*. ———— Abonnement: do Wfeunig monatlich, Bringerlohn 28 Pfg. mionatlich, durch die Poll bez. incl. Poſte aufſchlag WMr..4 pro Quartal, Einzel⸗Nummer 8 Pig⸗ In ſerate: Dte Solonel⸗Zeile.. 35 Pfg. Auswärtige Inſerate 80„ GBadiſche Volkszeitung.) N Geleſeuſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung⸗ hängige Tageszeitung. Täglich 2 Husgaben (ausgenommen Sonntag) Eigene Redaktionsbureaus in Berlin und Karisruhe. Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim“, Mannheimer Volksblatt.) Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Burean(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 341 Redaktioann 677 Expedition und Verlags⸗ eeee eeee Schluß der Juferaten⸗Auuahme für das Mittagsblatt Morgens e 9 Uhr, ſür das Abendblatz Nachmittags 3 uhr.—??332 Nr. 75. Freitag, 14. Zebruar 1908.(Mittagblatt.) TTr... ͤy ³1 W I 272. 0ßb 777FFFbb(bb((( Badiſcher Landtag. (Von unſerem Karlsruher Bureau.) Ch. Karlsruhe, 13. Februar. Geeſtern hatte ſich der Reichstag mit der Penſions⸗ und Hinterbliebenen⸗Berſicherung der Privatbeam⸗ ren beſchäftigt, heute tat aufgrund eines von den liberalen Parteien eingebrachten Antrages die zweite Kammer der badi⸗ ſchen Landſtände das Gleiche. Nur mit dem Unterſchied, daß ſie einer Antwort vom Regierungstiſche gewürdigt wurde, während im Reichstage der Bundesratstiſch leer blieb. Be⸗ gründet wurde der Antrag vom Abg. Quenzer(natl.), der nach einem Ueberblick über die Bewegung der Privatbeamten die materielle Seite der Privatbeamtenverſicherung in großen Umriſſen beſprach, wobei er es als eine Pflicht des Staates bezeichnete, die Zukunft eines breiten Standes zu ſichern, der zur wirtſchaftlichen Blüte Deutſchlands außerordentlich viel beigetragen habe. Das Zentrum ließ durch den Abg. Schmidt⸗Karlsruhe erklären, daß es den Antrag aufs wärmſte unterſtütze. Die Verſicherung der Pripatbeamten will es jedoch nicht als Sonderkaſſe, ſondern im Anſchluß an die ſchon beſtehende In⸗ validenverſicherung durchgeführt wiſſen. Nicht umgehen werde man es können, daß auch das Reich, in deſſen Intereſſe gleich⸗ falls die Privatbeamtenverſicherung liege, einen Zuſchuß zu dieſer Verſicherung geben. Polemiſcher Natur, polemiſch gegen die Nationalliberalen, waxen die Ausführungen des Abg. Geck(ſoz.), der, wenn er auch durchweg der Privatbeamtenverſicherung das Wort redete, doch glaubte den Anlaß benützen zu ſollen, um aus der Be⸗ wegung der Privatbeamten einen Beweis für die Richtigkeit der ſozialiſtiſchen Lehren zu konſtruieren. Auch er hält es für richtiger, die neue Verſicherung im Anſchluß an die be⸗ ſtehende Invalidenverſicherung vorzunehmen und dabei gleich die alte Verſicherung auszubauen und zu vereinfachen. Von den Demokraten wies Abg. Heimburger darauf bin, daß die Privatbeamten erſt recht ſpät ſich über ihre wirt⸗ ſchaftliche Lage klar geworden ſeien, daß ſie ſich aber durch den Zwang ihrer Notlage genötigt ſahen, ihre Intereſſen aufſeiten der Arbeitnehmer zu ſuchen, und nicht wie ſeither aufſeiten der Arbeitgeber. Wenn heute unter den Pripatangeſtellten ſelbſt noch ſo verſchiedene Meinungen üher die Ausgeſtaltung der Verſicherung beſtehen, ſo ſei das darauf zurückzuführen, daß die Frage noch recht jungen Datums ſei. Die Demokraten ſind gleichfalls der Meinung, daß die Privatbeamtenverſicherung im Anſchluß an die Invalidenverſicherung geſchehen ſollte. Anderer Meinung ſind die Nationalliberalen, für die der Abg. Dr. Binz ſprach. Sie ſtellen ſich auf den Standpunkt der Mehrheit der Privatangeſtellten, die eine Sonderkaſſe er⸗ ſtreben. Gleichzeitig trat der Redner für eine Aenderung der rechtlichen Stellung der Privatbeamten ein und wies es zurück, daß der Abg. Geck die vorliegende Frage, in der ſich die ganze Kammer einig ſei, zur Propaganda für ſeine Partei benützte. Nachdem noch namens der Konſervativen der Abg. Gierich deren Zuſtimmung dem Antrage der Liberalen erklärt hatte, ſtizzierte der Miniſter des Innern, Freiherr von Bodman, die Stellung der Reichsregierung zu den Wünſchen der Privatbeamten. Er erklärte, daß die badiſche Regierung ihre Bevollmächtigten zum Bundesrat anweiſen werde, auch fernerhin der Frage die vollſte Aufmerkſamkeit zu⸗ zuwenden und die Sache mit allen Kräften zu fördern. Dieſer Beratung ging die Erledigung des Budgets für Wiſſenſchaft und Künſte voraus, zu dem der Abg. Heimburger(dem.) den Bericht erſtaktete. In der Dis⸗ kuſſion wurden eine große Reihe bon Münſchen vorgetragen, die um Reſtaurierung alter Baudenkmäler, meiſt von Kirchen und Kapellen, abzielen. Nicht weniger als 17 derartige Reſtau⸗ rierungswünſche wurden gezählt. Auch der neue Anſtrich des Ständehauſes— er iſt jetzt gräulich ſchwarz— wurde be⸗ mängelt, und zwar vom Abg. Venedey. Der Regierungs⸗ bertreter, Miniſterialdirektor Dr. Hübſch meinte freilich, es werde ſchwer ſein, für das Ständehaus eine Farbe zu finden, die allen Mitgliedern des Hauſes gefalle. Damit hatte er die Lacher auf ſeiner Seite. Mit großer Gewiſſenhaftigkeit ging er ſämtliche vorgebrachten Münſche durch. Eine Erweiterung des Sammlungsgebändes in Karlsruhe ſagte er für die nächſte Budgetperiode zu. Am kommenden Samstag beginnt die Berafung des Bud⸗ gets des Miniſteriums des Innern. —— Polftische Uebersſcht. * Ma unheim, 14. Februar 1908. Profeſſor Dr. Schnitzer beurlaubt. Die zahlreichen akademiſchen Hörer, die ſich geſtern vor⸗ miftag 11 Uhr vor dem Hörſaal 5 des Univerſikätsgebäudes einfanden, um der Fortſetzung der Schnitzerſchen Leſung über allgemeine Erziehungslehre beizuwohnen, fanden am ſchwarzen Brett des Hörſaales folgenden Anſchlag:„Für den Reſt des Semeſters beurlaubt, bedauere ich meine Vorleſungen nicht fortſezen zu können. München, 12. Februar 1908. Prof. Schniher. Die Hörer, die in dieſer Beurlaubung eine neue Maßregelung Profeſſor Schnitzers erblicken zu müſſen glaubten, äußerten ſich darüber in kräftigen Kundgebungen des Miß⸗ fallens. Sie ſind dabei jedoch von einer falſchen Vorausſetzung ausgegangen. Wie die„Münch. Allgem. Ztg.“ an zuſtändiger akademiſcher Stelle hört, hat Profeſſor Dr. Schnitzer vor⸗ geſtern nachmittag ein Urlaubsgeſuch für den Reſt des laufen⸗ den Winterſemeſters eingereicht, belegt mit einem ärztlichen Zeugnis, das nervöſe Herzſtzrungen konſtatiert. Dieſes Ur⸗ laubsgeſuch iſt ſeitens des Rektorats an das Miniſterium ge⸗ leitet worden. Eine ſolche Erkrankung iſt nach den letzten Vorkommniſſen nur zu erklärlich, jedoch dürften Profeſſor Schnitzer zu ſeinem Urlaubsgeſuch auch die verſchiedenen Demonſtrationen veranlaßt haben, die, ſo gut ſie gemeint waren. doch die Vorleſungen ſtörten. Da den eigentlichen Hörern, den Theologieſtudierenden, der Beſuch der Vorlefungen unterſagt war, beſtand die Mehrzahl der Beſucher offenbar in Neu⸗ gierigen oder in folchen, die Profeſſor Schnißer ihre Sympathie bezeugen wollten. Nellys WMillionen. Ein fröhlicher Roman von Wilhelm Hegeler. (Nachdruck verboten.] 16)(Fortſetzung.) Es litt ſie nicht nehr auf ihrem Platz. Sie begrüßte die Leſerin. Im Hochgefühl einer Wollenen nannte ſie gleich ihren Namen. Da machte die andere ein jammervolles Geſicht, ſchien eine Gräte zu verſchlucken und ſagte: „Ich heiße Aurora von Königsmärker.“ Das Häufchen Unglück war der letzte Sproß dieſes einſt be⸗ rühmten Geſchlechtes, das, aus dem Schoß einer Buhlerin ent⸗ ſproſſen, bei einer Betſchweſter endete. Sie war ſozuſagen der graue Aſchermittwoch nach einem luſtigen Faſching. Aber für Tante Ida war ſie ein gefundenes Freſſen. Die beiden entdeckten bald gemeinſame Bekannte, zum Beiſpiel Paſtor Reichlig, Vorſitzender des„Näh⸗ und Flickvereins“. Auch ent⸗ deckten ſie ſo viel gleiche Sympathien, wie nur zwei alte Jung⸗ fern bei ſich entdecken können. Tante legte ſich heut abend ganz glückſelig ins Bett. Nach⸗ dem ſie ihre Rechnung gemacht, dankte ſie dem lieben Gott für dies unverdiente Gnadengeſchenk(das nichts koſtetel). Am nächſten Mosogen aber ſchüttete ſie ihr volles Herz aus und erzählte die ganze Geſchichte, von der Schweſter, von deren Mann, dem Rittergutsnutznießer und von dem Kind, das erblich ſo ſchwer belaſtet war. Fräulein von Königsmärker hörte ſtillſchweigend zu, nur manchmal ſeufzte ſie tief auf. Als Tante Ida geendet, holte ſie ihr Taſchentuch hervor und blies durch die ſonnenglänzende Mor⸗ genluft den klöglichſten Trauermarſch. „Sie können ſich nun denken“, ſchloß die ſchwere Verantworkung auf meiner Seele laſtet. Ich muß über das Kind wachen, damit es ſich ſeines Glückes würdig zeigt.“ „Vor allem müſſen Sie es hüten, daß es keinen Selbſtmord begeht“, antwortete die andere mit Grabesſtimme. „Um Gottes Willen, was?“ fragte Taute. Fräulein von Königsmärker blickte trübſelig vor ſich hin und ſagte: „Welch ein Unglück! Welch ein Unglück! Wiſſen Sie nicht, daß in Millionärsfamilien der Hang zum Selbſtmord graſſierts“ „D Herr Jeſus! „Iſt in Ihrer Familie noch nie ein ſolcher Fall vorgekom⸗ men?“ Fräulein Felſche hatte angſtvoll die Hand auf den Buſen ge⸗ preßt und ſagte nach einigem Sinnen: „Ein Onkel von mir hat ſich vor Jahren erhenkt.“ „Sehen Sie!— Sehen Sie!“ „Aber er war überhaupt ein verkommener Meuſch, der ſchon in ſeiner Jugend ſein Vermögen durchgebracht hatte. Und er legte Hand an ſich, als er zum drittenmal Bankerott machte.“ „D das tut nichts“, verſetzte Fräulein von Königsmärker. „Der Hang liegt geriß in Ihrer Familie. Das Geld übt ja eine ſo verhängnisvolle Macht aus. Uebermut, Schwelgerei, alle Todſünden hat es im Gefolge... Ich danke Gott, daß ich arm bin.“ „Ich habe auch nur die paar Tälerchen, mit denen ich kaum auskomme“, ſagte Tante Ida, um keine Mißverſtänbniſſe hervor⸗ zurufen.„Aber trotzdem kenne ich reiche Leute, die nicht ſchwel⸗ gen, und die auch nicht Selbſtmord begehen. Das Kind iſt ja in ſo beſcheidenen Verhältniſſen aufgewachſen. Und es weiß ja auch nichts von ſeinem Vermögen.“ „Selbſtperſtändlich darf ſie es nicht wiſſen. Die Unkenntnis Tänfe,„welch elne Auch von anderer Seite wird beſtätigt, daß Profeſſor Dr. Schnitzer ſein Urlaubsgeſuch in dem Bedürfnis nach Ruhe und Sammlung und in der Abſicht, auch gut gemeinten Demon⸗ ſtrationen aus dem Wege zu gehen, freiwillig und ſpon⸗ tan eingereicht hat, ohne jeden Druck etwa von ſeiten des Kul⸗ tusminiſteriums, wie man vielleicht da und dort argwöhnen könnte, oder gar von ſeiten der Univerſttät. Für den akade⸗ miſchen Lehrer kam dabei noch ausſchlaggebend in Betracht, daß die Fortführung der Vorleſungen vor einem ſo eigenartig zu⸗ ſammengeſetzten Auditorium, in dem die eigentlichen Hörer poll⸗ ſtändig fehlten, ſeinen Sinn hatte. Es liegt im Intereſſe einer klaren prinzipiellen Löſung dieſer Kriſis, wenn ſich das Bild der Situation nicht von einem Tag zum anderen durch Augenblickskundgebungen verſchiebt und nſtanciert. Das ſcheint uns auch für die akademiſchen In⸗ ſtanzen wünſchenswert, die ſich mit der einen oder anderen Seite der Sache werden befaſſen müſſen, namenklich auch mit einer Kundgebung, die Profeſſor Dr. Bardenhewer von der hieſigen theologiſchen Fakultät in der Augsburger Poſt⸗ zeitung gegen Schnißer gerichtet hat. Der Arkikel Profeſſor Dr. Bardenhewers iſt, ganz abgeſehen von ſeinem Ton, der alle Rückſichten der Kollegialität vollſtändig aus dem Auge läßt, ein für jeden für jedes feinere Empfinden abſolut unerträg⸗ licher und unzuläſſiger Eingriff in ein ſchwebendes Verfahren. Es läge ſicherlich im Intereſſe der Univerſität und des Hoch⸗ ſchullehrerſtandes, wenn gegen ein ſolches Vorgehen ein nach⸗ drücklicher Proteſt eingelegt würde. Im übrigen ſei noch erwähnt, daß eine Notiz der Augs⸗ burger Poſtzeitung auf die Möglichkeit hinzuweiſen ſcheint, daß Schnitzer einlenken könnte. In den Kreiſen ſeiner Münchener Neiupe dagegen hält man bei der Erbitterung der klerikal teiſe auf der einen, der Feſtigkeit Schnitzers auf der andeten Seite eine friedlſche Löſung des Konflikts nach wie dor für ausgeſchloſſen. Die Polenvorlage. Eine Zuſchrift„vbon unterrichteter Seite“ an die Herrenhauſes in zwei Punkten über das Kompromiß des Ab⸗ geordnetenhauſes hinausgegangen iſt und darin die urſprüng⸗ liche Regierungsvorlage wieder hergeſtellt hat. Das iſt einmal die Beſeitigung der Beſchränkung auf 70000 Hektar, die ſüher⸗ haupt enteignet werden dürfen, und ferner die Aufhebung der Beſtimmung, daß nur in Gebieten, in denen eine Bedrohung des Deutſchtums vorliegt, enteignet werden ſoll. Hiernach wäre alſo die Regierung unbehindert, in beiden Provinzen das Anſiedlungswerk durch Enteignung fortzuſetzen. Die Kom⸗ miſſion hat alſo hierin einen erheblich geringeren prinzipiellen Widerſtand gegen die Enteignung kundgegeben, wie das Ab⸗ geordnetenhaus. Auf der anderen Seite ſieht der Verfaſſer dieſer Zuſchrift die Mängel der Beſchlüſſe der Herrenhaus⸗ kommiſſion darin, daß der allergrößte Teil der zur Anſtedlung deutſcher Koloniſten geeigneten Güter der kommiſſion entzogen wird und daß die überaus wichtige Frage der Abrundung und Stärkung deutſcher Siedlungsbezir ke ungelöſt bleiben ſoll. Darüber wird geſagt: „Was ſoll denn aber werden?“ „Am beſten wird das arme Kind barmherzige Schweſter.“ Durch dieſen Vorſchlag wurde Tante ganz verblüfft. Das ging doch etwas zu weit. Denn wenn ihre Nichte ledig blieb und leine Kinder bekam was machte man damit all dem ſchönen Geld? Deshalb meinte ſie unterwürfig zu ihrer Freundin: „Das beſte mag es ja ſein. Aber das zweitbeſte wäre wohl, wenn das Kind eiten braven Mann bekäute. Und dafür bin ich. Ich habe auch ſchon darüber nachgedacht“, fuhr ſie fort. Offizier oder ein Landwirt dürfte es um keinen Preis ſein, Ein Juriſt ginge ſchon eher. Am keſten wäre ein guter Mann, nich mehr zu jung, der ſeinen Beruf aufgibt und ſich ganz dem Glück ſeiner Familie widmet. Wenn er nur etwas ſparſam iſt, dann er ganz gut mit den Zinſen auskommen und noch zurücklegen. Fräulein Aurorg verſprach ſich von dieſen Plänen nur ei⸗ nen düſteren Mißerſolg, Und soenn ſie au den folgenden Tagen mit Nelly zuſammenkam, Llopfte ſie ihr fraurig auf dig Schulter und ſagte: „Armes Kind! Armes Kind! Ihnen ſteht eine ſchwere Zu⸗ kunft bevor.“ 5 Nelly wurde be! dieſem Jammer ganz unheimlich zu Mut. **.* Doch eines ſchönen Morgens ſchien ihr das Glück zu lächeln, Sie ſaß im Garten ganz allein für ſich, als Leutnant von Kalder⸗ hot, der einzige, der hin und wieder ein freundliches Wort mit ihr ſprach, ſie zu einer Partie Lawn⸗Tennis aufforderte Erfreut nahm ſie an, obgleich ſehen kannte. Sie wurde Frau Roſe vorgeſtellt, die in einem reizenden Sportkeſtüm den weißem Flanell ſchon erwartungsvoll mit iren hohen gelben Hackenſtiefeichen auf dem Naſen trippelte iſt noch ſein einziges Glück. Ach, der arme Engel, der an einem Abgrund wandelt und ſich nichts träumen läßt.“ „„Ich habe den Vorzug, auf Ihrer Seite zu ſein?“ fragte der Offizier. ...—— —— „Bexl. Neueſten Nachrichten“ hebt hervor, daß die Kommiſſion des Anſiedlungs⸗ „Ein ſie das Spiel nur vom Zu⸗ ——— ———— —— ——————————— —— —... 2. Seite. 2— General⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) Meannheim, 14. Februar. Die Vertagung der Kommiſſionsberatungen um eine Woche zat den Zweck, inzwiſchen durch Anſiedlungskommiſſion feſt⸗ kellen zu laſſen, ob unter den beſchloſſenen Beſchränkungen über⸗ zaupt noch die vom Landtag für die Enteignung feſtgeſetzten 70 000 Hektar zur Verfügung ſtanden. Da aber die in der Kommiſſion zeſchloſſenen Beſchränkungen das wichtigſte Ziel der künftigen An⸗ ſiedlungspolitik, die Abrundung der zerſtreuten deutſchen Sied⸗ ungen zu größeren Komplexen, unmöglich machen, ſo dürften die Kommiſſionsbeſchlüſſe für die Regierung als unannehmbar anzu⸗ ſehen fein. Arbeitstarifverhandlungen im Baugewerbe. In einer Reihe von Plätzen tritt jetzt die Bauarbeiterſchaft, der die vom Arbeitgeberbund vorgelegten Tarifentwürfe nicht genügen, mit Gegenentwürfen an die Verbände der Bauarbeit⸗ geber heran. So hat der Zentralverband der Maurer über die Lohn⸗ und Arbeitsbedingungen im Bereich des Mittel⸗ deutſchen Bauarbeitgeberverbandes eine ganze Denkſchrift aus⸗ gearbeitet und nachgewieſen, daß im Mittelrheingebiet Arbeits⸗ zeit und Stundenlohn zum Teil hinter gleich großen und kleineren Orten anderer Landesteile zurückſtehen. Berlin und AUmgebung, Bremen, Dresden, Hamburg uſw., zuſammen 400 Orte, haben den Neunſtundentag, für einige beſondere Fächer gar nur eine Arbeitszeit von 8 und 8½ Stunden. In 361 Orten wird 9½ Stunden gearbeitet. Im Mittelrheingebiet aber, Frankfurt, Mainz, Kaſſel, Wiesbaden uſw. hat man den Zehnſtundentag, und dabei ſind die Lohnverhältniſſe vielfach ſchlechter als in Norddeutſchland. Es kommt dazu, daß in den Städten des Mittelrheingebiets von den durch Umfrage in 20 Arbeitsorten ermittelten 9046 Maurern 6753 oder 72 Proz. auswärts, zum Teil in ſehr entfernten Dörfern wohnen, weil ſie, wie die Denkſchrift behauptet, in der Stadt ihre volle Exiſtenz nicht finden und die Stadt auch nicht auf die Wohn⸗ gelegenheit für dieſe Arbeitermaſſen und ihre Familien ein⸗ gerichtet iſt. Ein Teil dieſer Arbeiter verkehrt täglich zwiſchen Wohn⸗ und Arbeitsort, die meiſten durch Benutzung der Eiſen⸗ hahn, viele aber zu Fuß, ein kleinerer Teil fährt nur Sams⸗ tags nach Hauſe und kehrt am Montag wieder. Die durch⸗ ſchnittliche Abweſenheit vom Hauſe beträgt 14½ bis 15 Stun⸗ den. In dem neuen Arbeitstarifentwurfe fordern die Arbeiter bor allem eine Herabſetzung der täglichen Arbeitszeit auf 9½ Stunden für die größeren Lohnbezirke, für drei kleinere 10 Stunden. Der Stundenlohn ſoll ſich zwiſchen 60 und 50 Pfg. bewegen, alſo durchweg eine Aufbeſſerung von 10 bis 20 Proz. erfahren. Einen ähnlichen Vertragsentwurf hat auch der Zen⸗ kralverband der Bauhilfsarbeiter dem Arbeitgeberverband zu⸗ geſandt. In Breslau hat der Maurerverband einen Ausſchuß zur Ausarbeitung eines Gegenentwurfs zum Arbeitstarif der Arbeitgeber, die Verlängerung der Arbeitszeit von 9½ auf 10 Stunden fordern und auch in der Lohnfrage ſchärfere Anfor⸗ derungen ſtellen, eingeſetzt. Auch in Rheinland⸗Weſtfalen ſind den Arbeitgebern die Tarifforderungen der Arbeiter als Er⸗ widerung auf den vorgelegten Normaltarif des Arbeitgeber⸗ bundes zugegangen. Es handelt ſich hier um die Arbeitsrege⸗ lung für etwa 50 Plätze, darunter vor allem die größeren Städte. DPDeutsehes Beich. —(Der Reichskanzler) Fürſt Bülow ſandte fol⸗ gendes Antworttelegramm an den Lan dwirt⸗ ſchaftsrat: Schmerzlich bedauernd, meinen altgeiwohnten Platz nicht ein⸗ nehmen zu können, danke ich herzlich für die freundliche Begrüßung. Meine Arbeit für die deutſche Landwirtſchaft habe ich getan, tue ich und werde ich tun, weil ich glaube, damit nur meine vornehmſten Pflichten gegen das deutſche Volk zu er⸗ füllen. Die auch in ihren Verſammlungen bekundete Bereitwillig⸗ leit der Landwirtſchaft, ihre erſtarkenden Kräfte in den Dienſt großer neuer ſozialer und wirtſchaftlicher Aufgaben zu ſtellen, iſt dafür mein beſter Lohn und zeigt mir aufs neue, daß ich auf dem beſten Wege bin. Reichskanzler Fürſt Bülow. Rundschau im Nuslandee. Die wildgewordenen engliſchen Frauenrechtlerinnen laſſen nicht locker. Auch geſtern wieder ſuchte eine Schar An⸗ hängerinnen des Frauenſtimmrechts zum Unterhauſe vorzu⸗ dringen, wurde aber von einem ſtarken Schutzmannsaufgebot daran verhindert. Neun Verhaftungen wurden borge⸗ nommen. Im engliſchen Unterhauſe antwortete der Staatsſekretär des Auswärtigen Edward Grey auf eine Anfrage, ob er gegebenenfalls die im Zuſammenbang mit der engliſch⸗ruſſiſchen Konvention zwiſchen der engliſchen und der deutſchen Regierung gepflogene Korreſpondenz veröffentlichen wolle, daß es eine ſolche Korreſpondenz nicht gebe. Bellairs fragte, ob im Einklang mit der auf der Friedenskonferenz im Haag gemachten Ankündigung das britiſche Flottenprogramm irgendeiner fremden Macht mitgeteilt worden ſei. Grey führte die bon den engliſchen Bevollmächtigten im Haag am 17. Anguſt vorigen Jahres abge⸗ gebene Exklärung an und ſtellte feſt, daß die engliſche Regierung bereit ſein würde, den Mächten, welche ebenſo perfahren würden, jährlich mitzutetlen, was für Schiffe ſie zu bauen beabſichtige und welche Koſten damit verbunden wären. Die Erklärung hätte die Annahme zur Grundlage, daß tatſächlich die Flottenpro⸗ gramme der Großmächte bis zu einem gewiſſen Grade voneinander abhängig wären. Grey fügte hinzu, ſolange nicht die anderen Mächte zu dieſer Handlungsweiſe bereit wären, läge kein Grund vor. irgendeiner Macht das Flottenprogramm voraus mitzuteilen. Das Anerbieten der engliſchen Regierung zu der Mitteilung würde jeder Zeit aufrechterhalten werden. Mit Mulay Hafid ſuchen die Zranzoſen wieder Fühlung zu gewinnen, nach⸗ dem Abdul Aſis dank ihrer Unterſtützung den größten Teil Ma⸗ rokkos gegen ſich aufſtehen ſieht. Am 9. ds. fand in Mſamſa eine Zuſammenkunft zwiſchen General dAmade und einem bei der Mahalla Mulay Hafids weilenden Franzoſen, ſowie Dr. Holzmann als Abgeſandten Mulay Hafids ſtatt, die von zweihundert Reitern begleitet waren. Dieſer Zuſammenkunft ſind Verhandlungen zwi⸗ ſchen dem franzöſiſchen Konſul in Caſablanca und dem erwähnten bei Mulay Hafid weilenden Franzoſen voraufgegangen. Bei der Mahalla Mulay Hafids trafen 21 geſangene algeriſche Soldaten ein.— Der Gouverneur von Marrakeſch, El. Glaui brach am 1. mit 10000 Mann neuen Truppen aus Marrakeſch auf, um zu Mulay Hafids zu ſtoßen. Kontingente aus den Gebirgen ſelbſt und aus dem Sus haben ſich eangeſchloſſen, darunter Leute, die nie einen Chriſten geſehen haben.— Der Berichterſtatter des Temps in Tanger meldet aus ſehr zuſtändiger marokkaniſcher Quelle, Ben Sliman habe als Antwort auf die ihm ge⸗ machte Mitteilung über die Stellung Deutſch lan ds zu der Beſchwerde des Sultans über das Vorgehen Frankreichs an die deutſche Geſandtſchaft am 1. Februar ein Schreiben gerichtet, worin er nach den üblichen Dankesformeln für die Gefühle Deutſchlands gegenüber Marokko bemerkte, daß der Sultan ſich in keiner Weiſe irgendeiner Beſchwerde ſeinerſeits erinnere, auf welche die deutſche Note anſpiele. Ben Sliman habe hinzuge⸗ fügt, daß er vom Sultan beſonders beauftragt ſei, dieſen Punkt klarzulegen, um Mißverſtändniſſe zu beſeitigen. Badiſche Politik. oc. Karlsruhe, 13. Jebr. Bisher ſind ekwa 60 Petti⸗ tionen zum Gehaltstarif eingekommen, eine große An⸗ zahl wird noch erwartet. Die Vorlage dürfte eine monatelange Arbeit der Kommiſſion beanſpruchen. oc. Karlsruhe, 13. Febr. Bei der zweiten Kammer lau⸗ fen fortwährend Petitionen von Landgemeinden ein, welche ſich gegen die Vermehrung der Schulſtunden wenden. Der Beamtengehaltstarif. *Karlsruhe, 13. Febr. In der Kommiſſion für den Beamtengehaltstarif war man, wie eine Parlaments⸗ korreſpondenz mitteilt, beſonders darüber einer Meinung, doß das von der Regierung vorgeſchlagene Qualitätsklaſſenſyſtem beſeitigt werden müſſe, und daß an deſſen Stelle im großen und ganzen das Dienſtaltersſyſtem zu treten habe. Auch wurde als wünſchenswert bezeichnet, daß die Vorbildung der oberen und mittleren Beamten einheitlich geregelt werde. Verworfen wurde ferner der Vorſchlag der Regierung, die Einreihung einzelner Beamtengruppen in den Gehaltstarif einer Vollzugsbeſtimmung der Regierung zu überlaſſen. In rechtsliberalen Kreiſen begegnet man der Anſicht, daß ſich die Gehaltstariffrage eventnell zu einer Kriſis im Finanzminiſterium auswachſen könne. Derartig weit⸗ gehende Schlüſſe ſcheinen jedoch vorerſt verfrüht.(Frkrf. Ztg.) Schopfheim Schönau. Nach einer Mitteilung des„Schwäb. Merkur“ hat den Verhandlungen zwiſchen Liberalen und Sozialdemokraten in Schopfheim der nationalliberale Parteiſekre⸗ lär Heinz aus Karksruhe beigewohnt, und man habe nicht gehört, daß er namens der Parteileitung gegen die Abſichten der örtlichen Wahlorganiſationen proteſtiert hätte. Beziehen ſich hierauf die Drohungen der ſozialdemokrati⸗ ſchen Preſſe mit Enthüllungen, die den Liberalen peinlich ſein könnten und ihre Preſſe zum Schweigen und zum Stillhalten gegenüber der Sozialdemokratie bringen müßten? Die„Konſtanz. Ztg.“ verlangt volle Klarheit über das, was in Schopfheim vor ſich gegangen, ſie lehnt jeden Anteil an der Verantwortung, die der nationalliberalen Par⸗ Die ſchöne Fran nickte huldvoll und Rens Baſch übernahm ſtillſchweigend Nelly. Das Netz wurde ſtraffgeſpannt. ſchnell über einige ſtrittige Regeln. Frau Roſe ſchlug an. Aber da ſie nichts verſtand, ſchlug ſie daneben, und der Ball fiel zu ihren Füßen nieder. Den zweiten ſchlug ſie hinter ſich über ihren Kopf, daß er im Magnolienge⸗ büſch verſchwand. Es war für Nelly ein Troſt, daß ihre Gegnerin auch nichts vom Spiel verſtand. Doch ob. dieſe ſchlecht ſpielte oder ſie ſelbſt, machte einen gewaltigen Unterſchied. Denn als ſic werfen ſollte und den Ball kerzengerade in die Luft ſchlug, brummte ihr Part⸗ ner unhöflich: „Mit Ihnen ſcheint's nicht weit her.“ Um überhaupt zu beginnen, ſchlug Kalderhot. Er ſpielte Mittelmäßig, während Rens Baſch meiſterhaft das Racket führte. Nelly blieb ruhig an ihrem Platz und ließ den Maler die Bälle urückgeben. Frau Rote aber flatterte eilig hin und her, ſchlug, 9o ſie nut konnte, traf bald die Luft, bald den Raſen, bald einen Körperteil ihres Partners, aber niemals den Ball. Das erſte Set war für ſie und Kalderhot bald verloren. Fortſetzung ſolgt.) Die Herren einigten ſich ——— Theater, Kunſt Wiſſenſchaft. Theater⸗Notiz. Die Intendanz teilt mit: Die Billets für Galerie-Loge und Galerie zu den Vorſtellungen„Die Räuber“ und„Siegfried“ werden Freitag nachmittags von 5 bis 6 Uhr an der Galeriekaſſe ausgegeben. Theaternotiz. Die Intendanz teilt mit: Herr Kurt Stark vom Leſſingtheater in Berlin gaſtiert heute Abend als„Georg“ in Sudermanns„Johannisfeuer“, das zu dieſem Zwecke von Herrn Reiter neu einſtudiert wurde. Die Marikke hat Irl. Brondt im letten Augenblick für daß erkrantte Frl, Ooll über⸗ tei für eine Handlung der örtlichen Organiſation zugeſchoben wird, ab. Auf dieſe Ablehnung beziehen ſich die obigen Mitteilungen des„Schwäb. Merkur“, der meint, das Konſtanzer Blatt dürfe ſich in dieſem Punkte irren. Die„Konſt. Zig.“ iſt ungehalten über die von ſozial⸗ demokratiſcher Seite gegebene Darſtellung, daß die Liberalen als Bittende zu den Sozialdemokraten gekommen ſeien. Der„Schwäb. Merkur“ meint, die hochnaſige Be⸗ handlung, die ſich die Liberalen von den Sozialdemokraten ge⸗ fallen laſſen, datiere nicht erſt von der Schopfheimer Stich⸗ wahl her. Die„Bad. Landesztg.“, die uns irrtümlicherweiſe politiſcher Sympathien für den Freiburger Reichsparteilichen Verein bezichtigt, weil wir nach den liberalen„Münch. N. Nachr.“ über den Vortrag eines Mitgliedes berichtet hatten, findet, daß„glücklicherweiſe dieſer Politik des Nicht⸗ ſehenwollens das Verſtändnis entgegenwirke, das die poli⸗ tiſche Lage Badens bei der überwiegenden Mehrheit der Liberalen und bei der Sozialdemokratie finde.“ So am 13. Febr. 1908. Am 24. Januar 1908: „Solange die Genoſſen Eichhorn und Geck von Berlin immer friſch gefüllte Prinzipienſchläuche mitbringen und ſte dann bei unpaſſenden Gelegenheiten über uns ausgießen, ſo⸗ lange iſt ein vorſichtiges Mißtrauen am Platz, ſo lange müſſen wir den Fußſtrammbeim Malhalten'. Im„Markgräfler Tagbl.“ veröffentlicht der liberale Ab⸗ geordnete Ries folgende Dankſagung: Den 3014 Wählern am 8. Februar allen ohne Unterſchied aufrichtigen und herzlichen Dank! Der durch den Wahlausfall ſo unzweideutig zum Ausdruck gebrachte Willen der Mehrheit berechtigt zu den beſten Hoffnungen für die Zukunft. Kann auch das politiſche Leben des harten Kampfes nicht entraten, ſo wollen wir beſonders nach Abſchluß des Wahlgangs, unbeſchadet unſerer eigenen Ueberzeugung, das nicht vergeſſen, was die guten Pa⸗ trioten aller Parteilager zuſammenführt: Das ehrliche Streben nach dem Wohl des Volkes und der Größe des Vaterlandes. .C. Lage des deutſchen Arbeitsmarktes. Berlin, 13. Februar. Auf die Ausweiſe der deutſchen Arbeitsnachweiſe für den Monat Jannar mußte man diesmal ſehr geſpannt ſein.— Hatte ſich doch bis Mitte Januar die Arbeitsloſigkeit in den meiſten Großſtädten in einer ſeit mehreren Jahren nicht mehr gekannten Weiſe geltend gemacht. Es beſtand die Befürchtung, die Arbeitsgelegenheit möchte im Januar noch weiter zurückge⸗ gangen ſein als ſchon im Dezember. Zwar würde ein ſolcher Verlauf allen bisherigen Erfahrungen widerſprechen, aber die zum Teil recht ungünſtig gehaltenen Situationsberichte aus den Induſtriebezirken ſowie die Klagen über Arbeitsloſigkeit im Ja⸗ nuar begünſtigten die Auffaſſung von einer weiteren Verſchlech⸗ terung der Lage des Arbeitsmarktes. Die Ausweiſe der öffent⸗ lichen Arbeitsnachweiſe, ſoweit ſie an die Berichterſtattung des „Arbeitsmarktes“ angeſchloſſen ſind, ergeben nun aber, daß gegen den Dezember keine weitere Verſchlechterung einge⸗ treten iſt. Wohl aber war die Lage im Januar 1908 weſentlich ungünſtiger als im Januar des Vorjahres. Insgeſamt kamen nämlich an dieſen Nachweiſen auf je 100 offene Stellen im Ja⸗ nuar 1908 158,9 Arbeitſuchende gegen 160,4 im Dezember 1907 und 127,9 im Januar 1907. Die Abnahme des Andranges von Dezember auf Januar iſt nun allerdings nicht erheblich; ſie be⸗ trägt nur 1,5 Arbeitſuchende auf je 100 offene Stellen. Sie war in anderen Jahren, auch in Jahren des gewerblichen Nieder⸗ gangs, weit ſtärker. Dieſe geringe Abnahme des Andrangs mag in erſter Linie durch die ganz geringe Bautätigkeit im Jauuar veranlaßt ſein, wie ſie ſelbſt in unzünſtigen Jahren ſonſt nicht beobachtet wurde. Notſtandsarbeiten waren nur in wenigen Städten in Angriff genommen, ſo daß die Abnahme des Ueber⸗ angebotes nur ſehr langſam und erſt in der zweiten Hälfte des Berichtsmonates ſich vollzog. Immerhin bleibt die Abſchächung des Andranges unter dieſen Umſtänden erſt recht erfreulich. Ge⸗ gen Januar 1907 iſt freilich eine erhebliche Verſchlechterung des Arbeitsmarktes zu konſtatieren, wie nicht anders zu erwarten war. Doch rechtfertigt die abſolute Höhe des Andranges im Ja⸗ nauar 1908 keineswegs, von einer kritiſchen Situation zu reden. Die Andrangsziffer für den Monat Janunar ſtellte ſich nämlich ſeit 1896 während der einzelnen Jahre, wie folgt: 1896 179,0 1902 220,2 1897 152,4 1903 190,5 1898 149,9 1904 159,1 1899 181,6 1905 157,2 1900 126,3 1906 138,5 1901 1658 1907 127,9 nommen. Beſchäftigt ſind ferner die Damen Sanden, Wittels, de Lank und die Herren Eckelmann, Möller, Trautſchold. Die 7. Muſikaliſche Akabemie findet Dienstag, den 18. Febr. ſtatt. Als Soliſt wirkt Alexander Guilmant aus Paris mit der fruchtbarſte Orgelkomponiſt der Gegenwart, nicht min⸗ der bedeutend als Orgelpirtuoſe. Alex. Guilmant, deſſen effekt⸗ volle Kompoſitionen für die Königin der Inſtrumente, eine ganze Anzahl von Bänden füllen, wird zuerſt Bachs Prälndium und Juge in Es⸗Dur, welches Generalmuſikdirektor Wolfrum als Einleitung zur Miſſa ſolemnis im nächſten Bachvereinskonzert zu Heidelberg ſpielt, zum Vortrag bringen und dann eine Sym⸗ phonie für Orgel und Orcheſter eigener Kompoſition vortragen. Das ſchöne Programm beginnt den erſten Teil mit der D⸗Dur⸗ Symphonie von Brahms, den zweiten mit der Liebesſzene aus der Symphonie„Romeob und Julia“ von Berlioz. Oberregiſſenr Emil Vauderſtettens Vortrag im hieſigen Dieſterwegverein iſt nun auf Mittwoch, 26. Jebruar, Abends halb 9 Uhr feſtgeſetz. Das Thema:„Die Urgeſtalt der Eliſabeth in Wagners Tannhäuſer“ iſt dem bei Otto Weber⸗Heilbronn erſchienenen kulturhiſtoriſchen Werkchen des Vortragenden„Eliſabeth, Prinzeſſin bven Ungarn, Land⸗ gräfin von Thüringen“ entnommen, Der Vortrag findet in der Aula der Friedrichsſchule ſtatt. Das dritte Konzert des Philharmoniſchen Bereins findet Diens⸗ tag, den 25. Februar, im Muſenfaale des Roſengartens ſtatt. Das⸗ ſelbe iſt der Kammermuſik gewidmet. Das Prager„Sepcik“⸗Quar⸗ tett wird bei dieſer Gelegenheit erſtmalig hier konzertieren. Es be⸗ ſteht aus den Herren Lhotsth(1. Geige), Prochazka(2. Geige), Moravec(Viola) und Väska(Violoncello), hat ſeinen Urſprung in Warſchau, wo die vier jungen Künſtler in der Philharmoniſchen Geſellſchaft reieinhalb Jahre zuſammen wirkten. Dem inneren Drang nach Befriedigung ihrer gleichfühlenden Seelen folgend, ver⸗ einten ſie ſich im Stillen zum Studium der Kammermuſik und tra⸗ ten naich vierſähriger grünzlicher Vorberettung unter dem Namen „Sepeik Quartett in der Saiſon 1904—1905 zum erſtenmal au die Oeffeutligfeit. Seit 1903 bereiſten die fungen Könſtler bereits Rüßland, Deulſchland und Oeſterreſch⸗Ungarn und eroberten nach kaum einjährigem öffentlichen Auftreten im Sturme die geſamte muſikaliſche Welt von Mitteleuropa. Als Geſangsſoliſtin iſt Frln. Elſe Schünemann, Konzertſängerin aus Berlin, gewonnen. Von der Heidelberger Univerſität. Die mediziniſche und die kheologiſche Fakultät veranſtalten gemeinſam am Freitag, 21. Febr., im Hotel Pring Karl ein Abſchiedseſſen zu Ehren der am Ende des laufenden Winterſemeſters von hier ſcheidenden Herren Geh. Hofrat Profeſſor Dr. v. Roſthorn, Profeſſor Dr. Deißmann, Prof. Dr. Schottlaender u. Privatdozent Dr. Kermanner. un. e Karlsruher Hoftheater. Von unſerem Karlsruher Bureau wird uns unterm 13. Februar geſchrieben: Unſer Hofthenter brachte uns geſtern für die Reſidenz zwei Noditäten, von denen die erſte allerdings ein recht anſehnliches Alter hat, während die zweite etwas jünger, für Novitäten aber immerhin ein Akter von mehr als ein Dutzend Jahre aufweiſt— immerhin aber ſind es Neuheiten, die bei unſerem Publikum mit einem gewiſſen Intereſſe auf⸗ genommen werden. Gigentümlich dabei berührt die Tatſache, daß unſer Intendant Dr. Baſſermann in der Wahl von Einaktern— um ſolche handelte es ſich diesmal— ganz willtürlich vorgeht und von irgend einem einheitlichen Gedanken nicht geleitet wird. Da⸗ zeigte am klarſten der heutige Abend, der uns„Michel Angelo“ von Hebbel und„Die Hochzeit der Sobeide“ von Hof⸗ mannsthal brachte, zwei Stücke, die man an einem Abend nicht auf⸗ führen ſollte. Hebbel nennt ſein Stück Michel Angelo“ ein Drama,— ein Titel, der auch nicht recht paßt, wir möchten es als ein Lehrgedicht bezeichnen und wir können einzelnen Literatur⸗ hiſtorikern Recht geben, die in dem kleinen Künſtlerdrama trotz Heb⸗ bels Ableugnung ein Stück Selbſtverteidigung und Abwehr der Kritik erblicken. Nach einer alten Anekdote ſoll der Künſtler ein Werk ſeiner eigenen Hand ſelbſt verſtümmelt und vergraben haben, um durch die Urteile der Kunſtkenner, die ihn nun mit dem kadek⸗ lofen Meiſterwerk der Antike beſchämen wollen, ſie ſelbſt zu be⸗ ſchämen. Schließlich hält der Papſt Julius, der zu dem Siege des Michel Angelo hinzutkommt, demſelben und dem Maler Rafael ein Privatiſſimum über Künſtlerneid und öffnet dann beiden die Bahn für ihre Kunſt: 1 — Mannheim, 14. Februar. General⸗Auzeiger.(Mittaak latt.) 3. Sekte. Die Lage des deutſchen Arbeitsmarktes im Januar 1908 war alſo noch immer weniger unbefriedigend als in den Jahren 1896, 1901—1904 und nicht viel ungünſtiger als 1905. Wie immer bei einer Ueberfüllung des Arbeitsmarktes ſteigt beſonders der An⸗ drang der mänglichen Arbeitskräfte. Und es iſt eine charakteriſtiſche Erſcheinung, daß in ungünſtigen Jahren das Ueberangebot am Arbeitsmarkt für Männliche von Dezember auf Januar noch ſteigt. So auch im Januar 1908, der auf 100 offene Stellen für Männliche 219,5 Arbeitſuchende brachte gegen 497, im Dezember und 1518 im Januar 1907. Am Arbeits⸗ märkt für Weibliche ging der Andrang von 920 im Dezember auf 88,9 im Januar zurück. Im Januar 1907 hatte ſich der An⸗ drang auf 78,2 geſtellt. Uebereinſtimmend wird aus allen Plätzen ein Ruhen der Bautätigkeit gemeldet, das al⸗ lein ſchon eine erhebliche Arbeitsloſigkeit bedingte. Aber auch in anderen Gewerben war nur eine geringe Nachfrage nach Ar⸗ beitskräften zu beobachten, es traten ſogar zu Beginn des Mo⸗ nats noch zahlreiche Entlaſſungen ein. In Berlin war nur für Bäcker ein ſtärkerer Begehr. Brandenburg hatte beſonders an ungelernten Fabrikarbeitern ſtarken Ueberfluß. Groß war die Beſchäftigungsloſigkeit in den Hafenplätzen, in Memel, Hamburg und Kiel. In letzgenannter Stadt war immerhin die Lage für Metallarbeiter befriedigend; Eiſenarbeiter für Schiffbau blieben ſogar geſucht. Eine Zunahme der Arbeitsloſen melden insbeſon⸗ dere Breslau. Magdeburg und Halle. Relativ günſtig geſtaltete ſich der Arbeitsmarkt während des Januars in Dresden und Leipzig. Die Differenz gegen 1907 iſt geringer als in den meiſten Plätzen. In Hannover war die Lage gegen Dezember unverän⸗ dert, in Hildesheim machte ſich eine Beſſerung geltend. Im rheiniſch⸗weſtfäliſchen Induſtriebezirk kam zu der Ruhe im Bau⸗ gewerbe die Mattigkeit in der Eiſeninduſtrie. In Hagen ſtellten Baugewerbe und Eiſeninduſtrie die meiſten Arbeitsloſen, in Eſſen ruhte alle Tätigkeit im Bau⸗ und Holzgewerbe. In Duisburg erfuhr außerdem auch noch die Arbeitsgelegenheit im Textilge⸗ werbe eine Einſchränkung, ſo daß Notſtandsarbeiten in Angriff genommen wurden. In Rheydt haben verſchiedene Webereien Betriebseinſchränkungen borgenommen und laſſen nur an 5 Ta⸗ gen der Woche arbeiten. In Elberfeld, Bonn, Koblenz, endlich auch in Ludwigshafen ſchwächten Notſtandsarbeiten das Anſchwellen der Arbeitsloſigkeit im Januar etwas ab. Düſſel⸗ dorf zeigte ein relativ günſtiges Gepräge, das gegen das Vorjahr nux eine minimale Verſchlechterung erfahren hat. In Köln nahm der Andrang gegen 1907 weniger ſtark zu als im Reichsdurch⸗ ſchnitt, während er in Frankfurt.M. die durchſchnittliche Steige⸗ rung faſt erreicht hat. Von den ſüddeutſchen Plätzen haben Stuttgart und München leider nicht berichtet, während an den übrigen nur wenig auffallende Veränderungen ſich vollzogen haben. Von Pforzheim wäre noch zu berichten, daß die Schmuckwareninduſtrie noch lebhaft beſchäftigt war, von Nürn⸗ berg, daß die Metallwareninduſtrie ſehr ruhig lag, von Kon⸗ ſtanz endlich, daß von allen Seiten Geſchäftseinſchränkungen und Entlaſſungen gemeldet wurden. Nus Stadt und Land. * Mannheim, 14. Februar 1908. Ordensauszeichnungen hat der Großherzog einer Anzahl ae Hofbeamten, Offizieren und Hofbedienſteten ver⸗ iehen. Die erſte theologiſche Prüfung der evangeliſchen Pfarr⸗ kandidaten iſt vom Oberkirchenrat auf Dienstag den 28. April und die folgenden Tage feſtgeſetzt. Die 2. ktheplogiſche Prüfung betzinnt am 5. Mai. Die Vorſtellung der Angemetdeten wird jeweils am Tag vorher vormittags 11 Uhr erwartet⸗ *Oberkirchenrat D. Zäringer feiert heute ſeinen 7 0. Ge⸗ burkstag. Er gehört über 10 Jahre dem Oberkirchenrat als Mitglied an. * Landgerichtsrat Dr. Glock f. In Karlsruhe iſt der Ver⸗ faſſer der„Deutſchen Bürgerkunde“, eines außerordentlich ver⸗ dienſtlichen Werkes, im Alter von 44 Jahren einem ſchweren Leiden erlegen, das ſchon lange an ſeiner Lebenskraft zehrte. Die badiſchen Richter haben in Glock einen charakterfeſten und hervorragend tüch⸗ tigen Kollegen verloren. * Handelshochſchulkurſe. Die Studierenden und Hoſpitanten der hieſigen Handelshochſchule beſuchen auf ihrem nächſten, am Samstag, 15. ds. Mts., ſtattfindenden volkswirtſchäftlich⸗ techniſchen Ausfluge die Süddeutſche Getreidepreßhefen⸗ und Spiritusfabrik im Induſtriehafen. Die Abfahrt der Teilnehmer erfolgt.50 Uhr ab Hauptbahnhof Mannheim, woſelbſt Extrawagen der elektriſchen Straßenbahn bereitgeſtellt ſind. AUnſer ſtenographiſcher Reichstagsbericht iſt bis Redak⸗ tionsſchluß aus Berlin nicht eingetroffen. Wir können ihn daher erſt im Abendblatt veröffentlichen. * Humo riſtiſches Konzert im Friedrichspark. Ein fideles Pro⸗ gramm wird im kommenden Sonntag Nachmittag⸗ Jonzert die Grenadierkapelle unter Herrn Vollmers Leitung im Friedrichsparke zum Vortrage bringen. Humoriſtiſche Ouver⸗ türen, Walzer, Märſche, Potpourris ete, wechſeln in bunter Fülle, ſodaß eine richtige fröhliche Stimmung unausbleiblich iſt. Einen großen Applaus dürfte„Etwas Gepfiffenes“ hervorrufen. Bei dieſem Tongemälde werden ausſchließlich Original⸗Inſtrumente zur Verwendung kommen, worauf wir noch beſonders hinweiſen wollen. * Der hieſige Kreisverein im Verbande Deutſcher Hand⸗ lungsgehülfen zu Leipzig erörterte in ſeiner letzten Sitzung den Entwurf einer Gewerbenovelle über Sonntagsruhe im Handelsgewerbe, den das Reichsamt des Innern den Regier⸗ ungen der Einzelſtaaten hat zugehen laſſen. Nach dem Inhalte dieſes Entwurfs ſoll grundſätzlich volle Sonntagsruhe eingeführt werden, dagegen ſollen die Ausnahmen aus§ 105e Abſ. 1 des Geſetzes neben denen des§ 105e weiter beſtehen bleiben, obwohl gerade ſie bisher die Sonntagsruhe insbeſondere vereitelt haben, und daneben ſollen noch andere Ausnahmen zugelaſſen werden. Der Referent hierüber, Herr Enter, begrüßte zwar die grund⸗ ſätzliche Anerkennung der Notwendigkeit völliger Sonntagsruhe im Entwurfe des Reichsamts, erklärte ſich aber gegen alle Aus⸗ nahmen, abgeſehen von den in§ 105 Nr. 1 zugelaſſenen(Ar⸗ beiten, die in Notfällen oder im öffentlichen Intereſſe unverzüg⸗ lich vorgenommen werden müſſen). Der Kreisverein nahm in dieſem Sinne eine Entſchließung an und ſandte ſie mit der Bitte an den Reichstag, auf eine derartige Regelung hinzuwirken. * Banerntheater im Apollo. Heute Freitag kommt zum erſten Male der„Pfarrer von Kirchfeld“ zur Aufführung. * Der Zuchthäusler als Bier⸗„Fabrikant“. In dem ſonſt ſo ernſt⸗ſtillen Raume des Schöffengerichtsſaales herrſchte geſtern während eines Falles ungebändigte Heiterkeit, der wieder eine draſtiſche Illuſtration zu dem bekannten Sprüchworte bietet. An⸗ geklagt war Katharine Geiger, die Wirtswitwe aus Käferthal, welche kürzlich wegen fahrläſſiger Körperverletzung, verurſacht durch eine giftige Eſſenz, unter Anklage ſtand, aber freigeſprochen wurde. Am 9. November b. Is. traf der Bäckermeiſter Martin Waſſer hier in einer Wirtſchaft in der Mittelſtraße einen elegant gekleideten Gaſt, der ſich ihm als ein Braumeiſter Weiß aus Neuſtadt vorſtellte. Nach kurzem Geſpräche bemerkte der Gaſt von auswärts, er ſei im Beſitze eines Geheimmittels, daß er un⸗ ter 5000 Mark nicht hergebe. Man könne damit in 2 Stunden Bier und Brantwein bereiten, ſoviel man haben wolle. Er bat den Bäckermeiſter, ihn zu einem Wirte zu führen, bei dem er ſein Rezept verwerten könne. Zum Verſuchskaninchen mochte Waſſer den Mieter ſeiner Wiriſchaft nicht machen und er führte ihn des⸗ halb in die Wirtſchaft von Geiger in Käferthal und empfahl ihn dem damals noch lebenden Wirt Geiger mit den Worten:„Lier bring ich einen Mann, der kann viel Geld berdiene, der kann⸗ Bier mache!“ Geiger akzeptierte ſofort und ſagte:„Es kann gleich los geh'n. Die Wirtin bekam ſofort den Auftrag, 25 Stück Würfelzucker braun zu röſten, man begab ſich in den Keller und das Wunder konnte losgehen. Der Zauberkünſtler füllte ein Bier⸗ faß mit Waſſer, gab den Zucker dazu, ſchüttete eine Subſtanz in Pulverform hinein, dazu kamen noch 1½ Glas Bier, daß die Wirtin erſt kochen mußte und der moderne Braumeiſter ver⸗ ſchloß das Faß unter Anweſenheit Waſſers und ber Wirtsehe⸗ leute mit einigen unverſtändlichen Zauberſprüchen. Dann ſagte er, daß Faß müſſe zwei Stunden lang gähren. Um 3 Uhr floß der Wunderbronnen, die Preſſion brachté einen wunderbaren Gerſtenſaft hervor, der ſich in nichts von dem Bier der Badiſchen Brauetei unterſchied und den Zuſchauern bei der Bierfgbrligtion ſo gut mundete, daß das große Faß halb leer detrunken wurde⸗ Als Entlohnung bekam der Bierbereiter 26 Mark, das Geſchäft hatte ſo gut eingeſchlagen, daß er abends noch einmal nach Käfer⸗ thal ging und, wie er ſpäter zu Waſſer mit wichtiger Miene ſagte, dort noch„einen Hunderter machte“ ein Faß mit 0 Liter] und ein Faß Kognak. Am nächſten Sonntag hätten die Wirtseheleute den Herrn„Braumeiſter gern wieder bei ſich geſehen, nicht um wieder ein Faß Bier zu bereiten, ſondern um die 26 Mark in Naturalien mit Hülfe eines Knüppels umzu⸗ tauſchen. Aus dem Hahnen floß nämlich eine Brühe, gelb wie Lehm und ſtinkend wie Jauche! Der Gauner— denn nur um einen ſolchen handelt es ſich hier— hatte einen Moment des Alleinſeins im Keller benutzt und das Faß mit der Brühe mit einem guten Faß Bier vertauſcht und dasſelbe unter den Stech⸗ hahn geſchoben. Am Sonntag hatte man das ſchlechte Faß er⸗ wiſcht und es untergeſchoben. Als Waſſer am Sonntag bei dem Wirte erſchien, bemerkte letzterer zu dieſem: Du haſt mir da en ſchöne Kerl gebracht, der hat ja en gutes Faß angeſteckt und ſein ſchlechtes Faß nebenhingeſtellt. Die Wirtin war jetzt wegen Nah⸗ rüngsmittelfälſchung angeklagt. Sie verteidigte ſich damit, ſie ſei ſich wohl bewußt geweſen, däß es ſich um einen Schwindel handle, ihr Mann habe aber an die Sache geglaubt, beſonders da der Gauner ſeinen Kopf zum Pfande ſetzte und um 500 Mark mit ihm wettete, echtes Bier machen zu können. Lediglich damit ihr Mann die Wette gewinnt, habe ſte bei der„Jabrikation“ ge⸗ holfen. Der Verkeidiger der Angeklagten,.⸗A. Dr. Eberts⸗ heim, beantragte aus objektiven und ſubjektiven Gründen Frei⸗ ſprechung. Das Gericht ſchloß ſich dieſem Antrage an. Es hielt wohl für erwieſen, daß die Frau beſtrebt war, ihren Gäſten ein Kunſtprodukt vorzuſetzen, aber das erzeugte Produkt hätte niemals mit Bier verwechſelt werden können. Der Vierfabri⸗ »kant konnte bis jetzt nicht ermittelt werden. Es iſt der berüchtigte Agent Emil Clar, ein Menſch, der bereits 10 Jahre im Zucht⸗ haus berbüßte und einmal auch in der Gemeinde Triberg einen Coup in ähnlichem Stile ausführte. * Mutmaßliches Wetter am 15. und 16. Februar. Für Samstag und Sonntag iſt morgens mehrfach nebliges, im übri⸗ gen aber trockenes und heiteres Wetter bei mäßig kalter Tem⸗ peratur zu erwarten. 128. Volizeibericht vom 14. Februar. Unglücksfälle. Am 12. ds. Mts., abends 10½ Uhr, krat eine in der Prinz⸗Wilhelmſtraße hier wohnende Dame auf dem Geh⸗ weg bor dem Hauſe D 5, 4 ſo in einen ſchlecht abgedeckten Keller⸗ ſchacht, daß ſie eine Vertrenkung des Knöchels am rechten Fuße davontrug und mittelſt Droſchke in ihre Wohnung verbracht werden mußte. Ein hieſiger Hoteldiener fuhr geſtern abend auf dem Bahnhof⸗ blatz vor dem Haupteingang des Hauptbahnhofes mit ſeinem Fahr⸗ rad eine Dame aus Heidelberg um. Ob dieſelbe eine Verletzung davongetragen, iſt noch nicht feſtgeſtellt. Ein Zuſammenſtoß zwiſchen einem Straßenbahnwagen der Linie Schlachthof—Jungbuſch und einem beladenen einſpän⸗ nigen Bierfuhrwerk erfolgte am 12. ds. Mts., mittags 1 Uhr, auf der Straßenkreuzung zwiſchen K 1 und N1 infolge der Unachtſam⸗ leit des betr. Fuhrmanns. Es wurde hierbei die vordere Plattform des Straßenbahnwagens eingedrückt, eine Betriebsſtörung jedoch nicht berurſacht. Verletzt wurde niemand. Ein Küchenbrand, welcher geſtern vormittag im 5. Stock des Hauſes Seckenheimerſtraße 88 durch Ueberheizen eines Koch⸗ herdes entſtand, wurde von Hausbewohnern wieder gelöſcht. Werkzeugdiebſtahl. In der Nacht vom 18./14. d. M. wurde ein vor dem Neubau Lortzingſtraße 9 ſtehender, verſchloſſener Geſchirrkaſten— der Stadtgemeinde Mannheim gehörig— durch gewaltſames Aufſprengen der Schlöſſer geöffnet und daraus ent⸗ wendet: 3 Schneidkluppen mit Zubehör, 1 großer Rohrabſchneider und 1 Rohrzange; Geſamtwert ca. 173 M. 2 Silberdiebſtahl. In der Nacht vom 13./14. ds. Mts. wiürrden in Lampertheim mittelſt Einbruchs Silberwaren(Schöpf⸗ löffel, Eßlöffel, Gabeln, Meſſer u. dergl.), teils L. H. gezeichnet, entwendet. Die Täter in beiden Fällen ſind noch unermittelt. Um ſachdienliche Mitteilung an die Schutzmannſchaft oder Gendarmerte wird erſucht. Verhaftet wurden 26 Perſonen wegen verſchiedener ſtraf⸗ barer Handlungen. Sport. * Die Taunus⸗Automobilrennſtrecke iſt, wie die Berliner Abendblätter melden, vomddaiſer genehmigt worden. Am Mittwoch waren die Mitglieder der mit den Vorarbeiten des Projektes für eine Automobilrennſtrecke im Taunus betrauten Kommiſſion vom Kaiſer empfangen worden. Der Monarch erteilte der vorge⸗ ſchlagenen Strecke Oberurſel⸗Gräfenwiesbach ſeſtte Zuſtimmung. An der Beſprechung nahmen teil der Miniſtex des Innern von Moltke, der Miniſtet für die öffentlichen Arbeiten Breitenbach, der Chef des Generalſtabes v. Moltke, Regierungs⸗ präſident von Meiſter⸗Wiesbaden, Landrat von Marx⸗Homburg, Geh. Kommerzienrat v. Friedländer⸗Fuld, Graf Sierpstorff und Dr. Levin⸗Stölping. Der Vorſitzende der Kommiſſion, Geh. Kom⸗ merzienrat v. Friedländer⸗Fuld, hielt einen längeren Vorkrag über die borliegenden Pläne und kam ſchließlich auf das ausſichtsvollſte Projekt zur Rennſtraße, die ſich von Obet⸗ urſel nach Grüfenwiesbach erſtrecken ſoll, in ausführlicher Weiſe zu ſprechen. Der Kaiſer entſchied ſich denn auch für dieſes Pro⸗ jekt und ertellte ihm ſeine Genehmigung. Es iſt anzunehmen, daß jetzt die Ausführung des Plans der Automobilrennſtrecke in ſchnellem Tempo ihren Fortgang nimmt. Die Ausführung wird nun in erſter Linie von den inbetracht kommenden ſtädti⸗ ſchen und Provinzialbehörden abhängig ſein. .S. C. Der Start zu der Automobilfernfahrt rund um den Erdball hat am Mittwoch in Newhork ſtattgefunden. Es ſtarteten im ganzen nur ſechs Wagen, da drei der gemeldeten amerikani⸗ ſchen Fahrzeuge ſchließlich doch dem Start fern blieben. Die ſechs Wagen, die die Reiſe angetreten haben, ſind ein deutſcher Protos⸗ Wagen, drei franzöſiſche Wagen der Firmen de Dion, Motoboc und Sizaire et Naudin, ein italieniſcher Züſt⸗Wagen und ein amerika⸗ niſcher Thomas⸗Wagen. Dem Start wohnten die Spitzen der Be⸗ hörden Netwhorks und die Vertreter der deutſchen, franzöſiſchen und italieniſchen Regierungen bei. Aus dem Grofßherzogtum. () Sandhofen, 13. Jebhr. Der Umlagefuß für Sandhofen wurde pro 1908 auf 88 Pfg. feſtgeſetzt. Die Steuer⸗ ſchraube hat die umlagepflichtigen Steuerkapitalien enorm in die Höhe geſchraubt. Die für 1908 in Betracht kommenden Steuer⸗ kapitalien betragen: Liegenſchaftsſteuerwert 20 129 790 M. gegen 8 726320 Mark im Vorj. Steuerwert des Betriebsvermögens „Du zierſt mir meinen Vatilan, Du ſchmückſt mir in St. Peters Haus Die prächtigſte Kapelle aus!“ Jut übrigen verteidigt ſich Hebbel auch durch den Mund Michel Angelos gegen den Vorwurf, als ob er ſich ſelbſt den Größten gleich⸗ ſtellen wolle. Nicht übel in dem Stück iſt die Zeichnung Rafaels mit ſeiner etwas ſteifleinenen Vornehmheit; von friſcher Anmut iſt das Genrebild römiſchen Straßenlebens in der Verwandlung. Mit gewohnter Lebhaftigkeit und künſtleriſcher Eindringlichkeit, ſpielte Fritz Herz den Michel Angelo und mit milder Herzlichkeit und fanftem Wohlwollen ſpielte Joſef Mark den weiſen Papft Julius.— Die zweite Novität war von Hofmannsthal, dem Wiener Poeten, deſſen Kraft, auch die dramatiſche, im Lyriſchen wutzelt. In ſeinem Drama„Die Hochzeit der Sobeide vermiſſen wir nicht Phautaſte, wir bewundern formales Können und Vorſtellungsvermögen. Der Dichter ſucht nach dem ſinnlichen Schein des Daſeins, aber er kämpft nicht um denſelben; er zeigt uns die Liebe für dieſe ſinnlichen Erſcheinungen, aber ihr fehlt die be⸗ fruchtende Kraft. Die Dichtung hat etwas Schemenhaftes und So⸗ beidens gewiß recht trauriges Schickſal zeigt uns doch nur ein ver⸗ gerrles Nachtbild des Lebens. Einem alternden Mann— Jelig Baumbach ſtellte ihn auf der Bühne als einen durchaus heirats⸗ fähigen Mann in den ſogenannten beſten Jahren dar— war Sobeide angetraut, ihren Eltern hatte ſie ſich geopfert. Die Hoch⸗ zeitsnacht iſt angebrochen und der Gatte hatte mit verſchwenderiſcher Pracht und in liebevollem Gedenken aus deren Schaß das Zimmer ausgeſtattet; in etwas larmohanter Stimmung verlaſſen die Eltern die Tochter, da offenbart ſich das funge Weib in leibenſchaftlichen und zugleich bitter ſchneidenden Worken ihrem Gatten: daß ſie Aſſad liebe, den Sohn des Teppichhändlers Schalnaſſar, und in tiefer Herzenserſchütterung läßt er ſie frei, um ihr eträumtes Glück bei dem Geliebten zu finden, an den ſie geglaubt wie an den Glanz der Sterne. In dunkler Nacht betritt ſie das Haus von Aſſads Vater, einem wucheriſchon, alten Wüſtling, und was ſich dorten abſpielt, iſt eine Szene von grotesker Widerlichkeit, And Sobeide muß ſehen, wie Vater und Sohn um eine felle Dirne Snnken., bei welchem Streit dieſelbe, um das Widerliche noch zu ere— ee erhöhen, ſich für den alten liebestollen Greis erklärt. Gebrochen und in Verzweiflung ſchleicht Sobeide zu ihrem Gatten beim Morgengrauen zurück, um ſich vom Turm herabzuſtürzen und in den Armen des Gatten verſöhnt zu ſterben. Gewiß, die einzelnen gut herausgearbeiteten lhriſchen Motive laſſen die furchtbar abſtoßende Handlung vergeſſen und auch die Pracht der orientaliſchen Koſtüme hilft uns vielfach darüber hinweg, nicht zuletzt auch die ſüßen, weichen Verſe,— aber die„Renaiſſance der großen geiſtigen Kunſt“, die uns Hofmannsthal bringen ſollte, können wir in dieſem Drama nicht erblicken. Melanſe Ermarth bot als Sobeide eine ſchauſpieleriſche Leiſtung erſten Ranges und Wilhelm Wäſſer⸗ mann war als Schalnaſſar von grokesker Niederträchtigkeit. Der Intendant Dr. Baſſermann hatte beide Werke mit künſt⸗ leriſchem Geſchmack inſzenierk. Von der Hochſehule in Freiburg. Der außerordentliche Pro⸗ feſſor für Apologethik, Herr Dr. Simon Weber in Freiburg hat den an ihn ergangenen Ruf auf den neuteſtamentlichen Lehr⸗ ſtuhl der Freiburger theologiſchen Fakultät als Nachfolger des verſtorbenen Profeſſors Dr. Karl Rückert angenommen. Ein Denkmal für Joh. Peter Hebel ſoll in Lörrach errichtet werden. Es ſollen 25 000 M. dafür zur Anwendung gelangen. „Das Münchener Künßtler⸗Theater in der Ausſtellung„Mün⸗ chen 1908“, deſſen ſtattlicher Bau jetzt ſchon fertig aus dem Haine auf der Thereſienhöhe hervorragt, iſt eine in der Geſchichte des Ausſtellungsweſens beiſpielloſe Erſcheinung, denn weder die Pariſer e ee noch eine der großen amerikaniſchen Ausſtellungen beſaßen ein eigenes feſtſtehendes Theatergebäude, innerhalb deſſen ſich erſte Meiſter der bildenden Künſte mit dem Enſemble einer der erſten Hofbühnen die Hand reichten, um Neues zu ſchaffen. Die künſtleriſch⸗kulturellen Abſichten der Aus⸗ ſtellung„München 1908“ ſollen burch das Künſtler⸗Theater zum erſten Male auch auf die Schaubühne übertragen werden, die bisher nicht immer gleichen Schritt gehalten hat mit ber großen Kulturbewegung unſerer Zeit. Es ſoll verſucht werden, das ———————————— leriſch organiſche Szenengeſtaltung und das ſchöpferiſche Ein⸗ greifen der modernen Malerei und dekorativen Raumkunſt zu ermöglichen. Gleichzeitig ſoll durch die als Amphitheater ge⸗ ſchaffene Einrichtung des Hauſes für die Zuſchauer die Richtig⸗ ſtellung der veralteten Logentheater falſch wirkenden und alles entſtellenden Bühnenperſpektive erreicht werden. So kann das Drama frei von allem Aufwand erdrückender Details als eine völlig in ſich abgeſchloſſene Welt in ein richtiges räumliches Verhältnis zum Menſchen geſetzt werden.— Mag auch das Mün⸗ chener Künſtlertheater nur ein borbereitender Verſuch ſein für die Neugeſtaltung der deutſchen Bühne, ſo iſt es doch für den Er⸗ folg verheißungsboll, daß ſchon Eduard Devrient, der in der Ge⸗ ſchichte des deutſchen Theaters ſo hervorragend daſtehende Meiſter, ſchon vor mehr als einem halben Jahrhundert gerade München und gerade die Thereſienhöhe als die Stätte bezeichnet hat, wo ſich im Zuſammenwirken der Künſtlerſchaft mit den übrigen kulturellen Faktoren Münchens der Gedanke in einer künſt⸗ leriſchen und zugleich volkstümlichen Jorm verwirklichen werde. Alphonſe Daudet in den Erinnerungen ſeines Sohnes. In einer Conférence hat Léon Daudet, der Sohn des großen Dich⸗ ters, ein intereſſantes Bild ſeines Vaters entworfen. Er er⸗ zählt von ſeiner provencaliſchen Heimat, nach deren Sonnen⸗ helle ſich Daudet im Staub und Lärm von Paris zurückgeſehnk hat, ohne den faſzinierenden Zauber der Großſtadt aufgeben zu können; er erzählt von der Mutter des Dichters, von deren Geiſt ſobiel in ihm lebendig geworden iſt.„Man ſagt häufig, daß die Söhne den Traum ihrer Mutter verwirklichen. Seine Mutter wat eine eifrige Katholikin, und ohne ſie würde die Reizſamkeit Daudets nicht dieſe Neigung zum Wunder, dieſen beſonderen Hang leidenſchaftlicher Frömmigkeit, dieſer Verſtändnis für Opfer und Gnade gehabt haben, die den Urgrund des katholiſchen Tem⸗ petaments bilden.“ Der Daudet, wie er ſich dem Sohne ſo un⸗ duslöſchlich eingeprägt hat, iſt der frühgealterte, von ſteter Krank⸗ Theater von der veralteten, äſtheliſch berwerflichen und überdies koſtſpieligen Kuliſſenmechauik zu befreien und dafür eine künſt⸗ heit und Schmerzen zerwühlte Man, der ſeiner Jamilie mit 4. Seite. Beneral⸗Anzeiger. Mittagblatt.) 88 511 400 Mark gegen 11 776 215 Mark im., des Kapital⸗ vermögens 1 692 500 M. gegen 2881 480 M. i.., des Einkom⸗ menſteueranſchlages 25 545 000 M. gegen 3 326875 M. i. V. Das geſamte umlagepflichtige Steuerkapital betrug pro 1907 31 847 604 M. und für 1908 80 878 690 M. Der Umlagefuß be⸗ trug im vorigen Jahre 50 Pfg. Die Geſamteinnahmen betragen nach dem Voranſchlag 55174.; der ungedeckte Aufwand 194 403 Mark. Die Gemeinde hatte in den letzten Jahren enorme Aufwendungen, der Umlagefuß wäre ohne Zweifel wie in früheren Jahren in die Höhe gegangen, wenn die Steuerſchraube nicht angezogen worden wär⸗. Weinheim, 13. Febr. Ein Dienſtmädchen, das dieſer Tage bei einer Hebamme hier von einem Kinde entbunden worden war, wußte ſich in den Beſitz eines Quantums Lyſol zu ſetzen. Es gab davon dem Neugeborenen eine Portion ein, in der Abſicht, fich dann ſelbſt zu vergiften. In der furchtbaren Aufregung kam ſte jeboch nicht zur Ausführung ihres Planes. Als Grund gibt ſie agn, daß ſie von ihrer früheren Herrſchaft eine Rechnung über ge⸗ ſchenkte Kinderſachen bekommen habe, da ſie dieſer Herrſchaft er⸗ Härt hatte, nach ihrer Wiedergeneſung nicht mehr zu ihr zurück zu ommen. Das Kind befindet ſich außer Lebensgefahr. oc. Walldürn, 12. Febr. Der Stadtrat beſchloß di⸗ Er⸗ krichtung eines ſtädtiſchen Gaswerks. 90.0. Bruchſal. 12. Febr. Es gehört wohl zu den Selten⸗ heiten, daß ein Stadtrat in corpore in Anklagezuſtand perſetzt wird. Das iſt dieſer Tage hier vorgekommen. In der „Köln. Ztg.“ iſt zu leſen. Das Amtsgericht hat auf beſondere Beranlaſſung des Miniſteriums des Innern und nach Antrag der Staatsanwaltſchaft gegen ſämtliche Mitglieder des Stadtrats ſowie gegen den Mannheimer Stadtbaurat Uhl⸗ mann und deſſen Bauführer das Hauptverfahren vor dem hieſigen Schöffengericht eröffnet, da ſie hinreichend verdächtig erſcheinen, daß ſie den Schlachthof in Angriff nahmen und bis zum Rohbau fertig ſtellen ließen, ohne dazu die polizeiliche Ge⸗ nehmigung erhalten zu haben. Karlsruhe, 13. Febr. Der Tod eines Soldaten im Grenadierregiment hat Anlaß zu Gexüchten gegeben, nach denen in der Kaſerne der hieſigen Leibgrenadiere Genickſtarre aus⸗ gebrochen ſei. Es wurde auch von mehreren Todesfällen infolge die⸗ ſer Krankheit geſprochen. Wie die„Bad. dsztg.“ von zuverläſſiger Seite erfährt, hat der ſchnelle Tod eines Soldaten der 7. Kompagnie vor 14 Tagen allerdings zuerſt Befürchtungen aufkommen laſſen, daß der junge Mann der Genickſtarre zum Opfer gefallen ſein Hnnte. Aus dieſem Grunde wurden denn auch umfaſſende Vor⸗ ſichtsmaßregeln getroffen, zu denen auch die vollſtändige Iſolierung der 7. Kompagnie von den übrigen Kompagnien des Regiments ge⸗ jörte. Später hat ſich herausgeſtellt, daß der verſtorbene Soldat Aner Lungenkrankheit zum Opfer gefallen fſt. Da auch weitere Erkrankungen mit ähnlichen Erſcheinungen im Regiment is heute nicht vorkamen, dürfte kein Grund zu Beunruhigungen borliegen. Baden⸗Baden, 12. Febr. Die ſtädt. Waldungen haben im abeelaufenen Jahre einen Ertrag von 426 630 Mark Pfennig abgeworfen. Der Abgabeſatz beträgt jährlich 30 000 Feſtmeter. Der Geſamtflächeninhalt der Waldungen umfaßt rund 4280 Hektar. Hagen, 12. Febr. Dem IIjährigen Sohn der Witwe Mutter wurde beim Futterſchneiden die Hand total abge⸗ ſauen. Man fand ſie zwiſchen dem Kleinfutter. Gengenbach, 11. Febr. Ein ſchwerer Un⸗ lücksfall ereignete ſich am letzten Samstag in der hieſigen Papierfabrik. Der Arbeiter Lorenz Dreier kam auf unaufgeklärte Weiſe einer Transmiſſionswelle zu nahe, wurde von ihr erfaßt und zu Boden geſchleudert, ſo daß ihm die Schädeldecke weggeſchlagen wurde, infolgedeſſen der Dod fofort eintrat. Dreier arbeitete ſchon 20 Jahre im Geſchäft. Winterſport. Unfälle beim Rodeln. Der 13 9 24 555 Befſuch weilende Kaufmann Valentin Rother trug beim Rodeln ein 5 davon. Das Unglück paf⸗ ſierte am 11. Jebruar in der Nähe des Speyererhofes Abends gegen 40 Uhr. Nach Eintritt der Dunkelheit ſollte das Rodeln unterlaſſen werden. — Von Taa zu Tag. — Mordtat. Duisburg, 18. Febr. Geſtern abend wurde das 18jährige Dienſtmädchen des Landwirts Gieſen von m Manne durch drei Meſſerſtiche getötet. Der Mörder iſt üchtig. Direktionswechſel an der Metro⸗ bolitan⸗Oper. London, 13. Febr. Aus Newyork wird gemeldet: Conried wird ſein Amt bei der Metropolitan⸗Oper ederlegen und Signor Gatti Caſazza von der Scala in Mailand und Herr Andreas Dippel werden die Leitung übernehmen. Mahler iſt als Dirigent für deutſche und Signor Toscanini für italieniſche SOpern in der Metropolitan engagiert worden. eGnadengeſuch eines rückſichtsloſen Auto⸗ mobiliſten. Weimar, 14. Febr. Der Großherzog beſchied das Gnadengeſuch des zu drei Monaten Gefängnis verurteilten Rittergutsbeſitzers Brauns, der den Kunſtmaler Schultze mit ſei⸗ nuem Automobil totgefahren hatte, abſchlägig. —————— ſchmerzlichem Lächeln alle Sorgen um ihn zu erſparen ſuchte. „Für den Kranken iſt der Schmerz immer neu,“ pflegte er zu ſagen.„Aber den Nächſten iſt es die ſtete Wiederholung der⸗ ſelben Klage, und man muß ſich mühen, durch Seufzen und Jam: mern nicht diejenigen zu ermüden, die uns am teuerſten ſind. Ein tiefes Mitleiden mit den Armen und Niedrigen war ein Grundzug ſeines Weſens; zu dem Bettler auf der Straße, zu dem Vorübereilenden, in deſſen Zügen ſchwerer Kummer ausge · rückt war, fühlte er ſich hingezogen.„Sogar wenn er eine Droſchke an der Halteſtelle nahm, wählte er den älteſten und ärmlichſten Kutſcher und das elendeſte Gefährt, und wir Kinder zaren traurig über ſeine Vorliebe für die unſcheinbarſten und ſebrechlichſten Wagen, denn Kinder ſind immer eitel. Einer ſeſer Kutſcher hatte ſogar aus Dankbarkeit an der Wagentür die nitialien A. D. angebracht, und ſein Gefährt hieß von nun ab ur noch der„Leibwagen“ Alphonſe Daudets“ Die Reizſamkeit des Dichlers äußerte ſich in einem Zuſtand der Verzückung, in dem er für dichteriſche Eindrücke beſonders empfänalich war; ſie ſtürmiten dann auf ihn ein, geſtalteten und gruppierten ſich von ſelbſt in ſeinem Innern und wuchſen ſo wie der Samen, den der Zufall auf fruchtbares Erdreich führt. Beſonders empfäng⸗ lich war er für Muſik.„Ich babe manchmal meinen Vater ge⸗ ſehen, mürriſch zuſammengeſunken vor ſeinem Tiſch. vom Leiden zerquält, ſelbſt die kleine Lieblingspfeife ſinken laſſend, ſeine „Negerin“, wie er ſie nannte, weil ſie ſo ſchwarz war vom 25⸗ jährigen Rauchenſſ.. Und dann krat irgend ein befreundeter Muſiker ein. Maſſenet oder Pugno oder Risler, und mein Vater bat ihn, ſich ans Klavier zuſetzen und ihm irgend etwas vorzu⸗ ſpielen. Nach kaum fünf Minnten hellte ſich ſein Geſicht auf, er ergriff wieder die Pfeife, warf die Decke ab, die er ſich immer um Mannheim, 14 Februar. — Totbringende Krapfen. Antwerpen, 14. Jebr. In Tibourg an der holländiſchen Grenze erkrankte eine aus dem Ehepaar und fünf Kindern beſtehende Familie nach dem Genuſſe von Krapfen unter Vergiftungserſcheinungen. Ein Mäd⸗ chen iſt bereits geſtorben, die anderen liegen im Sterben. Die Speiſe wurde aus Mehl angefertigt, das ſich im Nachlaß des kürzlich verſtorbenen Grußvaters vorgefunden hatte. — Ans Schreck geſtorben. Hellfeld(Oberfranken), 14. Febr. Eine Schülerin, die der Kantor in der Schule züchtigte, brach vermutlich infolge Herzſchlages durch den ausgeſtandenen Schrecken tot zuſammen. — Schrecklicher Tod. Caſſel, 14. Febr. In Tripp⸗ mühle bei Homberg wurde ein junges Mädchen, das dem Müh⸗ lengetriebe zu nahe gekommen war, von dieſem ewaßt und leben⸗ dig gerädert. — Verurteilter Zahnarzt. London, 14. Febr. Das Aſſiſſengericht in Briſtol verurteilte den deutſchen Zahnarzt Heyne wegen Bigamie und Betruges zu ſieben Johren Zucht⸗ haus. Der Friedberg⸗Krach. *Berlin, 13. Febr. Der geſtern verhaftekte Rechts⸗ anwalt Hugo Caro war ſeit der Gründung der Firma Sieg⸗ mund Friedberg, d. h. ſeit etwa acht Jahren, der Berater und Syndikus des jetzt flüchtigen Daneben ſtand er in en nung des Konkurſes nun wohl nicht unterbleiben. ſehr nahen Beziehungen zu verſchiedenen Gründungen. So war er ſtellvertretender Vorſitzender der Berliner Automobilzentrale und der Verlagsdruckerei, ferner Geſchäftsführer der Geſellſchaft m. b. H.„Der Ratgeber auf dem Kapitalmarkt“. Er ſteht im Verdacht, ſich gegen den§ 314 des Handelsgeſetzbuchs vergangen zu haben. Außerdem ſoll er verſchiedene Handlungen im Scheckverkehr Friedbergs begangen haben, die gegen Treu und Glauben derſtoßen. Nach§ 314 Abſ. 1.⸗G.⸗B. werden Mitglieder des Aufſichtsrates einer Aktiengeſellſchaft mit Gefängnis bis zu einem Jahr und zu⸗ gleich mit Geldſtrafe bis zu 20 000 Mark beſtraft, wenn ſie wiſſentlich in ihren Darſtellungen, in ihren Ueberſtchten über den Vermögensſtand der Geſellſchaft oder in den in der General⸗ verſammlung gehaltenen Vorträgen den Stand der Geſellſchaft unwahr darſtellen oder verſchleiern. Eine dahingehende Be⸗ ſchuldigung wird gegen Rechtsanwalt Caro mit Bezug auf ſeine Tätigkeit bei der Berliner Automobil⸗Zentrale erhoben. Auch andere Vergehen werden ihm zur Laſt gelegt. Ferner iſt eine Verwandte des flüchtigen Bohn, welche Werte desſelben bei Seite geſchafft hat, wegen Begünſti⸗ gung verhaftet worden. Es ſind endlich einige Dutzend Damen der Halbwelt, die mit Friedberg und Bohn in Verbindung ſtanden und von beiden in ver⸗ ſchwenderiſcher Weiſe beſchenkt worden ſind, ver⸗ nommen worden mit dem Ergebnis, daß Bargeld und Werte im Betrage von Tauſenden ausgeliefert worden ſind. Eine hat allein 20000 Mark herausgegeben. Ohne Tränen iſt es dabei nicht abgegangen. Wegen Mangel an Kaſſe wird die Eröff⸗ Berlin, 14. Febr.(Von unſerm Berliner Bureau.) In der Friedbergangelegenheit wurden geſtern nachmittag in Berlin und den weſtlichen Vororten mehrere Verhaftungen vor⸗ genommen, von denen ein Einfluß auf die weitere Entwicklung der Unterſuchung zu erwarten iſt. Friedberg ſoll mit ſeiner Mutter, welche Hamburg verlaſſen hat, und mit Bohn in London geſehen worden ſein. Am Freitag ſoll er dort auf der Straße dem Portier des Hauſes, wo er früher gewohnt hat, begegnet ſein und ihn angeredet und gefragt habe, ob Telegramme für ihn eingelaufen ſind; ſeine Adreſſe wollte er aber nicht angeben. Bisher blieben alle Verſuche, ihn durch die Londoner Polizei verhaften zu laſſen, fruchtlos. Letzte Hachrichten und Telegramme. * Wien, 13. Febr. Der Ausſchuß der öſterreichi⸗ ſchen Delegation für die auswärkigen Angelegenheiten verhandelte heute über den Okkupationskredit. Der Reichsfinanzminiſter Baron Burian legte eingehend ſein Programm dar, deſſen Grundprinzipien darin beſtehen, das politiſche und wirtſchaftliche Leben der okkupierten Provinzen zu entwickeln, wobei an dem Grundſatz feſtzuhalten ſei, daß vieſe Provinzen mit der Monarchie unlösbar verbunden ſeien. Gegenüber allen Konfeſſionen müſſe paritätiſch vorgegangen werden. Der Miniſter ging dann auf die wirtſchaftlichen und kulturellen Neuerungen ein, kündigte insbeſondere ein Bereins⸗ und Verſammlungs⸗ und ein Heimſtättengeſetz an und beſprach die Organiſation der Gemeinden und die Bildung von Bezirks⸗ ausſchüſſen, die eine Vorſtufe für den Parlamentarismus bilden ſollen. Ein Stillſtand in dieſer Entwicklung werde nicht eintreten. Die Tarifverhandlungen im Baugewerbe. Frankfurt, 13. Febr. Am Montag, Dienstag und Mittwoch dieſer Woche haben zwiſchen dem Mitteld eutſchen Arbeitgeberverbande für das Baugewerbe und dem Zentralverband der Maurer Deutſchlands, dem Zentralverband chriſtlicher Bauhandwerker und Bauhuülfs⸗ arbeiter Deutſchlands, dem Zentralperband der Zimmerleute und verwandter Berufsgenoſſen Deutſchlands, dem Verbande bau⸗ gewerblicher Hülfsarbeiter Deutſchlands, Verhandlungen betr. Abſchluß eines neuen Tarifpertrags ſtuttger enden. Die Verhandlungen wurden am Mittwoch Mittag abgebrochen, um Mitte März wieder aufgenommen zu werden Ein Brief des Erzbiſchofs Abert an Pfarrer Grandinger. * Bamberg, 18. Jebr. Erzoiſchof Abert hat hente au den Abgeordneten Pfarrer Grandinger in München ein Schreiben gerichtet und ihm darin vorgehalten, daß trotz des Verſprechens Grandinger, nicht der liberalen Partei beizutreten, jetzt als Reiſeprediger des Liberalismus das Land durchziehe. Das ſei mit ſeiner Stellung und dem Beruf des katholiſchen Prieſters unvereinbar und errege Aergernis in den weiteſten katholiſchen Kreiſen. Der Erzbiſchof verweiſt ſchließlich Grandinger, nachdem alle biſchöflichen Ermahnungen bisher fruchtlos waren, auf den kanoniſchen Gehorſam, zu dem er ſeinem Biſchof durch das Or⸗ dinariatsgelöbnis verpflichtet ſei. Ferner verbietet der Erzbiſchof kraft ſeines oberhirtlichen Amts zur Vermeidung weiterer Aer⸗ gerniſſe Grandinger, in der Schulfrage mit der liberalen Partei gemeinſame Sache zu machen, und unterſagt ihm den für Sonn⸗ 555 angekündigten Vortrag im Jungliberalen Verein in Nürn⸗ erg. Der Papſt und die griechiſch⸗katholiſche Kirche. Rom, 13. Febr. Der„Oſſervatore Romano“ vexöffent⸗ licht die Rede, die der Papſt heute beim Empfang des Komitees zur Hundertjahrfeier des heiligen Chryſoſtomus hielt. Der Papft drückte den Wunſch aus, daß alle Völker des Orients in die Gemeinſchaft der römiſchen Lirche zurück⸗ kehren möchten. Er zählte alle Handlungen des Wohlwollens gegen den Orient auf, die ſeine Vorgänger bis auf Leo XIII. getan, und erkärte, er ſei beſeelt von dem Wunſche, alles zu tun, was möglich wäre, um die falſchen Gedanken und Vorurteile zu zerſtreuen, die die verhängnisvolle Trennung hervorgerufen hätten. Der griechiſche Ritus ſtände zu Rom in hohen Ehren. Er flehe zu Gott, daß die brientaliſchen Völker die Obergewalt des einen höchſten Hirten der geſamten Kirche anerkennen lernen möchten. Schließlich erteilte der Papſt den Anweſenden und allen Katholiken des Orients den Segen. Das neue Portugal. * Liſſabon. 13. Febr. Die Wunde am Arme des Königs iſt jetzt vollſtändig vernarbt.— Alle Zeitungen billigen das Dekret des Königs, durch das der König die wegen Meu⸗ terei beſtraften Matroſen bognadigt. Unruhen in Indien. * Bombay, 13. Jebr.(Reuter⸗Meldung.) Heute abend ereigneten ſich ernſte Unruhen. Anläßlich des Moharrenfeſtes entſtanden zwiſchen den mohamedaniſchen Sekten der Sunniten und Schiiten Streitigkeiten. Es ſcheint, daß die Polizei am Nach⸗ mitag mehrere Mitglieder der Sunnitſekte verhaftete, deren Frei⸗ laſſung der Pöbel verlangte. Als dieſe verweigert wurde, ſchleu⸗ derte die Volksmenge Steine gegen die Polizei, durch die zwei Polizeibeamte ernſtliche Verwundungen erlitten. Der Polizei⸗ kommiſſaz und die andern europäiſchen Offiziere machten darauf⸗ hin von ihren Schußwaffen Gebrauch, töteten vier Perſonen und verwundeten mehrere. Auch Militär wurde aufgeboten. Die Ruhe wurde ſchließlich wieder hergeſtellt. Bombapy, 13. Febr.(Reuter⸗Meldung.) Wie bis jetzt feſtgeſtellt wurde, wurden bei den heutigen Unruhen fünf daran Beteiligte getötet, vierzig verwundet und zwar von dieſen zwanzig ſchwer. Man glaubt, daß andere getötete und verletzte Perſonen durch ihre Verwandten beiſeite geſchafft wurden. Das Eingebore⸗ nenviertel iſt ruhig und verlaſſen. Die Truppen biwakieren iu der Nacht in den Straßen. Berliner Drahtbericht. [Von unſerem Berliner Bureau.) Berlin, 14. Febr. Der vortragende Rat im Reichs⸗ marineamt Profeſſor Oskar Hoepner iſt als außerordenk⸗ licher Profeſſor für Kolonialrecht an der Berliner Uni⸗ verſität in Ausſicht genommen. Berlin, 14. Febr. Die Abteilung Berlin der Deuk⸗ ſchen Kolonialgeſellſchaft hielt geſtern abend eine ordentliche Generalverſammlung ab. Nach der letzten Verſammlung war es im Anſchluß an die Rede des Abg. Dr. Streſemann zu lebhaften Zuſammenſtößen mit der Haupt⸗ leitung gekommen. Geſtern gab nun Generalleutnant von Alten Aufklärung über den Zwiſchenfall vom 10. Dezember⸗ Er teilte mit, daß der Konflikt zwiſchen der Geſellſchaft und ihrem Präſidenten, dem Herzogregenten von Braunſchweig, endgiltig und für beide Teile befriedigend beigelegt ſei. Nach lebhafter Debatte wurde dem bisherigen Vorſtande ein Ver⸗ 2—....———..—— 827—— die Knie hüllte und murmelte wohlig erregt:„Ah, das tut gut, ein wenig Muſik!“ Auch ſeine Lieblingsdichter friſchten ihn auf, Montaigne, Goethe, Miſtral und Pascal. immer wieder leſen konnte, war der Robinſon Cruſoe, in dem ihn der Kinderton entzückte, den er ſelbſt ſo gut in Geſchichten für die Kleinen zu treffen wußte. Als Daudet ſtarb, kamen mit ſeinen Freunden und Verwandten eine große Anzahl ärmlich ge⸗ kleideter kleiner Leute, die ihm noch einen letzten Dank in den Sarg legen wollten, ſo groß war die Liebe, die er gerade in den niederen Ständen gefunden. Ich erinnere mit eines armen alten Mannes, der in der Hand ein beſcheidenes Veilchenſträuß⸗ chen hielt. Er trat ein mit zögerndem Schritt, ſchlich durch den Saal und legte ſein kleines Erinnerungszeichen auf dem Kata⸗ falk nieder, dann verſchwand er ohne ein Wort. Uns allen ſchien es, als ob es die Armut ſelbſt wäre, die dem Toten die ſchönſte und ergreifendſte Ehrung erwieſen.“ * 1** Großh. Bad. Hof⸗ und Nattanaltheater in Mannheim. Die Walküre. In der geſtrigen Aufführeung der„Walküre“ ſollte Fräulein Valentine von der Oſten vom Stadttheater Elberfeld die Rolle der Sieglinde ſingen, jedoch erkrankte leider die Künſtlerin auf der Reiſe, ſodaß ſie abſagen mußte. Für ſie iernahm Fräulein Ro⸗ windo die Partie und es kann ihr das Zeugnis ausgeſtellt wer⸗ den, daß ſie mit großer Liebe und Hingebung ihre Rolle durchzu⸗ führen ſuchte. Der geſtrige Abend war zweifellos einer der beſten, welche die vorwärtsſtrebende Künſtlerin bis jetzt am hieſigen Hof⸗ theater zu derzeichnen hatte. Die Dame wuchs ſichtlich mit ihrer Aufgabe und hatte namentlich im erſten Akte ſtimmlich und dar⸗ ſtelleriſch vecht gute Momente. Beſonders klang ihr Organ in den. Ein Buch, das er meiſters. hohen Lagen voll und angenehm, mühelos dieſelben überwindend. Im 2. Akte fiel die Künſtlerin etwas ab, wahrſcheinlich hatte ſie ſich durch die anſtrengende Aufgabe, welche der erſte Alt an ſie ſtellte, ermüdet. Alles in allem war das Publikum ſichtlich erfreut über die beachtenswerte Leiſtung der jungen Dame. Den Siegmund ſang Herr Bergmann, der, von einigen kleinen Unebenheiten abgeſehen, im ganzen eine recht gute und beifallswürdige Leiſtung bot. Schon bei ſeinem früheren erſtmaligen Auftreten als Sieg⸗ mund und Siegfried hatte Herr Bergmann bewieſen, daß ihm dieſe Wagnerpartien recht gut liegen und in der Zwiſchenzeit hat er durch eifrige Studien ſich in Geſang und Darſtellung noch bedeu⸗ tend verbeſſert. Man konnte mit dem geſtrigen Sicgmund des Herrn Bergmann zufrieden ſein. Der Wotan des Herrn Baſ! zeigte eine bornehme Charakteriſierung und auch ſtimmlich konnte der Künſtler befriedigen. Die Brünnhilde wurde wieder von Fräulein Brandas verkörpert, welche dieſe Partie zu ihren beſten Rollen zählen darf. Die hoheitsvolle Erſcheinung und das edle Spiel dieſer Brünnhilde wirken ergreifend und der Geſang dieſer unſerer ge⸗ ſchätzten Künſtlerin reicht weit über das Können aller von aus⸗ wärts kommenden Kräfte, die wir in den letzten Monaten hier gehört haben, hinaus. Als Fricka erſchien Fräulein Kofler, deren prächtiges, klangvolles Organ geſtern Abend beſonders an⸗ genehm auffiel. Den Hunding ſpielte Herr Fönß, der ſich immer mehr in dieſe Partie vertieft und in Geſang und Spiel eine recht bemerkenswerte Leiſtung bot. Das Walküren⸗Enſemble hätte etwas klangſchöner ſein dürfen und dürfte ſich vielleicht empfehlen, hier die beſſernde Hand anzulegen. Die Leitung der Aufführung durch Herrn Kapellmeiſter Reichwein zeigte aufs neue das hervorragende Können und das tiefe muſikaliſche Verſtändnis dieſes talentvollen — Mannheim, 14 Februar. —— General⸗KHuzeiger.(Mittagblakt.) trauensvotum erteilt. Alten fand mit ſeinen Ausführungen allgemeinen Beifall. Damit iſt der aufſehenerregende neu⸗ liche Zwiſchenfall erledigt. Zur Beurlaubung Schnitzers. IJBerlin, 14. Febr. Profeſſor Schnitzer in München gibt am Schwarzen Brett der Univerſität bekannt, daß er bis Schluß des Semeſters beurlaubt ſei und daher ſeine Vorleſung nicht zu Ende führen könne. Dieſe Beurlaubung entſpreche auch dem Senate, welcher nicht wünſche, daß ſeine Vorleſung zu gutgemeinten, aber zweckloſen Demonſtrationen Anlaß biete. Schnitzer hat ſein Urlaubsgeſuch mit nervöſen Herz⸗ ſtörungen begründet. Profeſſor Bardenhewer, der Ordi⸗ narius für neuteſtamentliche Exegeſe, welcher in ſeinem Kolleg Profeſſor Schnitzer lebhaft angegriffen hat, erlebte geſtern abendgroße Demonſtrationen. Vor ſeinem Hörſaale drängten ſich gewaltige Scharen. Bardenhewer zog mit wenigen Zuhörern in einen anderen Saal; die Studenten drangen nach unter Pfuirufen auf ihn und Hochrufen auf Schnitzer. Nach einiger Zeit erſchien der Rektor Profeſſor Endres. Er ſuchte die Anweſenden zu beruhigen und hielt eine Anſprache:„Meine lieben Kommilitonen! Ich erſuche Sie von ferneren Kundgebungen abzuſtehen. Derartige An⸗ gelegenheiten laſſen ſich nicht vor dem Hörſaale erledigen. Ueberlaſſen Sie das Weitere dem akademiſchen Senate. Sie dürfen überzengt ſein, daß dieſer die Intereſſen der Mitglieder des Lehrkörpers zu ſchützen wiſſen wird.“ Die Studentenſchaft antwortete mit lauten Hochrufen auf den Rektor. Barden⸗ hewer verließ die Univerſität. Die Demonſtrationen ſetzten ſich noch auf der Straße fort. Drahtnachrichten unſeres Londoner Vureaus. Eine Unterredung mit Franeo. + London, 14. Febr. Dem genueſiſchen Korreſpondent des„Daily Telegraph“ iſt es gelungen, den Exdiktator Franco für eine Unterredung zu ſtellen und folgendes zu erfahren: Es habe in Portugal eine republikaniſche Propaganda beſtan⸗ den, die für den 28. Januar einen revolutionären Ausbruch geplant hatte, welcher nur an der Loyalität der Armee ſchei⸗ terte. Dieſe revoulutionäre Propaganda habe ſich aber nicht auf das Volk, ſondern nur auf die politiſchen Parteien er⸗ ſtreckt. Marokko. London, 14. Febr.„Daily Expreß“ meldet aus 1 Madrid, daß die öffentliche Meinung in ganz Spanien durch das Gerücht, daß Frankreich eine weitere Unterſtützung Spanien verlange, auf das ſpaniſche Regierung dieſem Ge⸗ erhält ſich doch das Gerede, daß Zuſicherung von Madrid aus ſpaniſche Preſſe von der linken ibt der Regierung den Rat, die ſeiner Maxrokkopolitik durch äußerſte erregt; obwohl die rüchte bereits entgegentrat, ſo Frankreich eine entſprechende erhalten habe. Die geſamte bis zur äußerſten Rechten, Fachric heae 471 beſorgt E len. Führen und Abſchließen v ättsbüchern ſow. Vermögensaumnahm. 4000 Nächste Woche! Ziehung 22. Febr ar olk-⸗I-iwe, bes ad. Lande sverelns. Nur Geldgewinne. 6888 bergeufnne cne Ahmg 44000 M. 2 Hauptgewinne 20000 N. 586 Gewrinne 14000 M. 2800 Gewinne 10000 M. Loted!. ULoso 10 M. porto v. Lists 80pIg. versendet das General-Debit 730 81 S· J. Stürmer, Langesz icb. In Mannheim: M. Herz- berger, E 8, 17, 4. Schmidt, B 4, 10, C. Struve, G. 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Ulrich Nuoff, Drog, P 8, 6 Ernſl Gollinger, Schwetzingerſte..“ Keſel& Maier, Heidelbergerr. Fritz Schneider, I 8, 6. Ferdinand Beck, J 38. 1. eeee Kasnf A Aſpus V sgduse u HKalifom, Birnen Wiederverkfufer zesucht ugon ZuvI aT:uteqssppeu Smyrna-Feigen insen Erbsen In Nedarau: Storchen⸗Apotheke. „Fritz Dreiß, Orogere. —— in der Angee——— Getrocknetes dbst Amerik. Ringäpfel r 46 rr. Kaliforn. Aprieosen a. ul. 00 . 58 75. ord.-Pffaumen 2. 26 35 v5 em. Obst 5 26 48 re, FR. Prünellen-Pistolles2n 99 rer Meue Nectarinen 98 va 20*. beschälteKastanien 21 2 63 72 Hllsenirüchte. Weisse Bohnen v. 15 Pfld. 22 u. 28 Pfg. Pfd. 16 Plg. 5. Seite. bisherige Politik der Zurückhaltung fortzuſetzen und Frank⸗ reich den Beſcheid zu erteilen, daß ſie ſich nicht auf eine aggreſ⸗ ſive Tätigkeit einlaſſen, ſondern ſtrenge auf der Grundlage der Algecirasakte verharren werde. + London, 14. Febr.„Norning Poſt“ meldet aus Tanger: Aus Mazagan wird berichtet, daß Mulay Hafid nicht gewillt iſt, nach Fez zu marſchieren, bevor nicht genügende Verſtärkungen aus den ſüdlichen Provinzen eingetroffen ſind. Dieſe kommen jetzt täglich ſcharenweiſe und wenn Mulay Hafid auf ſeinem Marſche nicht bei Settat von den Franzoſen aufgehalten wird, ſo ſteht ſeinem Plane nichts mehr im Wege. Abdul Aſis ſcheint ohne militäriſche Hilfe der Franzoſen nicht mehr nach Fez zurückkehren zu können und dieſe Hilfe iſt aus⸗ geſchloſſen, ſolange die Algecirasakte von den Franzoſen noch beachtet wird. Dolks wirtſchaft. Gegen die Telephongebütrenreform. Zut Neuregelung der Fernfprechgebühren befürwortet eine in Nürnberg abgehaltene Ver⸗ treterverſammlung der Bayeriſchen Handelskammern die Beibehaltung der Grund⸗ und Pauſchgebüthr, ſowie des Nachbar⸗ ortverkehrs. Göttinger Aproz. Stadtanleihe. Ein Konſortium Göttinger Banken und Firmen, darunter die Göttinger Bank, die Filiale der Hildesheimer Bank und die Bankfirma Klettwig u. Reibfſtein, über⸗ nahm M. 1 700 000 Gsttinger 4proz. Stadtanleihe, die demnächſt zu 98,10 Prozent zur Zeichnung aufgelegt wird. Montangeſellſchaft m. b. H. in Nürnberg. Under dieſer Firma iſt in Nürnberg eine Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung er⸗ richtek worden, welche mit einem Stammkapital von 0,3 Mill. Mark ausgeſtattet, den Handel in Eiſen und anderen Metallen betreiben will, und zwar zunächſt bis Ende 1912. Geſchäftsführer find It.„M. Allg. Zig.“ die Kaufleute Alfred Tuchmann in Nürn⸗ berg und Georg Cahn und Martin Mayer in Mainz. Arbeiterentlaſſungen bei Krupp. Infolge der abgeſchwächten wirtſchaftlichen Lage ſind bei der Aktiengefellſchaft Krupp wei⸗ tere Arbeiterkündigungen vorgenommen worden. In der Abteilung für Kriegsmaterial wurde über 150 Arbeitern mitgeteilt, daß ſie ſich innerhalb drei Wochen anderweitig nach Arbeit umſehen möchten. Braunſchweigiſche Spar⸗ und Kreditanſtalt. Nach dem Ge⸗ ſchäftsbericht der Braunſchweigiſchen Spar⸗ und Kreditanſtalt wurde ein Bruktogewinn erzielt von 1813 135 M.(1 600 958.) Aus dem Reingewinn von 1 239 436 M.(1 140 103.) gelangt eine Dividende von 6ſ½ Prozent(6 Proz.) zur Ver⸗ teilung. Viehmarkt in Maunheim vom 18. Februar. Amtlicher Be⸗ richt der Direktion.) Es wurde bezahlt für 60 ẽo Schlachtgewicht 363 Fälber: a) feine Maſt⸗(Vollm.⸗Maſt) und beſte Saugkälber 90-C000., b) mittlere Maſt⸗ u. gute Saugkälber 85—(0., e) ge⸗: einge Saugkälber 80—00., d) ältere gering genährte(Freſſer) 60—00 M. 25 Schaſe: a) Maſtlämmer und jüngere Maſthammt! 70—00.,) ältere Maſthammel 65—00., e) mäßig genährte Hammel und Schafe(Merzſcghaſe) 60—00 M. 1216 Schweine: a) vollfleiſchige der feineren Raſſen und deren Kreuzungen im Alter —5 Mhre,en SS- M eiſhiee F7 59 28„ 11 entwickelte 00—-0., d) Sauen und Eber 50—52 M. Es wurden dezahlt für das Stück: 000 Luxuspferde: 000 0000 M. 000 Arbeitspferde: 000—0090., 00 Pferde zum Schlach⸗ ten: 00-000., 000 Zucht⸗ und Nutzvieh: 000—0000., o% Skück Maſtvieg: 00—00 Mk., 43 Milchkühe: 200—45)., 838 Ferkel:.00—18.00., 21 Ziegen: 12—25 Mt., 0 Zi cke lein:—0., O0aämmer:—00 M. Zuſammen 9006 Feſsick. 1 8 mit Kälber und Ferkel mittelmäßig, mit Milchkühe ebhaft. Brüſſel, 12. Febr. Lein⸗Oel. Tendenz: Feſt. Disv. Fr. 51 Nerkäufer, 501½ Käufer, Februar 505/, Verkäufer, 50¼ Käufer, März⸗ April 49½ Verkäufer, 49 Käufer, MWai⸗Juni⸗Juli⸗Auguſt 47 ½ Vek⸗ käufer, 47 Käufer, Septbr.⸗Oktbr⸗Nopbr.⸗Dezbr. 47½ Verkaufer. Waſſerſtandsnachrichten im Monat Februar. Pegelſtationen Datum: vom Rhein:—.— 10. 41. 12. 13. 14 wemerkungen Konſtan: Waldshut 5 Hüningen“)...94.93 0,5.93 094.95 Abds. 6 Uhr Rehl. 1,45 1,61 1,41.41 1,39 1,36 N. 6 Uhr Sauterburg Abds. 6 Uhr Maxaun. J2,92 2,98 2,89 2,90 2,85 2,84] 2 Uhr Germersheim 8.-P. 12 Uhr Mannheim.02 2,08 2,07 2,05 2,01 1,96 Norg. 7 Uhr Mainz„J0,05 0,07 0,10 0,11 0,09.-F. 12 Uhr Bingen 10 Uhr Kaubd.. 11.21 1,20 1,25 1,28 1,25 1,21 2 Uhr Koblenz 10 Uhr Köln„,45 1,64 1,65 1,71 1,71 2 Uhr Ruhrort 6 Uhr vom Neckar: Maunheim„ 2,08.11 2,22 2,19 2,12 2,07] V. 7 Uhr Heilbronn J0,24.68 0,52 0,40 0,41 0,40 B. 7 Uhr *) Mimdſtill, Heiter,— 4 G. Verantwortlich: Für Politit: Dr. Fritz Goldenbaum; für Kunſt, Feuilleton und Vermiſchtes: Alfred Beetſchen; für Lokales, Provinzielles n. Gerichtszeitung: Rich. Schönfelder: für Volkswirtſchaft u. den übrigen redaktionellen Teil: Karl Apfel; für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Franz Kircher. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei, Der Hals iſt mir wund der Huften quält mich und doch will der Schleim ſich nicht löſen; mir tun die Glieder weh und ſelbſt nachts läßt mir der Huſten keine Ruhe.— So iſt's mir neulich gegangen und ich hatte werklich Angft, es könnte was Ernſtha tes werden. Da ſind mir nun fray ächte Sodener Mineralpaſtillen dringend empfohlen worde; — und was ſoll ich dir ſagen, nach zwei Schachteln wa alles wie weggepuſtet und ich fühlte mich pude wonl. Ver ſuch's auch einmal, die Schachtel koſtet nur 85 Pfeyn und iſt üverall erhältlich. 7060 2 — Gemüse-Konserven 2 Pfd1 Pfd. 25 14 34,25 52033 75(44 48028 58033 72042 8548 1J88 1078 Schneidebohnen Jg. Erhsen naturell Els. 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Dieſe Tatſache nimmt der„Exattachee“ der Tribune zum Ausgangspunkt, um von dem„einfachen Leben“ zu plaudern, dem ſich bie Fürſtlich⸗ keiten immer mehr zuzuneigen ſcheinen. König Guſtav hat den Ausſpruch getan, daß er die heute noch übliche Form des exklu⸗ ſiven Lebens, das den Herrſcher von ſeinen Untertanen trennt, für veraltet halte, daß vielmehr der Fürſt in enge Beziehung zu ſeinen Bürgern treten müſſe, herabſteigen ſolle von dem hohen Piedeſtal, auf das ihn Tradition und Vorurteil geſtellt haben, und Menſch unter Menſchen zu ſein. Einige ſeiner nächſten Verwandten haben das bereits getan. Sein Bruder, Prinz Oskar, lebt als einfacher Graf Wisborg in glücklichſter Ehe mit einer früheren Hofdame der Königin, Ebba Munk, und fühlt ſich ganz befriedigt in dem ſtillen Kreiſe, der ſein Leben umſchließt. Des Königs jüngſter Bruder Prinz Eugen iſt mit Leib und Seele Künſtler, der in Paris ſein Atelier hat und hier nur unter dem Namen„Monfieur Eugene“ bekannt iſt; auf ſeine feingeſtimmten, von blauer Dämmerung er⸗ füllten Landſchaften, in denen ſeine lyriſch zarte Seele ſich ſo vor⸗ nehm entfaltet, iſt er viel ſtolzer, als auf ſeinen Fürſtentitel. Ein däniſcher Pring, der achtzehnjährige Sohn Gric des Prinzen Waldemar, des Bruders des Königs, hat ſich ganz der Landwirt⸗ ſchaft gewidmet und wünſcht nichts ſehnlicher, als ſein ganzes Leben auf ſeinem Acker und dei ſeinem Vieh verbringen zu können. Er⸗ deifen in ſtiller Zurückgezogenheit halten faſt alle gekrönten Hänpter Europas für ihre ſchönfte Zeit; ſie ſprechen davon wie von ihren„Ferien“ und die Rückkehr in den Glang und die unruhige Pracht ihres Hoflebens iſt ihnen ein läſtiger Zwang, dem ſie ſich nur ungern fügen. Königin Alexandra von England und ihre Schweſter, die Barin, flüchten ſich gern aus dem vauſchenden Wogen der ſie umgebenden Welt nach der idylliſch gelegenen Villa in der Nähe von Kopenhagen, in dor ſie ſich einen ſtillen Winkel ungeſtör⸗ ten Zuſammenſeins geſichert haben. Das einfache Häuschen mit dem kleinen ſauber gepflegten Garten dünkt ſie dann wohl ſchöner als die rieſigen Paläſte, deren Herrinnen ſie ſind. Von den drei Töchtern König Eduards erzählt man ebenſo wie von der verſtor⸗ denen Kaiſerin von Oeſterreich, daß ſie vor der blendenden Helle und der lärmenden Erregung der Hoffeſte eine außerordentliche Scheu haben und ſich nur gezwungen den Pflichten, die ihre hohe Stellung ihnen auferlegt, fligen. Eine Sehnſucht nach einem be⸗ grenzteren, in ſtilleren Formen verlaufendem Leben macht ſich be⸗ ſonders unter den Sprößlingen des habsburgiſchen Herrſcherhauſes geltend. So hat Ergzhergog Ludwig Salvator ſeine Befriedigung in wiſſenſchaftlicher Arbeit geſucht, iſt häufig in Amerila geweſen arnd hat als ein ſchlichter Profeſſor Neufeld eine Reihe von Jahren un Ramleh gelebt, einem Aeinen, berßzeckt gelegenen ertchen an der Seeküſte, wenige Meilen don Alexandria. Sein Lieblingsauf⸗ enthalt aber iſt das alte Kloſter von La Cartuga in der Nähe von La Palma auf der Inſel Majorca. Der Erzherzog hat eine Anzahl wiſſenſchaftlicher Werke publiziert, die ihm in der Gelehrtenwelt einen Namen gemacht und die Mitgliedſchaft am Inſtitute de France eingetragen hat. Auch an Erzherzog Johann, der auf alle ſeine Rechte bei der öſterreichiſchen Thronfolge verzichtete und als Kapitän Orth das abenteuerliche Leben eines Seefahrers erwählte, kann hier erimert werden. Zwei andere Erzherzöge, Heinrich Salvator und Jerdinand Karl, haben die äußerſten Anſtrengungen gemacht, den Kaiſer zu der Erlaubnis zu bewegen, ihre Stellung und ihre Rechte aufgeben zu dürfen und als einfache Bürger leben zu können; Heinrich, um ſich ganz ſeiner Kunſt als Radierer und Maler in München widmen zu können, Karl Ferdinand, um die Tochter eines Profeſſors der Prager Univerſität zu heiraten. — Schulhildung in der Türkei. Die Schulbildung in der Türkei und beſoubers in ihrer Hauptſtadt ſteht dank der kul⸗ turellen Einflüſſe der europäiſchen Großmächte und der Ver⸗ einigten Staaten von Nordamerika auf einer ziemlich hohen Stufe. Die einzelnen Mächte ſpenden jährlich große Summen für die höhere Schulbildung von Knaben und Mädchen aller Re⸗ ligionen und Sekten und haben ausgezeichnete Schulen in allen Hauptzentren des ottomaniſchen Reiches. Wie in einer Korre⸗ ſpondenz aus Konſtantinopel der Intern. Wochenſchr. für Wiſſen⸗ ſchaft, Kunſt und Technik berichtet wird, gibt Frankreich für Unterrichtszwecke in der Türkei jährlich 300 000 Fres aus, Italien im nahen Orient und in den Rayons des Mittelländiſchen Meeres 800 60 Lire. Deutſchland zahlt 20 000 Mark Jahres⸗ unterſtüzung für die deutſche und ſchweizer Bürgerſchule in Kon⸗ ſtantinopel, die einer dernſchen Realſchule entſpricht und mehr als 600 Schüler hat. Auch die ruſſiſche und öſterreich⸗ungariſche Regierung haben in Konſtantinopel ſowie in anderen großen Städten reichdotierte Erziehungsanſtalten. Die ausgezeichneten engliſchen höheren Schulen für Knaben und Mädchen ſind da⸗ gegen Privatunternehmungen einiger patriotiſcher Engländer, für die jetzt erſt ein Unterſtützungsfonds von der engliſchen Re⸗ gierung eifrig erſtrebt wird. Amerikaniſche Schulen erſten Ranges, die über vorzügliche Lehrkräfte verfügen, ſind das Robem College in Rumeli Hiſſar, einem Vorort von Konſtantinopel, aus dem einige der beſten Staatsmänner verſchiedener Balkanſtgaten hervorgegangen ſind, und die Hochſchule für Mädchen auf den Höhen von Slutari. Von großem Einfluß für die allgemeine Bildung ſind auch die Schulen, die von Syrern, Armeniern, anatoliſchen und rumäniſchen Griechen und vielen anderen chriſt⸗ lichen Vertretern der Bevölkerung des ottomaniſchen Reiches ge⸗ leitet werden. Muſteranſtalten ſind das griechiſche Lyceum in Pera und das Zapeion, eine nach ihrem Gründer ſo genannte Anſtalt, deren moroliſcher Einfluß auf das beranwachſende Ge⸗ ſchlecht der griechiſchen Frauen ſehr groß iſt. Eine ausgezeichnelg griechiſche Knabenſchule un theologiſches Seminar ſind auf der Inſel Halki. Daneben wirken die zahlreichen Bildungs⸗ und Erziehungsanſtalten der verſchiedenen Mönche, der Lazariſten, Franziskaner, Kapuziner, Jeſuiten und Dominikaner ſehr günſtig auf die allgemeine Bildung. Die Schulbildung unter den Türken ſelbſt freilich läßt noch viel zu wünſchen übrig. Zwar fehlt es nicht an moslemiſchen Schulen, denn beinahe jede Moſchee hat ein theologiſches Seminar oder Medreſſe, das vom Staat reich⸗ lich unterſtüßt wird. Aber der Geift der Bevormundung und Unterdrückung wirkt lähmend auf die ganze Lehrtätigkeit. Dir Erlernung des Korans, für die ſieben Jahre verwandt werden, ſteht durchaus im Mittelpunkt; alle anderen Gegenſtände gelten wie vor Jahrhunderten für überflüſſig und unwichtig. Dazu greift die Zenſur mit barbariſcher Willkür in das Unterrichts⸗ weſen ein. Aus den Schulbüchern werden Blätter, auf denen von Republik, Revolution oder konſtitioneller Regierung die Rede iſt, einfach herausgeſchnitten. Der Schüler wird in vollſtändiger Un⸗ wiſſenheit der modernen Errungenſchaften der weſteuropäiſchen Kultur und Ziviliſation erzogen. Unter ſolchen Umſtänden kann von irgend welchem Fortſchritt in der türkiſchen Schulbildung keine Rede ſein. — Chineſiſche Leckerbiſſen. Von den Genüſſen der chineſi⸗ ſchen Kochkunſt weiß der Gaulois eine amüſante kleine Ge⸗ ſchichte zu erzählen. M. de Montigny war damals der Geſandte Frankreichs im Himmliſchen Reich. Eines Tages wurde er von einem einflußreichen Mandarinen zum Mahl geladen. Der Gaſt⸗ geber hatte es ſich nicht nehmen laſſen, dem Geſandten die exqui⸗ ſiteſten Leckerbiſſen der chineſiſchen Küche vorzuſetzen. M. de Montigny hatte einen vorſchriftsmäßigen Appetit mitgebracht, aber das Menun ſättigte ihn ſchon bei der Lektüre vollſtändig. Denn es gab pikante Pferdenieren, Fledermäuſe, köſtlich knuſperig geröſtete Spinnen u. kunſtvoll gebratene weiße Mäuſe Der Geſandte rührte keines der Gerichte an: ſchließlich meinte der Wirt, der das wohl bemerkt hatte, mit liebens! gem Lächeln:„Exzellenz, beim nächſten Gericht werden Sie ſich ſchad⸗ los halten können.“ Die Hoffnung des Geſandten lebte neu auf; aber nur für einen Moment; denn anmutig auf Krebſen arran⸗ giert prangte ein gebratener Hund. Der Gaſt konnte trotz aller Diplomatie in ſeinen Mienen das aufzuckende Entſetzen nicht ganz verbergen.„“, meinte der freundliche Mandarin,„wenn Sie auch dieſes Gericht vorübergehen laſſen, werden Sie mich wirk⸗ lich kränken, denn ich bin überzeugt, Exzellenz gvutjeren den Hund.“„Ich, ich ſollte....„Aber gewiß, der Hund iſt doch der Freund des Menſchen.“ Reſigniert fägte ſich der Diplomat und nahm ſich— einen Krebs. 8. Seite. ſcegueral⸗Auzeiger. (Mittagblatt.) Mannhbeim, 14 Februcer. 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