— er, (Badiſche Volkszeitung.) durch die Boſt bez. tncl. Poſtz eufſchlag W..4 vro Quartal, Einzel⸗Nunmer 3 Pfg⸗ In ſerate: De Colonel⸗Zeile.. 28 Pfg Auswöürtige Inſerate 80„ Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung is Mannheim und Umgebungz⸗ der Stadt Mannhei Badiſche Neueſte Nachrichten Anabhängige Tageszeitung. Täglich 2 Husgaben (ausgenommen Sonntag) Eigene RNedaktionsbureaus in Berlin und Karlsruhe. (Mannheimer Volksblatt.) Talegrumm⸗Awreſſe Journal Maunheim“ Telefon⸗Nunmmerm: Direktionu. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahtev. Druckarbetten 341 Nedaktion 8⁴ Expeditton und Berlags⸗ buchhandlung.„ 8 Die Nellam eZelle 1 Mark Schluß der Jnſeraten⸗Aunahme für das Mittagsblatt Morzens 30 9 tuhr, ſüir das Abendblatt Nachmittags 8 uhr. — Die iriſche Frage. Von unſerem römiſchen Korreſpondenten.) 85 London, 5. Jebruar. „Die Oppoſttion iſt dazu da, um zu opponieren. Bisher iſt die unioniſtiſche Preſſe dieſer Pflicht getreulicher nachge⸗ kommen, als die unioniſtiſche Partei. Seit der Eröffnung des Parlaments und ſeit dem Beginn der Adreßdebatte hal die — Partei weder beſonderen Eifer noch Geſchick ge⸗ Auch die zweitägige Debatte über die Zuſtände in Irland war gerade für dieſen Gegenſtand ruhig und zahm genug. Seit undenklicher Zeit wird die iriſche Frage von Liberalen wie Konſervativen ganz vorwiegend von dem Standpunkt der taktiſchen Parteiintereſſen hehandelt— ſehr zum Schaden der Grünen Inſel ſelbſt; nirgends zeigt ſich wohl der Wechſel der Regierungsmethoden, der faſt auf jeden Regierungswechſel folgt, von einer ungünſtigeren Seite. Dieſer parteipolitiſche Geſichtspunkt macht es Liberalen wie Konſervativen nahezu unmöglich, die Dinge objektiv zu betrachten und zu behandeln. Nur eine einzige Quelle gibt es noch, die für die Beurteilung Dinge unzuverläſſiger wäre: und das ſind die Iren Die Parteitradition, die nun drei Menſchenalter vor⸗ heryſcht, verdunkelt vor allem die Tatſache, daß die iriſche Frage heute für England eine ſehr viel geringere Bedeutung hat, als zu der Zeit des erſten modernen iriſchen Agitators'Connell. Von 1841—1901 hat ſich die Bevölkerung Großbritanniens mehr als verdoppelt, die von Irland ſich durch die Auswande⸗ rung auf die Hälfte verringert; damals machte die Bevölke⸗ rung Irlands etwa 80 pCt. des Vereinigten Königsreichs aus, heute nur 10 pCt. Dazu ſteht nun allerdings in ſchroffem Gegenſatz, daß die parlamentariſche Vertretung Irlands heute ebenſoviel Abgeordnete zählt, als vor hundert Jahren; und ſeit der letzten Wahlrechtsreform von 1886 verfügt die natio⸗ naliſtiſche Partei über rund 80 Mitglieder in einem Hauſe don 670 Abgeordneten. Will man der parlamentariſchen Ver⸗ tretung das Bevölkerungsverhältnis zu Grunde legen, ſo müßte den Iren etwa 30 Sitze genommen werden. Die Bal⸗ fourſche Regierung nahm in den letzten Jahren ihres Beſtehens einen Anlauf dazu, allein ihre Kraft war damals ſchon er⸗ ſchöpft, und es blieb beim Alten. Jetzt, wo das Aufkommen der Arbeiterpartei eine neue Gefahr für das Gleichgewicht der Parteien im Parlament heraufbeſchwört, wäre eine iriſche Wahlreform von um ſo größerer Bedeutung, als ſich die Iren zuſammen mit der Arbeiterpartei leicht zu einer zweiten ſtän⸗ digen Oppoſitionspartei ausbilden könnten. Dann würde ſich! in England der Fall des auſtraliſchen Bundesparlaments wiederholen, wo es drei annähernd gleich ſtarke Parteien gibt, von denen keine die abſolute Mehrheit beſitzt. Und wie der verſtorbene Lord Salisbury einmar ſagte: England könnte pielleicht auch unter einem ſolchen Parteiſyſtem regiert werden, aber ſchwerlich das britiſche Weltreich. Ein reines Parteiſchlagwort iſt„Homerule“ geworden. Tatſache iſt, daß dieſelben Konſerva tiven, an denen die Glad⸗ Freitag, 7. Februar 1908. ſtone'ſche Homerulebill geſcheitert iſt, in Irland Reformen durchgeführt haben, die eine Etappe auf dem Wege zu Homerule bedeuten. Sie haben Irland ein Syſtem der Selbſt⸗ verwaltung gegeben, das Lord Salisbury ſelbſt noch wenige Jahre vorher als etwas viel Schlimmeres als ein iriſches Parlament bezeichnet hatte. Endlich haben die Konſervativen das Landgeſetz von 1903 durchgebracht, kraft deſſen in kurzer Zeit in einem vollen Drittel der Grünen Inſel ſämtliche Grundherrſchaften abgelöſt, und die Pächtet in Bauern zu vollen Eigentumsrechten verwandelt ſein werden. Schon vor⸗ her hatte eine neue jungiriſche Bewegung begonnen. Als mit dem politiſchen Bankerott Parnells die Einheit der nationa⸗ liſtiſchen Partei zuſammenbrach, konnte ſich das Leben der jungen Generation, von den harten politiſchen Parteifeſſeln befreit, ungehemmt entfalten. Die Bewegung begann als eine literariſche und künſtleriſche; es entſtand eine neue iriſche Lyrik, ein neues iriſches Theater; und ein Jahrzehnt ſpäter begann die iriſche Sprachenbewegung. Die iriſche Renaiſſance ging denſelben Weg wie die Renaiſſance des Tſchechentums in Böhmen. Zu Parnells Zeit, alſo vor zwanzig Jahren konnte kaum ein einziger nationaliſtiſcher Abgeordneter gaeliſch ſprechen; jetzt lebt die gaeliſche Sprache wieder auf; und ſelt⸗ ſamerweiſe wird ſie von der jetzigen engliſchen Regierung in den Elementarſchulen unterſtützt. Dann wandte ſich die Be⸗ wegung dem wirtſchaftlichen Gebiete zu. Zugleich mit der Durchführung der Ablöſung der Grundherrſchaften nach dem Geſetz von 1903 blühte überraſchend ſchnell das ländliche Ge⸗ noſſenſchaftsweſen auf, und es iſt heute der Genoſſenſchafts⸗ bewegung in England weit voraus. Eine Reihe von Induſtrie⸗ zweigen ſind ſchon von der konſervativen Balfourſchen Regie⸗ rung ins Leben gerufen oder unterſtützt worden. Irland be⸗ ginnt wirtſchaftlich zu gedeihen. Nur in den übervölkerten Gebieten des Weſtens, zumal in der Grafſchaft Roscommon iſt die Lage noch ſehr ſchlimm. Dort hat die Ablöſung der Grundherrſchaft noch nicht begonnen; die Pächter leben auf kleinen Parzellen, die ſie nicht hinreichend ernähren können, und ſie fordern die Parzellierung der großen Weidewirtſchaf⸗ ten, die ſie unter ſich verteilen wollen. Der Landhunger der kleinen Leute wird erklärlich, wenn man bedenkt, daß in ganz Irland von 1870—1906 faſt 40 pCt. des Getreidelandes in Weideland verwandelt worden iſt. In jenen Bezirken demon⸗ ſtriert die Bevölkerung durch das cattle⸗driving(Viehweg⸗ treiben), das die Grundherren und die großen Pächter ihrer Weidefarmen begreiflicher Weiſe erbittert, das ſich aber doch entfernt nicht mit den agrariſchen Verbrechen der achtziger Jahre vergleichen läßt. Daher denn die Regierung ſich ſehr nachdrücklich weigert, die alten Ausnahmegeſetze wieder anzu⸗ wenden. Vielmehr beabſichtigt ſie, die Ruhe dadurch wieder⸗ herzuſtellen, daß ſie die Ablöſung der Grundherrſchaften durch Enteignung der Grundherren, die ihr Land nicht ver⸗ kaufen wollen, beſchleunigt. Die jungiriſche Bewegung richtet ſich aber zugleich auch gegen die parlamentariſche iriſche Partei. Dieſe iſt mit den Intereſſen des Zwiſchenhändlertums in Irland eng liiert und leiſtet der Genoſſenſchaftsbewegung Widerſtand. Die Genera⸗ Schule und Unterricht. Gegen den Schulbetrieb richtet ſich ein Aufſatz von Dr. Georg Kerner im„Türmer(Herausgeber Frhr. v. Grotthuß). Darin heißt es u..: Die Geſchichten im Leſebuch beſtehen für den Schüler aus lauter einzelnen Sätzen, bei denen er aufpaſſen muß, daß er kein Wort wegläßt und daß er richtig betont. Oder er muß auf⸗ paſſen, daß er ſchnell Subjert und Prädikat findet, ſonſt kommt er einen runter oder wird Schafstopf tituliert. Da bleibt keine Zeit, über die Sache nachzudenken und ſich irgend welchen Vorſtellungen hinzugeben. Die Art, wie das Leſebuch in der Schule gebraucht wird, lenkt ſyſtematiſch von der Sache weg zu allerlei Formalien hin, und ſo iſt's überall in der Schule. Zwiſchen die Sache und uẽns drängt ſich ein Buch; und wer ſich die Sache anſehen will, dem wird zugerufen:„Paß auf und ſieh ins Buch!“ Es iſt mit der Naturkunde in der Schule nicht anders. Wenn uns da die aus⸗ geriſſenen, halbvertrockneten Pflanzen auf den Tiſch gelegt wurden und wir Staubgefäße und Blütenblätter zählen mußten, dann iſt es mir nie in den Sinn gekommen, daß dieſe Pflanzen ein Teil dieſer großen, ſchönen Natur ſeien, in der ich mich in den Ferien ein paar Wochen tummeln durfte. Ich hatte ſa nicht einmal auf bem Sande mitten in der Natur zu ihr ein Berhältnis gewinnen können, und dieſe zerrupften Pflanzen ſollten nun Liebe und Ver⸗ ſtändnis für die Natur in mit wecken? Das Land bedeutete mir etwas, weil ich es in den Ferien erlebte, alſo zu einer Zeit, wo der Schulzwang nicht auf meinem Gemüt laſtete. Es war nicht Naturgefühl, was mich aufs Land zog, ſondern der Drang nach Freiheit. Ich kämpfte den erſten Schultag immer gegen die Tränen. Dazu kam dann übrigens eine Naturbeobachtung, wern auch keine ſehr angenehme. Es roch ſo häßlich in der Schulſtube, die Luft kam mir widerlich vor. Ein paar Tage ſpäter war dann der Geruchsſinn ſo abgeſtumpft, daß mir der ſchlechte Geruch nicht mehr aufftel. Es waren andere Laſten, die mich bedrückten, und es war weniger meine Naſe als mein ganges Empfinden, das unter der Schule litt, unter der Schule, die die Liebe zur Natur in uns Erweclen ſollte, während man ſie in Wirklichkeit totſchlug. Körper und Geiſt zu beherrſchen, zu benutzen verſteht, der braucht ihm nicht erſt künſtlich Intereſſe für die Dinge beizubringen. So erzählt der Verfaſſer, wie er als Hauslehrer auf dem Lande ſeine Schüler einmal lange vergeblich ſuchte, bis er ſie in einem großen Zimmer fand, in dem die Maurer damit beſchäftigt warea, Zwiſchenwände aufzuführen. Hoch oben auf einem Gerüſt ſtanden die Jungen, hatten den Maurern die Kellen weggenommen und arbeiteten mit einem Eifer, daß es mir leid tat, ihnen die Freude ſtören zu müſſen. Das iſt ihm ein Beiſpiel für die Art, wie Kinder ſich ſelbſt in der Welt zurechtzufinden ſuchen. Nur daß es immer wieder Eltern und Lehrer gibt, die in ihrer Verblendung dieſe Ver⸗ ſuche für töricht zu halten und hindern. Statt deſſen ſollte man von den Kindern lernen; die Kinder ſelber zeigen uns den Weg, wie man ihnen zu Kenntniſſen verhelfen kann. Nicht nur Natur⸗ kunde lernt man im Freien beſſer, das wird ja ſchwerlich heute noch jemand beſtreiten, auch die Lehrer geben es zu. Sie tun äußerſt beleidigt, wenn man ſie daran erinnert und gehen trotzdem hin, um in der Schulſtube an ausgeriſſener Pflanzen und aus⸗ geſtopften Bälgen Naturſinn zu wecken. Man lernt alle Dmge nur in dem Juſammenhang, in dem ſie in der Wirklichkeit ſind, richtig kennen; und dasei hier gleich hinzugefügt: zu dem Zu⸗ ſammenhange, in dem die Dinge ſind, gehöre als wichtigſtes Glied ich ſelber mit meinen Sinnen und mit meinem Sinn. Wenn ich keinen Sinn für eine Sache habe, das Wort Sinn in ſeiner dop⸗ pelten Bedeutung genommen, ſo lerne ich ſie nicht kennen, auch wwenn ich ſie alle Tage vor Augen habe und hundert Lehrſätze dar⸗ über auswendig weiß. Man lernt ſchwimmen nur em Waſſer. Weder das Zuſehen noch weiſe Lehren, die ich vorher zu hören be⸗ komme, können mir dabei nützen. Nachher, wenn ich ſchwimmen kann, dann iſt es eine gute geiſtige Uebung, mir über die Vor⸗ gänge beim Schwimmen klar zu werden; und es iſt eine gute Sbrachübung, die Sache ſo zu ſchildern, daß nichts Weſentliches dabei weggelaſſen wird. Lernen heißt, ſich klar werden über das, was man erlebt hat. Das gilt für alles Lernen, auch fürs Lernen fremder Sprachen. Berthold Otto hat längſt gezeigt, wie man auf dieſe Weiſe ſelbſt die alten Sprachen dem Geiſtesleben des Kindes Gegenſatz zu ihren parlamentariſchen Vertretern in Weſt⸗ minſter. Außerdem macht ſich unter dieſen radikalen Stürmern und Drängern eine entſchiedene Feindſchaft gegen die katho⸗ liſche Kirche und ihre Geiſtlichkeit bemerklich. Wieviel Bedeu⸗ tung man dieſer Bewegung beizumeſſen hat, kann erſt die Zu⸗ tion der jungen Reformer⸗ ſteht daher in bitterfeindlichem Wer dieſen Trieb im Kinde, die ihn umgebende Nakur mik kunft lehren. Fauſts Verdammung. In der geſtern erſchienenen Nummer der„Freien Baye⸗ riſchen Schulzeitung“ gibt Lehrer J. Beyhl(Würzburg) eine Darſtellung des bekannten Vorfalles im Bamberger Lehrer; ſeminar und fügt dann noch einige beſonders beachtenswerte Eröffnungen über die Gepflogenheiten ultramontaner Päda⸗ gogen an. Wir teilen daraus folgendes mit: Im Bamberger Lehrerſeminar iſt es nicht nur geſtattet, ſondern es wird ſogar gewünſcht, daß die Schüler die deut⸗ ſchen Klaſſiker, namentlich Leſſing, Goethe, Schiller und andere leſen. Der Beſitz dieſer Werke war und iſt ihnen niemals ver⸗ boten. Geſtattet iſt ſolche Lektüre in den Abendſtunden von 8 bis 9 Uhr, Sonntags und Feiertags nach dem Gottesdienſte ſowie in den Freiſtunden. Der Schüler., erſt einige Wochen im Seminar, beſitzt Goethes Werke. Ausgabe des Bibliographiſchen Inſtituts, herausgegeben von Profeſſor Dr. K. Heinemann. Fauſt bildet den fünften Band, bearbeitet von Profeſſor Dr. O. Harnack. Der Schüler hat aus innerem Bedürfnis die Gewohnheit, Zitate in den Originalwerken nachzuleſen. In der Pädagogik, die Direktor Dr. Reber lehrt, iſt nun das Buch von J. Helm, Grundzüge der empiriſchen Pfychologie, eingeführt(6. Auflage, Bamberg, 1906). Am Samstag, den 44. Dezember, nachmittags ſtudierte der Schüler als Vor⸗ bereitung auf die mündliche Prüfung ſeine Pſychologie, und dabei fand er bei der Gefühlslehre Zitate aus„Fauſt“:„Mir wird von alldem ſo dumm, als ging mir ein Mühlrad im Kopfe herum“(Seite 65) und„Da ſteh ich nun, ich armer Tor.. als will mir ſchier das Herz verbrennen“(Seite 68), Am Abend war K. mit ſeinem Studium zu Ende und nahm nun den„Fauſt“ hervor, um die Zitate zu ſuchen. Er fand ſie auch. Die Sache feſſelte ihn aber ſo mächtig, daß er las und las, von vorn wieder anfing. Dann kamen Unterbrechungen, und er las dann von 8 bis 9 Uhr abends, die für Klaſſiker⸗ lektüre frei iſt. Kein Lehrer hätte das Recht gehabt, ihn zu ſtören. Aber die Schlafzeit kam, und der Schüler mußte ab⸗ brechen. Am nächſten Morgen um 7 Uhr war Arbeitsſtunde, für Klafſtkerlektüre allerdings nicht beſtimmt. Das wußte K. und er wußte auch, daß der Aufſicht führende Hilfslehrer Feldbaum die Klaſſiker wegnimmt. Darum legte er als Schild ſeine Literaturgeſchichte über Goethes Dichtung. Ein Gefüthl, mit der Lektüre ſich einer ſchweren Sünde ſchuldig zu machen, weil er einige Stunden ſpäter zur Kommunion befohlen war, hatte der argloſe junge Mann nicht. 5 Da kam das Verhängnis in der Geſtalt des Hilfs⸗ lehrers Feldbaum. Feldbaum(der den„Fauſt“ gar nicht kennt!) meldete das Geſchehnis ſofort dem geiſtlichen Präfekten Zehnder. Um 9 Uhr begann der Gottes⸗ näher bringen kann. Aber wer gibt ſich die Mühe, neue Wege zu gehen? Alſo Erkenntniſſe erwachſen nur aus Erlebniſſen; indem ich mir klar werde über das, was ich erlebt habe, und es mit andern Erlebniſſen in Zuſammenhang bringe, baue ich mir meine Welt auf und halte ſie mit meinen Begriffen zuſammen. Eine Weltanſchauung bekommt der nicht, der die beſte Zeit, ſich die Welt anzuſchauen, in der Schulſtube feſtgehalten wirb, und wenn et ſie bekommt, bekommt er ſie trotz der Schule nicht durch die Schule. Es iſt mit dem Idealismus nicht anders. Sittliche Kräfte erwirbt man nicht aus Leſebüchern, ſondern aus Kämpfen mit Gewalten, die uns niederziehen wollen. Auch hier können uns Vorſchriften und Regeln wenig nützen, die Probe davon iſt längſt gemacht. Von den Millionen Arbeitern, die von unſerm Staat wie von unſerer Kirche nichts wiſſen wollen, haben alle, alle vaterländiſcher. Ge⸗ ſchichtsunterricht gehaßt, haben alle Luthers herrlichen Katechismus nach gründlicher Erklärung rückwärts und vorwärts auswendig ge⸗ lernt. Wenn die heutige Schule behauptet, ſie ſei eine Vorbereitung fürs Leben, ſo kommt es mir vor, wie wenn man einem, der ſchwimmen lernen ſoll, erſt Jahre lang fünf Stunden täglich theo⸗ retiſchen Unterricht erteilt, ehe man ihn ins Waſſer läßt. Darunt iſt mir auch aller Streit über humaniſtiſches Gymnaſium und Real⸗ und Reformſchule ſo gleichgitltig, denn überall gibt man Worte ſtatt des Lebens, zeigt Bilder ſtatt der Wirklichkeit, Einzelheiten ſtatt Zuſammenhängo. Man reißt, was zuſammen gehört, in Fetzen auseinander und nennt das Fächer, und on dieſen Fetzen be⸗ hauptet man, man könne an ihnen das Leben kennen lernen. Man will auf dieſe Weiſe das Weſentliche beſſer zeigen und vergißt, daß das Weſentliche, das Leben, nicht mehr in dieſen Fetzen iſt, wenn man ſte auch noch ſo ſchön zurecht ſchneidet und anmalt. Die Sinne des Kindes gehen nicht darauf ein und merken darum den Sinn dahinter nicht. Das iſt nicht Dummheit des Kindes, ſondern es iſt der geſunde Slun, der ſich gegen das tote Zeug wehrt, das man ihm aufdrängen will. Es erlebt an dieſen Dingen nichts, darum will es nichts davon wiſſen. Und in dieſem Willen ſteckt ſittliche Kraft, es iſt der Wahrheitsſinn, der ſich nichts Fremdes aufdrängen laſſen will. Dieſen eigenen Willen des Kindes ſteht die Schule als Eigenwillen an und brandmarkt als Eigenſinn, was das Beſte im 2. Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannkeim, 7. Jeruar dienſt. Der Schüler wurde in die Sakriſtei gerufen, und 9 5 mert erklärte ihm der Präfekt ohne den erſchrockenen ar Menſchen weiter zu verhören, ſchroff, daß er von der Kom⸗ munionausgeſchloſſen ſei. Als die heilige Meſſe be⸗ gann, verkündete der Präfekt der Gemeinde, auf den Altarſtufen ſtehend, daß er etwas tun müſſe, was ihm noch nicht paſſiert ſei, ſolange er Geiſtlicher ſei: er müſſe einem Schüler die Teilnahme an der Kommunion direkt verweigern. Das gab ein Aufſehen! Es kommt aber noch viel ärger. Mit veranlaßt durch den Vorfall mit der Fauſt⸗Lektüre wollte der Präfekt ſeine Schüler zum Nachdenken bringen,„daß unſittliche Gedanken und Be⸗ gierden für ledige Leute auch ſchon ſchwere Sünden ſind“. Er diktierte alſo am nächſten Tag in beiden Seminarklaſſen je vier „Logiſche Folgerungen“ und ließ ſie von einem Schüler an die Tafel ſchreiben. In dem erſten Kurs, in dem der„Exkommuni⸗ zierte“ ſaß, ſchrieben der arme Goethe⸗Freund und ſeine Mit⸗ ſchüler nieder: 1. Wer vor der heiligen Kommunion unſittliche Lek⸗ türe pflegt, kommuniziert unwürdig. 2. Wer unwürdig kommuniziert, begeht einen Mor d⸗ verſuchamgöttlichen Heiland. 4. Wer dieſes tut, iſt der nicht auch eines Menſchen⸗ mordes fähig? 4. Wer ſolche Leute für das Lehramt tauglich hält, er⸗ Riedrigt den Lehrerſtand. Wir fragen vor den Augen des ganzen gebildeten Deutſch⸗ land: Was ſagt der Herr Kultusminiſter zu dieſem brutalen Mißbrauch der Lehrgewalt? Die Vertreter des PVolkes, gleichviel welcher Partei, müſſen Prokeſt ein⸗ legen in der Kammer gegen dieſe mittelalterliche Gewiſſens⸗ folterei auf einem bayeriſchen Lehrerſeminar! Das Kultus⸗ miniſterium muß hier Farbe bekennen. politzzehe Uebersſeht Maunheim, 7. Februar 1908. Aus der freiſinnigen Fraktionsgemeinſchaft. Das Schreiben an den Abg. Schrader, in dem Herr Dr. Barth ſeinen Austritt aus dem Geſchäftsführenden Ausſchuß unter dem 5. Februar motiviert, hat folgenden Wortlaut: Als wir am 13. Januar zu einer Sitzung des Geſchäftsführen⸗ den Ausſchuſſes zuſammentraten, um die Konſequenzen der Haltung unſerer Parteifreunde im preußiſchen Abgeordnetenhauſe gegenüber der Bülotpſchen Wahlrechtserklärung zu erörtern, habe ich kein Hehl daraus gemacht, daß mir eine ſcharfe, offene Kritik auch innerhalb ber eigenen Partei unerläßlich erſcheine, um ein weiteres Ab⸗ rutſchen auf der durch die konſervativ⸗liberale Paarung recht glatt gewordenen Bahn nach recht?— wenn irgend möglich— aufzu⸗ Halten. Um für eine ſolche Kritik freien Raum zu haben, erklärte ich meinen Austritt aus dem Geſchäftsführenden Ausſchuß. Nux der lebhafte Wunſch unſerer Kollegen im Geſchäftsführenden Aus⸗ ſchuß, den Schritt nicht zu tun, bevor nicht die Fraktionsgemein⸗ ſchaft des Reichstags Gelegenheit gehabt habe, erneut Stellung zu der ſogenaunten Bitlowſchen Blockpolitik zu nehmen, beſtimmte mich, bon meiner Abſicht einſtweilen zurückzutreten. Die Haltung der Fraktionsgemeinſchaft am 22. Januar im Reichstage, die es Ihnen unmöglich machte, den Beſchluß unſeres erweiterten Vorſtandes vom 19. Jamar auszuführen, und die Bemühungen eines beträchtlichen Teils dieſer Gemeinſchaft, eine freimütige Kritik an den politiſchen Handlungen der eigenen Partei einzuſchränzen, habden mich erneut zu der leberzeugung gebracht, daß es der demokratiſchen Sache, welcher zu dienen ich beſtrebt bin, förderlich iſt, wenn ich durch Ausſcheiden aus dem Geſchäftsführenden Ausſchuß jener Rückſichten enthoben bin, die ich bisher in dieſer Stellung glaubte nehmen zu ſfollen. Ich bitte, danach die Erklärung meines Austritts aus dem Geſchäftsführenden Ausſchuß nunmehr als eine definitibe anſehen zu wollen. Meine ſonſtigen Beziehungen zum Liberalen Wahlverein bleiben von dieſer Erklärung unberührt. Auch Herr v. Gerlach hat mit einer ähnlichen Begründung ſeinen Austritt angezeigt. Papa Ulrichs Autwort. In Frankfurt hat ſich bekanntlich vor kurzer Zeit der Sohn des Genoſſen Ulrich ſcharf gegen die Sozialdemokratie ausgeſprochen. Die bürgerliche Preſſe hatte die Rede wiedergegeben und dazu bemerkt:„Was wird Papa Ulrich dazu ſagen?“ Ulrich antwortet nun auf dieſe Frage in der„Mainzer Volksztg.“ wie folgt: 3„Papa Ulrich wird ſagew: Ihr Heuchler, habt ihr gang ver⸗ geſſen, welcher Terrorismus unter dem Sozialtſtengeſetz gegen mich Kinde iſt, nämlich der eigene Sinn. Die Schule arbeitet ſo ſange an dem Kinde, bis dieſer Wille unterdrückt iſt und der Schitler o weit iſt, daß er nicht mehr über die Sache nachdenkt, ſondern nur noch darüber, mit welchen Worten er antworten ſoll, damit er den Lehrer befriedigt. Das iſt kein Unterricht, ſonder.! Geiſteszwang. Jemanden unterrichten heißt nicht, ihm den eigenen Willen und die eigene Weisheit aufdrängen, ſondern ihm behutſam helfen, ſich in ſeiner eigenen Welt zurechtzufinden und in ihr immer neue Entdeckungen zu machen. Was aber weiß die heutige Schule mit der Welt des Kindes anzufangen? Körper und Seele zwängt man in eine Schablone, ſei's eine realiſtiſche, ſei's eine humaniſtiſche ader ſonſt eine Die Befreiung von dieſer Schablone iſt die Auf⸗ gabe aller Eltern, die ihre Kinder nicht verkrüppeln laſſen wollen. Buntes Feullleton. eSchwedeus ſchönſte Frauen. Eine ſchwediſche Frauenzeit⸗ ſchrift hat eine Schönheitskonkurrenz unter den Frauen Schwe⸗ dens veranſtaltet, bei der die Entſcheidung in erſter Linie in der Hand der beiden bekannten Maler Anders Zorn und Björck lag. In dieſer Konkurrenz iſt als Schwedens ſchönſte Frau ein Fräu⸗ lein Lundſtröm anerkannt worden, eine erſt ſechzehnjährige Dame, die übrigens gegenwärtig in Dresden anſäſſig iſt. Die Preis⸗ gekrönte hat blaugraue Augen, reiches aſchblondes Haar, einen ſchönen Teint und eine prächtige hohe Geſtalt. Den zweiten Preis erhielt Frau Greta Sjöberg, die den Haushalt des Dichters Werner v. Heſdenſtam leitet, den dritten ein Fräulein Guſtaffon in Sundsvall. Auch dieſe beiden Damen zeigen ausgeprägt nor⸗ diſch-⸗germaniſchen Typus. — Frauen in der Armenpflege Berlins. In der kommunalen Armenpflege Berlins ſind in 89 Bezirken mit insgeſamt 4623 Armenpflege Berlins ſind in 399 Bezirken mit insgeſam 4629 ſchäftigt, die ſich auf 24 Bezirke verteilen. Die ſoziale Kommiſſion des Vereins Frauenwohl will nun die Gemeindeverwaltungen ſowe die Frauen für eine ſolche Wirkſamkeit intereſſteren. Sie hat ſich mit allen Gemeindeverwaltungen Groß⸗Berlins in Ver⸗ bindung geſetzt und richtet jetzt auf die ihr zugegangenen Ant⸗ und dwine Familie verübt wurde— von Geſetzes wegen und unter AArdens faſt aller hürgerlichen Parteien? Habt ihr vergeſſen, daß ich ſo manchen lieben Monat aus der Familie geriſſen hinter Ge⸗ fängnismauern ſaß wegen meiner politiſchee lleberzeugung? Iſt es berwunderlich, wenn infolge der mangelnden Erziehung die Kinder Seitenſprünge machen und ein Sohn ſo ver⸗ waßhrloſt, daß er in gehäſſigſter Weiſe gegen ſeinen eigenen Vater auftritt? Denn von politi⸗ ſcher Ueberzeugung kann dei Herrn Urrich ir. keine Rede ſein, ſein Verhalten iſt von anderen Beweggründen ge tragen. Ob die Sozialdemokratie diejenigen nun auch verwahrloſt und politiſche Heuchler nennt, die ſich im Gegenſatz zu ihren auf der bürgerlichen Seite ſtehenden Vätern zum Sozialis⸗ mus bekennen? Die Arbeitskammern und die Parteien. In der klerikalen Preſſe werden mit der habituellen Nei⸗ gung zur Selbftberäucherung wieder einmal die Verdienſte des Zentrums geprieſen, das ſchon„vor mehr als dreißig Jahren die Frage der Intereſſenvertretung zur Sprache gebracht hätte“. Daß das Zentrum auf dieſem Gebies früh mancherlei Wünſche geäußert hat, ſoll nicht beſtritten werden. Aber man ſoll doch auch nicht vergeſſen, daß die Nationalliberalen ſeit langen Jahren mit auf dem Plan erſchienen ſind und daß ſie weit ins Detail gehende Vorſchläge mitbrachten, wo das Zen⸗ trum ſich mit wohlwollenden und wohltuenden Allgemein⸗ heiten begnügte. Als im Dezember 1898 die Herren Lieber und Hitze ganz allgemin die Errichtung von Arbeitskammern gefordert hatten, meldeten ſich die Nationalliberalen alſobald mit dem Zuſatzantrag: überall wo Gewerbegerichte vorhanden wären oder errichtet würden, beſondere Abteilungen für Fabrikbetriebe zu ſchaffen, die— aus Fabrikleitern und Fabrikarbeitern beſtehend— in der Abgabe von Gutachten, Formulierung von Wünſchen und Anträgen, in Arbeitsloſen⸗ unterſtützung und Jürſorge für Arbeiterwohnungen die Funk⸗ tionen lokaler Arbeitsämter übernehmen ſollten. In erſter Reihe auf dieſe nationalliberalen Anregungen ging eine Reſo⸗ lution zurück, der in März 1900 die Kommiſſion und im Januar 1901 das Plenum zuſtimmten, nachdem der national⸗ liberale Fraktionsredner mit allem Fug erklärt hatte: den Arbeitern müßte eine Gelegenheit geſchaffen werden,„ſich zu jeder Zeit auszuſprechen“. Seitdem ſind ähnliche Anträge von den Nationalliberalen immer von neuem wiederholt worden und der Abg. Baſſermann hat kaum eine Etatsrede vorübergehen laſſen, ohne die alten Forderungen abermals anzumelden. Der Kampf um das Auer⸗Denkmal. Zu einem Streit im eigenen Lager der Sozialdemokratie hat bekanntlich die Errichtung des Denkmals für den ver⸗ ſtorbenen Ignaz Auer auf dem Berliner Gemeindefriedhof ge⸗ führt. In einer Verammlung des Verbandes der Bildhauer wurden wieder heftige Angriffe gegen die Denkmals⸗Kommiſ⸗ ſion gerichtet, die bei dem Wettbewerb einſeitig eine Be⸗ werberin bevorzugt und alle künſtleriſchen Geſichtspunkte außer acht gelaſſen haben ſoll. Fachleute ſeien nicht zu Rate ge⸗ zogen worden und ſchließlich habe man die Ausführung des Denkmals ſogar nichtorganiſierten Arbeitern über⸗ tragen. Einſtimmig wurde folgende Reſolution angenommen: „Die Berliner Steinbildhauer proteſtieren gegen die ober⸗ flächliche Handhabung der Konkurrenz zum Auer⸗ Denkmal. Sie ſehen in der ganzen Art eine ungerechte Be⸗ handlung der beteiligten Bildhauer. Vor allem aber drückt die Verſammlung ihre Unzufriedenheit darüber aus, daß ein Denkmal, welches einen Arbeiterführer ehren ſoll, von einem unorganiſierten Kollegen, bei einer Firma ausgeführt wird, welche unſeren Forde⸗ rungen bis jetzt am allerwenigſten gerecht geworden iſt. Eine Verſtändigung mit unſerer Organtiſation hätte man für not⸗ wendig und ſelbſtverſtändlich halten dürfen.“ Deutsches Reſch. — Der Königsberger Kreisverein des Verbandes deutſcher Handlungsgehilfen zu Leipzig) ſprach ſich in einer großen Verſammlung gegen die Verſchmelzung oder ein Kartell mit dem deutſchnationalen Handlungsgehilfenderkand aus. Er erklärte ſich nur für eine loſe Vereinbarung unter der Vorausſetzung der Streichung des Judenparagraphen ſeitens der Deutſchnationalen und ——:- tñ———8——..... worten hin an die Mitglieder des Vereins Frauenwohl die Auf⸗ forderung, ſich als Armenpfleger in ihrem Wohnbezirk zu be⸗ tätigen. — Vym Bau des Panamakunals. Aus Waſhington wird berichtet: Die vom Bau des Panamakanals eintreffenden Berichte laſſen den fieberhaften Eifer erkennen, mit dem die Amerikaner der Vollend des Panamakauals entgegenſtreben. Nach den ſo⸗ eben beröffentlichten Zufſammenſtellungen ſind die ausgehsbenen Erdmaſſen ſelbſt im Monat Januar über den bisherigen Rekord⸗ monat, den Dezember, um 382 250 Kbm. gervachfen: nicht weniger als 2 074,325 Kbm. ſind im Januar ausgehoben worden. Die Arbeiten nehmen unter der Leitung des Oberſten Goethales und ſeines Stabes von Militäringenieuren einen raſchen Fortgang. Beiträge zur Frauenfrage. Auskunftſtelle für Frauenberufe I. 12, 18 3. Stoc. Sprechftunde: Mittwochs von 10—11. Von feenhaften Wiener Balltoiletten, welche dieſer Tage auf der von der Fürſtin Pauline Metternich in Wien veranſtalteten großen„Roſen⸗ und Sternen“, Redonte zu bewundern waren, weiß die„N. Fr. Pr.“ u. a. fol⸗ gende Einzelheiten zu berichten: Die geniale Regiſſeurin des herrlichen Ballfeſtes(Fürſtin Metternich! hatte es in ihrer letzten Komiteerede den Damen nahegelegt, man könne jede Ball⸗ toilette mit Sternen und Roſen zin einem Metternich⸗Redouten⸗ koſtüm umwandeln. Dieſe Konzeſſion wurde freudig degrüßt und im weiteſten Maße ausgenützt. Roſen und Sterne überſäten die ſchönſten Ballkleider, und die kunſtvollen Friſuren und weißen Perücken prangten im Roſen- und Sternenſchmuck. Jürſtin Metter nich ſelbſt hatte es freilich nicht verſäumt, ihre Redoutenidee in einem eigens komponierten Koſtüm zu ver⸗ körpern. Blaugrau wie ein Winterhimmel war ihre Toilette, auf der es von zahlloſen glitzernden Flittern flimmerte. Ein graublaues Netzgewebe verſchleierte das Glönzen der Pailletten einer Rebiſion ihrer Anſichten betreffs der Frauenfrage, und richtete an alle Kreisvereine das Erſuchen, ſich dieſem Proteft anzuſchließen. — Un den preußiſchen Finanzminiſter,) Freiherrn v. Rheinbaben, ſoll, wie die„Weſerztg.“ von einer dem Miniſter naheſtehenden Perſönlichkeit hört, tatſächlich von der Verwaltung der Kruppſchen Werke die Aufforde⸗ rung ergangen ſein, in die Direktion des Eſſener Unter⸗ nehmens an leitender Stelle„zu einem ihm paſſenden Ter⸗ mine“ einzutreten. Aus Stadt und Tand. Maunheim, 7. Februar 1908. „Die neue Fahne des Telegraphen⸗Bataillons Nr. 4. Die Grundfarbe iſt ſchwarze Seide. In der Mitte iſt ein fliegender Adler, der in den Klauen ein Blitzbündel hält. Die Ueberſchrift lautet: PRO GLORIAN ET PATRIA. Von Gcke zu Ecke geht ein weißes Kreuz. In eiwer Gcke iſt ein verſchlungenes W. R. Auflegen der Füße in Eiſenbahnwagen. Dem ſeinerzeit Füße mitgeteilten Vorgehen der württembergiſchen Eiſenbahnverwaltung gegen rückſichtsloſe Eiſenbahnreiſende hat ſich jetzt auch die badiſche Eiſenbahnverwaltung angeſchloſſen. Das Perſonal wurde ange⸗ wieſen, das Auflegen der Füße auf die Sitze in den Perſonen⸗ wagen in ſämtlichen Wagenklaſſen nur dann zu geſtatten, wenm eine gegen Beſchmutzung ſchützende Unterlage derwendet wird und wenn jede Beläſtigung der Mitreiſenden ausgeſchloſſen iſt. Schneebeobachtungen. Gegen Ende der verfloſſenen Woche hat es auf den Bergen etwas ergiebiger geſchneit und auch in den tieferen Lagen hat ſich eine dünne Schneedecke gebildet. Am Mor⸗ gen des 1. Februar(Samstag) ſind gemeſſen worden in Furt⸗ wangen 26, in Dürrheim 12, in Steten a. k. M. 10, in Heiligen⸗ berg 5, in Zollhaus 8, beim Feldberger⸗Hof 60, in Titiſee 32, in Bonndorf 8, in Höchenſchwand 12, in Bernau 384, in Gersbach 15, in Todtnauberg 37, in Heubronn 20, in St. Märgen 35, in Kniebis 10, in Herrenwies 18, in Kaltenbronm 15, in Strümpfelbrunn 8 und in Buchen 2 Zentimeter. Ein verdienſtvoller Offizier iſt am letzten Sonntag zu Frei⸗ Hurg zu Grabe getragen worden: Oberft a. D. Wilhelm 9. Renz. Der Verſtorbene, ein Sohn des Gendarmeriekorpe⸗ kommandanten Generalmajors v. Renz, war am 1. Juli 1850 i Karlsruhe geboren, wo er 1869 beim Feldartillerie⸗Regt. Nr. 14 auf Beförderung eintrat. Den Krieg 1870%71 machte v. Renz als Leutnant in der 4. ſchweren Batterie unter dem Hauptmann, jetzigen General der Artillerie v. Froben mit. In der Schlacht an der Liſaine wurde er ſchwer verwundet. Nach dem Kriege kam er zum Feldart.⸗Regt. Nr. 30 in Raſtatt und ſpäter in das 1. Garde⸗Feldart.⸗Regt. nach Berlin. Von 1880—81 war er Ordon⸗ nanzoffizier des Erbgroßherzgogs. In die Front zurückgetreten und zum Haupimann befördert, wechſelte v. Renz wiederholt als Batteriechef die Regimenter: zuerſt im 2. Garde⸗Feldart.⸗Regt., dann wieder im 1. Garde⸗Feldart.⸗Kegt., hierauf im 2. Weftf. Regiment Nr. 22 mit der Garniſon Minden und alsdann in 1. Badiſchen Nr. 14 in Karlsruhe. Die Maforszeit verbrachte er zunächſt von 1891—18903 im 1. Pommerſchen Feldart⸗Regt. Nr. 2 in Stettin und als Abteilungs⸗Kommandeur im Großh. Heſſ. Feld⸗ artilleris⸗Regt. Nr. 25 in Darmſtadt. Hier rückte er 1897 zunm Oberſtleutnant auf, um dann bei der Artillerievermehrung im Herbſt 1899 das neu errichtete 2. Großh. Heſſ. Regiment Nr. 61 als Kommandeur zu übernehmen. Leider war ſeine Wirkſamkeit als ſolche nur kurz. Schon im Sommer 1900 mußte er bald nach Beförderung gzum Oberſt infolge erhöhter Schmerzhaftigkeit und ſtarker Behinderung ſeines verwundeten rechten Fußes um ſeinen Abſchied nachſuchen. Soither lebte er zurückgezogen in Freiburg, mehreren Werken humauer Beſtrebungen und wichtiger Wohltätig⸗ keit gaheſtehend. Theaterſchmerzen. Auf die Beſchwerde eines C⸗Abonnenten im geſtrigen Mittagblatt können wir mitteilen, daß für Sonmtag, 16. Februgar, eine Vorſtellung im Abonnement C in Ausſicht ge⸗ nommen iſt. Am erſten Sonntage in der laufenden Spielzeit fand die Vorſtellung in D ſtatt und mit dem 16. Fehruar ſind ſeder Abteilung genau 5 Vorſtellungen an Sonntagen zugeteilt, wie aus nachſtehender Tabelle zu erfehen iſt: Borſtellungen im Abonnemenk an Sonntagen 1907/08.: . A. B. C. 1. September: 8. September; 15. September:; 6. Okober: Meifterſinger. Fidelio. Fidelio. 13. Oktober: 17. No ember: 20, Oktober: 27. Oktober: Oberon. Tannhäuſer. Meiſerſinger. Königin v. Sada⸗ 8. Dezember: 5 Dezember: 24. November: 1. Dezember: Königin v. Saba. Margarethe. Fidelio. Oberon. 22. Dezember; 3. Januar: 12. Januar: 29 Dezember: Mian n. Oihello. Lohengrin. Cavallet a ruſt. 2. Februar: 26. Januar: 9. Februar: Pagliacct. Lohengrin. Mignon. Oberon. 16. Febluar: Siegfried. —. ͤœ¹)!!— 1T——Tm—..—x— und war mit großen Sternen aus blaugrauen Pailletten geſtickt. Drei große blaugraue Sterne ſchloſſen den Ausſchutt ab und Paillettengehänge floſſen wie Kometenſtrahlen von der Taille, die griechiſche Flügelärmel hatte, nieder. Graublaue Roſen am Decol⸗ leté und in das funkelnde Diadem geflochten, repräſentierten den zweiten Punkt des Programms. Die Generaladjutantin der Fürſtin, Gräfin Myſa Wydenbruck⸗Gſterhazy, trug mit Chic eine fußfreie ſchwarze Tülltoilette, auf die der ganze Ster⸗ nenhimmel aus Silberpailletten hingezaubert war; ein reizender ſchwarzer Dreiſpitz mit einem Silberkometen bildete die Kopf⸗ bedeckung. Gräfin Elvira Wrbna, Prinzeſſin von Bayern, hatte die Märschal Nilroſe zum Symbol erwählt; eine wirkungs⸗ volle Farbenharmonie: das kürkisblaue Pannekleid mit der präch⸗ tigen Stickerei aus blauen Pailletten und Straßſteinen, das Gelb der Roſen, die, zu Kränzen gewunden, ſich über das Kleid breiteten und das matte Rot der Haare, die mit gelben Roſen geſchmückt waren. Fürſtin Eliſabeth Kinsky trug eine weiße, mit Roſen. gemolte Gazetvilette auf ſaftiggrünem Fond mit Spitzeninkru⸗ ſtationen, die den Rock ſtreiften, und einen großen Kragen, mit gemaltem Roſenrand, der mit einer Rieſenroſe abgeſchloſſen war; der Hut, in der Form ſchon Zukunftsmuſik für die Frühjahrs⸗ mode, war aus roſa und grünem Gaze mit ſehr hoher Kappe, der ſchmale, leicht aufgebogene Rand durch eine große Roſe feſt⸗ gehalten. Die ſtillen Reize der Thearoſe verkörperte Gräfin Eliſe Wilezek. Thearoſen ſchmückten den Ausſchnitt der weißen ſilbergeſtickten Libertytoilette, die eine große Gazeecharpe, die mit einzelnen Blättern der Thearoſe benäht war, verhüllte. Sehr ſchön in Idee und Ausführung war das Koſtüm„Schlingroſe“ das Gräfin Margarethe Wurmbrand⸗Schenk trug: ein grünes Tautropfentüllkleid, an deſſen Rand und Ausſchnitt ſich die Diamanttropfen zu einer Bordüre verdichteten, mit langen, bis zum Rockſaum reichenden offenen Flügelärmeln; und über das ganze Kleid rankten ſich grüne Blätterzweige mit roten Röschen, die mit Baſtfäden aufgebunden waren; der große Hut glich dem Dach einer Laube, das mit Schlingroſen bewachſen iſt und kn das vorn eine große ſilberne Spinne ihr Net geſponnen hatte. 2. 5 + unſerer aufſtrebenden Volksentwicklung und Mannheim, 7. Februar. General⸗Anzeiger.(Abendblatt). 3. Seſte⸗ *Die letzte photographiſche Aufnahme des verewigten Groß⸗ herzugs. Die Gemahlin des Königl. preußiſchen Geſandten, Frau 5. Eiſendecher, hat von Großherzog Friedrich I. am 14. Sep⸗ keuber v. Is., alſo am Tage vor deſſen ſchwerer Erkrankung, eine Photagraphiſche Aufnahme gemacht, die ein getreues Bild unſeres Anvergeßlichen Landesherrn wiedergibt. Frau v. Eiſendecher will, wie die„Dlätter des Badiſchen Frauenvreins“ melden, in dankens⸗ werter Weiſe dieſes Bild der Allgemeinheit als teure Erinnerung gugänglich machen und hat dasſelbe zum Zweck des Vertriebs zu Gunſten der Stiftung„Witwentroſt“ in Poſtkartenformat verviel⸗ fältigen laſſen. Die Karten ſollen zu 25 Pfg. das Stück abgegeben werden. Hoffentlich wird in geeigneter Weiſe bekannt gegeben werden, ob und woher die Karten in Mannheim zu beziehen ſind. Der Demokratiſche Verein nahm in ſeiner geſtern Abend iu Reſtaurant Karl Theodor“ zu Ende geführten ordentlichen Generalberſammlung u. a. zu der Frage des Abſchluſſes Dder Auguſta⸗Anlage Stellung. Nach lebhafter Dis⸗ kuſſion, in der ſich mit dem Referenten, Herrn Stadtrat Main⸗ ger ſämtliche Redner gegen einen Abſchluß ausſprachen, wurde folgende Reſolution einſtimmig angenommen:„Die heutige, Zahlreich beſuchte Mitgliederverſammlung des Demokratiſchen Vereins erklärt ſich grundſätzlich gegen jode Ueber⸗ Hrückung oder jeden ſonſtigen Abſchluß des Ein⸗ ganges zur Auguſta⸗Anlage und erwartet von den der Demokratiſchen Partei angehörigen Stadträten und Stadtver⸗ ordneten, daß ſie entſchieden gegen jedes derartige Projekt ein⸗ treten werden.“ Bund für Mutterſchutz. Der rührige junge Verein ließ am Mittwoch über einen wichtigen Programmpunkt, den Mut⸗ kerſchutz durch Mutterſchaftsverſicherung durch Fr. Henriette Fürth aus Frankfurt einen Vortrag halten. Die Vorſitzende, Frau Hagemann, eröffnete den Vortrags⸗ abend mit begrüßenden Worten. Wenn die Kulturhöhe, ſo führte die Frankfurter Referentin aus, nach der Achtung vor der Mut⸗ terſchaft, jener heiligſten Erſcheinung des menſchlichen Lebens, eingeſchätzt wird, ſo kann unſere heutige Kultur noch wenig in Ehren beſtehen. Was wollen nun die neuen Anhänger des Mut⸗ terſchutzes? In erſter Linie eine Reform der Ehe, die ſich heute oft in Jorm einer Kaufehe herabwürdigend, ja unſitt⸗ lich geſtaltet. Der Bund für Mutterſchutz hat hierbei folgend Forderungen: Der bedürftigen Mutter, auch der außerehelichen, in der Zeit der Schwangerſchaft, nach der Zeit aus der Entlaſ⸗ fung aus dem Wochenbette und während der Zeit des Stillens Unterſtützung angedeihen zu laſſen, namentlich auch bei der Säuglingspflege und ſpäteren eigenen Erziehung unehelicher Kinder. Außerdem erſtrebt der Bund eine allgemeine Mutter⸗ ſchaftsverſicherung und eine einſichtigere und rückſichtsvollere Krankenkaffenorganiſation. Eine Löſung unhaltbar und damit unſittlich gewordener Ehen, ohne erſt zwecks Scheidung künſtliche ſuriſtiſche„Verſchuldungsgründe“ ſchaffen zu müſſen, iſt unbe⸗ dingt zu fordern. Es handelt ſich ferner hier um eine unendlich wichtige Volksangelegenheit, die Lebensverhältniſſe der unehe⸗ lichen Kinder, denen der ehelichen ohne Vorurteil rechtlich und ſozial möglichſt gleichzuſtellen. Bei Schwangerſchaft müſſen die Arbeiterinnen bis zuletzt vor der Niederkunft aus zwingenden materiellen Gründen in der Fabrik tätig ſein, was häufige Fehl⸗ und Totgeburten zur Folge hat. Für alle erwerbstätigen Frauen ſollte daher eine Mutterſchutzverſicherung zur Ermöglichung einer Schonung während der ſchweren Geburtszeit eingeführt werden. Die hohe Säuglingsſterblichkeit in Deutſchland hat nicht zum wenigſten ihren Grund in der hieraus folgenden ungenügenden frühzeikige Hinderpflege, ebenſo das dauernde Hinſiechen und Die Hinwelken ſo vieler armen Mütter infolge Entkräftung. Entfernung der erwerbstätigen Mutter aus der Erwerbstätig⸗ keit bleibt ein frommer Wunſch, da 50 Progent der arbeitenden Frauen durch die harte Not zur Lohnarbeit gedrängt werden, Aber auch die Frauen der ärmeren Familien, die nicht erwerbs⸗ tätig arbeiten, können ſich im Wochenbett kaum eine Schonung gewähren, was Unterſuchungen feſtgeſtellt haben. Mutterſchutz iſt alſo aus einzelperſönlichen, raſſehygieniſchen und ſozialpolitiſchen Gründen nötig. Die Mutterſchaftsverſicherung ſoll etwa vier Wochen vor bis—8 Wochen nach der Geburt die Gewährung einer Unterſtützung in voller Höhe des Verdienſtes ſichern. Da⸗ neben müßte eine Hauspflege hilfreich eintreten. Außerdem müßte die Säuglingspflege entſprechend durch Milchküchen, Krip⸗ pen uſw. verbeſſert werden. Dann hat die pflegeriſche Tätigkeit, z. B. General⸗ und Einzelvormundſchaft, in ihre Aufgabe ein⸗ zutreten. Die Frage der Koſtendeckung hat eine Reihe untaug⸗ licher Projekte gebracht. Es fehlt uns überhaupt zunächſt eine Unterlage für den Umfang der inbetracht kommenden Perſonen und Mittel. Als ganz natürliche Löſung dieſes Problems er⸗ ſcheint eine Anlehung an die ſo ſegens⸗ und erfolgreiche Kran⸗ kenverſtcherung. Es wären aber dann weit über 200 Millionen für Mutterſchaftsverſicherung erforderlich, welche Summe dieſe Raſſe heute nicht leiſten könnte. Nach dem preußiſchen Zenſus bemeſſen iſt der zu erwartende Betrag auf 12—13 M. pro Kopf des Verſicherungspflichtigen zu veranſchlagen. Es wäre dafür außer den Arbeitnehmern auch dem Unternehmertum eine ent⸗ ſprechende Beitragsleiſtung aufzuerlegen. Für die Nichtverſicher⸗ Angspflichtigen müßte die Gemeinde im eigenſten Intereſſe einen ——.— gewähren Endlich kämen noch die Invaliditäts⸗ und Altersverſicherungsämter für Beihilſe inbetracht. Die Quellen Weltmachtſtellung ſind die Mütter. Mögen alle mit feſtem einheitlichem Willen dabei mithelfen.(Beiſall.] In der Diskuſſion lobte Herr Dr. meb. Fiſcher, der vor 14 Tagen in Heibelberg über den Bund für Mutterſchutz ſprach, die Klarheit der eben gehörten Ausführ⸗ ungen, nur zweifelt er an der Möglichkeit einer baldigen Ehe⸗ reform. Das Projekt der Rednerin wie das des Profeſſors Majets iſt leider viel zu teuer. Bei der Beſprechung der Petition des Bundes für Mutterſchutz an den Reichstag wurde dasſelbe eltend gemacht. Die Vormundſchafts⸗ und Kinderfürſorge ge⸗ böre eigentlich nicht zu dieſer Frage. Das beſte Syſtem, das der Selbſthilfe, iſt in England in Form einer Hilfskaſſe geſchaffen worden. Hier muß private Wohfahrtspflege mithelfen, wie dies in Italien und Frankreich geſchehen. In Paris zahlen die Ar⸗ beiterfrauen jährlich 3 Franks in eine große Kaſſe, worin ſchon über 12 000 Frauen verſichert ſind, die 48 Franks bei einer Ent⸗ bindung erhalten. In Baden beträgt die Kinderſterblichkeit 20 Prozent der Lebendgeborenen, unter den Kindern der Frauen jener„mutualits maternelle“ genannter Pariſer Kaſſe nur 8%. Rebner hat ein ähnliches Syſtem ausgedacht für unſere Verhält⸗ niſſe, zu deſſen Verwirklichung in Karlsruhe ein Zentralkomitee gegründet werden ſoll. In Heidelberg wurde bereits ein weiteres Komitee gebildet. Die Referentin bemerkte in geſchickter Er⸗ widerung,, daß ſie die genannten Punkte ſich eben auf die Dis⸗ kuſſion verſpart habe. Die mutualité maternelle verſorgt von 800 000 bedürftigen Frauen nur 50 000. Vordildliches könne man beute überbaupt nicht ſchaſſen. Der Ausbau der Haus⸗ pflege auf der Bafis der Selbſthilfe iſt woßl möglich. Frankfurt hatte die erſte autonome Hauspflegekaſſe in Deutſchland unter Selbſtverwaltung. Die Fiſcherſche halb private Wohlfahrtspflege ſei gewiß ſehr erſtrebenswert, auch über das badiſche Muſter⸗ ländle hinaus, doch ſollten ſpäter umfaſſende geſetzliche Berech⸗ tigungen an deren Stelle treten. Dr. Fiſcher bemerkte, daß bei ſeinem Prpjekt die private Wohltätigkeit nur aushilfsweiſe Herangezogen werden ſolle. Er glaubt, aber nur, wenn die katho⸗ Offenburg mehrere Jaßhre als liſchen Kreiſe hier mitmachen, könne er dem hieſigen Bunde ſein Projekt anvertrauen. Herr Scheel kann noch nichts über die Annahme des Fiſcherſchen Projektes durch ſeinen Verein ſagen. Die Vorurteile, die ſich an den Namen des Bundes hier knüpfen, ſind ganz unbegründet. Die Referentin wandte ſich am Schluſſe gegen die politiſch opportuniſtiſche Anſchauung, die Dr. Fiſcher in der Diskuſſion zum Ausdruck brachte. Von konfeſ⸗ ſionellen Geſichtspunkten kann nicht die Rede ſein. Die katholiſche Kirche habe übrigens bereits manche muſterhafte Fürſorgeein⸗ richtungen geſchaffen. Wohl handle es ſich jetzt noch um ein Pal⸗ liativmittel, doch immer bleibt das Beſſere der Feind des Guten. Kurz nach 11 Uhr ſchloß dieſer intereſſante Vorkragsabend in dem vollbeſetzten Saale der Loge„Karl zur Eintracht. Mg. * Vom Odenwaldklub. Einen ſchmerzlichen Verluſt hat der Odenwaldklub durch den Heimgang des Fürſten Guſtab zu Erbach⸗Schönberg erlitten. Der Entſchlafene war Ehren⸗ mitglied des Klubs und hat von der Gründung des Klubs an deſſen Beſtrebungen ſtets das lebhafteſte Intereſſe entgegengebracht und biele ſeiner Unternehmungen in hochherziger Weiſe unterſtützt und gefördert. Keine Hauptberſammlung und keine ſonſt irgend bedeut⸗ ſame Gelegenheit im Klubleben hat der Fürſt vorübergehen laſſen, ohne den Klub ſeiner dauernden Sympathie und ſeiner dankbaren Anerkennung für die dem Wohle der engeren Heimat geltende Klubtätigkeit zu verſichern. Als äußeres Zeichen kreuen Gedenkens und wärmſten Dankes hat der Odenwaldklub ſeinem hohen Gönner und Ehrenmitgliede einen Kranz gewidmet, der, aus Waldesgrün geflochten, am Sarge niedergelegt worden iſt. „Das Koloſfal⸗Rundgemälde„Die Sendlinger Bauern⸗ ſchlacht“ iſt ſeit heute im Panorama am Friedrichsring zu ſehen. Jeder Geſchichtskundige weiß, daß mit dem Namen Sendling eine der erſchütternſten Epiſoden des bayeriſchen Bau⸗ ernkrieges verbunden iſt. In der Dämmerung der anbrechenden Chriſtnacht des Jahres 1705 zog die etwa 5000 Mann ſtarke Streitmacht der„churbayeriſchen Oberlandesdefenſion“ auf München zu, um mit Hilfe der Bürgerſchaft die Landeshauptſtadt der ſchwachen kaiſerlichen Beſatzung zu entreißen, die Wegführung der churfürſtlichen Prinzen zu hindern und, einmal im Beſitz der Hauptſtadt, von hier aus der öſterreichiſchen Herrſchaft ein Ende zu machen. Den Kern der todesmutigen Schar, hauptſächlich wehrhafte Männer vom Oberlauf der Iſar und dem Land zwi⸗ ſchen Loiſach und Mangfall, bildeten 500 Tölzer und Iſarwintler Schützen unter dem Oberjägermeiſter Adam Schöttl von Fall, 400 Valleyer, geführt von ihrem Pflegekommiſſär Alram,—300 berittene Bürger von Tölz und eine Anzahl entlaſſener Soldaten aus den 1704 aufgelöſten churbayeriſchen Regimentern. An dieſen mit guten Radſchloßſtutzen bewaffneten Kern ſchloſſen ſich die „Spißler und Stangler“, die mit allen nur erdenklichen Waffen vom Ackergerät bis zum Inhalt der Rüſtkammern der Schlöſſer, wie Senſen, Spießen, Dreſchflegeln, Gabeln, Picken, Hellebarden, Morgenſternen, Streitkolben, ſogar Prügeln und Stecken, ausgerüſtet waren. Die Artillerie beſtand aus 6 kleinen Kanonen, die bis dahin in den Klöſtern zu Tegernſee und Bene⸗ diktbeuren zum Salutſchießen verwendet worden waren. Dieſer Streitmacht hatte Oberſt de Wendt, der Kommandant der kaiſer⸗ lichen Beſatzung Münchens, ein aus allen Waffen gemiſchtes, et⸗ wa 2000 Mann ſtarkesKorps entgegenzuſtellen, das in der Haupt⸗ ſache aus ſeinem fränkiſchen Kreisregiment„Jahnus von Eber⸗ ſtätt“, Huſaren vomf Regiment„Cuſani“ u. kleineren Abteilungen einiger kaiſerlichen nacht ging die in und um Sendling lagernde Bauernſtreitmacht, die von Hauptmann Mayper von der Leibgarde der Kurfürſtin, die Leutnants Houys und Aberle vom Regiment„Lützelburg“, Leutnant Clanze vom Regiment„Seyboltsborf“ und dem fran⸗ zöſiſchen Gardekapitän Gauthier kommandiert wurde, zum Angriff die Mitwirkung der Bürgerſchaft ausblieb und ztelbeczußten vor. Da aber ft die Stürmenden ſich mangels einer einheiklichen Leitung längs der Stabtmauer ausbreitelen, ſo war um 6 Uhr morgens nur ein nebenſächliches Befeſtigungswerk eingenommen. Da traf der von de Wendt herbeigerufene Erſatz durch General Kniechbaum ein und nun war das Schickſal der Aufſtändiſchen be⸗ ſiegelt. Von drei Seiten umfaßt, blieb nur das freie Feld gegen Sendling offen. Mehrere Hundert waren beim Rückzug bereits den Säbelhieben und Piſtolenſchüſſen der wilden ungariſchen Reiter und der Panduren erlegen. Die Hauptmaſſe jedoch, vor⸗ an die gutbewaffneten Schützen, erreichte nahe der Schmerzhaften Kapelle das freie Feld und die hochgelegene Ortſchaft. In Send⸗ ling ſammelten ſich allmählich die zerſtreuten Haufen zum letzten verzweifelten Widerſtand, der mit einem furchtbaren Gemetzel endete, bei dem gegen 3000 brave Bahernſöhne den Tod fanden. Von allen Seiten auf engem Raume umſchloſſen, ohne Ausſicht auf Entkommen, blieb den tapferen Streitern nur noch Kampf bis zum Ende, denn Pardon wurde ſeitens der raſenden Soldaten nicht gegeben. Die Schützen ſchlugen ſich geſchloſſen durch. Ei⸗ nige weitere Hundert entgingen noch dem Gemetzel. Das Rund⸗ gemälde, das in ſeiner meiſterhaften Ausführung unwillkürlich ans Herz greift, zeigt dem Beſchauer den Höhepunkt des Kampfes. Im Feld unterhalb Sendlings iſt die blutige Arbeit bereits ge⸗ tan. Hunderte, die auf Pardon hofften und die willig die Waffen niederlegten, ſind hier erbarmungslos hingeſchlachtet worden. Man ſieht, daß das dem Verderben geweihte Dorf vollſtändig umzingelt iſt, daß es kein Entrinnen mehr gibt. Die geſchloſſene Maſſe der Bauern hat ſich in Gruppen aufgelöſt. Hier hauen Huſaren und Dragoner auf die ſich verzweifelt Wehrenden ein, dort verrichtet das Fußvolk mit dem Dolchbajonetten furchtbare Arbeit. Die eindringlichſte Sprache redet der Kampf, der ſich in der nächſten Umgebung der Kirche des Ortes, die jetzt noch erhalten iſt, abſpielt. Hier halten noch Iſarwinkler im grünen Rock Stand gegen den geſchloſſenen Anſturm der Kaiſerlichen. Aber auf wie lange noch. Wölzt ſich doch ſchon durch die Dorf⸗ gaſſe fränkiſches Fußvolk. Entwurf und Ausführung des figür⸗ lichen Teils des Rundgemäldes iſt das Werk der Kunſtmaler Anton Hoffmann und Fritz Neumann in München. Land⸗ ſchaft und Architektur ſtammen von dem Kunſtmaler Joſef Krie⸗ ger in Pafing⸗München. Vom künſtleriſchen Standpunkt fällt in erſter Linie die Landſchaft auf, die mit großer Naturtreue erfaßt iſt. Aber auch die Details des grauſen Gemetzels ſind vir⸗ tuos wiedergegeben und namentlich perſpektitiſch ausgezeichnet behandelt. Famos iſt wieder der Uebergang vom Plaſtiſchen ins Maleriſche durchgeführt. Beſonderes Lob verdient vornehmlich die bis ins Kleinſte ſo überaus naturgetreu ausgeführte Plaſtik, Mögen die großen Aufwendunzen, die der Panoramageſellſchaft durch das neue Rundgemälde erwachſen ſind, durch recht ſtarken Beſuch belohnt werden. „ Oberſt a. D. v. Wedelſtaedt 7. Am Mittwoch iſt Oberſt von Wedelſtaedt nach langem ſchweren Leiden in Offenburg ſtorben. b. Wedelſtaedt, ein Veteran aus der großen Zeit der Ereichtung des Deutſchen Reiches— er hat den Feldzug als Haupi⸗ mann mitgemacht, wurde verwundet und iſt auch auf dem Bilde A. v. Werners, die Kaiſerkrönung Verſailles, verewigt— war in Kezirkstommeanbeur tättig. « Die Kinnbacke abgeſchlagen. Die unheilvollen Wirkungen des Akohols führten am 21. Juli v. Js. in der Wirtſchaft von Kerſchenſteiner, Gcke der Mittel und Gutemannſtraße, zu einem Regimenter zu Pferd beſtand. In der Chriſt⸗ * Wortwechſel zwiſcnzn dem Taglöhner Karl Ehmig, einem erſt⸗ klaſſigen Rowdie, und dem Taglöhner Karl Brunn, der damit endete, daß Brunn auf der Straße von Ehmig einen Fauſtſchlag gegen das Kinn erhielt, daß er zu Boden ſtürzte. Der Schlag hatte die ernſteſten Folgen: das Unterkiefer Brunns war auf der linken Seite gebrochen. Ein Vierteljahr lang lag der Verletzte im Krankenhauſe und wochenlaug mußte er mit einem Holskeile im Mund und den Kopf in Bandagen herumlaufen. Es konnte ihm nur flüſſige Nahrung zugeführt werden und auch heute noch iſt die Verletzung nicht als völlig geheilt zu betrachten. Der Verletzte hatte zwei Operationen durchzumachen. Trotzdem der Angeklagte die Verletzung einem gewiſſen Fricke auf das Konto ſchieben wollte, hielt ihn das Schöffengericht für überführt und verhängte über ihn einſchließlich einer am 28. November v. Is. gegen ihn erkannten Strafe von 4 Monaten eine Gefängnisſtrafe von 6 Monaten 2 Wochen. „ Einen wüſten Skaudal probazierten am 17. Dezember v. J. in der Wirtſchaft Draisſtraße 34 die Taglöhner Auguſt Walter und Wilhelm Lehmann von hier. Sie hatten den ganzen Tag miteinander gezecht u. das Reſultat war, daß ſie 30—40Steine Bier (J) hinter der Binde hatten. Weil Walter die Mutter Lehmanns unzüchtig berührt haben ſollte, brachte Lehmann dem Walter einen Stich in die linke Wange bei und dieſer ging dann mit einem Stuhlbein ſeinem Gegner zu Leibe. Beide Kämpfer zeigten ſich derart rabiat, daß fünf Schutzleute mit ihnen zu tun hatten, um ſie auf die Wache zu verbringen. Schutzmann Weinmann erhielt hierbei von Walter einen Fauſtſchlag an den Kopf und die beiden Exzedenten ergingen ſich außerdem beim Transporte in Beſchimpf⸗ ungen der Schutzleute, wodurch ſie einen großen Auflauf verau⸗ laßten. Walter erhielt in der geſtrigen Schöffengerichtsſitzung eine Gefängnisſtrafe von 8, Lehmann eine ſolche von 5 Monaten, außer⸗ dem je eine Woche Haft. In einem weiteren Falle erhielt Walter noch 10 Tage Gefängnis dazu, weil er in Gemeinſchaft mit einem Taglöhner und einer Kellnerin in einem Neubau übernachtete. Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Das Frankfurter Bühnenballfeſt zum Beſten des„Vereins zum Wohl der Witwen und Waiſen“ von Mitgliedern der Frank⸗ furter Stadttheater findet nächſten Dienstag, den 11. Febr., in ſämtlichen Räumen des Palmengartens ſtatt. Das Feſt führt den Untertitel:„Ein Walzertraum bei der Luſtigen Witwe“. Eine Salomée⸗Parodie von Hans Brennert, mit Muſik von Bogumil Peppler, ſowie ein Tanzbilderzyklus„100 Jahre Wal⸗ zer“, von Franz Schubert bis Oskar Straus umfaſſend, bilden die Glanznummern des Programms, auf dem auch eine fidele „Schramm'l⸗Muſik“ nicht fehlt, welche von dem Kapellmeiſter⸗ quartett der Frankfurter, den Herren Dr. Rottenberg, Reichen⸗ berger, Neumann und Silha geſtellt wird. „Die Reform der deutſchen Schaubühne“ bildete das Thema eines Vortrages, den unſer Hoftheaterintendant Dr. Hage⸗ maun neuerdings zu Bonn gehalten hat. Die heutigen Theater, ſo führte der Redner einem Referat der„Köln. Ztg.“ zufolge aus, ſind in ihrer großen Mehrzahl nicht imſtande, wirk⸗ liche Kulturarbeit zu leiſten. Statt ihre Beſucher durch echte, lebensvolle Kunſt feſtlich zu ſtimmen, ſind ſie vielfach Stätten des Vergnügens geworden, an denen ſich alle Flachheit, alle Stil⸗ loſigkeit, alle Zerfahrenheit unſerer Zeit widerſpiegeln. Zur Schaffung einer wirklichen deutſchen Kunſt⸗Schaubühne ſind Re⸗ formen dringend erförderlich. Zunächft im Bühnenhaus ſelbſt. Für das moderne Gefellſchaftsdrama und die Oper kann die alte Illuſtönsbühne des 19. Jährhunderts beibehalten werden, (edoch muß an die Stelle der ganz unmöglich gewordenen Ku⸗ liſſen und Soffitten der ſog. Rundhorizont treten, der den Bühnenraum umſpannt und den Schnürboden durch einen ge⸗ wölbten Rundbogen verdeckt. In dieſem ſeſtſtehenden Rahmen können die Dekorationsſtücke plaſtiſch eingebaut und durch ver⸗ beſferte Verſenkungsanlagen ſchnell beſeitigt werden. Neu zu ſchäffen iſt dagegen eine Idealbühne für das zeitlo, klaſſiſche Drama. Die Verſuche in München mit der Shakeſpeare⸗Bühne haben nicht zu dem erwünſchten Erfolge geführt. Näher dem Ziel kam Max Reinhardt in Berlin mit ſeiner Inſzenierung des Wintermärchens. Hagemann ſchuf für ſein Mannheimer Theater eine ſog. Gobelin⸗Bühne, die im Vordergrunde durch zwei wuchtige, feſtſtehende Säulen, ſeitwärts und nach hinten durch farbige Gobelins begrenzt iſt. Die Dekorationsſtücke bleihen auf das nötigſte beſchränkt. Eine bedeutſame Rolle ſpielt dabei das farbige Licht, das jeweils die erforderliche Stimmung zum Ausdruck bringt. Auf dieſer Gobelin⸗Bühne bewältigte das Mannheimer Theater den Hamlet in 3 Stunden und 20 Min. Nach der Aufführung des Taſſo waren auch die anfänglichen Widerſacher von der Zweckmäßigkeit und Wirkſamkeit dieſer Einrichtung überzeugt.[2 Die Red.] Ferner hat die Reform bei der Regie einzuſezen. Der künſtleriſche Leiter muß das auf⸗ zuführende Werk ſeinem ganzen innern Gehalte nach verdeut⸗ lichen. Er hat für den richtigen Spielrhythmus, für die Ge⸗ ſtaltung großer Enſembles und jeder einzelnen, auch der kleinſten Gruppe zu ſorgen, iede Einzelleiſtung muß ſeiner genauen Kontrolle und Kritik unterſtehen. Gut iſt es, wenn unſere größeren Theater eigene Schauſpieler⸗Alademien einrichten, da⸗ mit künſtleriſch durchgebildete Hilfstruppen gewonnen werden und der ſtark überlaſtete Opernchor ſeiner eigentlichen Aufgabe wieder zugeführt wird. Der einzelne Schauſpieler darf auf Koſten anderer nicht in den Vordergrund treten; jeder, vom erſten bis zum letzten Spieler, hat ſich einer unbedingten künſt⸗ leriſchen Disziplin unterzuordnen, ohne die eine harmoniſche Ge⸗ ſamtleiſtung nicht zu denken iſt. Die Künſtler müſſen techniſch durchaus geſchult ſein, ſie müſſen vor allem wieder ordentlich ſprechen und ſingen lernen; mehr Wert als bisher iſt auch auf die körperliche Durchbildung zu legen: auch die Forderung einer tüchtigen Allgemeinbildung des Schauſpielers iſt unerläßlich Zur Durchführung der Reformen iſt das Publilum mitberufen; es muß ſich ſelbſt zu einer kritikfähigen Zuhörerſchaft erziehen, der das Theater als wichtiger Kulturfaktor eine Herzensſache iſt. Endlich laden wir auch die Dichter ein, durch Schaffung lebens⸗ voller Dramen ſich an der Hebung der deutſchen Schaubühne zu beteiligen.—(Das hört ſich alles ſehr ſchön an, ſchöner ſo⸗ gar, will uns dünken, als manche Oper, die man in dieſem Winter allgemeinen Mißvergnügens im Mannheimer Hoftheater ſchaudernd miterlebte. D. Red.). Winterſport. * Das 2. Winterſportsfeſt in Triberg am 2. Jebruar verlief in befriedigender Weiſe. An den Ski⸗Wettläufen beteiligten ſich 31 Perſonen. Beim Damenrodeln(1400 Meter) fanden ſich 14 Damen am Start ein: am Herrenrodeln(1600 Meter] nahmen 28 Rodler teil. Beim Paarrodeln(1200 Meter] gingen 19 Paaxe durchs Ziel. Die Schneeverhältniſſe ſind zurzelt gleich dusgezeichnet, ſowohl für den Skilauf als auch zum Rodeln. Die Hofwalb⸗Robelbahn iſt in tabelloſer Berfaſſung. Schönſte. Sonnenſchein liegt über der glitzernden Schneedecke. Der Rodelſport iſt ſehr gefährlich, wenn er nicht ſports⸗ mäßig ausgeübt wird, wenn ſich namentlich Unerfahrene an zu ab⸗ Das kann nicht aftk mit Rückſicht auf die vielen Unglücksfälle, die eine ſtehende So wird u. a. ſchüſſige und zu hindernisreiche Stellen wagen. enn Rubr in der Preſſe bilden, wiederholt werden. wieder aus Pforzheim gemeldet: Nachden vor ein baar Tugen eine hieſige junge Dame bei Höfen den Fuß gebrochen hal, brach 4. Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Maunheim, 7. Februar. hier ein Dienſtmädchen das Bein und Mittwoch abend beim Herab⸗ fahren von der vielbenutzten Bretterſteige die 17jährige Tochter einer Witwe in der Hachelſtraße den rechten Fuß.— Ein Pforz⸗ geimer Sportsfreund ſendet dem„Pforzh. Anz. folgende „Rodelregelu“: 1. Beim Hinaufgehen ſoll ſtets nur eine Seite henützt werden; die Schlitten ſind hintereinander und nie auf der Fahrbahn zu ziehen. 2. Beim Hinaufgehen nie von ſeiner Pfeife öder Signaltrompete Gebrauch machen, da dadurch das Signal eines Herunterfahrenden leicht überhört oder mißverſtanden wird. 3. Beim Abfahren genügend Abſtand halten und ſtets die größten Schlitten voraus laſſen. 4. Wird ein Schlitten von einem nach⸗ folgenden eingeholt, ſo hat der hintere auszuweichen und dem vor⸗ deren durch Zuruf, wie: links bleiben, oder rechts bleiben, wie er chen fährt, zu ſagen, daß er auf der anderen Seite vorbeikommt. Gerade hier beim Verlangen der hinten Fahrenden, daß die vor⸗ deren die Seite wechſeln ſollen, geſchieht das meiſte Unglück, da der vordere nie die Entfernung der hinteren ſieht.— Eine andere Zuſchrift beſagt: Geſtern nachmittag ging ich, um dem Rodelſport, ſplange es noch geht, zu huldigen, die Brettener Steig hinauf, als ein mit einer Dame und zwei Herren beſetzter Schlitten im ſchnell⸗ ſten Tempo die„berühmte“ Kurve nahm mit dem Erfolg, daß ſie umwarfen, und zwar ſo gründlich, daß alle drei, die ſchon während der Fahrt einander feſthielten, übereinander fielen. Zufällig ging Rieſer Fall ſehr gut aus. Zu meinem größten Erſtaunen ſah ich Kun, wie die junge mutige Dame— nachdem ſie ſich vom Schreck erholt hatte—, um weiter zu fahren, ihr Mützchen abnahm und es mit einer Hutnadel feſtſteckte. Durch dieſen Vorfall auf⸗ merkſam gemach,, ſah ich mir die eingelnen Damen genau an— das heißt, nur deren Kopfbedeckung— und bemerkte, daß ſehr viele Hamen, die rodelten, ihre Köpfe, um ſie auf der Fahrt nicht zu verlieren— Kopfloſigkeit iſt beim Rodeln ja beine Seltenheit—, Auritunter mit zwei Hutnadeln an der Bedeckung feſtmachten. Welch ein Leichtſinn! Wie leicht kann bei einem derartigen— wie ohen erwähnt— unfreiwilligen Zuſammenbringen der Köpfe ein Menſchenleben zeitlebens unglücklich gemacht werden! Deshalb fort mit den Hutnadeln beim Rodelſport! Non Taa zun Tag. — Raubanfall auf Werkbeamte. Witten a. d. Ruhr, 7. Februar. Hente morgen wurde auf zwei Beamten der Stahlröhrenwerke ein Raubanfall verübt. Die Beamten brach⸗ ten eine Kiſte mit Geld zur Lohnauszahlung nach einem benach⸗ barten Walzwerke, wurden dabei von zwei Arbeitern angehalten und der Kaſſe beraubt, die 8000 Mark enthielt. Während der Flucht gaben die Räuber Revolverſchüſſe ab, die aber ihr Ziel verfehlten. Die Täter ſind entkommen. — Wetterſturz. Poſen, 7. Febr. Heute Morgen 3 Uhr fand bei ſtürmiſchem nordweſtlichem Winde eine heftige Ge⸗ witterentladung mit gleichzeitigem Schneefall ſtatt. — Opfer von Leuchtgasvergiftung. Bres⸗ Lau, 7. Febr. Die„Schleſ. Ztg.“ meldet aus Großſtrehlitz: Einer Leuchtgasvergiftung ſind zwei Verkäuferinnen einer hieſigen Fi⸗ Hliale des Kaiſer'ſchen Kaffeegeſchäftes zum Opfer gefallen. Als am Morgen verſchiedene Käufer vergeblich auf die Oeffnung des Jadens warteten, wurde die Wohnungstüre gewaltſam geöffnet, worauf man die Wohnung mit Gas angefüllt fand. Die Jjäh⸗ rige Verkäuferin Fiolg aus Ujeſt war tot; die 17jährige Cott Aus Lublinitz gab noch Lebenszeichen von ſich, ſtarh aher im Kran⸗ lenhauſe, ohne die Beſirnung wiedererlangt zu haben. Der Un⸗ fall iſt auf die Sorgloſigkeit der Verunglückten zurückzufüßren, die nach dem Reinigen der Lampen die Hähne nicht geſchloſſen hatten Aund dann rergaßen, des Gas abzuſtellen. e — Unwetter in Schleſien. Heute nacht fand ein Heftiges mit Schneeſturm vexbundenes Gewitter ſtatt, das hier und in der Umgebung großen Schaden anrichtete, 15 Letzte Rachrichten und Telegramme. Stuttgart, 7. Jebr. Das Miniſterium des Innern und das Juſtizminiſterium haben zur Förderung des polizei⸗ lichen Sicherheitsdienſtes die Errichtung einer Kriminal⸗ fammlung in Stutltgart angeordnet, die dem Landjäger⸗ kommandeur unterſtellt iſt. Stuttgart, 7. Febr. Heute mittag beſuchte der König von Württemberg die Betriebsräume des„Neuen Tageblatts“. Nach den Mitteilungen der Zeitung weilte der König über eine halbe Stunde in den Redaktions⸗ und Druckereiräumen. Er bewies ſein lebhaftes Intereſſe für die Hheuzeitlichen maſchinellen Einrichtungen des Betriebes, in dem ſoehen die heutige Nummer fertiggeſtellt wurde und zur Aus⸗ gabe gelangte. Der Köng äußerte ſich auch ſehr anerkennend über die kulturelle Bedeutung der Preſſe im Geſpräch mit den Redakteuren. 8 Leipzig, 7. Febr. Vor dem 2. und 3. Strafſenat begann heute unter dem Vorſitz des Senatspräſidenten Freiherrn von Bülow die Verhandlung gegen die des Verrais mili⸗ täriſcher Geheimniſſe Angeklagten Siegfried Haderlän⸗ der, Kaufmann in Elberfeld, Hermann Niemand aus Belgern bei Torgau und den Werkmeiſter Friedrich Mierendorf, alle zuletzt in Berlin wohnhaft geweſen. Geladen ſind 11 Zeugen, als Sach⸗ verſtändiger Kapitän zur See Päch. Vor der Verleſung des Eröffnungsbeſchluſſes wurde die Oeffentlichkeit ausgeſchloſſen. *Altenburg, 7. Febr. Der neue Herzog legte ſich die Bezeichnung Herzog Ernſt II. bei. Die Landestrauer wurde bis einſchließlich 10. Februar und für den Tag der Beiſetzungsfeierlichkeit angeordnet. * Kiel, 7. Fehr. Die Aufklärungsſchiffe traten heute früh durch den Kaiſer Wilhelmkanal eine Uebungsfahrt nach Vögo an SLondon, 7. Febr. Die liberale Morgenzeitung Tribune“ ſtellte wegen Mangel an Mitteln ihr Erſcheinen ein. Madrid, 7. Febr. Der König von Spanien iſt heute von Sevilla hier angelangt. Petersburg, 7. Febr. Der deutſche Botſchafter, Graf von Pourtales, ſtellte ſich geſtern dem Großfürſten Michgel Alexandrowitſch vor. Konſtantinopel, 7. Febr. Die ſanitären Maß⸗ In gegen die Herkünfte aus Konſtantinopel wurden auf⸗ gehoben. Zur Verſtaatlichung der Pfalzbahnen. München, 7. Febr. Dem bayeriſchen Landtag iſt gleichzeitig mit dem Stat der pfälziſchen Bahnen für 1909 eine Denkſchrift über die Aufnahme des Perſonals in den Staatsdienſt zugegangen. Die am 31. Dezember d. J. hei den pfälziſchen Bahnen vorhandenen Arbeiter werden mit dem 1. Januar 1909 von den bayeriſchen Staatsbahnen über⸗ nommen. Den Beamten und Bedienſteten, welche die Denk⸗ ſchrift in 68 Kategorien einteilt, wird ein königlicher Kom⸗ miſſar zu einem noch näher zu beſtimmenden Zeitpunkt die Uebernahmegrundſötze mitteilen. Die Beamten und Arbeiter haben ſich dann binnen zwei Monaten ſchriftlich darüber zu Außern, ob ſie übernommen werden wollen oder nicht. Die bei den pfälziſchen Bahnen zurückgelegte Dienſtzeit zählt bei Beſtimmung der Penſionsordnung als ſtaatliche Dienſtzeit, wird aber bei den Beamten erſt vom 17. und bei den Unter⸗ beamten vom 18. Lebensjahre an gerechnet. Der Deutſche Landwirtſchaftsrat. * Berlin, 6. Febr. Zu der vom 10. bis 14. d. M. ſtatt⸗ findenden 36. Plenarverſammlung des Deutſchen Landwirt⸗ ſchaftsrates hat der Präſident der Deutſchen Kolonialgeſell⸗ ſchaft, Herzog Johann Albrecht zu Mecklenburg, ſein Erſcheinen während der Verhandlungen über Viehzucht und Viehſeuchen in Südweſtafrika in Ausſicht geſtellt. An dem Feſteſſen am Mittwoch, den 13. Februar, haben der Reichskanzler Fürſt Bülow, der Staatsſekretär des Innern v. Bethmann Hollweg, Finanzminiſter Freiherr von Rheinbaben, Landwirtſchafts⸗ miniſter v. Arnim und Staatsſekretär Dernburg ihre Teil⸗ nahme zugeſagt. Stengels Abſchied. 5 Berlin, 7. Febr. Der Staatsſekretär Freiherr von Stengel führt bis ein Nachfolger für ihn gefunden ſein wird auf Wunſch des Reichskanzlers die Geſchäfte des Reichs⸗ ſchutzamts weiter. An den Arbeiten des Bundesrates und des Reichstages wird er lt.„Frkf. Zig.“ nicht mehr teilnehmen. Adickes amtsmüde. Berlin, 7. Jebr. Oberbürgermeiſter Adickes, der gegen⸗ wärtig zur Teilnahme an der Kommiſſionsberatung des Herren⸗ kauſes hier eingetroffen iſt, erklärte Berliner Blättern gegen⸗ über, daß er an das Reichsſchatzamt ſo wenig denke, wie er an eine Nachfolge Studts und von Poſadowskys gedacht habe; auch ſei man amtlicherſeits mit einem Antrag, eine Nochfolge von Stengels zu übernehmen, nicht an ihn herangetreten. Seine ärgerliche Aeußerung in der letzten Stadtverordnetenſitzung in Frankfurt auf ſozialdemokrätiſche Angriffe hin wegen ſeiner im Herrenhaus gehaltenen Polenrede habe tiefere Gründe, nämlich die der Amtsmüdigkeit.„Glauben Sie nicht,“ meinte er,„daß man in mienem Alter eine gewiſſe Berechtigung hat, amtsmüde 1 62 Johre alt iſt, dann denkt man r daran, Miniſter zu werden, icht ſ. 8 I been 13 5 werden, wenn man nicht ſchon vor Der Königsmord in Portugal. Paris, 6. Febr. Ein während der jüngſten republika⸗ niſchen Umtriebe in Portugal kompromittierter Student, der nach Paris geflohen iſt, gibt folgende Auskunft über die Königsmörder: Ich kenne Binca, den Mörder des Königs, vom Sehen, ic, habe ihn oft in einer öffentlichen Bibliothek geſehen. Er war ſehr lernbegierig, wortkarg und 995 ſanftem Weſen. Seine Lieblingslektüre war Auguſte Comte. Vor etwa ſechs Monaten wurde er Witwer. Er hatte zwei Kin⸗ der, ein Mädchen Elvira, 7 Jahre alt, ein Söhnchen von vier Jahren, der Manuel heißt wie der junge König. Binca war Lehrer an einer Schule. Am Tage des Attentats verließ er um 8 Uhr ſeine Wohnung und ging in ſeine Schule, wo er wie gewöhnlich Unterricht erteilte. Dann wurde er nicht mehr ge⸗ ſehen bis zu dem Angenblicke, wo er von Poliziſten und Paſſanten auf der Plare de Commerce getötet wurde. Zwei Stunden ſpäter agnoszierte eine Frau, mit der er lebte, Maria de Gesces, die Leiche auf der Morgue. Der andere Mörder, Coſta, der den Kronbrinzen getötet hat, iſt ein junger Menſch von 23 Jahren. Er hatte ein volles Geſicht mit blondem Schnurrbart. Seinen Lebensunterhalt erwarb er ſich als Handelsagent, aber hauptſächlich beſchäftigte er ſich mit Politik und ſprach viel in öffentlichen Verſammlungen. Dieſe beiden ſpwie die anderen Mörder ſollen einer der vielen anarchiſtiſchen Gruppen angehört haben, in welche ſich die„Partei der Tat“ in Por⸗ tugal teilt. 55 * Madrid, 7. Febr. Prinz Ferdinand von Bayern, Infant von Spanien, iſt geſtern abend zu den Beiſetzungs⸗ feierlichkeiten nach Liſſabon abgereiſt. *Madrid, 7. Febr. Der frühere portugieſiſche Miniſter⸗ präſident Franco iſt mit ſeiner Familie unverzüglich weiter⸗ gereiſt. Er hat auch hier niemanden empfangen. Liſſabon, 7. Febr. Die am Samstag nach dem Königsmorde vorgenommenen Verhaftungen ſind nur in⸗ ſoweit aufrecht erhalten worden, als es ſich bei den Verhafteten um Vergehen gegen das Anarchiſtengeſetz handelt. * Jiſſabon, 7. Febr. Ueber die Art und Weiſe wie der Mordplan ausgeheckt worden iſt, erhält das Bureau Reuter folgenden Bericht: In einem kleinen Cafs in Liſſa⸗ bon wurde der Plan, die Königfamilie zu ermorden, in allen Einzelheiten ausgedacht. Man wußte einige Tage vorher, daß der König bei ſeiner Rückkehr nach Liſſabon den Tafo von der Eiſenbahn auf der Nordſeite aus kreuzen werde, um an der Fähre des Plazza do Commercio zu landen und daß die königliche Equipage dieſen Platz paſſteren und dann eine ſcharfe Wendung in die enge Rua do Arſenale machen werde. In dem Cafs haben Buica und ſeine vier Mitverſchworenen ſich verſammelt, um den Plan auszuhegen, wobei man mit Streichhölzern die zu erwartende Stellung auf dem Tiſche darſtellte. Einer der Verſchworenen war während der Ver⸗ handlungen manchmal abweſend. Die Streichhölzer ſollten den Weg andeuten, den der königliche Wagen wahrſcheinlich nehmen würde, während andere Streichhölzer den Standpunkt der Mörder bezeichneten. Der Wirt hatte wohl geſehen, daß die Leute mit Streichhölzer Straßenpläne legten, aber der Sache keine weitere Bedeutung beigemeſſen. Es fehlte nicht an dem verhängnisvollen Samstag an allerlei üblen Vor⸗ bedeutungen. Franco hat dem König telegraphiert, daß alles ruhig ſei und der königliche Zug fuhr infolgedeſſen nach Liſſabon ab. Unterwegs hatte der Zug infolge des Zuſammen⸗ bruchs der Maſchine eine Verzögerung von einer Stunde. Ein eigentümlicher Zufall war es, daß in dem Augenblick, wo die königliche Familie landete, die Glocken der Kathedrale zu einem Begräbnis läuteten. Aus dem engliſchen Parlament. London, 8. Febr.(Oberhausl. Lord JFitzmaurice wies im weiteren Verlaufe ſeiner Rede den Vorwurf zurück, baß die Abdrenzung der Einflußſphäre in Perſien für den britiſchen Handel gefährlich ſei. Er erklärte, daß die entſprechenden Beſtimmungen des Vertrages ſich nur auf Kon⸗ zeſſionen beziehen und auf den gewöhnlichen Handel ohne Ein⸗ fluß bleiben würden. Redner hob die Vorteile der Beerdigung des Kampfes mit Rußland in Perſien hervor und fagte, die Einflußſphäre, die England erlangte, ſei ſtrategiſch wichtiger als kommerziell. Bezüglich der Handelsſtraße von Bagbad nach Ker⸗ manſchah, die der Weg der zukünftigen Eiſenbahnlinie ſein könne, und die in der ruſſiſchen Einflußſphäre ende, erklärte Lord Fitzmaurice, England wolle in dieſen Unterhandlungen keine feindliche Rolle gegen irgend eine andere Macht ſpielen. Es verſuchte nur, die vorhandenen Tatſachen zu verzeichnen und fand hinſichtlich dieſes Weges bereits Anrechte anderer. Der Aus⸗ ſchluß des perſiſchen Golfes aus der Vereinbarung ſtärke Eng⸗ lands Stellung. Die Regierung beabſichtigte, Englands große Intereſſen daſelbſt zu behaupten. Redner verteidigte dann die Abmachungen hinſichtlich Afghaniſtans und Tibets. Was das letztere Land betreffe, ſo ſeit die Regierung dafür, ſich etwas aus dem politiſchen Abenteuer, das beabſichtigt geweſen ſein mochte, zurückzuziehen. Schließlich erklärte Lord Fitzmaurice, es beſtände keine weitere Gefahr einer Verſchlimmerung der perſiſchen inneren Wirren und der Schwierigkeiten an der türkiſch⸗perſiſchen Grenze, jetzt, wo England und Rußland eine gemeinſame Politik verfolgen.— Die Debatte wurde bis zun 10. Februar vertagt. Attentat auf den Zaren. 3 * Petersburg, 7. Febr. Die Petersburger Tele⸗ graphen⸗Agentur meldet: Die auswärts verbreiteten Gerüchte über die Ermordung des Kaiſers ſind vollſtändig aus der Juft gegriffen. Ans Rußland. *Sosnowiceze, 7. Febr. Geſtern nachmittag fand auf der Station Sosnowicze eine Leibesdurchſuchung aller aus Kattowitz kommenden Perſonen ſtatt. Bei der ruſſiſchen Polizei war eine Anzeige eingelaufen, von Deutſchland würden eine große Anzahl Waffen eingeſchmuggelt. 12 Piſtolen wurden gefunden und zwei Perſonen verhaftet. Marokko. TTanger, 7. Febr. Kaid Maclean iſt freigegeben worden. Bedingungen Raiſulis dafür waren, Rückgabe der Gefangenen aw Raiſuli, Löſegeld und britiſche Protektion. * Madrid, 7. Febr. Dem„Imparcial“ zufolge erwägt das Marineminiſterium die Entſendung von Kriegsſchiffen nach Marokko nur in Ausführung der bezüglichen Beſtimmung der Algecirasakten den Waffenſchmuggel an der Küſte von Marokko zu verhindern. 5 Deutſcher Neichstag. Am Bundesratstiſche v. Bet hmaun⸗Hollweg, von Schön, Twele. Der Präſident Graf Stolberg eröffnet die Sitzung um 1 Uhr 20 Min. Vor Eintritt in die Tagesordnung gibt der Präſident den Tod des Herzogs von Sachſen⸗Altenburg bekannt, mit dem einer der letzten Bundesfürſten dahingegangen ſei, der am glorreichen Kriege 1870/71 und an der Wiederaufrichtung des Deutſchen Reiches teilgenommen habe. Das Haus— auch die Sozialdemo⸗ kraten— erhebt ſich zu Ehren des verſtorbenen Herzogs von den Sitzen. Es folgt die zweite Beratung der Zuſatzverträge zur Brüſſeler Zuckerkonvention, welche mit dem Antrag Schwerin⸗Löwitz auf Abänderung des Zuckerſteuergeſetzes ver⸗ bunden wird. Die Kommiſſion beantragt, dem Abkommen die Zuſtimmung eu erteilen, mit der Maßgabe, daß die Ratifizierung nicht früher erfolgen ſoll, als bis die Abänderung der Zuckerſteuer betr. Herabſetzung der Verbrauchsſteuer auf 10 Mark die Zuſtimmung der geſezebenden Jaktoren gefunden hat. Die Kommiſſion bean⸗ tragt ferner, den Antrag Schwerin⸗Löwitz ſo zu faſſen, daß die Zuckerſteuer ſpäteſtens am 1. Oktober 1909 von 14 auf 10 Mark pro 100 Kg. herabgeſetzt wird. Ferner wenn bis 1. Oktober 1909 eine Erhöhung der eigenen Einnahmen des Reiches erfolgt, welche die Deckung des Ausfalls an der Zuckerſteuer ſichern kann, ſo ſoll die gedachte Herabſetzung der Zuckerſteuer auf An⸗ ordnung des Bundesrates gleichzeitig mit dieſer Erhöhung der anderen eigenen Einnahmen des Reiches ſtattfinden. Ferner liegt ein Antrag Baſſer mann vor, weſcher be⸗ ſagt: Die Zuckerſteuer wird ab 1. April 1909 auf 10 Mark herab⸗ geſetzt, ſofern bis dahin Geſetze zuſtande kommen, die eine Er⸗ höhung der eigenen Einnahmen des Reiches um mindeſtens 35 Millionen Mark bezwecken. Kommen ſolche Geſetze erſt nach dem 1. April 1909 zuſtande, ſo erfolgt die Herabſetzung der Steuer gleichzeitig mit dem Inkrafttreten der Geſetze. Staatsſekretr von Bethmann-⸗Hollweg erklärte, der Kommiſſionsbeſchluß ſei für die verbündeten Regierungen nicht annehmbar. Müſſe es ſchon an ſich mit Rückſicht auf das innere Verfaſſungsgeſetz wie in Anſehung unſerer Beziehungen zu den auswärtigen Staaten in hohem Maße bedenklich erſchei⸗ nen, daß die Zuſtimmung zu dem unterzeichneten internationalen Abkommen an die Bedingung einer Maßnahme auf dem Ge⸗ biete der inneren Steuergeſetzgebung verknüpft werden ſolle, ſo verſchärfen ſich die Bedenken noch dadurch, daß dieſe Maßnahme aus einem vorbehaltsloſen Verzicht auf eine ſichere Einnahme beſtehen würde, alſo mit den Grundſätzen einer vorſorglichen Fi⸗ nanzpolitik nicht vereinbar wäre. Im Namen der Regierungen habe ich zu erklären, daß ſie einem Beſchluß des Reichstages, wie er in der Kommiſſion vorgeſchlagen iſt, nicht zuſtimmen. Er füge hinzu, daß die Regierungen von der Zuſage in der Reie⸗ tagsſitzung am 24. Januar nicht zurückzutreten beabſichtigen, daß ſte vielmehr für den Fall des Zuſtandekommens der vorliegen⸗ den Bereinbarung nach wie vor bereit ſeien, die gewünſchle Her⸗ abſetzung zuzugeſtehen, ſofern ſie von der ordnungsgemäßen Deckung des zu erwarteden Einnahmeausfalles abhängig gemacht würden. Der vorliegende Antrag Baſſermann decke ſich mit der Regierungserklärung und werde die Zuſtimmung finden(Beifall.] Graf Schwerin⸗Löbitz hielt daran feſt, daß der Kommiſſionsbeſchluß das Richtige treffe. Nach der Erklärung des Staatsſekretärs aber, der ihn als unannehmbar erklärts, würden ſeine Freunde um nicht eine bloße Demokraee zu ver⸗ anſtalten, dem Vermittlungsantrag zuſtimmen. Spahn(tr.) erklärt ſich gegen den Antrag Baſſermann. Paſche(natl.] vertritt den Kommiſſionsantrag. *** 8 „Berlin, 7. Febr. Die Kommiſſion des Reichstages für den Geſetzentwurf betreffend die Sicherung der Baufor⸗ derungen nahm nach längerer Auseinderſetzung die Re⸗ gierungsvorlage an. Berlin. 7. Febr. Die Ondgetkommiſſion des Reichs⸗ tages bewilligte den Etat der Expedition nach Oſtaſten nach längerer Beratung. Holks wirtſchaft. » Mannheim, 7. Febr. Nackdem von der 3½progenk. Baden⸗Badener Stadtanleihe von 1905 im Betrage von 3½% Millionen Mark bisher nur 1½ Millionen Mark begeben worden, die im Januar 1906 zu 99 Prozent an der Frankfurter Börſe eingeführt worden ſind, beabſichtigt die Stadt Baden⸗Baden jetzt die reſtlichen 2 Millionen Mark zu begeben und eine Aus⸗ ſchreibung auf eine Aprozentige und 4½prozent. Anleihe au, exlaſſen. Manuheim, 7. Februar. Geueral⸗Auzeiger.(Abendblatt.) B. Seite. Volkswirtschaft. Induſtrie⸗Aktien. Als unſer Handel noch in ſeinen erſten Aufängen ſich be⸗ wegte und den induſtriellen Etabliſſements u. Banken erſtmals die Ausgabe von Aktien und Obligationen geſetzlich gewährt wurde, begegnete man dieſen letzteren mit allgemeinem Mißtrauen. Nicht eine Spur von einer Hauſſe wie wir ſie bei beſonders geſuchten Papieren faſt täglich an den Börſen erleben, war zu finden und das betreffende Unternehmen hatte große Mühe, ſeine Aktien an den Mann zu bringen. Im Gegenſatz dazu waren die Schuldverſchreibungen der verſchiedenen Staaten allgemein beliebt und die 3 und 35prozentigen ſtaatlichen Obligationen galten für die ſicherſte Anlage. Mancher verſah ſich mit dieſen Papieren ſo reichlich, daß er für andere Anlagen abſolut nicht mehr zu haben war. Langſam, aber deſto ſicherer konnten die Papiere der indn⸗ ſtriellen Unternehmen ihren Platz behaupten und dieſen immer mehr befeſtigen. Die Luſt nach Staatspapieren war angeſichts der hohen Dividenden verſchiedener Geſchäfte etwas im Abflauen begriffen, kehrte jedoch bald wieder nach dem Falliſſement einiger großen Geſellſchaften, bei der die Aktionäre große Verluſte erlit⸗ len, wieder zurück. Staatspapiere werden ja heute noch immer von einem großen Teil des Publikums vorgezogen und zwar einesteils deswegen, weil die Aktien guter Geſellſchaften größten⸗ teils in feſten Händen und nur zu hohen Kurſen läuflich ſind; zum andern halten niedrige Dividenden vom Ankauf von indu⸗ ſtriellen Papferen zurück. Denn jeder Kapitaliſt will eben ſein Geld ſo gut zinstragend und ſicher anlegen, als wie irgend möglich. 5 In den letzten Jahrzehnten hat ſich jedoch eine völlige Um⸗ wandlung auf dieſem Gebiete vollzogen. Gute Bank⸗ und Indu⸗ ſtriepapiere beherrſchen die Börſen, ſie ſind heute mehr denn je begehrt und mancher verdankt ſeinen Wohlſtand nur der guten Auswahl dieſer Aktien. Der vorſichtige Aktionär legt ſeinen Hauptwert auf eine nicht zu ſehr fluktuierenden Dividende. Hohe Dividendenſchwankungen wirken peſſimiſtiſch und halten vom An⸗ kauf zurück. Leider wandert durch dieſe Papiere auch viel deut⸗ ſches Geld ins Ausland, obwohl in Deutſchland Gelegenheit zu guten und ſicheren Kapitalsanlagen genügend vorhanden iſt. Dem ſollte entſchieden vorgebeugt werden. Sicherlich hat dieſe auslän⸗ diſche Geldbegebung auch bei der jetzt noch andauernden Geld⸗ inappheit die finanzielle Lage ungünſtig beeinflußt. Wenn heutzutage die Papiere der verſchiedenſten Unternehm⸗ ungen ſich großer Beliebtheit erfreuen, ſo iſt das nicht zum wenigſten der geſunden Fundierung dieſer Etabliſſements und Inſtitute auf Aktien, fondern auch den an ihrer Spitze ſtehenden Männern zuzuſchreiben. Unſtreitig haben mit der Zunahme der Aktiengeſellſchaften die mannigfaltigſten Zweige der Induſtrie und des Handels eine ganz weſentliche Vergrößerung erfahren und Tauſenden von Arbeitern Beſchäftigung ermöglicht. Unſere heimiſche Induſtrie nimmt ja bekanntlich inbezug auf Produktion und Qualität der Ware eine der erſten Stellen ein und der fort⸗ ſchreitende Aufſchwung unſeres Handels wird von den anderen Handel treibenden Staaten nicht mit beſonderer Freude betrach⸗ tet. Dieſer aber kann nur auf ſeiner jetzigen Höhe erhalten und befeſtigt werden, wenn er genügend flüſſiges deutſches Kapital zur Verfügung hat⸗ K. N** Maunheimer Parkgeſellſchaft. Die Generalverſammlung der Parkgeſell⸗ ſchaft fand heute unter dem Vorſitz des Herrn Kommerzienrat Dr. Aug. Hohenemſer ſtatt. Aus dem Bericht iſt zu ent⸗ nehmen, daß infolge der ſtarken Konkurrenz der Ausſtellung die Eintrittsgelder um nicht weniger als 83 000 Mk. hinter dem Vorjahre zurückgeblieben ſind, während Erſparniſſe, da der Betrieb aufrecht erhalten werden mußte, nur im Betrag von 7000 Mark gemacht werden konnten. Daß unter ſolchen Um⸗ ſtänden die Geſellſchaft, nachdem die wenigen Erübrigungen aus den Vorjahren aufgezehrt waren, den Betrieb nicht einſtellen mußte, iſt dem erfreulichen Entgegenkommen der Stadtverwaltung zu danken, die ihr mit einem zinsfreien Vorſchuß zu Hilfe kam. Die Betriebsrechnung ſchließt mit einem Fehlbetrag von 20 47788 Mk., der auf Gewinn⸗Verluſt⸗Konto vorgetragen wer⸗ den ſoll, da der Vorſtand hofft, aus beſſeren Reſultaten der nächſten Jahre die allmähliche Tilgung zu ermöglichen. Die turnusgemäß ausſcheidenden Mitglieder des Aufſichts⸗ rals, die Herren Joſef Palle nberg, Direktor J. Haas und Richard Sauerbeck wurden wieder und an Stelle des verſtor⸗ benen Herrn Rudolf Sepp Herr Viktor Darm ſtädter neu gewählt. *** Stahlwerk Maunheim. Der im Jahre 1907 erzielte Reingewinn beziffert ſich auf M. 242 479.50, wozu noch M. 12 003.57 Vortrag aus 1908 kommen, ſodaß der Geſamt⸗Ueberſchuß M. 254 483.07 beträgt. Der auf den 22. Februar einberufenen Generalverſammlung wird der Aufſichtsrat ein Dividende von 8 Prozent (i. V. 6 Prozent) auf das Aktien⸗Kapital von M. 1 200 000 vor⸗ ſchlagen. Der verbleibende Reſtbetrag von M. 158 183.07 ſoll zum Teil zu außerordentlichen Abſchreibungen(M. 15 000 auf Gebände und M. 36 000 auf Maſchinen) verwendet werden, zum Teil(mit M. 40 000) der Spezialreſerve überwieſen werden, wo⸗ durch ſich dieſe auf M. 80 000 und die geſamte Reſerve auf Mark 200 000 erhöht. Auf neue Rechnung werden M. 54 205.07 vorge⸗ tragen. Nach dem Bericht des Vorſtandes war das abgelaufene Ge⸗ ſchäftsjahr in ſeinen erſten drei Quartalen als ein recht günſtiges zu bezeichnen, während im Spätjahr ſich ein Nachlaſſen des Be⸗ darfes auf dem ganzen Eiſen⸗ und Stahlmarkte bemerkbar machte, unter dem auch das Etabliſſement zu leiden hatte. Immerhin iſt das Geſamtergebnis ein recht befriedigendes zu nennen. Induſtriebörſe Manuheim. In dem im geſtrigen Abenbblatt erſchienenen Bericht iſt zu leſen: Punkt 1 der Tagesordnung er⸗ gab folgende Konſtituierung des Vorſtands rates. Gegen die Erhöhung der Telephongebühren wendet ſich der Stuttgarter Handelsverein in Verbindung mit den kaufmänni⸗ ſchen und gewerblichen Vereinen in einer der Regierung zu un⸗ terbreitenden Eingabe. Dieſe Eingabe liegt in einer Anzahl von Stuttgarter Geſchäften zwecks Unterſchrift aller Telephon⸗ abonnenten auf. Da die Gebührenreform eine ſehr weſentliche Verteuerung des Stadt⸗ und Fernſprechverkehrs mit ſich bringt, ſo wäre auch am hieſigen Plaße eine Bewegung gegen die Erhöhung empfehlenswert. Daß die Erböhung der Gebühren auch in den weiteſten Kreiſen recht un⸗ liebſam empfunden wird, geht u. g. auch ans nachſtehender am 1. Jebr. auf der 4. Hauptverſammlung der Vereinigung würt⸗ tembergiſcher Handelsgärtner in Stuttgart einſtimmig angenom⸗ menen Reſolution hervor:„Die heute im„Hotel Royal“ in Stuttgart ſtattfindende 4. Hauptverſammlung der Vereinigung ſelbſtändiger Gärtner Württembergs E. V. ſieht in der ſtaat⸗ licherſeits in Ausſicht genommenen Erhöhung der Telephonge⸗ bühren eine bedeutende Schädigung des Gewerbe⸗ ſtandes und ſchließt ſich den ſeitens des Stuttgarter Gewerbe⸗ verein, der Gewerbe⸗ und anderer Vereine gegen dieſe Erhöhung erhobenen Beſchwerde in vollem Umfange an.“ Die Storz und Manzſche Trikotfabrik in Tuttlingen, die im Konkurſe iſt, wurde vorgeſtern letztmals zwangsweiſe ver⸗ ſteigert. Der Liebhaber waren es nicht viele. Von einem Winterlinger Fabrikanten wurden bis zu 75000 M. geboten. Die Fabrik wurde dann um 76000 M. von Trikotfabrikant Kauf⸗ mann(Wurmlingen⸗Tuttlingen) erworben. Der Preis iſt ſehr niedrig. Der Wert der zumteil neuen Maſchinen ſoll allein 140 000 M. betragen. Das Anweſen hat eine ſehr günſtige Lage, dabei iſt noch ein größerer Bauplatz. Die Vorſchußbank Herrenberg, deren Geſchäftsumſatz ſeit dem Jahr 1895 infolge der umſichtigen Leitung alljährlich eine bedentende Steigerung zu verzeichnen hat, kaufte das Haus des Kaufmanns K. Bühler in der Gartenſtraße um 25 000 Mark an, um ihren Geſchäftsbetrieb dorthin zu verlegen. Handelshochſchule München. Die Handels⸗ und Gewerbekam⸗ mer für Oberbayern und der Münchener Handelsverein haben gemeinſam an das bayeriſche Kultusminiſterium eine Eingabe un Sachen der Errichtung einer Handelshochſchule in München gerichtet, um die Genehmigung der Regierung zur Durchführung des Hochſchulprojektes zu erlangen. In der Eingabe wird auf die Bedeutung der Hochſchule hingewieſen, an der Juriſten, Volkswirte, Beamte und Gelehrte, neben den kaufmänniſchen Kreiſen, ein großes Intereſſe haben. Die Ein⸗ gabe wendet ſich dann wieder gegen den möglichen Plan einer Angliederung der Handelshbochſchule an eine der ſchon beſtehen⸗ den Hochſchulen, Univerſität oder Polytechnikum. Es ſei dem aus räumlichen und pädagogiſchen Erwägungen zu widerſprechen. Zu den finanziellen Unterlagen erklärt die Eingabe, daß Handels⸗ kammer und Handelsverein beſchloſſen hätten, je 20000 Mark jährlich für das Unternehmen aufzuwenden. Dazu kommen 10 000 bezw. 20 000 M. der Stadtgemeinde. Sowohl die Stadt⸗ gemeinde wie die beiden Handelskorporationen Jeien entſchloſ⸗ ſen, falls die von ihnen bisher zugeſicherten Zuſchüſſe nicht aus⸗ reichen ſollten, den Fehlbetrag zu gleichen Teilen aus ihren eigenen Mitteln aufzubringen. Selbſt wenn alſo die Regierung eine finanzielle Unterſtützung nicht leiſten kann, ſei eine ſichere Grundlage für das Unternehmen geſchaffen. Zu den Zahlungsſchwierigkeiten der Getreidefirma Max Schönewald in Kaſſel. Geſtern fand in Kaſſel die erſte Gläu⸗ bigerverſammlung des Getreidegroßhändlers Marx Schönewald ſtatt, zu der gegen 60 Glͤubiger erſchienen waren. Der vor⸗ gelegte Status beziffert die Paſſiva mit 1 100 000., denen ein Vermögensbeſtand, Außenſtände und Warenvorräte mit rund 225 000 M. gegenüberſtehen. Die Verwandten erklärten ſich für⸗ den Fall eines außergerichtlichen Vergleiches bereit, auf ihre⸗ bedeutenden Forderungen von 500 000 M. zu berzichten. Es kam zunächſt ein Zahlungsaufſchub von 14 Tagen zuſtande. Vier Her⸗ ren aus der Verſammlung wurden gewählt, um die weitere An⸗ gelegenheit zu ordnen. Die außergerichtliche Regelung ſcheint möglich. Gewerkſchaft Glückauf, Sondershauſen. Im letzten Jahres⸗ viertel 1907 verlief der Betrieb in allen Abteilungen regelmäßig und ohne Störung. Die Arbeiten auf der neuen Schachtanlage nahmen weiter einen ungeſtörten Fortgang. Es wurden insgeſamt abgeſetzt 36 962 Dz.(i. V. 43 895 Dz.).O. Der Betriebsüber⸗ ſchuß betrug 854 389 M.(433 053.). Der Bremer Vulkan ſtellt an den Montagen von jetzt ab in den Monaten Februar und März den Betrieb ein. Baumwollweberei Zöſchlingsweiler. Die heutige General⸗ verſammlung der Geſellſchaft genehmigte die Vorſchläge des Auf⸗ ſichtsrats. Es gelangt demzufolge eine Dividende von 21 Prozent, das iſt 180 M. pro Coupon für die Aktien à 500 Gulden und 210 M. pro Coupon für die Aktien 3 1000 M. ſofort zur Aus⸗ zahlung. Aus dem Aufſichtsrat der Bedag⸗Geſellſchaft[Berliner Elek⸗ tromobil⸗Droſchken⸗Akt.⸗Geſ.]) iſt Prinz Friebrich Karl zu Hohen⸗ lohe⸗Oehringen und Marva ausgeſchieden. Die finanzielle Entwickelung des Unternehmens iſt bisher, wie bekannt, ſehr un⸗ günſtig geweſen. Das iſt umſomehr zu bedauern, als die Aktien ſeinerzeit mit hohem Agio in das Publikum gebracht worden ſind. Neues vom Dividendenmarkt. Dampfziegelwerbe Erpolds⸗ bach,.⸗G., Erpoldsbach 12 Prozent li. V. 10 Prozent).— Die Aktiengeſellſchaft Schneider u. Hanau in Frankfurt a. M. ſchlägt 5 Prozent(i. V. 7 Prozent) Dividende vor aus 193 846 Mark (167 686.) Reingewinn. Die geringere Dividende ift im Hin⸗ blick auf die unvorteilhafte allgemeine Lage angeſetzt. Die Kolonfalwaren⸗ und Landesproduktengroſſiſten Sachſens und Thüringens ſetzten neue einheitliche Konditionen feſt, näm⸗ lich zwei Monate Ziel oder bei Barzahlung innerhalb 8 Tagen 1 Prozent Skonto.— Zahlreiche erzgebirgiſche Holzindu⸗ ſtrielle gründeten eine Vereinigung und beſchloſſen die Er⸗ höhung dr Verkaufspreiſe für Schnitthölzer. Vom Kaliſyndikat. In der Aufſichtsratsſitzung des Kali⸗ ſyndikats wurde der von der Gewerkſchaft Burbach beabſichtigte Verkauf von Kalifeldern an eine Gruppe, in der außer Indu⸗ ſtriellen auch landwirtſchaftliche Kreiſe vertreten ſind, ver⸗ ſchiedentlich kritiſiert. Der Vorſitzende der Gewerk ſchaft gab die Erklärung ab, daß der Verkauf nur perfekt werden ſoll, wenn genügende Garantien gegeben werden, daß die In⸗ tereſſen des Syndikats gewahrt bleiben. Der Sitzung lag auch eine neue Geſchäftsordnung vor, die der kaufmänniſchen Leitung des Syndikats mehr Beweglichleit ſchaffen ſoll. Das Kaligeſchäft liegt, wie mitgeteilt wurde, ziemlich ſtill, wie es der Jahreszeit entſpreche. Das nordamerikaniſche Geſchäft ſei lt.„Frkf. Ztg.“ noch nicht zu überſehen, aber die Lieferungen dahin bisher beſſer, als man es nach der Kriſis in den Vereinigten Staaten er⸗ wartet habe. Warenhaus für deutſche Veamte. Auf der Tagesordnung einer demnächſt ſtattfindenden Verſammlung der Obligationäre ſteht der Antrag auf Beſchlußfaſſung über im Intereſſe der Ob⸗ ligationäre zu treffenden Maßnahmen, evpentuell auf Beſchluß⸗ faſſung darüber, ob eine neu aufzunehmenden Hypothek von 280 000 M. der Vorrang eingeräumt werden ſoll. 5 Gerüchte über ein internationales Eiſenkartell. Nach Lon⸗ doner Telegrammen ſollen amerikaniſche Eiſeninduſtrielle unter Führung des Steeltruſts einen Verband zur Aufrechterhaltung der Preiſe zu bilden beabſichtigen. Franzöſiſche Schatzbonds. Das franzöſiſche Finanzminiſte⸗ rium begab geſtern ohne Schwierigleiten 100 Mill. Fres. 384 prozentige kurzfriſtige Schatzbonds bei Pariſer Banken. Telegraphiſche Handelsberichte ſiehe 6. Seite). * * ** Frankfurter Effektenbörſe. Telegramme der Continentul⸗Teiegraphen⸗Compoguie. Schlud⸗Kurfe. Reichsbank⸗Diskont 6 Wechſel. 0. 7. 6 Amſterdam kurz 169.47 169.40 Parxis kur; 81.368 81 825 Belgien„ 81.175 81.175 Schweitz. Plätze 81.316 81.15 Italten„ 81.825 81.316 Wien 84.95 85.936 London„ 20.462 20.46 Napoleonsd'or 16.27 16.27 8 lang 20.455—.—[Privatdiskonto%/ 4% Staatspapiere. A. Deutſche, 68. 7. 65 7* )7% deutſch.Reichsanl. 98.35 93 30ſ3 Mertraner innere 66.10 66.10 3 2 6 83.20 83.20 Taumalipas 98.80 88 80 34% pr. konf. St.⸗Anl. 93.40 93.40 Bulgaren 99 25 99.20 8 83.20 83.201%1e Griechen 1890 47 60 48.— 4 badiſche St.⸗A. 99.60— 5 ſtalien. Rente—.— 104.50 3*—.———4ʃ½ Oeſt. Silberrente 100,10 100.10 37 6. 93.45 98 80 4⁰5 Papierrent.——— 3%„„ 1900 98.20—.— Oeſterr. Goldrente 99.50 99.50 Abayr..⸗B.⸗A..1915 101.5 101 5803 Portug. Serie I 6180 62.— 3% do. 93.10 93.258 5„ III 62.78 62.70 3 do..⸗B.⸗Obl. 81.90 82.114½ neue Ruſſen 1905 94.60 94.80 4 Heſſen von 1899 99.70 99.7 4 Ruſſen von 1880 83.— 82.30 3 Heſſen 8180 81 6004 ſpan. ausl. Rente———. 3 Sachſen 83.— 83— 4 Türken von 1903 88.50 88 90 4 Mh. Stadt⸗A. 1907 98.80—.-[4„ umif. 96.20 96.20 %½„„ 1905 90 50 90.50 4 Ungar. Goldrente 95.40 95.25 B. Ausländiſche 4„ Kronenrente 98.— 95.10 5 Arg. i. Gold⸗A. 1887 100.— 100.— 44½ Chineſen 1898 96.90 96.60 4 Egypter unificierte—.—— Mexikaner äuß. 88/90 98.50 88.65 Verzinsliche Loſe. 3 Oeſterreichiſchei880 154.— 184.20 Türkiſche 148.— 147.20 Aktien induſtrieller Unternehmungen. Bad. Zuckerfabrik 129.80 18t. Südd. Immobil⸗Geſ. 9 50 97.5 Eichbaum Mannheim 129.— 129. Mh. Aktien⸗Brauerei 187.— 187.— Parkakt. Zweibrücken— Weltz z. Sonne, Speyer 80.50 80. Cementwerk Heidelbg. 144.50 145 Cementfabr. Karlſtadt 122.75 122 5 Badiſche Anilinfabrik 525.— 528— Ey. Fabrik Griesheim 43.50 243 5ʃ Farbwerke Höchſt 4438.— 441 2. Ver, chem. Fabrik Mh. 307.80 8.— Chem. Werte Abert 409.— 398.8 Südd. Drahtind. Mh. 138.— 128.— Akkumul⸗Fab Hagen 192.— 103.— Acc Böſe, Berlin 76.60 78. Elektr.⸗Geſ. Allgem. 200.5. 4 0,75 Südd. Kabelw. Ahm. 129— 126.— Lahmeyer 122.50 131˙6 Elektr.⸗Geſ. Schuckert 106. 5 106.7 Siemens& Halske 175.50 175.5 Kunſtſeidenfabr. Frkf. 236 75 286.78 Lederwerk. St.Ingbert 82.— 64— Spicharz Lederwerke 28.50 128 50 Ludwigsh.Walunühle 163.—68. Adlerfahrradw.Kleyer 171.271.70 Maſchinenfbr. Hilpert 79.50 79 50 Maſchinenfb. Badenia 60.— 200. Dürrkopp 62— 335.— Maſchinenf. Gritzner 213.75 218.50 Maſch.„Armatf. Klein 118.— 116.— Pf. Nähm.⸗u. Fayrradf Gebr. Kayſer 122.50 122.50 Röhrenkeſſelfabrik 8 vorm. Dürr& Co. Schnellpreſſenf.Frkth. 157.70 187.70 Ver.deutſcher Oelfabr. 30.70 130.60 Schuh abr. Herz, Frkf. 128.50 123.50 Seilinduſtrie Wolff 155.50 135 50 'wollſp. Lanwertsm. 88.50 88 50 Kammgarn Kaiſersl. 17350 172.50 Zellſtoffabr. Waldhof 314.36 314.75 —— Bergwerks⸗Aktien. Bochumer Bergbau 201.20 199 5% Budeius 113.— 111. Concordia Bergb.⸗G. 324.— 828.— Deutſch. Luxemburg 148.— 148.— Friedrichshütte Bergb. 44.85 144. Gelſenkirchner 186 60 188.— arpener Bergbau 201 95 201. iw. Weſterregeln 1955, 19488 Oberſchl. Eiſeninduſtr. 98. 97.15 Vr.Königs⸗ u. Laurah. 18.50 218.50 Aktien deulſcher und ausländiſcher Transport⸗Anſtalten. undwö.⸗Vexbacher 218.— 218.] Oeſterr. Süd⸗Vomb. 260 26.50 Pfälz. Maxbahn 137.05 137.21 eſterr. Nordweſtb. do. Nordbahn 131.60 181 6ʃ„„—— Südd. Eiſenb.⸗Geſ. 117.— 117.—Lotthardbahn———.— Hamburger Packel 119.— 119.3 ftal. Mittelmeerb.—— Nordd. Lloyd 107.— 107.20„Meridionalbahn 137.50 137.56 Oeſt,⸗Ung. Staatsb 145 10 145.20 Zaltim. Obio 86.40 85.90 Pfandbrieſe, Prioritäts⸗Obligationen. 4c Frk. Huv.⸗Bfdb. 97.50 97. Cfe Pr. Pfob. unt. 13 97.50 87.50 10%.R. B. Pfdbr.0 97.50 87 504e%,„„ 17 775 9775 400„ 1910 97.70 97.10 ½„„ 93.50 93.50 4% Pf. ODyp B. Pfdb, 99.80 99..ziſ,„„ 12 91.— 91.— 31½%%„„„ 22.20 92.20 Prgfder⸗Bk. 0ck Pe. Bod.⸗Er. 90.— 90. Kleind. b 04 94,50 84.50 4% deßreg 97.— 97.— 15 30 9 Jyp.⸗ Kom.⸗ 8 55 unk. 00 97.30 97.80 Obl. unkündb. 12 91.50 91.80 4e fdbr. v. l„ 4% Pr. Nfbbrf.⸗B unk. 10 9780 7 30 Hyp.⸗Pfd. unt. 117—.— de„ Pfpbr..03 1% Nb. H. B. Pfb. 0 97.20 97.20 unk. 12 97.40 97.4% 1%„„„ 7 97.20 97.20 3½„ Pfdbr..86 leh„„„ 1912 97 50 27.50 89 f. 94 90.20 90.20le„ 1917 8 75 98,½785 3½ Pfd. 96½%6 90.30 90.80 ½%„ verſchied. 90.— 69.— 1%„ Com.⸗T bl. ½„„„ 1914.25 90.5 u. l, unt 10 99.30 99 30] ½ Nb..⸗B. G. O 9150 91 50 8 55 10 Com.⸗Obl.% R. W. C. B. 10 97 7— v. 1801 91.— 91.—½ Nf. B. Pr.⸗Obl 100— 83 75 3,„Com.⸗Obl. 1½% Pf. B. Br⸗O. 92.25 92.25 v. 96/00 91.— 91.—-½ t il fitl.a. E..—— 70.25 4% Pr. Pfdb. unk. 09 97.— 97.— 1 4%„„„ 12 97.60 97.510 Rannt. Berſ.⸗G.⸗A. 415.— 420. 4%„„„ 14 687.2 97.20 Bank⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. Badiſche Bank 189.50 140.— Oeſterr.⸗Ung. Bank 123.80 128.80 Berg u. Metallb. 120.— 120.— Oeſt. Länderbaunk 106.40 105.50 Berl. Fandels⸗Geſ. 160.— 159.40 Kredit⸗Anſtalt 2480 2 465 Lomerſ. u. Dist.⸗B. 108.30 105— pfähiſche Bank 100.10 100.10 Darmiſtädter Bant 127 25 125.9“ Pfälz. Hyp.⸗Band 188— 189.— Deutſche Bank 280 60 23640 Preuß. Fypothenb. 113.40 112.50 Heutſchaſiat. Bank 142.50 143.— Oeutſche Reichsdk. 151 90 15100 O. Effekten⸗Bant 100.40 10,4 thein. Rreditbank 13410 134.10 Disconto⸗Comm. 175 60 17 6thein. Hyp. B. M. 188.— 158.— TLresdener Bank 139 60 189.2Schaaffh. Bankver. 137.— 136— Frantſ. Oyp.⸗Bant 1b— 194.— Südv. Bant Nm 109.30 100 80 Frkf. Oyp.⸗Crebitv. 13 80 153.80 iener Bantver. 136.80 186.70 Nattonalbant 118.— 118.— ant Atomane 143 70 143 50 Frantfurt g.., 7 Februar. Kreditaktien 204 50, Staats⸗ dahn 148.2, Lombarden 26.30 Egypter—.—, 4% ung. Goldrents 95.30 Wottbardbahn—.—, —.— Gelſenkirchen 186. 159.—, Dres dener Bant 139, Rorthern——. Lendenz: ruhig. Disconto⸗(ommandit 17530 Laurs 5 We•6 70. Handelsgeſellſchaf 25. Deut ſche Bant 285.80, Bochumer 199ë50 Kachbörfe. Kredttaktten 204 60, Stanlsbahn 145,20, Lombarden 20.50, Digconto⸗Commandit 178,40, Gewerkſch. Roßleben 97⁰⁰ 9700 1 6. Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 7. Februar. Mannheimer Eſſettenborſe vom 7. Februar.(Offizieller Bericht) In Aktien Zuckerfabrik Waghäuſel war heute kleines Geſchäft zu 130,25 pCt. Sonſt blieben noch geſucht: Mann⸗ heimer Berſicherungs⸗Aktien zu 420 Mark pro Stück und Maſchinenfabrik Badenia⸗Aktien zu 200 PCt. Niedriger notierten: Storchenbrauerei⸗Aktien 80 B. und„Francona“ 550 B. Obligatignen. e andugeie⸗Oöligatien. 40% 9.⸗B. unk. 1902 97.20 b½% Akt.⸗Gei. k. Seilindu⸗ 2 verſchied. 90.— biſ ürie rick. 105 9% 103.—G 83½%„„ Kommunal 91.50 bſ4% Bad..⸗G. f. Rhſchiff. 0 u. Seetrausvort 9—0 ede. ehe, Rad. Anilin⸗u. Sodaf. 102.— 31½ Freiburg. B. 91.50 6½4% Br. Kſeinlein, Heidlbg. 92—0 5 87½ o% Heidelbg. v. 8. 1903 91—% Bürg. Braußaus, Bonn 100.75 G 30% Karlsruhe v. J. 1907 99.25 64% Herrenmühle Gen; 98.—5 20% Karlsrube v. N. 1896 87.— Plese Mann'. Dampf⸗ 4½% Labhr v. J. 1902 90.— G ſchleypſchiffahrts⸗Geſ. 98.—B 4½%% Küdwigshalen 99.— C4½/% Mannh. Lagerhau⸗ 1 5„1906 Geſellſcha⸗ 00.G —a½e h. E itäts⸗ 4⁰% Mannh. Oblig. 1901 99.— 6 Wee 2% 1888. 9—%0 Pfält. Gbamette u. 5%„„lsss 90.— 6, Tonwert, Arecß, Giſenb. 102l55 B %%„„ 1895 90.—(½¼½% Nuſſ..⸗G. Zellſtofff. 8 5„ 1898 90.— G Waldhof bei Pernau in 0 a 99.25 G 2 3 Speyrer Brauhaus 4% 7 7 8 0. r 8 97. * + a4½% Speyrer Ziegelwerke 101.40 815 Pirmaſens unk. 1905 91.—6%0%„Slldb. Hrabthnuſte 99.— G 8% Wiesloch v. J. 1905—.— 44%%, Tonw. Offſtein.⸗G. r. H. Loſſen, Worms 98.— G 4½ Zellſtoffabrik Waldhoj 102.— G Aktien. Banken, 8 Geld Brief Geld Badiſche Bank— 140 Br. Werger, Worms—.— 90— Getorbl. Speyers%——— Wormſ. Br. v. Oertge 80.—- Pfälz. Bank 100. Pf. Preßh.u. Sptfabr. 159.50 Pläl. Hyp⸗Kank.—.— 187.— Transport Pf. Sp.⸗U. Cdb.Sandau 137.——— u. Rhein. Krebitbank u. Verſtcherung —.— 92— . 134 20B..⸗G. Rhſch. Seetr. Rhein. Hyp.⸗Bank—.— 187— ſclanah. d Dampfſchl. 61.50 60.— Südd. Bank— 1⁰„ 5 Lagerb 9 5 85 94.— Giſenbahnen. Francona, Rück⸗ und Pfälz. Ludwigsbahn—.— 215.— Mitverſ..⸗G. vm. „ Maxbahn—.— 135.Bad. Rück⸗ u. Mitv. 350—-— 2% Nordbahn 11. Bad. Aſſecurranz 1295 1280 Heilbr. Straßenbahn 80.——. Continental. Verſich. 415.—— Mannh. Verſicherung—.— 420— ———berrh. Verſich⸗Gef.—.— 450.— Württ. Tranp.⸗Verſ. 590.—.— Induſtrie. .⸗G. f. Seilinduſtrte—.— 138.— Dingler'ſche Miſchſbr. 121— 119.— Emaillirfbr. Kirrweil.— Chem. Induflrie, .⸗A. f. chem. Induſtr. Bad. 9 15 0 580 Chem. Jab. Goldenbg.— 178.— Verein chem. Fabriken 308.— Verein B. Oelfabriken—— 133 Weſt..⸗W. Stamm—.— 200. „ Veorzug 105.50—.— Emaillw. Maikammer—.— 61880 Brauereien. Ettlinger Spinnerei 105.— 1 5 Brauerei 104 50—— Hüttenh. Spinnerei—— u Aktienbierbr.—.——.— KarlsteMaſchinenban—— 210.— Hof vm.— 261.— Mähmfbr. Haid u. Neu 261.30—.— Eichbaum⸗Brauerei 130 Koſth. Cell. u. Papierf.—— 222.— Elefbr. Rühl, Worms—.. 96—Mannh. Gum. u. Asb. 140.—.— Ganters Br. Freibg. 106.-—.— Aaſchtuenf. Badenia—.— 200.— Kleinlein Heidelber.— 198.— Oberrg. Elektrizitſt 22.—— omb. Meſſerſchmitt 61.——.— Pf. Nähm u. Fahrradf.— 124— udwigsh. Brauerei 248.——— Portl.⸗Zement Hdlbg. 144.50 Mannh. Aktienbr.— 187—[Südd. Draht⸗Induſt. 128.—. Pfalzbr. Geiſel, Mohr———. Südd. Kabelwerfñʒe—.— 128.— Brauerei Sinner— 288— Ziegelw. 150.——.— Br. e. 1— 201.50— Spey 40.—.— „Schwartz, Speyer—.— 120.— Würmüble Neuftadt 129.——— 1.5 Schwetz.—. elghofabr, Waldhof 316.——. 5 Welß, Speyer 81.——— Zuckerfbr.—.— 130.25 5Sorc, Speyer 80.— uckerraff. Mannh.—— 52. Berliner Efettenboͤrſe. HBerlin, 7. Februar.(Schlußkur ſe.) Londoner Effektenboͤrſe. London, 7. Febr.(Telear.) Anfangskurſe der Effektenbörſe. 4 0% Reichsanleihe 821, 82/ Paeiſie 74— 735% Chineſen 108/ 108·0 Gbicago Milwaukee 114— 114% %, Chineſen 987J% 98( Denver Pr. 59— 59— 26/%e% Conſols 87% 87½,] Aichiſon Pr. 90— 90— 3% Iꝗkaliener 102 102½ vouisv. u. Naſhv. 99½% 100— 3 ei Griechen 49— 491½Union Pacifie 123˙% 122 3 d% Portugieſen 63— 62¼ Unit. St. Steel com. 29% 28½ Spanier e 937% 93˙/ D Türten 96½ 896% Eriebahn 157/ 15% 4 J% Argentinier 87—. 861 Tend.: feſt. 3 6% Mexikaner 33½¼ 38˙%% Debeers 14½% 14½ 4 9% Japaner 84% 84—Chartered Tend.; ſtill. Boldſtelds 8˙% 3ʃ/ Ottomanbant 18¼ 18/ Randmines 5% 597½ Mio Tinto 65, 66— Gaſtrand 8% 3 Braſtlianer 84%/ 84¾ Tend.: ſtill. ** A*** Telegraphiſche Haudelsberichte. B. Von der Frankfurter Börſe. Die Zulaſſung der Mark 5000 000 neue auf den Inhaber lautende vollgezahlte Aktien der Hamburg⸗Amerikaniſchen Packetfahrt⸗.⸗G. (Hamburg⸗Amerika⸗Linie! Nr. 120 001—125 000 und der nom. Mark 5000 000 4prozentigen Anleihe der Stadt Kiel von 1907 Serie IX—XIII zum Handel und Notierung an der Frankfurter Börſe wurde genehmigt. Harpener Bergbangeſellſchaft. Die Geſellſchaft beruft zum 17. März eine außerordentliche Generalverſammlung ein, um über eine Erhöhung des Atienkapitals um 7 800 000 Mill. auf 80 Millionen zu beſchließen. Wie verlautet, beabſichtigt die Geſellſchaft die Gewerke Viktoria, Lumen und Kobold zu erwerben und für den Ausbau der bereits in Ausſicht genommenen Doppel⸗ ſchächte auch für ein vermehrtes Betriebskapital Vorſorge zu treffen. Nach Deckung des Erwerbspreiſes der Werke Viktoria und Kobold ſoll ein Betriebsfonds geſchaffen werden, wozu eine Zubuße von 1 Million Mark der Harpener Geſellſchaft aus dem um gegen 8 Millionen vermehrten Aktienkapitale kommen ſoll und welches zum Ausbau und ſpäteren eventuellen Betriebsverbeſſerungen der Zeche Viktoria Verwendung finden ſoll. Die Verzinſung des erhöhten Aktienkapitals bis zur Erreichung einer Rente aus den neuen Zechen glaubt die Geſellſchaft ohne Nachteil für die Dividende durchführen zu können. Berlin, 7. JFebr. Das Modewarenhaus Brandl u. Jiſcher in Wien iſt mit 200 000 Kronen nach der Korreſpondeng für Tex⸗ tilinduſtrie inſolvent geworden. Deutſche Firmen ſind lt. „FIrkf. Ztg.“ beteiligt. * Hamburg, 7. Jebr. Wie die„Frkf. Ztg.“ von gut unterrichteter Seite erfährt, iſt für die Gläubiger der Kopen⸗ hagener Grundbeſitzbank eine Schädigung kaum zu befürchten. Das Inſtitut, das eine etwas überſtürzte Entwickelung hatte, iſt durch umfangreiche Terrain⸗ und Bauſpekulationen in Schwierig⸗ keiten geraten. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß ſeitens anderer Kopenhagener Banken eine Garantie gegenüber den Depoſiteuren, deren Einlage ſich auf etwa 20 Millionen Mark belaufen, über⸗ nommn wird und auf dieſe Weiſe eine Rekonſtruktion des In⸗ ſtitutes ermöglicht wird. Der Hamburger Plaß iſt nur in ge⸗ ringem Umfange beteiligt. Braunſchwekg, 7. Febr. ſchweiger Bank beſchloß kt.„Frkf. Ztg. für 1907 eine Divi⸗ dende von 6½ Prozent(i. V. 6 Progz.) zu verteilen. * 1 A Ueberſeceiſche Schiffahrts⸗Telegromme, New⸗Hork, 6. Febr.(Drahtbericht der Holland⸗Amerika⸗Line, Rotterdam). Der Dampfer„Stadendam“, am 25 Jau. von Rotter⸗ dam ab, iſt heute hier angekommen. New⸗ork, 6. Febr.(Drahtbericht der Red Star Line, Ant⸗ werpen. Der Dampfer„Finland“, am 25. Januar von New⸗orl ab, iſt heute hier an ſelommen Mitgeteilt durch das Paſſage⸗ und Reiſe⸗Bureau Gund⸗ lach& GBärenklau Nachf. in Mannheim, Bahnhofplatz Nr. 7 direkt am Hauptbahnhof. 85 Marx& Goldschmidt, Mannheim ſſennoten 214.86 214 15 f Lombarden 26.50 26.40 2 1 75 Nr. 4% ſ Au 1003 8 80 68 Canaba Parlie 147 30 14840 Telegramm⸗Adreſſe⸗ Margold, Fernſprecher: Nr 1637. 2500 o Reichsanl. 93.20 98,.20 Farde Packet 118 60 118 90 7. Februar 1908. Proviſionsfreil 120 dd, Saee 88.9) 88 20 15 8 0 107 10099090 25 55 0% Bad. St.⸗Anl. 96 75 99.00 znamit ruſt 16175 160.75 1 er⸗ er 45% Vabern 93.20 93.20 199 60 200 50 unter Vorbehalt: 75 1 40 eſſen—— 92—Konſolidation 800 15 8140 8125 Heſeneecn 59— 59— 70 o Sachſen 83.20 83 20 Gelſenkirchner 186 10 185 90 N. 5 4% Pfor-Rh. W. B. 96 40 b6 40 Harpener 201.50 900.— gaen ene Sabedgshaſen 11.280— 44% duallener 255 Pben 277½0—.,. Badiſche Feuerverſicherungs⸗Bank— M 230 75.90 175 7 720 5(neu) 80.50 89 50 ke denen 840 500 e Jengz Ae 1860er Loſe 154 J0 15460] Wurm⸗Nevter enz& Cg., Rheiniſche Gasmotoren, Ptannheim 164— 4% Dagdad⸗Am, 86 50 86 40 Anilin Treptow 7 58 S 95 7 204.90 30480 e 10740 16770 S 0. 180.„Steinzeugwerte 221.— 224 55 ee e e 3 rmſtädtei Bank 126 90 126 70 e en 7— 8 Dauch e 18 75 40 10 wolken 18 101 Daimler Motoren⸗Geſellſchaft, Untertürkheim, 112 1 W 200 86,50 286 10] Wollkämmerei⸗Akt. 138— 138.—* ö 2 Dat 176.60 175 50 Cbem. Gharlo enb, 193 90 197.— aeee 05 112 Hienakens 1 Hreſdner auk 139 80 168.70 Tonwparen Wieslech oa— 102— Flint, Eſſen⸗ und konceglezerel, Mannhelm 875— Rhein. Kredi! bant 138.80 138.80 Fealuef, Waldhof 314.— 315 rankenthaler Keſ ſelſchmiede 25 8 187.— 186.—— Ko theim 218.— 318.— uchs, Wa 0 rit, Heldelberg 155⁵ 3 146. 55 146 10 e 5 0 Rahin 3885 124 05 ndes Eismaſchinen— i ˖ 5/ 0 Linoleumfabrtt Maximiliansau 11⁴— Privatdiskont 4 10½ N Balt eſech chaft, Metz 8⁵— Pariſ ſer Börſe. uxiſche Induſtriewerke,.⸗G. Ludwigshafen 102— 8 16 7 0 Aufendsn e wg Henning 889— arts, 7. ruar. angskurſe. osbacher tenbrauerei vorm. Hübner 95— 8% Rente 9665 96.62—.— Looſe—— Wfagc e e 124 55 ſtener eee ae, ee Banque Ottomane 791.— 719.— inan Terrain⸗Geſellſch chaft 109ffr 9400 94 30(io Tinto 1661 166⸗ einiſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G., Mannheim 118 ten uniſ. 96.70 96 60 0 e Metallwarenfabrik, Genußſcheine M. 200 M. 180 8 erliner pr odukt enbörſ 2 eini e 0 Mannheim 105 6 Rheinmühlenwerke, Mannhei— 145 ⸗A. endel, M 4— Seeiig, 7. Nebtuar, Gelegramm)(Proputtenbörfe. Jönbbache endene Preiſe in Mart pro 5 Kg. Berlin netto Kaſſe. Sidde dee 1 5 11² 9. 0 eut le⸗Induſtrie, Maunheim 710— Weizen per Mal Mais per Mai 148.78 149 50 an Nabel, kannbeim, Genußſcheine— Im. 90 1 5 217.50 216.8„ Juli———.— Unionwerke,.⸗ auerel⸗Einrichtungen 7 140 de—.——.— intonbrauerei Karl ruhe 6— Roggen W 211 75 21.80 Rübst per Jan. 7190 710 Vita Lebensperſſcherungs⸗Geſellſchaft, Mannzeim 2 M. 300 7— 208,50 208. 1—9 7180 7210 Waggonfabrik Raſtatt 104— „ Sept.— 70 60 70.60 Waldhof,— 7058fr Haſer per Mai 172.— 17150 00 55———. Immobiliengeſellſchaft 55‚— s r „ Juli 172 50 172.———— 30 50 30.50 J Weſtendbau⸗Geſellſchaft in Karlsruhe⸗ 185 87 fit— 25=.— oggenmehl 28.80 28.50 Zu gaſcbelt Feune 80⁵— Der Aufſichts rat der Braun⸗ Nus dem Grossherzogtum. * Rheinau, 5. Febr. Schon oft iſt vor dem Herabrut⸗ ſchen der Kinder auf dem Treppengeländer gewarnt worden. Leider hat dieſer Unfug auch hier wieder trotz aller Warnungen ein Opfer gefordert. Ein 5 Jahre alter Knabe verlor das Gleich⸗ gewicht und ſtürzte aus anſehnlicher Höhe auf den Boden herab. Mit gebrochenen Füßen wurde der bedauernswerte Kleine vom Platze getragen. * Hockenheim, 6. Febr. Die Steuerkapitalien der Stadtgemeinde Hockenheim ſind von 13 auf 21 Millionen Mark geſtiegen. Es wird dies zur Folge haben, daß auch hier der Umlagefuß bedeutend herabgeſetzt werden kann. * Wieblingen, 4. Febr. In der geſtern abend ab⸗ gehaltenen Bürgerausſchußfitzung wurde der Vor⸗ anſchlag genehmigt und der Umlagefuß von 70 auf 45 Pf. herabgeſetzt. * Heidelberg, 5. Febr. Geſtern mittag erſchoß ſich der Zuſchneider Düring auf dem hieſigen Friedhof auf dem Grabe ſeiner 1903 verſtorbenen Ehefrau. Als Motiv der Tat wird Lebensüberdruß vermutet. oc. Heidelberg, 6. Febr. Hauptlehrer Karl Breit⸗ haupt in Heddesbach wurde im Mai v. Is. wegen Körper⸗ verletzung zu 2 Monaten Gefängnis verurteilt. Wie das„Heidel⸗ berger Tagbl.“ meldet, wurde ihm nun die Strafe im Guaden⸗ wege erlaſſen. * Heiligkreuzſteinach, 3. Febr. Freitag abend wurde hier der Maurer Johann Beßler verhaftet. Er ſteht im Verdacht im vorigen Sommer den Brand in ⸗Bärsbach ge⸗ legt zu haben. Ebenſo ſoll er bei dem Brand des Steinſchen Anweſens in Eiterbach nicht unbeteiligt geweſen ſein und, wie das„Heidelb. Tgbl.“ hört, nach Ausſage des inhaftierten Sebaſt. Reinhard, deſſen erſtes Haus vor—7 Jahren angezündet haben. * Eberbach, 5. Jebr. Geſtern mittag wurde der hochbe⸗ tagte Milchhändler Bangert und deſſen Frau von Schollbrunn am Mühlweg von einem die Straße herunterſauſenden beſetzten ſog. Holzziehſchlitten überfahren. Bangert wurde ſchwer ver⸗ letzt, während die Frau mit leichteren Berletzungen davonkam. Haag, 3. Febr. Letzte Woche ſtarb hier im Atter von 95 Jahren der älteſte badiſche Kanonier, Alois Gerſpacher, Wirt zum„Jägerſtüble“. oc. Karlsruhe, 6. Febr. Der 57 Jahre alte Juſtituts⸗ diener Otto Baumgärtner hat ſich aus Gram über den Tod ſeiner Frau und Tochter erhängt. oc. Pforzheim, 6. Febr. In der Manſardenwohnung des Wagners Johann Koch(Gymnaftumſtraße 10] brach geſtern nachmittag Feuer aus, das jedoch alsbald gelöſcht werden konnte. Koch und ſeine Ehefru wurden unter dem Verdachte der Brandſtiftung verhaftet. * Buggingen(A. Müllheim), 4. Jebr. Der Ge⸗ meinderat Ackermann von Seefelden, der hier den Zug ver⸗ ſäumt hatte, benützte den Pfad neben dem Bahnkörper, um in Heitersheim den Freiburger Lokalzug zu erreichen. Dabei ſtürzte er infolge Fehltritts bei einer Unterführung ſo un⸗ glücklich ab, daß er alsbald verſtar b. Ackermann war eine allgemein bekannte und geachtete Perſönlichkeit und hat die Feldzüge 1866 und 1870 mitgemacht. Offenburg, 6. Febr. Der Italiener Geli, welcher vor einiger Zeit den Arbeiter Schwarz ermordete und auf ſeiner Flucht in Nanch verhaftet worden iſt, wurde nach dem„O. .“ in das hieſige Amtsgefängnis eingeliefert. oe. Breiſach, 3. Febr. Die Ehefrau des Sergeanten Thomas vom hieſigen Bataillon übergoß ſich in der Abweſenheit ihres Mannes mit Petroleum und zündete ſich dann au. Dann rief ſie ihren Mann, aber zu ſpät. Nur mit größter Mühe konnten die Flammen gelöſcht werden. Geſtern nacht ſtarb die Unglückliche an den erlittenen Verletzungen. Urſache der Tat ſoll Geiſtesſtörung ſein. * Zimmern, 5. Febr. Ein ſchweres Unglück, dem ei junges Menſchenleben zum Opfer fiel, ereignete ſich auf der Straße von hier nach Geiſingen. Ein 15jähriger Burſche, der Sohn einer Korbmachersfamilie, ſollte für die in der Baracke beim Hintſchinger Bahnhof wohnende Familie Brot in Geiſingen holen. Da er die Kappe über die Ohren gezogen hatte, merkte er erſt zu ſpät, daß vom Berge herab aus den fürſtlichen Wal⸗ dungen ein Stamm herabrollte, der von ſelbſt in Bewegung ge⸗ kommen war. Der Burſche konnte nicht mehr ausweichen und wurde totgedrückt. oc. Säckingen, 6. Febr. Die geſamten umlagepflichtigen Steuerwerte und Steueranſchläge betragen für die Ge⸗ meinde Säckingen im Jahre 1908 33 475 310 Mark, während ſie ſich für das Jahr 1907 auf 13 420 456 Mark beliefen. Für 1908 alſo ein Mehrbetrag von 20 054 854 Mark. Infolge dieſer Zu⸗ nahme dürfte der Umlagefuß, der bisher 72 Pfg. vom Hundert be⸗ trug, mindeſtens auf die Hälfte herabgeſetzt werden. Berantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum: für Kunſt, Feuilleton und Vermiſchtes: Alfred Beetſchenn für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: Rich. Schönfelder; für Volkswirtſchaft u. den übrigen redaktionellen Teil: Karl Apfel; für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Franz Kircher. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei, G m. b..: Direktor: Eruſt Müller. — E N e 258 . — 8— 23 S A — e 92—— N 2 85 dene brane. Auszstohnonuen,— Hontag, 10. Febr.. arrsffnen wir neue Kurſe.* 2 ouf Herren ase Damen SIEE253 erhalten in kurzer Felt eine ſchöͤne 88— 8 8 ,, 5 sS 85 15⁰0 Sdeß Ausbiſdung in der ſale, 2 5 87 68.82 alter, Nüluig u f65.b 5 eſorgt Eiurichten, Ful ee 5 Abſchlteen von Geſchaſtsüchern Coges⸗ u. Abbe-Nugſe. oew. Vermögensaufnahm. 4000 LSede, 5 e nn er. Mdennetn e] Damen gesucht 55 9 alt Fil, 3. 3 fürtheatralischeAufführun en b Tülkestr. erten unter Nr. 57818 57707 an die Expedition ds, Bl. * 1* Abousnement; * 9 Juferats: Mannheimer Journal Durch die Poſt bezogen inkl. Poſt⸗ Die Neklame⸗Zeile„„ 1 Marf wiſchlag M. 101 pro Quartel.— Telephon: Redaktton Nr. 377. Amts⸗ und Kreisverkündigungsblatt.„ Expedition Rr. 218. Nr. 28. Freitag, den 7. Februar 1908. 118. Jahrgang- Fekannimachung. Bekanntmachung. Handeloregiller. Bekauntmachünt. Verſteigerung. geſtverkeht. 1 Die Unterſtützung aus dem churpfälziſchen Wa⸗ ſenfſoud in Mannheim für das Jahr 1908 be⸗ treffend. Nr. 12750J. Die Bürger⸗ nteiſterämter des Bezirks werden darauf aufmerkſam gemacht, daß Geſuche um Unterſſützung aus dem churpfälziſchen Waiſen ond ſpäteſtens bis zum 15. März Ifd. Jahres hierher vorzulegen ſind. 12113 Maunheim, 4. Februar 1908. Gr. Begirksamt III: Dr. B. Pfaff. Bekauntmachung Die Unterſtützung aus den Carl Borrö⸗ mäns⸗Fond betr. Nr. 12731 J. Wir bringen hier. mit zur öffentlichen Kennlnis, daß Geſuche um Unterſtützung aus dem Karl Borrömäus⸗ Fond ſpäteſtens bis 31. März 8. Is. vierher vorzuiegen ſind. Später einlaufende Bewerbungen können keine Berückſi ptigung mehr finden. 12115 Zug eich bemerken wir: ie obige Stiſtung hat den Zweck der Unterſtützung Kranter Und Preuhafter kathollſcher Re⸗ ligton von der vormals pfälziſchen Hof⸗ und Crpildlenerſchaft und bei den jetzt veränderten Ver⸗ hältutſſen ſolcher badiſcher Diener und deren Relikten, welche in den Orten der badiſchen Pialz in Dienſten geſtanden ſind; ſo⸗ dann in zweiter Reihe(wozu jedoch die Mitiel ſelten hinreichen) die Unterſtützung ſonſt verlaſſener — in Gefahr ſchwevender Kin er, Waiſen und ſolcher Ange⸗ hörigen der vor als pfälztſchen, deet badiſchen Orte, die zur Zeit ie Fäbigkeit nicht haben, ihren Unterhalt ſelbſt zu finden und 9 1 0 katholiſcher Religion U Zu diefer Stiſtung ſind ſämt⸗ liche Gemeinden des diesſeitigen Antslezirk, als ehemals pfäl⸗ ziſche Okte berentigt. Maunheim, 4. Februar 1908. Gr. Bezirksamt III: Dr. B. Pfaff. Bekauntmachung. Bekämpfung der Reblaus betr. Nr. 135201. An die Bür⸗ germeiſterämter: Es ſind diejenigen Perſonen feſtzuſtellen und anher zu be⸗ zeichnen, welche mit Reben oder Rebteilen Handel treiben. Dabei iſt insbeſondere auch anzu eben, welche dieſer Per⸗ ſonen eine Rebſchule beſitzen, wo die Rebſchulen liegen und welchen Umfang ſie haben. Die mit Reben oder Reb⸗ teilen Handel treibenden Per⸗ ſonen ſind gegen anher mitzu⸗ teilende Beſcheinigung durch die Bürgermeiſterämter aus⸗ dr.cktich auf die ihnen nach § 5 des Reichsgeſetzes vom 6. Juli 1904 obliegende Pflicht zur Buchfü rung Wae Mannheim, 5. Febr. 1908. Großh. Bezirksamt: Lang. 12120 Bekauutmachung. Ein angen herkenloſer 5 Hunde betr. Eingefangen und im Tieraſy. Untergebracht ein herrentoſer Hund. 1211⁴ NRaſſe: Fox: Farbe: weiß mit ſchwarz. Kopfzeſchen; Geſchlecht: wecblich. Mannbei n, 5. Februar 1908. Großh. Bezirksamt: Polizeidirektion. Bekanntmachung. Einſangen rerren⸗ 5 loſer Hunde betr. Eingefangen und im Tieraſyl Aniergebracht ein herrenloſer Hund: 12118 Raſſe: Pinſcher.— Farbe: weizgelb. Geſchlecht: weiblich. Maunheim, 3. Febrnar 1908. Großh. Bezirksamt: Poltzeidirektion. Bekauntmachung. Einfangen herreu⸗ loſer Hunde betr. Eingefaugen und bel Frau Jo hann Maurer, Obere Riebſtr. ds, Untergebracht ein herrenloſer Hund: Naf e: Schnauzer, mit kurz geſchnittenenOOhren undSchwanz —Farbe: gelb.—Geſchlechk: mäunlich. 12119 Maunbeim, 5. Februar 1908. Großh. Bezirksamt: Polizeidirektion. Bekaunlmachung Gerichisvollzieberdienuverweſer Setert, Junhader des Diurikts IXIX(Siadtteiböflich der Trait⸗ ſeurtraße zwiſchen Seckenhermer nud Augan enſtraße n ſüdlich der Viehhoiſt J be genern ſeinen Dienſt wieder über⸗ nommen. 12112 Mannßeim, 4. Febrnar 1908. Die Bekämpfung der Reblaus betr. Nr. 12983J. Die Bürgermeiſlerämter werden ver⸗ anlaßt, in den Gemeinden bekannt zu geben, daß die Ver⸗ ſendung von Blindhölzern und bewurzelten Reben aus einem Weinbaubezirk in irgend eine Gemeinde eines anderen Weinbaubezirks ſchlechthin unzuläſſig iſt. Dies gilt ſelbſt⸗ redend auch hinſichtlich eines etwaigen Bezugs von Blind⸗ hölzern und bewurzelten Reben aus nicht badiſchen Gebieten oder für Verſendung ſolcher Blindhölzer und Reben nach denſelben. Die 6 Weinbaubezirke umfaſſen folgende Gemeinden: I. Weinbaubezirk: Die Gemeinden des Kreiſes Mosbach. II. Weinbaubezirk: Die Gemeinden der Kreiſe Mannheim, Heidelberg, Karlsruhe. III. Weinbaubezirk: Die Gemeinden der Kreiſe Baden und Offenburg. IV. Weinbaubezirk: Die Gemeinden der Kreiſe Freiburg und Lörrach. V. Weinbaubezirk: Die Gemeinden des Kreiſes Waldshut. VI. Weinbaubezirk: Die Gemeinden des Kreiſes Konſtanz. Mannheim, 5. Februar 1908. Großzh. Bezirksamt I. Lang. Bekanntmachung. Lieferung von Unterrichesmitteln betr. ur Abgabe an Schüler minder bemittelter Eltern bedarf die Mannheimer Volksſchule für das Schulfahr von Oſtern 1908 bis Oltern 1900 folgende im Submiſſionswege zu veigebende Unter⸗ richtsmittel: 12122 1. Hefte im Anſchlage voen 363255 M. 2. Schreib⸗ und Zeichen maierialien im Anſchlage von 13975„ 3. Schulbücher im Anſchlage von 1 4. Handarbeitsmaterialten iun Anſchlage von: 3) Wolle und Baumwolle„35%%%ͤöͤk b) Strick- Häkel⸗ und Nähmaterial„„ o) Stickmaterial 660„ Nähſſoffe 3088„ Summa 74723 21. Angebolsſormulaxe find im Bureau des Volksſchulrektorats Friedrichſchule Litera U 2, Eingang gegenüber J1— in Empfang zu nehmen. Daſelbſt können die häheren Lieferungsbedengungen nebſt einer Muſterkollektion fämtlicher zu uefernder Lehrmiktel eingeſeden werden. In den Bewerbungen iſt das Abgebot unter Zugrundelegung des Laden reiſes in Piozenten und zwar derart auszudrücken, daß 1. für die Herte, 3. für die Schrerb⸗ und Zeichen watertalten und 8. für die Schulbücher je ein Geſamtabgebo'ſatz aufgeſtellt wird Bel den Handarbeits aterialten iſt der Abgebolſatz in Prozenten ur jede Unterabteilung(2, b, c und d) geſondert auzageben. Abgebotſätze für Einzelartikel dieſer Untetabteilungen ſind unzu⸗ läſſig. Anders geſtellte Offerten können nicht berückſi ptigt werden Die Lieferung kann im Geſa nten oder geteilt vergeden werden. Die geieilte Vergebung erfolgi nach Warenabteilungen dezw. uach Schuldiſtrikts⸗Loſen. 3177 Von den 6 Schuldiſſrikts⸗Loſen betragen: 3 Loſe je ½ 1 Los ½ und 2 Loſe je ½ des e 5 Bewerbungen wollen lutt der Auſſchrift„ richtsmuteln“ verſeſen bis Mittwoch, 19. Jebruar 1903, nachmittags 4 Uhr, beim Volksſchulrektorat eingereicht werden. Mannheim, den 15. Januar 1808. Das Bolksſchulrektorat: Dr. Sickinger. Mannheim-Rosengarten-Velsammlungssaal. Freltag, den 7. Februar. abends ½8 Uhr KONZERT von Gertrud Kühn unter gütiger Mitwirkung von Prof. Dr. Otto Neitzel. rogramm: Lieder von Marcelo, Giordani, R. Schumann, F. Schubert Weingartner, R. Strauss. heethoven, Sonate op. 53-dur, Chopin, Nocturne op. 37. No. 2, Ballade As-dur. 77187 Konzertflügel von Steinway& Sons Neweork, Hamburg aus dem lienoforte ager von K Ferd. Heckel. Eintrittskarten à Mk..50,.50,.— ja der Hofmusikalien- handlung Heckel(10—1 und—6 Uhr). Weinrestaurant Wilh. Schaefer Binger-Weinstube Luisenving 26. Luisenring 26. Samstag, den 8. Februar..11 Uhr abends Grosser karnev. Kappenabend wWoru höflichst einladet 77127 W. Schaefer und Frau. HKaltestelle qumngbuschstrasse. leischabschlag! Verkaufe: 57533 Ia. Oehsenfleisch à 5, SO bg. Ia. Kalbfleisen p. 80 2ge. Jakob Sieber Teleph. 4038. fletꝛgerei 5. 1. Prospekte über die neuen Modeſſe der Sſnitn Premier Schreibmaschine gratis durch die Smith Premier Typewriter C0. 5. ieferung von Unter⸗ Mannheſm, T 2, 16. 73114 Zum Handelsregiſter B, Band V,.⸗Z. 37. Firma„Süd⸗ deutſche Disconto⸗Geſell⸗ ſchaft Aktiengeſellſchaft“ in Mannheim wurde heute eingetragen: Adolf Co n, Fritz Moos, Max Najork und Friedrich Schmid, alle in Mannheim, ſind zu Prokuriſten beſtellt und berechtigt, je in Gemeinſchaft mit einem Vor⸗ oder einem an⸗ ern Prokuriſten der Geſell⸗ ſchaft dieſe zu vertreten und die Firma zu zeichnen. Die Proku⸗ riſten Max Baer, Ludwig Schöffel und Jakob Stefan Loeb ſind gleichfalls berechtigt, je in Gemeinſchaft mit einem Vorſtandsmiigliede oder einem audern Prokuriſten der Geſell⸗ ſchaft diefe zu vertreten und die Firma zu zeichnen. Dr. jur. Max Heſſe in Mannheim iſt zum weiteren Mitgliede des Vorſtandes beſtellt. 12116 Mannheim, 3. Febr. 1908. Gr. Amtsgericht I. Einladung. Zur Beratung und Beſchluß⸗ zaſſung des Bürgetausſchuſſes üder die Vorlage „Feſtſetzung der Löhne für die Arbeitsloſen betr.““ wurde Tagfahrt au Montag, 10. Febr. 1908, nachmittags 6 Uhr in den großen Rathausſaal Litera F J, 5 dahter anberaumt. Die Herren Mitglieder des Bürgerausſchuſſes werden zu der bezeichneten Verſammlung ergedenſt eingeladen. Manußeim, 5. Februar 1908. Der Stadtrat: Dr. Beck. Klemann. Belauntmachunz Die Aushilfe für unſeren erkrankten Diener iſt vergeben. Mannheim, 6. Februar 1908. Schiedsgericht für Arbeiter ⸗Verſicherung: Brecht. 12117 Arbkitsvergebung. Für den Kaufhaus Umbau (füdöſtl. Teit) ſollen im Wege 81178 des öffentlichen Ausſchreibens folgende Arbeiten vergeben werden: 1. Verputzarbeiten, 2. Tünchera beiten. Aungebote hierauf ſind ver⸗ ſchloſſen und mit entſprechen⸗ der Aufſchrift verſehen bis ſpäteſtens Mittwoch, 19. Febr. 1906 vormittags 11 uhr an die Kanzlei des unterzeich⸗ neten Amts(Ecke Breite⸗ und Marien traße, 3. Siock) ein⸗ zure chen, woſelbſt auch die Angebotsſormulare gegen Er⸗ ſatz der Umdruckkoſten abge⸗ geben werden und die Eröff⸗ nung der Angebote in Gegen⸗ wart etwa erſchienener Bieter erſolgt. 31176 Mannheim, 5. Febr. 1908. Städt Hochbauamt: J..: Hauſer. Sſiddeniſch⸗Heſterreichiſch⸗ Angariſcher Verband (Teil II, Heft 10). Mit 1. Februar 1908 ſind ab den in den Abteilungen -III des A⸗Tf. No. 73 ein⸗ bezogenen gali iſchen Stanſonen Frachtſotze für Petroleum⸗ naphta(Benzin aus Petroleum deſtilliert) undPetroleumbenzin Feirnedeenge Judee eim und Mannheim⸗Induſtrie⸗ hafen eingeführt worden Die Frachtſätze gelten bei Frachtzahl⸗ Ung für mindeſtens 10000 kg. für einen Wagen und Fracht⸗ brief; über deren Höhe geben die beteiligten Stationen Auf⸗ luß. 77208 Karlsruhe, 4. Febr. 1908. Gr. Generaldirektion der bad. Staatseiſenbahnen. Holz⸗Herfleigerung. Aus den kirchenärariſchen Wal⸗ dungen Gemarkung Sandhofen werben am: 40⁰ Dienstag 11. Februar d. J. morgens 9½ Uhr, beginnend im RNathauſe Sandhofen gegen Barzadiung vor dei Auſuur los⸗ weiſe öffentlich verſte gert: 102 Forlenſtämme uit 59,10 Fuß Inhalt. 183 Ster forl. Rollen⸗ u. Prügelholz, 10814 Stück forl. Wellen. Auskuntt erteilt Waldhüter erbel in Sandhofen. aunheim, 4. Februgr 1808, Evantzeliſche Kollektur. Benennung von Straßen im Stadt⸗ teil Käferthal betr. Nr. 4263 J. hat mit Zuſtimmung Großh. Bezirksantts die in Gebiet der 29. Sandgewann im Stadtteil Käferthal mit Bezirks⸗ ratsbeſcheid vom 9. Januar 1908 in Plan gelegten Straßen in folgender Weiſe benannt: 3) Die an der Kurzen Mann⸗ heimerſtraße in weſtl tung abzweigende (bisheriger Feldweg Nelkenſtraße b) die Forſſezung der Aeußeren Querſtraße, weſtlich der Kurzen Mannheimerſtraße Jägerſtraße e) die Verbindungsſtraße zwiſchen Grohberg und Nelken⸗ ſtraße 31174 Baumſtraße. Mannheim, 3. Febr. 1908. Bürgermeiſteramt: Martin. Srkanntmachung. Reinigung der Ka⸗ näle betr. No. 4720 J. Es iſt in letzter Zeit vorgekommen, daß die mit dem Reinigen der Kanäle be⸗ ſchäftigten Arbeiter aus den Ka⸗ nälen flüchten mußten, weil größere Meugen ſiedend heißen Waſſer⸗ hineingelangt waren. Auch iſt vor kurzem durch auf den Kana waſſer ſchwim wendes Benzin, das ſid an der Lampe eines Arbe ters entzündete, eine Exploſion entſtanden, vie glück⸗ licherweiſe ohne ſchumme Folgen blieb. Deſe Vorko mniſſe ver⸗ anlaſſen uns, im Jutereſſe des Lebens und der Geſundzeit der Kauglarbeiter. die Fabrik⸗ und Haus eſitzer dringend zu erſuchen ihr Perſonal aufs ſtrengile an⸗ zuweiſen, keiue leicht entzündlichen Flüßſigteiten in die Kanäle ge⸗ langen zu laſſen und Vorkehrun⸗ gen zu trefſen, daß heines Waſſer vorher genügend, d. 1. bis unter 355 Celſius, abgekühlt wird.(§ 11 der Haus Entwäſſerungsordunng.) Mannzei n, 1. Febrnar 1908. Bürgermeiſteramt: Martin. 81175 Stelle⸗Augebol. Für unſere Arbeſten an Gas⸗ und Waſſerleitungen in Neckaran ſuchen wir einen durchaus erfahrenen und ſelb⸗ ſtändigen Inſtallateur unter 40 Jahren. Demſelben liegt haup:ſächlich die Erledigung von Notalbeiten, Rohrbrüͤchen, Störungen an Gas⸗ und Waſſerleitungen u ſ. w. ob, und iſt deshalb für ihn Be⸗ dingung, in Neckarau ſeinen ſtändigen Wosnſitz zu nehmen. Die Entlöhnung erfolgt nach Maßgabe der Klaſſe& des ſtädtiſch. Lohntarifs, außerdem wird für die Dienmbereitſchaft eine Vergütung von 10 Mk. pro Monat beza lt. 311ʃ73 Bewerber wollen ihre Ge⸗ ſuche unter Beifügung von Zeugniſſen und eines ſelbſt⸗ geferligten Lebenslaufes bis ipäteſtens Montag den 17. ds. Mis bei unterzeichneter Stelle einreichen. Mannheim, 3. Febr. 1908. Die Direktion der ſtädtiſchen Waſſer⸗,—5 Elektrizitäts⸗ erke: Pichler. Vergebung. Die Ausführung der Schloſ⸗ ſexarbeiten leiſerne Keller⸗ treppen, Wendeltceppe im Turminncen, Quadrantſau⸗ lenlieſerung inkl. Montage etc.) für den Neuban des II. Waſſerturms am Induſtrie⸗ hafen foll im Wege der Submiſſion vergeben werden. 31171 Die Unterlagen zur Ver⸗ gebung können in unſerem Burequ K 7, Zimmer Nr. 11 während der Dienſtſtunden von—12 und—6 Uhr ein⸗ geſehen reſp. bezogen werden. Leiſtungsfähige Unterneh⸗ mer, welche ähnliche Arbeiten ſchon wiederholt ausgeführ: haben und hierüber Nach⸗ weiſe erbringen können, wol⸗ len ihre Angebote bis ſpäte⸗ ſtens Freitag, 14. Febrnar 1908, vormittags 11 Uhr, verſchloſſen mit entſprechen⸗ der Aufſchrift bei uns, Zim⸗ mer Nr. 4 einreichen. Mannheim, 3. Febr. 1908. Die Direklion der ſtädt. Waſſer⸗ Gas⸗ und Elektrizitätswerke: Pichler: u verleil Badewannen. wertenen und auf Ab zahlung bei 49213 Mart gehestt,. 20. Straße Der Stadtrat h icher Rich⸗ g Mittwoch, 12. Februar 1908, und den darauffolgenden Freitag nachmittags von 2 Uhr an findet im Verſteigerungslokal des ieſigen ſtädtiſchen Lethamts Litera C 5, 1— Eingang gegen⸗ über dem Schulgebände— die öffentliche Verſteigerung ver⸗ fallener Pfänder gegen Bar⸗ zahlung ſtatt. Die Uhren⸗, Gold⸗ und Silberpfänder kommen Frei⸗ tag, den 16. ds. Mts., nach⸗ mittags von 2 Uhr au zum Aus⸗ ebot. Das Verſtelgerungslokal wird jewells um ½2 Uhr geöffnet. Kindern iſt der Zutritt nicht geſtattet. 81169 Mannheim, 1. Februar 1908 Städtiſches Leihamt. Hofmann. Bekauntmachung. Die Inbaber der jetzt verfallenen Pfandſcheine vom Wionat Januar 1907 übver Goldpfänder(rote Scheine) Lit. 4 Nr. 1 bis mit Nr. 3451 uber Kleider⸗ u. Weißzengpfänder (weiße Scheine) Ltt. BNrx. 49055 bis nut Nr. 54080 und(grüne Scheine) Lit. CNr. 66560 bis ntit Nr. 72257 ſerner vom Mouat Juli 1907 über Sparkaſſenbücher(blaue Scheine) Lit. P Nr. 70 bis mit Nr. 78 werden aufgefordert, ihre Pfänder ſpäteſtens im Laufe des Monats Februar 1908 auszulöſen, an dernfſalls dieſe Pfänder zu Verſteigerung gebracht werden Mannheim, 31. Jannar 1908 Städtiſches Leihamt: Hotann 31168 Belauntmachung. No. 154. Die Lieferung des Bedarfs an Brennholz, Petro⸗ leum und Dochtband für das Rechnungsjahr 1908 ſoll am Samstag, den 15. Februar ds. Js., vorm. 11 Uhr im Geſchaftszimmer der unter⸗ zeichneten Verwaltung—Kaiſer⸗ Wilhelm⸗Kaſerne— woſelbſt auch die Bedingungen zur Einſichtnahme aufliegen, ver⸗ geben werden. 7710 Garniſon⸗Berwaltung Manunheim. Zwangs⸗Verſteigerung. Samstag, 8. Febrnar 1908 nachmittags 2 Uhr werde ich in Rheiuau vor dem alten Gemeindehaus bezw.an Ort u. Stelle gegen bare Zahlung tm Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 57552 1 VBertirov und Sonſtiges. Maunheim, 7. Februar ivos. Günther, Gerichtsvollzieher. Feuerwehr-Singchor Mannheim. Sämtlichen Mitgliedern zur Kenntnis, daß am Sonutag den 9. Jebr. nachm. 5 Unr gemütliche Zu⸗ ſammenkunft bei Kamerad Kraſtel, O5, 1.(Telnahme an der Bierprobe des Geſang⸗ vereins Aurelia betr.) ſtatt⸗ findet. 31179 Um vollzähliges Erſcheinen wird gebeten. Der Vorſtand⸗ AUatertieht Emil Nullmehyer, Mußklehrer, 6 3, 11, erteilt gediegenen Klavier⸗ Unterricht. Gründliche Aus⸗ rüldung en Technik und Vortiag. Einßudlerung u. Begleitſlunden zu Geſang. 56532 CJemschtes 8 Dame Mark 16 000 auf 2. Hypothek bis 68%% amtl. Schätzung auf gut rentabl. An⸗ weſen ſoſert geſucht. Vermittler nicht erwünſcht. Augebote unter M. K. 17916 an die Expedition d. Bl. Für einen größeren Wirt⸗ ſchaftlichen Betrieb wird ein Kapttaliſt zur Beteilig. mit 20—80 Mille bei voll⸗ kommener Stcherſtellung und nachweislich rentabler Kapitalverzinſung geſucht. 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Februar 1908. emämns,, Geo! * Pexein 935 Abtellung: Stellenvermittlun Ettern und Vormünder, welche 8 eſonnen ſtud, ihre Söhne und 988 2 ündel kommende Oſtern in eine kaufmänniſche Lehre zu geben, wollen ſich zur unentgeltlichen 8 1 4 1 Rä enee Vergentiang bedtee, be Iunſere„ onder-Angebote in unserem inventur-Räumungs-Verkauf eemäß Gelegenheit zu einer tüch⸗ ae Ansbildung als Kaufmann 4 bieten. 30036* Der Vorſtand. NB. Lehrvertrugs⸗Formulare, welche in einem Anhange die uſammenſtellung der weſeutlichen. bie Handlungslehrlinge betreffen⸗ den Beſtimmungen des Handels⸗ dgeſezbuches und der Keichs⸗Gen Vortreter: Rüd. Autferiem wvwerbeordnung enthalten, ſind zum Mannheim, L 12, 12. Preiſe von 15 Pfg. per Stück bei 7184 Uns erhältlich. . Werkſtätte 727 2 4 f 3 6 eanse%%, R 4, 15, Blitz R4, 15 . 7[— Telephon 3809— WN Ereln„Preiſe für Waſchen mit Mannheim(E. v 55555 5 25 m(E..) 1 Anzug chem. M..80 Abtellung; Stellenvermittlung 1 Hoſe.90 Geehrten Handlungshäuſern 1 lleberzieher 2.50 ſewpſezlen wir unſere Ver⸗ 1 Anzug gewaſch.„ 2550 1 8 mittlung auch bei Beſetzung 1 Hoſe 1.70 Planken Wbi ud AA* bn SebrdungsWaranzen. Weſze Weſe„ 050 55 185 Reparaturen billigſt. 19195%%%— 5 ano, zahlung. Demmer, Koſtenloſe Abholung und * 915——ůů P ae, e Rüclieferung. Auszug aus dem Standesamts⸗Regiſter für die 1. Karl Fürſt, Jormer und Helene Luſſe Hrauß. 30 1. Eliſ. Emilie, T. v. Wilh. Konrad, Schriftfezer. Stadt Zudwigshafen. 1 Ernſt Friedrich Apfelbach, Jormer und Lina Kolbenſchlag. J. Willi Joſef, S. v. Joſef Bruſt, Schloſſer. Jeanuar Verkündete: 1 1 5 Aillel 835 und 5 Fünfer. 1. 45555 955 b. Albert Gifniker, Bohrer. . Oito Geiberger, Ker her und Philippi 195 9 Hermann Klein, Schutzmann u uſ. Krämer. 3. Paul, S. v. Engelbert Hepp,.⸗A. 5 Nilol. Siebel S eine ai er Kath. Remmel. 5 G. Schirmer, Babnarbeiter und Eva Fouquet. 3. Emma Elſa, T. v. Chriſtoph Gottlieb Reinwald, Tagner, 50. Ferd. Dänkler, Muſiker und Kath. Weber.„Friedrich Wilh Maber⸗ Bäcker und Chriſtine Fleck. 3. Kath., T. v. Phil. Hutzelmann,.⸗A. 30. Johs. van Recum, Heizer und Anna Maria Beck. ee in wande Kern. 3. Florentine Johanna, T. v. Irdr. Joſ. Wilh. Brünner, Be⸗ 30. Och. Aug. Huber, Maſchinentechniker u. Marie Eliſe Winkler. Januar. 15 Geborene: 1 757 8 5 20. Nikol. Fröhlich, Iſolierer und Kath. Strubel. 27. Irdr. Wilh., S. v. Bernhard Hochdörfer, Vorarbeiter,—95 S. Holzen⸗ 5 0. Och. Keßler, Keſſelſchmied und Eliſ. Ferckel. 28. Marie Karoline, T. v. Julius Krug, Fuhrmann.„„ v. Heiarich Kechmitt, 5 ſſer. 30. Defendente Andreas Guglielmetti, Tagner und Kath. Keinz. 27. Phil. Peter, S. v. Gg. Märtz, Former. 4. Emma Marie, T. v. Wendelin Joſ. Kremer, Küfer. 20. Aug. Joh. Baader. Schloſſer und Kalh. Mohra. 27. Nikolaus Hrch., S. v. Hrch. Faller, Tagner, 5 Januar. G e ſt or bene: + 80. Mich. Gleich,.⸗A. und Suſ. Dech. 88. Anna Kath. T. v. Phil. Müller, Spengler. 28. Philippine Kath. Schneider, ledig, 27 J. Jebruar 29. Kurt Kärl, S. v. Karl Grimm, Schloffer. 28. Marie Chriſtine geb. Trauth, Ehefrau v. Adam Thürwächter, 1. Jakob Maper, Maurer und Wilhelmine Schmidt. 27. Leonore Annalieſe Helene Wilhelmine, T. v. Hermann Haug, Heizer, 29 J. J. Gaus Erich Artur Ziegler, Bierbrauer und Luiſe Ruß. Kaufmann. 29. Otto, S. v. Jak. Scherr, Maſchinenformer, M. 4. Sebaſtian Chriſt..⸗A. und Marg. Wilhelm. 129. Eliſe Marie, T. v. Ad. Fehr,.⸗A. 29.— 5 Baſtian, Steinhauer, 47 J. 15 J. Guſt. Adolf Müller, Schloſſer und Klara Lederle. 28. Gg., S. b. Joh. Leonh. Dehling, Bierbrauer. 29. Hans, S. v. Karl Haußer, Techniker, 1 J. J. Gg. Merdenz, Dienſtknecht und Marg. Ganß. 1 28. Hans Bertold, S. v. Gg. Jetzer, Metzger. 20. Ernſt Frdr., S. v. Jak. Babelotzky, Eiſenbahnſchaffner, 11 M. J. Jphannes Ries, Kfm. und Barb. Schirmer. J27. Thereſe, T. v. Anton Remonato, Wirk. 31. Franz Joſef, S. v. Frz. Jöſt, Müller, 4 J. 17 J. Phil. Andr. Michel, Schriftſetzer und Magdal. Jung. 28. Paula Kath., T. v. Peter Alb. Schwab, Vorarbeiter. 0 80. Kath. geb. Mohr, Ehefr. v. Judw. Dippelhofer, Lokomotiv⸗ J. Pet. Adam Hock, Eiſenbahnſchaffner und Anna Marie Kuhn. 29. Hedwig, T. v. Frz. Schädler,.⸗A. führer, 28 J. J. Phil. Heene,.⸗A. und Phil. Bahrdt. 24. Peter, S. v. Johs. Schlindwein,.⸗A. 131. Emilie Anna Werle, ledig, 28 J. Friedrich Bortt, Juhrmann und Marg. Wurzer. 27. Hedwig Marie Helene, T. v. Peter Fluhr, Kaufmann. 81. Elfriede Anna Marta, T v. Gg. Ganzert, Vorarbeiter, 1 J. J. Lud Höflich, J⸗A. und Phil, Kraz.„27. Eliſabeth, T. v. Joh. Gg. Bitſch, F. A. 1. Anna Marie Forſter geb. Dengler, Witwe, 87 J. 4. Karl Abler, Schneider und Anna Marie Deutſch.. 28. Eliſe, T. v. Frdr. Leonh. Stolz,.⸗A. Februar. 0 Verehelichte: 50. Emma Marie Luiſe, T. v. Ernſt Frdr. Greiner, Schloſſer.] 1. Anna Marie, T. p. Adam Siegfried, Gipſermſtr., 2 M. 30. Jak. Hch. Stay, Maurer und Marg. Haffner. 28. Heinrich, S. v. Hrch. Weisgerber, Glaſer. 2. Eliſ. geb. Groß, Ehefr. v. Otto Körting, Muſtker, 43 J. — Roth. Fabrikſchloſſer und Juiſe Karol. Winſtel.—0 Elſa, T. v. Johs. Scheuermann, Schreiner. 3.—— Ehefr. v. Phil. Eppel, Privatmann, 62 J. 1* Februar FJFebruar. 2. Karl, S. v. Frz. Demmere, Tagl., 1 J. J. Joh. Klausmann,.-A. und Euphroſine Bechold.. Philipp, S. v. Jaf. Remelius,-. 4. Erika, T. v. Hrch. Kneſtel,.⸗A., 1 M. J. Bal. Föllinger, Maurer und Anna Karl. 1 N12 1. Barbara, T. v. Val. Neu, Tagner. I„ 2. Emilie Berta, T. v. Albert Stiewing, Eiſengießer, 6 M. . Egid Karl Trunk, Kfm. und Bertha Gühr. 2. Karl, S. v. Karl Freund, Maurer. 09 60 9 6 rpicntung von Filalen in Raptspuůne und Heidelben 27 88 3 Wir machen hiermit die ergebene Mitteilung, daß wir mit dem 1. Februar 1908 in Karlsruhe und Heidelberg 15 Filialen des 4* 2 2 annheimer General⸗ ſtzeiger ⸗Badiſche Heueſte Hachrichten errichtet haben, welche jederzeit Abonnements auf den„Mannheimer General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten“ ent⸗ gegennehmen. Dieſe Filialen ſind: 95 KR 0˖ 5 2 2 heinrich Söller, Raiserstrasse 93 in heidelberg: Nugust Seheuring, Hauptstrasse 172 5 1 9 In dieſen Filialen können auch * Inserate 4 für den„Mannheimer General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten⸗ aufgegeben werden. Wir hoffen, daß die Errichtung dieſer Filialen dazu beitragen wird, dem„Mannheimer General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten“ auch in Karlsruhe und Heidelberg eine immer größere Verbreitung zu verſchaffen und machen wir beſonders auf unſere ausführlichen Reichstags⸗ und Landtagsberichte aufmerkſam. verlag des„Mannheimer General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten“.