufblühenden Gemeinweſens bildeten ehren noch heute ihren ehemaligen Lehrer in dank⸗ barer Erinnerung. Seinen zwei Söhnen, von denen ſich der eine der Theologie widmete und der andere den ärztlichen Beruf wählte, ließ Spengler eine gediegende Ausbildung zuteil werden. Für den ſpäteren Arzt ſollte das Jahr 48 wie vielen ſeinen Zeit⸗ genoſſen verhängnisvoll werden, aber vielen Tauſenden von Kranken zum ſpäteren Segen gereichen: Dr. Alexander Spengler iſt der„Entdecker“ des welt erühmten Kurorts Davos. Wie kam das? Im Jahre 1853 übernahm 1 7* Dr. Spengler die Stelle eines Landſchaftsarztes in Davos. Im Dauf ſeiner mühbenallen äratlichen Praris fand Sp., daß in dem * * hochgelegenen, ringsum von hohen Bergketten eingeſchloſſenen Hochtal die Lungenſchwindſucht unter der einheimiſchen Bevölke⸗ rung trotz der mangelhaften Wohnungsverhältniſſe eine faſt un⸗ bekannte Krankheit war; kamen aber Anverwandte der den ganzen Tag in friſcher Luft arbeitenden Einwohner aus dem Tiefland nach Hauſe, wo ſie als Köche, Dienſtboten ete. beſchäftigt waren, um ſich in der Heimat von in der Fremde erworbenen Krank⸗ heiten der Atmungsorgane zu erholen, ſo geſchah dies auffallend raſch und ſicher. Dieſe befremdende Tatſache teilte der neue Arz' einem ſehr berühmten Balneologen mit, und von da an datiert der Erfolg des neuen Kurorts. Wir wollen die von energiſchen Männern geleitete Entwicklung des jetzt nicht weitet verfolgen, ſondern einen Einblick in die ſanitären Anlagen eines Sanatoriums und in die nach den bisherigen Er⸗ fahrungen für gut erachteten Methoden einer Hochgebirgskur tun. Für viele iſt der Name Davos ein öminöſes Wort; es er⸗ weckt Vorſtellungen, als ob der Patient ein verlorener Mann ſei, wenn er nach Davos kommt. Der Laie glaubt, dort lauter Todeskandidaten und Gerippe umherwandeln zu ſehen und hütet ſich ängſtlich, mit den Kranken in Berührung zu kommen. Wa⸗ rum bleiben die Tauſende von Nichtkranken aller Nationen, die dort dem großartigen Winterſport huldigen, dem Kurort nicht fern? Weil ſtatiſtiſche Erhebungen in allen derartigen Orten er⸗ geben haben, daß die Tuberkuloſe unter der einheimiſchen Bevölkerung dieter Kuxorte nicht zugenommen, ja an man⸗ chen Orten infolge der beſſeren Ernährung der Bevölkerung ſeit Entſtehung des Kurorts und der angewendeten prophyloktiſchen Maßnahmen abgenommen hat. Rotbackige, ſonnverbrannte Geſichter ſchauen unter den weißen Mühen und Hauben der Schlittler, Rodler, Schneeſchuhläufer und Schliitſchuhfahrer hervor, die hier auf der faſt 5 Monate fahrharen Eisbabn ver⸗ ſchiedene hochinſeteſſaute Weltmeiſterſchaftskämpfe ausfechen. Von Holland, Schweden, Norwegen, Rußland und namentlich modernen Städtchens von England erſcheinen mit dem erſten Schneefall die kräftigen Geſtalten der Sportsleute, und ſie ſind es, die den zur Kur be dammten Lungenkranken die Zeit durch die vielen Wett⸗, Kunf und Meiſterſchaftsfahren erheblich verkürzen. Bald iſt auch Nichtfachmann unter den Kurgäſten für die einzelnen Rennen intereſſiert; im warmen Ueberrrock, in den bis an die Knöchel reichenden Schneeüberſchuhen, die Mütze über die Ohren gezo⸗ gen, macht er ſeinen vom Arzt vorgeſchriebenen Promenadegang hinaus zu den verſchiedenen Bahnen, um das Angenehme mi dem Nützlichen zu verbinden. Ein ſolcher Spaziergang auf de von der Schneewalze und der Hobelmaſchine eben gemachten Straße, die keinen Staub zuläßt, in klarer, kalter Winterluft er⸗ regt kräftigen Appetit; die Muskelarbeit beeinflußt die geſamte Körperzirkulation: beides ſehr bedeutungsvolle Faktoren in der Behandlung der Lungentuberkuloſe. Nach einer kräftigen Mahl⸗ zeit(es gibt deren faſt überall 5) läßt es ſich auf der nach Süden gelegenen Liegehalle gut ruhen; von kundiger Hand bei kaltemn Wetter in die warmen Teppiche und Fußſäcke eingepackt, bringt ſo der Kränke abwechfelnd während des Tages etwa 6 Stunden auf ſeinem Liegeſtuhl zu. Die ungewöhnlich lange und intenſſpe Sonnenſcheindauer ermöglicht einen ausgiebigen Aufenthalt im Freien, und die größere Trockenheit der Luft läßt die kühleren Temperaturen morgens und abends weniger unangenehm em⸗ pfinden; dazu iſt Tavos durch ſeinedage gegen rauhe, ſchädliche Winde geſchützt und namentlich die 2800 Meter hohe Schlappl⸗ nerkette im Norden läßt keinen der gefährlichen Winde herüber. Hoch liegt es über den Nebeln der Ebene: kein Dunſt der Nie⸗ berung miſcht ſich mit der Reinheit und Klarheit der Luft; in vollen Gaben kann die Sonne ihren Segen über das breite Hoch⸗ gebirgstal ausſtreuen. Und gegen Süden ſchließt Ach das Tal zum Engpaß der„Züge“, ſo genannk von den Lawinenzügen, di von den ſteilen Berglehnen hinunterdonnern in die mitun ſchwindelnd tiefe Schlucht des rauſchenden Landwaſſers. Schon 2. Seile⸗ leneral⸗Aunzeiger.(Abendbakt.) Mannleim, 23, Jaunar. liberalen unbedingt auf den Boden der geheimen Wahl ſtellen. 5 Zum Schluß warnte der Redner vor Uebertreibungen in der Wahlreckts agitation. 0 Zum Schluß der Verſammlung wurde mit überwiegender Stimmenmehr theit folgende Reſolution augenommen: liberale Verein Berlin(Verein der nakionallibe⸗ nd) bedauert, daß die preußiſche Regierung der Ueber⸗ er und wichtiger Volkskre eine gerechtere und Aerolere Geſte tung des preußiſchen Wahlrechts eine unbeſtreit⸗ bäre Notwendigleit iſ faſt gar nicht entgegengekommen iſt. Er 0 Frakti preußiſchen Abgeordneten⸗ e d sbadener Parteitages eine id entſchiedene ghen Wahlrechts in meinſchaft mit den and Li nen mit allen zu⸗ indeſtforderun 9 2 echts ſieht er an: 1: eine ben. erſtve Geſta ltung des Wal igen eine Mitteln zu liberale Srechte Wahlkreiseinteilung unter Verücſchtigung des Bedeutung, die die Städte, Handel Induſtrie für unſer Wirtſchafts⸗ und V ben geivonnen e die Ab⸗ iudirett [Gffung der durch nie ehl; 3. die C ſetzung der Volksrechtes entgegen ſtehenden Heri me Wahl. Im übrigen iſt bei dahin 10 nach dem neuen Wahl g in All Schichten ähnlich wie nach dem Jt, auf Boden der Jungliberale Verein flebt, eine ge⸗ Under Vextretung findet. Badiſche Po itik. Karlsruhe 21. Jan. Im Reſtaurank„Palmengarten“ 19 0 geſtern abend eine Jehr gut beſuchte Verſammlung Kanzlefalſiſtenten und Gehilfen, Bureau⸗ enen, totariasaf ſſiſtenten und Gehilfen der Staatsverwaltungszweige ſtatt, welche zunt Ge⸗ ſehentwurf die 5 fl Gehaltsordnung betref fend Stellung nähm, Beſonders ſeitens der Kan zleibeamten, die im neue i Ge⸗ Hältstarif unter dem Titel Schreiber in 3 Abteilungen in N und Iund 1 erſcheinen, war laut Bad. Preſſe“ der Proteſt gegen dieſe Einteilung ein lebbafter. Von beſonderem waren einzelne Darlegungen, welche die Wirkung des neuen Tarifs auf die betroffenen Beamtengruppen zum Aus sdruck bracktun So würde z. B. ein bisheriger Lanzleigehilf ſe, der nach dem Juli in K 3 ſeine erfte An Inkrafttreten des Geſetzes auf 1. ſtellung fände im Falle einer nach 12 Jahren(Durch erfolgenden Beförderung nach J3 gegen die bisherige E kung 2400 Mark, weniger alſo jährlich 2 200 Mark ober pro Tag 42655 Pfennig weniger erhalten, wie ein ſeither in 9 7 erſtange⸗ geſtellter Gehilfe. Die bereits in J 7 angeſtellt 0 Kan zlei⸗ Aſſiſtenten, welche in J 9 des neuen Tarifs eingereiht werden, ſtehen im gleichen Zeitraum von 12 Jahren um jährlich 155 M. oder täglich 42,5 Pfennig beſſer wie ſeither, die Bur⸗au⸗ affiſtenten(J 6) im gleichen Zeitraum von 12 Jahren ſich iähr⸗ lich um 58 Mark 33 Pfennig oder täglich 1295 16 Pfennig beſſer ſtellen wie bisher. Daß ſolch minimale Verbeſſerungen, wobei auch noch die Teuerungszulage eingerechnet iſt, nicht mit Be⸗ leiſterung begrüßt wurden, iſt erklärlich, ſeitens der Kguzleige⸗ fen und Aſſiſtenten wird eine Anf aunsanſtellung in.3. ens der Bureauaf ſſiſtenten in J. odet II als des jehnen rhältniſſen einigermaßen enprechende Verbeſſerung behéich⸗ Allgemein wurde auch n die Meinung geüußett, daß uue Verbeſſerung wie ſie in den erböhten Höchftgehältern von der Regierung fatſächlich beabſichtigt ſei, bon fur geringem Werte für die unter der gegenwärtigen Teuerung ſchwer leiben⸗ den Beamten ſei, in den Anfangsjahren nach der Anſtellung Jollten dieſelben eine angemeſſene Höhe erhalten, da gerade in Rieſer Zeit die Anforderungen für die Erziehung der Kinder Uuſw. am ſtärkſten Walrer, auch müſſe in Betracht gezogen wer⸗ den, daß die Mehrzahl der betreffenden Beamten nicht pot dem 30. Lebensjahre zur etatmäßigen Anſtellung gelangen. Die Ver⸗ ſammlung, welche unter ſehr regem Intereſſe der Anweſenden inen guten Verlauf nahm, beſchloß eine bezügliche Petition au die Landſtände gelangen zu laſſen. Mit der Ausarbeitung der⸗ ſelben wurde eine beſondere Kommiſſion betraut. Auch die übrigen Beamtenkategorien haben zwecks Stellungnahme zum Gehaltstarif demnächſt Verſammlungen anberaumt, als eine der erſten findet heute Freitag im„Goldenen Adler“ eine Verſamm⸗ küng des Vereins badiſcher Eiſendahnbeamten Aüatt. Die badiſchen Velksſchullehrer pfen bekanntlich um ihre Aufnahme in den Gehaktskarif. ie Aufnahme gilt ihnen als Ehrenſache. Die ganze deutſche chrerſchaft ſieht in einer großen ſozialen Bewegung, einer wichtigſten Stände hat bis heute weder ſeine ſoziale noch ſein ſoziales Recht bekommen. Die Beſtrebungen badiſchen Lehrer nach Einreihung in den Gehaltstarif ſin ein Teil der umfaſſenden Standesbewegung der Lehrer. Von allgemeinem Intereſſe werden in dieſem Zuſammenhang die Ausführungen eines Redners in der ſchleſiſchen Lehrer⸗ Herſammlung. Er ſagte über den Zuſammenhang von Ge⸗ Haltsfrage und ſozialer Aufwärtsbewegung der Lehrer: „„Nach meinen erſten Ausführungen möchte es ſcheinen. als ob die Lehrer die Gehaltsreform nur unter dem Geſichtspunkt Affaßten, daß eine vorhandene erſchreckende Notlage at beſeitigen ——rñññ̃ñ̃ñxx———ůů han auch hier Menſchenhand in das romantiſch⸗wilde Chaos des Wildbaches eingegriffen und an ſteilen Abhängen durch gefähr⸗ Hete Stellen Tunnels geſchaffen, um der neuen Anſchlußbahn zur Albulaſtrecke Platz zu ſchaffen. An den vielen windſtillen Tagen, Davos hat von allen alpinen Stationen die meiſten), an welchen e Sonne mit ungeahnter Kraft ihre Strahlen durch die dünne, ſare Luft ſendet, ſauft Schlitten um Schlitten nach dem Engpaß r Züge, um die unvergleichlich ſchöne Winterlandſchaft zu de⸗ wundern. Hier iſt noch die Heimat des Schlittens; mit den herr⸗ ſten Fuchspelzen ausgeſchlagen, ſtehen die Gefährte in Grup⸗ bis zu zwanzig vor dem Kurhaus. Hier ſpielt auch wöhrend Winters die Kurkapelle im Freien; mitten zwiſchen den Hhneehäufen laden Ruhebänke zum Sitzen ein; Strohhnt und UAnenſchirm ſind an ſonnenſtarken Tagen keine Seltenheit; Kllich des Abends tritt empfindliche Kühle ein, und die Neu⸗ rsnacht 1904—05 brachte das Thermometer auf— 32 Gr. C. nfolge der geſchützten Lage ſind aber die ſchneidenden Nord⸗ inde unbekannt, und 16 Grad Kälte ſpürt man dort nicht an⸗ ders als bei uns 6 Grad; dies geſtattet den Kranken, bis 9, 10 Uhr des Abends auf den Liegehallen zu verweilen. Es gibt nichts Schöneres, als eine ſolche ſtille Winternacht im Hochge⸗ birge. Magiſch blaues Licht ſtrahlt von der mondbeſchienenen Schneebecke zurück; dunkel heben ſich die großen Tannenwälder von der glitzernden Schneefläche und in der Ferne ragen die himmelhohen Gipfel der Bergketten aus dem Dunkel hervor; in dankeln Nächten aber ein leuchtendes Sterngeflimmer am flaren Firmamente, das in großer Zahl die glitzernden i als willkommene Grüße herabſendet. Wie viele Wünſche nlen mögen nicht ſchon Wabs e älle alele 88 ſel. Das hieße aber die Gehaltsfrage zu einer bloßen Brot⸗ und 2 genfrage Sine endgiltige, wirklich be⸗ 5„ ſung iſt nur von einem höheren eſichtspunkte aus Zu finden., nämlich von dem einer 10 Wiee Einreihung der dehrer in das große ſogziale Gefüge. Es ſoll durch die Beſoldung die Bedeutung des Lehrerſtandes und der Wert ſeiner Arbeit zum Ausdruck kemmen. Was wir alſo wünſchen, iſt, kurz geſagt, eine ſtandes⸗ gemäße Beſoldung. Das heutige Leben ſtellt an der der einzelnen Geſellſchaftskl Anforderungen, der nen ſich ein Mann beim beſten en kaun. Reicht nun ſein Einkom: 8 5 ie Anſprüche, w ne ſoziale Stellung von ihm erheiſcht, nicht aus, ſo leidet er eben in gewi iſſem Sinne Mangel, und enn er 10.,000 M. Einkommen bezieht! Dieſer Grundſatz iſt auch bei der Leßrerbeſoldung ſeſtzu⸗ halten. Der Lehrer zählt als geiſtiger Arbeiter zu den ſogenannten die Gl aſſen ganz beſtimmte wirtſchaftliche Willen nicht ent⸗ elche 85 gebildeten Ständen, und man verlangt ein entſprecher ades Auf⸗ treten bon ihm. Zu en Lehrer, 1 nicht auf Reputation hält, auch die einfa⸗ in Zutrauen. Tauſende von Volksſchullehrem 4 unach welchen ſie ihren Umgang in Arbeiterkreiſen ſuchen müßten.“—— Die„Badiſche Schulzeitung“ kündigt übrigens in ihrer beutigen Nummer an, daß die badiſchen Lehrer unent⸗ degt ſo lange kämpfen würden, bis ſie das Ziel d nreihung in den Gehaltstarif Ef erreicht hät Vorbildung be tten und wie Beamte mit gleichwertiger zahlt würden. Ueber die badiſche Sozialdemokratie fällt in einer Betrachtung über die Kammerverhandlungen die„Bad. Landesztg.“ folgendes Urteil: De Sogzialdemor i 5 15 Ruy alles veemeiden zu kpollen, was die roßen, allgemei nert„Frontlinie n das Zentrum ſtören Wenigſt ens legte ihr Redier Finanzetat, der Abg. Kolb, geſtern wieder einmal 1— ſehr teviſioniſtiſches Glauvensbeken ab, berlrahrte ſeine Partei en den Vorwurf umſtürz Pläne und ſprach klar uunnd deut⸗ das Wort ſeſe und nichts anderes wolle die iſt ja vecht und wenns auf e man's auch gern glau ben. Aber Ard Geck von Verlin immer fri ſch denn bei um vaſſenden halten. beim Nal Ganz unſere Meinung! Badiſcher Landtag. (Von unſerem Karlsruher Bureau.) 18. S Karlsr eröffnet 2. Kammer. iBung. Jun, 9 Uhr 30 Min. die 5 1 h e, 25. Präfldent Fehrenbach Sitzung. Aur Regierungstiſch Fteiherr 9. Diu ſch, Finanzminiſter Ho ebil, Miniſter Frhr. v. Marſchall Unnh Miniſter Frhr odman. 777 Muf der n ſteht die For tfetzung der gemeiſen Finangdebatte. Eingelaufen: eine Petition des Vebeins badiſcher alk.⸗ Steuereinnehmer und Steuereinnehmeref⸗Aſſiſtenten, ihre Gehaltsverhältniſſe u. a. betreffend; ſodann des Landwirrs Jakob Heinrich Haas in Waldkatzenbach um Aufhebung einer von dem Bürgermeiſteramte Eberbach bad en polizeilichen Borſchrift, die Wieſenwäſſerung betreffend; weiter von neun weiterrn Gemeinden um Abänderung r Beſtimmungen des Elementarunterrichtsgeſetzes; und zuletzt der Gemeinden des Deggenhauſer Tales um Gewährung eines Staatsbei⸗ trages zu den Koſten der Aachkorrektion vom Jahre 1906. Uebergeben von dem Abg. Weißhaupt. 8 Finenzminiſter Honſell: Erfreulich iſt die Uebereinſtimmung der großen Parteien in der Beurteilung der Lage des Staatshaushalts. Für die Worte freundlicher und ſchonender Geſinnung danke ich. Unſer Budget iſt günſtiger als früher und doch iſt es ein Fehlbetrags⸗ budget. Es muß geſagt werden, daß es richtiger wäre, wenn die Ausgaben des außerordentlichen Etats aus Ueberſchüſſen gedeckt würden und nicht auf Zukunftshoffnungen verwieſen würden. Der Abg. Binz hat von einem badiſchen Grundſatz geſprochen, allein dieſer hat ſich durch die Uebung ergeben. Das Budget iſt durchaus korrekt aufgebaut. In zwei Jahren gedenke ich Ihnen Vorſchläge wachen zu können, wie man das Budget einfacher und durchſichtiger geſtalten kann. C! iſt auf den umlaufenden Betriebsfonds hinge⸗ wieſen worden, der ein Bild von der allgemeinen Finanzlage gibt. Im Auf und Ab des Betriebsfonds finden wir, daß die Wellenſcheitel immer mehr abgenommen, während die Wellentäler immer mehr an Tiefe zugenommen haben. Bei all dem iſt zu beachten, daß der eiſerne Beſtand des umlaufen⸗ ———— Luft und Licht ſind die Hauptmedkkamenke der Davoſer Aerzte; keine Tinkturen, keine Medikamente dienen als Heilmittel; was die Natur dem unvergleichlich ſchönen Hochtal in den Schoß gelegt hat, findet zur Stärkung und Wiederher⸗ ſtellung der Leidenden Verwendung:„Niederer Luftdruck, ſtarke Wärmeeinſtrählung und ſtarke nächtliche Ansſtrahlung, intenſiveres Licht als in der Ebene, große Heiterkeit des Himmels, geringer abſoluter Gehalt der Zuft an Waſſerdampf und bei Sonnenſchein auch geringe relative Feuchtig⸗ keit, geringe Niederſchlöge, Seltenheit des Ne⸗ bels, Schneedecke während—6 Monaten, dadurch be⸗ dingte Reinpeit der Winterluft, ſehr geringe Luft⸗ bewegung. Davos liegt von Mitte Nopember bis Mai im tiefen Schner: aber nicht jeder naſſe, zu Tauwetter geneigte Schnee bietet eine ebene, leicht zu begehende Promenade, fondern ein körniger, von den wäſſerigen Beſtandteilen befreiter Schnee, der ſich nicht ballen läßt. Das Davoſer Klimce begünſtigt die Waſſerausſcheidung durch Lunge und Haut und beſchleygigt da⸗ durch den Sioffwechſel; dies gilt vornehmlich von der kalten Winterluft mit ihrer geringen abſoluten Feuchtigkeit, welche für den Kranken ſo wohltätige Folgen zeitigt: vermehrtes Durſt⸗ gefühl, Aufhören der Nachtſchweiße, reger Appetit. Die don der Natur gebotenen Heilmittel erden durch die hygieniſchen Anlagen der Sanatorien und Penſionen unterſtützt. Sauberkeit überall; keine Polſtermöbel, keine Teppiche, keine Ecken, in denen ſich der Staub anſammeln kann; abaſchbare Tapeten, feuchtes Auf⸗ ziehen der Lindleumböden, Zentralheizung, kalte Douche; hohe Strafe iſt auf das Ausſpeien 99 jeder Kranke trägt ſeine Taſchenſpuckflaſche ſtets bei ſich; bei iedem Zimmerwechſel mn85 den Betriebsfonds immer mehr abgenommen hat. Das zeigt⸗ wie wir nur mehr in eine knappe Lage gelangt ſind. Der Stand der Amortiſationskaſſe iſt befriedigend allein dieſe iſt keine Reſerve, ſondern ein Vermögensarundſtog der für die Fälle der Not vorhanden iſt. Der Abg. Kolb hal eine bankmäßige Ausgeſtaltung der Amortiſa⸗ tionskaſſe angeregt. Dieſe Ueberlegungen ſind auch inner⸗ halb der Regierung gemacht worden, allein der Verwirklichung ſteht das Amortiſationsgeſez entgegen. Es beſtand auch das grundſätzliche Bedenken, daß ein bankmäßiger Betrieb mit der Beſtimmung der Kaſſe nicht vereinbar iſt. Ob aber eine ba⸗ diſche Staatsbank vonnöten iſt und anratbar, iſt eine Fragedie heute nicht erörtert werden kann. Es wurde auch von der Einzehrung des Domänenärars geſprochen. Alle Ausgaben dieſes Aerars ſind aber keineswegs werbend, und ich glaube ge⸗ rade in dieſemAusgaben ſollte man ſich etwas mehr Zurückhaltung auferlegen, um bei Ausgaben die nötigen Mittel verfüg⸗ bar zu haben. Der badiſche Staatskredit ſteht außer allem Zweifel; er beruht nicht nur auf dem Vermögen, ſondern auch auf den geordneten Verhältniſſen des badiſchen Staates wie auf dem Wohlſtand des Landes. Das zeigen folgende Zahlen: in der erſten Steuergruppe(900 Mk. Einkommez] haben die Cenſiten etwas abgenommen; in der 2. Steuergruppe(1000 bis 1400 Mk.) hat die Zahl der Cenſiten von 128 000 auf 135 000 zugenommen. Die Summe des Einkommens hat ſich um 21 Prozent vermehrt; in der 3. Steuergruppe(1500 bis 2900 Mk.) hat die Zahl der Cenſiten um 85000 auf 103 000 zu⸗ genommen, die Summe des verſteuerbaren Einkommens hat ſich hier um 21, Prozent vermehrt. Daß der badiſche Staatskredit ein guter iſt, beig auch die Ueberzeichnung unſerer badif ſchen Staatsanleihe. Der Abge⸗ ordnete Kolb hat auch von der Schwarzmalerei der bad. Finanzleitung geſprochen. Der Abgeordnete Zehnter hat von ſchwarzen Punkten am Horizont geſprochen, während ich nur von aufſteigenden Wolken ſprach. Heute beſteht keine Hochkon⸗ junktur mehr und die rückläufige Bewegung hat ſtarke Fort⸗ ſchritte gemacht. Aber es zeigt ſich gerade hier, daß unfer Wirtſchaftsleben ein gefundes iſt. Im Staatshaushalt jedoch müſſen wir mit einer Verringerung der Einnahmen rechnen. Dazu komme, daß ein Nachtragsbudget auch diesmal nicht zu vermeiden iſt. Weiter iſt zu beachten der Mehraufwand für die Aufhbeſſerung der Beamtengehälter. Im Anſchluß an die Deckungsfrage fütr⸗ dieſe Ausgaben hat der Präſident der Budget⸗ tommiſſton auch auf die Vermögensſteuer hingewieſen, daß die Kammer ja den Satz von 12 Pfennig nicht endgiltig abgelehnt habe, im anderen Hauſe iſt dieſer Satz aber glatt abgelehnt wor⸗ den. Mir iſt vorgeworfen worden, ich hätte die Aufhebung der Fleiſchakziſe in der 1. Kammer nicht feſt genug vertreten. Wie hätte ich es aber tun können, wo ich in der 2. Kammer keinen Rückhalt fand. Auf die Ausſicht, daß der Satz der Ver⸗ mögensſteuer auf 12 Pfennig erhöht wird, will ſich die ſſte⸗ gierung nicht verlaſſen; ſie will dieſe Steuer nicht dis⸗ kreditieren und ſo auch die Beamtenvorlage durch einen zweiten Steuerzettel unpopulär machen. Die Regierung wird es bier bei der Erhöhung der Einkommenſteuer von 1909 ab de⸗ wenden laſſen. Wenn die Regierung nicht mit den Beamten⸗ geſetzen zugleich auch ein Geſetz über die Erhöhung der Ein⸗ lommenſteuern eingebracht hat, ſo geſchah das, weil wir den finanziellen Effekt der Vorlage noch nicht genau überſehen konn⸗ ten und weil au chdie Fingnzlage des Reiches noch immer vicht geklärt iſt. Für 1909 ſind bereits 1,4 Mill. Weatriinlarberöge ſeitens des Reiches geſtundet. Die Finanzreform von 1906 hat ſich als ungenügend erwieſen. Die Reichsregierr berechnete damals ihren M ehrbedarf auf 250 Millionen Mar während der Reichstag nur 170 Millionen Mark neue Stenern bewilligte. Dieſe neue Steuern haben aber 40 Millesnen Mark weniger als berechnet ergeben. Das ergibt das chroniſche De⸗ fizit von 80 bis 109 Millionen Mark. Und wenn man den neuen Staatshaushalt von 1908 anſieht, ſo ſieht man 140 Mill. Mark ungedeckte Matrikularbeiträge, 260 Millionen Mark neue Anleihen und 4 Milliarden Mark Reichsſchulden, dazu kommen noch 70 Millionen Mark für Beamtengehälteroufbeſſerungen, ſodaß ſich ein Fehlbetrag von 170 Millionen Mark ergibt. Für Baden ſind das 5,7 Millionen Marl ungedeckte Matrikularbei⸗ träge. Das kann Baden nicht ertragen. Ich habe es begrüßt, daß ſowohl Dr. Wilckens wie Dr. gehn⸗ er ſich gegen die direkten Steuern ausgeſprochen haben. Dieſe müſſen den Einzelſtaaten ebed bleiben. Wenn weiterer Eingriff in die Finanzen der Einzelſtaaten geſchieht, ſo können bieſe unmöglich ihren Aufgaben bbeiterhin gerecht wer⸗ den; die Einzelſtaaten würden verkümmern. Die Kulturförde⸗ rung in den Einzelſtaten iſt der Stolz Deutſchlands. Würden die Matrikularbeiträge übermäßig erhöht werden, ſo wäre das der Einführung direkter Reichsſteuern gleich. Der Finanzminiſter weiſt darauf hin, als was die Matrikularbeiträge von Anfang an geducht geweſen ſind. Die Matrikularbeiträge ſind zu einer, dauernden Einrichtung geworden. Man hat dann zur Stundun gegriffen, ein recht fragwürdiges Aushilfsmittel. Sehen wir nach der Schweiz, da gibt es eine ſolche Einrichtung nicht. Eben⸗ ſo erhebt wtan in den Vereinigten Staaten Matrikularbeiträge nicht. Nur die Erſchließung neuer indirekter der Wohnraum durch den ſtädtiſchen Desinfektor desinfizierk werden, ebenſo Betten, Waſche, Möbel ete. Eine vorzügliche, reiche Waſſerleitung unterſtützt die muſtergiltige Kanaliſation; die Gefahr einer Anſteckung kann alſo nicht aufkommen. Niemand iſt vor dem Beſuch eines derartigen Kurortes ſicher. Die heimtückiſche Influenza mit ihren noch heimtückiſche⸗ ren Folgen kann jedem einen ſolchen Zwang auflegen. Iſt aber durch den Arzt eine Hochgebirgskur angeraten, ſo vermeide man jedes Zögern und ziehe bei der Ankunft ſofort einen der zahl⸗ reichen tüchtigen Aerzte zu Rate. Die enorme Frequenz— gegen 20 000 im Jahre 1903— geigt deutlich, welch' großer Wert ſeitens der Aerzte auf die Hochgebirgskuren gelebt wird, und die Deutſche Heilſtätte in Davos⸗Wolfgang if trotz der Eröffnung eines Neubaues nicht imſtande, allen Anfragen zu entſprechen; müſſen doch im Oktober angemeldete Kranke auf Monate hinaus vertröſtet werden! Zur Unterbringung von Kindern bietet das Fridericianum von Mühlhäuſer(Lehrplan des Gymnaſiums und der Realſchulen) und das Schulſanatorium für Mädchen(Frl. Dickes] mit ihren vorzüglichen Penſionen und dem ärztlich feſt⸗ geſtellten Unterrichtsgang paſſende Unterkunft.(Auf alle An⸗ fragen gibt der gut geleitete Davoſer Verkehrsverein gerne un⸗ entgeltlich Auskunft). Jetzt, zur Zeit, wo der Wind kalt über die 1 0 zieht, füllt ſich Davos; manches unſerer Lieben muß vielleicht den Gang nach dem herrlichen Hochgebirgsland antreten, hoffend, daß der Aufenthalt auf jenen reinen Höhen auch ihm 7ie ſo vie⸗ len andern Linderung und Heilung von ſchwerem Leiden bringel ae eeueaeen adece * „* 7 nicht?(Heiterkeit). bdaß es lediglich eine Sache General⸗Auzeiaer.(Arendblatt). Mannheim, 25. Januer.„„5 3. Seife. Steuern kann dem Reichsfinanzelend abhel⸗ ſpricht, wenn wieder ein Nationalliberaler die Prüſidenten⸗] des Großherzogs“ u. ſ. w. Und alles das geſchieht in elnen Die indirekten Steuern werden ja bei uns vielfach aus thevretiſchen Gründen bekämpft. Es gilt nicht nur don eigent⸗ lichen Luxusſteuern, daß ſie freiwillige Steuern ſind, dasſelbe kann man auch vom Alkohol und Tabak ſagen. Es ſind das fa auch gewiſſermaßen ſozialpolitiſche Stenermaßnahmen. Es ſind das die Genußmittel, von denen vor kurzem Adolf Wagner ſagte, ein Genuß, des andero beläſtigt, kann füglich auch belaſtet werden.(Heiterkeit.] indirekte Steuerbelaſtung beträgt in Frankreich 44 Mark pro Kopf der Bevölkerung, in England 39 Mark, in Deutſchland ſim Reich wie in den Bundesſtaaten) nur 20 Mark. Was die Getränkeſteuer insbeſondere anlangt, ſo kommt auf den Kopf der Bevölkerung in Frankreich 12,34 Mk., in England 17,26 Mk., in Deutſchland nur 4,71 Mk. Der Deutſche trinkt alſo am meiſten und zahlt am wenigſten. Was den Tabakverbrauch angeht, ſo kommt auf den Kopf der Bevbl⸗ kerung eine Steuer in Frankreich von 7,56 Mk., in England von 6,28 Mk., in Oeſterreich von 4,70 Mk., in Italien von 3,27 Mk., in den Vereinigten Staaten von 3,65 Mk., in Deutſchland aber nur 137 Mk. Ter Tabak ſchreit alſo förmlich nach einer weitefen Beſteuerung.(Heiterkeit!] Auf dieſem Boden, auf der Beſteuerung des Alkohols und des Tabaks, be⸗ wegen ſich auch die neuen Steuervorlagen. Was die Branntweinbeſteuerung anlangt, ſo ſoll eine Reichs⸗ ſtelle errichtet werden zu dieſem Zweck. Das Reich ſoll die Rei⸗ fen. Die nigung des Branntweins koſtenlos bewirken, den Branntwein an die Händler verkaufen, der Erlös fließt in die Reichskaſſen. Den beſtehenden Brennereien berbleibt das Brennrecht. Es ſoll alſo kein Monopol errichtet werden, ſondern nur der Zwiſchen⸗ handel ſoll von der Regierung übernommen werden. Das In⸗ tereſſe der badiſchen Breunereien haben war im Verein mit Bahern und Württemberg zu wahren geſucht, indem wir enk⸗ ſprechende Anträge an den Bundesrat geſtellt haben. Was die Tabakſteuervorlage anlangt, ſo iſt die Re⸗ gierung der Meinung, daß man den Tabakverbrauch nicht über⸗ gehen ſoll und dafür iſt dieſelbe Meinung in weiten Kreifen vor⸗ handen. Die Form der Banderolenſteuer mit ſtarker Progreſſion nach oben hält die Regierung für durchaus annehmbar. Ich möchte hoffen, daß angeſichts der tiefernſten Lage im Reichstag ſich eine Mehrheit finden wird, die den Blick auf das Ganze richtet und die Hand dazu bieten will, dem Zuſtand abzuhelfen, durch den die Zukunft des Reiches und der Einzelſtagten geradezu gefährdet wird. Ich möchte hoffen, daß auch das Zentrum auf dieſem Gebiete Gelegenheit nimmt zu zeigen, daß es nicht anti⸗ national iſt. Werden dieſe neuen Steuern nicht angenommen, dann ſtehen wir allerdings vor der Frage der Anlehens⸗ dolitik. Die Frage wird immer ernſter, je ſchlechter ſich die Finanzen geſtalten! Jür die Regierung kommt es bei der An⸗ lehenspolttit darauf an, ob diefe nun imn Intereſſe des badiſchen Staates gelegen iſt. Es gibt viele bedeutende Nationalökonomen, die dringend vor einer Anlehenspolitik warnen. Wie ſtünden wir fetzt, wenn wir ſeit 1873 geeignete Ausgaben des auber⸗ vrdentlichen Etats auf Anlagen übernommen hätten. Bis 1907 wären etwa 87½ Mill. Mark aufgenommen worden; ich zehme an, daß wir die Anlehen fukzeſſive aufgenommen hätten bei einer Tilgung von 35 Jahren. Wir hätten dann heute fährlich den Betrag von 4% Mill. Mark an Zinſen und Amortiſation aufzubringen, während die Tilgung tioch bis 1943 fortlaufen würde. Was unſere Eiſenbahnſchuld anlangt, d9 15 deren Anwachſen doch zu Bedenken Anlaß geben, und es fragt ſich, ob wir aus eigener Kraft aus dieſer Schuld herauskommen werden. Was die UHebernahme von nicht unmittelbar werbenden Anlagen auf Anlehen anlangt, ſo dürften das nur ſoſche ſein, die ſich nicht wiederholen. Heil⸗ und Pflegeanſtalten, Univerſitätsanſtalten, Gefängniſſe ſollten nicht guf Anlehen über⸗ nommen werden, da dieſe Ausgaben wiederkehren. Andecs ſteht es um die Rheinregulierung, die ſich nicht wiederboſen kann, da es nur einen Rhein gibt. Wenn die Regierung gleichwohl in dieſem Budget die Oberrheinkegulſerung gicht auf Anlehen über⸗ Rommen hat, ſo deswegen, weil keine Nötigung dazu vorlag, dann aber wegen der Verhältniſſe auf dem Geldmarkt. Dann aber auch waren wir nicht ſicher, ob es der Wille der Mehr⸗ heit iſt, mie der bisherigen Finsnzpolitik zu brechen. Zuwächſt liegt ja näher die vielfach empfohlene Dotation der Eiſenbahn⸗ ſchuldentilgungskaſſe aus allgemeinen Staatsmitteln. Inſofern werden ja die Aufbeſſerungen der Beamtengehälter keilweiſe auf Anlehen übernommen, als dieſe Dotation herangezogen wird und in dieſem Maße natärlich die Eiſenbahnſchuld wächſt. Möglich iſt es, daß die Verhältniſſe des Geldmarktes ſich ſ beſſern, das eine Konſolidierung uuſerer Staatsſchulden mög⸗ lich iſt. Wenn wir jeit 1869 unſere Schulden mit nur 4 Proz. getilgt hätten, dann würde unſere Schuld heute 160 Mill. Mark meßhr betragen und die jährliche Schuldenlaſt 5,76 Mill. Mark 79 75 Hätten wir den Staatszuſchuß aſcht eingeſtellt, ſo hätte gich unſere Schuld um 400 Mill. Mark und die Zinſenlaſt un 3,.6 Mill. Mark geſteigert. Wir können alfo unſeren Vorfahren gehr dankbar für ihre Finanzpolitik ſein; und zvir werden es Hoffentlich bei dieſer Politik belaſſen können. Siad denn die Zu⸗ ſtände der Finanzen in den Staaten beſſer, in denen Schulden⸗ politit getrieben wird, ſind die Finanzen im Reiche beſſer als beß uns? Sind wir denn in kultureller Beziehung hinter andoren Staaten zurückgebließen? Selbſt der Abgeordnete Kolb würde das einem Nichtbadener gegenüber beſtreiten. Nun iſt angeregt Worden, wir ſollten Anteil an der preußiſchen Klaſſen⸗ fotterie nehmen. Der Gewinn. wäre nicht ſehr groß ge⸗ weſen, ja minimal; über die ethiſchen Bedenken wären wir wohl binausgekommen, zumal ja doch geſpielt wird, und es ſich ja bier nicht um ein Hazardſpiel handelt. Heſſen wie die thäring. Staaten haben ſick der preußiſchen Klaſſenlotterie inzwiſchen angeſchloſſen. Die Verhandlungen mit Elſaß⸗Lothringen führten u keinem Erfolg: unſere Verhandlungen mit Preußen gleich⸗ falls nicht, da unſer Gewinn nur 150 000 Mark betragen hätte. Der Abg. Kolb hat dem Abg. Dr. Zehnter zugerufen: Man olle doch nicht die Dummpheit beſtenern. Ja warum denn Die Dummen befinden ſich in ihrer Lage jehr wohl, ſie werden faſt nie Neuraſtheniker.(Heiterkeit). Dann aber handelt es ſich doch um ein Glücksſpiel, und man ſagt doch: die Dummen hätten Glück(Heiterkeit). Jedenfalls werden wir die Angelegenheit nicht außer dem Auge laſſen. 25 Freiherr von Bodman: Dem Abg. Dr. Binz danke ich für die mir ausgeſprochene ſreundliche Geſinnung. Wenn mir von anderer Seite Miß⸗ trauen entgegengebracht wird, ſo handelt es ſich hier um die Präfſidentenwahl. Ich anerkenne es unumwunden, dieſes Hauſes, wen es zum Praſi⸗ denten wählen wird, und daß der Regierung keine Mitwirkung hierbei zuſteht. Jedoch die Präſidentenwahl war eine ſolche politiſche Frage, daß auch die Regierung ſich ein Urteil darüber bilden mußte. Ich bin zu der Anſicht gekommen, daßz es erwünſcht ſei, vor allem die Sozialdemokratie auszuſchalten. (Hört, hört! bei den Sozialdemokraten.) Ich bin auch zu der Anſicht gekommen, daß ſich der Anſpruch deß Blocks auf den BPräſidenten rechtfertigen ließe, und da es der Tradition ent⸗ entſchieden widerſprechen. Sie haben ein durchaus ihm ſelbſt ſofort richtig geſtellt worden. ſtelle erhält; auch kam ich zu der Meinung, daß es für die Regierung am erwünſchteſten iſt, wenn die Parteikonſtellation ſich ergibt: Block, Zentrum, Konſervative. Dieſe Anſicht habe ich vertraulich einem konſervativen Führer gegenüber ge⸗ äußert, der nicht dieſem hohen Hauſe angehört. Dainit habe ich nicht einſeitig gegenüber einer Partei Stellung genom⸗ men; ich bin auch nicht in den Kampf der Parteien herab⸗ geſtiegen. Ich glaube, das wäre nur dann der Fall, wenn der Einſpruch des Zentrums allſeitig anerkannt worden wäre, wenn er einwandfrei und unanfechtbar geweſen wäre. Wenn das Zentrum mir mit Vorſicht entgegenkommen will, ſo kann ich Ihnen(zum Zentrum) das nicht verübeln; ich werde übrigens auch Ihnen mit Vorſicht entgegenkommen. Wenn der Abg. Zehnter am Schluſſe ſeiner Rede geſagt hat, das Zentrum will keine ultramontane Politik treiben, ſo nährt das die Ausſicht, daß wir auch bei beiderſeitiger Vorſicht ein gutes Stück Weg zuſammengehen können. Ich will nicht die Frage unterſuchen, ob der packende Schluß der Rede des Abg. Zehnter völlig mit dem in Einklang ſtand, was er vorher ausführte, beſonders mit ſeinen Angriffen auf den Staats⸗ miniſter von Duſch. Ich danke auch dem Abg. Zehnker dafür, daß er geſagt hat, er glaube nicht, daß ich ein nationg kiberales Parteiregiment aufrichten werde. Ich habe nicht die Macht dazu und auch nicht den Willen. Ich Will mich bemühen, mit allen Parteien zuſammenzuarbeiten und will über den Parteien ſtehen.(Beifall.) Wenn der Abg. Zehnter von einem nationalliberalen Par⸗ muß ich dem unpartefiſches Regiment geführt. Es iſt zum Beweis jener Behauptung auf die Großblockpolitik hingewieſen worden und es iſt vom Nationalliberalen agitierke. kel die nötige Antwort erteilt. Amtsvorſtänden geſprochen, die mit ſozialdemokratiſchen Agi⸗ jatoren für Sozialdemokraten agitierten. Es wäre mir ſehr intereſſant zu erfahren, in welchen Fällen das geſchehen iſt; ich glaube aber, der Nachweis wird ausbleiben. Das Ergebnis meiner bisherigen Nachforſchungen war immer ein negatives. Der Miniſter geht auf einige Artikel des„Pfälzer Boten“ ein, denen gegenüber er den Nachweis führt, daß dieſe Behauptungen völlig unwahr ſind. Vom Oberamtmann Strauß iſt behauptet worden, er habe den Großblock verherrlicht; das iſt aber von Der Abg. Kolb hat mir dann ſein Mißtrauen ausgeſprochen. Er hat aber in ſeiner Rede etwas geſagt, was mich außerordentlich gefreut hat, daß es nämlich nicht wahr ſei, daß zwiſchen der Regierung und der Sozialdemokratie Verhandlungen wegen des Großblocks ſtatt⸗ gefunden haben. Es hat mich deshalb gefteut, weil ich wieder im„Pfälzer Boten“, alſo einem Blatte, deſſen Phantaſie nur übertroffen wird durch die Feinheit der Sprache(Heiterkeit), geleſen habe, daß, wenn man die Sozialdemokratie noch weiter zeize, dieſe auch noch die Verhandlungen mit der Regierung veröffenklichen würde. Ich war natürlich ſehr beſorgt(Heiter⸗ 8 und ich freue mich deshalb über die Mitteilungen des Abg. olb. Dieſer hat nun ſein Mißtrauen gegenüber der Regierung damit begründet, daß er ſagte, die jezige Regierung behandle die Sozialdemokraten als Staatsbürger 2. Klaſſe. Dieſe Behauptung muß ich mit Entſchiedenheit zurückweiſen. Die Sozialdemokraten erfreuen ſich wie alle Staatsbürger, des Schutzes der Verfaſſung und genießen alle Rechte, die ihnen die Verfaſſung gewährleiſtet. Sie machen von dieſem Rechte auch ausgiebigen Gebrauch, namentlich von der Preßfreiheit, der Redefreiheit und auch von der Verſammlungsfreiheit. Sie ſizen auch hier in einem vollen Dutzend im Parlamenkt, und ſie machen von ihrem Rechte ausgiebigen Gebrauch.(Heiterkeit.) Auch die Regierung hat wie das hohe Haus, den Anträgen der Sozialdemokrakie gegenüber ſich nie anders verhalten als tzegenüber den Anregungen der bürgerlichen Parteien. Auch geſellſchaftlich werden die Sozialdemokraten hier auf völlig glei⸗ chem Fuße behandelt und nicht etwa als„Parias“, die wie gafährliche Menſchen von den Anderen gemieden würden. Aber in einer Beziehung muß allerdings ſeitens der Regierung ein Unterſchied gemacht werden zwiſchen ihnen und den übrigen bürgerlichen Parteien. Ich bin der Ueberzeugung, daß ein Sozialdemokrat nicht Staatsbeam⸗ ter ſein kann, und ich finde es auch tiefbedauer⸗ lich, wenn bürgerliche Parteſen ſich zur Wahl von Sozialdemokraten in den Landtag ent⸗ ſchlieyßen, ſei es auch nur aus taktiſchen Erwägungen und zur Erreichung eines hohen Zieles. Die Gründe ſind hier oft und auch von meinem Amksborgänger vargelegt worden. Die Sozialdemokratie iſt erſtens eine republikaniſche Parteiz ſie hat das ſelbſt wiederholt und bei jeder Gelegenheit bei jeder paſſenden und unpaſſenden erklärk, auch zu einer Zeit, wo das badiſche Volk in tieſem Schmerz an der Bahre ſeines unvergeß⸗ lichen und hochverdienten Fürſten ſtand. Es iſt damals denje⸗ nigen Mitgliedern, die einen Akt der Pietät gegen dieſen großen Toten erfüllten, von ihrer Preſſe geſagt worden, daß ſie die Ge⸗ fühle der Menſchen verletzt hätten, und es iſt ihnen auch gefagt worden, daß ſie in Gegenſotz zu ihrer republikaniſchen Geſinnung getreten ſeien. Es hat auch der Abg. Kolb in einem Rechtfer⸗ tigungsartikel geſagt: prinzipiell lehnen wir die monarchiſche Staatsform ab und bekämpfen ſie, ſolange ſie aber beſteht, fin⸗ den wir uns mit ihr ab. Wie ſich aber die Sozialdemokratie mit der Monarchie abfindet, das haben wir wiederholt geſehen. Sie wiſſen alle, daß die Sozialdemokratie dem Staatsoberhaupt die Achtung verſcgt, indem ſie dann, wenn hier in der Kammer das Hoch ausgebracht wird, durch Abweſenheit glänzt, oder daß ſie anderwärts ſitzen bleiben, wenn ein ſolches Hoch erklingt. [Widerſpruch bei den Sozialdemokraten.] Ein beſonders dra⸗ ſtiſcher Beweis, wie ſich die Sozialdemokratie mit der Monarchie abfindet, iſt in einem Artikel der„Volksſtimme“ enthalten. Dort wird von„nnarchichen Anwandlungen“ geſprochen, vom Turch⸗ machenmüſſen von Kondolenzbezengungen anläßlich des Todes Staate, der von der Monarchie geſchaffen worden iſt. Es ge die ganze Langmut unſerer Bevölkerung dazu, um ſich derartige Ergüſſe gefallen zu laſſen. 8 Die Sozialdemokratie nimmk aber auch in natio nalen Fragen eine Stellung ein, welche die Gefühle des Volkes verletzt und welche ihnen die Sy in pathie der Regierung un möglich erwerh kann. Bei allen Konflikten im Auslande findet man laſſungen in der ſozialdemokratiſchen Preſſe, in der Be⸗ trachtungsweiſe des Auslands.(Zuruf des Abgeordneten Frank: Das iſt nicht wahr!) Das zeigt doch auch die ſozialdemokratiſche Beurteilung des Krieges von 1870/ dieſes Krieges, den wir als einen heiligen geführt haben. Dieſen Krieg ſchieben Sie(zu den Sozialdemokraten) auf Fälſchung der Emſer Depeſchen. Dabei iſt es vom franz ſiſchen Generalſtabswerke dargeſtellt, daß der Krieg ſchon Januar 1870 beſchloſſen war. Dem Kriege verdanken es g ch die Sozialdemokraten, daß ſie in einer blühenden Induſtrie ausgiebige und lohnende Beſchäftigung finden. Ihre Stel⸗ lung gegenüber der Armee iſt es gleichfalls, wegen welcher die Regierung der Sozialdemokratie ein ſtarkes Mißtrauen entgegenbringen muß. War doch der Abgeordnete Bebel, der auf dem internationa Sozialiſtentage in Stuttgart erklärt hat, daß die Herrſcher in Deutſchland ganz genau wüßten, daß ſie ſich nicht unter allen Umſtänden auf die drei Millionen ſozialdemokratiſcher Land wehrmänner verlaſſen könnten. Der Abgeordnete Bedel hat es als Recht des Staatsbürge bezeichnet, zu prüfen, ob ein Krieg geführt werden ſolle od nicht. Zu was für Zuſtänden das führen würde, bedarf ke Erwähnung. Die Regierung iſt der Meinung und ich glaube, das iſt auch die Anſicht der bürgerlichen Parteien, daß es eine zwar ſchwere aber ehrenvolle Pflicht iſt, für den Staat a Krieger zu dienen. Waffenſchmuck iſt ein Ehrenſchmuck u Soldatenkleid iſt ein Ehrenkleid.(Brabo bei den Natl. u. Zir Im übrigen ergibt ſich, was wir von den Sozialdemokraten zu erwarten haben, aus ihrem Programm. Der Miniſter geh⸗ dann näher auf das Parteiprogramm ein und bemerkt, da gegenüber der deviſioniſtiſchen Richtung, welch beiſpielsweiſe der Abg. Kolb angehöre, die ſtarke ſie üde wiegende radikale Strömung beſteht, für die en thpiſches Beiſpiel Fräulein Roſa Luxemburg ſei. Der Miniſter fährt fort: Es iſt ja vom Abgeordn Dr. Binz die Roſa Luxemburg als Schwiegertochter des Wal michels genannt worden.(Zuruf des Verfaſſers des„W̃ michels“: Er wird ſie jedenfalls kennen gelernt haben.— Der Präſident bittet, auf wiederholte Zwiſchenrufe 0 nicht ell ſehr mit der Roſa Luxemburg zu befaſſen.) Der Miniſter fäh fort: Ich will ſie auch nur kurz ſtreifen.(Stürmiſche Heite keit.) 17 Aus all den angeführten Tatſachen erhellt, daß Sozialdemokratie ſich nicht verwundern kann, wenn ihr Regierung mit Mißtrauen entgegenkommt. Damit ſoll nicht geſagt ſein, daß ſch die Sozialdemokraten ander händeln werde als die übrigen Pärteien. Ich betrachte Ste (zu den Sozialdenokraten) als meine Mitbürger und als meine Brüder; ſoweit Ihre Beſtrebungen auf die Hebn Arbeiterſchaft gerichtet ſind, werde ich dieſe, ſow meinen ſchwachen Kräften ſteht, ſtets unterſtützen. A hoffe auf zine Entwicklung: ich hoffe, daß die Arbeiter das wieder zurückgewinnen werden, was allen ein ſo hohes Gut iſt, die Frende am Fürſtentum.(Be ſall der Nationalliberalen.) Hierauf wird die Debatte abgebrochen. Fortſetzung am Dienstag, den 28. Jan., 9 Uhr. im Aus Stadt und Land. Maunheim, 25. Januar 1808. * Beguadigt. Die am 23. September v. Is. gegen Althändler Idam Fleck und deſſen Ehefrau in Neckarau we⸗ Hehlerei verhängte Gefängnisſtrafe wurde vom Großherzog dem Gnadenweg auf Wohlverhalten erlaſſen. * Prinz Rupprecht von Bayern ſtiftete für den großen G ſangswektſtreit, den der Singverein Judwig hafen a. Rh.⸗Frieſenheim am 1. Pfingſttag anlä ſeines 50jährigen Stiftungsfeſtes deranſtaltet, einen Ehr preis. 5 »Das Feßß der ſilbernen Hochzeit ſeiern am nächſten Mpeit die Gipfermeiſter Auguſt Roth'ſchen Eheleute. * Aufgefundenes Geld. Es wurde aufgefunden: an im Zug 9 eine Geldbörſe mit 2,41 und 10 Cent, abgeltefe Appenweier; am 15. Jan. auf dem Bahnhof in Heit heim eine Geldbörſe mit 10,84.; am 16. Jan. auf dem hof in Baſel⸗Bad. eine Geldbörſe mit 5 Frank 30 Cent 2 Pfennig. * Friedrichspark. Wie uns die Parkverwaltung mi finden morgen Sonntag zwei Konzerte ſta von der Grenadierkapelle gegeben werden. Blasmuſik au Eisbahn von—5 Uhr, Streichmuſik im Saal von—6 . Oeffentliche Blockverſammlung. Durch Verhandlu Landbag iſt Herr Landtagsabg. Dr. Obkircher verhindert, orge Verſammlung über die Aenderung des 8 geſetzes und der Gehallsordnung au ſpi Verſammlung iſt deshalb verſchoben worden. Die hieſige Ortsgruppe des Dentſchnationalen o. 8 gehilfenverbandes beranſtaltet am Sonntag Abend für ihre glieder und deren Angehörige im Vereinslokale, Re „Wilhelmshof“, ihre diesjährige Kaiſers Geburt feier. Beſondere Einladungen ſind diesmal nicht ergang weshalb an dieſer Stelle auf die Veranſtaltung bingewieſen um recht zahlreiche Beteiligung gebeten wird. Die getroff Vorbereitungen verſprechen einige angenehme Stunden. Der fang der Feier iſt auf 8 Uhr feſtgeſetzt. 5 Koloſſeumtheater. Sountag nachmittag 4 Uhr wird hiſtoriſche Luſtſpiel„Die Anna Liſe“ gegeben, abends 8 „Der Hüttenbeſitzer“, Der zunehmende Beſuch beweiſt die liebtheit des Enſembles. Auch dieſer Sonntag wird ein ausbe kauftes Haus bringen. 92 85 Im Programm des Thalia⸗Thenters, P 7, 1, finden ſi dieſe Woche 3 Tonbilder und einige Grammophon⸗Einlagen prächtiger Wirkung. Den Hauptſchlager bildet der Blum geſungene parodiſtiſche Weibermarſch aus der„ Witwe“, der in effektvoller Weiſe zum Vortrag gelangt vorzügliches Seitenſtück hierzu ſind die Tonbilder„Di kruttlonsſtunde“ und„Beim Zahnarzt“, die ihre er Wirkung auf die Zuhörer nicht derfehlen. Sehr b ‚ 4. Seite. Geueral⸗Anzeiger.(Abendblatt.) 1 Mannheim, 23. Jannar. nahme finden auch die Auxetophon⸗Vorträge des hieſigen Hof⸗ Upernſängers Fritz Vogelſtrom, deſſen Tenor prächtig zur Geltung gelangt. Von den kinematographiſchen Bildern er⸗ wähnen wir die intereſſanten Vorführungen aus dem Innern Braſiliens und die wirkungsvollen dramatiſchen Szene„Ein ntoderner Seeheld“ und„Die Entführung in Texas“, ferner die humoriſtiſchen Darſtellungen„Der Rekrut“ und„Das große Los.“ Das Programm bietet ſomit eine Fülle genußreicher Unter⸗ Jaltung und der täglich ſich ſteigernde Beſuch beweiſt, daß das Thalia⸗Theater ſich in allen Kreiſen großer Beliebtheit erfreut. Bei der heutigen Kaiſerfeier des Gr. Realgymnaſtums be⸗ wies der dichtgefüllte Aulaſaal, daß das Elternhaus ſtets gerne die Feſte der Schule mitfeiert. Pünktlich um 10 Uhr ſpielte das ſtaitliche Schülerorcheſter— einige Dutzend Streicher, leider kein einziger Bläſer— unter Leitung des Oberpeimaners Lutz den „Kriegsmarſch der Prieſter“ aus„Athaklia“ ſtramm und ſicher, frei⸗ lich mit der unvermeidlichen leichten Verſchwommenheit der Streich⸗ und Klaviermuſik in den rhythmiſchen Akkordgängen, denen eben ur ſchnietlernde Tr 0 zen den echt krie⸗ riſchen Klang ver Hymmne aus„Iphi⸗ in T chte ein gemiſchter gut geſchulter Chor mit kſamer Weiſe zum Vortrag. Das num fol⸗ Ur Klavier, Geige und Cello von Beethoven op. 1 Nr. 1 don den drei Zöglingen der Hochſchule für Mufik Mathilde Höhler, Wilhelm Georgens und Fritz Lorbeer geſpielt, darf ſelpſt am ſtrengen Maßſtade ernſter Kritik gemeſſen wirklich als eine volle künſtleriſche Leiſtun eichnet werden. In den drei Sätzen wurde be ſopiel an vortre er Technik, edler, eunhfin⸗ dungsbollem 2 uck, feingeſtufter Dyr icherheit ein hoher Kunſtgenuß war, dſeſem meiſterhaften an lauſchen. Alle Hochachtung vor dieſen Hochſchü⸗ lern! Die Deklamation des ekwas gegznungenen„Gebets für den Aniſer“ kounte trotz der guten ſprachlichen Wiedergabe durch Ober⸗ brimaner Gckhard nicht erwärmen. Nun folgten zwei friſche Kna⸗ zuchöre, zu denen bereits zarte Mädchenſtimmen noch ſchüchtern nftzufingen beginnen, mit den beiden Volksliedern„Zu Straßdurg guf der Schanz“ und„Morgeurot“, und nach dem Vortrag des Gedichts„Die Straßburger Tanne“ von Rückert durch einen Sekun⸗ ganer zwei weitere Volkslieder. Endlich im Anſchluß an das dom Seßtanerlein Körfgen mutig hergeſagte Gedicht Freiligraths „Pring Eugen, der edle Ritter“, das alte, ewig⸗junge naiv⸗kraft⸗ volle Soldatenlied mit der zündenden kampf⸗ und ſiegesfrohen Weiſe und nochmals„Straßburg, o Straßburg“. Die ein⸗ und zwoeiſtim⸗ migen Chöre klangen friſch und ausdrucksvoll. Anknüpfend an die eben gehörten Volkslieder ſprach Herr Lehramtspraktikant Dr. E. Reuter in feſſelnder, anſchaulicher, doch keineswegs lehrhafter Feſtrede über das deutſche Volkslied als einem iunhalts⸗ reichen Stücke deutſchen Volkstums. Alte Heldenſagen lebten durch Jahrhunderte im Liede fort bis zur krütben Zeit des verheerenden dreißigjährigen Krieges und noch lange nachher knüpften die alten Vollsweiſen wieder ſchöpferiſch an und erfaßten alles, was das menſchliche Leben an Luſt und Leid umſpaunt. Zeiten und Feſte, Tanz, Luſt und Arbeit, Dorf und Stadt, Wald und Feld, alt und Hung, arm und reich, alles redet ſeine echte eigene Sprache. Und die Volkslieder, woher kommen ſie wohl? In der Luft fliegen ſie wie Marienfäden, im Walde ſchlafen ſie; wer ihre Worte und Weiſe fand, ſelten kommt's zu Tage. Die Fortentwickelung der alten Hel⸗ denweiſe zeigte Redner am alten Hildebrandslied, einem Bruchſtücke zus dem 9. Jahrhundert und einem Frankfurter Liedertext 7 Jahr⸗ hunderte ſpäter. Als ein Beiſpiel der beliebten Verwendung tra⸗ geboten, daß es Zuſammenſpiele ziſchen Stoffes im Volkslied wurden die Lieder vom unglücklichen Geſchick der ſchönen Agnes Vernauer angeführt, wiepiel Reue und. Verzweiflung beſagen die zwei Schlußworte:„Verdorden, ge⸗ ſtorben“. nen ſchätzung und Sammlung des deutſchen Bolksliederbeſtandes als koſt⸗ barſten Volksbeſitzes und ſeierte unſeren Kaiſer als den kunſtſinnigen Förderer des deutſchen Liedes mit einem degeiſtert aufgenommenen Hoch. Anſchließend zpurde von der Geſamtheit ⸗Heil ünſerm Fürften Heil“ geſungen und hierguf zum Schluſſe deſſen lateiniſche Ueber⸗ ſetzung„Salvum far regem“ vam gemiſchten Chor. Während der Feſtrede entſtand eine kleine Störung dadurch, daß eine durch die herrſchende Schwüle untwohl gewordene Schülerin an die friſche Luft gebracht wurde. Bei dieſer Gelegenheit ſei angeregt, auch den nicht mitwirkenden Schülern eine Sitzgelegenheit zu ſchaffen; das fort⸗ geſetzte Herumſtehen und ⸗lehnen beeinträchtigt ihren wie auch den glücklichen Stuhlbeſitzern entſchieden den Feſtgenuß. Pflatz, Reſfen ung eimgebung. F. Ludwigshafen, 25. Jan. In der heutigen Stadt⸗ ratsſitzung wurde die Einführung des sbligatoriſchen Be⸗ ſuchs der 8. Klaſſe in der konſeſſionellen Schule in der Stadt Ludwigshafen ab 1. Mai 1908 beſchloſſen. In den konfeſſionellen Schulen der Vororte iſt der obligatoriſche Veſuch der 8. Klaſſe nicht eingeführt, jedoch iſt es den Kindern freigeſtellt, den Unter⸗ richt in der 8. Klaſſe in der konfeſſionell gemiſchten Schuſe nach Abſolvierung der 7. Klaſſe zu beſuchen. Ein in den Vororten wohnender Junge kann alſo im 13. Jahre in Ludwigshafen in die Lehre treten, wogegen ein aus der Stadt Lubwigshafen ſelbſt ſtammender Junge dies erſt im 14. Jahre kann. Durch die Einführung der 8. Klaſſe wird die Nenbildung don 7 Ab⸗ ſeilungen notwendig, weitere fünf Abteilungen werden erſordere⸗ lich durch den Zuwachs an Schülern am 1. Mai 1908. Der Geſamtſchülerſtand beträgt an dieſem Zeitpunkte: 13 461, dapon entfallen 9380 auf die konfeſſionell gemiſchte, 3081 auf die kon⸗ feſſionelle Schule.— Eine lebhafte Debatte entſpann ſich über die von 111 Anwohnern der Bismarckſtraße unterzeichnete Ein⸗ gabe, die projektierte Straßenbahnli'n ie nicht durch die Schützenſtraße, ſondern durch die Prankenſtraße und die Bis⸗ märckftraße zu legen zur Hebung des geſchäftlichen Verkehrs in der letztgenannten Straße. Dieſe Linie ſei auch der kürzeſte Weg zum Bahnhof. Der Stadtrat beſchloß jedoch, auf dem be⸗ reits gefaßten Plane beſtehen zu bleiben aus rechtlichen, wirt⸗ ſchaftlichen, techniſchen und finanziellen Gründen, die gegen den Vorſchlag ſprechen. Die Durchführung dieſer Tracenführung würde ſchon einen höheren Koſtenaufwand im Betrage von Mf. 50000 für den Durchbruch und die Unterführung bdes Bahn⸗ dammes erforderlich machen. In der Debatte über den weit⸗ren Ausbau des Straßenbahnnetzes wurde es als eine Hemmung des ganzen wirtſchaftlichen Lebens von Ludwigsbafen bezeichnet, daß man bezüglich der Pläne über die Verlezung des Bahnhofes und den Bau einer zweiten Rheinbrücke völlig im Duneln tappe. An einen weiteren Ausbau des Straßenbahn⸗ netzes ſei infolgedeſſen gar nicht zu denken. Für die Strecke Mundenheim⸗Bahnhof⸗Ludwigshafen werden Streckenkarien ein⸗ geführt, die 6 Mark koſten. Stadtrat Lichtenberger trat für die Einführung von Streckenkarten zwiſchen Ludwigshafen und Mannbeim ein. Dieſe Angelegenheit kann jedoch erſt nach Zu⸗ e des Herrn Bürgermeiſters Ritter⸗Maunheim in eſter gemeinſchaftlichen Sitzung erledigt werden. Von Tag zu Tag. — Verurteiltet Pfarrer. Augsbarg, 24. Jan. Wegen fortgeſetzter unſittlicher Angriffe auf eine fünf⸗ zehnjährige Schſütlerin verurteilte die Strafkammer den 1860 in Baſel geborenen katholiſchen Pfarrer Hermann Oelhaf von Reinhartshofen zu ſieben Mongten Gefängnis. — Schneeſtürme in Ameriko, Newyork, 24. Jan, Len awer langen Pertobe Frühliwgähnlichen Wetters herrſcht Redner begrüßte ſchließlich die beginnende neue Wert⸗ Schneeſturm, der ſaſt die Heftigkeit eines wütenden Blizzards erreicht. Auf manchen Eiſenbahnen liegt der Verkehr ſtill. Zahl⸗ reiche Dampfer, darunter ſolche der„White Star⸗Line“ und der „Adcriatic“, ſind gezwungen, außer der Bay zu ankern. — Jeuersbrunſt. Portland, 24. Jan. Das Stadt⸗ haus iſt durch Jeuer gerſtört worden. Es ſind wichtige Dokumente vernichtet, die über ein Jahrhundert im Natum zurückreichen. Letzte Hachrichten und Telegramme. Stuttgart, 25. Jan. Der„Schwäb. Merkur“ erfährt entgegen den Meldungen ausländiſcher Blätter: Graf Zeppe⸗ lin denkt zur Zeit nicht daran, ein Luftſchiff für 100 Perfonen zu bauen. Köln, 25. Jan. Die„Köln. Ztg.“ meldet aus New⸗ gork: Das Reiſekomitee des Brocklyner Geſangvereins „Arion“ berichtet, daß der Verein, ſeinem Reiſeplan zufolge, vor dem Kaiſer, falls es ihm genehm ſein ſollte, nach deſſen Rückkehr von der Nordlandfahrt in Kaſſel ſingen könnte. Die Konzertreiſe des„Arion“ durch Deutſchland ſchließt am 31. Juli in Köln. Hannover, 25. Jan. Die Vereinigung der han⸗ noverſchen Handelskammern beſchloß, die Anerkennung der außerordentlichen Verdienſte des Reichsbankpräſidenten Koch, ihm anläßlich ſeines Scheidens aus dem Amte, eine beſondere Anerkennung der hannoverſchen Handelskammern in einer Adreſſe auszuſprechen. *Berlin, 25. Jan. Der freikonſervatibe Landtagsabge⸗ ordnete Berthold⸗Jüterbock⸗Luckenwald iſt heute in Berlin geſtorben. 98 Berlin, 26. Jan. Geheimrat Hinzpeter hat, li.„Frkf. Ztg.“, bor ſeinem Tode nicht nur die Tagebücher die er über ſeine Tätigkeit als Erzieher des damoligen Prinzen Wilhelm ſchrieb, ſondern auch eine ganze Reihe vertraulicher Briefe vernichtet, die er aus dem Kreiſe der Kai⸗ ſerlichen Familke im Laufe der Jahre erhalten hat. Amfterdam, 25. Jan. Der Dampfer„Amſterdam“ iſt in den Hafen eingeſchleppt. London, 25. Jan. Ein hieſiges Blatt meldet aus Hongkong, daß die engliſchen Kanonenboote von dem Weſtfluß zurückgezogen und die Patrouillenfahrten eingeſtellt worden ſind, nachdem alle von England von der Zurückziehung geſtellten Bedingungen erfüllt wurden, einſchließlich der Zahlung einer Entſchädigung. Das neue Weingeſetz. * Mainz, 25. Jan.(Prip.⸗Tel.) Die neue Weingeſetz⸗ vorfage wird ſich, nach der„Deutſchen Weinzeitung“, im Großen und Ganzen vollſtändig dem erſten Entwurf anſchließen. Ins⸗ beſondere wirs daxin enthalten ſein: die Einteilung der Wein⸗ baugegenden in beſtimmte Bezirke, die räumliche und zeitliche Beſchränkung der Weinverbeſſerungen, die örtliche Beſchränkung der Zuckerung auf das Produktionsgebiet, die Beſeitigung aller Gattungsbegriffe, Deklarationspflicht für den Verſchnite vou Rot⸗ und Weißwein, Lagerbuchkontrolle im Hauptamt in den Weinbau treibenden Gegenden. Gemeindeberfaſſung der pfölziſchen Städte. Münche n, 25. Jan. Am 6. Februat wird im kgl. Staats⸗ miniſterium des Jumern eine weitere Beſprechung über die Ab⸗ änderung der Gemeindeverfaſſung der pfälhlſchen Städte ſtattfinden. Eingeladen ſind ſämtliche(24) pfälziſchen Mitglieder beider Kam⸗ mern des Landages. Marolkoo. »Wien, 286. Jan. Die„Zeit“ melde, die öſterreichiſch⸗ ungariſche Regierung iſt neuerbings von Deutſchland und Frankreich um gute Dienſte in der Marokko⸗ frage angegangen worden. Die ßöſterreichiſch⸗ungariſche Ne⸗ gierung hat ihre Bereitwilligkeit erklärt, zur friedlichen Bei⸗ legung der Dinge das ihrige beizuiragen und hat ſeither wieder⸗ holt mit den Regierungen rankreichs und Deutſchlands Depeſchen gewechſelt. In Wiener Diplomatenkreiſen wird die Lage trotz ihrer noch ungehobenen Schwierigkeiten mit Ruße beurteilt. * Paris, 25. Jan. Der Miniſterrat beſchüftigte ſich heute mit der Marokkodebatte, die am Vormittag in der Kammer fort⸗ geſetzt werben ſoll. * Paris, 25. Jau. Nach einer Depeſche des Udmirals Philibert ſoll Muley Hafid 50 Kilometer von Setigt ſtehen. Delcaſſes Rede zur Marokko⸗Politik. * Paris, 25. Jan. Die geſamte Preſſe erörtert ein⸗ gehend die geſtrige Kammerrede Delcaſſes, die einſtimmig als das Hauptereignis der geſtrigen Marokkodebatte bezeichnet wird und vielfach Anerkennung findet, aber auch hartem Tadel begegnet. Das nationaliſtiſche„Echo de Paris“ ſchreibt: Delcaſſe hat als wahrer Staatsmann geſprochen und ſeine edlen und mutigen Worte ſind von allen Deputierten mit Ausnahme der Sozialiſten mit begeiſtertem Beifall gufgenom⸗ men worden. Für den Mann, der vor drei Jahren hinter⸗ haltigen und verächtlichen Machenſchaften unterlegen ſei und ſeither in würdigem Stillſchweigen verharrt habe, ſei die Stunde gerechter Genugtuung gekomtnen, zur großen Freude derjenigen, die am geſunden Sinn und der Vaterlandsliebe der Franzoſen nicht gezweifelt haben. Ebenſo ſagt der radikale„Matin“: Man hat der Wieder⸗ auferſtehung und dem Triumph eines Mannes beigewohnt, den Frankreich in einer tragiſchen Stunde zu Boden kreten ließ. Der warme Beifall, den ſeine Erklärungen fanden, hat ihn für die einſtige Biiterkeit entſchädigt. Der radikale„Nappel“ ſagt: Der einzige Vorwurf, den man Delcaſſé machte, war, vaß er mit Leidenſchaft die Intereſſen Frankreichs derteidigt hat. Einzelne mögen dieſe Leidenſchaft für übertrieben an⸗ ſehen, und dieſes Urteil hat für einige Zeik die Rückkehr Del⸗ caſſes zur Macht erſchwert, aber ihn vor der öffentlichen Mei⸗ nung nicht zurückgeſetzt. Der radikale„Gil Blas“ ſchreibt: Wir bald wiſſen, welchen Eindruck die Rede Delcaſſés in Eu⸗ ropa hervorgerufen hal. Durch den Beifall, den ſie in der Kam⸗ mer gefunden hat, wiſſen wir, doß ſie der Geſinnung einer großen Anzahl von Franzoſen entſpricht. Der„Figaro“ ſchreibt: In der Politik kann man alles er⸗ leben: Man hat geſtern in der Kammer Herrn Theophile Del⸗ caſſe über die Marokkoangelegenheit ſprechen bören. In einer ſelt ſechs Monaten improviſierten Rede hat dieſer Mann, wele⸗ chen die Ereigniſſe in einer nur zu gerechtfertigten Weiſe zum Stillſchweigen gezwungen haben, hat dieſer unbeſonneue Mi⸗ niſter, der uns in die gegenwärtige Lage gebracht hat, vor der 1 2 eine Verherrlichung ſeiner ſelbſt verſucht, was ſelbſt in einer Zeit, wo nichts mehr in Erſtaunen ſetzt, wahrhaftig etwas allzu ühermäßig erſcheint. Die ſozialiſtiſch⸗radikale„Aktion“ ſagt: Daß Delkaſſe von Größenwahn geplagt wird, das geht nur den kleinen Maun an. Daß aber derſelbe Wahnſinn zu viele Parlamentarier plagt, das geht die republikaniſche Preſſe an. Wenn man ſich daran er⸗ innert, daß dieſer vom Größenwahn befallene Zwerg Frankreich in den verßrecherichſten Zuſammenſtoß mit Dentſchland vor drei Jahren hineinbringen wollte, kann man nicht ohne Beſchämung die Vexgeßlichkeit gewiſſer Radikaler und Sozialiſtiſch⸗Radikaler mitanſehen, welche geſtern eifrig dem übertriebenen Chauvinis⸗ mus jenes Herren Beifall klatſchten, welcher mit Deutſchland nicht verhandeln wollte. Dn. 2 Gerichtszeitung. *Musbach, 19. Jan. Wegen fahrläſſiger Tötung hatten ſich dieſer Tage vor der Strafkammer zu verant⸗ worten der in Heidelberg wohnhafte Fabrikant Karl Jakob Ser⸗ denſtricker, der ledige Betriebsleiter Reinh. Feher und der verheiratete Werkführer Peter Albert, beide wohnhaft in Seckach. Sie waren beſchuldigt, daß ſie unter Außerachtlaſſung der Aufmerkſamkeit, zu welcher ſie vermöge ihres Gewerbes de⸗ ſonders verpflichtet waren, durch Fahrläſſigkeit den Tod eines Menſchen verurſacht zu haben, indem ſie zu Seckach im Gipswerk anordneten bezw. duldeten, daß die Arbeiter die Zugangstüren des Förderſchachtes während des Aufzuges von Kohlen voll⸗ ſtändig entfernten und im Schacht keine Signalvorrichtung an⸗ brachten, ſodaß die Arbeiter fortwährend der Gefahr des Ab⸗ ſturzes ausgeſetzt waren, und daß infolgedeſſen der 18fährige Taglöhner Franz Adolf Ehrmann am 23. April 1907 ab⸗ ſtürzte und tot liegen blieb. Am 23. April v. Is. wurde im Gips⸗ werk in Seckach von den Arbeitern Wachter, Rantzenberger und Frank ein Waggon Kohlen ausgeladen und mittelſt der Gruben⸗ förderungswagen von dem unteren Verladeraum durch den För⸗ derſtuhl nach dem im 3. Stock gelegenen Magazin gebracht. Den Aufzug bediente der Arbeiter Biſchoff, der, ſobald unken ein voller Wagen auf den Förderſtuhl gefahren war, durch Zuruf verſtändigt wurde, alsbald den Aufzug in Bewegung ſetzte, oben den vollen Wagen ab⸗ und einen leeren aufſchob und alsdann den Fahrſtuhl wieder nach dem Verladeraum herunterließ. Die Türen, mit denen der Schacht beim Ruhen des Betriebes und bei Nichtbenützung des Aufzuges verſchloſſen iſt, waren während dieſer Zeit ausgehängt und beiſeite geſtellt. Bis kurz vor 7 Uhr waren die Arbeiter Ehrmann und Bleß mit Ausladen von Bau⸗ ſteinen beſchäftigt und wurden jetzt von dem Werkführer Alber: angewieſen, beim Kohlenabladen mitzuhelfen. Sie kamen dieſer Anweiſung nach, ſammelten die im Verladeraum herabgefallenen Kohlen und rollten die beladenen Wagen nach dem Förderkorb: Als ſie den letzten nur noch halbvollen Wagen nach dem Fahr⸗ ſtuhl ſchoben in der Meinung, dieſer ſei wieder zur Aufnahme des Wagens bereit, ſtürzte Ehrmann in die offen ſtehende Schacht⸗ öffnung mit dem Wagen in die Tiefe und blieb dort kot liegen. Das Gericht konnie ſich in der Hauptverhandlung, zu welcher eine große Anzahl Zeugen und Sachverſtändige geladen wareu, von einem Verſchulden der Angeklagten nicht überzeugen und ſie daher von der erhobenen Anklage frei. In der ſpra wurde laut„Heidelb. Tgbl.“ ausdrücklich her⸗ vorgehoben, daß der Unfall auf Selbſtverſchulden des Verun⸗ glückten zurückzuführen iſt und daß er ſich an dem Fahrſtußl zu ſchaffen machte, ohne dazu beauftragt geweſen zu ſein. Triberg, 23. Jan. Vor dem Schöffengeriche kam am Donnerstag die Privatklageſarhe des Prof. Hum mele⸗ Karlrsuhe contra Bürgermeiſter Vogel Hornberg zum Austrag, die inſofern auch ein politiſches Intereſſe hat, als in der Verhand⸗ lung bekennt wurde, daß der Beklagte anläßlich der letzten Land⸗ tagsmahl als Blockverbünbeter den Kläger als zu„fung“ bezeichnet hatte, um belehrend wirken zu können. Die Urſache der Klage war die öffentliche Verbreitung eines anontzmen, auf den Vürgermweiſter Vogel bezüglichen Gedichtes. In dieſem Gedicht war auf die an⸗ geblich in Hornberg beſtehende Vetterleswirtſchaft unter dem Regi⸗ ment Vogel hingewieſen. Das Pamphlet, welches nach Form und Inhalt einen Verfaſſer mit beſſerer Schulbildang haben dürfte, ſowie vornehmlich die Aeußerungen der zwölffäbrigen Schweſter des Prof. Hummel in der Hornberger Induſtrieſchule ließen Vogel in der: Kläger den Verfaſſer des Gedichkes vermuten. Die Beweis⸗ aufnahme ergab, daß der Verdacht gänzlich unbegründet war. Die Jamilie Hummel, weder Sohn noch Vater, haben mit der Verfaſſer⸗ ſchaft eiwas zu tun. Auch wurde trotz n der Verhandlung ge⸗ machter Verſuche der geſuchte Autor nicht ermittelt. endigung der Beveisaufnahme ſchloſſen die Parteien einen Ver⸗ gleich dahingehend, daß Herr Vogel zu Protokoll erklärt, von der Schuldloſigteit des Herrn Prof. Hummel übergeugt zu ſein; er trägt die Koſten des Verfahrens. Ludwigshafen, 28. Jan. Vom Schöffengericht wurde ein ſchon mehrfach vorbeſtrafter 19jähriger Burſche aus Mundenheim, der in der vorigen Woche auf der Rheinbrücke ein etwa 22 Jaßre altes Mädchen um den Hals faßte und derart be⸗ läſtigte, daß es erkrankte und ſich in ärztliche Behandlung begeben mußte, zu der empfindlichen Strafe oon 4 Monaten Gefäng⸗ nis verurteilt. Der Amtsanwalt hatte 3 Monate beantragt. Das Gericht ging in der Strafzumeſſung über dieſen Antrag hinaus. um durch verſchärfte Anwendung des Geſetzes ein Exempel zu ſtatuieren, weil in letzter Zeit die Beläſtigungen von weiblichen Perſonen derart zunehmen, daß es eine Gefahr iſt, ſich ohne Schutz zu abendricher Zeit auf die Straße zu begeben. Frankenthal, 22. Jan. Zu einer empfindlichen aber wohlverdienten Strafe wurde von der Strafkammer heute der 20 Jahre alte Tagner Franklin Bohn von Ludwigshafen wegen Beleidigung verurteilt. Der Aageklagte hat ſich in einer Sitzung des Schöffengerichts Ludwigshafen, in welcher er ſich wegen Körperverletzung zu verantworten hatte, gegenüber dem Gerichtsvorſitzenden, den Schöffen und dem Amtsanwalt die un⸗ gehörigſten Aeußerungen erlaubt. Das Gericht erkennt wegen dieſes Verhaltens auf(Monate Gefänis.— Wegen Ver⸗ gehen gegen das bahriſche Vereinsgeſetz wurde der Vorſißende der ſozialdemokratiſchen Vereinigung jugendlicher Arbeiter„Junge Garde“, der 21 Jahre alte Modellſchreiner Otio Brunne von Frankenthal, mit'3 Mark Geldſtrafe belegt. Er wird beſchuldigk, minderjährige junge Lente in den Verein als Mitglieder aufge⸗ nommen zu haben, obwohl beren Beteiligung an politiſchen Ver⸗ einen in Bapern derboten iſt. voltswir iſchaft. Ueber die Zentralausſchußſitzung der Rrichsbank wird uns don unſerm.⸗Mitarbeiter noch gemeldet: Von ſeiten einiger Ausſchuß⸗ mitglieder wurde unter Hintveis auf die allgemeine Geldbilligkeit, namentlich auch im Auslande, die Ermäßigung der Rate gleich um ein volles Progent angeregt und guch nachdrücklichſt vertreten. Die Leiturg der Reichsbank konnte ſich ſedoch nicht dazu eniſchließen, umſomehr, als der Status des Inftituts noch nicht ſanderlich kräftig⸗ aen nie dic dutz ed den Hne fr — 7 Nach Be⸗ en e * n Nauthem 25. Januar. General⸗Auzeiger.(Abendblatt.) Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Auf der Suche nach neuen Teuöreu. Aus Paris wird be⸗ richtet: Das franzöſiſche Theaterleben wird in wenigen Monaten um eine Reihe erleſen ſchöner Tenorſtimmen bereichert werden. Die Klagen der franzöſiſchen Theaterleiter über die wachſende Tenornot haben die beiden Zeitſchriften„Muſica“ und„Comve⸗ dia“ veranlaßt, einen großen öffentlichen Stimmwettkampf zu veranſtalten; ein Preisausſchreiben wurde erlaſſen, und am Montag fanden in Paris, Toulouſe, Bordeaux und Niza die Prüfungen ſtatt. Gegen 272 75 Kandidaten hatten ſich gemeldet, und die Preisrichter die aus bekannten Sängern und Geſangs⸗ lehrern beſtanden, ſind von dem Ergebnis aufs Höchſte befrie⸗ digt. Zwölf der beſten Stimmen wurden ausgewählt und ſie werden in Paris demnächſt eine zweite Prüfung beſtehen. Textproben aus Léhars neuer Operette. Auf die erfolgeeiche „Luſtige Witwe“ folgte der weniger erfolgreiche„Mann mit den drei Frauen“. Daß das Libretto von dem ſonſt ſo eminent witzigen Julius Bauer(Wien), dem würdigen Nachfolger Bäuer⸗ leins, ſtammt, möchte man nach den folgenden Verſen kaum glauben: Ihr Männer im Paradieſe, In Logen, Parkett und Parterre, Ihr alle vernehmet nun dieſe Moral von der ganzen Affaire: Der Eh'mann auf Reiſen iſt ſchädlich, Drum bleibet im Lande, ihr Herr'n, Und nährt eure Gattinnen redlich— Das haben wir Weiber ſo gern. Treu bin ich auf hieſ'gem Platze Meiner Lori ſpät und früh, Treu nicht minder meinem Schaße In Paris, der Coralie. Auch in London hab' ich eine, Halte dort die Treue ihr— Schelten ſoll darob mich keine. Denn ich kann ja nichts.ir. Man ſieht, Heine hat wieder einmal recht:„Es iſt eine alte Geſchichte“—. Greiſenerotik auf der Bühne. Als eine Ark Gegenſtück zum alten König in der Operette„Die Inſelbraut“, der bekanntlich in ſeniler, greiſenhafter Lüſternheit der jugendlichen Titelheldin zuſtrebt, erweiſt ſich, freilich auf dem Gebieke des Dramas, Ger⸗ hart Hauptmanns tragiſcher Held in deſſen neuem Schanſpiel „Kaiſer Karls Geiſel“. Auch dieſer olte Kronenträger entflammt in Leidenſchaft zu einem kaum zwanzigjährigen Märchen.„Grei⸗ ſenliebe“, ſchreibt nun Paul Goldmann in einem geiſtvollen Feuilleton der Wiener„N. Freien Preſſe“ bei Betrachtung der Hauptmannſchen Novität,—„Greiſenerotik hat immer etwas peinliches. Das tritt im konzentrierten Licht der Bühne noch ganz beſonders hervor. Man fühlt iich abgeſtoßen von diefem Graubart, der keuchend vor Gier um ein zunges Ding herumſtreicht; und beſonders widerwärtig iſt die Szene im zwei⸗ ten Akt, wo es ſogar zu Zärtlichkeiten kommt, wo die kleine Dirne den alten Herrn zu„animieren“ ſucht, ihn mit ihren Armen umſchlingt und an feinem Halſe hängen bleibt.“ Dem⸗ ſelben Empfinden iſt hier, wie unſeren Leſern noch erinnerlich ſein wird, anläßlich der„Inſelbraut“⸗Premiere Ausdruck ge⸗ geben worden. Sport. Die Nonnungen zur Badenja. Zu unſeren dem„Deutſchen Sport, enitnommenen Ausführungen üher die Nennungen in der Badenig wird von ſehr geſchätzter Seite noch folgendes erläuternd bemerkt: Der jetzige Nennungsſchluß ergab mit es Nennungen von Pferden im Beſitze von in Deukſchland wohnenden Herren genau die gleiche Zahl wie der Nennungsſchkuß aur 14. Dezember. Da⸗ mals waren aber außerdem noch 13 im Auslande krainierte und im Beſitze franzöſiſcher oder im Ausland lebender deutſcher Herren be⸗ Findliche Pferde genannt worden, die dieſes Mal weggefallen ſind, tweil dieſe Herren ſich zweifelsohne ſagten, daß chre Pferde in einem Hendicab derartige Gewichte zu tragen haben würden, daß ihre Verkaufs⸗ veſp. Gewinnchancen bedeutend ſchlechter geweſen wären, als nach der erſten Propoſition eines Altersgewichtsrennens. Für die ſportliche Beurteilung, ob damals das Rennen mit 68 Unter⸗ ſchriften hätte aufrecht erhalten werden ſollen, mußten dieſe 18 Unterſchriften ausgeſchieden werden, und daß der Rennverein mit der Neuausſchreibung ſportlich zufrieden ſern konn, ergibt ſich eben aus der Tatſache, daß die rein deutſchen Nennungen in unvermin⸗ Serter Zahl wiedergekehrt ſind. Daß die der Unter⸗ ſchriften in den Herrenreiten nicht nur Meknnheim krifft, szeigt ein eben, trotz der glä griffen und darunter leiden natu N order Jahre auch in Deutſchland an den Start gehen. De eima Gewinner des„Grand Challenge⸗Eup“ beabſichtigt, ſich mit ſeiner erſten Bierer⸗ und Achtermaunſchaft an der Frankfurtet Regatta zu betefligen, wo ſie im Kaiſer⸗Vierer und Achter zu ſtarten ge⸗ denken. e Fußball. In der geſtrigen Nokig— Viktoria⸗Sportplag— twird irrtümlich berichtet, daß aus Anlaß fraglichen Spieles alle anderen Wettſpiele im Neckargau vom Verband unterſagt ſeien; dies iſt unzutreffend, was den übrigen hieſigen Verbandsvereinen und ihren Intereſſenten zur Orientierung dienen möge. Winterſport. Wetter« und Sport⸗Bericht von Oberhof in Thüringen am 24. Januar. Schneehöhe ½ Meter, Temperatur 3 Grad Kälte, Skibahn gerügend, Rodel⸗, Bobfleighe und Schlittenbahn gut, Wetterausſichten zür Sams iag: Ertwarten Neuſchnee. „5 5 5. Seite. * Wetterbericht vom Kurhytel VBärenſtein. 0 Grad, hell, warmer Sonnenſchein. Schnee zum Skifahren nicht ausreichend, dagegen Rodelbahn gut. 5 * Deutſche Skimeiſterſchaft. Bei prachtvollem Winterwette nahm geſtern in Bad Kohlgrub die deutſche Ski⸗ meiſterſchaft ihren Anfang. Die Meiſterſchaft zerfällt in zwei Teile, und zwar in einen Dauer⸗ und Sprunglauf. Die zu durchlaufende Strecke war eiwa 12 Kilometer lang, ſie führte von Oberammergau mit 400 Meter Steigung und 700 Meter Ablauf über ſehr ſchwieriges Terrain nach Bad Kohlgrub. 1. Chriſtian Spielmann aus Ehrwald 1 Stunde 7 Minuten 48 Sekunden; 2. Bruno Biehler, Akademiſcher Skillub München,:18:43,3; 3. Poter Barblan, Skiklub⸗Silf(Schweiz),:20:22. Spielmann lief außer Konkurrenz. 1 .S. C. Als von Schenckendorff⸗Ehrenſchild iſt ſoeben ein neuer kurrenz gelangt zum erſten Mal am 1. Februar in Ber Austrag. Volkswirtschaft. Kohlenmarkt. (Driginalbericht des„Mannheimer General⸗Anzeigers“.) Infolge der wieder Lingetretenen Kälte hat ſich auch die Nach⸗ frage nach prompter Ware lebhafter geſta de Verkaufstätigkeit für das Geſchäftsjahr 1908/9 iſt von den ſüddeutſchen, Kohlenftrmen eifrig aufgenommen worden und ſcheinen auch die engliſchen Kohlen ihr Feld zu behaupten. Wenn nun von dieſer oder jener Seite geſagt wird, daß man mit engliſchen Kohlen unangenehme Erfahrungen gemacht habe, ſo nigg dies in einzelnen Fällen zugegeben werden, aber die berreffen⸗ den Konſumenten waren eben in der Wahl ihrer Lieferanten nicht vorſichtig genug. Der vereinzelten Abneigung ſtehen andererſeits aber auch zahlreiche Anerkennungen gegenüber, die wohl am beſten dadurch zum Ausdruck kommen, daß die betreffenden Abnehmer ihre Verträge in dieſer Provenieng erneuern. Zudem hat das engliſche Material mauchem Verbraucher in der Not recht gute Dienſte ge⸗ leiſtet. Weshalb ſollte ickan ſich alſo von ihm jetzt ſo ohne weiteres wieder abwenden? Brannkohlen⸗Brikett. (Originalbericht des„Manngeimer General⸗Anzeigers“.) Das Geſchäft der letzten Woche verlief rege. Für die Cam⸗ pagne 1908⸗09 wurden bereits namhafte Abſchlüſſe getätigt. Die Produktion der Gewerkſchaft Guſtav Dettingen am Main, welche das„Main“⸗Brikett herſtellt, iſt für eine lange Reihe von Jahren in die Hände des Braunkohlenbrikettverkaufs⸗ vereins, Köln übergegangen. Das Sundikat hat den Generalper⸗ krieb dieſer Briketts der Firma Paul Feſſen, Aſchaffenburg übertragen und derſelben für die Unterbringung ein örtlich be⸗ ſtimmt abgegrenztes Gebiet, das auch nach Baden und Bahern hineinreicht, zugewieſen. *** Brauerei Löwenberg(vorm. Karl Diehl), Akt.⸗Gef. in Zwei⸗ brücken. Die Geſellſchaft erzielte im⸗ verfloſſenen Geſchäftsjahr 1906/07 bei einem Aktienkapital von 1,1 Mill. Mark einen Roh⸗ gewinn von 72 308.; nach Abzgug der Abſchreibungen von 88 447 Mark verblieb ein Reingewinn von 18 861 M. der nach Ueberweiſung don 948 M. zur geſetzlichen Reſerve vorgetragen wurde. „Bameriſche Bereinsbank. Das Juſtitut ſchreibt jetzt für Don⸗ wmerskag den 20. Februar d. Is. eine außerorden klichis Generalberfſammlung aus, in der über die Fuſion mit der Würzburger Volksbank und der Nürnberger Bank Beſchluß gefaßt werden ſoll. Das Grundkapitgl der Vereinsbank ſoll lt.„Münch. Allg. Zig.“ um 7½ Millionen Matkerhöht werden durch Aus⸗ gabe von 833 Stück Aktien à 1200 M. em Nennwert⸗von 999 600 Mark, welche gegen die Aktien der Würzburger Volksbank um⸗ gekauſcht werden ſollen, und weiter durch Ausgabe von 3250 Stück Aktien im Nennwert von 3,90 Millionen zum Umtauſch in Aktien der Nürnberger Bank: endlich durch Ausgabe von 2167 Stück Akkien im Neunwert von 2 600 400 M. zur Vebſtärkung der VBetriebsmiftel. Die Akktionäre der Wüpzburger Volksbank und die der Nürnberger Bank häben der Fuſion bereits zugeſtimmt. Vexeinigte Ührenfabriken, Schramberg. Wie deur„Schwäb. Merkur“ aus Schramborg geſchrieben wird, iſt der Geſchäftsgang in der Ühreninduſtrie gegenwärlig derart flau, daß ſich die dor⸗ dortigen Uhrenfabriken veranl⸗ ihre Vetriebe einz u⸗ ſichränken. In den zwei groß iken ſei die tägliche Ar⸗ Heitszeit auf 8 Stunden, in der dritten. kleinen, auf 7 Stunden herabgeſetzt worden. Man gebe ſich indeſſen Hoffnung hin, daß die Kriſis nur eine vorübergehende ſein unt bald möglich werde, zum Zehnſtundentag zurückzukehren. Sterbrauerei⸗(eſellſchaft Schwabach.⸗Gz., vorm. Joh. Forſter, Schwabach. Die Geſellſchaft erzielte izn abgelaufenen 5 i Steigerung ihres Abſatzes um 561 Hktl. auf 24940 Httl. Es ein Grlös cus Bier mit M. 398 007(M. 364 980) erzielt. Vei M. 25 201(M. 25 260) Abſchreibungen ergibt ſich ein Rein⸗ gewinn von M. 22 115; die Diyidende baträgt wieder 2 Prog. auf das M. 300 000 betragende Aktienk Für das neue Jahr twird mitgeteilt, daß durch Erſparni 9 Verbeſſerungen die Ver⸗ waltung bemüht iſt, die der Brauinduſtrie entſtandenen Mehrksſten möglichſt auszuglsichen. Nene Kölner Stadtanleihe. Die Stadlverordneten⸗Verſamm⸗ lung genehmigte in der geſtrigen Sitzung einſtimmig die vorge⸗ ſchlagene Aufnahme einer Anleihe von 36%½% Nillionen Mark. Der Babiſche Bergbau. In einer den Reichstag zugegangenen Denkſchrift über die Exploſions⸗ und Feuersgefahr in den Be werken heizt es über Baden: Der Steinkohlenbau iſt im Gro herzogtum Baden zurzeit durch eime einzige Zeche, Steinkohlenberg⸗ bau Diersburg⸗Berghaupten, bertreten. Bisher iſt ein bergpolizei⸗ liches Eingreifen, ſei es im Wege der Bergpolizeiordnung, ſei es im Wege der bergpolizeilichen Anordnung nicht für nötig erachtet 5 85 +. warden. Erlaß boln 22. Juni 1890 und der bis ſetzt ei iſt kohlenbe worden; erſt ſeit Jahres Steinkohlenbergwerke D rechte Förderung zu eröffnen. Ob dieſe Verſuche Erfolg haben wer⸗ den, wird ſich wohl in den beiden folgenden Fahren zeigen. Eine Preifung der in Baden geltenden Vorſchriften nach den in den Reichsagsverſammlungen beſprochenen Geſichtspunkten iſt beabſuh⸗ tigt. Die Obere Bergbehörde des Großherzogtums glaubt, im Larfe der nächſten Jahre Vorſchläge zur Ausgeſtaltung de r Bergpolizeiverordnung machen zu köunen, die ſich, fo⸗ weit der Steinkohlenbergbau zu ihnen Veranlaſſung geben wird, vorausſichtlich in erſter Linie auf Beſeitigung des Kohlenſtaubes, auf die Schießarbeit, die Beſchaffung der Sicherheitslampen und die Grubenbeleuchtung im allgemeinen beziehen werden. Oeſterreichiſche Teztilinduſtrie. Die öſterreichiſchen Baumwoll⸗ druck⸗Fabrikanten beſchloſſen, die Preiſe für Wintexartikel, Velours und Barchente um 4 bis 5 Heller zu orhöhen. Schleppzugzfahrten Straßburg⸗Baſel. Lom Oberchekdn wird uns unkerm heutigen geſchrieben: Uever die Schleppzugs⸗ fahrten der Reederei Knipſcheer zwiſchen Straßhurg und Baſel hat Ingenieur Gelple ein Gutachten an den Baſeler Re⸗ gierungsrat erſtattet. Demſelben iſt zu eninehmen: Die Fahrperiode 1907 erſtreckte ſich nur auf einen Zeitraum von 72 Tagen, vom 29 April bis 9. Juli. Die Fahrren ſind faſt ausſchließlich ohne Störung verlaufen. Die Brückenhinderniſſe ſind in der Haußt ſache beſeitigt. Der Durchfahrt durch die Kehler Eifenbahnorüe ſtellten ſich im Monat Juni infolge hohen Waſſerſtandes Schwiert keiten entgegen. Die einzelnen Ke ußten längere Zeit liegen. Verſchiedene behördliche Maß 1 die die Schiffahrt künſt⸗ h hemmen, dürften ſpäter in Wegfall kommen. An der Hand von bellen kommt das Gutachten zu dem Schluſſe, daß es für die Strecke Straßburg⸗Baſel vorteilhaft iſt, nicht geringere als 1000 Tonnen Sch ſe zu verwenden, welche, mit guten Schleppformen verſehen, bei 1,50 Eintauchtiefe noch mit Leichtigkeit 600 Tonnen zu faſſen vermögen, daß es aber höchſt unrationell iſt, Heinere Kähne zu ſchlepven. Unter allen Umf alb Schleuſen bei Kraftwerken unterhalb Baſel in daß das Durchſchleuſen von 1000 ähnen ohne Störung ſich vollziehen kann. Die mittlere it eimes Bergſchlepp⸗ zuges auf der 125 Kilometer langen Strecke Straßburg⸗Baſel betrug 24 Stunden und 26 Minuten und die eines Talſchleppzuges 6 Stun⸗ den 38 Minuten. 8 Neue Inſolvenzen. Die Schneidemüßlenfirma Simon u. Nätſchke in Landsberg a. Weiſt inſolvent.— Die Mehl⸗ mühle D. Mondry in Ehlau, die auch ein größeres Sägewerk betreibt, hat ihre Gläubiger zuſammenberufen. Die Ausſichten ſind in beiden Fällen für die Gläubdiger inſtig und die Paſſiven nicht unerheblich. 95 Schweizeriſche Lokomotiv⸗ und Maſchineufabrik in Winterthur. Dieſe Geſellſchaft hat mit der Bank in Winterthur und der Schweis Kreditanſtalt ein bis 30. Juni 1916 unkündbar„½proz. Anlehen von 3 000 000 Fr. abgeſchloſſen, wovon 1000 000 Fr. zur Konver⸗ ſion des früheren Aproz. An s von 1000 bo0 Fr. beſtimmt iſt⸗ Die Auflegung des neuen Anlehens zur Konverſion und Barfub⸗ ſtription wird, heides zu pari, in den nächſten Tagen ſtattfinden. Zur Zuckerkonvention. Obwohl Rußland vom 1. September 1908 ab der neuen Zuckerkonvention unter den bekannten Beding⸗ ungen beitritt, ſo ſoll doch, wie neuerdings gemeldet wird, Rußlan nicht das Recht erlangen, ſeinen Zucker unter Befreiung von Straf⸗ zoll nach Deutſchland einzuführen. Der bisherige Zuſtand, wonach ruſſiſcher Zucker bei der Einfuhr nach Deutſchland einem Strafzoll in Höhe der ruſſiſchen Zuckerprämie unterliegt, ſoll vielmohr bei⸗ behalten werden. Dies iſt durch ein Sonderabkommen zwiſchen der deutſchen und ruſſiſchen Regierung vereinbart worden, das de nächſt dem Reichstag zuſammen mit der neuen Zuckerkonvention z gehen wird. Vom Feinblechwerkverband. Koalner Vlättern zufolge wurde in der geſtern in Hagen ſtattgehabten Verſammlung der zu der Hagene Vereinigung gehörenden Feinblechwerke feſte für mideſtens drei Monate ſehr gut beſchäftigt ſind. Man allgemein der Anſicht, daß zu den bisherigen Verluſt br Preiſen nicht mehr berkauft werden kann. Vertragsabſchluß. Zur Kapitalaufnahme bahn und zum Vertragsabſchluß mit de Eiſenbahn⸗Geſellſchaft in Köln wurde migung vom Miniſterium des Innern erteilt. Aus Rußland. g einer frü 7 N für die Thurgau rWeſtdeutſchen die Gene früheren Information „B..“ aus der Umgebung des ruſſiſchen Finanzminiſteriums, daß Rußland swar eine in nie Anleihe, nicht aber jetzt eine äußere Anleihe plane. Eine äußere Anleihe folle angeblich in 1908 überhaupt nicht abgeſchloſſen werden, dagegen zur Deckung des Defigits im Extraordinarium eine innere im Betrage von ungefähr 150 Mill. Rubel, die„leicht bei den ſtaatlichen Sparkaſſen plaziert werden“ könnte, nach en n Monaten von 1908. In Beſt der„Frkf. Ztg.“ vernimmt jetzt de diert, alſo aus einer kurzfriſtigen in eins langfriſtige berf 0 wird. 8 (Telegraphiſche Handelsberichte ſiehe 6. Seite). *** Frankfurter Effektenbörſe. Tetegramme der Continental⸗Telegrapnen Hergg Schiuß Kyrle. Reichsbank⸗Diskont 6% Wechſel. 3 22 25 Kinſterdan: kurz 169. 7 165 aris kurz 333 Belgien„ 81.233 81.228—weiz. Plätze 81. 7 1. talten„ 81.8 5 81.375/ ien„ 849, 81928 gondon„ 20.465.47kapoleonsd'or 16.27 16 75 lana—- Privat⸗Diskont Staatspapiere. A. Deutſche. 24. 31½ Dſch. Reichsan! 33.27 93 48¼ Mexikaner inn. 8 2*.* 82.65 82.6 ümautlvaß 98.5 2 37½pr. konſ. St.⸗An! 93.65 93.76 aulgaren 99 20 jJ fFFECoC 4ad. St.⸗A.„ 99.30 99.20 italien. Rente—.——. 31½ bad. St.⸗Obl. ſfl̃—.———is Oeit. Silberr. 98.85 %½„ M. 98— 1% ½,„ Papferr.— %½%„„ 00, 3— 9½ Heſterr. Goldr. 98.40 4 bayer..⸗B.⸗AM. 10˙.9 10 50 Portg. Serie 1 61— 31½% do. it. Allg.⸗A. 392.80.9 dto. 11. 3„„„ 34. 84% ineueRuſſen 1905 Heſſen 93.55 89.55 Ruſſen von 1880 Heſſen S812 811 ſpan ausl. Nente Sachſen 82 90 82 9, Kürken v. 1903 40% Mih. Stadt⸗A.o7 98.40 98.44 Türken unif. 3ur„„ 0———— Ungar. Goldrente 1 927 1 115 1„ Kronenrente 93.n 4 Ag. 1. Gold⸗ A. 1887 100.— 100 e e 5 % Ehtneſen 1898 65.40 böt0 Jerzinsl. Loſe—⸗ 4Sgyypter uniftzirte 103 10—.— Oeſt. Loſe v. l860 Mexikaner äuß. 98.50 98.30 Fürkiſche Loſe Aktien induſtrieller Antertehmungen. Bad. Zuckerfabrit 127.40 127.40 Rer. Kunſtſeide 23 Südd. Immob. 95.— 636.— ederw. St. Ingbert 63.⸗ Eiſchbaum Mannb. 129.— 129.— pichar: Mh. Akt.⸗Brauere! 137.— 187.— Ralamühle Ludw Rarkakt. Zweibr. 99.— 99.— abrradw. Kleyer 272752718 Weltz z. S. Spener 80.50 80 maſchinenf. Hilbert 82.50 8 5ʃ Cementm. Heidelb. 145.3 14620 Vaſch. Arm. Klein 116. 116 Lementf. Karlſtadt 123.50 1255aſchinenf. Baden. 20.5% nad. Anilinfabril 529.80„29 50 dürrkopp 82). Ch. Tbr. Griesheim 283.90 234. Vaſchinf. Fritzner 215 Höchſter Farbwerk 445.80 433—[fälz. Näbmaſch. 123.5 Vereinchem. da ril 5.— 308.— Körrenkeſſelfabrit »hem. Werte Albert 401. 401.— vorm. Dürr&„v. Dra tinduſtrie——. cbmellprt, erkth!, 18 Ueeumule. Bagen.3— 193.— eltabrit⸗Atktten 2 nec. Böſe, Berlin 75.20 75.2 chubfab. Herz Frkt. 12. Allg. Eli.⸗Geſellſch. 201 2 2.5% eilinduſtrie Bolſh Sudd. Kabelwerle 120% 18— ampertsmühl vahmeyer 123.40 123.25 fammg. Kaiſersl, Eittr. Ge., Schuckert 107.10 10% Zellſtoff Waldyof Allg..⸗G. Stemeng 176. 178. 5 Seſte. Ceneral⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Danmnheim, 25. Januar. Bergwerks⸗Aktten. Vochume 199.50 199.25 darpeſter 202 38 201.13 Buderus 112.70 127, Htbernia—.—.— Sengordia 325.— 825.—Wefterr. Alkali⸗A. 200 0 Deutſch. Fuxembg. 131.— 151. Oberſchl. Eiſenakt. 99.— 99.8 Frtedrichsh. Vergb. 470 19 8, Ler. Köntgs⸗vaura 318.50 218.50 Belſentirchner 187 80 187. foßleben 9050 9830 Aktien deutſcher und ausländiſcher Trausrort⸗Anſtaſten. gudwh⸗Berbacher 318.— 218.—] Oeſterr. Süd⸗Lomb, 27.60 27.80 Pfälz. Marbahn 134.30 134 81 eſterr. Nordweſtbz..— bo. Nordbahn 130 70 181˙8„ Lit B.—.——.— Südd. Etſenb.⸗Heſ, 117.. 117.- Lottkardbahn—— Hamburger Vacket 11 25 11½2] Ftal. Mittelmeerbz..— Nördd. Llond 106.50 106.50]„ Meridionalbahn 136 70 137.75 Deſt.⸗Ung. Staatsb 145 20 145,.25 Jaltim. Obio 877 87.20 Pfandbrieſe, Prioritäts⸗Obligatienen. Leh Vri. yv.⸗AUfdd. 87.5) 57.((e% Pr. Pfdb. mk. 16 87.30 67.50 40 F. K. B. Pfobr. 95 97.50 751%„„„ 17 775 97.75 4%„„ 110 97 70 97.½„„„ 14 88.78 96.75 4% Bf.Hyp. Pfob. 99.80 99.8 15 5 5 8 12 91.— 91.— 92.— 92.—% Pr.o fdr.⸗Bt. 8 41½ eſe Pr. Rod.⸗KFr. 90.— 90. Kleind, b 04 94.50 8 8 JeeCtr. Bd. Pfd. vd 97.— 97.—½ 5 99 Syv. ⸗Afd. ⸗Nom.⸗ 35 unk. 00 37.10 971 Obl. unkündh 12 9180 91.0 4%„ Pfdbr..1„% Vr. fdbrf.⸗B unt. 10 97.10 97 10 Syv.⸗Mfd. unt. 1917—.—— 4„ Pfdbr..0g 10% etz. H. B. Pfb. O 87.— 97.— 5 unt. 12 97.30 97.80%½„„„ 1907 87.— 97.— 87% Pfbbr.ss 16%„„ 97 30 57.30 89 11. 94 90.20 90.2 1% 5 85 1817 98.40 98.25 bi, Pfd. 9½03 90.— 90.—af„ verſchi⸗d. 90.. 80.— 4%„ Com.⸗L bl. 55 50.25 80.2 v. I, un 10 99 10 99 14½ Fit. H. ⸗..O 9156 91.50 1½„ Com.⸗Or!.% W. B. C. S. 10 7 27.7 5 v. I801 91.— 91.—-%½ Pf. B. Pr.⸗Obl 88 70 98 70 8½%„ Com.⸗Obl.%e% Pf. B Pr.⸗O, 22 10 91.85 v. 96/00 91.— 91.-[% Ktl. a. E. B. 69 60—.— 40% Pr. Pfbb. unl. 00.— 97.— 4½%„„„ 12 97,50 07.5 faunb. Gerſ.-.A. 416.— 416.— b„ 14 87.50 94.50 Frankkurt a.., 25. Januar. Kreditaktien 201 80, Staats⸗ hahn 145. 53 Lombarden 27.50 Egypter—., 4% ung. Golbrente 93 80, Goltnardbahn——, WDisconto⸗ ommandit 1728) Lauro ——[, Gelſenkirchen 187.—., Durmſtädter 1 6 40 Handelsgeſellichal ..25, Dresdener Bant 139.— Deutſche Bant 233.25, Bochumer 198.50 Nortbern—.—. endenz: ruhig. Machbörſe, Lredttaktten 201 80, Staatsbahm 145.25 Lombarden 160 Disconto⸗Commondit 73. 5 R*„* Mannheimer Eſſettenboͤrſe nom 25 Janugr.(O fizieller Bericht) Die Börſe war beute ziemlich ſeſt, be onders für einzelne Induſtrie⸗ Aktien. Pfälz. Nahmaſchinen⸗ und Fahrräderfabril⸗Aktien 124 G. Port⸗ lanp⸗Gememweike Heidelberg 148.20., Süddeutſche Kabelwerke⸗Aktien 128 G. und Zuckerfabrik Waghäuſel⸗Aktien 127 75 G.(128.) A ktie n. Banken. Brief Geld DVBrief Gerr Badiiche Bank 185. Ar. Werger, Warms—— 80 Gewebk Sveyerso% ormf. Br. v. Oertge 80.——. Hfäl, Bank.— 100. ff. Preßheu. Sptfabr. 139 80 Pfälz. Hyy.⸗Bank—. 18550] Transport Pf. Sp.u. Cbb. Landau 137—— u. Verſicherung. Nbein. Frebian, laß 50 13 n.⸗Gl. Rüſch. Seetr.—— 62 Nheln. Fur⸗Bank—— 188-Maunh. Dampfchl. 6350—.— Südd. Bank— 110.„ Lagerkans— 95.— Eiſenbahnen. Francona, Rück⸗ und Pfälz. Ludwig bahn—.— 215. itveri..⸗G. vm. „ Marxbahn—. 185.[Bad Rück⸗ u. Mitv.—.— 555 2, Nordbahn—.— 131“/Bab. Aſſecurranz Hellbr. Straßenbahn 80.——. Continental. Verſich. 5 Fhem. Indufſrie. Mannh. Verſicherung 430—- .⸗A.f. chem. Induſtr.——.Oberrh. Verſich Geſ.—— 450.— Bad. Anil.⸗u.Sedaſbr. 330.——. Württ. Tranp.⸗Verſ. 90.——. e udee se Dovaßete. Verein chem. Fabriken 308 80 8 S 9 Verein B. Oeliabriken—— 13 aſ., Seilinduſtrie 168. Se Star gler'ſche Mſchfbr. 121— 119.— Weſt..⸗W. Stamm—— 200 Emailliribr. Kirrweil. Vorzug 105.50. Emaillirſbr Kirrweil.———.— 5 0,%% Wer Emaillw. Maikammer—.— 91.50 1* Brauereien. Bad. Brauerei 10580 ĩ Binger Aktienbierbr.—.— Durl. Hof vm. Hagen—.— 261 Eichbaum⸗Biauerei—.— 130 Elefbr. Rühl, Worms—. 96 105.— 88..— 262.50—.— — 2 222.— Eitlinger Spinnerei Hüttenh. Spennerei Karlsr. Maſchinenbau Nähmibr. Haid u. Neu Koſth. Cell. u. Papierf. Manny. Gum. u. Asb. 140.— er, Ganters Br. Freibg. 106.-—.Maſchinenf. Badenia—.— 201.— Kleinlein Heidelberg—.— 105. berr Elektrizitär 22—ß omb. Meſſerſchmiti 61.——. Bſ.Nähm u. Fahrradf.—. 124 Ludwigsh. Brauerei 248—-— Portl.⸗ ge—.— 146.20 Mannh. Akttenbr.— 137-Südd. Draht⸗Induft. 125—— Pfalzbr. Geiſel, Mohr———. Südd. Kabelwerjñfe—.— 128— Brauerei Sinner—.— 233 Br. Schrödl, Heidibg. 201.50— „Schwartz, Speyer—— 120.— „Ritter, Schwez.—. „S. Weltz, Speyer 81.— Verein Freib. Ziegelw.—. 154.— Spenr 40.— 2. Wür mühle Neuſtadt 129——.— Zellſtoffabr. Waldhof 18— 315 Zuckerför Waghäuſel 123.— 127.75 „Storch., Speyer—.— 80. uckerrafſ. Mannh. 33.— 31. * 2** Berliner Effektenbörſe. Bertin, 25. Januar.(Schlußkurſe.) Ruſſennoten 214 40 214.45 Lombarden—.— 27.60 4% Ruſſ. Anl. 1902 81.60 8 80 Canada Paciſte 156 70 157 5½% Reich anl. 98.4 93.40 Hamburg Packet 119 40 119.— 30% Reichsanleihe 8260 82.50 Nordd. Lloyd 107.— 106 30 4% Bad..⸗Anl. 39.10 99 50 Dynamit Truſt 16 8 110 70 37% B. St. Obl. 1900 93— 93—Lich'⸗ u. Kraftanl. 112.70 11270 32% Bayern 9260 92.90 Bochumer 18 70 198 70 40% Heſſen——.—] Konfolidation 8% Heſſen 81.— 81.—Dortumnder 39 70 30% Sachſen 84.90 82.75 Gelſenkirchner 187 20 187.10 40% Pfbr.R9. W. B. 96.80 96 4, Harvpener 2036 40 202.50 5% Chineſen 101. 101.—Laurahütte 218.70 219.— 40% Italiener 164———Phönix 17780 177.70 37%½ Japaner(neu) 88 45 888) Mibeck⸗Monkan 200.— 200.— 1880er Loſe 15 80 155—- Wurm⸗Nevier„ 4, Bagdad⸗Anl., 86 50 85 40 Anilin Treptob) 373.70 371 70 Keditattien 201.30 201,60 Braunk.⸗Britetts 136.20 66 Berg.⸗Märt. Bant 150— 150— D. teinzeu iwerke 221 222— Berl. Handels⸗Gef. 137.70 157.3, Düſſeldorfer Wg. 325.— 33%, Darmſtädte ank 1 2 126 0Elberf. Farben(alt) 34— 828. Deutich⸗Aſtat Bant 7 140— Weitee Alkaliw. 0 199. Deulſche Bant 284.90 24 1 Wollkämmerei⸗Att. 38 50 38 70 Disc ommandtt 173 50 173.20 Ebem Charlottenb. 96 50 197 0 0 5 1 13920 180 10e Wiesloch 101— 101 70 Nuein. Kre bant 133.70 188 7% Zelſſtoff Waldhof 316 90 816 5 Bankv. 133.90 133 80 Leluloſe Koſtheim 2 8 70 5 „Abeck Hüchener 181.70—.— Rüttgerswerten 140.20 140 70 Staaisbahn S= 10U Privatdiskont%%/ Berliner Produktenboͤrſe. Berlin, 25. Januar.(Telegramm.)(Produkten rfe Preiſe in Marl pro 100 k. ſrei Berhin netto Kuſſe. 24 25. 28 235 Woizen per Mal 220 25 221 75 Mais per Mal 15123 15150 „ Juln 218 2520.— Jult—.——.— „ Sept.ä——.—— Roggen ver Mar 211.— 2117 KRübsl per Jau. 69.30 69 80 „Jul! 208.— 208 25 Mar 69 50 70 „ Sept.—: 68.50 69 80 Hafer per Nai 172 75 178.— Spiritus 70e 0½— „Juli 173. 173 25 Fetzenmehl 8125 31.28 1 2——— ſboagpenmehl 28 60 28.40 * Telegraphiſche Handelsberichte. Von der Reichsbank. Die Reichsbank ermäbigie ihren Dislont auf 6 Prozent und den Lombardzinsfuß aur 7 Prozent. Ueber die Ausſchußſitzung wird uns geſchrieben: Der Zen⸗ tralausſchuß der Reichsbank beſchloß nach ungewkn⸗ lich langer Beratung, den Diskont um ½ Prozent herabzwetzen. Das Direktorium legte dar, baß der Metallbeſtand der Reichs⸗ bank ſeit dem 15. Jaunar um 67 Millionen zugenommen habe und um 38 Millionen höher ſei als gleichzeitig im Jahre 1907, Die Geſamtlage habe gegen den 15. Januar um 179 Millionen abgenommen und betrage 1196 Millionen, das iſt immer noch um 41 Millionen mehr, als um 23. Januar bes Vorjahres, aber Wechſel und Lombarden zufammen ſeien nuch um 183 Millionen höher als am gleichen Tage des Vorjahres. Die fremden Gelder hätten ſich ſeit dem 15. Januar kaum verändert. Es beſtände eine ſteuerfreie Notenreſerve von 68,3 Millionen gegen 69,8 Mill. im Vorjahrk. Den Wünſchen nach Ermäßigung um ein bolles Prozent gegenüber wurde ſeitens des Direktoriums ausgerährt, daß die hoße Anſpannung der Reichsbank in Wechſeln und Lom⸗ barden den Beweis Jiefert, daß auch die Anſpannung im wirtk⸗ ſchaftlichen Leben noch außerorbentlich hoch iſt. Auch hätten ſich die Depiſenkurſe bisher nicht gebeſſert und ſtänden nicht weit vom Goldpunkt. Auch erſcheine eine neue Belaſtung des inneren Geldmarktes durch bevorſtehende hoße Emiſſionen möglich und es ſei deshalb bei der Herabſetzung der Bankrate Vorſicht ge⸗ boten. Die Badiſche Bank Mannheim hat gleich der Reſchsban! den Wechſeldiskontſaß auf 6 Prozent, unb den Lombarb⸗ ginsfuß auf 7 Prozent heute ermäßigt. Deutſcher Reichsbank⸗Ausweis vom 28. Janugr 808, (Veill. Wek.) egen die Aktiva: orwoche. Wiekall⸗Befſand. 98 576000 67 88 000 Reichs⸗Kaſſen⸗Scheins„„„„ 7 297 000 978 000 Noten anderer Banken 42051%% + 7 108 000 Wechſelbe dand„%% 2„ 1069 907 000 94617 000 Lombardoarleen 35 84400— 84555 00 Effeltenbeſtand.„„„„ 358 299 000— 49 708 000 Sonſtige Aktwa„„„116 127000— 3516 000 va: Grundkapital„180 000000 unverändert Reſerveſondgz 64814½%00 uxxerandert Notenumlauf 1434 007 000— 406 134 000 Depoſiten 378 654000. 150 00 Sonſtige Paſſisa 2„„„„„„ 86 608 000— 156 000 Die deutſche Reichsbank ver ügt über eine ſteuerfreie Noten⸗ reſerve von Mik. 64 748 000 gegenüber einer Nolenſteuer von Wek, 114½1 00 am 15. Jan. 1905 und gegen eine ſienerſreie Notenreſerve von Mk. 99 97 000 am 28. Jan. 1007. *. 1** F Neberſeeiſche Schinaßris⸗veſegromme, Rew⸗Nörk, 24. Januax.(Drahtbericht der Hamburg⸗Amerita⸗ Linte.) Der Poſt⸗Dampfer„Eraf Walderſee“ iſt am 28. Januar, abends 7 Uhr wohlbehalten hiei angetommen. Weutgeteilt von der Generaagemur Waither& b. Kegom Mannteim. I. 14 No. 10. Antwerpen, 25. Januar. Drahtbericht der Red⸗ Star⸗Hine in Antwerpen. Der Tampſer„Vaderland“, am 15, Jan. von New⸗Vort ab, iſt heute er augetommen. Wirgetein durch das baſſage⸗ und Meiſe⸗Burean Gnuo. lach& Garentlanu Nach. m Mannenm, Sagngospiag ker. direlz am Daupthatntor. l. 8 Geſchäftliches. Im früheſten Kindesalter iſt die Haut ſehr zart, Leicht fin⸗ den daher durch ſie eine große Anzahl von Leiden ihren Vin⸗ gug in den Körper. Den wirlſamſten Schutz gegen das Ein⸗ dringen der ſolche Leiden verurſachenden Bakterien bildet das natürliche Hautfett, das mit Lanolin identiſch iſt. Es folgt daraus, daß nichts in der Kinderſtube mehr anzuraten iſt, als die Anwendung von Lanolin. Außerdem verleiht das Landein einen ſchönen Teint, ſodaß dieſes nicht nur in der Kinderſeube, ſondern auch bei Erwachſenen auf das wärmſte empfohlen wer⸗ den kann. Man verwendet das Lanolin om beſten in der Form von Lanolin⸗Toilette⸗Cream⸗Lanolin mit dem„Pfeilring der Lanolinfabrik Martinilenfelde, der in allen Apotheken und Drogenhandlungen in Tuben unb Blechdoſen käuflich iſt. Beim Einkauf achte man auf die Marke„Pfeilring“, da nur dieſe die Echtheit des Pröparates gewöhrleiſtet. Die Preiſe nicht nur aller Lebensmittel, ſondern auch der Breunmaterialien haben eine Höhe erxreicht, die manche Hausfrau mit banger Sorge erfüllt. Da iſt es zu begrüßen, daß unſere Nahrungsmittel⸗Induſtrie den Zeiten Rechnung trägt. Denn mit bewährten Hilfsmitteln, wie z. B. den Maggi⸗Produkten laſſen ſich weſentliche Erſparniſſe in der Küche und zugleich eine ſchmachhafte, bekömmliche Koſt erztelen. Auch verdient es Anerken⸗ nung, daß dieſe Erzeugniſſe in Preis und Güte ſteis gleich bleiben. VBerantwortlich: Jür Politik: Dr. Fritz Goldenbaum: ſEr Kuuſt. Feuiſletön und Vermiſchtes: Alfred Beeiſchen; für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: Rech. Schönfelder für Volkswirtſchaft u. den übrigen redaktienellen Neil. Jarl Apfel für den Inſergtenteil und Geſchäftliches Franz Kiccher. Drud und Verlag det Ur H. Oaas ſchen Bachotadetel. Gm d.: Direttor Eraſt Muder. „Aufgeſprungene Hände Beſeitigt Gberzaſchent kchelt He 1 b 75 S eif 5 dud ſicher Obermeyers Marx& Goldschmidt, Mannheim Telegramm⸗Adreſſe: Margold, Fernſprecher: Nr. 56 und 1637 25. Jannar 1908. Proviftonsfrei! Ver⸗ Wir ſind als Selbſtkontratzenten känfer Kuzes uuter Vorbehalt: e„ .⸗, für Mühlenbetrieb. Neuſtadt a.. H.„ Atlas⸗Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Ludwigshafen. 20— 1 Badiſche Feuerverſiche ungs⸗Bank 41— M. 230 Baumwollſpinnerei Speyer Stamm Aktien 70— 5 15 Vorzugs⸗Allien 102—— Benz& Co., Rheiniſche Gasmoloien, wiannhenn 188——e Brauerei⸗Geſellſchaft vorm. Karcher, Emmendingen 2931 Bruchſalei Brauerei⸗Geſellſchaft„ Hürgerbräu, Lut wigshafen— 280 Chemiſche Fabril Heubꝛuch 682 zfr Daimler Motoren⸗Geßellſchaft, Untertürlheim, Lit..— 200 5 5 Lit. B. 60f Fahr Gebr.,.⸗Geſ., Pirmaſens 140— Fillerfabrik Enzinger, Worms 1245— Flink, Eiſen⸗ und roneegießerei, Nannheim 87— Frankentgaler Keſſelſchmiede 935frf— Fuchs, Waggonfabri!, Heidelberg 155— Herreumühle vorm. Genz Heidelberg— 115 Lindes Eism iſchinen 175— Linoleumfabrik, Maximiliansau 1144— Lothringer Baugeſellſchaft, Metz 85— Lux'iche Induſtriewerte,.⸗G. Ludwigshafen 100 Maſchinenfabrit Bruchſal, Schnabel& Henning 332— Mosbacher Aktienbrauerei vorm. Hüonet 95— Neckar ulmer Fahrrad 155⁵ Pfälziiche Mühlenwerte, Schifßerſtadt„ Nheinau, Tertain⸗Geſellſchaft— 1083fr Rheiniſche Automobil⸗Geſenſchaft.⸗G., Mannheim 1200 Rheiniſche Metallwarenfabrik, Genußjcheine M. 210 M. 195 Rheiniſche Schuckert⸗Geſellſchaſt, Maunheim 108— Rheinmühlenwerke, Mannheim— 14³ Mheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Mannheirm 115 5 Rombacher Portland⸗Cementwerke 129 Stahlwerk Mannh im 109 Südbeutſche In e⸗Induſtrie, Maunheim 5 67 Süddeutſche Kabel, annheim, Genußſchene— e sc Unionwerke,.⸗G., Fabriten f. 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Un'er Hinweis 1 Kaufmanns Karl Auguſt für die Ba nhof⸗ 5 eſtgeſetzt Landrsgefänanis nberg) und neues auf die Satzungen über die Jeidner, Inh. der Firma 557 ee — e eee Aufnahme in das Land die Hennig u. Weidne n enn=„„„ Na Altrheinſtraße 1050 2— 2—zu Baden br desoad heim, wurde nach Aoha„Schetzingen ſollen nach 1. Tax⸗ 18 lzihof und den ße 2— 2— 250 2ʃ50öff aden bingen woir zur des Schluß e ach Abha tung gabe d 1r aß⸗ r das* nung Fabrik n dort gelegenen 500 2050 öffentlichen Ke intnis, viſ Schluß ermins und Voll⸗ Meeiſtert Berordnung des Gr. ſür das öffentliche Oraſchteafuhrweſen in d Nacz den Schießſtänden 250 20 8— 3 i eee Lar esbades 9 1015 Schlußvertelkung au: pon 8 8 1307 8 Nach be— lauſenden Jahre 2065 öffenili ua i Mannheim er Hauptßadt frah. gelegenen Fabrlen mr⸗ eee„ dee en e 8 Fabriken unter⸗ Wir machen d er Gerichtsſ m Los vergeben werden, I. Tarif fi halb der Alirhrinſtraß 785 ſa⸗ zen darauf aufmerk⸗ 5 htsſchreiber Gr. De Anbeit en. iß für Str 8 ſchließlich rheinſtraße bis ein⸗ am, datz in dem Aufnal Amitsgerichts en umfaſſen: eckenfahrt 85 ich Zellſtofffa rik eſtrch Aufnahme⸗ itsgerichts: 6 Fun nfahrten. Sadönfen f drik 43 geſuch auch das Alter(J Bu! 8 Fundamentau hub beil. 5806 ND üſchl. Jateinduſtri 3—350 350 und 0 uſelmeier. Fund 7. bun Kafertal ſomie di Jateinduſtrie. 3050 50 Tag der Geburt) des“—— Fundament⸗Mauerwerk oder ie die über d ie. 3050 350 4— 4— es An⸗ K—— Beti oder Perſonen bahn gelegenen ber det Red⸗ zumeldenden an egeben und onkurſe. 446 cbuf Fahrſtrecken Seilen e beiden 5 Geſuch betzulegende 19 692. Das Konkursver⸗ Schichten Mauerwerk beil. „0 eim 5e 250 250 3— 8 Unte ſchift b und 95 b eſtg et das Vermö. en Sandſtein Ouader 9 Ne 13335580 S e 75 0 1 Reſta rateurs 77— 10 bis Seilin duſtrie 9— 3—350 350 Alstes verſehen Ga e P 1. Vom Haupt S Ne, e 5 außer alb Seninduſtrie bis 2— 2050ʃ 3— Durch Ver 97 ſoll. wu de n 85 in Mannheim Granit⸗Quaderm b e ee ee antteſtelle Siengelbof. e e e ach Abh ulrunz des auerwerk beil⸗ inne halb u. einſchließli Stadt R einau einſchließli ,, ie 1 05 wulden die für lußtern i; au ehol 18 ebw ſtraß einſchlteßlich der Rin Fer enſchließlich Bahnhof 8050 8050 die Verpfl.gung von ie für] Mannheim, 18 78 Pläne 8 auf beiden Sei: g Feudenhe mer Fäl of 4—1 4— N gung von Krank 85 tannheim 18. 8 ane und Bed Sauwe ing rſiadt bis zu, Auf der** 50 260 8— ee e Gerichtsſc rebet Gr. mmtern des Nedarauer Bahnüt ine Ludwigs afen bis Hauptbohnhof 12.4— 460 46 erdütangen bis auf weiterer Amtsserichts: b Gr. Seele aul wef ee aac nach dem Lindenh(einſchlezlich Brücke⸗ e folgt feſtgezetzt: 12061 d Ve dngungsanſchlag 2 1 18 denhn N 1% f 7 5 0 2 0 20 1 1 Br. 2 1 N. S 22 12 de Se Anlhnbrlt S pee eeé„ bannte eeee ber 818e Wedeie ſagein. Wen an heimer ir ße und Oſtſtadt bis Pf 5 ilin abrik einerfe ts 5 dden tünge⸗ enverbänden bat olgendes rn Bedingns eſte wer⸗ grofen raße durchg h ts Pfalz⸗ poldhafen bis Schüt und Luit⸗ er Stiftungen zum 3 gende 13050 den gegen Eniſcäd 3 8 5 11 hei d oder uin⸗ dererſei s 1 e au⸗ 050 e A ufgebot Varpliee e 15 „Vom Haurtba'nhof na h dem Jung⸗—80 1— 120 1 Mundenhem 20500 250 8— 8— e lalge der Vor et reicht, ab⸗ 5 gennplazz. 359 360 e gegeben. Ein Venſandt nach ſtraße durchgehend, ne 4 Quer⸗-) N 5 4— Beamie der mt Kor e Rohrbach e He auswärts findet j 8 An zynki recht ö poratian eig hat dea; Aſt s fſmdet jedoch nicht prinzenſt aße 8 nach der Kron⸗ 85 ewöhnlichen Tagen 5 echten auvneſtaiteten Kirch ſchs lel dea kagt, de vers ſtatt. Ein Bevingnis ef der Zinbenröt zur Einmandun) An Renntagen: 2— 2—2 8 badiſcler Kreif eee keue Batbars Roth, geb bet dem 2 anis eft liegt igenrötterſtraß 8 iin Fin und 5 501 81— d St f teiſe, Gemeinden n 28. Fobrnar 1854 zu Deb Bahnmei er I in ekehrt ſtraße oder um⸗ Für Hin⸗ und Rückfahrt und Auf und St ftungen, i er einar lede in eden. Schwetzin Euft 7 8. Vomt 5 11— enthalt während ie betn ffende 5 955 enee e ee auf An ee Vom Hauptkahnhof ed 1— 1½0 10 1060 hrend der Rennen die Verpf Werwallung De t tol zn erklären.„Angebote ſind verſchleſſen der Stadt nach dem Innernn Einſpänner ſtri Verpfleg in sin en be⸗ De be eichnet: Vemcollene und portoftei bis läugſiens 255 5 bis chrſclieh e Oiffene⸗ de Hin Zwelſpa ner 19 fer er für Pe ſonen e ſich päte ens den 15. F uar rücke oder umgekeer ich Diffens⸗ Für Hin⸗ und Aßckfahrt VVVVIX ſelche auf Koſten von Ge⸗ Mi 1800 8. J3,, vorm. 10 Uh bei der 4. Vom J ügekennn 2 Einſpä meinde⸗Krankenverſi ge⸗ Mittwoch, 14. Oktober 19 ur terzei 0 Uhr bet der Inn rn der S 42——250 25 Finſpaͤnner 5 rciren fa kenverſiche ungen borititta; 08, rzeichneten Stell« einzu⸗ Neck rſtadt bi Stadt nach dern Zweiſpä„„„„ Krankenkaſſen, Be ufsgenoſſen⸗ vor de emtttags d Uhr, reich u, zu 1155 is 4. Querſtraß 9. Alle anderei Swe ſpänn r ö.—ſchiſten„De ufsgenoſſen⸗ vor den uuterzenene: Geri zu wpelcher Zeit die gehend, der S uerſtraße durch⸗ le anderen Fahrten werden na⸗ 555355 8 let und Seerg Gerich! Oeffnung der Angebote Lin enbof b dm der Zeit auf Grunt ,, anſtalten zu velufl werung f berau nten% Nr zis an. Die Zuf 5 erſolgt. Nenk 3 3 3 berech D des Seittarifs ö ö 55 8 pflegen ſind au ten Anigevotsterm! 5 8 uſch agsfriſt deträgt der Sect is zu Win eckſtraß berechnet. 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Elablissements Sonntag Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag Sonntag 0 Die PN un 0 erfeder f 5 7 Vür Ab. susp. 8 Uhr Worsbelln 7 Uhr: Aoonn C.? Uhr: Abonn. B. 1 5— — 0 Hoftheater Die Wunderfeder bensſonfds-Bhenezn e e Wiecke Gestsp. P. Wiecke 7 Uhr: Abenn, 4 5 5 7 Unr: Abonn. 4 Per fli Original⸗Zaubermä chen in 3 Akten 66 Bildern) von Mignon. 1 ende Chriſtian Eckelmann. Muſik von Friedrich Gellerk.— n 7 7 21 1 instn 7 5 roub. dour Unsere Käte. Brand Neu Troub.dour. Neu einſtudiert von Chriſtian Eckelmann. ui, Uer, Diri 0 1 ablies Theale, Frßulein Josette—— 7585 Dirigent: Erwin Huth. ———— meine 1 Kaſſeneröffnung 2 uhr. Anfang 2½ Uhr. Ende 4¾ uhr.„„„„„ 5 Rach dem 1. und 4. Bild finden größere Pauſen ſtatt. PoskligeTte 8 ö Nidelungensaal 5 Sountag, 26. Januar 1908. ö Abends Uur: 27. Vorstellung im Ahonnement.föosengarten—— 0 Musenesg!“. Akaddemie. Nachm.—6 Uür⸗ Konzort im 8 95 regriebsp.! Sechm—8 Phrz— 25 8 3 5.0 Uhrz Oper in 3 Akten mit Benützuag des Goethe'ſchen Romans Konze t auf der Ronzertt ⸗Wilhe m Mleiſter's Le 1jibre“ von Micha! Caris und— Disbahn ö 8 8—5————— Ju, es 95 F. Gumbert. Saalbau 4 Uhr à. 8 Uhr: 8 Uhr: 8 Uhr: 8 Unr: 8 Vor: 8 Uhr: 4 v. 8 Uhr: I. 8 5 7255 8 Ar: Muſik von A. Thomas. Forstellungen Vorstellung Verstellung. PForstollung Vorstelſung. Porstellung. Vorstellungen. Regifſeur: Eugen.ebrath. Dirigent: Leopold Reichwein 7N ‚—— Apolio 4 u. 8 Uhr:-: 8 Uur⸗ 8 Obe: s Une⸗ 8 Uhr: ö 8 Ubr⸗ 8 4 u. 8 Ube: 5 3 5 Theater- Vorstellu ig rhester:-Vorstellun“ bbester-Vorsteflun khester-Vorstellung Thestor-Vorstellan Thester-Vorxtellung Thester⸗ Inag kbeater-Vorstelluag. Mignoenn Ellen Rewins. Thalta The t Geößne: HSBeönlnet: Geölknetz ecdei!:; deen Gebttuel: Gaöttnet: 8 Philine 5 Roſe Kl nert. Ninamategr., P 7,% 11 Uhrabends.-—11 Uhr sbends. 38 Uhr abends. 8 0 0 5 i Meiſt Hans C— Meiſter Hane IIu-mà HaTaph. Vorstellungon von Vorstelluungen von Vorstellungen von Vars vo nario 0 8„Jvyachim Kromer. Tbegter, pß 9. 11 Uhr vorm. 4 Uhr nachm. 4 Uhr nachm. 4 n ehm Lasrtes 8„Alfred Sieder. dikf, Piß 20 pis 11 lihr Dendenbis 11 hr Abends bis 11 Lhr A ends, his 11 Iu e5 brich 8 Etern..og apß Gebflnet; Geöffnet:. Geölnei: Cebfnet- Gesndetz Friedrich. HDu 11 dis 11 Uhr. s bis 11 Uhr. bis 11 U is 11 Ukr. bis 11 U Antonio. RNichard Schmidt. 5„%% Ein Souffleur Kur! Lobertz Ront te;, Gebſtuet „ g 1 ö 5 ötde Jooffnet eöUnet Geöfknet Ein Diener„Heinrich Fulltrug. Panopt kum on 10 Uhr morg. von 10 Uhr boors von 1o Chr morg. von 10 Eur morg. von 10 Uhr morg. von Va morg.von 10 Uhr morg. von 10 Für-mort⸗ Bürger 5.Adolf'ters. N 1, 1 Brehestr. bis 10 Uhr abendeſbis 10 Uhr abends is 0 Uhr abendsb.s 10 Uhr abendsbis 10 Uhr abendsſbie 10 Fur abendebie 10, Unr abeudlsbis 10 Uhr abenils Vol-Theatef Di, 4 b1„, ˖ 25 Aaſſeneröffnung ½7 uhr. Anfang 7 uhr. Ende 9 Uhr.(Celosse n Die Anns Lise.— ö 8 Uhr: 88—— Nach dem 2. Akt findet eine größere Pauſe ſtatt. am Meseplats. ber Hütlenbesitzer Erhöhte Eintrittspreiſe. Stadlgescfſoff.D Geönen eeee 1 Geöäaelz Museum 11—1 und2—4 Unr 11—1 und—4 Uhe tund—4 Ubf Neues Thegter in Roſengarten.„„„ 55 u. des Alteriums- 11—1 und—4 Uhr r— 1 65 42 0 oins f 1 11—1 und= URs. Sonntag, den 26. Januar 1908. 8 6 0 it N Frau 10 1 Pfee se imit d. Ozeau- Neise mit d. U⸗ teise m bd. Ozean- Noſse mit d. Ozedg= delge irt d. Ozenne.* 1„fampler„hlücher“ſdampfer„Elücher“dampfer„luchertedampler„Blucher“dampfe„Bucher“ dampler„ Blü apfer„Biücher 5 rau ein 0 K K meine 5 Kaiser dHamdg Amerf d. Hambg„Anlerztea. d Hambg. 0 bler„Buchereſdampler„B uchertdamp er„Elü honer“ Hamb 0 Amerika, Hambg Amerika,d.Hambg ⸗Amerik.Hambg „5 0 Pauborama Linie bis an die Ge-Liuſe bis n die Ge-Linie bis an die Ge⸗l 1 ate b e ee Luftſpiel in vier Akten von Paul Gavoult und Robert Charvey staded. ewig Eises.stade d. ewir E Deutſch von Max Schoenau. In Szene geſetzt von Emil Reiter. F 1—— „ friedrichspar—— Machold. 885 Sonntag⸗ den 26. Januar 1908 Monatsraten 5 2 M.— 1733 5 Ge⸗ adie, inle bis an die Ge-Linie bis an die Ge- Liuſe bis an dis Ge-Linie bis an die Ge- ises stade.ewig Eises stade d ewig. Eises tade d. owig. Eises staded. ewig. Eises stade.ewig. Eises Andre Teruay Thsodore Panard Al xander Kötert.—— Dupré 233 5 8 Karl Neumann⸗Hoditz. Onzerte— liefern wir Grammophone, Frau Duprs 5 8„Julie Sanden. 5 Zithern affer Arten, garantiert echt, mit Hart⸗ +* H Joſette, beider Tochtr Alice Hall. der Grenadier⸗Kapelle. 30148 Vielinen, Mane, J7J%%%%%(EuRne Blankenfeld. 5 2 Imen, Guitarren 5 mit erſtilaſig n Surauß⸗ Totoche 5„TDiaute Carlſen. Nachmittags: 3— 5 Uhr aul der Bisbahn Muftkwerke, 5 walzen— Fernerphots, Jalavert 32 SGeorg Köhler. 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Nach dem 2. Art findet eine größere Pauſe ſtatt. Vanslag,S. Jebr 1908 Verg ü gu N9 Sfahrten „Oesterreichischen Lloyf, Triest mit dem erstklassigen Dampter„Thalia““, Reise II vom 26. Februar bis 2 1. Aurz nach 22— a E4 2 FJüditalien, Lunis e Riviera, über Ayrakus, Tunis, hilippevitie, Ajageio, Ville- lranche, Neapel, Palermo, Messian etc. Faährpreis für die Seekahrs mit Verpflegung von 800 Kronen aufwürts. Reise III vom 1. Aprit 114201 ö nach Silditallen, Vunis u. Tripolis. „Ostern Zur des üb. Messina, Lalermo, Tunts, air- senti, Tripolis, Malta, Syrakus und Rorta. Fahrpreis Blacher fer Hambürz- — Mieues Thenter Otnirttspreiſe. N abends 8 Uhr, 25 VMasken. Im rol h. Noftreater. Montag, den 27. Januar 1908: Beneſiz⸗Vorſteuung zu Hunſten der Hoftheater⸗Penſtonsanſtalt Verpflichtung B. Zur Feier des Allerhöchſten Geburtsfeſtes St. Majeſtät des Deutſchen Kaiſers. 1 für die Scefahtt mit Verpflegung von 450 Kronen aufwärts. lländ— Weise IV vom 26. April bis 23. Mai nach Der fliegende Holländer. de Ball— Tpanien- den Lanarischen inseln.Nordafeita gter mentgiegg. Anfang 7 Uhr. W—— tihraltar, Cadix, Madeirn,(Funenal), Tenerfffa(Sia Cruc), Las „aAlmas, Inger, Tunisu. Moriu. Fahrpreise für die Seekahrt mit Verpflegung 85 von 700 Kronen aufwärts. im großſten Saale des Apollo. Die Landtouren werden sämtlich von dem Reisebureau ThOs. Cook& on. Wien, I — rſchläge für Einzuführende erbitten umgehend. Stephansplate 2, zu den in einem Spezialprogramm enthaltenen Bedingungen arrangiert. 5 5 5 Lrogramme, Auskunfte u Anmeldung bei der tge(ral-dgentur des dester- 76956 Der Vorſtand. reie isch.. 1lay in erlin., Unter den Linden 47, Passage-Agentur des Oesterr „Saalbau“„Apollo“ aer, mes ene ne braſ un bd.- declhchſt f. ſterler orteste ntne 11CCCCCCĩᷣͤ 8 ann eim⸗Netkarvor ſidt eeeeesedeeeeereeseedeeeeeeeeteee N Maunh f 5 ernagimne Kaunheiner Aeherkafel Sonntagl! mst. utn bedeut. ermässigte Preise 25 2* Sonntag, den 26. Januar Enem geenten Pubtikun von Mannheim und Un⸗& Sonutag, 20. Jauuar 1903, 2 ei getr. Berein. Geſchäfts⸗Aebernahme. 8 0 4 ; Prei 1 M kt⸗ b ich mit heut Tag 3 ade,„ bu. win pr, cedt Unt ger. Preie eeeee 1 8„ 4 8 5 599 2 abende s Uhr gewöhnl Preise Gastspiel des im Gesells 20 eldr 15 + 775 2 Kalser- Bierprobe. 10 5 2 2 10 Rar Re 105 Der Portans Beris ch- 10 k Ung 2. Dismarcplatz 19, nächſter Rähe des Bahnhofes Vorstellungen 2 käuflie üdeinommen habe. Handelshochſchullurſe. 2 2 Es wird mein elttiges Beſtrehen ſein, nur garantiert 2 4 T 7 Ensemble mit Damen reine, oſſene und Flaſchenweine, bei teeller Bedrenung Aun komemenden Die duufkanetn ung bat das 2 Ae h ore 18 Son 80 f0. 92 Montag, 27. Januar 1908 *—2 Uhr Pa. an.— 2 nen 8 0 f ü U mit Stegfried Berlsoh wianndeimer Streikorcheſter unſer2 werden ledetze angeno mimen.— Kalte und warme Speiſen§ finden wegen des Geburts 2 N verſoh ier de tung ſeines Haus, und iu leder e Jtagsfeſtes Sr. M. des Deut⸗ vom Berliner Fobes Ca- 25 Hoſtats üderno umen. E ntkitsgeider 2 u leder Tageszei:. Hochachmnasdoll 3tag Sr. Dotzendbitlets gratis! weiden nicht zuruck genoenmen. 576924 Fried. Dufſing. 3ſchen Kai ers keine Vor⸗ u. das Ubrige rogramm J price-Theater als Gast. 76063 Der Elferrat. eeeeee οο οαοοοο οt leſungen ſtatt. 311⁴¹1 Nuen enlass der Versteun 56nn FFr Mannheim, 22. Jan. 1908 — — Ge e ee Hestaürant,Cermanla“ C J, 10ſli. ei e. de u 4r. riaür. Burekhardt, tger 0, 8. 20 eee UÜUmnmterrient Geſchäftsführung der 0 0 5 ees Empiehle meinen Saal zur Abhalt mg von Keite es n titut nier De Fin Niud und Versammlungen Nebe 1 Dr. B. Sdas L Bucfidruckerel&., m. b. 5. 2 eeeeeeeeeeeeeees ꝶʃ— 1 ˙· in Stenograpgie, Maſchinenſchreiden. Bandelshochſchule: Wechlel⸗ Formuldre iu leder belleden Stüe Hochzeiten, Gesellschaften„ L Mannheim, den 25. Jauugr 1908. General⸗Anzeiger⸗ Abendblatt.) 9. Seile. Anozug ans dem Slandesamts-Begiſter für die Siadt Mannheim. 18. Konditor Gottl. Schönleber und Sofie Tremel. 18. Bahnarb. Otto Stephany und Anna Meichelbeck. 18. Wagenwärtergeh. Wilh. Zimmermann und Marie Maier. 18. Kgl. Steuer⸗Oberkontroll. Karl Denner und Karoline Januar Verkündete: Thempel 15. Hafenarbeiter Math. Schneider und Babette Geimann. 18. Straßenwärter Adam Dörſam III. und Kath. Keil geb. 15. Maſchinentech. Chriſt. Metzger und Eliſe Gaiſer. Melbert. 15. Wagenwärter Och. Kuntzt und Magd. Hartmann. 18. Kranenführer Wilh. Jakobi und Eliſabetha Schubert. 15. Eiſengießer Jak. Wunderli und Magd. Askani geb. Fath. 18. Zig.⸗Arb. Philipp Köhler und Katharina Ries. 15. Spengler Georg König und Luiſe Wolf geb. Lang. 18..⸗A. Leonh. Schmitt und Barbara Joſt. 15. Elektromonteur Adam Richter und Eliſ. Feuchtmann. 21. Kfm. Gg. Kneil und Anna Dietrich. 15. Tagl. Eduard Haas und Roſing Schneck. 21. Geſchäftsf. Chriſtian Lächele und Sofie Spenkuch. 15. Bäcker Adam Gies und Pauline Kramer. 21. Pfläſterer Joſ. Ragus ia Sta 15. Bauführer Mart. Veith und Magd. Brand geb. Schuſter. 21. 8 e 5— 5 Waaric 16. Monteur Aug. Hojer und Aloiſia Fojftik. 8 Geſterd 16. Eiſenhobler Wilh. Kumm und Karol. Hauck. J/)%ͤͤͤ 8 enae N 102 15. Heinrich, S. d. Steinh. Mich. Weigand, 1 St. 17. Maſchinenſchloſſer Jean Finzer und Anna Klein. 75 eee ee 17. Kfm. Ernſt Wailers und Eliſabetha Bieler. 15. 8 geb. Strauß, d. verſt. Busend Moſes 17. Lokomotivheizer Aug. Ringer und Anna Walgs. 15 5 S0 7 5 48 J. 11 M 20. Ingenieur Jul. Goldſchmidt u. Charlotte Curant Sürth. Sch. Cöhr, 88 D.—5 0 Fiſenbahnaffif 5 Sgeer 14. d. verw. Schäfer Wilhelm Dietz 80 J. 6 M. 20. Eiſenbahnaſſiſtent Paul Schwarz und Johanna Wolpert.] is Se eee 20. Tagner Peter Gärtner und Kath. Schäfer. 15. Treutle, Wwe d. Schreiners Joh. Gg. 20. Kfm. Leo Nordmann und Emma Döblitz.„Fromm, 72 J 8 M. 71 80 20. Tagl. Georg Eſter und Walburga Gnießer geb. Rieg. 15. d. led. Handarbeitslehrerin Roſa Höſchler 8 J. 20. Poſtbote Fridol. Schmitt und Juſtina Giller. 16. Wilhelmine geb. Ziegler, Ehefrau d. Arb. Gg. Winne⸗ wiſſer, 38 J. 4 M. 20. Ei her Joſ. Papirni N buſ 29 eee Joſ. Papirnik und Leona Tennenhäuſer. 10. d. verh. Schloſſer Peter Bertton, 88 8. 20. Eiſendreher Florian Struggl und Emma Rau. 5 20. Kfm. Karl Jeßer und Johanna Wey. 16. Wilhelm, S. d. Lampenwärt. Wilh. Müller, 15 J. 1 M. 21. Kfm. Heinrich Ziechaus und Anng Mündel. 16. d. berw. Privatmann Friedr. Büller, 78 J. 9 M. 21. Küfer Martin Gryezmanski und Marie Dangel geb. 16. de verh. Weinhölr. Joh. Pfannebecker, 48 J. 3 M.. Bei 16. Eltſabeth Roſa, T. d. Schutzm. Wilh. Mutz, 2 F. 9 M. 2 Naga Höni Katk 16. Karl Wilh., S. d. Tgl. Joſef Rößler, 2 M. 13 T 81. Magaz. Johann— 8 33 165 gerg Gmocherme e „ 16. d. led. Privatin Eliſabetha Erle. 72 J. 6 M. 16. Fabrikant Eugen Jacobi und Margit Schweitzer. 17. Maria Herta, T. d. Werkmeiſt. Paul Timmermans, 3 K. 18. Packer Joh. Altlaßenegg und Anna Hofmann. 17. d. verw. Kfm. Leopold Lorſch, 79 J. 8 M. 18. Tgl. Georg Edelmann und Marg. Juſt. 16. d. led..⸗A. Johann Preißler, 16 J. a. 18. Erdarbeiter Joh. Gabler und Maria Gabler geb. Eber⸗17. Katharing geb. Eſpert, Ehefr. des Wagenführers Kark hardt. 48. Weichenwärter Joſ. Ganzbuhl und Luiſe Roll. 18. 18. Lokomotivheizer Jul. Kreß und Veronika Kann Kirchen⸗Anſagen. Cuangeliſch⸗prokeſtantiſche Gemeindt. Sonntag, den 26. Januar 1908. Trinitatiskirche. Morgens ½ Utzr Predigt, Herr Stadtoikar Dr Fueſſen. Kollekte. Morgens 10 Uhr Predigt, Herr Stadt pfarrer Achtnich. Kollekte. Morgens ½12 Uhr Kindergottesdienn, Herr Stadtoikar Krapl. Naächmittagg 2 Uer Chriſtenlehre, Heir Stadtprarrer Achtnich. Concordienkirche. Norgens 10 Uhr Predigt. Herr Stadt⸗ pfarrer Si on. Kollekte. Morgens /13 Uhr Kindergottesdienn, Herr Sſaptvifar Seuert. Nachmmtags 2 Ur Chriſtemehte, Herr Stadipartrer Simon. Abds. 6 Uhr Predigt, Herr Stadtotkar — Abendmahlsfeier mit Vorberenung unmteldar vorher. ollekte.- Lutherkirche. Morgens 20 Uhr Predigt, Herr Stadtpfarrer Klein. Kolletkte. Morgens 11 Uhr Kindergotiesdieuſt, Herr Stadi⸗ miar Duhm., Morgens 11 Uhn Emiſteniedre für ooere und unzere Plartei⸗ Hexten Stadtpfarier Weßheimer und Klein. Adds. 6 Utt Brebigt, Heir Stadtplarrer Weißteimer. Adendmahisjeier mit Vorbereitung un nittelbar vorher. Kollekte. FBriedenskirche. Morgens ie Um Predigt, Herr Skadt⸗ Vikar Hozer. Kollekte. Morgens 11 Uh Gyriſtentehre ſür Kuaden, Herren Stadbipfarrer von Schöpffer und Höyler. Nachmiltags 2 Uht Ehrinenlehte für Mädchen, Herten Staripfarzer von Schoyſfer und Höhler. Abends 6 Uhr Predigt, Herr Stadipfarrer v. Schöpner. Abendmabls'e er mit Vor ereitung ununtteldar vorher. Kollerte Joghanniskirche Lindenhof. Morgens 10 Uhe Predigt. Heri Sladiukar Rotaud. Kollekte. wiorgens I1 Ugr Kindergontetdienn, Herr Stabtoikar Roland. Abends 6 Utze Predigt, Herr Stadt⸗ Dlar Duhm. Kollekte. 8 Neckarſpitze. Morgens 10 Uhr Predigt, Herr Stadtvikar Dr. F neiſen. Morgens 11 Uhr Kindeigoltesdienn, Herr Siadt⸗ ikat HSeinrich Lanz⸗Krankenhaus Lindenhef. Adends 6 Uhr Predigt, Herr Stadipiarrei RNlein. Diakoniſſenhauskapelle. Morgens ½11 Uhr Predigt, Herr Pfarter Kuhlewern. Montag, den 27. Januar 1908. Zur Feſer des Geburtsſeſtes Sr. Majeſtät Kaiſer Wil⸗ helm II. gottesdienſt.: Trinitatistirche. Morgens ½10 Uhr Predigt, Herr Stadt⸗ Stadimiſnon. Bom 26. Jauuar bis 1. Febrnar 1908. Evang. Vereinshaus K 2, 10. SEyonntag, 11 Uhr: Sonntagsſchule. 3 Uhr: Allgemeine Erbauungsſtunde, Stad miſſionar Matter, 5 Uhr: Jung⸗ frauenvereim„Tabea“(Bibel⸗ und Geſangſiunde). Montag,—5 Uhr: Frauenderein(Albeitsſtunde). Mütwoch,%½ Uhr Augemeine Bibeiſtunde, Stadtmilſſionar zer. Dionnerstag, 8 Uhr: Jungfrauenperein„Tabes“(Arbeits⸗ ſumt reitag ½9 Uhr: Probe des Geſangvereins„Zion“. amsfag,—2 Uhr: Pfennigſpartaſſe der Sonntags⸗ ſchule, Uhr: Vorbereitung zur Sonntansſchule. Schwetzingerſtadt, Schwetzingerſtraße 124. Sonniag, 1 Uhr: Sonnta Sſahule, 8 Ahr: Allgemeine unde, Stadimiſſionar Mühlematter. Dienstag, ½ Uhr: Jugendebteilung. Mitiwoch, ½9 Uhr: Gemiſchter Chor. Samsiag, 30 Uhr: Vereinsſtunde, ältere Abteilung, Neckarſtadt, Gärtuerſtraße 17. Sonntag, 11 Uor: Sonntagsſchule. Dienslag, ½9 Uhr: Augemeine Bibelſtunde, Stadt⸗ Miſſionar Mlatter. Lindenhof, Bellenſtraſte 52. Sonntag, 1 Uhr: Sonntagsſchale. 5 Freſtag, ½9 Uyr: Allgemeine Bibelſtande, Stadkmiffionar Mühtemalter. Neckarſpitze. Sonntag, 11 Uhr: Sonntagsſchule für Knaben, /2 Uhr; Für———5 8 fr Dienstag, ½9 Uhr: Jungfrauenverein. 1 0 49 Uhr: Allgemeine Bibelſtunde, Stadimiſſionen atter. Zu ben allgemeinen Bibelſtunden der Stadtmiſſton iſt jedermann fleundlich enge aden. 8 Cbang. Zanner⸗ u. J uUn zuungsvertin. E. B. 1I 3, 28. Wochenprogramm vom 26. Jannar bis 1. Febrnar 1908. Sountag, 26. Jannar, Aeltere Abteilung. Abends 6 Uhr; awilten Abend. fauers Geburtstags eier. Jugend⸗Abesziang. Nach utttags r: Molatsvezſe 27. Jän., avends ½9 Un Ang. : Blbelſtunde der älteren Dienstag, 28. Jan., abends» Uhr Probe des 18, E * Schmied Wolfgang Giebel und Maria Rottmann. Jachgelegenßeld r i Kolb, 42 J. 4 M. 17. d. verh. Uhrmacher Jakob Meßmer, 72 18. Juiſe Marie,? Englſcher Sprablurs, abends—10 Uhr: Franzöſiſcher Spra kurs von Herrn Dr Weder Oiſerens. beee Mittwoch, 29 Jan., abends ½9 Uhr: Proße des Poſaunenchors. Donnerstag, 20. Jan. abends ½9 Uhe: Spiel⸗ und Leſeabend der abends ½9 Uhr: Ordemliche Mitgliederver⸗ ung. Freitag, 31. Jan., ½ Ubr: Bibelſtunde der Inoendabteilung ſiber 2. Sam. 19 82—40, Stadtoikar Krapt. Abends—9 Ubr: Eugliſcher Sprachkurs, a ends—10 Uer: Franzöſiſcher Sprach ims von Heirn Dr. Weber O ſeiens. Sauistag, 1. Febrnar, abends Uhr: Sebetsvereinigung in 2 Jeder chriſtlich geſinnte Mann und Jüngling iſt zum Beſuch der Verſammlungen herzlich eingeladen. Nätzere Auskunn erteilen der 1. Vorſitzende, Bauführer Klos, Eliſadethſir. 8. Der Sekretär, Stadtmiſſſonar Matter, U 8, 23. Evang.⸗lutheriſcher Gottesdienſt. Diakoniſſenhauskapelle, 7, 29. Sonntag, den 28. Jannar id0s(s Sountag. n. Epiph.), nach⸗ miitaas 5 Ubr: Predick Herr Sürkrintendent Rübenſtrunk. Eben⸗Ezer⸗Kapelle, Augartenſtraße 20. (Methodiſten⸗Gemeinde). ½2 Uhr Kindergottesdienſt. Nachmittags ½4 Uhr Predigt. Dienstag. Abends%9 Uhr Bivelſtunde. Freitag. Abends ½0 Uhr Jüngumgsverein, Jedermann iſt freundlich eingeladen. Evangel Gemeinſchaft. Sonntag. 28, Jannar, morgens ½10 Uhßr Frühgottesdienſt; 5 Uhr Jugendonein; arends 8 Uhr Predigt. Douneistag 30. Jan., abds. 8¼ Uhr, Bibel- und Betſtunde. Freiteg, 31. Jan., abds. 2¼ Uhr, Singtunde d. gem. Chors. Neckarvorſt.: Lortzingſtr. 20(Seilenbar). Sonntag, 26. Jaunar, morgens ½10 Uhr, Fruhgottesdienſ; 11 Utzr Sountagsſchule: a ends 2 Uhr Brebigt. Miktwoch, 39. Jannar, avends 8¼½ Uhr Bivelſtunde. Jeder naun in berzlich willfommen! Blan⸗Breuz⸗Perein(E..), Schwehin erſtraße 124. Donnerstag, 30. Januar, abends 8 Uhr, Vereinsverſamm⸗ lung für Jedermann. Geſchäftsſtelle: Chr. Mühlematter, Traitteurſtr. 21. Wsfsliſge Geneinde hier, Halz ul. II, Vihs, 2. Elof. 5 norendlengt Sonntag Nach auttag e Uhr. Donnerstag Abeud „ Ubr Katholiſche Gemeinde. 7 Uhr hl. Meſſe. 8 Uyr Ait. 11 Uhr hl. Meſſe mit Predigt. 2 Uhr Chriſtenlehre. /2 Saal. 8 Uhr Weihnachts⸗Andacht. Montag, 27. Januar. Deufſchen Kaiſerz. ½10 Uhr Feſtpredigt, lev. Hochamt und Te Deum. zinium des hl. Sebaſtian. 6 Uhr Frühmeſſe. 7 Nor hl. eſſe. 8 ltur Singmeſſe mit Predigt. ½ 10 Uhr Feſtgoꝛtesdienſt 5 und Pentifikal⸗Amt vom hochwürdigſten Apt Norbertus. die F auenkongregatſon aufzunehmenden Mitg ieder. Montag, 27. Jan. Gebartstagsfeſt S. M. des Deuſchen Kaiſers. 7210 Uhr Amt mit Te Deum. 6 Uhr abends Schluß der Seoaſttanusandacht. Kathol. Bürgerhoſpital. ½0 Uihr Singmeſſe mit Predigt. 26. Januuar. Sonntag a. 'ottesdienſt für 10 Ur 8. Ordens mit Predigt und Andacht.(Aufnahme.) HerzsJeſu⸗Kirche, Neckarſtadt. Sonntag, 26. Jan. (Feſt der hl. Famile.) Beichtgelegenheit von morgens 6 Ehn an. 7 Uhr Frü meſſe. 8 uhr Singmeſſe. 10 Uhr 2 Uhr Chriſtenlehre. 3 Uhr Anducht zur heil. Familie. 17— 7 Uyr Palrozinſumsfejer der chriſtl. Mütter⸗Bruder⸗ aft. Montag, 27. Jan. Geburisfeft S. M. des Kaiſers. 8 Uhr Amt mii Te Deum. Wohlgeiegen. Sonntag, den 28. Jauuar⸗ hbl. Meſſe mit Predigt . Geiſt⸗girche, Sonntag 26. Januar. Feſt der Uhr Singmeſſe mit Homilie. 10 Uhr Pre igt und Nmi. 11 Uhr eil. Meſſe mit Piedigt. Chriſtentehre. izg Uhr Anda l zur.. WMeontag, 27. Janvar. Deutſchen Kaiſers. ½10 Uhr feierl. Amt mit Te Deum. Liebfrauenkirche. Sonntag, 26, Januur. Von 6 Uhr I Frützmeſſe. 8 Uhr Siugmeſſe m. Familie 43 Sonntsg. Vormittans ½10 Uhr Go tesdienſt. Nachm. 5 6, 5, Hths. 11 Uhr Soutagsſchule; nachmiitags halb 4 Utzt Predigt; halb Jeſuitenkirche. Sonntag, 26. Jannar. 8 Uhr Frühmeſſe. 710 Uhr Predigt und Amt. Uhr Chriſten ehre für den 3. u. 4. Jahrgang Mädchen im Geeu tsſeſt Sr. Mafeſtät des Untere kath. Pfarrei. Sonnt ig, 26. Januar. Patro⸗ die Schüler der Mittelſchulen. 4 Uor Verfammlung des 8 Uhr 7 2. 17. d. verh. Schloſſer Karl Theodor Streit, 58 J. 2 M. E n 5 M. d. Schaffners Gg. Scheiffele, 1 J. Predigt. Uhr Prediat nachh Anit. 2 Ur Cbriſtenlehre Uhr Verſammlung des Mütt⸗ vereins. Montag, 27. Jaunar.„Maſe Deulſchen Kaiſers. 7 Uhr Frühmeſſe, 8 Uhr feierl. Amt mit Te 2 M. Denm. St. Jyſefski 6 Uhr Beſcht. 21. 200 Lucia, T d. Fuhrm. Jakob Schweizer, 22 Std. . Marie geb. Samstag, Ehefrau des .Kath. Eliſ. Helene geb. Bixner, Ehefrau des Dieners Leininger, 50 J. 3zr M. „d. verw. Privatmann David d. verh. Arbeiter Jud. Ellwanger, 66 J. Wilhelm, S. Eugen, „ d. verh. Lackierer Jakob Weber, 40 J. 1 Mon. a. Frieda, T. d. Eiſendrehers Frz. Schmid, 3 St. „ d. verh. Magazinarb. Leopold Adler, 53 J. 10 Willi Michael, S. d. Schloſſers Ant. Vizethum, 3 J. 9 M. Hermann, d. verh. Privatm. Alexander Strecker, 91 J. 7 M. „Joſefine geb. Vrana, Ehefrau des Maurers Joſef Trinal, S. d. Mühlenarb. Lud. Bernauer, J. 9 M 60 J. Drehers Karl Geier, 24 J. 9 M. 7. d. verh. Tagl. Frdrch. Hambach, 88 J. 2 M. Otto Oskar, S. d. Pfäſterers Gg. Pet. Rexroth, 7 M. 26 T. M. 11 M. „d. verh. Bierkutſcher Wilh. Wöhr, 49 J. Frieda, T. d. Sattlers Hch. Appel, 2 J. 3 d. leb. Fuhrm. Johann Krollmann, 84 J. Kark Waſſermann, 82 J. 8 M. Dito Willibald, S. d. Schreiners Gg. Endreß. 4 M. „Dskar, S. d. Zimmerm. Valentin Junkert, 7 T. „d. verh. Kriminalſchutzmann Georg Spinner, 40 J. 10. M. Lud. Frz. Joh., Hedwig geb. Ehrenſchwender, Endreß, 2 J. 11 M. „d. verh. Kfm. „Johanna geb. Flock, Ehefr. d. S. d. Expedienten Joſef Volkert, 8 M. 20 T. Ehefrau des Schreiners Gg. Theodor Siegmund Füglein, 50 J. 4 Mon.. Steinh. Aug. Hennrich, 27 J. 3 Mon. a. 2 Mon. a. Suſanne geb. Fuchs, Witwe d. Vereinsdieners Anton Kling⸗ mann, 80 J. 9 Mon. a Roſa, T. d. Arbeiters Adam Vogel, 10 Mon. a. „Kath., T. d. Lack. Adam Wachter, 7 Joha. Friederike geb. Klingenſtein, Ehefr. d. Priwatm. Friedr. Stark, 78 J. 11 Mon. a. S. d. Rangier. Chriſtian Vöhrlin, 6 Mon. 10 T. S. d. Eiſendr. Wilh. Kimmer, 9 Mon. a. —. Maria Luiſe Helene, T. d. Stationsaſpiranten Erdmann Lawißgus, 1 J. 6 Mon. a. 5 15 Karl, S. d. Handelsm. Marzellus Walz, 1 J. 3 T. a. d. 20. Karol. geb. Schimpf. Witwe d. Kaufm. Wilh. Helffenſtein, Gemeinſame Kommunjon des Müttervereins. ½10 %3 Uhr Andacht zur hl. Familia. 324 rche, Lindenhof. Sonntag, 26. Javuar. ½7 Uhr Früßmeſſe. 8 Uhr Sin meſſe. 510 Uhr Predigt und Amt. 322 Uhr Ehriſtenlehre 2 Uhr Vesper. 63 J. SMan. a. — Verpischles. —— 11 Uhr beil. Meſſe mit Predigt. Wie erlange ich den Ttel Dr. nbil.? Näheres vom Promotians⸗Intlitnn Charkettenburg, Kautſtraſe 62. 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Nh., deren Filialen in 7 2* Mannheim und Speyer, ſowie deren ſonſtigen Niederlaſſungen. 4 7 j 7 N Freunden und Bekaunten die Trauernachricht, daß; Mannuheim, den Auff 1908. heute Na ht unſer munigi geliebter Sohn und Bruder Der RAuffichtsrat: HKarl Gräff Techniker — bis e — heute vorgeführt,— 0. Eswein, Kommerzienrat. nach längeiem Leiden im Alter von 22 Jahren ſanft 75 EELL HE II I entſchlaſen iſt. 172⁵5 — Das Neue Programm 5 8 5 Mannhelm 24. Januar 1908. Im Namen Das Weinr SS 15 AUrant der tieftrauernden Hinterbliebenen 8 1 Jakob Gräff. „Maxim““ 8 11 Ne Herdigung findet Sonntag, nach mittags um 2 24 Uhr, ſtatt. f 920(Dies ſtatt beſonderer Anzeige) 15 6 20——— 8 6 20 f f 5 3 55 9 demüllichstes Lokal der Stadt. fff —5 1 1 0 + 1— Unsern Mitglielern Garantiert reine Weine. erme oie wennte 10— Nachricht von dem In Exquisite warme und kalte f 10 8 0 Speisen bis 2 Uhr Nachts. 110 5 5 ö 1 5 ſ Angenehmster Aufenthalt f. 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Turnerſchaft, kurze Anleitung zur Hilfeleiſtung bei Infällen, durch ſeinen mörderiſchen Beberfall auf einen Miſſionar in der Jahrhuch des Turnvereins Mannheim für 1908. Zum Winterprogramm 1907—08, Vereinsſatzungen, 2 rtungstabelle der Chriſchong bekannte Stkra 8 e 5 r 1 15 zweiten Male erſcheint das Ende—05 eritmals herausgegebene und Vorz zugepreiſe für Vereinsmitglieder. Möge das reich⸗ E 567 s 9 17. 5 Jabrbuch des rührig⸗ ins Mannheim, das haltige, 80 Seiten ſurkes Jahrbuch, das die Dr. e Buch⸗ auen e e ſicter 1119 111 der röcen 5 Uber die Vereins druckerei in ſchmucker Ausſtattung geſchaffen hat, allſeitig freund⸗ 0 ſol un den Brint alen 521 8 hre und noch zurück bis t und don Herrn Dr. iſt. Bekanntlich iſt zum 60jährigen S Bernaue er mit Anem Vorwort e verſehe N A1 N 15t 11 liche„Aufnahme und verdiente Beachtung zu finden! Eine Soldatenfamilie, wie man wobl wenige im Deutſchen meich findet, iſt die des e Ruheſtande lebenden . ffte e des Kreisturnfeſ 1907. in Mannheim Hri iefträgers Joh. Friedrich Wechbin in Haagen in Wieſental.e bine 595 der Der Vaker und ſämtliche ſieben Söhne tr den bunten Rock. 15. September er⸗ betagte Vater diente 1 8² Bad. Dragoner⸗ ſolgreiche turneriſche 1906 verſtorbenen iment, der ält ſte Sohn, Tambour Karl., der dritte und Ehcenmitglied Prsf. Dr. Waßmannsdorf in Heidelberg.viert d e r Emil W. und Horniſt Hermann., ſtanden und den 1 Mitgliedern Adler, Ficks und Schaeck iſt ein d. Inf.e Regt. Nr. 142, der zweite und fünfte, Fritz und Nachruf gewidmet. Ueber das 61. Weiphlkug iſt im all⸗., im 5. Bad. Inf.⸗Regt. Nr. 118, der., rniſt Hr gemeinen zu bemerken, daß es reich an Arbeit wie Erſolg war. Am 31. März 1907 war der Mitgliederſtand: Mitglieder 747, Jugendturner(Lehrlinge) 58, Schüler 173, Turnerinnen 98 und 6 Ehrenmitglieder, insgeſamt 1082 Vereinsangehörige. An dieſem Zeitpunkt betrug der Ueberſchuß des abgelaufenen Ver⸗ einsjahres 8227 Mk. wovon 1000 Mk. zum Rürkkauf von zehn Anteilſcheinen verwandt wurben. Der Ausgang des Prozeſſes, den Herr Architekt Speer auf Unterlaſſung des durch den Turn⸗ und ſonſtigen e in dem Vereinsgebäude verurſoch⸗ ten Geräuſches angeſtrengt hat, läßt einen ungünſtigen Einfluß nuf den Turnbetrieb befürchten, was im Intereſſe der Turnſache zu bedauern wäre. Die guten auswärtigen Beziehungen des Ver⸗ eins wurden nah und fern mehrfach betätigt, ſo beim ſiſchen Turnfeſt in Bern 906. Im November konnte die Vor⸗ turnerſchaft ihr 25jähriges Beſtehen feiern; dabei waren 5 Grün⸗ der beteiligt, wovon 4 noch aktiv tätig ſind. Am Gauturnfeſt 1906 auf den Rennwieſen toar der Verein mit beſtem Erfolg vertre⸗ ten, ferner am Bergfeſte des Kreiſes X auf der e e In den einzelnen Abteilungen zeigte ſich im Allgemeinen reges Fehen und erfreuliches Gedeihen, namentlich gilt dies von der Aktivenſchar unter der bewährten Leitung des erſten Turnwar⸗ tes Thenau. Der Altenherrenriege wäre freilich nach eine ſtärkere Beteiligung aus den Kreiſen der älteren ſeßhaften Beam⸗ zen und Angeſtellten zu wünſchen. Aenhnliches Jugendabteilung ſügen, die ſich der körperlichen und ſittlichen Feſtigung der ſchul lentlaſſenen Jugend in der ſchwierigen Ueber⸗ gangszeit annimmt! Die noch junge Knabenabteilung unter Herrn Schwei zers Leitung und die beiden Damenabteilungen unter Herrn Leutz' Leitung haben bereits mehrfache Beweiſe ihres Könnens gegeben. Bei ſämtlichen Vereinsfeiern krug die 1899 gegründete Sängerriege unter ihrem bewährten Dirigenten Herrn Sieder weſentlich zur Verſchönerung bei. Von dieſen Feſtlichkeiten ſeien außer der 60jährigen Jubelfeier, über die ein ausführlicher Sonderbericht gebracht wird, die übliche Rekruten⸗ abſchied⸗ und Weihnachtsfeier, Ball und Faſchugsvergnügen (Uelplerfeſt im dekorierten Vereinshauſe), Kinderbeſcherung und Kindermaskenkränzchen erwähnt. Sieben Mitglieder erhielten das Diplom für 25jährige Mitgliedſchaft. Anſtelle des verdien⸗ ten 2. Vorſtandes Herrn Amtsrichter Dr. Dr. Wöol der wegen Verſetzung ausſchied, trat Herr Landgerichtsrat Dr. Ber⸗ Nauer. Ein genauer Kaſſenbericht mit Bilanzkonio gibt Aus⸗ kunft über die finanzielle de⸗ des— E Nalgen N2 Ne. kann man für die Leib⸗Grer ch., diente im 1. Bad. gt. Nr. 109, in dem der jüngſte Sohn, Eduard., Söhne ſte hen im Poftdienſt als Briefträger⸗ darunter Landiwvirt. r ſieben Söhne ſeiner Dienſtpflicht genügt. einer der S MNier Vier in Freiburg, einer iſt Bahnſchaffner und einer Vater dem Vaterlande brin e abgegeben hat, wiſſen alle Eltern meſſen, die auch mit ohn des Königs Nock tragen ſahen. 9„Maunheimer Panoptikum. In der Abteilung„Welt⸗Pano⸗ rama“ gelangt von morgen ab eine intereſſante„Wanderung durch Berlin“ zur Ausſtellung. Der Zyklus zeigt nicht nur die älteren Sehenswürdigkeiten der Reichshauptſtadt, wie Kgl. Schloß, Muſeum, Zeughaus uſw., ſondern vor Allem auch die in den letzten Dezennien entſtandenen Bauwerke und Denkmäler, wie den neuen Dom, die Kaiſer Wilhelm⸗ und die Kaiſer Fried⸗ rich⸗Gedächtniskirche, das Reichstagsgebäude, den Rokands brun⸗ nen, das Bismarck⸗, das Moltke⸗, das Kaiſer Friedrich⸗Denkmal uſw. Einige Momenkau nahmen von der Hochbehn und den Verkehrszentren Friedrichsſtraße und Potsdamerplatz geben ein auſchauliches Bild von dem gewaltigen Aufſchwung, den Berlin. in den letzten Jahrzehnten genommen hat. Ein kleiner Abſtecher nach Potsdam führt uns noch in das Schloß Sansſouci mit dem Arbeits⸗ und 8 Schlafzimmer Friedrichs des Großen. Nus dem Grossperzoamum. Opfer ein Dienſte in der + Wiesloch, 24. Jan. Eine Verletzung an der Halld zog ſich bor einigen Tagen der Arheiter 3 Weisbarth von hier in der Tonwareninduſtrie 5 Trotz r guter Heilung der Wunde trat geſtern der Wundſtarr rampf ein, der den Tod des jungen Mannes heute Nacht herbeiführte. „GEyppingen, 24. Jan. Ein Groß h. Ob erſchul rats, bas am ſetzte die hieſige Bürgerſchaft in Erregung. Die ſeit über 40 Jahren hier beſtehende Realſchu le foll Gufgehoben wer⸗ den(), falls die Gemeindeverwaltung, nicht baldigſt Schritte gur Erbauung von ftandesgemäßen Profeſſo enmohnungen einleitet. Die Sache lvird hier viel beiprochen, eine Stellungnahme der maß gebenden Kreiſe wird in Bälde erfolgen. oc. Pforzheim, 22. Jan. Ein 21 Jahre alter Graveur, der die Kunſtgewerbeſchule beſuchte, hat ſich im Nebenraum eines Modellierſaales erſchoſſen. oe. St. Blaſien, 23. Jan. ÜUltimatum des Samstag hier eintraf, ver⸗ Eine Verſammlung von etwa fung des Bahnprojeltes Freiburg-Merzhauſſen⸗ ——— n St. 81¹ bergangenen Jahres ein⸗ den er bdei ſeiner Flucht im Frühling des vom hieſigen Amts⸗ ſchlagen hatte. Er war auf dem Wege gefängnis zum Bahnhof dem begleitenden Gendarmen enk⸗ lohen, indem er dieſem den Handkof fer, den er tragen mußte, bot Wenige Tage darau uf fand dann der Mord⸗ ihn den Lei ih ſt An dfall ſtatt. oe. Offenburg, 22. Jan. In berg iſt heute nacht das Anweſen des Landwirts Karl Herp a b⸗ gebraunt. Der Schwiegerſohn des Beſitzers, Auguſt Mei⸗ dinger, wurde wegen Verdachts der Braudſtiftung verhaftenß Waldshut, 23. Jan. Großes Auffehen erregte hier wie in der Umgegend die Verhaftung des Alteiſenhändlers Oskar Röder in Tiengen und des Dienſtknechtes Auguſt Mutker hier(ſog.„Kamm⸗Auguſt“). Schon im Laufe des vorigen Monatz wurde der Angeſtellte Iſidor Burger einer hieſigen Speditions. firma feſtgenommen, Well er ſich verſchiedene Unterſchlagungen a m Nachteil ſeines Geſchäftes hatte zu Schulden kommen laſſen, Im Gange der Unterſuchung hatten ſich nun die beiden Verhaf⸗ teten Räder und Mutter als Abnehmer der zu Unrecht erwor⸗ benen Gegenſtände entpuppt, ſo daß ihre Feſtnahme wegen Hehle⸗ rei erfolgen mußte. ⸗Konſtanz, 23. Jan. Ertrunken iſt geſtern auf der Heimfahrt von der Mainau im Boot der Arbeiter Karl Späfß von der Waſſer⸗ und Straßenbauinſpektion hier. Der Verun⸗ glückte machte ſich auf Villa D ouglas an den Rudeecn zu ſchaffen, wobei er ins Waſſer ſtürzte. Sein Begleiter vermochte ihn nicht mehr zu rekten. * Kleine e5 aus Baden. Die Eröffnung des Groß h. Land de Sbades in Baden Baden iſt auf 1. März d. J. feſtgeſetzt.— Engelbertz Gitſchier, ehemaliger Beſitzer des„Waldblick“ int Villingen, wurde wegen Beiſeitebringung gepfändeker Gegenſtände verhaftet. Die Sachen hatte er nach der Schweiz geſchickt.— In Niederweiler nahm ein neun⸗ jähriger Knabe das an der Wand der Wohnſtube hängende Jagdgewehr ſeines Schweſterchen. 8. Käfersberg bei Orten⸗ Vaters und zielte auf ſein Plötzlich krachte ein Schuß und das Mädchen, dem die Ladung die ganze Hirnſchale wegriß, ſank tot zu Boden. Pfalz, Heſſen und Umgebung. Muktkerſtadt, 28. Jan. Als heute früh 8 Uhr Ddel Polizei⸗ und Gemeindediener Ledig die Türen des Gemoinde⸗ öffnen wollte, machte er die Wahrnehmung, daß andere dies hauſes Die Türen waren nämlich Geſchäft ſchon vor ihm beſorgt hatken. durch Einbrecher gewaltſam geſprengt, ebenſo die Türen und Vetſchlüſſe der Schränte und Behä Alles war durchwühlt. Der oder die Einbrecher hatten jedenfalls vermutet, daß die geſtern ber 250 Intereſſenten beſchloß, die Regierung um wohlwollende Prü⸗ 5 ecee. Die Zieh Hundeviſitation gegangenen Welder im Gemeindehaus guf⸗ t ſind. Sie hatten ſich jedoch in di eſer Annahnte getäuſcht, ſie fanden gar nichts und mußten mit leeren Händen ab⸗ A. ZJander Y2, 14 Planren 1 2, 14 gegenüber der Hauptpou, RNeiner Naturkaffeel Kein Surrogat! bietet vollsten Kaffee Genuss ohne irgendwelche schädliche Nebenwirkung Stempelſtänder 4, 6, 8, 10 und 16 Ste upel vaſſend. tecon in allen besseren Geschäften — zu haben Kaffee-Handels- Aktien-Gesellschaft, Bremen. Nen in Wennhen.8 8r 8 eee Hoh. eee Essenzen gur echt mit Mame „Llehtherz“ 725 Nachweisli) ährtects u. im Gebrauch di ligste zur leichten und ſchueulen Selbstbereitung von Oognac, Rum, Lixkören. „Die Destilllerung im Haushalt“ wertbolles Rezeptbüch mitAmleltung völlig kostenfrel. Uado Feiched Berin., Eieenbangstr d. Vor Nachahmungen sel gewarnt! 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Da der Kampf namentlich um die von der Oppoſition be⸗ konte, von der Perwaltung beſtrittene Rentabilität des „Sechſeromnibuſſes“ geführt wird, ſo verdienen doch in erſter Reihe jene Zahlen Beachtung, aus denen der Aktionär die Jahreserträgniſſe des urſprünglich von der„Neuen Omnibus⸗ Geſ.“ ins Leben gerufenen und ſpäter von der„A. B. O..“ übernommenen„Sechſeromnibuſſes“ erſieht. Dieſe Ziffern beſagen nach durchaus zuverläſſigen Börſenbüchern, daß die „Neue O..“ in den erſten zwei Jahren ihres Beſtehens unter dem Regime des Herrn N. N. O. O. und in den letzten 8 Jahren ihres Beſtehens unter derſelben Leitung O. O. O. Dividende gezahlt hat. In der Zwiſchenzeit ſind die Aktionär allerdings zweimal durch kleine Erträgniſſe erfreut worden, die jedoch zweifellos nur einer beſonderen Gunſt der beiden Geſchäftsjahre zuzuſchreiben waren. An der Hand dieſer Ziß⸗ fern läßt ſich den Aktionären auch von Dauerrednern keines ⸗ wegs plauſibel machen, daß ihnen die Beibehaltung des 5 Pfg.⸗ Tarifs ſelbſt für eine minimal kurze Teilſtrecke in ſo teuren Zeiten wie die jetzigen die gewünſchten Erträgniſſe bringen würde. Bei allen Sympathien für den 5 Pfg.⸗Tarif im Intereſſe des um den Pfennig kämpfenden kleinen Mannes und Mittelſtardes ohne Mittel läßt ſich rechneriſch nicht be⸗ ſtreiten, daß die A. O. G. gegenwärtig weder mit 5 Pfg. noch mit 6 Pfg. ihre Selbſtkoſten deckt. Die gegenteiligen Behaup⸗ tungen bez. der Rentabilitätsfrage erinnern an jene Markt⸗ hallenfrau, die ihr Obſt eine Zeit lang billiger ver kaufte, als ſie es ein gekauft hatte. Befragt, wie ſie hierbei ihre Rechnung finde, erklärte ſie:„Ddie Maſſe muß es bringen“. Der bekanntlich von den Behörden in Vorſchlag gebrachte und von der Allgemeinen Omnibus⸗Geſellſchaft nolens volens angenommene Tarif bedarf teils der Aufbeſſerung, teils der Vereinfachung. Es dürfte ſich bei ſeiner Anwendung nur um eine kurze Probezeit handeln, deren Vorſchlag von den Be⸗ hörden in dem ſehr lobenswerten Beſtreben erfolgt iſt, den kleinen Leuten die Benutzung des Omnibuſſes möglichſt zu ver⸗ billigen. Das Syſtem der dreierlei Fahrſcheine hat ſich be⸗ reits im Auslande bewährt und ſtößt hier wohl namentlich auf Widerſtand, weil die große„Partei der Nichtwähler“ in Berlin die Qual der Wahl empfindet, wenn es gilt, unter den Scheinen von 10, 15 und 30 Pfg. zu wählen. Den Frauen wird dieſe Wahl natürlich auch nicht leicht, weil ihnen die Ge⸗ wohnheit des Wählens noch fremd iſt. Es kommt hinzu, daß im Zeitalter der Nervoſität jede Neuerung auf dem Gebiete des Verkehrsweſens mit Unbehagen empfunden wird. Im Omnibus wurde das Unbehagen umſomehr empfunden, als die erſten Probetage zufällig auch bitter kalte Tage waren und die Leute ſich ſagten, für 10 Pfg. kan ich auch in der ge⸗ heizten„Elektriſchen“ fahren. Daß das lange Wartenmüſſen auf die„Große“ ebenfalls nicht zur Erhöhung des Behagens beiträgt, wurde natürlich im Augenßlick nicht bedacht. Bei den erſten Fahrten der Hoch⸗ und Untergrundbahn ſind be⸗ kanntlich auch Klagen lant geworden, die beiläufig beſagten: „Es iſt zum Seekrankwerden“ Und als unſere ſonſt ſo weit⸗ ſichtigen und wagemutigen Stadtverordneten von der Ver⸗ kebrsdeputation vor einer Reihe von Jahren nach Elberfeld reiſten, um die Vorzüge der Schwebebahn daſelbſt kennen zu lernen, erklärten ſie bei der Rückkehr mit dem Ausdruck des Bedauerns, die Schwebebahn fäyrt zu unruhig und eignet ſich demnach nicht für Berlin. Während der langen Zwiſchen⸗ zeit hat die Schwebebahn in Elberfeld auf ihrem weiten Wege nach Barmen tadellos funktioniert, große Beförderungsziffern und gute Einnahmen erzielt. Außerdem hat ſie ſich nun⸗ mehr endlich in Berlin(wenn auch in der Schwebe) Bahn ge⸗ brochen. Eine Rückſichtnohrne auf all dieſe Umſtände lag den Opponenten der Allgemeinen Omnibus⸗Geſellſchaft bei der füngſten ihrer Proteſtverſammlungen natürlich fern. Die in den Börſenſälen abgehaltene zahlreiche Verſamm⸗ kung machte in ihrer großen Erregtheit den Eindruck eines Meetings zur Zurückweiſung der unlängſt von reaktionärer Seite erfolgten Angriffe gegen das handlung gekommene Börſengeſetz. Ein ſichtlich börſenkundi⸗ ger Thebaner hat beſonders ſcharf betont, daß man in Börſen⸗ Sinaan am untericheiden willen müßte und daß er ſtolg darauf im Reichstag zur Ver⸗ ſei, unterſcheiden zu können. Er meinte, daß wenn er die Wahl hätte zwiſchen dem Bankhauſe, dem gegenwärtig die Regie der Allgem. Verl. Omnibus⸗Geſellſchaft anheimfällt und dem Bankhauſe, dem früher das Dirigieren der Geſchäfte des genannten Unternehmens oblag, ihm dieſe Wahl keines⸗ wegs ſchwer fallen würde. Man darf das Unterſcheidungs⸗ vermögen in Börſendingen als des Pudels Kern bezeichnen. Wie es jedoch damit in deutſchen Landen beſtellt iſt, haben wieder die Börſengeſetz»Debatten im Reichstag gelehrt. Es zeigte ſich, daß ſelbſt die Vertreter der Landwirtſchaft die Spreu vom Weizen nicht zu trennen verſtehen, wenn ſie ſich in ihrer Brurteilung der Vörſe auf die Tätigkeit von Animierbankiers u. a. m. berufen, um mit dem Hinweis auf dieſe unrühmlichen Ausnahmen die geſamte an der Börſe tätige Kaufmannſchaft zu diskreditieren. Gegen dieſes Ver⸗ fahren ſei nur in Parentheſe bemerkt, daß unſere Landwirte ſich in der Tat ſelber ſchädigen, wenn ſie Handel und Indu⸗ ſtrie in bekannter Weiſe ſchädigen. Es verdient im Hinblick auf das gegenwärtige wirtſchaftliche Elend in Erinnerung gebracht zu werden, daß es kein geringerer als der frühere Reichsbankpräſident Dr. Koch geweſen iſt, der bereits vor nahezu vier Jahren die Mißſtände des Geldmarktes„nicht zum mindeſten als Folge der durch das Verbot des Terminhandels geſteigerten Feſtlegung des Kapitals im Barverkehr“ bezeich⸗ net hat. Das alte Sprichwort:„Hat der Bauer Geld, hats die ganze Welt“, iſt längſt durch die bekannte Rolle, die dem „nationalen Wirtſchaftsinſtrument“ Börſe als Welt⸗ und Geldmarkt zufällt, dahin geändert, daß es lautet:„Hat die Börſe Geld, hats die ganze Welt“. Anderer Anſicht war ein agrariſcher Agitator, der den Bauern bei den jüngſten Wahlen zugerufen hat:„Wenn Bleichröder einen Check von 200 000 M. zur Reichsbank ſchickt, wird er anſtandslos honoriert, wenn einer von Euch es verſucht, kriegt er keinen roten Heller“. Auf dieſe Weiſe läßt ſich allerdings dem Beſtreben unſerer Regierung, die beſtehenden Börſengeſetze im Inter⸗ eſſe der Geſamtheit zu berichtigen, bdequem entgegenarbeiten. Die nicht zu Unterſchätzende Summe des Bargeldes unſerer Bauern wandert bekanntlich nicht zur Reichsbank, ſondern bleibt zumeiſt im Strumpf⸗Treſor ſtecken. Es wäre an der Zeit, daß das Volk der Dichter und Denker naive Anſchau⸗ ungen bezeichneter Art durch eine beſſere Einſicht erſetzte, da⸗ mit Deutſchland nicht wirtſchaftlich hinter anderen Welt⸗ reichen zurückbleibt, finanziell nicht immer rückſtändiger wird. Wie in allen Branchen muß der Menſch auch im Bank⸗ ſach zu unterſcheiden wiſſen. Er hraucht hierbei kein Lehrgeld zu zahlen, wenn er dies mit Anwendung des geſunden Menſchenverſtandes lernen und ſeiner Mahnung zu jener Vorſicht folgen ſoll, die der Menſch auch bei der Be⸗ nutzung von den Verkehrsmitteln wie„Elektriſche“ ete. au⸗ wenden muß. Dieſen Verkehrsmitteln dürfen auch nicht Steine in Form gewiſſer Geſetze zum Schutz der Unvernünf⸗ tigen in den Weg gelegt werden. Eine eingehende Erörterung dieſes ſo ſehr zeitgemäßen Themas würde hier leider zu weit führen. Es ſei daher nur noch in Erinnerung gebracht, daß kein geringerer Meiſter des Wortes als unſer Reichskanzler die Börſe ſehr treffend als nationales Wirtſchaftsinſtrument be⸗ zeichnet hal. Zu der beiläufigen Schilderung des Kampfes der beiden Aktionärgruppen um die Herrſchaft über den für Verlin ſo unentbehrlichen Omnibus zurückkehrend, ſei noch als Kurioſum hervorgehoben, daß von den Opponenten ſogar die Behauptung aufgeſtellt iſt, die 1870 durch ihre Rechenkunſt weltberühmt gewordene Firma S. Bleichröder hätte das Rech⸗ nen verlernt, weil die Kampfgenoſſen des Herrn N. N. hier⸗ bei überſehen haben, daß in Wirklichkeit ihr Schutzpatron ſich arg„verrechnet“ hat, als er glaubte, das genannte altehrwür⸗ dige Haus würde ſich in das N. Ni.'ſche Omnibus⸗Geleiſe der Augenblickserfolge und Kursagiotage lenken laſſen.—.Nach einem alten Wahrwort ſoll di Großfinanz zwar bei ihrem ewigen Addieren und Subtrahieren bisweilen das Facit des ebens vergeſſen, aber daß ſie hierbei das Rechnen ver⸗ lernte, iſt eine„klaſſiſche Behauptung“ im komiſchen Sinne des Mortes.— 8 Beſonders charakteriſtiſch für die finanziellen Fineſſen des zielbewußten Jührers der verblendeten Oppoſition waren die nur durch„Kunſtpauſen“ unterbrochenen 0 erhöhungen und Kapitalsverdoppelungen ſowie die außer⸗ halb des Rahmens einer Fuhrweſengeſellſchaft wie die A. B. O. G. liegenden großen Terraln⸗ und Bauſpekulationen, ein Verfahren, das nicht nur bei der A. B. O.., ſondern mutatis mutandie— bei einer Reihe von Unternehmungen Kapitals⸗ angewandt iſt, denen Bankier N. N. nahe ſtand oder nahe ſteht. Das ungleich mehr ſchädliche als nützliche Börſengeſetz bildete bei der Anwendung dieſer Fineſſen gar kein Hinder⸗ nis. Die Väter des Geſetzes haben ſich unſtreitig als Dilel⸗ tanten im Sinne der allbekannten Variation des Goetheſchen Wortes erwieſen: als ein Teil von jener Kraft, die das Gute will und das Böſe ſchafft. Es ſoll damit aber nicht geſagt ſein, daß zur Vorbeugung jeder weiteren ſpekulativen Verwertung N..'ſcher Fineſſen die Klinke der Geſetzgebung in Bewegung gebracht werden müßte. In einer juriſtiſchen Behandlung des Falles N. N. kontra Bleichröder durch„Die Bank“(einer gleichnamigen, ſeit Mitte Januar erſcheinenden Monats⸗ ſchrift) wird treffend bemerkt:„N. N. hat allerdings unzählige Male erklärt, daß er auch nicht einen Pfennig der der an Buchoperationen erzielten Gewinne als Dividende ausge⸗ ſchüttet habe, ſondern daß die betr. Prozentſätze ausſchließ⸗ lich aus den reinen Betriebseinnahmen beſtritten worden ſeien. Er hat damit aber— vielleicht in gutem Glauben— die Un⸗ wahrheit geſagt Es darf unter keinen Umſtänden im deuk⸗ ſchen Aktienweſen die N..ſche Praxis einreißen, den Mehr⸗ wert neuer Aktien in die Aktiven der Bilanz einzuſchmuggeln und allmählich, auf dem Umweg über die Abſchreibungen in Geſtalt von Dividenden herauszuquetſchen. Er wird dazu keiner geſetzgeberiſchen Aktion, ſondern nur einer miniſteriel⸗ len Verordnung bedürfen. Man weiſe die Amtsgerichte an, allen Kapitalserhöhungen die Eintragung in das Handels⸗ regiſter zu verſagen, bei denen das mit den neuen Aktien be⸗ zahlte Objekt mit mehr als dem Nennbetrage der Aktiven den Aktiven erſcheint, ohne daß eine entſprechende Dotierung der Reſerve erfolgt iſt. In allen Fällen, wo dieſe Möglichkeit vorliegt, hätte das Amtsgericht auf Beibringung einer die Kapitalsverwendung nachweiſenden Bilanz zu beſtehen“.— Immerhin iſi dem charakteriſierten N..ſchen Syſtem durch die neue Verwaltung der A. B. O. G. mit Recht ein Riegel vorgeſchoben und der Schaden, den der Oberregiſſeur der Opponentengruppe durch ſein vergebliches Mühen zur Wieder⸗ erlangung ſeines alten Einfluſſes auf die Geſchicke der Geſell⸗ ſchaft erleidet, hat zwar nicht den erwähnten Zorn der Göttet, aber den ebenfalls fürchterlichen Hohn der Spötter heraus⸗ gefordert. Man erzählt ſich nämlich in Aktionärkreiſen, daß der wagemutige Finanzkünſtler bereits ein neues Projekt in An⸗ griff nehmen will, das der jetzigen Verwaltung der A⸗ B. O. G. einen Strich durch die Rechnung machen ſoll. Es han⸗ delt ſich wie die Leſer bereits erraten haben werden, um eine Luftautomobil⸗Aktiengeſellſchaft. Nach dem von Regierungsrat Rudolf Martin in ſeiner jüngſten Bro⸗ ſchüre„Die wirtſchaftliche Kriſis der Gegenwart“ am Schluß vorgenommenen tröſtlichen Ausblick auf wirtſchaftlich beſſere Tage, ſoll das nicht von Gas getragene Juftautomobil das billigſte Luftfahrzeug ſein und rereits in Paris von einem engliſchen Ingenieur mit großem Erfolg ge⸗ handhabt werden. Die Herſtellung eines derartigen Aero plans oder Doppeldeckers koſtet, einſchließlich des Motor nur 14000 M. Serr Neuburger ſoll daher bereits den früher für ihn kätig geweſenen Generaldirektor der Allgemeinen Berliner Omnib.⸗Geſ. beauftragt haben, 109 folcher Lufk⸗ auttomobile für 1 400 000 M. anzuſchaffen, um zunächſt eine „kurze Teilſtrecke“ nach dem„ſiebenten Himmel“ einzuführen, die der„billige Mann“ mit nur 7 Pfg. berechnen will. Sollte ſich jedoch dieſer Preis für die bezeichnete Teilſtrecke als zu hoch gegriffen erweiſen, ſo muß eine Zwiſchenſtation für 5 Pfg. geſchaffen werden. Zu dieſem Zweck wird das Aktienkapital nnähernd verdoppelt und dann der Luftautomobil⸗A.⸗G. eine uferloſe Luftterrain⸗.⸗G. als„Tochterunternehmen“ an⸗ gegliedert. Zur rationellen Ausnutzung des unbegrenzten Terrains ſollen auf demſelben moderne Luftkurorte und noch modernere Luftſchlöſſer errichtet werden. Von den netzt⸗ genannten„Wolkenkratzern“ im„furchtbar ſchönen“ Deko⸗ rationsſtil unſerer zeitgenöſſiſchen„Aktienbudiker“ dürfte die denkbar höchſte Rentabilität zu erwarten ſein. Trotzdem iſt anzunehmen, daß es der Beſprechung des„ausſichtsvollen“ Unternehmens nicht an den unver⸗ meidlichen Stimmen von Ungläubigen fehlen wird. Man kann eben peſſimiſtiſch veranlagten Leuten, die ſogar an den hohen Dividenden von Luftſchlöſſern auf Aktien Zweifel hegen, an den Refrain des Johann Strauß'ſchen„Caglioſtro“⸗Liedes aus dem Pietſchmannſchen Leierkaſten ins Gedächtnis ruf „Aber glauben, aber glauben, aber glauben muß man dran! II. R. eeee. vom Waren⸗ und Produftenmarkt. Bon unſerem Korreſpondenten.) Wie in der vorhergegangenen Woche, ſo blieb es auch in dieſer Woche auf den Waren⸗ und Produktenmärkten ruhig, da die Anſpannung auf dem Geldmarkte immer noch eine lähmende Wirkung ausübt. Man erwartet indes, nachdem die Bank von Enugland, ſowie die Bank von Frankreich den Diskont herab⸗ ſetzte, eine Belebung des Geſchäfts in nächſter Zeit, zumal man auch damit rechnet, daß der für morgen den 25. Januar einbe⸗ rufene Zentralcusſchuß der Deutſchen Reichsbank eine Diskont⸗ ermäßigung beſchließen dürfte. Getreide verkehrte dieſe Woche in ſehr ruhiger Haltung und die Unternehmungsluſt war allenthalben klein. Auf die Stimmung des Weizenweltmarktes wirkten fpeziell die letzt⸗ wöchigen umfangreichen Verſchiffungen von den Vexeinigten Staaten, die mit den erſten großen Verſchiffungen von Argen⸗ tinien zuſammenfielen, verſtimmend. Ein weiteres Baiſſemoment bildeten die reichlichen Angebote von Argentinien. Auch die dies⸗ wöchentlichen Weizenverſchiffungen von den Laplataſtaaten ſind Wiederum enorm und belaufen ſich auf zirka 116000 Tonnen gegen nur 24000 Tonnen in der Parallelwoche des Vorjahres. Bei dieſen großen Verſchiffungen erſcheint die künftige Markt⸗ geſtaltung undurchſichtiger wie je und die Frage, wie lange Amerika ſeine Ausfuhr im gleichen Umfange wie bisher aufrecht erhalten kann, tritt umſomehr in den Vordergrund, als bisher lle Berechnungen hinſichtlich der Leiſtungsfähigkeit in ſchroffem Widerſpruch zu den Tatſachen ſtanden. Unſer Markt nahm unter dieſen Einflüſſen einen ſchwa⸗ chen Verlauf und die Käufer zeigen ſich äußerſt zurückhaltend, zumal die Mühlen, infolge des unbefriedigenden Mehlabſatzes keinen Anreiz zu Erwerbungen zeigen. Das Hauptintereſſe fan⸗ den wiederum die Anſtellungen von Argentinien, während an⸗ dere Provenienzen nur ſchwach angeboten waren. Roggen liegt ziemlich unverändert, hatte indes im allgemeinen feſtere Haltung als Weizen, da das ausländiſche Angebot nicht drängend iſt und die Preiſe immer noch über Parität ſtehen. Die Umſätze beſchränkten ſich wiederum auf inländiſche und franzöſiſche Ware, während ruſſiſche Provenienzen, weil zu teuer, unbeachtet blie⸗ ben. Braugerſte erfreut ſich im allgemeinen einer beſſeren Bedarfsfrage. Bevorzugt waren Prima⸗ und Ausſtichgerſten, aber auch für Mittelqualitäten zeigte ſich einiger Begehr. Fut⸗ kergerſte dagegen hatte ſchleppenden Verkehr. Die Forder⸗ ungen für ruſſiſche Gerſte ſind weiter ermäßigt worden und ſchwankten zwiſchen M. 134—135,50 für ladende und ſchwim⸗ Menude Ware. Die Konſumnachfrage iſt ſehr klein und nur die Fabrikation kauft das Notwendigſte. Im Hafergeſchäft war das vermehrte Angebot ſelbſt bei entgegenkommenden Forder⸗ ungen nur ſchwer unterzubringen. Das Hauptintereſſe zeigen unſere Händler für Laplatahafer, der neben gutem Gewicht auch beſſere Farbe und geringere Beimiſchung von Schwarzhafer als in früheren Jahrgängen aufweiſt. Für Mais iſt die Tendenz ruhig und das Geſchäft in amerikaniſchem Mixedmais iſt be⸗ chränkt, da man wegen der Beſchaffenheit Befürchtungen hegt. Etwas Donaumais wurde in der Preislage von M. 118 119 und Laplatamais zu M. 112—112,50 gekauft. Mehl hat, wie wir bereits in unſerem Weizenbericht erwähnten, ſchleppenden Abſaß. Auch Roggenmehl, das bisher ziemlich gut abgerufen wurde, iſt weniger gefragt und die Vorräte in den Mühlen geigen eine Zunahme. Die Preiſe ſowohl für Roggen⸗, als auch Arx Weizenmehl wurden bis um 0,50 Mark ermäßigt. Die No⸗ kerungen für Getreide ſtellen ſich an den wichtigſten Getreide⸗ ärkten wie folgt: 79 16 fl. 23./T. Diff. Weizen: New⸗Nork loeo ets 107¼ 106/%—1 Mai 0 111 110%—1 Chieags locod——— Mai 1 1 102%—1% Liverpool März su 7/10½%½ 778˙7—2 Budapeſt April Kr. 12.68 12.67—3 Paris März Juni Fr. 23.40 25 3—.— Berlin Mai M. 22.78 220.25—.50 Roggen: Chicago loco ots 85 8⁴—1 Mai 86— Paris März Juni Fr. 18.90 18.65— 2⁵ Berlin Mai M. 214.50 211.25—17. : Chicags Mai eis 640% 53%½— Paris März Juni Fr. 18.15 18.15— Berlin Mai M. 176.50 173.75—.75 New⸗Mork Mai ets 697½ 70% + 3 3 5 Juli 5 68 7/5 69 + Chieago Mat 5 6¹ + 9 Juli + 59%8 5975 2 7 Berlin Mai M. 152.50 151.50— Die Rheinſchiffahrt iſt nun wieder aufgenommen worden, doch iſt der Verkehr nur minimal, da die Schiffahrt nter dem anhaltenden Nebel erſchwert iſt. Im Frachten⸗ eſchäft läßt ſich etwas mehr Lebhaftigkeit erkennen, da be⸗ ſonders viele kleinere Schiffe zur Befrachtung gelangten. Die Frachtſätze für Getreide ſind unverändert, man bezahlte für die Vaſt von Rotterdam nach Mainz, Mannheim⸗Ludwigshafen M Ound nach Frankfurt M. 11. Für Kahnmiete wurde bezaylt nach Mannheim fl. 2,50 und nach Frankfurt fl. 2,75 die Laſt. Kaffee hatte infolge der Preisſteigerung an der New⸗ borker Börſe einen etwas lehhafteren Charakter angen ommen, doch zeigen die Umſätze keine Belebung des Geſchäfts. Die An⸗ ſichten über die fernere Geſtaltung des Marktes ſind ſehr ge⸗ teilt und da auch die Nachrichten bezüglich der laufenden Braſil⸗ ernte widerſprechend lauten, ſo zeigt der Konſum eine an⸗ dauernde Zurückhaltung und nur das Notwendigſte wird in ffektiver Ware gekauft, während das Geſchäft für Ware auf pätere Lieferung ſchwach bleibt. Die Zufuhren belaufen ſich in er letzten Woche von Rio de Janeiro auf 46 000 gegen 44 000 ack und die in Santos auf 79 000 gegen 77000 Sack in der rwoche. Die Vorräte in Rio de Janeiro ſchätzt man dieſe Woche auf 485 000 gegen vorwöchige 447000 Sack und die in antos auf 1 656 000 gegen 1 720 000 in der Vorwoche. Die Vor⸗ te in den Vereinigten Staaten betragen einſchließlich der chwimmenden Ladungen 3 907 000(3 855 000) Sack, Nepwork notiert: Nio No. 7 ſoko Jan. Febr. Mär! April Mai. Juni Januar 6/.75.85.90 595.05.10 „Januar 6½.95.—.05.10.15.20 Dim 4½ +20 15*15 +15 +10 710 Zucker verkehrte in ruhiger und zeitweiſe matter Haltung nd nur kleinere Umſätze konnten getätigt werden. Allenthalben fehlt es an Unternehmungsluſt und viele Hauſſiers ſuchen ſich ihrer Engagements zu entledigen. Wenn ſich trotzdem die Preis⸗ rückgänge in engen Grenzen hielten, ſo dürfte dies auf die kleinen Beſtände in Amerika und auf die Verzögerung der kubaniſchen Ernte zurückzuführen ſein. Auch die Ungewißheit bezüglich der Hrüſſeler Zuckerkonvention krug zur Zurückhaltung bei. Be⸗ üglich des kommenden Rübenanbaues wird allgemein die Anſicht vertreten, daß derſelbe Hleiner, als man urſprünglich annahm, ausfallen wird, da die hohen Arbeitslöhne und Getreidepreiſe einer Bergrößerung entgegenwirken. Die Hamburger Lagervor⸗ räte erfuhren bei einem Beſtand von 729 000 Doppelzentnern (i. B. 864500 Dz.) eine Geſamtabnahme von 197 600 gegen 68 800 Dz. Zunahme im Vorjahre. Die Vorräte in den Ver⸗ einigten Staaten ſind in den letzten acht Tagen von 99 000 Ton⸗ nen auf 84 000 Tonnen zurückgegangen. Der Wochenumſag an der Magdeburger Börſe belief ſich in den letzten acht Tagen auf 254 000 Ztr. Magdeburg notiert: zan. Febr. März Mai Aug. Okt.,Deꝛ. 7. Januar 19 80 1990 20.— 20.30 20.60 19.45 24 Januar 19.80 19.8) 19.90 20.25 20 55 19.45 Tif.——10—10—5—5— Rechtspflege. eg. Ein unterſtempelter Lehrvertrag iſt nicht„ſchriftlich“ abgeſchlsſſen. Die Klage gründet ſich nach dem Urteil des Ge⸗ werbegerichts Breslau lediglich auf 8 127 der Gewerbeordnung: Nach dieſer Beſtimmung iſt der Lehrherr, falls der Lehrling die Lehre unbefugt verläßt und der Lehrherr deshalb das Lehr⸗ verhältnis auflöſt, berechtigt, vom Vater des Lehrlings eine Entſchädigung zu fordern. Vorausſetzung der Anwendbarkeit dieſer Beſtimmung iſt aber nach§ 127 der Gewerbeordnung, daß der Lehrvertrag ſchriftlich geſchloſſen iſt. Ob dieſe Vorausſetzung im vorliegenden Falle gegeben iſt, war von Amtswegen zu prüfen. Von dem Beklagten iſt die Urkunde, welche den Lehrver⸗ trag darſtellt, durch Unterſchrift vollzogen, dagegen fehlt die Unterſchrift des klagenden Gewerbetreibenden oder ſeines Stell⸗ rertreters und des Lehrlings ſelbſt. Der Blauſtempel unter der Urkunde„Jul. D. u. Co.“ iſt ungenügend; denn nach der aus⸗ drücklichen Vorſchrift des 8 126 des Bürgerlichen Geſetzbuches muß, falls von dem Geſetze ſchriftliche Form vorgeſchrieben iſt, die Urkunde vom Ausſteller eigenhändig durch Namensunter⸗ ſchrift oder mittelſt gerichtlich oder notariell beglaubigten Hand⸗ zeichens unterzeichnet werden: eine im Wege der mechaniſchen Vervielfältigung hergeſtellte Namensunterſchrift genügt nur da, wo ſie vom Geſetze beſonders zugelaſſen, z. B. unter Schuld⸗ verſchreibungen auf den Inhaber, unter Aktien⸗ und Interims⸗ ſcheinen, unter Frachtbriefen uſw.(Nachdruck verboten.) al. Darf ein Kaufmann ſeiner Firma die Bezeichnung„Kon⸗ ſumgeſchäft“ beifügen? Ein Kaufmann beantragte die Eintra⸗ gung ſeiner Firma ins Handelsregiſter unter der Bezeichnung „Konſumgeſchäft, Inhaber N..“— Das Amtsgericht lehnte dieſe Eintragung ab, weil der Zuſatz„Konſumgeſchäft“ ge⸗ eignet ſei, eine Täuſchung über die Art und den Umfang des Geſchäftes herbeizuführen; denn das Wort„Konſumgeſchäft“ deute auf einen jener Konſumvereine hin, die Lebens⸗ und Wirtſchaftsbedürfniſſe für ihre Mitglieder im großen einkaufen und im Kleinen ablaſſen und im Publikum vielfach im Rufe be⸗ ſonderer Billigkeit ſtehen. Durch ſolchen aus der Firma hervor⸗ gehenden Hinweis auf Konſumvereine werde ſonach den Käufern Veranlaſſung zu Verwechſelungen gegeben.— Die ſeitens des Kaufmanns hiergegen eingelegte Beſchwerde wurde zurückge⸗ wieſen, ebenſo vom Kammergericht die weitere Beſchwerde. Mit Recht— ſo heißt es in dem Beſchluſſe dieſes Gerichtes— habe ſchon die erſte Inſtanz darauf hingewieſen, daß die Bezeichnung „Konſumgeſchäft“ in dem vorliegenden Falle geeignet ſei, in dem Publikum die irrige Meinung hervorzurufen, es handle ſich bei dem Geſchäfte um ein ſolches, das gleich oder ähnlich ſei denjenigen Geſchäften, die von Konſumvereinen betrieben wür⸗ den. Derartige Geſchäfte ſtänden bei dem Publikum in dem Ruf daß ſie ihre Ware billiger als andere Detailgeſchäfte berkauften. Ganz unerheblich iſt es, ob der Beſchwerdeführer mit der ge⸗ wählten Bezeichnung täuſchen will oder nicht; entſcheidend iſt allein, daß die Bezeichnung zur Herbeiführung einer Täuſchung tatſächlich geeignet iſt. Unerheblich iſt es auch, daß die gewählte Bezeichnung— wie der Beſchwerdeführer behauptet— an an⸗ deren Orten ungehindert geführt und unbeanſtandet eingetragen wird, umſomehr, als die Frage, ob eine Bezeichnung zur Täu⸗ ſchung geeignet iſt, ſich nach den Inſchauungen der in Betracht kommenden Kreiſe ſehr wohl verſchieden beantworten läßt. (Nachdruck verboten.) Allgemeines. Zur Lage der deutſchen Kleineiſeninduſtrie. Der Rückgang in der deutſchen Eiſengroßinduſtrie iſt auch an dem Kleineiſen⸗ markte nicht ſpurlos vorübergegangen. Er drückt ſich ſowohl in der ſtarken Verminderung des Auftragbeſtandes und dem Zögern der Verbraucher im Abſchluſſe neuer Beſtellungen als auch in den weichenden Preiſen aus. Aber ſelbft zu den gewichenen Preiſen kommt augenblicklich wenig gutes Geſchäft zuſtande, weil die Händler infolge Zurückhaltung des Verbrauches und in der Erwartung weiter ſinkender Preiſe mit neuen Beſtellungen nur in beſchränktem Umfange herauskommen. Dies bezieht ſich na⸗ mentlich auf Baubedarf, doch macht ſich die ſchwache Lage all⸗ mählich auch auf anderen Gebieten bemerkbar, ſo in Werkzeugen, Geräten und ähnlichen Fabrikaten. Wenngleich hierin auch immer uoch in gewiſſem Sinne ein anſehnlicher Bedarf vorliegt, ſo entſpricht er doch nicht mehr der enormen Nachfrage der beiden Vorjahre. Gut beſchäftigt ſind noch die Werke der Kleineiſen⸗ induſtrie, deren Fabrikate von der Konjunktur wenig oder gar nicht abhängig bleiben, beiſpielsweiſe die täglichen Verbrauchs⸗ gegenſtände wie Meſſer, Scheren und verwandte Artikel, Haus⸗ haltungsgegenſtände uſw. Mit beſonderem Vorteil arbeiten aber hierin lediglich die Großbetriebe. Die Schrauben⸗, Nieten⸗ und Mutternfabrikation erfreut ſich gleichfalls noch guter Beſchäfti⸗ gung zu angemeſſenen Preiſen. S. Vorſicht? Ausſtellung Bareceloua! Die gleichen Unter⸗ nehmer, die im verfloſſenen Herbſt die„Internationale Ausſtel⸗ lung Madrid“ veranſtaltet haben, beabſichtigen, demnächſt auch in Barcelong eine Internationale Ausſtellung für Kunſt und Induſtrie zu inſsgenieren. Nach den un⸗ günſtigen Erfahrungen, die auch deutſche Intereſſenten in Mad⸗ rid gemacht haben, hält es die„Ständige Ausſtellungskommiſſion für die Deutſche Induftrie“ für ihre Pflicht, bereits jetzt deut⸗ ſchen Firmen bezüglich einer Beteiligung in Barcelona Vorſicht anzuraten. — Handelsberichte. Börſenwochen⸗Bericht. [Originalbericht des„Mannheimer General⸗Anzeiger B. Frankfurt, 24. Jan. Geld iſt billiger! In unſerem heutigen Wochenberichte werden wir eingehend darüber ſchreiben. Während noch vor ganz kurzer Zeit ſtarke Zweifel darüber laut wurden, daß die Geldverhältniſſe noch nicht ſo ſchnell eine Erleichterung erfahren werden, zeigt ſich in ganz kurzer Zeit, daß die Situation eine andere geworden iſt. Die Beſſerung des Geldmarktes, worauf bereits in den letzten Tagen unſere Leſer aufmerkſam gemacht wurden, machte wenig Eindruck. Die Zentralbanken wetteifern jetzt damit, die Rate zu ermäßigen und die Börſe freut ſich end⸗ lich, daß die ſchweren Zeiten vorüber ſind. Der Verkehr aber an der Börſe war leider wenig belebt. Die Haltung war im Laufe⸗ der Woche größtenteils ſchwankend. Etwas mehr Belebung ließ der Bankenmarkt erkennen, wobei unſere leitenden Werte feſte Teu⸗ denz zeigten. Man kann allerdings von einer beſſeren Tendenz ſprechen, jedoch fehlt immer noch die Beteiligung des Privat⸗ publikums. Auffallend war die Geſchäftsunluſt, welche ſich auf dem Markte der Induſtriepapiere zeigte. Es ſind wenig Aktien, welche eine beſondere günſtige Tendenz erreichten. Chemiſche Aktien nach wie vor bevorzugt. Auch elektriſche ſchloſſen ſich der teilweiſen feſten Tendenz an. Transportaktien behaupteen ihren Kursſtand mit Ausnahme amerikaniſcher Bahnen, welche im Ein⸗ klang Newyorks ſchwach lagen, wo bis heute eine roſige Tendenz noch nicht eingetroffen iſt und die Tagesberichte zur Genüge be⸗ weiſen, daß bis heute noch manche Mängel inAmerika auftreten, teilweiſe durch Jalliſſements, Einſtellungen von Betrieben, ſowle Betrachtungen hinſichtlich der zu erwartenden Einnahmeauswei⸗ ſen der Eiſenbahnen und ihrer Dividenden, ſowie bezüglich der Ausſichten der Geſamtinduſtrie. Der Andrang von neuen Emiſ⸗ ſionen an den Geldmarkt dauerte auch im Laufe dieſer Woche fort.“ Erfreulich war es, daß einzelne Anleihen z. B. die neue Aproz. badiſche Staatsanleihe, wie wir ſchon verſchiedentlich mit⸗ teilten, einen ſo überraſchend großen Erfolg Die Au⸗ meldungen bei den größeren ſüddeutſchen Zeſchnungsſtellen ſind in einem ſo enormen Umfang eingelaufen, daß auf freie Zeich⸗ ungen überhaupt nichts zugeteilt werden kann und daß Sperr⸗ ücke nur mit minimalen Quoten berückſichtigt werden können. 58 Im Gegenſatz zu dieſer Anleihe hatte die Aproz. württember⸗ giſche Staatsanleihe keinen ſehr befriedigenden Erfolg. Während Badens und Hamburgs Anleihen ſtark überzeichnet wurden, Haben graellr erzielte. proz. württembergiſchen Staatsanleihen von 30 Mih!. nur etwas mehr als die Hälfte erreicht. Man darf allerdings nicht vecgeſſen, daß für die württembergiſche Anleihe 99%4 Proz. der Zeichnungspreis betrug, während oben genannte 98½ ver⸗ Die Emiſſionstätigkeit regt ſich aber nicht nur auf langten. Die Stabtanleihen, ſondern auch auf ausländiſchen Anleihen, ebenſo treten von Seite der Induſtrie teilweiſe von Banken Kapitals⸗ erhöhungen hervor. Zu wünſchen wäre es allerdings, wenn ſich das deutſche Kapital gegenwärtig dem Inlande zuwenden möchte. Auf allen Gebieten regt ſich der Geldbedarf. Enorme Anſprüche reten an den Geldmarkt heran. Der Fondsmarkt war im Laufe der Woche angeregt bei ziemlich feſter Tendenz. Hervorzuheben ſind unſere Zproz. An⸗ leihen, welche ſich am Schluſſe der Woche kräftig erholen konnten. Ruſſenwerte lagen feſt. Japaner wurden teilweiſe auf politiſche Exörterungen beeinflußt. Auch Portugieſen ſchließen bei ſchtracher Tendenz auf die innerpolitiſche Lage. Lebhaftes Intereſſen kwurde den Zproz. Silbermexikanern zugewandt, welche mit einer Kursbeſſerung von 2 Prozent ſchließen. Prioritäten behaupteten den Kursſtand. Pfandbriefe ruhiger. Stadtanleihe teilweiſe gebeſſert, Türkenloſe berfolgten ſteigende Richtung auf Käufe für Pariſer Rechnung. Schiffahrtsaktien konnten ſich gut erholen. Eine auffallende Beſſerung erfuhren öſterr. Werte, beſon⸗ ders waren Mittelbanken, auch teilweiſe Baynen beborzugt. Es zeigt ſich auf dieſem Gebiete, daß wir günſtigeren Zeiten und günſtigeren Börſen entgegengehen. Eingehend werden wir in unſerem Wochenberichte darüber Mitteilung machen. Raſcher noch als im Auslande erhält der Geldmarkt in Oeſterreich ſein normales Gepräge. Das Wechſelportefeuille der Oeſterreichiſch⸗Ungariſchen Bank iſt derzeit niedriger als vor Jahresfriſt, der Pripatdiskont kaum höher, und der ſteuerpflich⸗ tige Notenumlauf hat einer ſteuerfreien Notenreſerve Platz ge⸗ macht, die ſich zur Monatsmitte auf mehr als 40 Millionen be⸗ lief. Bloß der um ein halbes Prozent höhere Bankſfatz erinnert noch an die vorangegangene Anſpannung und harrt der kräftigen Beſſerung im Auslande um eine neuerliche Herabſetzung zu er⸗ fahren. Die Hoffnungen, die man auf das neue Jahr geſetzt hat, mit deſſen Beginn man auch eine fortſchreitende Gelderleichterung erwartet hatte, wurden bisher nicht getäuſcht, und mit erneuter Zuverſicht ſieht man der künftigen Entwicklung der Dinge enk⸗ gegen.— Auch hinſichtlich der Geſtaltung der allgemienen wirt⸗ ſchaftlichen Verhältniſſe glaubt man keinen Grund zu Beſorg⸗ niſſen zu haben. Die wirtſchaftliche Lage iſt nach wie vor günſtig. Die induſtriellen Etabliſſements verfügen über reich⸗ liche Aufträge. Das gilt namentlich von der Eiſen⸗Induſtrie. Was die Beſchäftigung der öſterreichiſchen Eiſenwerke in der nächſten Zeit anbelangt, ſo bietet jedenfalls einen zuverläſſigen Anhaltspunkt für optimiſtiſche Beurteilung der ſtarke Bedarf der Eifenbahnen, vor allem der Staatsbahnen. Der Verkehr der Staatsbahnen hat eine rapide Steigerung erfahren, im letzten Jahre um mehr als 30 Millionen Kronen. Mit dieſen er⸗ höhten Anforderungen haben die Betriebseinrichtungen der Staatsbahnen nicht gleichen Schritt gehalten. Auch im Lanfe dieſer Woche war das Geſchäft teilweiſe beein flußt von der Newyorker Börſe. Für Deutſchland dürften die Wirkungen der Kriſis, die in allen Zweigen des Wirtſchafts⸗ lebens in Amerita zu einem heftigen Rückgang der Beſchäftigung, zu einem Stocken im Eingang neuer Aufträge geführt haben. Für den deutſchen Handel waren vor allem zwei Erſcheinungen von Intereſſe: Die Arbeiterentlaſſungen und die Zurücknahme von Beſtellungen, letztere, weil ſie Be⸗ weis für die geſchwächte Kaufkraft des Landes ſind, erſtere, weil ſie dieſen Uebelſtand weiter verſchärfen. Sollen doch bis zum 4. Januar ds. Is. insgeſamt an 300 000 Entlaſſungen vorgenom⸗ men worden ſein und in der Praxis hegt man allgemein die Be⸗ fürchtung, daß die Kriſis noch länger anhalten und ſich vielleicht noch verſchärfen dürfte. Die Gefahr, daß deshalb die ameri⸗ koniſche Konkurrenz auf dem Weltmarkte oder gar in Deutſchland ſelbſt beängſtigende Formen annehmen werde, iſt damit wohl noch keine unmitelbare. Denn es fehlt in Amerika zunächſt immer noch an Geld; Lohnreduktionen, ſelbſt wenn ſie gegen die Trade Unions durchgeführt werden ſollten, ſind immer nur bis zu der durch die Koſten der Lebenshaltung beſtimmten Grenze möglich, die auch in kritiſchen Zeiten in Amerika immer noch weſentlich höher ſind als in Deutſchland, und das gilt auch von den anderen Geſchäfts⸗ und Produktionsunkoſten ganz allgemein. Auf dem Montanmarkte machte ſich größere Zurütck⸗ Haltung bemerkbar bei größtenteils ſchwächerer Tendenz. Die bedeutende Verſchlechterung der Eiſeninduſtrie, beſonders in den lezten Wochen des verfloſſenen Jahres, veranlaßte das Syndi⸗ kat, eine zehnprozentige Produktionseinſchränkung für Koks zu beſtimmen. Maßgebend hierfür waren in erſter Linie die ſtärke⸗ ren Aufbeſtellungen der Hochöfen, die ſich, wie ich höre, im Jan. angeſichts der gedrückten Lage des Roheiſenmarktes weiter fort⸗ geſetzt haben. Damit wird das Syndikat ſeine Mühe haben, die verbleibenden 90 Prozent unterzubringen, und es iſt die Möglich⸗ keit nicht von der Hand zu weiſen, daß über kurz oder lang die Einſchränkungsziffer eine weitere Hinaufſetzung erfährt. Die Verbraucher kommen auch jeszt noch nur zögernd mit den Beſtellungen heraus, und die beſtellten Mengen ſind weſentlich kleiner geworden. Man hat immer die Hoffnung noch nicht gun znd gegezat lcds u20 bgegpia 19 8 aun gbg eun 100 usuntvine ein a0 gia ueiſcpon un uocph anu pugusönzz uguts nv adgz ztene Asgenat usbnz zusel gun 210 11 5 U8g puquebniz ususe diezpogoeg uthr 8 5 0 5. 911 Sols sdunußkog 10 1 Ar anoa; aeute ubm 115 zudjobu! 890 qul90 zcg juum gzuhganeg gun e ud leh an euvicd ur uoru Uwi 1155 aeqnz 1 a0%ü¹ 25 25 0 1 eunt eguif Bungnſa aiu Ulte 0 ugaeb zune 8 15 Soneb ad0 1 as ueb 28 18 9 55 utdzuse eaoc uel iubpue— dboe ad guo mofuld mozu: z HRbcjos gqun 3 a0 dhh 1 ans Zudgzeat fefleat unu azpo! 890 shgch 23 Inv ggel zwal ad zunu gvar unun Ja0 aglang 0 8. mogel 41 05 Ufel Iind dd aslang bundiceialegz aoeion Dpg ignudd qush1 n ulel ae gog undbol chil uog duuog 18 uuvzqz aclen uld d ava unzs osog zpomeb i Uduasgom cou zoch 15 enzcz duo znch uieg zuv a0 890 udbungeb gun joftegavog wmoluſe i0 ohvg Buvze A008 Sapannp ugi 80 3on 80 ogunlab svo uslogz ohpe eo svcz Sonv ag 115 Uehns svog ava: Sog iegaz neg dud uuvbog unu gun nuebpiegae ague ug ezuuog aeſch 1 une ohocpc zule ind c as boe unu oog uvzeb gelgg zaegß aog ui usgnvng uc uvm gva: 8 lv ad goßasg unzs hiugg ue orar res usuren uteufel n 42 Abal agel usgogz gun gunach uteusgie znv as guvßl 39 npgudg usule e 98 ilas unu gun eeee eeehet Und jnd sog ava ſiec 5 01 10 ad gig uolſof nocpout zohpe gomun gun nozapg aeutut 0 ge uopinnigadun mog ebn aeeuvaegoclun uuvg 10 ablun gun sojhhvitz rusgog uhr uvm gol uaeh ne anu 01 Snvufc egs 810 ui Ja gun Peung usoh opock gadupf atpru usgozusmutwing sord 4e bnazad 5 dan 1 a50eJel 1= Segsh 809 ubbisg sdungz aedaeg uoſpl gipg eie ppag vg aval bigpl inu wiogz uss Nenag agana usgsglun 70518 Nelpihjape add no zuun unn ugocz daabunl zselsig sio gun awal zoupaſeb usgvußz ululs nog pnvo he eate dheig sip ooppasoh gogeic zeſogz 40 S1b a8015 ahvh Abolaeg joſpicde svag ulgt svan us Aagaecteb gong 40 z 08 Buld 12948 Slpang 1 Ugfltenm udg uog uoleipladg oln gog Uouellesf, 31¹⁰ 8 znjg⸗ 1 u0 9 a 9 n In⸗ 1579 900 gun ng 50 So a9 dhoh Soqu wone ne avat sapiu avg sippzu aospgz 0 4⁰ 0%½ 140 25 uudcr uolhpfene eee znvz Tpiu zunnde aite un gig ualliz sur ing un ampo dog gun 91· mogz un gusecpnct aa ueuehe un oleig ala: pusbuncund ocpe pnv— 09505 0 Datppzg Se dſog szvmda hollnd zoſogz mne usbnz udgüduudag qim Cuspkegsge! 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Onkel Klaus war wirklich bereit geweſen, das ſitzen⸗ gebliebene Fräulein Breitmann zu engagieren, aber als er zur Stelle war, hatte Kurt, der Unermüdliche, doch noch einen dakanten Herrn aufgetrieben, und ſo war die Ehre des Hauſes gereltet. Still lächelnd ging Onkel Klaus weiter. Es war ihm ſo guch lieber. Im Nebenraum traf er ſeinen Vetter, den Jubilar. Gerade ſtand Tante Marie bei ihm und berichtete brühwarm, mit leiſer, aber erregter Stimme, über den Zu⸗ lammenſtoß mit Bruno. Der alte Herr hörte ſchweigend zu, aber auf ſeiner Stirn ſammelten ſich Falten des Verdruſſes und der Betrübnis. Endlich wandte er ſich an Onkel Klaus mit der Frage:„Was ſagſt Du nun dazu wieder? Iſt ſo ein Benehmen nicht direkt unerhört?“ Onkelchen zog die Augenbrauen hoch, zuckte mit den Schultern und ſagte vorerſt nichts. Die Anweſenheit der Tante Marie ſtörte ihn. Der Vater aber ſprach ärgerlich weiter:„Das ganze Ver⸗ anügen ſtört er einem, der Trotzkopf. Immer rätſelhafter wird ſein Betragen. Ich finde abſolut keine Erklärung dafür.“ „Wirklich nicht?“— Fragend ſah Onkel Klaus auf. Erſtaunt blickte das Geſchwiſterpaar den Sprechenden an. „Wie meinft Du denn das?“ hob endlich Herr Waldemar Büttner an. Onkelchen ſetzte ſeine ſarkaſtiſche Miene auf und er⸗ widerte ganz gielbewußt:„Haſt Du Dich wirklich noch nie ernſthaft gefragt, wodurch der Junge ſo ſtill und ſo herb ge⸗ worden iſt, lieber Waldemar?“ Der alte Herr war einen Moment ganz ſprachlos. Tante Marie aber wollte ſich empören, indem ſie ironiſch ſagte:„Es ſcheint, Du willſt ſolchen Eigenſinn gar noch ent⸗ ſchuldigen!“ „Meine liebe Baſe,“ entgegnete Onkel Klaus ſpöttelnd, „ich glaube, Deine Anweſenheit iſt drüben bei den Gäften entſchieden von nöten.“ Sie warf ihm einen Wutblick zu. Immer ſtand ſie mit ihm auf Hieb und Stich. Dann rauſchte ſie wortlos davon. Als ſie allein waren, ſah der Jubflar ſeinen Vetter an, ein wenig unſicher zwar, doch zwang er ſeine Stimme zur Ruhe. Ich glaube, Du willſt mir einen Vorwurf machen, wie?“ „Machſt Du Dir den denn nicht ſelber, Heber Waldie“ „Wieſos Habe ich nicht ftets für den Jungen geſorgt, ſo lange er meiner bedurfte! Hat es ihm je an irgend etwas Bemangelt?“ „Asußerlich vielleſcht nicht. Aber da drinnen! Ich frage Dich, hat er jemals Deinem SHerzen auch nur halb ſo nahe Heſtanden, wie Dein Kurt? Nun bitte, fei einmal ganz ehrlich.“ „Ich habe für den einen wie für den andern geſorgt,“ Kang es ein wenig kleinlaut zurück. „Beſtreite ich nicht, lieber Waldemar. Aber innerlich, wie Rehſt Du da zu ihm? Ich fürchte, Ihr ſeid Euch jetzt völlig entfremdet.“ „Und wenn es ſo iſt, liegt es vielleicht an mir?“ „Ich glaube beinah.“ „So? Alſo hätte ich vielleicht deim Trotzkopf noch Abbitte kelſten ſollen, wieg“ „Du hätteſt ihm die gleiche Liebe angedeihen laſſen ſollen wie Deinem zweiten Sohn.“ „Kurt ſteht mir näher Er liebt mich, wie ich ihn liebe!“ „Und Brund? Warum ſteht er Dir ferner?“ „Weil er ſtörriſch und trotzig war, von allerfrüheſter Ju⸗ gend an!“ „Nein, Waldemar, Du biſt nicht ehrlich. Gefteh' es Dir Kür felber ein. Bruns ſtand Dir immer ferner, weil er von Deiner erſten Frau ſtennmt. Das mar der rechte Grund.“ Ruhig, mit milder Stimme hatte es Onkel Klaus geſagt und ebenſo zart fuhr er nun ſort:„Ich mußte Dir das einmal ſagen, lieber Vetter, ehe es zu ſpät wird, ehe die Kluft Gwiſchen Euch unüberbrückbar wird.“ Der greiſe Jubilar hatte ſich geſetzt. Der Vorwurf traf un. Er mußte ſeinen Kopf ſtützen, Endlich begann er wieder: „Was foll ich var Dir einen Hehl daraus machen. Du weißt 7 es ja, daß man mich in dieſe erſte Ehe hineingedrängt Hatte, Es war eine reine Geldheirat. Mein Herz ſprach nie darin mit.“ „Aber durch dieſe Geldheirat ſchufſt Du Dir die Exiſtenz und die Stelle, die Du heute hier einnimmſt. Das vergiß nicht, Waldemar. „Ich habe es nie vergeſſen. „Es ſcheint doch. Sonſt hätteſt Du Bruno nicht ſo auf⸗ wachſen laſſen.“ „Er war ſlörriſch und unaufrichtig, ſtets, von früheſter Jugend an!“ „Du haſt ihn nur nicht mit der rechten Liebe angeſehen.“ „Das trotzige, dicke Blut ſeiner Mutter und deren Vor⸗ fahren rollt auch in ſeinen Aderh.“ „Schilt ihn deswegen nicht. Solche Leute ſind zäh und treu. Es iſt Verlaß auf ſie! Der Kern muß gut ſein! Den Kulturfirniß gewöhnt man ſich leicht an.“ „Aber er iſt mir ja ausgewichen, jawohl, direkt ausge⸗ wichen! immer und immer! Ich habe nie den Weg zu ſeinem Herzen und Vertrauen finden können!“ „Weil Du ihn verſchüchtert haſt.„Solche Naturen wie er, wollen verſtanden ſein!“ „Alſo ich hätte es ſomit nicht verſtanden, wie?“ „Ich fürchte, Du haſt Dir nie die rechte Mühe dazu ge⸗ geben, lieber Waldemar.“ Ruhig zündete fich Onkel Klaus eine neue Zigarre an. Dann, da er Gäſte kommen ſah, brach er ab und ſagte nur noch:„Aber wir ſprechen wohl beſſer ein ander Mal mehr darüber, uicht wahr?“ Von allen Seiten kamen nun die Gäſte. Man wollte den Jubilar im Saal haben. Und er mußte, obgleich ihm im Augenblick gar nicht der Sinn danach ſtand, wohl oder übel folgen. Und während er nun noch einmal von allen Seiten um⸗ jubelt und gefetert word und er alles lächelnd über ſich er⸗ gehen ließ, wanderten ſeine Gedanken zu dem Geſpräch zurück, das er eben mit dem Vetter geführt hatte. Es war etwas in ihm haften geblieben von all'dem. Ein leiſer Vorwurf gnälte ihn nun doch. So ganz frei von Schuld konnte er ſich doch nicht ſprechen. Das mußte er ſich nun ein⸗ geſtehen. Und dieſer Vorwurf quälte ihn auch die ganze Nacht noch, als das Feſt längſt beendet war und alle ſchon ihr Lager auf⸗ geſucht hatten. Schlaflos lag er da und ſah mit ſtarren Augen in das helle Mondlicht, das bleich und ſchreckhaft den ganzen Raum füllte, und immer wieder kam die mahnende Stimme in ihm zum Wort, die ihn immer von neuem anklagte, ſeinem älteſten Sohn unrecht getan zu haben. Die ganze Nacht warf er ſich ruhelos umher. Und erſt, als er gegen Morgen zu der feſten Vornahme ſich durch⸗ gerungen, zu Brund hinausfahren zu wollen und ihm zur Verſöhnung die Hand zu bieten, da erſt fand er noch ein paar Stunden Schlaf. Und wirklich, gleich am nächſten Tage machte er es wahr. Ohne zur Schweſter oder zu Kurt ein Wort von ſeinem Vor⸗ haben zu ſprechen, ließ er anſpannen, und fuhr hinaus nach Schönau zu ſeinem älteſten Sohn. Als er ſo in den hellen, ſonnigen Frühlingstag hinein⸗ fuhr, ſah er finnend in die blaue Luft und überdachte alles noch einmal, was der geſtrige Tag ihm an Ehren und Freude bereitet hakte. Bis auf den einen Mißklang mit Bruno war es nur Licht und Glück geweſen. Und ſo wie dieſer Tag ſich geſtaltet hatte, ſo war eigentlich auch ſein ganzes langes Leben geweſen: immer wacen Glück und Freude ſeine ſteten Begleiter geweſen, immer waren ſeine Unternehmungen von Erfolg gekrönt und immer hatte man ihn mit Anerkennung und Ehren überhäuft; ſo wie man jetzt— wer auch ſeinem Wagen hier begegnen mochte— tief den HFut vor ihm zog, ſo war er allenthalben und immer mit Ebrfurcht begrüßt worden. Wahrhaftig, er konnte zufrieden ſein, denn das Leben hatte ihn gut gebettet. Aber ſchließlich gab es auch in leinem Hauſe ein Geſpenſt. Stirnrunzelnd mußte er es ſich eingeſtehen. Und dieſer dunkle Punkt in ſeinem ſonſt 10 freudehellen Daſein, es war jene kurze aber unerfreuliche Jeit ſeiner erſten Ehe, als deren lebendes Andenken ſein erſtge borener Sohn Btuno ihm ſtändig vor Angen war. Mit zeim⸗ 4˙ mit heim. Als dann gleich im erſten Jahr der jungen Ehe ein Stammhalter kam, ſchien es, als ſei eitel Glück und Sonncnſchein bei den alten Kordantjes eingezogen. Die junge Frau nahm es aber mit der ehelichen Treue nicht ſehr genau, und als der Baſtian ſie eines Tages mit einem Milllertnecht in einer Situatien überraſchte, die jeden Zweifel ausſchloß, kach er im Jähzorn das Paar nieder und tötete ſo das Weib und den Verführer. Daraufhin machte man dem Aermſten den Prozeg und verurteilte ihn zum Tode. Der alte Kordante ſtarb an einem Schlaganfall, der ihn bei der Nachricht ven der Verurteilung ſeines Sohnes getroffen, und die arme Chriſtiane mußte Haus und Landſitz verkaufen, um die Pro⸗ geßkoſten aufzubringen, die dem Verurteilten zur Laſt ſielen. Was niitzte es ſie, daß man ihn zu lebenslänglichem Zuchthaus begnadigte: ſie nahm die paar unentbehrlichſten Möbelſtlicke, die ihr verblieben waren, und zog mit dem Enkelkinde ins Armenhaus. Dort ernährte ſie ſich kümmerlich durch Stricken und Spinnen für die Bauern. Dem kleinen Buben aber, der damals noch keine zwei Jahre alt war, ſchändete der liebe Bolksmund ſeinen ehrlichen Namen Martin und machte in Anbetracht der Tat ſeines Vaters„Mordche“ daraus. Unbe⸗ wußt und ahnungslos wuchs das Kind im Armenhaus heran, und ſelbſt die„Halbdeiwels“, die drüben über dem Flur die Stube und Kammer bewohnten und die als die verrufenſten Leute im Ort galten, ſchonten das Gemüt des Kleinen und erzählten ihm nur, ſein Vater ſei draußen in der Fremde ge⸗ ſtorben, ſeine Mutter aber liege neben dem Großvater drüben auf dem Kirchhof begraben.— Die Halbdeiwels waren Schirmflickersleute. Sie zogen mit ihrer einzigen Tochter, der Bärbel, einer drallen, hübſchen Perſon, auf der Steer herum und bildeten ſozuſagen die Elite, den Adel unter allem Pack des Dorfes. Seit Generationen waren ſie hier anſäſſig, und ſeit Generationen trugen ſie ihren Spitznamen, troß aller ſauſtigen Verwahrloſungen mit einem gewiſſen Stolz. Ihre Vorfahren mußten gefürchtete Kerle geweſen ſein, daß man ſie ſo getauft hatte: Halbe Teufel! — Wie ihr eigentlicher Familienname war, wußten wohl nur der alte Bürgermeiſter und der Pfarrer, die faſt jedes Jahr ein freudiges Ereignis der Bärbel in die Bücher einzutragen hatten. Mit dieſen Kindern wuchs alſo der„Mordche“ auf, und wenn die Bärbel und ihre Eltern auf der Steer waren, da hütete die alte Chriſtine alle Kleinen des Hauſes zugleich und den langen armen Idioten auch, der oben mit dem alten In⸗ validen von Auno 1813 hauſte. „Mooſche“(Ableitung von Moſes), ſo hieß man den armen Kerl, war nicht einmal Herr über ſeine eigenen Glieder; er ſchlenkerte die Arme und die ohnedies ſchon krummen Beine in den gräßlichſten Zuckungen, wenn er über die Gaſſe lief. Auch konnte er nur unartikulierte, faſt tieriſche Laute hervor⸗ bringen. Taubſtumm und Krüppel von Geburt, taugte er zu keinerlei Arbeit. Er war etwa dreißig Jahre alt und der Sohn des früheren Schächters der jüdiſchen Gemeinde. Nach⸗ dem ſeine Eltern, die aus dem Polniſchen waren, ohne Freunde und Verwandte in Sorge und Not geſtorben, fiel der arme Burſche dem Ort zur Laſt. Die jüdiſche Gemeinde zahlte an die Ortskaſſe einen kleinen Beitrag zu ſeiner Erhaltung, und man logierte ihn ohne weitere Umſtände im Armenhaus ein. Cinmal hatte man es verſucht, ihm das Gänſehüten zu über⸗ tragen, aber Mooſche hieb mit ſeiner Peitſche und ſeinem idio⸗ tiſchen Geſchrei das Federvieh nach allen vier Windrichtungen auseinander, ſtatt es zuſammenzuhalten, und ſo mußte man es daher endgültig aufgeben, von ihm irgendwelchen Nutzen zu ziehen. Er lief eben ſchnorrend bei ſeinen wenigen Glau⸗ bensgenoſſen herum, die ihn notdürftig fütterten und Neideten. Das größte Original in Armenhaus war aber der alte Invalide, der Vetter Diſchkutst, wie er genannt wurde: der Hatte den Uebergang wer die Bereſina mitgemacht, wobei ihm das rechte Bein buchſtäblich abfror, ſo daß man es ampu⸗ zieren mußte, und ſo lief er denn herum wie der Lahrer hin⸗ kende Bote auf dem Kalender(mit einem Stelzfuß und einem Krückſtock). Von dem franzöſiſchen Staat bezog er eine kleine Wenſion, da er aber ein Säuſer war, wollte ihn niemaud auf⸗ behien, und ſo blzab auch für ihn nur die Baralde hinter dem Kirchhof übrig. Im nüchternen oder halbnüchternen Zuſtand trug er indeſſen viel zur Unterhaltung mit bei. Freilich waren ſeine Späſſe ſehr oft roher und brutaler Naklur. Se ſtrich er z. B. einmal eines Sonntags⸗Vormittags, nachdem er ſich vor ſeinem alten Spiegelſcherben raſiert hatte, dem kleinen Mordche, der zufällig zu ihm herauf in die alte Kammer kam. die Seifenabfälle auf ein Stück Schwarzbrot und gabs ihm mit dem Bemerken zum Eſſen, es ſei weißer Käſe. Das Kind brachte jubelnd ſeiner Großmutter das unappetitliche Früh⸗ ſtück, und die alte kurgzfichtige Chriſtine koſtete auch, freilich nur, um heftig wieder auszuſpucken. Der alte Halunke aber lachte oben über ſeinen rohen Spaß, daß die blinden Fenſter⸗ ſcheiben klirrten und der dämliche Mooſche ſekundierte ihm mit feinem idiotiſchen Gebrüll. „Nach ſolchen Streichen hatte Vetter Diſchkutör natürlich böſe Tage bei den Weibern, aber bald war Gras über der⸗ artiges gewachſen, und wenn er abends auf dem Bauholz ſaß, vor dem Ort, auf dem Zimmerplatz, da lauſchten Alt und Jung auf ſeine Schnurren und Schlachtenerzählungen, und der alte Kerl log, daß ſich die dickſten Baumſtäme unter ihm wie Weidenruten bogen. Dann kam er oft in die Rage, und wenn er gar auf ſeinen großen Kaiſer zu ſprechen kam, ſprang er auf, nahm ſeinen Dreiſpitz ab und ſalutierte mit dem Krückftock. 2 Wiei lamperör'la France! Wief Napoleon le Crrrand!e ſchrie er aus voller Bruſt und tat einen kräfligen Schluck aus ſeiner Schnapsflaſche, die man ihm für ſeine Schnurren gerne wieder füllen ließ. Mauchmal auch ſaß er auf dem Marktplatz und hielt mit der Dorffugend franzöſiſche Lektionen ab, und dann konnte man die tollſten Sachen zu hören bekommen. „Sakkerdidio“, wie heißt die Hos?“ frug er. Und die Umſtehenden riefen:„1e bux.“ „Die Unterhos?“ „La trickonière!“ ſchrieen die Rangen. Dann nahm er das leere Fläſchchen aus der Taſche und frug: „Käskeſſe?“(Qu'est-ce que'est!) Und die Buben brüllten:„La butell, la butell!“ und riſſen es ihm aus der Hand. „O quelle malheur, Boutteille is leer!“ jammerte darauf der Alte, und der Nächſtbeſte verſchwand und brachte ſie ihm gefüllt mit ſeiner Lieblingseſſenz(Rum und Pfefſer⸗ münz) wieder. Einmal aber kam er doch an den Unrechten, denn ein Vengel brachte ihm ſtatt Schnaps Petroleum, und der Herr Diſchkutör ſpuckte an dieſem Abend noch viel mehr als die alte Chriſtine es bei ſeinem Käſefladen getan. (Schluß folgl.) ——— Vom Büchertiſch. Neuerſcheinunzen der Winterſportliteratar. Der Rodelſport mit Berückſichtigung der übrigen Schlittenſporte von Dr. Adolf Rzihga, Wien⸗Mödling.(Verlag von Guiſtav Lammers, München, Mk. 3,50), lautet der Titel einer wertvollen Neuerſcheinung, welche berufen iſt, eine tatſächlich beſtehende Lücke in der Sportliteratur auszufüllen. Der ungemein rührige Winterſportklub des Oeſterreichiſchen Touriſten⸗Klubs in Wien bat den in den Sportskreiſen als Meiſter des Rodelſports anerkannten Winter⸗ ſportsmann Dr. Adolf Rzika veranlaßt, ſeine reichen Erfahrun⸗ gen im Schlittel⸗ insbeſonbere im Rodel⸗Sporte ber Allgemein⸗ heit zugänglich zu machen, welcher das Thema fyſtematiſch in er⸗ ſchöpfender Weiſe behandelt hat. Infolge der überans gründ⸗ lichen und klaren Darſtellung kann ſich dieſes Werk den beſten Sportpublikatjonen ebenbürtig an die Seite ſtellen. Aus dem Inbalt neunen wir z. B. Eutſtehung und Berbreitung des Ro⸗ delſportes, Rodelbahnen, das Sportgerät, Kleidung, die Schuls des Rodelns, der Bobsleigh, Sleleton, Toboggan, Modelbereine und die BPeranſtaltusge, bon Rennen, im Anbaug eine Zuſam⸗ menſtellung der beliebleſte⸗ Rodelbahnen in Oeſterreich und Sübbeherd. Richt weniger als 36 Teptbider aud ic Kunktblat⸗ 5 bael80 l5 15 uojvgz ulpeg“ oghogz useavaucd uieg Iitn jpaocaog a% oidonl„„„anlcß z0bvalſp“ in ogz“ uehe eedu ne eeez eg onch uegel nheat qun aecuin een ee ehee e eee aeen i uccheh uuva gun— svaie nonofar ei usuavgusch 910 ndubz v goig dgadg 250 zj0 uenv z0qubſpg eun bubenv aongzusge ino zanlc gyg ge o! 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Joſſoſcz 55 Koganat zdlſoig zulne ent dun eee! dpee neg nö; 3% gaiſg nocz osanig aenzg 200 uv oi nolunzqases uochate 3041 z0 oe aiinge JPiu gvg pud 8 Göh dego uagfinigz noseagig u doaeunnogd ahoum aues naebaegeu dtont dune igr aezuig ava avan noguvsobt ib ad gjo pilguebnze nag 1 Jaoh a0 Hufd goſauvcß ueszudoß gun SIon I0 aun Siut! hu go; aun pane Agein ihnu az gun zuv quvzz 20 un zud undiunvgz Geh Jac v bgaggt a Kun dinbc! ozoc oid pang 80 g00 hltech 200 ftin dihvuz unduaand 00 eun nedogß ud gudbai sgaog Uobogz ule ahnz Naſufl., U lenbne dutd ugi unk aunge diiss zehdig goß gun nebnzz aig n Juves dtg 1110 a oileat udgte adect ve ugf bin Jui use eſch noulda 42 20illn si uogteig vg 10 Signin gio ugt 80 abar pog 8 Ano! 0 ee 0 25 Sval 20 pa pou 10 puv Audg uazaveh nog u znoufg 905 155 0 Jpru 65 49 gavbiun gnvgaavigz sva Sbufz 919 0 985 9 oic uz 28850b40 GD ava Ueſlſpah uiv Aenbzcz 910 o0 1 u0 Aulh dunog die ut Si oef 20 gun aapoagulch ule dia 6 50 Zonvicß 200 5 iic gun I1 J0% b gun 1 U 100 at gba! 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Als ob man den Diuri nicht geſtern in Wotſchin geſehen hätte! Der Bube ſtand wieder auf— um keinen Schatten bläſſer. „Wo war Djuri geſtern?“ „Zu Hauſe“ „Na warte!“ Flugs hatte er Eiſen um die Handgelenke, und die Gen⸗ darmen drohten ihm mit Schlägen und Qualen. Er aber gab immer die eine Antwort:„Mein Vater iſt zu Hauſe geweſen.“ Der Wachtmeiſter zog eine Nadel aus ſeiner Taſche und dem Kleinen den Stieſel vom Juße. ef 2 7 „Wo war Djuri geſtern?“ „Zu Hauſe.“ Und ſchon hatte de griffen, der Korporal hielt den Jungen feſt, und tief ins Fleiſch unter den Nagel drang das ſpitze Eiſen. Die zwei Grünen ſollen ſich nun vor ihm hüten. Denn in zehn Jahren wird er groß und ſtark ſein— und vergeſſen wird ers nicht. Wenn der Hirt am Morgen zum Trieb ſein Horn bläſt, da kann es geſchehen, daß ſehr unangenehm übe raſcht wirh. Sie kommt die E ſind weg, der Stall iſt leer, der Zaun durchbrochen, und über den Garten, über da eld or ſchwarze Gendarm das Bein er⸗ 0 ö 8 Feld führen die Spuren von ſechs Männerſtiefeln bis an die Straße. Von dort an aber iſt nichts mehr zu finden.— Da kommen die Wächter der Sicherheit, meſſen mit wichtigen Mienen die Stapfen, ſchütteln die Köpfe und flüſtern leiſe.— Sie gehen z nächtten Verdächtigen und treffen ihn zu Hauſe. Sie ſuchen zwei Meilen weit— und finden nichts. Die Schweine ſind verſchwunden, als hätte ſie die Erde verſchli Der Gendarmeriepoſten in Krat f Mann Be⸗ ſatzung. In der Nacht vom 23. au Januar 1863 waren ſie alle zu Hauſe, denn erſtens ſchneite es, daß man die Hand vor den Augen nicht ſehen konnte, und zweitens, ja, zweitens ſollte morgen die große Zuchtſau geſchlachtet werden.— Ii dieſer dunklen Nacht aber war die Sau geſtohlen worden und der Schneeſturm hatte alle Anhaltspunkte verweht. Man hatte nicht einmal etwas, worüber man den Kopf ſchütteln konnte. Geſpött aber gab's genug. Am Morgen kam ein Wirt des Ortes in die Kaſerne und meldete, Fekete Schandor habe mit zwei ſeiner Genoſſen bis Mitternacht gezecht und ſei dann mit dem Rufe aufgebrochen: „Nun gehe ich des Wachtmeiſters Liebſte entführen.“ Der Wir habe mitgelacht. Er habe es auf die hübſche Frau bezogen — und auf die Sau war's gemünzt. Der Wachtmeiſter ergriff ſeinen Karabiner, der Korporal auch, und ſchon waren ſie des Wegs nach der Drau. Sie kann⸗ ten Schandors Pfſad. Zwei Stunden wateten ſie durch den Schnee. Als ſie am Rande der beſtockten Weide waren, konn⸗ ten ſie nicht weiter. 8 „Wir ruhen ein paar Minuten aus und ſuchen dann die Spuren, denn im Wald kann ſie der Schnee nicht verweht haben.“ So taten ſie. Sie ſtrichen quer durch das Gehölz.— Nach kurzem Marſche ergriff der Schwarze den Blonden am Arm.„Was iſt das?“ „Ein Fleck im Schnee.“ Ein Kohlenfeuer war's. ſchmolzen. Und ſchon lag der Wachtmeiſter auf dem Boden und ſchon krachte ein Schuß, der den Korporal in die Bruſt traf. Schandor aber rief ein lautes„Guten Morgen“ und ver⸗ ſchwand ſchnellen Schrittes. Er hatte die Kohlenfeuer geſchickt angele Der Streich war gelungen. Der Schnee war darauf ge⸗ Von der nachfolgenden Patrouille ward der Korporal nach Hauſe gebracht. Die Verwundung war ſchwer, doch er genas. Man hörte nun viel von Fekete Schandor. Er fand vier — fünf Genoſſen und alle wurden„arme Burſche“. Sie leh⸗ ten im Walde. Wenn ſie Hunger ſpürten, weckten ſie nachts den nächſten Gutsherrn oder Verwalter aus dem Schlafe und bekamen Speck, Brot, Pulver, Paprika und ein paar Gulden für Stiefel.— Was braucht ein armer Burſche mehr? Und hätte einer den tollen Gedanken gefaßt, die beſchef⸗ dene Forderung zu verweigern und ſeine Speckſchwarte mit dem Leben zu verteidigen— er würde keinen zweiten, ebenſo Verrückten gefunden haben, der ihm geholfen hätte. Einem armen Burſchen entgegentreten!— Das heißt das eigene Vieh totſchlagen, das eigene Haus anzünden, ſich ſelbſt morden. Die armen Burſche kommen und gehen, und wen ſie beſuchen, der ſchweigt ſtill. Nur der Richter von Tſchepin ſchwieg nicht. Er kannte die Gäſte, die da in des Tſchepiner Hirten Hütte tranken und ſangen. „Heute leb' ich, morgen ſterb' ich, Meinem Schätzchen nichts vererb' ich Als mein Lockenhaar. Heute küſſ' ich, heute trink' ich, Heiſſa, fröhlich, morgen ſink' ich„5 Auf die Totenbahr'!“— 1 Als die Häſcher kamen, gabs kein Licht mehr in der Hütte. Sie hielten Rat, ob ſie den Morgen abwarten ſollten. Der⸗ Richter aber drängte. Wenn ſie heute entkamen und erfuhren, was geſchehen war, dann— Der Richter ſelber drang als erſter ein. Die anderen folg⸗ ten. Schandor lag im Stroh und ſchlief. Er ward gebunden. — Mit dem zweiten Kumpanen verfuhren ſie ungeſchickt: Er hatte rittlings auf einem Stuhl geſeſſen, die Arme ſchwer auf die Lehne geſtützt. Statt ihm beide Hände zu feſſeln, ketteten ſie ihn bloß an die Lehne. Der Räuber ſprang auf und ſtürmte mit dem Stuhl auf die Angreifer los. Feuerblitze, Schüſſe, Rauch. Zwei Männer wälzten ſich auf dem Boden: der Richter und einer der Verbrecher, derſelbe, der ſo ſchlecht gekettet worden war. Schandor blieb, alle übrigen entkamen. Mit Schandor wollte der Korporal noch ein Wörtchen reden. Man machte Licht und hob die Toten und den Gefangenen auf des Richters Wagen. Den Leichnam des Richters nahm die weinende Witwe in Empfang. Die Gendarmen fuhren weiter. Bei der Brücke über die Rjeka hielten ſie an. Der Korporal zog ſeinen Jeind vom Wagen und ließ ihn auf die Straße fallen. Mit dem durchgeſteckten Bajonett drehte er die Handſchließen zuſammen und feſſelte Schandors Füße. Wahr⸗ lich ein Glück für ihn, daß er es getan, denn plötzlich klirrten die Handfeſſeln zu Boden. Schandor hatte ſie zerriſſen. „Schuft!“ brüllte der Gendarm, und ehe ein Atemzug getan war, hatte Schandor neue Ketten. Eine Stunde wilder Fahrt, dann lag der Räuber bis zur Unbeweglichkeit gebunden auf der Pritſche. Als die Leute wieder gingen, die gekommen waren, um das Wunder der Walder anzuftaunen, trat der Korporal in den Arreſt. „Weißt Du noch, Schandor— vor zwei Jahren im Kra⸗ witzer Wald? Bei der hohlen Eiche? Da haſt Du auf mich geſchoſſen. Fätteſt Du damals beſſer getroffen, ſo wär' ich Dein. Nun biſt Du aber mein.“ Der Räuber lag da wie eine ſtörriſche Beſtie und ank⸗ wortete nicht. „Ja Freundchen, die Zeiten ändern ſich.— Was, Du ſchnappſt nach meiner Hand?“ Er kniete auf die Bruſt des Gefeſſelten nieder und ſchlug ihm die Fauſt ins Geſicht. Schandor ſtarb im Kerkr. Er ſei von der Pritſche geſallen und habe ſich kolgeſchlagen, jagte der Gendarm. —— ů———B—— Der Staatsanwalt ſprach:„Ich werde den Korporal von Krawitze auf Mord anklagen.“ Ein anderer aber ſagte:„Laſſen Sie ſolche Scherze, Herr Kollege! Iſt eben ein Räuber weniger in Slawonien.“ ————————— e.— Dieſe Geſchichte hat vor vielen anderen den Vorzug, daß ſie buchſtäblich wahr iſt.— Korporal Iwan Gerba, der jetzt als in Biela lebt, könnte ſie beſtätigen—— wenn er wollte. —2———— Mariele. Skizze von Fritz Sänger. (Nachdruck verboten). Wenn Theo in den Sommerferien zu Hauſe war, ſo ſtand er jeden Morgen vor Sonnenaufgang auf und ging hin⸗ ten an den Kirſchgartenrain; dort hatte man einen prächtigen Ausblick. Rechts lagen die Schwarzwaldberge, viele dunkle Gipfel dicht beiſammen, von denen niemand im Dorfe auch nur die Namen wußte. Nur die drei höchſten kannte man. Direkt unten, da ſag das Flußtal, und auf Stundenweite ſay man das kleine Flüßlein ſich durch blühende Wieſen ſchlängeln und links, wo die Sonne aufging, da war die Buchenhalde. Die Sonne ſtieg hinter dichten Bäumen empor, nachdem man ſchon lange vorher an den Berggipfeln ihr Licht geſehen hatte und ihr Glanz verwandelte in wenigen Minuten das düſtere wilde Gebirge in ein heiteres Stück Erde, mit friſchem, lebendigem Grün überall und mit weißen Häuſern, die da und dort zwiſchen Obſtgärten verborgen waren. Theo ſaß mitten drin in dieſer Sommerfreude und ſah das alles nicht, und er war doch ein junger Menſch mit ſo viel ſtiller Lebensſehnſucht, und er hatte doch ein paar klare Augen, klar, wie der Bach dort unten im Tal. Aber er ſah nicht hin, er ſah immer an eine Stelle dort auf der anderen Seite des Tales. Dort lagen zwiſchen Obſtgärten einige Häuſer und das eine ſtand ganz vorn an der Straße. Dort ſah Theo Baumann hin, wenn er auf dem Raſenhügel ſaß und hinter der Buchenhalde die Sonne aufging. Geduldig und ſtill ſtarrte er auf dieſe eine Stelle, und er wartete, bis oben aus dem Kamin ein leichter, blauer Rauch aufſtieg. Der Rauch aus dem Kamin wurde langſam ſchwächer und verſchwand gewöhnlich ganz. Dann ſtand Theo auf, ſah frohgemut mit glücklichen Augen in den neuen Tag hinein und ging querfeldein über Wieſen und durch Gärten, durch eine kleine Gartenpforte und in eines der großen Bauernhäuſer. Dort ſtand dann gewöhn⸗ lich der Kaffee auf dem Tiſch und Theo aß und plauderte mit den anderen, ging ſpazieren, manchmal arbeitete er, wie er gerade Luſt hatte. Zuweilen auch ging er am Nachmittag ins Tal hinunter und auf die andere Seite, wo das Haus ſtand. Es war ein Gaſthaus; aber die Stube war eine einfache, freundliche Wohnſtube, wie deren in anderen Häuſern auch waren. Vor dem Fenſter ſtanden Blumentöpfe, und am Fenſter ſaß am Nachmittag Mariele mit einer Stickerei oder irgend einer anderen Handarbeit beſchäftigt. Mariele war ſechzehn Jahre alt, ein kleines, friſches Mädchen mit dunklem Haar und hellblauen Augen. Sie lachte viel, und ſie lachte, wie Kinder lachen; man wußte ſelten warum, und doch klang es ſo herzlich, ſo recht innerlich dieſes Lachen. Theo ſaß manchen Nachmittag ganz allein mit dem Mäd⸗ chen in der Stube, Mariele am Fenſter mit der Handarbeit, er hinten am Tiſch bei ſeinem Glas Wein. Es wurde wenig ge⸗ ſprochen und lauter harmloſe und unbedeutende Sachen. Manchmal erzählte Theo aus der Stadt; aber er war ein ſchlechter Erzähler und wußte oft überhaupt nichts zu ſagen. Er beneidete oſt die Banernburſchen, die kamen und ſo viel zu ſagen hatten und auch manchmal einen Scherz wußten, ſo, daß Mariele laut auflachte. Er wußte nichts derartiges, und wenn er mit ihr allein ſaß, ſo lachte ſie wenig, und gerade ihr Lachen war doch ſo koſtbar. Das klang ſo hell in ſeine ſtillen Ferienmongte hin⸗ ein, und das klang noch viel weiter. Das klang in den 0 Winternächten, wenn Theo in der Stadt in ſeinem einſamen Zimmer über Büchern ſaß, müde war und doch nicht beſriedigt mit ſich und ſeiner Arbeit. Da klang auf einmal Marieles Lachen in das einſame Zimmer, und Theo lächelte dann und ſchloß die Augen. Und dann ſah er den Rauch aufſteigen aus dem Kamin drüben auf der anderen Seite des Flußtales,— der Rauch verſchwand langſam, ganz langſam, und Theo machte die Augen auf und war wieder in ſeinem Zimmer; aber dann war er wieder friſch bei der Arbeit. *** So gingen drei Jahre hin, drei ſtrenge Studienjahre und dreimal ſchöne, angenehme Sommerferien. Theo hatte aus⸗ ſtudiert, das Examen beſtanden, und er hatte eine Stelle ge⸗ funden, die ihm zuſagte. Drei Wochen wollte er nun noch zu Hauſe zubringen. Er ging wie ſonſt jeden Morgen hinten an den Rain, und er ging viel öfters als ſonſt am Nachmittag hinunter in das Tal. Und jetzt wußte er mehr zu erzählen bei Mariele, und ſie hörte ihm auch ſehr gern zu und ſragte ihn dies und das, die wunderſamſten Dinge. Aber jetzt drängte ſich ihm auf einmal eine Frage auf, eine ernſte, heilige Frage für ihn, und darauf mußte er von dem Mädchen die Antwort haben. Dieſe Frage brannte ihm ſchließlich auf der Zunge, wenn er da ſaß, und ſie trat vor ihm hin in ſtillen Nächten. Sie war ſo einfach, und doch brachte er ſie nicht heraus. Sie mußte davon wiſſen, er konnte es ſich nicht anders denken.— Aber es galt ja nur zwei Worte zu wechſeln, mehr nicht. Eines Tages ging er mit dem feſten Entſchluß hin ſie zu fragen. Sie ſaßen auch mehrere Stunden allein, und zwanzig⸗ mal kam ihm die Frage auf die Zunge. Er ſpülte ſie zwanzig⸗ mal hinunter mit dem Wein, den ihm Mariele brachte. Auf dieſe Art bekam er etwas mehr Wein als gewöhnlich, und nach und nach vergaß er die Frage überhaupt. Mariele ſaß im Licht der Abendſonne; und jetzt lachte ſie oft ſo hell und ſo klar wie ſonſt, ganz ungezwungen, und ihre Augen glänzten, wenn ſie ein neues Glas Wein brachte. Und einmal ſtand er auf, es bielt ihn nicht mehr, und er trat hin zum Fenſter, wo ſie arbeitete. „Mariele, gib mir die Hand.“ Mariele lachte und gab ihm die Hand nicht. 5 „Ich muß doch ſticken,“ ſagte ſie. 17 „Was mußt Du ſticken, Mariele, Du kannſt ein ganzes Jahr lang ſticken, ehe ich wiederkomme, gib mir jetzt die Hand.“ Er faßte nach ihrer Rechten. Mariele neigte den Kopf noch tiefer auf die Arbeit und ſah unten vor.* „Ich ſtech! Ich ſtech,“ ſagte ſie und kehrte die Nadel nach außen. „Stich zu, Mariele, mir will ich haben.“ Mariele ſprang auf. und lachte viel heller als je und hüpfte davon viel friſcher als je, und huſch war ſie in der letzten Ecke des Zimmers. Theo aber ihr nach, und noch immer haſchte er nach ihrer Hand. Das Mädchen wehrte geſchickt ab und lachte und kicherte Einmal ſah ſie hinter den vorgehaltenen Händen hin⸗ durch und ſah ihn mit ihren hellen Augen an, und das war ein Blick, der mehr ſagte, als hundert Antworten auf fünfzig Fragen ſagen können. 2 Theo war einen Augenblick ſtarr, und dann drehte ſich das Mädchen raſch um, um aus der bedrängten Ecke zu ent⸗ fliehen. Wieder wollte er ihr nach; aber da ging die Tür auf, und es kam irgend jemand. iſt alles einerlei, Deine Hand zwar von der Ernte 1908—09 und 1909.—10 abhängen. gufgegeben, daß auch das Kohlenſyndikat eine Korrektur ſei⸗ ner Verkaufspreiſe im Sinne der ſtark abgeſchwächten Marktlage vornehmen wird. Dazu wird ſich das Syndikat aber zaum verſtehen; wohl wird auf Anregung des Stahlwerksver⸗ bandes zur Zeit die Fraze erörtert, ob ſich zur Unterſtützung der Ausfuhr die Gewährung einer Bonifikation auch durch das Kohlenſyndikat wieder empfiehlt. Das Gerücht, daß das Düſſeldorfer Roheiſenſyndikat eine Produktionseinſchränkung vornehmen werde, beſtätigt ſich noch nicht. Dagegen wird in der Zechenbeſitzerverſammlung des rheiniſch⸗weſtfäliſchen Kohlenſyndikats der Antrag auf Ein⸗ ſchränkung der Koksgewinnung geſtellt werden. Auch dieſe Nach⸗ richt wurde von zuſtändiger Seite dementiert. Das engliſche Zentralnoteninſtitut hat, wie bereits gemeldet, geſtern ſeinen Diskontſatz um ein weiteres Prozent, von 5 auf 4 Prozent herabgeſetzt. Die Bank hat damit in dieſem Jahre innerhalb 3 Wochen ihren Diskont zum drittenmal um insgeſamt 3 Proz. ermäßigt, nachdem ſie im November v. Is. innerhalb einer Woche dreimal zu Diskonterhöhungen von zuſammen 2½ Proz., von 4½ Prozent auf 7 Prozent hat ſchreiten müſſen. Die Bank von England iſt mit der geſtrigen Diskont⸗Ermäßigung wieder unter den Satz geſunken, der in Geltung war, als die amerikaniſchen Goldanſprüche ſich einſtellten. Aus der raſchen Aufeinanderfolge der Diskontermäßigungen kann gefolgert werden, daß die Bank von England der weiteren Entwicklung der Dinge in den Ver⸗ einigten Staaten von Amerika mit Ruhe entgegenſieht. Dem Vorgehen der Bank von England iſt die Bank von⸗ Frankreich auf dem Fuße gefolgt. Das franzöſiſche Zentralinſti⸗ tut hat geſtern ebenfalls ſeinen Wechſeldiskont weiter ermäßigt und zwar von 3½ auf 3 Prozent. Der Diskontſatz von 3½ Proz. war nur 14 Tage in Kraft. Weder die Diskontermäßigung der Banken von England und Frankreich, noch die Einberufung des Zentralausſchuſſes der Reichsbank haben am Schluſſe der Woche Eindruck gemacht. Es iſt eigentümlich, daß, nachdem ſich der Geldfatz erheblich erleichterte, von allen Seiten der verſchiedenen Inſtitute danach getrachtet wird, möglichſt die Geldſätze herunter⸗ zuſetzen, kein belebtes Geſchäft aufkommen konnte. Es war ſtets die Klage: Geld iſt teuer! Nachdem Geld billiger, wird von allen Seiten der Geldgeber bereits die Klage laut, daß die Induſtrie infolge Nachlaſſens des Geſchäftes Geld nicht denötige. Die Börſenwoche ſchloß bei ziemlich gut behaupteter Tendenz, aber ſehr ſtillem Geſchäfte. Der Privatdiskont notierte 478 Prozent. Hamburger Zuckermarkt. [Driginalbericht des„Mannbeimer General⸗Anzeiger“.) Das Konſumgeſchäft hat in den letzten Wochen an Lebhaftigkeit ſtark nachgelaſſen. Unſere Raffinerien ſcheinen güt verſorgt und unſer Hauptabnehmer England bleibt gleichfalls ſehr reſerviert. In England rechnet man wieder einmal mit der Möglichkeit einer Ermäßigung reſp. Aufhebung des Kriegszolles, und dieſer Umſtand veranlaßt die Käufer zur Zurückhaltung. Ferner beginnt man, ſich über das Schickſal der Brüſſeler Zucker⸗ Konvenkion neuerdings zu beunruhigen. Aus Kuba lauten zwar in den letzten Tagen die Nachrichten eiwas günſtiger, doch iſt die Rohverorbeitung noch immer nicht in vollem Gange und der Rückſtand gegenüber der Erzeugung in der Vor⸗Campagne beträgt jetzt 156000 Tons. Dagegen iſt ein Vergleich mit der Campagne 1905.—06 wohl angebracht und der Verlauf dieſer Campagne, die ein ſchließliches Erute⸗Reſultat pon 1800 000 Tons ergeben hat, läßt die Hoffnung zu, daß allzu peſſimiſtiſche Anſichten aus dem verſpäteten Erntebeginn allein nicht herausgeleitet werden dürfen. Nun hat bekanntlich in Kul⸗ während der Zeit des Wachstums monatelange Dürre geherrſcht und erſt zu der Zeit, als mit der Rohverarbeitung längſt be⸗ gonnen ſein ſollte, ſind wohltuende Regenfälle eingetreten, und was dieſe Niederſchläge noch gut gemacht haben, das iſt die Frage, nicht aber, daß ſie den Rohrfeldern Nutzen gebracht haben, denn das ſteht außer Zweifel. Ueber den bevorſtehenden Rübenanbau in den eurvpäiſchen Ländern ſind zuverläſſige Angaben noch nicht zu machen. Nach dem Statiſtiker F. O. Licht iſt in Deutſchland mit einem Mehranbau trotz der für die Rüben gebotenen etwas höheren Preiſe nicht zu rechnen, dagegen ein Minderanbau in den Bereich der Möglichkeit zu ziehen. Aehnlich ſollen die Ver⸗ hältniſſe in den übrigen Haupiländern liegen. Daß trot der überall erhöhten Rübenpreiſe nirgends eine Ausdehnung des An⸗ baues zu erwarten ſein ſoll, erkläre ſich durch den Umſtand, daß für den Landwirt die Getreidepreiſe noch immer ſehr verlockend ſind und ferner der vielfach herrſchende Mangel an Arbeits⸗ 1 975 einer Ausdehnung des Rübenareals einen Riegel vor⸗ ſchie t. Jan. Mai Aua. Ok. Dez. 22. Januar: 1985 2 2 20.60 19.50 18. Dezbr.: 20.50 Hamburger Kafieemarkt. (Driginalbericht des„Mannhermer General⸗Anzeiger“.) Berückſichtigung der ca. 8 Millionen Sack, die die Sab Paulo Regierung hält und die alſo vorläufig dem Markt nicht zur Verfügung ſtehen, liegt Kaffee ſtatiſtiſch in der Tat ſo geſund wie ſelten. Das endgiltige Schickſal der Valoriſation wird Vor⸗ läufig haben wir aber damit zu rechnen, daß bei einem Jahres⸗ Konſum von 17—18 Millionen Sack die diesjährige Produktion don ca. 14½ Millionen Sack nicht im Entfernteſten zur Alimen⸗ kierung der Bedürfniſſe des Konſums ausreicht und auch für das Jahr 190809 die Produktion hinter der Konſumation erheblich zurückbleiben wird. 4 Januar März Mal Septbr. 22 Januar: 33 33.— 33..0 34.— 18. Dezor.:—.— 32.50 82.75 83.25 Maorktbericht, Wochenbericht von Jonas Hoffmann. Neuß, 24. Jannar 1908. Mattere auswärtige Berichte und ſtarke Zufuhren in Weizen übten einen größeren Preisdruck aus. Das An⸗ gebot in Roggen und Hafer iſt dagegen weniger dringend, ſodaß ſich die Preiſe für dieſe Artikel behaupten konnten. Gerſte und Mais ſind äußerſt ruhig und kaum veränderk. Weizenmehl iſt bei ſchleppendem Abſatze billiger käuflich, während Roggenmehl wenig verändert iſt. Weizen⸗ kleie bleibt ſtill und preishaltend. Tagespreiſe: Weizen bis M. 216, Roggen bis M. 200, Hafer bis M. 175 die 1000 Kilo; Weizenmehl Nr. 000 ohne Sack bis M. 29.75, Roggen⸗ mehl ohne Sack bis M. 30 die 100 Ko., Weizenmehl ohne Sack bis M. 30 die 100 Ko.; Weizenkleie mit Sack bis M..60 die 50 Ko. Indiſche Rübölſaaten haben ſich neuerdings be⸗ feſtigt. Die Verkäufer ſind nach wie vor äußerſt zurückhaltend: anderſeits iſt aber auch die Kaufluſt in Anbetracht des fort⸗ beſtehenden Mißverhältniſſes zu Oel ſehr gering. Die in den ketzten Tagen auftauchenden günſtigen Berichte über die ſchloſſen. Donauernte ſcheinen ſich nicht zu beſtätigen. Leinſaaten ſind feſt und beſonders für nahe Lieferung mehr beachtet. Erdnüſſe ohne Geſchäft und noch immer außer Bezugs⸗ verhältnis. Lein öl erfreut ſich reger Nachfrage und wird höher bezahlt. Erdnußöl iſt ebenfalls feſter und beſſer gefragt. Rüböl iſt im Gegenſatz zu Saaten flau und voll⸗ ſtändig vernachläſſigt. Oelkuchen ſtill. Tagespreiſe bei Abnahme von Poſten Rüböl ohne Faß bis M. 71 ab Neuß. der ohne Faß bis M. 44.25 die 100 Ko. Frachtparität eldern. Baumwolle (Wochenbericht bon Hornby, Hemelryt& Co., Baumwollmäller m Lwerpool.) Große Kaufordres, beſonders von Amerika, überfluteten unſeren Markt während der letzten paar Tage und riefen einen ſtarken Aufſchlag hervor, der geſtern ſeinen Höchſtpunkt mit .1833 d für Januar⸗Februar Lieferung erreichte. Der günſtige Verlauf der Streikverhandlungen in Lancaſhire trug gleich⸗ ſalls dazu bei, ebenſo die kleineren Zufuhren, die wir ſeit einigen Tagen haben. Geſtern kurs vor Marktſchluß jedoch zirkulierten Gerüchte, daß die Streikverhandlungen abge⸗ brochen wurden, was ſofort einen Abſchlag von ungefähr 10 Punkten hervorrief. Große Verkaufsorders wurden hierauf in Newyork ausgeführt, es heißt von Seiten der Hauſſeclique, die einen Teil ihrer Gewinne realiſieren wollte. Unſer Markt eröffnete deswegen ſchwach, trotzdem es ſich herausſtellte, daß die Gerüchte über die abgebrochenen Verhandlungen licht richtig ſind. Augenblicklich ſcheint es der Markt vorzuziehen den morgen fälligen Ginnerbericht abzuwarten. Selber enthält eine Schätzung der bis zum 16. Januar entkörnten Baum⸗ wolle. Solche Bureauberichte geben häufig Anlaß zu einem großen Preisfall oder Preisaufſchlag und die momentane Pauſe iſt vielleicht die Stille vor dem Sturm. Vergleichsziffern für dieſen Bericht ſind 12167873 B. im Vorjahre(Ernte 13 511000 Ballen), 9 998 000(Ernte 11 846 000.) und 12 767 000(Ernte 13 566 000.). Disponible Ware vorwiegend feſt. Kuffiſcher Getreidemarktbericht riginalberlcht des„Mannbeimer General⸗Anzeigers“.) Odeſſa,./21. Jan. Das ruſſiſche Neufahrfeſt hat in der vorigen Woche ſeinen Einfluß auf einen regulären Gang des Geſchäfts geltend gemacht und im Hafen wurde weniger gearbeitet.— Der allgemeine Ton für Getre ide war etwas leichter und Käufer waren mehr zurückhaltend. Geſchäfte wurden nur in ſchwimmenden Partien gemacht, die verkauft werden mußten.— Weizen, verkehrte in matterer Haltung und für mitt⸗ kere Sorten auf Hull und London ſchwimmend wird 408/9 verlangt, wogegen Käufer 6 Pence weniger bieten. Gerſte: Preiſe für dieſen Artikel erlitten einen weſent⸗ lichen Rückgang und nachdem M. 139—188.50 bezahlt worden war, ſind jetzt nur Käufer für Januar⸗ und Februar⸗Verſchif⸗ fung nach der Weſer und nach Hamburg zu M. 135—135.50 da.— Zu dieſen Preiſen gibts aber keine Verkäufer oder nur für ſchwimmende Partien.— Spätere Termine wurden mäßig mit M. 137—136.50 angeboten.— Die allgemeine Tendenz bleibt feſt, weil die Verkäufer keinen vernünftigen Grund ſehen, weshalb die Preiſe zu dieſer Jahreszeit zurückgehen ollten. 75 28 Mais. Nachdem einige Partien der neuen Ernte in ſehr guter Beſchaffenheit angekommen ſind, zeigt ſich, beſonders am Kontinent, mehr Intereſſe fül dieſen Artikel. Auch für Mais iſt die Tendenz etwas leichter. Käufer ſind da zu M. 117.50 eif Rotterdam und M. 118.50 cif Hamburg mit Verkäufern zu M. 120, England bleibt ruhig und ungefähr 27/—“. Der Haupthandel findet daher nach kontinenkalen Richtungen hin ſtatt.— Das Wetter war in der letzten Woche ſehr milde mit faſt keinem Froſt und heute ſind 2 Gr. R. Wärme. Die Schiffahrt nach Nikolajeff hat wieder mit Schwierigkeiten zu kämpfen, da der mächtige Eisbrecher Hai⸗ domak beſchädigt iſt und wohl zur Reparatur nach Odeſſa ge⸗ bracht werden wird. Der kleine Eisbrecher, welcher blieb, iſt nicht im Stande das Werk zu bewältigen. In Frachten ſind wir noch niedriger gegangen. Man engagierte für ladende Dampfer 5/3, und bietet nach London 4/—, für ladende Dampfer. Nicolajeff iſt noch ruhiger als Odeſſa mit wenig Dampferraum in Hafen. ee Handels⸗ und Marktberichte. Getreide. (Driginolbericht des Mannheimer General⸗Anzeiger“) Die Tendenz im Getreidegeſchäft war eher etwas ruhiger und wurden große Abſchlüſſe in Laplataweizen gemacht. Auch ſanden Verkäufe in nordamerik. Provenienzen ſtatt. Wir notieren: Laplata⸗Bahia⸗blanca neue Erute Mark 24.75— 23.75, do. alte Ernte M. 25.25—25, ruſſ. Weizen M. 25.25— 26.50, Land⸗Roggen M. 21.75, rumän. Hafer M. 19.50—20.50, ruſſ. Hafer M. 19.5020.50, Futtergerſte M. 16.50, Laplatamais und Donaumais M. 16.75 per 100 Kilo brutto mit Sack. Sonſt alles per 100 Ko. nekto, ohne Sack, verzollt ab Maunheim. Mühlenfabrikate. Originalbericht des„Mannheimer General⸗Anzeiger“.) E. Mannheim, 24. Jan. Das Mehlgeſchäft war im Laufe der Woche etwas matter. Die Nachfrage hatte gegen die der Woche vorher eingebüßt, ebenſo die Zahl der Abſchlüſſe, was hauptſächlich bei Weizenmehl bemerkbar war. Hier⸗ von wurde auch ein kleines Quantum abgerufen. Roggen⸗ mehl war mehr gefragt. Die Anfragen waren meiſtens auf größere Poſten, zeigten ſich jedoch noch nicht allgemein, ſondern vorwiegend nur ſporadiſch. Die Abſchlüſſe waren durchſchnitt⸗ lich noch mäßig. Für Futkterartikel ſteigt die Kaufluſt fortwährend. Die Mühlen haben aber wenig Vorräte und das Ergebnis der nächſten Monate meiſtens losgeſchlagen, da⸗ her konnten ſie für baldige Lieferungen wenig abgeben.— Die heutigen Notierungen ſind: Weizenmehl Nr. 0 M. 31.23, des⸗ gleichen Nr. 1 M. 30.25, desgl. Nr. 3 M. 28.75, desgleichen Nr. 4 M. 28.75, Roggenmehl Baſis Nr. 0/1 M. 29.50, Wei⸗ zenfuttermehl M. 14.75, Roggenfuttermehl M. 15, Gerſten⸗ Maunheimer 1 ſuttermehl M. 15, feine Weizenkleie M. 12, grobe Weizen⸗ kleie M. 12.50, Roggenkleie M. 12 tiert ſind, wieder über neue Angebote von Seiten der 50. Alles per 100 Kilo brutto mit Sack, ab Mühle, zu den Konditionen der„Ver⸗ einigung Süddeutſcher Handelsmühlen“. Südfrüchte. 555 (Driginalbericht des„Mannheimer General⸗Anzeiger) Dampfäpfel: Eine rege Nachfrage macht ſich in den letzten Tagen allerorts geltend, die Preiſe ſind jetzt ſtabiler, bei den bisherigen hohen Notierungen wurde nichts gekauft, ſo daß die Beſtände an den Seeplätzen äußerſt minjmale blieben wir haben daher mit Preisanſchwellungen zu rechnen, wenn nicht bald neue Zufuhren von Amerika eintreffen. Faßäpfel:(Aepfelſchnitze koſten nahezu ſopfel als die qualitativ höher ſtehenden Dampfäpfel, ſind deshalb vollſtändig ausgeſchaltet). Californ. Aprikoſen behaupten ihren Preisſtand bei reduzierten Vorräten, dagegen ſind: Californ. Pfirſiche außerordentlich beachtenswert, inſofern dieſe ſeine Frucht ebenſo haltbar und nahezu um zwei Drittel billiger iſt. 55 Californ. Pflaumen ſind noch vernachläſſigt, dagegen Serb.⸗Bosn. beſſer gefragt, nachdem auch eine kleine Prei aufbeſſerung eingetreten iſt. Californ. Birnen finden ſaiſongemäß jezt mehr B achtung bei unveränderten Preiſen, dagegen ſind 1 Levantiner Birnenſchnitze wieder etwas billiger geworden. Levantiner Ha elnußkerne erfreuen ſich andauernd guter Nachfrage, die Zufuhren haben nachgelaſſen, Preiſe eh etwas feſter. Mandeln bei kleinen Vorräten andauernd feſt. Roſinen und Corinthen laſſen nichts neues be⸗ richten. Preiſe nominell. Hopfen. (Driginalbericht des„Mannbeimer General⸗Anzeſgers“.] Der dieswöchentliche Umſatz ſteht demjenigen der Vo woche nicht viel nach, derſelbe ſchließt mit nahezu 2000 Ballen ab, mit einer ruhigen aber feſten Stimmung. Dieſe Umſätz ſind für dieſe Jahreszeit als ganz erheblich zu bezeichnen, um wunderbarer iſt es dagegen, daß wenn auch die Preiſe f ſind, bei derartig lebhaften Verkäufen doch ein beſchleunigte Tempo zum Avanzieren der Preiſe einſetzen müßte. Zun größten Teile war der Export Käufer und zwar in Preislag von M. 20—40, es ſind dies in der Hauptſache Markho 0l und Hallertaner Provenienz. Abgeſehen davon, daß unnatürliche Preislagen ſind, die nicht einmal die Hälfte Produktionskoſten darſtellen, werden ſich doch die Expor! ſofern ſich dieſe großen Abzüge fortſetzen, zu erheblich höhe Preiſen herbeilaſſen müſſen. Auch in dieſer Woche blieben Zufuhren den Entnahmen gegenüber weit zurück. 1907er Tabak. (Originalbericht des„Mannheimer General⸗Anzeſgers“.) Im Brefsgau wurde der Reſtvorrat der diesjährigen Tabe Ichenheim, zu M, 34 verkauft. Sonſt wurde von Verkäufen on Pflanzer an Händler nichts weiter bekannt. Es beſchränkt das Geſchäft auf die Einwiegung der neuen Kreszenz, welche zu größten Teil ganz hervorragend gut ſchmeckende Tabake liefert In. allen Tabaken werden von den Lägern auch die kleinſte! Reſte aufgeſucht und von der Fabrikation genommen. Da di Vorräte alter Tabake bei den Händlern ſozuſagen erſchöpft ſind ſo iſt die Fabrikation auf ihre eigene Läger angewieſen und ka⸗ erſt mit dieſem Herbſte, nachdem die 1907er Tabake ausf verfügen. 5 ie (Originalbericht des„Mannheimer General⸗Anzeiger“. Am Brettermarkte hat ſich die Lage zuverſich geſtaltet. Durch die bisherige Ruhe im Handel vielfach angenommen, daß die Verkäufer giebiger geſtimmt würden, doch das traf nicht zu. Di ſteller, wie die Groſſiſten ließen ſich nicht herbei, Preie günſtigungen einzuräumen, es ſei denn, daß ſie gern eine abſetzen wollten. Die Feſtigkeit der Bretterpreiſe iſt wohl d zu ſuchen, daß ein großer Beſtand an freier Ware nicht Verfügung ſteht und ſo keine Urſache vorhanden iſt, im Entgegenkommen zu zeigen. Daraus iſt aber nicht zu ſchließe daß mit dem Angebot zurückgehalten wird, ſondern es befind. ſich an den Produktions⸗ wie Stapelplätzen nicht rnügend Vof⸗ räte. Die ungünſtige Witterung hat die Herſtellung von Sch— 1i waren ungünſtig beeinflußt. Eirmal mangelte er an Waſſer Betrieb der Waſſerſägemühlen, und ſpäter hat die langan lende Kälte den ungeſtörten Betrieb der Sägereien un gemacht. Die Groſſiſten verſuchten bei den Herſtellern in deutſchland Einkäufe vorzunehmen, aber das Angebot war ſchwaches und die geforderten Preiſe waren hoch gehalte Großhändler genehmigten nicht ſo ohne weiteres die verl⸗ Sätze und ſo ſtockte der Verkauf. Durch die Verbillig Zinsfuß hofft man allerſeits auf eine vermehrte Bautätigk und damit auf größere Abnahme im Holz. Durch dieſen ſtand ſind auch die Verhältniſſe etwas beſſer geworden. De gehr nach geſchnittenen Tannen⸗ und Fichtenkanthölzern ebenfalls noch keine Ausdehnung erfahren. Die Nachfrag Bauhölzern war nicht lebhaft und wo dieſe hervortrat, wurde billige Preiſe abgegeben. Die Forderungen ſtellten Eiſenbahnwagen Mannheim auf M. 41 per Feſtmeter für ſchnittene Hölzer mit üblicher Waldkante. Wochenmarktbericht über den Viehverkeht vom 20.—25. Januar 1908. (Originalbericht des„Mannheimer Genercl⸗Anzeig Der Rindermarkt war gu⸗ beſucht. Der Au Großvieh betrug 981 Stück. Der Handel war ſchlepper Preiſe pro 50 Kg. Schlachtgewicht: Ochſen 74—84, ull (Farren) M. 62— 70, Rinder M. 64—78, Kühe M. 48 Auf dem Kälbermarkt ſtanden am 20. Januar, 214 Sti am 23. Januar 237 Stück zum Verkaufe. Geſchätfsverke teils ſchleppend, teils mittelmäßig. Preiſe zwiſchen 7 85 Mark. 25 Der Schweinemarkt war mit 2932 Stück gut b ucht, Handel mittelmäßig. Preiſe M. 59—61 pro 50 Kg. Schlad gewicht. Der Pferdemarkt war mit 112 Stück Arbeitspferden 50 Stück Schlachtpferden beſchickt. Der Handel mit Arbe pferden war mittelmäßig, mit Schlachtpferden lebhaft. P für Arbeitspferde M. 300—1300, für Schlachtpferde bis 210 per Stück. Milchkühe wurden 34 Stück aufgetrieben. war lebhaft. Preis pro Stück M. 240500. Der Ferkelmarkt war mit 284 Stück beſucht. Hand haft. Pro Stück wurden M.—10 bezahlt. 4. Seite. Meneralguseleg Abendblakts. Manmdem den 25. 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