Abonnement: 20 Pfeunig monatlich. Bringerlohn 25 Pig. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſt⸗ Gadiſche Volkszeitung.) 08 (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſer „Journal Mannheim“ 5* 4 Aulclen I ir ond Snl. Telefon⸗Nummern: Eimzel⸗Nummer 5 Pig. Direktion u. Buchhaltung 1449 — ö 75 5 0 Druckerei⸗Bureau(An⸗ Zu ſera te: Anabhängige Tageszeitung. nahme v. Druckarbelten 841 Die GolonelZeile... 25 Pgg⸗ 1 und verbreitetſte Zeitung Täglich 2 Husgaben Eigene Redaktlonsbureaus Medaklonn 77 Mannheim und Umgebung.(ausgenommen Sonntag) in Berlin und Karlsruhe. Erpedttion und Verlags⸗ Aluß der Inferaten-Annahme für das Mittagsblatt Morgens z 9 uhr, ſür das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. Nr 47. Mittwoch, 29. Fanuar 1908.(Mittagblatt.) 5 22 mer, machte ſeinem Spitznamen alle Ehre; er verſchloß keinem] Anſtellungs⸗ und Gehaltsverhältniſſe der Landſtraßenwärter it 5 Badiſcher Landtag. der Miniſter die Tür zum Zentrumshimmel. Beſonders Herr[ Baden betr.: bbergeben von Abg. Belzer: (Von unſerem Karlsruher Bureau.) von Bodman wurde belobt, aber auch Herr von Duſch. der 12. Petition des„eingeſetzten Komitees“, die Fortſetzung de Ch. Karlsruhe, 28. Jan. dem Zentrum doch recht energiſch auf die verehrlichen Hühner⸗ Rheinau—Brühl über Ketſch, Alt⸗Lußheim Nachdem die Vertreter der drei größten Partei augen getreten war, wurde mit der ausgeſuchteſten Höflichkeit einhauſen, Oberhauſen, Philippsburg, Rußbeim, Liedolsheim zweiten Kammer, das Zentrum, die 185 und Artigkeit behandelt. Der Form wegen mußte natürlich] nach Linkenheim betr.: übergeben von Abg. Neck. 85 die Sozialdemokraten, ſowie die Miniſter in der bisherigen der Mannheimer Amtsgerichtsdirektor Beſchwerde führen über Abg. Gierich(konſ.) allgemeinen politiſchen Debatte zum Wort die Art, wie ſich der Staatsminiſter desgentrums angenommen ſpricht ſeine Zufriedenheit mit den Ergebniſſen des diesjährige; en ſind, folgte heute ei 1 n hatte, aber aus allem klang doch die Sehnſucht nach einer Ver⸗ Budgets aus, keilt aber nicht den Optimismus des Abg. Kolb, men ſind, folgte he in Vertreter der Konſervativen und der 3 zehf ̃; 8 der freiſinnige Abg. Frühauf. Dann begann der Abg. Gießler ſöhnung mit dieſem Miniſter heraus. Deshalb beſtritt er auch] ſondern ſchließt ſich den Anſichten der Regierung an. Redne die zweite Reihe der Redeluſtigen, der noch eine drikte und daß wie wit ſcrihe der in Gehnker dei Faas ninſtet eaſt e ee e dee e pierte Reihe folgen wird, wenn nicht ſeh perdienſt⸗ den Fehdehandſchuh hingeworfen habe; nur„Richtlinien“ habeentlaſtet wird, befürchtet aber, daß dieſe Entlaſtung nicht dauer in ſehr verdienſt⸗ das 3 llen. Die Zukunft wird j ſein wird, daß vielmehr durch größere Schuldenabſchreibungen voller Abgeordneter einen Antrag auf Schluß der Debatte das Zentrum vorzeichnen wollen. Die Jukunft wird ja lehren. den Städten ei höherer Steuerſatz nötig ſein wird. Dann ſollt mit beſten Ausfichten auf Annahme einbringt 8 ob die Regierung ſich zu ſolchen Richtlinien verſtehen wird. aber die Einkomme ften 9 1 155 awie en e Was der Abg. Gierich von der konſervativen Fraktion Jedenkalls wird man des Herrn Gießler heutige Rede als ein höht 1 5 Aufbebung 1 Fleff 1 15 5 uh 5 ausführte, war gewiß nicht welterſchütternd. Von rechts⸗ Bekenntnis auffaſſen müſſen, daß Herr Zehnter in ſeinen] konſervative Fraktion zuſtimmen. Direkte Reichsſteuern lehnel wegen gehörte dieſer Redner erſt in den vierten Umgang. Angriffen gegen. die Regierung zu weit gegangen daß wir ab, dagegen ſind wir für eine Reichserbſchaftsſteuer 31 Aber dann hätte man wohl recht lange des konſervativen es darum dem Zentrum lieb wäre, wenn Herr von Duſch die] haben, wenn die Erbteile des Mittelſtandes freibleiben. Redner Evangeliums entbehren müſſen, das uns heute verkündet Erinnerung an dieſe Angriffe aus ſeinem Gedächtnis aus⸗ fpricht alsdann über Verhältniſſe und Reformen des Geldmarkt⸗ wurde. Das Schlagwort vom ſtrenggläubigen Chriſtentum löſchte. 5 Das Wechſelrecht ſollte auf ein Minimum don 100 M. beſchränk fehlte auch dieſer Rede nicht; es gehört zum eiſernen Beſtand. Morgen geht die Debatte weiter; als erſter Redner iſtbleiben, ſowie auf Perſonen, die ins Handelsregiſter eingetrage der badiſchen Konſervativen Daß dieſe einen weiteren Aus⸗ Abg. Obkircher(natl.) vorgemerkt. ſind. Was die Präſidentenfrage angeht, ſo machen un Dan der Srbſ Haftsſbener im Reiche empfehlen, iſt kei f** 5 8 die Nationalliberalen für den Ausfall der Wahl berantwortlich mpfehlen, iſt kein ſchlechter Die Konſervativen als Evangeliſche ſind ebenſo wie das Zen Scherz, ſondern eine allen Ernſtes aufgeſtellte Forderung des 2. Kammer.— 19. Sitzung. bei den letzten Landtagswahlen bekämpft worden. Man hat Abg. Gierich. Zur Präſidentenfrage ſagte er nichts Halbes(Von unſerem Karlsruher Bureau.) mals den Großblock als„politiſche Tat“ bezeichnet. Weil und nichts Ganzes: er beſtritt, daß die Konſervativen„Zen⸗ Karlsruhe, 28. Januar. dieſe Liberalen nicht unterſtützten, werden wir Zentrumsknecht ö trumsknechte“ ſeien, ſtellte die Liberalen als Feinde des Präſident Fehrenbach eröffnet.15 Uhr die Sitzung. Trabanten des Zentrums, Marionetten des Zentrums und Va ſtrenggläubigen Proteſtantismus hin und machte zum Schluß ſallen des Zentrums genannt. Daß wir uns nicht in Abhäng der Regierung den Vorwurf, daß die„Karlsr. Zeitung“ in einem Artikel über den reichsparteilichen Verein in Frei⸗ Hurg von einem Abhängigkeitsverhältnis der Konſervativen vom Zentrum geſprochen habe. Einen guten Tag hatte der Abg. Frühauf(frſ.), weniger was den Inhalt ſeiner Rede angeht, als vielmehr in der Schlagfertigkeit, mit welcher er Zwiſchenrufe des Zen⸗ trums parierte. Den Wünſchen auf Beſſerung im Befinden des ſchwererkrankten Domänendirektors Geh. Rat Reinhard ſchloß ſich das ganze Haus durch lebhaften Beifall an. Dann beſprach der freiſinnige Redner die programmatiſche Kund⸗ gebung Bodman's vom letzten Samstag, die er als eine Be⸗ ſiegelung des Rucks nach rechts auffaßt. Von den National⸗ liberalen erwartet er, daß ſie dieſe Rechtsſchwenkung nicht mitmachen, denn die Wählerſchaft würde eine ſolche„charakter⸗ loſe Miſchmaſchpolitik“ aufs entſchiedenſte ablehnen. In der Beſprechung der Finanzlage zeigte ſich Frühauf als der alte Optimiſt; er ritt wieder ſein Steckenpferd, die Eiſenbahn⸗ karifreform, vor, wendete ſich energiſch gegen die Einführung neuer indirekter Steuern und vertrat in längeren Darleg⸗ ungen eine ſtaatliche Anlehenspolitik. Der Schluß ſeiner Rede war eine warme Perteidigung der im Reich inaugurierten Blockpolitik. Mit einiger Spannung ſah das Haus der Rede des Abg. Gießler(3tr.) entgegen. Nach dem Zuſammenſtoß zwiſchen dem Abg. Zehnter und dem Staatsminiſter von Duſch glaubte man eine neue Attacke des Zentrums erwarten 31¹ ſollen. Aber Herr Gießler der Petrus⸗ der zweiten Kam⸗ Nellys Willionen. Ein fröhlicher Roman von Wilhelm Hegeler. (Nachdruck verboten.) (Fortſetzung.) Der Pfarrer lachte herzlich und meinte, nach dem Briefe zu urteilen, müſſe Nellys Tante eine ziemlich lamentable und troſt⸗ loſe, alte Dame ſein, die Kleine ſei bei ihm gewiß beſſer aufge⸗ hoben. Und als ſeine Frau ſich über das erbärmliche Koſtgeld beklagte, meinte er heiter, wo zehn Mäuler ſatt würden, möchte auch das elfte zu ſtopfen ſein, und es ſei beſſer hundert Taler oder noch mehr einzubüßen als auf eine ſo zarte Menſchenſeele zu ver⸗ zichten, die unter der Pflege eines treuen und klugen Gärtners herrlich gedeihen müßte, während eine falſche Hand vielleicht ihre ſchönſten Reiſer abſtutzte und ſie auf immer welken und verkrüp⸗ peln ließe. So wurde Nelly mit den übrigen Kindern und Penſionären durchgefüttert, und ſie gedieh ganz prächtig dabei. Aber die Jran Paſtorin ſeufzte doch manchmal insgeheim. Was das kleine Ding verzehrte, war ja gering, und im Sommer ſammelte es ſich drei⸗ viertel ſeiner Nahrung von den Aepfel⸗ und Birnbäumen, dafür war ihm nicht nur ſein Mäulchen zu ſtopfen, ſondern auch noch ein ganz Erkleckliches an Kleidern, Schuhen und Strümpfen, denn mit ihrem Spielkamerad Peter trieb ſie ſich am liebſten auf Zäunen, Bäumen und überall da herum, wo es etwas zu zerreißen gab. Peter Wilde bereitete dem Paſtor in anderer Weiſe viel Kopfſchmerzen und zündete in der friedlichen Seele des alten Herrn, ohne es ſelbſt zu merken, mauch heimliche Brandrakete an. Er war ein kluger, lieber Junge, im Handeln eher weich und nachgiebig, der aber im Denken eine ſo witzige Kühnheit be⸗ ſaß, daß derpPfarrer manchmal ganz ſtarr war, manchmal freilich Am Regierungstiſch Staatsminiſter Frhr. v. Duſch, Mi⸗ niſter des großh. Hauſes und der auswärtigen Angelegenheiten Frhr. v. Warſchall, Präſident des Finanzminiſteriums Geh. Rat Honſell. Auf der Tagesordnung ſteht die Fortſetzung der allge⸗ meinen Finaunzdebatte. Eingelaufene Petitionen: 1. von 43 weiteren Gemeinderäten des Landes um Abänder⸗ ung einiger Beſtimmungen des Elementarunterrichtsgeſetzes; 2. der Kriegsveteranen Franz Mamier und Chriſtian Oertel in Karlsruhe um Gewährung der Veteranenbeihilfe: 3. der Johanne Graſer in Freiburg, Ghefrau des früheeen Gendarmen Adam Graſer, um Gewährung eines Gnadengehalts; 4. der Kanzleidiener der Miniſterien und Zentralſtellen, ihre Einreihung in den Gehaltstarif betr.: 5. des Verbands bad. Zollaufſichtsbeamten, den neuen Ge⸗ haltstarifentwurf betr. 6. der Steueraufſeher um Einreihung unter J 4 des Ge⸗ haltstarifs; 7. der Vertretungen der beteiligten Gemeinden und anderer Intereſſenten, die Erbauung einer normalſpurigen Eiſenbayn Titiſee—St. Blaſien—Rheintal betr.: 8. der Gemeinde St. Peter und anderer Gemeinden, die Er⸗ bauung einer Bahn von Freiburg über St. Peter nach Furt⸗ wangen bezw. Neuſtadt betr.: 9. der Gemeinde Bruchhaufen und anderer Gemeinden um Errichtung einer Güterſtation in Bruchhauſen: 10. der Stadt Gengenbach um Erweiterung des Großh. Vor⸗ ſeminars in Gengenbach zum Vollſeminar: 11. des Vereins badiſcher Landſtraßenwärter, Regelung der * ſtreichen, ſondern vielmehr erhöhen. Allein heude handelt keit bom Zentrum befinden, beweiſt unſere Abſtimmung den Kloſterantrag und über die Aufhebung der§8 16b und 16. des Kirchengeſetzes. Wenn wir für das Zentrum ſtimmte ten wir für die ſtärkſte Partei. Es iſt bedauerlich „Karlsr. Ztg.“ anläßlich der Gründung des veichspar chen Vereins in Freiburg gleichfalls bon einem A55 keitsperhälinis der Konſervativen vom Zentrum geſproch Abg. Frühauf Freiſ.) wünſcht eingangs ſeiner Ausführungen dem erkrankten Geh Reinhard gute Beſſerung.(Beifall.) Was bdie dish Debatte angeht, ſo iſt uns klar geworden, daß die Regierun ſeit unſerem letzten Zuſammenſein einen entſchſedenen Rug wehrt werden, jedoch dieſer Ruck müßte auch ein Ziel haben. Abg. Zehnter, der ſich uns vor mehreren Jahren als dur modern denkender Menſch vorgeſtellt hat, hat hier als die der Gemäßigten geſprochen, die durch den Wink aus dem teil Mühlburg ſcharf gemacht worden ſind. Es wäre byſe⸗ weſen, der Herr Staatsminiſter hätte gegenüber den Wi Zehnter's eine andere Sprache gefunden. Ich kann mir denken, daß die nationalliberale Wählerſchaft eine ſoſ9 ha terloſe Miſchmaſchpolitik billigt. finanzi Schwierigkeiten befinden ſich die Einzelſtaaten nicht, im Gegen befinden ſie ſich gegenüber dem Reiche in der Nolle des reich Mannes. Merkwürdig iſt aber das Doppelſpiel, daß die Einz ſtaaten einen Horrer vor den Anlehen haben, daß aber im 9 faſt Alles auf Anlehen übernommen werden, ſogar die 1 quoten für Anlehen. Der Finanzminiſter wunderte ſich über, daß die Volksvertreter heute nicht mehr Ausgabe en auch boider Willen lachen müßte. Bel manchen Gelegenheiten bewies er ſeinem Lehrer, daß man Dinge, die dieſer immer von der einen Seite betrachtet hatte, auch gerade ſo gut von der ent⸗ gegengeſetzten betrachten könne. Nachdem er drei Jahre unter des Pfarrers Obhut geweſen, wurde es Zeit, daß er auf die Schule kam. Am Tage vor der Abreiſe ließ der Pfarrer ihn auf ſein Studierzimmer kommen, um mit ihm noch zum letztenmal einen Rundgang durch das ganze Reich der, Wiſſenſchaften zu machen. Religion ließ zu wünſchen übrig, in den Sprachen hatte Peter immer exzelliert. Die Geſchichte zeigte Lücken, Mathematil war die Achillesferſe. „Sonderbar,“ dachte der Pfarrer.„Die im Rechnen ſchwach ſind, beſitzen doch ſonſt meiſt die Stärke des Glaubens. Doch dei ihm haperts an beiden.“ 5 Aber im übrigen konnte der Peter ſchon ſeinen Mann ſtehen. Dazu war er nicht auf den Mund gefallen und wußte auch üder das zu reden, wovon er nicht ſoviel verſtand. Der Herr Paſtor gab ſeinem Schüler noch die beſten Lehren mit auf den Weg „Wenn Du gefragt wirſt, mußt Du prompt antworten und lauter Stimme. Wenn Du aber nichts weißt, was machſt dann?“ 5 „Dann laß ich mir etwas zuflüſtern,“ verſetzte Peter. Der Pfarrer ſchüttelte entſetzt den Kopf. „Das iſt doch verboten!“ „Aber wenn ich nichts dafür kann?“ „Junge, Du wirſt Dix noch tüchtig die Hörner ablaufen müſſen, wenn aus Dir etwas werden ſoll. Nun geß mit Gott! Ich hoffe, daß Du die Prüfung für Sekunda beſtehſt. Man ver⸗ langt viel, aber Du haſt auch manches bei mir gelernt, denke ich.“ Er gab ihm die Hand und während er ihm mit liebevollen mit Du Augen nachſah, dachte er:„Junger Moſt! Junger Moſt! Aber ein guter Jahrgang.“ fen laſſen. Peter aber, der fröhlich die Treppe hinunterlief, „Ich werde doch nicht ſo dumm ſein und mich für Sekunda Ich melde mich natürlich gleich für Prim ich durch, ſo komme ich noch immer nach Sekunda.“ Dann ſetzte er mit großen Sprüngen ſütber den Hof u in den Garten. Dort lag Nelly unter einem Apfelbaum. ihr wälzte eine mächtige deuſſche Dogge ſich auf dem Bod Im Augenblick war Nelly ganz von ihrem Buch hinge⸗ men. Dem anſtürmenden Knaben warf ſie nur einen flücht Blick zu. Aber Peter klappte entrüſtet den Deckel zu und „Was? Leſen! Unſinn. Jetzt wird geſchwotzt.“ „Ach. es war ſo hübſch“ „Was haſt Du denn geleſen?“ „Das Märchen vom Goldregen. Wies Kronen gere hat, und der hartherzige Goldſchmied davon erſchlagen Das arme Mädchen aber machte die Schürze auf und bekam ei ganzen Berg von Gold. Da konnte ſie für ihre kranke Mut Medizin kaufen. Und ſie heiratet natürlich ihren Liebſten, de⸗ jetzt iſt ſie ja reich.“* Peter hatte ſich lang ins Gras ausgeſtreckt und heftig den Kopf, „Unſinn,“ ſagte er,„Goldregen, das gibt es garni regnet wohl Bindfäden, und manchmal regnets auch Hiebe Gold.. Und dann. Soll ich Dir die Geſchichte zu E erzählen?“ 5 „Ja, erzähl nur, Aber es darf nicht traurig ſein.“ „Alſo das Mädchen war erm und hatte einen Lieb auch arm war. Da wurde das Mädchen plötzlich reich. den Liebſten ſitzen und verlobte ſich wit“ „Nein, das tut das Mädchen nicht“, antwortete Nelly, vom Boden aufſpringend.„Du willſt, daß alles traurig ſoll.“ Die beiden Kinder ſtritten hin und her. Nelly vertei die Heldin ihrer Geſchichte ſo warm, daß ſie ſchl 2. Seite. Geueral⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) Mannheim, 29. Januar. Hur um Kulturaufgaben, bei dieſen ſind aber Abſtriche vorgenommen worden. Der Fina Das iſt aber ge⸗ ſchehen wegen ſeines Auftretens in der erſten Kemmer; dort ha: er aber ſich recht feindſelig ausgeſprochen gegennhber dem Pe⸗ titions⸗ und Koglitionsrecht und der Seſgerung ihrer Gehalts⸗ enſprüche. Gefreut haben wir uns, daß endloh auch einmal ein Techniker an die Spitze unſeres Staaisweſens geſtellt worden iſt; und wir hoffen, daß er auch ſeine frühere ablehnende Haltung gegenüber der Ausnützung der Waſſeckräfte eadoll“ 3 zufgegeben Hat. Erfreulich iſt der kräftige Ruck in der Erhöhung der Zahl der ctatmäßigen Beamten aie die geplente zeznzroſentige Erhöhung der Gehalte der nichtetatmäßigen Beamten. Sehr be⸗ dauert haben wir, daß der Fin naintitee nicht den 1. Jannar 1908 als Einführungstermin des Geb“ltstarifs ins Auge gefaßt hat. Wird aber B adlos gehalien für den ber Beom ſhäteren Termin des Inkrafttrerens, ſs wäre das ſchlimmſte Be⸗ denken beſeitigt. Was den ncuen Gehaltstarif is ſeinen Wirk⸗ ungen anlangt, ſo ſcheinen die hohen Beamtenktaſſen teichlich, die unterſten aber viel zu ſpäclich bedacht worden zu ſein. Ich Halte es für ſelbſtverſtändlich, daß leine Beamten durch den neuen Gehaltstarif ſchlechter geſtellt wecden ols nach dem alten Tarif, Es erſcheint uns auch unmögtich, daß der Landiag auf das Hlaſſenſyſtem eingeht, was nur das Strebertum unter den Be⸗ amten großziehen würde. Sehr erfreulich war es, daß der Herr Jinanzminiſter ein neues Finanzgeſetz in Ausſicht ge⸗ ſtellt hat; das Finanzgeſetz muß klarer und durchſichtiger geſtaltet werden. Worauf ich mich ſreuen würde, wäre eine rein kaufmän⸗ niſche Bilanz; dabei brauchte die heutige Bilanz gar nicht be⸗ ſeitigt werden. Was die gefürchtete Eiſenbahnſchuld an⸗ langt, ſo iſt dieſe Furcht eine ſehr einſeitige; ſolange die Eiſen⸗ Hbaßhnen ſo ſtehen wie heute, ſollten wir ihres Beſitzes froh ſein. Mean darf die 435 Mill. Eiſenbahnſchuld als eine erſte Hypothek auf unſere Eiſenbahnen betrachten. Wi günſtig unſere Verhält⸗ Aiſſe liegen, beweiſt die Amortiſationskaſſe, die dazu da iſt, Schulden zu tilgen, die wir garnicht haben. Eine ſolche Kaſſe hat Aicht einmal der Molisre'ſche„Geizige“ angeſchafft. Rückſtändig iſt Baden inbezug auf die Schulen und inbezug auf die Aus⸗ löhnung der Beamten. Was tue ich dann mit all' den ſchönen Gebäuden, die wir jetzt haben, wenn unſere Beamten notleiden müſſen. Unſere Volksſchule ſteht heute vor der Kataſtrophe. Der Finanzminiſter fragt uns nun, wie ſtünden wir jetzt, wenn wir Schul den gemacht hätten. Wir ſtünden dann eben heute da, wo beute unſere Städte ſtehen. Haben wir vielleicht in größeren Stödten übermäſſige Umlagen? Oder klogen über dieſe nicht ge⸗ kade die Gemeinben, die das Finanzprinzip der Regierung haben. Gerade die Stodt Mannheim mit den größten Schulden hat die niedrigſten Umlagen. Wir erachten es als ſelbſtwerſtändlich, daß die Regierung nun endlich einmal den Lehrern gegenüber ihre Schuldigkeit tut; die Mehrheit dieſes Hauſes ſteht wie vor zwei Jahren auf dem Standpunkt, daß die Lehrer in den Ge⸗ haltsterif eingereiht werden ſollten. Die Geiſtlichen ver⸗ langen eine Aufbeſſerung ihrer Gehälter; jedoch nachdem die Kirchenſteuern ausgebaut ſind, muß jeder Anſpruch an den Stant wegfallen. Die Kirchen erſtellen heute Nepräſentationsbauten, auf die ſogar Fürſten neidiſch ſein könnren! Wenn jetzt die Kir⸗ chen kein Geld haben, ſo iſt eben auch bei ihnen die Bauwut daran ſchuld. Ich werde mir erlauben einen Antrag einzubringen, die Oberrheinregulierung und die Heilanſtalt Wiesloch auf Anleihen zu übernehmen, die dadurch verfügbaren Mittel aber zu ver⸗ wenden für die Anforderungen des Gehaltstarifs, für die Er⸗ forderniſſe der Volksſchulen, wie für Kulturzwecke, wie ſie Abg. Zehnter im Auge gehabt hat. Zur Rechtfertigung der tudi re k⸗ ken Steuern hat der Finanzminiſter durchaus agrariſche Argumente angeführt. Wenn er von der Branntweinbeſteuerung geſprochen hat, dabei aber ganz von der Liebesgabe abſah, ſo hat er die ſchönſte Blume im Steuergarten überſehen. Was den Tabak anbetrifft, ſo iſt dieſer ein Spezialartikel, an dem gerade Baden einen ganz außerordentlichen Vorteil hat; und es iſt eine gehäſſige Ausnahmegeſetzgebung, wenn auf dem Tabak mit ſteuerlichen Maßnahmen herumgeritten wird. Es hat den Ver⸗ Hacht, daß noch immer im Reiche der Wunſch nach dem Tabaks⸗ monopol beſteht. Wenn aus dem Tabak neue 50—80 Millionen Mark gezogen werden ſollen, ſo iſt das Raubbau, der da getrieben werden ſoll. Was freilich bisher im Reichsfinanzweſen vom Zentrum geleiſtet worden iſt, das läuft alles auf Belaſtung der Produktion und des Verkehrs hinaus; die wirklich Reichen ſind durch dieſe Finanzpolitik nie getroffen worden. Auch be⸗ züglich der weiteren Ausgeſtaltung der Reichserbſchaftsſteuer hat das Zentrum verſagt. Hier würde allerdings der Block bereit ſein, weiterzugehen. Auch würde der Block ſehr wohl für eine Reichseinkommenſteuer zu haben ſein. Daß das Zentrum auch die Rheinſchiffahrtsabgaben befürwortet, die für unſer Land ſo verhängnisvoll zu werden drohen, zeigt das Berderbliche der Finanzpolitik des Zentrumg.„Der Abg. Gierich und mit ihm der Finanzminiſter haben gemeint, die indirekten Steu ern würden nicht empfunden; die Berteuerung der Lebensmiktel iſt aber nichts weniger als geeignet, die Arbeiter der Schwindſucht auszuliefern. Das beſtätigen heute auch die Aerzte. Es iſt ja auch die Erhöhung der Zivilliſte mit dem Steigen der Lebens⸗ mittelpreiſe begründet worden. Ich begreife nicht, warum der Finanzminifter nicht die Fleiſchakziſe kurzerhand aufgehoben hat. Eine Mehrheit in dieſem Hauſe iſt ſicher vorhanden. Wir haben uns hier lediglich nur gegen die Feſtſetzung des Steuerfußes der Vermögensſteuer auf 12 Pfg. gewendet, ohne daß zugleich die Fleiſchſteuer aufgehoen wird. Der Abg. Zehnter hat von den Linksliberalen als Liebedienern der Regie⸗ rung geſprochen; aber wenn es uns im Reichstage gutgeht, dann geht es auch dem Volke gut. Dann kommt die zweijährige Dienſt⸗ zeit, dann kommen die Capriviſchen Handelsverträge. Die drei Jahre, 1890—1893, wo die Liberalen im Reichstag etwas be⸗ deuteten, bedeuten eine grüne Oaſe in der Wüſte der Reichspolitik der letzten 25 Jahre. Wenn das Zentrum ſagt, wir hätten Grund⸗ ſätze aufgegeben; nun, ſo hat das Zentrum außer der Kirchen⸗ politik überhaupt keine Grundſätze. Wir haben nicht als Oppor⸗ tuniſten des Tages, ſondern als Opportuniſten des Kampfes ge⸗ fochten. Was hat Bamberger in der Kolonialpolitik verlangt: Kaufleute an die Spitze, nicht Offiztere, Juriſten und Aſſeſſoren! Nachdem die Regierung den Bankdirektor Dernburg an die Spitze der Kolonialpolitik geſtellt halte, da ſollten wir der Regierung die Gefolgſchaft verſagen! Dann bat auch der Abg. Zehnter die Ordensfrage in die Diskuſſion gezogen, und hat ihr dabei ganz neue Saiten abgewonnen. Er hat einige Orden ent⸗ deckt, die dabei danebengegangen ſind und nicht dem Zentrum zu⸗ fielen.Er hat dabei ſich beſonders über die 4. Klaſſe dieſer Or⸗ den luſtig gemacht, er meinte wohl, daß den Linksliberalen höhere Orden zuſtänden.(Heiterkeit.]) Ich hoffe aber, daß Abgeordneter Zehnter ſeine Abneigung gegen die 4. Klaſſe bewahren wird, auch, dann, wenn ſie auf unſeren Eifenbahnen eingeführt werden ſollten. Meine Parteigenoſſen haben nicht etwa deshalb Orden erlangt, weil ſie ihre Pflicht nicht getan haben. Der Abg. Kolb urteilt ſehr oberflächlich, wenn er von den Orden als Brand⸗ mälern der Linksliberalen ſpricht. Dieſe haben auch im preu⸗ ßiſchen Wahlrecht ihre Pflicht getan, und werden es auch fernerhin tun. Der Abg. Zehnter hat uns Linksliberalen auch vorgeworſen, daß wir die ärgſten Kulturkämpfer geworden ſeien. Wenn etwa einige von uns Kulturkampfreden gehalten haben follten, ſo kann dafür die Partei nicht verantwortlich gemacht werden. Es iſt auch geſagt worden, daß aus Gebetbüchern zitiert würde. Nun das geſchieht aber nur zur Kennzeichnung. Sie (zum Abg. Zehnter) hätten beſſer getan, den Abg. Muſer gleich zu nennen. Haben Sie ihn gemeint oder nicht?(Abg. Zehnter: Ja, ich habe ihn gemeint.] Nun, das hätten Sie ſofort ſagen können.(Abg. Zehnter: Es war nur zu intereſſant, wie gleich der Abg. Muſer ſich bei meinen Ausführungen getroffen fühlte.] Wir kennen Sie eben auswendig! Die Politik, die der Abg. Zehnter machen will, die machen wir Freiſinmge lieber ſelbſt. (Abg. Zehnter: Wir wollen aber den Anfang machen.— Hei⸗ terkeit.) Zum Schluſſe möchte ich noch die Frage beantworten, was wir zur Geſundung der Verhältniſſe im Reiche empfehlen. Ich habe ſchon auf die direkten Steuern hingewieſen, die trotz des Widerſtandes der Finanzminiſter kommen werden. Die einzige Steuer der letzten Reichsfinanzreform, die einen Er⸗ ſolg hatte, iſt die Erbſchafteſteuer. Das ſollte doch gewiß ein Wink ſein. Durch die indirekten Steuern wird die Gleichgiltig⸗ keit der breiten Maſſen an der Finanzpolitik großgezogen. Schäffle hat in ſeinem keßten Werke geſagt, daß ohne die Löſung der Eiſenbahnfrage die Reichsfinanzfruge nie gelöſt werden kann. Wir ſind auch für die Selbſtändigkeit unſerer Eiſenbahnen, aber wir ſehen die Aufſaugung unſerer Bahnen durch die preußiſch⸗ heſſiſche Gemeinſchaft voraus; und da iſt uns die Reichseiſen⸗ bahn, die ſchon ein Fürſt Bismarck gewollt, lieber. Man könnte wohl eine Reichseiſenbahn auf der Grundlage ſchaffen, daß. Preußen ſeine rentablen Bahnen in die Wagſchale wirft, wir aber neben unſeren Bahnen unſere Waſſerkräfte zur Errichtung eines Elektrizitätsmonopols des Reiches. Mit der Tarifreform und der Fahrkartenſteuer haben wir nur Ausfölle erzielt. Warum hebt man nicht dieſe Maßnahmen wieder auf? oder iſt etwa der Haß gegen die Freizügigkeit noch größer als die Gier nach Ein⸗ nahmen. Auf der Main⸗Neckar⸗Eiſenbahn wird uns von Preußen das Fell über die Ohren gezogen, ſoweit das noch möglich iſt. Wenn uns hier vom Zentrum vorgehalten worden iſt, daß der Bhock noch keinen Erfolg gehabt hat, ja, iſt die linksliberale Frak⸗ tionsgemeinſchaft keine Errungenſchaft; iſt es keine Errungen⸗ ſchaft, wenn 8 Millionen Stimmen für den Liberalismus abgegeben worden ſind? Wir ſehen im Block auch eine Stärkung des Wlock⸗ gedankens in Baden. Die Freude am Block kann uns bom Zen⸗ trum nicht verdorben werden. Laſſen Sie ſich alſo nicht durch die Unkenrufe von der anderen Seite beirren.(Der Präſident rügt den Ausdruck„Unkenrufe“ als unparlamentariſch.) Die Links⸗ Uiberalen werden ſich freilich nie an einer Politik beteiligen, die heute die Regierung den Nationalliberalen zuzumuten ſcheint. Da⸗ mit wäre freilich der Beſtand des badiſchen Blocks gefährdet. n das Zentrum drängen ſich meiſt nur Leute heran, die machen ſuchen, wie das der Fall des Bürgermeiſter⸗ Wir Linksliberalen ſind nur wenige, aber wir ſind bereit, für unſere Ziele und ihre Erreichung Opfer zu bringen.(Beifall links.) Abg. Gießler(Ztr.): Ich beginne die zweite Reihe der Fraktionsredner, ich hoffe aber, daß ſie nicht ebenſopiel Zeit in Anſpruch mimmt, als die erſte Reihe. Zuerſt möchte ich auf die Erklärungen des Staats⸗ minsſters zu den Ausführungen eingehen. Unſere Finanzpolitik iſt die gleiche wie die des wir wer⸗ den Sparf. ulturaufgab wald zeigt. genötigt, Schulden zu machen. ehen, die Waſſerkräfte unſeres Landes 10 allerdings zu Anleihen übergehen m 8 8 0 9 auszunützen, werden wir m; aber dann handelt es ſich um wirklich rentierende Ausgaben. Mit den Mitteln, die der Abg. Frühauf vorſchlägt, werden wir der Finanznot des Reiches 1 begegnen können. Nachdem wir vom Finanzminiſter wutzten, welche Anſchauung n er über die Finanzen hatte, nachdem wir wußfen, daß er auch die Staatsautorität aufrecht erhalten will, gag für uns eller Antaß vor, ihm mehr Vertrauen auszuſprechen. Da⸗ gegen müſſen wir Proteſt einlegen, daß uns der Abg. Binz bei dieſem Anſaß bei den Beamten anzuſchwärzen ſucht. Wir kverden deren Wünſchen durchaus entgegenkommen. Das Hervorſtechendſte aus der bisherigen Budgetdebatte iſt die Rede des Miniſters don Bodman. Das war eine unzweideutige Abſage an die Groß⸗ blockpolitik, eine feſte Stellungnahme gegen die Sozialdemokrarie. Ein Programm, das zurückkehrt zu dem Programm des Miniſle⸗ riums b. Brauer. Wenn dieſes in Taten umgeſetzt wird, werden wir allerdings ein Stück Weges mil der Regierung zuſammengehen können. Mit dieſer Rede ſcheinen die Ausführungen des Staats⸗ miniſters 8. Duſch nicht ganz im Einklang zu ſtehen. Aus dieſen ſchien herauszuſprechen der Kampf gegen das Zentrum. Gegen⸗ übher Bodman muß ich ſagen, daß das Miniſterium Eiſenlohr kein Miniſterium über den Parteien war. Der Staatsminiſter hat die Ausſührungen unſeres Fraktionsredners als ſehr ſchweren Angriff gegen ihn aufgefaßt. Wir vom Zentrum haben nie Miniſter⸗ ſtürzerei getrieben, auch haben wir Herrn v. Duſch nicht den Fehde⸗ handſchuh hingeworfen, wie es in einer Zeitung hieß. Wir haben nur die Richtlinien klarlegen wollen. Es war erfreulich, daß der Miniſter des Innern klar und offen ausgeſprochen hat, warum er in der Präfidialfrage eingegegriffen hat, und es war er⸗ freulich, daß er die ganze Frage als ausſchließliche Angelegenheit des Hauſes betrachtet. Trotzdem hätte er ſich aber nicht in dieſe Frage einmiſchen ſollen. Bodman hat ſich in ſeiner Rede als libe⸗ raler Mann bekannt; wir wollen hoffen, daß er in den liberalen Fragen, die wir aufgeworfen haben, mit uns zuſammengeht, wie 3. B. bei der Reform der Gemeinde⸗ und Städteordnung, der Kreis⸗ wahlen uſw. Wenn wir bei der Präſidialwahl der Meinung waren, daß die Sozialdemokraten nicht in Frage kämen, ſo deshalb, nicht etwa weil wir ein Recht beſtritten, ſondern weil ſie die Verpflich⸗ tungen nicht voll und ganz übernehmen wollten. Der Staasmini⸗ ſter hat die Vaterſchaft des Großblockbündniſſes abge⸗ lehnt. Das glauben wir, daß er weder legitimer, noch illegitimer Vater, noch Stieſvater, noch Nährvater war. Aber man wird doch der Anficht ſein müſſen, daß der Großblock von der Regierung ge⸗ fördert worden iſt. Der Aufmunterungsartikel in der„Karlsruher Zeitung“ war keinesfalls eine Privatleiſtung des Redakteurs Katz. Die„Karlsr. Itg.“ reſſortiert in das Miniſterium des Innern. Nachdem alle Zeituergen dieſen Artikel als Aufmunterungsartikel auffaßten, hätte ihn die Regierung ſofort desavouieren ſollen. Es iſt ja damals auch gegen die„mittleren Elemente“, gegen die Kon⸗ ſervativen, vorgegangen worden. Das ſind natürlich ſchwere Hemm⸗ niſſe gegenüber der neuproklamierten Regierungspolitik. Es wird immer ſo dargetan, als habe das Zentrum nur ein kirchenpoli⸗ tiſches Programm. Ich hoffe, daß der Staatsminiſter nicht der gleichen Meinung iſt. Wir haben ein umfaſſendes Programm, das niedergelegt iſt im erſten Programm vom Jahre 1870. Davon brauchen wir nicht abzugehen. Wir können darauf ſtolz ſein. Ich erinnere nur an unſere Leiſtungen auf ſozialem und wirtſchaftlichem Gebiet. Der Staatsminiſter ſagt, er ſei kein Kulturkämpfer. Aber was ſich auf dem letzten Landtag ereignet hat, und was ſeit dem letzten Landtag geſchehen iſt, ſo ſieht man doch, daß der Staats⸗ miniſter allzuſehr dem kulturkäupferiſchen Geiſt der Jungliberalen nachgegeben hat. Gegen den Wahlerlaß Wackers wird ſich inhaltlich nichts einwenden laſſen, nur gegen die Adreſſierung. Aber die iſt ja redreſſiert worden. Es iſt dann auch von dem Schofer⸗ ſchen Flugblatt geſprochen worden; damit kann man aber unmöglich das Vorgehen der Regierung gegen die Geiſtlichen recht⸗ fertigen. Der Abg. Binz hat dabei von einer Verehelichung des „Waldmichels“ mit Roſa Luxemburg geſprochen; dieſe aber war ja bereits an den Block vergeben.(Zuruf des Abg. Dr. Bin z: Retourchaiſe.) Nun, war der Scheidebrief etwa ſchon geſchrieben, als Sie Ihre Reden hielten, oder haben Sie ihn jetzt geſchrieben, nachdem der Minfſter des Innern ſeine Rede gehalten hat?(Heiter⸗ keit.— Sehr gut! im Zentrum.) Der Herr Staatsminiſter hat auch gegen das Zeutrum wegen des Wahlerlaſſes der Regie⸗ rung polemiſiert. Er hett dabei auch Redewendungen gebraucht, die wir ſonſt nur in Zeitungen oder in Wahlverſammlungen zu Hören gewohnt waren, wie z.., daß das Zentrum aus„politiſchen Machtgelüſten“ jene Forderung abgelehnt habe. Das war erſtens nicht freundlich, dann aber auch ni 91 D das Urteil im ielk und Peter nachgab. Dann bat ſie ihren Freund, er möchte ihr doch etwas aufſogen. Peter nickte und ſtand auf. „Ich werde Dir den berühmten Monolog aus Richard dem Dritten deklamieren. Mit dem hat Ludwig Devrient auf dem Theater einen furchtbaren Erfolg gehabt. Eine Dame iſt davon berrückt geworden.“ Dann trat er ein paar Schritte zurück, eine bucklige Haltung annehmend. Und während er ſein friſches Kindergeſicht durch grauſige Falten verzerrte, begann er: „Nun warrd derrr Winterr unſerrs Mißverrgnügens Glorrencher Sommerrr durch die Sonne Porks.“ Dabei lächelte er unbeſchreiblich diaboliſch. Als er geendet, klatſche das junge Mädchen Beifall. Ihr Freund hatte ſie dieſe zurte Aufmerkſamkeit gelehrt, da nichts den wahren Künſtler mehr begeiſtere, als der Beifall ſchöner Frauen. „Das iſt noch garnichts,“ meinte er, den Schweiß ſich von der Stirne wiſchend.„Aber die folgende Szene an der Bahre mußt Du hören.“ 1 (Fortſetzung folgt.) Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Theaternotizen. Die Intendanz teilt mit: In der morgigen Taſſo“⸗Aufführung wird neben Paul Wiecke als Taſſo Mathilde Brandt zum erſten Male die Prinzeſſin ſpielen. Die übrigen Rollen ſind mit Fräulein Blankenfeld(Leonore Sanvitale), Herrn Eckelmann(Antonio Montecatino) und Herrn Köhler(Alphons) beſezt.— Infolge der ſehr ſtarken Nachfrage gelegentlich der leßten Sonntagsaufführung don „Fraulein Joſette— meine Fran“ ſieht ſich die In⸗ lendenz veranlaßt, den luſtigen Schwank auch am nächſten Sonn⸗ lag im„Neuen Theater“ zu ſpielen. Michael Dengg's Oberbayriſches Bauernthenter, das demnöchſt in Mannheim ein Enſemble⸗Gaſtſpiel abſolviert, verdient es, auch an dieſer Stelle dem theaterfreundlichen Publikum mit gutem Ge⸗ wiſſen empfohlen zu werden. Das kreffliche Ghepaar Dengg gehört su den ehemaligen Stützen des erſten, von Konrad Dreher ge⸗ gründeten Schlierſeer Bauerntheaters und hat ſich durch eigene Kraft und allgemein anerkanntes Können zur Führung eines eigenen Enſembles aufgeſchwungen. Das Oberbayriſche Bauern⸗ iheater, welches in allen bedeutenden Städten mit großem Erfolg gaſtiert hat, bringt die beſten Volksſtücke von Ganghofer, Max. Schmidt und Ludwig Anzengruber.—0e— Heidelberger Hochſchulkurſe für Lehrer und Lehrerinnen. Aus Heidelberg wird uns geſchrieben: Zu ſeiner freudigen Genugtuung kann der Arbeitsausſchuß mitteilen, daß er auf ſeine Eingabe um Unterſtützung der Kurſe von Gr. Oberſchulrat fol⸗ gende Zuſchrift erhielt:„Wir ſind bereit, die Bewilligung einer Beihilfe für die Zwecke der diesjährigen Hochſchule ſ. Zt. höheren Orts gzu beantragen und zwar in einer Höhe, daß der Aufwand für die Vorleſungen— wenigſtens zum größeren Teil— daraus wird beſtritten werden können. Ueber den Betrag ſelbſt kann eine Entſchließung erſt ſpöter getroffen werden. Ferner werden wir zur gegebenen Zeit die Kreisſchulviſitaturen anweiſen, den Lehrern und Lehrerinnen, die an dieſen Kurſen teilnehmen wollen, den erforderlichen Urlaub zu erteilen, ſoweit auf die frag⸗ liche Zeit nicht ohnehin Ferien fallen oder verlegt werden können und ſofern in dieſen Fällen die Anordnung einer Dienſtaushilfe nicht beſonderen Schwierigkeiten begegnet..0. Ueber die Arbeitervorſtellung im Berliner Kgl. Opern⸗ theater lin Gegenwart des Kaiſerpaares) wird dem„Berliner Tageblatt“ berichtet: Die Arbeiter und ihre weiblichen Ange⸗ hörigen, die geſtern Parkett und Rang des Krollſchen Saales füllten, waren von der„Zentralſtelle für Volkswoblfahrt“ mit Karten verſehen worden, und ſie waren dankbar für den ihnen gebotenen Genuß. Man gab den„Prinz von Homburg.“ Sicht⸗ lich des Aufenthaltes im Parkett eines ſo prächtigen Saales un⸗ gewohnt, laßen die Arbeiter meiſt in feierlichen Gehröcken und alle mit ſonberer Sorgfalt gekleidet da, und ihnen zur Seite die Frauen und Töchter in jenen wenig anmutigen Kleidern, die nun einmal in Berlin O. und N. getragen werden. Die Spannung, mit der alles auf den Vorhang blickte, war groß, da erhellte ſich einen Augenblick vor Beginn der Vorſtellung die Kaiſerloge in der Mitte des erſten Ranges; für einen Mo⸗ ment wurde Intendant Hülſen ſichtbar, dann erſchien die Kaiſerin und unmittelbar hinter ihr der Kaiſer. Das Publikum, das ſich inzwiſchen, gewandt wie die Teilnehmer einer Galavor⸗ ſtellung im Opernhaus, erhoben hatte, brachte den Majeſtäten eine minutenlange, lebhafte Ovation dar. Der Kaiſer dankte zwar durch keine Bewegung, doch man ſah ihm deutlich die Be⸗ friedigung über dieſen Empfang an. Hinter dem Kaiſerpaar nahmen in den Logen noch Prinz Heinrich, die Söhne des Kai⸗ ſers, Oskar und Joachim, das Großherzogspaar von Heſſen und einige andere Fürſtlichkeiten Platz. Dann ging der Vorhang in die Höhe. Die Zuſchauer folgten den Vorgängen des Kleiſtſchen Dramas mit der geſpannteſten Aufmerkſamkeit, und niemals herrſchte bei einer der populären Aufführungen in dem Kroll⸗ ſchen Saale mit ſeinen ewig knarrenden, ambulanten Sitzreihen eine ſolche feierliche Stille, wie es geſtern nachmittag der Fall war. Heuri Marteau, Jadlowker und der„Gedächtniskünſtler“ Felir Weingartner. Im neueſten muſikaliſchen Wochenbericht des „Tag“(über Berliner Konzerte) findet ſich u. a. folgende Stelle: „Das ſiebente Große Konzert des Mozart⸗Orcheſters unter Pro⸗ feſſor Panzner erhielt ſeinen Glanz durch die Mitwirkung Henri Marteaus. den wir jetzt mit Stolz den Unſeren nennen dürfen. Er ſpielte die„Symphonie eſpagnole“ von Lalo mit unbeſchreib⸗ licher Grazie, mit einem Reiz des Tons und einer Natürlichkeit des Ausdrucks, daß die Zuhörer zu ſtürmiſchem Beifall hinge⸗ riſſen wurden, für den Marteau durch die Zugabe eines Bach⸗ ſchen Präludiums dankte. Als zweiter Soliſt wirkte Hermann Jadlowker mit, ein Tenoriſt, der eine Arie von Tſchaikowsky und verſchiedene Lieder mit wohlgeſchulter, weicher Stimme und ge⸗ Geſchäfte zu rr — Mannheim, 29. Januar, General⸗NAuzetder.(Aistadblalte) Prozeß Schmidt⸗Roeren iſt übrigens nachgewieſen, daß eine Neben⸗ regierung des Zentrums nie beſtanden hat. Man bleibe uns weg mit den Redensarten von den„parlamentariſchen Machtgelüſten“ des Zentrums. Der Staatsminiſter hat auch geſagt, daß das Zen⸗ trum ſchuld ſei an der Schuldenwirtſchaft in den letzten Jahren, und hat dann gefragt, was denn durch das Zentrum auf dem Gebiete der Finanzpolitik geſchehen ſei? Nun, ich glaube, da iſt doch recht vieles geſchehen. Die Schulden ſind vor allem durch die Chinaexpedition und durch den Krieg in Südweſtafrika gewachſen; Haraus wird man aber dem Zentrum keinen Vorwurf machen wollen. Unter der Herrſchaft des Zentrums ſind auch die Geſetze zuſtande gekommen, die auf eine Schuldentilgung hinziekten; es ſind durch dieſe Maßnahmen 173 Millionen S en gedeckt worden. Das Zentrum bat deshalb nicht genügende Einnahmen geſchaffen, weil ähr nicht die Steuervorlagen in allen Dingen gefielen. Wir wollten nicht, daß die breiten Maſſen übermäßig belaſtet werden. Müller⸗ 5 der bei Flottenvorlagen zugleich die D sfrage nr— Hoi 1 N 10% 72 7 ie im Geld. Das Zentrum hak auch bei der letzten Reichsfinanzreform mitgewirkt; daß die Reichserbſchaftsſteuer micht weiter ausgebaut wurde, daran war nicht das Zentrum ſchuld. Das beweiſen die Anträge Am Zehnhoff. Was die Fahrkarten⸗ ſteuer anlangt, ſo iſt dieſe in heukiger Form ja auf ein Mitglied der nationalliberalen Fraktion zurückzuführen. Wir ſind gegen direkte Reichsſteuern, weil damit den Einzelſtaaten das Rückgrat gebrochen würde. Was das Branntweinmond pol anlangt, ſo können wir unſere Genugtuung ausſprechen, daß unſere Reſervatrechte gewahrt werden ſollen. Es iſt das ſehr wohl ein Weg, der gangbar iſt. Ueber die Tabakſteuer wird noch der Abg. Neubaus ſprechen. Wenn das Zentrum im Reichstag ausgeſchaltet iſt, ſo hat es natürlich leine Veranlaſſung, ſich um neue Steuern zu ſorgen. Wohl aber werden wir ſachlich prüfen, und ſachlich ſtimmen. Aus perſönlichen Rückſichten haben wir nie geſtimmt. Der Abg. Bing hat gemeint, daß die Libsralen bei den kommen⸗ den Wahlen aus eigener Kraft über das Zenkrum ſiegen wer⸗ den.(Lachen.) Nun der Abg. Kolb hat ja Sirenengeſänge geſungen und es iſt wohl nicht zweifelhaft, daß ſich die Herren wieder finden werden. Jedenfalls werden wir uns darauf einrichten und wir werden auch ſo eine Mehrheit erringen.(Beifall im Zentrum.) Hierauf wird die Debatte abgebrochen. Schluß der Sitzung: 248 Uhr.— Nächſte Sitzung: Mittwoch, 29. Januar, vorm, 9 Uhr: Jortſetzung der heutigen Debatte. ——— 88 Der Delcaſſismus, die Politik, die das Bündnis Frankreichs mit Rußland, die entente cordiale mit England, offene oder geheime Verein⸗ barung mit Spanien, bekannte und unbekannte Abreden mit Italien— lauter als Friedenswerkzeuge bezeichnete Knuge— gegen Deutſchlands marokkaniſche Intereſſen und gegen unſer Anſehen als Großmacht ausſpielen möchte, hat in der franzö⸗ ſiſchen Kammer bekanntlich wieder ſein Haupt erhoben, um allerdings recht bald wieder in der Verſenkung verſchwinden zu müſſen. Herr Delcaſſé errang einen Augenblickserfolg, mehr war es nicht, wenigſtens vorläufig nicht. Herr Pichon hat die Politik des rückſichtsloſen Draufgehens, wie ſie Del⸗ caſſs empfohlen, zurückgewieſen und betont, daß Frankreich niemand iſolieren wolle, aber gerade in der neuen Gruppie⸗ rung der Mächte um Frankreich herum ohne Deutſchland ſah Delcaſſé das große Ziel ſeiner Politik. Die Marokkodebatten in der franzöſiſchen Kammer ſind geſtern zu Ende gegangen und haben mit em Vertraue um füt klä 5 r die Erkläru Regierung geendigt. Herr ichon und Frankreich wollen alſo die Politik Deleaſſes nicht aufnehmen, die in der bülowoffiziö⸗ ſen„Südd. Reichskorreſp.“ heute folgendermaßen charakteri⸗ ſiert wird: Der berhaltene Grundkon ſeiner Ausführungen iſt noch immer: um Deutſchland braucht man ſich nicht ſonderlich zu kümmern. Deutfſchland gewinnt man nicht durch Abmachungen; man hält es in Schach durch eine Koalition, Herr Deleaſſe mag dieſe Politik nach beſter Ueberzeugung für durch bar halten; das iſt ſein gutes Recht. Er hält ſie aber auch für verſühnlich, und dieſe Anſicht iſt durch die Ezfahrung widerlegt. Bei einem Reigenſpiel von Enten⸗ ten, die um eine einzelne Großmacht herumgehen, kann Europa nicht zur Ruhe kommen. Dieſe Koalitionspolitik mag noch ſo fried⸗ fertig ſein, ſie übt einen Druck aus, der, wie Fürſt Vülow im Reichs⸗ tage ausgeſprochen hat, Gegendruck erzeugt. Im allgemeinen begegnet man erſichtlich in Berlin der Epiſode Delcaſſs mit großer Gelaſſenheit. Man dürfe ſich der Hoffnung hingeben, ſchreibt ein inſpirierter Artikel der„Köln. Zeitung“, daß durch Delcaſſes Rede kein ernſtes Unheil ange⸗ richtet worden iſt. Troſt ſchöpft unſer Auswärtiges Amt auch daraus,„daß die Preſſe derjenigen Länder, mit denen Frank⸗ reich ſehr freundliche Beziehungen unterhält, von Delecaſſeés Ausfällen durchaus nicht entzückt war.“ Schon in England trat bei manchen Blättern ein abfälliges Urteil hervor, noch biel ſchlimmer aber war es in Ilalien und in Spanien, wo die große Mehrheit der Preſſe Delcaſſe und ſeine über⸗ hebenden Pläne in der ſchroffſten Weiſe angriff. In beiden Län⸗ dern wurde erklärt, daß man nicht gewillt ſei, Frankreich auf der 7— 2575 ſchmackvollem Vortrag ſang. Sonſt gab es noch die Ouverküre zum Benvenuto Cellini von Berlioz und eine Symphonie in Es⸗ dur von Felix Weingartner. Bei dieſem Stück hatte ich eine Viſton: ſtatt Profeſſor Panzner ſchien mir auf einmal Leporello vor dem Orcheſter zu ſtehen und dem ſtaunenden Pulikum die muſikaliſchen Liebſchaften Weingartners aufzuzählen:„Hier fünfundzwanzig Motive von Beethoven, hier ein Dutzend Volks⸗ melodien“... und ſo weiter. Welch ein Gedächtniskünſtler iſt doch dieſer fleißige Komponiſt!“ v⸗** VI. Muſikaliſche Akademie. Im geſtrigen ſechſten Akademiekonzerte ſollten wir endlich eine wertvolle Novität, Noven's Vaxiationswerk„Kalei⸗ doskop“ hören, das auf der Dresdener Tonkünſtlerverſamm⸗ lung mit ſtarkem Erfolge auf der Taufe gehoben wurde. Leider wurde unſere Freude, wie ſo oft, wenn Novitäten das Pro⸗ gramm zieren, zu Waſſer. Bekanntlich bearbeitet der Kom⸗ poniſt in der letzten dieſer Variationen, die den Titel„An einen berühmten Zeitgenoſſen“ trägt, zwei Original⸗Themen aus Rich. Straußens„Heldenleben“. In dieſer Zitierung er⸗ blickt der Verleger des„Heldenleben“ einen Verſtoß gegen das Urhebergeſetz. Das Notenmaterial des Norensſchen Werkes muß deshalb bis zur Entſcheidung dieſes Prozeſſes zurück⸗ gehalten werden. Die Leitung unſerer Akademiekonzerte, welcher alſo an dem Ausſall dieſer Novität nicht die geringſte Schuld zugemeſſen werden kann, ertzänzte das vorgeſehene Programm, welches die Namen Schubert, Mozart und K. Stamnitz trug, durch Beethovens„Achte Symphonie“. Somit trug dasſelbe die Signatur des Klaſſiſchen, und der Erfolg bewies, daß man ſowohl mit dem Programm, als deſſen künſt⸗ leriſcher Durchführung alle Urſache hatte, zufrieden zu ſein. Mit Schuberts h⸗moll⸗Symphonie wurde der Abend eröffnet. Das Werk ſtammt aus dem Jahre 1882 und wurde bekannklich als Bahn der Abenteuer zu folgen, auf die Delcaſſs es hinzudrängen ſuche, und es wurde das mit einer Deutlichkeit ausgeſprochen, die wahl auch dazu beigetragen haben wird, einer kühleren Auffaſſung der Lage zum Siege zu verhelfen. Wir glauben auch nicht, daß die Delcaſſéſche Politik im Sinne der Führung eines Schlages der Koalition gegen Deutſchland ſo bald wieder auflebt und daß ſeine Stunde wieder gekommen. Doch ſeien wir anderfeits nicht zu ver⸗ trauensſelig und ſorglos. Delcaſſes Werk, beſteht doch noch weiter, wenn die Schlinge auch im Augenblick nicht mehr ſo feſ geſchnürt erſcheint durch die freundlichere Geſtaltung der Be⸗ ziehungen zwiſchen Deutſchland und England, die ein kom⸗ petenter Beurteiler, der Dreibundminiſter Aehrenthal vor⸗ geſtern wieder beſtätigte. Als die Politik der Einkreiſung den Himmel allzuſehr verdüſterte, ſchlug man eine Politik der An⸗ näherung ein. Die Lage iſt alſo freundlicher, aber befreit uns nicht von der Verpflichtung, die Politik der Entente im Auge zu behalten und ihre möglichen Ziele zu durchkreuzen. In der„Südd. Reichskorreſp.“ wird ſehr richtig als ein Ziel der Deleaſſeſchen Politik bezeichnet, Marokko ſo oder ſo fran⸗ zöſiſch zu machen. Ja, können wir denn ſagen, daß dieſe Poli⸗ tik aufgegeben worden ſei, trotz der ſchönen Verſicherungen der franzöſiſchen Regierung? Gegenüber dem Vordringen der franzöſiſchen Generale ini Marokko erſcheint unſere Diplo⸗ matie merkwürdig paſſiv. Aber iſt dieſe Paſſivität nicht wieder eine notwendige Folge der noch fortwirkenden Deleaſſsſchen Einkreiſungspolitik? Alſo, mag Deleaſſes Wiederauftreten auch keine politiſche Bodentung haben, um unſere Poſition in Marokko ſteht es nicht gut und auch unſere internationale Stellung iſt noch keineswegs wieder ſo, daß wir die Dinge gehen laſſen könnten, wie's Gott gefällt! *** Fortſeßung der Maroklodebatte. *Paris, 28. Jan.(Kammer.) In der fortgeſetzten Ver⸗ handlung über die Interpellation wegen Marokko führt Lucien Hubert namens der radikalen Linken aus, die Diplomaten müßten bedenken, daß es ſich darum handelt, die Reformen nicht in einem ruhigen, ſondern in einem in völliger Anarchie befindlichen Lande einzuführen. Welches auch die Mängel der Akte von Alge⸗ eiras ſeien, ſie müſſe ehrlich ausgeführt werden. Wir nehmen Kenntnis von der Erklärung der Regierung, die Truppen gllmählich zurückzuziehen. Die Erklärung des heiligen Krieges durch Mulah Hafid iſt nur, was wir hier ein Regierungs⸗Programm nennen. Die deutſche Regierung hat auch ihre Agenten angepieſen, die beiden Sultane unterſchiedslos zu behandeln. Setzen wir nicht unſerr Einfluß aufs Spiel durch die einſeitige Begünſtigung Abdul Aſis'. Unſere Politik muß ſein: Unbedingtes Einvdernehmen in Euxopa, unbedingte Neutralität in Marokko. Boni de Caſtellane führt aus, daß durch die Verquickung der marokkaniſchen mit der europäiſchen Politik Frankreichs die gange marokkaniſche Frage für Frankreich verfahren ſei. Denyhs Cochin(Rechte) beleuchtet die dank dem klaren Blick eines Miniſters geſvonnene internationale Stellung Frank⸗ reichs. Dieſe berechtige es, feſt aufzutreten. Der Redner hat aber die Regierung im Verdacht, daß ſie ſich zögernd verhalte. Sie müſſe erklären, daß die Akte von Algeciras in dieſem Augenblick ſich nicht wörtli sführen läßt und Fraukreich Ellbogenfreiheit nötig habe. Innere ſei unter Umſtänden weniger koſt⸗ Is die Bewachung den Häfen. Die Kammer rung für eine klar umſchriebene Polilik die igern. Die Kammer ſchlioßt die nahme einer bon der Regierung gebilligten Tägesdrdſtung mit 486 gegen 51 Stimmen. Akte von Algeciras anzuwenden und die Verteidigung der Rechte und Intereſſen Frankreichs in Marolko ohne Eingreifen in die innere Politik der ſchsrifiſchen Regierung zu ſichern. Sie billigt die Erklärungen der Rogierung und drückt ihr ihr Vertrauen 2„ aus. Je 1165 Politische Uebersicht. * Manuheim, 29. Januar 1908. Aus der deutſchen Handlungsgehilfenbewegung. In Berlig hatten am Sonntoag die Mitglieder der leitenden Körperſchaften des Verbandes deutſcher Handlungs⸗ gehilfen(Sitz Leipzig) und des Deutſchnationalen Handlungsgehilfenverbandes([Sitz Hamburg)] eine zwangloſe Beſprechung, in der die Grundlagen für eine Ver⸗ ſchmelzung beider Berbände erörtert wurden. Das Ergebnis der Beſprechung war der Erlaß eines Aufrufs, der von 85 Mitgliedern der leitenden Körperſchaften, darunter von den beiderſeitigen Verbandsvorſitzenden Hiller⸗Leipzig und Schack⸗ Hamburg unterzeichnet wurde. Der Aufruf hat folgenden Wortlaut: In der klaren Erkenntnis, daß die wirtſchaftliche Lage der deutſchen Handlungsgehilſen und die ihrem Stande drohenden Fragment hinterlaſſen. — denn es verrät in allen ſeinen Teilen die Genialität ſeines Schöpfers. S göttlicher „Wahrlich, in Schubert wohnt ein Funke!“ möchte man mit Beethoven ausrufen. Die H⸗moll⸗ Symphonie entrollt uns in kurzen und eegreifenden Zügen das Bild einer leidenden Seele. EinigeStellen des erſten Satzes weiſen auf„Gretchen am Spinnrade“ hin; gleich das erſte von Obde und Klarinette uniſono angeſtimmte Thema. Als zweites Thema bringen die Celli eine ſehr hübſche, natür⸗ lich empfundene ländlerartige Weiſe in D⸗dur. Innigkeit des Empfindens, melodiſcher Wohlklang bei ſchlichter Form ſind auch die Vorzüge des Andante eon moto, welches ſo recht aus dem Herzen geſchrieben, unmittelbar auf Herzen wirkt. Das Hoftheaterorcheſter brachte das herrliche Werk in ſchönſter Tongebung und edler Abgeklärtheit zum Vortrag. Die Kan⸗ tilene der Cellis und der übrigen Streicher kamen äußerſt tonſchön zu Gehör und die Holzbläſer wetteiferten mit ihnen erfolgreich. Ganz vortrefflich wurde insbeſonder der zweite Satz geſpielt, deſſen ſchlichtes Einleitungsthema in feinſter Dezenz geboten wurde. Herr Hofkapellmeiſter Kutz ch bach leitete dieſe wie auch die Berthovenſche Symphonie mit auf⸗ ichließendem Perſtändnis, dazu völlig frei aus dem Gedächt⸗ niſſe. Als Soliſtin halte man die Soprsniſtin Tilly Cahn⸗ bley⸗Hin ken aus Dortnund gessznen, welche von ihrem Auf⸗ treten in Chorkenzert des Jubilaumsmufikfeſtes, in den ſie er⸗ folgreich für Frau Nosrebier⸗Kebdingiug eirſareng, urch in beſtem Andenken ſtand. Die übereus ſempathiſche Künſtlerin wurde wie damals, ſe auch geſtern ihrer Aufgabe in beſter Weiſe gerecht. Ihre an ſich nicht große, aber vorzüglich gebildete Stimme und der ſchlichte, aber warmtimbrierte Vortrag kam zunächſt in der Arie„Et incarnatus eſt“ aus der C⸗moll Meſſe von Mozart aufs vorteilhafteſte zur Geltung. Die Koloraturen Verhandkunſg durch Au⸗ Sie lautet:„Die Hammer iſt entſchloſſen, die Leider, 2—— Gefahren ein einheitliches Zuſemmenfaſſen der in der Han lungsgehilfenbewegung vorhandenen Kräfte gebieteriſch verlan gen, haben ſich die unterzeichneten Mitglieder des Verbandes deutſcher Handlungsgehilfen(Sitz Leipzig) und des Deutſeh nationalen Handlungsgehilfenverbandes(Sitz Hamburg) ein⸗ mütiz entſchloſſen, als Ergebnis einer von beiden Seiten zwanglos eingeleiteten und am 26. Januar 1908 in Berlin gehaltenen Beſprechung die leitenden Körperſchaften ihrer Ber bände aufenfordern, ohne Ver die erforderlichen Schritt zur Erörterung einer Intereſſ ieinſchaft mit dem ſo bald wie möglich zu erſtrebenden E leines vßlligen Zuſam menſch beider Verbände vorzunehmen. Wir ſind übe ſeitigung der dieſem Ziele en zeugt, d genſtehenden Schwie ngen wird, wenn die leitenden Körperſchaf 1 ten und die Mitglieder beider Verbände überall das gleiche Maß von Verantwortlichkeitsgefühl für die Intereſſen des ganzen Standes an den Tag legen werden, das uns bei der Abfaſſung und Unterzeichnung dieſes Aufrufs geleitet hat. Die beiden Verbände gehören zu den größten deutſchen Han lungsgehilfenorganiſationen; der Verband deutſcher Handlungs⸗ gehilfen zählt 85 000, der Deutſchnationale Handlungsgehilfen⸗ verband 110 000 Mitglieder. Die Vereinigungsverbandlungen können als ein bedeutſames Ereignis betrachtet werden, das auch eines parteipolitiſchen Beiklangs nicht enkbehren wird. Der Fall Ehrhard. Die„Corriſpondenza Romana“ ſagt, daß die vom Pr ſeſſor an der Univerſität Straßburg, päpſtlichem Hausprala! Monfignore Ehrhard in der„Internationglen Woch ſchrift“ veröffentlichte Kritik der Enzyklika„Pa condi“ Anſtoß errege. Profeſſor Ehrhard ſei intelligent, be⸗ redſam und habe ausgedehnte hiſtoriſche Kenntniſſe, er aber durchaus unzuſtändig in Fragen der Philoſophie der Theologie. Seine Sprache gegenüber dem Papſte ſei Form und Inhalt inkorrekt. Hinſichtlich der orthodoxen Fun⸗ damental⸗Argumente verdiene er, daß jeder wahreͤatholik ihn öffentlich tadle. Die„Corriſpondenza“ bedauert weiter, daß die„Germania“, indem ſie ſich ihrer rühmlichen Traditton⸗ unwürdig zeige, mit ſchmeichelhaften Worten für den Verfa den am meiſten zu verurteilenden Teil des Ehrhardſch Artikels abdrucke. Die„Corriſpondenza“ weiſt ſchließlich a den Artikel des Pfarrers Würzberger von Kleukheim in dei Münchener„Allgemeinen Zeitung“ hin, der Ehrhard lobt un den Patikan ſowie das katholiſche Zentrum angreift. D „Corriſpondenza“ billigt den Freimut Würzbergers, erklä aher, die elementarſte Ehrlichkeit verlange, daß dieſe ſogeng ten Katholiken ſich außerhalb der Kirche ſtellen. ——————— Vadiſche Politik. Baden und die Reichsfinanzen, Die„Südd. Reichskorreſp.“ ſchreibt: Die Großh. b. Regierung ſieht in dem Branntwein kein unentbehrlich Lebensmittel und ſie häl Gründen für ein durchau für die ſchon f deſſen Ver uch auch aus volkshhgien geeignetes Steuerobjekt. Der 40 eityu enh gte Voxlage iſt auch inſofern riehtig gewählt, it Jahren die Erzeugung und die Reinigung des Branz 01 im großen Umfang in eine zt fin, die ſogenannte Spiri⸗ Beſteuerußg des Ztwiſchenhandels an. Es ſoll eine Reichsſte Reichsvebtriebsamt, von den Brennern den Bränntwein er im weſentlichen gegen Erflattung der Herſtellungskaſten, ſo da Schlempe den Brennern koſtenlos bleibt. Das Reich ſoll dal Reinigung des Branntweins koſtenlos bewirken und den Bra wein an den Händlev berkaufen, der Gewinn davon in die Ret kaſſe flie An Stelle des ſeikherigen Kontingents kritt Bren t, das die beſtehenden Brennereien erhalten ſollen haudelt ſich alſo nicht um ein Produktionsmonopol, fondern es nur der Zwiſchenhandel von dieſem Reichsbertrieb ergriſſen werden. Hiergegen hat die Großh. babiſche Regierung keine ßedenten 0 ſtaltung des Geſetzes. Es war aber i Sorge, die Intereſſen der badiſchen Brennerelen in dieſem Heſe gebungswerk zu wahren, und im Verein mit den Regieru der beiden anderen Reſer Württemberg und Bayer dieſem Sinne Anträge b geſtellt. Mit dem dex Verbrauchsabgabe be Kontingent, das Reſervatrecht dieſer Staaten b Bedeutung, Es muß in einer anderen Form für die Wiederherſtellung der Borgugsr die im Jahre 1887 den füddeutſchen Staaten zugeſtanden worde ſind, geſargt werden. Und dahin iſt das Bemühen der Großh. Reg rung gerichtet. Die Regi wird, wenn das Geſetz vom Re tag gugenommen iſt, die Zuſtimmung dazu zum Gegenſtand Vorlage an die Landſtände machen. Was nun die beabſichtigte Tabalſteuer anulangt, 7 en ſaube i miſchen Nugncen aufßs feinſinnigſte reben und einen gediegenen Kun geſchmack bepies ſchon die Wahl der Brahmsſchen Lieder i ngserſchöpfender We und feinſtens ſtiliſiert interpretiert wurden. Derr K u bach erwies ſich auch geſtern als ſeinſinniger Begleiter, Nachklong an das Muſilfeſt bedeutete die Wahl deß B kynzertes in B⸗dur von K. Stamih, des Sohneg jenes berühmten Mannheimer Komponiſten. fällig anmutige Werk iſt zwar ohne beſondere Tieſe und ginafität, zeigt aber, abgeſehen von ſeinem mufikhiſtoxiſche, in ſeinem natürlichen Gedankenfluß, ſeiner Geſchmeidigkel Leichtbeweglichken der Formen Eigenſchaften, die es wohl w erſcheinen laſſen, daß man es der Verſtaubung in der Dresdner Biblisthek und damit der Vergeſſenheit enlriß, H Hofkapellmeiſter Kußſchöach gebührt das Verdienſt, di handenen Stimmen in Partiiur zuſammengeſtellt, Herrn g zerkmeiſtier Schuſter daß Werk zum Konzertvortrag bearbeit⸗ mit Kadenzen berſehen und erſtmals hier zum Vorirag geir⸗ zu haben. Die Wiedergabe war eine ſehr auerkenneuswerte ehrte den Arrangeur und Interpreten in gleicher Weiſe, Beethöpens Eedur Symyhonie, die ein her Getamtbild des echten und reinen Humors darſtellt, deſſe Menich auf Erden bedarf, bildete den wohlgelungenen Schluß in allen Tellen würdig verlauſenen Abends. cb —— Buntes Feuilleton. — Blumenſchmuf ir Amtzräusen. Wie die„Reſen⸗ Zein milteilt, verbrauchen die Burcaus der Nariſer ſtädtiſchen Behörde zur Dekoratisn jäßrlich für 50 600 Franes Roſen. Wie wenit in den Haupiſtädten Deutſchlands dagegen für die Blumen in öffentlichen und ſtädtiſchen Geſcheiftsräumen ausgegeben! — Im Leude der Wohlzerüche, Am Südabhange de —3 Rorgvignon, zwei Wegſtunden von den Geſtaden des N 4. De ſte. ——— General⸗Anzeiger.(Pättagblatt.) Aigen Staffelung nach oben, alſo einer Progreſſton der Stener für den feineren Zigarrengenuß, hält die Regierung füs durchaus an⸗ gebracht, namenklich auch im Hinblick auf die guten Erfahrungen, die man mit der gleichen Steuerreform bei der Zigarette gemacht Hat. Die Progreſſion der Steuer nach dem Wert des Fabrikats iſt eine RNaßregel, die geeignet iſt, den Wert des inlͤndiſchen Tabaks zu heben und damit alſo den Tabalbau zu begünſtigen. Die Großh. AKegierung war auch hier bedacht, tunlichft den Intereſſen Badens ückſicht zu verſchaffen, namentlich auch in der Richtung wach einer Schonung des Reuchtabaks bei den geringeren Sorten. Selbſt wenn dieſe Vorlagen durchgehen, hat Baden immer noch für das Jahr 1908 erhebliche Mehrbelaſtung durch Matrikularbeiträge zu er⸗ warten, weil die Wirkung beider Geſetze weſentlich erſt im zweiten Herbfahre 19os eintreten kann. Aus Stadt und Land. Mansheim, 29. Jannar 1888. Sitzung des Bürgerausſchuſſes vom Dienstag, 28. Januar. (Schluß). Beiträge zu den aſten der zweilen Neckarbrücke, Oberbürgermeiſter Dr. Beck konſtatiert mit Bezug auf die Ausfüßrungen des Vprredneres, daß nach einer Berechnung des Stetiſtiſchen Amts die Wertzuwachsſtener 4 Pfg. pro 100 Mark Steuerkaßsital mehr gebracht hätte, wenn das Geſetz im Jahre 1805 in Kraft getreten wäre. Was die Behauptung des Vor⸗ rebners anbelange daß Stadtrat und Amtmann Schäfer die 19. Querſtraße geſcheffen häften, ſo habe er ſeſtzuſtellen, daß der Stadtrat ſ. Z. weder wegen der Aufhebung des Dirnencuartiers in der Stadt, noch über die Eröffnung des neuen Dirknenguar⸗ liers in der Gutemsunſtraße gefvagt worden ſei. Stv. Seiler hat gegen die Vorlage verſchiedene Bedenken, die aber in zer Hauptſache durch die Antröge des Stadtperord⸗ Aetenverſtandes beſeitigt worden ſeien. Im Speziellen möchte er bemerken, daß nachdem man ſich unter Zugrundelegung des 8 69 der Städtenrdnung auf verſchiedene Beſtimmungen des Orts⸗ ſtreßengeſezes bezogen hat, doch eigentlich angenommen werden ſekte, daß die Behandlung der einzelnen Fälle genau ſo gehand⸗ Fabt werde, wie bei ber Feftftellung der Straßenkpſten, daß die Koſtenanſchläge vem Baubeginn bezw. von der Genehmigung des Baues an gelten. Darüber ſei kein Zweifel, daß das angrenzende Gelände einen Wertzuwachs erſahren habe, ſsdaß es das ge⸗ kechteſte Verfahren ſei, wenn der Grundſtückseigentüwer an den Brückenkoſten partizipiere. Aber die Erhebung der Koſten in der Vorgeſchlagenen Weiſe halte er nicht für gerecht. Man könne doch demjenigen Grundſtückseigentümer, deſſen unbebaute Grundſtücke ſe ſtark mit Hypotheken belaſtet ſeien, daß ſie infolge der Ver⸗ mögensfteuer mehr Steuern koſteten, als ſie einbrächten, nicht zumuten, daß er die Brückenkoſten in der borgeſchlagenen Weiſe bezahle. Im übrigen könne er ſich den Abänderungsanträgen des Stedtverordnetenvorſtandes gſiſchließen. Stio Geck erklärt, daß ſeine Fraktion auch für die ſtadk⸗ Lätliche Vorlage geweſen wäre, ſoweit ſie den Beizug zu den Keſten der Brücke betrifft. Seine Fraktien bade ſich auf den Staubpunkt geſtellt, daß in der Vorlage eine beſendere Form der Wertzuwachsſteuer vorliege, die in jeder Hinſicht gerechtfertigt rſcheine. Auch als korrekt anerkannf. in Gebiet der neuen Brücke die Mieten euch dann ſteigen wür⸗ den, wenn die Belaſſung durch die Vorlage nicht ſtattfinden ürde. Seine Fraktion ſei im Prinzip mit der ſtabträtlichen Borlage einverſwuden geweſen, ſie ſei aber auch ſehr gern bereit, ſich zurliezuziehen auf die Borſchläge des Stadtvervrdnetenvor⸗ klandes, weil ſie den Stendpunkt einnehme, daß bei dem erſt⸗ wsligen Verſuch alle größeren Härten vermieden wwerden ſollten. 8 Sty. Anſelm bleibt dabei, duß bei dem Prozeß der Ebang. Kollektur gegen die Borbellbeſiter der Gutemannſtraße Zuf ein Schreiben des Oberbürgerneifters Hingewieſen worden ſei, durch das ſeine Ausführungen über die Beteiligung der Stastverwaltung an der Schaffung der Gutemannſtraßes be⸗ ſtstigt wuden. Sw. Hoffſtätter regt die Erſtellung einer Steintreppe an der Böſchung des linksſeitigen Brückenkspfes an, damit die em Induſtriehafen kommenden Arbeiter leichter zur Brücke ge⸗ lungen können. Er glaube, es ſei dringend notwendig, daß man bald die zweite obere Neckarbrücke erſtelle, denn wenn man zu unge warte, dann ſei droben Alles bebaut und dann könne man niemend mehr zu den Kyſten beiziehen. Stv. Vögtle gibt namens der Jungbuſchbewohner die Er⸗ klärung ab, daß ſie mit der ganzen Vorlage einverſtanden ſind. Es ſei richtig, daß die Brücke dem Jungbuſchgebtet einen ganz er⸗ hbeblichen Vorieil bringe und daß es nur recht und billig ſei, wenn die Befitzer der unbebauten Grundſtücke zu den Koſten in enkſprechendem Maße beigezogen würden. Wenn es in der Vor⸗ lage heiße, daß die Brücke nicht der Initiative des Stadtrates, ſondern der Angrenzer zu verdanken ſei, ſos müſſe er dieſer Be⸗ gauptung widerſprechen. Ein greßer Teil der Maunbeimer Be⸗ Hölkerung habe die Brücke gewünſcht. Er möchte auch der Anſicht entgepentreten, daß die Brücke allein den angrenzenden Stadt⸗ teilen Nutzen bringe. Die Brücke bringe im Gegenteil der gau⸗ zen Stadt Vorteile. Er habe das Vertrauen zu dem Stadtrate, limmen zwiſchen Gärten und Oelbäumen eine Schar weißer Häuſer bden Hügel empor; ein paar altertümliche Türme, daneben ſchlank Kufragend einzelne Fabrikſchlote, die Zeugen einer neuen Zeit. Das iſt Graſſe, das blumenreiche, die Heimat det Parfüms; die Stadc, ddie von unabſehbaren Blumenfeldern umrahmt, bon den Blumen ihr Leben, ihren Wohlſtand und ihre Geſetze empfängt. Denn in der Heirtat der Wohlgerüche vegiert der„Kalender der Blumen“ ind nach ihez richtet ſich Leben und Tätigkeit. März und April ſind ſe Zeiten der Veilchen und der Jonquiklen; im Mai und im Juni gerrſchen die Roſen und die Oraugenblüten, daun kommt die Zeit es roten Tümians und des hiosmarin und im Auguſt und Sep⸗ dember blühen Jasmin, Tubaroſen, Lawendel, Pfeffermingen, und das Baſilienkraut. Im Oktober herrſcht die rote Geranie und im November ſind die Wochen der Kaſſien. Die kurzen Wintermonate er füllt die Bereitung ſeltſamer Eſſenzen und ſo gibt es keine Woche im Jahre, die ſich der Macht der Blumen entzieht. Unabſeh⸗ Hbare Menugen don Blüten ſind es, die hier im Laufe eines Jahres gebrschen und verarbeitet werden, und ein großer Teil von ihnen 601 forgfältig verpackt nich dem unwirtlichen Norden, um hier in zen Tagzen des Scheees die Blumenläden mit koſtbaren Schetzen zu ſchmätken. Die Blumen, die zu Eſſengen und Oelen derwendet wer⸗ Den, werden pfundweiſe gekauft und für ein Pfueh Roſen ſind 25 Pfeunige, ſüe ein Pfund Orangeblüten 40—50 Pfennige der ge⸗ ihnliche Preis. Nicht tveniger als 3 600 000 Pfund von Ocanigerd⸗ Uliiten, 4800 000 Pfund Roferblüten und 280 000 Pfiund Veilchen werden in Graſſe verarbeitet und dazu kommen noch wieſige Maſſen von Jasmin und Tubaroſen, von Kafſten und enderen Elmtten, die in den Parfumdeſtillerſen ißr Ende finden. luzurös gebaut werden ſollen. Die Art und Weiſe des Beizugs habe ſeine Fraktion Er ſei der feſten Ueberzeugung, daß Mannhem, 29. Fannar. daß er, wenn ſich bei dem Beizug der Grundſtücksbeſitzer zu den Brückenoſten Härten ergeben ſollten, dieſe durch entſprechende Maßnahmen mildere. Den Abänderungsanträgen des Stadt⸗ derordnetenvorſtandes ſtimme er zu. In ber daraufſolgenden Abſtimmung wird der ſtadträtliche Antrag mit den Abänderungen des Stadtverordnetenvorſtandes mit allen gegen die Stimme des Sto. Anſelm angenommen. Erbauung eines weiteren Schulhauſes im Stadtteil Neckaran. Angefordert werden 540 000 M. Stv.⸗V. Magenan weiſt auf die Nofkwendigkeit des Baues hin. Wer die neuen Schulhausbauten beſichtige, werde über die innere Ausſtattung erſtaunt ſein. Bei aller Anerken⸗ Rung der techniſchen Ausführung unſerer Schulhausbauten müſſe man doch auch an bie große Belaſtung denken. Das Anwachſen der Schulden mahne zur Vorſicht. Nach der Anſicht des Redners lönnte man z. B. das Kou⸗ ferenzzimmer ſparen. Der Stadtperordnetenvorſtand glaubt troz der Einwände mit Rückſicht auf einen geordneken Schul⸗ betrieb die Annahme der Vorlage befürworten zu ſollen, bittet aber zu erwägen, ob die künftigen Schulhausbauten weniger koſt⸗ ſpielig erſtellt werden können. Stadtbaurat Perrey trit der Auſchauung entgegen, daß die heutigen Schulhänſer zu gpulent ſeien. Die Schulbauten ſtell⸗ ten ſich im Gegenteil billiger wie früher. Nach den Preisſteigerungen müßten unſere Schulhäuſer um mehr denn 11 Prozent teurer ſein. Dies ſei jedoch nicht der Fall. Früher hötte die Klaſſeneinheit 13000 M. gekoſtet. Die Koſten der Klaſſeneinheit hätten betragen bei der Friedrichs⸗ ſchule 14098, bei der Mollſchule 12600, bei der Humboldtſchule 12 300, Schillerſchule 10 500 und jetzt bei der Neckarauerſchitle 11700 M. Hiernach werden mit kleinen Abweichungen die Zahlen geringer. Er werde ſich bemühen, an dieſem Projekt Erſpar⸗ niſſe zn machen: der Koſtenvoranſchlag ſei aber ſchon ſo durch⸗ gefeilt, daß wohl kaum Erſparniſſe gemacht werden könnten. Stb. Bensheimer empfiehlt möglichſte Sparſamkeit; insbeſondere könne auch an den Faſſaden und Nebenräumen ge⸗ ſpart werden. Str. Köchler führt aus: Wenn er den Plan etwas genauer anſehe, ſo finde er, daß das ganze Gebände vom Keller bis zum Speicher reſp. bis zur Unterdachung ausgebaut iſt. Das ganze Gebäude erſcheine als ein völlig ausgebauter, vierſtöckiger Bau und deshalb dürfe man die Koſten nicht als zu hoch enſehen. Er wiſſe hier nirgends gu ſparen, denn es ſei ſo furchtbar ein⸗ fach gehalten, daß er ſich die Frage vorlegen müſſe, wo denn eigentlich geſpart werden ſollte. Eine Möglichkeit hiezu wäre borhanden, wenn man die Backſteinverblendung weglaſſen würde;: denn die iſt momentan etwas teuer, aber dafür halte ſie ſich auch längere Zeit. Statt deren müßte man dann einen Verputz anbringen. Dann müßte man nach einigen Jahren aber ſchon wieder zu flicken anfangen. Er bitte, das Gebäude ſo ausführen zu laſſen, wie es geplant ſei und die Mittel dazu zu genehmigen. Stv. Noll begrüßt die Vorlage und ſpricht ſeine Freude darüber aus, daß Neckarau jetzt endlich ein neues Schulhaus be⸗ komme. Daß dieſes notwendig ſei, ſei in der Vorlage eingehend begründek. Er erſuche, daß mit dem Bau auch bald begonnen werde und bittet, die Mittel zu genehmigen. Sto. Wiedemann erinnert daran, daß er bei früheren Ge⸗ legenbeiten ſchon einmal darauf hingewieſen habe, daß von ſeiten der Schule durchaus nicht verlangt werde, daß die Schulhäuſer Er gebe zu, daß an dem einen oder anderen Gebäude, was das Aeußere betrifft, etwas hätte geſpart werden können. Im Innern der Schule laſſe ſich aber nach den derzeitigen Anforderungen kaum mehr ſparen, denn man habe früher von Kochkurſen, von Räumen für den Handfertig⸗ keitsunterricht uſw. noch nichts gewußt. Er ſei der Anſicht, daß von ſeiten des Hochbauamts in einer Weiſe geſpart werde, die bom Stendpunkt der Schule aus nicht für zweckmäßig erachtet werden könne. Es heiße in der Vorlage, daß 9 Klaſſen für je 48, 8 Klaſſen für je 54 und 9 Klaſſen für je 60 Schüler er⸗ ſtellt werden ſollen. Bei Beſichtigung der Humboldtſchule habe er darauf hingewieſen, daß in dieſen Klaſſenzimmern die Bänke ſo weit vorgehen, daß kaum noch die Tafel Platz habe und daß man ſich kaum bewegen könne. Beim Religionsunterricht dürfe die Schülerzahl 65 nicht überſchritten werden. Wenn aber dieſe Zahl überſchritten werde, müſſe der Religionsunterricht in zwei Klaſſen erteilt werden. Es liege nun im Intereſſe der Stadtwerwaltung, daß die Räume ſo groß ſind, daß man auch die Zahl 65 bilden könne. Wenn aber Klaſſen geſchaffen werden für 48 und 50 Schüler, ſo ſei wohl einzuſehen, daß hieraus leicht Unzuträglichkeiten entſtehen. Ohne große Koſten ſei es durch⸗ führbar, daß die Räume arößer erſtellt würden. Er möchte bitten, daß olſo in dieſer Richtung nicht geſpart werde. Wenn ſouſt Erſparniſſe gemacht werden, würde es ihn freuen. Stb. Schuhmacher wünſcht die Exrichtung eines Bib⸗ liothekzimmers für die Schüler. Eine Poſition hierfür ſei nicht vorgeſehen. emee von Hollander bemerkt dem Vorredner, daß für die Schulbibliothek Raum vorgeſehen ſei. Die hierauf vorgenommene Abſtimmung ergab die Annahme der Vorlage. Erbannug einer Turuhalle für das alte Schulhaus in Neckaran. Zu bewilligen ſind 47600 Mark aus Anlehensmitteln mit einer Verwendungsfriſt von 10 Jahren. Stb.⸗V. Selb empfiehlt die Vorlage zur Annahme mit der Bemerkung, daß das Projekt nach den Wünſchen der Schul⸗ kommiſſion erſtellt worden fei. Stp. Noll bekundet ſein Einderſtändnis mit der Vorlage. Auch mit dem Platz ſei man einverſtanden. Er erſucht alsdann, daß der von ihm ſchon öfters erwähnte Platz vor dem Schulhofe dieſem zugewieſen werde. Die Vorlage wurde hierauf einſtimmig angenommen. Ankauf eines Gewächshenſes für die Stadtgärtnerei. Zu bewikligen ſind 40 000 Mark aus Anlehensmitteln mit einer Berwendungsfriſt von 10 Jahren. Stip.⸗V. Selb betonte in der Begründung der Vorlage, daß der Stadtveryrdnetenvorſtand ſchon das letzte Mal die Annehme der Vorlage empfahl. Der Stadtrat habe nunmehr einen Plotz für die Stadtgärtnerei gefunden. Mehlhorn übernehme die Garantie, daß das Gewächshaus ſo wie es iſt, wieder aufgebaut werde. Die Vorlage ſei ſeinerzeit zurückgeſtellt worden, weil Zweifel darüber auftauchten, ob das Gewächshaus ganz neu ſei. Die Sachverſtändigen haben die Halle in einem ausgezeichneten Zuſtande befunden. Das gab dem Stadtverordnetenvorſtand Veraulaſſung, für die Vorlage einzutreten. Die Ventilation ſei eine ausgezeichnete. Wir haben in der früheren Beratung dieſer Vorlage die Angelegenheit nicht zum Schluß bringen können, weil Bertagung beantragt wurde, da angeblich an dem Gewächs⸗ hans nicht alles neu ſei. Dieſe Vermutungen ſeien offenbar unrichtig geweſen. Es ſei dafür, wenn er ſich ſo ausdrücken dürſe, überhaupt kein Beweis angetreten worden, obwohl man für der⸗ artige Behauptungen doch einen Beweis haben ſollte. Mehlhorn beſtätigte, daß von dem ganzen Gewächshaus noch kein einziges Stück ſe einmal ſchon verwendet wurde. Man habe ſich auch an zwei andere Firmen gewandt wegen Offerten für ein Gewächs⸗ haus. Wir wiſſen aber, wenn wir des Mehlhornſche Gewächshaus kaufen, daß wir dafür 40 000 Mark bezahlen müſſen: aber nicht, was wir bezahlen müſſen, bis die beiden anderen offerierten Gewächshäufer fix und fertig daſtehen. Insbeſondere wiſſen wir auch nicht, ob ſie von derſelben Güte find, wie das Mehlhernſche Gebäude. Wir ſtellen nach wiederholter Be⸗ ratung den Antrag auf Genehmigung der Vorlage. Stv. Bensheimer ſtimmt dem Antrage zu, weil dadurch das Gewächshaus von ſeinem jetzigen Standort beſeitigt wird und dadurch die Auguſta⸗Anlage wieder frei wird. Stv. Teſcher iſt ebenfalls für die Vorlage und erſucht um eine Erklärung wegen der Straßendurchführung in die Auguſta⸗Anlbage reſp. deren völlige Wiederherſtellung. Bürgermeiſter Martin erwidert dem Vorredner, daß der Stadtrat beſchloſſen habe, die Straßen in der Auguſta⸗ Anlage durchzuführen und von dem Aus ſtellungs⸗ gelände nichts aufrecht zuerhalten. Es ſef dies ein Mehrheitsbeſchluß des Stadtrates. Die Vorlage wird einſtimmig angenommen. Sozialdemskratiſche Reſolnution betreffend Notſtandsarbeiten. Stv. Böttger verlangt nunmehr das Wort zur Be⸗ ſprechung der Reſolution, die dem Kollegium vorgelegt worden ſei. Die Reſolution hat nachſtehenden Wortlaut: „Die Entlohnung der mit ſogenannten Notſtandsarbeiten beſchäftigten Arbeiter hat nach dem jeweils beſtehenden orts⸗ üblichen Tagelohnſatze ſtattzufinden. Den im Akkordverhältnis ſtehenden Arbeitern wird der ortsübliche Tagelohn garantiert.“ Redner bemerkt dann, daß die Reſolution ſehr wohl bekaunt ei. Oberbürgermeiſter Dr. Beck bemerkt, daß, wenn die Herru Stadtverordneten eine Beſprechung der Interpellation wünſchen, er nichts dagegen habe. Stp.⸗V. Selb entgegnet(zur ſozialdemokratiſchen Fraktion gewendet]: Sie ſind alle vorbereitet. Ich nicht. Wir müſſen uns doch zunächſt orientieren inbezug auf die Tragweite der Reſolution. Oberbürgermeiſter Dr. Beck will darüber abſtimmen lafſen, ob in der Beratung der Tagesordnung weitergefahren oder die Reſolution zuerſt beſprochen werden ſolle. Str. Barber weiſt darauf hin, daß die Reſolution eine ringliche Sache ſei. Man könne die Notſtandsarbeiten nach Beendigung des Winters nicht vergeben. Wenn die Herren mit⸗ einverſtanden ſind, könne man die Reſolntion ſofort beſprechen. Der Stadtrat habe beſchloſſen, daß jeder Arbeiter.75 Mark pro Tag bekommen ſolle. Der ortsübliche Tagelohn ſei aber.10 Mark. Die Reſolution ſei ſo klar gefaßt, daß jeder für ſie ein⸗ treten könne, der ein Herz für diejenigen habe, die von morgens bis abends aus Not Steine klopfen müſſen. Oberbürgermeiſter Dr. Beck läßt nun darüber abſtimmen, 1 0 der Beratung der Tagesordnung weiter gefahren werden ſolle. Der Antrag wird mit überwiegender Maſorität angenommen. Stv. Geck wünſcht das Wort zur Geſchäftsordnung und erſucht um ſofortige Beratung der Reſolution. Man habe ein Intereſſe daran, ſie jetzt zu beſprechen, um mit gutem Gewifſen an Punkt 12 der Tagesordnung heran zu treten. Oberbürgermeiſter Dr. Beck verweiſt den Redner darauf, daß die Majorität des Stabtrats für die Weiterberatung und Erledigung der Tagesordnung ſei. Dienſtserhältniſſe der anſerhalb des Gehaltstarif ſtehenden Bes mten. Stv.⸗V. Selb tritt für die Vorlage ſie dem Kollegium zur Annahme. (Die Rede des Oberbürgermeiſters Dr. Beck folgt heute abend). 5 Die Abſtimmung über die Vorlage ergab deren Annahme⸗ Von ber ſozialdemokratiſchen Fraktion ſtimmte ein Teil da⸗ für, der andere Teil beteiligte ſich überhaupt nicht an der Ab⸗ ſtimmung. Beſprechung der ſszialdemokratiſchen Reſolution. Stv. Böttger nimmt nochmals das Wort zu dieſer Ré⸗ ſolution in Rückſicht auf die noch nicht allzuweit vorgeſchrittene Tageszeit und erſucht Herrn Oberbürgermeiſter Dr. Beck, an das Kollegium die Anfrage zu richten, ob es in die Beſprechung der Reſolution eintreten wolle. Oberbürgermeiſter Dr. Beck kam dieſer Aufforderung nach und verlas zunächſt die Reſolution. In der letzten Sitzung des Stadtrats, bemerkte der Redner weiter, wurde am Schluſſe der Sitzung der Antrag eingebracht, es möchten für die Notſtands⸗ arbeiten die Jöhne auf.10 Mark pro Tag erhöht werden. Eine andere Eingabe von den Gewerkſchaften verlangte.30 Mark. Die Mitglieder des Stadtrats einigten ſich auf.10 Mark. Im Stadtrat ſei aber von verſchiedenen Seiten darauf hingewieſer worden, daß das unmöglich bezahlt werden könne, ohne den Bütr⸗ gerausſchuß zu hören. Auch ſei der Stadtrat hierzu nicht zu⸗ ſtändig, nachdem er in einer mehrſtündigen Debatte am 3. Dezbr. 1907 den Bermittlungsvorſchlag ſchließlich angenommen habe, den Lohn für Notſtandsarbeiten auf.70 Mark feſtzulegen. Es wurde geſagt: Nachdem der Bürgerausſchuß dieſe Frage ent⸗ gültig entſchieden hat, kann der Stadtrat nur dann eine Herauf⸗ ſetzung des Lohnes vornehmen, wenn er den Bürgerausſchuß hierüber gehört hat. Stv. König betonte, daß den Stadtverordneten dieſe Re⸗ ſolution erſt geſtern zugeſtellt wurde. Wir ſind daher weder in der Lage, die Sache zu prüfen noch zu beſprechen. Er möchte den Vorſchlag machen, daß die Sitzung 10 Minnten ausgeſetzt wird, damit die Fraktionen über die Reſolution ſich beſprechen können. Dadurch möchte er vermeiden, daß in dieſer Sache eine andere Löſung gefunden, als obſolut nötig iſt. Oberbürgermeiſter Dr. Beck erklärt ſich damit einverſtanden, worauf die Sitzung um 5% Uhr 10 Minuten ausgeſetzt wird. Stv. König erklärt nach Wiederaufnahme der Sitzung: Soweit es möglich war, die Stimmung der Einzelnen kennen zu lernen, ſo kann ich ſagen, daß die große Majorität beinahe ein⸗ ſtimmig auf meiner Seite iſt gegen die heutige Verhandlung und gegen die Faſſung der Reſolution. Damit ſoll aber zu der Sache keine unfreundliche Stellung genommen, ſondern lediglich der Standpunkt feſtgehalten und betont werden, daß man ſich mit derartigen Reſolutionen nicht überraſchen laſſen will, um Be⸗ ſchlüſſe zu befaſſen, von denen man nachher ſagt: hätte ich dieſem Beſchluß nicht zugeſtimmt. Wie wir uns dazu ſtellen, können wir heute noch nicht ſagen Wir müſſen die Sache zuerſt prüfen. Wir wünſchen jedoch eine möglichſt ſchnelle Erledigung. Dies kann in 4 bis 5 Tagen der Fall ſein, wo wir zu einer kurzen, Sitzung zuſammenkommen. Gelange man zu einer Erhöhung, ſo werde See dasjenige, das mehr bewilligt würde, den Arbeitern nach⸗ ezahlt. Stp. Geck beſtreitet, daß die Herren mit der Vorlage über⸗ raſcht werden ſollten. Die Reſolntion ſei ſchon am Samstat veröffentlicht worden. Wenn ein kleiner Verſtoß hier in Frage komme, ſo könne das kein Grund ſein, die Frage auf die lange Bank zu ſchieben. Wenn ſich jeder in die Situation der Not⸗ ſtandsarbeiter verſetzen könnte, wäre vielleicht jeder gerne bazu bereit, ihnen die Wünſche zu erfüllen. In der Neckarbrückenfrage ſei auch ohne weitere Vorberatung eine weitgehende Aenderung genehmigt worden. Auch ſie ſeien dafür eingetreten, ohne weiter ein und empfiehlt wir wiſſen * Mannheim, 29. Januuar. 2 General⸗Auzeiger.(Mittacblatt) 5. Seite. ———— 5 8 5 255 zu fragen, wie ſich die Sache geſtalte. Man ſei noch nie ſo vor⸗ ſichtig geweſen wie jetzt, wo es ſich nur um ein paar Hundert Mark handelt. Dieſe ſollten doch aufgebracht werden können. Redner erſucht von einer Verſchiebung des Antrages abzuſehen und dafür zu ſorgen, daß die Fraktionen möglichſt einſtimmig dem Antrage der ſozialdemokratiſchen Fraktion zuſtimmen. Der Stadtrat könne ohne weiteres die Verantwortung übernehmen. Habe er es doch auch für andere Zwecke getan. Im vorigen Jubi⸗ läumsjahr ſeien auch Dinge gemacht worden von großer finan⸗ zieller Tragweite. Kein Menſch habe ihm, dem Stadtrat, etwas nachgetragen. Die Ablehnung oder Verſchiebung der heutigen Vorlage mache nach außen hin einen ſchlechten Eindruck. Rebner erſuchte am Schluſſe ſeiner Ausführungen um Annahme der Reſolution. Stv. Dr. Jeſelſohn führt aus, ſeine Fraktion ſtehe dem Antrag ſympathiſch gegenüber, obwohl die Mehrheit gegen die heutige Beratung ſei. Von ſeiner Seite werde der Antrag nicht verſchleppt. Die Herren hätten ihn ſelbſt verſchleppt. Der An⸗ trag hätte vor Monaten ſchon eingebracht gehört. Seiner Frak⸗ tion ſei der Antrag am Montag früh mit der Poſt zugeſtellt wor⸗ den. Vor noch nicht zu langer Zeit ſei hier einſtimmig der An⸗ trag angenommen worden, daß Reſolutionen nur zur Debatte ge⸗ langen können, wenn ſie binnen drei Tagen vor der Sitzung eingereicht werden. Er habe das Gefühl, daß es gerade iin In⸗ tereſſe der Arbeitsloſen liege, wenn vorher eine mündliche Be⸗ ratung der Fraktionen ſtattfindet. Es dreht ſich nicht um die finanzielle Seite, ſondern vielmehr darum, ob dadurch nicht ein Rückſchlag auf die geſamte Induſtrie ſtattfindet.(Zurufe bei den Sozialdemokraten. Das Material müſſe vorher geprüft werden. Er glaube, daß, wenn eine kurze Vertagung eintritt, der Antrag vielleicht Annahme findet, während er heute eine Ablehnung er⸗ ſahren könnte. Wenn eine Erhöhung eintritt, werde ſie rückver⸗ gütet. Str. Foshag iſt der Anſicht, daß von einer Ueberrumpe⸗ lung des Stadtrats nicht die Rede ſein kann, weil der Antrag nicht erſt am Samstag, ſondern ſchon 8 Tage vorher eingebracht wurde. Infolgedeſſen iſt der Antrag nicht zu kurz geſtellt worden. Oberbürgermeiſter Dr. Beck will über den Antrag ab⸗ ſtimmen laſſen, daß der Antrag der ſozialdemokratiſchen Fraktion heute nicht verhandelt wird. 8 Stv. König beantragt den Zuſatz: daß der Antrag mög⸗ lichſt bald dem Bürgerausſchuß unterbreitet wird. Stv. Dr. Jeſelſohn wünſcht, daß die nächſte Sitzung in acht Tagen ſtattfinde.(Zuruf bei den Sozialdemokraten.) Oberbürgermeiſter Dr. Beck erwidert, daß dieſer Termin u kurz ſei. Das Material müſſe zuerſt eingehend geprüft und n dem Stadtrat vorgelegt werden. Str. Barber appelliert an das Kollegium, daß es ſich doch um Notſtandsarbeiten handle. 1901 habe der ortsübliche Tage⸗ lohn 2,70 Ms. betragen. Man müſſe doch zugeben, daß ſeither die Lebensmittelpreiſe und die Wohnungen rapid geſtiegen ſeien. Unter den Leuten befinden ſich Familienväter. Die Leute ver⸗ dienten von vornherein mehr. Dem Antrag könne man zuſtim⸗ men, ohne daß man ſich etwas vergebe. Hier handle es ſich um einen Dringlichkeitsantrag. Reduer bittet um Akzeptierung des Antrags. Oberbürgermeiſter Dr. Beck glaubt, daß in zehn Tagen die Sache erledigt ſein würde. Nächſte Woche werde ſie im Stadt⸗ rat erörtert und am Samstag oder Montag darauf werde man die Vorlage dem Bürgerausſchuß unterbreiten. Str. Dr. Alt macht die ſozialdemokratiſche Fraktion darauf aufmerkſam, daß ſie mit ihrem Antrag eigentlich ſchon alles er⸗ reicht habe, was ſie erreichen könnte. Zu einem bindenden Be⸗ ſchluß komme man heute doch nicht, ſondern äußerſten Falles nur zu einer Reſolurion. Dieſe habe ſie aber bereits erreicht durch die Zuſage des Herrn Oberbürgermeiſters, daß die Sache baldigſt Heraten werde. Stv.⸗V. Selb bemerkt namens des Stadtverordneten⸗Vor⸗ ſtandes, daß ſie auf jede Friſt verzichten. Oberbürgermeiſter Dr. Beck verſichert nochmals, daß jede Minute dazu benützt würde, um die Sache zu prüfen. Stv. Geck erſucht nochmals, den Antrag doch heute zu ver⸗ abſchieden. Es ſei nur eine logiſche Konſequenz, daß man heute auch wieder den ortsüblichen Tagelohn für die Notſtandsarbeiten bezahle. Er habe von Herrn Str. Barber gehört, daß die finan⸗ zielle Tragweite des Antrages ſich nur auf ganz minimale Höhe belaufe. Es ſei unverantwortlich, ſich auf einmal auf For⸗ ndalitäten zu verſteifen, wie es Herr Dr. Alt vorgetragen habe. Die draußen arbeitslos ſind, können leider nicht warten. Er möchte nochmals die dringende Bitte an alle richten: genehmigen ſie die Reſolution. Stv.⸗V. Fulda hat nichts dagegen einzuwenden, wenn die Sache heute vehandelt wird. Es ſei aber auch nichts dagegen ein⸗ zuwenden, wenn die Angelegenheit erſt in der nächſten Woche be⸗ raten würde, denn wenn eine Erhöhung bewilligt werde, werde ſie ja rückvergütet. Kein Arbeiter verliere dann dabei einen Pfennig. Damit wird die Sitzung beendek. Schluß 894 Uhr. Die Organe der iermit nochmals auf gule(U 2) ſtatt⸗ rs bv. Hollander ſam gemacht. * Allgemeine Armenpflegerverſammlung. Armenpflege und ſonſtige Intereſſenten ſeien den heute abend 8 Uhr in der Aula der findenden Vortrag des Herrn Bürgermei über Berufsbormundſchaft“ ab Bankdirektor a. F. Carl Fuuck. Im bei 87. Lebensfahre iſt geſtern früh in Baden⸗Baden H direktor a. F. Carl Funck verſchieden. Der Verblichene gehörte über 25 Jahre der Direktion der Rheiniſchen Kreditbauk an und trat vor 10 Jahren in den Aufſichtsrat unſeres größten hieſigen „Bonkinſtituts über. Sowohl als Direktions⸗ wie Auffichtsrats⸗ mitglied hat ſich der Verſtorbene um die Rheiniſche Kreditbank große Verdienſte erworben, die ihm ein bleibe ehrendes An⸗ denken ſichern. In der Bürgerſchaft erfreute ſich der Vorſtorbene infolge ſeiner ungewöhnlichen Charaktereigenſchaften, börnehm⸗ uich aber wegen ſeines großen Wohltätigkeitsſtnnes, allgemeiner Wertſchätzung. Verſchiedenen gemeinnützigen Anſtalten und Ver⸗ einen war er jederzeit ein warmer Freund und hilfsbereiter Förderer. Als Funck aus der Direktion der Rheiniſchen Kredit⸗ bank ausſchied, ſiedelte ex nach Baden⸗Baden über, wo er auch geſtern hochbetagt ſein Leben beſchloſſen hat. denn Abgang des Neckareiſes. Unter großem Getöſe brach geſtern mittag kurz nach 3 Uhr das Eis des Neckars auf, ein Schauſpiel, das eine große Menſchenmenge angelockt hatte. Krachend türmten ſich rieſige Eisſchollen wie zum Kampfe gegen⸗ einander auf. Einzelne Schollen von 70 Jentimeter Dicke ware den weilt auf das Vorland geſchoben. Dann ging die Reiſe fried⸗ lich ſtromabwärts. Der ganze Spiegel des Neckars iſt icht mit treibendem Eis bedeckt. Der Neckar iſt bereits geſtern don 180 auf 210 Zentimeter geſtiegen. Seit geſtern abend zeigt er ein vapides Wachſen.— Aus Heidelberg meldet uns unterm geſtrigen unſer un⸗Korreſppndent: Heute mittag 742 Uhr pegann genießen. beſuch bin, auf ihn, deſſ das Neckareis zwiſchen den beiden Brücken ſich in Be⸗ der beiden Völter ſich entvickeln möge. Mik wegung zu ſeze n. Ich ſtand gerade auf der neuen Friedeſchs⸗ brücke und konnte beobachten, wie in der Eisdecke blitzſchnell Sprünge und Niſſe anſchoſſen und gleich darauf durch den Druck ſich die Schollen loslöſten und übereinanderſtoben. Das gran⸗ dioſe Schauſpiel lockte zahlloſe Schauluſtige an. Der Neckar iſt im Steigen. Der Abgang des Eiſes vollzog ſich dank der um⸗ ſichtigen Vorſichtsmaßregeln glatt. Die Maunheimer Schützenkapelle, ein aus Muſtkern der Kapelle Seczer gebildetes, nett uniformiertes Muſikkorps, kon⸗ zertiert am morgigen Donnerstag zum erſten Male im„Wilden Mann“, N 2.(Näheres ſiehe Inſerat). Grußfener. Geſtern abend kurz vor 8 Uhr brach in einem Hanfabteilſchuppen der Aktiengeſellſchaft für Seil⸗ induſtrie vorm. Ferdinand Wolff in Neckarau Feuer aus, das die Gebäulichkeit, einen Fachwerkbau, mit den Vorräten vollſtändig gerſtörke. Die Freiwillige Feuerwehr Neckarau, die im Verein mit ber Fabrikfeuerwehr der Rheiniſchen Gummi⸗ und Cekluloidfabrik den Brand mit acht Schlauchleitungen bekämpfte, zonnte ſich nur auf den Schutz der Nachbarbauten beſchränken, was den Löſchmannſchaften auch vornehmlich infolge des Umſtandes, daß ein ſtarker Südweſt die Flammen abtrieb, gelang. Um 10 lhr war der Brand auf ſeinen Herd beſchränkt. Der Gebäudeſchaden iſt nicht ſehr bedeutend, da das abgebrannte Gebäude, wie bereits bemerkt, aus Fachwerk beſtand. Die Höhe des Materialſchadens bedarf erſt der Feſtſtellung. Der Polizeibericht bringt über den Brand folgende Meldung: Geſtern abend kurz vor 8 Uhr eniſtand aus bis jetzt noch unbekannter Urſache im Lagerraum eines Fabrik⸗ antveſens in Neckarau Feuer, durch welches eine Lagerhalle ſamt darin befindlichem Material pollſtändig zerſtört wurde. Die Frei⸗ willige Feuerwehr Neckarnu konnte mit Hilfe der Fabrikfeuerwehr der Rheiniſchen Gummi⸗ und Celluloidfabrik das Feuer auf ſeinen Herd beſchränken. Der Brandſchaden iſt bedeutend. Ein furchtbares Unwetter tobte heute nacht zwiſchen 12 und 1 Uhr. Am ſtärlſten wurde es in den exponierten Häuſern am Rheinufer wargenommen. Unter unheimlichem Heulen und Pfeifen brach ganz plötzlich ein zyklonartiger Sturm los. Das, Firmament ſchien von unaufhörlich zuckenden Blitzen wie zer⸗ riſſen, die die Zimmer ſekundenlang erleuchteten. Die Anwohner des Rheintales hatten faſt alle Licht in ihren Zimmern gemacht. Nur ca. 10 Minuten hauſte das Unwetter, dann flaute der Sturm allmählich ab. Heute Vormittag wechſelten Schnee und Regen miteinander ab. Rhein und Neckar ſind in ſtarkem Steigen begriffen. Der Neckar zeigte geſtern 210 Zentimeter, heute früh 342 Zentimeter, der Rhein geſtern 178 Zentimeter, heute früh 273 Zentimeter, bei Hüningen 103 bezw. 215 Zen⸗ timeter bei weiterem ſtarken Steigen. Der Rhein iſt oberhalb des Neckars vollſtändig eisfrei. ——— Letzle Nachrichten und Telegramme. Marokko. * Paris, 29. Jan. Aus Caſablanea wird gemeldet, daß zuletzt Truppen Muley Reſchids Settat mit Artillerie beſetzt halten und neergiſch gegen die Franzooſen verteidigen wollen. General'Amade beabſichtigt in einigen Tagen von neuem gegen Settat zu marſchieren und die Poſition endgültig zu beſetzen. * *Paris, 29. Jan. Nachdem der frühere venezulaniſche Konſul in Barcelona, Cartena, die gegen General Corau er⸗ hobene Beſchuldigung der Fälſchung zurückgezogen hatte, wurde von der Staatsanwaltſchaft das Verfahren gegen Corau eingeſtellt. *Paris, 29. Jan.„Petit Pariſien“ erklärt, daß die geſtern von der Kammer angenommene Tagesordnung be⸗ deute, daß Frankreich in Marokko eine friedliche Politik ver⸗ folge, welche jedes Abentener ausſchließt und daß Frankreich ſich ſyſtematiſch vou jeder Abſicht einer Expedition fernhalte. Dieſe Tagesordnung entſpräche ſicher den Gefühlen des fran⸗ zöſiſchen Volkes und bekräftige die von der Regierung ge⸗ gebene Erklärung. * Paris, 28. Jan. Der franzöſiſche Geſchäftsträger in Ta nger telegraphiert, daß trotz der zur Erregung des Fanatismus verbreiteten falſchen Gerüchte von einer Flucht der Franzoſen aus Marakeſch die Stämme ſich nur wenig be⸗ eilen, dem Rufe Mulay Hafids zu folgen. Das Zuſammen⸗ bringen kriegstüchtiger Leute geſtaltet ſich ſchwierig. Deutſchland und England. * London, 29. Jan. Bei der Gebuztstagsfeier des deutſchen Kaiſers brachte der deutſche Botſchafter, Graf Wolf⸗Metternich einen Toaſt auf den König von England aus. Er ſagte: „Altem Herkommen gemäß gilt der erſte Toaſt dem Souverän des Landes, auf deſſen Boden wir Schutz und Gaſtfreundſchaft Er erblicke in König Eduard den nahen Ver⸗ wandien unſeres Kaiſers, der durch die herzliche, ver⸗ wanbtſchaftliche Aufnahme des Kaiſerpaares in Windſor ſeinen Volke ein Belſpiel gab von dem wahrhaft glänzenden und groß⸗ artigen Verlaufe des Beſuches, den wir vor kurzem erlebt haben. König Eduard hat vor zwei Tagen den Djahrigen Gedenktag ſeiner Angehörigkeit zur dentſchen Armee als Chef des Blücher⸗ huſarenregiments gefeiert. Erheben Sie das Glas und leeren ſie es auf das Wohl des Chefs des Blücherhuſarenregimentes. S. M. der König Eduard von Großbritannien und Irlaud lebe hoch.“* Der Botſchafter brachte ſedann den Trinkſpruch auf den Kalſer aus. Es läßt ſich nicht von jedem Jahre ſagen, daß es beſſer als ſein Vorgsager geweſen iſt. TDas vergangene Jahr aber vom deukſchengliſchen Standpunkt ans betrachtet, habe katſächlie) manches Gute zu derzeichnen gehabt. Zu dem Guten rechnen wir, twas die Völker eint und nicht ſie treunt. Fragen wir uns, welchem Umſtande es hauptſächlich zu danken iſt, daß die freundlichen Gefüßle zwiſchen un⸗ ſerer Heimat und dieſem Lande wit neu befruchtend erſchei⸗ nen, o weiſt uns die Antwort auf den fſtugſten Kaiſor⸗ en Geburtsiag wir heute feiern. Wir alle find Zeugen geweſen von dem herzlichen Enißfang, den Englands König und Volk dem deutſchen Kaiſer und ſeiner Ge⸗ mahlin dereitet haben. Dieſer Beſuch hat guke Folgen gebracht. Sie werden im Geſpräche mit engliſchen Freunden ebenſo wie ich mit den meinigen die Anſicht gewonnen haben, daß der Kaiſer⸗ deſuch einen Erfolg in den innigeren Bezieh⸗ Angen beider Länber bildet und daß es die Perſon des Kaiſers geweſen it, die die Herzen ſich gewounen hau. Es ijt wirklieh ſchade, daß Seine Mazeſtät nicht für einige Jadre ſeln perſönlicher Wolſchaftern in England ſein kann. Doch wir wollen hoffen, daß die wohltkätigen Wirkungen dieſes Kaiſesbeſuches forkdauern und daß die durch ihn gefeſtigte freundſchaftliche Stimunmg und Haltung zu einem dauernden Gemeinſchaftsgefühle Mit diefem Wunſche erhebe — ere Waſſerſtandsnachrichten im Monat Janua Pegelſtationen Dalam: 5 vom Rhein. 22. 29. 24. 28. 2 Konſtanz: 56-.61 62—2 Waldshut..45 1,40 a0 J65 Hüningen) 685 0,85 0,88 0,85 103 2,15 Abds. 6 Sͤͤ...8 1,28.32 1,9] N. 6 Uh Lauterburg 42,68 28 2,67 2,88 Abds. 6 Uh Maxan 22,74 ,73.72 2,70 2,85 3,33 Germersheim 2,7 2,25 2,22 Mannheim„77.78.76 1,74 1,78 2,/3 fv0 Mainz J0,18 0,½2 0,78 0,2⸗ 0,16 PT Bingen J0078„8„76 1 RNaub. J0,91.90 6,89 0,88 0,89 1,85 Koblenz 32 727 ,24 8 Nein.00%%82 ½7// 20 Nuhrort 30 027 0,16 öm Neckar: Mannheim 193 ,95.93.92 2,10.42 Hellbronn t5 0,½200,1605 0,62.56 ich das Glas und fordere Sie auf, mit mir einzuſtimmen in de Ruf: Se. Majeſtät der Kaiſer lebe hoch! Verliner Drahtbericht. (Vin nnierem Merliner Burau.] JBerlin, 30. Jan. Der Entwurf eines Arbe ka mmergeſetzes wird gleichzeitig mit der bevorſtehen Einbringung beim Bundesrat im„Reichsanzeiger“ veröf licht werden.— Der Staatsſekretär des Innern hat den E wurf über die Ausübung der Heilkunde durch nicht approbier⸗ Perſonen und über den Geheimmittelverkehr nur mehr den Bundesregierungen zur Aeußerung überſan Außerdem wird der Entwurf in den nächſten Tagen veröffen licht werden. J Berlin, 30. Jan. Das franzöſifſch⸗amer kaniſche Handelsabkommen iſt geſtern in Waſhing ton unterzeichnet worden. Das Abkommen tritt am 1. Febr in Kraft. Berlin, 30. Jan. Aus Warſchau wird gemel det: Auf dem Rittergut Biliend überfielen mehrere bewaff⸗ nete Räuber des Nachts den Gutsbeſitzer und deſſen Frau u raubten das Schloß aus. Die Räuber entkamen. [JBerlin, 30. Jan. Der Großherzog 9 Baden folgte geſtern mittag einer Einladung des deukſck Kaiſerpaares zur Frühftückstafel. Vormittags empfing Großherzog im königlichen Schloß den Staatsſekretär v. Be mann⸗Hollweg und nachmittags hielt er im Palais des ſchen Geſandten großen Empfang ab, zu dem gegen 100 ſonnen, hauptſächlich badiſche Landesangehörige erſchiene waren. Abends ſpeiſte der Großherzog beim Geſandten, wor er abreiſte. Berlin, 30. Jan. Aus München wird gemeld In der Nähe der Station Vilshofen in Niederbayern ſtü geſtern früh gegen 7 Uhr die über die Vils führende Eiſ bahnbrücke in dem Augenblick ein, als ein beladener Güterz ſie paſſierte. Der ganze ug viel ins Waſſe Der Lokomotivführe erlitt mehrere Brüche. Ein Brem wurde von den Fluten und Eisſchollen fortgeriſſen u ſpurlos verſchwunden. Seine Leiche konnte noch nicht geft den werden. 5 Weſliwind, Bedeckt,. 1 C. aemeereree. n Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; ſür Kunſt, Feuilleton und Vermiſchtes: Alfred Beetſch für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung. Rich. Schönfelde für Volkswirtſchaft u. den übrigen redaktionellen Teil: Ka für den Inſerotenteil und Geſchäftliches: Franz Kirchen Druck und Verlag der Dr. H. Haas ſchen Buchdruckere angetrisben zu billigsten F empfiehſt dle Samenhan Fritz Liefheld,, 8. 25 für Familiengebrauch und 8—5 Zwecke auch vorzüglieh xum Stic Martin Deeker, A 3, A, vis--vis vem Theater. Telefon 1298 Nähmaſchil f ch sceignet. Alleinverkauf be Nigene Weparaturwerkstatt. Danke von Farbe, Stark concentvirt. — Sehr ergiebig. isk heufe die beste sichther ) Schteibende , Meschine ————é— Wagokgeg. 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Auch während der letzten zehn dahre, die er dem Aufsjohtsrat angehörte, ist er der Entwickelung unseres instituts mit reger Anteilnahme gefolgt und stets bemüht gewesen, die interessen unserer Gesellschaft In treuer Freundschaft werden wir sein Andenken Mannheim, den 28. Januar 1908. Rheinische Creditbank. 77009 & Kühler L I, 3 vater, Bruder, Schwager und Onke Die öffentliche Vorleſung des Herrn Profeſſors lor. Walomon über: „Einleitung in die Geologle“ fiudet in der laufenden Woche erſt amn Samstag, 1. Februar, abends—9 Uhr, im Bürgerausſchußſaal des alten Nathauſes, F 1, ſtatt Maunnvei Die Geſchäftsführung der Handelshochſchule: Dr. fernnard Weber. Lan Bureauräume Parterre: 4 große helle Zim⸗ mer eventl. mit Keller und etwas Lagerraum nächſt dem Schloß und Bezirksamt per ſofort oder ſpäter zu ver⸗ mieten. Preis ca. 2200 Mk. Näheres durch 57127 J. Zilles Wziltee u. Hypotheken⸗ ˖ onbelshohſhultuſt. fc „28 Jauuar 1908. Tel. 876. Ve Moltkeſtr. 7. Bankdirektor a. F. im fast vollendeien 87. Lebensjahre. Heute früh verschied nach kurzem Krankenlager Herr Rentner Oarl Funckn Baden-Baden. Der Entschlafene hat seit Gründung unserer Gesellschaften dem Aufsichtsrat angehört und brachte der gedeihlichen Ent- wiekelung derselben jederzeit sein regstes Interesse entgegen. Wir verlieren in seinem Heimgange einen treuen, mit reichsten Erfahrungen ausgestatteten Freund und Berater. Clara Hunck, geb. Noflau. Lina Seulen, geb. Funck. Franz Funek, Bankdirektor. Otto Funck, Hauptmann 2. F. Gerda Funek. Louise Funek, geh. Bärenklau und 5 Enkel. Heute vormittag lo Uhr verschled sanft nach kurzem Lelden meln Innigstgellebter Mann, unser guter Vater, Schwiegervater, Gross- Herr Carl Funck Dletrauernden Hinterbltfebenen: Dr. Heinrich Senlen, Generaloberarzt à, F. Baden-Baden, Mainz, Zweibrücken, Berlin, den 28. Januar 1908. 77010 — Sein Andenken wird bei uns stets in Ehren bewahrt werden. Mannheim, den 28. Januar 1908. Perein für Feuerbeſtattung Mannheim—Ludwigshaſen. Donnerstag, den 30 Januar, abends ½9 Uhr, ſindet im oberen Saale der Zentralhalle, G 2n 16 dahier, unſere diesjährige Ordentliche Mügliederverſammlung ſlalt.— Die Tagesordnung derſelben lautet: Bericht über das Vereinsjahr 1907. 7702²¹ Der Aufsichtsrat und die Direction der Mannheimer Versicherungsgesellschaft und OontinentalenVersicherungs-Oesellschaft. 7 CLolosseum-Theater. Wlabengz, Ahra, unter Abend. Sereniſimus und Kindermanu. Neues Programm. 4147 Donnerstag, 30. Januar 1 39%/] kaun ein ſirebſ. Herr duren den Alleinvertrieb für Mannhei ahenbk l, Aberan„Wenn man im unkeln kiß.“ 5 M Luſtſpiel in 3 Akten von Malacher& Klſner. 1 2. Entlaung des Vorſtandes und des Verwaltungsrats. 8. Neuwahl von 1 Vorſands- und 8 Verwallungsratmit⸗ gliedern, ſowie 2 Rechnungsreviſoren. 4. Abänderung der 88 4 und 8 der Saßzungen. 5. Sonſtige Veteinsaugelegenbeiten. 5 0¹4 „Um zaylxeiches Erſcheinen unſerer geehrten Mitglieder wird höfl. gebeten. Maunheim, im Januar 1908. zu Umgegend mir einer hervorragenden Neuheit(p. R. G..) ae verdienen. Nur geringes Berriebskapitaf erforderlich. Crnſtliche Reflettanten erfahren Näheres in Manuhei, Hotel; Der Vorſtand. peter Troszen, nittel unl Empfehle in feinster lebendſrischer Ware Lafelhech prachtvolles weisses Fleisch Oabliau, Seelachs Flussbackfisch, Rotzungen Früne Heringe zum Backen — Tägliech frische äucherwaren u. fischmarinagen Katſerhof, Zinmer 2, Mitiwoch, den 29. u. Donnelstag, den 80. Jaunar, vorm. von 10—1 u. nachm. von—7 Uor. 17476 foſie sPlisse-Brennerei,0 7, 20 Masken⸗Koſtüme billig 650868 4 e Holl. Angelſchellßſche Bratscheilfische Holl. Cabliau Friſch gewäſſerte Stockfiſche Lebeudfriſche 4 9 Bismareckheringe Rollmöpse Sardinen F Räucheraal Sprotten 15 Bücklinge empfiehlt 7 Louis Lochert“ 1.— am Markt 9 ee., 57228 Deuss ies Union-Theaters PG, 20 ist hervorragend:! Dasselbe spricht für sich selbst! 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Jan 190g, mittags 12 Uhr, werde ich im hieſigen Börſen⸗ lokal, E 4 für Nechnung, wen es angeht, gemäß 8 378 H. G. B. öffentlich verſteigern: 100 Sack Weizeumehl 0/1 Fabrikat Plange. Die Ware lagert bei der Mann⸗ heimer Lagerhaus⸗Geſellſchaft hier und iſt bei Empfang zu be⸗ zahlen. 57207 Mannheim, 28. Jannar 1908. Marotzke, Gerichts vollzteher. Oeffentlihe Verſteigerung eh 30. Jan. 1908, nachmittags 2 2 Uhr, werde ich in Auftz zage des Konkursverwalters Herrn Rechts⸗ anwalt Dr. Hecht dahier die zur Kontrrsmaſſe der Firma Boll⸗ ſchweiler& Muller geobrigen Gegen ande in D6, 9/11, nanlich 1 Kaſſenſchrauk und ein Stehpult öffentlich meiſtbietend gegen bare Zahlung verſteigern. Mlaunheim. 28. Januar 1908. Weber, Gerichesvollzieher. Oeffentliche Vrrſteigerung. Am Donuerstag, den 30. Januar 1908, nachm. 2 Uhr und eventl. folgenden Tages, werde ich im Pf nd⸗ lokale Q 4, 5, dahier im Auf⸗ trage des Konkursverwalters Heirn Fr. Bühler, die zur Konkursmaſſe des Albert Berndhäuſel gehörigen Gegen⸗ ſtände gegen Barzahlung öffentlich verſieigern und zwar: 1 Paginiermaſchine, Meſ⸗ ſingſchriften, Oesmaſchinen, Marmorierzeug, ruckpr eſſe, Eckenrundmaſchine Klötze, Ziermaſchinen, Leimöfen, Schleifſteine, Nun— merier⸗ zaſchinen, Vergoldpreſſe, Leder, Lederpapier, Einband⸗ papier, Karoſchinmos, Kou⸗ verts, Papier, Tinten und noch verichiedenes andere. Die Vesteigereng Findet bestimmt statt. Mannheim, 25. Januar 1908. Krug, Gericht⸗vollzieher. Juld⸗Brrpachtungs⸗ Zurückuahme. Die von uns auf Freitag, den 31. Januar d.., nach⸗ niittags 5s Uhr, im Rat aus in Schwetz ngen anberaumte Jagd⸗ Verpachtung ſindei nicht natt Gr. Forſtamt Schwetzingen. 575 Jwangs⸗ Perſteigerung. Donnerstag, 30. Januar 08 nachmittags 12¼ Uhr werde ich in Waldhof an Ort und Stelle mit Zuſammen⸗ kunft am Schulbaus gegen bare Zahlung im Vollſtrckungs⸗ wege öffentlich verſteigern: Mobel verſchiedener Art Mannheim, 28. Jan. 1908. Haag, Gerichtsvollzieher. Awangs⸗Berſteigernug. Donnerstag, 30. Jan. 1908, nachmittags 2 Uhr werde ich im Pandlokal G 4, 5 hier gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich ver⸗ ſteigern: 57225 1 Schreibmaſchene, 1 Kaſſen⸗ ſchrank. 2 Klavtere, 1 Nähma⸗ ſaine, 1 Büffet ſowie Mödel verſchiedener Art u. A. m. Mannheim. 28. Jaunar 1908. Fahnert, Geri 18voll ieher. Verſteigerung. Die zum Nachlaß des + Karl Zimmermann, In⸗ haber der Firma Gebrüder Zimmermann, Brannt⸗ wein⸗Großhandlung hier gehörigen nachben. Gegenſtände verſteigere ich Freitag, 31. Januar 1903, nachmittags 2 uhr 6, 4(Hof) öffentlich gegen bar: 57217 50 Etr. Magenbitter, 50 Etr. Wachbolder, 15 Ltr. Treſter, 2Ko. Bergalnoti⸗Birnen⸗ ſſenz und ſonſtige Eſſenzen, 1 Lager⸗ fass, 450 Litr. bactend, 7 ga neue Fasser, ca. 330 „is 370 tr. haltend. ca. 30 Stück Fasser, 30—120 Ltr. haltend, ca. 100 Stück, 1 U. ½ Korbflaſchen, 1 kupf. 1 kupf. Kanne mit Skala, 1 irtſch. 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