Abonnemente 70 Pfeunig monatlich, Bringerlohn 28 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſt⸗ Kufſchlag Pi..43 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pig.⸗ hrichten (Mannheimer Vollsblatt.) Telegranmm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim“, ——— Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckeret⸗Bureau(An⸗ eeeee*— 5 Anabhängige Tageszeitung. nahme v. Druckarbeiten 841 Die Colonel⸗Bele... 28 Vſg⸗ und verbreitetſte Zeitung Täglich 2 Husgaben Eigene Redaktionsbureaus Redaktunn 67 5 in Maunheim und Umgebung.(aus genommen Sonntag) in Berlin und Karlsruhe. Expeditton und Verlags⸗ e te 2. 0 2 Aluß der Inferaten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 1% 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr⸗ ee Nr. 73. Donnerstag, 13. Jebruar 1908.(Mittagblatt.) ———— Eetaer SeeerUreed EersM. Die heutige Mittagsausgabe umfaßt 12 Seiten. Poliiische Uebersicht. *Mannheim, 13. Februar 1908. Zur Kriſis im Flottenverein. Der geſchäftsführende Ausſchuß des Deutſchen Flotten⸗ vereins, gezeichnet Busley und Ravens, hat neuerdings ein Rundſchreiben an die Landesverbände, Hauptausſchüſſe und Ortsgruppen verſandt, in dem auf die in der außerordentlichen Hauptverſammlung in Kaſſel erfolgte Amtsniederlegung des Präſidiums hingewieſen und über die derzeitige Handhabung der Geſchäftsführung folgendes mitgeteilt wird: „In Ausführung des Beſchluſſes des Präſidiums des Deutſchen Flottenvereins, welches nach der außerordentlichen Hauptwerſamm⸗ lung in Kaſſel am 19. v. Mts. von der Le: ung zurückgetretei ißr, machen wir den Landes⸗ pp. Verbänden die Mriteilung, daß wir die Fortführung der Geſchäfte bis zum 14. Juni d. J. d. h. bis zur Hauptverſammlung in Danzig, übernommen haben. Die laufenden Geſchäfte wird, wie bisher, der Geſchäftsführer, Geheimrat Sturtz, bearbeiten, wichtige Verwertungsangelegenherten im allgemeinen Geh. Regierungsrat Busley und wichtige finan⸗ zielle Angelegenheiten Geheimer Kommerzienrat Ravens erledigen, jedoch müſſen wir uns vorbehalten, uns gegenſeitig zu ver.ceten. Wir bitten die Landesverbände und die Hauptausſchüſſe, ſowie di Vorſtände aller Ortsgruppen, überhaupt alle unſere Mi er ebenſo dringend wie he a fernerhin dem Deut⸗ zlichſt, 0 ſchen Flottenverein treu zu bleiben und uns in umſeren Arbeiten nach Kräften zu unterſtützen. Schließlich wird moch gebeten, darauf hinzuwirken, daß Austritte aus dem Verein nach Möglichkeit verhindert werden.“ Die„Rhein. Weſtf. Ztg.“ ſtellt für den Fall, daß die Dan⸗ ziger Tagung kein befriedigendes Ergebnis hat, die Gründung einer neuen Flottenliga unter Leitung von Fürſt Salm und General Keim in Ausſicht. Auf fürſtliche Protektion werde. der neue Verband verzichten. Der„Schwäb. Merkur“, der von anfang an in ſcharfer Oppoſition gegen die Bayern ſtand, weift die Aufſtellung derartiger Zukunftsrechnungen zurück: Solche Mutmaßungen, was geſchehen werde, wenn gebnislos wie Kaſſel verlaufe, ſind voreilig und überflüſſig. erſt handelt es ſich darum, daß die einzelnen Londesverbände untor ſich Danzig vorbereiten und ſich über die Wege, die einzuſchlagen find, berſtändigen. Soll dabei etwas herausſommen, ſo werden allerdings die Bayhern und die Berlin⸗Brandenburger ſich zurück⸗ halten und davon abſehen müſſen, Forderuagen und Vorſchriften „wie bisher“ zu erheben und zu erteilen. Es hat ſich bei der weit⸗ aus überwiegenden Mehrheit im Deutſchen Floltenverein— Kaſſel hat dies gezeigt— gegen die ſchon Jahre andauernden, immer wiederholt ſich geltend machenden baheriſchen Uebergriffe ein ſolcher Groll angeſammelt, daß jeder Verſuch Bayerns, an der alten baye⸗ riſchen Methode feſtzuhalten, den Streit wieder gewaltig zum Aus⸗ bruch bringen wird. 5 Ein Wiederaufleben des Streites wäre natürlich ſehr zu bedauern. Nach Allem, was man hört und lieſt, ſcheint aber der unerquickliche und verhängnisvolle Zwiſt nach wie vor fort⸗ —... Danzig er⸗ Vor⸗ zuglimmen und noch wenig Ausſicht auf Entwirrung zu ſein. Es iſt ein recht trübes Kapitel unſerer nationalen Geſchichte, die frohe Gewißheit, daß wir nationalpolitiſch reif und erzogen ſeien, bringt uns die Geſchichte der Flottenvereinskriſis jeden⸗ falls nicht. Doch wollen wir die Hoffnung noch nicht dran geben, daß bis zur Danziger Tagung der nationale Gedanke den Sieg davonträgt über perſönliche Verſtimmungen, parti⸗ kulariſtiſche Velleitäten, auch über das Protektorentum, deſſen Verdienſte um die Einführung der Flottenſache garnicht ver⸗ kannt werden ſollen, das daraus aber unmöglich das Recht ableiten kann, allein den Ton in einer nationalen Volksſache anzugeben, eine Autokratie der Protektoren— ſo war der Flottenverein nicht gedacht. Zum Rücktritt des Frhrnu. v. Stengel. Der Abgeordnete Südekum hat in ſeiner Reichstagsrede zur Brüſſeler Zuckerkonvention und zu dem Antrag auf Herab⸗ ſetzung der Zuckerſteuer die Meinung durchblicken laſſen, als ob Frhr. v. Stengel an der Frage der Herabſetzung der Zucker⸗ ſteuer geſcheitert ſei. Nichts iſt nach einem inſpirierten Artikel der„Köln. Ztg.“ unrichtiger. Freiherr v. Stengel war es gerade, der in vertraulichen Verhandlungen das Kom⸗ promiß zuſtande gebracht hat, das ſpäter die Brücke zur Ver⸗ ſländigung wurde. Es war das ſozuſagen ſein letzter Erfolg, und wenn er ihn im Reichstage nicht mehr perſönlich vertrat, ſo lag das eben an ſeinem, inzwiſchen aus ganz anderen Grün⸗ den erfolgten Amtsrücktritt. Die Gründe dieſes Rücktritts liegen einzig und allein in der Ueberzeugung Stengels, der er mehrfach feierlich Ausdruck gegeben hat, daß die weitere Re⸗ formierung der Reichsfinanzen nicht aufgeſchoben und nicht vertagt werden könne. Wenn nun in einem Aufſatz der Frank⸗ fürter Zeitung geſagt wird, daß ſich Frhr. b. Stengel an den Ausbau der Erbſchaftsſteuer und die Veredlung der Matriku⸗ larbeiträge nicht herangetraut habe, ſo ſtimmt das nach der „Köln. Ztg.“ mit den Tatſachen nicht überein. Herr v. Stengel hat vielmehr ſchon in ſeiner Etatsrede vom 3. Dezember auf den ihm ſympathiſchen Plan einer Veredlung der Matrikular⸗ beiträge hingewieſen. Er iſt außerdem der eigentliche Vater der Erbſchaftsſteuer, die er vielfachen Widerſtänden des Bundesrates gegenüber dem Reiche erſchloſſen hat. Es wäre doch recht ſonderbar, wenn er als der eigentliche Urheber dieſer Steuer ihrem beſſeren und weiteren Ausbau widerſtrebt haben ſollte, zumal da die reichen Erträge, die ſie in anderen Ländern bringt, zu ihrem Ausbau auc) in Deutſchland geradezu auf⸗ fordern. Im preußiſchen Abgeordneteuhauſe begann geſtern die allgemeine Ausſprache zum Kultus⸗ etaft. Für das Zentrum ſprach, wie gewöhnlich, der Abg. Dr. Dittrich, nur diesmal ſehr viel kürzer,. Er ſchloß mit der Verſicherung, daß ſeine Partei auf religiöſem Gebiet die Auffaſſungen anderer achte und gern zuſammenarbeiten werde mit den anderen Konfeſſionen, ein moclus vivendi müſſe ge⸗ funden werden. Er ſowohl wie der Abg. Dr. v. Jazdzewskt (Pole) brachten Beſchwerden in der Ordensfrage vor, auf die Miniſter Holle erwiderte. Der nationalliberale Führer Dr. —— Nellys Willionen. Ein fröhlicher Roman von Wilhelm Hegeler. (Nachdruck verboten.)] 15)(Fortſetzung.] Wenn am Schluß die Tante fragte:„Haſt Du Dir auch alles zu Herzen genommen?“ ſo anwortete ſie:„Ja!“ Inner⸗ lich aber dachte ſie:„Ich habe mir zu Herzen genommen, das gerade Gegenteil zu tun von allem, was dieſer Geizkragen mir ſagt.“ Ihr leichtes Blut ſträubte ſich dagegen, jeden Pfennig ſechs⸗ mal herumzudrehen und ihn ſchließlich wieder ins Portemonnaie zu ſtecken. Sie hielt es für ſehr unanſtändig, eine halbe Stunde lang mit dem Droſchkenkutſcher zu feilſchen, ihm am Ende der Fahrt als Trinkgeld einen Kupferſous in die Hand zu drücken und ſich dann eiligſt davonzumachen. Sie ging nicht gern an Krüppeln und Bettlern vorbei, weil ihre Tante in Leipzig Mit⸗ glied des„Vereins gegen Armut und Bettelei“ war. Alles in allem war ſie nicht ſehr erbaut von ihrer Tante, und ihre Liebe zu der alten Dame glich einem tauben Nußkern, der, auf einen „Felſen gepflanzt, mit Eſſig begoſſen wird, woraus ſich dann frei⸗ lich nicht viel Gedeihliches entwickeln kann. Wenn Nelly ſo auf⸗ und abtrippelte, tauchten oft ſeltſame Vorſtellungen in ihrem Köpfchen auf. Sie bildete ſich ein, daß ein reicher Onkel aus Amerika ihr ſein Vermögen vermachte, oder daß ſie plötzlich das große Los gewönne. Und dann— wenn ſie Geld hatte!— dann ſollte es ihr durch die Finger fliegen, Heidi! Sie war gewiß nicht übermäßig zur Verſchwendung bean⸗ lagt. Aber das ewige Predigen der Sparſamkeit und der ihr zaufgezwungene Geis bildeten den Hang dazu am beſten aus. Wie lich ſattzueſſen, womöglich ſich den Magen zu verderben, ſo wurde es mit der Zeit ihre liebſte Vorſtellung, in einen großen Geld⸗ beutel hineinzulangen und die Taler umherzuſtreuen wie Häckſel und Spreu. Reichtum erſchien ihr als der Inbegriff des Glückes, und glänzendes Auftreten die Erfüllung aller Sehnſucht. In ihrem Mädchenkopf ſtapelten Kleider und Hüte, die ſie für kommende Fälle ausgeſucht, und der ganze weibliche Eitelkeitsmarkt ſich an, wie in dem ſchönſten Montreuxer Modemagazin. Wenn ſie ſich aber eine Zeitlang in ſolchen Vorſtellungen getummelt hatte, kam ſie ſchließlich doch zur Vernunft und ſagte: „Was hilft das alles! Ich bin arm und muß mich darein finden. Früher war ich auch arm und glücklich dabei, und viele Hunderte ſind es ebenſo wie ich. Mein Unglück iſt, daß ich hier in dieſem Hotel bin, wohin ich nicht gehöre, und daß ich mir von meiner Tante alles gefallen laſſen muß. Das Geſcheiteſte wäre, ich finge mein Leben auf eigene Fauſt an.“ Sie machte ſich mit dem Gedanken vertraut, Gouvernante zu werden, und da ſie in der Tribune de Gendve Geſuche nach ſolchen fand, nahm ſie ſich vor, dahin zu ſchreiben. So ſchwankten unvernünftige und vernünftige Gedanken in dem Kopfe des achtzehnjährigen Mädchens. Die törichten Einfälle kamen ſehr leicht herangeflogen. Die vernünftigen Vorſätze aber mußte ſie ſich erſt mühſam zuſammenbrauen, und wenn ſie ſie glücklich auch fertig brachte, ſo wurde es doch eine recht bittere Medizin, denn immerhin war Nelly ein Kind ihrer Eltern und mehr zu heiterem Lebensgenuß geſchaffen als zu Entſagung und harter Arbeit. Nichts iſt ein beſſerer Nährboden für den Bazillus Liebe als ein traurig Herz. Ohne es zu merken, hatte Nelly ſchon die ſchönſte Reinkultur gezogen. Denn das Ende aller Kämpfe und Pläne war der Wunſch: Weunn er doch nur käme! ein Hungriger ſich nach nichts mehr ſehnt, als ſich einmal gründ⸗ Friedberg knüpfte in einer großen Rede an eine Kritik verſchiedener vom Miniſter in Ausſicht geſtellter Maßnahmen im Schulweſen den Schluß, daß trotz des Perſonenwechſels im Miniſterium von ſeiner Partei mißbilligte Tendenzen auch heute noch auf dem Gebiete des Volksſchulweſens fortbeſtänden. Das ſei erklärlich, da eine gewiſſe Tradition vorhanden ſei(Unruhe und Bewegung rechts), deren Schwergewicht ſich geltend mache.(Unruhe rechts.) Was man bisher vom Unter⸗ richtsminiſterium an Maßnahmen geſehen habe, befeſtige ſeine Partei nicht in der Anſicht, daß ſie mit beſonderer Freudig⸗ keit mitarbeiten könne. Dr. Friedberg bedauerte das im Intereſſe der Volksſchule, alles Perſönliche liege ihm voll⸗ kommen fern. Er wünſchte, daß der Miniſter einen Stand⸗ punkt fände, der auch in der Frage der Schulaufſicht dahin führe, daß dieſe gicht bloß eine wertloſe Aeußerlichkeit ſei. Der Konſervative Heydebrand wandte ſich ſehr ſcharf gegen Dr. Friedberg, die National⸗ liberalen ſeien wohl durch den Erfolg bei der Entlaſſung des Miniſters Studt begehrlich geworden(lebhafte Zwiſchenrufe), ſie möchten jetzt das ganze Reſſort in ihrem Sinne umgeſtalten. Aber ſo weit ſeien wir noch nicht, daß die Nationalliberalen den Räten des Kultusminiſteriums zu be⸗ ſtimmen hätten. Miniſter Holle erklärte, ſeine Andeutungen über die Schulaufſicht ſeien ganz allgemein gemacht und hätten auch keine beſtimmte Form angenommen. Hieber über die Lage. Am 10. Februar hielt der Reichs⸗ und Landtagsabgeord⸗ nete Prof. Dr. Hieber in der Stuttgarter Nationalliberalen Partei einen Vortrag über die politiche Lage. Hieber wid legte zunächſt die Anſicht, als ob der Block ein Vertrac wär den man nur ſo ohne weiteres kündigen könnte. Es iſt viel⸗ mehr ein ungeſchriebenes Ergebnis der Lage, vermöge deren Konſervative wie Liberale ſchlüſſig geworden ſind, das un⸗ leidliche Doppeljoch des Zentrums und der Sozialdemokratie von der Nation zu gehmen. Wer gegen den Block iſt, der ſtellk den Zuſtand, wie er vor dem 13. Dez. 1906 war, einfach auto⸗ matiſch her, und danach iſt er und ſein„Liberalismus“ zu be⸗ Urteilen. Der Redner glaubt, daß der Block durch die An⸗ nahme des Zuckergeſetzes, wobei ſonſt Konſervative und Liberale ſich aufs ſchroffſte gegenüberſtanden, eine große Prohe beſtanden hat; er glaubt, daß er auch das Vereins⸗ geſetz zuſtande bringen und für den§ 7 über den alleinigen Gebrauch der dentſchen Sprache eine Faſſung finden wird, die beiden Seiten des Blocks genügen wird. Von Wichtigkeit war der Hinweis darauf, daß, wenn das Zentrum wieder zur Macht gelangte, es darauf beſtehen würde, das Ordensweſen, deſſen Regelung der Block den Einzelſtaaten vorbehalten will, ins Vereinsgeſetz hineinzuarbeiten und zwar in einer Art, wie ſie ihm genehm iſt. Hieber räumte mit dem Gerede auf, als ob das ſüddeutſche Vereinsrecht ſo ſehr liberal wäre; das kriffk auch in Würtremberg weſentlich nur auf die Praxis unſerer Regierung zu, nicht aber auf unſer Recht ſelbſt. Hieber be⸗ rief ſich hierbei auf Trägers ganz ähnliches Urteil über dieſe Seite der Sache. Endlich heben wir hervor, daß er dem Nach⸗ warme Worte der folger Poſadowskys, Bethmann⸗Hollweg, Stundenlang konnte ſie von ihm kräumen⸗ Unter ihr plantſchen die bläulichen Wellen. In der Ferne erhob ſich das ſchattendunkle Maſſiv der Dent du Midi, deren weiße Eisnadeln im hellſten Sonnenglanz blitzten. Und am Ufer als Abſchluß hinter den Villen und Paläſten lag in krotziger Schönheit mit Mauern, ſo dick, wie man nur in eisgrauen Zeiten ſie bauten, das Schloß Chillon, die berühmte Pilgerſtätte aller Fremden. Nellys Blicke aber ſchweiften nach der andern Seite, weit über den Seeſpiegel. Dort wo er in uferloſem Bogen mit dem Blau des Himmels faſt verſchwamm, am Kelchrand dieſes grp⸗ ßen Füllhorns muß Genf liegen.. Und dort wohnte er, den ſie ſo ſehnſüchtig herbeiwünſchte. Sie dachte an das Verſprechen, das er ihr einſt gegeben:„Wenn das Leben Dir mal weh tut, dann rufe nur mich! Ich helſe Dir. Ein heißes Verlangen überfiel ſie, ganz weit hinauszuſchauen und in die blaue Morgenluft der fernen unbekannten Stadt den Hilferuf zu ſenden:„Peter komm! Ich ſehne mich nach Dir!“ Aber er! Er hatte ſie gewiß vergeſſen. Sie hatte ihm noch auf der Reiſe geſchrieben, daß ſie mit ihrer Tante nach Montreux ginge. Doch bis jetzt war keine Antwort gekommen. Er mußte ſie ganz und gar vergeſſen haben. Trotzig und voll bitterem Weh ſchaute ſie hinab. All die Schönheiten zu ihren Füßen, die Pracht der Menſchenhände und der Natur wünſchte ſie zum Teufel. Das ganze Montreux ſamt dem Hotel Millefleurs und all ſeinen Göſten konnte ihr geſtohlen bleiben. „Das eine aber möchte ich“— dachte ſie und ſchlug mit ihrer kleinen Fauſt auf die Fenſterbank.„Jetzt möcht ich mit dem Peter unterm Apfelbaum liegen, und er müßte mir eine Ge⸗ ſchichte erzählen!“ 5****. 5 Während dieſer Zeit machte Tante Ida eile ſehr erfreuliche Bekanntſchaft. 2. Seite. — General⸗Auzeiger.(Mittagblatt.) Mannheim, 13. Februar Anerkennung widmete und ſeine Ueberzeugung ausſprach, daß die Sozialreform in deſſen Händen gut aufgehoben ſei, und daß er die Frage des preußiſchen Wahlrechts und der Steuer⸗ reform mit großer Umſicht und politiſchem Takt behandelte. Alles in allem eine Rede großen Stils, nicht äohne Würdigung der Schwierigkeiten der Lage, aber inihrem Grundton Uonerwärmendem Optimismus. Ne e Deutsches Reich. —(Die Arbeitskammern.] Eine Verſammlung der im Hirſch⸗Dunckerſchen Gewerkverein organiſierten Arbeiter Groß⸗Berlins erörterte am Dienstag abend die Geſetzvorlage über die Arbeitskammern. Nach den Berichten des Vereins⸗ ſekretärs und des Landtagsabgeordneten Goldſchmidt wurde ein⸗ ſtimmig eine Entſchließung angenommen, in der es heißt:„Die BVerſammlung begrüßt die Veröffentlichung des Geſetzentwurfs über die Arbeitskammern und ſtimmt ihm im Prinzip zu. Nicht kinperſtanden iſt ſie mit der Anlehnung der Arbeitskammern an die Berufsgenoſſenſchaften. Das vorgeſchlagene Wahlrecht ſei zu berwerfen, weil es die Maſſen der Wähler vollkommen unbe⸗ kührt läßt und die nichtſozialdemokratiſchen Arbeiter von der Mitwirkung in den Arbeitskammern ſo gut wie ausſchließt. Es müßten vielmehr die Berufsvereine der Arbeiter der drei Haupt⸗ krichtungen und die Verbände der Arbeitgeber aufgefordert wer⸗ den, ihre Vertreter in die Arbeitskammern zu entſenden, oder eEs ſei für die Wahlen das geheime und direkte Wahlrecht einzu⸗ führen. Die wirtſchaftlichen Staats⸗ und Reichsbetriebe ſeien in das Geſetz einzubeziehen. Für die Landwirtſchaft müßten pari⸗ lätiſche Kammern errichtet werden, für das Handelsgewerbe Kaufmannskammern.“ —(Noch ein Nachſpiel zu den Harden⸗Pro⸗ geſſen.] In der Zeitſchrift„Der Morgen“ befindet ſich ein längerer Aufſatz aus der Jeder von Johannes W. Harniſch. Der Auffatz iſt überſchrieben„Eine Anfrage“, und dieſe Anfrage bichtet der Verfaſſer an den Fürſten Philipp zu Eulen⸗ Hurg. Harniſch hält hier ſeine ſchon früher an anderer Stelle gusgeſprochene Behauptung aufrecht, daß Fürſt Eulenburg noch nach ſeinem Ausſcheiden aus dem Staatsdienſte Politik ge⸗ äbrieben habe, und er ſtützt dieſe Behauptung auf einen Brief, den der damalige Pariſer Botſchaftsrat Graf von der Groeben 1906, im erſten Stadium der Marokkopolitik, an den Fürſten Eulenburg geſchrieben und in welchem der Graf die Beſeitigung des Geheimrats v. Holſtein aus dem Auswärtigen Amte als er⸗ ſtrebenswert bezeichnet habe. Es heißt da in der„Anfrage“ U..:„Da ſich aus der Tatſache eines ſolchen Briefes eine recht lange und hochintereſſante Gedankenkette ableiten würde, frage ich hiermit öffentlich an, beim Fürſten zu Eulenburg öffentlich an, dob ein Brief ſolchen oder ähnlichen Inhalts geſchrieben wurde; wenn ja, ob der Fürſt dieſem Brief irgend eine Folge gegeben hat.“ Dieſe Anfrage“ iſt jedenfalls ein intereſſanter Beitrag zu der vielverworrenen Geſchichte unſerer Tage. Fundschau im Nuslande. Die deutſche Antwort auf die Vermittlungsanträge der beiden Sultane hat auf die Marokkaner den beſten Eindruck gemacht. Allge⸗ mein hört man Ausdrücke des Dankes für die Stellungnahme der deutſchen Regierung, in der man eine Gewähr für die in der Akte bon Algeciras verbürgte Unabhängigkeit und den Beſtand Marokkos erblickt.— Der„Imparcial“ ſagt in einer Beſprechung des Borgehens Frankreichs in Marokko, daß er Dieſes keineswegs durch die Akte von Algeciras für gerechtfertigt halte. Die Handlungsweiſe Frankreichs werde immer mehr den Haß der Marokkaner erregen. Das Verhalten Frankreichs habe gezeigt, daß durch die Akte von Algeciras die marokkaniſche Frage nicht gelöſt werden könne. Kein Artikel habe zur Ausführung gebracht werden können; daher komme das Gefühl, daß eine Heue Zuſammenkunft dringend notwendig ſei, um das Eingreifen Europas in Nordafrika genau feſtzuietzen. paxcial“ weiſt darauf hin, daß die Rechte Spaniens und? rank⸗ keichs ſich keineswegs decken. Spanien wolle nur in Frieden ſeben mit der Bevölkerung, die an ſeine marokkaniſche Plätze an⸗ grenze, beabſichtige aber durchaus nicht ſeinen Einfluß durch politiſche Abenteuer zu vermehren.— Der„Liberal“ beglück⸗ wünſcht den Miniſterpräſidenten Maura, daß er den Anforde⸗ rungen Frankreichs, wenn ſie wirklich ergangen ſeien, nicht ge⸗ folgt ſei. Wenn eine ſolche Note Frankreichs vorhanden ſei, würde ſie das Auseinandergehen der Abſichten der beiden Länder beſtätigen. Für die Signatarmächte von Algeciras ſei der Zeit⸗ punkt gekommen, feſtzuſtellen, wer von Frankreich und Spanien ie Beſtimmungen beſſer beobachtet habe. Der Streit des Kronprinzen von Serbien mit der Regierung, der durch das bekannte Schreiben an den Pröſidenten der Skupſchting wegen der Verzichrleiſtung auf die Apanage hervor⸗ gerufen wurde, iſt noch immer nicht vollſtändig beigelegt. Man hält den Profeſſor Dr. Kumanudi, der dem Kronprinzen Staats⸗ recht vorträgt, für den geiſtigen Urheber, und die altradikale Re⸗ gierungspartei möchte ihn daher ſeiner einflußreichen Stellung enthoben ſehen, was auch den Wünſchen des Anhanges der Ver⸗ ſchwörer entſprechen würde. Der Kronprinz widerſetzt ſich jedoch, wie es heißt, dieſen Beſtrebungen. Oeſterreichs auswärtige Politik. In der fortgeſetzten Verhandlung des Budgets des Aeußeren verwies der Delegierte Baernreither darauf, daß die Zu⸗ ſammenſetzung Oeſterreich⸗Ungarns aus den verſchiedenſten Na⸗ tionalitäten ihren Einfluß auf die auswärtige Politik immer mehr geltend mache. Die Mittel, die Nationalitätenpolitik abzu⸗ ſchwächen, ſei, das Nebeneinanderleben der Nationen auf die Baſis einer gewiſſen gegenſeitigen Achtung der nationalen Ge⸗ fühle zu ſtellen. Wenn aber ein äußeres Ereignis eine oder die andere Nationalität etwas lebhafter anrege, ſo könne die öſterreichiſch⸗ungariſche Politik daraus nicht ſofort Konſeguenzen ziehen. Der Miniſter des Aeußern ſolle derartige Störungen keineswegs ignorieren, er könne aber nichts anderes tun, als ſie beobachten und ſeine Beobachtungen bei der Führung ſeiner Politik verwerten. Der Kurs der auswärtigen Politik dürfe durch vorübergehende Störungen, durch einen Windſtoß von außen nicht ins Wanken gebracht werden. Der Miniſter des Aeußern habe innerhalb der Grenzen des Möglichen wirklich getan, was er tun konnte. Er faſſe die Stellung Oeſterreichs lebendig auf und der Ausfluß dieſer Stellung ſei ſeine Wirt⸗ ſchaftspolitik auf dem Balkan. Der Redner trat der mißverſtänd⸗ lichen Auffaſſung entgegen, die dieſer Punkt im Programm Aehrenthals in der Auslandspreſſe fand und betonte, es handle ſich keineswegs um eine Abenteurerpolitik, ſondern ledig⸗ lich um die friedliche, ziviliſatoriſche und volkswirtſchaftliche Er⸗ ſchließung des Balkans, wobei Deutſchland durch aufrich⸗ richtige Unterſtützung der Beſtrebungen Oeſter⸗ reich⸗Ungarns Gelegenheit haben werde, ritterliche Revanche für Algeciras zu nehmen. Der Redner betont, das Muerzſteger Programm bilde die unverrückbare Baſis der öſterreichiſch⸗ungariſchen Oxientpolitik und bezeichnete es als eine Lücke dieſes Programms, daß die wirtſchaftlichen, ſozialen und Schulverhältniſſe Mazedoniens keinerlei Beachtung darin finden. Er regte ein eingehendes Studium dieſer Ver⸗ bältniſſe an und betonte die Nolwendigkeit des Abſchluſſes von Handelsverträgen mit den Balkanſtaaten. Redner trat für die Konſolidierung des Verhältniſſes Oeſterreichs zu Ungarn ein und hob hervor, die wirtſchaftliche Gemeinſamkeit biete die einzige und ſicherſte Gewähr für eine kräftige Stellung der Monarchie nach außen.(Beiſall.) Der Delegierte Seliger verurteilte die von dem„preu⸗ ßiſchen„Junkertum“ diktierte Polenpolitik“, erörterte ein⸗ gehend die traurige Lage der öſterreichiſchen nach Preußen aus⸗ gewanderten Arbeiter und forderte den Miniſter des Aeußern auf, ſich derſelben anzunehmen. daß die auswärtige Politik Oeſterreich⸗Ungarns nicht bloß eine Politik der kapitaliſtiſchen Intereſſen, ſondern auch eine Politik zum Schutze der Geſundheit und der ökonomiſchen Intereſſen der im Auslande lebenden Oeſterreicher ſei. Delegierter Armann betonte, die Chriſtlich⸗ſozialen hielten unentwegt am Bündniſſe mit Deutſchland feſt. Der Redner erwartet, daß Deutſchland unſere Unterſtützung in Alge⸗ ciras mit der Unterſtützung unſerer Balkanpolitik vergelten werde. Delegierter Hormuzaki begrüßte das Feſthalten an dem bewährten Bündniſſe mit Deutſchland⸗Italien, erklärte aber die preußiſche Politik verletze nicht nur die Gefühle der Polen, ſon⸗ dern aller, die auf dem Standpunkte der Gleichberechtigung der Nationalitäten ſtehen. Badiſche Politik. oc. Karlsruhe, 12. Jebr. Der badiſche Eiſen⸗ bahnrat wird ſich am 29. Februar mit dem Sommerfahrplan 1908 beſchäftigen. — Nach der endgültigen Feſtſtellung des Ergebniſſes der am 8. d. Mts. im 13. Wahlkreis(Schopfheim⸗Schö⸗ mau) ſtattgehabten Stichwahl wurden bei der Erſatzwahl eines Abgeordneten zur Zweiten Kammer der Landſtände von 5909 Wahlberechtigten 5246 gültige Stimmen abgegeben und es er⸗ hielten Landwirtſchaftsinſpektor Ries in Waldshut(natl.] 3014, Bürgermeiſter und Landwirt Oswald in Raitbach(B. d..) 2228 und Sattlermeiſter Müller in Schopfheim(Soz.) 4 Stim⸗ men,. Landwirtſchaftsinſpektor Ries iſt ſomit gewählt. Er ſchloß mit dem Wunſche, Badiſcher Landtag. * Harlsruhe, 12. Febr. Dr. Gönner trat heute die Kommiſſion für die Ae nderung der Beamtengeſetze zuſammen. Ueber das materielle Er⸗ gebnis der Verhandlungen ſoll vorerſt in der Oeffentlichkeit nicht berichtet werden. Zunächſt gab der Berichterſtatter über die Ge⸗ haltstarif⸗Vorlage Abg. Gießler eine kurz zuſammengefaßte Darſtellung der geſchichtlichen Entwicklung der badiſchen Be⸗ amtengeſetzgebung, um alsdann den materiellen Inhalt der Vor⸗ lage in ſeinen weſentlichen Grundzügen zu ſkizzieren. Die daranm ſich anſchließende Generaldiskuſſion ergab, in ſo weit die grund⸗ ſätzlichen Fragen in Betracht kommen, im weſentlichen Ueberein⸗ ſtimmung. In der nächſten Sitzung ſoll in die Spezial⸗Beratung eingetreten werden. Vom deutſchen Handelstag. (Mitgeteilt von der Handelskammer Mannheim. Vor Kurzem fanden eine Anzahl Sitzungen von Kommiſſio⸗ nen des Deutſchen Handelstages ſtatt, an denen auch Vertreter der Handelskammer Mannheim teilnahmen. Aus den⸗ Beratungen ſeien die den Bezirk Mannheim beſonders in⸗ tereſſierenden Punkte hervorgehoben: 1) In der Sitzung der Verkehrskommiſſion des Deutſchen Handelstages wurde die Neuordnung der Fern⸗ ſprechgebühren beraten. Die Kommiſſion ſprach ſich dahin aus, daß an dem bewährten geltenden Gebührentarif, na⸗ mentlich an den Pauſchgebühren, unverändert feſtgehalten werde. Sollten an einzelnen Stellen dauernde Ueberbürdungen eines Anſchluſſes vorliegen, die durch maßgebende Stichproben feſtzu⸗ ſtellen wären, ſo ſolle die Poſtverwaltung berechtigt ſein, die An⸗ bringung weiterer Anſchlüſſe zu verlangen, jedoch ſolle ſie bei Forderung weiterer Apparate zur Einhaltung einheitlicher Grundſätze verpflichtet ſein. Weiter empfahl die Kommiſſion unter Uebermittelung der Beſchwerden der einzelnen Handels⸗ kammern für eine Verbeſſerung der Fernſprechlei⸗ tungen im Fernverkehr einzutreten. Die Handelskammer Mannheim wird das aufgrund ſtatiſtiſcher Erhebungen bei einer großen Anzahl von Firmen geſammelte Material zu dieſem Zwecke dem Deutſchen Handelstag übermitteln. Wortbildungen im telegraphiſchen Verkehr. 5 Nach§ 6 Nr. k der Telegraphenordnung vom 16. Januar 1904 werden ſprachwidrige Zuſammenziehungen oder Veränder⸗ ungen von Wörtern nicht zugelaſſen. Dieſe Beſtimmung hat auch in Mannheim bereits zu Anſtänden Anlaß gegeben. Die Kommiſſion empfahl, das Reichspoſtamt zu erſuchen, die Ober⸗ poſtdirektionen zu einer liberalen Auslegung der Beſtimmungen zu veranlaſſen. Beförderung von Gegenſtänden zum Porto für Warenproben. Nach§ 10 II der Poſtordnung vom 20. März 1900 dürfen Warenprobenſendungen 30 Zentimeter in der Länge, 20 Zenti⸗ meter in der Breite und 10 Zentimeter in der Höhe oder, wenn ſie Rollenſorm haben, 30 Zentimeter in der Höhe und 15 Zenti⸗ meter im Durchmeſſer nicht überſchreiten. Warenproben müſſen frankiert ſein; die Gebühr beträgt, mit Ausnahme des Orts⸗ und Nachbarortsverkehrs, bis 250 Gramm einſchließlich 10 Pfg., übe: 250 Gramm bis 350 Gramm einſchließlich 20 Pfg.; unfrankierte Warenproben gelangen nicht zur Abſendung. Die Kommiſſion ſprach ſich dahin aus, daß Kliſchees im Gewicht von 250—1000 Gramm zum Paketportoſatz mit der Brief⸗ und Druckſachenpoſt befördert werden möchten und äußerte ferner den Wunſch, es möchte der Begriff„Warenproben“ beſeitigt und die für dieſe Sendungen geltenden Portoſätze in Zukunft auf alle Gegenſtände Anwendung finden, die nach Gewicht und Größe die für Waren⸗ proben feſtgeſetzten Grenzen nicht überſchreiten. 8 Intereſſenten werden erſucht, ſich der Handelskammer gegen⸗ über zu äußern und insbeſondere mitzuteilen, welche Gegenſtände hierfür hauptſächlich in Frage kommen. Sonntagsruhe im Binnenſchiffahrtsgewerbe. Die Kommiſſion empfahl, ſich grundſätzlich gegen die ange⸗ ſtrebte geſetzliche Einſchränkung der Sonntagsarbeit im Binnen⸗ ſchiffahrtsgewerbe auszuſprechen, und zwar nicht nur im Hinblick auf die der Durchführung entgegenſtehenden. wirtſchaftlichen und finanziellen Schwierigkeiten ſondern vor allem auch in Würdi⸗ gung der natürlichen Vorausſetzungen für den techniſchen Betrieb der Binnenſchiffahrt. Dieſe Stellungnahme ſei auch inſofern gerechtfertigt, als der häufige Aufenthalt der Schiffe an Land der Schiffsbemannung hinreichend Zeit und Gelegenheit für die Befriedigung ihres kirchlichen Bedürfniſſes biete. 5 Die Kommiſſion verhandelte ferner über die Frage der Ladefriſten⸗ und Ueberführungsgebühren bei Anſchlußgleiſen. Da hierbei eine Reihe weiterer K lagen mungen für die Inhaber von Anſchlußgleiſen 0 zur Sprache ge⸗ bracht wurden, beſchloß man Ermittelungen über die 5 Abends pflegte ſie ſich mit Nelly in den Salon zu ſetzen, um das Leipziger Tageblatt zu leſen. Der kleine Raum war voll⸗ gepropft wie eine Schiffskajüte. Viele Engländerinnen ſaßen umher, die ihre Kniee oder zwei Millimeter Tiſchkante als nterlage zu endloſen Briefen benutzten. So verſchämt als möglich faltete das alte Fräulein ihr enormes Blatt auseinander und wollte ſich gerade in die Fa⸗ ilienanzeigen vertiefen, als ſie ſah, wie drüben eine Dame auch ine Zeitung aufhißte. Doch ehe dieſe zu leſen anfing, zog ſie ein Taſchentuch hervor, um ſich zu ſchnauben. Es gab einen müchtigen Ton wie von einer verſtimmten Trompete. Der ganze verſchlafene Salon fuhr auf und blickte nach der Ruſikantin, die mit ſchiefem Kopf wie ein rechtes Häufchen Un⸗ lück daſaß. Tante Ida aber fühlte ihr Herz ſcklagen. Ihr Kopf fing haft an zu wackeln— denn die Zeitung dieſer andern war iuc) das Leipziger Tageblatt!! „S. G..!“ dachte ſie,„ſchickt er mir jetzt eine Freundin.“ Sie ſtieß ihre Nichte an und ſagte leiſe: „Betrachte doch einmal dieſe ſympathiſche Damel“ „Ja, ſapperlyt,“ dachte Nelly,„was iſt denn das für ne alte Tranlampe.“ Tante Idas altes Herz ſchlug noch mächtiger. Die drüben ertiefte ſich in dieſelben Verlobungs⸗, Geburts⸗ und Todesan⸗ zeigen, die ihre eigene Seelenſpeiſe waren. (Fortſetzung ſolgt.) „ Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Die Theaterverhältniſſe in Mainz ſcheinen nicht die aller⸗ erfreulichſten zu ſein. Sie liefern neuerdings dem Mainzer Tage⸗ hlatt Stoff zu einem umfangreichen Artikel, dem wir folgende Einzelheiten entnehmen: Wie ſo moncher ſeiner Vorgänger, mußte auch Herr Theaterdirektor Behrend in den letzten Tagen die trübe Erfahrung machen, daß es bedeutend leichter iſt, ſich die Gunſt des Publikums zu erringen, als ſie ſich zu erhalten. In den beiden erſten Jahren ſeiner Wirkſamkeit an der hieſigen Bühne begegneten ihm die Theaterbeſucher und die Preſſe ſtets mit dem größten Wohlwollen. Freudig und mit dem wärmſten Lobe erkannte man ſeine guten Leiſtungen an, und gern ließ man auch einmal fünf gerade ſein und vertröſtete ſich auf das nächſte Mal, wenn eine Vorſtellung mißraten war, oder den An⸗ ſprüchen nicht genügte, die der Mainzer an ſein Theater zu ſtel⸗ len gewohnt iſt. Dieſe guten Beziehungen zwiſchen Theaterpub⸗ likum und Theaterdirektor haben ſich in der gegenwärtigen Spiel⸗ zeit leider geändert! Schon deit längerer Zeit geht ein Murren des Mißmutes und der Unzufriedenheit durch die Reihen der Abonnenten und ſtändigen Theaterbeſucher, und dieſes Murren iſt in der letzten Woche zu einem förmlichen Sturme angeſchwol⸗ len, der mit wütendem Schuauben durch den hieſigen Blätter⸗ wald fährt und alle Theaterfreunde unſerer Stadt gegen den Direktor in Aufruhr zu bringen droht. Solche Theaterrebillionen ſind hier ja keineswegs neu. Sie kamen in den letzten Jahr⸗ zehnten faſt ſtets zum Ausbruch, wenn ein Theaterdirektor hier zwei Jahre lang gute Einnahmen erzielt und im dritten Jahre mit dem„Reize der Neuh⸗it“ auch den Nimbus eingebüßt hatte, daß ihm die Kunſt mehr gilt, als das Geſchäft! Faſt gegen jeden Theaterdirektor, der länger als zwei Jahre hier tätig war, regte ſich im dritten Jahre der Verdacht, daß er die Liebenswürdigkeit und Beifallsfreudigkeit des Mainzer Publikums mißbrauche und unſer Kunſtinſtitut lediglich als Mittel betrachte, um ſich leicht und ſchmerzlos Reichtümer zu erwerben. Dieſer Verdacht mag manchmal begründet geweſen ſei; er war es häufig auch nicht, und wir bezweifeln ſehr, daß er Herrn Beßrend gegenüber ge⸗ rechtfertigt iſt. Mangel an Neuheiten machen die Theaterbe⸗ ſucher Herrn Behrend nicht zum Vorwurf. Sie tadeln nur, doß die Opern⸗ und Schauſpielkräfte, über die er verfügt, ihm nicht geſtatteten den reichen Fundus an älteren wertvollen Opern und Schauſpielen, den wir beſitzen, ſo ausgiebig zu benützen, wie es hätte geſchehen können. Gar viele ſchöne Opern, Dramen und Luſtſpiele können hier nicht über die Bühne gehen, wel die Dar⸗ ſteller dafür nicht vorhanden ſind. Das iſt es, was den Unwillen der Theaterbeſucher und der Preſſe erregt! Doch mag auch die Kritik, die in der letzten Zeit an der Bühnenleitung des Herrn Behrend geübt ward, in mancher Beziehung über das Ziel hin⸗ ausgegangen ſein, die Tatfſache bleibt unter allen Umſtänden be⸗ ſtehen, daß wir in Mainz einen anderen Spielplan und beſſere Vorſtellungen verlangen können, als ſie us in den letzten fünf Monaten geboten wurden. 85 Ein bedeutſamer Nachruf auf Theodor Bertram. Eine Wür⸗ digung des unter ſo tragiſchen Umſtänden zu Bayreuth ver⸗ ſtorbenen Opernſängers Theodor Bertram bringen die ſo⸗ eben erſchienenen„Bayreuther Blätter“(Heft—3 1908). Stil und Inhalt deuten darauf hin, daß dieſe gehaltvolle Würdigung die Anſichten von Frau Coſima Wagner wiedergibt. Nach Betonnung der vollendeten künſtleriſchen Ausdrucksmittel Bert⸗ rams(Stimme, Vortragsart, Geſtalt, dramatiſche Begabung uſw.) heißt es da:„Ob er ſich im„Rheingold“ von dem Lager auf der Bergeshöhe erhob, um Walhall zu begrüßen, ob er in Nibelheim in Gelächter über Alberichs Verwandlungen aus⸗ brach; ob er den verhängnisvollen Ring anſteckte; ob er das von Fafner hingeworfene Schwert heroiſch aufhob, ob er als Kriegs⸗ gott in der Walküre heiter, rüſtig auftrat; ob er vor dem ihn verfolgenden Fluch zuſammenbrach, und dann nach dieſem ge⸗ waltigſten Ausdrucke des tragiſchen Pathos die ſchwierige Be⸗ wegung der Wiederaufnahme der Waffen würdigleicht auszufüh⸗ ren wußte; ob er zur letzten Umarmung gegen Brünnhilde die Arme ausſtreckte und nach einem letzten Blick ſich von ihr wandte: ob er als Wanderer im„Siegfried“ zu Mime einkehrte, von der über die Handhabung der allgemeinen Be ſt im⸗ der Unter dem Vorſitze des Abg. — 29 1. —5— — %öͤ;“ſlL Q ˙ V 22 I e 7. n - daß der Deutſche Handelstag die Schärfe der franzöſiſchen Beſtimmungen und die Notwen⸗ * wie ihn Waltraute in der„Götterdämmerung“ ſchildert.“ 5 Mannheim, 13. Februar. General⸗Auzeiger.(Mittaablatt.) 3. Seite. Handhabung der Beſtimmungen und die Ausgeſtaltung der auf ihnen beruhenden Einzelverträge zu veranſtalten. 2) Die Kommiſſion betr. Steuern, Zölle, Au⸗ ßenhandel ſprach ſich auf Anregung der Handelskammer Mannheim nach einem Referat ihres Vertreters dafür aus, daß entgegen den vom Reichsſchatzamt aufgeſtellten Grundſfätzen von den ſogenannten Ueberfuhrſcheinen kein Fracht⸗ urkundenſtempel erhoben werde. Dieſe Kommiſſion beſchäftigte ſich auch mit Klagen über das franzöſiſche Zollverfahren. Auch in Mannheim ſind ſolche Klagen von verſchiedenen Seiten erhoben worden. Das umfangreiche Material übermittelte die Handelskammer dem Deutſchen Handelstag. Die Kommiſſion ſprach ſich dahin aus, 1. das eingelaufene Material dem Reichskanzler übermittele mit der Bitte, nach Möglichkeit auf eine Abſtellung der beſtehen⸗ den Mißſtände hinzuwirken und hierbei insbeſondere anzuſtreben, daß von den Strafgeldern den die Beſtrafung herbeiführenden Beamten kein Anteil zufalle: 2. durch die Zeitſchrift„Handel und Gewerbe“ nochmals auf digkeit einer genauen Deklaration hinweiſe und den Beteiligten empfehle, für die Verfolgung ihrer Beſchwerden die Unterſtütz⸗ ung des deutſchen Generalkonſuls in Paris in Anſpruch zu nehmen. 3) In der Zeit vom 28.—31. Januar fanden auf Einladung des Deutſchen Handelstages internationale Konferen⸗ zen betr. den Verkauf von Getreide vom ſchwarzen Meer, Nordamerika und Argentinien und den Einkauf von Hülſenfrüchten ſtatt, wobei die Handelskammer, die Produktenbörſe und der Agentenverein der Mannheimer Produk⸗ tenbörſe vertreten waren. Zum Deutſch⸗Niederlänidiſchen Getreidekon⸗ trakt für Teilladungen vom ſchwarzen Meer uſw. wurden eine Reihe von Abänderungen beſchloſſen und für FJuttergerſte ein beſonderes Vertragsformular hergeſtellt. Die neuen Verträge ſollen am 15. Februar für Lieferung ab 1. Auguſt in Kraft treten. Die Konferenz betr. Einkauf von Getreide aus Nordamerika begrüßte mit Genugtuung, daß durch den in den Vereinigten Staaten von Amerika von der Regierung vor⸗ gelegten Geſetzentwurf„für die Inſpektion und Gradierung von Getreide im einheimiſchen Handel um Uebereinſtimmung von Standards und Klaſſifizierung des Getreides zu ſichern“, auch von amerikaniſcher Seite aus der Verſuch gemacht werde, eine Beſſerung der beſtehenden Verhältniſſe beim Einkauf von Mais und anderem Getreide aus Nordamerika herbeizuführen. Der Deutſche Handelstag ſolle dafür eintreten, daß der Entwurf Ge⸗ ſetz werde. Die Verſammlung von Intereſſenten am Einkauf von Getreide aus Argentinien nahm Kenntnis von einem vom Verein Berliner Getreide⸗ und Produktenhändler vorgeleg⸗ ten Entwurf eines deutſch⸗niederländiſchen Vertrages für Ge⸗ treide von La Plata, über den zunächſt in engerem Kreiſe der Beteiligten eine Verſtändigung herbeigeführt werden ſoll. Die Konferenz betr. den Einkauf von Hülſenfrüch⸗ ten ſetzte die beiden Verträge für den Einkauf von Hülſenfrüch⸗ ten bei Bezug zur See und bei Bezug mit der Eiſenbahn endgül⸗ tig feſt und beſtimmte, daß ſie gleichzeitig und zwar ſpäteſtens ein Monat nach Zuſtimmung der deutſchen Intereſſenten in Kraft treten und daß aufgrund dieſer Verträge möglichſt bald Verhandlungen mit dem Ausland angeknüpft werden ſollte. 4) Ueber die Verhandlungen der Handelstagskommiſſion betr Sozialpolitik ſind bereits, ſoweit ſie die Aenderungen der Gewerbeordnung und der Sonntagsruhe im Handelsgewerbe betreffen, im Sitzungsbericht der Kammer Mitteilungen gemacht worden. Zur Frage der Konkurrenz⸗ klauſel im Handelsgewerbe ſprach ſich die Kommiſſion dahin aus, daß zurzeit kein Bedürfnis nach Aenderung der be⸗ treffenden Beſtimmungen des Handelsgeſetzbuches beſtehe. Aus Stadt und Land. * Maunheim, 13. Februar 1908. Vor dem Kriegsgericht ſtand geſtern der 27 Jahre alte verheiratete Vizefeldwebel Peter Pleeck von der 9. Kompagnie des hieſigen Grenadierregiments unter der Anklage des Ungehorſams im Dienſte und des Miß⸗ brauchs ſeiner Dienſtgewalt, begangen durch Verleitung einer ſeinem Kommando unterſtellten Abteilung zu ſtrafbaren Hand⸗ lungen. Das Kriegsgericht wurde gebildet aus Herrn Major Freih. v. Tettau als Vorſitzenden, Herrn Kriegsgerichtsrat Dr. Horchler als Verhandlungsleiter und den Herren Haupt⸗ mann Müller, Oberleutnant Freitag und Leutnant Sei⸗ ler als Beiſitzern. Als Vertreter der Anklage fungierte Herr Kriegsgerichtsrat Dr. Daehne. Es waren 17 Zeugen ge⸗ nahm, um ſich majeſtätiſch zu erheben(„auf wolkigen Höhen woh⸗ nen die Götter“); ob er ſich ruhig heiter abkehrte, um dann im zweiten Akt traulich auf Alberich ſich zu lehnen(alles iſt nach ſeiner Art, an ihr wirſt Du nichts ändern“) und erhaben Fafner aufzurufen; ob er zum Schluß die Stücke des zerſchlagenen Spee⸗ res zurücknahm— ſtets hatten wir die Geſtalt des Gottes vor uns, in allen Zügen, die der Dichter zu deutlichſter Kenntlichkeit ausbildete,— von der höchſten Erhabenheit durch die ſchmerz⸗ lichſten Ausbrüche, von der Grauſamkeit der Machtbegierde bis zum traulichſten Humor der Reſignation und zur endlichen ge⸗ laſſenen Ergebung in ſeine Beſiegung. Die letzte Bewegung (des Aufhebens der Speerſtücke) war unbeſchreiblich ausdrucks⸗ voll; wir glauben den Gott nach Walhall einkehren zu ſehen, ſo Auch als Menſch erfährt Bertram eine recht liebevolle Cha⸗ vakteriſierung. Seine Freundwilligkeit zu jeder Arbeit in Bay⸗ reuth, ſein gutes Herz, ſeine Treue werden gerühmt: „So ſchlimm es ihm auch ging, er verriet den Meiſter nie, er hat weder in Amſterdam noch in Newyork bei den Aufführun⸗ gen des„Parſifal“ mitgewirkt. So hat er gewußt, was er tat, als er, raſtlos da und dort hingejagt, wie ein armes Wild gehetzt, zur Stätte ſeiner würdigſten Tätigkeit ſich flüchtete und unter dem Schatten des Feſtſpielhauſes ſein Leben aufgab.“ Zur Situation des Kaim⸗Orcheſters. Herr Hofrat Kaim⸗ hat an die Herren Hofoperndirektor Mottl und den Direktor der Kgl. Akademie der Tonkunſt Hans Bußmeher in München folgendes Schreiben gerichtet: Hochgeehrte Herren! Auf Ihre gütige Befür⸗ wortung hin hat das Kgl. Kultusminiſterium in wohltwvollendſter Weiſe die drei erſten Konzerte des neuorganiſierten Kaim⸗Orche⸗ ſters dadurch ermöglicht, daß mit Rückſicht auf den eingetretenen Notfall ausnahmsweiſe reiferen Zöglingen der Kgl. Akademie der beſtimmter, beſonders der Unteroffizier. Auf die Worte des Ab⸗ ligten erhielten im Disziplinarwege Arreſtſtrafen, welche die mit Tonkunſt die Erlaubnis gegeben wurde, das Orcheſter aushilfsweiſe zzu ergänzen. Dadurch wurde der brutale Verſuch des A. D. Mu⸗ laden. Auch eine Anzahl Zuhörer hatte ſich eingefunden, ſodaß das Verhandlungszimmer im Wachhauſe der Kaſerne kaum für die Verhandlung ausreichte. Bereits am Tage vor Kaiſers Ge⸗ burtstag war die Parole zum Dienſt am 28. Januar ausgegeben worden. Der Angeklagte hatte unter Fähnrich v. Duhn mit einer Abteilung, beſtehend aus einem Unteroffizier, den 9 Ein⸗ jährigen der Kompagnie, vier Gefreiten und 2 Gemeinen aus dem zweiten Jahrgang von ½2—4 Uhr Exerzieren und Zieldienſt. Da FJähnrich v. Duhn jedoch an Kaiſers Geburtstag zum Leutnant befördert wurde, wurde der Angeklagte kurz vor dem Ausrücken benachrichtigt, daß er infolge der Beförderung des Fähnrichs und deſſen Verſetzung die Abteilung zu führen habe. In der Wirtſchaft von Gackſtatter, dem Hauſe des Regimentsſchneiders, ſoll es bei der Heimkunft der Grenadiere vom Kaiſerball recht fidel zugegangen ſein und der Angeklagte hatte wohl die Nach⸗ wirkungen von der durchlebten Nacht nicht überwunden, als er um 10 Uhr wieder die Wirtſchaft von Gackſtätter aufſuchte und bis 12 Uhr dort verblieb. Dann legte er ſich wieder ſchlafen und als die Zeit zum Dienſt anrückte mußte er gerufen werden,(o daß er eine Viertelſtunde zu ſpät erſchien. Die Abteilung mar⸗ ſchierte dann bis ungefähr in die Mitte der Exerzierplatzes, der Vizefeldwebel ließ hier einige Schwenkungen machen und kom⸗ mandierte dann:„Rechts ſchwenkt marſch in der Richtung Gack⸗ ſtätter!“ Sämtliche Leute widerſprachen erſt ſchüchtern, dann teilungsführers, daß er für alles die Verantwortung trage, mar⸗ ſchierten ſie jedoch nach der Wirtſchaft und als ſie auch hier noch⸗ mals zögerten, kommandierte er:„In Reihen geſetzt marſch, marſch in die Wirtſchaft!“ Die Einjährigen, die bereits an der Türe des Nebenzimmers vorüber waren, kehrten jetzt zurück, um dem Befehle des Vizefeldwebels zu folgen. Jeder trank—4 Glas Bier und aß etwas. Der Gefreite Häberle ſpielte ab und zu Klavier und einige der Soldaten ſangen dazu. Der Vizefeld⸗ webel rief während des Aufenthalts in der Wirtſchaft:„Eßt und trinkt nur Leute, die Einjährigen bezahlen!“ Sie blieben etwas über eine Stunde. Trotzdem die Dienſtzeit bis 4 Uhr angeſetzt war, befahl der Vizefeldwebel Abrücken in die Kaferne und als ihn der Unteroffizier beim Paſſieren des Tores darauf aufmerk⸗ ſam machte, daß es erſt drei Uhr ſei, bemerkte er kurz:„Ach was, es iſt 4 Uhr!“ Der Feldwebel Schneider hatte die Abteilung einrücken ſehen, ſah, daß der Abteilungsführer betrunken war, ließ die Abteilung vorſchriftsmäßig bis 4 Uhr üben und erſtattete Meldung. Die Folgen dieſes Streiches ſind bekannt. Sämtliche Betei⸗ 14 Tage Bedachten geſtern Nachmittag 3 Uhr verbüßt hatten und der Abteilungsführer hatte ſich geſtern wegen der genannten Vergehen vor dem Kriegsgericht zu verantworten. Er behauptet, ſo betrunken geweſen zu ſein, daß er nicht gewußt habe, was er tue, ſonſt wäre ihm ein ſolches Vergehen niemals in den Sinn gekommen. Sein Hauptmann, Herr v. Stättler, der als Zeuge vernommen wird, bekundet, der Angeklagte habe im Herbſt vorigen Jahres einmal eine Strafe von 5 Tagen wegen Trunken⸗ heit erhalten, habe aber im übrigen die Kammer ſehr gut ge⸗ führt und auch vor der Front ſei nicht über ihn zu klagen ge⸗ weſen. Er dient im 11. Jahre. Der Unteroffizier Niſſi hat den Vizefeldwebel wiederholt darauf aufmerkſam gemacht, daß man ſo etwas im Dienſte nicht tun dürfe, er habe ihm aber er⸗ widert:„Sind Sie ruhig, wenn ich dabei bin, paſſiert nichts.“ Schon beim Antritt der Abteilung zum Dienſt hat der Zeuge be⸗ merkt, daß der Abteilungsführer betrunken war, Er komman⸗ dierte auch ganz wider die Regel beim Ausmarſch zum Singen und als die Einjährigen nicht ſofort die ihnen nicht bekannten Militärlieder anſtimmten, ließ er ſie mit angezogenemGewehr in Marſchordnung formieren und dann ordnete er doch das Singen an. Der Zeuge bemerkt, ſie ſeien ſich alle bewußt geweſen, daß ſie das nicht tun dürften. Der Feldwebel war aber Aufſcher beim Dienſt. Verhandlungsführer: Sie haben aber auch Be⸗ fehl, daß Sie Befehle nicht ausführen dürfen, die eine ſtrafbare Handlung enthalten? Zeuge: Nein, darüber war ich im Un⸗ klaren. Wir wußten nicht, daß wir einen Befehl, der etwas ſtrafbares enthält, nicht auszuführen brauchen. Hätte ich das gewußt, hätte ich mich für meine Perſon ſicher geſtellt. Auch die als Zeugen vernommenen Einjährigen bekunden, ſie ſeien darüber nicht informiert geweſen, daß ſie den Befehl ihres Vizefeldwebels nicht auszuführen brauchten. Alle bekunden jedoch, der Vizefeld⸗ webel habe ein pöllig klares und verſtändliches Kommando ge⸗ habt, er habe wohl gewußt, was er tat. Es wird dem Gerichte ferner ein Schriftſtück vorgelegt, das— auf dem Befehlswege an die einzelnen Kompagnien verteilt— die Inſtruktion enthält, daß Geſchenke weder gegeben noch angenommen werden dürfen und das von ſämtlichen Einjährigen der 9. Kompagnie unter⸗ ſchrieben iſt. Trotzdem übernahm ein Einjährig⸗Freiwilliger in der Wirtſchaft die geſamte Zeche im Betrage von 14 Mark und reparierte ſie hernach mit den übrigen Einjährigen. Wirt Gack⸗ ſtätter will nicht gewußt haben, daß ſich die Leute infolge einer Dienſtwidrigkeit in ſeiner Wirtſchaft befanden, er ſei am Buffett beſchäftigt geweſen. Die Gewehre hatten ſie mit in die Wirtſchaft genommen. Der Vertreter der Anklage erweiterte in ſeinem Plaidoyer die Anklage auf Vergehen gegen den Paragr. 114 M. St..., welcher die Annahme oder Hergabe von Geſchenken beſtraft, denn auch der Angeklagte habe ſich von den Einjährigen die Zeche be⸗ zahlen laſſen. Die Handlungsweiſe des Angeklagten ſei eine höchſt verwerfliche und leichtfertige. Selbſtverſchuldete Trunken; heit bilde keinen Strafmilderungsgrund und wenn es einen Milderungsgrund gebe, ſo ſei es die ſeitherige gute Führung des Angeklagten. Er beantragte auf grund des§ 141 in Verbin⸗ dung mit§ 115 des Militär⸗Strafgeſetzbuchs(Zuwiderhandlung gegen die Dienſtvorſchriften und Mißbrauch der Dienſtgewalt) eine Gefängnisſtrafe von 4 Monaten, wegen Ungehorſam(Zu⸗ ſpätkommen im Dienſt) eine Woche gelinden Arreſt, wegen Miß⸗ brauch der Dienſtgewalt, indem er die Einjährigen ſeine Zeche bezahlen ließ, 14 Tage gelinden Arreſt, insgeſamt eine Gefäng⸗ nisſtrafe von 4 Monaten 15 Tagen. Der Verteidiger des Angs⸗ klagten,.⸗A. Mürb, erkannt an, daß ſich der Angeklagte eines ſchweren Vergehens, des Verſtoßes gegen die militäriſche Dis⸗ ziplin, ſchuldig gemacht habe, aber er ſtehe in der Tat weniger als ein Schuldiger, als ein Unglücklicher da, dem ein Alkohol⸗ rauſch bei Kaiſergeburtstagsfeier zum Verhängnis geworden ſei. Er bitte um Annahme des Ausſchluſſes der freien Willensbeſtim⸗ mung bei dem Angeklagten, in zweiter Linie Freiſpruch nach dem Grundſatz in dubio pro reo. Das Gericht verurteilte, wie bereits mitgeteilt, den Angeklagten nach längerer Beratung zu 3 Mo⸗ naten 1 Tag Gefängnis aufgrund der§s 92, 115 in idealer Konkurrenz mit§ 141 M. St. G. B. Das Gericht hat angenommen, daß der Angeklagte mit ſeiner Handlungsweiſe die Disziplin aufs Höchſte geſchädigt hat. Dieſe Schädigung wird namentlich darin gefunden, daß er die Leute, ſtatt ſie zum Dienſt zu führen, in der Wirtſchaft vergnügen ließ. Bezüglich des Miß⸗ brauchs der Dienſtgewalt im Sinne des§ 114 iſt das Gericht zu einer Freiſprechung gekommen, indem es als nicht erwieſen er⸗ achtet hat daß der Angeklagte die Anweſenden zur Zahlung ſeiner Zeche beſtimmt hat. Mildernd kam dem Angeklagten zugute ſeine gute Führung und daß er mit ſeinem Vergehen ſeine militäriſche Karriere verloren hat. Wegen einfachen Ungehorſams erhielt der Angeklagte 1 Woche gelinden Arreſt, der mit der nach /8 92, 141 und 115 zu erkennenden Strafe von 3 Monaten auf 3 Monate 1 Tag zuſammengerechnet wurde. Die Degradation des Ange⸗ klagten wurde nicht ausgeſprochen. Um! Uhr erreichte Nie Ver⸗ handlung nach dreiſtündiger Dauer ihr Ende. — *Verſetzt wurde Oberamtorichter Siegfried heim in gleicher Eigenſchaft nach Ueberlingen. Perſonalnachrichten aus dem Ober⸗Poſtdirektionsbezirk Karls⸗ ruhe. Verſetzt: die Poſtaſſiſtenten: Albert Greulich von Unter⸗ grombach nach Bruchſal, Rudolf Herbel von Mannheim nach Baden⸗Baden, Rudolf Neck bon Mannheim nach Dill⸗Weißen⸗ ſtein, Hermann Schacherer von Heidelberg⸗Schlierbach nach Pforz⸗ heim, Joſeph Wiber von Heidelberg nach Eberbach.— Freiwil⸗ lig ausgeſchieden: der Poſtgehilfe Karl Schärtlein in Karls⸗ ruhe; die Telegraphengehilfin Frida Retzbach in Mannheim. Schneebeobachtungen. Der auf den Bergen liegende Schnee hat zu Beginn der verfloſſenen Woche zuerſt etwas zu⸗, gegen das Ende wieder etwas abgenommen; die tieferen Lagen ſind gantz ſchneefrei geworden. Am Morgen des 8. Februar(Samstag) ſind gelegen in Furtwangen 33, in Dürrheim 15, in Stetten a. k. J. 11, in Heiligenberg 14, in Zollhaus 12, beim Feldberger Hof 80 in Titiſee 43, in Bonndorf 14, in Bernau 39, in Gersbach 24, in Todtnauberg 46, in Heubronn 32, in St. Märgen 45, in Knie⸗ bis 27, in Breiteabrunnen 24, in Herrenwies 32, in Kaltenbronn 25, in Krautheim 8, in Strümpfelbrunn 10, in Elſenz 10 und in Buchen 10 Zentimeter. »Die Kurſe des Nationalvereins. Ueber die Frankfurter Kurſe des Nationalvereins, die um Oſtern geplant ſind, wird uns vom Generalſekretariat noch geſchrieben: Es haben ſich ſehr viele Angehörige minderbemittelter Stände gemeldet, die den Stipendienfonds in Anſpruch nehmen. Wenn alle Geſuche be⸗ friedigt werden ſollen, iſt eine Erweiterung des Stipendienfonds nötig. Wir bitten alle diejenigen, die die Notwendigkeit einſehen, daß alle Volksſchichten an den liberalen Ausbildungskurſen teil⸗ nehmen, freiwillige Beiträge unter der Bezeichnung„Stipen⸗ dienfond des Nationalpereins“ an die Bayeriſche Bank für Han⸗ del und Induſtrie, München, Lenbachplatz 4, einzuſenden. Krankenpflege. Um der in Mannheim verbreiteten Anſicht entgegenzutreten, daß in der Klinik R 7, 30(Friedrichs⸗ ring) ausſchließlich Patienten der Anſtaltsärzte Aufnahme fin⸗ den, ſei darauf hingewieſen, daß alle Aerzte Mannheims ihre Patienten in ſämtlichen drei Klaſſen ſelbſtändig behandeln können. Die Verpflegungsſätze betragen für 3. Klaſſe Mark .50, für Kaſſenpatienten M..50, für 2. Kl. M.—7, für 1. Kl. M. 10—12 inkl. Verköſtigung, Bedienung, Wäſche und Heizung. eeeeeeeeeeeereeeeeee Bauer in Pforz⸗ ſikerverbandes, den Vertragsbruch zu ſanktionieren, und einen dem deutſchen Muſikleben gefährlichen Terrorismus auszuüben, ſchneller und leichter zum Scheitern gebracht, und es drängt mich, Ihnen für den äußerſt liebenswürdigen und wertvollen Dienſt den allerherz⸗ lichſten Dank meines Inſtituts zum Ausdruck zu bringen. Mit vor⸗ züglichſter Hochachtung Ihr ergebenſter(gez.) F. Kaim. Der frühere Hoſopernſünger Albert Stritt iſt geſtern in Dres⸗ den, 61 Jahre alt, geſtorben. Als Heldentenor wirkte er in Karls⸗ ruhe, Frankfurt a.., Hamburg und Newyork. Seine Haupt⸗ partien waren Othello, Rienzi, Triſtan, Lohengrin, Siegmund und Siegfried. Der Heidelberger Bachverein führt als letztes(10.) dies⸗ jähriges Abonnementskonzert Sonntag den 28. Februar, nach⸗ mittags 4 Uhr, Beethovens Missa solemnis auf. Der Vortrag auf dem Schiedmayer⸗Meiſter⸗Harmonium durch den Organiſten Paul Schmidt(Berlin) findet heute abend 8 Uhr im Kaſinoſaal ſtatt. Der Eintritt zu der von der Hofmuſikalien⸗ handlung Heckel veranſtalteten Soiree iſt unentgeltlich. Zum Vor⸗ trag gelangen u. a. Phantaſie in G⸗moll von J. S. Bach, Chopins Trauermarſch und Feuerzauber von Wagner. *** Der Chopin⸗Abend von Carlo del Grande bereitete den nicht beſonders zahlreichen, aber dankbaren Zuhörern einen unge⸗ trübten Kunſtgenuß. Es dürfte im ganzen Badenerland keinen zweiten Muſikſchuldirektor geben— Herr Carlo del Grande iſt bekanntlich Leiter des Konſervatoriums in Freiburg i. Br.—, der ſich als Chopinſpieler mit dem Konzertgeber meſſen dürfte. Erſt letzte Woche hat Prof. Dr. Neitzel eine Chopinſche Ballade geſpielt;— es klang, wie wir damals bemerkten, als ob dis Kompoſition unter den Händen des Vortragenden ins Deutſche überſetzt würde. Das war nun geſtern Abend glücklicherweiſe nicht der Fall. Carlo del Grande iſt überdies ein Italiener, wie ſchon ſein an Frank Wedekind erinnernder, ſcharf profilierter Kopf erkennen läßt. Temperament und ppoetiſche Auffaſſung ſind ihm οπ0. durch des Schul⸗„Dienſtes ewig gleichgeſtellte Uhr“ noch nicht merklich abhanden gekommen. Sein Vortrag iſt nicht trocken aka⸗ demiſch; auch donnert die linke Hand in des Baſſes Grundgewalt nicht auf Koſten der Rechten darauflos, ſondern alles iſt ſorgfäl⸗ tig ausgeglichen und abgewogen, ſo daß ein einheitliches Geſamt⸗ bild herauskommt. Der Vortragende benützte einen Ibachflügel, der durch großen, edeln Ton auffiel. In den„Variations brillan⸗ tes“ op. 12 und der h⸗moll Sonate op. 58 konnte Herr del Grande ſeine glänzende Technik nach allen Seiten ſpielen laſſen, ſoweit das überhaupt des Künſtlers wohltuend berührende Beſcheiden⸗ heit zuließ. Von dem Wert dieſer heute ſchon ein bißchen ver⸗ blaßten Brappurſtücke ſoll hier nicht weiter die Rede ſein. Man konnte ſich angeſichts dieſer ſuperfeinen Salonmuſik des Gedankens nicht erwehren, daß Brahms und Wagner als geborene Anti⸗ poden des femininen Polen Chopins Ruhmesſonne mit der Zeit doch etwas verdunkelt hahen. Von Rob. Schumann nicht zu reden, deſſen grandioſe Fis⸗moll Sonate z. B. denn doch etwas mehr zu ſagen weiß, als ſämtliche Chopins miteinander, die man geſtern Abend zu hören bekam. Und doch war Herr del Grande, der dasſelbe Programm auf ſeiner Konzerttournee auch in anderen Städten geſpielt hat., dem Allzubekannten mit gutem Geſchmack aus dem Wege gegangen. Mit der A⸗Dur Polonaiſe und derem fanfarenmäßig in die Ohren klingenden Mittelſatz würde er ſicherlich beim großen Publikum mehr Effekt erzielt haben als mit der bedeutend ſchwierigeren in Fis⸗moll. Seine Wahl über⸗ zeugte aufs neue, daß Herr del Grande eine äußerſt feinſinnige, nicht auf äußerliche Senſationen hinarbeitende Künſtlernatur iſt, eine Individualität, zu der man den muſikaliſchen Kreiſen Frei⸗ burgs nur gratulieren kann. Den Höhepunkt des Vortrags bil⸗ dete die meiſterhaft geſpielte g⸗moll Ballade, ſowie die ihr vor⸗ ausgehende Serie kleinerer Stücke, darunter eine Nocturne u. ein Prélude, welche mit großer Innigkeit, ungemein zart und duftig zum Vortrag gelangten. Lebhafter Beifall und wiederholter Her„ vorruf wurde dem ausgezeichneten Pianiſten zuteil.—ee⸗ * 4. Seite. Ge ieral⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) Mannheim, 13 Febrnar. Extraleiſtungen find in allen drei Klaſſen beſonders zu vergüten. Näheres durch die Verwaltung. * Naturheilverein Mannheim. Wir verweiſen auch an dieſer Stelle auf die heute Abend 8½ Uhr im„Karl Theodor“ ſtattfin⸗ dende Monatsverſammlung mit Vortrag. Der Naturheil⸗ kundige Schneider⸗Karlsruhe wird über Kinderkr an k⸗ heiten(Maſern, Röteln, Scharlach) referieren. Wir laden dazu unſere Mitglieder ſamt Angehörigen höfleichſt ein. Der Eintritt iſt frei. Gäſte ſind willkommen. Eine außerordentliche Generalverſammlung der Innung der Kamiufegermeiſter im Großherzogtum Baden, die wegen der wich⸗ tigen zur Beratung ſtehenden gewerblichen Fragen ſich eines außer⸗ ordentlich ſtarken Beſuches aus allen Landesteilen zu erfreuen hatte, tagte am Sonntag in Offenburg. Im Vordergrunde der Verhandlungen ſtand die beſſere Verſorgung der Kamin⸗ fegerwitwen, die unter den gegenwärtigen Verhältniſſen ſehr oft der bitterſten Not ausgeſetzt ſind. Das Streben, eine genügende und geſicherte Witwenverſorgung herbeizüuführen, reicht ſchon ca. 2 Jahre zurück und hat ſeit dieſer Zeit ſchon manchen vergeblichen Kampf gekoſtet. Die berſammelten Kaminfegermeiſter erwarten, daß die Gr. Regierung den berechtigten, nicht mehr aufſchiebbaren Wünſchen, wie ja auch ſchon der Landtag eine beſſere Hinterbliebe⸗ nenverſorgung anerkannte und empfehlend der Gr. Regierung über⸗ wies, Gehör ſchenkt. Die Herrenſitzung des Mannheimer Rudervereins„Ami⸗ eitia“, die geſtern Abend im gefüllten Bernhardushof ſtattfand, nahm unter der ausgezeichneten Leitung des Herrn Dernen, der zum 10. Male präſidierte, den gewohnten, höchſt fidelen Ver⸗ lauf. Wir werden auf die Veranſtaltung eingehend im Abend⸗ blatt zurückkommen. * Apollotheater. Das Ober bayriſche Bauern⸗En⸗ ſemble gibt heute Donnerstag die urfidele Bauern⸗Komödie „Der Gwiſſenswurm“ von L. Anzengruber. Die Haupt⸗ rollen liegen in den Händen Anna und Michael Dengg, Joſ. Moth und Fritz Greiner. * Von einem ſchweren Schickſalsſchlag wurde am Dienstag Herr Otto Baum, der Inhaber der bekannten Schuhhandlung in J 1, 1, betroffen. Seine Gattin wurde von einem geſunden und kräftigen Kinde entbunden. Frau Baum hatte ihre ſchwere Stunde glücklich überſtanden, aber zwei Stunden ſpäter trat eine Kataſtrophe ein. Die Frau erlag einer Herzſchwäche. Die tüch⸗ tige Geſchäftsfrau, die ihrem Gatten eine wertvolle Stütze war, iſt nur 27 Jahre alt geworden. Der ſchwere Verluſt erweckte bei allen Bekannten der Jamilie wärmſte Teilnahme. Aus dem Schöffengericht. Ein Feiertagsvergnügen be⸗ reitete ſich der Taglöhner Joſef Guſchwa von Neckarau, der erſt kürzlich aus dem Gefängnis entlaſſen worden Ear, in dem er ein Jahr wegen Landfriedensbruchs verbüßte, am zweiten Weih⸗ nachtsfeiertage, indem er die um die Feierabendſtunde aus der Wirtſchaft zum„Deutſchen Haus“ in Neckarau kommenden Gäſte mit einem Farrenſchwanze bedrohte. Der Fabrikarbeiter Joſ. Kohlroß ſagte ihm, er ſolle das Fuchteln mit dem Farren⸗ ſchwanze ſein laſſen. Als Antwort bekam er ihn ſofort zu ſchmecken und als ſich der Vater des Geſchlagenen ins Mittel legte, bekam auch er eine Portion. Als Kohlroß ſen. dem Ra⸗ biaten den Farrenſchwanz entwinden wollte, erhielt er einen Stich in die linke Hand. Trotz der ziemlich klaren Sachlage iſt der Taglöhner Karl Feuerſtein von Neckarau angeklagt, dieſen Stich geführt zu haben und nicht Guſchwa. Auch Guſchwa wurde bei den Händeln zum Lohn für ſein rauffüchtiges Gebaren durch Meſſerſtiche übel mitgeſpielt. Wer die Meſſerſtiche führte, iſt nicht aufgeklärt. Das Gericht verurteilte den Angeklagten Guſchwa zu einer Gefängnisſtrafe von 4 Wochen. Feuerſtein wurde freigeſprochen.„„„ 85 * Aus dem Schöffengericht. Vor einigen Tagen ereignete ſich der merkwürdig Jall, daß eine Frau vom Schöffengericht bon der Anklage des Ehebruchs mit einem 18 Jahre alten Bur⸗ ſchen freigeſprochen wurde, während ſie wegen dieſes Ehebruchs vom Landgericht geſchieden wurde. Die nahe an den 30er Jahten ſtehende Frau hatte ſich mit dem Burſchen, bei deſſen Eltern ſie zur Konfirmation geladen war, unter den Einwirkungen des Alkohols etwas allzuſehr eingelaſſen. Die Zivilkammer erachtete den Ehebruch als erwieſen und die Ehe wurde rechtskräftig ge⸗ ſchieden. Geſtützt auf dieſen Entſcheid ſtellte der Ehbemann hier⸗ auf Strafantrag gegen ſeine von ihm geſchiedene Gattin und den jungen Mann mit dem ſie den Ehebruch verübt haben ſollte. Der Verteidiger.⸗A. Dr. Köhler hielt beide Angeklagte kei⸗ neswegs des Ehebruchs für überführt und beantragte die Frei⸗ ſprechung der Angeklagten, die denn auch dem' Antrag gemäß erfolgte. Die Oeffentkichkeit war während der Verhandlung aus⸗ geſchloſſen. m—==——KK— SGroßh. Bad. Hof⸗ und Nationaltheater in Mannheim. Gaſtſpiel des Herrn Dr. Otto Brieſemeiſter als Loge 4 in„Rheingold“,. Das war ein ſeltener Genuß, der Loge des Herrn Dr. Brieſe⸗ meiſter! Vollendeter und innerlich wahrer kann dieſe äußerſt ſchwierige Partie, welche einen untrüglichen Prüfſtein für einen hochſtehenden, denkenden und empfindenden Künſtler bildet, wohl kaum berkörpert werden. Die Stimme des Herrn Dr. Brieſemeiſter iſt nicht ſo wuchtig und von ſo elementarer Gewalt, wie diejenige des Herrn Ernſt Kraus, aber die Tonfärbung erſcheint uns ſym⸗ pathiſcher. Die Stimme iſt hervorragend geſchult und mit Leichtig⸗ keit erglimmt ſie die höchſten Lagen. Der edle Timbre dieſer Stimme kommt in allen Partien, mögen ſie nun tiefer oder höher liegen, gleich vollendet ſchön zum Ausdruck, und es iſt eine wahre Freude, dieſem Sänger zu lauſchen. Und nun erſt die Vortrags⸗ weiſe! Hier zeigt ſich der gebildete und hochintelligente Künſtler, der ſeine Rolle bis in die unſcheinbarſten Einzelheiten hinein durch⸗ dacht und erfaßt hat. Der ſtürmiſche Beifall, der dem Gäſte nach Schluß der Vorſtellung geſpendet wurde, war der Ausdruck einer dankerfüllbden Zuhörerſchaft, die gerne an den genußreichen Abend rückdenken wird. Leider war das Haus, wenn auch gut beſetzt, 0 doch bei weitem nicht ausverkauft, was nicht nur im Intereſſe des Theaters, ſondern auch im Intereſſe der Vielen, welche Herrn Dr. Brieſemeiſter nicht hörten, zu bedauern war. Auch die übrigen Mitwirkenden boten geſtern abend faſt aus⸗ ſchließlich bedeutſame Leiſtungen. In erſter Linie iſt hier zu nennen Herr Kromer als Alberich, der vorzüglich bei Stimme war und nach Herrn Dr, Brieſemeiſter zweifellos die beſte Leiſtung bot. Herr Voiſin als Donner, Herr Vogelſtrom als Froh und namentlich Herr Fenten als Faſolt ergänzten das prächtige Enſemble. Von den Damen ſtand in erſter Linie Frl. Kofler als Fricka. Dieſe Künſtlerin erweiſt ſich immer mehr als eine zu⸗ berläſſige und geſanglich hochſtehende Stütze unſeres Theaters und würden wir es ſehr bedauern, wenn das Gerücht ſich bewahrheiten ſollte, daß auch dieſe ſtimmbegabte und beliebte Sängerin an das Scheiden bon Mannheim denkt oder vielmehr denken muß. Es ſollte uns ſehr freuen, wenn ſich dieſes Gerücht als unbegründet heraus⸗ ſtellen würde. Vielleicht erfährt man jetzt hierüber etwas Näheres. Auch Frau Kleinert als Freia verdiente Anerkennung. Recht gut war ferner das Rheintöchter⸗Terzett durch die Damen v. Rappe, Durand und Neuhaus bertreten. Wir haben das Terzett am hieſigen Hoftheater ſelten ſo ſchön und rein ſingen hören. Einen Aft der Undankbarkeit würden wir begehen, wenn wir nicht zum Schluſſe der aufopfernden Tätigkeit des Dirigenten, Herrn Reichwein, gedenken würden, der die Aufführung in walter und meiſterhafter Weiſe leitete. M. Aus dem Grossherzogium. *Hockenheim, 12. Febr. Geſtern abend etwa gegen 6 Uhr gerieten auf hieſiger Ortsſtraße, in der belebteſten Gegend, der 28 Jahre alte Schirmflicker Franz Fuchs von Hutteiheim(Amt Philippsburg) und der 17 Jahre alte Schirmflicker Auguſt Fuchs von Blöchingen i. K. W. zuſam⸗ men. Franz Fuchs iſt der Onkel zu Auguſt Fuchs. Nach kurzem Wortwechſel zog Franz Juchs ſeinen geladenen Revol⸗ per und wollte ihn gegen die Bruſt ſeines Neffen abfeuern. Weil aber der Bedrohte davonlief, ging der Schuß in den linken Oberſchenkel und verurſachte eine ſchwere Verlez⸗ un g. Auguſt Fuchs iſt ſofort in die Heidelberger Klinit überführt worden. Die Gendarmerie ging ſofort dem Täter nach, konnte ihn aber bis jetzt nicht finden. Das Motiv der Tat ſoll It.„Weinh. Anz.“ darin liegen, daß der Täter mit der Schweſter des Verletzten umherzieht und ſie heiraten möchte, was aber des Verletzten Eltern nicht zugeben. Von Tag zu Tag. — Ein Dynamitattentat aus verſchmähter Liebe. Marienberg bei Mähriſch⸗Oſtrau. Der hier an⸗ ſäſſige Unterbeamte Joſef Koula unterhielt ſeit etwa Jahresfriſt mit der 22jährigen Sophie Schmidt ein Liebesverhältnis. In der letzten Zeit glaubte das Mädchen zu bemerken, daß es von Koula vernachläſſigt werde. Um ſich deshalb an ihm zu rächen, verfiel die Schmidt auf einen furchtbaren Gedanken. Sie wußte ſich aus dem Sprengmaterialdepot der Marienberger Stein⸗ brüche eine Dynamitpatrone zu verſchaffen und legte dieſe in den Ofen im Schlafzimmer ihres Geliebten. Als Koula am Abend heimgekehrt war und das Zimmer zu heizen begann, explodierte die Patrone. Der Ofen wurde in Atome zerriſſen, wobei Koula ſo ſchwere Verletzungen erlitt, daß er noch im Laufe der Nacht ſtarb. * Letzte Hachrichten und Telegramme. Straßburg, 13. Febr. Gegen den Pfarrer Men⸗ ſuy in Ars hat nunmehr die Staatsanwaltſchaft wegen ſeiner am Kaiſergeburtstage gehaltenen Predigt Straf⸗ verfahren eingeleitit. Dieſes ſtützt ſich auf Paragraph 130a des Strafgeſetzbuches, den ſogenannten Kanzelparagraphen. * Gmunden, 12. Febr. Nach Berichten, die aus Kairo hierher gelangt ſind, hatte der älteſte Sohn des Herzogs von Cumberland, Prinz Georg Wilhelm dort eine Begeg⸗ nung mit dem Prinzen Waldemar von Preußen, dem Sohne des Prinzen Heinrich. Beide machten gemeinſame Fahrten durch die lybiſche Wüſte zur Beſichtigung der dortigen Sehenswürdig⸗ 7 keiten. *Wien, 12. Febr. Ein von der„Deutſch⸗Nationalen Korre ſpondenz“ veröffentlichtes Communigus beſagt: In der heutigen Sitzung des Neuner⸗Ausſchuſſes wurden die neuerlich aufgetauchten Jorderungen der Italiener in die Beratung gezogen. Unterrichtsminiſter Marchet gab eingehende Aufklärungen, aus denen hervorgeht, daß der Vorſchlag, eine von der Univerſität un⸗ abhängige juriſtiſche italieniſche Fakultät in Wien zu erxichten, nichts anderes als eine Anregung iſt, die weder von italieniſcher noch von deutſcher Seite ausging. Hierauf wurde die Frage der Freizügigkeit exörtert und der Anſicht Ausdruck gegeben, daß die Freizügigkeit an den Uniberſitäten im deutſchen Reiche ſehr beſchränkt ſei und auch hierin Wandel geſchaffen werden müſſe. Ueber die Anerkennung eines in Italien abſolvierten Studiums teilte der Unterrichtsminiſter mit, daß die Erhebungen des Unterrichtsminiſteriums noch nicht abge⸗ ſchloſſen ſeien und ſomit über dieſen Gegenſtand noch kein Beſchluß gefaßt werden könnte. Wien, 12. Febr. Die Verhandlungen wegen Verſtaat⸗ lichung der Süd⸗Norddeutſchen Verbin dungs⸗ bahn begannen heute Nachmittag. Der Eiſenbahnminiſter Dr. Derſchatta erörterte die näheren Modalitäten, welche lach den Intentionen der Regierung bei einer Vereinbarung mit der Geſellſchaft in Betracht kommen. Der Miniſter fügte hinzu, daß die Regierung für den Fall, daß die Vereinbarung nicht zu Stande komme, ſich ſelbſtperſtändlich vorbehalte, von dem kon⸗ zeſſionsmäßigen Einlöſungsrechte Gebrauch zu machen. Die Vertreter der Bahngeſellſchaft ſtellten baldige Bekanntgabe der Anträge der Geſellſchaft in Ausſicht. * Paris, 13. Febr. Das Exekutivpkomitee der ſozialiſtiſch⸗ rabikalen Partei beſchloß, den Deputierten Muteau aus dem Parlamente auszuſchließen, weil er bei der leßten Senatswahl im Bezirke Cöte dior ſeine Kandidatur gegen den früheren Kriegsminiſter André aufrecht erhalten und dadurch deſſen Nie⸗ derlage herbeigeführt habe. * Newyork, 12. Febr. Auf deutſch⸗atkantiſchem Kabel. Das auf 10 Jahre Gefängnis lautende Urteil gegen den Kapi⸗ tän van Schaick wegen des Brandunglücks auf dem Dampfer„General Slocum“ im Jahre 1904, bei dem gegen 1000 Zöglinge der deutſchen Sonntagsſchule, die auf einem Ausfluge begriffen waren, umgekommen ſind, iſt vom Appellationsgerichtshof beſtätigt worden. *Newyork, 13. Febr. Die Erhebungen der Gewerkſchaf⸗ ten ergeben, daß nahezu 60 Prozent aller Mitglieder in New⸗ vork arbeitslos ſind. Der Fall Friedberg. * Berlin, 12. Febr. Weitere Unterſuchungen haben ergeben, daß der flüchtige Friedberg auch zahlreiche De⸗ potsunterſchlagen hat, die ihm von ſeiner vertrauens⸗ ſeligen Kundſchaft überlaſſen worden ſind. Eine Verſamm⸗ lung von Aufſichtsratsmitgliedern und Gläubigern der Fried⸗ bergſchen Unternehmungen beſchloß, zu verſuchen, die von Friedberg begründeten Geſellſchaften möglichſt zu ſanieren, und zu dem Zweck alle Forderungen dieſer Geſellſchaften an die Firma Siegmund Friedberg ſoweit es geht, zu realiſieren. Die Stammfirma ſelbſt iſt nach den jetzigen Ermittelungen überhaupt nicht mehr zu halten. Ein Konkursantrag würde hier wegen mangelnder Maſſe einfach abgewieſen werden. Die deutſche Landwirtſchaft und die Reichsregierung. * Berlin, 13. Febr. Die Mitglieder des Deutſchen Landwirtſchaftsrates vereinigten ſich zeſtern Abend zu einem Feſtmahle, an dem u. a. der Regent von Braunſchweig, Herzog Johann Albrecht zu Mecklenburg, die Staatsſekretäre des Reichsamtes des Innern und des Kolonialamtes, der Finanz⸗ miniſter, der Landwirtſchaftsminiſter und andere teilnahmen. Nachdem der Vorſitzende, Graf Schwerin⸗Löbitz, den Toaſt auf Deutſchland hat ein eminentes Intereſſe, daß Oeſterreich⸗Ungarn juchung der Jigufdation der Kongregations⸗ auf Naſis Rat oder aus eigenem den Kaiſer, die deutſchen Fürſten und die freien Städte aus⸗ gebracht hatte, ergriff Staatsſekretär v. Bethmann⸗Hollweg das Wort und gab, den Morgenblättern zufolge, dem ſchmerz⸗ lichen Bedauern des Reichskanzlers Ausdruck, durch Unpäßlich⸗ keit am Erſcheinen verhindert zu ſein. Der Staatsſekretäe führte weiter aus, die Landwirtſchaft ſei groß geworden in Zeiten der Not und werde ihre Kräfte weiter ſtählen. Die Landwirtſchaft habe eine beſonders ſchwere Aufgabe, weil ſie die Verantwoctlichkeit trage für die Ernährung des ganzen deutſchen Volkes. Redner ſprach den Wunſch aus, daß die deutſche Landwirtſchaft ſich immer kräftiger geſtalte und den ihr zukommenden Platz im deutſchen Reiche einnehme. An der Erfüllung dieſes Wunſches würden die Reichsbehörden auch weiter mitarbeiten. Redner ſchloß mit einem Hoch auf die deutſche Landwirtſchaft. Aus der öſterreichiſchen Delegation. * Wien, 12. Febr.(Deſterreichiſche Delegation). Der Mi⸗ niſter des Aeußern ergriff darauf das Wort und führte in Erwiderung auf verſchiedene in der Delegation eingebrachte Beſchwerden folgendes aus: Was die Frage der Behandlung öſterreichiſcher oder ungariſcher Staatsangehöriger israeli⸗ tiſcher Konfeſſion in Preußen anbelangt, hat die kaiſerlich deutſche Regierung anläßlich der ſpeziellen Anfrage er⸗ klärt, es beruhe auf der irrigen Vorausſetzung, wenn angenom⸗ men werde, daß den Ausländern moſaiſchen Glaubens der Auf⸗ enthalt in Preußen überhaupt nicht geſtattet werde. Es bedürfe vielmehr für dieſelben nur beſtimmungsgemäß in der preußiſchen Monarchie im einzelnen Falle der Genehmigung zum Aufenthalt, Aus dieſer Erklärung der deutſchen Regierung geht hervor, daß es ſich hier nicht um eine ſpeziell gegen unſere israelitiſchen An⸗ gehörigen gerichtete Maßregel, ſondern um eine generelle Ver⸗ die in gleicher Weiſe alle ausländiſchen Israeli⸗ ten trifft. derungsverfügung Betroffenen angehören, werde ich nach wie vor, ſofern ſonſt die Vorausſetzungen hierzu gegeben ſind, meine Verwendung in jedem einzelnen Falle eintreten laſſen. Wie von mir ſchon im Ausſchuß mitgeteilten einſchlägigen Daten beweiſen, ſind die Reſultate meiner Interventionen im Intereſſe unſerer Landsleute ungünſtig geweſen. Mit Befriedigung muß ich konſtatieren, daß die Mehrzahl der Ziele unſerer Politik über⸗ Redner inbetreff der Grundlagen und einſtimmen. In einer ſehr intereſſanten und geiſtreichen Rede übte geſtern Graf Dzieduszycki am Dreibund Kritik und mein berehrter Freund wird von meiner Anttvvort nicht überraſcht ſein, welche ich in nachfolgendem zuſammenfaſſen möchte: Der Dreibund wurde geſchaffen zum Schutze und der Befeſtigung des Gleich⸗ gewichts in Europa und zur Abwehr der Gefahren, welche aus einer Verſchiebung des Gleichgewichtes für die einzelnen Mitglieder des Dreibundes entſtehen könnten. Ich ſage ausdrücklich in Europg; denn der Dreibund hat mit überſeeiſchen Unternehmungen nichts zu ſchaffen. Ueber die einzelnen Beſtimmungen im Dreibundver⸗ —— Gleichgiltig, welcher Konfeſſion die von der Nuswan⸗ trage iſt nichts verlautbar geworden, und zwar aus dem einfachen Grunde, weil die Geheimhaltung dieſer Vereinbarungen ſtipuliert wurde, wie auch die Abmachungen, welche beſondere Gruppen in Europa abſchloſſen, bisher nicht beröffentlicht wurden. 5 Auch an das Bündnis mit Deutſchland wurde die kritiſche Sonde gelegt. Mir komret vor, daß es keine richtige Methode iſt, bei dem Bündnis, welches ſeit dreißig Jahren be⸗ ſteht, in einem gegebenen Momente die Bilanz ziehen zu wollen und zu fragen, was hat dieſes Bündnis mir, was hat es den anderen Kompagniscenten gegeben. Meine Herren, was iſt das Weſen dieſes Bündniſſes? Im Intere ſſedes Friedens iſt es notwendig, daß in Mikteleuropa die zwei Größ⸗ mächte in engerer Freundſchaft zuſammenhängen. eine ſtarke Großmacht iſt. Wir haben ein gleiches Intere e, da Deutſchland eine Großmacht bleibt. ae 100 vollkommener Gegenſeitigkeit. Natürlich iſt damit die Politik nicht ganz erſchöpft. Große Staaten wie Oeſterreich⸗Ungarn und Deutſchland haben auch andere beſondere Intereſſen, denen ſie nachgehen. gen. Deutſchland nimmt eine Europa gibt es Fragen, die uns nicht tangieren. land zum Beiſpiel im Baltiſchen Meere oder in der Nordſee em ſpezielles Intereſſe hätte und dort Verwicklungen entſtehen 1 ſo würden dadurch unſere Verpflichtungen nicht tangiert erden. Weltſtellung ein, aber auch in Wenn Deutſch⸗ Marokko. 0 Paris, 18. Febr. Aus Madrid wird gemeldet: Die Gerüchte, die franzöſiſche Regierung habe die ſpaniſche Re⸗ gierung durch eine Note zur tätigen Mitarbeit in Marokko aufgefordert, ſind gänzlich unbegründet. Sowohl der ſpaniſche Miniſter des Aeußern als der frunzöſiſche Botſchafter erklärten einem Berichterſtatter, daß das Einvernehmen zwiſchen Spanien und Frankreich in der Marokkoangelegenheit ungetrübt fortbeſtehe. Die verſchwundenen Millionen. * Paris, 13. Febr. Die Senatskommiſſion zur Unter⸗ güter beſchloß, ſich in fünf Unterausſchüſſe einzuteilen, denen nach den Gerichtsſprengeln eine Anzahl von Liqui⸗ dationen zur Prüfung überwieſen werden ſollen. Der Komitee⸗ präſident Combes erklärt, daß die Zahl der Liquidationen, bei welchen Beanſtandungen zu machen ſind, im ganzen gering ſet. Die meiſten Unklarheiten und Widerſprüche finden ſich in den Rechnungen der Liquidationen der in Paris gelegenen Kongregationsgüter. Zwei Mitglieder des Komitees, der gemäßigtradikale Ferrieres und der Konſervative Riou, wieſen auf die Aeußerung des Juſtizminiſters hin, wonach die Schweiz ihre Bahnen mit dem Gelde der franzöſiſchen Kongregationen verſtaatlicht habe. Beide ſprechen den Wunſch aus, daß dieſes Gerücht dementiert werde, da dieſe dem Juſtizminiſter zit⸗ geſchriebene Bemerkung in der Schweiz Mißſtimmung hervok⸗ Ich verweiſe da ſpeziell auf die überſeeiſchen 5781 eeeee eeeeeeee rufen könne. 88 7 Prozeß Naſi. *Ro m, 12. Febr. In der heutigen Sitzung des Staats⸗ gerichtshofes wurden die Zeugen Virgilio und Na⸗ toli zu der Frage vernommen, ob der Angeklagte Lombardo Antrieb Italien verlaſſen habe. Naſi's Verteidiger will beweiſen, daß Lombardo aus eigenem Antrieb Italien verließ, während Lombardo's Verteidiger nach⸗ weiſen will, daß dies auf Rat Naſi's geſchehen iſt. Das Verhör geſtaltete ſich ſehr dramatiſch und ließ deutlich die Trennung in der Verhaltungslinie der beiden Verteidiger erkennen. Nach der Ausſage des Zeugen Virgilio iſt Lombardo auf Naſi's Rat ab⸗ gereiſt, nach der Ausſage Natolis hatte Naſi mit der Abreiſe Lombardo's nichts zu tun. Die Verhandlung iſt auf nächſten Dienstag vertagt. Es bleibt nur noch ein Zeuge, deſſen Vere nehmung am Dienstag erfolgen wird. 1 82 Mannheim, 13 Februar. General⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) us⸗* veg Berliuer Drahtbericht. f(Von unſerem Berliner Bureau.) 4a n, 13. Febr. Geſtern wurde von einigen 1 Gläubigern Friedbergs die Eröffnung des Die Konkursverfahrens gegen die Friedbergſchen Unter⸗ ſie nehmungen beantragt. Es wird ſchwer halten, die Forderungen zen der gering beſoldeten Angeſtellten einigermaßen zu befriedigen. 975 Von Friedbergs Flucht weiß man, daß er doch mit dem Vliſ⸗ den ſinger Zug nach London gefahren iſt. Trotz der großen Schwie⸗ An rigkeiten, einen Ueberblick über das Tohuwabohu zu gewinnen, uch iſt doch ſoviel feſtgeſtellt, daß Friedberg und Bohm bei den die Unterſchlagungen gemeinſame Sache gemacht haben. Berlin, 13. Febr. Die diesjährige Generalverſamm⸗ lung der ſozialdemokratiſchen Partei Deutſch⸗ i. lands wird anfangs September in Nürnberg ſtattfinden. rte Hauptgegenſtand der Beratung wird die Agrarfrage bilden. hte 1ů15 Bebel und das Kruppgeheimnis. n3 Berlin, 13. Febr. Eine hieſige Korreſpondenz hatte 3 kürzlich gemeldet, Bebel habe ſich nach dem Tode Krupps davon die überzeugt, daß die gegen den Verſtorbenen erhobenen Beſchul⸗ 5 digungen unwahr ſeien, und erklärt, er wolle gelegentlich im 5 Reichstage dieſe Beſchuldigungen widerrufen. Heute erklärt rfe nun Bebel hierzu, an dieſer Angabe ſei nur das eine wahr, daß ſen er einige Zeit nach dem Ableben Krupps mit deſſen Arzt eine l. Unterredung hatte; dieſe Unterredung habe ihm nur die Ueber⸗ a5 zeugung gegeben, daß der ver ſt o rbene Krupp ein an⸗ 15 ſtän diger M ann war, aber nichts ergeben, was thn ver⸗ 212 anlaſſen könnte, die ſ. Z. vom„Vorwärts“ ohne ſein Wiſſen li⸗ und Zutun gemachten Angaben über Krupps perverſe Neig⸗ n⸗ ungen zurückzunehmen. Bebel erklärte ferner als große Un⸗ hie bahrheit, zu behaupten, er habe dem Argte das Verſprechen ne einer ſolchen Ehrenerklärung Krupps im Reichstage gegeben. 5 Drahtnachrichten unſeres Londoner Bureaus. 15 Die Liberalen und der Flottenetat. er London, 18. Febr. Verſchiedene Anzeichen ſprechen 575 dafür, daß die Einigkeit im liberalen Lager in der Frage des Flottenetats bald wieder hergeſtellt ſein wird. Der Führer der 5 Radikalen, der einen Antrag auf ſtarke Reduzierung dieſes 15 Etats eingebracht hat, Mr. Maedonald hat zugleich mit ſeinen H⸗ Freunden über eine Modifikation ihrer Haltung verhandelt. er Man nimmt als ziemlich wahrſcheinlich an, daß die Radikalen 8 bei der entſcheidenden Abſtimmung ihre Oppoſition aufgeben 5 werden.„Daily Telegraph“ teilt mit, der Flottenetat werde 18 32 Millionen Pfund Sterling betragen, das iſt ſoviel wie im 5 Jahre 1906 und um 15 Mill. Pfund mehr als für 1907. Die 1 Admiralität berlangt an Neubauten 2 große Schlachtſchiffe in dom Dreadnoughttyß, kleinere Panzerſchiffe,—5 ungepan⸗ 1 Zerte Schiffe und mehrere Torpedoboote, Torpedobootsjäger ie und Unterſeeboote. Die Erſparniſſe werden bei dem Bau des Je Flottenſtützpunktes Roſpth gemacht werden, denn in dieſem . Jahre wird für dieſe Bauten nur der Betrag von 350 000 n Pfund Sterl. verlangt, im nächſten Jahre iſt dafür eine größere 1 Summe angeſetzt. Dieſe Meldungen werden von anderer 8 Seite beſtätigt mit dem Hinzufügen, daß der Flottenetat für lt 1909 eine große Erhöhung aufweiſen werde. Nach berühmtem Muſter. 1 Sondon, 13. Febr. Die Arbeitsloſen ſcheinen 5 ſich das Auftreten der Frauenrechtlerinnen 5 in England als Vorbild zu wählen. So verſuchten geſtern f in die Stadtratsſitzung in Sutherland gegen 1000 Arbeitsloſe 5 zweimal einzudringen und die Polizei hatte Mühe, ſie aus * dem Hauſe wieder hinaus zu treiben. Dasſelbe fand in Shef⸗ field ſtatt, wo größere Unruhen nur dadurch verhindert wurden, daß ſich der Magiſtrat bereit erklärte, eine Deputation von ihnen zu empfangen. 55 Marokko. London, 18. Febr. Wie die„Norkſhire⸗Poſt“ met ⸗ det, iſt in London eine Marokkogeſellſchaft in Bildung be⸗ griffen, welche ſich vornehmlich aus Kaufleuten zuſammen⸗ ſetzt. Zweck der Geſellſchaft iſt, die Politik der offenen Türe in Marokko zu gewährleiſten. — 2 — 215 D Gerichtszeitung. Mannheim, 11. Febr. Strafkammer II. Vor⸗ 15 Landgerichtsdirektor Waltz. Vertreter der Großh. Staatsbehörde: Staatsanwalt Link. Der 31 Jahre alte Bohrer Franz Loſch aus Leimersheim, ein verheirateter Munn, der ſich im Sinne des 8 176 Ziffer 3 Str.⸗G. vergangen hat, wird zu einer Gefängnisſtrafe von 1 Jahr verurteilt und ihm die Ehrenrechte auf 3 Jahre aberkannt. Vert.:.⸗A. Dr. Hirſchler. Ein beliebter Kniff, um Skandal anzuzetteln, beſteht bei den Rowdies auf dem Lindenhof darin, daß ſie Wirtſchaften beſuchen, in denen ſie nicht gerne geſehen ſind. Werden ſie dann vom Wirt hinausgewieſen, ſo ſtellen ſie ſich auf die Hinterbeine und bald iſt eine Rauferei im Gange. So machten es auch am 27. Oktober v. Is. in der Wirtſchaft von Kühnke auf dem Lin⸗ deuhof die Taglöhner Eduard Müller und Alois Eſſer. Sie wurden deshalb vom Schöffengericht wegen Hausfriedens⸗ bruchs uſw. zu je 4 Wochen Gefängnis verurteilt. Ihre Berufung bleibt ohne Erfolg. Der Wirt Georg Arnold war mit ſeinem Fleiſchlieſeran⸗ ten, dem Metzgermeiſter Billmaier, übers Kreuz gekommen. Er iud den Metzger zu ſich, um abzurechnen. Der Wirt hatte noch 5980 Mark zu zahlen. Billmaier ſchrieb auf einem Blatte, das der Wirt ihm gab, die Quittund, als es aber ans Zahlen ging, rückte der Wirt nicht heraus, ſondern ſagte, er ſel gerade im Mo⸗ ment nicht in der Lage, aber am andern Tag werde er zahlen, die Quittung könne B. ja dalaſſen. Aber der nächſte Tag ver⸗ ging und noch einige andere, ohne daß der Metzger Geld ſah, und als er dann ſeine Forderung geltend machte, hielt ihm Arnold die Quittung unter die Naſe. Das Schöffengericht ſah in dem Streich eine Unterſchlagung und verurteilte den Wirt zu einer Geldſtrafe von 30 Mark. Arnold legte Berufung ein. Wie vor dem Schöffengericht erklärte er ſich nichtſchuldig. Er habe die Nechnung dem Metzger bezahlt. Das Gericht ſchenkte jedoch ebenfalls dem Metzger mehr Glauben, kennzeichnete jedoch das Vorgehen rechtlich als Betrugsverſuch, ohne an Strafart und Strafmaß etwas zu ändern. Vert.:.⸗A. Dr. Hirſchler. Drei 17jährige Jungen, ein Hausburſche, ein Taglöhner und en Vecherkeng, fagee Lentebg. m gee-ee 1Naunheims im Jahre 1997 mit 7 892 900 5. Seite. ner. Der Hausburſche war früher bei Wirt Melchior vom„Ar⸗ kadenhof“ in Stellung geweſen. Er benützte ſeine Lokalkenntnis, um ſich mit dem Taglöhner nachts 2 Uhr, während der Dreher⸗ lehrling auf ſie wartete, in den Keller Melchiors zu ſchleichen und dort Champagner und feine Weine herauszuholen, die ſie in einer Chaiſe ſich zu Gemüte führten. Sie wiederholten den heimlichen Kellerbeſuch und förderten im ganzen vier Flaſchen Champagner und vier Flaſchen Wein heraus. Beim dritten Male wurde der Hausburſche und der Taglöhner feſtgenommen. Der Dreher⸗ lehrling war ſchon vorher nach Hauſe gegangen. Der Haus⸗ burſche erhält 3 Monate, der Taglöhner 4 Monate Gefängvis. Der Dreherlehrling wird freigeſprochen, du ein bloßes Mit⸗ genießen geſtohlener Dinge nach reichsgerichtlicher Anſchauung noch keine Hehlerei iſt. Viernheim, 11. Febr. Der 23 Jahre alte V. Cor⸗ nelius und der 18 Jahre alte Th. Faltermann wurden am Dienstag vom Amtsgericht in Lampertheim wegen groben Unfugs, verübt durch fortgeſetztes ſchrilles Pfeifen und Lärmen vor dem Schulhaus während des Fortbildungsunter⸗ richts, zu je 3 Wochen Haft verurteilkt. Der Amtsanwalt hob in ſeiner Anklagerede hervor, daß die Lehrer der Fortbildungs⸗ ſchule ohnedies einen ſchweren Standpunkt hätetn und gegen ſolche, die ihnen durch Radauluſt ihre Stellung noch erſchwerten, mit der ganzen Strenge des Geſetzes vorgegangen werden müßte. Ferner wurde der Faltermann noch wegen Bedrohung des Hauptlehrers Mayr zu 4 Wochen, Cornelius, welcher auf wiederholte Aufforderung das Schulhaus nicht verlaſſen wollte, zu 6 Wochen Gefängnis verurteilt Jolkswirtschaft. Die wirtſchaftliche Ausnutzung der Waſſerkräfte Badens mit be⸗ ſonderer Berückſichtigung des Kraftwerkes an der oberen Murg. Ueber dieſes aktuelle, im Vordergrund des öffentlichen Inter⸗ eſſes ſtehende Problem, über deſſen Verwirklichung die divergierend⸗ ſten Anſichten beſtehen, ſprach geſtern abend Herr Ingenieur B. Fiſcher⸗Reinau aus Zürich in der Vereinsſitzung des elektro⸗ techniſchen Vereins Mannbeim⸗Ludwigshafen. Die detaillierten Ausfüthrungen des Vortragenden, die durch mehr denn hundert ſehr deutliche Lichtbilder eine vortreffliche Illuſtrierung erfuhren, gaben einen anſchaulichen Ueberblick über das ſeiner Erſtellung harrende, ebenſo komplizierte wie imponierende Werk. Das große Intereſſe, das der Erſtellung dieſes Kraftwerks entgegengebracht wird, doku⸗ mentierte ſich auch in dem Beſuch des Vortrages. So bemerkten wir unter den Erſchienenen u. a. auch die Herren Geh. Oberregie⸗ rungsrat und Landeskommiſſär Pfiſterer, Oberamtmann Levinger, Bürgermeiſter Ritter, Handelskammerpräſident Geh. Kommerzienrat Viktor Lenel, Handelskammerſekretär Dr. Blauſtein, Stadtbaurat Perrey, Straßenbahndirektor Lö⸗ wit, mehrere Vorſtände induſtrieller Etabliſſements, ſowie eine größere Anzahl techniſch gebildeter Beamter. Herr Direktor Wittſack eröffnete die Verſammkung mit begrüßenden Worten und erteilte hierauf Herrn Ingenieur Fiſcher⸗Reinau das Wort zu ſeinem Vortrag über:„Die wirtſchaftliche Ausnutzung der Waſſerkräfte Badens mit beſonderer Berückſichtigung des Kraftwerks an der oberen Murg.“ Redner bemerkte einleitend, daß ſich der ſchaffende Ingenieur der Verantwortung bewußt ſein muß, daß, wenn er ein Gut bearbeitet, es nicht ihm, ſondern der Allgemeinheit gehört. Die Geſtaltung der Kraftwerke Habe in erſter Linie nach jenen Geſetze zu erfolgen, die ſich aus nationalökonomiſchen Forderungen herlejten. In längeren Er⸗ örterungen verbreitete ſich dann der Redner über die Erforſchung des Charakters der Kraftquellen, über Elektrizitätswerke verſchie⸗ dener Städte und deren Verbrauch an elektriſcher Energie für Licht und Kraft. Die Ausbeute der Rheinkräfte werde nur ſchrittweiſe vor ſich gehen können, genau ſo wie auch die Anlagen im Gebirge. Die Aufgabe des Staates beſtehe darin, darüber zu wachen, daß die Kräfte richtig und in ihrem vollen Umfange erſchloſſen werden, ſodaß ſie ſpäter einmal, wenn ſie ihm anheimfallen, ein wirkliches Nationalgut bilden. Das gamze Werk zerfalle in drei Stufen und ſei ſo anzulegen, daß die gefamten Waſſerkräfte nutzbar gemacht werden. Drei Tal⸗ ſperren ſeien erforderlich; alle drei liegen auf gleicher Höhe. Das Geſamtgefälle der Anlage betrage 296 Meter, das Einbezugsgebiet 217 Quadratlilometer. Auf der erſten Stufe, der Talſperre bei Ebersbronn, würden 40 Millionen K. W. erzeugt und 40 000 Pferdekräfte Maximalbelaſtung moͤglich ſein. Auf der zweiten Tal⸗ ſperre in Zwickgabel würden 77 Millionen K. W. erzeugt mit 80 000 PS. Maximalbelaſtung. Auf der dritten Stufe, der Mitteltalſperre, würden 42 Millionen K. W. erzeugt. Iſt das ganze Werk in Betrieb, ſo ſtellen ſich die einzelnen Stauſpiegel unter einem Betriebsgefälle ein. Sämtliche drei Talſperren werden zu einem einzigen Stauraum zuſammengezogen. Der Redner be⸗ merkte am Schluſſe ſeiner Ausführungen, daß ihn das Bewußtſein niemals verlaſſen habe, daß dieſes Werk, vorgeſchoben in das nörd⸗ liche Baden und das kraftarme Württemberg, ſtets den beſonderen Vorzug der Konkurrenzloſigkeit genießt, erſtehen muß. Möge man ſich nun nicht zerfleiſchen, wer die Kraftanlage ausführt, ſon⸗ dern man möge über das Wie und Wozu ſich zuerſt Klarheit ſchaffen, Dann aber möge man erkennen, daß man vor der Löſung einer Kardinalfrage der wirtſchaftlichen Zukunft ſteht, die die Mitvirkung aller Kräfte bedarf. In der ſich an den Vortrag anſchließenden Diskuſſion ſtellte Herr Direktor Pack⸗Ludwigshafen die Anfrage über Koſten⸗ berechnung, Stromſyſtem, Spannung und Größe des Verſorgungs⸗ gebietes des Werkes. Der Referent bemerkte hierzu, daß die finan⸗ zielle Seite der Frage vorläufig noch nicht für die Oeffentlichkeit beſtimmt ſei. Uebrigens ſei ſie auch noch nicht abgeſchloſſen. Für das Verſorgungsgebiet kommen in Betracht Raſtatt, Karlsruhe, Pforzheim und vor allen Dingen das 70 Km. entfernte Stuttgart. In nächſter Linie werde dann aber auch Mannheim für die Stromvperſorgung in Frage kommen. Für die Hochſpannung ſei natürlich ein Fernleitungsnetz vorgeſehen. Die Kraftverteilung im einzelnen müſſe noch beſonders ſtudiert werden. Der Unterſchied zwiſchen ſeinem Syſtem und dem Syſtem des Herrn Prof. Rehbock beſtehe darin, daß letzterer von der Abficht ausgehe, ein ſpeziell badiſches Waſſerkraftwerk zu erſtellen und auch nicht darnach ſtrebe, einen völligen Waſſerausgleich herbeizuführen. Man wolle aber eine Waſſerkraft erſchließen, die zu allen Zeiten ein beſtimmtes Quantum Kraft abwirft. Auf eine Anfrage des Herrn Ingenieurs K. Bormann, wie hoch ſich in Mannheim die von dem Werke bezogene elektriſche Kraft ſtellen würde, antwortete Herr Direktor Bühring, daß hierüber genaue Ziffern noch nicht vorliegen. Er habe eine vergleichende Koſtenrechnung angeſtellt, darnach käme die Kilowattſtunde auf fünf Pfennig inkl. Verzinſung und Amor⸗ tifation. Nach weiteren Anfragen und deren Beantwortung durch den Referenten ſchloß Herr Direktor Wittſack die äußerſt an⸗ geregt verlaufene Vereinsſitzung mit herzlichem Dank für die aus⸗ gezeichneten Darlegungen des Herrn Fiſcher⸗Reinau, dem für ſeinen 1½ſtündigen inſtruktiven Vortrag lebhafter Beifall gezollt 1 *** Vom Maunheimer Umſchlagsverkehr. Wir erhalten von ſehr ge⸗ ſchätzter Seite zochielgende Zuſchreft: In einer der letzten Nuu⸗ marn kvurde im Anſchluß an die Beſprechung der Monatsüberſicht per Dezember des Statiſtiſchen Amts der Geſamthafenverkehr Tons angegehen. F—— —— 7624 Hierin iſt auch, wie wir hören, der Verkehr des Rheinauhafene enthalten, der im Jahre 1907 1797 000 Tons betrug. Wie ſich die Verhältniszahl des Umſchlagsverkehrs in den Alt⸗Mannheintet Häfen zu dem im Rheinauhafen ſeit deſſen Inbetriebnahme ſtellt geht aus folgender Ueberſicht hervor: Geſamtſchiffs⸗Verkehr im Anteil des verkehr der Staats⸗ u. 9 nt Staats⸗ u. 1 Jahr Mannheimer Induſtrie⸗ 1 Induſtrie⸗ f 5 Häfen hafen hafen hafens bafen t 1 ˖U 9% 97 1901 5 707 000 5 145 000 562 000 90,2 9,8 1902 5 732 000 4 823 000 909 000 84,1 45,9 1903 7 004 000 5 8283 000 1 181 000 88,2 16,8 1904 6 686 000 5 137 000 1 499 000 77,4 22,6 1905 6 968 000 5 302 000 1 666 000 76,1 28,9 1906 6948 000 5 492 000 1 456 000 79,04 20,96 1907 7 822 000 6 025 000 1 797 000 70,18 29,82 Badiſche Ausnahmetarife.(Mitgeteilt von der Handels⸗ kammer.) Nachtrag III zum Verzeichnis der badiſchen Ausnahme⸗ tarife liegt auf dem Bureau der Handelskammer zur Einſicht⸗ nahme auf. Deutſche Vereinsbank. In der heute ſtatt⸗ gehabten Plenar⸗Sitzung des Aufſichtsrates legte die Direktion die Bilanz pro 1907 vor, welche nach ſehr reichlichen Rück⸗ ſtellungen einen Reingewinn von M. 2 007 781.60(im Vorj. M. 2 044 620.57) ausweiſt. Es wurde beſchloſſen, der auf den 5. März d. J. einberufenen Generalverſammlung u. a. vorzuſchlagen, wiederum eine Dividende von 6 pEt; d. i. M. 36 per Aktie(wie ſeit Jahren) zur Verteilung z bringen. Auf neue Rechnung würden alsdann rund Mar 287 000(im Vorjahre M. 170 00) als Vortrag verbleiben. Außenhandel mit den einzelnen Lündern im Jahre 190ʃ Mitgeteilt von der Handelskammer.) Der aus 24 Heften be ſtehende Band 182 der Reichsſtatiſtik iſt ſoeben vollſtändig erſchiene und kann auf dem Bureau der Handelskammer eingeſehen werder Er enthält eine detaillierte Statiſtik von Deutſchlands Außenhand. mit allen Staaten der Erde im Jahre 1906. Mit Hilfe der ar der Handelskammer aufliegenden früheren Jahrgänge kann dieß Statiſtik bis zum Jahre 1880 zurücerfolgt werden. Maunheimer Marktbericht vom 13. Febr. Stroh per Ztz M..80.0 00, Heu per Ztr. M. 3. 0⸗0.00, Kartoffeln p. Ztr. M..5ʃ beſſere M..50⸗0.00, Bohnen per Pfd. 00-00 Pfg., Blumenkohl pe Stück 20.00 Pfg., Spinat per Pfund 40-00 Pig., Wirſing per Stt 10-00 Pfg., Notkohl p. Stück 20⸗00 Pfg, Weißkohl p. Stück 15-00 Pfg Weißkraut per 100 Stück 00-00., Kohlrabi 3 Knollen 00⸗00 Pfg Kopfſalat per Stück 15.0 Pfg., Endivienſalat per Pfund 30-00 Pfg Feldſalat per Pfund 30 Pfg., Sellerie p. Stück 15.00 Pfg., Zwiebel per Pfd. 10-00 Pfg., rote Rüben ver Pfd. 8 Pfg., weiße Rüben pe Pfund 15 Pfg., celbe Rüben per Pfund 6⸗0 Pfg., Carotten p. Pfiun 00 Pfg., Pflückerbſen per Pfund 00⸗00 Pfg., Meerettig per Stang 10-20 Pfg., Gurken p. Stück 00-00 Pfg., zum Einmachen p. 000 Stüt .00., Aepfel per Pfund 15.2) Pfg., Birnen p. Pfund 14.25 Pfg Kirſchen p Pfund 00⸗00 Pfg., Trauben p. Pfund.00 Pfg., Pfirſtich p. Pfund 00-00 Pfg., Aprikoſen p. Pund 00 Pfg., Nüſſe p. 25 Stit 00-00 Pfg., Haſelnüſſe p. Pfund 45 Pfg. Eier p. 5 Stück 40⸗50 Pfg Butter p. Pfd..00-.30., Handkäſe 10 Stück 40⸗50 Pfg., Breſe per Pfund 50.00 Pfg., Hecht per Pfund.20., Barſch per Pfun 70.00 Pfg., Weißfiſche v. Pfd. 50⸗00 Pfg, Laberdan p. Ufg. 00 Pfg Stockfiſche per Pfund 25 Pfg., Haſe per Stück.00-0. 0., Reh pe Pfund 70-80 Pfg., Hahn(ig.) per Stück.80..., Huhn(ig.) pe Stück.80-.00., Feldhuhn per Stück.200.00., Ente per Stu .50-.00., Tauben ver Paar.10-.00., Gans lebend per Stüt .50-.00., Gans geſchlachtet p. Pfund 85⸗95 Pfg., Aal 0⸗0.00 M Karpfen per Pfund 00-00 Pfg. Getreide⸗ und Waaren⸗Vocräthe in Maunheim. Der G⸗ treidelagerbeſtand am 1. Februar 1908 auf den Privattranſitlägen in Mannheim betrug, verglichen mit dem Beſtand in den gleiche Monaten der vorausgegangenen zwei Jahre, in Doppelzentner: Getreide: 1908 1907 1906 Weizen 396 256 22⁴ 505⁵ 152 742 oggen— 8 001 222 Gerſte 178 43 889 36 370 Hafenrn 8. 35 073 38 721 Miis. 8. 8 768 57 072 Hülſenfrüchte 246— 2382 Nei! ee Mez:: 1122 1616 2274 Ri 8 641 10 885 11 205 Petroleum 14044 27 559 169 080 Waſſerſtandsnachrichten im Monat Februar. Pegelſtationen Datum: vom Rheim.. 2. 12.. 11. 122. 1. emerkunge. Konſtan; Waldshut Hüningen).. 0,97 0,94 0,93 0,95 0,93 0,94 Abds. 6 Uh Kehl.„ I1,43 1,45 1,41 1,41 1,41 1,89 N. 6 Uhr Lauterburg Abds. 6 Uhr Maxau 0 932 2 2,94 2,92 2,98 2,89 2,90 2,85 2 15 Germersheim.—T. 12 Uh: Maunheim 2,05.02.03 2,07 2,05 2,01 Morg. 7 Rhn 9 ainz 5 0,08 0,05 0,07 0,10 0,11.-P. 12 Uhr genn 10 Uhr Kaubd. I23 1,21 1,20 1,25 1,28 1,25 2 Uhr Koblen 10 Uir Köln. J,50 1,45 1,64 1,65 1,71 2 Uhr Ruhrort 6 Uhr vom Neckar: Mannheim.12 2,08 2,11 2,22 2,19 2,12] V. 7 Uhr Heilbronn 0,40 0,24 0,68 0,52 0,40 0,411 V. 7 Uhr ),Windſtill, Heiter,— 6“ C. —bbbBB—BBͤB—BBBBZrrr Verantwortlich: 5 Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum: für Kunſt, Feuilleton und Vermiſchtes: Alfred Beetſchen; für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: Rich. Schönfelder für Volkswirtſchaft u. den übrigen redaktionellen Teil: Karl Apfel; für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Frauz Kircher. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei G. m. b..: Direktor: Eruſt Müller. Messaline 1 ad um Louisine Ta. fet 85 Muſter umgehend. Feſlenkabſkt. Henneberg in Zürich. u.„Henneberg⸗ Seide v. M .10 an porto⸗ 1. zollfrei. Kunsigewerbehaus C. F. Otto Müller Mannheim(Kauthaus). 75890 Hauptgeschäft RKarlsruhe, Haiserstrasse 144. Vornehmste Auswahl von kunstgewerblichen Gegenständen, Echte Broncen, Tafel- und Speise-Service, Beleuchtungskörper ote, 5 0 755 Imangö-Verſeigerung. 6. Seile. Feneral-„eler. Wifta⸗ 00˙* Maunßb⸗im, 13. Februar 1908. Tre miſſig⸗ Nerfeigerur Fteiwillige Verſteigctung. Fre tag, den 14. Febr. 1908, nachm. 2 Uhr werde ich im Piandlokal Q 4. 5 hier im Auftrag des Herrn Di⸗ rektors a. D. 1. Keim in Rohrbach gegen Barzahlung öffentlich vertegern: 1 Salone utichtung, beſtebend aus 1 Divan,. 1 Tiſch, 1 Spie el, 2 Stühle und eine Staffelei. Mannheim, 18. Febr 1908. 5774⁴ noſter, Gerichtsvollzieher. Hefenlliche Verſteigerang. Freitag, den 14. Febr. 1903, nachm. 2 Uhr we de ich im Pfa dlokal 4. 5 hier im Auftrai(es Herrn Kon⸗ kursverwalters aus dem Kon⸗ kurs Heinemann ggen var⸗ zahl nng öffentlich verſteigern: 2 Lü re⸗Wandarme mit Zubehör. Roſter, 57744 Ger chisvollzieber. Zwaugs⸗ Verfeigerüng. Freitag, 14 Februar 1908, nachmittags 2 Uhr. werde ich im Pfandlolal Q 4, 5 dahler gegen are Zahlung im Voll reckungswege offentlih be⸗ ſimmt ver leigern: 1 Motorrad„L1 Motoſacoche“ faſt noch neu, 1 Parue Putz⸗ artikel beſt. aus Hutblumen, Hutnadeln. 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Streſemann und Sittart wünſche auch ich die bisherige Einmütigkeit bei den Beratungen in dieſem Hauſe auf⸗ recht zu erhallen. Aus dieſem Grunde hat mich bei der Beratung am 15. März vorigen Jahres meine Fraktion nicht als Redner vorgeſchickt, ſondern den Kollegen Lattmann, weil ich in der ganzen Bewegung an leitender Stelle ſtehe und Partei war. Die Meinungsverſchiedenheiten in der Bewegung ſind durch den Be⸗ ſchluß des Hauptausſchuſſes der ſtaatlichen Penſionsverſicherung der Handelsangeſtellten nun endgültig geregelt. Es war ein Jehler, daß ſie in die Preſſe gebracht waren. Hoffentlich wird die weitere Behandlung der Jrage von demſelben Geiſte getragen, der die ganze Arbeit des Hauptausſchuſſes von der erſten Stunde an ausgezeichnet hat. Die Frage der Erſatzinſtitute iſt heikel. Im allge⸗ meinen halten wir ſie für wünſchenswert und wünſchen auf keinen Jabp Zuſtände wie in Oeſterreich. Auf jeden Fall muß darauf gehalten werden, daß der Ueberſchuß der Erſatzinſtitute unge⸗ ſchmälert den Verſicherten zufließt, ihre erworbenen Rechte, 3. B. hinſichtlich der Berechnung der Jahre, ihnen geſichert bleiben und die Freizügigkeit gewährleiſtet iſt. Auf die Frage des Reichs⸗ guüſchuſſes lege ich keinen erheblichen Wert. Der nationale Handlungsgehilfenverband hat darauf verzichtet, 1 Hauptausſchuß hat in ſeiner Mehrheit ſich auf einen anderen Standpunkt⸗geſtellt. Eine Verſicherungsgrenze wünſchen wir überhaupt nicht. 5 90 Der 20 Schack wendet ſich gegen die Ausführungen des Abg. Mugdan aus der letzten Beratung, der den Standpunkt der Mimorität: Anſchluß an die Invalidenverficherung anſtelle einer Sonderkaſſe vertreten und ſich dabei auf die techniſchen Beamten bezogen hat. Der deutſche Technikerverband ſteht mit ſeinen 25000 Mitgliedern auf dem Standpunkt der Mehrheit, ebenſo der Gruben⸗ und Fabrikbeamtenverband mit 40 000 Mitgliedern, und auch der Werfmeiſterverband hat ſich ſetzt der Entſchelidung des Hauptausſchuſſes angeſchloſſen. Es können höchſtens noch 40 00 bis 50 000 Leute aus kechniſchen Kreiſen in Betracht kommen, die anderer Anſicht ſind. Herr Mugdan meint, die Handlungsgehilfen befinden ſich in der Invaliden⸗ und Kranken⸗ verſicherung durchaus wohl. Das gerade Gegenteil iſt der Fall. Gerade die Unzufriedenheit mit der Krankenverſicherung hat 100 000 Handlungsgehilfen in die freien Hilfskaſſen gedrängt, und die Unzufriedenbeit mit der Alters⸗ und Invalidenverſiche⸗ rung bat überhaupt zu dieſer ganzen Bewegung der ſtaatlichen Penſſonsverſicherung geführt. Es trifft durchaus nicht zu, daß es ſich hier lediglich um die Intereſten von Handlungsgehilfen Handelt, die mehr als 2000 Mark Einkommen haben. Herr Mugdan will die Frage, ob Sonderkaſſen oder Ausbau der In⸗ validenverſicherung der Entſcheidung der Regierung überkaſſen. So regjerungsfromm bin ich nicht. Wie hat ſich denn die An⸗ gelegenheit überhaupt entwickelt? Der Ausganasvpunki der gan⸗ zen Bewegung iſt doch die Forderung der Berufsinvalidität, der Altersgrenze bon 65 Jahren und der Hinterbliebenenverſorgung. Damit ſind wir ganz von ſelber auf die Sonderbverſicherung hin⸗ gedrängt worden. Die Regierung ſollte die Eingabe der Minder⸗ beit beantworten, damit die Herren endlich durch einwandfreſe iechnfſche Berechnungen erfahren, wie ungeheuer gering die Leiſtungen ſein müſſen, wenn die Beiträge ſo niedrig geßaſten werden wie ſie es wünſchen. Dann werden ſie ſich der Mehr⸗ Heit ſchon anſchließen. Der Redner führt weſter aus. wie die berſchiedenen Miffel⸗ ſtandsvereinigungen die Winſche der Handlunasgehilfen unter⸗ ſtützen. Menn Sie Maurergeſellen zumuten, ſich gemeinſam mit den Steinträgern zu einem Verband zu oraganifieren, ſo wird man Sie einfach auslachen. So iſt es auch mit der Verſicherung der Privatbeamtien und der Arbeiterverſicherung. Auch die So⸗ zialdemokraten ſind im Grunde genommen dieſer Anſchauung, denn von ihrem Verein„Arbeiterpreſſe“ ſchließen ſie guch Lauf⸗ burſchen und Annoncengaufſſtenre aus— aus Gründen, die uns zu dem Verlangen einer beſonderen Venſionsverſicherung für die Vrivatb⸗amten führen. Die Verbandlungen im Reichstage Paßen das Gute gehaßt, daß als wir Reichstaasopaeordneten im Sommer uns von den Gebärtsweben des Blocks erholten, die Pribatheamten daran gingen, das Material zu ſichten und daß die Regjerung Steſlung zu der Sache genommen und ſich durch⸗ aus nicht verſchloſſen oezeſaf hat. Wir können jetzt nur wünſchen. daßs der bom Reichsamt des Innern in Ausſicht geſteſſte Enfwurf recht bald erſcheinen möge. Mßge das Reichsamt bei der Aus⸗ orbeilung ſich cper hewußt bleihen, weſchen Standnunff die Moßbrseit des Hauſes einnimmt. Die Nerßandfungen hier ßaben das Mzörchen im Lande zerſtört, als ob ßier eine Wehrheit für eine Sonderverſicherung nicht vorhanden ſei.(Beifall.) Abg. Dr. Potihaff(freiſ. Vag.): Ich bin wie ſelten einer draußen im Lande für eine ein⸗ heitliche Privatbewegung eingekreten. Es iſt mir nicht ganz leicht geweſen, eine große Anzahl von Vereinen, bor allem die Frauenvereine, die ſich den Arbeiten des Hauptausſchuſſes fern hielten, zu gewinnen. Ich bin ein klein wenig ſtolz darauf, daß mir das gelungen iſt. Ich ſehe mich genötiat, das zum Ausdruck zu bringen, da ja Herr Pauli, der das Schlußwork hat, wohl wieder in ſeiner einſtündigen Rede für mich einen Miniſterpoſten vakant hat.(Heiterkeit.) Meine politiſchen Freunde werden dem Antrage Richthofen zuſtimmen. Wenn wir zwei Sitzungen mit Debatten über die Penſionsverſicherung ausfüllen, ſo liegt die Berecktigung dafür darin, daß wir dieſe wichtige Frage einen Schritt vorwärts bringen wollen. Die Konſervativen und das Zentrum ſtanden früher auf dem Standpunkt. die Intereſſenten mögen ſich erſt beraten und darüber klar werden. Das war außer⸗ ordentlich beguem. Die hier ſchwebende Frage iſt durchaus keine einſeitige Standesfrage, ſondern eine für die geſamte Volkswirt⸗ ſchaft und für die Entwicklung unſerer Sozialpolitik wichtige An⸗ gelegenheit. Deshalb iß es berechtigt, wenn einzelne Parlamen⸗ terier einen gewiſſen Einfluß auf die Bewegung zu gewinnen ſuchen. Jetzt, wo die Intereſſenten ibre Wünſche dargelegt haben. wo der Hauptausſchuß ſein Programm aufgeſtellt bat, kann das Parlament auch nicht mehr ſchweigen. Die Spezialiſierung der Sozialgeſetzgebung hat ein Durcheinander geſchaffen, das zur Um⸗ kehr nökigt. Je meßr draußen der Streit der Meinungen durch Schlagworte beherrſcht wird, um ſo ruhiger müſſen wir hier den Kern herausſchälen. Die Mehrheit der Frankfurter Beſchlüſſe iſt doch nicht jo ganz imponierend, wie maän ſie hinſtellt: 500 000 795 200000, hunderttauſeno muß man ſchon abzählen, als dop⸗ pelt gezählt oder als Miiglieder paritätiſcher Verbände. Den Werkweiſtexverband kann Herr Schack nicht gegen mich aus ⸗ an noch vor wenigen Tagen hat er ſich grundſätzlich für den Anſchluß an die Indalidenderſicherung erklärt.(Abg. Schack ruft: Er iſt doch im Hauptausſchuß!) Ja, darin unterſcheidet er ſich eben ſehr vorteilhaft don dem deutſchnationalen Handlungs⸗ gehilfenverlond, der damals erklärt hat, wenn ſein Standpünkt nicht die Mehrheit finde, werde er ausſcheiden. Der Hauptaus⸗ ſchuß hat ſich für einen Beitrag von 10 Prozent erklärt. Es iſt da doch die Frage, ob das nicht zu hoch iſt. Es handelt ſich doch zumeiſt um ſehr geringe Einkommen, und es iſt noch nicht ſicher, ob die Arbeitgeber wirklich von vornherein ihre 5 Prozent be⸗ zahlen oder nicht den Verſuch machen, das abzuwälzen durch Ver⸗ zögerung von Gehaltszulagen, Verminderung von Weihnachts⸗ gratifikationen, oder, wie es kürzlich in Leipzig ſchon geſchah, durch Ablehnung von Teuerungszulagen. Das Eintreten der Handlungsgehilfen für beſondere Kaſſen beruht zum großen Teil auf einer unberechtigten Geringſchätzung der Leiſtungen der In⸗ validenverſicherung. In Oeſterreich gab es noch keine allgemeine Arbeiterverſiche⸗ rung, als man die Privatbeamtenverſicherung einführte. Hätte aber die allgemeine Arbeiterverſicherung beſtanden, ſo erſcheint es mir mehr als wahrſcheinlich, daß man die Privatbeamtenverſiche⸗ rung einfach an ſie angegliedert hätte. Wir wollen die Invaliden⸗ verſicherung nickt in eine Reihe von abgeſchloſſenen Standesver. ſicherungen auflöſen. Das Invalidengeſetz iſt jetzt ein Inſtrument des ſozialen Friedens, es würde dann zu einem Gegenſtande des Streites werden. Wir würden eine Reihe von Intereſſengruppen ſchaffen, die ſich gegenſeitig befehden und die verſuchen würden, ſich gegenſeſtig von der Staatskrippe wegzudrängen. Wenn auch die Notwendigkeit eines organiſchen Zuſammenhanges der Privat⸗ beamtenverſicherung mit der allgemeinen Invalidenverſicherung guf der Hand liegt, ſo brauchen doch deswegen nicht alle Verſicher⸗ ten über einen Kamm geſchoren werden. Einzelne werden immer draußen bleiben, die Seeberufsgenoſſenſchaften wegen ihrer Son⸗ derheiten und die Knappſchaftsgenoſſenſchaften, weil ſie mit einem Defizit arbeiten. Die Herabſetzung der Altersgrenze auf 65 Jahre erſcheint gut möglich. Wir berlangen, daß die Angeſtellten im Geltungsbereiche des allgemeinen Geſetzes bleiben. Ihre beſon⸗ deren Intereſſen ſollen aber durch Differenzierungen innerhalb des Geſetzes Beachtung finden. Für die Durchführung dieſer Diffe⸗ renzie rung ergeben ſich zwei Wege. Zunächſt handelt es ſich um das Aufſetzen von neuen höheren Lohnklaſſen auf die beſtehende Verſicherung. Schon heute beſteht eine ſolche Differenzierung, da ſämtliche Privatlehrer ohne Rückſicht auf das Gehalt mindeſtens der vierten Lohnklaſſe angehören müſſen. In die Klaſſe von 1150 bis 2000 Mark würde auch eine ganze Anzahl von hoch. belohnten Arbeitern kommen. Das würde kein Schaben ſein. Das Unternehmertum kann für eine ſolche 1 der Arbeiter⸗ verſicherung ruhig bezahlen. Will man dieſen Weg nicht, ſo bleibt eine Kombination der Arbeiterverſicherung und einer be⸗ ſonderen Kaſſe übrig, wie wir ſie jetzt ſchon bei der Knappſchafts⸗ organiſation haben und wie ſie augenſcheinlich in der Abſicht des Staatsſekretärs liegt. Dieſe Kombination dürfte aber ich als Proviſorium angeſehen werden, das nach ſehr kurzer Zeit zu einer Scheidung führt. Dieſe Trennung liegt in der Abſicht des Abg. Schack, der nur die Sonderkaſſe im Auge hat. Ich möchte aber vor ſolch einem Proviſorium warnen, denn es gibt im Verſiche⸗ rungsweſen nichts ſchlimmeres als ſolche proviſoriſchen Zuſtände. Wir wollen keine Trennung der Privatbeamten unter 2000 Mark, und wir wollen auch keine Trennung der Privatangeſtellten von der allgemeinen Verſicherung. Das Fortbeſtehen der bisherigen freiwilligen Verſicherung iſt ein wunder Punkt in unſerem In⸗ validengeſetze. In dem Beſtreben, dem ſelbſtändigen Mittelſtande zu helfen durch die Möglichkeit einer günſtigen freiwilligen Ver. ſicherung, hat man die Zwangsverſicherten ganz weſentlich benach⸗ teiligt. Der freiwillig Verſicherte braucht noch nicht einmal ein Viertel deſſen zu kleben, was verſicherungstechniſch notwendig iſt. Wenn von dieſer freiwilligen Verſicherung in ſeiner raffinierten Weiſe Gebrauch gemacht würde, würde unſere Arbeiterverſicherung außerordentlich ſchwer geſchädigt, vielleicht ſogar ihr Bankerott her⸗ beigeführt werden. Man kann ſagen, daß unſere heutige In⸗ validenperſicherung nur von dem Unverſtande derjenigen lebt, die ſich freiwillig verſichern könnten und dieſe Möglichteit nicht aus⸗ nutzen. Wenn aber jetzt die Privatverſicherung kommt, wird eine weitgehende Aufklärung erfolgen, und es wird kein Angeſtellter aus der allgemeinen Invalidenverſicherung ausſcheiden, ſondern drinbleiben, freiwillig, und wird mit möglichſt geringen Beitrags. zahlungen ſeine Rechte zu erhalten verſüchen. Da es ſich um eine Schicht von Millionen handelt, wird da⸗ durch der geſamte Beſtand unſerer Arbeiterverſicherung geradezu erſchüttert. Dieſe freiwillige Verſicherung iſt auch das ſchwerſte Hemmnis für eine Verbeſſerung unſerer Arbeiterberſicherung. Mit jeder neuen höheren Lohnklaſſe wächſt das Riſtko der freiwilligen Verſicherung. Deswegen ſind die Verſicherung withematiker im Reichsamt des Innern gegen jede Aufpflonzung von neuen Lohnklaſſen. Eine ſolche Erweiterung iſt aber un⸗ bedingt nötig für die Arbeiter, die mehr als 2000 Mk. Einkommen haben. Mit der Streichung der jetzigen Grenze von 2000 Mk. würde auch die freiwillige Verſicherung wegfallen und die Be⸗ amten wären alle gleichmäßig zwangsweiſe in einer Kaſſe ver⸗ ſichert. Daß dann auch noch erhebliche Schwierigkeiten entſtehen, mag ſein. Die Begriffsbeſtimmung Privatbeamter wird vielleicht manchem Arbeitgeber Anlaß geben, die Angeſtellten zu Arbeitern herabzudrücken und dadurch ihre Arbeitsbedingungen weſentlich zu verſchlechtern. Aber dieſes Uebel wäre bei einer ſolchen Kombi⸗ nation kange nicht ſo ſchlimm, wie bei einer Sonderkaſſe. Mir kommt es hier darauf an, die grundſätzlichen Seiten dieſer Frage klarzulegen, daß es ſehr wohl möglich iſt, einen Weg zu finden, der allen Beteiligten Genüge tut. Zum Schluß bitte ich den Staats⸗ ſekretär, folgende praktiſche Vorſchläge zu berückſichtigen: mög⸗ lichſt baldige Veröffentlichung der ver⸗ ſbroche nen rundzüge des Verſicherungs⸗ geſetzes. Wenn erſt etwas Poſitivis vorliegt, wird die gegen⸗ wärtig oft von Schlagworten beherrſchte Diskuſſion in eine ruhige ſachliche übergehen. Ferner möge mit dieſen Grundzügen auch Zahlenmaterial vorgelegt werden in bezug auf die Wünſche der Mehrheit und Minderheit und in bezug auf die entſprechenden Leiſtungen und Gegenleiſtungen. Schließlich wird es ſich viel⸗ leicht auch empfehlen, nach Veröffentlichung dieſer Grundzüge eine gemiſchte Kommiſſion von ſeiten des Reichsamts des Innern zu berufen, in der Vertreter des Reichsamts, Sach⸗ verſtändige der Theorie und Praris, namentlich hervorragende Leiter der Landesverſicherungsanſtalten und der beſtehenden Sonderkaſſen, kerner Mitglieder des Reichstages und Angeſtellte wie Arbeitgeber ſitzen müßten. Von der einſtimmigen Annahme ei des Antrages Richthofen erhoffe ich, daß wir dadurch ein Stück weiter in der Frage kommen.(öBeifall.) Abg. Lehmann(Soz.) begrüßt es, daß alle Parteien endlich darin eini ſind, daß auch für die Privatangeſtellten für die Zeiten ihrer rwerbsunfähig⸗ keit etwas geſchehen müſſe. Einig ſel man auch in dem Wunſche, daß die Verſicherung bald kommen müſſe. Er hofe, daß es ge⸗ jingen werde, die Kaufleute, die ſich in den letzten Jahren ſehr gemauſert haben, zu der Anſicht zu bekehren, daß der Anſchluß an die allgemeine Invalidenverſicherung am beſten für ſie ſei. Die allgemeine Solidarität der Arbeiterſchaft, zu der auch die Kaufleute gehören, würde damit zum Ausdruck kommen. Die Kaufleute würden dabei keinen Schaden an ihrer Seele nehmen. Damit ſchließt die Diskuſſion. In ſeinem Schlußwort ſtellt 5 Abg. Pauli⸗Potsdam(konſ.) die erfreuliche Einmütigkeit der Parteien feſt. Alle Parteien ſind von dem Gefühl durchdrungen, daß bezüglich der Privatbeamten bei Eintritt der Exwerbsunfähigkeit Beſſerung geſchaffen werden muß. Ueber den Weg iſt man allerdings verſchiedener Meinung, auch die Anſichten der beteiligten Kreiſe gehen dabei ausein⸗ ander. Ob die Arbeitgeber und die Arbeitnehmer je zur Hälfte Beiträge zu zahlen haben, wird erſt in der Praxis zu prüfen ſein. Mögen die Privatangeſteſlten mit der Löſung der Frage voll befriedigt werden.(Beifall.) 8 Der Antrag Richthofen wird einſtimmig an⸗ genommen. Die Regelung des Automobilverkehrs. Am Tiſche des Bundesrats: Dr. Nieberding, Jaupp. Zur Verhandlung ſteht ſodann der Antrag Prinz Schönaich⸗ Carolath und Genoſſen, die verbündeten Regierungen um mög⸗ lichſt baldige Vorlegung eines Geſetzentwurfs behufs Rege⸗ lung des Automobilwagenverkehrs zu erfuchen, und zwar mit möglichſter Berückſichtigung der von der Auto⸗ mobilkommiſſion des bernach aufgelöſten Reichstages in erſter Leſung gefaßten Beſchlüſſe.(Automobil⸗Haftpflicht.) Abg. Pring Schönaich⸗Carolath(nall.): Im vorigen Frühjahr habe ich den gleichen Antrag hier eingehend begründet. Der Staatsſekretär erkannte damals aus⸗ drücklich an, daß der Zuſtand des Automobilverkehrs auf unſeren Straßen immer noch unbefriedigend ſei, und eine geſetzliche Regelung zur Abſtellung der Uebelſtände ſich nicht bermeiden laſſe. Ein Jahr iſt darüber hingegangen, und noch iſt nichts ge⸗ ſchehen. Den Worten iſt die Tat nicht gefolgt. In der Kom⸗ miſſion ſind leider zu viel Juriſten geweſen. Ich habe gewarnt und gebeten, Sonderwünſche zurücktreten zu laſſen, habe die Herren wiederholt darauf aufmerkſam gemacht, daß zahlreiche, einflußreiche und mächtige Faktoren einer Regelung der Auto⸗ mobilſchäden auf Grund eines Haftpflichtgeſetzes auf das ent⸗ ſchiedenſte widerſtreben. Wäre es nach meinen Wünſchen ge⸗ gangen, dann hätten wir fetzt ein Automobilgeſetz und brauchten uns damit nicht mehr zu befaſſen. Angeſichts der Agitation aus Automobilkreiſen werden wir mit weniger zufrieden ſein müſſen, als die Kommiſſion damals bei der erſten Leſung— die zweite Leſung kam wegen der Auflöfung des Reichstags leider nicht mehr zuſtande— beſchloß. Wir verlangen aber, daß nun endlich elwas, und zwar ausreichendes, geſchieht. Ich verlange vom Reichskanzler, daß er nun endlich einmal perſönlich der An⸗ gelegenheit die Beachtung ſchenkt, die ſie verdient. Der deutſche Landwirtſchaftsrat hat im März vorigen Jahres den Reichskanzler gebeten, den Geſetzentwurf über die Haftpflicht für den bei dem Betrieb von Kraftfahrzeugen entiſtehenden Schaden ſchleunigſt dem neuen Reichstage zur Beſchlußfaſſung wieder vorzulegen. So geſchehen im März 1907. Was hat der Herr Reichskanzler getan inzwiſchen? Heute ſchreiben wir den 12. Februar 1908. Ichwillnureinengrößeren Schutz als bisher für die Fußgänger, für die Mitglieder der Menſchheit, die nicht im Auto ſitzen und die ſich kein Auto leiſten können. Nicht gegen die Automobile und deren Gebrauch kämpfe ich, ſondern lediglich gegen die Ausſchreitungen, Brutalitäten und Rückſichtsloſigkeiten, gegen die Anmaßung und Ueberhebung ge⸗ wiſſer Automobilfahrer.(Beifall.) Vor allem fordere ich eine beſſere Ausbildung der Chauffeurs, ein wirkliches Examen bor ſtaatlich, angeſtellten Examinatoren. Der Fahrerlaubnisſchein ſollte nur gegeben werden, wenn der Betreffende 10 000 Kilometer zurückgelegt hat. Ein Geſchwindigkeitsmeſſer hat nur einen ganz bedingten Wert. Wenn die Chauffeure ſich nicht ihrer Pflicht gegen die Menſchen bewußt ſind, muß ihnen mit Hilfe des Straf⸗ geſetzbuches dies ad oculus demonſtriert werden.(Sehr richtigl) Die Automobilbeſitzer müſſen 17. nicht ihre Zeit ſo ſehr über⸗ ſchätzen, ſondern ſich etwas mehr Zeit nehmen. Sie fahren immer noch ſchneller, als früher ihre Väter und Großväter.(Heiterkeit.) Bei geſetzlichen Maßnahmen wird man darauf Rückſicht nehmen müſſen, daß unſere blühende Automobilinduſtrie nicht geſchädigt wird. Ich freue mich, daß ſie ſich kraftvoll ent⸗ wickelt hat, und daß ſie die Konkurrenz mit dem Auslande e reich aufnehmen kann, und hoffe, daß ſie weiter gedeihen wird. Wir können das Automobil nicht mehr ne ee Es wird als 8 gebraucht, für militäriſche Zwecke, bei der Poſt, der Feuer⸗ wehr uſw. Mit dem Automobilunfug in enger Verbindung ſteht die Ver⸗ anſtaltung von Automobilrennen, durch die die in Betracht kommenden Ortſchaften ſchwer geſchädigt werden. Be⸗ ſonders der Landwirt leidet darunter. Im Taunus will man zum Beiſpiel nichts mehr davon wiſſen, und ich freue mich, daß die Frankfurter Stadtverordneten die Gewährung von Preiſen zu ſolchen Rennen abgelehnt haben. Weshalb werden ſolche Rennen noch geſtattet, die eine Gefährdung des Publikums ſind? Nun ſoll ein Automobilrennen durch ganz Deutſchland geplant ſein, von Berlin über Hamburg nach Kiel, von Kiel zurück nach Hamburg über Münſter und Düſſeldorf durch Weſtfalen nach dem Rhein. Ich befürchte von dieſer Fahrt wieder neue Unglücks⸗ fälle. Ich ermahne die betreffenden Behörden dringend. die Sache noch einmal zu prüfen. Wenn die Automobiliſten ſolche Rennen veranſtalten wollen, dann ſollen ſie ſich beſondere Bahnen dazu anſchaffen. Für Pferde⸗ und Radrennen ſind ja auch beſondere Bahnen angelegt. Warum erlaubt man den Automobilen, die Leben und Geſundheit bedrohen, unſere Straßen zu benutzen, die von den Steuerzahlern gebaut und unterhalten werden. Ich ver⸗ tehe das nicht. Die Bahndämme ſperrt man ab, wenn die Züge langſam dahinfahren. Die Automobile dürfen aber mit Schnell⸗ ziugsgeſchwindigkeit durch die Straßen fſagen. Was ſoll ſich der einfache Mann davon denken. Er muß an der Jerechtigkeit zweifeln. Das ſollten ſich die Herren vom Bundesrat doch ſelbſt ſagen. Nun kommt noch die VBerunreinfgung der Luft dazu, das iſt überhaupt kein genügender Autsdruc Wie kann man Erholung im Freien finden, wenn die Luft durch die Automobile berpeſtet wird. Wir ſchaffen alle möglichen fani⸗ Gengral⸗Auzeiger.(Mittagbrakt! 8. Sette. gehgend + 8 Jahre ſind 5 u geigen, di 5 0 2J0 Jahre 1907 aber ſchon e 15 gaßtswar Prüfungen organiſiert, aber Todesfälle haben prozentual ſtärker zu⸗ ein Geſetz iſt noch nicht erlaſſen. Die deutſche Regierung ver⸗ 871 Heinri 155 5 r 8 5 5 9 Prinz auf dem Diner nach Eröffnur Die für dient alſo nicht den Vorwurf, daß ſie nicht ernſt und nicht raſch 55 Aatencien dieſem Damoflesſchwertz Verordnungen haben alſo genug vorgeht. Ich halte es nicht für unmöglich, daß wir doch erkla f. 5 igeng 2 Nach die ebſten ee den Staaten Mitteleuropas zu einer igehe Auto⸗ befriedigenden Regelung kommen⸗ gegen. 3 Auto⸗ Heſrlebdig recht kräftigen Druck dahinter ſetzt. Die Reichsregierung möͤge ſich hauffeure einen erzieheriſchen Wert nicht ausgeübt. ier Statiſtik des Berliner Poligeipräſidiums ſind die droſchken am meiſten an den Unfällen beteiligt. Sie veranlaßten rungen das Intereſſe haben, di einzelnen Landtagen haben d ſchiedentlich Erklärungen dahin abgegeben. Der Staatsſekretär ſchildert die Entwicklung in Oeſterreich und in der Schweiz, um Men⸗ zu zeigen, daß Deutſchland durchaus nicht in der Geſetzgebung e Sache zu beſchleunigen. In den; kann. Gröber ſchließt mit dem Wunſche, das Geſetz möge im die zuſtändigen Miniſter ſa ver⸗ Automobiltempo kommen. Abg. Ledebour(Soz.): Daß die anderen Regierungen auch noch kein Geſetz gemacht haben, iſt ein ſchlechter Troſt für uns und keine Entſchuldigung für unſere Regierung. Ein Entwurf ſoll ausgearbeitet ſein, „Wir ſehen ihm mit voller Ruhe und Zuverſicht Da iſt es nötig, daß der Reichstag frühzeitig einen 88 ſchwere Verletzungen und 14 ſofortige Tötungen, die Lurus Abg. v. Maltzan(konſ.): in dieſem Falle nicht von dem Prinzen Ana der rechten, 88 er zerletzung ge T gen, d Suxus⸗ 55 i 75 8.* automobile nur 18 ſchwere Verletzungen und 6 ſofortige Tötun⸗ Wir freuen daß eine geſetzliche Regelung des Automobil⸗ ſondern von dem linken Prinzen umgarnen laſſen.(Heiter⸗ gen. Die Autodroſchken in Berlin fahren viel zu ſchr ich habe noch nie geſehen, daß die Exekutivbeamten ih 1 teu, und weſens in Ausſicht ſteht. Auch im preußiſchen Abgeordnetenhauſe keit.) Prinz Heinrich ſprach auch von„der lieben Tagespreſſe“, n Ein⸗ hat man ſich bereits mit der Frage beſchäftigt. Man hat Maß⸗ die mit wenig rühmlichen Ausnahmen es ſich nicht nehmen laſſe, halt geboten haben. Ich habe haarſträubende Fälle geſehen. Man nahmen gegen die Ausſchreitungen der Cbauffeure und fette Unfallſtatiſtiken 5 0 6 92 7 il e 25 ſah, wie die Chauffeure darauf ausgingen, Damen und andere Sbauffeurſchulen gefordert. Die Chauffeurſchulen ſind be⸗ Herren, die die Haup matadore des 2510 Wir Perſonen anzufahren oder ſie einzuholen, um ſie zu überfahren. ſonders wichtig. In ihnen ſoll die moraliſche Qualität der Wagen⸗ haben allen Grund, uns gegen eine e es Prinzen (Heiterkeit.) Es ſcheint, daß viele Exekutivbeamte der Anſicht führer geprüft werden, ihre Geiſtesgegenwart und ihr Seh⸗ in öffentliche Angelegenheiten zu verwahren, für e. Herr ſind, daß das Automobilfahren ein Herkenwerk iſt, in das ſie ſich bermögen. Dann wird das ganze Ctauffeurperſonal bald auf ein offenbhar lein Verſtändnis beſitzt. Für die kaiſerlichen und nicht hineinmiſchen dürfe Verunglückten ſind Arbeiter, Kinder, Kaufleute, S Dienſtboten. Die Verl 8 0 kundamentum regnorum!(Beifall.) Staatsſekretär des Reichsamts Dr Nieberding: Ich bin dem Vorredner dankbar, daß er durch ſeinen Antrag 1„ N 2 7— 2 mir Gelegenheit gegeben hat, vor dem Hohen Hauſe den g wärtigen Stand der Automobilfrage darzulegen. Sie f lberzeugen, daß die Annahme des Vorredners, es ſei in der Sach en, irrig iſt. Die Regie rung erkennt nach wie vor die Notwe keit eines geſetzlichen Ein⸗ nicht ſchreitens an. Sie glaubte aber mit der Vorlage eines Geſetzent. krägliche Zuſtat 180 a wurfes warten zu müſſen, bis erſt die neue Verkehrsordnung für abſchütteln, die den guten Namen des Automobils in Unehre hauptun (Zuruf: Autokratenl!) Die meiſten höheres Niveau kommen. Ein guter Chauffeur wird auch bei brinzlichen Automobile wollen die Herren rechts ein Ausnahme⸗ und ſchnellerer Fahrt keine Gefahr ſein. Wenn Rennen veranſtaltet geſetz und auch Prinz Schönaich richtet ſeinen ganzen Zorn, zu Die betrüblichen Zahlen der Unfallſtatiſtik des Staatsſekretärs nicht mehr a ſind 1¹ 4 272 22 27. 22 5 taiffern haben ſich viel ſtärker erhöht als werden, ſo muß die Bevölkerung möglichſt wenig beläſtigt werden. dem ſeine ſanfte Seele fähig iſt(Heiterkei' nur gegen die die Zahl der Autos, die nur von 2000 auf 2500 geſtiegen iſt. Kein Menſch haßt die Automobile an und für ſich. Wir wiſſen, Automobildroſchken.(Widerſprüch des Prinzen Schönaich.)— Nun, Es iſt wirklich ſeyr Zeit, daß bei uns auch einmal etwas ge⸗ daß die Aufomobilinduſtrie Tauſende von Arbeitern ernährt. Der dann ſin ſchießt. Deshalb rufe ich dem Reichskanzler zu: Justitia est allgemeine Unwille richtet ſich nur gegen die hervorkretenden Aus⸗((Hetterkeit) Grade 8 wüchſe. h0 hen Herrf chaften muß man ſich wenden. Sie geben das Abg. v. Dirkſen(Rp.): böſe Beiſpiel, da ſagen ſich die anderen: Das kann ich auch! Sie eine eiſerne Fauſt in einem ſanften Handſchuh. Grade gegen die Automobilraſerei der Staatsſekretär Dr. Nieberding: betweiſen die Notwendigkeit der geſetzlichen Regelung des Automobil⸗ Einige Vemerkungen des Vorredners könnten die Annahme her⸗ verden ſich verkehrs. Wir danken dem Prinzen Carolath für ſeine Auregungen borrufen, als ob die Reichsverwaltung bei der Ausarbeitung der 1 Sacke und ſtehen im allgemeinen auf dem Boden ſeines Antrages. Wir wiſſen, Grundzüge des Geſetzentwurfes mit gewiſſen hohen Stellen Füh⸗ daß das Automobil im Verkehrsweſen ein Fakkor gelworden iſt, der lung genommen hätte, oder auch daß gewiſſe hohe Stellen einen Sgeſchaltet werden kann. Es haben ſich aber üner⸗ Einfluß auf die Entſchließung der Reichsverwaltung geübt hätten. ude herausgebildet. Wir müſſen dieſenigen don uns Ich muß dem auf das entſchiedenſte widerſprechen, da ſenſt dieſe Be⸗ g in der Preſſe oder in Verſammlungen verwertet werden könnte. das Automobilweſen in allen Bundesſtaaten in Kraft getreten iſt bringen. Zunächſt müſſen Unglücksfälle möglichſt vermieden werden. Ich konftatiere dager ſormell daß bei der Ausarbeitung der Grund⸗ und Erfahrungen mit dieſer neuen Verkehrsordnung bor⸗ Treten ſie aber doch ein, ſo muß voller Erſatz geleiſtet werden. züge de? Entwurfs und vor und auch nach der Ausarbeitung irgend liegen. Die Reſultate der ſtatiſtiſchen Erhebungen werden wir(Beifall.) weiche Fübumg zwiſchen den Stellen, die angedeutet wurden, und: veröffentlichen. Die Stat vom 1. Oktober 1906 b Reichst 4 7 5 iſtik iſt aufgenommen worden für die Zeit Die Beſitzer von Automobilen ſollen denſelben ſtrengen Weihnachtenerwoltung nicht beſtanden hat. Ich lonftatiere, 785 bilen ſolle! e; 85 13 zunt 1. Oktober 1907. Sje verzeichnet Vorſchriften unterworfen werden wie die Chauffeure. Das Fahren Welhnachten bon dem Inhalt der Vorkage niemand außer dem 8„ 22 72855 8 en un w reiſe 9 1 8 8 0 für dieſe Zeit 4931 Uunfälle(Hört! Hört!), Perſonen⸗ und Sach⸗ auf den Chauſſeen muß durch ſchärfere Handhabung der Polizeivor⸗ 1 iſt e etenbg den i— 85 Seiſe e ſchaden. Dapon entfällt die Hälfte auf Berlin; im Oſten iſt die ſchriften beſſer geregelt werden. Rechts vorbeifahren— dſeſer alte 9 5 8 natürlich überwiegend. 93 Prozent fallen Kraftvagen Zahl der unfälle ſehr gering, in den verkehrsreichen Gegenden Grundſatz würd oft verletz Die Taunusbahn wird genügen Linſluß ausgeübt worden.(Beifall)— 5 zur Laſt, für die Prüfung von Chauffeuren. Die öffentlichen Straßen wüffen 575 Snz. Abg. Werner(Afp.): f Von möglichſt frei bleiben von ſolchen Verkehrshinderniſſen. Die Geruch⸗ Mit der Erklärung des Staatsſekretärs kann man einiger⸗ die dem Perſonenverkehr dienen, der Reſt Laſtautomobil 8 8 den Automobilführern ſind 88 Prozent mit Leichtigkeit ermittkekt, entwickelung beim Automobil iſt ja unangenehm. Auf dem Lande maßen sufrieden ſein. Ich hoffe, daß das Automobilgeſetz 5 9 N den Verſuch wird es weniger empfunden als in der Stadt. Für die Stadt wird kommt, wenn die Materie auch ſehr gegen man vielleicht nur Elektromotore verlangen müſſen, nicht Benzin⸗ mobilinduſtrie wollen wir unterſtützen, nur die Auswüchſe im 9 +. zu fl. Zu ũIl ent geflüchtet(Hört! Hört!), 2 Prozent ha 3 hten gemacht. Das läßt immerhin eine Beſ früher erkennen: Man kann die Hoffnun der Dinge, daß, wenn ein neues Betriebsmittel in de und 60 Prozent Unbeteiligte, wie ſie der Vorredner im Auge hatte. ſekretärs und bitte um möglichſte Beſchleunigung des Geſetzentwurfs (Hört! Hört!) Der Reichskanzler verdient den Vorwurf des(Beifall.) glichß ſchleun gung des Geſes 88. Vorredners nicht. Er hatte das Reichsfjuſtigamt beauftragt, ſobald ſerung ig hegen, daß gebnis der Schulung und Erziehung, das hierin zum 2 kommt, in Zukunft noch größer ſein wird; es liegt in der 9 er Di 1 iebs: n Verkehr andere Verkehr, und wir werden uns vertragen. Wie nervös war f eingeführt wird, zunächſt durch Unachtſamkeit und Verwegenheit man vor 720 Jahren bei den elektriſchen Srenhee ud das der Führer mehr Schaden eintritt als früher. 46 Prozent der hat ſich doch auch gegeben! Unnachſichtige Beſtrafung der Rowdhs und Unfälle haben zu Perſonenſchaden geführt, in den übrigen Fällen aller Auswüchſe, aber Maßhalten in den war es nur Sachſchaden. Verletzt ſind 2419 Perſonen, 145 Er. motore, an die man ſich ja auch gewöhnen kann. Enragierte Auto⸗ Kraftfahrweſen ſollen beſeitigt werden. Dem Zentrumsantrag druck mobiliſten riechen den Benzin gar nicht mehr.(geiterkeit. ſtimen twir zu. Das richtige wird aber ſein, wenn Zwangs⸗ Natur Wir müſſen uns vertrugen, der Ant bild feh 5 genoſſenſchaften gebildet werden können. Das Geſetz berlangen 8 tomobilberkehr und der wir nicht baldtunlichſt— baldtunlichſt, was heißt das!— nein: Abg. Ahlhorn(freiſ. Vergg.): 8 9 Wir ſtehen den Beſtrebungen der Antragſteller ſympathiſch haben Automobili ſchädigen könnt Alſſ umnggen die dengeſunden gegenüber. 5 85 91 gaben Automobilismus ſchädigen könnten. Alſo den Bo en nicht zu ſtraff d 1 8 ir fordern das Leben berloren.(Hört! Hört!) Von den Verletzten waren ſpannen, aber ohne Chikane, jedoch ſtergge eger 55 ſchnelles auch den Automobilverkehr nicht unterbinden; aber wir for 8 Prozent Führer der Automobile, 15 Prozent Inſaſſen der Wagen Fahren vorgegangen! Ich iſichern 8 Wir wollen die Automobilinduſtrie nicht ſchädigen. eine Beſeitigung des groben Unfugs der Straßenrennen. Nötig begrüße die Zuſicherung des Staats⸗ ſind auch internationale Beſtimmungen über das Ausweichen. Wir werden für den Antrag Schönaich ſtimmen, nicht für den Antrag Gröber, weil dieſer zu detailliert iſt. Wir warten den die Reſultate der Statiſtik vorliegen würden, an die Ausarbeitung Abg. Gröber(Ztr.) Geſetzentwurf ruhig ab.(Beifall) eines Geſetzes heranzutreten. Das iſt geſchehen. Wir haben uns ſpricht gegen die Straßenrennen. Ich kenne keine Beſtimmung, Abg. Dr. Goericke(natl.): mit dem Reichsamt des Innern verſtändigt, fi die den Staat zwingen, ſie zu dulden. Bei der letzten Verhandlung. Nach den Ausführungen des Staatsſekretärs wird es ja noch Vertretern 5555 Automsbilirbuftete erklärte der Staatsſekretär, die Regierung ſei perpflichtet, für die Zeit dauern. bis das Geſetz kommt. Herr hat Verbindung getreten, um zu hören, wie weit berechtigte Wünſche Sicherteit auf den Straßen zu ſorgen; aber er ſchwächte das durch den Prinzen Schöngich zu Unrecht angegriffen, er Abrnede den auf ihrer Seite vorkiegen. Auf dieſem Wege iſt b01 der Geſetz⸗ den Nachſatz ein, die Regierung habe auch die Aufgabe, den Zeilen leſen ſollen. Prinz Schönaich hat ausdrücklich von er Se 0 8 22 85 8 ilen“ ſ. Si i eutwurf fertiggeſtellt und den preußiſchen Reſſorks mitgeteilt die Automobilinduſtrie zu fördern und dem Kraftwagenverkehr die e eeeee auß morden, und ich habe eee 55 auf preußi⸗ e e e e e 50 wilden Fahrer ergichlich und in weiten Volkskreiſen ſcher Seite einem erheblichen Bedenken nicht begegnen wird. f enſermeitmenſchen möglich iſt, hat keine i j Aber Sie werden en daß die Neicer wenn auf Antenile dt ere ebſhe acn Skenssgeweſen effigs Aahnen, Die kumnen h ſe en eee dieſem in den Verkehr ſo tief einſchneidenden Gebiet nicht mit dmomobile für die breiten Erwerbsſtände herzuſtellen.„Der Antrag Sind ſie z dig? Das f ö ſ einer Geſetzgebung vorgehen kann, ohne ſicher zu ſein, die preu⸗ 50 0 1 ger tan auf 5 1 1 e d bee e in kenen Feit ſchen erhebſih a ake ie ſich der Hauptſache auf die Haftpflicht beziehen. Die heutigen e dehaup; Praſert ir f Sa Auch aus der Erklärung des preußiſchen Reſſortminiſters bei Ferkia weiter. Gröber beantragt aage een ee d ee der Verhandlung der Interpellation im Abgeordnetenhauſe, es eine Reſolution, die imSinne dieſer rklärungen die verbündeten Re⸗ Fi i ili frũ u werde vorausſichtlich in kurzer Zeit zu einer Geſetzgebung im gierungen erſucht, baldtunlichſt einen Geſetzentwurf, betr. Haftpflichtund meite⸗ bie Deriige Ned e Reiche kommen, kann das hohe Haus die Wahrſcheinlichteit Regelung des Verkehrs mit Kraftfahrzeugen vorzulegen nach welchem ſich ganz entſchieden gegen dieſe Rennbahn im Taunts aus ſchöpfen, daß Schwierigkeiten dem Geſetzentwurf von preußiſcher 1. für den bei dem Betrieb von Kraftfahrzeugen entſtehenden Per⸗ ſprochen 128 alk⸗ ſonen⸗ und Sachſchaden der Betriebsunternehmer zu haften hat, ſo⸗ 00 ßiſche Regierung auf ihrer Seite zu haben. Seite nicht gemacht werden. Der Entwurf hat zum In 18 810 2 2 erſtens die Haftpflicht für Schaden an Leib und Gut, ztwei⸗ fern er nicht beweiſt, daß der Unfall durch höhere Gewalt oder u Füh⸗ durch eigenes Verſchulden des Verletzten oder des Sachinhabers tens Beſtimmungen, daß unqualifigierte Perſonen nicht de i 8˙ 1 S aft ab. verurſacht iſt.(Die Reichstagskommiſſon von 1900 eblle dem bleibt. Bei den Taunus⸗Rennen follen allerlei Sachen, auch Un rern beſtellt werden, ſondern die Zulaſſung zur Führerf hahnen. aufgeſtellt. Die können leicht ſelbſt ein Verkehrshindernis werden. Das Projekt ſoll 4 bis 5 Millionen koſten; bisher find ſie noch nicht gekommen. Welche Garantie geben die Herren. die das Profekt aufgeſtellt haben, daß die Rennbahn kein Torſo Wiesbaden und Frankfurt haben es abgelehnt, ſich hängig gemacht wird von Befähigungsgeugniſſen, VBetriebsunternehmer die Schadenerſatzpflicht nur dann aufbürden, 110 8 ſein, Mir ſchein, daß auch di Aber die die Landesregierungen Beſtimmungen zu treffen haben. wenn ihn ein Verſchulden trifft); 2. Fahrer, welche den zur Er⸗ Das Befähigungszeugnis ſoll wieder entzogen werden können, haltung der Sicherheit auf den öffentlichen Straßen und Plätzen wenn die betreffenden Perſonen durch ihr Verhalten zeigen, daß erlaſſenen polizeilichen Anordnungen über den Verkehr mit neuen Projektema Solche Bahnen ſind als Verſuchsbahnen wünſchenswert; aber man baue ſie dort, wo ſie nicht ſtören, in der Eifel, in Oſt preußen, aber nicht im Taunus. er nicht mit der nötigen Vorſicht vorgehe ſie nicht die nötige Garantie bieten; und endlich ſollen Straf⸗ Kraftfahrzeugen zuwiderhandeln, mit wirkſamen, bei Ver⸗ Die Ausſprache ſchließt. Abg. Vrinz Schönaich⸗Ca heſtimmungen die ſtrenge Beachtung der Verkehrsordnung ſicher⸗ fehlungen im Rückfall geſteigerten Geld⸗ und Freiheitsſtrafen ſtellen. Die Beſtimmungen der Verkehrsordnung ſehen zwar jetzt polizeiliche Strafbeſtimmungen vor, haben ſich aber nich o 2 05 lath ſtreicht in ſeinem Antrag die Bezcan ahme an die— beſtraft werden; 3. das Führen von Kraftfahrzeugen nur ſolchen ſchlüſſe 7985 Reichstagskommiſſion. Ja 10185 5 als Perſonen geſtattet wird, welche ſich durch eine Prüfung über die Antr d zu inſtimmig; d⸗r A rüber ausreichend erwieſen. Der Entwurf enthält alſo zivilrechtliche, Befähigung zum Führen ordnungsmäßig an eeſen haben; ad angemen und zwar einſtimmig; d⸗; Antrag G 1 ak wird gegen Nationalliberlae und Freiſinnige polizefliche und ſtrafrechtliche Beſtimmungen. Sobald der Ent⸗ 4. Fahrern, twelche ſich als unzuverläſſig erwieſen haben, durch Nächſte Sitzung: Woiner 1 Mör.(gepbelin⸗Nachtrags⸗ wurf die preußiſche Inſtanz paſſiert hat, wird er an den Bundes⸗ polizeiliche Verfügung die Erlaubnis zum Führen von Kraftfahr⸗ und Poſtetat.) 9 rat gelangen. Ich nehme an, daß auch die verbündeten Regie⸗ zeugen mit Wirkung für das ganze Reichsgebiet entzogen werden* Bildungsanstalt für Kindergärtnerinnen F. I, II. Mannheim. F 1, II. Ausbildung von Kindergärtnerinnen für Familien und Kindergärten 77315 Jahreskurſe mit Exgmenabſchluß. Alle in das Fach ein einſchlagenden Unterrichtsfächer: Franz., Geſang, Kinderpflege, Kinderer iehung, Handiert gkeitsunterricht uſw. 6 Leyrkräfte. Beginn des neuen Kurſus Montag, den 27. April 1908. 5 Prüſung der abgehenden Schüleunnen Ende März 1908 Honorar pro Bierteljahr 36 Maik.— Proſpekte und Näberes dei den Vorſteherinnen.— Aumeldungen werden baldigſt erbeten. Qhlen u KokS J. K. Wiederhold Luisenring à2. Telephon 618. 77314 Verein ehem. bad. gelb. DragonerMannheim. Todes-Anzeige. Hen verehrlichen Mitgliedern zur Nachricht, dass am 10. Februar 1908 unser Kamerad, Herr Mathias Kraft nach langem Leiden entschlafen jst. Die Beerdigung fludet Donnerstag, deu 13. Februar 1908, nachmittags 3½ Uhr, von der Leichenhalle des Friedhofes aus, statt Der Verein sammelt sich um 3 Uhr an der Leichenhalle. 77818 Der Vorstand- Mannheim; J1. 7 Sreitestrasse — über die staunend billigen Preise Total-Ausverkauf Schuhwaren denn ich muss väumen, um Platz zu gewinnen für die eingetroffenen Frühjehrs-Neuheiten in Herren- und Knaben-Kleidern kin Versuch Uberzaugt Jadermann von meiner Salligkeit. Arthur Steinbach J1. 7 spracflosf LAnkauf] Kaufe gebr. Möbel Betten wie auch ganze Einrichtungen zu den höchster Frelsen. Postkarte genügt.(szie rym, 8 3, II. 5 Verkauf. 9 Ftine Süßrahmbutter maente M..30 bei Mehrabnahnie billiger, oſſeriert 77802 Dallpfmollerei anseichHaftyg. i Sliöbllen, Württenberg. Cen Fagen.I * Feuer⸗Verſicherungs⸗Branche Wir ſuchen für den Bezirk Mannheim, Ludwigshafen einen energiſchen und tüchtigen Inſpektor gegen eventl. feſte Bezüge. Die Stellung iſt eine angenehme und dauernde und bietet auch Nicht⸗Fachleuten gute Exiſtenz. 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Aber auch Rodin hielt etwas 5 Qualitäten des Königs, wie Raoul Aubrt in Innales erzählt und glaubte in ſeinen Werken eine mehr als Begabung zu erkennen. Als er Abbildungen mehrerer Bilder geſehen hatte, fagte er:„Wiſſen Sie auch, daß die Dinger Rer ſehr gut ſind? Dieſer marokkaniſche Krieger atmet Kraft und zugleich geſchmeidige Leichtigkeit. Dieſe Laudſchaft hier iſt zart, fein und die Luft fließt leicht zwiſchen den in harmoniſcher Silhouette zuſammengefaßten Bäumen. Auch die Zeichnungen ſind mit einer ſolchen Sicherheit der Linie, ſo breiter Bewegung und ſo ausgezeich⸗ neter Beobachtung gegeben, wie ſie nur ein wirklicher Künſtler hat. Sicherlich, das iſt ein König, der wenn er nicht König wäre, ganz einfach ein großer Maler ſein würde. Wie ſchade vielleicht, daß er König geworden iſt!“ 5 Der Diktator auf der Flucht. Der geſtürzte Diktator Por⸗ tugals, Joao Franco, iſt am Samstag in Bordeaux angekommen und hat auf, ſeiner Reiſe nach Genf hier unter dem Namen eines Gutsbeſitzers Ferrero aus Madrid in ſtrengſter Zurückgezogenheit kurzen Aufenthalt genommen. Obwohl ſich Franco von niemandem ſehen und ſprechen laſfen wollte und die größten Vorſichtsmaß⸗ regeln getroffen hatte, um allen Beobachtungen und Fragen zu ent⸗ gehen, iſt es doch einem Korreſpondenten des Matin gelungen, am Sonntag zu ſpäter Abendſtunde bei ihm einzudringen und ein In⸗ terbiew mit ihm zu erhalten.„Was! dieſer Maun mit der fahlen Bläſſe im Geſicht, dem niederhängenden Schnurrbart, den tiefliegen⸗ den müden Augen in den dunklen Augenhöhlen, dieſer magere, bleiche Mann, deſſen ganzes Weſen Müdigkeit und Erſchöpfung zeigt, das war der Diktator, der durch Monate die Oppoſition unter ſeiner Eiſenfauſt gebändigt!:.. So ſchildert der Korre⸗ ſpondent ſeine Eindrücke.„Ein Greis mit zitternden Händen mur⸗ melte mit dumpfer, gebrochen und traurig klingender Stimme ſeine Klagen, ſeinen Jammer:„Ach, wenn man wüßte! Wenn man wüßte, wieviel ich gelitten habe und wie unglücklich ich bin! Nur von einem Gedanken iſt die Seele dieſes einſtigen Machthabers erfüllt. Von dem furchtbaren Schickſal, das nach den tragiſchſten und unvorhergeſehenſten Umſtänden aus dem gefürchteten Miniſter einen armen Flüchtling gemacht hat, der verurteilt iſt, fern von ſeinem Vaterlande ohne Ziel herumzuirren. Der furchtbare Abend ſteht ſchreckvoll vor ſeinen Augen, da ihm das entſetzliche, das unab⸗ änderliche Ereignis gemeldet wurde.„Konnte ich eine ſolche Nach⸗ richt erwarten.. Konnte ich ſie vorherſehen?.. Ich hatte meine Pflicht gegen meinen König getan. Die Maßnahmen, die ich gegen ſeine Feinde ergriffen, die waren lange erwogen, lange durchdacht. Mein Gewiſſen war für mich. Und da plötzlich geſchah dieſe furcht⸗ bare Kataſtrophe. Marnichmal paſſiert es mir, daß ich mich frage, einem Traume vor mir ſehe.“ Franco ſchweigt einen Augenblick, den Kopf zwiſchen den Händen verborgen. Im Nebenzimmer höre ich das Geflüſter ſeiner Frau und ſeines Sohnes. Und mit fähem Auf⸗ raffen nimmt der frühere Diktator ſeine Rede wieder auf:„Und dann?.. Was dann? Was will man, daß ich danach noch ſagen ſoll? Was für Erklärungen abgeben? Was erklären? Kann man das Schickſal erklären? Soll ich ſuchen, die Zukunft vorherzuſehen? Bin ich fähig, nach einem folchen Schlage nachzudenken. Habe ich noch meinen Kopf zwiſchen den Schultern?.. Sie ſehen, ich gehe, ich fliehe... Nicht um vor meinen Feinden zu fliehen, wie man geſagt hat. Ich habe keine Furcht, nicht vor Kugeln und nicht vor Dolchen. Ich wiederhole es Ihnen, ich habe meine Pflicht getan, und mein Gewiſſen ſchuldigt mich nicht an. Komme, was wolle. Aber ich gehe fort, um die ſchrecklichen eben erlebten Stunden vergeſſen zu können. Ich fliehe vor allem, was mit Politik zuſammenpängt. In das Dunkel trete ich zurück, in den Schatten. Möchte man doch niemals mehr von mir ſprechen, meinen Namen vergeſſen. Ich bitte um nichts anderes. Leben Sie wohl, mein Herr! Vergeſſen auch Sie mich!“ Und während er mich kangſam nach der Tür geleitet, mur⸗ melt Franco immer wieder:„Ja, ja, man foll mich vergeſſen.“ Die Tür ſchließt ſich hinter mir und im Fortgehen iſt mirs, als hörte ich ein erſticktes Schluchgen. — Wenn das Theater leer bleibt... Das Theaterleben kennt nicht wenige Fälle, wo ſelbſt bei dem Auftreten allgemein beliebter Künſtler oder bei der Aufführung bekannter Werke der Zuſchauerraum eine Leere aufwies, die nicht nur den Direktor in begreifliche Mißſtimmung verſetzten mußte, ſondern auch die Schauſpieler in ihrer Darſtellung ungünſtig beeinflußte, denn ein leeres Haus bildet für den Künſtler ein pſychologiſches Mo⸗ ment, das lähmt, hemmt, deprimiert und eine richtige Stimmung nie aufkommen läßt. Dann kommt es bisweilen vor, daß die Theaterleute ſich mit ihren Gäſten gütlich auseinanderſetzen; die Gazetta del Popola erzählt davon einige amüſante Anekdoten. So war es dem in Venedig allbeliebten Luigi Veſtri während eines mehrmonatlichen Gaſtſpiels nicht gelungen, Einnahmen und Ausgaben ſeines Unternehmens auch nur in ein halbwegs be⸗ friedigendes Verhälknis zu bringen, das Haus blieb leer und der bedauernswerte Unternehmer raufte ſich die Haare. Luigi Beſtri griff ſchließlich zu einem Mittel, das bisher noch nie verſagt hatte, er kündigte den„Burbero benifico“ von Goldoni an und Rieſenplakate ſollten die gleichgültigen Venezianer ins Theater locken. Aber ach, diesmal verfagte auch Goldoni, und als die Vorſtellung beginnen ſollte, waren im ganzen Zuſchauervaum nur zehn Kunſtfreunde zu entdecken, die der Suggeſtivkraft der ſchönen Plakate nicht hatten widerſtehen können.“ Veſtri beſaß genug Humor, ſich mit der peinlichen Sitnation abzufinden: ruhig trac er an die Rampe und wandte ſich zu ſeinem beſcheidenen Ludi⸗ torium.„Meine Herren,“ ſagte er,„ich danke Ihnen, daß Sie mich mit Ihrem Beſuch beehrt haben: aber da wir nur ſo wenige ſind, ſo lade ich Sie hiermit ein, mit mir in der Trattoria 95 all das Wirklichkeit iſt, ob ich nicht ein ſchauriges Geſpenſt in WW—TWCWWVVVVVT—TT—TTT—— An 605 5as SSHa elderkf, Telephon 1995. 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Der Schauſpieler Thiron, der den Figaro ſpielen ſollte, wollte der Qual entgehen, das ganze Stück vor einem einzigen Zuſchauer zu ſpielen, er näherte ſich dem Souffleurkaſten, legte prüfend die Hand an die Stirne, um vielleicht noch einen zweiten Beſucher zu erſpähen; als er aber niemand ſah, verbeugte er ſich höflich vor dem einzigen Gaſt:„Legen Sie, mein Herr, großen Wert darauf, daß wir Ihnen den Barbier von Sevilla vor⸗ ſpielen?“„Mein Gott nein,“ antworteze der Angeredete.„Ich bin nicht darauf verſeſſen und wenn Sie lieber nicht ſpielen wollen.. Schön, ſchön, tauſend Dank für Ihr Entgegen⸗ kommen. Bemühen Sie ſich bitte zur Kaſſe und laſſen Sie ſich den Preis Ihres Billettes wieder zurückzahlen.“„Das werde ich nicht tun.“„Aber warum denn nicht, das iſt doch Ihr gutes Recht.“„Nein, ſage ich Ihnen, ich werde es nicht tun.“„Aber ich begreife nicht Ihre Bedenken.“ Ja wiſſen Sie denn nicht“ ent⸗ gegnete der Kunſtfreund,„daß ich nur auf Grund— eines Frei⸗ billetts gekommen bin 8 — Das neue Kurhaus in Monte⸗Carlo. In den nächſten Tagen erfolgt durch den Fürſten von Monaco in ſeierlicher Weiſg die Eröffnung des von der„Socists des Bains de mer“ erbauten neuen Kurhauſes in Monte⸗Carlo, das als Erſatz für die alte „Therme Valencia“ geſchaffen wurde. Das Gebäude, in prächtigem Renctiſſanceſtil gehalten und mit einer 90 Meter langen Faſſade, erhebt ſich auf dem neben der Poſt gelegenen Teil der großen rück⸗ wärtigen Terraſſe des Kaſinos, knappd am Meeresſtrande, alſo an einem der ſchönſten ſonnenbeſchienenen Punkte Monte⸗Carlos. Das Ekabliſſement wurde in der modernſten Weiſe nach den Muſtern der Kurhäufer in Baden⸗Baden und Karlsbad eingerichtet und dient hauptſächlich zur Behandlung ambulatoriſcher Leichterkrankter. Es iſt jedach weder mit einem Hotel noch mit einer Penſion verbunden und man kann daſelbſt auch nicht wohnen. Die Pläne zu den An⸗ lagen rühren von dem franzöſiſchen Architekten A. Teiriver her. Aerztlicher Leiter während der Winterſaiſon iſt kaiſerlicher Rat Dr. Albert Konxied, Chefarzt der Kuvanſtalt in Edlach bei Reiche⸗ nau. In dem Kurhaus, das wobl als das ſchönſte und modernſte an der Riviera bezeichnet werden darf, erhält Monte⸗Carlo eine neue Attraktion. Nurthäuser⸗ aus ihrem Besitztum der„Grande Chartreuse“ vertriehen, und in Frankreich ihrer Frühsren Marken, welche öffentlich versteigerk wurden, entsstzt, 53 und stellen nun ihren Likör in Tarragona(Spanien) her. Man verlange diese neue Flasche mit der Bezeichnung:„Ligueur des pbraes Phartreux“(Tarragona.) 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