ö 1 1 9 r. — ů——————————— 1— 1 * wirtſchaftlicher wie allgemein politiſcher Bedeutung iſt. Ein⸗ Abonnemenk: Badiſche Volkszeitung.) 70 Wfennig monatlich. 8 6 Bringerlohn 28 Pig. monatlich, durch die Poſt bez. intl. Poſt⸗ Eufſchlag M..4 nro Quaxtal. 2 Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Maunheim“ eeenener. Telefon⸗Nummern: Orrektion u. Buchhaltung 1449 Einzel⸗Nummet 5 Pig⸗ 5 Druckerei⸗Bureau(An⸗ Alnabhängige Jageszeitung. nabmeu, Drudarbelten 641 Auswärnge Inſerate. 30 in Maunheim und Umgebung.(ausgenommen Sountag) in Berlin und Karlsruhe. Erpeditton md Berlags⸗ 216 Schluß der Inſeraten⸗Aunahme für das Mittagsblatt Morgens 9 zihr, für das Abendblatt Nachmittags 8 Uhr. eeee Nr. 70. Dienstag, 11. Februar 1908. ([Abendblatt.) Zuckerkonvention und Zentrum. Im Reichstage iſt heute in dritter Leſung die Zuſatzakte zur Brüſſeler Zuckerkonvention genehmigt worden. Eine parlamentariſche Abſtimmung, die ebenſowohl von großer mal iſt die Fortdauer der Konvention auf mehrere Jahre geſichert, da auch in den übrigen beteiligten Staaten mit der erfolgten oder bald erfolgenden Zuſtimmung der Parlamente zu rechnen iſt. Welche wirtſchaftliche Bedeutung das hat, iſt erſt unlängſt wieder in dem ſeinerzeit mitgeteilten Telegramm der Magdeburger Handelskammer an den Reichskanzler aus⸗ einandergeſetzt worden. Beim Fallen der Konvention würde die Konkurrenz des ruſſiſchen Zuckers auf dem Weltmarkt ohne Schranken bleiben. Der zügelloſe Wettbewerb der einzelnen Länder würde durch Gewährung von Ausfuhr⸗ prämien von neuem entfeſſelt und es würde damtt endlich eine vollſtändige Unſicherheit in das ganze Zucker⸗ gewerbe gebracht werden. Nach der allgemein politiſchen Seite hin beſteht die Be⸗ deutung der Abſtimmung darin, daß ſie erfolgt iſt unter Ausſchaltung des Zentrums. Eine finanz⸗ politiſche Aktion des Blocks, die ohne das Zentrum glückte. daß die Zentrumspreſſe ſie heute eine Komödie nennt. Die Zuſatzakte hat bekanntlich durch manche parlamen⸗ kariſche Fährniſſe hindurchgeſteuert werden müſſen. In der Frage der Zuckerſteuer, deren Herabſetzung von 14 auf 10 M. man zur Bedingung der Fortdauer der Konvention machen wollte, lagen die Schwierigkeiten, und zwar auch hier, weniger in der Sache ſelbſt als in der Form. Ueber die Notwendig⸗ keit der Herabſetzung ſelbſt waren die Parteien einig. Es ſind dann die verſchiedenſten Anträge auf Ermäßigung der Zuckerſteuer geſtellt worden, ſie führten zu den verſchiedenſten Parteikonſtellationen. Endlich einigten ſich die Blockparteien, Rechte, Nationalliberale und Freiſinn auf folgenden Geſetz⸗ entwurf: Artikel 1. Die Zuckerſteuer wird vom 1. April 1909 ab auf 10 M. von 100 Kilogramm Reingewicht herabgeſetzt, ſofern bis dahin Geſetze zuſtande kommen, die eine Erhöhung der eigenen Ein⸗ wahmen des Reiches um mindeſtens 38 Mill. M. jährlich bezwecken. Kommen ſolche Geſetze erſt nach dem 1J. April 1909 zuſtande, ſo erfolgt die Herabſetzung der Sdeuer gleichzeitig mit deren Inkraft⸗ kreten. Artitel 3. Dieſes Geſetz tritt gleichzeitig mit der in Brüſſel am 28. Auguſt 1907 vollzogenen Zuſatzakte zu dem Vertrage über die Behandlung des Zuckers vom 5. März 1902 in Kraft. Die Regierung ſtimmte dieſem Antrage zu, die Zuſatzakte zur Konvention wurde ohne Widerſpruch angenommen, der Steuerantrag gegen Zentrum und Sozialdemo⸗ Eratie. Herr Spahn erklärte, das Zentrum könne nicht guſtimmen, da die Ausſfichten auf eine Finanzreform noch in dieſer Seſſion vollkommen geſchwunden ſeien, es ſei alſo keine Deckung für den Ausfall der Zuckerſteuer vorhanden. Die Freiſinnigen aber erklärten, vor allem müſſe die Konventions⸗ volitik geſichert werden, in dem Antrage liege ein wirkſames Compelle auf Erfüllung der Regierungszuſage. konnte ſchon bei der zweiten Leſung erklären, es ſei ein un⸗ nötiger Konflikt zwiſchen Regierung und Reichstag vermieden worden. Der Block hat alſo mit der Regierung eine wirtſchaftlich bedeutungsvolle, geſetzgeberiſche Aktion vollbracht, an der das Zentrum nicht teilnahm, die gegen ſeine Stimmen geſchah. Zuckerinduſtrie und Zuckerhandel und die mit ihm ver⸗ bundene Landwirtſchaft können mit Ruhe den nächſten Jahren entgegenſehen. Der Block hat ein Geſetzgebungswerk zur Perabſchiedung gebracht, das ungweifelhaft großen Er⸗ werbsſtänden von Nutzen iſt und ſein wird. Aus allen dieſen Gründen hat natürlich die Zentrumspreſſe die Aufgabe, dieſe Blockleiſtung nach Möglichkeit herabzuſetzen, Unheil, das aus ihr entſpringen werde, zu prophezeien, und das Zentrum als den einzig wahren Hüter des nationglen Anſehens des Reiches zu preiſen. Die„Köln. Volksztg.“ erfüft dieſe dankbare und nützliche Aufgabe in einem langen Artikel. Es wird be⸗ hauptet, der Block ſei umgefallen, er habe ſich mit einem „Schaugericht“ begnügt, mit einem Geſetz, welches die Er⸗ mäßigung verſpricht, wenn erſt andere Steuern dafür be⸗ willigt ſind: Weshalb hat man dieſe anderen Steuern nicht gleich in das Zuckergeſetz aufgenommen? Der Grund, ſpeshalb man es nicht getan, iſt der folgende: Die Konſerpativen wollten als Erſatz für den Zuckerſteuererlaß die Zigarren⸗ und Tabakbande⸗ rleſteuer, die Liberalen dagegen die Einführung der Er b⸗ ſchaftsſteuer für Kinder und Ghegatten beßpilligen; doch konnte keine der beiden Parteien hierfür eine Mehrheit im Reichsbage ſtellen, weil die Liberalen ſich bis jetzt noch gegen die Zigarren⸗ und Tabakbanderoleſteuer und ebenſo die Konſervativen gegen die Erbſchaftsſteuer für Kinder und Ehegatten wehren. Keine der beiden Richtungen will nachgeben, aber in Regierungskreiſen hofft man, daß beide Steuern bis zum 1. April 1909 von den Block⸗ parteien bewilligt ſein werden, mit einem Ertrag von zuſammen 200 Mill. M. jährlich, dann ſoll als Belohnung die Zuckerſteuer um 2 Pfg. pro Pfund ermäßigt werden. Für manchen wird alſo dieſer Beſchluß des Reichslages vom 7. Februar keinen füßen, ſon⸗ dern einen bitteren Nachgeſchmack bekommen! Dann wird des langen und breiten auseinandergeſetzt, daß die kleine Ermäßigung der Steuer nutzlos verpuffen werde. Der ſichere Ausfall von 33—40 Millionen aber müſſe gedeckt werden, die Blockparteien hätten ſich blindlings ver⸗ pflichtet, für neue Steuern aufzukommen, ohne zu wiſſen, was kommen werde. Das werde für manchen eine ſchöne Ueber⸗ raſchung geben, wenn 1908 die Rechnung in Geſtalt neuer Steuergeſetze präſentiert werde, Das Heil des Reiches aber liegt auch gegenüber dieſer neueſten verfahrenen Blockkiſte beim Zentrum: Eine ſolche Politik will das Zentrum nicht mitmachen, es will vor allem erſt wiſſen, welche neue Steuern als Erſatz ein⸗ geführt werden ſollen, ehe es beſtehende Steuern abſchafft oder er⸗ mäßigt, denn ſvie Herr Abg. Dr. Spahn mit Recht bemerkt, können dieſe neuen Steuern in ihrer Wirkung weit unheilvoller ſein, als die, welche aufgehoben oder ermäßigt werden ſoll. Das Zentrum will aber auch nicht das nationale Anſehen des Reiches durch eine weitere Vergrößerung des Defizits und der Schulden noch mehr gefährden, als dies ohnehin durch die ſeit dem Jrützjahr 1907 herrſchende Politik bereits geſchehen iſt. Serr Paaſche Beweis, daß er durchaus auf dem richtigen Wege war und Wir ſind auf dieſen Artikel der„Köln. Volksztg.“ etwas näher eingegangen, weil es intereſſant und nützlich iſt, den Zentrum bei ſeiner fleißigen Minierarbeit auf die Finger zu ſehen und ſich in ſeine hoffnungslos verärgerte Seelen⸗ ſtimmung zu verſenken. An ſich hätte das Zentrum, wenn es noch am Rüder geweſen wäre, vermutlich garnicht anders gehandelt als der Block. Die Verlängerung der Konvention ſtand auf dem Spiel, einen Konflikt mit der Regierung war der Fall nicht wert. Es gab ſachlich wie parlamentariſch keinen andern Ausweg. Das Zentrum freilich hätte es wohl lieber geſehen, der Reichstag wäre auf dem Kommiſſions antrag beſtehen geblieben, der die Genehmigung der Brüſſelern Konvention von der gleichzeitigen Herabſetzung der Zucker⸗ ſteuer abhängig machen wollte. Dann gab es vielleicht wieben ein Konfliktchen, es kriſelte vielleicht wieder ein wenig. Aus all den neuen Schwierigkeiten für die Blockpolitik, der Freude für das Zentrum, iſt nichts geworden. Die Konvention wird verlängert, die Zuckerſteuer wird zum 1. April 1909 ſiche⸗ herabgeſetzt mit ihren günſtigen Folgen für Produktion und Konſumtion, da neue Reichseinnahmen unbedingt beſchafft werden müſſen. Es war eine ſachlich⸗politiſch wie taktiſch richtig geführte Blockaktion. Das Zentrum möchte den Block⸗ parteien bange machen mit der Rechnung in Geſtalt neuer Steuern, die 1908 präſentiert werde. Wir glauben kaum, daß die Zentrumspreſſe das geeignete Medium iſt, die Block⸗ parteien das Gruſeln zu lehren. Die Sorge, für den Aus⸗ fall von 35—40 Millionen aufzukommen, braucht wirklich nicht ſo ſchwor zu drücken, wie das Zentrum glauben machen möchte. Mit der Verpflichtung, für den Aus fall an Zucker⸗ ſteuer aufzukommen, für den Einnahmeausfall Deckung zu jchaffen, haben die Blockparteien auch die ſelbſtpexſtändliche Verpflichtung übernommen, ſich über die Art der Deckler verſtändigen und nicht auf Steuern zu verfallen, die n der nur gut geſpielten, aber innerlichſt ſelbſt nicht exnſt ge⸗ meinten Befürchtung der„Köln. Volksztg.“ noch unheilpoller wirken werden. Der Verſuch der„Köln, Volkztg.“ den An⸗ trag vom 7. Februar zum Zwietrachtsapfel zwiſchen Kon⸗ ſervativen und Liberalen in der Reichsfinanzreform 5 machen, an dieſem Jeuer die noch vorhandenen Gegenſätze in der Deckungsfrage erſt recht zu entzünden, wird nicht ge⸗ lingen. Es iſt ein Irrtum der ultramontanen Preſſe, daß nur das Zentrum richtige Finanzpolitik treiben könne, das⸗ ſelbe Zenkrum, aus deſſen Herrſchaftszeit die gegenwärtige Reichsfinanzmiſere ſtammt. Vielleicht erlebt das Zentrum noch den Schmerz, daß der Block die Reichsfinanzreform zu einem glücklichen Ende und das Reich aus Schulden und Deftzit führt, die es nicht erſt ſeit dem Frühjahr 1907 gibt. Die Verantwortung für den Antrag vom 7. Februar 1908 können die Blockparteien vor dem Lande ruhig tragen und das Unterfangen, ſie darum vor dem Lande als ſchlechte und unvorſichtige Finanzpolitiker hinzuſtellen, berührt etwas kindlich. Das Zentrum hätte in gleicher Situation nicht anders gehandelt und nicht anders handeln können. Die Erbitterung der Zentrumspreſſe über dieſe neueſte „Komödie“ des Blocks iſt übrigens wohl der ſchlagendſte Die Neubeſiedlung von Devlaud durch Pflanzen. Man hat ſchon oft die Frage aufgeworfen, was würde aus Deutſchland werden, wenn es ſich nur auf hundert Jahre ſelbſt überlaſſen wäre? Nur muß man, um ſich über dieſe Frage klar zu werden, um zwei Jahrtauſende zurückgehen, in die Zeit, als die Römer bei uns eingedrungen waren. Tatitus beſchreibt unſer Vaterland als ein ungebeures Waldland, durchſtrömt von breiten, uferloſen Strömen und Flüſſen, unterbrochen von aus⸗ gedehnten Sümpfen und ſelbſt die heutigen öden Sandſtriche Norddeutſchlands waren von einer Buſch⸗ und Dornenvege⸗ tation bewachſen. Die Wälder bedeckten damals ſelbſt unſere höchſten Bergſpitzen, die heute nur noch mit Raſen bewachſen find. Wohin man im Schworzwald auch kommen mag, überall hat der Wald das Beſtreben, ſein Terrain auszudehnen und eine Pionierabteilung von Rottannen rückt in einzelnen Indipiduen immer weit über die geſchloſſene Baumgruppe ſiegreich nach oben ror. Auf dem Feldberg, im Schwarzwald, ſtehen von der Todk⸗ nauhütte noch ganz ſtattliche Bäume in kleinen Gruppen auf⸗ wärts, nur werden dieſelben immer kleiner, je weiter ſie ſich von der ſchützenden Waldzone entfernen. Dieſe einzeln ſtehenden Tannen haben nun einen ganz verſchiedenen Habitus im Ver⸗ gleich mit den Bäumen der geſchloſſenen Wälder der tieferen und wärmeren Gebirgsregion. Der Wuchs iſt äußerſt gedrungen und das Aeußere iſt ſehr ſchwerfällig. Der Stamm ſteigt nicht mehr kerzengerade in die Höhe, wie es bei typiſchen Jormen der Fall iſt. Wellenförmig ſteigt er mühſam in die Höhe und die Dicke ſteht nicht mehr in dem richtigen Verhältnis zur Höhe;: ſie iſt viel zu niebrig und die Eutfernung der Aſtwirbel, an welchen man die Fahrestriebe erkennen lann, ſtehen in ganz kleinen Ab⸗ ſtänden beieinander. Die Beaſtung iſt bei dieſen Waldrecken oft ſo. dicht, daß es nicht möglich iſt, einen ſolchen Baum zu er⸗ ſteigen und wie ein dichter herrlich grüner Manutel wallt das ganze Aſt⸗ und Blätterwerk abwärts und der Stamm iſt ganz berſteckt unter dieſer Verhüllung. Die Rinde iſt dick und riſſig, und löſt ſich in muſchelförmigen Bruchſtücken ab und nur während der kurzen Vegetationsperode, weun das junge zarte Grün er⸗ ſcheint, das ſich pon dem dunkel gefärbten Nadelkleide früherer Jahre ſtark abhebt, oder wenn die gelben und roten Blüten⸗ kätzchen erſcheinen, hat eine ſoſche Tanne ein freundlicheres Aus⸗ ſehen. Sonſt bieten ſolche Bäume ein eruſtes Pflanzenbild dar. Oft ſind die Stämme von den Blitzſtrahlen zerſplittert oder der mächtige Sturm hat den Wipfel abgebrochen; aber an Stelle der Hauptachſe erhebt ſich ſofort ein ſtarler Aſt, biegt ſich ſcharf nach oben und in einigen Jahren hat die Tanne wieder einen neuen Wipfel, den man an dem bogenförmigen Aufſteigen leicht er⸗ lennen kann. So würden ſich unſere baumloſen Bergkuppen im Laufe der Zeit wieder bewalden, wenn die klimatiſchen Ver⸗ bältniſſe nur einigermaßen günſtiger wären. Auch in der Kulturregion unſerer deutſchen Mittelgebirge ſucht der Wald ſtets ſein ihm entriſſenes Gebiet wieder zu er⸗ obern. Das konnten wir im vorigen Sommer in einem Roggen⸗ felde am Südabhange des Belchens ſchön beobachten. Mit größer Mühe und mit viel Schweiß batte ein Bauer einen Wald urbar gemacht. Die großen Tannen wurden gefällt und die umfang⸗ reichen Wurzelſtöcke ausgerodet. Die Dornenhecken mußten natür⸗ lich ebenfalls entfernt werden und nun pertraute der wackere Schwarzwälder dem Boden Samenkörner des Roggens an. Die Saat entwickelte ſich ganz üppig und gedieh vortrefflich. Aber überall kamen junge Triebe ous den Wuürzelſtöcken, die noch in der Tiefe zurückgeblieben waren, hervor und wir glaußen, daß dieſe urſprüngliche Vegetation in wenig Jahren das ihr gewalt⸗ ſam entriſſene Gelände wieder erobert haben wird. Aber nicht nur die alte Pflanzenvegetation behauptete ihr Recht; der Wind hatte aus den angrenzenden mächtigen Tannenwaldungen u. von den einzeln ſtehenden Bergahorne die geflügelten Samen herbelze⸗ togen und in dem lockeren, gut porbereiteten Boden keimten die Samen in prächtiger Weiſe. Es war ein ganz ungewöhuliches Pflanzenbild, indem zwiſchen den ſchlanken Roggenhalmen über⸗ all junge Trieb der Sträucher emporſchoſſen und an lichteren Sſellen lamen die Sämlinge in großer Zahl hervor. Nur der ununterbrochenen Arbeit dez Menſchen geliſgt es, ſein Ackerfels und ſeine Wieſen vor der Zurückerorberung durch die angrenzen⸗ den Wälder zu ſchützen; bleibt ſich ſolches Gelände ſelbſt über⸗ laſſen, ſo findet man nach wenigen Jahren alles wieder mit Wald bedeckt und man hat keine Ahnung dapon, daß hier ſchon wogende Getreidefelder oder blumenrelche Wieſen in dem Dienſte des Menſthen ſtanden. So geht die Beſiedelung im Gebirge v ſich. Anders geſtaltet ſich dieſer Vorgang in unſerer Rheinebene, Zwiſchen den Stationen Mannhelm und Friedrichsfeld wurde in den letzten Jahren eine piele hundert Hektar große Fläch tiefer gelegt und teilweiſe zwei bis drei Meter erhöht. Da der ganze Boden aus einem Dünenſand beſtand, ſo wuxde dadurch eine total pflanzenloſe Fläche gebildet, welche von der Pflanzen⸗ welt erſt wieder neu beſtedelt werden mußte. Im erſten Jahre lag dieſes Reuland ziemlich öde und troſtlos da und nux in großen Abſtänden kraten wieder einzelne, einjährige Gewächſe auf. Es waren meiſt Pflanzen, deren Samen mit einem Flugapparate verſehen ſind. Der Wind hatte die Samen hingetragen und nun zeigten ſich wieder einzelne Pflanzen, aber immer in weiter Ent⸗ fernung und der öde, trockene Sand bot faſt noch denſelben An⸗ blick, wie früher. Merkwürdiger Weiſe waren es nur drei aus Nordamerika bei uns eingewanderten Pflanzen, die ſich zuerſt wieder einſtellten. Die eine war das bekannte Floßhkraut; es iſt ein Gewächs, das ſich nach den Milteilungen des alten fran⸗ zöſiſchen Botanllers Alpin ſeit dem Jahre 1655 von dem botg niſchen Garten in Paris aus durch ganz Eurppa mit große⸗ Schnelligkeit verbreitet hat, ſo daß es heute zu den gemeinſten Unkräutern gehört. In neueſter Zeit iſt dieſe Pflanze ſogar in Durban und Natal(Südafrika] au ſerſgn worden. Es iſt ein einjährige Pflanze mit ſpiadelförmiger Wurzel und ſteifem, auf rechtem, meterhohen von unten an ſtark veräſteltem Stengel Die Blätenriſpe iſt länglich, vielköpfig und die kleine, zierlich Blüte iſt ganz hübſch weiß. In der Forſtkultur ſieht nan bei jungen Tannenſaaten dieſe fremde Pflanze nicht ungern, da ſie f ———...... 2 Seite. General⸗Auzeiger.(Abendblatt.) Mann eim, 11. Fe ruar. in der Frage der Zuſatzakte ſeine Finanzpolitik vertreten kann, die einer großen Induſtrie und der Dandwirtſchaft Sicherheit gewährt für die Zukunft, ohne Unheilvolle Steuer⸗ wirkungen mit Notwendigkeit nach ſich zu ziehen. G. Poliſische ebersich. * Maunheim, 11. Jrbruar 1908. Der Kampf um das preußiſche Wahlrecht. Der oſtpreußiſche Parteitag der Frei⸗ üinnigen Volkspartei hat zur preußiſchen Wahl⸗ rechtsreform folgende Reſolution angenommen: Die Generalverſammlug des oſtpreußiſchen Vereins der Fret⸗ ſinnigen Volkspartei gibt ihrer entſchiedenen Mißbilligung Ausdruck über die ſchroff ablehnende Erklärung des Fürſten Bülow auf den Antrag, betreffend die Einführung des Reichstagswahlrechts für die preußiſchen Landtagswahlen. Sie erblickt darin eine Verken⸗ Rung der wichtigſten Aufgaben einer wahrhaft nationalen, der Ge⸗ kechtigkeit entſprechenden, die ſozialen Gegenſätze ausgleichenden Politik. Die Generalverſammlung ſpricht der parlamentariſchen BVertretung der Freiſinnigen Volkspaxtei ihre Anerkennung dafür aus, daß ſie den Standpunkt der Partei mit voller fachlicher Schärffe zum Ausdruck gebracht hat, und ihr Vertrauen dahin, daß ſie weiter⸗ hin ihre ganze Kraft dafür einſetzen werde, daß das allgemeine, gleiche, geheime und direkte Wahlrecht auch in Preußen zur Ein⸗ führung gelangt. Die Generalverſammlung erblickt in der unge⸗ vechten Einteilung der Wahlkreiſe im Reiche und in Preußen eine weftere nicht minder große Ungerechtigkeit und verlangt mit aller Entſchiedenheit eine Neueinteilung der Wahlkreiſe unter Berückfich⸗ tigung der Verſchiebung der Bevölkerung. Die Generalverſamm⸗ fung hat zu den Vertretern der Freiſinnigen Volkspartei im Reichs⸗ tag und Landtag das Vertrauen, daß ſie, unbeeinflußt von der ſogenannten Blockpolitik, nach wie vor die Grundſätze der Partei bvoll zur Geltung bringen werden. Eine lebhafte Ausſprache ergab das Reſultat, daß die Vertreter der Freiſinnigen Volkspartei von einem Zu⸗ ſammengehen mit der Sozialdemokratie bei den Wahlen nichts wiſſen wollen. Barth und Breitſcheid. Das Gebaren derer um Barth finder in der„Weſt⸗ deutſchen Poſt“, dem Publikationsorgan der Gewerkvereine von Rheinland und Weſtfalen, nachſtehende Beurteilung: FIn Zeiten, wie jetzt, muß ſich die Parteidisziplin bewähren. leber die parlamentariſche Taktik kann, ſoweit Einzel⸗ frggen in Betracht kommen, ſteis nur die parlamenka⸗ bkiſche Vertretung allein entſcheiden. Ihr muß in gieſer Richtung offenes Vertrauen entgegengebracht werden. Glaubt mian, ſie habe falſch gehandelt, ſo mag man ſie auf den Parteitagen zur Verantwortung ziehen. Aber das Randalieren in der Preſſe und in Verſammlungen iſt nur in ſeltenen Aus⸗ nmahmefällen angebracht und wirkt nie agifatoriſch. Das demagogiſche Treiben Dr. Breit⸗ cheids in Württemberg kritiſiert der Stuttgarter „Beobachter“, das Organ der Württembergiſchen Volkspartei, auch in ſeiner jüngſten Nummer recht kräftig. Er macht darauf aufmerkſam, daß Dr. Breitſcheid die verſchiedenen württembergiſchen Städte, in denen liberale Vereine beſtehen, areiſt; Heilbronn dagegen, den Sitz Naumanns, be⸗ zeichnenderweiſe übergeht. Aus allen Verſammlungs⸗ herichten geht hervor, was die Stuttgarter Verſammlung aad oeulus demonſtriert habe:„Die von ben Liberalen ein⸗ berufenen Verſammlungen werden durchweg zu ſozialdemo⸗ kratiſchen, und die ſzialdemokratiſche Mehrheit drückt dieſen Verſantmlungen ihren Stempel auf.“ In Stutt⸗ gart ſei das durch einen Zuſatzantrag und die Rede des ſozial⸗ demokratiſchen Abg. Keil ganz beſonders ſcharf in Erſcheinung getreten. Der Vorſtand habe den Zuſatzantrag zur Abſtim⸗ mung bringen müſſen und habe in der Verſammlung nicht wagen können, die Angriffe des ſozialdemokratiſchen Redners auf den Führer der Volkspartei, Payer, auch nur mit einem Wort zurückzuweiſen. Nur am nächſten Tage habe das dem iheralen Verein naheſtehende Stuttgarter Blatt eine Ver⸗ wahrung gegen die Ausführungen des ſozialdemokratiſchen Redners gebracht. Der„Beobachter“ ſchließt ſeinen Artikel wie folgt: Es iſt allerdings eine, ſagen kwir höflich, eigenartige Erſchei⸗ nung: Die Volkspartei tritt an die„Liberalen“ wei Wahlkreiſe ab und wählt mit ihrer Organifation und ren Wählermaſſen zwei Vertreter einer Parteigruppe, die, noch jung in Württemberg, außer Führern, keine exhebliche Anzahl von Mannſchaften aufzuweiſen hat. Und zum Dank dafür berufen die⸗ ſelben Liberalen einen Mann ins Land, der, wie man es zum bporaus wußte, gegen die Taktik der befreundeten Volkspartei mit den ſchärfſten Waffen der„Eigenbrödler“ vorgeht, und der ſich darin gefällt, ſeinen Beifall aus den Reihen der So⸗ aldemokratie zu bolen. Die Liberalen haben ſich weiterhin Sheoretiſch das Ziel geſteckt, auf eine Einigung aller bürgerlichen den zarten Keimpflanzen Schutz gewährt. Eine zweite Pflanze, die ſich ebenfalls ſchon mehrere Jahre zeigte, ſtammt ebenfalls 5Amerika. Sie heißt wegen den ſchmalen Blumenbläktern, lche das Blüttenkörbchen einfaſſen, Schmahlſtrahl. Es iſt eine bviel robuſtere Erſcheinung als das Flohkraut. Der Stengel iſt bedeutend dicker und auch die Blätter, welche vor der Blütezeit eine prächtige Baſalerſette bilden, ſind größer und am Rande charf geſäut. Nach Deutſchland iſt ſie viel ſpäter eingewandert findet ſich heute ſchon in den meiſten Ländern Europas. Auch die dritte Pflanze iſt eine Nordamerikanerin. Sie führt in vielen Orten den Namen Franzofenkraut, weil ſie ſich in Deutſchland zuerſt nach den Napoleonſchen Kriegen zeigte, und de an Stellen, wo franzöſiſche Truppen gelagert hatten. Ihre Heimat iſt in Peru(Südamerika), wo ſie als gemeines Ankraut ſehr häufig iſt. Der Heidelberger Profeſſor Dr. A. Schmidt gibt ſie in ſeiner„Flora von Heidelberg“ im Jahre 1857 auf Aeckern und an Wegen bei Schriesheim und Leutershauſen als völljg eingebürgert an. Heute iſt ſie faſt in der ganzen Pfalg, bekonders auf Kartoffeläckern, zu finden und in der Neckar⸗ ſtadt blühte ſie im letzten Sommer auf dem Lagerplatz von Sperling in großer Zahl. Dieſe drei Pflanzen mögen ur⸗ ſprünglich aus botaniſchen Gärten in das freie Land gelang! ſein. Es ſind drei Gewächſe aus der großen Familie der Korb⸗ blütlexr und die Samen ſind ſehr leicht und außerdem mit einer 7 verſehen, ſodaß ſchon der leiſeſte Windzug ſie mit ſich Inm folgenden Jahre ſtellten ſich nun vorhandene Gewähſe ein, dexren Samen vielleicht durch Bögel an ihren. Standort g6. langt ſein mögen und im letzten Sommer waxen ſchon mehr als 30 Pflanzenarten zu finden und die ganze öde Sandfläche wird bald wieder mit einen neuen Pflanzenkleide geſchmückt ſein. Auch Steinbrüche beſiedeln ſich nach und nach wieder und wenn man durch bas Neckartal fährt, ſo danx man beohachten, daß der Wald 8 8 freiſinnigen Elemente hinzuarbeiten. In der Praxis geht die Taktik ober direkt auf eine Verletzung der ihnen am nächſten ſtehenden größten politiſchen Gruppe Württembergs und eine Verwir⸗ rung aller freiſinnigein bürgerlichen Glemente. Ift das auch eine verſtändige Politik? Beſchäftigung von Arbeitsloſen. Der Miniſter der öffentlichen Arbeiten hat, wie durch die halbamtliche„Berl. Korr.“ dieſer Tage mitgeteilt worden iſt, die Behörden der allgemeinen Bauverwaltung angewieſen, „im Falle eines hervortretenden Bedürfniſſes auf die Schaffung vermehrter Arbeitsgelegenheit Bedacht zu nehmen“. Herr Breitenbach trägt ſomit der Signatur der Zeit Rech⸗ nung, die noch keine Kriſe bedeutet, aber doch eine ſinkende Konjunktur, und die in Verbindung mit mancherlei lokalen Störungen, Ausſperrungen und Ausſtänden die Zahl der winterlichen Arbeitsloſen immerhin nicht unbeträchtlich ver⸗ größert hat. Der Erlaß des Herrn Miniſters bleibt alſo unter allen Uumſtänden zu loben. Fraglicher ſchon iſt, ob er weſentliche Abhilfe verheißt. Herrn Breitenbachs Verfügung iſt nicht die erſte ihres Zeichens. Im Jahre 1894 zum Bei⸗ ſpiel verſandte der damalige preußiſche Miniſter des Innern einen Runderlaß an alle Kreiſe und Gemeinden, in dem ſie auf unterſchiedliche Maßrögeln hingewieſen wurden, um„dem Entſtehen weitverbreiteter Arbeitsloſigkeit vorzubeugen und die Wirkungen eines unvermeidlichen Arbeitsmangels zu mildern“. Auch jener Erlaß war ohne alle Frage außerordent⸗ lich gut gemeint und er ging in Ratſchlägen und Anordnungen erheblich über das hinaus, was Herr Breitenbach jetzt im Rahmen ſeines Reſſorts verfügt hat. Trotzdem blieben die ſichtbaren Erfolge leider aus. Obs diesmal beſſer gehen wird? Das Problem der periodiſchen Arbeitsloſigkeit und ihrer Bekämpfung gehört nun einmal zu den ſchwierigſten unſerer Volkswirtſchaft überhaupt. Wie immer Staat und Kommune die Sache organiſieren mögen: für eine große Zahl von Be⸗ ſchäftigungsloſen werden paſſende öffentliche Arbeiten nicht ausfindig gemacht werden können; immer werden anſehnliche Bruchteile gerade der„gelernten“ Arbeiter mindeſtens zeit⸗ weiſe erwerbslos bleiben. Wie weit eine öffentlich⸗rechtliche Arheitsloſenverſicherung Abhilfe verhieße, läßt ſich nach den ſpärlichen Erfahrungen, die man— vornehmlich auf ſchweize⸗ riſchem Boden— mit ihr gemacht hat, noch nicht abſehen. Hier und da aber hat die Selbſthilfe in der Form der Ver⸗ ſicherung auf genoſſenſchaftlicher oder gewerkſchaftlicher Grundlage ganz Nützliches geleiſtet. Trotzdem ließen ſich die Hilfsaktionen von Staat und Gemeinde doch wohl frucht⸗ bringender und wirkungsvoller geſtalten, wenn ſie weniger ſprunghaft und nicht ganz ſo impulſiv erfolgten. Wenn für ſie ein beſtimmter, ſozuſagen organiſcher Plan beſtände. In der Beziehung ſcheint uns recht beachtenswert, was der Kieler Nationalökonom Profeſſor Georg Adler im Hand⸗ wörterbuch der„Staatswiſſenſchaften“ ausführt: »Die Sozialreform wird hier darin beſtehen, daß fünftighin ſowohl weit mehr Gemeinden als bisher ſich an Werken jener Art beteiltgen, als auch, daß die fragliche kommunale und ſtaatliche Sogialpolitik, die vorläufig noch durch das„Prinzip“ planloſen Experimentierens zum Zweck der Augenblickshilfe charakteriſiert wird, einigermaßen planvoll betrieben wird. Es milßte angeregt werden, öffentliche Arbeiten, die recht gut im Winder vollführt werden könnten, auch möglichſt in den Winter zu verlegen. Es ließe ſich vielleicht ſchon etwas erveichen, wenn bei Beginn des Winters amtlich ein Verzeichnis aller bereits bewilligten, aber noch nicht ausgeführten Staats⸗ und ſtädtiſchen Arbeiten gegeben würde. Ferner müßte eine ſtaatliche Zentralſtelle geſchaffen werden, welche in der vorliegenden Frage den Konnex der Kommunen(von einer getwiſſen Größe an oder mit erheblicher Induſtrietätigkeit) ſowohl untereinander als auch mit den ſtaatlichen Behörden, die für die Beſchäftigung von Arbeitsloſen im betracht kommen, herzuſtellen hätte,— ohne freilich die Autonomie der Gemeinden zu verkürzen. Auf dieſe Weiſe wäre wenigſtens ein weſentlicher Schritt geſchehen, um die wichtigſten adminiſtrativen Stellen aus ihrer Gleichgiltig⸗ keit aufzurütteln und der bisherigen Zerfahrenheit in der Darbie⸗ tung öffentlicher Hilfsleiſtungen ein Ende zu machen. Solange nicht das zum mindeſten geſchieht, haben wir bei der Schwerfällig⸗ keit des Schreibſtubenwefens und dem Schneckengang des Inſtanzen⸗ guges in dieſer Sache gar keinen Fortſchritt zu erwarten. Deutsches Reich. —(Aufgelsſt.) Wie die„Allgemeine Zeitung“ er⸗ fährt, hat ſich das vor Jahresfriſt in Münſter gebildete Reformkomitee deutſcher Katholiken infolge der Androhung kirchlicher Strafmaßregeln aufgelöſt. — Der Deutſche Arbeitgeber verband für das Baugewerbe) beſchloß, die Tarife im ganzen Deutſchen Reich am 1. April 1910 ablaufen zu laſſen. Bis zu dieſem Tage ſind alle Tarife zu kündigen. Von da ab ſoll ein einheitlicher Tarifvertrag für Deutſchland, der im Ent⸗ wieder von allen Seiten im Vormarſch iſt und mit der Zeit werden dieſe häßlichen, pflanzenloſen Steinwüſten wieder voͤllig verſchwunden ſein. Noch eine andere Art der Neubeſiedelung leerer Plätze kann man beobachten, die ſich aber nicht ſo leicht erklären laſſen. Wahrſcheinlich beruht aber dieſes plötzliche Auf⸗ tauchen von unbekannten Pflanzen auf der langen Keimfähigkeit vieler Samen. Im allgemeinen erſtreckt ſich dieſelbe nicht auf ſehr lange Zeit, doch ſind viele Ausnahmen bekannt, über welche man ſich ſichtlich verwundern muß. Der bekannte Afrikareiſende Schweinfurt brachte Weizenkörner mit, die er in Mumien ge⸗ funden hatte. Man ſtellte Keimverſuche an und es gelang wirk⸗ lich, dieſe jahrtauſend alte Samen zum Keimen zu bringen. Der Botaniker Dühamel beobachtete in einem Graben, der zugeworfen und nach 25 Jahren wieder geöffnet wurbe, ſofort junge Stech⸗ apfelpflanzen auftreten, trotzdem in den letzten Jahren auch nicht ein einziges Exemplar zu ſehen war. Drei Monate nach dem großen Brande von London im Jahr 1668 trat die gemeine Rauke auf der Brandſtätte in ſo großer Zahl auf, daß alle Exemplare dieſer Pflanze in ganz Europa nicht hingereicht hätten, um den wüſten Schauplatz zu bedecken, wie es dieſes Gewächs tat. Nich dem Bombardement von Kopenhagen im Jahr 1807 be⸗ deckte des klebrige Kreuzkraut im wahren Sinne des Wortes die ganze Stadt, und doch war dieſe Pflanze in der dortigen Gegend nur an wenigen Orten bekannt. Die Erde muß eine unzählige Menge von Samen einſchließen; ſo oft man Auf⸗ grabungen voruimmt, ſodaß tiefe Erdſchichten an die Oberfläche gelangen, ſei es auf Feld oder im Wald, oder ſelbſt mitten in den Städten, ſo bedecken ſich dleſe Ländereien mit Pflanzen und zwar kreten oſt Arten auf, die man vorher nur in enkfernten Gegenden gekannt hatte. Lange Zeit wollte man an eine Ur⸗ zengung glauben; allein die neuere Wiſſenſchaft hat dieſes plötz⸗ liche Auftreten von fremden Pflanzen einfach auf die lange Keim⸗ zöhigiei vieler Sauen zurückgeführt, häufig ohne einen direkten wurf allen Arbeitgeberverbänden in den nächſten Tagen zu⸗ geht, in Kraft treten. Badiſcher Landtag. (Von unſerem Karlsruher Bureau.) 2. Kammer.— 29. Sitzung. Karlsruhe, 11. Febr. Präſident Fehrenbach eröffnet 9 Uhr 30 Min. vorm. die Sitzung. Am Regierungstiſch Staatsminiſter Freiherr v. D uſch und Regierungskommiſſare. Eingegangene Petitionen: 1. von weiteren Gemeinderäten des Landes um Abänderung einiger Beſtimmungen des Elementarunterrichtsgeſetzes; 2. der Ge⸗ meinde Uiffingen um Errichtung einer Halteſtelle an der Bahnlinie Heidelberg—Würzburg. Uebergeben von dem Abg. Leiſer; 3. der badiſchen Kreisſchulräte um Einreihung in die Gehaltsklaſſen der Direktoren der neunklaſſigen Mittelſchulen und der Seminarien: 4. Beitritt der Aufſichts⸗ und Ober⸗ auffichtsbeamten am Großh. Landes⸗ und Amtsgefängnis in Mannheim zu der Petition des Beamtenperſonals beim Landesgefängnis in Freiburg um eine entſprechende beſſere Einreihung in den Tarif. Auf der Tagesordnung ſteht zunächſt die geſchäftliche Be⸗ bandlung des Antrages der Abgg. Zehnter u. Gen., die Vorſehung von Mitteln im Staatsvoranſchlag zur Auf⸗ beſſerung der Geiſtlichen betr. Der Antrag wird der Kom⸗ miſſion überwieſen, welche den in Ausſicht geſtellten Geſetz⸗ entwurf betreffend Verlängerung des Dotationsgeſetzes be⸗ raten wird. Es folgt die Beratung von Petitiouen. Abg. Dieterle(Ztr.) berichtet über die Bitte des früheren Bahnarbeiters Pankraz Bühele von Niederſchopfheim um Unterſtützung. Der Kommiſſionsantrag, die Petition der Regierung empfehlend zu überweiſen, wird angenommen. Abg. Leiſer(natl.) berichtet über die Bitte des zur Ruhe geſetzten Bahnwärters Anton Eckert in Hainſtadt um Unterſtützung. Die Petition wird der Regierung zur Kenul⸗ nisnahme überwieſen. Abg. Wiedemann(3tr.) berichtet über die Bitte des zur Ruhe geſetzten Weichenwärters Joſef Groß in Mannheim um Erhöhung ſeines Ruhegehaltes und um Unterſtützung. Die Kommiſſion empfiehlt bezüglich des erſten Teiles der Petition Uebergang zur Tagesordnung, bezüglich des zweiten Teiles Ueberweiſung zur Kenntnisnahme, in dem Sinne, daß eine Unterſtützung gewährt wird, falls ſich die Bedürftigkeit her⸗ ausſtelle. Von den Sozialdemokraten iſt ein Antrag einge⸗ laufen, den zweiten Teil der Petition der Regierung empfeh⸗ lend zu überweiſen. Es ſprechen in dieſem Sinne die Abgg. Ihrig(dem.), Kramer(ſoz.), Süßkind(ſoz.), wäh⸗ rend im Sinne des Kommiſſionsantrages ſprechen Miniſte⸗ rialdirektor Schulz und Abg. Schmidt⸗ Karlsruhe. Der ſozialdemokratiſche Antrag wird gegen die Stimmen der Demokraten und Sozialdemokraten abgelehnt, und der Kom⸗ miſſtonsantrag einſtimmig angenommen. Abg. Meyr(natl.) berichtet über die Bitte des deuk⸗ ſchen Handwerks⸗ und Gewerbekammertages betr. Einſchrän⸗ kung der Beteiligung von Beamten an Konſumvereinen. Die Kommiſſion empfiehlt Uebergang zur Tagesordnung. Ein Antrag Schmidt⸗Bretten u. Gen. erſucht die Regierung, ſie möge den Staatsbeamten empfehlen, ſich von den Konſum⸗ vereinen fernzuhalten.— Abg. Binz(natl.) führt aus, die Petition laufe auf eine Beſchränkung der Rechte der Staats⸗ bürger hinaus. Es kann freilich nicht beſtritten werden, daß die Konſumvereine in den Städten die Gewerbetreibenden außerordentlich bedrücken. Während früher die Konſum⸗ vereine nur Lebensmittel verkauften, ſo ginge ihre Entwick⸗ lung immer mehr auf den Warenhausbetrieb hinaus. Es empfehle ſich freilich nicht, mit polizeilichen Maßregeln in die Entwicklung der Konſumvereine einzugreifen. Abg. Schmidt⸗Bretten(B. d..) begründet den von ihm ein⸗ gebrachten Antrag. Die Konſumvereine beſchleunigten die Entwicklung zum Zukunftsſtaat der Sozialdemokratie. Er bitte die Regierung, falls ihr Antrag nicht angenommen werde, doch einen entſprechenden Erlaß an die Beamten hin⸗ auszugeben.— Abg. Süßkind(ſoz.) weiſt auf Sachſen hin, das eine Ausnahmebeſteuerung der Konſumpereine habe, ohne daß freilich die Konſumvereine in ihrer Entwicklung ge⸗ hindert werden konnten. Wenn landwirtſchaftliche Konſum⸗ vereine nicht gehindert würden, ſollten auch die ſtädtiſchen Konſumvereine nicht eingeſchränkt werden.— Abg. Schmidt (Itr.) rechtfertigt den Standpunkt der Petitionskommiſſion — 42*—————————c————... Beweis erbringen zu können. In unſerer Zeit, in welcher ein ſo ſtarler internationaler Verkehr durch Schiffe und Eiſenbahn⸗ wägen herrſcht, geht dieſe Einwanderung von neuen Pflanzen⸗ arten oft zanz mechaniſch vor ſich. Der Wind weht viele Samen⸗ körner, die mit geeigneten Flugapparaten verſehen ſind, auf die Dächer der größten Eiſenbahnwägen und lagert ſich dortſelbſt unter gewiſſen Umſtänden ab. Dort bleiben ſie liegen und ge⸗ langen oft ſchon in zwei Tagen aus der Gegend des Mittel⸗ ländiſchen Meeres in das Innere von Deutſchland. Erhebt ſich nun wieder ein Wind, ſo ergreift er einen Teil der Samen und trägt ſie auf die angrenzenden Felder. Aus dieſem Grund fin⸗ det man auch in den Hafenanlagen und in den großen Güter⸗ bahnhöfen der Handelsſtädte ſo viele fremde Pflanzen und 3 vergeht 3. B. in Mannheim kein Jahr, in welchem nicht neue ausländiſche Gewächſe gefunden werden. Das iſt nun eine ſehr internationale Pflanzengeſellſchaft, die ſich zuſammen findet Manche kommen zur prächtigſten Entwicklung, blühen und er⸗ zeugen keimfähige Samen und leben bei uns weiter, als wären ſie in ihrem Vaterlande. Die meiſten unterliegen aber nach kurzer Zeit dem fremden Klima oder anderen Einflüſſen. Deutſch⸗ land würde alſo in kurzer Zeit, wenn es ſich ſelbſt überlaſſen wäre, wieder ein ungeheures Waldgebiet werden, gerade wie es urſprünglich war. Zum Glück regen ſich aber Tauſende von fleißigen Händen, die immer mehr wüſtes Land in fruchtbares Ackerland umöndern und und wenn es dem Wald auch an manchen Stellen gelingt, die Kulturfläche wieder zu vermindern, ſo iſt der Zuwachs in neuen fruchtbaren Flächen doch viel größer. Unfere Hauptſtröme werden immer mehr eingeengt und da wa ſich öde Waſſerflächen befinden, rückt der Weidenwald wieder vor und liefert viel brauchbares Holz. Alſo wird auch auf dieſem Gebiet uns der endgültige Sieg beſchieden ſein. 7 4 — zwei, 1* Mannheim, 11. Februar. General⸗Anzeiger.(Abendblatt). 8. Seite. Ein Eingriff in die Rechte der Beamten ſei durchaus unzu⸗ läſſig. Eine Abhilfe ſei nur darin zu finden, daß die Beamten ſoviel Selbſtzucht beſitzen, um gegenüber dem Mittelſtand den Grundſatz zu wahren: leben und leben laſſen.— Abg. Ihrig (dem.) hält es für geradezu erwünſcht, wenn Beamte in die Leitung der Konſumvereine eintreten. Den Antrag Schmidt⸗ Bretten bitte er abzulehnen. Nach einem Schlußwort des Abg. Meyr⸗Lahr und des Abg. Schmidt⸗Bretten wird der Antrag der Kommiſſton gegen die Stimmen der Konſer⸗ bativen angenommen. Abg. Ihrig(dem.) berichtet über die Bitte des Unter⸗ erhebers Karl Oswald Roſenfelder in St. Georgen i. Schw. um etatmäßige Anſtellung. Die Kommiſſion beantragt, ſo⸗ weit die Petition die etatmäßige Anſtellung wünſcht, Ueber⸗ gang zur Tagesordnung, ſoweit ſie die Erhöhung der Bezüge des Petenten wünſcht Ueberweiſung an die Regierung zur Kenntnisnahme. Nach empfehlenden Ausführungen des Abg. Meyr⸗Lahr(natl.) wird der Antrag der Kommiſſion an⸗ genommen. Abg. Ihrig(dem.) berichtet weiter über die Bitte des ehemaligen Schutzmannes Auguſt Graf in Mühlburg um Ge⸗ währung einer Penſion. Der entſprechende Antrag der Kom⸗ miſſion findet die Annahme des Hauſes. Es folgt nunmohr der Bericht der Budgetkommiſſion über das Budget des großh. Miniſteriums der Juſtiz, des Kultus und Unterrichts für 1908.09: Aitel VIII der Ausgaben und Titel II der Einnahmen: 75 5 Strafanſtalten. Abg. Dr. Frank(ſoz.) erſtattet den Bericht der Budget⸗ kommiſſion, dem wir folgendes entnehmen: Gegen Ende der nächſten Budgetperiode wird das neue Lan⸗ desgefängnis in Mannheim in den big dahin fertig⸗ geſtellten zwei Zellenflügeln bezogen werden. Es wird durch dieſen Akt ein wichtiger Abſchnitt in der Geſchichte des badiſchen Ge⸗ fängnisweſens zum Abſchluß gebracht. Auch die letzte der großen Zentralſtrafanſtalten iſt dann nach dem Prinzip der Einzelhaft eingerichtet. Bis zum Anfang des vorigen Jahrhunderts galt für Baden am weſentlichen noch die peinliche Halsgerichtsordnung des Kaiſers Karl., die ein kunſtvolles Syſtem von ſchweren Lei⸗ Hesſtrafen aufſtellte. Durch das Geſetz vom 25. November 1881 wurde die körperliche Züchtigung abgeſchafft. Im Jahre 1845 wurde der Strafvollzug für das Männerzuchthaus zu Bruchſal ge⸗ ſetzlich angeordnet. Die Einzelhaft wurde grundſätzlich eingeführt, und das Geſetz vom 13. Juli 1866 dehnte die Anwendung der Ein⸗ zelhaft auch auf die Frauen aus. Durch das Geſetz vom g, März 1896 wurde die Zuläſſigkeit der Einzelhaft bei jugendlichen Häft⸗ lingen erheblich erweitert, Die dringend wünſchenswerte einheit⸗ liche Regelung des Straſpollzugs für das ganze deutſche Reich iſt bisher nicht gelungen. Es gibt in Baden— abgeſehen von dem Feſtungsgefängnis in Raſtatt— drei Arten von Strafanſtalten: 1. Die Amtsgefängniſſe. Sie dienen als Unterſuchungsgefäng⸗ niſſe, ferner zur Verbüßung der Haftſtrafen(auch Zivilhaft) und der Gefängnisſtrafen bis zu einem Monat. 2. Die 4 Kreisgefäng⸗ niſſe in Konſtanz, Offenburg, Raſtatt, Waldshut zur Verbüßung von Strafen von 1 bis 4 Monaten. 3. Die vier Zentralſtrafanſtal⸗ ten Männerzuchthaus Bruchſal, Laudesgefängnis und Weiber⸗ ſtrafanſtalt Bruchſal, Landesgefängnis Freiburg und Landesge⸗ fängnis Mannheim dienen zur Vollſtreckung der Zuchthaus⸗ ſtrafen und der Gefängnisſtrafen üher 4 Monate. Die Gefäng⸗ nisſtrafen über 1 Monat gegen Jugendliche werden in dem Lan⸗ desgefängnis Bruchſal, Abteilung für Jugendliche, verbüßt; die gegen Frauen erkannten Freiheitsſtrafen über 1 Monat werden in der Weiberſtrafanſtalt Bruchſal vollſtreckt. Im ordentlichen Gtat für 1908 und 1909 werden für beide Jahre 3 182 980 Mark verlangt, was gegenüber der ver⸗ floſſenen Periode des Budgets eine Mehrausgabe von 97 354 Mk. ergibt. Dieſe iſt zurückzuführen: auf die Abſchaffung der mili⸗ täriſchen Bewachung der Strafanſtalten, auf die Erhöhung der Lebensmittelpreiſe und auf die Inbetriebughme der Zentralſtraf⸗ anſtalt in Maunheim. Durch die Uebernahme der Bewachung, welche ſeither durch das Militär ausgeführt wurde, wird eine Vermehrung des Aufſichtsperſonals um vorläufig 19 Mann nötig fallen. Die Dienſtperhältniſſe der Aufſeher bildeien den Ge⸗ genſtand eingehender Beſprechung in der Kommiſſton. Dieſe be⸗ ſchloß, an die Großh. Regierung das Erſuchen zu richten, es möge den Aufſehern, welche an dienſtfreien Tagel ſich auswärts guß⸗ halten, allgemein geſtattet werden, ohne beſondere Erlaubnis Zivil⸗ kleidung anzulegen. Was den Wunſch des Perſonals betrifft, während der dienſtfreien Zeit auch am Orte der Strafanſtalt in Zivilkleidung ausgehen zu dürfen, beſchloß die Budgetkommiſſion, ebenfalls einſtimmig, die Großh. Regierung zu erſuchen, dieſe möge den Wunſch der Aufſeher nochmals einer Prüfung und Erwägung Unterziehen. Im außerordentlichen Etat werden 1 139 000 M. Hegnſprucht. 39 000 Marxk ſind verlangt für Erſtellung eines Küchenneubaues mit Dampfkocheinrichtung und Einrſchtung einer Niederdruckdampfheizung im Mittelbau für das Männerzucht⸗ haus Bruchſal. Für das Landesgefängnis in Mann⸗ heim wird die vierte Teilforderung mit 1000 000 Mark, und für die innere Einxichtung des neuen Landesgefängniſſes werden 100 000 Mark verlangt. Aus der für den Neubau verlangten Summe erhalten der mit der Oberleitung betraute Beamte. ſo⸗ wwie der Leiter des Baubureaus einen Nebengehalt von je 1500 Mark. Außerdem werden aus dieſer Summe die Vergütungen für die Verrechnung der Baukoſten beſtritten. Die Einnahmen ſind für beide Jahre mit 1970 360 Mark eingeſtellt, Die kleine Verringerung gegen die verfloſſene Periode erklärt ſich zum Teil aus dem Rückgang der Mietzinſen aus Dienſtwohnungen. Gegenüber der Abſicht der Großh. Regierung, künftig die Militäriſche Bewachung der Strafanſtalten in Wegfall kommen zu laſſen, erhoben ſich in der Kommiſſion zwei Bedenken: Es wurde der Befürchtung Ausdruck gegeben, daß eine ſchwere Neubelaſtung des Aufſichtsperſonals eintreten werde, Auf eine Anfrage, in welcher Foxm der bisher durch die Soldaten ausgeführte Wachdienſt künftig in den Zentralſtraf⸗ anſtalten geordnet werden ſolle, gab die Großh. Regierung fol⸗ gende Antwort: „Der bisher durch das Militär ausgeführte Wachdienſt ſoll in Zukunft burch das Aufſichtsperſonal in der Weiſe ausgeübt werden, daß ſowohl die ſchon beſtehende Nachtwache im Innern der Gebäude verſtärkt und vermehrt wird, als auch daß bei Nacht in den Höfen regelmäßige Aufſeherpatrouillengänge einge⸗ richtet werden. Ob es möglich ſein wird, die Außenwachen auf den Zinnen in Wegfall kommen zu laſſen, läßt ſich zurzeit noch nicht beurteilen.“ Die Kommiſſion hat demgegenüber den einmütigen Wunſch gusgeſprochen, daß ältere Beamfe nicht zum Wachdienſt herange⸗ zogen und die Außenwachen lauf den Zinnen), wenn irgend kunkich, abgeſchafft werden mögen. Der Beſchluß rechtfertigt ſich durch die Rückſicht auf die Geſundheit des Perſonals. Die zweite Beanſtandung war verfaſſungsrechtlicher Natur. Entgegen der 1 Meinung der Regierung iſt die Kommiſſion zur Ueberzeugung gekommen, daß ein Verzicht auf das badiſche Recht, die Ge⸗ ſtellung von Militärmannſchaften zur Bewachung von Straf⸗ anſtalten zu verlangen, nur mit Zuſtimmung der Landſtände er⸗ folgen könnte. Die Militärkonpention vom 25. November 1870 und das Schlußprotokoll vom gleichen Tage haben beide Ver⸗ tragscharakter. Der bekännte Staatsrechtslehrer Laband verweiſt darauf, daß nach Artikel 66 Abſ. 8 der Reichsverfaſſung den Bundesfürſten und Senaten das Recht gewährleiſtet iſt, zu poli⸗ zeilichen Zwecken nicht bloß ihre eigenen Truppen zu verwenden, ſondern auch alle anderen Truppenteile des Reichsheeres, welche in ihren Ländergebieten dislociert ſind, zu reguirieren. Dieſes Recht ſei das notwendige Korrelat zu dem Kaiſerlichen Disloka⸗ tionsrecht. Es finde Anwendung nicht nur bei Störungen der öffentlichen Ruhe, wenn die Polizeibehörden den Beiſtand des Militärs in Anſpruch nehmen, ſondern auch im Intereſſe der Sicherheit in gewöhnlichen Zeitperhältniſſen, z. B. zur Bewach⸗ ung der Strafanſtalten. Die Konvention und das Schlußproto⸗ koll wurden am 16. bezw. 19. Dezember 1870 von den badiſchen Landſtänden genehmigt. Ein Verzicht auf ein in der Konvention oder dem Schlußprotokoll dem badiſchen Staat vorbchaltenes Recht kann alſo rechtswirkſam wieder nur mit Genehmigung der Landſtände ausgeſprochen werden. In dem Schreiben, in welchem die badiſche Regierung der preußiſchen Militärperwal⸗ tung die Geneigtheit ausſprach, von der militäriſchen Bewachung der Strafanſtalten künftig abzuſehen, ergibt ſich nicht, daß die Regierung auf das ihr zuſtehende Recht, Soldaten zur Bewach⸗ ung der Strafanſtalten heranzuziehen, verzichken wollte. Einem Verzicht auf das Recht hätte die Budgetkommiſſion die Zuſtim⸗ mung nicht erteilt, beſonders auch mit Rückſicht darauf, daß die Folgen der geplanten Neuordnung für das Aufſichtsperſonal noch nicht ſicher beurteilt werden können. Gegen den Verſuch, unter Aufrechterhaltung des beſtehenden badiſchen Rechts, vor⸗ erſt die militäriſchen Wachen aufzuheben, wurde von der Mehr⸗ heit der Kommiſſion kein Widerſpruch erhaben. Der Deutſche Buchdruckerverein Kreis IV(näm⸗ lich die Bezirksvereine Mannheim⸗Ludwigshafen, Freiburg i. Breisgau, Heidelherg, Karlsruhe, Konſtanz und Lahr! richtete am 10. Dezember 1907 an die Zweite Kammer eine Eingabe, die ſich gegen die Einrichtung einer Buchdruckerei in dem Landesgefängnis zu Mannheim richtete. Der Deut⸗ ſche Buchdruckerverein— Geſchäftsſtelle Leipzig.— hat am 28. September 1907 an das Großh. Miniſterium der Juſtiz, des Kultus und Unterrichts ebenfalls eine Eingabe ungefähr aleichen Inhalts geſandt. Eine Petition des Verbandes der deut⸗ ſchen Buchdrucker(Bezirksvereine Mannheim, Freiburg, i. Br., Heidelberg, Karlsruhe, Konſtanz, Lahr, Lörrach, Pforz⸗ heim) vom 20. Januar 1908 wendet ſich ebenfalls gegen die Ab⸗ ſicht der großh. Regierung, in dem neuen Landesgefängnis zu Mannheim eine Druckerei zu errichten. Es wird darauf verwie⸗ ſen, daß die mit Druckarbeiten beſchäftigten Gefangenen fachlich nur eine notdürftige Ausbildung erhalten könnten und trotzdem zweifellos nach ihrer Entlaſſung verſuchen würden, in privaten Druckereien Stellung zu erhalten. So komme ein minderwertiges Element auf den Arbeitsmarkt. Für die Arbeiterſchaft drohe eine ſchwere wirtſchaftliche Schädigung, ohne daß für die Allgemein⸗ heit ein Vorteil erwachſe, Das Großh. Miniſterium hat dem⸗ gegenüher ſeine Auffaſſung ausführlich in einer Antwort klar⸗ gelegt, der wir folgendes entnehmen: 10 „Die Annahme, daß die Juſtizveraltung beabſichtige, kt dem neuen Landesgefängnis Maunheim eine Buchdruckerei zu exrichten und durch dieſelbe einen Teil des Bedarfes an Drücckſachen für die Behörden herſtellen zu laſſen, iſt richtig, Dieſex Betrieb wird jedoch keinen großen Umfang annehmen 5 möglichſt für den Handbetrieh Hgnts eingerichtet werden; nur die für einen rationellen Betrieh unum⸗ gänglich notwendigen Maſchinen ſollen aufgeſtellt worden Die Be⸗ haußkung der Petition, daß der Druckereibetrieb ſich zur Wefähzanis⸗ arbeit nicht eigne, iſt nicht zutreffend und wird ſchon durch die Tal⸗ W ſache widerlegt, daß nicht nur in den breußiſchen Gefängnſſſen Druckereien eingerichtet ſind, ſondern daß auch in faſt allen außer⸗ deutſchen Staaten, insbeſondere in Frankxeich, Druckarbeiten für den Staatsbedarf im weiteſten Umfange hergeſtellt werben. Es iſt allerbings richtig, daß im Druckereibetrieb nicht ſehr zahlreiche Ge⸗ fangene beſchäftigt werden können; aber gerade diejenigen Klaſſen von Gefangenen, die den gebildeten Ständen angehören, können im Druckereibetrieb zu Arbeiten verwendet werden, ſwelche dem Be⸗ dürfnis nach einer gewiſſen geiſtigen Betätigung entſprechen und dadurch bewirken, daß den Gefangenen die für einen erfolgreichen Wiedereintritt in das hürgerliche Leben nötige Spannkraft des Geiſtes nicht berloren geht, Die in der Petition zum Ausdruck gebrachte Meinung, daß das Buchdruckereigewerbe eine ſchwere idegle Schädigung erleide, wird wohl nirgends außerhalb des eng⸗ ſten Intereſſenkreiſes geteilt werden können, zumal ſie ſich in dem ſchroffſten Gegenſatz zu der geläuterten ſozialen Auffaſſung von der Stellung beſtrafter Perſonen zur bürgerlichen Geſellſchaft be⸗ findet. Auch die materielle Schädigung, die das badiſche Buch⸗ druckereigewerbe durch die Einrichtung des Druckereibetriebs im Mannheimer Landesgefängnis exleiden wird, dürfte nicht entfernt den in der Petition ausgeſprochenen Befürchtungen entſprechen, Eine Zuweiſung ſtaatlicher Druckarbeiten an die Gefängniſſe wird unter keinen Umſtänden in ſweiterem Umfange geſchehen, als dies zurzeit ſchon in Preußen der Fall iſt. Daß der Staak für ſeinen Bedarf eigene Betriebe nur in ſolchen Gewerhen einrichtet, die in der Privatinduſtrie nicht vertrelen ſind und in denen daher von einer Konkurrenz mit dieſer nicht die Rede ſein kann, wird nicht durchführbar ſeien. Durch die Einrichtung der Druckerei im Mann⸗ heimer Landesgefängnis ſperden einige größere Firmen eine Ein⸗ buße an ſtaatlichen Aufträgen erleiden; bei dem ſtets ſteigenden Bedürfnis an Druckarbeiten wird dieſe Lücke aber bald wieder aus⸗ gefüllt ſein und jedenfalls eine merkliche Einwirkung auf die Ver⸗ hältniſſe der im Druckereigewerbe beſchäftigten Arbeiter kaum aus⸗ üben. Auch die Befürchtung, daß im Gefängnis notdürftig als Buchdrucker ausgebildete, moraliſch minderpertige Elemente nach ihrer Entlaſſung ſich zum Schaden der meiſtermäßig gebildeten ge⸗ lernten Arbeiter in das Druckereigewerbe eindrängen, dürfte an⸗ geſichts der Tatſache, daß in den Gefängniſſen neben den gelernten Druckern faſt nur Augehörige der höheren Berufe, die in dieſe zurückzukehren beſtreht ſein werden, im Druckereibetrieb zur Ber⸗ wendung kommen, nicht in Erfüllung gehen,.“ Die Budgetkommiſſion ſtellt ſchließlich der Ankrag, Titel VIII der Ausgaben und Titel II ber Einnahmen zu genehmigen und über die vorlſegenden Petftionen zur Tagesordnung über⸗ zugehen. Abg. Wiedemaun⸗Bruchſal(Ztr.) hat mit einigen Fraktionsgenoſſen einen Antrag eingebracht, nach welchem die Forderung von 19 Aufſehern zur Bewachung der Strafgefängniſſe abgeſetzt werden ſoll, Er befürwortet die Herabſetzung der Dienſtzeit der Mufßeher an den Zentralſtraf⸗ onſtalten, beſonders ſolle die Ruhezeit nach Nachtwachen verlän⸗ gert werden. Den Aufſehern ſollte geſtattet ſein, während der dienſtfreien Zeit auch am Wohnorte bürgerliche Kleidung zu tragen. Befremdlich ſei es, daß die Reglerung anſtatt neue Dienſtwohnungen für die Aufſeher einzurichten, fünf alte Dienſt⸗ wohnungen habe eingehen laſſen, Bezüglich der Zuchthaus⸗ arbeit erkläre ex ſich mit dem Berichterſtatter durchaus ein⸗ verſtanden; es ſei nicht angängig, die Gefangenen nur mit Dütenkleben zu beſchäftigen. Er bitte, über die Petition der Buchdrucker zur Tagesordnung überzugehen. Die Küchenverhält⸗ Neulußheim mit der Bezeichnung„Betriebsaſſiſtent“ zum Expe⸗ dem Bahnhofarbeiter Johann Nold pon Oetigheim verliehen. und Machtbefugniſſe herzuleiten und zu entwickeln. Sie hatten wicklung im Sinne der Erſtarkung und Feſtigung der kaiſerlichen niſſe im Männerzuchthaus Bruchſal ſeien einer ſchleunigen Ver⸗ beſſerung bedürftig. Die Regierung ſollte den Aſſeſſoren Ge⸗ legenheit geben, ſich im Strafbollzug umzutun. Redner verbreitet ſich weiter über die Fürſorge für entlaſſene Strafgefangene, und begründet ſodann den von ihm zur Aufhebung der militäriſchen Bewachung der Strafanſtalten eingebrachten Antrag. Bei den großen Aufwendungen für das Militär ſollte uns das kleine Recht der militäriſchen Bewachung der Strafanſtalten gewahrt bleiben. Abg. Dr. Gönner(natl.) befürwortet eine Verlegung des Amtsgerichtsgefängniſſes in Baden⸗Baden bez. eine durchgreifende Verbeſſerung des äußeren Zuſtandes des jetzigen Gefängniſſes. Abg, Süßkind(Soz.) ſpricht ſich für die Aufhebung der militäriſchen Bewachung der Strafanſtalten aus. Mit einer Mehrausgabe von 5 Pfg. proy Woche auf den Kopf der Strafgefangenen ſei eine Verbeſſerung der Koſt nicht möglich. Abg. Dr. Binz(natl.]: Aus der bisherigen Debatte läßt ſich das Ergebnis feſt⸗ ſtellen, daß die Verwaltung unſerer Strafanſtalten als eine be⸗ friedigende angeſehen wird. Die Einzelwünſche bewegen ſich in der Richtung einer Erleichterung des traurigen Loſes der Sträf⸗ gefangenen. Die Volksvertretung iſt mit der humanen Behand⸗ lung der Strafgefangenen einverſtanden. Gegenüber hyper⸗ modernen Anſchauungen muß aber betont werden, daß der bittere Ernſt der Strafen nicht durch humane Maßnahmen ab⸗ geſchwächt wird. Was den von den Abgg. Wiedemann u. Gen. eingebrachten Antrag angeht, ſo waren wir in der Kommiſſion einmütig der Anſicht, einen Verſuch mit der zivilen Bewachung der Strafanſtalten zu machen. Sollte ſich bei uns die neue Ein⸗ richtung nicht bewähren, ſo ſtehe ja nichts im Wege, zur alten Einrichtung zurückzukehren. Ein beſonderes Wachperſongl er⸗ ſcheint zweckmäßiger als die Bewachung durch junge Soldaten. Meine Freunde werden nicht geneigt ſein, entgegen dem Kom⸗ miſſionsantrag dem Antrag Wiedemann zuzuſtimmen. 5 Abg. Geck(Soz.) 1 ſpricht zur Petition der Buchdrucker wegen der Errichtung einer Druckerei im Landesgefängnis in Mannheim und zur Unfallent⸗ ſchädigung an Strafgefangene. Die Nachtwachen auf den Zinnen ſollten aufgehoben werden. Notwendig ſei es, in die Beſchäftigung der Strafgefangenen etwas Abwechſelung zu bringen. 42 5 Miniſterialrat Buch 7 geht auf die in der Debatte geäußerten Einzelwünſche näher eine Die Regierung ſei bereit, den Wünſchen der Aufſeher nach Mög⸗ lichkeit entgegenzukommen. Das Perſonal der Aufſeher ſei von Budget zu Budget vermehrt worden, ſedaß Erleichterungen in? der Dienſtzeit dieſer Beamten durchgeſührt werden könnten Schluß des Landtags ſtehe 4, Seite.) — Aus Stadt und Land. ** Maunheim, 11. Februar 1908. *Ernannt wurde Eiſenbahnaſſiſtent Franz Wagney in ditionsaffiſtenten 5 * Vexſetzt wurde Betriebsſekretir Auguſt Rieger in Neckarelz zur Verſehung der Stationsverwalterſtelle nach Pfullendprf, *Perſonalnachrichten aus dem Ober⸗Poſtdirektis 10 755 Glaſer, nach Karlsruhe, Robert Schweizer von Karlsruhe nach Pforz⸗ heim, Friedrich Wahl von Karlsruhe nach Raſtatt; der Tele⸗ graphenaſſiſtent Johann Wolz von Weinheim nach Karlsruhe. Freiwillig ausgeſchieden: die Telegraphengehilfinnen; Amalie Webel in Karlsrube, Luiſe Ernſt in Mannheim. * Die ſilberne Rettungsmedaille wurde vom Großherzog * Verein Frauenbildung⸗Frauenſtudium Maunheim, Es ſei hierdurch auf die morgen, Mittwoch, um 4 Uhr im„Wilhelms⸗ hof“ ſtattfindende Mitgliederverſammlung aufmerk ſam gemacht. Herr Dr. Peters, der Mitarbeiter des hieſigen Statiſtiſchen Amtes, wird über die Kellnerinnenfrage ſprechen. Das Thema mag bei der Menge der weiblichen Per⸗ ſonen, die hier inbetracht kommen und bei ihrem meiſt tragiſchen Schickſal von Intereſſe für die Allgemeinheit ſein. 5 * Die Antiultramontane Vereinigung Mannheim 155 geſtern abend im Saale des Friedrichshols eine gutbeſuchte Mit⸗ gliederbverſammlung ab, verbunden mit einem Vontrag des Herrn Rechtsanwalt Dr. Th. Frantz über das Thema „Die Päpſte als die Richter der Könige“. Seine durch zahlreiche Quellenbelege erläuterten Ausführungen haben in der gegenwärtigen Zeit der päpſtlichen Moderniſten⸗Ketzers gerichte ein allgemeines Intereſſe und ſeien in ihrem leitenden Gedankengang kurz charakterlſiert. Der Einfluß des römiſchen Papſtes auf das deutſche Kaiſertum beginnt ſchon mit der Krbe nung Kaiſer Karls des Großen an Weihnachten 800 durch Papſt Leo 1II. Aus dieſer freiwilligen ſymboliſch⸗idealiſtiſchen Unter⸗ ordnung des erſten deutſchen Kaiſers im Sinne der Erneuserung des xömiſchen Weltreichs auf germaniſch⸗chriſtlicher Grundlage begannen die ſpäteren Päpſte ihre immer weitergehenden Recht in ihrem Beſtreben umſo größere Erfolge, je ſchwächer noch die neue kaiſerliche Machtſtellung war, bis ſte endlich auf dent Gipfel ihrer Macht ſtanden bei gleichzeitiger größter Ohnmacht des Kaiſertums, worauf dann faturgemäß eine umgekehrte Ent⸗ Gewalt und andrerſeits der Beſchränkung des politiſchen Ein⸗ fluſſes des Papſttums auf ſein eigentliches religiöſes Gebiet er⸗ folgt iſt, die bis in unſere Zeiten reſcht. Dies führte der ge⸗ ſchichtlich wohl bewanderte Redner in klerer und ſachlicher Dar⸗ ſtellung im einzelnen aus. Er zeigte, wie die treuloſe Selbſtzucht der eigennützigen deufſchen Jürſten zur Zeit Heinrichs IV. es dem damaligen mächtigen und herrſchlüchtigen Gregor VII, ex⸗ möglichte, ſich mit dez von jenen gewählten Gegenkgiſern gegen den rechtmäßigen Herrſcher zu verbünden und ſeinen gebietenden Einfluß bel dieſen Kaiſerwahlen für ſeine Pläne geltend zu machen, um nur ſolche Kandidaten anzuerkennen, welche„dignus et idoneus“[würdig und geeignet) im Sinne der Kirche wären Der demütigende Gang nach Kanoſſa, welchen Iſebrecht in ſeiner Kaiſergeſchichte richtig nur als einen Akt rein politiſcher Klug⸗ heit kennzeichnet, ſſt dem Schuldenkonto der treuloſen deutſch Fürſten zuzurechnen, die für eine kraſtvolle kaiſerliche Heyrſchaft noch kein Berſtändnis hatten, Aber nicht nur die Kaſſer abzu⸗ ſetzen, ſondern auch in ihre Würde einzuſetzen beanſpruchte nun Papſt Gregor und verlangte dementſprechend vom Kafſer des 4. Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Maunheim, 11. Februar. „regnum teutonicum“ des hl. römiſchen Reiches deutſcher Nation 818 ſein Vaſall den Treueid. Er behauptete ferner, daß das bis⸗ her unbeſtrittene Wahlrecht der deutſchen Fürſten zur Kaiſerwahl prizipilativer et finaliter(grundſätzlich und entſcheidend; dem Papſte zukomme, weil dieſer einerſeits die Kaiſerwürde vom rö⸗ michen Reiche auf Germanien übertragen habe und andererſeits als Statthalter Gottes die Welt beherrſche und das deutſche Reich dem Kaiſer nur als ſein Lehen verleihe. Unter Innocenz III. ſtand dann das Papſttum auf der Höhe ſeiner Macht als unumſchränkt gebietende Stellvertretung Gottes auf Erden, nach der herrſchenden Anſchauung jener Zeit. Als Probe dieſer über⸗ hebenden Machtidee gab Redner den bekannen Ausſpruch über das Verhältnis der päſtlichen„göttlichen“ Macht zur daiſerlich⸗ weltlichen wieder, nämlich wie das der ſtrahlenden Sonne zum Haſſen Mond, der nur ihren Schein widerſtrahlt, auch an Um⸗ fang und Größe, alſo nach moderner Berechnung im Verhältnis wie 7744: 1(Heiterleit). Anſchaulich zeigte Redner dann die allmählich Machtverſchiebung in den Verhältniſſen der beiden Gewalten im Jahrhunderte dauernden Kampfe, welche ſchließlich nach der befreienden Tat Luthers durch die Reformation mit einer endgültigen Zurückweiſung der Hierarchie auf weltlichen Boden und einer dauernden Behauptung der ſouveränen Monar⸗ chie endete und in dem modernen unabhängigen weltlichen Staats⸗ gedanken einen Abſchluß fand. Die eingehenden Darlegungen des aus geſchichtlichen Einzelheiten aufgebauten längeren Vortrages, wofür der Redner großen Beifall erntete, können natürlich an dieſer Stelle nicht gebracht werden. Mg. Koloſſeum⸗Theater. Mittwoch, den 12. Februar, abends 8 Uhr, findet ein intereſſanter Abend ſtatt. Herr Karl Buck, der beliebte und rühmlichſt bekannte Charakterkomiker hat ſeine gefl. Mitwirkung zugeſichert. Auch ſonſtige vorzügliche Kräfte und die erſten Fächer des Theater⸗Enſembles ſind beſchäftigt und ſichern einen ſchönen und genußreichen Abend. Internationales Biograph⸗Theater„Germania“ Planken, 2, 9. Es iſt nicht leicht ein Programm kynom. Vorführungen zuſammenzuſtellen, wie dies wieder dieſe Woche im„Ger⸗ ania⸗Bio“ der Fall iſt. Jede Nummer verrät, daß bier der kfahrene, ſein Publikum kennende Fachmann, gearbeitet hat, der beſtrebt iſt, das Beſte vorzuführen. Von dem reichhaltigen Pro⸗ gramm ſeien nur die großen hervorragenden Piegen„Dia⸗ mant⸗Minen in Afrika“,„Die Frau des Schmugglers“,„Clown 13 Arzt“ und das Drama„Die beiden Waiſen“ erwähnt. Nie⸗ mand ſollte verſäumen, die vorzüglichen Darbietungen dieſes Unternehmens zu beſichtigen, zumal die Eintrittspreiſe, angeſichts des Gebotenen, ſehr mäßig geſtellt ſind. Programmwechſel feden Samstag. »»Die Strafkammer berurteilde heute den Schiffsknecht Ludwig öſer aus Arheilgen, der am 6. v. Mts. in der Beethovenſtraße der Witwe Sigmund Kander die Handtaſche mit 1340 M. Inhalt Entriß, zu 4 Jahren Zuchthaus und 5 Jahren Ehrverluſt. Konkurs. Ueber das Vermögen des Ludwig Horn, Inhaber der Firma Ludwig Horn in Mannheim, M 4, 7, wurde das Konkursverfahren eröffnet. Zum Konkursverwalter wurde.⸗A. Dr. Hartmann ernannt. Konkursforderungen ſind bis zum März anzumelden. Prüfungstermin: Freitag, 20. März, vor⸗ ittags 11 Uhr. eeeeeeeeee. Doonoie md cleuune. chen Friedensgeſellſchaft hat an das Herrenhaus eine Petition gegen die Polenvorlage gerichtet. Es wird darin der Befürchtung Ausdruck gegeben, daß die Vorlage die Gegentätze zwiſchen den verſchiedenen Nationalitäten in Preußen verſchärfe und die Polen in das revolutionäre Lager treiben müſſe. Es wird ferner ausgeführt, daß die Vorlage das Privat⸗ Ligentum in gefährlicher Weiſe verletze und dem Anſehen Preu⸗ gens in der ganzen Kulturwelt ſchade. * Paris, 11. Febr. Prinz Eitel Friedrich be⸗ chtigte heute vormittag den Invalidendom und das im In⸗ alidendom untergebrachte Heeresmuſeum unter Führung des ouverneurs des Invalidendoms, General Niox. Der Prinz nternahm ſodann bei prachtvollem Wetter eine längere Rund⸗ hrt durch die Stadt. Mittags fand dem Prinzen zu Ehren n Frühſtück auf der deutſchen Botſchaft ſtatt, an dem die ren des Gefolges, Graf Clary, ſowie die Herren der Bot⸗ ſt teilnahmen. Die Abreiſe des Prinzen nach Berlin er⸗ Igt um 1. 50 Uhr nachmittags. Paris, 11. Febr. Mit einer diskreten, aber würdigen nd ſehr eindrucksvollen Feier wurde heute das Denkmal für Scheurer⸗Käſtner im Luxemburg⸗Garten ent⸗ güllt. Der Präſident der Republik, ſämtliche Miniſter, die Präſidenten beider Häuſer des Parlaments, Herr Louber, eneral André, zahlreiche Politiker uſw., ſowie die Mitglieder er Familie, waren erſchienen. Nachdem die Hülle gefallen war, wurden Anſprachen gehalten. Den tiefſten Eindruck hinterließ t.„FIrkf Ztg.“ die Rede Clemenceaus. Newpyork, 11. Febr. Ein hervorragender Vertreter es Baugeſchäftes erklärte lt.„Irkf. Ztg.“, daß in dieſer Branche llein 700 000 Arbeiter beſchäftigungslos ſeien. Sozialdemokratie und Königsmorbd. *Wien, 11. Febr. In der öſterrcichiſchen Delegation gab Präſident Fuchs ſeiner Entrüſtung über das Atten⸗ tat in Liſſabon Ausdruck und ercuchte den Miniſter des dem portugieſiſchen Geſandten dieſe Kundgebung zur Kenntnis zu bringen. Die ſozialdemokratiſchen De⸗ legierten waren laut„Frkf. Ztg.“ ferngeblieben und wollen auf das Attentat in der Debatte zurückkommen. Franco auf der Flucht. Marſeille, 11. Febr. Der frühere portugieſiſche Mi⸗ erpräſident Franco iſt heute früh mit ſeiner Familie von hier ach Genua abgereiſt. Das neue Poringal. * Siſſabon, 11. Febr. Der Miniſterrat ſetzte ſtern abend den Text des Dekrets feſt, durch das die Marine⸗ oldaten, die an der Meuterei vor zwei Jahren teilgenommen haben, begnadigt werden. Das Dekret ſoll dem morgigen Miniſterrat unter dem Vorſitz des Königs unterbreitet werden. Es iſt lt.„Frkf. Ztg.“ ſicher, daß die Begnadigung gewährt wird und in der öffentlichen Meinung einen ſehr günſtigen Eindruck hervorrufen wird. Die ehemaligen Miniſter unter Dranco raten der Francoiſtenpartei, die Regierung in den Wahlen zu unterſtützen. * Liſſabon 11. Febr. Progreſſiſtenführers und früheren Caſtro hat ſich verſchlimmert. * Liſſabon. 11. Febr. Die republikaniſche Zeitung „El Mundo“ ſchreibt: Alle Elemente der Bevölkerung ſind ge⸗ Der Geſundheitszuſtand des Miniſters Luciano de Berlin, 11. Febt. Die Ortsgrüppe Berlin ber den t⸗ neigt, zur Ruhe und zum Frieden des Landes beizutragen, ohne, daß die republikaniſche Partei ihre Grundſätze und Anſprüche beiſeite ſetzt. Das Blatt wirft die Frage auf, ob die Regierung dieſe ausgezeichnete Gelegenheit zu benutzen verſteht. Die Regierung müſſe ihre Beamten verabſchieden, welche die Bevölkerung gereizt hätten. Sie müſſe alle frei⸗ heitsfeindlichen Dekrete aufheben, eine weiteſtgehende Amneſtie erlaſſer und baldigſt die Cordeswahlen anſetzen, um den Willen des Volkes zu erforſchen. Berliner Drahtbericht. [Ven uneren Neune, Rurau.) JBerlin, 11. FJebr. Die Affäre des flüchtigen Bankiers Friedberg, der unter Hinterlaſſung zahlreicher Schulden das Weite ſuchte, hat heute vormittag zur Verhaftung des Kaſſierers der Firma Friedberg, Hugo Thönke, und der Ge⸗ liebten Friedbergs, eines Fräuleins Bodansky, geführt. Die Wirtſchafterin des flüchtigen Direktors von Bohn, Fräulein Em⸗ merich, iſt ſeit geſtern abend verſchwunden. Berlin, 11. Febr. Der deutſche Landwirtſchafts⸗ rat wird am Donnerstag eine Sitzung abhalten, der auch der Kaiſer beiwohnen wird. An dieſem Tage wird Profeſſor Dr. Koch über Maßnahmen zur Bekämpfung der Vieh⸗ ſeuchen ſprechen. Berlin, 11. Jebr. Aus Teheran wird gemeldet: Der türkiſch⸗perſiſche Grenzkonflikt iſt als bei⸗ gelegt anzuſehen und zwar infolge der guten Dienſte Deutſchlands, was auch durch eine Sympathiekundgebung des perſiſchen Parlaments anerkannt wurde. Der neuernannte deutſche Geſandte, Grof Quardt, wird Ende d. M. in Teheran eintreffen. Berlin, 1t. Febr. Aus Paris wird gemeldet: Prinz Eitel Friedrich war heute vormittag in der Gruft Napoleons und beſichtigte ſpäter das Artillerie⸗Muſeum. Darauf fuhr er nach Berlin zurück. Franco's Flucht. Berlin, 11. Febr. Aus Liſſabon wird gemeldet: Franco, der in Italien und in der Schweiz Verwandte be⸗ ſitzt, iſt geſtern in Marſeille eingetroffen und heute nach Genua gefahren. Nach einer Pariſer Zeitung ſoll die Flucht Francos aus Liſſabon nicht freiwillig erfolgt, ſondern von dem neuen Miniſterium veranlaßt worden ſein. Franco ſei eigent⸗ lich ins Exil geſchickt worden. Badiſcher Landtag. (Von unſerem Karlsruher Burean.) 2. Kammer.— 29. Sitzung. Karlsruhe, 11. Febr. Miniſterialdirektor Buſch fährt fort: 5 Gegen den Gedanken der Perſonalausſchüſſe der Aufſeher muß ich mich entſchieden wenden; dieſe entſprechen nicht dem Beamtenverhältniſſe. Wir ſind bemüht, den Wünſchen der Be⸗ amten, mit denen ſtete Fühlung genommen iſt, nach Möglich⸗ keit entgegenzukommen. Was die Behandlung der Strafgefange⸗ nen anbelangt, ſo ſtehe ich auf dem gleichen Standpunkte wie der g. Binzt die Strafe muß immer als Uebel erſcheinen. Den militäriſchen Geiſt unter den Aufſehern brauchen wir, weil ihn der ganze Dienſt erfordert. Aus dieſen Gründen hat ſich die Regierung auch ungern angeſchloſſen, von der ſtrengen Ver⸗ pflichtung, Uniform zu tragen, abzuſehen. Die Uniform muß für die Aufſeher ein Ehrenkleid ſein. Wenn zu der ſtrengen Nacht⸗ wache in den Strafanſtalten die unverheirateten Auffeher nicht ausreichen, werden auch allerdings noch junge berheiratete Leute zu dieſem Dienſte herangezogen; aber falſch iſt es, daß dieſe fortgeſetzt in den Strafanſtalten ſchlafen müſſen. Die Einſchrän⸗ kung der Dienſtwohnungen iſt im Einverſtändnis mit dem Auf⸗ ſeherperſonale erfolgt. Die Gefangenenkoſt kann unmöglich ſo ſein, daß den Gefan⸗ genen der Aufenthalt in der Strafanſtalt genußreich iſt. Die Aerzte haben die Gefangenenkoſt als durchaus zureichend er⸗ klärt. Die Anregung zum Wegfall der militäriſchen Bewachung der badiſchen Strafanſtalten iſt von der preußiſchen Regierung ausgegangen; insbeſondere wurde das Wachtdepartement in Bruchſal beanſtandet. Die Rückſicht auf die Schlagfertigkeit des Heeres hat die Regierung veranlaßt, von der militäriſchen Be⸗ wachung der Strafanſtalten abzuſehen. Es iſt an ſich auch wün⸗ ſchenswert, wenn die Wachen im äußeren Wachtdienſte von dem Aufſichtsperſonale betätigt werden wie die Bewachung im inne⸗ ren Dienſte. Ein dauernder Verzicht auf die aus der Militärkon! vention hervorgehenden Rechte wird hierdurch nicht geleiſtet. Ich glaube, daß man dauernd auf die militäriſche Bewachung der Strafanſtalten verzichten kann. Jedenfalls möchte ich bitten, den Antrag Wiedemann abzulehnen. Ich danke dem Berichterſtatter, der die Einrichtung einer Buchdruckerei im Landes⸗ gefängnis zu Mannheim als begründet angeſehen hat und daß die Kommiſſion den Antrag ſtellt, über die betr. Pe⸗ titionen zur Tagesordnung überzugehen. Zu einem beſtimmten Ergebnis, ob das alte Gefängnis in Mannheim weiter verwen⸗ det werden ſoll, iſt es noch nicht gekommen. Die Frage der Ver⸗ legung des Amtsgefängniſſes in Baden wird nochmals überlegt werden, wenn die Stadt uns einen geeigneten Platz zur Ver⸗ fügung ſtellt. In der Gewährung der vorläufigen Entlaſſung ſind wir außer⸗ ordentlich weitgehend. Die Ueberwachung der entlaſſenen Straf⸗ gefangenen ſoll möglichſt durch die Schutzvereine ausgeübt werden. Hierauf erhalten die Abgg. Wiedemann und Dr. Frank das Schlußwort. Der Antrag Wiedemann(Ztr.), die Bewilligung der angeforderten Stellen für 19 neue Gefängnisaufſeher, die in⸗ folge der Aufgabe der militäriſchen Bewachung der Strafanſtalten nötig werden, auszuſetzen, mit 27 gegen 19 Stimmen abgelehnt. Für den Antrag Wiedemann ftimmten nur das Zentrum und die Konſervativen. Hierauf wird die Generaldebatte geſchloſſen. Eine Spegtal⸗ debatte wird nicht verlangt. Die Anträge der Budgetkommiſſion auf Genehmigung des Etats der Strafanſtalten wird angenommen, ebenſo der Antrag, über die Buchdruckerpetition betr. Einrichtung einer neuen Buchdruckerei in der Strafanſtalt in Mannheim zur Tagesordnung überzugehen. Schluß der Sitzung um halb 3 Uhr. Nächſte Sitzung Donnerstag, 13. Febr., vorm. 9 Uhr. Bud⸗ get für Kunſt und Wiſſenſchaften: außerdem der Antrag Schnei⸗ der betr. Verſicherung der Privatbeamten. ———— Deutſcher Reichsta⸗ W. Berlin, 11. Februar. Am Bundesratstiſche von Bethmann⸗Hollweg, v. Schoen und Sixrt von Armin. Der Präſident eröffnete um.20 Uhr die Sitzung. Ein Antrag Ablaß und Genoſſen wegen Einſtellung des Straf⸗ verfahrens gegen den Abg. Potthoff(freiſ. Verg.) wird debatte⸗ los genehmigt. Bei der dritten Beratung der Zuſatzakte zur Brüſſeler Zuckerkonvention in Verbindung mit der Beratung des Kompromißantrages Baſſermann ſtellt Südekum(Soz.) feſt, daß ſeine Partei im Intereſſe der Zuckerkonſumenten und Produzenten für eine Herabſetzung der Steuer ſei. Einen derartigen Antrag, wie der Antrag Baſſermann ſei, dürfe der Block den Sozialdemokraten nicht bieten. Sodann wird das Geſetz angenommen. Bei der Beratung des Antrages Baſſermann bekämpft Lede⸗ bour(Soz.) den zweiten Teil des Antrages Baſſermann. Pachnicke(freiſ. Ver.) tritt dem entgegen. Nach einer Entgegnung Ledebours wird der Antraggegen die Stimmen der Sogialdemokraten und des Zentrums definitiv angenommen.(Wir verweiſen auf den Leitartikel in dieſer Nummer.) Es folgt die Weiterberatung des Militüretats. Die Beratung wird bei dem Titel Ausgaben für Artillerie, Waffenweſen und techniſche Inſtitute fortgeſetzt. Hierzu liegt eine Reſolution der Budgetkommiſſion vor, die Arbeiten für die Militärverwaltung nur an ſolche Firmen zu geben, die bezüglich der Arbeitsbedingungen die geſetzlichen Vor⸗ ſchriften einhalten, ferner eine Feſtſetzung der Neuordnung der Arbeitsbedingungen in den Militärbetrieben unter Mitwirkung der Arbeiterausſchüſſe vorzunehmen. Ferner ſollen den Arbeitern die Löhne auch für die geſetzlichen Feiertage gewährt werden, ſowie in eine Prüfung darüber eingetreten werden, ob die Löhne mindeſtens dem ortsüblichen Tagelohn entſprechen. Arning(natl.) klagt über den Wettbewerb, den die Artil⸗ leriewerkſtätten dem Handwerker bei der Lieferung von Material für die Offiziere bereiten. **** Berlin, 11. Febr. In der Budetkommiſſion des tages erklärte bei der Beratung des Etats des Auswär⸗ tigen Amtes Staatsſekretär v. Schoen auf eine Anfrage des Abgeordneten Erzberger wegen der Marrokkoange⸗ legenheit. es ſei ihm nicht erinnerlich, daß der Reichskanz⸗ ler ein Weißbuch gerade über Marokko in Ausſicht geſtellt habe. Immerhin ſei das Auswärtige Amt bereit, den Wünſchen des Reichstages möglichſt entgegenzukommen. Ebenſo erklärte der Staatsſekretär, daß die vom Reichskanzler mehrfach dargelegten Geſichtspunkte der deutſchen Marokkopolitik nach wie vor Geltung hätten. Ferner antwortete von Schoen auf eine Anfrage Erz⸗ bergers, ob die Privatintereſſen bei der Bagdadbahn durch die ruſſiſch⸗engliſchen Bedürfniſſe geſchädigt würden, daß Deutſchland in Tibet, Afghaniſtan und Perſien keine politiſchen Ziele habe. Nur in Perſien habe es wirtſchaftliche Intereſſen. Dieſe würden aber durch den Vertrag, der den Grundſatz der offenen Tür aus⸗ drücklich feſtſtellt, nicht geſchädigt. Handel, Schiffahrt und In⸗ duſtrie zeigen in den letzten Jahren an der Entwicklung des deutſchen Handels ein lebhaftes Intereſſe. Die Regierung werde die Möglichkeit der Betätigung des deutſchen Unternehmergeiſtes in Perſien dauernd im Auge behalten. Hinſichtlich der Bagdad⸗ bahn ſei zu bemerken, daß die vom Sultan konzeſſionierte deutſche Geſellſchaft die ſchwierige Taurusſtrecke in Angriff nehmen würde. Politiſche Abſichten und Hintergedanken lägen der Regterung bei der Förderung des Unternehmens ganz fern. Wenn man den deutſchen Abſichten auf Beſitzergreifungen eines Hafens im perſiſchen Golfe oder auf die Beſiedelung türkiſcher Provinzen mit deutſchem Ackerbau nachſage, ſo ſeien das phantaſtiſche Kom⸗ binationen. Auch andere Mächte hätten den deutſchen Charakter des Unternehmens anerkannt. Reichg⸗ Volts wirtſchaft. Jahresverſammlung des Vereins von Holzintereſſenten Südweſt⸗ Deutſchlands. Unter dem Vorſitz ſeines Präſidenten, Herrn Hermann Himmelsbach⸗Freiburg i. B. hielt der Verein von Holz⸗ intereſſenten Südweſtdeutſchlands am 8. Februar im Hotel Terminus zu Metz ſeine aus allen Teilen des Vereinsgebietes außerordentlich ſtark beſchickte 9. ordenk⸗ liche Generalverſammlung ab, nachdem am Vorabend Kom⸗ miſſions⸗ und Ausſchußſitzungen ſtattgefunden hatten. Eine Reihe von Forſtverwaltungen hatten Vertreter entſendet. Des⸗ gleichen verſchiedene Handelskammern. Nach der Begrüßungs⸗ anſprache des Vorſitzenden und den Erwiderungen der Ver⸗ treter der genannten Behörden und Körperſchaften gab Herr Vereinsſekretär Heinrich Hertzer⸗Freiburg einen Ueberblick über die Tätigkeit und das Leben des Vereins im vergangenen Geſchäftsjahre. Als beſonders erwähnenswert wurden die Anzeichen regiſtriert, welche eine Geſundung der Ein⸗ kaufsverhältniſſe erhoffen ließen. Beachtenswerk ſeien die Anſätze zur Bildung von Genoſſenſchaften bozw. Ge⸗ ſellſchaften zum Zwecke der Leitung des Einkaufs in geſunde Bahnen. Der Verkehr mit den Forſtverwaltungen, denen irr Be⸗ richtſahre eine Anzahl Wünſche der Holzkäufer übermittelt wur⸗ den, habe gezeigt, daß man doch den berechtigten Beſtrebungen des Vereins ein verſtändnisvolles Entgegenkommen erweiſe. Auch auf dem Gebiete des Verkaufsweſens habe die Arbeit des Ver⸗ eins einen praktiſchen Anteil an dem Beſtreben nach Herbeifüh⸗ rung geſunder Verhältniſſe gehabt. Das aufklärende Werk der Preisnotierungen, die Wirkung der vom Verein kodifizierten Holzhandelsgebräuche und die Tätigkeit des Jachſchiedsgerichtes wurden noch erwähnt. 105 Herr Dr. Baume r⸗Düſſeldorf referierte über das„Kartell weien mit beſonderer Berückſichtigung des Holzgewerbes“. Auf⸗ fallend ſei es, daß bei der großen Zahl von 400 Kartellen, die in Deutſchland beſtehen, und die dafür ſprechen, daß der Kor⸗ tellgedanke in Deutſchland überaus ſtark entwickelt ſei, die Holz⸗ induſtrie bis jetzt nur mit 5 nachweisbaren Kartellen vertreten ſef. Herr C. Goldmann⸗Mannheim, der an Stelle des in letzter Stunde verhinderten teferenten über die bisher mit den vom Verein kodifizierten Gebräuche im füdweſtdeutſchen Holz⸗ handel gemachten Erfahrungen berichtete, leitete eine Diskuſſion darüber ein, ob eine Berückſichtigung einiger Repiſionsanträge im gegenwärtigen Zeitpunkt angezeigt erſchien. Die Erörterung führte zu einem Beſchluß, an der Kodifikation, die ſich im Allge⸗ meinen durchaus bewährt habe und immer größere Bedeutung für das praktiſche Geſchäftsleben gewinne, nichts zu ändern. Dagegen fand ein von Herrn Guſt. Mayer⸗Dinkel⸗ Maunheim begründeter Antrag, daß die Mitglieder ihren Ge⸗ ſchäftsabſchlüſſen die vom Verein kodifizierten Gebräuche zu Grunde legen, ſofern nicht ausdrücklich etwas anderes verein⸗ bart werde, Annahme. Von der Einführung einer Gebühren⸗ ordnung für das Fachſchiedsgericht der Holzbranche, wurds ah⸗ geſehen. Als Ort der nächſten Verſammlung wurde Mainz gewählt. Den Verhandlungen folgte ein Feſtmahl im Hotel Terminus. 1 Mannheim, 11. Jebruar. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) 5. Seite⸗ Sport. V. Baden⸗Baden, 10. Febr. Die kechniſche Kommiſſion des Internationalen Renn⸗Komitees hat dem Wunſche der Stadt⸗ verwaltung für eine weitere Verlängerung der Dauer der In⸗ ternationalen Rennen nicht entſprechen können, da die Aus⸗ dehnung des Meetings ein Kollidieren der Badener Rennen mit denen anderer großer Plätze des In⸗ und Auslandes hervor⸗ gerufen hätte. Dieſer Umſtand wäre auf die Beteiligung der Ställe an den hieſigen Rennen von ungünſtigſtem Einfluſſe ge⸗ weſen, ſodaß die gewünſchte Verlängerung der Renndauer nicht nur nicht im Intereſſe de Internationalen Klubs und des Kur⸗ lebens der Stadt Baden gelegen, ſondern ſogar als eine die beiderſeitigen Intereſſen ſchädigende Maßnahme zu betrachten iſt. Die diesjährigen Badener Rennen werden nun an ſechs Tagen, und zwar in der Zeit vom Freitag, den 31. bis Sonntag, 30. Auguſt ſtattfinden. Ueber das Programm wird ſpäter berichtet.— Die techniſche Kommiſſion hat ferner auf das Schreiben des Vereins hieſiger Gaſthofbeſitzer, das den Wunſch für Errichtung einer neuen Zuſchauer⸗Tribüne auf dem erſten Platze in Iffezheim zum Gegenſtand hatte, geantwor⸗ tet, daß der Internationale Klub den Neubau einer Tribüne in Erwägung ziehen werde, ſobald die neuen Tribünen und ſon⸗ ſtigen zur Zeit im Ban begriffenen Anlagen in Berlin(Grune⸗ wald) fertig geſtellt ſeien, damit der Klub dieſe Bauten, welche jeglichen Anforderungen der Nenzeit entſprechen ſollen, ſich zum Muſter nehmen könne. Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Der Bericht über den Kammermuſik⸗Abend der Hochſchule für Muſik mußte wegen Raummangels auf morgen zurückgeſtellt werden. Der Neuban des Hiſtoriſchen Muſenms der Pfalz, der gegen⸗ wärtig unter Gabriel v. Seidls Leitung in Speyer erſteht, iſt in der Bauperiode 1907 ganz weſentlich gefördert worden. Es iſt zu hoffen, daß vorausſichtlich ſchon im Mai das Richtfeſt gefeiert werden kann. Vermutlich wird es mit der Hauptver⸗ ſammlung des Muſeumsbauvereins zuſammenfallen. Die Zierden des Orcheſters. Im Opernhauſe zu München geigt, wie bekannt, einer der königlichen Prinzen, der daneben Vorſteher einer mediziniſchen Klinik iſt, häufig mit. Aus Nürn⸗ berg wird nun der„Frkf. Ztg.“ berichtet, daß im dortigen Stadt⸗ theater bei den ſämtlichen Wagner⸗Aufführungen dieſer Spiel⸗ zeit ein Mitglied des Nürnberger Gemeindekollegiums, ein Fabrikbeſitzer, im Orcheſter als erſter Geiger tätig war. Nach Abſchluß der Wagner⸗Vorſtellungen hat er unn dem ganzen Orcheſter ein Feſteſſen gegeben, bei dem es hoch und vergnügt herging. Reinhardts neue Operetke„Das Mädchen für Alles“ erlebte bei ihrer Uraufführung im Münchener Gärtnerplatztheater einen koloſſalen Durchfall. So lieſt man in einem Münchener Blatt: Oskar Straus hat doch wenigſtens ſein feſches Temperament, Lehar ſeine ſlaviſche Sinnlichkeit, aber der kugelrunde Vater des Süßen Mädels iſt künſtleriſch und erfinderiſch arm, bettelarme ge⸗ worden. Das Gold der Tantiemen wurde ihm zum Verderben. Ein ſteinreicher Mann, aber was gäbe er darum, wenn ihm nur eine Nummer gelänge wie den beiden andern Meiſtbegünſtigten. Leider nur laſſen ſich Erfindungsgabe und muiikaliſcher Zünd⸗ ſtoff nicht kaufen wie Automobile und Villen. Arm, bettelarm iſt auch das Sujfet, an unendlicher Dageweſenheit und Langweilig⸗ keit leidend, trotzdem zwei Autoren und noch dazu„nach einer fronzöſiſchen Idee“ an dem Mädchen für alles, das eine zerfallene Ehe wider Willen wieder zuſammenleimt, gearbeitet haben. Doch halt, eine Idee haben dieſe Prachtmenſchen doch ausgeheckt: eine Badewanne, in der zuletzt die Poldi, das Mädchen für alles, auf die Bühne gerollt wird. Dieſe Wanne muß alle Hoffnungen auf hübſche Melodien und luſtige Begebenheiten entſchädigen. Der„Salon der Dichter“. Aus Paris wird berichtet: Gleich den Malern und Bildhauern werden nun auch die jungen fran⸗ zöſiſchen Poeten ihren„Salon“ haben: im Grand Palais wird ihnen ein Saal eingeräumt in dem allwöchentlich ein Abend der Vorleſung einiger Werke dienen wird. Der Präſident der Ge⸗ ſellſchaft franzöſiſcher Dichter, Edmond Haraucburt, hat ſich wegen Ausführeung des Planes an die„Soeiete des Artiſtes Francais“ gewandt und ſein Gedanke wurde von den Malern mit Bereitwilligkeit begrüßt. Auch der Kultusminiſter hat ſeine tat⸗ kräftige Hilfe zugeſagt. Die Vorleſungen werden öffentlich und zoſtenlos ſein; zur Sichtung der Arbeit wird ſich eine beſondere Jurhy konſtituieren; man hofft, damit manchen Dichter, den die Berhöltniſſe im Buchhandel und der Preſſe den Weg in die Oef⸗ fentlichkeit zu erſchweren, zu fördern. Richard Strauß hat letzten Sonntag nachmittag im Feſtſaal der Akademie Santa Cäcilig ſein erſte Konzert in Rom gegeben. Er dirigierte unter enthuſtaſtiſchen Ovationen ſeinen„Don Inan“ und„Tod und Verklärung“. Die Direktion des Nationaltheaters in Ghriſtiania iſt nach Björnſons Rücktritt dem 36jährigen Schriftſteller Wilh. Krag übertragen worden. *.**. 5 9. Bachvereinskonzert in Heidelberg. An der Spitze des Programms des geſtrigen neunten Bachvereinskonzerts ſtand Schuberts unvergleichliche h⸗ möoll Symphonie, die in ihren zwei Sätzen einen Reich⸗ tum, eine Tiefe und Größe der Empfindung birgt, wie ſie nur noch Beethovens eigen war. Das Werk, welches in ergreifenden Zügen ein Bild des leidenden Künſtlers zeichnet, iſt in den letz⸗ ten Jahren des öftern hier zu Gehör gebracht und beſprochen worden, letztmals gelegentlich der Interpretation in der 6. muſik. Akademie, weshalb ich mich in der heutigen Beſprechung auf die Wiedergabe beſchränken kann. Dieſe was eine in allen Sätzen vorteffliche. Das Allegro mit ſeinem ſehnſüchtigen Geſang der Obde und Klarinette, das ungemein anſprechende ländſerartige zweite Thema, das zauberhaft ſchöne Andante mit ſeiner ge⸗ heimnisvollen Einleitung, das„himmliſchen Balſam in einfach⸗ ſter Schale“ birgt, alles gelangte unter Herrn Generalmuſik⸗ direktor Dr. Wolfrumes ausgezeichneter Leitung äußerſt klangſchön und aufs ſubtilſte abgetönt zu Gehör. Man konnte ſich ungeſtört dem Zauber dieſer gefühlswarmen Muſik hingeben. Auf Schubert folgte Brahms in ſeinem zweiten Klavier⸗ konzert in B⸗dur vp. 83, Lehrer Eduard Marxen in Dankbarkeit gewidmet. Das Werk, das der Komponiſt am Weihnachtstage des Jahres 1880 in einem Konzerte der Philharmonie in Wien eigenhändig aus der Taufe hob, entſtammt Brahms' fruchtbarſter, ſchaffensfroheſter Zeit: ſeinem ſogenannten ſymphoniſchen Jahrzehnt. In ſtren⸗ gerem Sinne als dies auch von anderen Konzerten des Meiſters behauptet wird, iſt das B⸗dur Konzert eine große Symphonie mit obligatem Klavier. Es verdient dieſe Bezeichnung nicht allein wegen der der Symphonie entſprechenden vierteiligen Saßform, ſondern hauptſächlich wegen der durchaus ſymphoniſchen Be⸗ handlung der Klavierſtimme, welche auf jeden Monolog ver⸗ zichtet und nur in wenig Takten ſoliſtiſch hervortritt. In Frau Anna Hirzel aus München lernten wir eine Interpretin kennen, welche nicht nur die koloſſalen figurativen welches der Meiſter einſt ſeinem Schwierigkeiten des Konzertes ſiegreich bewältigte, ſondern das⸗ ſelbe auch geiſtig und muſikaliſch ſicher beherrſchre. Die leiden ſchaftliche Teile des Werkes wurden kraftpoll und energiſch dar⸗ geboten, nicht weniger glücklich gelangen die zartempfundenen, poetiſchen Stellen die ihren Höhepunkt in dem Ges⸗dur Mittel⸗ ſatze des B⸗dur Andante finden. Ausgezeichnet gelang auch das Bedur Rondo mit ſeinem pikanten ungariſchen Nebenthema. Die Orcheſterbegleitung ſtand unter Herrn Wolfrums ſicherer Leitung ſtets in innigſtem Kontakte mit der Soliſtin, ſo daß auch die Wiedergabe dieſes Werkes einen pöllig ungetrübten künſt⸗ leriſchen Genuß bot. Als Dirigent einer eigenen Kompoſition erſchien Sieg⸗ mund v. Hausegger, der ſeine ſymphoniſche Dichtung„Wie⸗ land der Schmied“, welche ihre Uraufführung auf dem Frank⸗ furter Tonkünſtlerfeſte 1904 erlebte, vorführte. Die Tondichtung, durch ein gleichnamiges Fragment R. Wagners angeregt, zer⸗ fällt in vier Teile: 1. Wieland, dem Schwanhilde erſcheint. 2. Der gelähmte Wieland, 3. Wieland ſchmiedet ſich Flügel, 4, Wie⸗ lands und Schwanhildes Sonnenflug. Das Werk ißſt Har dis⸗ poniert und zeigt eine ſichere Beherrſchung der Kunſtmittel. Da⸗ gegen mangelt ihm doch allzuſehr die originelle Eigenart die Tiefe der Empfindung, welche allein für die dauernde Lebens⸗ fähigkeit eines Kunſtwerkes bürgen. Die Wiedergabe war unter des Komponiſten befeuernder Leitung eine hochachtbare. Einen Akt der Pietät gegenüber dem Zroßen Meiſter von Bayreuth, deſſen 25jähriger Todestag wir am 18. Februar be⸗ gehen, bedeutete die Aufnahme der Ouverture„Ehriſtoph Columbus“ in das Programm, eines Jugendwerkes Rich. Wagners, das jüngſt von Felix Mottl ausgegraben und be⸗ arbeitet wurde.— Der Bachverein wird ſeine diesjährige Win⸗ tertätigkeit am Sonntag, den 23. Februar, mit einer Aufführung von Beethovens„Miſſa folemnis“ beſchließen. ck. rr—————————— Volkswirtschaft. Getreidepreiſe an deutſchen Fruchtmärkten. An den kleineren deutſchen Fruchtmärkten war das Geſchäft im Januar laufenden Jahres etwas reger als 1907: der Umſatz ſtellte ſich auf 311165 Doppelzentner gegen 300 952 im Januar 1907. Roggen und Gerſte wurden mehr umgeſetzt als 1907, wäh⸗ rend in Weizen, Kernen und Hafer ſich eine Abnahme ergab. An 39 Marktorten wurden 74 988 Doppelzentner Weizen zu einem Durchſchnittspreis von 21,70 pro Doppelzentner verkauft. Gegen Dezember iſt eine Preisſteigerung von 0,14 Mark eingetreten, während im Januar 1907 der Preis erſt auf 1781 Mark ſtand. Der Umſatz in Kernen ſtellte ſich auf 10 881 Doppelzentner bei einem Preiſe von 22,01 Mark. Der Durchſchnittspreis für Rog⸗ gen betrug an 74 Markttagen bei einem Umſatz von 87 786 Dop⸗ pelzentnern 19,80 Mark gegen 19,58 Mark im Dezember und 15,81 Mark im Januar 1907. Zwiſchen dem höchſten und niedrig⸗ ften Preis heſtand die ſtarke Spaunung von 7 Mark pro Doppel⸗ zentner. Der niedrigſte Preis ergab ſich für Pommern mit 16, der höchſte in Bayern mit 23 Mark pro Doppelzentner. Gerſte hatte einen Durchſchnittspreis von 16,98 Mark, der aus einem Umſatz von 41677 Doppelzentnern an 59 Marktorten reſultiert. Gegen Dezember trat eine Abſchwächung des Preiſes ein; denn damals koſtete ein Doppelzeutner 17,29 Mark. Im Januar 1907 hatte der Preis 18,01 Mark betragen. Ebenſo ſchwächte ſich der Haferpreis von 16,74 Mark im Dezember auf 16,70 Mark im Januar ab. An 89 Marktorten wurden 95 833 Doppelzentner umgeſetzt. Der Preis im Januar 1907 ſtellte ſich auf 16,88 Mk. Der Geſamtumſatz aller genannten Getreidearten hatte im Ja⸗ nuar einen Wert von rund 5,91 Millionen Mark. Für die ein⸗ zelnen Getreidearten war die Preisbewegung folgende: Durch⸗ ſchnittspreis für 1 Doppelzentner in Mark: Weizen Januar 1907 1781 Mk., Dezember 1907 21,56 Mk., Januar 1908 21,0 Mk., Kernen(Spelz) Januar 1907 19,24 Mk., Dezember 1907 21,65 Mk., Januar 1908 2201 Mk., Roggen Januar 1907 15,81 Mk., Dezember 1907 19,58 Mk., Januar 1908 19,80 Mk., Gerſte Januar 1907 16,01 Mk., Dezember 1907 17,29 Mk., Januar 1908 16,96 Mk., Hafer Januar 1907 16,38 Mk,, Dezember 1907 16,74 Mk., Januar 1908 16,70 Mk. Eine„Breisgauer Vackſteinverkaufsſtelle“ hat ſich geſtern in Freiburg konſtituiert. Derſelben gehören alle größeren Zie⸗ geleten in Ettenheim, Emmendingen, Waldkirch, Breiſach, Staufen, Müllheim, Neuſtadt und Freiburg an. Niederſchleſiſche Portland⸗Zementfabrik.⸗G. Nenkirch an der Katzbach. Die Generalverſammlung ſoll über die Erhöhung des Grundkapitals um M. 400 090 auf M. 1 Million befinden. Die Baumwollſpinnerei Unterhauſen erzielte im Geſchäfts⸗ jahr 1907 nach Abſetzung von 100 000 Mark für ordentliche und 50000 Mark für außerordentliche Amortiſation einen Reinge⸗ winn von 287 171,27 M, Der Aufſichtsrat beſchloß, der auf den 17. März einberufenen Generalverfammlung die Bildung einer beſonderen Reſerve von 100 000 Mark und die Verteilung von 8 Prozent Dividende auf das Aktienkapital vorzuſchlagen. Nürnberger Metall⸗ und Lackierwarenfabrik vorm. Gebr. Bing.⸗G in Nüruberg. Die Dividende iſt wieder auf 12 Prozent zu ſchätzen. Zwirnerei und Nähfadenfabrik Augsburg. Die Geſellſchaft erzielte einſchließlich 30 829 Mark(i. V. 22 303.] Vortrag einen Reingewinn von 187031 Mark(124.562.), aus dem der für den 21. März anberaumten Generalverſammlung die Ver⸗ teilung bon 9 Prozent(7 Prozent) Dividende vorgeſchlagen wird. Walzeiſenpreiſe in Schleſien. Die Breslauer Lagerpreiſe für Walzeiſen, die ſeitens der Schleſiſchen Montangeſellſchaft im Fabrikat der Vereinigten Königs⸗ und Laurahütte auf Mark 127.50 pro Tonne für Flußeiſen und 132.5) Mark für Schweiß⸗ eiſenqualität Grundpreis frei Bahn Breslau herabgeſetzt wurden, haben inzwiſchen eine weitere Ermäßigung auf 125 Mark pro Tonne erfahren. Haller, Söhle u. Co., Hamburg. Aus Prag bwird gemeldet: Die zur Maſſe der inſolventen Hamburger Banuffirma Haller, Söhle u. Co. gehörige Koks⸗ und Kaumagitanlage in Schwaz ift für 205 000 Kr. in den Beſitz des Ingenieurs Edmund Weinmann über⸗ gegangen. Gerb⸗ und Farbſtoffwerke Renner u. Co. in Hamburg. Die Aktiengeſellſchaft Quebracho in Warſchau, eine Gründung der Hamburger Rennerwerke. erhöht nach einjährigem Beſtehen ihr Kapital um 150 000 Rubel. Der Hypothekenbank in Hamburg iſt die Genehmigung erteilt, M. 40 Millionen Aproz. Hypothekenobligationen auszugeben. Neues vom Dividendenmarkt. Die Eſchweiler Bank in Eſch⸗ ſichtsrat der Continental Caoutchouc und Guttapercha Comp fchläg 40 Progz. Dibidende wie im Vorſahr vor.— Die Berliner VBiehkom⸗ miſſions⸗ und Wechſelbank.⸗G. erzielte einen Reingewinn von 322 565 M.(274 472.), aus bem 6½ Proz. Dibidende ver⸗ werden. teilt werden.— Die mechaniſche Treibriemenenweberei und Seil⸗ fabrik Guſtav Kunz.⸗G. in Dresden erzielte 10 Proz. Dividende. Neue Inſolvenzen. Die Firma Mecker u. Ahlbeck in Hamburg hat ihren Konkurs angemeldet. Die Schwierigkeit entſtand durch eine Differenz in amerikaniſchem Cottonöl. Die hieſige Bankperbin⸗ dung iſt gedeckt.— Der Konkursverwalter des Jüchener Vorſchuß⸗ bereins berichtet, daß die Ausſichten der Gläubiger, welche 100 100 Mark zu fordern haben, ſich weiter verſchlechterten. Von 1 258 000 Mark Aktiven früherer Bilanzen gingen nur 160 000 ein. Dis übrigen Forderungen waren Forderungen, die nicht realiſierbar waren. Am 15. März ſoll eine zweite Abſchlagsverteilung ſtatk⸗ finden.— Die große Schiffbaufirma Sir James Laing and Sons in Sunderland und Deptford hat ihre Zahlungen einge⸗ ſtellt. Die Firma beſchäftigte allein in Sunderland 5000 Ar⸗ beiter. Schweizeriſche Lokomotiv⸗ und Maſchinenfabrik Winterthur. Auf das gegenwärtig zur Zeichnung aufgelegte 4½prozentige An⸗ leihen dieſer Geſellſchaft laufen die Zeichnungen in dem Maße ein, daß eine bedeutende Ueberzeichnung die Folge ſein wird. Der Zorbiger Bankverein von Schrveter, Körner u. Co. Komm.⸗ Gef, auf Aktien, beruft eine Generalverſammlung, welche auch über Erhöhung des Aktienkapitals Beſchluß faſſen foll. Zum Zuſammenbruch der Berliner Bankfirma Friedberg wird weiter gemeldet: Nach oberflächlicher Schätzung betragen die Schulden ungefähr zweieinhalb Millionen Mark. Hauptſächlich find Berliner und auswärtige Privat⸗ leute in Mitleidenſchaft gezogen. Bankinſtitute dürften nur in ganz geringem Umfange zu den Leidtragenden gehören, da man in dieſen Kreiſen den Friedbergſchen Unternehmungen wenig Vertrauen entgegenbrachte. Friedberg befaßte ſich hautſächlich mit Hppothekenſachen, die ihm großen Verdienſt einbrachten, da er in den wenig orientierten Kreiſen immerhin den Ruf eines tüchtigen, raffinierten Geſchäftsmannes hatte. Von Eingeweihten wird mitgeteilt, daß er jährlich eine halbe Millionen Mark durch Vermittelung von Hypotheken verdient habe. Soweit bis jetzt bekannt geworden iſt, ſoll Friedberg zahlreiche Depots enk⸗ gegengenommen haben. Ob dieſe noch völlig vorhanden ſind, kann erſt durch die gerichtliche Prüfung der Bücher feſtgeſtellt Mit ſeinen Reklamen überſchwemmte Friedberg die ganze Provinz bis an die Landesgrenzen. Das Gebahrxen ſah bedenklich nach Gimpelfang aus, auf den die kleinen Leute leicht hineinfielen. Friedberg unterhielt ſeit 8 Jahren in Lo n⸗ don eine Filiale und man vermutet, daß er nach London ge⸗ flüchtet iſt. Vor ſeiner Abreiſe hob er bei der Reichsbank, wo er ein Girokonto von 40 000 Mark beſaß, 35 000 Mark ab. 5000 Mark ließ er ſtehen, da die Löſchung ſeines Kontos zu auffällig geworden wäre. So viel ſcheint ſchon jetzt feſtzuſtehen, daß die Paſſiven, die bisher angenommene Höhe von zwei Millionen Mark bei weitem überſteigen. Allein zwei Kommerzienxäte ſollen annähernd für zwei Millionen Mark Forderungen haben. Dazu kommen etwa ſechshundert Gläubiger()), Guts⸗ beſitzer, Lehrer, Subalternbeamte und kleine Geſchäftsleute, deren Einzelguthaben zwiſchen 500 und 5000 Mark ſchwankt. Auffallend viete Gläubiger wohnen in Sachſen. Aber auch aus Thüringen und den ſüddeutſchen Staaten ſtammen viele Opfer. Ueber die Lage der Banken in Dänemark ſchreibt das Re⸗ gierungsblatt„Dannebrog“: Unſere Banken bieten volle und hin⸗ reichende Sicherheit. Die Grundbeſitzerbank ſteht trotz der Un⸗ vorſichtigkeit ihrer Leitung als eine Bekräftigung dafür da. Die Grundbeſitzerbank wird, wenn die Unterſuchung ihres Status ſtattgefunden hat, ſo viele gute Sicherheiten aufweiſen, daß dos Publikum erſtaunt darüber ſein wird, wie es möglich geweſen iſt, dieſes ſtarke und gut eingearbeitete Bankunternehmen Zahlungseinſtellung zu bringen. Finanzielles aus Belgien. Der Eredit National Induſtrie in Antwerpen, deſſen Aktienkapital 10 Mill Francs beträgt, be⸗ ſchließt das letzte Geſchäftsjahr mit einem Verluſt von 1 898 891 Funss Ein Gruppe Brüſſeler Banken übernahm Francs 20 Mill. Aprozentiger einjähriger Schatzſcheine des Kongo⸗ ſtaates zu 98½ Prozent. (Telegraphiſche Handelsberichte ſiehe 6. Seite). **** Frauffurter Efeftenbörſe. Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Cympagnie. Schluß⸗Kurſe. Reichsbank⸗Diskont 6 9⸗ Wechſel. 5 10 1 13 Amſterdam furz 16½28 169.27 Paris kur; 3 225 3½328 Belgien„ 51.183 1. 83 Schweitz. Pläe„ 81 166 808 Italien„ 81.30.283 Wien 85 9 38496 London 20.46 20.40, Napoleonsd'or 16 8 30 * lang—— 20 4“ Privatdistonto 4˙⁰6%% Staatspapiere. A. Deutſche. 10 1 195 3½ deutſch. Reichsanl. 58 10 93.1 ſ3 Mexſkaner innere 6 89 65.80 3 55 305„2 80 Taumalivas 880/ 68 5 37% pr. konſ. St.⸗Anl..20 5. Bulgaren b. 5 9 25 855 83.— 82.6 1 Griechen 1890 48.— 48 badiſche St.⸗A.—.— 99 40(5 ſtalſen. Rente 10 3½ bad.St.⸗O(abg)fl—-—— 4ʃßę Oeſt. Silberrente 998 997 3%„„„ 88 4%„Papiertent.. 3%„„ 1900 Oieſtert. Goldrente 99.45 4bayr..⸗B.⸗A..1915 101 60 111.503 Portug. Serie! 61.80 3½ do. u. Allg Anl. 92.85 92. 8 4 1 62.3 do..B. Ob. 83.— 8204%½ neue Ruſſen 905 b 68 4 Heſſen von 1899 99.70 98 7 4 Ruſſen von 1880 82.— 5 Heſſen 81 30 81 1 4 pan. ausl. Rente—— 2 Sachſen 83— 8 4 Türken von 1903 88 69 4 Mh. Stadt⸗A. 1907(.0 98.][4„ urif. 96.— 3%„1905 90.50 90 544 Ungar. Goldrente 95.— B. Ausländtſche 4„ Kronenrente 4 65 5 Arg. i. Gold⸗A. 1887 100.— 100.— Nensſiche a 4% Chineſen 1898 9 30 94.500Verzinsliche Loſe. 4 Egypter unificlerte 103.50— 8 Oeſterreichiſche 860 154.60 184.60 Mexikaner äuß. 88/90 895 68.75Türkiſche 146 20 147/69 Bergwerks⸗Aktien. Bochumer Bergbau 1078 67 60 Harpener Bergbau.57198 10. Buderus 113 23 Kaliw. Weſterregeln 194 50 10. 50 Concordia Bergn.⸗G. 34—— Oberſchl.Eiſeninduſtr. 98.— 85 0 Deutſch. Luxemburg„7890 6 0 Pr.cönigs⸗ u. Laurah. 217.50 16.— Friedrichshütte Bergb. 12. 0 Gewerkſch. Roßleben 9700 9700 Gel ſenkird ner 1842 4 Aktien deutſcher und ausländiſcher Transport⸗Anſtalten. uudwh.⸗Beybacher 218.— 219. Oellerr. Süd⸗vomb. 36.3, Pfälg. Maxbahn 457.20 18.6 do. Nordbahn 181 60 1318 Südd. Eiſenb.⸗Geſ. 117.— 117. bamburger Packet 119.3 119.— Nordd. Lloyd 106.40 106 Oeſt.⸗Ung. Staatsb, 145.— 14h Jeſterr. Nordweſtb.. „ Hotthardbahn Ital. Mittelmeerb. „Meridionalbahn 137.— 185. Baltim. Ohio 82.30 80.73 52 6. Seite, Ceneral⸗Anzeiger. Abendblatt.) Mannbeim. 11. Februar Aktien induſtrieller Unternehmungen. Bad. Zuckerfabrit 199 28 5 Südd. Immobil⸗Geſ. 97.30 96 25 Eichbaum Mannheim 129.— 129 Mh. Aktten⸗Brauerei 137.— 187. Parkakt. Zweihrücken—— Weltz;.Sonne, Speyer 80.50 80.5 Cementwerk Heidelbg. 143 50.5 Cementfabr. Karlſtadt 122.50 122.0 Badiſche Anilinfabrik 24 75 524.— Ch. Fabrik Griesheim 236.—— Farbwerke Höchſt 440— 440. Ver. chem. Fabrik Mh. 3.— 801.50 Chem. Werte Albert 307.——.— Südd. Drahtind. Mh. 126.— 128.— Akkumul.⸗Fab. Hagen 102.— 192. Ace Böſe, Berlin 75.— 73. Elektr.⸗Geſ. Allgem. 2400.— 190.6 Südd. Kabelw. Nhm. 16.— 12 00 Lahmeyer 131.40 120 50 Elektr.⸗Geſ. Schuckert 10,75 100.60 Siemens& Halske 1749 173. Kunſtſeidenfabr. Frkf. 30.23 2⸗5 50 Lederwerk. St. Ingbert 67— 62. Spicharz Lederwerke 23 80 123.— Ludwiash. Walzmühle 68— 163. Adlerfahrradw.Kleyer.80 270,10 Maſchinenfbr. Hilpert 79.— 79. Maſchinenfb. Badenia 2.— 198 Dürrkopp 325 32— Maſchinenf. Gritzner 213 75 218 Maſch.⸗, Armatf.Klein 116.— 116.— Pf. Nähm.⸗u.Fahrradf Gebr. ſayſer Röhrenkeſſelfabrik vorm. Dürr&K Co.— Schnellpreſſenf. Frkth. 187.70 187.5 Ver. deutſcher Oelfabr. 130.60 130,60 Schub' abr. Herz, Frkf. 193.50 128.50 Seilinduſtrie Wolff 135 50 135— 'wollſp. Lampertsm. 88 50 88.50 Kammgarn Kaiſersl. 172.50 172 50 Zellſtoffabr. Waldhof 318.50 813 122.50 122.50 ——.— Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligationen. 97.50 97 50 97.70 99.80 97.5ʃ 97.5ʃ 97.70 99.80 92.— 90.— 97.— 4% Frk. Hyp.⸗Bfdb. 4% F. K. V. Pfobr.05 „„ i0 4% Pf. Oyp B. Pfdb. 811%%„ +5 92.— 401 Pr. Bod.⸗Er. 90.— 40% ir. Bd. Uld. vgg 97.— 9 ere 97.80 97.20 „ Pfdbr..0! unk, 0 „ Pfdbr..Og unk. 12 „Pfdbr..86 89 u. 94 Pfd. 98/06 „ Com.K bl. v..unt 10 „ Com.⸗Obl, v. 1891 3%„ Com.⸗Obl. v. 96/06 4% Pr. Pfob. unl. 00 97.— „ 12 97.60 „ 14 97.20 97 80 97.40 97.40 90.20 90.80 99.30 91.— 90.20 90.3 90,80 91.— 91.— 97.10 7 97.60 4%„„ 97.8 97.50 97.75 93.50 91.— 94.50 40% Pr. Pfdb. unt. 16 155 0 4 1* 3 310, 2 85 12 3½% Pr. Nfdbr.⸗Bk., Kleinb, b 04 3½% Pr. Pföbr.⸗Bk., Oyp.⸗Ufd. ⸗Nom.⸗ Obl, unkündb. 12 40% Pr. Vefdbrf.⸗B. Hyv.⸗Pfd. unt, 1917 4% Mh. H. B. Pfb. 09 80% 1% 1 1ů—¼ 1917 „verſchied. 97.50 97 75 93.50 91.— 94.— 91.50 91.30 97.20 97.20 97.50 98.25 90.— 90,25 91.50 97.— 99 80 97.90 97.20 97 50 98.75 90.— 90.25 91.50 7 99 25 —— Maunh. Verſ.⸗G.A, 425.— 425.— Bank⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. 7 Badiſche Bank Berg u. Metallb. Berl. Handels⸗Geſ. Comerſ. u. Disk.B. Darmſtädter Bank Deutſche Bank Deutſchaſtat. Bant D. Effekten⸗Bant Dlisconto⸗Comm. Dresdener Bank Frankſ. Oup.⸗Bant Na onpeditv. cattonalbant 169.— 139.— 120.— 119.75 158.75 169. 108— 108.— 126— 125.75 286.10 235 80 14.— 142. 100.40 100 8% 175— 1749 158.55 187.90 194.— 194— 158,80 lf 8 80 117.— 1171 — —4 Nrankfurt a.., 11. Februar. Kreditaktſen 20 3 90, Staats⸗ Deſterr.⸗Ung. Bank 123.40 128.60 Oeſt. Zänderbank 105.50 105 50 „Nredit⸗Anſtalt 204 10 2 390 Pfälziſche Bank 100.10 100,20 Pfälz, Hyp.⸗Bant 186.50 188— Preuß, Sypotheab. 112.30 112 50 Deutſche Reichsbk. 151.90 151 2 thein. Kreditbank 134.10 133.50 Mhein,—55 M. 168.— 187.50 Schgaffh. Bankver. 135 4 188.— Südd. Bank Mhm. 108.— 108 5 Wiener Bankver. 185,80 165 90 Bant Ottomane bahn 145,.—, Lombarden 26.10 Egypter——, 4% und. Goldrente 94,06. Gotthardbahn—.—, 5 Diseconto⸗Fommandit 17470 Lauro , Gelſenkirchen 184.—, Darmſtädter 125 80. Handelsgeſellſcho““ 158.78, Dresdener Bant 188.—, Deutſche Bant 235 50, Bochumer 197.60 Northern——. Lendenz: ſchwach Rachbörſe. Kreditaktien 203 90, Staatsbahn 145.—, Lombarden 25.80, Bisconto⸗Commondit 174 80 Berliner Effeltenbörſe. Berlin, 11. Februar. (Schluß kur ſe.) 149 50 143.50 Berliner produttenböͤrſe. Herlin, 11. Februar.(Telegramm.)(Produttenbörſe, Preiſe in Mart pro 100 Kg. frei Berlin netto Kaſſe. 10 1 Veizen per Mal 216.— 215 75] Mais per Mal 149 25 149— „Fuli 214.78 214 75 „ Sept.—— 5—— Roggen perbian 28 75 20 50 Rübs! per Jan. 7280 73 50 „Juli 208.75 405 25„ Mai 73 10 73 50 „ Sept.„ 7110 71 60 bafer per Par 170.— 170.— Spiritus 7Oer loco——— „ Juli 2— GBeizenmehl 30 50 80 5 ———.—toggeymehl 28.10 28.10 **. Mannheimer Efſettenboͤrſe vom 11. Jebruor.(Oſfizieller Bericht) An der heutigen Börſe gelangten Umſätze zur Notiexung in Francona, Bad. Rück⸗ und Mitverſicherungs⸗Aktien zu 540 M. pro Stück und in Südd. Kabelwerke⸗Aktien zu 126 Prozent. Uebriges ohne bemerkenswerte Veränderungen. Obligartonen. IndunviesObligation. 97. 0 ba½ o Nkt.⸗Geſ. k. Seilindn.⸗ Pfaudbriefe. 40% Nh. Hyp.⸗B. unf. 1902 85 „„„ verſchied. 90.— bi] Arie rück, 105% 103.— G 3½%„„ Fommunal 91.50 b/4% Bad. 9l.⸗G. f. Rhſchiff. Städte⸗Aulehen. il, Sectronsrort 98788 4½% oſh Rad. Anflin⸗ u. Fodaf. 102 10 3½ Freiburg, B. 91 506 4% Br. Kleinlein, Heiplhg. 09.— G %½% 4 Heidelba. v. J. 1903 91.—(e Rüra. Braußaus, Bonn 100.75 G 3% Karlarnhe v. J. 1907 99.254% Herrenmüble Gen; 98.— B 3% Kaxlsrube v. J. 1896 87.—2/½% Mannd,. Dampf⸗ 4½% Labr v. K. 1902 90.— 6 ſchleppichiffabrts⸗MWeſ. 98.— B 4½%% Ludwigshafen 99.— Gfe e au annb. Lagerhaus⸗ 4000„ v. 1906 99.— Geſenechaß. 100.—G ie 90.— 3J4%%, Sberrß.Glektrizitäts⸗ 40% Mannh. Oblig. 1901 99.— 0 merke. Farlaruße—.— 5 5„1885 9a.— 6½½% Pfäſt. Chamotte u. %//ĩæ„ 1888 90.— Tonwerk,.ch. Eſſenh. 102.75 B „ 1895 90.—%4½ e% Nufſ..⸗G. Zellſtofff. 3˙0/ 5„ 1898 90.— C Jaldbof bei Pernau in 8 5„ 1504%. C Fepland 99.25 G *0 1„ 1905 90 ½% Speyrer Brauhaus 4%„„ 1905 98.50 6 f.. in Spever 97.— G 40ʃ0„ 1307 99.— G%½% Speyrer Ziegelwerke 101.40 B 2½% Pfrmaſens unt. 195 91.—6 4½% Südd. Praßtinduſtr. 99.—G 3½è% Wiesloch v. J. 1005—.— 4½% Tonm. Offſtein.⸗G. r. H. Loſſen, Worms 98.— 4½ Zellſtoffabrik Waldhof 102.—0 Aktien. Banken. Brief Geld Brief Geld diſche Bank 130 r. Merger, Worms— 90. Gede bt Speners0„„ Br. p. Oertge 80.— Pfälz. Bank—. 100,10 Pf. Preßh.u. Sptfabr. 159.50. Pfälz. Hyp⸗Bank—.— 187/.—. Transvort Pf. Sp. u. Cdb Landau 137.——.—n. Veyſicherung. 2 Laae e 184.— 183 ö4%h..⸗Gl. Röſch. Seetr.—.— 92 Rheln. Hy⸗Bank—.— 187—„Damuyfſchl. 61.50 60.— Südd. Bank— 110.— 2 2 0 e 92.— Eiſenbahnen Francona, Rück⸗ und Pfälz. gudwigebahn—.— 215.— Mitverf, Al.⸗G. vm. 5 opbaßn 165-Bad Rück⸗ u. Mitv.—.— 540— „ Nordbaßn— 131.50 Bad. Aſſecurranz 1295 1285 Heilbr. Straßenbahn 80.——. Continental. Verſich. 418.—— Chem. Induſtrie. Mannh. Verſicherung—.— 425.— ———Pberrh. Verſich⸗Geſ.—.— 450. Württ. Tranp.⸗Verſ. 590.—. Induſtrie, .⸗G. f. Seilinduſtrie 135.—.— Dingler'ſche Mſchfbr. 121— 119.— Emaillirfbr. Kirrweil.———. Emaillw. Maikammer—.— 91.50 Ettlinger Spinnerei 105.— .⸗A. f. chem. Induſtr.—. Bad. Antl.⸗u. Sodafbr. 530.— Chem. Fab. Goldenhg.— 178. Verein chem. Fabriken 04—-— Verein D. Oelfabrirfen—— 133 Weſt..⸗W. Stamm—.— 200. „„ Vorzug 103,50— Brauereien, Bad. Brauere! 104 50—.— Ruſſennoten 214 38 214 20 Lombarden 26.20 95.70 30 Rufſ. Anl. 1902 82 10 81 75 Canada Pacife 145.20 142 70 37%½% Reichsanl. 93.— 92.90 Hamburg Packet 119— 118 50 400 Reichsanleihe 82.75 82.60 Nordd. Lloyd 106.20 105 90 4% Bad. Sl.⸗Anl. 99.— 99 10] Dynamit Truſt 160½50 159 75 5½% B. St. Obl. 1900—.——.— Licht⸗ u. Kraftanl. 111.70 111 50 970% Bayern 92.90 92.70] Bochumer 107 80 197 30 400 Heſſen—.——— Konſolidation 30% Heſſen 81.30 81.20 Dortmunder 5740 57 20 30% Sachlen 83.— 82 80 Gelſenkirchner 184 20 183 40 400 Pfor. Rh. W. B. 97.— 66.40 Harpener 198 90 198.— 50% Chineſen 101.50 101.50 Laurahütte 216 90 216— 4% Iꝗaliener—.——.—Phönix 174 50 173 80 57 Japaner(neu) 8g.50 88.50] Ribeck⸗Montan 199.— 200.— 1860er Loſe 15410——] Wurm⸗Revier 5 4% Bagdad⸗Anl. 86— 80.75 Anilin Treptow 369.50 869 70 Kecbitalt en 204.80 208.70 Braunk.⸗Briketts 166.70 166 50 Bant 150 20 150.20 D. Steinzeugwerte 224— 221.— Berl. Handels⸗Geſ. J59.— 158.30] Düſfeldorfer 1 326.50 326— Darmffäpte: Nant 126.— 125 20 Elberf. Farben 1 616— 616.— Deutſch⸗Aſiat Bant 149 90 142 10] Weſtereg. Alkallw. 193.20 193.40 Deutſche Bant 236.— 235 20 Wollkämmerei⸗Akt. 132.10 132.— Dise kommandit 175.— 174 50] Chem Charlottenb. 197.— 194— Diesdnet Hank 138.10 187 40] Tonwaren Wiesloch 101.— 101— Nhein. Kredi bant 133.80 138.8 Feunte Waldhof 313. 318 50 0 Bankv. 185.50 185.— elluloſe Koſtheim 217.50 214 50 L. Büchener———.—Rüttgerswerken 189 20 139 20 Staalsbahn 145 90 145,20 Privatdiskont 4¼% W. Berlin, 11 Februar.(Telegr.) Nachberſe. Kredit⸗Aktien 204 40 20.90 J Staatsbahn Diskonio Romm, 175.— 174.60 dombarden Pariſer Boͤrſe. Paris, 11. Jebruar. Anfangskurſe. 145.60 145.20 26.20 25.90 8 d% Rente 96.62 9657J Fürt. Looſe 179— 178.20 Italiener—.——.—[Banque Ottomane 717.— 714— Spanter 94 20 94 10 Rio Tinto 1636 1618 Türken unif. 96 10 96.05 Londoner Effektenboͤrſe. London, 11. Febr.(Telegr.) Anfangskurſe der Effektenbörſe. 4 e% Reichsanleige 82½ 821¼ Soutyern Paciſie 711% 68 0½ 57752 1 980 1980 8 1 5 85 4 hineſen denver Pr.— 57 268 Conſols 87% 8615 ½% Aichiſon Pr. 89— 83— 3% Iſtaltener 102½ 102 Louisv. u. Naſhv. 96“, 94 3% Griechen 40% 49 Union Pacifie 110% 115% ſe Portugteſen 0 2955 Unit.„St. Steel 915 3 1 5 anier„ pref. 8 B krten 96— 95˙%, Stiebahn 14/ 14 4% Argentinier 80%% 86½ Tend.: träge. 3 0% Mepitaner 86%/, 33¼ Debeers 141/ 14— 4 de Japaner 83— 62hartered +3 Tend.: träge. Voldſields 3% 31/, Ottomanbant 185/% 18¼ Aandmines 5% 897 Ato Tinto 65%% 68/ Cafſtrand 3/% 3% Braſlianer 84“/. 84l. 1 Tend.: träge. Binger Aktienbierbr.—— Durl. Hof vm. Hagen—.— 261.— Eichbaum⸗Brauerei—.— 130 Elefbr. Rühl, Worms—.— 96— Ganters Br. Freibg. 106.—— Kleinlein Heidelber—.— 195.— omb. Meſſerſchmitt 61.——. Ludwigsh. Brauerei 248.—— Mannh. Aktienbr.—.—137— Pfalibr. Geiſel, Mohr———. Brauerei Sinner—.— 2583 Br. Schrödl, Heidlbg. 201.50— Hüttenh. Spinnerei—.— 88.— Karlsr. Maſchinenhau—— 210. Nähmfbr. Haid u. Neu 261.50—.— Koſth. Cell. u. Papierf. 220.—. Mannh. Guni. u. Asb. 140.— Maſchinenf. Badenig—.— 200.— Sberr). Elektrizitt 22.——.— Pf. Nähm u. Fahrradf.—.124 ·4 Portl.⸗Zement Hdlbg. 144.—J Südd. Draht⸗Induſt. 123.——.— Südd. Kabelwerke.— Berein Freib. Ziegelw. 150.——.— ——.— 2 7 5 40 „Schwartz, Speyer—.— 121 50/ Würzmühle Neuftadt 129.——.— „Schwetz.—.— 2 abr. Waldhof—— 813 * „ S. Weltz, Speyer 81.——.— Zuckerfbr. Waghäuſel— 130.25 „.Storch., Speyer 80.—— uckerraff. Männh.—.— 58.— 3 1 Telegraphiſche Haudelsberichte. Kammgarnſpinnerei Kaiſerslautern. Die Verwaltung bringt für 1907 die Verteilung einer Dividende von 14 Prozent(12 Prozent im Vorjahr) lt.„Frkf. Zig.“ in Vorſchlag. Bayeriſche Hypotheken⸗ und Wechſolbank, München. Der Ge⸗ ſchäftsbericht für 1907 berichtet über die erfreuliche weitere Ent⸗ twicklung des Inſtitutes. Der Zinsüberſchuß des Hypotheken⸗ geſchäftes beträgt lti.„Frkf. 31g.“ 88 000., der Bruttogewinn 18 489 169 M.(i. V. 12 241 487.), der Nettogewinn 8 242 463 Mark(i. B. 7 755 232.). An Dibidende wird verteilt 057 200 M.(i. B. 6 706 250.), in Prozenten 18 Prozent (i. V. 12,95 Prozent). Aus der Flachsſpinnereihranche. In der in Düſſeldorf ſtatt⸗ gehabten Verſammlung der rheiniſch⸗weſtfäliſchen Flachsſpinner wurde beſchloſſen, an den bisherigen Preiſen feſtzuhalten. B. Frankfurt a.., 11. Febr. Der Aufſichtsrat der ver⸗ einigten Kunſtſeidefabriken in Frankfurt a. M. bringt eine Divi⸗ dende bon 15 Prozent(gegen 20 Prozent i..) in Vorſchlag. * Frankenburg a.., 11. Febr. Die Frankenburger Bank kann für 1907 keine Dividende verteilen wegen der er⸗ forderlich gewordenen Abſchreibungen auf die von einem ent⸗ laſſenen Vorſtandsmitgliede gemachten Geſchäfte. Im Vorjahr beirug die Dividende lt. Frkf. Zig. 8 Prozent. Dresden, 1I. Febr. Die Zwickauer Kammgarnſpinnerei wird für 1907 wieder eine Iöprozentige Dividende, die Baumwollſpinnerei Zwickaun wieder eine l2prozentige verteilen. * Breslau, 11. Jebr. Die neue Zementfabrik in Frauen⸗ dorf bei Oppeln wurde geſtern formell hier gegründet. Das Kapital beträgt lt. Frkf. Ztg. 2 Millionen. Wian, 11. Jebr. Die Wiener Schuhfabril Michelſtädter iſt It.„N. Fr. Pr.“ inſolpent geworden. Urſache davon ſollen Verluſte beim Export nach Aegypten und Rußland ſein. Marx 2 Goldschmidt, Mannheim Telegramm⸗Adreſſe: Margold. Fernſprecher: Nr. 86 und 1637 11. Feruar 1908. Proviſionsfrei! 0 Ver⸗ Käufer Wir ſind als Selbſtrontrahenten käufer unter Vorbehalt: —* .⸗G. für Müßlenbetrieb, Neuſtadt g. d. H. 117— Atlas⸗Lebensverficherungs⸗Geſellſchaft, Ludwigshaſen M. 280— Badiſche Feuerverſtcherungs⸗Banl— M. 230 Baumwollſpinnerei Speyer Stamm⸗Aktien 78— 5 Vorzugs⸗Aktien— 98 Benz& Co., Rheiniſche Gasmotoren, Peannheim 162— Brauerei⸗Geſellſchaft porm, Karcher, Emmendingen 27 3˙n 24z;zfr Bruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft 98— Bürgerbräu, Ludwigshafen* 280 Chemiſche Fabrik Heubruch— 62 zfr Daimler Motoren⸗Geſellſchaft, Untertürkheim, Lit. A. 210 5 it. B. 64ßzfr— Fahr Gebr.,.⸗Geſ., Mirmaſens 140— Filterfabrik Enzinger, Worms 227— Flint, Eiſen⸗ und roncegießeret, Mannheim 87— Keſſelſchmiede 85— Fuchs, Waggonfabril, Heidelberg 15⁵ Herrenmühle vorm. Genz, Heidelberg 112— Lindes Eismaſchinen 174— Linoleumfabrik, Maximiliansau 11⁴— Lothringer Baugeſellſchaft, Metz 85— Luxſſche Induſtriewerke,.⸗G, Ludwigshafen 102— Maſchinenfabrik Bruchſal, Schnabel& Henning 382— Mosbacher Aktienbrauerei vorm. Hübner 95— Neckarſulmer Fahrrad— 154 Pfälziſche Müßlenwerte Schifferſtadt 124— Nheinau, Terrain⸗Geſellſchaft 10g3fr— Rheiniſche Automobil⸗Geſeuſchaft.⸗G., Mannheim 118— Rheiniſche Metallwarenfabrik, Genußſcheine M. 200 M. 180 Rheiniſche Schuckert⸗Geſellſchaſt, Mannheim 108— Rheinmühlenwerke, Mannheim—5 145 Rheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Mannheim 114— Rombacher Portland⸗Cementwerke 128— Stahlwerk Mannheim— 112 Süddeutſche Jute⸗Induſtrie, Mannheim 70— Süddeutſche Kabel, Nannbeim, Genußſcheine— M. 90 Unionwerke,.⸗G., Fabriken. Brauerei⸗Einrichtungen— 140 Unionbrauereſ Karlsruhe 68— Vita Lebensperſicherungs⸗Geſellſchaft, Mannheim—[M. s00 Waggonfabrik Raſtatt 10⁴— Waldhbof, Babngeſellſchaft— Jozfr Immobiliengeſellſchaft— 65 ffr Weſtendbau⸗GGeſellſchaft in Karlsruhe 87 zfr— Zuckerfabrik Frankenthal 305— ůů ů—ů 915 5 Aus dem Großherzogtum. Heddeshein, 10. Febr. Am geſtrigen Sonntag Abend kurz vor Dunkelheit ſtürzte ein 16jähriger Burſche von hier auf dem Wege mit einem ſcharſen Dolchmeſſer, das er einigen Bur⸗ ſchen zeigte, an einer noch eiſigen Sielle und verletzte ſich der⸗ art durch einen Stich in die Bruſt, daß er ins Akademiſche Kran⸗ kenhaus nach Heidelberg überführt werten mußte. „Brühl, 10. Jebr. In verwichener Nacht wurde in der latholicchen Kirche eingebrochen, doch ſcheint außer einigen Schlüſſeln nichts abhanden gekommen zu ſein. Der oder die Ein⸗ brecher hatten eine Türe angebohrt und ſchließlich ſolange bear⸗ beitet, bis ein Gefach entfernt war und man durch die ſo ent⸗ ſtandene Oeffnung hineinſchlüpfen konnte. Da der Pfarrer in der Nacht zu einem Schwerkranken gerufen wurde, ſcheinlich ſchlimmere Abſicht zum Glück unausgeführt bliebz. Villingen, 10, Jebr. Geſtern Abend ſtarb dabier das erſt vier Wochen alte, bisher geſunde und kräftige Kind des Tagelöhners Fridolin Kaiſer unter Umſtänden, die eine ſtrafbare Handlung nicht ausgeſchloſſen erſcheinen laſſen. Die Mutter des Kindes, welche nur lurze Zeit die Wohnung und das geſunde Kind perlaſſen hatte, um Milch zu holen, fand ſolches bei ihrer Rückkehr tot in den Armen des Vaters vor, Letzterex, welcher ſchon faſt zwei Jahre nicht mehr arbeitet, wurde unter dem drin⸗ genden Verdachte, gewaltſam den Tod herbeigeführt zu haben, ge⸗ e! 11 noch verhaftet und ins Amtsgefängnis hier ver⸗ racht.„ e e 0 Gerichtszeitung. FE. Ludwigshafen, 11. Febr. Geſtern ſand am hieſigen Schöffengericht eine Spezialſitzung für Milchpan!⸗ ſcher ſtatt. Insgeſamt gelangten 12 Fälle zur Verhandlung. Es wurden verurteilt: Anna Marie Kunz Ehefrau in Mutter⸗ ſtadt zu 100 M. Geldſtrafe für 15 Prozent Verwäſſerung, Barb. Franz Ehefrau in Dannſtadt zu 40 M. Geldſtrafe wegen 8 Prozent Verwäſſerung, Anna Kob Ehefrau in Mutterſtadt zu 50 M. wegen 12 Prozent Verwäſſerung, Auguſt Rappar⸗ lier Ehefrau von Mutterſtadt zu 50 M. wegen 10 Prozent Ver⸗ wäſſerung, Anna Wild Ehefrau in Mutterſtadt zu 80 M. wegen 10 bis 12 Prozent Verwäſſerung, Landwirt Daniel Müller in Schauernheim zu 70 M. wegen 15 Prozent Verwäſſerung, Ackerer Jakob Hertel 5. in Dannſtadt zu 80 M. wegen 12 bis 16. Prozent Verwäſſerung, Landwirt Friedrich Fäth in Schauernheim zu 40 M. wegen 17 Prozent Waſſer, Wwe. Orth im Haushalte von Jakob Orth in Schauernheim zu 100 M. wegen 15 Prozent Waſſer, Marg, Fußer Eßefrau in Dann⸗ ſtadt zu 30 M. wegen 12 Prozent Waſſer, Ehefran Kreiter in Maudach zu 40 M. wegen 7 Prozent Waſſer, Ehefrau Jafph Reinhardt in Mutterſtadt zu oo0 M. wegen 88 Prozenk Entrahmung. Insgeſamt wurden Geldſtrafen in Höhe von 780 Mark ausgeſprochen. Von den Verurteilten liefern mehrere guch Milch nach Mannheim. Es ſind fämtlich beſſer ſitulerte Leute. * Konſtanz, 6. Febr. Von der Strafkammer wurde der verheiratete entlaſſene Hauptlehrer Math. Müller von Wahl⸗ weiler, Amt Ueberlingen, zuletzt in Stellung in St. Georgen. Schwarzwald wegen mehrerer Sittlichkeitsverbrechen, begangen an ſeinen Schülern, zu 2 Jahren Gefänanis unter Abzug der achtwöchentlichen Unterſuchungshaft verurteilt. —————— ̃ ͤNPP.—— ̃— Berantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum: für Kunſt Feuilleton und Vermiſchtes Alfred Beetſchen: für Lokales. Provinzielles u. Gerichtszeitung: Rich. Schönfelder; für Volkswirtſchaft u. den übrigen redaktionellen Teil: Karl Apfel: für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Frauz Kircher. Druck und Verlag der Dr. B. Haas'ſchen Buchbruckerei, G. m. b..: Direktor: Exuſt Mäller. acht ſchent der oder die Einbrecher vertrieben worden zu ſein, ſodaß eine wahr⸗ — —̃— Maunßeim, den 11. Fefruar 1908. Generel⸗Alnseſaer.(Abend att! Sette. ——— V Recht, die erſte Pokongiſe anzu⸗ ſchottiſchen r bon Beeſhoden mil Inſtrumenbal * 15 8 5 25 8 zereinsnachrichten. e Paar ſtellte ſtalieniſche Dudelſack⸗ wurden von Frl. Lion ſtimmungsvoll und warm vorgetrae olonaiſe anführen. Das Largo des Doppelkonzerts von Bach für 2 V Deffentlicher Vortrag. Am letzten Vereinsabend der hie⸗ ſigen Theoſophiſchen Geſellſchaft ſprach Herr Anton Hartmann aus Leipzig über: Die Symbolik in der griechiſchen Mythologie. Der Vortragende führte etwa folgendes aus: In den Sagen Altgriechenlands ſpiegelt ſich vor allem die religiöſe Auſchauung der Griechen wieder, ſo wie ſie ſich in der Jugendzeit dieſes Volkes entwickelt hatte. Für den, der in den tieferen Sinn der griechiſchen Sagen einzudeingen bermag, iſt es klar, daß in dieſen großartige und tiefſinnige Leh⸗ ren enthalten ſind über Gott, die Welt, den Menſchen, die Ge⸗ ſetze, welche die allgemeine Entwickelung und das Schickſal der Menſchen im Beſonderen beſtimmen, über den inneren Zuſam⸗ menhang alles Geſchehens und Werdens und über den Weg, der den Menſchen dahin führt, alle Kräfte ſeiner Seele bis zur höch⸗ ſten Vollkommenheit zu entfalten. Der Einſichtige erkennt in den Sagen der alten Griechen Symbole oder Sinnbilder, welche, richtig verſtanden, ein wunderſames Licht verbreiten über viele geheimnisvolle Erſcheinungen in der Natur und im Menſchen⸗ leben. Der tiefe Sinn dieſer Symbole kann aber im Grunde durch keinerlei äußere Erklärung erſchloſſen werden. Den tiefſten Gehalt der Sagen und Märchen aller Völker wird nur derjenige erkennen, der ſein Herz und ſeinen Geiſt ruhig zu erhalten ver⸗ mag, unbewegt von Vorurteilen und Leidenſchaften. Einem ſol⸗ chen, der innerlich ſtill und harmoniſch geworden iſt und ſich eins fühlt mit der ganzen Natur, löſen ſich nicht nur die Rätſel, die uns in der ſeltſamen Welt der Sagen und Märchen begegnen, ſondern die Natur ſelbſt entſchleiert ihm alle ihre Wunder und Geheimniſſe.— Gleichzeitig ſeien Intereſſenten auf die Theoſo⸗ phiſche Bibliothek, Rheinhäuſerſtr. 20, 2. Stock(Leihſtunden Mittwochs von—9 Uhr und Sonntags von 11—1 Uhr) hinge⸗ wieſen. 5 * Feuerwehr⸗Singchor Mannheim. Am Donnerstag, 30. Jaunar fand im Lokal„Hohenſtaufen“, Q 3, 23, die ordeni⸗ liche Generalverſammlung des Feuerwehrſing⸗ chors ſtatt, welche einen guten Beſuch aufzuweiſen hatte. Der 1. Vorſitzende, Kamerad Hch. Heller, eröffnete um 9 Uhr die Generalverſammlung und gab vor Eintritt in die Tagesordnung bekannt, daß dem Singchor ein treues Mitglied und zwar das Ehrenmitglied Phil. Freſch, Obmann und Vertrauensmann der 1. Kompagnie, welcher 42 Jahre dem Chor der Freiw. Feuer⸗ wehr angehörte, durch den Tod entriſſen wurde. Zurt ehrenden Andenken an den Verſtorbenen erhoben ſich die Kameraden von den Sitzen. Sodann wurde in die Tagesordnung eingetreten. Nach Verleſung der Protokolle durch den Schriftführer, Kamerad Merker, ſowie Bekanntgabe des Probebeſuches der Singſtun⸗ den und der exledigten Schriftſtücke ete. durch den Schriftführer, Kamerad Ph. Krieger, gab der Kaſſier Kamerad Karl Wolf I. die Ein⸗ und Ausgaben im laufenden Vereinsjahr bekannt. Hierauf folgte der Bericht der Kaſſenreviſoren durch Kamerad Obert, welcher der Verſammlung bekannt gab, daß der derzei⸗ tige Vorſtand mit größter Umſicht und Sparſamkeit nach jeder Richtung hin ſeines Amtes gewaltet habe, zu Nutz und From⸗ men des Jeuerwehrſingchors. Sodann fand die Neuwahl des Ge⸗ ſamtvorſtandes ſtatt, wobei folgende Kameraden gewählt wur⸗ den: 1. Vorſitzender: Och. Heller, 2. Vorfitzender: Hch. Scholl, Kaſſier: Karl Wolf II., 1. Schriftführer: M. Mer⸗ Ter, 2. Schriftführer: Phil. Krieger, Beiſitzende: Albert Bauer und Jakob Tremmel, Okonom: Wilhelm Stumpf. Als Vertreter der Paſſivität die Kameraden Herm. Satink und Leonh. Rothkapp. Zu Kaſſenreviſoren wurden gewählt die Kameraden Robert Obert und Chriſtian Müller und als Erſatzmann Eberh. Kuhn., Punkt 4: 25jähriges Stiftungs⸗ feſt des Feuerwehrſingchors im laufenden Jahr(September), wurde lebhaft beſprochen und einſtimmig beſchloſſen, das Feſt in entſprechender, dem Singchor, ſowie der ganzen Freiwilligen Feuerwehr würdiger Weiſe zu begehen. Kamerad Hauptmann Grünewald gab noch dem Wunſche Ausdruck, daß ſämtliche paſſiven Mitglieder des Singchors und ſonſtige Kameraden der Feuerwehr, ſowie Freunde und Gönner des Feuerwehrkorps, den Singchor bei dem ſtattfindenden 25jährigen Jubiläum finan⸗ ztell kräftig unterſtützen möchten. Bei Punkt 5,„Verſchi⸗enes“ ſprach Kamerad Hebel den Wunſch aus, daß die verehrlichen Verwaltungsratsmitglieder bei allen Kompagnien des Korps die Kameraden zum Beitritt in den Singchor und vor allen Dingen als aktive Mitglieder auffordern möchten, um etwas erſprieß⸗ liches und tüchtiges im Geſang bieten zu können. Nach den Aus⸗ führungen einiger weiterer Redner, die ſich in gleichem Sinne äußerten, ſchloß um halb 1 Uhr der 1. Vorſtand, Kamerad Hel⸗ ler, die in allen Teilen gut verlaufene Generalverſammlung. Der Verein„Kaiſerliche Marine“ beging am Samstag, den 9. 58. Mts. in den Sälen des Ballhauſes ſeinen Maskenb all. Der Beſuch des Feſtes war ein außerordentlich zahlreicher, namentlich waren ſehr viele und hübſche Masken vertreten. Da eine Prämiterung der 2 ſchönſten Maskenpaare ausgeſchrieben war, hielt die Wahl ſehr ſchwer, ſodaß 4 Paare zur engeren Wahl kommen mußten, von denen zwei durch das Los, gezogen aus dem coten Zylindet des Tanzmeiſters, als glückliche Gewinner der aus⸗ geſetzten Preiſe hervorgingen. Das erſte Paar ſtellte Delfter das Verwaltungsrat⸗ ͤ ſcher Leibdragoner, Kamerad Hammel, das Wort. Ir dankte im Namen der anweſenden Gäſte und ſeines Vereins dem Marine⸗Verein für die freundliche Einladung und ſchloß ſeine recht humorpollen Worte, die allgemeinen Anklang fanden, mit einem kräftigen Hoch auf den feſtgebenden Verein. Der Verein für Schutz und Pflege einheimiſcher Singvögel, der vor kurzem gegründet wurde, hat in ſeiner letzten Sitzung beſchloſſen, gegen die hier beſtehende gewerbsmäßige Vo⸗ gelfängerei energiſch vorzugehen. Es dürfte nicht allgemein bekannt ſein, daß eine ſolche hier tatſächlich beſteht. Es gibt eine Anzahl arbeitsſcheuer Burſchen, die die Singvögel zu Dutzenden fangen, ſie ohne Speiſe und Waſſer manchmal tage⸗ lang unter ihren Röcken verborgen halten und ſie abends in den Wirtſchaften namentlich der Neckarvorſtadt, verloſen. Es kommt häufig vor, daß dieſe armen Tierchen dann ſchon verhungert oder berſtickt ſind. Die Handlungsweiſe dieſer Vogelfänger zeugt nicht nur von einer verwerflichen Roheit, ſondern iſt außerdem in doppelter Hinſicht ſtrafbar, da ſie gegen die Geſetze und Ver⸗ ordnungen über das Fangen von Singvögeln und das Veran⸗ ſtalten von Lotterien gleicherweiſe verſtößt. Ein wetiterer Unfug der genannten Vogelfänger beſteht darin, daß ſie gefangenen Vögeln die Federn ausrupfen und ſie dann wieder fliegen laſſen. Natürlich gehen die Tierchen jämmerlich zu Grunde. Ebenſo roh und ſtrafbar iſt es, wenn ſie die gerupften Vögel am Spieß braten. An alle unſere Mitbürger richten wir die herzliche Bitte, ſich uns anzuſchließen, denn je kräftiger der Verein iſt umſo energiſcher kann er den Kampf aufnehmen. Der Verein wird von Zeit zu Zeit auch belehrende Vorträge veranſtalten und Wanderungen unternehmen, auf denen die Singpögel drau⸗ ßen in der Natur beobachtet werden ſollen. Damit will der Verein auch zur Hebung der Freude an der Natur und zur Er⸗ weiterung der Naturkenntnis beitragen. Wir bitten ferner ins⸗ beſondere die Wirte, uns dadurch zu unterſtützen, daß ſie die oben erwähnten Lotterien und den Verkauf von Singvögeln in ihren Lodalen nicht dulden und die Täter zur Anzeige bringer. Anmeldungen für den Verein werden entgegengenommen bei Wirt Ballmann, Riedfeldſtraße 38. * Verein für Volksbildung. Der fünfte Vortrag des Herrn Profeſſors Dr. Ernſt Schwalbe war wiederum ſehr zahlreich beſucht. Am Mittwoch ſprach er hauptſächlich von der Be⸗ kämpfung der Infektionskrankheiten, im Volks⸗ mund gewöhnlich„anſteckende“ oder„erbliche Krankheiten genannt. Um einer Seuchengefahr wirkſam begegnen zu können, muß die Anzeigepflicht ſtreng durchgeführt werden. Der einzelne Kranke iſt möglichſt zu iſolieren, wenn's nicht ander⸗ geht mit Gewalt; die Allgemeinheit hat ein Recht auf ſolche Schutzmaßregeln. Nach über⸗ ſtandener Krankheit oder Tod iſt die Leib⸗ und Bettwäſche ſorgſam all desinfizieren. Empfehlenswert iſt auch die Desinfektion des Krankentzimmers. Als Desinfektionsmittel kommen Licht, Luft, Hitze, Kalkwaſſer, Chlorkalk, Sublimat, Karbolſäure, Lyſol u. a. in Belracht. Ferner empfiehlt es ſich, von Jugend auf den Körper abgzuhärken und zu ſtählen durch vernünftige Ernährung, leißige Lüftung der Wohn⸗ und Schlafräume und tägliche Beweg⸗ ng, kunlichſt in friſcher Luft. Bei der Tuberkuloſe ſpielen die ungenügenden Wohmungsverhältniſſe eine große Rolle. Wenn man 2* hört, daß die Opfer der Schwindſucht mit der Wohnungsdichtigkeit dann verſteht man die Wichtigkeit einer plan⸗ mäßig durchgeführden Wohnungsüberwachung. Eine für Mann⸗ heim aufgeſtellte Statiſtik möge hier folg Bei je 100 Geſtorbenen war die Tuberkuloſe als Todesurſache feſtgeſtellt in folgender Weiſe: In Wohnungen von: en arrvrrrrenben —3 Zimmer bei einer Wohndichte von unter 2 Köpfen—3 Köpfe mehr als 3 pr. Raum pr. Raum Köpfe pr. Raum 6 und mehr Zimmer Zimmer 10/8% 34,0 0% 42,2 0% 22,2 0% 23,4% Dieſe Zahlen ſprechen deutlicher, als lange Ausführungen. Höchſt intereſſant waren auch die Darbietungen über die Pocken(Blat⸗ tern) und die Pockenimpfung. Der Redner ſteht auf dem Stand⸗ punkt, daß die Schutz⸗Pockenimpfung unzweifelhaft großen Segen geſtiftet habe, daß zwar Impfſchädigungen noch nicht ganz vermeid⸗ bar ſeien, daß der Nutzen für die Allgemeinheit die Einzelfälle von Erkrankungen aber weit überwiege. An der Hand von lehrreichem ſtatiſtiſchen Material wies er nach, wie ſeit Einführung der Impfung die Pocken faſt verſchwunden ſeien und wie die Länder mit Impfzwang weniger Erkrankungen aufsutveiſen hätten als ſolche ohne denſelben. Reicher Beifall lohnte den Redner, der nun am Mittwoch ſeinen Schlußvortrag halten wird. * Der Kaufm. Verein für weibliche Angeſtellte veranſtaltete am Mitiwoch in dem bis auf den letzten Platz beſetzten Ballhaus⸗ ſaal ein Konzert. Das Programm ſowohl als die ausübenden muſikaliſchen Kräfte ſtanden auf hoher künſtleriſcher Stufe. Die in MAGAIL- Original-Flaschen nichis anderes als echte MAGGl-würze in Verkehr gebracht werden. Man lasse daher beim Kaufmann Macdl-Würze nur in NAGGI-Fläschchen nachfüllen. Herrn Landgerichtsrat Weiß und§ mar zartſinnig und vollendet im Ton Erfreulichen Beifall erntete Herr Dr. Mez Celloſoli und Frl. Lion begeiſterte mit her Lieder von Schubert, Kahn und Brahms die Alle N. ollenden Beifalls wirkenden verſtanden ſich infolge Den Schluß des gelungenen in liebenswürdiger Weiſe zu Zugaben Abends bildete das C⸗moll⸗Trio von Mendels meiſterhaft aus⸗ geführt von Frl. Keller, Heren Landget rat Weiß und Herrn Dr. Megz. Der herrliche Choral, twelcher bon Mendelsſohn ſo geſchickt in den ſchwungvollen Schlußſatz ve t iſt, drückte dent weihevollen Abend den Stempel einer gehobenen Stimmung auf, die wir ſowohl auf den Geſichtern der Zuhörer, als in den Augen der ausübenden Künſtler mit Freude wahrnahmen. Aehnliche Ver⸗ anſtaltungen, häufig wiederholt, wären mit Freudem zu begrüßen. Ernennungen, Verſe ungen, Furuhe⸗ ſetzungen ꝛe. der etatmäßigen Beamten der Gehaltsklaſſe K bis K, ſowie Er⸗ nennungen, Verſetzungen ete. von nichtetatmäßigen Beamten. Aus dem Bereiche des Großh. Miniſteriums des Großß. Hauſes und der auswärtigen Angelegenheiten. — Staatseiſenbahnverwaltung.— Befördert: zu Loko⸗ motipführern: die Reſerveführer Johann Dreſel in Offenburg, Karl Gallion in Karlsruhe, Bureaudiener Bernhard Aſchoff in Freiburg wurde zum Schaffner und Weichenwärter Konſtantin Grädinger in Lauda zum Bureaudiener ernannt.— Etatmü⸗ ßig angeſtellt: Bahnmeiſter Anton Scherer in Waldshut; die Lokomotipheizer: Adolf Meßrer in Freiburg, Karl Frie⸗ denauer in Karlsruhe, Unterſteuermann Johann Motz in Kon⸗ ſtanz, Schaffner Joſef Börſig in Freiburg, Schaffner Johann Gleichauf in Freiburg; Eiſenbahngehilfe[(Militäranwärter; Gg. Bonn in Karlsruhe wurde unter die Zahl der Bureaugehilfen aufgenommen.— Verſeßt: die Eiſenbahnaſſiſtenten: Auguſt Eifele in Waldshut nach Thaingen, Dominik Ebner in Thaingen nach Waldshut, Heinrich Hauck in Huttenheim nach Bühl; die Eiſenbahngehilfen: Albert Kunzer in Hinterzarten nach Schlien gen, Ferdinand Sans in Schaffhauſen nach Lauda: die Werk⸗ führer: Emil Koch in Kerlsruhe nach Mannheim: der Lokomotib⸗ heizer: Ludwig Hecker in Villingen nach Heidelberg.— Zu⸗ ruhegeſetzt: Lokomotivführer Wilhelm Dunz in Karlsruhe, bis zur Wiederherſtellung ſeiner Geſundheit.— Geſtorben: Bahnmeiſter Auguſt Seitz in Graben⸗Neudorf, Lokomotivführer Emil Rombach in Karlsruhe. Aus dem Bereiche des Großh. Miniſteriums der Juſtiz, des Kultus und Unterrichts. Beamteneigenſchaft verliehen: der Maſchinen⸗ ſchreiberin Mathilde Lutz beim Amtsgerichte Pforzheim.— Ver⸗ ſetzt: die Aktuare: Wilhelm Hofmann beim Amtsgericht Frei⸗ burg zum Amtsgericht Kenzingen, Karl Schlör beim Notarfat Wertheim 1 zum Amtsgericht Freiburg, Karl Andlauer beim Notariat Durlach 1 zu den Notariaten Durlach 2 und 3, Emil Würfel bei den Notariaten Pforzheim 1, 2 und 8 zu den Nota⸗ riaten Pforzheim 4 und 5, Friedzich Walter bei den Notariaten Bruchſal 1, 2 und 3 zum Amtsgericht ſſ Karlsruhe, Bureauaſſiſtent Emil Suſann bei den Notariaten Pforzheim 4 und 5 zum No⸗ tariat Durlach 1.— Zugewieſen: die Aktuare: Adolf Gros bei den Notariaten Durlach 2 und 3 den Notariaten Pforzheim 1, 2 und 3. Karl Diemer beim Amtsgericht Mannheim dem Amtsgericht Wiesloch.— Beurlaubt: Aktuar Joſef Müller beim Amtsgericht Wiesloch behufs Uebertritts in den Dienſt der Gemeinde Ladenburg. Aus dem Bereiche des Großh. Miniſteriums des Innern. Zugeteilt: Reviſionsgehilfe Theodor Wörner in Tauber⸗ biſchofsheim dem Bezirksamt Wiesloch.— Entlaſſen auf Anſuchen: Verwaltungsaktuar Ernſt Geyer, zuletzt beim Be⸗ zirksamt Baden, Verwaltungsaktuar Erwin Schilling, zuletzt bein Bezirksamt Waldshut, Schutzmann Auguſt Günther in Karls⸗ ruhe und Schutzmann Otto Moſter in Mannheim.— Großß Verwaltungshof.— Geſtorben: Ludwig Moſer, Wärter bei der Heil⸗ und Pflegeanſtalt Pforzheim.— Oberdirektion des Waſſer⸗ und Straßenbaues.— Die Beamteneigenſchaf verliehen: dem Bureaugehilfen Hermann Krauſekopf bei der Waſſer⸗ und Straßenbauinſpektion Wertheim: dem Landſtraßen⸗ wärter Chriſtian Bär in Tiengen.— Entlaſſen: der Brücken⸗ wärter Heinrich Seußler in Diedesheim(wegen Kränklichkeit) Aus dem Bereiche des Großh. Miniſteriums der Finanzen. Beamtenwitwenkaſſe.— Geſtorben: Kaſſendiener Heinrich Hörn.— Ernannt: Kanzleidiener Alexander Uhl bei der Zolldirektion zum Kaſſendiener bei der Beamtenwitwenkaſſe. — Zollverwaltung. Etatmäßig angeſtellt: die Greuz⸗ aufſeher: Jakob Schulz in Dingelsdorf, Dionyſius Speier in Litzelſtetten, Philipp Herold in Reckingen— Geſtorben; Hauptamtsdiener Wilhelm Grimm in Freiburg. 77141¹ rsame Kdche““ 825 Massl's gute sparsame Kuene 1 Kaufet nur Teumauns amautkitt Kittet alle Gegennände von Por zellau, Glas, Gips, Majol ka, Marzor und Steingut dauerkart und ſeſt. 73903 Zu haben bei: Ludwig& Schütthelm, Hoflieferant Georg Springmann, Drog., P 1, 4, Brelientaße Sche Damen⸗Friſierſalon, 2, 12, Juhaberin Martha Wrünewald, vormals Joſe) Wolt.— Kopwaſchen 80 Pig. Neueſter Apparat. 17983 Achtung! 3388 Bar Geld- Gewinne ohne Abzug! fote ⸗+ L080 Haupt⸗ Gewinn . 44000 37 Gewinne A. 12000 5 0 Nur 1 Mark! des Bad. Landesvereins. Näehste Woche: Ziehung 2. Februar. . 15.000 . 17.000 -=NN Ohne Wert ſurd alle Nährpräparate, wenn die regelmäßige Verdauung fehlt. Des⸗ halb iſt es degz wöchentlich 2 bis 6mal 1 Taſſe des echten Ar. E. 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Die diesjährige 77293 ordentliche Generalverſammlung der Reichsbankanteilseigner(§ 18 des Statuts der Mai 1875 Reichsbank vom. Sepienber 10 60 Reichsgeſetzblatt Seite 203 Seite 793 wird hierdurch auf Dienstag, den 3. März 8. Is., vormittags u1 Ahr berufen, um den Verwaltungsbericht nebſt der Bilanz und Ge⸗ winnberechnung für das Jahr 1907 zu empfangen und die für den Zentralausſchuß nöligen Wahlen vorzu⸗ nehmen(8 21 a. a. O0). Zur Teilnahme iſt jeder männliche und verfügungs⸗ fähige Anteilseigner berechtigt, welcher durch eine ſpäteſtens am Tage vor der Generalverſammlung im Archiv der Reichsbank, Jägerſtraße Nr. 3436 hier⸗ elbſt, während der Geſchäftsſtunden abzuhebende Be⸗ ſcheinigung nachweiſt, daß und mit welchem Nenn⸗ betrage von Anteilen er in den Stammbüchern der Reichsbank als Eigner eingetragen iſt. Die Verſammlung findet im Reichsbankgebäude, Jägerſtraße Nr. 34.3 hierſelbſt, ſtatt. Berlin, den 6. Februar 1908. Der Stellvertreter des Reichskanzlers. v. Bethmann⸗Hollweg. Süldldeutsche Bank, Hannhelm, I J, J0 Telephon Nr. 250, 341 u. 1964.— Fillale in Worms. Eröfknung von laufenden Rechnunson mit und ohne Kreditgewährung. Frevisionsfrele Gheck-Rechnungen und An- anhme verzinslicher Baar-Repositen. Annahme von Weripaplieren zur Aufbe⸗ MWahrung in verschlossonem und zur Verwaltung in offenem Zustande. 7 Vermiethung von Fresortächern unter Selbst⸗ verschluss der Mieter in feuerfestem dewölde. An- und Verkauf von Wertpapieren, zowie Ausführung von Pörsenauträgen an der Mann⸗ heimer und allen auswürtigen Börsen, Besondere Abteilung für den An- und Verkauf von Werten ohne Rörsennotiz. Piscontierung und Einzug von Wechseln auf das In- und Ausland zu billigsten Sätzon. Ausstellung von Checks und Acoreditiven auf alle Handels- und Ferkehrsplätze, Einzug von Loupons, Dividen denscheinen und verloosten Nffelten. Versicherung verloosbarer Wertpapiere Caursverlust und Controile der Verloosungen. 72732 Evangel. Bund Mittwoch, 11. ehr.., Js., abends genan%0 Uhr in oberen Saale„Eicbend“ P 5, 96 Generalverſammlung. Tages⸗Oroͤnung: 1.„Die gegenwärlige Lage und der Evang. Bund“, Vor⸗ trag des Herrn Profeſſors D. Thoma, Karlsruhe, Vor⸗ ſitzender des bad. Landesvereins. 2, Jahresbericht(auch der Frauengruppe). 3. Rechnungsablegung. 4. Organiſationsſragen. 5. Wünſche und Anträge der Mitglieder. Hierzu ladet die Mitglieder, Damen wie Herren, mit der Bitte um zahlreiche Beteiligung fteundl, ein. 77294 Der Vorſtand. gegen 20 jähriger Erfolg! Nur echt mit nebensfehendem Siid. Uhlmann's Peruanisches Tannin-Haarwasser. ohn Fettgehalte. August Kundi, L 14, 7. h. Kuhn, Bahnhofpletz 8. Zean kös, D 2, 6. Jacob Sattel, p 8, 183. Robert Mess, C 1, 5,(Flora-Parf.). Ad. Linkk, Rheindammstrasse 28. KRerm. SZeier, Drog., Mittelstrasse 54. Heors Vettig, 0 4, 15. Weorg Eger, Schwetzingerstrasse 79, Wiihelm Maiseh. C1, 9. Xaver Rest, Jungbuschstrasse 8. IL. Leunig Wwe., Friseuse, P 5, 27. Aug. 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März 1908 bei dem Ge⸗ richte anzumelden. 1⸗139 nur solange Zugleich wurde zur Beſchluß⸗ Vorrat! faſſun über die Wahl eines definitiven Verwalters, über die Beſtellung eines Gläubiger⸗ ausſchuſſes und eintretenden alles über die in§ 182 der Konkursordnung bezeichneten Gegenſtände auf: Freitag, den 6. März 1908⸗ ——T— reine Wolle per Mtr. 1 50 sonst.50 2I J. Eindemann E22 —ů— Maunhetm, 1I. e Tostäme u. Rleider breite ganz schwere behe vormittags 11 Uhr ſowie zur Prüfung der an⸗ gemeldeten Forderungen auf Freitag den 20. März 1908, Der verehriichen Geschältswe EN U vormittags 11 Uhr vor dem Großh. Amtsgenichte Abteilg. 18, 1. Obergeſchoß, Zimmer Nr. 118, Saal G, Termin anberaumt. Allen Perfonen, welche eine zur Konkursmaſſe gehörige Sache in Beſitz haben oder zur Konkursmaſſe etwas ſchul⸗ dig ſind, iſt au'gegeben, nichts an den Gemeinſchuldner zu verabfolgen oder zu leiſten, auch die Verpflichtung auferlegt von dem Beſitze der Sache und von den Forderungen, für welche ſie zus der Sache ab⸗ geſonderte Befriedigung in An⸗ ſpruch neyhmen, dein Konkurs⸗ verwalter bis zum 6. März S. (Agentur der 0, 16 Umfange betrieben. gefl. übergeben zu wollen. Weseng. Die Annoncen-Expedition Mannheim Ilnlschen Zeltung) Telephon-Nr. 2745 Wird unter Leitung eines im Zeitungs- und Inseraten- Wesen erfahrenen Geschäftsführers wieder in vollem Es wird gebeten, alle zur Vermittlung duroh obige Expedition bestimmten direkt einzusenden bezw. ihrem Vertreter Hrn. A. Spretke O1, 16 an diese Prombte Besorgung der Inserate an alle in- und aus- ländischen Zeitungen zu gleichen Preisen wie im direkten Verkehr.— Genaue Kostenanschläge.— Hilfsbereite Unter- stützung bei Entwürten und in allen Fragen des Reklame. 77291 1908 Anzeige zu machen. Mannheim, 10. Febr. 1908. Der Gerichtsſchreiber æur gefl. Beachtung. Gr, Amtsgerichts Abt. 18. A. Spieß. IJmangs⸗Nerſteigerung. Am Mittwoch, den 12. d.., nachmittags 2 Uhr, werde ich im hieſigen Pfandlofal %5 gegen Barzahlung im offeutlich ver⸗ eigern: 1 Plauo, Belten, Möbel verſch. Art; hierxan auſchließend am Piandorle, welcher bekannt ge⸗ geben wird: 5 87676 Metzgereimaſchinen u. Geräte. Maunheim, 11. Febiuar 190s. Happle, Gerichtsvollzieher Zwangs⸗erſteigerung. Mittwoch, 12. Februar 1908, nachmittags 2 Uhr, werde ich in 4, 5 hier gegen bare Zahlung im Vollſtreclüngs⸗ wege öfſentlich verſteigern: 1 Kiſten Zigarren und 10 el. 57675 ½% kg M r. Bacher, 8 llginal- Hgaastgackung .60 M..78,.90 6, 19. 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