Abonnemenk: 20 Pfeunig monatlich. Bringerlonn 28 Pfg. monatlich, durch die Woßt bez. inel. Poſtz gufſchlag M..4 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Plg. In ſerate: Dle Colonel⸗Zeile. 25 Pfg⸗ (Badiſche Volkszeitung.) zadi Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung g Anabhängige Tageszeitung. Täglich 2 Husgaben Eigene Redaktionsbureaus Mannheimer Vollsblatt⸗ Telegramm⸗Adreffe: 2„Journal Maunheim“ richten Direktion u. Buchhaltung 1649 Druckerei⸗Burean(An⸗ nabhme v. Druckarbetten 341 Redaktton 99 50„ in Mannbeim und Umgebung.(ausgenommen Sonntag) in Berlin und Karlsruhe. eeee 20 Die Retlame-Zeile.. 1 Mark Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 1% 9 dthr, für das Abendblatt Nachmittags 8 uhr. Ar. 26.(Abendblatt.) Die wirtſchaftliche Hebung der Arbeiterbevölkerung. Die von Richard Calwer herausgegebene„Arbeits⸗ markt⸗Correſpondenz ſchreibt: Eine Periode des wirtſchaftlichen Aufſchwungs liegt hinter uns. Sie war nicht von ſo langer Dauer wie die, die 1895 einſetzte. Von 1895 bis 1900 war faſt ein Jahr beſſer als das andere, während die letzte Aufſchwungsgeriode nur von 1904 bis 1907 dauerte. Unterbrochen waren die beiden Perioden wirtſchaftlicher Entfaltung durch drei Jahre gewerb⸗ Iichen Rückganges. Im ganzen hat während der letzten dreizehn Jahre das Deutſche Reich einen wirtſchaftlichen Aufſtieg zu verzeichnen, wie wohl kaum ein zweites Land der Erde. Da fragt man mit Recht, ob und in welchem Grade die deutſche Arbeiterbevölkerung an dieſem Aufſchwung teil⸗ genommen hat. Vielfach wird eine ſolche Teilnahme beſtritten, keilweiſe wird ſie in beſchränktem Maße zugegeben, jedenfalls fehlte es aber an einem genauen Ausdruck des Grades, mit dem die Arbeiterbevölkerung an den ſteigenden Erträgniſſen unſerer Erzeugung keilgenommen hat. Und doch beſitzen wir die Möglichkeit, den Grad der wirtſchaftlichen Hebung der induſtriellen Arbeiterſchaft ſtatiſtiſch zu erfaſſen. Auf der einen Seite geben uns die Lohnnachweiſungen der gewerblichen Berufsgenoſſenſchaften Auskunft über die Bewegung des Lohnniveaus der Induftrie⸗ arbeiter, auf der anderen Seite können wir auf Grund der Warenpreiſe die Veränderungen der Kaufkraft des Geldes feſtſtellen, wodurch ſich dann ergibt, in welchem Grade die Konſumkraft der Arbeiterbevölkerung im Laufe der Jahre gewachſen iſt. Die Lohnnachweiſungen der Berufsgenoſſen⸗ ſchaften haben zwar durch Aenderungen der Methode im Laufe der Jahre, hauptſächlich 190t, Modifizierungen er⸗ fahren, die den Vergleich von einem Jahre zum anderen nicht immer genau durchführen laſſen, im großen und ganzen aber ſpiegeln ſie die Bewegung des Lohnniveaus ziem⸗ lich genau wieder. Aus dieſen Lohnnachweiſungen ergibt ſich nun, daß im Durchſchnitt aller gewerblichen Berufsgenoſſenſchaften auf eine Arbeitskraft, die während 300 Tage im Jahre beſchäftigt iſt, im Jahre 1895 ein Jahresverdienſt von 746,68 Mark entfiel. Dieſe Summe ergibt ſich, wenn man die Zahl der Verſicherten im Jahre 1895 auf Vollarbeiter reduziert. Dieſe Reduktion ift notwendig, da ſonſt für das Jahr 1895 ein zu niedriger Jahresverdienſt ſich ergeben würde. Für das Jahr 1906, für das die Nachweiſungen der Berufsgenoſſenſchaften erſt vorliegen, berechnet ſich die Jahreslohnſumme eines Voll⸗ arbeiters im Durchſchnitt ſämtlicher berückſichtigten Arbeiter auf 1 027,59 Mark. Das Durchſchnitts⸗Lohn⸗ niveau hat ſich alſo in den zwölf Jahren 1895—1906 um rund 281 Mark oder um 37—38 PCt. für die Induſtriearbeiter gehoben. Es iſt ohne weiteres zu⸗ zugeben, daß nicht alle Schichten der Arbeiterbevölkerung an dieſer Lohnſteigerung im gleichen Grade parttzipiert haben. Freitag, 14. Jebruar 1908. Es iſt teilweiſe die Hebung der Löhne ſehr ſtark hinter der durchſchnittlichen Steigerung zurückgeblieben. Aber aus⸗ ſchlaggebend für die allgemeine Beurteilung muß eben in erſter Linie der Durchſchnitt ſein, nicht die Abweichungen voͤn ihm. Die Arbeit mag in der genannten Periode auch inten⸗ ſiver geworden ſein— nichtsdeſtoweniger iſt an einer Steige⸗ rung des Lohnniveaus in annähernder Höhe von 37—388 PpCt. nicht zu zweifeln. Die Höhe der Löhne iſt aber für ſich allein für eine wirt⸗ ſchaftliche Hebung der induſtriellen Arbeiterſchaft nicht beweiskräftig. Es iſt noch feſtzuſtellen, wie die Kaufkraft des Geldes ſich in der angegebenen Zeit verändert hat. Dieſe Veränderung wird in der Weiſe feſtzuſtellen verſucht. daß die Bewegung der Warenpreiſe ſeit 1895 verfolgt wird. Das darf aber nicht geſchehen auf Grund eines arithmetiſchen Durchſchnittes, der für die wichtigſten Waren berechnet wird, ſondern indem der Preis jeder Ware in dem Verhältnis, in welchem die Ware tatſächlich konſumiert wird, in die Berech⸗ nung des Warenpreisindexr eingeſetzt wird. Es er⸗ gibt ſich alsdann, daß die Konſumeinheit im Jahre 1895 mit 4 618,55 Mark anzunehmen iſt, und daß ſie bis zum Jahre 1906 ſich bis auf 5 662,00 Mark ſteigerte. Die Koſten der Konſumeinheit haben ſich in den zwölf Jahren um 1 043,45 oder um 22,59 pCt. gehoben. Dieſes Niveau der Warenpreiſe iſt auf Großhandelsnotierungen baſieri, dürfte aber ohne erhebliche Aenderungen auch für die Be⸗ wegung der Preiſe im Kleinhandel zutreffen. Rechnet man unter Berückſichtigung einer noch etwas ſtärkeren Preisſteige⸗ rung im Kleinhandel ſelbſt mit 25 pEt. Erhöhung des Waren⸗ preisniveaus, ſo ergibt ſich als Schlußreſultat noch immer, daß in den zwölf Jahren 1895 bis 1906 das Loh n⸗ niveau der induſtriellen Arbeiterſchaft ſich um 12 bis 13 pCt. ſtärker erhöht hat als das Niveau der Warenpreiſe. Die Kaufkraft des Geldes hat um höchſtens 25 pCt. abgenommen, der Durchſchnittslohn für einen induſtriellen Arbeiter iſt um mindeſtens 37—38 PpCt. geſtiegen: die Arbeiter haben den Konſum um durchſchnittlich ein Prozent pro Jahr vermehren reſp. verbeſſern können. Die Feſtſtellung dieſer Entwicklung darf die Arbeiter mit Befriedigung erfüllen und ſie anſpornen, weiterhin vorwärts zu ſtreben. Die Befriedigung über die erzielten Erfolge iſt cber um ſo berechtigter, als in anderen Ländern die Arbeiterſchaft in der nämlichen Zeit keineswegs gleiche Erfolge aufzuweiſen hatte. Es liegt nämlich für die Arbeiterſchaft in den Ver⸗ einigten Staaten von Nordamerika eine ähnliche Berechnung vor, die ſich allerdings nicht auf ein ſo gutes Material ſtützt wie die Berechnung für Deutſchland, die aber allein ſchon wegen ihres amtlichen Urſprungs Be⸗ achtung verdient. Danach ſtieg in den Verginigten Staaten von Nordamerika das Lohnniveau von 1895 bis 1906 um 26,35, das Warenpreisniveau um 18,80. Unter Berückſich⸗ kigung der veränderten Kaufkraft des Geldes beträgt alſo die Steigerung des Reallohnes in den Vereinig⸗ len Staaten nur ca. 8 pPCt. gegen 12—13 in Deutſchland. Da in Deutſchland alſo der Reallohn ſtärker zugenommen hat, ſo iſt erfreulicherweiſe die Differenz zwiſchen dem höheren Lohn⸗ niveau in den Vereinigten Staaten und dem niedrigeren in Deutſchland in den letzten zwölf Jahren etwas kleiner ge⸗ Politische Aebersicht. *Maunheim, 14. Februar 1908. In Sachen Beamtenbeſoldung. Die nationalliberale Fraktion des Reichstags hat einen Ausſchuß zur Vorberatung des Beamtenbeſoldungsgeſetzes und zur Entgegennahme von Wünſchen der Beteiligten gewählt. Mitglieder ſind und haben Referate übernommen die Herren Abgg. Dr. Arning(Kolonien), Beck⸗Heidelberg(Poſt), Dr⸗ Contze(Verſchiedenes), Dr. Görcke⸗Brandenburg(Inneres) Graf von Oriola(Marine), von Schubert(Heeresverwaltung), Schwabach(Reichseiſenbahnen), Dr. Weber(Reichsbank). Zum Vorſitzenden des Ausſchuſſes wurde beſtimmt der Abg. Graf von Oriola. Das Syſtem Wehner und der Fall Schnitzer. Die„Augsb. Poſtztg.“ interpretiert die Rede des baye⸗ riſchen Kultusminiſters über die Stellung des Staates zu den katholiſchen Fakultäten. Danach iſt es nicht die Ueber⸗ zeugung des bayeriſchen Kultus⸗ und Staatsminiſters, daß der Staat bezüglich eines Theologieprofeſſors unter Um⸗ ſtänden doch einmal zu einem anderen Urteil kommen könne wie die kirchliche Gewalt. Gegen dieſes„Mißverſtändnis“ nimmt das ultramontane Blatt den Staats miniſter Dr. von Wehner ausdrücklich in Schutz. Der Miniſter habe ſich nur die Prüfung der disziplinären Behandlung des Prof. Schnitzer in ſeiner Eigenſchaft als Hochſchull 2589 vorbehalten: „Mit anderen Worten: Der Staat nimmt einem ſolchen Pro⸗ feſſor nicht das Gehalt, ſondern ſichert ihm ſeine pragmatiſche Stellung. Dann erwägt er, ob er ihn in die philoſophiſche Fakultät verpflangen kann oder nicht. Niemand will einen Profeſſor ums Brod bringen.“ Der Staat wird alſo zur Gehaltszahlung an den„Ketzer“ begnadigt. Um aber die theologiſche Fakultät komplett zu erhalten, wird er natürlich einen Erſatzmann ſtellen müſſen, den er auch wieder beſoldet. Und dies Spiel kann ſich, ſo oft es den regierenden Prälaten in Rom oder den Denunzian⸗ ten in München und Würzburg gefällt, erneuern; das Etats⸗ recht, die Volksrechte und die Würde des Staates wahrt dann das Zentrum. Dies die Auffaſſung des führenden ultra⸗ montanen Blattes von dem Verfahren, das der Staat Bayern einzuſchlagen hat und ſeines Erachtens auch einſchlagen wird! Wie man da aber noch einen Unterſchied zwiſchen Fakultät und Prieſterſeminar und zwiſchen einem Staats miniſter und einem Kirchenſtaats miniſter herauserkennen will, iſt wirklich unerfindlich. Pari er Chronik. R. K. Paris, den 10. Februar. Bei den Bauarbeiten auf dem Terrain der ehemaligen Ab⸗ baye⸗au⸗Bois in der rue de Seévres iſt vor einigen Tagen ein in ungelöſchtem Kalk vergrabenes, weibliches Skelett aufgefunden worden. Jedesmal, wenn auf den Grundſtücken ehemaliger Klöſter oder Abteien gegraben wird, werden Religuien, Gräber und Särge entdeckt. Jedermann weiß, daß die geiſtlichen Orden früher die Bewilligung beſaßen, ihre Toten bei ſich zu behalten und auf dem eigenen Grunde zu begraben. Die Auffindung eines weiblichen Skeletts auf den Gründen der alten Abtei au Bois hätte demnach durchaus nichts Auf⸗ félliges, ließen die ſonderbaren Begleitumſtände nicht ein düſte⸗ res Geheimnis vermuten. Der die Bauarbeiten leitende Beamte machte einem Repor⸗ ter des„Matin“ diesbezüglich folgende Mitteilungen: „Wir ſtießen beim Graben zunächſt auf zwei guterhaltene Bleifärge. In dem erſten derſelben befand ſich ein in ein Laken eingehülltes Skelet. Der Kopf war mit einem wollenen Tuch bedeckt. Als wer dieſe menſchlichen Reſte heben wollten, ge⸗ wahrten wir mit Schreckeg, daß der Kopf in zwei Teile zerſägt war, und zwar mit einer ſolchen Genauigkeit, daß das Geſicht einen förmlichen Deckel zum Reſt des Hauptes bildete. Im zweiten Sarge waren vier Bleiherzen zu Seiten des Toten plaziert. „Das waren ja immerhin intereſſante Funde: allein es wartet unſer eine noch viel ſonderbarere Ueberraſchung. Als wir den Graben entlang gingen, der zur Kloakenauf⸗ nahme der neuen Bauten beſtimmt iſt, ſtießen wir auf einer Stelle, die kaum einen Meter an Tiefe betrug, auf eine Schicht ungelöſchten Kalks. Innerhalb dieſer Schicht befand ſich, unein⸗ geſargt, das Skelett einer Frau, die noch ihr volles Haar beſaß, dns konar mit einem Kamm geſchmückt war. Der Haufen unge⸗ löſchten Kalks dürfte wohl an fünfzig Kilo betragen. Dadurch erſcheint es erklärlich, daß die Verweſung trotz der geringen Erd⸗ ſchicht nicht verſpürt und daß das Fleiſch des Körpers total zer⸗ ſtört wurde. Meiner Anſicht nach datiert dieſe Vergrabung erſt wenige Jahre her.“ Das Skelett wurde einſtweilen in die Katakomben über⸗ führt und da die Adminiſtration nur die Aufnahme von Gebein bewilligt, ſo blieben Haar urd Kamm der Toten in der ru de Sĩvres zurück. Der„Matin“ hat ſich in den Beſitz dieſer Dinge geſetzt und unternimmt nun, unbeeinflußt durch die inzwiſchen eingeleitete gerichtliche Unterſuchung auf eigene Fauſt eine En⸗ quéte über den myſteriöſen Fund. Er hat zunächſt das Haar von mediziniſchen Autoritäten und Haarſpezialiſten prüfen laſſen, die einſtimmig erklärten, daß die Vergrabung des Leichnams höchſtens auf 4 Jahre zurück datiert werden kann, daß aber ein noch viel näher gelegener Zeitpunkt nicht ausgeſchloſſen erſcheint, da ein großer Teil des prachtvollen Haares trotz der zerſtörenden Einwirkung des Kalks noch weich und ſchmiegſam, alſo lebendig iſt. Man könne ſogar das Mark im Haar noch unterſcheiden. Alles deutet darauf hin, daß die Tote ihr Haar ſorgfältig gepflegt und daß ſie im Alter zwiſchen 20—40 Jahren(nicht höher] geſtanden habe. Intereſſant ſind auch die Ausſagen der befragten Kamm⸗ fabrikanten. Nach Anſicht dieſer Sachverſtändigen kann der Kamm höchſtens—4 Jahre alt ſein. Es iſt jedenfalls ein echter Schildkrötkamm neueſter Fabrikation, wie ſolche nicht in Frank⸗ reich, vielmehr in Wien und Neapel gefertigt werden. Sein Preis betrage ungefähr 15 Franks Es ſei anzunehmen, daß die Perſon, die ihn getragen. in ſehr guten Verhältniſſen gelebt habe; denn nur wenige Frauen, ſelbſt unter den Reichen, be⸗ dienen ſich echter Schildkrotkämme. Der fragliche Kamm habe übrigens eine leicht ſichtliche Reparatur: der fünfte Zahn beſtehe aus anderem Schildpatt und ſei auch etwas breiter an ſeiner Baſis als die übrigen Zähne. Man geht wohl nicht fehl, wenn man annimmt, daß dieſer myſteriöſen Einſcharrung ein Ver⸗ brechen unterliegt. Die eingeleitete gerichtliche Unterſuchung dürfte Licht in die Sache bringen. Indeſſen fängt die Geſchichte an, die öffentliche Meinung zu beſchäftigen, die Gemüter zu erregen und es werden aller⸗ hand Reflexionen laut. Die Abtei iſt im Jahre 1640 für die Schweſtern des Annun⸗ ziatenordens gegründet worden. Im Jahre 1665 nahmen die Schweſtern der Bernhardinerordens davon Beſitz. Sie brachten den Titel Abbage⸗au⸗Brois mit, wozu ſie vom Papſte und vom König die Autoriſation erlangt hatten. Das war nämlich der Titel ihrer früheren Abtei in der Diezöſe von Noyon, welche während der Fronde⸗Kriege zerſtört worden war. In der Ab⸗ bage⸗au⸗Bois blieben ſie uun, bis die Revolution ſie daraus ver⸗ trieb. 5 Ein gewiſſer Lepine kaufte das Grundſtück vom Staate zu⸗ rück und machte im Jahre 1806 damit eine Schenkung an die Schweſtern der Abtei au Bois, deren Mutterhaus ſich auf dem Montmartre befand. Als neuerdings die Ausweiſung der Schweſtern aus der Abtei au Bois erfolgte, befanden ſich vier⸗ zehn unter ihnen, die authentiſche Beſitzakte vorweiſen konnten. Der Staat überließ ihnen daraufhin einen Teil der Abtei als Wohnſitz, den ſie auch noch bis auf den heutigen Tag behaupten. Die Schweſter⸗Verwalterin gab einem Interviewer bezüglich des myſteriöſen Leichenfundes folgende Auskünfte:„Wir wußten, daß unterhalb der Kirche ſich einige Särge befanden, ebenſo wis im angrenzenden Garten. Das waren die Leichen der Nonnen der Abtei. Doch ſeit der Revolution iſt hier niemand mehr be⸗ graben worden. Wir haben das Haar und den Kamm geſehen, die bei dem Skelett aufgefunden wurden und wir ſind die erſten, die darob erſtaunt ſind. Manhat uns gefragt, ob wir dieſe Ueber⸗ reſte behalten wollten, doch wir haben uns auf das Entſchiedenſte dagegen verwahrt. Das ſind Dinge, die jedenfalls nicht einen Nonne angehören. Denn wir bedienen uns nie der Steckkämme. 2. Seite. eneral⸗Anzeiger.(Aßendblatt.) Mannfeim, 14. Februar. Hinzpeters Tagebücher. Vor einigen Tagen war gemeldet, dann aber wieder zementiert worden, daß die Tagebücher des Geheimrats Hinz⸗ zeter auf Wunſch des Verſtorbenen vernichtet worden ſeien. Jetzt wird dem„Berl. Tagebl.“ beſtätigt, daß die Tagebücher berbrannt worden ſind. Die gegenteilige Meldung ſcheine darauf zurückzuführen zu ſein, daß Hinzpeters Schwiegerſohn, der Ehrenamtmann v. Ditfurt mit den Orden und Ehren⸗ zeichen des verſtorbenen Geheimrats Hinzpeter auch die Papiere und Aufzeichnungen des Verſtorbenen dem Kaiſer zugeſchickt hat in der Annahme, daß dieſe Schriftſtücke, die lediglich Aufzeichnungen perſönlicher Natur, perſönlicher Daten, Beſchreibungen und dergleichen enthalten, aber inhalt⸗ lich in keiner Beziehung zum Kaiſerhauſe ſtehen, den Kaiſer intereſſieren könnten. Die Tagebücher des Geheimrats Hinz⸗ peter ſind jedoch, wie geſagt, verbrannt. Die jüdiſche Gemeinde und die Wohlfahrtspflege. In einem Artikel über die„jüdiſche Gemeinde und die Wohlfahrtspflege“, den die„Allgemeine Zeitung des Juden⸗ tums“ bringt, beleuchtet Dr. Wilhelm Feilchenfeld die leiten⸗ den Gedanken der jüdiſchen Wohlfahrtspflege. Die Abhand⸗ lung bildet eine Ergänzung zur erſten Konferenz der Oktober 1907 gegründeten Zentralſtelle für Volkswohlfahrt, woſelbſt über die evangeliſche und katholiſche Kirche und ihre Wohl⸗ fahrtspflege referiert wurde. Die jüdiſche Armenfürſorge hat nie einen kirchlichen Charakter gehabt, ſondern von jeher beſtehen ſoziale Maßnahmen, die allein die Linderung der Not im Auge haben und religiöſe Momente ausſchließen. Es gibt jüdiſche Stiftungen, die ausdrücklich betonen, daß keine Fkonfeſſionellen Unterſchiede die Hilfeleiſtungen beeinträchtigen ſollen. Die einzelnen Wohlfahrtseinrichtungen unterſcheiden ſich kaum von den evangeliſchen oder katholiſchen. Hier wie dort wird mit Feuerung, Speiſung, Kleidung, Mietsbeitrag uſw. unterſtützt, außerdem beſtehen in der jüdiſchen Gemeinde Vereine zur Hebung des Handwerks und Ackerbaus unter den Juden und beſondere Einrichtungen, die verſchämte Arme berückſichtigen. In Berlin ſind ſämtliche Vereine dem Ver⸗ band der jüdiſchen Wohlfahrtsvereinigungen angeſchloſſen, welcher gemeinſam mit der Zentralauskunftsſtelle den Kern⸗ punkt aller Beſtrebungen auf dem Gebiet der jüdiſchen Wohl⸗ fahrtspflege bildet. Dieſe Zentraliſation der jüdiſchen Wohlfahrtseinrichtungen hat vorbildlich gewirkt bei den in neueſter Zeit gepflegten Beſtrebungen, auch die kommunalen und privaten Fürſorgeeinrichtungen planmäßig zu organi⸗ ſteren. Deutsches Reich. —(Ein Nachtrag zum Hardenprozeß.) Der „Morgen“, ein neues Wochenblatt, bringt in ſeiner neueſten Nummer folgende Erklärung: In dem nichtpolitiſchen Teil der Nr. 17 unſerer Beitſchrif Der von 1907 haben wir die Behauptung mitgeteilt, er Graf Kund v. Moltke hobe mit einem Homof ezuel⸗ n, namens Axel Peterſen, zu tun gehabt; dieſer, Moltkes Freund, ſei wegen der hochſtehenden Perſönlichkeiten drohenden Hefahren ausgewieſen und habe dann von Graf Moltke meh⸗ rere tauſend Mark erpreßt. Wir erfüllen gern die Pflicht, angeſichts der vollen und zweifelsfreien Aufklärung, welche der Prozeß wider Harden gebracht hat, an derſelben Stelle des „Morgen“ zu erklären, daß dieſe uns von dritter— wie auch wir inzwiſchen feſtgeſtellt haben unglaubwürdiger— Seite zugetragenen Angaben von Anfang bis Ende unwa 0 1 ſind, und wir bedauern, dieſen unwahren Angaben gutgläubig in umſerem Blatt Aufnahme gewährt zu haben. — GKRückkehr der Rückfahrkarten?) Aus der letzten Sitzung des fächſiſchen Eiſenbahnrats teilt die Plauener Handelskammer mit, daß in nächſter Zeit auf allen deutſchen Bahnen die Wiedereinführung der Rückfahrkarten mit viertägiger Gültigkeit bevor⸗ ſteht. Außerdem habe die Generaldirektion der ſächſiſchen Eiſenbahnen in abſehbarer Zeit die Wie deraufhebung der Fahrkartenſteuer in Ausſicht geſtellt. 22:::!k———. Vor der Revolution wurden ab und zu hochgeſtellte Damen oder Wohltäterinnen der Gemeinſchaft über ihr Verlangen auf unſerm Grund begraben; doch das geſchah dann niemals in ungelöſchtem Kalk!“ Wer mog wohl die offenbar noch junge Perſon geweſen ſein. die heimlich und ohne Sarg im Kalk verſcharrt worden? Welch' furchtbares Jamilien⸗Drama mag ſich da abgeſpiert, welche ver⸗ derbliche Hand ſich ins Mittel gelegt haben? Am letztvergangenen Samstag fand hier im Grand⸗Palais die Eröffnung der diesjährigen Ausſtellung der Femmes Pein⸗ tres ſtatt. Nicht weniger als vierzehnhundert Bilder ſind von Berufsmalerinnen ausgeſtellt worden. Leider entſpricht die Qua⸗ lität dieſer Objekte nicht deren Quantität. Die Zahl der Bilder welche ſowohl inbezug auf Nonzeption wie Farbengebung impo⸗ nieren, iſt relativ gering. Angenehm wirkt die originelle venetianiſche Viſion von Mme⸗ Nany Adam, ſowie die temperamentvolle Studie von Mlle. Boutillier du Retail. Schönes bieten auch die Damen Ladet, Chauchet⸗Guillers, Durau⸗Marz, Germaine Fsvrier, Hauterive, Polonceau, Woll⸗Fontaine. Das Kunſtgewerbe iſt durch Mlle. Baumeiſters und Mme Chinenolle⸗Beaudonins Horn⸗Skulpturen Jut vertreten. Sehr ſchön ſind auch die Kunſtſtickereien von. Mme Duflot, entzückend das Käſtchen von Mlle. Blanche Heinent, e Bucheinbände von den Damen Lauzaune und Prsvoſt, das originelle Mobiliar von Mlle. Onsloff. Beiträge zur Frauenfrage. Auskunftſtelle für Frauenberufe I. 12, 16 3. Stock. Sprechſtunde: Mittwochs von 10—11. Die Kellnerinnenfrage. In der vierten Mitgliederverſammlung der Abteilung Mannheim des Vereins Frauenbildung⸗Frauenſtudium bielt Herr Dr. Peter, Mannheim, auf Grund eigener Erhebungen, einen höchſt intereſſanten Vortrag über die Lage der Kell⸗ nerinnen. Der Redner ging davon aus, daß kein Beruf der⸗ artige Gegenſätze zeige, als gerade der der Kellnerinnen. Es gibt infolgedeſſen keinen Typus der Kellnerinnen, der für alle Berufsarten Geltung hat. Kellnerin nennt ſich die Angeſtellte des feinen Weinreſtaurants, die Saaltochter in der Schweiz, Badiſche Politik. Raſtatt, 18. Febr. Der hieſige demokratiſche Ver⸗ ein hielt geſtern eine Verſammlung ab, in welcher die politiſche Lage im Reiche und in Baden Gegenſtand von Referaten war. Nach eingehender Ausſprache gelangte folgende Reſolution zur Annahme:„Die heutige Monatsberſammlung des demokratiſchen Vereins Raſtatt begrüßt mit Freude den Ausfall der Wahl im Bezirk SchopfheimSchönau und betrachtet ihn als ein gutes Vorzeichen für die nächſtes Jahr ſtattfindenden Neuwaßſen zum badiſchen Landtage und für ein ferneres Zuſammengehen aller liberalen und kulturfördernden Elemente.“ Aus Stadt und Land. * Mannheim, 14. Februar 1908. * Die letzte photographiſche Aufnahme des verrwigten Groß⸗ herzogs. Die Gemahlin des Königl. preußiſchen Geſandten, Frau v. Eiſendecher, hat, wie bereits gemeldet, von Großhergog Friedrich I. am 14. September v. Is., alſo am Tage vor deſſen ſchwerer Erkrankung, eine photographiſche Aufnahme gemacht, die den unvergeßlichen Landesherrn ungemein ſcharf und charakteriſtiſch wiedergibt. Die Photographie ift im Freien aufgenommen. Der Verblichene ſteht barhäuptig vor einer Baumgruppe, von dem ſich die Geſtalt ſehr wirkungsvoll abhebt. Zwiſchen Baumgruppe und Großherzog ſteht eine weiße Gartenbant, auf der der Verewigte geſeſſen zu haben ſcheint. Der Großherzog iſt in Zivil. Er trägt ſchwarzen Gahrock und weiße Weſte. Die Rechte ftützt ſich auf den Krückſtock. Trotz der geringen Größe der Photographie ſind die Geſichtszüge ſcharf und genau wiedergegeben. Den Vertrieb der Karten, die für jeden Patrioten ein liebes Andenken ſein werden, hat für Mannheim und Umgebung Herr Karl Kamp, Seckenhei⸗ merſtraße 68, übernommen. Da ein beſtimmter Teil des Erlöſes der Stiftung„Witwentroſt“ zufließen ſoll, iſt der Abſatz der Poſt⸗ karten, die 25 Pfg. das Stück koſten, hoffentlich ein recht reger. * Die Rheinſchiffahrt iſt infolge des niedrigen Waſſerſtandes wieder ſehr in Rückgang gekommen. Eine große Anzahl Schiffe lie⸗ gen im Mittelrheingebiet vor Anker und müſſen infolge zu großen Tiefganges geleichtert werden, ehe ſie ihre Reiſe durch das Gebirge fortſetzen können. Es kommt dabei faſt täglich vor, daß Schiffe feſt⸗ fahren, die meiſtens nach einigen Stunden wieder freigezogen werden, ohne beſonderen Schaden zu erleiden. An den kleineren Schiffsliegeſtationen und Hafenplätzen im Gebirge liegen ſtändig Schleppkähne, deren Ladung zum Teil in kleinere Kähne umge⸗ ſchlagen wird. *3. Württembergiſcher Malerbundestag. Am kommenden Sonn⸗ tag, den 16.., findet in Heilbronn von vormittags 11 Uhr an in den Kilianshallen der 3. Württemberg. Malerbun⸗ destag, dem alle ſelbſtändigen Malermeiſter Württembergs ange⸗ hören, ſtatt. Auf der Tagesordnung ſtehen u. a. folgende Punkte: Rückblick auf das Geſchäftsjahr 1907, Referent Vorſ. A. Rom⸗ melsbacher⸗Stuttgart, Ausmaß von Malerarbeiten, Referent G. Reudle⸗Heilbronn, Allgemeine Geſchäftslage, Submiſſionsweſen, Ref. A. Boſch⸗Stuttgart, Arbeitgeberverband für das Malergewerbe für ganz Deutſchland, Ref. Landtagsabgeordneter Schindler⸗Göp⸗ pingen. Freireligißſe Gemeinde. Nächſten Sonntag, vormittags 10 Uhr, ſpricht in der Aula des Realgymnaſiums Herr Prediger Wilh. Klauke aus Frankfurt a. M. über das Thema„Gibt es einen Gott?“ Der Zutritt zu dieſem Vortrag iſt frei und jedermann herz⸗ lich willtommen, * Mannheimer Panoptikum. Das Welt⸗ Panorama führt uns dieſe Woche in das ſchöne Bajuvarenland und zwar in das an landſchaftlichen Reizen beſonders reiche Oberbayern. Wer kennt ſie nicht wenigſtens dem Namen nach: die romantiſche Parinach⸗Klamm, den idylliſchen Kochelſee, den durch die Herkomer⸗ Automobil⸗Rennen berühmten Keſſelberg, den ſo oft in Bitdern verewigten, von ſteilen Felswänden umvahmten Walchenſee, den Herzogſtand und wie die Lieblingsplätze der die bahyeriſchen Vor⸗ alpen durchwandernden Touriſten alle heißen. Wer dieſes herrliche Stückchen Erde ſchon einmal in naturs geſehen hat, wird die durch das Welt⸗Panorama wirklichkeitsgetreu reproduzierten Tableaux mit beſonderem Genuſſe betrachten. *Der Arbeiterausſtand bei der Firma Theodor Fügen in Ludwigshafen iſt beendigt. Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Heidelberger Hebbel⸗Verein. Am 6. Abend des Hebbel⸗ Vereins, der in der Stadthalle ſtattfand, ſprach Herr Dr. Ph. Wittkop über„Die Anfänge der neuen Lyrik“. In ſeinen intereſſanten Ausführungen ſchilderte er zunächſt, wie tief die deutſche Lyrik von den Zeiten des Minneſanges bis in das 17. die noch unter der gewöhnlichen Proſtituierten ſteht. Alle dieſe Verſchiedenheiten erſchweren eine richtige Beurteilung und er⸗ klären zugleich auch die verſchiedenartige Wertung, die gerade die Kellnerin findet. Woher kommen die Kellnerinnen? Eine Lehr⸗ zeit gibt es nicht, und Kellnerinnen im Alter von 14—18 Jahren find relativ ſelten. Im weitaus größten Teile ſind es frühere Dienſtmädchen, die durch den Dienſt in einer kleinen Wirtſchaft, durch das Trinkgeld, das ſie beim Aushelſen erhielten, dazu kommen, Kell⸗ nerin zu werden. Der Reſt ſetzt ſich aus den verſchiedenartigſten Elementen zuſammen. So ziemlich alle weiblichen Berufe liefern ihren Anteil. Die Folge dieſer bunten Zuſammenſetzung iſt die ſchwere Durchführung einer Organiſation der Kellnerinnen. Bei den bis jetzt ſchon beſtehenden Organiſationen beſteht der Stamm faſt nur aus Aushilfskellnerinnen, während die eigentlichen Kell⸗ nerinnen nur das fluktuierende Element bilden. Dazu kommt noch, daß faſt alle Kellnerinnen ihren Beruf nur als Uebergangs⸗ ſtadium zu einem anderen betrachten. Nachdem nunmehr die Kellnerin gewiſſermaßen vorgeſtellt war, ging der Vortragende dazu über, die Lage der Kellnerinnen zu ſchildern. Schön waren die Perſpektiven nicht und manche troſtloſen Zuſtände wurden ge⸗ zeigt. Ueberraſchend war der große Stellenwechſel, die ſchweren Arbeitsbedingungen, der unheimliche Einfluß des Trinkgeld⸗ unwefens und der privaten Stellenvermittlung. Sie lernte man als den Faktor kennen, der nicht zum wenigſten an den traurigen Verhältniſſen ſchuld iſt. Nicht gerade erfreulich war auch die Tatſache, die ſpäter auch von Frau Geheimrat Jellinek beſtätigt wurde, daß im Kampfe gegen die private Stellenvermittlung die Wirte auf Seiten der Vermittler zu finden ſind, und zwar nur aus dem Grunde, weil die Stellenvermittler auch Gäſte ſind. Das geht ſogar ſo weit, daß die von den Wirten ſelbſt einge⸗ richtete Stellenvermittlung von Jahr zu Jahr zurückgeht, weil ſie von den Wirten keine Aufträge erhält. An Hand einiger Ta⸗ bellen ging man dann dazu über, den Zuſammenhang zwiſchen Kellnerin und Dirne zu unterſuchen. Auch hier war nicht alles zum Beſten beſtellt. Seine Ausführungen ſchloß der Vortragende mit ſolgenden Jorderungen: 1. Einführung eines Gewerbeſcheines, ohne den keine Kell⸗ nerin angeſtellt werden darf und der an Perſonen, die innerhalb einer beſtimmten Friſt wegen Gewerbsunzucht beſtraft wurden, nicht verliehen wird. Jahrhundert geſunken war und wußte dann in äußerſt anſchau⸗ licher Weiſe den Beginn der neueren deutſchen Oyrik, die ſich im Gegenſaß zu der Paſſivität, dem Nachempfinden und geiſt⸗ loſeſten Stehlen in ſchwülſtigen Redensarten und Wendungen in einer kraftvollen Aktivität, einem individuellen Bewußtſein und einer daraus folgenden einfachen, natürlichen Ausdrucksform charakteriſiert durch die Geſtalt des J. Ch. Günther zu entwickeln, Johann Chriſtian Günther, geb. 1695 zu Striegau, ſtudierte in Frankfurt a.., Wittenberg, Lepzig und Breslau Medizin und verſuchte, ohne ſeine Studien vollendet zu haben, ſich eine Praxis zu erwerben. Doch Unglück, der Zorn ſeines Vaters, die Ver⸗ heiratung ſeiner„Leonore“ und die aus allem ſeinem Ungemach entſtehende Not, ſie ſind es, die ihn treiben, ſich gegen Gott und die Welt zu ſtemmen, ohne daß es ihm vergönnt geweſen wäre, ſich durchzuſezen; kaum 28jährig, ſinkt er nach kurzem harten Leben ins Grab. Von ſeinen vielen, des lieben Geldes halber zum großen Teil als Gelegenheitsgedichte entſtandenen Dich⸗ tungen zeigt ſeinen Wert wohl am tiefſten und ſchönſten das mit den Worten„Geduld, Gelaſſenheit... beginnende Gedicht, das als das größte vor Goethe bezeichnet wird. Nn; Winterſport. Erſtes Schneeſchuhwettlaufen der Ortsgruppen des Ski⸗ Klubs Schwarzwald: Heidelberg, Karlsruhe⸗Badener Höhe, Mannheim⸗Ludwigshafen, Pforzheim. Die für 28. Januar angeſagten und wegen ungünſtiger Schneeverhältniſſe verſchobenen Schneeſchuhwettläufe finden nunmehr kommenden Sonntag, den 16. Februar, bei Kurhaus Hundseck ſtatt. Die Wettläufe beginnen vormittags 8 Uhr. Das Programm weiſt 6 Läufe auf. Nr. 2 des Programms:„Dauerlauf der veranſtal⸗ teten Ortsgruppen“ ſteht unter der Leitung der Ortsgruppe Mannheim⸗Ludwigshafen. Nach Beendigung der Wettläufe findet um 1 Uhr gemeinſames Eſſen auf Kurhaus Hundseck ſtatt. Zuganſchlüſſe zu den Wettläufen: Mannheim ab morgens 4 Uhr 30 Min., Bühl an 6 Uhr 50 Min,, Bühl ab 6 Uhr 56 Min., Obertal an 7 Uhr 18 Min. Aus dem Grossberzogfum. ( Sandhofen, 14. Febr. Für die nächſte Bürger⸗ ausſchußſitzung ſind u. a. folgende Punkte auf die Tages⸗ ordnung geſetzt: Genehmigung der Erbauung eines Schulhauſes nebſt Turnhalle zu 270 000 Mark aus Anleihemitteln und Errich⸗ tung einer Fleiſchwaren⸗ und Konſervenfabrik durch die Firma Fr. Imhof f⸗Mannheim. * Hockenheim, 14. Febr. Praktiſchen Sinn be⸗ kundeten zwei Kinder von hier. Ein Lumpenſammler vertauſchte gegen allerhand altes Zeug Kinderſpielſachen und gab auch Geld dafür. Die Kleinen hatten ihm ſchon gebracht, was beizuſchleppen war, da kam ihnen eine famoſe Idee: Sis gingen in ein fremdes Haus, nahmen dort gute Kleider mit, zerſchnitten dieſe und — brachten die Lumpen dem guten Mann um Geld für Näſcherei zu bekommen!— Ein wegen unerlaubter Auswanderung im Jahre 1893 zu vier Wochen Gefängnis verurteilter Mann von hier, welcher, aus Amerika zurückgekehrt, ſich ſeit einigen Tagen hier bei ſeinen Angehörigen aufhielt, wurde verhaftet und ins Amtsgefängnis Schwetzingen eingeliefert. oe. Karlsruhe, 13. Febr. Heute Nachmittag geriet das 2½ Jahre alte Töchterchen des Magaziniers Bauer bei der Südendſtraße unter einen nach Beiertheim fahrenden Straßen⸗ bahnwagen und wurde getötet. .c. Waldshut, 12. Febhr. Die hieſigen Kaufleute haben ſich zu einem Verein ſelbſtändiger Kaufleute zu⸗ ſammengeſchloſſen. oic. Säckingen, 12. Febr. Gegen die beabſichtigte noch größere Einſchränkung der Sonntagsarbeit im Handels⸗ gewerbe wendet ſich eine Eingabe, die von den hieſigen Intereſ⸗ ſenten an das Miniſterium des Innern, an die Bürgermeiſter⸗ ämter und gewerblichen Korporationen am Oberrheine, an die Handelskammern von Schopfheim und Konſtanz, ſowie an den Reichstagsabgeordneten Birkenmayer abgeſandt wurde. * Singen, 14. Febr. Ein Eiſen baßhnunfall ereig⸗ nete ſich Dienstag abend auf der hieſigen Station. Eine im öſt⸗ lichen Bahnhof befindliche größere Wagenabteilung geriet infolge vergeſſenen Bremſens in Bewegung und fuhr in ſtarkem Schwung auf eine im weſtlichen Bahnhof operierende Rangierabteilung auf. Zwei ſchwer beladene Wagen fielen infolge des Anpralls quer über das Geleiſe. Zwei weitere entgleiſten. Der Material⸗ ſchaden iſt bedeutend. Verletzt wurde niemand. 2. Ausdehnung der Gewerbeinſpektion auf das Wirtſchafts⸗ gewerbe. 3. Abſchaffung des Trinkgeldes und zwar ſoll jeder Wirk (vergl. Heſſen) mit Konzeſſionsentziehung beſtraft werden, der eine Kellnerin ohne feſten und auskömmlichen Lohn anſtellt, oder der zwar Lohn bezahlt, aber dadurch, daß er Ausgaben des Ge⸗ auf die Kellnerinnen abwälzt, die Lohnzahlung illuſoriſch macht. 4. Beſeitigung der privaten Stellenvermittlung Orten, in denen öffentliche Arbeitsnachweiſe beſtehen. 5. Einführung einer Lehrzeit. 6. Schaffung von Kellnerinnenheimen. 7. Speziell für Mannheim, die Einführung der Bedürfnis⸗ rage. Alle Verſuche jedoch, die Lage der Kellnerinnen zu heben, werden erfolglos ſein, ohne eine kräftige Organiſation der Kellnerinnen. Es iſt endlich an der Zeit, daß auch dieſer Stand zur Beſinnung kommt, und nicht immer die Arbeit den Außenſtehenden überläßt. Damit war der Vortrag zu Ende, an den ſich eine lebh. Diskuſſion anſchloß. Frau Baſſermann er⸗ öffnete dieſelbe und gab zunächſt das Wort an Frau Camilla Jellinek⸗Heidelberg, die von dem auf ihre Anregung in Hei⸗ delberg gegründeten Kellnerinnenheim erzählte. Das Heim war von Anfang aon ſehr gut beſucht und man mußte ſchon nach kurzer Zeit an eine Vergrößerung denken. Sobald man ſich aber mit Stellenvermittlung befaßte, nah⸗ men die Wirte eine unfreundliche Stellung ein und erſchwerten die Vereinsarbeit. Die Sitte des Trinkgeldnehmens ſei ſchwer aus der Welt zu ſchaffen; die Schwierigkeiten liegen viel tiefer, als daß die Schaffung eines Heims in der einen oder andern Stadt viel nutzen könne. Man müſſe gemeinſam in allen badiſchen Städten vorgehen, um wenigſtens denjenigen Mädchen, die ſich retten wollen, Hilfe zu leiſten, denn Kellnerinnen können ſich nicht ſelbſt helfen und bedürfen der Hilfe der Frauen, um zu einer eigenen Organiſation zu gelangen. Nach einem Schlußwort des Herrn Dr. Peter wurde die Verſammlung geſchloſſen mit dem Hinweis auf einen Diskuſſionsnachmittag, in dem dieſelbe Frage beſprochen werden wird. Frau Bensheimer machte darauf aufmerkſam, daß in der hieſigen Zeitungen jeweils Montag abends eine gemeinſam⸗ Annonce der bieſigen Frauenvereine erſcheinen wird. eeeeee—5 5— in allen 4 A. Mannheim, 14. Februar. General⸗Anzeiger.(Abendblatt). 3. Seite. oc. Vom Bodenſee, 12. Febr. Die Vexeinigung zur Förderung des Verkehrs auf dem Unterſee, Rhein und Umgebung hat ſich nunmehr in aller Form gebildet und ihre Sitzungen feſtgeſtellt. Der Verein erſtrebt folgende Ziele: He⸗ bung der Verkehrsverhältniſſe auf dem Unterſee, Rhein und Um⸗ gebung, Erhaltung und Zulänglichmachung landſchaftlicher Se⸗ henswürdigkeiten und Schönheiten und die Schaffung von zwei Auskunftsſtellen in der Schweiz und in Baden. Zum Vorſtand der Vereinigung iſt Geheimrat Dr. Groos in Konſtanz gewählt worden. Die übrigen Mitglieder des Vorſtandes gehören teils der Schweiz, teils Baden an. Gerichtszeitung. §5 Mannheim, 12. Febr. Strafkammer J. Vor⸗ ſitzender: Landgerichtsrat Ketterer. Vertreter der Großh. Staatsbehörde: Staatsanwalt Gunzert. Die Taglöhner Joſef Satter aus Edenkoben und Karl Franz aus Frieſenheim ſtahlen im November und Dezember b. Is. aus der Heymann⸗Halle im Induſtriehafen Mais im Werte von 22 Mark und Gerſte im Werte von 160 Mark. Ihre Abnehmerin war die verehelichte Anna Frey, welche die Frucht ihren Hühnern verfütterte. Der ſchon mit Zuchthaus vorbeſtrafte Satter wird wiederum zu Zuchthaus verurteilt, diesmal zu 2½ Jahren, Franz zu 2 Jahren 4 Monaten Gefängnis. Beide ver⸗ lieren außerdem die Ehrenrechte auf fünf Jahre. Die Ehefrau Frey wird von der Anklage der Hehlerei freigeſprochen. „Wenn du mir jetzt mein Geld nicht gibſt, dann ſetzt's Hiebe. Vorher kommſt du nicht nach Ludwigshafen“, ſagte am 16. Auguſt v. Is. in der Mittelſtraße der 35 Jahre alte Taglöhner Leon⸗ hard Schmitt zu dem Kaufmann Karl Gebhard, an den er noch eine Forderung für Ausladen von Holz zu haben glaubt. Vom Schöffengericht wurde Schmitt wegen Nötigung zu einer Geldſtrafe von 5 Mark verurteilt. Seine Berufung gegen dieſes Urteil wird als unbegründet zurückgewieſen. Der 30 Jahre alte perheiratete Tagköhner Joſef Kumpf aus Hirſchhorn hat ſich mehrfacher Vergehen gegen den Sittlich⸗ keitsparagraphen 176 ſchuldig gemacht. Es wird auf 10 Monate Gefängnis und Verluſt der Ehrenrechte auf 3 Jahre erkannt. Vert.:.⸗A. Dr. Köhler. Die Undurchführbarkelt der neuen Verordnung über den Verkehr mit Automobilen wollte eine Berufung dartun. Nach § 67 Ziffer 2a dieſer Verordnung ſollen in Straßen, durch welche die elektriſche Straßenbahn geht, Automobile keine höhere Schnelligkeit als 10 Kilometer die Stunde entwickeln dürfen. Zur Kontrolle ſind die Schutzmannspoſten an der verkehrsreich⸗ ſten Straßenkreuzung am Pfälzer Hof, mit Stopuhren ausge⸗ rüſtet. Am 9. Oktober v. Is. ſtellte ein Schutzmann feſt, daß der Chaufſeur des Kaufmanns Reichenburg, Daniel Freund, den er am gleichen Tage ſchon zweimal mit übermäßiger Schnel⸗ ligkeit fahrend geſehen hatte, die Strecke von der Verengerung der Planken bei D 5— E 5 bis Pfälzer Hof in 43 Sekunden zurückgelegt hatte, was einer Stundengeſchwindigkeit von über 20 Kilometer entſpricht. Freund erhielt deshalb ein Strafman⸗ dat in Höhe von 8 Mark oder 2 Tage Haft. Er beantragte ge⸗ richtliche Entſcheidung, doch kam das Schöffengericht zu einer nämlichen Strafe. Heute lag nun Freunds Berufung vor. Sein Verteidiger(Rechtsanwalt Roſenfeld jr.] behauptet, es ſei un⸗ möglich, die Schnelligkeit eines auf einen zukommenden Fahrzeu⸗ ges feſtzuſtellen, da ja der Anfangspunkt der Kontrolle nicht ge⸗ nau beſtimmt werden könne. Eine ſo geringe Geſchwindigkeit, wie 10 Kilometer, was dem doppelten Maß des Infanteriemar⸗ ſches entſpreche, könne ein Automobil gar nicht einhacten, ohne rauh zu funktionieren, ſtarken Rauch und übermäßigen Lärm zu entwickeln. Der Angeklagte habe ſich nach der Geſchwindigkeit der Droſchken und anderer Fuhrwerke gerichtet und ſei von der Elek⸗ triſchen überholt worden. Die Automobilordnung keiner anderen größeren deutſchen Stadt begrenze die zuläſſige Geſchwindigkeit, auf 10 Kilometer, ſondern faſt überall ſei die Rede von der Ge⸗ ſchwindigkeit eines trabenden Pferdes. Das Automobil ſei doch auch ſozuſagen ein Verkehrsmittel. Auch ſei es einem Chauffeur unmöglich, zu empfinden, ob er die zuläſſige Geſchwindigkeit über⸗ ſchreite oder nicht. Die Verteidigung hatte zum Beweis ihrer Behauptungen die Vernehmung eines Sachverſtändigen ange· boten, doch lehnte das Gericht den Antrag ab, da ſchon in der erſten Verhandlung ein Sachverſtändiger vernommen worden ſei. wurde verworfen. Man hielt die Jeſtſtellung des Schutzmannes für einwandfrei. Daß es möglich ſei, ein Auko⸗ mobil auf der in Frage kommenden Strecke zu beobachten, ſei dem Gericht aus eigener Kenntnis einleuchtend. Die Frage, ob die Beſtimmungen über das Automobil, der Konſtruktion der Maſchinen und dem Verkehrsbedürfnis genügend Rechnung tra⸗ gen, habe das Gericht nicht zu unterſuchen, ſondern es habe nur das Geſetz anzuwenden. Ae unintereſſante Beleidigungsklage beſchäftigte das hieſige Landgericht als Berufungsinſtanz. Auf dem Acker eines gewiſſen Bühler in Käfertal war Kraut geſtohlen worden. Am 12. Oktober vor. Irs. beobachtete der Feldhüter Konrad Ste⸗ phan mit einem Fernglas, daß eine Frau in der Gegend des Bühlerſchen Ackers über das Feld ging und ſich öfters bückte. Er pürſchte ſich heran und überraſchte die Frau mit der Beſchuldi⸗ gung, ſie habe Kraut geſtohlen. Als die Frau ſehr energiſch widerſprach, indem ſie bemerkte, da ſei er an die Richtige gekom⸗ men, zählte er die Krautköpfe, welche die Frau ſchon abgeſchnit⸗ ten hatte und verglich die Summe mit jener der geſchnittenen Kohlſtrünke, wobei ſich nach ſeiner Anſicht ergab, daß für die vorhandenen 40 Krautköpfe ſich auf dem Acker der Frau nur 28 friſche Stumpen fanden, während die übrigen auf dem Bubler⸗ ſchen Acker zu finden waren. Die Frau beſtritt die Richtigkeit dieſer Zählung, auf ihrem Acker ſeien genau ſo viele Strünke, als ſie Krautköpfe abgeſchnitten habe. Es gab eine erregte Aus⸗ einanderſetzung und ein in einer Entfernung von einigen hundert Meter arbeitender Mann hörte noch, wie der Feldſchütze die Frau des Diebſtahls beſchuldigte und ihr mit einem Strafzettel drohte. Die Frau, die durch dieſe Geſchichte ins Gerede kam, ver“lagte den Feldſchütz wegen Beleidigung. Das Schöffengericht erkannte auf eine Geldſtrafe von 10 Mark. Obwohl ſchon in der erſten Verhandlung ſich gezeigt hatte, daß die Behaupkung des Feld⸗ ſchützen auf ziemlich wackeligen Beinen ſtand, blieb er auch heute darauf beſtehen, daß er ſich nicht geirrt habe. Die Gegenſeite be. ſtritt ihm den guten Glauben, er habe dafür Vergeltung üben wollen, daß er vor einigen Jahren mit einer Anzeige gegen den Mann der Privatklägerin nicht durchgedrungen war. Das Ge⸗ richt kam zu einer Freiſprechung, da der Feldhüter offenbar guten Glaubens geweſen ſei. Die Frau hatte.⸗A. Tilleſſen, den Feldhüter.⸗A. Dr. Katz vertreten. Mit Undank vergalt der 18 Jahre alte Schneider Wilhelm Kuhnle aus Gemmingen einen guten Dienſt, den ihm ein Landsmann, der Schneidermeiſter Ernſt Werner, erwies, indem er ibn für ein paar Tage aufnahm. Kuhnle ſtahl dem Manne der Landwirtſchaft ein recht guter iſt. eine Taſchenuhr im Werte von 25 Mark und verſilberte ſie um 8 Mark. Wegen ſeiner nicht geringen Vorſtrafen lautet das Ur⸗ teil gegen Kuhnle auf fünf Monate Gefängnis. Badiſcher Landtag. [Von unſerem Karlsruher Bureau.) 1. Kammer.— 5. Sitzung. Karlsruhe, 14. Febr. Präſident Prinz Max eröffnet 10 Uhr vorm. die Sitzung. Am Regierungstiſch Staatsminiſter Freiherr v. Duſch, Präſident des Finanzminiſteriums Geh. Rat Honſell und Regierungskommiſſare. Nach der Bekanntgabe der neuen Einläufe wird in die Tagesordnung eingetreten. Zunächſt wird folgende Interpellation 95 Freiherren von la Roche⸗Starkenfels und v. Goeler be⸗ raten: „Iſt der Großherzoglichen Regierung bekannt, daß an dem ſtaatlichen Neubau des Lehrerſeminars in Heidelberg⸗ Neuenheim während des Jahres 1907 in zwei Fällen ſeitens der Bauleitung Arbeiter lediglich deshalb entlaſſen worden ſind, weil ſie chriſtlich⸗national organiſiert waren. Welche Maßregeln gedenkt die Großherzogliche Regie⸗ rung zu ergreifen, um gleiche Vorkommniſſe für die Zu⸗ kunft zu vermeiden?“ Freiherr von la Roche begründet die Interpellation, und legt die dizſer Interpellation zugrunde liegenden Tat⸗ ſachen dar. Das Vorkommnis habe ein gerichtliches Nach⸗ ſpiel gehabt, durch welches eigentlich die Interpellation über⸗ flüſſig geworden ſei Man hätte die Interpellation zurück⸗ gezogen, wenn dies nicht wie ein Rückzug ausgeſehen hätte. Der Widerholung ſolcher Fälle ſollte unbedingt vorgebeugt werden. Die Unternehmer von Staatsbauten ſollten von der Regierung in Kenntnis geſetzt werden, daß ſie es in ähnlichen Fällen zum Streik kommen laſſen ſollten, als chriſtlich⸗ organiſierte Arbeiter zu entlaſſen. Das Vorkommnis zeige, wie nötig die Schaffung von Arbeitskammern ſei. Wenn dieſe errichtet worden ſei, ſollte auch ein Vertreter der⸗ ſelben in der 1. Kammer Platz nehmen. Staatsminiſter Frhr. v. Duſch erklärt namens der Re⸗ gierung, daß in dem vorliegenden Falle ein Strafverfahren ſtattgefunden hat, das von ihm veranlaßt worden ſei. Es hat ſich in dieſem Falle ergeben, daß die Bauleitung nicht in der Lage war, irgendwie einzugreifen. Unternehmer der Bau⸗ arbeiten war eine Heidelberger Firma, gegenüber welcher die Bauleitung nur beſchränkte Rechte hat. Der Bauleitung ſteht unter gewiſſen Fällen das Recht zu, Arbeiter zu entlaſſen, allein dieſe Fälle ſind in den Bauverträgen näher feſtgeſetzt. Ein ſolcher Fall lag jedoch hier nicht vor. Der Baufirma wurde erklärt, daß die ſozialdemokratiſchen Arbeiter ſtreiken würden, wenn die chriſtlich⸗organiſierten nicht entlaſſen würden. Der Unternehmer iſt vielleicht nicht energiſch genug gegenüber den Sozialdemokraten aufgetreten. Zu erwägen wird ſein, ob nicht eine Beſtimmung in die Bauperträge aufgenomme! werden kann im Sinne des Interpellanten. Die Regierung bedauert den Fall lebhaft, ſie hat alles getan, was nötig war, nach der ſtrafrechtlichen Seite; ſie wird erwägen, ob nicht durch Aufnahme von Beſtimmungen in die Bauverträge ähnlichen Vorfällen vorgebeugt werden kann. Hofſchuhmachermeiſter Bea bedauert, daß die Unter⸗ nehmer die chriſtlich⸗organiſierten Arbeiter nicht beſſer ge⸗ ſchützt haben. In ihren Forderungen ſeien die chriſtlich⸗ und freiorganiſierten Arbeiter gleich. Wenn Beſtimmungen im Sinne des Interpellanten in die Arbeitsverträge aufgenom⸗ men würden, ſo müßten die Folgen eines Streiks von der Regierung getragen werden. Auf der Tagesordnung ſteht alsdann die allgemeinen Finanzdebatte. Freiherr von Goeler nimmt das Wort als Vorſitzender der Budgetkommiſſion. Wir können nicht klagen über eine ſchlechte wirtſchaftliche Lage; das Aufblühen in Induſtrie und Gewerbe deutet nicht auf eine Ueber⸗ produktion. Man kann eher ſagen, daß eine Ueberproduktion an Unternehmungen ſtattgefunden hat, ſodaß ein Geldmangel ein⸗ trat, und der Diskont ſtieg. Nachdem ich 30 Jahre lang jedes Jahr über den Stand der Landwirtſchaft jammern mußte, ſo kann ich heute mit großer Freude ſagen, daß jetzt der Stand Es iſt vielleicht recht un⸗ vorſichtig für einen Agrarier, das zu ſagen; aber wem das Herz boll iſt, des geht der Mund über. Das Gewerbe wird immer großen Nutzen aus der Landwirtſchaft ziehen; ſie iſt kaufkräftiger geworden. Es iſt nicht der Fall, daß die Beſſerung der Lage der Landwirtſchaft auf den Zolltarif zurückzuführen iſt. Sie iſt auf die Ausdauer und Arbeitsfreudigkeit der Bauern zurückzuführen. Mit Freude iſt zu begrüßen, daß im vorliegenden Budget die Einnahmen ſtärker geſtiegen ſind als die Ausgaben. Befriedigend erſcheint auch die Geſtaltung der Vermögensſteuer, die tatſächlich eine Entlaſtung des flachen Landes gebracht hat. Ich bedauere, daß der Oberbürgermeiſter von Mannheim nicht meht hier iſt, ſonſt würde ich ihm gratulieren, daß Mannheim die höchſte Vermögensſteuerſumme entrichten kann. Wenig be⸗ friedigend iſt der Stand der Eiſenbahnſchuldentilgungskaſſe. Die Schuldenzinſen betragen über 18½ Mill., die Tilgungsquote über 8 Mill.., zuſammen 27 Mill. Mark. Das iſt aber nicht mehr weit entfernt von 29 Mill., dem Geſamtbetrag der Reinein⸗ nahmen unſerer Eiſenbahnen. Es iſt fraglich, ob in Zukunft die Eifenbahn⸗Einnahmen noch mehr geſteigert werden können. Die Finanzlage im Reiche iſt eine recht traurige. Die Be⸗ dürfniſſe ſind koloſſal angewachſen; den Anforderungen wird zu wenig Widerſtand entgegengeſetzt. Auch auf dem Gebiete der Beamtengehaltserhöhungen zeigt die Re⸗ gierung zuviel Weichheit. Die zwei Millionen Mark „Staatsdotation“ zur Eiſenbahnſchuldentilgungskaſſe, die heute in Wegfall kommen ſollen, werden recht bald wieder nötig ſein. Ich bin dagegen, daß die ganze Laſt der Gehaltserhöhungen auf die Einkommenſteuer abgewälzt werden. Es ſollte der Fuß der Ver⸗ mögensſteuer auf 12 Pfg. erhöht werden, denn es würde nichts ſchaden, wenn im Volke bekannt würde, wie die Wirkungen der Erhöhungen der Beamtenge⸗ hälter ausfallen. So wie heute die Einzelſtaaten vom Reiche belaſtet werden, kann es nicht weiter gehen. Deshalb beſonders, weil das Reich nun auch an den Steuerquellen ſchöpfen will, an denen bisher nur die Einzelſtaaten ſchöpften. Die Regierung keit wird dadurch abgeſtumpft; aber immer iſt die ſollte mit allem Nachdruck ſich gegen die Einführung direkter! Reichsſteuern ſtellen. Der Finanzminiſter hat in der 2 Kammer davon geſprochen, daß man über die Verſchärfung der! Reichserbſchaftsſteuer wohl reden könne. Nun, ich laſſe darüber! nicht gerne mit mir reden. Der Staat hat die Aufgabe, das Volkspermögen zu kräftigen, hier ſoll es aber gerade beſchnitten werden. Es wäre ganz unerhört, wolle man dem Vorſchlage des Juſtizrats Bamberger folgen und den Kreis der Indeſtaterben beſchränken. Damit würde ½ Million Volksvermögen einfach kaſſiert. Die Veredelung der Matrikularbeiträge wird ſich ſchwer durchführen laſſen. Zuſagen würde mir eine Verſtärkung der indirekten Steuern. Der Tabak muß beſteuert wer⸗ den; es gibt keinen zweiten Gegenſtand, der ſich ſo zur Beſteue⸗ rung eignet. Wäre ein Tabakmonopol erreichbar, ſo wäre mir das auch lieb. Der Zigarrengenuß wird nicht abnehmen. Be⸗ züglich der Brantweinſteuer nehme ich an, daß unſere Reſervatrechte bezüglich der Kleinbrennerei gewwahrt werden. Man könnte noch recht gut beſteuern die ausländiſchne Werk⸗ papiere. Dadurch würden unſere deutſchen Staatspapiere einen beſſeren Kurs gewinnen. Auch möchte ich die Möglichkeit eines Petroleumsmonopols betonen. Weiter ſollte man einen Exportzoll guf die Steinkohlen und die Kaliſalze legen. Ich glaube, wenn man nur einmal ernſtlich will, wird man chuch bald auf neue Reichseinnahmen gelangen. Es iſt demütigend, daß ſich bei jedem neuen Steuerprojekt ein Sturm der Entrüſtung erhebt. Freilich iſt es etwas anderes, wenn ein nationaler Mann ſpricht. Hoffentlich kommen wir recht bald wieder zu einem blühenden Zuſtand unſerer Finanzen. 5 Geh. Kommerzienrat Koelle: Als günſtiges Zeichen für unſer Budget iſt aufzufaſſen, daß der ordentliche Etat mit einem Ueberſchüß von 2 Mill. M. ab⸗ ſchließt. Berückſichtigt werden muß demgegenüber, daß wir uns in einer rückwärtigen Bewegung befinden. Dann aber wird das Budget ungünſtig beeinflußt durch die Lage der Reichsfinanzen und durch die Mehrausgaben der Beamtenvorlagen. Das Reich ſollte auf neue indirekte Steuern hingewieſen werden; ich hälte den Tabak und den Branntwein wohl für beſteuerbar. Direkte Reichsſteuern wären ein bedenklicher Eingriff in die Finanz⸗ hoheit der Einzelſtagten. Empfehlenswert wäre der Weiteraus⸗ bau der Reichserbſchaftsſteuer, die prozentual abgeſtuft werden könnte. Es iſt nur zu begrüßen, daß die Regierung eine Auf⸗ beſſerung der Beamtengehälter vorſchlägt. Woher ſollen jedoch die erforderlichen Mittel genommen werden? Eine Kür⸗ zerung oder gänzliche Siſtierung der Dotation der Eiſenbahn⸗ ſchuldentilgungskaſſe ließe ſich wohl gegenwärtig rechtfertigen; allein es iſt dabei zu bedenken, daß wir uns in einer rückläufigen Konjunktur befinden und die Eiſenbahnſchuld weiter wachſen wird. Eine Schuldenpolitik zu inaugurieren, könnte ſch keinesfalls empfehlen. Es ließe ſich höchſtens die Oberrheinregu⸗ lierung auf Anleihen übernehmen, aber es empfiehlt ſich das bei einer ſolchen kleinen Summe nicht und dann auch nicht angeſichts der Lage des Geldmarktes. Es iſt überhaupt bedenklich, daß der Kapitalmarkt in ſolchem Maße vom Staat in Anſpruch genom⸗ men wird. Es wird dem Volke am beſten gedient, wenn von einer Schuldenpolitik abgeſehen wird. 3 Freiherr von Boecklin geht auf die finanzielklen Beziehungen des Reiches zu Baden näher ein. Dem Urteil der Vorredner über die direkten Reichsſteuern kann ich mich nur anſchließen. Die Gefahr iſt keineswegs keine theoretiſche angeſichts der neueſten Nachri ten über veränderte Konſtellationen im Reichsſchaßamt 88 1 ſtaaten fällt fort und bald auch die politiſche Selbſtändigkei Diep olitiſche Exiſtenz unſerer Einzelſtaaten iſt nötig, wen 5 Kulturaufgaben weiter in gleichem Maße gefördert werde ollen. 55 Geh. Rat Dr. Bürklin: „Die gute Seite des vorliegenden Budgets beſteht darin, da die Einnahmen ſich geſteigert haben, die ſchlechte Seite aber darin, daß die Ausgaben ſich in noch ſtärkerem Maße geſteigert haben. Die geſteigerten Ausgaben haben ihren Grund wohl in dem geſteigerten Volkswohlſtand. Der Betriebsfond beträgt jetzt 3,4 Mill.., das iſt aber ſehr notwendig, denn er ſtellt in nuce die Lage unſerer Finanzen dar. Es iſt zu hoffen, daß er auf die frühere Höhe zurückkehrt. Der perſönliche Auf⸗ wand, der mit 40,1 Mill. ⸗ 43,7 Prozent des Geſamtaufwandes normiert iſt, hat ſich ſeit dem letzten Budgel um 45,2 Prozent geſteigert. Es ſind nicht weniger als 12 970 neue Beamtenſtellen für Baden angefordert. Baden hat insgeſamt 19 000 Beamten ſeine Beamten beſſer bezahlen. Ich glaube, unſere neuere Geſetz⸗ gebung bürdet den Beamten zuviel auf; auch iſt das Volk zu ſehr geneigt, bei jeder Kleinigkeit gleich nach Staatshilfe zu rufen, Es wird in unſerem Lande zu viel verordnet und geſchrieben; es geht auch anders und beſſer. Die individuelle Verantwortlich⸗ Grundlage eines geſunden Staatslebens. Von der Schweiz könnten wir in der Selbſtverwaltung ſehr vieles lernen. Die Opfer für die Erhöhung der Beamtengehälter bringen wir gerne. Es erſchein mir nicht zweckmäßig, jetzt die Fleiſchſteuer aufzuheben durchaus am angemeſſenſten, wenn wir der Anlehenspolitik uns fernhalten. Schon Polonius hat geſagt:„Borgen bricht der Wi ſchaft Spitze ab.“ Wenn der Dotationszuſchuß zur Eiſenbahn⸗ ſchuldentilgungskaſſe bisher total aufgebraucht werden mußte, ſo iſt es doch mit der Rentabilität der Eiſenbahnen nicht weit her. Er mußte Zins⸗ und Amortiſationsverpflichtungen mit⸗ kragen helfen. Ich halte es auch für bedenklich, dieſe Dotation jetzt fallen zu laſſen. Das heißt doch nichts anderes, als die Ausgaben für die Beamtengeſetze auf Anlehen indirekt übernehmen. Und 16 ſind wir denn vor Defizitsjahren in Zukunft ſo ſicher? Wir können den Finanzminiſter nur beſtärken, hier Vorſicht zu üben; da wan delt er in den Spuren ſeiner bedeutenden Vorgänger Buchenberger, 4 Elſtätter und Mathyh. In dieſer Hinſicht liegen auch die Zeugniſſe vieler Oberbürgermeiſter bor, die ja heute beſonders beweiskräftig ſind. In den Gemeinden gibt es ja tatſächlich Fälle, wo ſie anders handeln müſſen als der Staat. Die Regierung möge ſich jederzeit für eine Betriebsmittelgemeinſchaft einſetzen, wodurch endlich die Beſtimmungen der Reichsverfaſſung erfüllt werden. Es liegt eine ſolche Gemeinſchaft aber auch im Intereſſe des Verkehrs Es iſt aber auch merkwürdig, daß der Deutſche im ganzen Reiche 4. Wagenklaſſe fährt und erſt an den Grenzen des badiſchen Staates an ſeine Menſchenwürde gemahnt wird. Es iſt höchſte Zeit, daß wir aus dieſen grotesken Zuſtänden herauskommen, mit denen wir uns vor der ganzen Welt lächerlich machen. Man hat hier von einer Veredelung der Matrikularbeiträge geſprochen Der Hauptnachteil der Matrikularbeiträge, die Unſicherheit, wäre 4. Seite. Geuerals⸗ Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 14. Februar damit noch nicht beſeitigt. Man muß die Matrikularbeiträge von Grund aus reformieren, allein die Reform würde eine Verewigung der Matrikularbeiträge bringen. Der Verfaſſung würde es ent⸗ ſprechen, wenn dieſe Beiträge gang beſeitigt würden. Dahin können wir aber nur kommen, wenn wir das Reich auf eigene finanzielle Füße ſtellen. Wir haben heute einen Zuſtand, der die Vertiefung des Reichsgedankens hindert. Es iſt beſchämend, daß das Reich bitter notleiden muß, während ſich der Volkswohlſtand gehoben hat. Das Uebergreifen des Reiches auf direkte Steuern möchte ich ſplange als möglich vermieden wiſſen, ſolange wenigſtens, bis lein anderes Mittel mehr verfängt. Direkte Reichsſteuern würde die Verwirrung noch größer machen, wenn die Einzelſtaaten und die Gemeinden nicht mehr wiſſen, woher ſie ihre Einnahmen nehmen ſollen. Die direkten Steuern ſollten den Einzelſtaaten vor⸗ behalten bleiben. Mit einer Heranziehung des Branntweins erkläre ich mich durchaus einverſtanden. Ich halte es für außer⸗ Irdentlich bedauerlich, daß man um den Tabak herumgeht, wie die Katze um den heißen Brei. Der Tabak iſt ein Luxusgegenſtand, der bei uns relativ ſehr gering beſteuert iſt. Dazu kommt noch, daß der Tabak gegenüber anderen Gebrauchsgegenſtänden ganz gering belaſtet iſt. Zucker und Salz find viel höher beſtenert. Was ſind das für Widerſprüche! Man ſagt, der richtige Moment zur euerung ſei verpaßt. Das iſt die bequeme Formel der Gegner der Tabakbeſteuerung. Warum iſt der richtige Zeitpunkt verpaßt? Weil durch eine Steuer eine ganze Reihe kleiner Betriebe ruiniert cwürden. Dieſe Behauptung iſt aber nicht richtig. Es iſt auch nicht kichtig, daß durch die Steuer von 1879 der Konſum an Tabak zurückgegangen iſt; es haben damals auch keine Arbeiterentlaſſungen ſinttgefunden. Ohne Opfer geht es freilich nicht ab, wenn dem Reiche aus ſeiner Not geholfen werden ſoll. Ich habe mich gefreut, daß ſich die Landwirtſchaftskammer für die Tabakſteuer aus⸗ geſprochen hat. Die Induſtrie wird nicht eher Ruhe haben, bis der Tabak beſteuert worden iſt. Hierauf wird ½2 Uhr die Debatte abgebrochen.— Nächſte Sitzung: heute nachmittag 4 Uhr: Fortſetzung der Debatte. Von Tag zu Tag. — Wiesbaden, 14. Febr. Im ſtädtiſchen Krankenhauſe arb geſtern infolge einer Lyſolpergiftung die 2jährige Schau⸗ ſpielerin Fanny Gerold vom Walhallatheater Wahrſcheinlich hat ſie die Tat aus Schwermut begangen. Bodenſee⸗Dampfſchiffahrt. Konſtanz, 14. Februar. Wegen erneuter Eisbildung iſt die Dampfſchiffahrt guf dem Unterſee wiederum eingeſtellt worden. Letzte Nachrichten und Telegramme. Karlsruhe, 14. Jebr. Die geſtrige General⸗Ver⸗ ſammlung des nationalliberalen Vereins in Achern beſchloß unter Vorſitz des Kaufmanns Lott, der bei den letzten Reichstagswahlen als Kandidat der vereinigten beralen gegen das Zentrum in einem ſcheinbar ausſichts⸗ loſen Wahlkreis verhältnismäßig gut abſchnitt, die Gründung eines liberalen Volksvereins zu unterſtützen. Der Beſchluß läuft lt„Frkf. Ztg.“ praktiſch auf eine Umwandlung des natonalliberalen Vereins in einen liberalen Volksverein hinaus. „München, 14. Febr. Der Finanzausſchuß der Abge⸗ rdnetenkammer unternahm geſtern einen Ausflug in das ergwerk Peiſſenberg und wurde vom Finanzminiſter v. Pfaff geführt. Der Vorſitzende des Finanzausſchuſſes, Lerno, glitt dabei It.„Fr. Ztg.“ von einer Leiter und zog ſich eine ſchmerz⸗ hafte, ſtark blutende Wunde am Kopfe zu. Rottenburg, 14. Febr. Zum Beſuche des Biſchofs Reppler iſt Biſchof Benzler hier eingetroffen. »»Petersburg, 14. Febr. Im Miniſterium des Aus⸗ kwärtigen verabſchiedete ſich der in den Ruheſtand verſetzte Miniſtergehilfe Cubastow, wobei der Miniſter des Aeußeren einen an Cubastow gerichteten Erlaß des Kaiſers verlas. In dem Erlaß wird hervorgehoben, Cubaſtow habe als Miniſter⸗ dent beim Vatikan ſeine Bemühungen auf Feſtigung der ehenden guten Beziehungen zu der römiſchenkurie gerichtet ind ſich insbeſondere angeſtrengt, die ihm übertragenen ver⸗ wortungsvollen Verhandlungen über den Abſchluß des iſchereiabkommens mit Japan zu Ende zu führen. Der Er⸗ iß trägt die eigene Unterſchrift des Kaiſers: Ihr dankbarer ikolaus. * 0 Zur Arbeiterbewegung. Eſſen Ruhr, 14. Jebr. In den Zechen„Freie Vogel“ „Unverhofft“ verweigerten heute früh 46 Mann von der Frühſchicht die Einfahrt, angeblich weil ein ſeit 2½ Jahren ange⸗ ter Steiger zu ſchroff ſei. Die Direktion erklärte den Leuten, e borgebrachten Beſchwerden an Ort und Stelle prüſen zu wollen. Nachmittags verweigerten abermals 30 Mann an gleicher Stelle aus denſelbem Grunde die Anfahrt. Doch erſcheint die Ausdehnung dieſer Bewegung nicht wahrſcheinlich. 5 Ruffland und Oeſterreich⸗Ungarn. „Wien, 14. Febr. Der Berliner Korreſpondent der„N. Fr. Preſſe“ hatte eine Unterredung mit dem Staatsrate Wladimir von urawjew, dem bisherigen Sekretär der ruſſiſchen Botſchaft in Verlin und eben ernannten Generalkonſul in Budapeſt. Muraw⸗ jew ſagte über das öſterreich⸗ungariſche Vahnprojekt und die Stel⸗ g Rußlands dazu: Von einem Streitfalle könne nicht die Rede ſein. Das Expoſé des Barons Aehrenthal war für Rußland un⸗ Fvartet und dadurch ſind jedenfalls Mißverſtändniſſe eingetreten, an deren Aufklärung zwiſchen Wien und Petersburg gearbeitet ird. Zwar ſei die ruſſiſche Regierung Uberraſcht, aber die öffent⸗ Meinung in Rußland ſei betroffen worden und dieſer Empfin⸗ ing ſei von der ruſſiſchen Preſſe Ausdruck verliehen worden. Er fle keinen Augenblick, daß dieſe Mißverſtändniſſe bald beſeitigt Urden und zwiſchen Rußland und Oeſterreich⸗Ungarn Klarheit ber herrſchen werde, ob die Mürzſteger Konvention fallen oder eiter gelten ſoll. Die Mürzſteger Konvention verpflichte Rußland und Oeſter⸗ eich⸗Ungarn zur Aufrechterhaltung des ſtatus quo auf dem Bal⸗ kan. Durch das Profſekt aber, welches das Expoſé des Barons Aehrenthal ankündigt, wird dieſer Status geändert und zwar le⸗ glich zugunſten des einen Kontrahenten, aber die eingeleiteten erhandlungen würden bald Klarheit darüber ſchaffen und ließen keine Störung der Lortrefflichen ſeitherigen Beziehungen zwiſchen Deſterreich und Rußland befürchten. Marokko. Paris, 14. Febr. General Philtbert telegraphiert, daß nach einem Berichte des Konſuls von Mazagan der Neffe des Kaids Glabni in Acemus mit 500 Reitern und 600 Infanteriſten des E 7 Dufktalaſtammes elngog. Gleichwohl iſt aber die Lage in Magagan ruhig Paris, 14. Febr. Aus Jez wird berichtet, daß die hier anſäſſigen Algerier an den Generalgouverneur von Algerien um Schutz nachgeſucht haben, weil ſie durch die revolutionären Anhänger des Schailks Kittani aufs ſchwerſte bedroht ſeien. Der General⸗ gouberneur möge die in Algerien wohnhaften Marokkaner darauf aufmerkſam machen, daß ſie für alles Unheil, welches den Algeriern in Fez widerfahren ſollte, verantwortlich ſeien. * Paris, 14. Febr. Der Gehilfe des ruſſiſchen Miniſters des Aeußern Tſcharykow, welcher einige Tage hier weilte und Zuch mit dem Miniſter Pichon eine Unterredung hatte, begibt ſich heute nach dem Haag um der Königin ſein Abberufungs⸗ ſchreiben zu überreichen. Das öſterreichiſche Sandſchakbahnprojekt. * Par is, 14. Febr. In Betreff des öſterreichiſch⸗ungari⸗ ſchen Sandſchakbahn⸗Projekts meldet„Petit Pariſien“, daß Rußland den wirtſchaftlichen Charakter der Bahnlinie aner⸗ kennen würde, aber gleichzeitig für alle Staaten, die auf dem Balkan Intereſſe haben, eine gleiche Behandlung fordere und Oeſterreich⸗Ungarn erſuchen wolle, ſich ihm anzuſchließen, um von der Türkei die Konzeſſionen für folgende beide Bahnlinten zu erlangen: 1. Für eine Linie von Radujewac nach Dueigne, die die Donau mit dem Adriatiſchen Meer verbinden würde und gleichzeitig für Rußland, Rumänien, Serbien, Bulgarien und Italien von großem Nutzen wäre. 2. Für eine Linie von Sofia nach Ueskueb, die die Bulgaren mit ihren„maze⸗ doniſchen Brüdern verbände. Dies ſei das ruſſiſche Programm oder beſſer geſagt: Die ruſſiſche Antwort. Man frage ſich je⸗ doch, ob die Türkei angeſichts dieſer drohenden„Eiſenbahn⸗ invaſion“ ſich nicht lieber entſchließen ſolle, einfach ſämtliche Konzeſſionsgeſuche auf die lange Bank zu ſchieben. Die Politik der Schiedsgerichtsverträge. *Newpyork, 14. Febr. Nach einer Meldung der Tribune überſendet die Bundesregierung in Kürze dem Senat 7 neue Schiedsverträge, darunter einen mit Deutſchland als Erſatz für die ſ. Zt. vom Senate annullierten Verträge, deren Ratifi⸗ kation nie ausgewechſelt wurde. * Waſhington, 14. Febr. Dem Vernehmen nach enthält der franzöſiſch⸗amerikaniſche Schiedsgerichtsrertrag die Beſtim⸗ mung, alle Gegenſtände, die vor das Schiedsgericht kommen ſollen, und die Art des Verfahrens vor dem Schiedsgerichte, dem Senat zur Genehmigung zu unterbreiten. Dies beweiſt, daß Rooſevelt tatſächlich dem Senat nachgab, der ſchon 1905 Verträge mit Deutſchland, England und den anderen Staaten durch Ab⸗ kommen ergänzte, die dem ſchiedsgerichtlichen Gedanken zuſtimm ten. Deutſcher Reichstag. Berlin, 14. Febr. Am Bundesratstiſche Staatsſekretär Kraetke und Unter⸗ ſtaatsſekretär Twele. Der Präſident eröffnet die Sitzung um.20 Uhr. In der fortgeſetzten Beratung des Poſtetats kommt 857 Unterſtaatsſekretär Twele auf die geſtrige Anfrage des Abgeordneten Kopſch zu ſprechen, wenn das Geſetz über die Au f⸗ beſſerung der Beamkenbeſoldung komme. Er (Twele) habe bereits in der Budgetkommiſſion erklärt, es nicht zu wiſſen, wann es an den Reichstag gelangen werde. An der Vor⸗ lage werde ſchon ſeit Jahren mit Anſpannung aller verfügbarer Kräfte gearbeitet und ſie ſei nunmehr ſoweit gefördert, daß die Beratungen zwiſchen den Reſſorts als abgeſchloſſen gelten dürften. Er hoffe, daß der Zeitpunkt für die Einbringung der Vorlage in nicht allzu ferne Zeit falle. Er könne hinzufügen, daß es mit der Förderung der Arbeit in den letzten 14 Tagen bedeutend vor⸗ wärts gegangen ſei. Wenn der Abgeordnete Kopſch weiter ge⸗ fragt habe, ob eine Verzögerung der Vorlage mit Rückſicht auf Preußen geſchehen ſei, ſo könne er dieſe Frage unbedingt ver⸗ neinen. Staatsſekretär Kraetke erwidert auf die geſtrige An⸗ frage des Abgeordneten Kopſch betr. Telephongebühren⸗ reform, er werde auf dieſen einzigen Punkt nicht eingehen, weil eine Vorlage darüber den Reichstag demnächſt beſchäftigen werde; möge alſo das Haus vorläufig jede Aeußerung darüber bis zur Einbringung dieſer Vorlage verſchieben. Bezüglich der weiteren Ausführungen des Abgeordneten Kopſch betr. Beförde⸗ rung und Beſſerſtellung von Aſſiſtentengruppen und der Frage der Ueberweiſung von Beamtengeſchäften an eine Gruppe von Beamten, die billiger bezahlt werden ſollen, ſei dies von der Ver⸗ waltung ſchon ſeit Jahren vorbereitet und eingeführt worden. Die Verwaltung ſei dazu übergegangen, die Einrichtung von ge⸗ hobenen Unterbeamtenſtellen durch Einfuhrung einer Prüfung weiter auszubauen. Dieſer Weg ſei von allen Teilnehmern an der im Herbſte vorigen Jahren abgehaltenen Konferenz der Poſt⸗ direktoren als einzig gangbar bezeichnet worden. Die Idee der Herunterſetzung der Poſtſekretärſtellen ſei nicht ohne Gegnerſchaft und die andere Idee der Schaffung einer Unterbeamtenlaufbahn werde von den anderen Gruppen mit Recht bekämpft. Die Militäranwärter, die 34 pEt. der Betriebsbeamten ausmachten, ſeien keine Freunde der von der Ablegung einer Prüfung abhängigen Erlangung einer ge⸗ hobenen Stellung. Berliner Drahtbericht. (Von unſerem Berliner Bureau.) OBerlin, 14. Febr. Durch Verfügung des Gouver⸗ neurs von Schuckmann iſt am Geburtstage des Kaiſers die Kriegsgefangenſchaft der Hereros aufge⸗ hoben worden. Die Herero unterliegen nun in jeder Be⸗ ziehung der Verordnung vom 18. Auguſt 1902 und den andern für die Eingeborenen geltenden Beſtimmungen. Berlin, 14. Fede. Auch dieſes Jahr wird eine mili⸗ täriſche Exkurſion der Budgetkommiſſion des Reichstages ſtatt⸗ finden. Vorausſichtlich Ende März wird im Tegelner Gelände die Vorführung der Militärluftſchiffahrt ſtattfinden und im An⸗ ſchluß daran eine Funkentelegraphenſtation in ihrer Einricheung und im Verkehr mit einer Nachbarſtation beſichtigl. Ferner wird auch die fahrbare Feldküche für die Truppen gezeigt werden. Die Rückſahrkarte. JBerlin, 14. Febr. In Berliner Zeitungen iſt die Mit⸗ teilung einer ſächſiſchen Handelskammer verbreitet worden, daß die Wiedereinführung der Rückfahrkarten mit Atägiger Gültig⸗ keit auf ollen deutſchen Bahnen bevorſtebe und daß außerdem die Aufhebung der Fahrkartenſteuer in abſehbarer Zeit zu er⸗ warten ſei. Demgegenüber ſchreibt die„Nordd, Allg. 3g.“: In maßgebenden Sellen iſt von einem Plan der Aufhebung der Fahrkartenſteuer nichts bekannt. Daß eine Aenderung dieſer Steuer erwogen wird, iſt vor einiger Zeit vom Staatsſekretär d. Reichsſchatzamtes imReichskag mitgeteilt worden. Die Mitteilung von einer Wiedereinführung der Rückfahrkarten von 4tägiger Gültigkeit ſteht anſcheinend im Zuſammenhang mit einem kürzlich von der ſtändigen Tarif⸗ kommiſſion der deutſchen Eiſenbahnen gefaßten Beſchluß, in dem empfohlen wird, ſämtlichen Fahrkarten eine Gültigkeit von vier Tagen zu verleihen. Eine Wiedereinführung der früh⸗ eren Rückfahrkarten zu ermäßigten Preiſen kommt felbſt⸗ perſtändlich nicht in Betracht. Vereinsnachrichten. * Karneval auf dem Lindenhof. Die Große Karneval⸗ Geſellſchaft Lindenhof E. V. kann wieder auf zwei Ver⸗ anſtaltungen zurückblicken, die Glanzleiſtungen der jungen Ge⸗ ſellſchaft waren. Mit der am Samstag den 1. ds. in den reich detorierten Lokalitäten des„Wilden Mann“ abgehaltenen „Großen Herren⸗Fremden⸗Sitzung“ hat die Geſell⸗ ſchaft erſtmals ihren engeren Wirkungskreis— Lindenhof— ver⸗ laſſen und der Verlauf der Sitzung bildete ſomit die Feuertaufe, aus der die Geſellſchaft glänzend hervorgegangen iſt. Schon nach den erſten Vorträgen herrſchte eine ungezwungene Fidelitas unter den erſchienenen Gäſten. Eingeleitet wurde die Sitzung mit Con⸗ pletvorträgen von Herrn Jſenmann, dem nacheinander die Herren Müller(Schwowe Karle), Glückſtein, Münch, Eichele, Belzer, Sakre, Keller u. Keſſelheim folg⸗ ten. Großen Beifall erntete Herr Buchal als„Militärfromme Anna“ und zuſammen mit Herrn Schellenberger als„Hr⸗ puziner“. Ferner ſtellte ſich dem„Elferrat“ die zufällig anweſende (Singſpielgeſellſchaft„Mosröſerlun“ zur Verfüg⸗ ung und führte ſich mit den vorgetragenen Liedern ſowie mit ihrem Komiker, Herrn Schöpf, gut ein. Der bekannte Stadt⸗ büttel[(Herr Knäbel) behandelte verſchiedene Ereigniſſe der letzten Zeit mit vollem Erfolg. Auch die von den unermüdlichen Geſellſchaftsdichtern wieder beigeſteuerten neuen Liedern ver⸗ fehlten ihre Wirkunz nicht; ebenſo machte die zwiſchenhinein in humorvoller Weiſe vorgenommene Delorierung der Vertreter der zahlreich erſchienenen Vereine und Stammtiſchgeſellſchaften „Stimmung“. Erſt ſpät proklamierte der 1. Präſes den Schluß der Sitzung. gleichzeitig zum Maskenball einladend, der am Sonntag, den 2. ds. Mts. abgehalten wurde. Ueber dieſen gibts nur ein Urteil:„Er war ſchen und gemiedlich!“ Schon bald nach der feſtgeſetzten Anfangsſtunde füllte ſich der Saal des Lokals „zum alten Lindenhof“ derart, daß er faſt zu klein erſchien, aber die Leiter des Balles ſorgten mit Geſchick für die nötige Tanz⸗ ordnung, ſodaß jedes ſein Tanzbein zu ſchwingen in der Lage war. Wie es bei Geſellſchaftsmaskenbällen üblich iſt, war es auch hier wieder der holde Damenflor, der ſich in der Auswahl der Mas⸗ ken beſonders angeſtrengt hatte. Eine beſondere Ueberraſchung bot der unter Fanfarentönen erfolgte Einzug einer urkomiſch koſtümierten„Balladen⸗Sänger⸗Geſellſchaft“ vulgo„Ki ki wau wau Klub“,— Als nächſte Veranſtaltungen hat die Geſellſchaft vorgeſehen am Samstag den 15. Februar eine kar nevaliſti⸗ ſche Sitzung im Lokal zur„Lindenburg“ und am Sonntag den 16. Februar die Große Damen⸗Fremden⸗Sitzung“ im Saale des„alten Lindenhofes“, worauf ganz ſpeziell aufmerkſam Zemacht ſei. * Singvereins⸗Maskenball. Ein Vergnügen eigener Art bot am Samstag Abend der„Mannheimer Singverein“ ſeinen Mitgliedern und ihren Jamilien⸗Angebörigen. Eine Dam⸗ pferfahrt an Bord des Doppelſchrauben⸗Ozeandampfers „Schön Ellen“(getauft nach dem erfolgreichſten Chor des letzten Vereins⸗Konzerts) ſollte das diesjährige Maskenfeſt darſtellen. Die Idee war ſehr gut durchdacht und feinſinnig ausgearbeitet. Die Säle des„Ballhauſes“, die Anlage und Abfahrtſtelle des Dampfers, präſentierten ſich feſtlich mit Flaggen und Wimpeln als„Verdeck“. Vom hohen Hauptmaſt in ſeemänniſcher Takelage flatterte, durch elektriſchen Luftſtrom in Bewegung geſetzt, luſtig im Wind das Banner mit dem Namen„Schön Ellen“. Auf der Kommandobrücke hielt ſcharfen Auges der Steuermann im Oel⸗ rock und Südweſter, die Hand in den Radſpeichen, das Schiff im Kurs. Um ihn gruppierten ſich Kapitän und Offiziere in ſchmucker Uniform und hier hatte auch die Grenadier⸗Kapelle in hübſcher Matroſen⸗Kleidung Platz genommen. Eine größere An⸗ zahl Matroſen in Parade⸗Anzug ſorgte für Ordnung unter den Paſſagieren. Auch ein Erholungsraum für„Seekranke“, Ver⸗ kaufskojen für Süßigkeiten, Blumen und Anſichtskarten, ſowie eine reich ausgeſtattete Tombola, deren Erlös für arme„Schiff⸗ brüchige“ beſtimmt war, fehlten nicht. Gegen 9 Uhr ertönte auf der Kommandobrücke das Glockenſignal zur Abfahrt des Dam⸗ pfers. Die Kapelle ſetzte mit den wehmütigen Klängen„Muß d denn, muß i denn zum Städt'le hinaus“ ein und nun nahmen, bald den Abſchied von der Heimat vergeſſend, die aus aller Her⸗ ren Läner ſtammenden Reiſeluſtigen, unter denen ſich auch das liederliche Trio aus„Lumpazi Vagbundus“ befand, Aufſtellung zur Polonaiſe. Der Raum war zu klein, um alle tanzluſtigen Paare aufzunehmen; aber die Reiſegeſellſchaft fügte ſich willig den Anordnungen der dienſttuenden„Mannſchaft“ und erſt am frühen Morgen erfolgte die Heimkehr der Teilnehmer an der glücklich verlaufenen Ozeanfahrt. *Der Männergeſangverein Aurelia Ilvesheim wird, wie be⸗ reits gemeldet, am 3. Mai d. Is. ſein 25jähriges Stif⸗ tungsfeſt, verbunden mit Geſangswettſtreit, feiern. Es ſtehen Geldpreiſe und ſchöne wertvolle Kunſtgegenſtände, u. a. der Groß⸗ herzogspreis und der Gemeindepreis, zur Verfügung. Da ſich ſchon zahlreiche Geſangvereine angemeldet haben, ſieht der Jubel⸗ berein einem ſchönen Verlauf des Feſtkonzertes entgegen, das inm dem großen Turnſaal der Großh. Blindenanſtalt abgehalten werden wird. §Wiesloch, 11. Febr. Der Männergeſangverein Liederkranz begeht am 29., 80. und 31. Auguſt d. J. das Feſt ſeines 50jährigen Beſtehens, verbunden mit der 3. Fah⸗ nenweihe, ſowie einem größeren Geſangs wettſtreit. Die Stadt Wiesloch und in ihr vor allem der Liederkranz werden alles aufbieten, ihren Gäſten den Aufenthalt zu einem ſchönen und ge⸗ nußreichen zu geſtalten. Der Delegiertentag findet am Sonntag, den 28 Juni, in dem neu erſtellten Saale des Zähringer Hofes ſttt. Das zweite Rundſchreiben, welches die näheren Beſtim⸗ mungen über die Geſangswettſtreitordnung enthält, wird den Ver⸗ einen noch im Laufe dieſes Monats zugehen. Es kann jetzt ſchon mit aller Beſtimmtheit verſichert werden, daß eine größere Anzahl wert⸗ voller Ehrenpreiſe zur Vergebung gelangt, und daß auch ſchon die erforderlichen Schritte zur Erhaltung von Fürſtenpreiſen— darun⸗ ter eines Kaiſerpreiſes— gemacht worden ſind. Der Liederkranz Wiesloch richtet daher an die werten Vereine die herzlichſte Bitte, ſeine goldene Jubelfeier durch recht zahlreiche Beteiligung verſchö⸗ nern zu helfen. 275 *2 S. 8 S F. MFS o ee eee ae, eeereο + 1 Mannheim, 14. Februar. General⸗Auzeiger.(Abendblatt.) 5. Seite; Colkswirtschaft. Die Ausſichten auf dem Geldmarkte ſind keine beſonders günſtige. Trotzdem dos Ausland in den letzten Tagen in größerem Maße als Diskontkäufer aufgetveten iſt, hat der Pri⸗ vatdiskontſatz keine Ermäßigung erfahren. Auch hat die Bank pon England wider Erwarten ihren Diskontſatz in dieſer Woche nicht ermäßigt. Die Anſprüche die die Städte und vielleicht auch der eine oder der andere der Bundesſtaaten an den Geld⸗ markt ſtellen, ſind auch nicht dazu angetau, billigeres Geld zu ſchaffen. Wenn wir auch vorübergehend billigere Zinsſätze erhal⸗ ten ſollten, ſo glaubt man doch nicht an eine weſentliche Ver⸗ billigung. Rheinmühleuwerke Mannheim. Der Aufſichtsrat beſchloß in ſeiner heutigen Sipung, die Generalverſammlung auf 11. Mörz onzuberaumen und derſelben die Verteilung einer Dividende von zehn Prodent(lwie im Vorjahre) in Vorſchlag zu bringen. Die Oberſchleſiſche Kohleukonvention beſchloß, mit Rückſicht auf die gegenwärtig noch immer gute Situotion den Kohlenver⸗ ſandt zur Hauptbahn je nach Leiſtungsfähigkeit der Gruben frei⸗ zugeben. Die Verhandlungen über die Kontingentierung dei. Kohlenverkehrs nach den öſterreichiſchen Bahnen ergaben bisher noch kein Reſultat. (Weitere Haudelsuachrichten ſiehe 7. Seite.) *** Telegraphiſche Handelsberichte. Jahresabſchluß der Kaliwerke Aſchersleben. Bei Abſchreib⸗ ungen von M. 1 360 449(gegen 795 463 im Vori.) betrug der Reingewinn M. 1 360 449(gegen 1 298 298 1..). Die Divi⸗ dende iſt wie im Vorjahre wieder auf 10 Prozent feſtgeſetzt, wäh⸗ rend M. 26 449(M. 13 297 im Vorjahr) auf neue Rechnung vor⸗ getragen werden. Die Generalverſammlung foll auf 11. Märs einberufen werden. Deutſche Vereinsbank, Frankfurt. Der Geſchäftsbericht für 1907 führte aus, daß das Effektengeſchäft ſich in engen Grenzen bewegte und die Emiſſionstätigkeit ſich in der Hauptſache auf die wenig lohnende Vermittlung der feſt verzinslichen Staats⸗ und Kommunalanleihen beſchränkte. Ein erfreuliches Bild bot das Kontokorrentgeſchäft, da ſich ein Nachlaſſen der induſtriellen Kon⸗ junktur im Verkehr der Bank mit verſchiedenen ſich immer wieder ausdehnenden Klienteln noch nicht beſonders fühlbar gemacht hat. Die Dividende wird wieder mit 6 Prozent beantragt. Der Reingewinn beträgt 2007 781 li. V. 2044 620). Koburg⸗Gothaiſche Kreditgeſellſchaft, Koburg. Der Aufſichts⸗ vat hat It. Frkf. Zig. beſchloſſen, für das Jahr 1907 die Vertei⸗ lung von 5 Prozent Dividen de wie im Vorjahr vorzuſchlagen. Aluminium⸗Induſtrie⸗Aktiengeſellſchaft, Neuhauſen. Wohl aus Anlaß einer kürzlich in Frankfurt ſtattgehabten Aufſichts⸗ ratsſitzung der Geſellſchaft hatte ein Breslauer Blatt mitgeteilt, die Dividende für 1907 werde wie im Vorjahre 26 Prozent be⸗ tragen. Wie die Frkf. Z1g. hört, ſoll die Dividende wieder in dieſer Höhe vorgeſchlagen werden. Es ſei aber noch recht zweifel⸗ bhaft, ob man ſich angeſichts der induſtriellen Lage wirklich für dieſen Satz entſcheide. Ein Beſchluß wurde überhaupt noch nicht gefaßt. Halle a.., 14. Febr. . Der Aufſichtsrat des Halle'ſchen Bankvereins ſchlägt lt.„Frkf. Ztg.“ für das erhöhte Aktienkapital 9Prozent(8½ Prozent) Dividende vor. *London, 14. Febr. Kabeldepeſche, die die 44 Der„Standart“ veröffenklicht eine geſtern gemeldete peſſimiſtiſche Schilderung der Lage in Aegypten entkräftigen will. Die Darſtellung betont, daß derartige Angaben auf die Lage vor einigen Monaten Begug müßten, als die Geldverhältniſſe angeſpannt waren. Der Standart fügt lt.„Frkf. Ztg.“ hinzu, diefe Meinung ſtimme über⸗ ein mit der verſchiedener äghptiſcher Bankiers in London. London, 14. Febr. Nach dem Kabelbericht des„Iron⸗ enger aus Philadelphia über den amerikaniſchen Eiſen⸗ und Staßhlmarkt war der Markt träge. Die Erzpreiſe waven jedoch lt. „Irkf. Zig.“ etwas befeſtigt, was bezüglich der Zukunft des Roh⸗ eiſens und Fertigfabrikate günſtig aufgefaßt wurde. *** Berliner Effektenborſe. Berlin, 14. Febzuar.(Schlußkurſe.) Ruſſennoten 214.05 214— Lombarden 25.90 25 70 30% Ruſſ. Anl. 1902 82.80 82.— Canada Pacifie 143 1414 3½%% Neichsanl. 92.80 92.8] Hamburg Packet 119 40 118 80 40% Reichsanleihe 83.— 82.90 Nordd. Lloyd 106 40 105.9 40% Bad. St.⸗Anl. 99 60 99.60] Dynamit Truſt— 383% B. St. Obl. 1900—.———Licht⸗ u. Kraftanl. 110.70 110.50 32% Bavern 92.4 2 25 Bochumer 199 10 198 60 40% Heſſen 9160 916 Konſolidation—— 30% Heſſen 80 90 80.90 Dortmunder 58 10 58 10 30% Sachſen 82 80 82 90 Gelſenkerchner 183 70 183 4 40% Pfbr. Rh. W. B. 96 50 86 60 Harpener 199.— 198 40 500 Cbineſen 101 25 101.10 Laurahütte 216 10 21 5 40% Itꝗaliener—— 10 30 Phönix, 17490 749 3½ Japaner(neu) 89.2) de 80 Ribeck⸗Montau 189.— 198 50 1860er Loſe 154— 15460 Wurm⸗Revier„ 4% Bagdad⸗Anl. 85 4 85 30 Anilin Treptow 366— 364.— Kreditattien(2 80 202 Braunk.⸗Britetts 167— 167 7 4 Berg.⸗Märk. Bant 150— 150.— D. Steinzeugwerte 220.50 22 50 + Berl. Handels⸗Gef. 159.50 58.70 Düſſeidorfer.g. 325— 324 Darmſtädte Jank 12620 126— Elberf. Farben(alt) 005 607 40 Dieutſch⸗Aſiat Bant 129 60 38 50 Weſteren. Alkaliw. 193.20 198.0 Deu'ſche Bant 236 20 2850% Wollkämmerei⸗Akt. 3 50 131 5 Disc.⸗Kommandit 175 20 17460 Chem. Charlottenb 195— 195 5 Diesdner Bank 18 50 1379, Tonwaren Wiesloch 100— 100 50 Ruyein. Kredi bann 133 70 133.70 Aau Waldhof 314 50 318 20 [Schaaffh. Bankv. 135 80 165 70] Celluloſe Koſtheim 210— L15. Aͤbeck Büchenen—.——— Rüttgerswerken 188 50 189.— Staaisbahn 145.— 144 40 Privatdiskont%% Berliner Produktenboörſe. Berliu, 14 Februar.(Telegramm.)(Proco uktenbörſe — Preiſe in Mart pro 100 Eg. frei Berlin netto Kaſſe. 13. 14. 18 14 Weizen per Mai 212 50 208:][ Mmais per Mai 147 25 146 5 „ Jul! 213. 2055 Juli—— F 8——— Roggen per Mar 201 50 201. Küböl per Jau. 7410—. 5 Juli 202 198.50„ Mlai 74 20 72.9 „ Sept.— Dkt⸗ 71% 71. Hafer per Ma, 1868.25167 spiritus 70er loco——— „ Jult 170 25 168 Veizenmehl 30— 29 75 ——— toagenmehl 27.70 7 5 Pariſer Börſe. Paris, 14. Februar. Anfangskurſe. 3 0% Rente 97.02 96 92 Cürd. Looſe—.— 178.50 Taltener——— Zanque Ottomane 717.— 7ʃ4 Spanter 94 50 94 10 Rio Tinio 1605 1590 96.55 96.25 5 Türten unif. Br. Schrödl, Heidlbg. 201.50— Londoner Effektenbörſe. London, 14. Febr.(Telear.) Anfangskurſe der Effektenbörſe. 4 2 Reichsanleihe 82 J0 2̃ Soutgern Paeiſie 69%8 69ʃ e 0 998 Cbieago Milwaukee 110— 103.— 2% Chineſen 98 f Denver Pr. 55— 53 25% e Conſols 87). 87¾ Atchiſon Pr. 87 ½ 87½ 3 Iꝗſaliener 102% 102½ Coutsv. u. Nafho. 94½—2 5 de Griechen 40— 49— Amion Paciſie 117% 115% 85 Untt. St. Steel com. 28½ 28 S* 93/ 98 f. 38 38 D Kürten 98½ 9557. Lriebahn 140 14 4 0% Argentinier 86%/% 86 Tend.;: ſchwach,. 8 c% Mexitaner 33% 365/] Hebeers 14½% 14— 4 Tas 88% 883,ſhartered 5 end. tra e. noldftelds 30 5 dttomandant 181% 18˙nandmines 5˙ 5¼ 935 Tinto 68˙ 6300 vaſtrand%8 87½ rahlianer 85— 85— Tend., träge. *** Mannheimer Eſſektenboͤrſe vout 14. Fel ruar.(O An der heutigen Börſe fand waren: Brauerei Schwartz⸗Akti fizieller Bericht.) nur wenig Geſchäft ſtatt. Geſucht en zu 125 Prozent und Fran⸗ coniag, Rück⸗ und Mitverſicherungs⸗Aktien zu 542 Mark pro Stück 645). Mannheimer Lagerhaus⸗Aktien blieben zu 92 Prozent erhältlich. Aktien. Rauken, Brief Geld! Brief Geld Badiſche Bank—— 139—Br. Werger, Worms—— 90.— Gewrbk. Speyerdo?——— Pfälz. Bank Pfälz. Hyp.⸗Bank— 187. Pf. Sp⸗ u. Cdb. Landau 137— Rheir. Kreditbank 134.— 139 57 — Rhein. Hyp.⸗Bank—.— 187 Südd Bank 110 Eiſenbahnen. Pfälz. Ludwigebahn—.— 218. Ma rbahn—.— 187 67 Nor bahn—. 1318 Heilbr. Straßenbahn 80.——. Chem. Induſtrie. .⸗A. f. chem. Induſtr.——. Bad. Anil.⸗u. Sodafbr. 523.—— Chem. Fab Goldenbg.—— 178 Verein chem. Fabriken—— 304 Verein D. Oelfabriken—— 133 Weſt..⸗W. Stamm—.— 200. „„Veorzug 105.50—. Brauereien. Bad. Brauere! 104 50—.— Binger Aktienbierbr.———.— Durl. Hof vm. Hagen—.— 261 Eichbaum⸗B-auerei—.— 130 Elefbr. Rühl, worms—.— 96— Ganters Br. Freibg. 106.——.— Kleinlein Heidelberg—.— 1958. Homb. Meſſerſchmit! 61.— Ludwigsh. Brauerei 248.—— Mannh. Aktienbr.—.— 137— Pfalzbr. Geiſel, Mohr—— Brauerei Sinnen—.— 258 —.— — 100.20 bf Preßh.u. Sptfabr. Wormſ. Br. v. Oertge 80.— 159.50—-— Transport u. Verſicherung. B.⸗G. Rhſch. Seetr. Mannh. Dampfſchl. „ Lagerbaus Francona, Rück⸗ und Mitver..⸗G. vm. Bad Rück⸗ u. Mitv. 545— 542 Bad. Aſſecurranz 128858üĩ Continenſal Verſich. 415.— Mannh. Verſicherung—— 485— Oberrh. Verſich⸗Geſ.—.— 450.— Württ. Tranp.⸗Verſ. 590.——.— Juduſtrie. .⸗G. f. Seilinduſtrie 185.— Dingler'ſche Miſchfbr. 121— Ewmaillir br. Kirrweil.—.— —ů 2— 61 50 92—— 119.— Emaillw. Maikammer—.— 91.50 Eitlinger Spinnerei 105.ä———. Hüttenh. Spinnerei—.— 88— Karlsr. Maſchinenban—— 210 Nähmfbr. Haid u. Neu 261.50 Koſth. Cell. u. Papterf.—— 213 Mannh. Gum. u. Asb. 140.— Maſchinenf. Badenic Oberr. Elektrizität Pf. Nähm u. Fahrradf.—. Portl.⸗Zement Holbg. 144.—-—.— Südd. Drabt⸗Induſt. 428.— 22.—— „ Speyr. Würzmühle Neuſtadt 129 „ Schwarz Spever—— 125 Naürm 325 „Ritter, Schwetz.—.— ellſtoffab Waldhof 818. „S. Weltz, Speyer 80.50—.— Bucte br. Waghäuſel 1⸗8.50—. „.Storch., Speyer 80.——. uckerraff. Maͤnng.— 53.— ** Frankfurter Effektenbörſe. Telegramme der Coftinental⸗Telegraphen⸗Compagnie. Schluß⸗Kurſe. Reichsbank⸗Diskont 6 9⸗ Wechſel. 135 13 14 18 14 Amſterdam kurz 169 30 d.[Paris kur; 81 85 3 Belgien„ 81.2 6.2250Schweitz. Plätze„.2 81 20 Italien„ 81.3 81.325 Wien 849 8 5 90 London„ 20.475 30.47 Napoleonsd'or 1632 10 82 lang—-——[Privatdiskonto 4% 4˙% Stuatspapiere. A. Deutſche. 18 14.1 18,. 14 3% deutſch. Reichsaul. 92 7 d2 Mexikaner äuß. 88/90 88.55 68 65 8„„ 2290 2880ſ8 Werikaner innere 65.80.7 35% pr. konſ. St.⸗Anl..8 2. Taumalipas 98 5 18 50 5*„ 5 82.8,.8 Bulgaren 99 10 99.— badiſche St.⸗A. 99 60 11½ Griechen 1890 47 70 47.7 4„ neue— 0. J5 italien. Rente— 104.30 3% bad. St⸗O.(abg)fl—.— 5 45 11½ Oeſt. Silberrente 99 65 99 6. ½„„ Pl. 98.10 98 4%„ Paplrrenl. 59.65—, 3%„„ 1900——. Oeſterr. Goldrente 99.15 99 25 4bhyr..⸗B.⸗A..1915.5 101 3 3 Portug. Serie L 6180 62 6 %½ do. u. Allg.Anl. 92.55 92.3 3„ III 62 05.9 3 do..⸗B.⸗Obl. 82 0 88 3 4% neue Ruſſen 905.75 94 4 4 Heſſen von 1999 998 99.7 4 Ruſſen von 1880 8239 81.85 3 Heſſen 8115 81 4 wan. ausl. Rente—.——.— 3 Sachſen 83.— 88 4 Türken von 1903 88.— 88 8ʃ 4 Mh. Stadt⸗A. 1907 98 89 98.50[4k„ unif. 6— 16.— 35„„ 1905 00 50 90.544 Ungar. Goldrente 450 6430 B. Ausländiſche 4„ Kronenrente 94.29 94 05 5 Arg. f. Gold⸗A.1887 100.— 10.— 4% Chineſen 1898 96.40 96.30 4 Egypter unificierte—.—— Verzinsliche Loſe. 2 Oeſterreichiſchel860 154.20 154.— Türkiſche 146 40 146— Aktien induſtrieller Unternehmungen. Bad. Zuckerfabrik 127 50127 4 Südd. Immobil⸗Geſ. 96— 956. Eichbaum Mannheim 129.— 129. Mh. Aktien⸗Brauerei 187.— 137.— Parkakt. Zweibrücken—.——. Weltzz. Sonne, Speyer 80.20 80. Cementwerk Heidelbg. 18.— 14 Cementfabr. Karlſtadi 122.—1210 Badiſche Anilinſabrik 520.80 512 Eh. Fabrik Griesheim 21.— 24 6 Farbwerke Höch't 38 432 Ver. chem. Fabrit Mh. 280 3 8 Coem. Werſe Albert 892 384 Südd. Drahtind. Meg. 13.— 120.— Akkumuml.⸗Fab. Hagen 192—162. Acc Böſe, Berlin 438 73.81 Elekir.⸗Geſ. Allgem. 19¼50 9 80 Südd. Kabelw. Mhm. 126— 26 Lahmeper 120.80 131.— Elektr.⸗Geſ. Schuckert 106.— 105.5 Siemens& Halske 174.— 174. Kunſtſeidenfabr. Frkf. 240 80 236.— Lederwerk. St. Ingbert—. Spicharz Lederwerke 128.— 123 Ludwigsh. Walzmühle 163.—163— Adlerfahrradw Kleyer 970.—(.50 —— Maſchinenſbr. Hilpert 73.— 7 Maſchinenfb. Badenia 1890 20 Dürrkopp 516— 3ʃ6 Maſchinenf. Gritzner 21 82138 Maſch.⸗, Armatf.Klein 116.— 116.— Pi. Mämm. u. Farradf Gebr. Kayſer Röhrenkeſſelfabrit vorm. Dürr& Co. Schnellpreſſenf⸗Frkih. Ver.deutſcher Oelſabr. Schuh abr. Herz, Frkf. 128.50 128.50 Seilinduſtrie Wolff 135.— 135. 'wollſp. Lampertsm. 88.25 88 Kammgarn Kaiſersl. 17190171.9 Zellſtoffabr. Waldhof 813.— 8138.50 122.50 122.50 187.5 187.5ʃ 186.60160.60 Frkf, Oyp.⸗Creditv. Südd. Kabelwerke—.— 126. Verein Freib. Ziegelw. 150.—— Süßddeutſche Bergwerks Bochumer Bergbau 198 40 98 5 Buderus 111.90 112 Concordia Bergb.⸗G.—.— Deutſch. Luxemburg 147. 147— Friedrichshütte Bergb. 32 43. Gelſenkiramer 158 70 184— Aktien deutſcher und ausländiſcher Transport⸗Auſtalten. 26.— 280) 218 50 218.5“ 1875 137 5 13189 1818 117.— 117. zudwh.⸗Bexbacher fälz. Maxbahn do. Nordbahn züdd. Eiſenb.⸗Heſ. Jamburger Packet 119 40 119— kordd. Lloyd 106 45 106.4 Oeſt.⸗Ung. Staatsb 14480 44. 0 Harpener Bergbau Kaliw. Weſterregeln 194 194.— Oberſchl. Eiſeninduſtr. 96.— 98.—. Br.Königs⸗ u. Laurah. 216.—216.— Gewerkſch. Roßleben »Aktien. Oeſterr. Süd⸗Lomb. Jeſterr-Nordweſtb. ei. Jotthardbahn Ftal. Mittelmeerb. „Meridionalbahn ds Jaltim. Ohio Pfandbriefe, Pribritäts⸗Obligationen %% Frk. Hyv.⸗Vfdb. 97.50 97. %0 N. K. V. Pfdbros 97.50 7 5 %„ 1910 97.70 97.7 4% Pf. Bup B. Pfdb. 99 80 99.8 CI5,, 1Jeſ, Pr. Bod.⸗Fr. 90.— 90. 20% Ckr. Bd. Pfd. vao 97.— 97.— 0 90 s„dent oo 970 972 4e%„ Pfdbr..0! 5 unk. 10 9780 978ʃ 4e%„ Pfdbr..08 unk. 12 97.40 97.4 3½„ Pfdbr..86 89 t. 94 90.20 90.2“ 32½ Pfd. 93/06 90 3 90.8, e%„ Com.⸗Obl. v. I,unt 10 90.30 99.30 W Com.⸗Obl. v. 1891 91.— 91.— 3%„ Com.⸗Obl. v. 96/06 91.— 91.— 4% Pr. Pfdb. unt, 09 97.10 97.10 0% 12 97.60 97. 14 97.80 9˙8 4%„„ Bank⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. 139.— 159. 120.— 120 160.— 159.25 108.— 108— Badiſche Bank Zerg u. Metallb. Berl. andels⸗(Hel. Comerſ. u. Disk.⸗B. Darmſtädter Bank.640 176 35 Oeutſche Bank 236 10%5 9 Deutſchaſtat. Bant 140.3 39 5 D. Effeften⸗Bank 103) 0 Disconto⸗Comm. 175 174 90 Dresdener Bank 138 50 18 2 Frankf. Hyp.⸗Bant 194— 194. 173 80 178.( 117— 116 7 Nalionalbant 9450 Gotthardbahn—.—, Vorthern——. Lendenz: ruhig. Nachbörfe. Kreditaktten 202.10 Staatsbahn 144 50, Lombarde 25.90, Bisgoit belsommäandit274 75 Marx& Goldschmiclt 1e% Pr. Pfbb. unk. 15 117* l—* 12 ½% Pr. Pfbbr.⸗Bk.⸗ Kleinb. b 04 ½ Pr. Nföhr.⸗Bk.⸗ Byp.⸗fd.⸗Kom.⸗ Obl. unkündb 12 1% Pr. Pfdbrf.⸗B Hyv.⸗Pfd. unt. 1917 1907 97.20 97.20 „ 1912 97 50 97.50 „„„ 98.75 98.75 uf,„ verſchied. 90, 90.— 11„„„ 1914 90.25 98.25 1½, Fth..⸗B. C. O 80 080 %e R. W. B. C..1 7— teſ, Pf. B. Pr.⸗Obl %eſ Pf. B. Pr.⸗O.. 4½ At fitl.. C. B. Lahnmg⸗Vert⸗ 428— 488 7 Heſterr.⸗Ung. Bank Oeft. Länderbank „Kredit⸗Annalt Pfälziſche Bank aſälz. Hyp.⸗Bant breuß. Fypothenb. Leutſche hieichsbk. ſchein. Kreditbank Uhein. Hyp. B. M. Schgaffh. Bankver. Südd. Bant Mhm Wiener Bankver. zank Ittomane 199— 188 50 9700 9750 0% fb.H. B. Pfb. 97.20 1 1226121.30 10450 104 80 228 202.10 100.30 100.2 188 50 188.50 112 25 112.10 1512 151 30 501 3 0 187.50 75 135 50 185 60 1085 108 90 .5 10 185.10 143 50 143.— Fraukfurt a.., 4 Februar. Kreditaktien 202 0, Staats⸗ an 143. 0 Lombarden 208 Ogypter—.—, 4% ung. Holdrenie Disconto⸗Fommaadit 175 10 Laura Gelſenkirchen 183 7½, Darmſtädter 1.25 Handelsgeſellichaft 159 25 Dresdener Bant 188.—, Deutſche Bant 235 80 Bochumer 198 183 Mannheim . 720 unter Vorbehalt: .⸗G. für Mühlenbetrieb, Neuſladt a. d. H. Atlas⸗Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Ludwigshafen Badiſche Feuerverſicherungs⸗Bank Baumwollſpinnerei Speyer Stamm⸗Aktien Vorzugs⸗Aktien & Co., Rheiniſche Gasmotoren, Benz Brauerei⸗Geſellſchaft vorm. Karcher, Bruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft Bürgerbräu, Ludwigshaſen Chemiſche Fabrit Heubruch Daimler Miotoren⸗Geſellſchaft, Unterkürkheim, Lit. a. 1* Faht Gebr.,.⸗Geſ., Pirmaſens Filterfabrik Enzinger, Worms Flint, Eiſen⸗ und roncegießerei, Mannheim Frankentgaler Keſſelſchmiede Fuchs, Waggonfabrit, Heidelberg vorm. Genz, Heidelberg indes Eismiſchinen 5 Linoleumfabrit, Maximiliansau Lothringer Baugeſellſchaft, Metz Lux'ſche Maſchinenfabrit Neckarulmer Fahrrad— Pfälziſche Mühtenwerke, Schifferſtadt Nheinau, Terrain⸗Geſellſchaft Rheiniſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G., Mannheim öſcheine Rheiniſche Merallwarenfabrit, Genu Rheiniſche Schuckert⸗Geſellſchaſt, Mannheim 5 Rheinmühlenwerke, Mannheim Rheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Rombacher Portland⸗Cementwerke Stahlwerk Mannheim Süddeutſche Jute⸗Induſtrie, Mannheinm Kabel, Nannheim, Genußſcheine Unionwerke,.⸗G., Fabriken f. Brauerei⸗Einrichtungen Unionbrauerei Karlsruhe Vita Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Waggonfabrit Raſtatt Waldoof, Bahngeſellſchaft Immobiliengeſellſchaft Weſtendbau⸗Geſellſchaft in Karlsruhe Zuckerfabrik Frankenthal —— Induſtriewerke,.⸗G. Ludwigshafen Bruchſal, Schnabet& Henning Rosbacher Aktienbrauereſ vorm. Hübner Fendel, Mannheim Telegramm⸗Adreſſe Margold, Fernſprecher: Ne. 56 un 17. Fe ruat 1996. Proviſiousfr Wir ſind als Selbſtkontra der⸗ Käufe 90 7 henten 00 Emmendingen Meannheim 93 Mannheim Berantwortlich: Für Politit: Dr. Fritz Goldenbaum; ſür Kunſt, Feuilleton und Vermiſchtes Alfred Beeiſchen; für Lokoles, Provinzielles u. Gerichtszeitung: Rich. Schönfe für Bollswirtſchaft u. den übrigen redaltionellen Teil: Karl A ſür den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Frauz Kirch Druck und Verlag der Dr. H. Haas ſchen Buchdruckerei, G6. m. b..: Direktor: Eruſt Müller. käufer 18 Stenographiſcher Deutſcher Reichstag. 100. Sitzung, Donnerstag, den 13. Februar 1 Uhr. Auf dem Tiſche des Präſidiums prangt ein herrlicher St von gelben Roſen und blauem Flieder. Am Tiſche des Bundesrats: Kraetke, Dr. Sy dow. Präſident Graf Stolberg eröffnet die hundertſte Sitzun der Tagung um 1 Uhr 15 Minuten. Die Herren Sheiffhrer haben, iebenswürdig, wie ſie immer ſind, meinen Tiſch mit dieſem ſchönen Bukett geſchmückt. Ich ſage Ihnen mernen Dank. Der Zeppelin⸗Nachtragsetat. wird in dritter Leſung ohne Erörterung verabſchiedet. Der Poſtetat. Fiuür die allgemeine Ausſprache beim Titel des Staatsſrekre⸗ Tärs liegt die Reſolution der Budgetkommiſſion vor, die den Paketſchalterſchluß an Vorabenden vor Sonn⸗ und Feſttagen ſpäte⸗ ens um 6 Uhr fordert. Eine Reſolution von Damm und Ge. noſſen erſucht den Reichskanzler die früher in Geltung geweſenen Ausnahmetarife der Poſtkarten, Druckſachen, Warenproben und im Orts⸗ und Nachbarverkehr wieder einzu⸗ Berichterſtatter iſt Abg. Beck⸗Heidelberg(natl.), Abg. Dr. Dröſcher(konſ.): des Singer ſtellt die dienſtlichen Verhältniſſe der oberen und ſmittleren Beamten mit denen der Unterbeamten in Vergleich, wirft der Verwaltung vor, daß ſie dieſe übermäßig ausnütze und ihnen zum Teil fkandalöſe Löhne zahle. Der frühere Schluß der Paket⸗ ſchalter ſei an allen Wochentagen überhaupt erforderlich, im Inter⸗ eſſe der Poſtbeamten und der Hausdiener der Geſchäfte. Auf Ver⸗ langen des Reichstags iſt die Geldbeſtellung am Sonntag abge⸗ ſchafft; die Geldbriefträger haben nun aber nicht nur die ver⸗ mehrte Arbeit am Monkag, ſondern werden am Sonntag zu Bureaudienſten herangezogen. Das war nicht die Abſicht des Reichstags. Singer beſpricht den Fall des Poſtver⸗ trauensarztes Dr. Schellenberg in Wiesbaden, der als Freiſinniger bei der Reichstagswahl gegen den Rechts⸗ nationalliberalen ſozialdemokratiſch gewählt hatte und deshalb ſeine Stellung verlor. Das iſt eigentlich eine Sache der Frei⸗ ſinnigen; ich dachte, ſie würden es in der Budgetkommiſſion vor⸗ bringen, aber Sie ſind ja jetzt im Block.(Die Freiſinnigen rufen Singer zu: Haben wir ſa ſchon bei der erſten Leſung getanl) Bei der erſten Leſung macht das keinen Effekt.(Gelächter.) Es iſt unerhört, daß die Poſtverwaltung ſich herausnimmt, ſich um die Betätigung der politiſchen Ueberzeugung eines Bürgers zu kümmern, dem verfaſſungsmäßigen Wahlrecht ins Geſicht zu ſchlagen. Nichts ſetzt ſo ſehr das Anſehen des Deutſchen Reiches im Auslande herab. Das ſind ruſſiſche Zuſtände! Singer behauptet weiter, Beweiſe dafür zu haben, daß Sozial⸗ demokraten gegenüber das Briefgeheimnis verletzt werde. So iſt ein Brief, den der frühere Reichstagsabgeordnete Der Etat der Poſtperwaltung iſt mit großer auf⸗ Pfannkuch an die Freie Vereinigung der Maurer gerichtet hat, mit geſtellt, einmal wegen der Finanznot, und dann wegen planten Neubildung des Beamtenkörpers. 5 Bei den Verkehrseinnahmen wird eine Mehreinnahme von 6 Millionen Mark aus der Aufhebung des billigen Ortsportos er⸗ wartet. Es iſt zweifelhaft, ob dieſer Anſchlag richtig iſt. Im Vorjahre erwartete man ſogar 12 Millionen Mark, jetzt hat man die Exwartungen um die Hälfte heruntergeſchraubt, denn der Er⸗ r ge, einer Verſpätung von einigen Tagen in einem Zuſtand beſtellt worden, der es erſichtlich macht, daß der Brief geöffnet und dann mit einem gummierten Papierſtreifen wieder zugeklebt war. Das iſt eine Unverfrorenheit ſondergleichen und zugleich auch eine koloſſale Dummheit. Ich habe hier noch eine Reihe ähnlicher Fälle. Ich erſuche den Staatsſekretär, an ſeine Beamten einen Erlaß zu richten, daß ſie ſich nicht von den Achtgroſchenfungen der Polizei trag dieſer ee e nicht verkehrsfreundlichen Maßnahme iſt verleiten laſſen. hinter den Erwartungen weit zurückgeblieben. Trotzdem wird man es ſich bei der ſchlechren Finanzlage des Reiches doch ſehr über. legen müſſen, ob man dieſe Maßnahme fetzt wieder rückgängig macht. Die Entwicklung des deutſchen Fernſprechweſens erfüllt uns mit Genugtuung. Die 60 Millionen, die für neue Leitungen gefordert werden, werden wir gern bewilligen. In der ſtarken Vermehrung der gehobenen Unterbeamtenſtellen erblicken wir die erſten Anſätze einer organiſchen Umbildung der Beamtenorgani⸗ ſation. Die ſtärkere Inanſpru nahme des Fernſprechers hat zu dem Projekt einer Reform der ebühren geführt, über die in der Oeffentlichteit in den letzten Mongten außerordentlich ſcharf ge. ſtritten wurde. Wir warten den Geſetzentwurf ab, ehe wir dazu Stellung nehmen. Wir wünſchen eine Fortführung der Sogial⸗ politit der Reichspoftverwaltung, aber ſie muß Halt machen vor den dringenden Bedürfniſſen von Handel und Induſtrie und da haben wir Bedenken gegen die Reſolution der Budgetkommiſſivn über den Paketſchallerſchluß. Der Redner beſpricht die Perſonalperhältniſſe in der höheren Beamtenſchaft, befürwortet eine weitere Vermehrung 5 End⸗ ſtellen in ihrem Verhältuls zu den Durchgangsſtellen, eine Ver⸗ mehrung der Stellen der dienſtlich als Referenten überlaſteten 55 und Oberpoſtinſpektoren, die Umwandlung geeigneter oſtämter zweiter Klaſſe in ſolche erſter Klaſſe, eine wirklich ſelbſtändige Stellung für die neugeſchaffenen Vizedirektoren, denen gegenüher der Poſtamtsvorſteher nur der Primus inter pares ſein ſollte, und behandelt dann eingehend die dem Reichs⸗ tag in einer Denkſchrift vorgelegten Wünſche der Poſtdirektoren. Von ihrer Dienſttüchtigkeit und Amtsführung hängt die Be⸗ friedigung der Anſprüche von Handel und Induſtrie ab. Sie ſind die wichtigſten Säulen des Beamtenkörpers für die Abwicklung des Vertehrs, da ſollte man ſie auch den Poſträten vollkommen gleichſtellen und ihnen nach längerer Dienſtzeit den Charakter als Geheimer Poſtrat geben. Bezüglich der für das Frühjahr angekündigten Wiedereröffnung der Poſtlaufbahn äußert Dr. Dröſcher Bedenken, ob diefer Zeitpunkt nicht zu früh ge⸗ wählt iſt. Er macht eine eingehende Berechnung auf, wonach die 2250 Anwärter, die am 1. April 1907 vorhanden waren, auch nach dem günſtigſten Verhältnis erſt in 17 Jahren in ihre Stel⸗ len eingerückt ſein werden. Die Aſſeſſoren werden 7 bis 8 Jahre bis zur definitiven Anſtellung warten müſſen; es werde eine ſtarke Konkurrenz zwiſchen alten und neuen Anwärtern ſich er⸗ geben. Eine Perſonalreform der mittleren Beamten iſt ſchon mehrmals vom Reichstag angeregt worden. Sie ſoll eine Ver⸗ einheitlichung der mittleren Laufbahn bringen. Sie iſt erſtrebens⸗ wert. Allerdings werden ſich allerlei Bedenken gel⸗ tend machen. Nach den Mitteilungen über die neuen Beamten⸗ vorlagen, die in der Preſſe verbreitet ſind, ſcheint es, als ob man den Wünſchen des Reichstags nicht Rechnung getragen hat. Es ſcheint nur eine Aufbeſſerung von etwa 10 Prozent beab⸗ ſichtigt zu ſein, während wir eine ſolche von mindeſtens 20 Proz. für notwendig halten. Der Reduer regt die Schaffung einer beſonderen Beamtenklaſſe zwiſchen den mittleren und unteren Beamten an, zu der die gehobenen Unterbeamten gehören ſollen. Er fordert eine e Zulage für die Poſtberwalter und bittet, die Oberpoſtkaſſen mchhalter und Telegraphenſekretäre nicht weiterhin ſtiefmütterlich zu behandeln. Die Landbriefträger be⸗ dürfen einer beſonderen Aufbeſſerung, beſonders in Pommern, Oſt⸗ und Weſtpreußen, Poſen und Mecklenburg. Auch für die Poſtagenten müſſe beſſer geſorgt werden. Wenn der Staats⸗ ſekretär ſich ſeiner Beamten annehmen werde, ſo werde deren Dankbarkeit der ſchönſte Lohn für ihn ſein.(Beifall rechts.) Abg. Singer(Sog.): Das Eintreten des Vorredners für die Wünſche der Unter⸗ beamten zeigt, daß er unſere Reden aus all den Jahren mit Er⸗ folg geleſen hat.(Gelächter.) Die Einſicht in der Frage des Ortsportos für Poſtkarten uſw. iſt den Herren leider zu ſpät gekommen. Ein Verkehrsunrecht kann nicht früh genug wieder gut gemacht werden. Ueberhaupt muß gegenüber dem Lob⸗ deſc des Vorredners feſtgeſtellt werden: eine verknöchertere, eaukratiſchere Verwaltung als die jetzige Poſtberwaltung gibt es in Deutſchland nicht. Nichts als Fiskalismus, nur Verteuerung! So auch jetzt wieder die Telephongebühren⸗ reform Hoffentlich verzichtet der Reichstag jetzt ein für allemal, 88 Reichspoſtverwaltung die Freiheit der Gebührenfeſtſetzung zu geben. Singer geht auf die Frage des Koalitionsrechts ein. Charakteriſtiſch für die Auffaſſung des Staatsſekretärs iſt ſein Wort aus Budgetkommiſſion:„Vereinsmeierei“. Die Beamten haben außerdienſtlich dieſelben Rechte wie jeder andere Bürger. Der Staatsſekretär hat im Laufe der Jahre eine immer ſchroffere Haltung eingenommen, man vermißt gar nicht mehr den General an der Spiße der Verwaltung. Staatsſekretär Kraeike: Ich lehne es ganz ntſchieden ab, an die Beamten der Reichs. poſt, und Telegraphenberwaltung eine derartige Verfügung zu er⸗ laſſen(Lebhafter Beifall rechts), weil das eine Beleidigung ſein würde.(Lebhafter Beifall.) Ich kann es nicht anders— um keinen härteren Ausdruck hier in dieſem Hohen Haufe zu ge⸗ brauchen— als eine leichtfertige Verdächtigung betiteln, wenn der Vorredner keine anderen Momente anzuführen hat als ſeine Phantaſiegemälde, um zu ſagen, die Poſtbeamten achten das Brief⸗ geheimnis nicht.(Lebhafte Zuſtimmung.) Das iſt eine der ſchwerſten Beleidigungen, die gegen einen Poſtbeamten ausge⸗ ſprochen werden kann. Ich proteſtiere für meine ſämtlichen Brief⸗ kräger und Poſtbeamten gegen eine derartige Beleidigung.(Bei⸗ 19 17 Der Vorredner hat u. a. 1905 behauptet, die Geldſtrafen würden jetzt erheblich reichlicher erhoben, Anuch das iſt vollſtändig unxichtig. Es iſt allgemein bekannt, daß ich kein Freund von Geldſtrafen bin. Das wiſſen die Ehefs der Provinzialverwal⸗ tungen und auch die Beamten. Die Zahl der Geldſtrafen haben erheblich abgenommen. Innerhalb der letzten ſechs Jahre hat eine Vermehrung des Perſonals um 34,92 Prozent ſtattgefunden.(Zu⸗ ruf: Leider!) Trotzdem iſt in dem gleichen Zeitraum der Betrag der Geldſtrafen um 19 Prozent geſunken. Nun der Fall Schellen⸗ berg. Ich weiß nicht, ob Dr. Schellenberg dem Vorredner dafür dankbar ſein wird, daß dieſe Angelegenheik von ſeiner Seite hier zur Sprache gebracht iſt.(Gelächter zei den Soz.) Es iſt un⸗ richtig, daß das Verhältnis des Dr. Schellenberg zur Reichspoſt⸗ berwaltung wegen ſeiner Stimmabgabe gelöſt iſt. Die Reichs⸗ poſtverwaltung kümmert ſich darum, in welcher Weiſe Dr. Schel⸗ lenberg ſeine Stimme bei der Reichstagswahl abgegeben hat, gar nicht, denn es iſt geheime Wahl. Der Fall liegt ganz anders. Es iſt mir bekannt, daß Dr. Schellenberg ſozialdemokrati ſch gewählt hat(Zuruf bei den Soz.? Wodurch?)— durch eine direkte Anzeige.(Zuruf bei den Soz.: Durch Denunziation!) Darauf habe ich einen Bericht eingefordert. Der Bericht iſt dahin ausgefallen, daß ein höherer Beamter mit Dr. Schellenberg ge⸗ ſprochen hat, wobei ihm Dr. Schellenberg geſagt hat: Ja, ich habe meine Stimme für den Sozialdemokraten abgegeben! Das iſt ſofort durch eine Kellnerin bekannt geworden und in die Kreiſe der Poſtbeamten hineingekommen. Es ſteht nun feſt: ſolange die ſozialdemokratiſche Partei feindlich unſeren Einrichtungen gegen⸗ überſteht(Lachen und Unruhe bei den Soz.)— jawohl, meine Herren!—, ſo lange können Sozialdemokraten als Beamte nicht geduldet werden.(Lärm der Soz. und Zurufe: Iſt ja gar kein Beamter!)— Gewiß! Das verträgt ſich nicht mit dem Eid, den der Beamte geleiſtet hat.(Lebhafte Zuſtimmung rechts, Lärm der Sog.) Herr Singer hat erklärt, ich ſei der Vorge ſetzte des Dr. Schellenberg. Davon iſt keine Rede. Mit dem Vertrauensarz: ſchließt die Poſtverwaltung einen Vertrag, in dem auch Kündigung von beiden Seiten vorgeſehen iſt. Dieſer Vertrag iſt auch mit Dr. Schellenberg geſchloſſen worden. Ich brauche aus meinem Herzen keine Mördergrube zu machen und kann erklären, es tat mir leid, daß ſich durch die Unvorſichtigkeit des Dr. Schellenberg in der Stadt die Nachricht verbreitete, er habe ſozialdemokratiſch gewählt. Ich beauftragte die Operpoſtdirektion, einen höheren Be⸗ amten zu ihm zu ſchicken, der ihm ſagen ſollte, daß es das Beſte wäre, wenn er ſeine Stellung aufgeben würde. Das lehnte er ab, und infolge deſſen blieb nichts übrig als ſeine Entlaſſung, damit bei den Unterbeamten und Beamten keine Irrungen und Wir⸗ rungen entſtänden.(Lärm und Gelächter der Soz.) Wenn der Fall heute noch einmal vorkommen würde, ſo würde ich genau ſo handeln.(Beifall rechts, Gelächter der Sog.) Herr Singer hat mich nicht überzeugen können, daß meine Auffaſſung falſch iſt. Ich kann nicht zu jedem Unterbeamken hingehen und zu ihm ſagen: Dr. Schellenberg iſt ein tüchtiger Arzt. Ihr dürft aus der Tat⸗ ſache, daß er ſozialdemokratiſch gewählt hat, nicht auf ſozialdemo⸗ kratiſche Neigungen bei ihm ſchließen! Von ſeiten der Poſtver⸗ waltung iſt auch nicht eine Silbe über die Sache in die Zeitungen gekommen. Die Veröffentlichungen ſind von Dr. S llenberg ausgegangen. Herr Singer hat uns zum Vorwurf gemacht, daß unſere ſoziale Sbi de für Beamte und Unterbeamke verſchieden ſei, und daß wir die Veamten bevorzugen. Hätte er die Statiſtik nach⸗ geſehen, ſo wäre er zu einem ſolchen Urteil nicht gekommen. Daß die Arbeitszeit der höheren und der unteren Beamten verſchieden iſt, iſt ſelbſtverſtändlich. Geiſtige Tätigkeit ſtrengt mehr an als körperliche, und es iſt in der ganzen Welt ſo, daß die geiſtig tätigen Menſchen nach der Zeit weniger beſchäftigt ſind als die körperlich 99 7 Innerhalb der letzten fünf Jahre ſind zur Herabſetzung des Leiſtungsmaßes der Beamten und Unter⸗ beamten erhebliche Summen ausgegeben worden, für die Be⸗ amten 2 690 000 Mk., für die Unterbeamten 4 490 000 Mk.; zur Durchführung des Erholungsurlaubs, au Stellvertreter für Beamte und Unterbeamte gleichmäßig etwa ſechs Millionen Mark, zur Durchführung der Sonntagsruhe an Beamte 90 400 Mark und an Unterbeamte 3 200 000 Mk. Unſere ſoziale Für⸗ ſorge wird alſo nicht verſchieden abgemeſſen. Wir vernach⸗ läſſigen die Unterbeamten nicht. Die Auffaſſungen des Herrn Singer teilt kein Unterbeamter. Sie ſind vollſtändig davon überzeugt, daß die Verwaltung in erſter Linie für ſie wirkt. Ich habe bei meinem Amtsantritt ſofort zu erkennen gegeben, daß es in erſter Linie meine Aufgabe ſein werde, für die Unter⸗ beamten zu ſorgen, und daran habe ich feſtgehalten.(Beifall.) Wir zahlen keine ſchlechten Löhne. Wenn Herr Singer uns hier eine ſchlechte Statiſtik vorgeführt hat, ſo ommt das daher, daß er die Aushelfer, die nur zwei 575 drei Stunden täglich beſchäftigt werden, nicht beſonders berückſichtigt hat. Die Sonntagsarbeit bringt die Notwendigkeit ſolcher Aushelfer mit ſich. Dadurch geht der Durchſchnitt zurück. In Wirklichkeit zahlen wir ortsüb⸗ liche Löhne. Mehr iſt nicht nötig. Was die Geldbe⸗ ſtellungen anlangt, ſo werden die Vorteile, die durch die Aufhebung der Sonntagsbeſtellung ſich ergeben haben, auf das gatize Perſonal verteilt. Wunderbar iſt es mir— aber eigent⸗ 55 follte ich mich bei Herrn Singer nicht darüber wundern—, daß er mich als rückſtändigen Menſchen bezeichnet. Er ſagt einfach zu mir: Du biſt doch für den Verkehr da und ſorgſt nicht dafür; wir machen mit Dir ſehr ſchlechte Erfahrungen; wenn Du mit einer Reform kommſt, ſo gibt's immer eine Verteue⸗ rung! Ich habe mich mit dem Handelstag, dem deutſchen Land⸗ wirtſchaftstag, dem Handwerkertag und den in Ver⸗ bindung geſetzt. Ich habe mir ihr Urteil erbeten, mehr kann ich nicht tun. Es entſpricht ganz meinen Wünſchen, wenn dort, wo die Verhältniſſe es geſtatten, die Poſtanſtalten früher geſchloſſen werden. Ich muß mich aber nach den Bedürfniſſen des Verkehrs richten. Ich möchte bei derartigen Wünſchen aber davor warnen, ſich auf beſtimmte Tage feſtzulegen, für die ein früherer Schalter⸗ ſchluß gewünſcht wird. Ob der Abg. Dröſcher ſo ganz genau über die Verhält⸗ niſſe der Poſtbeamten unterrichtet iſt, weiß ich nicht. Ganz im Intereſſe der Beamten möchte ich die Herren davor warnen, gleich immer alles zu verallgemeinern. Es wäre ja ſehr einfach, alle Wünſche der Beamten zu erfüllen, es muß aber in erſter Linie entſcheidend ſein, ob wirklich ein Bedürfnis vorliegt. Ich kann nun nicht mit einem Male ſagen, weil ſo und ſo viele Beamte daran intereſſiert ſind, müſſen wir ſo und ſo viel Sekretäre 3u Oberfekretären machen. Wer hat nicht in füngeren Jahren Wünſche gehabt, die man nachher in höherem Alter und in eineꝛ höheren Stellung, bon der man das Ganze überſchauen kann, ſpäter ganz anders beurteilt! Darum verallgemeinern Sie nicht jeden Wunſch, der an Sie herantritt! Die neuen Antpärter für die höhere Laufbahn haben gar keinen Anlaß, unruhig zu ſein. Die Beamten werden in ßöhere Stellen befördert, wenn ſie den Anforderungen genügen, ihre Examina gemacht haben und ſich in ihrer ganzen Tätigkeit für höhere Stellen geeignet gezeigt haben. Es wird keiner Stelle einfallen, gute Beamte nicht zu befördern; man wird immer zufrieden ſein, es kun zu können. Die Annahme von neuen Anwärtern wird ſich nakütlich in Grenzen halten. In bezug auf die gehobenen Unterbeamten kann man ſagen: alles, was man tut, iſt falſch. Erſt iſt kein Examen gefordert worden, jetzt heißt es, das Examen iſt nicht nötig. Jeden⸗ falls liegt es nicht in der Abſicht der Verwaltung, die früher ge⸗ hobenen Unterbeamten und die ſpäteren, durch eine Prüfung in dieſe Stellen kommenden, differenziert zu behandeln; ſie werden alle gleichmäßig behandelt. Abg. Kopſch(freiſ. Vp.): Das Material des Abg. Singer für die Verletz ung des Briefgeheimniſſes erxachte ich für durchaus ungenügend, um ſo ſchwere Beſchuldigung gegen die Poſtverwaltung im all⸗ gemeinen und die Poſtunterbeamten im beſonderen auszuſprechen. (Lehhafte Zuſtimmung.) Solche Ausführungen ſind geeignet, im Auslande Mißtrauen gegen die Zuverläſfig⸗ keit der deutſchen Poſt zu erregen(Sehr wahr!), zum Schaden des deutſchen Wirtſchaftslebens und zum Schaden des Anſehens des deutſchen Namens.(Lebhafte Zuſtimmung.) Herr Singer behauptet, noch ein reiches Material zu haben. Er hatte die Pflicht, in dem Augenblick, wo er die Anſchuldigung gebracht hat, dieſes reiche Material dem hohen Hauſe zur Verfügung zu ſtellen(Lebhafte Zuſtimmung); das hohe Haus würde einſtim⸗ mig— denn in dieſer Frage gibt es keine Parteiverſchiedenheit— ſeine Anklage unterſtützt haben, wenn er den Beweis tatſächlich erbracht hätte. Den Fall Schellenberg hatten wir in der Partei beſchloſſen, hier vorzubringen. Unſer Parteigenoſſe Struve, ein Amtskollege von ihm, hatte darum für ſich gebeten. Ich erkläre, daß wir die Haltung des Staatsſekretärs in 85 Frage nicht billigen können.(Beifall.) Auch wir verurteilen den Eingriff der Behörde in die ſtaatsbürgerlichen Rechte, als unvereinbar mit der Reichsverfaſſung. Herr Singer hat nur unerfreuliches an der Verwaltung gefunden. Die Gerechtigkeit erfordert, ihr Verhalten auf dem internationalen Reichspoſtkongreß zu loben. Aber 5 ſtehl nicht im Einklang mit ihrem Vorgeben im inneren Ver ehr, das und Verkehrsverſchlechterung bedeutet.(Sehr wahr Der Redner bittet n Einführung der auf dem Welkpoſt⸗ kongreß beſchloſſenen Antwortſcheine auch im Verkehr mit Süd⸗ amerika, und, ſolange Bayern der Einführung einer Einheits⸗ marke Widerſtand leiſtet, auch für den Verkehr mit Bahern, um es zu ermöglichen, Briefen nach Bayern das Rückporto beilegen zu können. Dem Bedauern Singers über die zu ſpäte Einſicht in bezug auf das Ortsporto ſchließe ich mich an mit einer Zurückdatierung auf die Zeit der Aufhebung der Privatpoſten.(Sehr gut!) Da⸗ mals waren es gerade die Herren Sozialdemokraten, die alles daran ſetzten, den Privatpoſten den Garaus zu machen. Wie hat Eugen Richter Sie gewarnt: Sie würden es ſpater nicht ver⸗ hindern können, wenn aus fiskaliſchen Gründen die Portogebühren daun wieder erhöht würden! Damals haben Sie ihn als Un⸗ glückspropheten berlacht; nun, unſer Führer Eugen Richter hat ſich noch ſtets als beſſerer Prophet gezeigt, als der der Sogialdemofratie. Trotz der Mißerfolge bei der Erhöhung der Tarife, trotz der großen Schädigungen für das wirtſchaftliche Lehen, ſcheint man aber auf dieſem Wege weiterſchreiten zu wollen durch die Erhöhung der Fernſprechgebühren. Die Pauſchal⸗ gebühr ſoll beſeitigt werden, und an ihre Stelle ſoll eine geſtaffelte Grundgebühr und Bezahlung jedes einzelnen Geſprächs treten. In der Denkſchrift heißt es, dieſe ſogenannte Reform ſei Reſolutionen des Reichstags veranlaßt worden. Der hatte ſi aber die Sache ganz anders gedacht. Die Verteuerung der Be⸗ nutzung des Telephons wird ganz erheblich ſein. Bei ze nmaliger Benutzung täglich erhöht ſich die Gebühr von 180 auf 250 Mark, das ſind 40 Prozent mehr, bei ſechzehnmaliger Benutzung auf 8844 Mark, das ſind 85 Prozent mehr.(Hört! Hört! links.) * 4 Mannßeim, den 14. Februar 1908. Meusraleolnseinger.(Abendhtatt! 7. Seite. Der Berband der Berliner Spezialgeſchäfte hat die durchſchnittliche Sennzeng des Feraſprechers feriſgſch ſeſeen. Es hat ſich eime Durchſchnittsbenützung von 40 Geſpröchen er⸗ u. Danach würde dann ein Angehöriger dieſer Spezial⸗ geſchäfde zu gahlen haben 486 Mk. für Einzelgeſpräche und außer⸗ dem noch die doppelte Grundgebühr 200 Mk. Das ergibt einen Geſamtbetrag von 686 Mk.(Hört, hört!) Das iſt eine Ver⸗ tuerung um 285 Prozent. Der gewerbliche und kauf⸗ männiſche Mittelſtand würde aufs ſchwerſte durch eine derartige Reform getroffen werden. Gs 151 geſagt, die Tele⸗ phoninhaßer könnten ſich die Benſtzung des Telephons von anderer Seite mit 10 Pf. pro Geſpräch vergüten laſſen. Kolonialwaren⸗ Händler, Blumenhändler, Lebensmiktelhändler und nicht zuletzt Gaſtwirte können dies nicht tun, ſonſt verlieren ſie ihre Kundſchaft. 20 Prozent der Anrufe ſollen nach der Denkſchrift unnötig ſein. Glaubt man denn aber dieſe unnötigen Anrufe durch die Reform beſeitigen zu können? Fiskaliſche Gründe follen auch nicht mit⸗ zprechen. Eine Million ſoll die Reform nur mehr einbringen. Und wegen dieſer einen Million eine derartige Erſchwerung des Verkehrslebens! Erſchwerungen des Verkehrs⸗ lebens haben immer Einnahmeausfälle ge⸗ bracht, dagegen Erleichterungen im Verkehrsleben immer eine Einnahmeſteigerung. Die Reform trägt einen durchaue klein⸗ . 5 a Links), der nicht vereinbar iſt mit den hohen Au er Poſtverwaltung als Pflegerin und Fördrerin des Verkehrs⸗ und Wirtſchaftskebens Nun zu den Beamtenfragen. Auch ich frage: Wie ſteht es mit dem Beamtenbeſoldungsgeſetz? Wann geht es dem Reichs⸗ tag zu? Die Unrube draußen in der Beamtenſchaft iſt ganz berechtigt. Sie warten ſeit Jaßbren auf die verſprochene Gehaltserhößhung. Herr Twele erklärte in der Kommiſſion. die Reichsregierung habe ſelbſtverſtändlich ein Intereſſe daran, die Vorlage bald fertig zu machen. Dieſe Aus⸗ kunft iſt wenig tröſtlich. Geſchieht dieſe Verzögerung vielleicht aus Rückſicht auf die Verhältniſſe in Preußen. Will man dem Reichstag das Geſetz nicht eher zugehen laſſen, bis nicht die volle Harmonie mit Preußen hergeſtellt iſt? Wir haben im Reiche keine Veranlaſſung, Rückſicht auf Preußen zu nehmen. Es zeigt ſich wieder, wie unrichtig das Wort iſt: Preußen in Deutſchland voran.(Beifall links.) Wenn wir keine Rückſicht auf Preußen nehmen, ſo folgen wir damit einem ſehr hohen Vorbild. Wir folgen dem Reſchskanzler der ja auch den preußiſchen Miniſterpräſidenten ſeine eigene Politik treiben läßt, wie wir zu unſerem ſchmerzlichen Be⸗ dauern erſt geſtern und vorgeſtern im preußiſchen Abgeordneten⸗ aus den Erklärungen des Miniſters Holle entnehmen mußten. Sehr richtig! links.) Die Ausführungen des Kultusminiſters haben nicht nur in allen Überalen Kreiſen Deutſchlands, ſondern auch bei den Freikonſerva⸗ Volkswirtschaft. W. Frankfurter Hypotheken⸗Kredit⸗Verein. Nach dem uns dorliegenden Geſchäftsbericht verlief trotz der überaus ungün⸗ ſtigen Geld⸗ und Börſenverhältniſſe das Geſchäftsjahr 1907 be⸗ friedigend. Der Reingewinn beziffert ſich bei einem Ak⸗ ktienkapital von 15 Millionen Mark auf Mark 2061 101,50, der wie folgt Verwendung finden ſoll: Zur Dotierung des Pfandbriefagiokontos zu verwenden M. 355 164,69, ſo daß ver⸗ bleiben M. 1 705 936,81: hiervon 4 Prozent auf M. 15 000 000 Aktienkapital M. 600 000, ſo daß verbleiben M. 1 105 936,81. Hieraus abzüglich M. 260 296,28 Gewinnvortrag die Aufſichts⸗ rats⸗, Direktions⸗ und ſonſtigen vertragsmäßigen Tantiemen M. 202 227.50;: 4 Prozeut Superdividende auf M. 15 000 000 M. 600 000: dem Beamten⸗Penſionsfonds M. 30 000, ſo daß als Gewinnvortrag per 1908 verbleiben M. 2278 709,81. Die Reſerven betragen nach Annahme der Direktionsvorſchläge: 3) Reſervefondskonto: Die ordentliche Reſerve beläuft ſich auf M. 4 420 000 und überſchreitet damit die ſtatutariſche Grenze von 20 Prozent des Grundkapitals von M. 15 000 000 Mark 3 000 000 um M. 1 420 000; b) Disagio⸗Reſervefonds⸗Konto Mark 450 000; c) Pfandbriefagtokonto M. 994 835,31, dazu aus 1907 M. 355 164,69— M. 1350 000: d) Immobilien⸗Reſerve⸗Konto M. 170 000; zufammen M. 6 390 000, gleich 42,6 Prozent des Grundkapitals bezw. einſchließlich Gewinnvortrag 44,42 Prozent. Dentſche Vereinsbank in Frankfurt a. M. In der geſtrigen Plenarſitzung des Aufſichtsrates legte die Direktion die Bilanz pro 180/ vor, welche nach ſehr reichlichen Rückſtellungen einen Reingewinn von 2007 781 Mark li. V. 2 044 620.) ausweiſt. Es wurde beſchloſſen, der auf den 5. März ds. Is. einberufenen Generalverſammlung u. a. vorzuſchlagen, wiederum eine Divi⸗ dende von 6 Prozent gleich 36 Mark per Aktien(wie feit Jahren) zur Verteilung zu bringen. Auf neue Rechnung würden alsdann rund 287 000 Mark lim Vorjahre 170000.)] als Vortrag ver⸗ bleiben. Zwiruerei und Nähfadenfabrik Göggingen. Die Bilanz der Geſellſchaft pro 31. Dezember 1907 weiſt, einſchließlich 268 414 Mark(212 729.] Vortrag, einen Reingewinn aus von Mark 1413 502 M.(1 178 413.]. Der auf den 7. März einberufenen Generalverſammlung wird, wie ſchon gemeldet, die Verteilung einer Dividende von 331½ Prozent d. i. 500 M. pro Cupon(vie z..) auf das 1½ Mill. Mark betragende Aktienkapital vorge⸗ ſchlagen. Restaurant Friedrichsbau. Ffiednehsplatz 12 ſel. 764 unter den Aftkaden Restaurant„Pergola“ Kapp tiben das tiefſte Bedauern hervorgerufen. Wenn Preußen nicht Rückſicht nimmt auf das Reich, dann braucht ſich auch das Reich nicht um Preußen den Kopf zu zerbrechen.(Beifall links.) Wir hoffen, daß das Beamtengeſetz ohne Rückſicht auf die neue Finanzreform noch vor Oſtern dem Reichstage zugeht. Wenn das Geld nicht vorhanden iſt, dann muß man die Matrikularbeiträge erhöhen. Und haben die Einzelſtaaten kein Geld, dann mögen ſte ſich es ſtunden laſſen. Vielleicht laſſen ſich dann die ſteifbeinigen Finanzminiſter der Einzelſtaaten ſchon durch das Vorhandenſein der Schuld eher zu direkten Reichsſteuern veranlaſſen. Der Redner bedauert, daß die Konſer⸗ vativen ſich verſchiedenen Beamtenkategorien gegenüber ſchon ſchriftlich auf gewiſſe Gehaltsſätze gebunden hätten. Täten die Freiſinnigen das, ſo würde man gleich von einem demagogiſchen Gebahren ſprechen.(Sehr richtig! links.) Sehr wichtig iſt die Frage der Perſonalreform. Dieſes ewige Experimentieren hat zu Enttäuſchungen und zu einem gut Teil berechtigter Unzufriedenheit in den betroffenen Beamtenkreiſen geführt. Auf die höhere Laufbahn wird Eickhoff näher eingehen, aber ich erkläre ſchon jetzt, wir wünſchen daß die bisherigen Beamten durch die Perſonalreform nicht etwa irgendwie in ihren Rechten, ihrem Range und in ihrem Titel zurückgeſetzt werden.(Juſtimmung.) Die Erklärung des Staatsſekretärs, daß jede ungleiche Behandlung vermieden werden ſoll, beſeitigt ja zum Teil die Befürchtungen, aber ich fürchte, ich fürchte, in ſpäteren Jahren wird doch die Scheidung zwiſchen den Poſtbeamten mit dem dreijährigen Studium und den anderen kommen. Berechtigt ſind die Wünſche der Eleven, die im Rundſchreiben und in der Denkſchrift uns mitgeteilt find. Bei ihrer Audienz ſoll der Staatsſekretär ihnen geſagt haben, die Informierung der Reichstagsabgeordneten ſei wohl ihr gutes Recht, aber dann habe er ihnen nichts mehr zu ſagen.(Hörtl hört!) Das iſt ein Fall, der uns alle gleichmäßig hier im Reichstage intereſſiert.(Sehr wahr!) Wir haben alle Urſache, dieſe Stellungnahme des Staatsſekretärs zurückzuweiſen.(Beifall.) Die Beamten haben das Recht, an uns beranzutreten, und wir haben das Recht und die Pflicht, ihre Darlegungen und Wünſche entgegenzunehmen.(Beifall.) Nur ſo können wir uns über die hunderte bon Beamtenkategorien infor⸗ mieren, und dieſe Rückſprache mit Abgeordneten iſt auch ein Sicherheitsventil dagegen, daß die Unzufriedenheit im Stillen weiterfrißt.(Beifall.) Der Staatsſekretär hat den Eleven bei der Audienz es ge⸗ wiſſermahen zum Vorwurf gemacht, daß ſie ſich auf den Verband der deutſchen Poſt⸗ und Telegraphenaſſiſtenten berufen hätten, alſo auf eine nachgeordnete Beamtenkategorie. Gerade diefe Einmütig⸗ keit in der Beurteilung der Frage iſt ein erfreuliches Zeichen. Der Kaſtengeiſt and die Abſonderung nach Stufen hat in der Poſtbeamtenſchaft ſchon viel zu weite Fortſchritte gemacht. Ich habe eine Mitteilung erhalten, daß der Staatsſekretär die „Blätter für Poſt und Telegraphie“ als ein unanſtändiges Blatt Bayeriſche Handelsbank. Genehmigt wurde, daß die Bayer. Bandelsbank in München innerhalb der geſetzlichen und ſatzungs⸗ mäßigen Maximalgrenze des Pfandbriefumlaufes nachſtehende zu 4 Prozent verzinsliche Hypothekenpfandbriefe auf den In⸗ haber, eingeteilt in Stücke zu 5000, 2000, 1000, 500, 200 und 100 Mark, nämlich: 1. unverlosbare, vom Ausſtellungstage innerhalb 7 Jahre kündbare, jedoch vor Ablauf von 10 Jahren nicht rück⸗ zahlbare Hypothekenpfandbriefe im Betrage von 10 Millionen Mark, 2. verlosbare, vom Ausſtellungstage innerhalb 60 Jahren kündbare Hypothekenpfandbriefe im Betrage von 5 Millionen Mark in den Verkehr bringe. Die Brannſchweigiſche Bank⸗ und Kreditanſtalt.⸗G., die im Jahre 1905 aus der Fuſion der Braunſchweigiſchen Bank mit der Braunſchweigiſchen Kreditanſtalt hervorging, erzielte laut Ge⸗ ſchäftsbericht bei einem Geſamtumſatz von 1582 445 558 Mark (1 505 529 646) einen Reingewinn von 1 239 436 M.(1 140 103.) Davon werden zur Auszahlung der Dividende von 6% Prozent (6 Prozent i..) 975 000 M.(900 000.) verwandt. Auf neue Rechnung werden vorgetragen 33 229 M.(—). In der Bilanz figurieren unter den Aktiven Kaſſa mit 566 440 M.(295 288.!. Wechſel mit 10 860 901 M.(9 968 425.), Lombardforderungen mit 875 799 M.(747 547.), Wertpapiere und Konſortialge ſchäfte mit 1 308 140 M.(1 622 908.), Beteiligungen mit Mark 1 283 000(—), Debitoren mit 20 838 633 M.(22 023 999.). Unter den Paſſiven figurieren u. a. der Betrag der noch um⸗ laufenden Noten der früheren Braunſchweigiſchen Bank, der ſich von 68 200 M. bis auf 33 000 M. verringert hat, ferner Kredi⸗ toren im Betrage von 9 865 096 M.(10 860 251.), Depoſiken mit 8 806 319 M.(7 156 283.). Das Thomasphosphat⸗Syndikat wird nach Angaben einiger Blätter wegen des ſtarken Rückganges der Nebenproduktion auf den Stahlwerken die Verkaufspreiſe erhöhen, und zwar einſchließ⸗ lich verſchiedener Nebenverteuerungen. Hieraus wird eine Be⸗ günſtigung des Kaliabſatzes erwartet. Verband deutſcher Rohrgießereien. Wie die Rh.⸗Weſtf..“ meldet, haben ſich in Düſſeldorf unter Führung der Mannes⸗ mann⸗Röhrenwerke ſämtliche deutſchen Rohrgießereien zu einem Verbande zuſammengeſchloſſen, um die außerordentlich ſchlechte Lage dieſer Feininduſtrie zu verbeſſern. Der Verkauf der Ver⸗ bandsfabrikate erfolgt ab 15. Februar ausſchließlich durch die Verkaufsſtelle des Verbandes für kalt gezogene Rohre G. m. b. H. in Düſſeldorf. Der Verband, dem 17 Werke angehören, läuft vorläufig 2½ Jahre und kann nur gekündigt werden, wenn ein daran den Beamten eröff⸗ bezeichnet hat und daß er im Anſchluß 91 ezeichnet hat und daß chluß auf Beförderung nicht net haben ſoll, daß, wer die Zeitung halte, zu rechnen habe.(Hört! Hört!) Den Unterbeamten iſt es nicht geſtattet, Berbä ude über das ganze Reich zu bilden. Das iſt ein Fehler. Sie haben ge⸗ meinſame wirtſchaftliche Intereſſen an gemeinſamen Kaſſen. Aber wir wollen ein Organiſationsrecht, aber nicht ein Strei krecht für die Beamten. Das Wohl des Ganzen muß die Grenze bleiben für die Beſtrebungen der Beamten. Die Erfahrungen der letzten Jahre in Oeſterreich⸗Ungarn, Italien und Rußland habe uns darin nur beſtärkt. Aber die Beamten denken in ihrem Pflichtbewußtſein auch gar nicht daran. Kopſch erklärt ſich namens der Freiſinnigen gegen die Reſo⸗ lution über den Schalterſchluß. Die Poſt hat in erſter Linſe dem Handel und Verkehr zu dienen, Schabloniſieren iſt da unheilvoll. Dem vom Abg. v. Gamp eingebrachten Antrag über die Einfüh⸗ rung von Oſtmarkenzulagen können wir in dieſer Form nicht zuſtimmen. Wir wollen den Beamten ihre Mehrarbeit in den gemiſchtſprachigen Provingen dergüten, darüber hinaus nicht. Hoffentlich gelingt es, dem Antrag eine Faſſung zu geben, die unſere Bedenken beſeitigt. Der Reſolution der Wirtſchaftlichen Vereinigung über das Ortsporto werden wir zuſtimmen, fürchten aber, daß ſie nicht die Mehrheit findet. Wir behalten uns bor, einen Antrag einzubringen auf Ermäßigung des Portos der Ortspoſtkarten auf 3 Pf. Damit werden die finanziellen Be⸗ denken erledigt. 270 Staatsſekretär Kraetke: Bei der Audieng der Poſtdirektoren habe ich gang am Schluſſe erfahren, daß ſie die Sache für die Abgeordneten drucken laſſen wollten, und da ſagte ich: Wenn Sie Ihren Chef um Audienz bitten, dann müſſen Sie auch das Vertrauen zu ihm haben, und das haben Sie nicht, wenn Sie gleichzeitig eine Aktion bei den Abgeordneten machen.(Lebhafkter Widerſpruch.) Jawohl, das nehme ich für mich in Anſpruch. Ich bin jedem Veamlen zu⸗ gänglich und höre ſeine Wünſche an. Jeder hat das Recht, ſich an die Abgeordneten zu wenden, aber nicht gleichzeitig, wenn er mich um Audienz erſucht.(Lebhafter Widerſpruch, Rufe: Warunt nicht?) Das iſt meine Auffaſſung.(Lachen.) Bei der Audienz der Poſtſekretäre habe ich deshalb von Anfang an ſchon danach gefragt. Der Staatsſekretär äußert ſich über die Beſtrafung des Redakteurs der„Deutſchen Poſtzeitung“. In einem Organ für 34 000 Beamte darf der Chef der Verwaltung nicht herunter⸗ geſetzt und grob behandelt werden. Das dulde ich nicht. Ich möchte bitten, daß Sie vecht vorſichtig ſind und nicht dazu beitragen, die Disziplin zu untergraben. Ich bin kein Freund von Strafen, wenn ich aber ſtrafe, ſtrafe ich ſtreng. Spielen laſſe ich nicht mit mir. Weiterberatung Freitag 1 Uhr. Schluß 6 Uhr. Die Oeſterreichiſche Länderbank eeeee hat von ihrem Beſitz an amerikaniſchen Werten, an welchen große Verluſte erlitten wur⸗ den, mehr als die Hälfte verkauft. Die Div id ende der Län⸗ derbank wird vorausſichtlich 4 Prozent bei gänzlicher Abſchreibung dieſes Verluſtes betragen(i. V. 69 Prozent). empfehſęg ztliche Autor, NN wissensechnfel. handlung e kostenfrei. Aleuronat Gebäckfabrik 5 PFrankfurt am Main Wer sich für eine geeignete Ernährung interessiert erhält Dy. H. schlesingers Ab- F. Günther Hiesig. 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