* (Badiſche Volkszeitung.) Badi * a. Wo wfennig mouatlich. Drtngeriohn 28 Pig. monatlich, Durch die Boſt bez. incl. Poſt⸗ aniſchlag N..45 pro Quartal, Luinzel⸗RNummer 5 Pfg. In ſerate: Hie Colonel⸗Zeile 8 Pfg. Auswärtige Inſerate„ 80 9 Die Reklame⸗Zeile„1 Mark che Neueſte Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung. Schluß der Inſeraten⸗Aunahme für das Mittagsblatt Morgens 349 uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. der Stadt Mannh Anabhängige Tageszeitung. Täglich 2 Husgaben (ausgenommen Sonntag) Tachrichten Eigene Redaktionsbureaus in Berlin und Karlsruhe. (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Abreſſe: „Journal Mannheim“ Telefon⸗Nummern: Ditekttonu. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Burcau(An⸗ nahme. Druckarbeiten 841 Redakttoann 6327 Expedition und Verlags⸗ buchhandlung. 18 Nr. 82. Lärm im Oſten. 4 Ein welch' heillos verwickeltes Bündel divergierender Intereſſen und Beſtrebungen die ſogenannte Balkan⸗ frage iſt, konnte in der letzten Zeit wieder ſo recht klar werden, als bekannt wurde, daß Oeſterreich⸗Ungarn einen ſeit 1878 vertraglich feſtgelegten und beinahe ſelbſtverſtändlichen Schritt tat und mit der Türkei den Bau einer Bahn von Sara⸗ jevo in Bosnien durch das ſogenannte Sandſchack nach Mitro⸗ vicza verabredete. Seit 29 Jahren ſteht Oeſterreich das von allen Mächten anerkannte Recht auf dieſen Bahnbau zu; wenn es bisher keinen Gebrauch davon gemacht hat, ſo lag das viel⸗ mehr in dem Charakter ſeiner leitenden Männer, in erſter Linie des ſehr zurückhaltenden Grafen Goluchowski, als in der rechtlichen Situation. Trotzdem alſo der Schritt nach vorwärts, den Oeſterreich⸗Ungarn getan hat, keinerlei Neues bedeutet, iſt doch im Oſten und Weſten ein Rieſenlärm ausge⸗ brochen, als hätte die Aehrenthalſche Expanſionsluſt die tür⸗ kiſche Frage aufgerollt, den Frieden der Welt bedroht und die vielgeprieſene Mürzſteger Verabredung vernichtet. Daß die panſlaviſtiſche Gruppe Rußlands Lärm machen würde, konnte vorausgeſehen werden— nicht aber, daß auch die ruhigeren Organe des ruſſiſchen Reichs in die gleiche Flamme blaſen und der Widerhall in Frankreich, England und auch in Italien ſo ſtark ſein würde. Die internationale Diplomatie mag dar⸗ aus die Lehre ziehen, daß das ſogenannte Gleichgewicht im Orient mehr als empfindlich iſt, daß bei der kleinſten Aende⸗ zung immer gleich das Ganze und mit dem Ganzen auch Europa in Fluß kommt. Auf dem Bewußtſein dieſer Empfind⸗ lichkeit ruht der Friede Europas. Im Gefolge des Aehrenthalſchen Bahnprojekts ſind nun von ruſſiſcher Seite andere Bahnprojekte in die Diskuſſion geworfen worden, in erſter Linie das Projekt einer Verbin⸗ dung Südſerbiens mit der Adria; ein Projekt, das wohl nicht ernſt zu nehmen iſt, weil es wirtſchaftlich keineswegs rentabel ſein dürfte; es wird auch nicht leicht ſein, von dem Sultan die Zuſtimmung zu einex Bahn zu erhalten, die den Einfluß Serbiens und Bulgariens durch Herſtellung einer direkten Verbindung mit dem weſtlichen Mazedonien ſtärken würde. Dieſe Bahn iſt wohl mehr dazu beſtimmt, die öffentliche Mei⸗ nung zu beſchäftigen, als wirklich gebaut zu werden. Seltſamerwerſe haben aber außerdem die Panflaviſten jetzt die Zeit für gekommen erachtet, einen großeſt Kriegslärm zut exrregen und die Welt mit Nachrichten über Anſammlung türkiſcher Truppen an der kaukaſiſchen Grenze, über ſonſtige Truppenbewegungen auch in Mazedonien zu beſchäftigen. Man weiß nicht recht, inwieweit dieſer von den Panſlaviſten erhobene Kriegslärm im Sinne der ruſſiſchen Regierung iſt; es iſt immerhin möglich, daß nur eine kleine Gruppe von Poli⸗ tikern vielleicht aus innerpolitiſchen oder perſönlichen Grün⸗ den es für angemeſſen hält, mit dem Gedanken eines ruſſiſch⸗ türkiſchen Krieges zu ſpielen. Daß irgend jemand an ver⸗ antwortlicher Stelle wirklich an Krieg denkt, iſt nach Lage der Dinge ſogut wie ausgeſchloſſen. Indeſſen kann wohl ſein, daß das Alarmgeſchrei eine Kuliſſe für irgend welche andere Beſtrebungen darſtellen ſoll, — vielleicht auch bloß Dazu Dienstag, 18. Februar 1908. (Abendblatt.) hoben wird, die gänzlich unmögliche Situation zu verdecken, in welcher ſich die internationale Diplomatie in der Reform⸗ frage gegenüber der Türkei befindet. Wie dem auch ſei, auch dieſer Krieg, von dem jetzt geredet wird, iſt weniger dazu da, geführt zu werden, als die öffentliche Meinung zu beſchäftigen. In weſſen Intereſſe, iſt freilich noch nicht klar zu erſehen. Es kann alles mögliche aus dieſem Wetterwinkel des nahen Orients kommen, es iſt auch nicht ausgeſchloſſen, daß ſich neus Gruppierungen der Mächte bilden könnten; man kann argu⸗ mentieren, daß durch den Gegenſatz Rußlands zu Oeſterreich die Kluft, welche die ruſſiſche Politik bisher in den Fragen des nahen Orients von England trennte, verengt würde. Dieſe Möglichkeit liegt gewiß vor, indeſſen wird ein Einvernehmen zwiſchen England und Rußland in der türkiſchen Frage nie⸗ mals ſo eng werden können, daß daraus ſich die Möglichkeit einer weitgehenden ruſſiſch⸗engliſchen, gegen die anderen Mächte gerichteten Balkanaktion ergeben könnte. ————ͤ Das neugewählte Oberhaupt der Kaplolonie. Wk. Kapſtadt, 29. Januar. Während ſonſt bei den Wahlen in der Kapkolonie eine be⸗ dauernswerte Apathie herrſcht und ein ſehr großer Teil der Wähler ſich ſeiner Pflicht entzieht, fanden die eben ſtattgehab⸗ ten Wahlen für das Oberhaus unter außerordentlich ſtarker Beteiligung ſtatt. Es galt eben, das Miniſterium Nameſon zu ſtürzen, das unleugbar manches Gute geleiſtet hat, inſonderheit hinſichtlich der Verbeſſerung der Finanzen der Kolonie, das aber erſtens durch ſeine Steuerpolitik ſich der Sympathien der davon betroffenen Maſſen beraubt hat und das zweitens um gewiſſer Erinnerungen willen dem holläu⸗ diſch⸗buriſchen Elemente des flachen Landes nicht zuſagen konnte. So ſtand eigentlich der Sieg der Burenpartei von vorn⸗ herein feſt, obwohl die Regierung ſich bemüht hatte, bei den Farmern, von denen ja die Entſcheidung abhing, durch Geld⸗ vorſchüſſe und niedrige Eiſenbahntarife ſich beliebt zu machen. Ueberraſchend war aber die große Mehrheit, die der Bond, oder wie er jetzt genannt wird, die„Südafrikaniſche Partei“, crzielt hat. Da in kurzer Friſt das neue Herrenhaus Gelegenheit haben wird, ſeine Stimme in der Geſetzgebung geltend zu machen, ſo wird es vielleicht intereſſieren, über die hervor⸗ ragenderen neugewählten Mitglieder einiges zu hören. Die beiden Vertreter der ſüdafrikaniſchen Partei in der weſt⸗ lichen Provinz ſind Dr. Julius Peterſen und C. V. de Graaff. Dr. Peterſen, der berufen ſcheint, eine erhebliche politiſche Rolle zu ſpielen, iſt von deutſchen Eltern in der Kolonie geboren und mit einer Dame aus altangeſehener hol⸗ ländiſcher Familie verheiratet. Er hat ſeiner Partei große Dienſte geleiſtet, und es iſt ein Zeugnis ſeiner Beliebtheit, daß er von allen Kandidaten die meiſten Stimmen erhielt, wie üübrigens ſchon vor vielen Jahren ſein älterer Bruder Dr. A. F. Peterſen. Der Abgeordnete de Graaff iſt hugenottiſcher Abſtammung und gemeinſam mit ſeinem Bruder Direktor einer großen Geſellſchaft für den Import gefrorenen Fleiſches. Dieſer Bruder, A. C. de Graaff, iſt ebenfalls gewählt worden, und zwar in der nordweſtlichen Provinz, wo außer ihm noch die Burenführer de Villiers und van Zyl gewählt worden ſind. Dieſe beiden ſind Farmer und wiſſen daher die Inter⸗ eſſen ihres rein landwirtſchaftlichen Diſtrikts wahrzunehmen. De Villiers ſtammt aus ſehr angeſehener Familie, ſein Bruder Henry iſt oberſter Richter des Landes und Präſident des Oberhauſes. Auch die drei Vertreter des ſüdweſtlichen Wahlkreiſes ge⸗ hören ſämtlich der ſüdafrikaniſchen Partei an, zwei von ihnen ſind Farmer, einer Juriſt. Auch im Oſten der Kolonie iſt es der ſüdafrikaniſchen Partei gelungen, die überwiegende Zahl der Sitze zu erhalten; auch dort ſind ihre Vertreter teils Farmer, teils Juriſten, nur einer von ihnen, T. Daverin, iſt Inhaber eines großen Brotproduktengeſchäftes, hat aber in dieſer Tätigkeit viele Beziehungen zu den Farmern, zugleich freilich auch, da ſein Geſchäft ſich in Port Elizabeth befindet, Verſtändnis für die Jutereſſen der Hafenſtädte. Wie man ſieht, ſind die Mitglieder der ſiegreichen Partei im Oberhauſe durchweg altangeſehene Koloniſten und ebenſo Männer praktiſcher Berufe. Das agrariſche Element überwiegt bei ihnen, was in einem Lande, das ſeine Haupk⸗ einnahmequellen aus der Landwirtſchaft(Wolle, Wein, Fleiſch uſw.) bezieht, ſelbſtverſtändlich iſt. Man ſollte an⸗ nehmen, daß dieſe Männer wiſſen werden, was den Jutereſſen des Landes gut iſt. Und ſo iſt wohl die allgemein gehegte Hoffnung nicht unbegründet, daß der Wendepunkt erreicht iſt und das Land ſich wieder wirtſchaftlich erholen wird, was ihm recht nottut! Polſtisehe Aebersſeht. Manuheim, 18. Februar 1908. Der Kampf um das preußiſche Wahlrecht. Eine Provinzialverſammlung der nationallibera⸗ len Partei von Brandenburg, an der auch Dele⸗ gierte des Berliner nationalliberalen Vereins teilnahmen, fand am Sonntag unter dem Vorſitz des Herrn Regierungs⸗ rates Prof. Dr. Leidig in Berlin ſtatt. Dia aus allen Gegen⸗ den der Provinz gut beſuchte Verſammlung erörterte die all⸗ gemeine Cbundlage für den Landtagswahlkampf und einigte ſich auch über die taktiſchen Geſichtspunkte, unter denen die einzelnen angeſchloſſenen Vereine und Verbände den Kampf führen wollen. Alsdann fand eine eingehende Beratung der augenblicklich wichtigen politiſchen Fragen, insbeſondere der Reform des Landtagswahlrechts, ſtatt. Als Ergebnis dieſer Ausſprache, die zu völliger Einheit ſämtlicher Anweſenden führte, wurde folgende Reſolution angenommen: „Die Vertreter der nationalliberalen Partei in der Ppopinz Brandenburg und der Stadt Berlin haben in der heutigen Pro⸗ binzialverſammlung einſtimmig eine baldige und durch⸗ greifende Reform des Wahlrechtes zum preußiſchen Abgeordnetenhauſe für unabweislich notwendig erklärt. Die Vertreterverſammlung hält insbeſondere einmütig die Ein⸗ Die Pfälzer und ihre Dichter. Der Leſer erinnert ſich wohl noch an die aufſehenerregende Geſchichte von der verunglückten Denkmalseinweihung, die im letzten Sommer in der Pfalz ſpielte. Der Päflzerwaldverein hatte eine Gedenktafel mit Reliefbild für den Dichter des herrlichen „Pfälzerliedes“, Eduard Joſt, anfertigen laſſen und deren Auf⸗ ſtellung bei der Kloſterruine Limburg geplant, wo das Pfälzer⸗ lied zur Zeit, als Joſt in Dürkheim(heute Bad⸗Dürkheim) Redakteur war, entſtand. Monatelang wurde in Zeitungsartikeln auf die großartig gedachte Feierlichkeit der Einweihung hinge⸗ wieſen, aber als es zum Klappen kommen ſollte, da erſchien ein Ukas aus dem kgl. bayriſchen Miniſtexium, des Inhalts, daß die Aufſtellung des Denkmals auf ſtaatlichem Grund und Boden, der in Frage kam, nicht geduldet werde, weil Joſt— der ein vom Unglück verfolgter armer Schlucker war— zu ſeinen Lebzeiten mal mit dem— Strafgeſetzbuch in Konflikt geraten war. Merk⸗ würdiger Weiſe wurde nun nicht einmal ein anderer Platz für das Joſtdenkmal äusgeſucht, ſondern man nahm von ſeiner Auf⸗ ſtellung überhaupt Umgang und wies ihm einen nicht zu hellen Platz im Rathauſe zu Bad⸗Dürkheim an, wo es heute noch ſteht, wenn es nicht etwa von böſen Buben nächtlicherweile geſtohlen wurde, wie es u. a. dem im Bad⸗Dürkheimer Muſeum aufbe⸗ wahrten Höhlenbärenſchädel vor einiger Zeit erging, der mit einem Löwenſchädel vertauſcht wurde. Die„pfälziſchen Kriſcher“ kamen in der nichtpfälziſchen Preſſe damals nicht zum beſten weg, weil ſie gegen den kleinlichen Akt der Regierung eben gar uicht„gekriſchen“ hatten, die Lehre ſcheint aber nicht nachhaltig geweſen zu ſein, denn jetzt iſt über eine ähnliche Geſchichte zu be⸗ richten. Vor etwa zwei Monaten ſtarb in Neuſtadt der pfälziſche Dichter Johannes Hüll, Meiſter des freien deutſchen Hoch⸗ ſtiftes, 80 Jahre alt, nachdem er lange Jahre in tiefſter Welt⸗ abgeſchiedenheit einſam auf ſeiner Gebirgsvilla inmitten von allerhand Raritätenſammlungen gehauſt halte. Im Gegenſatz zu Joſt war Hüll vom Glück begünſtigt, er konnte ſich, 46 Jahre alt, als reicher Mann von ſeinem Kaufmannsgeſchäft, dem er nicht beſonders zugetan war, zurückziehen und ſich nach eigenem Geſchmack die als„Amalienburg“ weithin bekannte Idylle er⸗ richten. Hier, umgeben von paradieſiſcher Natur, dichtete Hüll und vieles aus ſeinen in Berlin verlegten Sammlungen„Schwert und Harfe“.„Wächterrufe“ und„Dichtungen eines pfälziſchen Poeten“ wurde in der„Dichterhalle“ mit Gedichten von Bren⸗ tano, Heine, ja, ſelbſt Goethe verglichen. Auch Dr. Weddigen fand in Schwert und Harfe„Perlen von edler Schönheit“. Da Hüll ſeit langen Jahren keinerlei Verkehr pflegte, mag es be⸗ graiflich erſcheinen, daß die Oeffentlichkeit von ſeinem Tode nicht biel Aufhebens machte; er war ſozuſagen ſchon vergeſſen, als vor einigen Tagen der Literariſche Verein der Pfalz in Neuſtadt ſeine Jahresverſammlung hielt und bei Punkt„Ver⸗ ſchiedenes“ Profeſſor Dr. Mehlis aus Neuſtad ſich zum Wort meldete, um eine Ehrenſchuld abzutragen, nämlich dem vor zwei Monaten verſtorbenen Dichter Hüll einen Nachruf zu widmen. Dr. Mehlis bedauerte, baß es nicht möglich geweſen ſei, Hüll, der vor 30 Jahren den Literariſchen Verein der Pfalz gründete und ihn drei Jahre als Vorſitzender lei⸗ tete, der auch die Veteinszeitſchrift„Das pfälziſche Muſeum“ vor 25 Jahren gründete, einen Kranz auf die Bahre zu legen. Dann ſchilderte der Redner die trefflichen Gaben des Dichters und die Anweſenden erhoben ſich zu ſeiner Ehrung von den Stühlen. Beſchloſſen wurde hierauf, im„Pfälz. Muſeum“ des Dichters Bild und Biographie zu veröffentlichen. Nach dieſer Verſammlung wurde von dem ſchon vergeſſen gewe⸗ ſenen Hüll wieder geſprochen, und jeden Tag wird ſeitdem mehr über ihn geredet. Nur— nichts gutes! Als nämlich mancher ſeine Verwunderung darüber ausſprach, Verein der Pfalz es nicht einmal habe möglich machen können, dem markanten pfälziſchen Dichter, dem Gründer und erſten Leiter des Vereins, dem Gründer und Förderer des Vereins⸗ organs einen Kranz aufs Grab zu legen, da ſteckten Leute, die vrientiert ſein müſſen, die Köpfe zuſammen und flüſterten mit daß der Literariſche geheimnisvoller Miene, das ſei nicht ſo, ſondern anders, mit dem Hüll ſtimme etwas nicht, es ſei nämlich ſo eine Geſchichte wie mit dem Joſt, am beſten rede man nicht darüber⸗ Mehr iſt nicht zu erfahren und ſonſt hat man von dem Manne, der 34 Jahre lang oben auf der Amalienburg ſaß, auch Hülls⸗ burg genannt, leinerlei Räubergeſchichten gehört als die, daß er immer noch dichte und daß der alte Zug noch durch ſeine Lieder gehe: Menſchenliebe, Verſöhnung— Verzeihung!. 5 Buntes Feuilleton. — König Alfons in Sevilla. Seit mehreren Wochen weilt das ſpaniſche Königspaar in dem ſonnigen Sebilla, und der Aufenthalt in der altberühmten Stadt ſcheint dem jungen Herrſcher ſo gut zu gefallen, daß er den Plan gefaßt hat, auf einige Wintermonate ſeine Reſidenz nach Sevilla zu verlegen. Der Alcazar ſoll renoviert werden und das Beiſpiel des Königs wird vorausſichtlich ſeinen Einfluß auf die adeligen Spanier nicht verfehlen, die in Sevilla zahlreiche Paläſte beſitzen, ohne ſie zu benutzen. Die durch ihre demokratiſche Geſinnung bekannte Bevölkerung Sevillas hat das Königspaar mit einer Begeiſterung empfangen, die deutlich für die Popularität ſpricht, die König Alfons ungezwungenes, liebens⸗ wertes Weſen ſich überall in ſeinem Lande erworben. Der König und auch die Königin bewegen ſich in der Stadt mit einer ſorgloſen Ungeztwungenheit, die das Volk ſofort entzückte. Ohne Begleitung, zu Fuß wandelnd, erſcheint der König Alfons in den abgelegenſten Stadtteilen unerwartet, miſcht ſich in die Menſchenmenge, plaudert mit jedem und erregt überall Jubel und Hochrufe. Mit dem Herzog von Connaught erſchien er eines Tages in bürgerlicher Kleidung vor dem Kloſter San Leandro, deſſen Nonnen ſich in ihren Frei⸗ ſtunden mit der Herſtellung gewiſſer Zuckervaren beſchäftigen, die einen großen Ruf genießen. Der König ließ ſich von der alten Schweſter, die die Leckerbiſſen verkauft, ein Jutzend gezuckerter Eidotter einpacken und fragte dabei, ob dieſe Süßlgleiten wirklich ſo bortrefflich ſeien, wie man allgemein orzähle. Die Alte war ge⸗ 2. Sette. General⸗Anzeiger.(Abendblatt“ Mannkeim, 18. Fehruar. führung der geheimen Wahl, ſowie eine andere gerechtere Ein⸗ teilung der Wahlkreiſe für unbedingt geboten.“ Dernationalliberale Wahlverein in Solin gen hat einſtimmig die folgende Reſolution gefaßt: „Der nationalliberale Wahlverein Solingen hält die Erklä⸗ rung, welche der Miniſterpräſident Fürſt Bülow im breußiſchen Abgeordnetenhauſe über die Reform des Landtagswahlrechts ab⸗ gegeben hat für durchaus unbefriedi gend. Er hält deshalb ein energiſches Vorgehen der national⸗ lüberalen Landtagsfraktion für eine umfaſſende Re⸗ ſorm des beſtehenden Landtagswahlrechts für unbedingt not⸗ wendig. Er fordert: 1. ein geheimes Wahlrecht; 2. ein direk⸗ tes Wahlrecht; 3. eine Abänderung des durchaus veralteten Drei⸗ klaſſenwahlſyſtems in dem Sinne, d 1 ten der Bepölkerueng eine gerechtere Vertretung geſichert wird; 4. eine zeitgemäße Neueinteilu ug der Wahlkreiſe unter Berückſichtigung der Bedeutung, welche die Slädte, Handel und Induſtrie für unſer geſamtes Wirtſchafts⸗ und Volksleben haben.“ Die Reichstagsarbeiten. Die„Nat. Lib. Korreſp.“ ſchreibt: Es iſt ein alter Erfahrungsſatz: wenn einem ſouft, nichts einfällt, ſchreibt man über den Stand der parlamentariſchen Arbeiten. Es iſt alſo nicht weiter verwunderlich, wenn einem jetzt da und dort in den Blättern melancholiſche Betrachtungen über den Gang der Dinge im Reichstag begegnen. Die haben in gewiſſem Sinne ja auch ihre Berechtigung: die Geſchäfte wollen in der Tat nicht rechts vorwärts gehen und jene müde. bon einem Hauch leiſer Hoffnungsloſigkeit»geſtreifte Stim⸗ mung, die ſo oft verhängnisvolle Folgen hat, beginnt ſich wieder langſam niederzuſenken. Nun iſt es grundverkehrt für dieſe Erſcheinung den einen freien Tag berantwortlich zu machen, den der Reichstag alternierend bald zu Anfang, bald zu Ende der Woche ſich neuerdings bewilligt hat. Herr von Gamp, ſo leſen wir irgendwo, hätte in ſeiner Eigenſchaft als Vorſitzender der Budgetkommiſſion auf die Beſeitigung des jungen Brauchs angetragen, weil den Beratungen der von ihm geleiteten Kommiſſion dadurch zuviel Zeit geraubt würde. Das ntöchten wir einſtweilen denn doch bezweifeln. Am Samstag und Montag pflegt die Budgetkommiſſion ohnehin nicht 3u ſitzen, und wir können nicht recht einſehen, warum der eine dies academicus ſich nicht gut und gern mit vier Sitzungen der Budgetkommiſſion in der Woche vertragen ſollte. Zudem ſteht es doch wirklich nicht ſo, daß es dem Plenum an Stoff fehlte, den die Budgetkommiſſion ihm erſt zureichen und zu⸗ richten müßte. Es iſt doch nicht etwa jetzt beim Poſtetat und Lor acht Tagen bei den Militärdebatten nur aus Rückſicht auf die Budgetkommiſſion und das von ihr beliebte Tempo ſo viel Zeit vergeudet worden? Wer die Uebel, an denen wir ohne Frage leiden, zu beſchwören vermeint, wenn nun auch der ſechſte Wochentag für Dauerreden freigegeben würde, har ſichtlich gar keine Ahnung von dem Mechanismus unſeres Reichsparlaments. Wie die Dinge ſich allgemach bei uns go⸗ ſtaltet haben, hieße das den Teufel mit Beelzebub austreiben; wär's geradezu eine Prämie auf die Vielrederei. Wir kommen immer wieder darauf zurück: auch des Reichstages Weh und Ach iſt nur aus einem Punkte zu kurieren. Solange man ſich nicht an Selbſtdisziplin zu gewöhnen vermag und dieſe nicht durch den ſanften Zwang der Kontingentierung unterſtützt, wird man's ſchwer hindern können, daß der Parlamentaris⸗ mus durch allzu vieles Parlieren ſich ſelbſt matt ſetzt. In dieſem Falle kommt ja nun auch noch hinzu, daß die allgemeine innerpolitiſche Lage dem Fortgang der parlamentariſchen Ge⸗ ſchäfte nicht eben günſtig iſt. Es bleibt nun einmal kein nor⸗ maler Zuſtand, wenn ein ſo wichtiges Reſſort wie das Reichs⸗ ſchatzamt durch viele Wochen verwaiſt iſt und auch die Krank⸗ heit des Herrn Reichskanzlers wirkt nicht gerade förderlich. Dinge, die ſind, und Stimmungen, die wir alle fühlen, laſſen auch durch noch ſo unwirſche, mehr oder weniger offiziöſe Schriftſätze ſich nicht aus der Welt ſchaffen. Der Block iſt ein zartes Gewächs und verlangt dauernd pfleghafte Behaudlung. Soll er einigermaßen funktionieren, ſo darf die Verbindung zwiſchen der Regierung und den Parteien, die ihre Politik ſtützen, überhaupt nicht abreißen. Das ſcheint aber jetzt doch wieder der Fall zu ſein und daher das leiſe Unluſtgefühl und das unbehagliche Gefühl des Stockens, des nicht recht Vor⸗ wärtskommens. ———— Derutsches Reich. —(Der Geſamtvorſtand des Bundes der In⸗ duſtriellen) nahm in ſeiner Quartalsſitzung den Bericht über den Fortgang der Ausführungsarbeiten zur„Außenhandels⸗ ſtelle für die deutſche Induſtrie“, ſowie über das bisher wenig befriedigende Ergebnis der Verhandlungen des Bundes mit den Kohlenſyndikaten in Rheinland und Weſtfalen, Ober⸗ u. Niederſchleſten entgegen. Der Geſamtvorſtand beſchloß, die Verhandlungen fortzuführen und auch mit den ſtaatlichen Zechen in Verbindung zu kreten. Zum wae.— kränkt und faſt entrüſtet antwortete ſie:„So etwas Köftliches haben Sie in Ihrem Leben nie gegeſſen.“„Hm“, meinte der unerkannte Käufer,„dann ſchicken Sie doch meiner Frau und meinem Sohne je ein Dutzend,“ und dabei reichte er der Schweſter eine Hundert⸗ peſetasnote. Die Alte war verblüfft, der Preis der Beſtelkung be⸗ trug kaum drei Peſetas.„Und die Adreſſe?“„Die Adreſſe iſt Alcazar, meine Frau iſt die Königin, mein Sohn heißt Prinz von Aſturien.“ Und über das berblüffte Geſicht der Nonne vergnügt lächelnd, entfernte ſich der König. Als dann die Kloſterglocken die Nonnen zuſammenriefen, um ſeine Mafeſtät gebührend zu begrüßen, war der König längſt verſchwunden. Am nächſten Tage aber kinpfing man im Schloß eine ganze Rieſenkiſte gezuckerter Eidottern; die guten Schweſtern hatten es ſich mit den beſtellten zwei Dutzend Eidottern nicht genügen laſſen wollen.. Schon wenige Tage nach dem Eintreffen ſah jeder Sevillaner ſeinen Stolz darin, den König auf der Staße ſofort zu erkennen. Ueberall, wo er erſcheint, um⸗ kingt ihn die Menge. Vorgeſtern verſammelte ſich eine Gruppe Photographen vor dem Palaſttor, um den König bei der Rückkehr vegelrecht abzufangen. Allein das Opfer merkte beizeiten, daß man es überliſten wolle, und er ſchlug ihnen ein Schnippchen. Durch eine Seitentür eilte er in den Palaſt und wenige Minuten ſpäter erſchien er lachend am Fenſter und amüſierte fich weidlich üder die verblüfften Geſichter der Photographen, die ſchließlich den Humor der Sache begriffen und luſtig ihre Hüte ſchwenkten. Aber es ſcheint doch noch einige Leute in Sevilla zu geben, die den König nicht kennen, nämlich einige Poliziſten. Vor kurzem erſchien der König mit dem Herzog von Connaught und dem Marquis don Viana plötzlich auf der berühmten„Lumpenmeſſe“, dem öffentlichen Markte, wo im maleriſchen Durcheinander allerlei Gerümpel und billige Spielwaren verhandelt werden. Sofort umringte ihn die Menge, Der König verbot den Poligiſten, die Leute attrigu⸗ verſchloſſen. 2 8 Innere wolle, 250 Rupien Kaution hinterlegen und für Entwurf einer neuen FJeruſprechgebührenordnung gelangte eine Reſolution zur Annahme, wonuch gegen den neuen Entwurf und ſeine nicht überzeugende Begründung grundſätzlich Einſpruch za erheben iſt, dagegen die Beibehaltung des Prinzips der Pauſchale als das allein zweckmäßige bezeichnet wird. Die Aufſtellung eines neuen Apparates bei übermäßiger Benutzung müſſe als gerechtfertigt anerkannt werden. Zum Entwurf eines Reichsvereinsgeſetzes wurde feſtgeſtellt, daß eine Reihe von Punkten noch abänderungsbedürftig ſind. Dem Geſamtvor⸗ ſtand lag eine Mitteilung der Petitionskommiſſion des Reichs⸗ tages, betreffend den Antrag auf Errichtung einer gewerh⸗ lich⸗techniſchen Reichsbehörde vor, wonach die Ein⸗ gabe nebſt Antrag ſeitens des Reichstags dem Reichskanzler als Material überwieſen und dabei der u nſchätzbare Wert einer ſolchen Behörde betont werden ſoll. — Gum Branntweinmonopoh hat eine in Bres⸗ lau tagende Verſammlung der Abteilung Schleſien des Ver⸗ wertungsverbandes der deutſchen Spiritus⸗ fabrikanten einſtimmig folgende Reſolution angenom⸗ men:„Die Verſammlung legt mit Rückſicht auf verſchiedene Steuerprojekte, von welchen jetzt hinſichtlich einer höheren Be⸗ laſtung des Branntweins in der Oeffentlichkeit die Rede iſt, allerentſchiedenſte Verwahrang dagegen ein, daß Vorſchläge zur Annahme gelangen, weſche das landwirtſchaftlich betriebene Brennereigewerbe gefährden oder gar mit dem Untergang be⸗ drobhen würden. Sie weiſt darauf hin, daß von ſeinem Beſtehen nicht nur der Kartoffelbau, ſondern auch der Getreideban und die Biehhaltung in ihrem jetzigen Umfange und in ihrer Renta⸗ bilität zum weitaus größten Teile von der oſtelbiſchen Landwirt⸗ ſchaft abhängen, und daß ſomit nicht nur ungeheure Werte mit dem landwirtſchaftlichen Brennereigewerbe erhalten bleiben oder verloren gehen, ſondern daß auch ein ſehr weſentlicher Teil der heimiſchen Produktion an Vieh und Getreide für die Volks⸗ ernährung wegfällt, wenn das landwirtſchaftliche Brennerei⸗ gewerbe in ſeiner Lebensfähigleit geſchädigt wird, oder dieſe ihm ganz abgeſchnitten wird.“ —(Die lokaliſtiſche Vereinigung der Zimme⸗ rer) in Berlin, die auf dem anarchoſozialiſtiſchen Skandpunkt ſteht und diejenigen Gewerkſchaftler enthält, die ſich an den ſozialdemokratiſchen Zentralperband nicht angeſchloſſen haben, wird jetzt nach Erklärung der Preßkommiſſion vom „Vorwärts“ boykottiert. Die Preßkommiſſion dekretiert folgendes:„Alle außer dem Zentralverband beſtehenden oder ſich neu gründenden Organiſationen, ob ſie den Namen„Vereinigung der Zimmerer“ oder einen anderen Namen tragen, haben keinen Anſpruch auf die Rechte, die der übergetretenen Vereinigung zuſtanden. Sowohl der Inſeratenteil wie der redaktionelle Teil des„Vorwärts“ ſind ihnen verſchloſſen und ſie haben auf keiner⸗ lei Unterſtützung durch das Zentralorgan der ſozialdemokratiſchen Partei zu rechnen.“ Koloniales. Schließung des Bezirks Bukoba für Enropäer. Wie der„Uſambara⸗Poſt“ berichtet wird, werden der An⸗ ſiedlung von Europäern im Bezirk Bukoba neuerdings ſehr große Schwierigkeiten in den Weg geſtellt, ja, der Bezirk Bukoba ſowie das Hinterkand ſeien für Europäer ſo gut wie Jeder Europäer müſſe, wenn er ins jeden von den mitgeführten Schwarzen 25 Rupien. Eine Land⸗ belegung dort wäre äußerſt ſchwierig, da die Eingeborenen⸗ Bevölkerung ſehr zahlreich ſei und das Geſetz dort ſtreng zur Durchführung gelangt, daß der Weiße nicht nur kein Landerwerben darf, wo Schwarze ſitzen, ſondern auch den umliegenden Landkomplex mit viermal ſo großem Radius wie der des okkupierten Landes für die etwaige Aus⸗ breitung des Schwarzen laſſen muß. Badiſcher Landtag. [Von unſerem Karlsruher Bureau.) 2. Kammer.— 33. Sitzung. 5 Karlsruhe, 18. Febr. Vizepräſident Dr. Wilckens eröffnet 9 Uhr 20 Min. vorm. die Sitzung. 55 Am Regierungstiſch der Präſident des Miniſteriums des Innern Freiherr v. Bodman und Regierungskommiſſare. Auf der Tagesordnung ſteht die Fortſetzung der Beratun über das Budget des Miniſterium des Innern. Eingelaufene Petitionen: 1. von 3 weiteren Gemeinderäten des Landes um Abänderung einiger Beſtim⸗ mungen des Elementarunterrichtsgeſetzes; 2. des Vereins badiſcher Finanzbeamten in Karlsruhe, die Aenderung des Beamtengeſetzes und der Gehaltsordnung betr.; 3. des Ver⸗ eins ſtaatlich geprüfter badiſcher Werkmeiſter, die Verſtaat⸗ lichung der Baukontrolle betr. Zunächſt erhält das Wort Abg. Venedey(Dem.): Ich kann nur wiederholen, daß wir der Rechtsſ chwen⸗ drängen, und dieſer Befehl entfeſſelte natürlich ſofort neuen Jubel. Ein allzueifriger Schutzmann, der hinter ſich die lauten Vivats hörte, wollte für den König Platz ſchaffen und drängte energiſch die Menge zurück. Unglücklicherweiſe geriet er dabei auch an den König, ſchob ihn etwas temperamenwoll beiſeite und fuhr ihn da⸗ bei an:„Zurückbleiben, Sie können nicht paſſieven.“ König Alfons amüfierte ſich herzlich darüber und beruhigte den entſetzten Polizei⸗ mann, den man raſch über ſeinen Irrtum aufgeklärt hatte, aber er wiederholte dabei auch ſeinen Befehl, die Menge nicht zu beläſtigen; jeder könne an ihn ſo nahe herankommen wie er wolle. Die junge Königin iſt beim Volke nicht weniger beliebt, als ihr Gemahl. Vorige Woche erſchien ſtie am Morgen unerwartet vor der San Gil⸗ Kirche in Macarena, wo die armen Mütter ihre Andacht zu verrich⸗ ten pflegen. Die Kirche war verödet, der Geiftliche nicht da, der Kürſter zinmn Frühſtück gegangen. Aber ſofort ſammelte ſich vor der Kirche eine jubelnde Menge und begleitete die Königin im Triumph zum Palaſt zurück. — Verfuchsehen. VBon der hohen Auffaſſung der Ehe, der die Untertanen des Negus Menelik huldigen, und ihren merk⸗ würdigen Konſequenzen erzählt Hugues Le Roux im Gil Blas eine kleine Reiſeerinnerung. Die Aethiopier, die ja bekanntlich ältere Chriſten ſind als wir Europäer— ſchon im 4. Jahrhun⸗ dert fand das Chriſtentum in Abeſlinen Eingang— blicken mit Verachtung auf eine Eheinſtitution, in der eine Schridung und eine Wiederverheiratung möglich iſt.„Mit Eurer Monogamie,“ ſo erklärt der Beichtiger des Ras Maskonnen eines Tages den franzöſiſchen Gaſte,„iſt es Euch europäiſchen Chriſten nicht ernſt. Denken Sie doch nur: Wenn einer der Gatten ſtirbt— furz dar⸗ nach wird er erſetzt! Der Witwer nimmt ſich eine neue Frou, die 1 keine Grenzen. kung in der Regierung mit großem Mißtrauen gegen⸗ überſtehen, und die wir nicht für einen Segen für unſer ongeres Heimatland anſehen. Es hat wenig Zweck, wenn wir uns hier in grundſätzliche Erörterungen über die Endziele der verſchiedenen Parteien einlaſſen. Es iſt aber bedenklich, wenn hier eine einzelne Partei als eine nicht bündnisfähige bezeich⸗ net und einer beſtimmten Partei der Vorwurf gemacht wird, daß ſie ihre Stimmen Sozialdemokraten zugeführt hat. Für uns iſt ein Zuſammengehen mit der Sozialdemokratie nichts Befremdendes, ſondern wir halten es im Intereſſe der Erhal⸗ tung eines liberalen Regiments in Baden für durchaus not⸗ wendig und unvermeidlich. Angeſichts der letzten Vorgänge in Schopfheim iſt es geradezu geeignet, Verwirrung in die Maſſen der Bevölkerung zu tragen, wenn die Regierung ſolche Anſichten über die Sozialdemokratie vorträgt. Die Baevölke⸗ rung erkennt die politiſche Lage ſicherer und richtiger als die Regierung, und ſie läßt ſich deshalb durch ſolche Kaſſandra⸗ Rufe nicht beeinfluſſen. Die Regierung ſollte ihre Front mehr nach rechts kehren und eine liberale Politik treiben. Sie ſollle ſich zu Reformen, wie auf dem Gebiete des Gemeindewahl⸗ rechts nicht immer drängen laſſen, eine Initiative der Rogie⸗ rung auf dieſem Gebiete wäre beſſer als ſolche grundſätzlicher Auseinanderſetzungen. Es iſt verfehlt, eine Partei auf Herz und Nieren zu prüfen, und nach den Endzwecken derſelben zu prüfen. Die Grundlagen des modernen Staates ſind ja den Konſervativen auch ein Dorn im Auge. Die Verwirklichung der Ideale des Klerikalismus iſt auch nicht mit dem modernei Staate vereinbar. Mit den Anſichten des Miniſters über die Aufgaben der Verwaltungsbeamten bin ich durchaus einverſtanden. Das waren beherzigenswerte Worte, ber Miniſter hat damit gezeigt, daß er eine hohe und noble Auffaſſung von der Aufgabe des Verwaltungsbeamten hat. Freilich iſt es oft nur ſchwer, das Vertrauen des Volkes 91 finden; es ſollte deshalb ein nicht ſo raſcher Wechſel dieſer Beamten ſtattfinden wie bisher. Viele Beamte würden ſogar lieber auf dem Lande bleiben als in die Städte zu kommen. Auch die Ausführungen des Miniſters über die Rechtsprakti⸗ kanten werden nur die Billigung dieſes Hauſes erfahren. Die Rückſicht auf das Perſonal ſollte es gebieten, daß die höheren Beamten früher auf das Bureau kommen. Vom Abg. Gießler iſt angeführt worden, daß ſich von ſeiten der Regierung eine gewiſſe Parteilichkeit gezeigt habe, und er hat hier verſchiedene Fälle angeführt. Was die Disquali⸗ fizierung des Bürgermeiſters anbetrifft, ſo hat dieſe durch die Darlegung des Miniſters ein ganz anderes Geſicht erhalten. Was die Frage der Rheinſchiffahrtsabgaben änlangt, ſo bin ich erfreut über die Entſchiedenheit, mit welcher der Ag Binz hier ſeinen Standpunkt dargelegt hat. Der Abg. Schmidt iſt freilich anderer Meinung; allein ſo einfach, wie ſich in deſſon Kopfe die Frage darſtellt, iſt ſie doch nicht. Die Belaſtung der Schiffahrt mit Abgaben würde nur zu einer weiteren Belaſtung der Konſumtion führen. Wenn auf den anderen Standpunkt un⸗ ſerer ſchwäbiſchen Parteigenoſſen hingewieſen worden iſt, 5 haben dieſe die Frage vom rein ſchwäbiſchen Standpunkt aus beurteilt. Sympathiſcher iſt mir die grundſätzliche Stellung der Regierung. Es ſcheint mir doch, als ob in der Betonung dieſer Frage durch die Regierung eine Aenderung eingetreten iſt. Es erſcheint mir ſchon bedenklich, wenn ſich die Regierung in Ner⸗ handlungen wegen der Einführung von Schiffahrtsabgaben ein⸗ läßt. Eine Teilnahme an dieſen Verhandlungen hätte die Re⸗ gierung rundweg ablehnen ſollen. Ich möchte der Regierung etwas mehr Schneidigkeit gegenüber der preußiſchen Regierung wünſchen. Es iſt bedenklich, daß das preußiſche Element immer mehr überwuchert. Demgegenüber müſſen ſich die Staaten der Minderheit energiſcher auf die Hinterbeine ſtellen. Weiterhin iſt die Rede von der Organiſation der Polizei ge⸗ weſen. Es freut mich, daß der Miniſter als Aufgabe der Polizei anerkannt hat, nicht nur zu ſtrafen, ſondern auch zu warnen. Was die Auswüchſe im Kinematographenweſen anlangt, ſo bin ich damit ganz einverſtanden. Ich bin auch dafür, daß gegen wirklichen Schmutz in Wort und Bild man energiſch vor⸗ geht. Allein das iſt cum grano ſalis zu nehmen. Ich kann mir wohl denken, daß ein Künſtler bis in den tiefſten Schlamm der Menſchheit herabſteigt, um ſeine Ziele zu erreichen. Eine der⸗ artige Schilderung, die einen höheren, ethiſchen Zweck hat, darf nicht gehindert werden. Wo der Schmutz als Selbſtzweck ſich zeigt, da ſoll mit aller Energie eingeſchritten werden. Aber wir ſehen, daß gerade hier man in Deutſchland ſehr nachſichtig iſt. Dagegeg wird der Simpliziſſimus verboten, vornehme Künſtler werden chikaniert und die Lektüre des Fauſt geradezu als Todfünde be⸗ handelt. Es iſt von der Dienſteinteilung der Polizei die Rede geweſen. Der 24 Stundendienſt entſpricht durchaus den Wünſchen der Schutzmannſchaft; allein er iſt wohl nicht überall in richtiger Weiſe durchgeführt. Eine Erleichterung des Dienſtes könnte dadurch exmöglicht werden, daß in den frühen Morgen⸗ ſtunden die Patrouillengänge etwas eingeſchränkt werden. Unter einem dienſtfreien Tag ſollte man eine Zeit verſtehen, die die betreffende Schutzmannſchaft ganz und gar für ſich ausnützen kann. Wenn man nicht einen 36 Stunden dienſtfreien Tag ein⸗ führen will, ſo ſollte der dienſtfreie Tag doch wenigſtens nachts 12 Uhr beginnen. Es iſt den Schutzleuten heute auch unmög⸗ lich, an dienſtfreien Tage die Kirche zu beſuchen. Es ſoll dem⸗ Witwe einen neuen Gatten. Das iſt eine empörende Unordnung. Unſere Ehe ift uns Aethiopiern unlöslich. Das Paar geht zur Kirche, der Prieſter tritt ihm entgegen, bricht eine Hoſtie in zwei Teile und reicht je eine Hälfte den beiden Brautleuten. Damit ſind ſie Gatten geworden, ſie find durch die Kommunion geeinigt. Auch der Tod ſcheidet ſie nicht. Die Witwe nimmt keinen neuen, Mann, der Witwer darf keine Gefährtin mehr wählen.“ Dieſe hohe ernſte Auffaſſung machte auf Le Roux einen großen Ein⸗ druck, ſeine Bewunderung für die äthiopiſche Ehemoral kannte „Aber bald mußte ich einſehen,“ ſo erzählt der Reiſende,„daß mein Reſpekt etwas voreilig war. Die Sache hatte ihren Haken. Die Heirat durch die Kommunion iſt etwas ſo Erhabenes, ſo Köſtliches, ſo Heiliges, daß die Abeſſinier— vor lauter Ehrfurcht— meiſt ſich ihrer für unwürdig halten und demütig Verzicht leiſten. In Wirklichkeit leben ſie in freier Ehe. Der Heiratsluſtige ſucht den Vater der Erwählten auf, man ruft zwei Notare herbei, die Geldfrage wird geregelt, ein Gelage bo⸗ ſchließt die Feier und alles iſt in ſchönſter Ordnung. Kirche und Standesamt werden nicht beläſtigt. Erſt wenn das Alter naht, dann denken ſie daran, die„Hetrat durch die Kommunion zu wa⸗ gen, die eine Wiedervermählung für ewig ausſchließt. Inzwiſchen hat man ausreichend Zeit gehabt, ſich darüber klar zu werden, ob man zu einander paßt. Selbft Menelik iſt etwa 20 Jahre lang mit ſich zu Rate gegangen, ob er Taitu definitiv zu ſeiner Gemahlin machen ſoll. Und er wartete, bis er ſich alt genug fühlte, um allen Freiheitsgelüſten keinen Reiz mehr abzugewinnen, ehe er mit der Kaiſerin nun wirklich in der feierlichen Jorm die e Keeee eeee —— 4 Verteilung iſt oft gar nicht möglich. Man ſollte * Mannheim, 18. Februar⸗ Generaſ⸗Auzeiger.(Abendblatt). nächſt für die Schutzmannſchaft allgemein der Helm eingeführt werden: ich weiß nicht, was dieſer Helm für Zwecke haben ſoll. Es ſollte ihnen wenigſtens im Sommer nur nachts geſtattet wer⸗ den, die Mütze zu tragen. Man ſollte den Leuten überhaupt über⸗ laſſen, wie ſie ſich im einzelnen Falle kleiden wollen. In anderen Fällen iſt man wieder garnicht ſo beſorgt, um die Geſundheit der Schutzleute. Sie klagen auch ſonſt über die Behandlung, dabei iſt die Bezahlung eine recht mäßige. Der Abg. Binz hat auf den Fall hingewieſen, wo in Bruchſal der ganze Sta dtrat unter Anklage geſtellt worden iſt. gerichtlich anhängig iſt will ich mich weiteren Aeußerungen ent⸗ laſſen. Doch ſcheint es mir, daß man ſich zu Konzeſſtonser⸗ teilungen bei Baugeſuchen reichlich Zeit läßt. Ich möchte mich Atit allem Nachdruck den warmen Worten anſchließen, die der Abg. Binz für unſere Verwaltungsaktuare gefunden hat. Das Syſtem der Pauſchalkredite an die Amtsvorſtände zur Bezahlung des nichtetatmäßigen Perſonals halte ich für äußerſt bedenklich. Es öffnet dies der Liebedienerei Tür und Tor; eine gerecht⸗ iſ das Syſtem einer Reviſion unterwerfen, dieſe nicht etatmäßigen Beamten ſollten vom Miniſterium einheitlich bezahlt werden. Abg. Süßkind(Soz.): Wir können hier ſo und ſo oft erklären, daß wir unſere Ziele tuf friedlichem Wege erreichen wollen, es wird immer wieder das Gegenteil behauptet, ohne daß dafür ein Beweis beigebracht wird. Das unumſchränkte Vertrauensvotum des Abg. Schmidt⸗ Bretiten für den neuen Miniſter hat deutlich gezeigt, wohin der Haſe läuft. Ich kann dem Miniſter verraten, daß eine Maſſe von Beamten Sozialdemokraten ſind. Dieſe werden ſich mit den gegebenen Verhältniſſen abzufinden wiſſen. Der Abg. Binz hat ſich gegen die Schiffahrtsabgaben gewendet mit einer Schärfe, die ich ſehr wohltuend empfunden habe. Wäre dieſe Sprache ſchon früher geführt worden, ſo wäre es mit den Schiff⸗ fahrtsabgaben gar nicht ſo weit gekommen. Die Schiffahrtsab⸗ gaben wären auch ein Danagergeſchenk für die Landwirtſchaft. Vor allem aber würde unſere badiſche Induſtrie notleiden. Das traurigſte iſt, daß die konſervative Partei ein wohlerworbenes Recht Badens wieder preisgeben will. Es ſollte möglich ſein, daß die Ortskrankenkaſſen Konzeſſionen zum Betrieb von Apo⸗ theken erhalten; auch ſollten die Städte in Verbindung mit den Hoſpitälern Apotheken errichten können: Die ungleichmäßige Be⸗ handlung der Sonntagsruhe hat dazu geführt, daß die ſtädtiſchen Kaufleute heute überhaupt nichts mehr gegen die völlige Sonntagsruhe einzuwenden hätten. Wir müſſen eine allgemeine Sonntagsruhe anſtreben. Wir werden gegen die Abſchaffung des Hauſierhandels eintreten, ſchon weil hier eine Reihe von Kriegs⸗ invaliden ihr Leben friſten. Zu großen Bedenken hat die Er⸗ klärung des Miniſters in der Kommiſſion zur Einverlei⸗ bungsfrage Anlaß gegeben. Es iſt die Vorausſetzung falſch, daß der Vorteil immer bei den Städten liege. So iſt die Einver⸗ Fbung Stettens nach Lörrach immer nur von Stetten verlangt worden. Aehnlich verhält es ſich um die Eingemeindung von Lich⸗ tental nach Baden und von Grünwinkel nach Karlsruhe. Die preußiſche Regierung legt Eingemeindungen nicht ſolche Schwie⸗ rigkeiten in den Weg wie die badiſche Regierung. In Secken⸗ heim hat man einen Berufsbürgermeiſter gewollt; der jetzige iſt nicht befähigt, Verträge auf lange Zeit hinaus abzuſchließen. Die Regierung hätte ſehr gut einen Verwaltungsbeamten an die Spitze dieſer Gemeinde ſtellen können. Die Wiederernennung des frü⸗ heren Bürgermeiſters war ein Mißgriff. Bei Beſchwerden gegen bezirksamtliche Erkenntniſſe kommt nicht viel dabei heraus, man geht lieber ans Schöffengericht. Freilich kommt man dabei oft aus dem Regen in die Traufe und man kann dann ſagen:„Au, wai, ich hab' gewonnen.“(Heiterkeit.] Redner kommt dann auf die Polizeiverhältniſſe in Mannheim zu ſprechen. Ich will konſtatieren, daß die Worte des Miniſters, daß der Po⸗ lizeidirektor Schäfer manchem auf die Hühneraugen getreten hat, die Sozialdemokratie nicht treffen. Schicken Sie nur noch mehr ſolche Hühneraugentreter nach Mannheim, die Sozialdemokratie wird dabei nur blühen und gedeihen. Die Stadtbehörden von Mannheim brauchen ſich heute nicht mehr über Anordnungen des Polizeidirektors zu beſchweren, wie es früher der Fall geweſen iſt. Der Herxenſtandpunkt der Polizei, wie er ſich früher zeigte, iſt heute nicht mehr vorhanden: auch die Beamten ſind heute zu⸗ frieden. Das Publikum in Mannheim iſt gegen die Polizei nicht feindlicher geſinnt als in anderen Städten. Der Abgang von der Mannheimer Polizei iſt heute nicht mehr ſo ſtark wie früher; auch iſt der Zugang wieder ſtärker. An dieſer Feſtſtellung ändert auch die geſtrige Liebeserklärung des⸗ Miniſters an den Miniſterialrat Schäfer nichts. Der Präſident rügt dieſen Ausdruck. MRedner erklärt demgegenüber, daß er dieſen Ausdruck nicht in dem Sinne gebraucht habe, wie er von Berlin her bekannt ſei. Der Präſident ruft wegen dieſer Erklärung den Redner zur Ordnung. Redner erklärt, jeder Nebenſinn habe ihm bei ſeiner Aeuße⸗ rung ferngelegen, deshalb halte er die Rüge des Präſidenten für ungerechtfertigt. Redner beſpricht dann weiter die Ver⸗ hältniſſe der Schutzmannſchaft in Mannheim. Die Schutz⸗ lente fühlen ſich wieder als Menſchen. Ich hoffe, es wird nicht wieder ein ſtrengeres Regimenk eintreten. Die Schutzmannſchaft ſollte mehr in ſchriftlichen Arbeiten unterwieſen werden. Die Schutzleute klagen auch über die Lokale, die ihnen angewieſen werden; eine Anregung des Miniſteriums an die Stadtgemeinde Mannheim würde ſchon das Nötige bewirken. Die Verhältniſſe Mannheim haben ſich ziemlich konſolidiert? da hat es wie ein eingeſchlagen, daß für Mannheim ein Polizeihaupt⸗ ann angeſtellt werden ſoll. Ein ſolcher Verſuch wäre beſſer in Karlsruhe unternommen worden. Was nützen uns die münd⸗ lichen Erklärungen der Regierung in der Kommiſſion; ſie bieten uns keine Gewähr dafür, daß die Inſtruktionen auch demgemäß gehandhabt werden. Wenn durch den Polizeihauptmann wieder ein militäriſcher Geiſt in die Mannheimer Schutzmannſchaft gebracht werden ſoll, ſo werden ſich wieder die früheren Verhält⸗ niſſe herausbilden. Wir werden den Polizeihauptmann ablehnen. In Mannheim iſt die Feierabendſtunde auf 2 Uhr aus⸗ gedehnt worden. Damit hat das Leben in Mannheim ſeinen Abſchluß erlangt.(Heiterkeit). In Karlsruhe liegen die Ver⸗ hältniſſe ganz anders. In Heſſen gibt es überhaupt keine Polizei⸗ ſtunde. Für das Offenhalten der Nachteafes lieat geradezu ein Bedürfnis vor. Miniſter Freiherr von Bodman: Am 25. Jannar habe ich bier geſagt, daß die Sozial⸗ demokratie auf gleichem Fuße hier behandelt wird ſo⸗ wohl von den Abgeordneten als von der Regierung. Nun hat der Abgeordnete Süßkind geſagt, daß er gewiſſe intime Vor⸗ gänge mitteilen könne, aus denen hervorgeht, daß ich die ſo⸗ taldemokratiſchen Abgeordneten anders behandle als die übrigen. er mir den Vorwurf macht, daß meine Taten den Worten nicht entſprechen, ſo fordere ich den Abg. Süßkind auf, dieſe Da der Fall abgeliefert in Lörrach; am 9. Febr. im Zug 1419 eine Geldbörſe 3. Seite. 4 intimen Vorgänge hier mitzuteilen.(Zuruf: Na alſo raus mit der Sprachel] Abg. Süßkind(Soz.) ſchweigt. Miniſter Freiherr von Bodman: Ich ſtelle vor dem Hauſe und dem ganze Lande feſt, daß der Abg. Süßkind hier etwas geſagt hat, was er nicht verantworten kann. 8 Abg. Süßkind(Soz.) meldet ſich zum Wort, erklärt aber, daß er ſpäter das Wort zu einer perſönlichen Bemerkung nehmen werde. Mit anderen Abgeordneten verläßt er ſchnell den Saal, um zu ſeiner Ent⸗ gegnung„Material“ zu ſammeln. Abg. Nerk(natl.) wünſcht eine Beſſerſtellung der Ratſchreiber und eine Aenderung der Gemeindeordnung in den Paragraphen 68 und 81. Paragraph 81 ſollte man dahin abändern, daß bei den Almenden ſtatt der Ertragsſteuer die Vermögensſteuer eintritt. Die Bei⸗ träge des Staates zu den 1 Aufgaben der Gemeinden wür⸗ den gewöhnlich von der Umlagehöhe der Gemeinden abhängig ge⸗ macht. So habe er auf dem letzten Landtage einen Zuſchuß für einen Gemeindearzt in Liedolsheim verlangt, der aber verwei⸗ gert wurde, weil die Gemeinde noch keine Umlage zahle. Mit dieſem Syſtem der Zuſchußleiſtung ſollte gebrochen werden. Er⸗ freulich ſei, daß der Miniſter erklärte, die Polizei ſolle erſt mit Verwarnungen vorgehen. Die Straßenpolizei werde ſcharf ge⸗ handhabt, man ſollte aber auch hier nicht ſchabloniſieren. Redner ſpricht dann noch über die Zigeunerplage und erklärt ſeine Zu⸗ ſtimmung zu der letzten diesbezüglichen Verordnung. Abg. Ihrig(Dem.) wünſcht einen Staatszuſchuß für die Waſſerleitungsanlage der Gemeinde Plankſtadt. Die Eingabe derſelben iſt von der Regie⸗ rung leider abgelehnt worden, weil die Mittel ſchon vergeben ſeien. Donn ſollte eben die Regierng weitere Mittel einſtellen. Seit 10 Jahren hat auch nicht eine Gemeinde meines Kreiſes einen Zu⸗ ſchuß erhalten. Der Wunſch der Gemeinde Plankſtadt iſt ein durchaus billiger. Bei der Vergebung von Dienſtkleidungen ſoll⸗ ten möglichſt viele Loſe eingkteilt werden, damit möglichſt alle Landesteile Berückſichtigung finden. Redner befürwortet alsdann die Anſtellung von Polizeiaſſiſtentinnen. In bürger⸗ kichen Kreiſen denkt man über die Polizeiverhältniſſe in.⸗ Mannheim genau ſo wie in ſozialdemokratiſchen Kreiſen. Da die Angelegenheiten weiter zurückliegen, will ich ſie nicht weiter er⸗ örtern. Was die Strafen der Poliziſten in Mannheim angeht, ſo muß man unterſcheiden zwiſchen Vergehen und Bagatellſachen. Der größte Teil des Sündenregiſters der Mannheimer Schutz⸗ mannſchaft beſteht in Bagatellſachen. Die Annahme, daß die Mannheimer Bepölkerung der Polizei feindlich gegenüberſtehe, iſt völlig unbegründet. Ein Mißſtand iſt freilich, daß ſich viele Schutz⸗ leute preußiſche Redensarten angewöhnt haben. Je dümmer einer iſt, deſto mehr klopft er preußiſche Sprüch'.(Heiterkeit.) Das hat mich auch ſchon geärgert. Bezüglich des Polizeihaupt⸗ manus befürchte ich, daß es dann auch bald zum Poljzeimajor und zum. Polizeioberſt kommt und ſchließlich zum Brigädegenerrl, dem Polizei und Gendarmerie unterſteht. Den Automobil⸗ verkehr ſollte man nicht hindern. läſſigkeitsfahrten ſollten wir in Baden nicht zulaſſen. Preußen kann mit ſeiner Behandlung der Frage der Schiffahrtsab⸗ gaben keine moraliſchen Eroberungen bei uns machen. Die Re⸗ gierung hätte ſich nicht in Verhandlungen über dieſe Frage ein⸗ laſſen ſollen. Sie hätte erklären ſollen: Die Frage iſt für uns nicht biskutabel, Punkt. Die Stellung unſerer⸗ württembergiſchen Parteigenoſſen zu dieſer Frage bedauern wir. Damit kann der Abg. Schmidt⸗Bretten aber ſeine Stellung nicht rechtfertigen. Hierauf wird die Debatte abgebrochen. Zu einer perſönlichen Bemerkung erhält das Wort Abg. Gönner(natl.]. Weiter er⸗ hält das Wort zu einer perſönlichen Bemerkung Abg. Süßkind(Soz.): Der Miniſter hat geglaubt, daß meine Wendung nicht auf Tatſachen beruht. Es iſt aber Tatſache, daß die Mitglieder der Budgetkommiſſion eine Einladung des Miniſters des Innern er⸗ hielten mit Ausnahme der Sozialdemokratie. geſchehen, weil die Sozialdemokraten keine Karte beim Miniſter abgegeben haben. Miniſter von Bodman: Der Abg. Süßkind hat ganz richtig vermutet. Wenn ich die Sozialdemokraten nicht eingeladen habe, ſo geſchah das, weil ſie bei mir keine Karte abgegeben haben. Die Herren haben von vornherein erklärt, daß ſie nicht mit mir verkehren wollen. Nach⸗ laufen kann ich ihnen nicht. Schluß der Sitzung ½2 Uhr.— Nächſte Sitzung: Donners⸗ tag, 20. Februar, vormittags 9 Uhr: Fortſetzung der heutigen De⸗ batte. Nus Stadt und Tand. * Mannheim, 18. Februar 1908. * Ernannt wurde Bezirksaſſiſtenzarzt Dr. Karl Merk in Neckarbiſchofsheim zum Bezirksarzt in Pfullendorf. * Verſetzt wurde Telegraphenkontrolleur Wilhelm Wer⸗ ber beim Stationsamt Heidelberg H. zum Stationsamt Karls⸗ ruhe H. und Regierungsbaumeiſter Wilhelm Büchner in Ueberlingen zur Kulturinſpektion Konſtanz. *Die Eröffnung der Straßenbahnlinie über die neue Neckarbrücke findet, wie aus der Bekanntmachung des Straßen⸗ bahnamts in dieſer Nummer hervorgeht, am morgigen Tage ſtatt. Die neue Strecke wird mit den Linien 6 und 10 zu einer Linie 6: Schlachthof⸗Schloß⸗Paradeplatz Jungbuſchſtraße⸗Kammerſchleuſe bezw. Diffeneeſtraße(letztere nur an Wochentagen) verbunden. Die Halteſtellen und der Fahrplan werden ebenfalls in der Be⸗ kanntmachung veröffentlicht. Außerdem machen wir auf das In⸗ ſrrat aufmerkſam, das ſich auf die Benutzung der Arbeiter⸗ und Streckenkarten auf der neuen Linie bezieht. * Aufgefundenes Geld. Es wurden aufgefunden: am 22. Jan. im Zug 3365 eine Geldbörſe mit.29., abgeliefert in Baſel bad. Bahnhof; am 28. Januar auf dem Hauptbahnhof in Freiburg eine Geldbörſe mit 20 Mark; am 27. Januar auf dem Hauptbahn⸗ hof in Karlsruhe eine Brieftaſche mit 50 Franken; am 28 Jan. auf dem Bahnhof in Neuſtadt in Schw. eine Geldbörſe mit 40.41 Mark; am 28. Januar auf dem badiſchen Bahnhof in Baſel den Betrag von 10 Mark; am 2. Februar auf dem Bahnhof in Wolds⸗ hur der Betrag von 10 Mark; am 2. Februar auf dem Hauptbahn⸗ hof in Karlsruhe der Betrag von 20 Mark; am 7. Februar im Zug 3360 eine Geldbörſe mit 8 Franken 33 Centimes und 20 Pfg,. mit.22 Mark, abgeliefert in Offenburg.„„% Uuſerem Bericht über den Damenkappenabend des Lieder⸗ kranzes haben wir noch nachzutragen, daß der fächerförmige Pro⸗ ſeines Könnens abgelegt hat, nach eigenen Entwürfen ausgeführt Den Richard Wagner⸗Gedenffeier, bei welchem Anlaß Joſef Kainz i Wettfahrten und Zuver⸗ Vielleicht iſt das Seiten wechſeln mußte. Nach Wiederbeginn ſieht man die Kicker vereitelte einen jeden Erfolg der Frankfurter. Einen ſeh ſich noch Trautmann zugeſellte, ein Schuß und das Tor war tig. So wechſelte das Spiel und in gleichen Zeitabſtänden fie ſpekt, Bütte, Thron, Laterne mit Papierkörben und die Decke des Elferratstiſches von Herrn Theatermaler Joſ. Zübenau, der bereits beim letzten Koſtümfeſt eine hervorragende Probe worden iſt. * Ein Seitenſtück. Man ſchreibt der„Pfälziſchen Preſſe“: Vor einigen Tagen brachten Sie in der Preſſe eine Notiz, wonach in Mannheim ein Vizefeldwebel am Morgen nach Kaiſers Ge⸗ burtstag ſeine Abteilung vom Exerzierplatz in eine Wirtſchaft führte. Der Vizefeldwebel iſt zu drei Monaten Gefängnis ver⸗ urteilt wörden. Nun kann ich Ihnen hiezu ein Seitenſtückchen erzählen, das aber keine Strafe im Gefolge hatte. Ich diente im Jahre 1873 als Einjährig⸗Freiwilliger im 5. Jäger⸗Ba⸗ taillon in Zweibrücken. Eines Tages ging unſer Inſtruktions⸗ Offizier nach St. Ingbert auf die Jagd und blieben wir Ein⸗ jährigen— 32 an der Zahl— mit unſerem Inſtruktions⸗Unter ⸗ offizier allein. Dieſer erhielt den Befehl, gegen Blieskaſtel eine Felddienſtübung vorzunehmen, die Rückkehr habe längſtens bis 7 Uhr abends zu erfolgen. Es war Hochſommer, die Sonne brannte heiß und wir hatten nach dreiſtündigem Marſche mit Uebrigem einen gewaltigen Durſt. Unmittelbar von Blieskaſte!l führte uns unſer Inſtruktor direkt ins Städtchen; vor einer Sommerwirtſchaft kommandierte er„Bataillon halt“,„Gewehr ab“,„ſetzt die Gewehre zuſammen“,„Einjährig⸗Freiwilliger Lebg auf Poſten“,„Marſch, marſch.“ Nun gings im Laufſchritt auf die Kegelbahn. Es entwickelte ſich alsbald ein feuchtfröhliches Leben, Geſang und allerhand Ulk lockten die Einwohner herbez, die Jugend hatte die Straße beſetzt. Spät kehrten wir in unſere Garniſon, mit einem tüchtigen Schwips beladen, heim. Wie ſchon bemerkt, hatte dieſer Wirtshausbeſuch keine böſe Folgen. Nur ſpäter bei ähnlicher Gelegenheit bemerkte unſer Premierleuk⸗ nant, daß heute der Durſt zu Hauſe gelöſcht werden müſſe. Bei unſerem Abſchieds⸗Eſſen, bei dem auch unſer Inſtruktions⸗ offtzier auf Einladung erſchien, erfuhren wir, daß das ganze Offizierkorps von dem Blieskaſteler Ausflug Kenntnis hatte. Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Römiſche Funde in Ludwigshafen. Bei den Ausgrabung arbeiten für das Fundament der neuen Rupprechtsſchule an d Rupprechtſtraße wurden in den letzten Tagen in einer Tiefe von 1,20 Meter Reſte von römiſchen Brandgräbern mit Urnen, Scherben von Gefäßen, Zähnen und Knochen gefunden, die unter der fach⸗ kundigen Aufſicht des Leiters der ſtadtgeſchichtlichen Sammlung, Gymnaſialaſſiſtenten Dr. Becker geborgen und dieſer Sammkung bereits einverleibt wurden. Es ſind dies die erſten römiſchen Fun in Ludwigshafen. Das Ludwig Bechſtein⸗Denkmal, das in Meiningen errichtet werden ſoll, iſt im Guß fertiggeſtellt und wird vorausfichtlich n in dieſem Früh ahr im Eniliſchen Garten Aufſtellung finden. dem Denkmal haben der Kaiſer und die Stadt Meiningen je 200 Mark, der Herzog von Sachſen⸗Meiningen 1000 M. beigeſteuert. Im ganzen ſind jetzt 12 350 M. verfügbar. Die drei noch leben Kinder des am 14. Mai 1860 in Meiningen verſtorbenen Schrift⸗ ſtellers und Märchendichters Ludtvig Bechſtein haben die wertvolle Sammlung allerliterariſchen Erzeugniſſe ihres Vaters dem Henne⸗ bergiſchen Altertumsperein überwieſen. Ludwig Bechſtein war de Begründer diefſes Vereins. e „Das Neue deutſche Theater in Prag bexranſtaltete kürzlich ei einem von Dr. Batka verfaßten Gelegenheitsſtück den Rich. Wagr der Pärifer Zeit in ausgezeichneter Maske und einem von Profeſſot Hefler in Wien entworfenen Koſtüm darſtellte. Das Publikum be⸗ reitete dem ſo zum erſten Mal als Bühnengeſtalt erſcheinend Bayreuther Meiſter herzliche Ovationen. Archäologiſche Funde in Tunis. Die Ausgrabungen franz Archäologen in Tunjs haben neuerdings wieder hervorragende Funde zu Tage gefördert, Unter den aufgefundenen Gebäuden i beſonders ein Tempel des Saturn in Dugga hervorzuheben, dem noch eine größere Zahl von Säulen gut erhalten iſt. Unt Statuen befindet ſich eine ſehr ſchöne Minerva, die einen trägt, der mit dem Haupt der Gorgo geſchmückt iſt. Eine Koloſſal⸗ ſtatue des Apollo iſt drei Meter hoch; der Gott trägt eine beſonde reich berzierte große Leier. Auch eine große Zahl von wichtigen ſchriften wurde aufgefunden. 5 Der vierte internationale Mathematiker⸗Kongreß wird, aus Rom berichtet wird, unter dem Patronat des Königs Vikto Emanuel vom 6. bis 11. April d. J. in der italieniſchen Hauptf tagen. Die Verhandlungen werden in vier Sektionen geführt w den: 1. Algebra, Arithmetik, Analyſis. 2. Geometrie. 3. Mechan Phyſik, Mathematiſche Geodäſie. 4. Philoſophiſche, hiſt didaktiſche Fragen. Sport.——8 Die Annahmen für die Badenia ſind ſehr zahlreich eing laufen. Von den 50 Unterſchriften ſind 42 aufrecht erhalten wo den. Von den Streichüngen fallen die des Möuchheimer Stalle auf, der ſeine ſämtlichen Pferde, Minus, Vitellius und Pea Recklace zurückzog. Ferner ſchieden aus: Stormy Ocea Friquette., Inverno, Palermo und Lootſe. An Spitze der Gewichte ſteht jetzt Pont d' Eragny mit 80% Ebenſogünſtig verlief der zweite Einſatztermin für den Pr der Stadt Mannheim. In der Inländer⸗Konkurrenz wi 51 19 Pferde höheres Reugeld gezahlt, und nur Ordensfex, G. Junther 2. und Proto ſchieden aus. * Schachklub. Das Wintertournier iſt beendet. Die T nehmer haben mit Hingabe ihre Partien ausgefochten. Deu war an den vorteilhaften Eröffnungen zu erkennen, daß die Lehr des anweſenden Schachmeiſters auf einen fruchtbaren Boden ge⸗ fallen ſind. Der Beſuch der Vereinsabende iſt auch jetzt no ſehr lebhafter und mit Genugtuung iſt das ſteigende Intere dem Geiſtesſport gleichzeitig mit der wachſenden Mitglied zu beobachten. Für das Ende des Monats ſtattfindende Stiftun feſt ſind umfaſſende Vorbereitungen zum hübſchen Gelingen in Gange. Der Glanzpunkt der Feier bildet die Ueberreichung de⸗ Preiſe an die Tournierſieger. *Kreisſpiel⸗Vorrunde um die füddeutſche Meiſterſchaft de⸗ Mannheimer Fußballklubs Viktoria gegen Frankfurter Kicker Wie im Südkreis die Stuttgarter Kickers Sieg auf Sieg er ringen, ſo iſt es im Nordkreis die Mannheimer Viktoria, die ſi von Spiel zu Spiel immer beſſer qualifiziert. In Frankfurt tra⸗ fen ſich die Mannheimer Bictoria und die Frankfurter Kickers und lieferten ſich ein aufregendes Spiel, deſſen Ausgang Halbzeit noch eine offene Frage war, zumal Victoria nur eine Treffer erzielen konnte und mit dieſem knappen Reſultat di im Augriff. Es hat den Anſchein, als wenn ſie„Victoria Sieg diesmal entreißen wollten. Aber die Verteidigung Vic ſchen Anblick bot es, wenn die Flügelſtürmer vorſtürmten die Tore. Die Kickersmannſchaft zeigte ebenfalls ei dachtes Kombinationsſpiel, aber die Mannheimer Vertei die ſich ſelbſt überbot, vereitelte einen jeden Erfolg de furter. Mannheim kann auf ſeinen zweiten Sieg 4. Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 18. Februar den Weſtmaingaumeiſter ſtolz ſein. Wenn es auch noch nicht ſo weit iſt, ein richtiges Urteil ſich über den Ausgang des Kampfes um die ſüddeutſche Meiſterſchaft ſchon jetzt bilden zu können, ſo wird doch der alte Nordkreisfavorit Hanau alles aufbieten müſſen, um Victoria eine Niederlage beizubringen, durch die er ſich an erſter Stelle ſetzen kann. Victoria Mannheim hat Hanau gegen⸗ über ſchon 4 Punkte und nahezu 10 Tore Vorſprung. Sonntag ſpielt„Victoria“ gegen Bockenheimer Vereinigung in Frankfurt. Das erſte Spiel gewann Victoria mit 10.2. Pfalz, heſſen und Umgebung. * Zweibrücken, 16. Febr. Der ſeitens der Brauereien und Wirte geplante Bieraufſchlag, der am Freitag ein⸗ treten ſollte, iſt nochmals verſchoben worden, da verſchiedene Wirte ihre Teilnahme an dem Aufſchlag verſagt hatten. Wie die„Pf. Pr.“ hört, ſoll inzwiſchen die Einigkeit wieder hergeſtellt ſein und der Bieraufſchlag am nächſten Mittwoch in Kraft treten. Es ſoll jedoch für den Schoppen nur 14 Pfg. und Vierzehntel Liter 12 Pfg. genommen werden, während man früher bei den gleichen Maßen 1 Pfg. mehr verlangte. Worms, 17. FJebr. Eine Schreckensnachricht durchlief heute mittag unſere Stadt. Der Schreinermeiſter Peter Röth, Eigentümer des Hauſes Hochheimerſtraße 115— an der Gabe⸗ lung der elektriſchen Straßenbahn Hochheim und Pfiffligheien belegen— hat ſeine Frau in der Küche des erwähnten Hauſes mittels Revolver erſchoſſen. Der Mann war auf ſeine Frau unbegründet eiferſüchtig; er hatte ſie in Verdacht, daß ſie mit einem Schreinergeſellen Namens Schläger nähere Beziehun⸗ gen hätte, wofür jedoch keinerlei Anhaltspunkte vorliegen. Der Täter gibt an, er habe ſich vor acht Tagen den Revolver in ainz gekauft, in der Abſicht, den genannten Geſellen Schläger oizuſchießen. Heute morgen habe er mit ſeiner Frau wieder Auseinanderſetzungen gehabt, er habe von ihr einen Teil des borhandenen Vermögens verlangt, erſt ſei ſie damit einverſtanden geweſen, und als ſie ſpäter ihr Einverſtändnis zurückgezogen, habe er auf ſie geſchoſſen und zwar aufs Gratewohl. Dann gibt er wieder an, die Abſicht gehabt zu haben, ſich ſelbſt zu erſchießen. Durch den Schuß und wohl auch durch einen Schrei der Fran aufmerkſam gemacht, eilten die in der Werkſtätte im Hinterbau beſchäftigten Söhne herbei und entriſſen dem Mörder den Re⸗ polper. Die Frau hat ſich jedenfalls aus der Küche durch den Hausgang nach dem Wohnzimmer haben ſchleppen wollen, denn auf dem Hausgang fand ſich eine ungeheure Blutlache vor. Der Mörder iſt am 16. November 1854 zu Scharbach(Kreis Heppen⸗ heim] a..) geboren und ſeit ſeinem 20. Lebensjahr in Hohcheim anſäſſig. Die getötete Frau Eliſabeth geb. Lenz iſt am 2. Auguſt 186 zu Hochheim geboren. Verheiratet ſind beide ſeit dem Jahre 1872. Aus dieſer Ehe ſind 9 Kinder vorhanden. Von den noch lebenden 8 Kindern ſind 2 Töchter von 30 und 17 Jahren Klei⸗ dermacherinnen, 3 Söhne von 28, 23 und 20 Jahren als Schrei⸗ nergehilfen im Geſchäfte des Vaters, eine Tochter von 14 Jahren Lehrmädchen und 1 Töchterchen von 11 Jahren Schülerin der Volksſchule; eine Tochter iſt mit einem Fabrikarbeiter verhei⸗ raätet und wohnt im Hauſe. Der Täter wurde unmittelbar nach haftet. 1 0 Non Tan zu Tag. zZur Friedbergaffäre. Berlin, 18. Jebr. Die unter dem Verdachte der Kuppelei und Erpreſſung verhafteten Mutter und Tochter Scheibal, denen eine verhängnisvolle Rolle in der Friedbergaffäre zugeſchrieben wurde, ſind ohne Stellung einer Kaution mit Zuſtimmung des Staatsanwaltes vom Unter⸗ ſuchungsrichter entlaſſen worden. Die erhobenen Beſchuldigungen kLonnten nicht aufrecht erhalten werden. dDer Kampf um den Wald. Budapeſt. 18. Febr. In Gyimes im Cſiker Komitate wurde der Gemeindewald unter Segueſter geſtellt. Einige Mitbeſitzer des Waldes wollten trotz⸗ em in dem Walde Holz fällen, was die anderen Mitbeſitzer nicht ſtatten wollten. Es entſtand eine blutige Schlägerei. Als Gen⸗ ermen die Ruhe wieder herſtellen wollten, wurden ſie von der Menge angegriffen. Sie waren gezwungen, von ihrer Waffe Ge⸗ auch zu machen und gaben zwei Salven ab, durch die zwei auern getötet und fünf verwundet wurden. — Selbſtmord eines Leutnants. Danzig, . Febr. Hier verübte geſtern ein Leutnant des 128. Infan⸗ rieregimentes Selbſtmord, indem er ſich eine Kugel in die Bruſt ſchoß. — Ein Vatermörder. Leipzig, 18. Febr. In dem Vororte Groß⸗Schocher⸗Windorf tötete der Handlungs⸗ gehilfe Bahn nach einem Wortwechſel ſeinen ſechzigjährigen Bater und tötete ſich darauf ſelbſt. —Großer Schmuckdiebſtahl in Berlin. Ber⸗ Täin, 18. Febr. Eines der koſtbarſten Schmuckſtücke, die es im Ber⸗ liner Privpatbeſitz gibt, ein Perlenhalsband im Werte von mehr als einer Viertelmillion Mark, iſt der Gräfin Wartensleben in ihcer Wohnung in der Hinderſinſtraße geſtohlen worden; die Kriminal⸗ polizei hat eine Zofe der Gräfin als Täterin in Verdacht. Di: Zofe iſt, obwohl ſie entſchieden leugnet, auf Grund mehrerer Verdachts⸗ momente in Haft genommen worden. Der Schmuck aber iſt ver⸗ ſchwunden und bis jetzt nicht wiedergefunden worden. — Ein Bonbons⸗„Faſtenkünſtler“. Köln, 18. Febr. Die Morgenblätter melden aus Elberfeld: Das Schöffengericht verurteilte den Hungerkünſtler, der unter dem Pſeudonym Sacco in dem hieſigen Thaliatheater eine 47tägige Hungerkur durchmachen wollte, aber dabei abgefaßt wurde, wie er ſich von einem beſtochenen Wächter der Wach⸗ und Schließgeſellſchaft Bonbons, Chokolade und andere Nahrungs⸗ mittel geben ließ, wegen Betruges zu 500 Mark Geldſtrafe. Der Staatsanwalt hatte drei Monate Gefängnis beantragt; der Wächter erhielt 30 Mark Geldſtrafe. — Maſſenerkrankung durch Kuchen. Poſen, „Febr. In der polniſchen Ortſchaft Gollin ſind dreihunder: Familien nach Genuß friſchen Kuchens ſchwer vergiftet er⸗ kankt; bis letzten Sonntag ſind ſieben Perſonen geſtorben. — Ermordeter Fabrikdirektor. Mailand, Der Direktor Bernardo Premoli der Seiden⸗ ö Emilio Decauville in Molino d Anna bei Vareſe wurde geſtern im Walde nahe der Fabrik Tetze Hachrichten und Celegramme. 0 Berlen, 18. Febr. Der König von Sachſen traf Veute mittag inkoanito auf dem Anhaller Bahnhofe zum Be⸗ der Tat vor ſeinem Hauſe durch die Schutzmannſchaft ver⸗ ſuche einiger Ausſtellungen ein. Zum Empfang waren der ſächſiſche Geſandte, der ſächſiſche Militärbevollmächtigte und Herren der Geſandtſchaft anweſend. * Berlin, 18. JFebr. Die Novelle gur Zivilprozeßordnung die u. a. eine Vereinfachung und Beſchleunigung des Verfahrens vor dem Amtsgerichte bezweckt, wird in nächſter Woche vom Bun⸗ desrate angenommen werden und dem Reichstage ſofort zugehen. * Braunſchweig, 18. Febr. Dem Landtag ging ein An⸗ trag auf Verbot von Prämien⸗ und Serienlosge⸗ ſchäften zu. Lauſanne, 18. Febr. Vor dem Bezirksgerichte in Lauſanne begannen heute laut„Frkf. Ztg.“ die Verhandlungen gegen die Banknotenfälſcher, welche Ende 1906 die Bank von Frankreich durch eine Anzahl von Falſifikate geſchädigt haben, welche in verſchiedenen Städten Frankreichs vertrieben wurden. Lange waren die Nachforſchungen nach den Unholden erfolglos, endlich führten beſtimmte Spuren zur Verhaftung. Unter den Angeklagten ſteht in erſter Reihe der Haupttäter, der Lithograph Daniel Friedrich. In ſeiner Wohnung wurden 33 Steine ge⸗ funden mit deutlichen Spuren von deren Benutzung zum Druck falſcher Banknoten. Insgeſamt wurden 183 falſche Noten einge⸗ zogen. Mitangeklagte ſind Friedrichs Ehefrau und ein Kellner als Mithelfer. Auf das Delikt Friedrichs iſt Zuchthaus bis zu 20 Jahren geſetzt. * Amſterdam, 18. Febr. Dem Vernehmen nach wird der jetzige ruſſiſche Botſchafter in Tokio, Pachmeteff, zum Bot⸗ ſchafter im Haag anſtelle Charykoffs ernannt werden. * London, 18. Febr. Der„Daily Telegraph“ erfährt, das Marine⸗Budget werde am Mittwoch Nacht oder Donnerstag früh eingebracht werden und ungefähr die Summe von 32 Millionen Pfund Sterling erreichen. * Venedig, 17. Febr. Die venetianiſchen Studenten der Akademie der bildenden Künſte ſtreiken, laut„Frkf. Ztg.“, wegen unzulänglicher künſtleriſcher Unterweiſung. Ihre Commi⸗ litonen aus Rom, Bologna, Parma und Urbino haben ſich ihnen angeſchloſſen. *„ Wadowice, 17. Febr. Wanda Dobrodzicka, welche das Attentat auf den Gouverneur Skalow von Warſchau verübt hat, wurde einſtimmig freigeſprochen. Die evangeliſchen Pfarrvereine und der Gehaltstarif. * Karlsruhe, 18. Febr. Dem Vernehmen der„Bad. Preſſe“ nach wird von ſeiten ſämtlicher evangel. Pfarrvereine des Landes(ca. 500 Mitglieder) in der Gehaltsfrage eine Aktion und Reſolution verbreitet bezw. durchgeführt. Es wird beanſtandet, daß bei den Verhandlungen wegen der Gehaltsfrage der Beamten die ebenſo dringende und bren⸗ nende Gehaltsfrage der evangel. Geiſtlichen mehr oder weniger mit Stillſchweigen übergangen worden zu ſein ſcheint. Die Aktion richtet ſich auf Petitionen an den Landesbiſchof, auf Einberufung einer außerordentlichen Generalverſammlung des Landes⸗Pfarrvereins und auf Anberaumung einer außer⸗ ordentlichen Generalſynode. Es iſt äußerſt fraglich, ob eine gleichgünſtige Gelegenheit, die obige Frage ohne beſondere Schwierigkeit entweder durch Dotationserhöhung oder durch Erhöhung des Steuerfußes der Kirchenſteuer gemäß Gehalts⸗ tarif D 1 gründlich und nach preußiſchem Muſter zu löſen, in den nächſten Jahrzehnten je wiederkehrt. Zum Fall Schnitzer. München, 18. Febr. Geſtern Nachmittag wurden in der Univerſität die Demonſtrationen gegzen Profeſſor Bardenhewer fortgeſetzt, doch ſollen, wie die„Allg. Ztg.“ erfährt, meiſt ausländiſche Studenten daran beteiligt ſein. Die Münchner katholiſchen Studentenverbindungen haben von der Semeſterſchlußkneipe an den Profeſſor Bardenhewer ein Tele⸗ gramm getichtet, worin ſie gegen ſolche Demonſtrationen prote⸗ ſtieren. Aus dem Neichstage. Berlin, 18. Feb. Die freiſinnige Volkspartei des Reichstages brachte eine Reſolution Ablaß u. Gen. ein, den Reichskanzler zu erſuchen, daß die gleichmäßige Ju⸗ ziehung aller Stände zum Geſchworenen⸗ und Schöfſen⸗ dienſt in den einzelnen Bundesſtaaten durch Zahlung von Tagegeldern aus den Landesmitteln an die Schöffen und Geſchworenen erleichtert werde. Berlin, 18. Febr. Die Wahlprüfungskommiſſion des Reichstags beanſtandete die Wahl des Dr. Böhme(wirtſchaft. Vereinig.) 5. Kaſſel. Das neue Kabinett in Portugal. Liſſabon, 18. Febr.(Agence Havas.) Das gegen⸗ wärtige Miniſterium iſt, wie allgemein bekannt, kein homo⸗ genes Kabinett. Zwei große Parteien von verſchiedener Richtung ſind darin vertreten. Es iſt möglich, daß zur Zeit einer lebhaften Wahlkampagne, wenn beide Parteien beſtrebt ſind, eine möglichſt große Anzahl ihrer Anhänger in die Kammer zu bringen, der Antagonismus zwiſchen beiden Parteien zum Ausdruck kommen wird. In dem gegenwärtigen Augenblick ſind aber alle Parteien daran intereſſiert, die be⸗ ſtehende Windſtille nicht zu ſtören. Wenn ſpäter Meinungs⸗ verſchiedenheiten entſtehen ſollten, könnte das den Anlaß geben zu einer Miniſterkriſis, welche die Bildung eines dauer⸗ haften Kabinetts zur Folge haben würde. Eine ſolche Kriſis würde die Geſamtrichtung der Politik nicht beeinfluſſen. Das gegenwärtige Kabinett ſucht Stärke zu erlangen durch Be⸗ ſtätigung der Freiheit und der Toleranz. Kein Anſchlag gegen König Alfons. Madrid, 18. Febr. Das Gerücht von einem An⸗ ſchlag gegen König Alfons iſt unbegründet. Marokko. London, 18. Febr. Der„Daily Telegraph“ meldet aus Tanger, daß in Jez fortgeſetzt anarchiſche Zuſtände herrſchten. Die Lage in den jüdiſchen Quartieren ſei kritiſch. Engliſche, franzöſiſche und deutſche Kuriere, die ſich auf dem Wege nach Tetunan befinden, ſeien von Angehörigen des Ang ⸗ heraſtammes ausgeraubt und ihre Briefſchaften, welche ſie bei ſich führten, vernichtet worden. *Madrid, 18. Febr. Der Miniſter des Innern erklärt, der Beſuch des deutſchen Geſchwaders in Vigo habe keinerlei politiſche Bedeutung und ſtehe mit den Vorgängen in Marokko nicht im Zuſammenhang. Berliner Drahtbericht. (Von unſerem Reruner Burtau.) Berlin, 18. Febr. Aus London wird gemeldet: In: Kgl. Theater im Schloſſe Windſor brach heute früh Feuer aus. Die Feuerwehr des Palaſtes war ſofort zur Stelle und ſchränkte den Brand ein. 50 Berlin, 18. Jebr. Eine Madrider Meldung beſagt: Die Nachricht von dem Bombenattentat in Barcelona hat hier tiefen Eindruck gemacht. Der Vorfall geſchah mitten im Zentrum der Stadt und trotz Belagerungszuſtandes. Die Täter ſind unermittelt geblieben. Berlin, 18. Febr. Aus Thorn kommt die Nachricht: Die Aktiengeſellſchaft Pujawier in Amſer, eine der größten und älteſten im Oſten, ſteht in Jlammen. Auch Be⸗ amtenwohnhäuſer ſind abgebrannt. Der Schaden, der mehrere Millionen beträgt, iſt durch Verſicherung gedeckt. Deutſcher Neichstag. W. Berlin, 18. Februar. Am Bundesratstiſch Staatsſekretüär Kraetke, Staatsſekre⸗ tär Dr. Nieberding und Unterſtaatsſekretär Twele. Der Präſi⸗ dent eröffnet die Sitzung 1 Uhr 20. 5 Poſtetat. Eickhoff(Fr. Bp. brachte einen Fall ſtrenger Beſtrafunz eines Poſtaſſiſtenten in Leipzig vor und bat den Staatsſekretär, den Fall noch einmal zu erwägen. Kopſch(freiſ. Vp.) rügt den Mangel an Vorſorge für die Schalterbeamten, daß ſie während des Dienſtes Erfriſchungen zu ſich nehmen könnten. Sehr wenig erfreulich ſei die neue Einrich⸗ tung eines Zwangsurlaubs, namentlich im Winter, der für die Beamten gar keinen Wert habe. Die Verwendung des Bahnpoſt⸗ wagens als Schutzwagen ſei beſonders bei D⸗Zügen außerordent⸗ lich bedenklich. Staatsſekretär Kraetke kam auf den von Eickhoff erwähn⸗ ten Fall zurück und ſagte, daß der Betreffende nicht wegen ſeiner Beteiligung an einem gewerblichen Unternehmen, ſondern wegen ſchlechter Dienſtführung beſtraft worden ſei. Die Bemerkung dun Kopſch über Zwangsurlaub treffe nicht zu. Hätte der Betreffende nicht Urlaub haben wollen, der Poſtdirektor hätte ihm denſelben gewiß nicht aufgedrungen. Bei der Beſoldung für die gehobenen Unterbeamten und Un⸗ terbeamten bringt Zubeil(Soz.) einen Fall vor, wo ein Geld⸗ briefträger in Kadinen wegen Diebſtahl⸗Verdachts von dem Dienſt ſuspendiert worden ſei, ohne daß man ihn auch nur zu Protokoll vernommen hätte. Alle Bitten um Unterſuchung und um Exöff⸗ nung eines Disziplinarverfahrens ſeien abſchlägig beſchieden wor⸗ den. Der Beamte ſei mit 20 Mark und mit Verſetzung beſtroft worden. Er wiſſe heute noch nicht, weshaſb er eigentlich gemaß⸗ regelt worden ſei. Staatsſekretär Kraetke legte den Fall aktenmäßig dar. Der Unterbeamte ſei ein Trunkenbold geweſen und in verſchiedenen Inſtanzen rechtmäßig verurteilt worden. Schließlich ſei er in den Ruheſtand verſetzt worden. Die Darſtellung, als ob der eine Un⸗ terbeamte recht hätte, die große Zahl der Beamten aber, die mit dieſer Sache zu tun gehabt haben, ihre Pflicht verletzt hätten, weiſe er entſchieden zurück. Nach weiterem Eingehen des Staatsſekretärs auf den Fall be⸗ merkt Zubeil(Soz.), der Staatsſekretär habe die Sache durch⸗ aus falſch dargeſtellt.— Bei den Beſoldungen der Landbriefträger wünſcht Binde⸗ wald(Reformpartei) eine Gleichſtellung derſelben mit den Stadt⸗ briefträgern. Ein verheirateter Landbriefträger mit Frau und Kindern könne mit 1000 Mark nicht auskommen. Staatsſekretär Kraetke führte aus, auch er halte die Ge⸗ hälter der Landbriefträger nicht für ausreichend. Er ſei bemüht, ſie zu erhöhen.(Beifall rechts.) Er hoffe, daß ſie bei der werden können.(Beifall begreiflich, daß ſie weniger beziehen. neuen Gehaltsvorlage berückſichtigt rechts.) Bei Titel„Poſt⸗Agenturen“ bemerkte der Abgeordnete Will⸗ Straßburg(Zentr.), daß auf der großen Verkehrsſtraße Paris⸗ Straßburg noch eine große Anzahl Ortſchaften ohne Poſt⸗Agen⸗ tur ſeien. Redner befürwortete die Einführung eines Poſt⸗Autp⸗ mobilverkehrs. Gaebel(Reformpartei) verwandte ſich für die Erhöhung der Durchſchnittsvergütung für die Poſtagenten. Neumann⸗Hofer(freiſ. Vereinigung) meinte, es ſei einer erneuten Erwägung wert, ob es ſich weiter empfehle, Geſchäfts⸗ leute zu Poſtagenten zu beſtellen. Dies ſei für die Konkurrenz der Betreffenden mißlich. Staatsſekretär Kraetke erklärte, die Verwaltung bemühe ſich unausgeſetzt um die Verbeſſerung der Lage der Poſtagenten. Es bdürfe aber nicht überſehen werden, daß es ſich bei den Poſt⸗ agenten um eine Nebeneinnahme handle. Tauſend Mark ſeien auf dem Lande eine ganz hübſche Einnahme. Bei den Ausgaben für Poſthilfſtellen und Poſtboten empfahl Hamecher(Zentr.) die Erhöhung der Tagegelder der Poſt⸗ boten. Vielleicht wäre auch für dieſe eine Zulage von 2 zu 2 Jah⸗ ren einzuführen. Bei dem Titel„Löhne für Arbeiter im Bereiche der Poſt⸗ und Telegraphen⸗Verwaltung“ fragt Lehman n⸗Wiesbaden(Soz.] an, ob bei der Verwaltung die Abſicht beſtehe, die Arbeitslöhne zu erhöhen und warum nicht eine höhere Summe angefordert ſei. Geheimrat Neumann erwidert, daß tatſächlich ein Teil der Mehrforderung durch erhöhte Löhne bedingt ſei. Zu den Ausgaben für mittlere und Unterbeamte liegt ein abgeſonderter Antrag Gamp vor, der nunmehr lautet:„Zn außerordentlichen Beihilfen für mittlere Beamte, für Janzſ⸗ und Unterbeamte in den Provinzen Poſen und Weſtpreußen 690 000 Mark.“ Schultze(Reichspartei) empfiehlt die Annahme dieſer Reſolution namens ſeiner Freunde und namens der Deutſch⸗ Konſervativen. Er bitte, die Summe in dieſen Etat ein⸗ zuſtellen. Werde die Reſolution erſt in dritter Leſung an · genommen, ſo ſei damit für dieſes Jahr nichts erreicht. Seine Partei glaube, einen Ausweg gefunden zu haben, indem ſte den Staatsſekretär bitte, ſich mit den Regierungen ins Ein⸗ vernehmen zu ſetzen, ob ſie, wenn der Reichstag die Reſolution annehme, damit einverſtanden wären. Die Behauptung des Abg. Kulerski, die Oſtmarkezulage habe den Schulſtreik verurſacht, ſei unverſtändlich. Seit mehr als 30 Jahren bewillige man ja auch eine Weſtmarkezulage an Unteroffiziere und Mannſchaften in Elſaß⸗Lothringen. Redner bittet ſchließ⸗ lich, ſich der Beamten in den Oſtmarken praktiſch anzunehmen. (Beifall.) Baſſermann(natl.) meinte, man dürfe den Reichs⸗ beamten nicht verweigern, was den preußiſchen Beamten bereits gewährt werde. Er werde für den Antrag ſtimmen. (Beifall.) Singer(Soz.) erklärte die Oſtmarkezulage für weiter nichts als eine Prämie auf die Schikanierung der Polen. Er werde aus materiellen Gründen gegen den Antrag ſteimmen. l Die Landbriefträger kämen 3 „Jahre früher als die Stadtbriefträger zur Anſtellung. Es ſei alſo 4 — Mannheim, 18. Februar. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) 5˙ Seite Stimmen aus dem Publikum. Die Idealbühne Dr. Hagemanns hetreffend geht uns mit Bezugnahme auf das letzte„Eingeſandt“ in dieſer Angelegenheit nachfolgende Erwiderung zu, die wir hier nach dem alten guten Brauch„audiatur et alterà pars“ vollſtändig zum Abdruck bringen: Es ſei mir erlaubt, die Kunſt⸗ und Theaterfreunde des Ein⸗ geſandt in Nr. 68 Ihres geſchätzten Blattes ein weniges in ihrem Glauben, Dr. Hagemann⸗ Idealbühne finde faſt gar keinen An⸗ klang, zu berichtigen. Ich maße mir nicht an, meine und einiger Freunde Meinung als die ganz Mannheims darzuſtellen, darf aber verfichern, daß ich gerade nach Taſſo, viele, auch Fremde, be⸗ geißſerk für die Idealbühne ſah. Mochte man bei Hamlet noch ſchwanken, ſo entſprach die Dekoration des Taſſo dem antiken Charakter des Stückes derart, daß manche Kunſtverſtändige erklär⸗ ten, man könne ſonſt über Dr. Hagemanns Reformen ſagen, was man wolle, für den Taſſo ſei eine angemeſſenere nicht zu finden.— Man ſieht, daß die Meinungen geteilt ſind, und es iſt deshalb beſſer, noch andere Stücke in der neuen Dekoration zu ſehen, als zu ſchnell über eine ſo wichtige Sache abzuurteilen. Einer für Biele. Nus dem Grossberzogium. * Hockenheim, 15. Febr. Am geſtrigen Tage erfolgten 2 Verhaftungen wegen unſittlicher Verfehlungen an Kindern. Der 22 Jahre alte ledige Maurer Jak. Hauſer von hier hat ſich an zwei Mädchen im Alter von 10 Jahren vergangen, desgleichen der 67 Jahre alte ledige Taglöhner Gg. Rauſch von hier im Sommer vor. Jahres und vor etwa 4 Tagen an Kindern im Alter von 5 und 10 Jahren. Beide Unholde wurden verhaftet und ins Amtsgefängnis Schwetzingen eingeliefert.— In einer Wirtſchaft auf der unteren Hauptſtraße kamen mehrere Zigeuner⸗ familien unter ſich wegen geſtohlenem Heu in Streit, der in eine regelrechte Keilerei ausartete. Das Ende war, daß fünf der arbeitsſcheuen Geſellen wegen Umherziehens in Horden und Kör⸗ perverletzung in Verwahrung genommen wurden. nn. Heidelberg, 16. Febr. Der geſtrige öweite ſtädtiſche Preismaskenball nahm einen glänzenden Verlauf. Der große Saal der Stadthalle war in fahlem Blau mit Hortenſier⸗ guirlanden ausgeſchmückt und bot mit dem bunten Maskentreiben ein farbenfrohes Bild. Allerliebſte, lauſchige Roſenlauben waren im Kammermuſtkſaal errichtet. Die Preisverteilung hatte fol gendes Ergebnis: Gruppenpreiſe: 1)„Max und Moritz“, 2 „Teufelskapelle“, 3) Orientaliſche Gruppe Salem“; Damenpreiſe: 1)„Gänſelieſl“(Marta Engelhardt), 2a)„Blumenvaſe“(Frl. Hühne), 26)„Indiſche Tänzerin“(Emmy Neumeyer), Za)„Odol“ (Marie Lehner), Zb)„Maggi“ E. Bender), 4)„Pariſer Chanſo⸗ nette“(Lotte Schnetzel), 5)„Altheidelberg vorne— Altheidel⸗ berg hinten“(W. Bittler), 6)„Zigeunerin“(Eliſe Erbacher), 7] „Japanerin“; Herrenpreiſe: 1)„Alter Fritz“(Friedrich der Große), 2)„Sandbub“(J. Sulzer), 3)„Gaisbub“(Rodl Schöpp!, 4]„Traum eines modernen Komponiſten“(Herr Kiſterer], 5) „Tiroler Bauer“(Karl Zolke).— Die erſte diesjährige är z t⸗ liche Vorprüfung(Phyſikum) findet vom 17.—25. Febr. ſtatt.— Donnerstag, 20. Jebruar, bringt die hieſige Studenten⸗ ſchaft dem ſcheidenden Prorektor Geh. Hofrat Jellineck und dem neugewählten Geh. Hofrat Koſſel den üblichen Fackelzug. Ver⸗ ſammlung um 7 Uhr abends auf dem Karlsplatz. * Heidelberg, 16. Febr. Am Samstag Nachmittag wurde an ſeiner Wohnung in der Bunſenſtraße der Student Heinrich Spiro⸗ aus Warſchau vergiftet aufgefunden. ̃ * Weinheim, 16. Jebr. Das Neugeborene. das kürzlich von ſeiner Mutter, einem Dienſtmädchen, verſucht wurde, zu ver⸗ giften, iſt doch an dem eingeflößten Lyſol geſtorben. * Neckärgemünd, 15. Febr. Am Donnerstag Nach⸗ mittag kam der ſtädtiſche Arbeiter Rutſch auf recht tragiſche Weiſe ums Leben.., der auf einem Feldwege Steine klein⸗ ſchlug, war Epileptiker und bekam oft während der Arbeit Anfälle. Wenn er dann einige Zeit ruhig lag, kam er zum Bewußtſein und konnte ſeine Arbeit fortſetzen. Auch am Donnerstag traf ihn ein ſolcher Anfall. Unglücklicherweiſe fiel er mit dem Geſicht auf die weiche Erde und erſtickte. oc. Karlsruhe, 16. Febr. Die Staatsanwaltſchaft fahn⸗ det nach einer etwa 20 Jahre alten Frauensperſon, welche ihr neugeborenes Kind, einen Knaben, erſtickt, in ein Paket ein⸗ gehüllt und in den Maxauer Hafen geworfen har. Baden⸗Baden, 16. Febr. Von dem Tornado, der in den letzten Tagen in Amerika herrſchte, ſcheint zu uns 1 Ausläufer ge⸗ kommen zu ſein. In der vergangenen Nacht tobte wieder ein furchtharer Stur m, der vielfach an Bäumen Schaden an⸗ richtete. Auf der Höhe hat es friſch geſchneit. * Vom Schwarzwald, 16. Jebr. Heute nacht tobte ein heftiger Stur m. Gegen Morgen trat Schneetrei⸗ pen ein, das bis heute morgen 10 Uhr anhielt. Die Temperatur iſt raſch geſunken. *Säckingen, 16. Febr. Vorgeſtern nahm die Staatsan⸗ waltſchaft Waldshut die aufſehenerregende Verhaftung des Rechtsagenten Völkle vor. Völkle, der ein ſehr gutgehendes Geſchäft hier beſaß, ſoll ſich lt.„Alb⸗Bote“ in letzter Zeit verſchiedene Ver⸗ untreuungen haben zu Schulden kommen laſſen. oc. Schopfheim, 16. Febr. Wie bereits gemeldet, brach geſtern früh in der Papierfabrik von Lenz in Wehr Groß⸗ feuer aus. Die Fabrikräume wurden bis auf das Maſchinen⸗ haus ein Raub der Flammen. Das Wohnhaus konnte gerettet werden. Am Brandplatz waren drei Feuerwehren tätig. Die Entſtehungsurſache des Feuers iſt noch unbekannt, doch vermutet man Kurzſchluß. oc. Bom Bodenſee, 15. Febr. Der Unterſee iſt ſeit Donnerstag zugefroren, ſodaß die Dampfſchiffahrt unterbrochen werden mußte. Den Fiſchern kommt dieſe neue Vereiſung ſehr unangenehm., da in dieſen Tagen mit der Zuggarn⸗Fiſcherei begonnen werden ſollte. pialz, heſſen und Umgebung. „ Landau, 16. Febr. Die geſtern vorgenommene Bür⸗ germeiſterwahl hatte das Ergebnis, daß Herr Bürgermeiſter Mabhla mit 19 von 23 abgegebenen Stimmen wiederge⸗ wählt wurde. Der Dienſtkontrakt lautet auf 12 Jahre; auch in dieſem neuen Kontrakt wird die in letzter Zeit viel angefeindete Beſtimmung, wonach auf Erſuchen des Stadtrates der Bürger⸗ meiſter ein Mandat als Abgeordneter zum bayeriſchen Landtag annehmen kann, enthalten ſein. Darmſtadt, 15. Febr. Die großen Silber⸗ und Golddiebſtähle in Lampertheim ſind wahrſcheinlich durch dieſelben Einbrecher ausgeführt worden, welche in der letten Zeit Mannheim und Umgebung, ſowie die Pfalz un⸗ ſicher machten. Der Einbruch in Lampertheim iſt mit zwei ſog. Maurerklammern ausgeführt, welche die Zeichen B. H. oder um⸗ liegendes Kreuz tragen. Der Geſamtwert der Gegenſtände über⸗ ſteigt 400 Mark. Gerichtszeitung. Mannheim, 13. Febr. Strafkammer II. Vor⸗ ſitzender: Landgerichtsdirektor Wengler. Vertreter der Groß⸗ herzogl. Staatsbehörde: Aſſeſſor Dr. Geißler. Der 49 Jahre alte Taglöhner Johann Groß aus Malſch verglich am 15. Januar ds. Is. im„Adler“ in Schriesheim den jetzigen Großherzog mit ſeinem verſtorbenen Vater mit einer dummen und rohen Redensart. Zur Kennzeichnung des Men⸗ ſchen genügt wohl die Tatſache, daß er auf 47 Vorſtrafen zurück⸗ blickt. Kurz vorher erſt war er aus dem Arbeitshaus entlaſſen worden. Vielleicht wollte er wieder eine neue Verſorgung. Das Urteil lautete auf 9 Monate Gefängnis. Vom Schöffengericht Schwetzingen iſt der Bäcker Frank aus Aſſelheim wegen Widerſtands zu 14 Tagen Gefängnis ver⸗ urteilt worden. Frank verübte in der Nacht vom 30. November auf 1. Dezember vor. Is. in Friedrichsfeld Skandal. Als ihn der Polizeidiener Schnabel deshalb feſtnehmen wollte, zog Frank ein Meſſer und fuchtelte damit um ſich. Die Bernfung wird als unbegründet verworfen. Verteidiger: Rechtsanwalt Dr. Katz. * Heidelberg, 14. Febr. Wegen Untreue, Unterſchlagung und Urkundenfälſchung iſt am 23. November v. J. vom Landge⸗ richt Heidelberg der frühere Rentamtmann Richard Roller zu 10 Monaten Gefängnis verurteilt worden, nachdem ein früheres Urteil vom Reichsgerichte aufgehoben worden war. Die gegen das neuerliche Urteil eingelegte Reviſion wurde vom Reichsgericht verworfen. DDrrrr Jolkswirtschaft. Vom Getreidemarkt. Die Ausſichten auf dem Getreidemarkt ſind z. Zt. nicht die beſten. Der Weizenmarkt iſt in einer ſehr traurigen Lage, weil die meiſten Importeure wie Müller im Herbſt zu—3 M. höheren Preiſen ſich eingedeckt haben und auf dieſen Abſchlüſſen große Verluſte ruhen. Die Importeure wie Müller ſind deshalb im Einkauf ſehr zurückhaltend, weil ſie an⸗ geſichts der koloſſalen Ernte in Argentinien und der dortſelbſt bereits erfolgten großen Verſchiffungen einen weiteren Rückſchlag erwarten. Die Hoffnungen auf eine Beſſerung dieſer traurigen Geſchäftslage ſind jedoch nicht ganz unbegründet, wenn man berück⸗ ſichtigt, daß ſich Rußland, Rumänien, Indien und Auſtralien bisher an der Deckung des Weltbedarfs faſt gar nicht beteiligt haben. Vorerſt aber können die hieſigen Käufer ſich mit einem derartigen Gedanken nicht befreunden. Die Entwertung des Brotgetreides hat ihren erklärlichen Grund auch in der Goldkriſe, welche im Späk⸗ herbſt des vorigen Jahres von Amerila ausging und auch den Aus⸗ gangspunkt der Preisrückgänge in Getreide bildete. In Roggen liegt das Geſchäft mit dem Ausland vollſtändig brach, weil bisher inländiſche Ware weſentlich billiger käuflich war wie ausländiſche. Auch das Hafergeſchäft liegt wogu hauptſächlich der Abſchlag von ca. 2 M. für Laplata⸗Hafer bei⸗ getragen hat. 5 In Mais ſind Käufer noch zurückhaltend, weil ſie erſt genaue Berichte über das Ernteergebnis Argentiniens in dieſem Artikel abwarten wollen. Die Vereinsbank Weinheim ſchließt das Jahr 1907 mit einem Umfaßz von 83 Mill. Mark gegen 75% Mill. im Vorfahre ab. Der Reingewinn beträgt 82 627 Mark. Es werden 6 Proz.“ Dividende ausgezahlt. Die Bank konnte das Kreditbedürfnis ihrer Mitglieder trotz des hohen Reichsbankdiskontes im Konto⸗ Korrentverkehr zu 5 Prozent befriedigen. Pfülziſche Eiſenbahnon. Nach dem Ausbpeis für den Monat Januar betrug die Geſamteinnahme der Pfälziſchen Eiſenbahnen 2 669 425 M. gegen 2854 066 M. im gleichen Monat des Vor⸗ jahres, d. i. 184 639 M. weniger. Bei einer Betriebsläange von 872 Km.( 0 Km.) erbrachte der Perſonentransport 626 092 M. (— 54 565.) bei einer Frequenz von 1 193 815 Perſonen(mehr 153 627). Aus dem Gütertranspork wurden 1 552 566 M. (weniger 117337 Maxk) erzielt bei einer Beförderung von 572 852 720 Kg.(— 23 902 620 Kg.). Die Einnahme aus dem Kohlentransport betrug 490 767 M.(— 12 736.) bei einer Be⸗ förderungsmenge von 212 680 000 Kg.( 7 065 000.). Aktienziegelei München. Die Geſellſchaft erzielte einen Warengewinn per Saldo von 668 272 M.(i. V. 544 772.) und aus der Oekonomie 23 462 M.(23 989.). Dagegen erforder⸗ ten Abſchreibungen 40 842 M.(36 718.) und ſämtliche übrige Laſten 585981 M.(472 520.), darunber Arbeiterlöhne 263 779 Mark(204099.). Der Reingewinn beträgt 59 911 M. (59 528.) ohne den Vortrag von 10 122 M.(6999.). Es werden 5 Prozent(wie i..) Dividende= 54 000 Mark vorgeſchlagen. Bayeriſche Reviſions⸗ und Vermögensverwaltungs⸗Akt.⸗Geſ., München. Das im Vorjahr von der Baheriſchen Hypotheken⸗ und Wechſelbank unter Uebernahme der Zweigniederlaſſung München der Reviſions⸗ und Vermögensverwaltungs⸗Akt.⸗Geſ. in Berlin ge⸗ gründete Inſtitut hat in ſeinem erſten Geſchäftsjahr nach dem Be⸗ richt gut proſperiert. Die Reviſionsabteilung ſei reichlich beſchäf⸗ tigt. Vermögensverwaltungen wurden bisher nur in beſcheidenem Maße übernommen. wird eine Divi dende von 8 Prozent p. r. k. auf das mit 25 Prozent eingezahlte Aktienkapital bon M. 400 000 vorgeſchlagen. Sektkellerei J. Oppmann.⸗G. in Würzburg. Der Bericht des Vorſtandes konſtatiert, daß ſich die im vorigen Jahre gehegten Erwartungen, in Zunkuft günſtigere Ergebniſſe zu erzielen, in 1907 als berechtigt erwieſen, da ſeit Jahren zum erſten Male wieder eine Dividende vorgeſchlagen werden kann. Der Rein⸗ gewinn beträgt 16 110 Mark(i. V. 2922.), woraus 2½ Prozent(0) Dividende verteilt, 805 M. 2161.) der Re⸗ ſerve überwieſen werden und 3800 M.(761.) zu Abſchrei⸗ bungen dienen ſollen. Zum Vortrag auf neue Rechnung ver⸗ bleiben 155 M.(). In der Bilanz ſtehen lt.„M. N..“ Immo⸗ bilien mit 380 000 M. G880 508.), Fäſſer und Geräte mit 20 800 Mark(21053.) und Vorräte mit 310 182 M.(289 401.] zu Buch. An Kaſſa und Wechſel ſind 6403 M.(7325.) vorhanden und Debitoren ſchuldeten 89 908 M.(85 373.), dagegen hatten Kreditoren 20898 M.(8213.) zu fordern. Bei 450 000 M. Akkienkapital und 303000 M.(816 400.] Anleiheſchuld beträgt die Reſerve 7286 Mark(5125.). Für die Zukunft könne nach dem Bericht mit weiteren erfreulichen Ergebniſſen gerechnet werden. Die Kreditbank in Duisburg beruft eine Generalverſammlung behufs Erhöhung des Aktienkapitals um M. 300 000. Gießener Braunſteinbergwerke vorm. Fernie, Gießen. Im letzten Vierteljahr 1906 betrugen die Geſamteinnahmen für ver⸗ kaufte Erzeugniſſe 476 908., während die Unkoſten 298 479 N. erforderten. Es ergab ſich mithin ein Ueberſchuß von 178 429.; hiervon gehen für Anleihe und Tilgung 82 523 M. ab, ſo daß ein Reinüberſchuß von 95 906 M. verbleibt gegen 140 975 M. im dritten Viertelfahr. ö 3 57 vollſtändig darnieder, ſtrafe zu unterſagen. burch den Bahnban inſofern beeinträchtigt wird, als die neite Aus einem Reingewinn von M. 10 666 Die Bochumer Ammoniakverkaufsvereinigung erzielte der „Köln. Volkszig. zufolge für 1907 einen Durchſchnittspreis bon 22.78 M. pro Doppelzentner gegen 23.60 M. bezw. 23.55 M. in den beiden Vorjahren. Raveusberger Spinnerei in Bielefeld. Der Aufſichtsrat be⸗ antragt nach 179 000 M. Abſchreibungen(i. V. 170 500.) 16 Prozent(8½ Proz.) Dividende. 5 Süchſiſche Bank zu Dresden. Der Aufſichtsrat ſchlägt 10 Prozent Dividende vor(i. V. 8 Progz.) nach 367 776 M.(405 470 Mark) Zuweiſungen zum Reſervefonds, der damit die erforderlichen 7% Mill. Mark= 25 Prozent des Aktienkapitals erreicht. St. Galliſche Hypothekarkaſſe. Das Gewinnergebnis dieſes Inſtitutes beläuft ſich nach Abzug der Unkoſten und nach Abſchreih⸗ ung der mit der Neuorganiſation zuſammenhängenden Separat⸗ ſpeſen pro 1907 auf 188 797 Fr. Der Verwaltungsrat beantragt der auf 28. Februar einberufenen Generalverſammlung der Aktis⸗ näre die Verteilung einer Dividende von 4½ Prozent mit 151875 Fr. Dem Reſervefonds werden gemäß Statuten 8410 Fr., an Tantiemen werden 1583 Fr. ausgerichtet und auf neue Rech⸗ nung vorgetragen 21 929 Fr. 8 Spar⸗ und Kreditbank Mittweida in Mittweida. Aus dem verfügbaren Reingetvinn von 101 642 M.(i. V. 92 582.) wird laut Rechenſchaftsbericht für 1907 eine Dividende von 6½ Prozent (6 Prozent) auf 1 200 000 M. Grundkapital verteilt. Die Ein⸗ lagen ſind auf 1 723 474 M.(1 648 236.) geſtiegen. Crédit Lyonnais. Aus einem Reingewinn von 34 110 630 Francs(i. V. 84 600 000 Frcs.) wird eine Dividende von 55 Fres. (wie i..) erklärt. Neues vom Dividendenmarkt. Hannoverſche Waggonfabrik .⸗G., Hannover, 10 Prozent(i. V. 0 Proz.).— Leherx, Bank 10 Prozent.— Baheriſche Zellulbidwarenfabrik.⸗G., Nürnberg, 13 Progzent.— Bremer Dampffchiffahrtsgeſellſchaft 6 Prozent(i. V. 8 Prozent).— Duxer Kohlenverein 14 Prozent(i. V. 12 Proz.) Nach dem Geſchäftsbericht der Deutſchen Spiegelglas⸗A.⸗G. in Freden wurde nach Abſchreibungen von 170 403 M.(165 926.) ein Reingewinn von 988 027 M.(848 704.) ersielt, aus dem 90 Prozent Dividende(20 Proz.) verteilt werden. 85 Neue Inſolvenz. Die bedeutende, ſeit 50 Jahren beſtehends Herrenkonfektions⸗Engrosfirma M. B. Roſenthal u. Co. in Berlin ſieht ſich genötigt, in Liquidation zu treten und har laut „Konf.“ ihre geſamten Aktiven der Reviſions⸗ und Vermögensver⸗ waltungs⸗Akt.⸗Geſ. übergeben.— Ueber die graphiſche Induſtrie Julius Katzenberger in Frankfurt a. M. wurde der Konkurs berhängt. Vom Arbeitsmarkt. Die Kruppſche Fabrik in Eſſen, Abteilung Zünder⸗ und Laborierwerkſtätte, kündigte wiederunt 140 Arbeitern wegen Arbeitsmangel. Viele der Arbeiter waren ſechs bis fünfzehn Jahre bei der Firma beſchäftigt. 5 Der Kupferblechverband ermäßigte mit dem heutigen Tage den Grundpreis für Kupferbleche auf 164 M. pro 100 Kilo und nicht auf 159., wie gemeldet worden war. 785 Kartelldiktatur. Der Verband der deutſchen Strohhut⸗ und Damenfilzhutfabrikanten beſchloß, dem„Konf.“ zufolge, mit dem Putzgroſſiſtenverbande einen Kartellver krag abzuſchließen und von der nächſten Saiſon ab die Außenſeiter des Putzgroſſiſten⸗ verbandes zu ſperren und gleichzeitig den Abſchluß von Verträgen mit dieſen Außenſeitern, welche geeignet erſcheinen, die Sperre zu beeinträchtigen oder iuſoriſch zu machen, hei hoher Konventional⸗ Der Preis für gezogene Kupferrohre iſt li.„Köln, Volkszig.“ von heute ab auf 1944 M. pro 100 Kg. herabgeſetzt worden. Die Verwaltung der Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Kalkwerke ig Dornap teilt lt.„Köln. Ztg.“ mit, daß durch den im vorigen Jahre von der Regierung beſchloſſenen Bau einer Eiſenbahn durch das Hönnetal von Menden über Bahre nach Néuenr, gonz bedeutende Kalkſteingelände dem Verkehr ei ſchloſſen werden. Im untern Teil des Hönnetals hat die Geſell ſchaft bereits einen ausgedehnten lohnenden Betrieh, der aber inie an einzelnen Punkten in großer Nähe der beſtehenden Brüche vorbeiführt, wodurch ihre Bearbeitung erſchwert wird. Um an der oberen Hönne Herr der Lage zu bleiben, hat die Ge⸗ ſellſchaft größere Gelände erworben, die den beſten Teil der er⸗ ſchloſſenen Kalkſteinfelder umfaſſen. Nach den Abmachungen mit den gegenwärtigen Beſitzern wird ein großer Teil des Kaufpreiſes in Schuldverſchreibungen der Geſellſchaft erlegt, ein kleiner Teil in bar. Zur Bewilligung dieſer Schuld von 1,2 Mill. Mark iſt eine außerordentliche Hauptverſammlung auf den 4. März ein⸗ berufen. Als Sicherheit für die vierprozentige Anleihe werden die bedeutenden noch nicht hypothekariſch belaſteten Gelände der Geſellſchaft verpfändet, der als fernere Sicherheit das geſamte Eigentum der Geſellſchaft haftet. Von den beiden zur Zeit be⸗ ſtehenden Anleihen ſind bis jetzt 1488 000 Mark getilgt. Am 30. Juni 1907 betrug die Anleihe⸗Schuld der Geſellſchaft 4012 000. Mark. Durch den Erwerb dieſer Kalkwerke wird die Geſellſchaft in die Lage verſetzt, bei eintretendem Bedarf ihre Kalkſtein⸗ und Kalkerzeugung nicht unbedeutend zu erhöhen. [Telegraphiſche Handelsberichte ſiehe 6. Seite). *** Frankfurter cneftenbörſe. Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie. Schluß⸗Kurſe. Reichsbank⸗Diskont 6 7 Wechſel. 17 18 11717 Amſterdam kurz 16.25 169.15 Paxis kur; 8135 61.275 Belgien 81.25 81.15 Schweitz. Plätze„ 81 20.20 Italien 81.25 81.25 Wien 85 90 84.838 London„ 20.47 20.47 Napoleonsd'or 16 33 16.34˙ 5 lag———Privatdiskonto„ Staatspapiere. A. Deutſche. 18 17. 18 3½ deutſch. Reichsanl. 92 85 927[Mexikaner äuß. 88/0 88.70 88.58 65.50 65.80 98 70 98.50 „ 82 50 3 75 82 5 3 ½ pr. konſ. St.⸗Anl. 2. 0 3 Mexikaner innere 92.70 Taumalipas 633 26 82.55Bulgaren 99.——.— babiſche Sk⸗A. 99 0 90 1, Griechen 1890—.— 4770 42„ neue 0. 99.8(5 italien. Rente—.— 104.20 3½ bad.St⸗Olabg)fl———..ß Oeſt. Silberrente 99.65 69.59 3 M. 9290 92 904½„ Papierrent.—.— 99.4 %½%„„ 1900— 92 Oeſterr. Goldrente 99.10 99. 40 fyr..⸗B.⸗A..1915 101 4 1.43 Portug. Serie! 6255 62.40 3½ do. u. Allg Anl. 2. 0 92.25 III 69 6289 3 6 do...Obl. 2 82 4½ neue Ruſſen 905 98 4 Heſſen von 1999.751104 Ruſſen von 1880 81.25 3 Heſſen 50„% 8,7 4 pan. ausl. Rente 3 Sachſen 82.80 8264 Türken von 1903 4 Mh. Stadt⸗A. 1907—— 98.7 4 unif. 35%½„„ 1905 90.50 90 504 Ungar. Goldrente B. Ausländiſche. 4„ Kronenrente 5 Arg i. Gold⸗A.1887 Verzinsliche Loſe. 4½ Chineſen 1898 3 Oeſterreichiſchel860 158.59 158.80 4 Egypter unificierte Türkiſche 146,40 146 60 —.—— 88 40 95.— 942 40 —.— 96.10 —.* — —— 96.— — — 6. Sette. Ceneral⸗Anzeiger.(Abondblatt.) Mannheim, 18. Febrnar. Aktien induſtrielle Bad. Zuckerfabrit 127..28. Südd. Immobil.⸗Geſ. 96.— 96 Eichbaum Mannheim 129.— 129— Mh. Aktien⸗Brauerei 137.— 137. Parkakt. Zweibrücken—.—— Weltzz. Sonne, Speyer 80.20 80 2 Cementwerk Heidelbg. 143.— 138. Cementfabr. Karlſtadt 120— 121 2 Badiſche Anilinfabrik„12 40 513. Ch. Fabrik Griesheim 241.— 241. Farbwerke Höchſt 437 435.— Ver. chem. Fabrik Mh. 300 25 302.— Chem. Werte Albert 387.——.— Südd. Drahtind. Neh. 120.— 120.— Akkumul.⸗Fab. Hagen 192.— 192 Aee Böſe, Berlin 72.50 74. Clektr.⸗Geſ. Allgem. 200.50 200 Südd. Kabelw. Nhm. 26.—.4 50 Lahmeyer 120.— 120.20 Clektr.⸗Gef. Schuckert 104.50 104.30 Siemens& Halske 174.— 174. Bochumer Bergbau 197 50 197.— Buderus 11240 111.20 Concordia Bergb.⸗G.—.—— Deutſch. Luxemburg—.— 144 25 Friedrichshütte Bergb. 143.— 143. Gelſenkirchner 188.— 182 8 Aktieng deutſcher und auslän Ludwh.⸗Bexbacher 218.40 218.40 Pfälz. Maxbahn 137 50 137.5 do. Nordbahn 131 70 131 70 Südd. Eifenb.⸗Geſ. 117.— 117. Hamburger Packet 118.— 118.— Nordd. Lloyd 105.50 105.4 Oeſt.⸗Une Staatsb 143.70 143 90 Pfandbriefe, Prior 40% Frk. Hyp.⸗Pfdb. 97.50 97.50 40% fF.K. B. Pfdbr.os 9750 97.5 40% 1910 5190 97.70 HypB. Pfdb. 99. 99.80 9015 8 15 91.80 91.80 470 o„ Pr. Bod.⸗Cr. 90.— 90.— 4e% Etr. Bd. Pfd. voo 97.— 97.— 0 99 dos 750 6570 10⁰ ſdbr..0l e unk. 0 97.30 9780 4%„ Pfdbr..Os 5 1 12 97.40 97.40 6ſ½„ Pfdbr..86 9 u. 94 90.20 90.20 51½ Pfd. 96/06 90.30 90.3 4%„ Com.⸗A bl. v. I,unt 10 99.30 99,30 6 7 Com.⸗Obl, v. 1891 91.— 91.— 3%„ Com.⸗Obl. 5 v. 96/06 91.— 91.— 40% Pr. Pfdb. unt. 09 97.10 97.10 „ de e 4⁰⁰ 95D 878 Babiſche Bank 189.— 139.25 Berg u. Metallb. 119 80 19.50 Berl. Handels⸗Geſ. 158.40 158.5 Comerſ. u. Disk.⸗B. 106 20 106.— Darmftädter Bant 1259/125 80 Deutſche Bank 235 60 235 50 Deutſchaſtat. Vank 135.5. 138.— D. Effekten⸗Bank 109.30 106.30 Diseconto⸗Comm, 174——74 187. 0 137 50 194.40 194 20 154.— 154— Dresdener Bank rankf. Hyp.⸗Bank ukf, Hyp.⸗Creditv. r Unternehmungen. Kunſtſeidenfabr. Frkf. 234.25 231 50 Lederwerk. St. Ingbert Spicharz Lederwerke 122 122 Ludwiash. Walzmühle 63.— 163 Adlerfahrradw. Kleyer—.— 2 8 75 Maſchinenfbr. Hilpert 78 50 78 50 Maſchinenfb. Badenia 200.— 200 Dürrkopp 316— 316— Maſchinenf. Gritzner 213 8 212, Maſch.„Armatf. Klein 115.90 116.— Pf. Nähm.⸗u. Fahrradf Gebr. Kayſer Röhrenkeſſelfabrik vorm. Dürr& Co. Schnellpreſſenf. Frkth. 187.— 186.5 Ver. deutſcher Oelfabr. 130.60 130.— Schuhrabr. Herz, Frkf. 1238.50 128.50 Seilinduſtrie Wolff 135.— 135.— 'wollſp. Lampertsm. 88.— 88.— Kammgarn Kaiſersl. 167.— 167 Zellſtoffabr. Waldhof 512.50 510.75 — 122.50 122.50 —.——.— Bergwerks⸗Aktien. Harpener Bergbau 197.50 197 Kaliw. Weſterregeln 191 194 Oberſchl. Eiſeninduſtr. 9⸗,/50 95.50 Vr.Königs⸗ u. Laurah. 213.50—.— Gewerkſch. Roßleben 9700 9700 idiſcher Transport⸗Anſtalten. Oeſterr. Süd⸗Lomb. 25.30 Deſterr. Nordweſtb.———.— 5 Hotthardbahn Ital. Mittelmeerb.———.— „Meridionalbahn 16,%45 Zaltim. Obio 80.80 itüts⸗Obligationen. 10% Pr. Pfdb. unt. 13 407 5 60 5 3½ Pr.fdbr.⸗Bk.⸗ Kleinb. b 04 3½ Pr. Rfobr.⸗Bk.⸗ Hyp.⸗Pfd.⸗Kom.⸗ Obk, unkündb. 12 4% Pr. fdbrf.⸗B. Hyp.⸗Pfd. unt. 1917 %% Rh. H. B. Pfb. 09 10% 1907 97.50 97.75 97 75 93.50 91.— 94.— 98 50 91.30 91.80 97.20 97.20 97.20 97.50 98.75 90.— 90.25 91.50 97.— 99 30 —— „„„„ 3½%„„ verſchied. % K„„ 914 31½% Rh..⸗B..O 10% R. W. B. C. B. 10 4% Pfſ. B. Pr.⸗Obl. 120% Pf..Pr.⸗O. 4½ t-ſttl.g. E. B. Mannh. Ber⸗G.⸗A, Bank⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. Oeſterr.⸗Ung. Bank 122.— 122.— Oeſt. Länderbank 104.30 10480 „Kredit⸗Anſtalt 201.10 20 30 Pfälziſche Bank 100.10 100.10 Pfälz. Hyp.⸗Bank 188.— 188— Preuß. Hypothenb. 112.— 111.80 Deutſche Reichsbk. 151.75 151 75 Ahein. Kreditbank 13 3 80 133.50 Rhein. Hyp. B. M. 17.5) 187.50 Schaaſſth. Bankver. 135.— 134.60 Südd. Bant Mhm. 108,50 108 55 Wiener Bankver. 135.10 135.— Naeen 117.— 115 20 Bank Ottomane 142— 141 Frankfurt a.., 18 Februar. Kreditaktien 201.20, Staats⸗ Fahn 144 10, Lombarden 25.4, Egypter—.—, 4% ung. Goldrente 70.30—.— Obligationen. Pfandbriefe. Induntie⸗Obligatſon. 40% Rh. Hyp.⸗B. unt. 1902 97. b I½% Akr.⸗Geſ. f. Seilind.⸗ 325 15 550„ verſchied. 90.—b. drie rück., 1055% 103.—0 3%„„ Kommunal 91.50 b4½% Vad..(G. f. Rhſchiff. ad!. Sestransvort „%%), Ned Aniſ e, odaf. 102 10 f 37½% retburg. B. 51506½4% Kr. Keimein, Heidlba. 99.— G 3½% Heidelbg. v. J. 1903 91.—6% Bürg. Braußaus, Bonn 100.75 G 30,0 Karlsruhe v. J. 1907 99.25 4% Herrenmühle Gen: 98.— B 30% Karlsruhe v. J. 1896 87.— 2 4%% Manné. Dampf⸗ 4½0 Fabr v. I 1902 90.— 6 ſchlerpichiffaßrts⸗Gei. 98.— B 4½ d% Lüdwigshafen 69.— G4½% Mannb. Lagerbaus⸗ 40%0 1 v. 1906 99.—6 Geſellſchaf⸗ 100. G 4% g e 90.— 8/4½% Oberrb.gelektrizitäts⸗ 4% Mannh. Oblg. 1901 99.—0 werke, Karlsrube—.— %//„ 1885 90.— 6½4½% Pfälz. Cbamotte u. *„1888 90.— GJ Tonwerk,.⸗G. Eiſenb. 102.75 B 3%„„1895 90.— C4½% Ruff..⸗G. Zellſtofff. „ 1898 90.— 6 Jaldhof bei Pernau in 3 52 7 1904 90. G Kpland 99.25 G „1808 00%% Speyrer Brauhaus „ 1909 98.50 C[.⸗G. in Speyer 97.— G e 1007 99.— Cſ½ Speyrer Ziegelwerke 101.40 35% 0% Pirmaſens unk. 1905 91.— 6 4½9ù Südd. Drabtinduſtr. 99.— G %% Wiesloch v. J. 1905—.— 40 Tonw. Offſtein.⸗G. Dr. H. Loſſen, Worms 98.— G 14½ Zellnoffabrik Waldbof 102.— G Kleines Geſchäft fand heute in Aktien der Süddeutſchen Kabelwerke ſtatt und zwar zum Kurſe von 124 Prozent Höher notierten: Mannheimer Verſicherungs⸗Aktien 440 G. und Zucker⸗ fabrik Waghäuſel 128 G. Von Banken waren geſucht: Bad. Bank zu 139 Prozent, Pfälz. Hypothekenbauk zu 187.50 Proz. und Rhein. Hypothekenbank zu 187.50 Prozent. *** Berlimer Effektenbörſe. Berlin, 18. Feb uar.(Schlußkur ſe.) Ruſſennoten 213 90 2195 f Lombarden 25 40 2530 30% Ruſſ. Anl. 1902 81.30 81 30 Canada Paciſie 140 4 140 10 %% 0 Reichsanl. 92.70 92.60 Hamburg Packe!l 118 10 117.50 40% Reichsanleihe 82.70 82.60] Hamb Palet neue 117.——— 40% Bad. Sl.⸗Anl. 99 25 99 60 Nordd. Lloyd 105.60 105 50 4% B. kt.⸗B. neue 99.80 99.80 Dynamit Truſt—.— 159 10 3½% B. St.Obl. 1900—.— 92.80 Licht⸗ u. Kraftanl. 107.60 110 40 85½% Bayern 92.25 92.25 Bochumer 197 50 197 20 40% Heſſen—.— 91.10] Konſolidation— 39% Heſſen 80.80 81. Dortmunder 57.— 57 30% Sachſen 83.— 83.90 Gelſenkirchner 183— 182.80 4% Pfor. Rh. W. B. 97.— 96 40 Harpener 197 70 196.70 50% Chineſen 101.10 101.10 Laurahütte 212.70 21120 4% Italiener—.——.— Phönie 473 60 173 40 %½ Japaner(neu) 88 30 88.10 Mibeck⸗Montan 198.10 198.10 1860er Loſe 153 75 15315 Wurm⸗Revier 3 4% Bagdad⸗Anl. 85.— 85 25 Anilin Treptow 365.50 368.— Kreditaktien 201.— 201.20] Braunk.⸗Britetts 168.— 168— Berg.⸗Märk. Bank—.— 150 20 D. Steinzeugwerke 220 50 220.50 Berl. Handels⸗Gef. 158.40 158.10 Düſſeldorfer Wag. 321.— 315— Darmſtädtet Bank 125.20 12 30 Elberf. Farben(alt) 602 70 604 20 Deutſch⸗Aſtat. Bant 137.50 186.70] Weſtereg. Alkaliw. 193.— 198.20 Deutſche Bant 23530 235.30] Wollkämmerei⸗Akt. 132 50 13190 Disc⸗Kommandit 174 90 173.90 Chem. Charlottenb, 198.50 195 50 Dresdner Bank 1837.50 187.0 Fonwaren Wiesloch 101— 101— Rhein. Kredi bant 133.50 188.50 Zellſtoff Waldhof 312 50 810 50 Schaaffh, Banko. 135.— 132.50 Celluloſe Koſtheim 215.— 214 50 Lübeck.Büchener———.— Rüttgerswerken 189.— 188.— Staaisbahn 144 144. Privatdiskont 4¼½% W. Berlin, 18 Februar.(Telegr.) Nachborſe. Kredit⸗Aktten 200.90 201.40 Staatsbahn Diskonto Komm. 173.60 174.10] Vombarden Pariſer Boͤrſe. Paris, 18, Februar. Anfangskurſe. 143.90 144.— 25%½40 25.40 3 0% Rente 97 10 97.17 Cürk. Looſe 181.——.— taliener—.——.—[Banque Ottomane 711.— 807.— Spanier 9410 94.—otio Tinto 1555 1526 Türken unif. 95 95 95.70 25 Gotthardbahn—.—, Disconto⸗Commandit 17380 Laura 218.50, Gelſenkirchen 183.54. Darmſtädter 125.70 Handelsgeſellichaft 188.—, Dresdener Bant 137.50 Deutſche Bant 285.20, Bochumer 197.50 Rorthern—.—. Tendenz: ruhig, Nachbörſe, Kreditaktien 201.30, Staatsbahn 143.90, Lombarden 35ʃ40, Disconto⸗Commandit 174.—. * *. Mannheimer Eſſektenbörſe vom 18. Februar.(Offizieller Bericht) r Aktkien. 8 Banken. Brief Geld 9 1 Brief Geld adiſche Bank— 139.— Br. Werger, Worms—.— 90.— Bewibt Speersc/ er r. v. Oertge 80.——.— Pfälz. en— 100.eofbf. Preßh.⸗u. Sptfabr. 159.50.— Pfälz. Hyp.⸗.— 187.500 Transport bI.Sp. u. Edb Landau 137.——.—u. Verſicherung. Rhein. Kreditbank 134.— 138 50 85 Rhein. Hyp.⸗Bank—.— 187 5ʃ B..⸗G. Rhſch. Seetr.—.— 92 Südd. Bant—+ 110.— 8 Naeee 9—— Giſenbahnen. Francona, Rück⸗ und Pfälz. Ludwigebahn—.— 218.— Mttveri..⸗G. vm. „ Maxbahn—+ 187 6% Bad. Rück⸗ u. Miv.—.— 575— bahn aßenbahn Chem. Induſtrie, .⸗A. f. chem. Induſtr. — 1318,/Bad. Aſfecurran; 1285 80.——. Continental. Verſich. 415.—— Mannh. Verſicherung—— 440 Oberrh. Verſich⸗Geſ.—.— 450.— 9 e 195 Württ. Tranp.⸗Verſ. 590.——.— Pher. Fab Goldenbg.—.— 178—- Induſtrie. Herein degz abren—.— 04-.⸗G. f. Seilindugtrte 135.——.— Be e Sumen—— i8e Dingker ſche Jiſchſhr. 121.— 119.— uen te Lcc. Cmailliribr. Kirrweill.———.— Vorzug 105.50— Emaillw. Maikammer—.— 91.50 Brauereien. Ettlinger Spinnerei 105.— Bad. Brauere 104 50—. Hüttenh. Spinnere!—.— 88.— Binger Akttenbierbr.—.——.— Karlsr. Maäſchinenbau—— 210 Durl. Hof pm. Hagen—.— 261.— Nähmfbr. Häid u. Nep 261.50—.— Eichbaum⸗Brauerei!—— 180 Ktzſth. Cell. u. Papierf.—.— 213 Elefbr. Rühl, Worms—.. 96—Diannh. Gum. u. Asb. 140.——.— Ganters Br. Freibg. 106.—.— Maſchinen. Badenſe—.— 200.— Kleinlein Heidelb 105. Oberr. Elektrizitäyt 22.—— omb. Meſſerſchmtt 61.——.—.Nähm u. Fahrradf.—. udwigsh. Brauerei 248.— ortl.⸗Zement Holbg 144.— Mannh. Aktlenhr. 137—Süßpd. Draht⸗Induſt. 120—. Pfalabr. Geiſel, Mohr———. Südd. Kabelwerke 124.—-. — Brauerei Sinner + 258 Verein Freib. Ziegelw. 150.——. r. Schrödl, Heidlbg. 201.50— Speyr. 40.— Fee Se,—— ba5. Neuftadt 129.— „Rittet, Schwez.—.—ellhoffabr. Waldhof 812——. „Spever 80.50—.— Zuckerſör. 18 3Stor„Speyer 80.— uckerraff. Maäunh.—— 53.— Londoner Effektenbörſe. London, 18. Febr.(Telegr.) Anfangskurſe der Effektenbörſe. 4% Reichsanleihe 82˙½ 82½ Southern Paotfic 69— 69— 5% Chineſen 103˙— 103% Chieago Milwaukee 109½ 109½ 2½% Chineſen 98¼% 981½ Denver Pr. 49%½ 49.— 25%% Conſols 81— 86˙½% Atchiſon Pr. 87— 87— 3% Italiener 102½ 1021 Louisv. u. Naſhv. 92— 91— 3 9% Griechen 49— 48 Union Paeiſie 116˙½ 116% 8% Portugieſen 63½ 68—Unit. St. Steel com. 28. 28½ Spanter 93% 98—-„„ pref. O4i 94½ 5 Türten 95/ 95,. Eriebahn 14/ 18% 4 0% Argentinier 861/. 86½ Tend.: beh. 3 c% Mexitaner 36% 33Debeers 18/ 13% 4% Japaner 88— 82½ Chartered Tend.; ſtill. Holdfields 3— 3— Ottomanbant 18½ 18/ Randmines 5½% 5h Nio Tinto 62˙% 61[Caſtrand 3˙ 3ʃ˙5 Braſilianer 85/%.ũ6 84 Tend.: ſtill. Berliner Produktenbörſe. Berlin, 18. Februar.(Telegramm.)(Produktenbörſe, Preiſe in Mart pro 100 kg. frei Berlin netto Kaſſe. 17. 18. Weizen per Mai 210 50 207 75] Mais per Mai 149. „Juli 210.50 208.„ Ju—— %%FFͤ..... Roggen per Ma 203 75 201 50] kübzl per Febr. „ Juli 200.50 498.25„ Ma* „ Sept.-—„Okt. 69.70 Hafer per Mat 169.— 168.25 Spiritus 70er locbo—.— „Juli—.———Weizenmehl 29.75 ———.—toggenmehl 27.50 ** Telegraphiſche Handelsberichte. 18 148.— 72— 72 10 69 b0 —— 5 29.50 27.40 Deutſcher Reichsbant⸗Ausweis vom 15. Februar 1908. (Deill. Mk. Aktiva: Metall⸗Beſtand Reichs⸗Kaſſen⸗Scheine Noten anderer Banlken Wechſelbenand 0 89 Lombardoarlehen Effektenbeſtand, Sonſtige Aktivgg Pafſiva: Grundkapitalll Reſervefonds, Notenumlauf„ Depoſiten Sonſtige Paſſivg„ „„„ „„„„„„ „„%„„„„%* „„„„ 2„„„„ gegen die Vorwoche. 928 214000 + 30 868 000 74 089 000 28 749 000 + 958 580 000 80 658 9000— 8 009 8 769 220.000 0⁰⁰ 00⁰0 3 010 000 38 483 000 + 11 287 000 110 087 000 180 000 000 64 814 000 8 565 000 unverändert unverändert 1359 292 000— 51 879 000 581 471000 + 81 282 000 88 188 00— 5582 000 Die deutſche Reichsbank verfügt über eine ſteuerfveie Noen⸗ reſerve von Mk. 144 589 000 gegenüber einer ſteuerfreien Noten⸗ reſerve von Mk. 53 615 000 am 7. Febr. 1900 und gegen eine ſteuer⸗ freie Notenreſerve von Mk. 151 671000 am 15. Februar 1907. Kreishypothekenbank Lörrach. Für das abgelaufene Geſchäfts⸗ jahr ſchlägt der Aufſichtsrat eine Dividende von 7 Proz. gegen 61% Prozent im Vorjahre zur Verteilung vor. Neptun, Waſſerleitungsſchäden⸗ und Unfallverſicherungs⸗Geſell⸗ ſchaft, Frankfurt a. M. Der Aufſichtsrat beſchloß für 1907 die Ver⸗ teilung einer Dividende von 60 M. pro Aktie wie im Vorjſahre: Niederrheiniſche Aktiengeſellſchaft für Lederfabrikatiun, vorm. Wickrath. Nach dem Jahresberichte für 1907 hatte lt.„Frkf. Ztg.“ die ganze Lederinduſtrie unter den Schwankungen der Rohhäute⸗ preiſe ſehr zu leiden, insbeſondere in den letzten Monaten des Jahres 1907 durch den Preisrückgang nach dem faſt panikartigen amerikaniſchen Preisſturze und die Lage des Geldmarktes. Die Ap⸗ nahme der früheren Abſchlüſſe wird teils länger hinausgegogen, teils wird dabei ein Preisnachlaß erzwungen. Der Reingewinn beträgt für 1907 293 050 M.(gegen 298 098 für 1906), die Dividende 10 Prozent, wie im Vorjahre. Die Ge⸗ ſchäftslage iſt befriedigend. *Mülheim Ruhr), 18. Febr. Die Wülheimer Bank hat nach ihrer Bilang einen Reingewinn von 881138 M. gegen 758 678 M. in 1906. Die Dividende beträgt 6½ Proz.(wie i..). *Münſter, 18. Febr. Der Aufſichtsrat der Weſtdeutſchen Vereinsbank Münſter ſchlägt für 1907 lt.„Frkf. Ztg.“ eine Dibi⸗ dende von 5½ Prog. wie im Vorjahre vor.— Der Aufſichtsvat des Rheiner Bankvereins nimmt eine Dividende von 6½ (gegen 53½4 Proz. i..) vor; der Aufſichtsrat des Kronauer Bank⸗ vereins eine Dividende von 6½ Proz.(i. V. 6 Proz.). Gotha, 18. Febr. Der Aufſichtsrat der Gothaer Privak⸗ bank beſchloß, der Generalverſammlung die Verteilung einer Dividende von 7 Prozent borzuſchlagen. Berkin, 18. Jebr. Gerüchtweiſe verlautet, Auguſt Tyſſen beabſichtige, aus dem Aufſichtsrate der Gelſenkirchener Bergwerks⸗ geſellſchaften auszuſcheiden. Dieſes Gerücht entbehrt jeder Begrün⸗ dung, bemerkt hierzu die„Frankf. Zig.“. Berlin, 18. Febr. Die Bilanzſitzung des Conzerns der Dresdener Bank und des A. Schaaffhauſenſchen Bankvereins findel am 4. März ſtatt.(Frkf. Ztg.) London, 18. Febr. Gerüchtweiſe verlautet, wie die„Frkf Ztg.“ erfährt, daß infolge des Anleihefiaskos der Rand Fon⸗ tein Com p. eine Betriebseinſtellung verſchiedener Subcompanien erfolgt ſei. *Shanghai, 18. FJebr. Die Verbindlichkeiten der Im⸗ port⸗ und Exportfirma Bavier u. Co, deren Chef C. Bavier, wie ſchon gemeldet, Selbſtmord begangen hat, überſteigen die Aktiva um 1½ Millionen. Faſt alle dorkigen Banken ſind daran beteiligt, ausgenommen die Deutſchaſiatiſche Bank. 8 2* 15 Marx& Goldschmidt, Mannheim Telegramm⸗Adreſſe: Margold, Fernſprecher: Nr. 56 und 1637 18. Februar 1908. Proviſionsfreit — Wir ſind als Selbſttontrahenten 8805 Kaufer unter Vorbehalt: 00 ⁊ AAacccfcfcfcfcfcfcfcfcfccfcfcfcfcfcfcfc(c ôc———————— .⸗G. für Mühlenbetrieb, Neuſtadt a. d. H. 117— Atlas⸗Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Ludwigshafen M. 280— Badiſche Feuerverſicherungs⸗Bank— M. 230 Baumwollſpinnerei Speyer Stamm⸗Aktien 72— 5 5 Vorzugs⸗Aktien— 98 Benz& Cöo., Rheiniſche Gasmotoren, Mamtheim 162— Brauerei⸗Geſellſchaft vorm. Karcher, Emmendingen 27 zr Auazfr Bruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft 93— Bürgerbräu, Ludwigshafen 280 Chemiſche Fabrik Heubruch— 62 zfr Daimler Motoren⸗Geſellſchaft, Untertürkheim, 12 5 20⁰0— 12 10 B. 60— Fabr Gebr.,.⸗Geſ, Nirmaſens 119 Niun Ue Enzinger, Worms 227— Flink, Eiſen⸗ und Broncegießeret, Mannheim 87— Frankenthaler Keſſelſchmiede 85— Fuchs, Waggonfabrik, Heidelberg 15⁵— e vorm. Genz, Heidelberg 102— indes Eismaſchinen 174— Linoleumfabrik, Maximiliansan 114— Lothringer Baugeſellſchaft, Metz ö 85— Lux'ſche Induſtriewerte,.⸗G. Ludwigshafen 102— Maſchinenfabrik Bruchſal, Schnabel& Henning 330— Mosbacher Aktienbrauerei vorm. Hübner 95— Neckarſulmer Fahrrad 154 Pfälziſche Mühlenwerke, Schifferſtadt 124 2 Nheinau, Terrain⸗Geſellſchaft 1093f᷑— Rheiniſche Automobil⸗Geſeuſchaft.⸗G., Mannßeim—— Rheiniſche Metallwarenfabrik, Genußſcheine M. 195— Rheiniſche Schuckert⸗Geſellſchaſt, Mannheim 10—— Rheinmühlenwerke, Mannheim— 142 Rheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Mannheim 11⁴4— Rombacher Portland⸗Cementwerke 128—.— Stahlwerk Mannheim— 112 Süddeutſche Jute⸗Induſtrie, Mannheim 70— Süddeutſche Kabel, Hannbeim Genußſcheine— M. 90 Unionwerle,.⸗G., Fabriken ſ. Brauerei⸗Einrichtungen— 140 Unionbrauerei Karlsruhe 66—— Vita Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Mannheim— M. 300 Waggonfabrit Raſtatt 10⁴— Waldhof, Bahngeſellſchaft— 7ozfr 7 Immobiliengeſellſchaft 65 zfr Weſtendbau⸗Geſellſchaft in Karlsruhe 87 zft— Zuckerfabrik Frankenthal 305— ————————————————————8—— Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum: für Kunſt. Feuilleton und Vermiſchtes: Alfred Beetſchen; für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: Nich. Schöufelder; für Volkswirtſchaft u. den übrigen redaktionellen Teil: Karl Apfelz für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Franz Kircher. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m. b..: Direktor: Eruſt Mäller. J0 Nr. koelkeine Apnaptaffe — Uustereoupons von 2 bis 5 Mtr. Lange 30%% unter regulfrem Preis. SPSAiAIL-TUOH-Gescharft Ferd. Weiss, 0 4, 7 ees Strohmarkt, Telefoen 1840. Maunheim, 18. Jebruar 1903. General⸗Anzeiger. Abend Jatt.) 7. Seite. Vereinsnachrichten. * Evang. Bund. Am Mittwoch Abend hielt der Evang. Bund im oberen Saale des Eichbaums ſeine Generalver⸗ ſammlung ab, die ſich eines guten Beſuches von Herren und Damen erfreute. Der Vorſitzende des Landesvereins Profeſſor Dr. Thoma aus Karlsruhe hielt zuerſt einen ſehr geiſtreichen und wirkungsvollen Vortrag über die gegenwärtige Lage und die daraus ſich ergebenden Aufgaben des Evang. Bundes. Organi⸗ ſation und Opferwilligkeit ſei die Zauberformel, durch die die Gegner ſo Großes zuſtande gebracht hätten, und ſo müſſe man auch evangeliſcherſeits mehr organiſieren und Opfer bringen. Der Vorſitzende konnte von einem arbeits⸗ und erfolgreichen Jahre berichten; alle Verſammlungen waren ſehr gut beſucht, ins⸗ befondere die beiden im Nibelungenſaale. Der Verein weiſt ein ſtetiges Wachstum auf, wenngleich das Jubiläumsjahr auch em⸗ pfindliche Verluſte gebracht hat. Die gegenwärtige Mitglieder⸗ zahl beträgt 1430. Frau Pfarrer Weißheimer berichtete von der Frauengruppe des Bundes, der erſten in Baden, die ſich vor über Jahresfriſt gebildet hat, und auch hier ſind ſchöne Erfolge zu verzeichnen. Am meiſten geſpannt waren die Mitglieder auf den Bericht des Rechners. Die finanziellen Verhältniſſe ſind z. Z. trotz der großen Aufgaben befriedigend. Die Kaſſenführung wurde von der Reviſion in beſter Ordnung befunden, ſodaß dem Rechner, Herrn O. Eckardt, unter voller Anerkennung und mit wärm⸗ ſtem Dank für ſeine aufopferungsvolle Tätigkeit Entlaſtung er⸗ teilt werden konnte. Auch den übrigen Herren des geſchäftsfüh⸗ renden Ausſchuſſes, dem Vorſitzenden, dem Stellvertreter, dem Schriftführer und Herrn Pfarrer Klein, auf welch letzteren. die innere Arbeit des Vereins hauptſächlich zurückzuführen iſt, wurde der Dank der Verſammlung ausgeſprochen. Eine rege Diskuſſion knüpfie ßch an Organiſationsfragen, Wünſche und An⸗ träge der Mitglieder an. Da den Neueintretenden die Mitglieds⸗ karte und die Schriften erſt nach einigen Wochen zugeſtellt werden lönnen, ſoll ihnen jeweils ſofort nach Anmeldung von Seiten des Vereins eine Mitteilung zugehen. Die Verſammlung nahm einen recht befriedigenden Verlauf, und namentlich die Anweſenheit des Landesvorſtandes brachte manche Anregung. Es gilt nun, tatkräftig weiter zu arbeiten, daß, wenn in abſehbarer Zeit der große Proteſtantentag Deutſchlands hier tagt, es nicht heißt, Mannheim hinten, ſondern Mannheim voran!— Nächſte Ver⸗ anſtaltung iſt ein Familienabend auf der Mühlau am kummenden Sonntag, abends ½ 9 Uhr, im Saale der Bahnhof⸗ wirtſchaft, verl. Jungbuſchſtraße 9. Der Mannheimer Ruderklub hatte mit ſeinem unter der Leitung des Herrn J. Götz ſtattfindenden Damenkappen⸗ abend am Sonntag einen glänzenden Erfolg zu verzeichnen. Die prächtigen Räume des Klubhauſes an der Rheinpromenade reichten kaum aus, um die Fülle der Erſchienenen zu faſſen. Be⸗ ſonderen Beifall fanden die Geſangsvorträge und die Büttenrede der Konzertſängerin Fräulein J. Grether. Auch die übrigen Nummern des Programmes, das Namen wie die der Herren Glückſtein, Noll, Leger, Schuler, Thiele, Frank, Wellenreuther, Hauſchild und Gebrüder Hirſch auf⸗ wies, bewährten ſich faſt durchweg als Schlager erſten Ranges. Ein anſchließendes Tanzkränzchen hielt einen großen Teil der Gäſte bis zu ſpäter Morgenſtunde feſt. Arbeiter⸗Fortbildungs⸗Verein. Einen ſehr intereſſanten Vor⸗ im oberen Sale der Zentralhalle über„Es bebt die Erde“ und „Feuergewalten der Erde“. Er behandelte hauptſächlich den Aus⸗ bruch des Veſuyz im Jahre 1906, von dem er Augenzeuge war, ferner die Erdbeben von San Franzisko und Valparaiſo und legte in verſtändlicher Weiſe die neueſten Theorien über dieſe Kata⸗ ſtrophen dar. Unter Vorführung von wohlgelungenen Lichtbildern gab Redner ein inſtruktives Bild von den Anſchauungen früherer Gelehrter und den im Gegenſatz dazu ſtehenden Ergebniſſen der neueſten Forſchungen. Die zahlreiche Zuhörerſchaft folgte dem Red⸗ 85 mit großer Spannung und ſpendete ihm am Schluſſe lebhaften eifall. * Der Gauturntag des bad. Pfalzturngaues wurde am Sonn⸗ tag in Altlußheim abgehalten. Der Vorſitzende Herr Profeſſor Weiß⸗Schtwetzingen eröffnete die Tagung mit einer herzlichen Be⸗ grüßungsanſprache. Erſchienen waren 51 Abgeordnete von 30 Ver⸗ einen. Der Vorſitzende erſtattete den Bericht über das abge⸗ laufene Jahr. Der Gau zählte am Anfang des Berichtsjahres 31 Vereine mit 2558 Mitgliedern; ausgetreten iſt im Laufe des Jahres 1 Verein; die Mitgliederzahl hat ſich auch jetzt wieder ge⸗ ſteigert. Neu aufgenommen wurden einſtimmig der Turnerbund St. Leon und der Turnverein Wiesloch. Der Gau zählt jetzt 35 Vereine. Ferner wurde beſchloſſen, eine Gauriege zum Deutſchen Turnfeſt in Frankfurt zu entſenden. Bei den Neuwahlen wurden folgende Herren einſtimmig wiedergewählt: 1. Vorſitzender Prof. Weiß, 2. Vorſitzender Architekt M. Jochim⸗Rohrbach, 1. Gau⸗ turnwart Chr. Bitter⸗Rohrbach, Kaſſier: A. Seßler⸗Plank⸗ ſtadt, Beiſitzer: J. Ammers Hockenheim und Val. Schu h⸗ macher⸗Plankſtadt. Neugewählt wurden: Aktuar Heid⸗Kirch⸗ heim als Schriftwart und Gg. Weckeſſer⸗Schwetzingen als 2. Gauturnwart. * Sterbekaſſe der 18er⸗Vereinigung der Pfalz. Am Sonntag, 2. ds., tagte in Speyer die Generalverſammlung der Sterbekaſſe der 18er⸗Vereinigung der Pfalz. Vor der Tagung waren die Vorſtände aller beſtehenden„18er⸗Ver⸗ eine“ der Pfalz verſammelt, um die definitive„18er⸗Vereinigung der Pfalz“ zu gründen. Da alle Vorſtände für die Gründung ein⸗ traten und der Vorſchlag, die derzeitige Vorſtandſchaft der Sterbe⸗ kaſſe, beſtehend aus den Herren Bürgermeiſter Wand, Rechtskonſu⸗ lent Jung und Bahnaſſiſtent Hauck in Neuſtadt a.., auch als Vor⸗ ſtandſchaft der Vereinigung zu wählen, ſofort angenommen wurde, ſo war die Gründung vollzogen. Das Geſamtvermögen des Vereins beträgt nach dem Vortrage des 1. Kaſſiers, Herrn Hauck, Mark 24 702.55. Herr Verſicherungsmathematiker Koburger er⸗ ſtattete dann das techniſche Gutachten üder die Kaſſe. In erſchöpfen⸗ der Weiſe behandelte der Referent die einzelnen Punkte und be⸗ tonte insbeſondere, daß die nunmehr von der Vorſtandſchaft ent⸗ worfenen neuen Statuten in allen Punkten den geäußerten Wün⸗ ſchen entſprechen würden. Nach dieſen Statuten ſind an Beiträgen bis zum Tode vierteljährlich im Voraus zu begahlen: für Mit⸗ glieder vom Beitrittsalter von 20—25 Jahren 1., von 26—30 Jahren.20., von 31—35 Jahren 140., von 36—40 Jahren .60., von über 41 Jahren 2 M. Das Sterbegeld beträgt ohne Unterſchied des Alters 200 M. Im erſten Mitgliedsjahre werden 25 Prozent, im zweiten 40 Prozent, im dritten 60 Prozent und im vierten Mitgliedsjahre das volle Sterbegeld ausbezahlt. Nachdem noch einige Punkte der neuen Statuten eingehend beſprochen waren, wurde das Geſamtſtatut unverändert angenommen. Die Neuwahl der Vorſtandſchaft und die Wahl der Reviſoren ergab die einſtim⸗ mige Wiederwahl der bisherigen Mitglieder. Welchen Wert man allerſeits der Neuorganiſation der Sterbekaſſe beilegte, beweiſt der Umſtand, daß 40 Neuaufnahmen ſofort erfolgben. Der Vorſitzende ſchloß hierauf mit einem begeiſtert aufgenommenen Hoch auf den Prinzregenten und den Regimentsinhaber die Verſammlung. 155 Von der Bergſtraße, 11. Jebr. Am Sonntag tagte in Weinheim im Gaſthaus zum„ſchwarzen Adler“ die Jahresverſammlung unſeres Gartenbaupereins, die ſehr gut beſucht war. Der Vorſtand, Herr Apotheker Blei⸗ dorn, gab einen kurzen, klaren Jahresbericht über die Vereins⸗ tätigkeit, die Monatsverſammlungen und das Rechnungsweſen. Mit Befriedigung hörte man, was den Mitgliedern alles geboten wird, nicht nur an Belehrung, ſondern auch an Gaben in Ge⸗ ſtalt von Blumen, Nutzpflanzen und Samen. Herr Gärtner H. Schropp hielt einen belehrenden Vortrag über die Anlage von kleinen Ziergärten, und die Ausſchmückung von Veranden und Balkone für jede Jahreszeit. Dem Referent wurde durch lebhaften Beifall gedankt. Hierauf folgte eine Gratis⸗Verloſung von zahlreichen Pflanzen und ſchönen Blumen. Daß der ſehr fleißige und tüchtige Vorſtand nicht durch geheime Wahl, ſondern durch Akklamation unter beſonderen anerkennenden Worten ſein Amt weiterführt, darf nicht unerwähnt bleiben. Briefkaſten. (Alle Anfragen, jedoch nur von Abonnenten unſeres Blattes, müſſen ſchriftlich eingereicht werden; ſchriftliche, mündliche oder elephoniſche Auskunft wird nicht erteilt. Die Auskünfte erfolgen ohne jede Rechtsverbindlichkeit.) Abonnent Kunſtmaler J. hier. Ihre Fragen etwas verzwick⸗ ter Natur ſeien wie folgt beantwortet: 1. Ein Rangunterſchied beſteht zwiſchen den genannten bayeriſchen und preußiſchen Be⸗ amten nicht. Beide ſind Verwalter eines Forſtreviers(in Preußen Oberförſterei, in Bayern Forſtamt genannt) In Preußen hat der Forſtmeiſter den Rang der Räte IV. Klaſſe, alſo wie die Regie⸗ rungsräte pp., in Bayern gehört er der Klaſſe VIId an. Beide Klaſſen müſſen als gleichwertig bezeichnet werden.— 2. Gehalt 2700—5700 M. je nach Alter, neben freier Wohnung, Brennholz und einem der Stelle entſprechenden Dienſtaufwand.— 3. Der kgl. preußiſche Forſtmeiſter ſteht keineswegs über dem Oberſt. Abonnent M. H. Dem Meiſter ſteht an den Papieren und Kleidern des Lehrlings kein Zurückbehaltungsrecht zu. Abonnent X. Y. 1. Bei der Uebernahme iſt die Einholung der behördlichen Erlaubnis erforderlich. 2. Letztere iſt vom Ueber⸗ nehmer einzuholen. 3. Leumundszeugnis beizufügen iſt ratſam 4. Die Höhe und die Art der Zahlung der Gebühr für Worms iſt uns nicht bekannt. Abonnent F. B. und W. gegogen worden. Abonnent H. P. hier. Der Deklamationskurs des Herrn Hof⸗ ſchauſpielers Tietſch an der Hochſchule für Muſik hat bereits am 16. 2Oktober begonnen. Es tvird alſo das Beſte ſein, Sie wenden ſicl an Herrn Tietſch ſelbft, der Ihnen am beſten ſagen kann, wann ſein neuer Kurs beginnt. H. in Nh. Eine Auleitung zur Dreſſur der Polizeihunde iſt bereits im Verlag von Mittler u. Sohn in Berlin erſchienen und durch jede Buchhandlung zu beziehen. Unicum in N. 1. Der Jahresbeitrag für den Deutſchen Kolo⸗ nialverein beträgt 9.; hiervon gehen 6 M. an den Berliner Zen⸗ tralberein. 2. Geeignete Lehrbücher für Stenographie, Syſtem Sttalge⸗Schrey zum Selbſtunterricht ſind die von Puff u. Stark (80 Pfg.), Burgenſtock(80 Pfg.), Wolter(1.). 3. u. 4. Italie⸗ niſche und neuarabiſche Grammatiken zum Selbſtunterricht nach der Methode Gaſpey— Otto— Sauer zu.60 M. bezw. 10 M. E. L. hier. 1. Beide Teile Geburts⸗ und Staatsangehörig⸗ hein. Für den Bräutigam ferner, falls er Schweizer iſt, natsſchein, außerdem Beſcheinigung für den letzten halbjäh Aufenthaltsort und Nachweis der Militärverhältniſſe. 2. A häng friſt 14 Tage. Ev. wenden Sie ſich an das betr. württembergiſche Standesamt. W. hier. 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Die Wagen verkehren auf dieſer Linie wie ſolgt: Erſter Wagen ab Friedrichsbrücke über Luiſenring nach der Kammerſchleuſe an Wochentagen 586 morgens zan Sonntagen 800 morgens Exſter 10 5 ab Friedrichsbrücke über Luiſenring „, Hafenſtraße an Sonn⸗ und Wochentagen 556 morgens Erſter Wagen ab Friedrichsbrücke Über Aülfeiting nach der 5 Diffeneſtraße 8 nur an Wochentagen 668 morgens Erſter Wagen ab A 155 dem Schlachthoſ an Sonn⸗ und Wochentagen 600 morgens Erſter Wagen ab Kammerſchleuſe nach dem Schlachthof an Senenegen 8 morgens 55 an Soymtagen 816 morgens Erſter Wagen ab Diffeneſtraße über Faeserſerun laehe nur an Wochentagen 648 morgens Erſter Wagen ab ae Heſehſtraße an Sonn⸗ und Werktagen 628 morgens Erſter Wagen ab Schlachthof nach der Kamſmerſchleuße 5 an Sordenmagen 626 morgens an Sonntagen 852 morgens Erſter Wagen ab Schlachthof nach der Diffeneſtraße nur an Werktagen 727 morgens Letzter Wagen ab Kammerſchleuſe nach dem Schlachthof an Dochentagen 11 9 5 an Sonntagen 76 abends Letzter Wagen ab Elektrizitätswerk fiach 2255 Schlachthof An 830 abends an Sonntagen 700 abends Wagen ab Hafenſtraße nach dem Schlachthof an Wochentagen 10ʃ0 abends an Sonntagen 1020 abends nach dem Schlachthof an Wochentagen 658 abends nach der Kammerſchleuſe an Wochentagen 722 gbends 8 an Sonntagen 71e abends Wagen ab Schlachthof nach dem Elettrizitätswerk an Wochentagen soa apends an Sonntagen 712 abends Letzter Wagen ab Schlachthof nach der Hafenſtraße an Wochentagen 1008 abends an Sonntagen dss abends Letzter Wagen ab Schlachthof nach der Diffeneſtraße nur an Wochentagen 627 abends Letzter Wagen ab Schlachthof über Schloß⸗Breiteſtraße zum Depot an Wochentagen 1058 abends an Sonntagen 1046 abends Auf der Teilſlrecke Schlachthof⸗Jungbuſchſtraße ſolgen ſich die Wagen an Wochentagen don 6 Uhr 26 bis 7 Uhr 22 morgens und von 99s abenos bis Schluß und an Sonntagen von 6 Uhr 26 bis 8 5 47 morgens und von Uhr 67 abends bis Schluß in Abſtänden von 10 Minuten n der übrigen Zeit alle 6 Minuten. Auf ver Teilſtrecke Jungbuſchſtraße⸗Schlachthyf folgen ſich die zagen an Wochentagen von 6 Uhr bis 6 Uhr 55 morgens und 8 Uhr 40 abends bis Schluß und an Sonn⸗ iagen von 6 Uhr bis 8 Uhr 20 morgens und von 8 Uhr 90 abends bis Schluß in Abſtänden von 10 Minuten in der übrigen Zeit alle 5 Minuten. Auf der Teilſtrecke Jungbuſchſtraße⸗Kammer⸗ ſchleuſe bezw. unmgekehrt folgen ſich die Wagen wäßrend des ganzen Tages in Abſtänden von 10 Minuten. Auf der Teilſtrecke Jungbuſchſtraße⸗Diffeneſtraße bezw. umgekehrt wird zu den Hauptverkehrszeiten der 10 Minutenbetrieb— jedoch nur an Wochentagen— aufrecht erhalten. Hiernach verkehren die Wagen auf der Strecke Jungbuſchſtraße⸗Diffeneſtraße von 6 Uhr 34 bis 8 Uhr 6 morgens, von 11 Uhr 14 bis 2 Uhr 6 miltags und von 5 Uhr 14 bis 6 Uhr 46 abends und auf der Strecke Biffeneſtraße⸗Jungbuſchſtraße von 6 Uhr 48 bis 8 Uhr 28 morgens, von 11 Uhr 28 bis 2 Uhr 28 mittags und von 5 Uhr 28 bis 7 Uhr 8 abends in Abſtänden von 10 Minuten, in der übrigen Zeit und an Sonntagen ruht der Betrieb auf dieſer Linte. Mannheim, den 17. Februar 1908. Städt. Straßenbahnamt. Bekanntmachung. Mit Eröffnung der Linie über die neue Neckarbrücke berechtigen die Streckenkarten Frieſeuheimerſtraße Friedrichsbrücke und Waldhof-Friedrichsbrücke bom Elektrizttätswerk ab wählweiſe auf der Strecke Elektri⸗ zitätswerk—Neue Brücke bis zur Kreuzung mit dem Luiſen⸗ ring oder Elektrizitätswerk durch die Neckarſtadt zur Fried⸗ richsbrücke. 81201 Gegen Lochung eines berechtigen die Arbeiter⸗ karten außer auf den bereits bezeichneten Strecken auch zur Benützung der Strecken: Diffensſtraße Neue Brücke Kreuzuug Lufſenring und Kammerſchleuſe-Neue Brücke ⸗ 2 Luiſeur ing. Manußeim, den 17. ruar 18908. 8 Letzter Letzter Letzter Wagen ab Diffeneſtraße nur Wagen ab Schlachthof Letzter der neu zu eröffnenden Strecke 60 Intern relegramme: Transportag. + * 0* Wir beehren uns zur Kenntnis zu bringen, allen Stationen der I. K. K. priv. Donau-Dampischiflahrts-Gesellschalt, eröffnet worden ist. jeder Art wegen Frachten, Reisedauer, sowie Eingangszöllen sind wir Zu Auskünften jederzeit bereit. Speditions-Agentur der I. K. K. priv., Donau-Dampischifiahrts-Gesellschaft. Internationale Transport-desellschaft.-., Filiale Maunheim. Mannheim, den Das Ladenlokal ist vermietet und müssen wir räumen. Ladeneinrichtung bill Socie Bekanntmachung. —————————— lanten 0 nur ———— 2 atlonale Tra Filiale Mannheim. 17, Februar 1908. — Telephon Mo. 209 und 980. noch Mk. ig abzugeben. 7385 ts des Brilſants Artifioiels Parisjana wnnsH O 6, 3. der Vorrat reicht. 12 dass die Schiffahrt auf der Donau nach — 77424 neuerbaute mittags Gzuhr dem allgemeinen Verkehr mit dem 19. ds. Mts. eingeſtellt. Bekannt machung. „Die Jungbuſchbrücke betr. Wir bringen hiermit zur Jungbuſchbrücke öffentlichen Kenntnis, daß die am 18. ds, Mts., nach⸗ uübergeben wird. Der Betrieb der Nachenfähre bel der Floßſchleuſe wird 81200 Maunheim, den 18. Februar 1908. Das Bürgermeiſteramt: Martin. Häling. RessOUTCe-Gesellschaft. Samstag, den 22. Februar Abends 8 Uhr Abend-Unterhaltung mit darauffolgendem Tanz in den Räumen des Näberes duxch Rundschreiben. Der Vorstand. Park-Hotel. 8 Tannin-Haarwasser 7 71 Wn N 20 jähriger Erfolg! Nur echt mit nebenstehendem Bild. Uhlmann's Peruanisches à Fl..75 u..50, mi Robert Ress, 0 1 Aug. Janning, 8 Heinr. August Kundli, L 1, 2. Ph. Kuhn, Bahnhofplatz 3. Jean ös, D 2, 6. Jacob Sattel, P 3, 18. Ad. Link, Rhelndammstrasse 28. Herm. Geier, Drog., Mittelstrasse 51. Georg Fettig. 0 J, 16. Georg Eger, Schwetzingerstrasse 79. Wiinelm Maisen. 0 1, 9. NXuver Rest., Jungbuschstrasse 3. L. Leuuig WWe., Friseuse, F 5, 27. t und ohn Fetigehalte. 73517 „ 5,(Flora-Parf.). 5 eckenhelmerstrasse 29. Jos. Vogt, 0 l, 13. Srkle, Drog., Gontardplatz 2. Alleiniger Vertreter und Depot: Jeſef, Zübs Otto Hess f ,... Filiale: C 1, 5, en-gros und en-detail. SSeeeses. Flachtbrleie 9, aller Art, Itets vorrdtig in der 5. Bdds2 Buchdruckerel. Mbeitspekgehung Beim Neubau eines Landesgefängniſſes in Maunheim ſind die Ver⸗ putzarbeiten zum Verwaltungsflügel, zur Centralhalle, zu den Zellenflügeln 1u. IV, zum Wirtſchaftsgebäude u. zum Tabaklagerſchuppen nach Maßgabe der Velordnung Gr. Miniſteriums der Finanzen in Karlsruhe vom 3. Jauuar 1907 in öffentlicher Ver⸗ dingungsverhandlung, der die etwa erſchtlenenen Bieter an⸗ wohnen können, zu vergeben. Angebotsformulare ſind auf unſerem Blüro täglich von —12 Uhr vorm. erhältlich; zur gleichen Zeit ſind die Pläne, die allgemeinen und heſonderen Verlragsbedingungen, ſowie die Bauausführungspläne dort einzuſehen. Die Angebote, welche für jeden Bau in beſonderem Couvert verſchloſſen und portofrei einzureichen ſind, werden am 3. März 1908 vormittags 10 uhr eröffnet. Zu ſpät einlaufende Angebote oder ſolche, welche den Submiſſionsbedingungen nicht entſprechen, bleiben un⸗ berückſich'igt. 77299 Zuſchlagsfriſt 4 Wochen. Mannheim, 11. Febr. 1908. Die Bauleitung: Luse, Gr. Bez.⸗Bauinſpektor. Tiefbanarbeiten. Die Herſtellung der Brücken⸗ widerlager und eines Dohlens für die Straßenüberführung bei Station St. Ilgen ſoll nach Maßgabe der Verord⸗ nung Großh. Miniſteriums der Finanzen vom 3. Januar 1907 in einem Los im öffentlichen Wettbewerb vergeben werden. Fundamenkaushub beil, 1100 cbm. o Fundamentwerk 75 Schichtenmauerwerk,, 330„ Sandſteinguadermanerwerk beil. 2 cebm. Granitquader beil. Pläne und Bedingnisheſt und Angebotsvordrucke liegen bei der unterzeichneten Stelle auf. Gegen Einzahlung von .50 Mark in bar werden die⸗ ſelben verſandt, Angebote ſind verſchloſſen und portofrei mit der Auf⸗ ſchrift„Straßenüberjührung bei St. Ilgen“ bis zum Eröff⸗ nungstermin Samstag, den 7. März ds. Is., vorm. 10 Uhr bei der unterzeichneten Stelle einzureichen. Die Zuſchlagsfriſt beträgt 4 Wochen. 77363 Heidelberg, 18. Februar 1908 Gr. Bahnbauinſpektion II. Nrbeils⸗Bergehung. Für den Kaufhaus⸗Umbau (ſüdl. Teil) ſollen folgende Arbeiten im Wege des ffent⸗ lichen Angebots vergeben wer⸗ den:(31199 1. die Drahtglaseindeck⸗ ungen ꝛc. ., die kunſtſchmiedeeiſernen Tore. Angebote hierauf ſind ver⸗ ſchloſſen und mit eniſprechen⸗ der Lufſchrift verſehen bis ſpäteſtens Montag, den 2. März 1908, vormittags 11 uhr an die Kan lei des unterzeich⸗ neten Amts(Ecke Breite⸗ und Marienſtraße, 8. Stoch einzu⸗ reichen, woſelbſt auch die An⸗ gebotsformulare gegen Erſatz der Umdruckkoſten abgegeben werden und die Eröffnung der Angebote in Gegenwart etwa erſchienener Bieker erfolgt. Mannheim, 17. Fehr. 1908. Städt. Hochbauamt: Perrey. Stfauntmachung. Aufgebot von Pfandſcheinen. Es wurde der Antrag geſtellt den Pfandſchein des Städliſchen Leihamts Mannbeim: Lit. 18 Nr. 3027 vom 19. Februar 1908, welcher angeblich abhanden ge⸗ lontmen iſt, nach 8 28 der Leih⸗ amtsſatzungen ungiltig zu er⸗ klären. Der Inhaber dieſes Pfand⸗ ſcheins wird hierult aufge⸗ ſordert, ſeine Anſprüche unter Vorlage des Pfandſcheines inner⸗ halb 4 Wochen vom Tage des Erſcheinens dieſer Bekaunnt⸗ Aeczung an gerechnet beim Slädt. Lethamt, Lit. C 5 Nr. 1, geltend 0 machen, widrigenſalls die Kraftloserklärung oben ge⸗ 5 Pfandſcheins erfolgen wird. Mannbeim, 17. Februar 1908. Städt. Leihamt: Hofmann. 31198 Fitiwillge Verfkeigerung Mittwoch, den 19. D. Mts., nachmittags 2 Uhr, werde ich im Piandlokal G 4, 5 im Auftra in Karlsrühe gegen Barzahlung öffentlich verſteigern: 2Belten, 1 Chiſſonier, 1 Nacht⸗ tiſch, 1 Ausziehtiſch, 4 Stühle, 1 Küchenſchrank, 1 Uhr, 1 Spiegel, Bilder und Teppiche. 57914 Mannheim, 18. Februar 1908. Happle, Gerichtsvollzieher. Zwangs⸗Verſteigerung. Mittwoch, 19. Febr. 1908 nachm. 2 Uhr werde ich in Q 4 s hier gegen bate Zahlung im Vollſtreckungs⸗ wege öffentlich verſteigern: 17 Band Mayer's Lexikon und Möbel. 57917 Maunheim, 18. Februar 1908. Maxotzke, Gerichtsvollzieher. + TLacſen. 9 Alte gut reuommierte Spezereihandlung in der Neckar⸗adt zu vermteten. Näh. in der 57873 Alle Arten Stſckereſen ſpez Monogramme werden angen. 57881 E 8, 1, 8. Tr. 1i. d finden ſrßf. Nufnahme almen Unter ſtreugſter Diskret. bei Fr. Alker; Ludwigshafen- Frlessabelm, Nöſenftr, 11,. Mport-Gesellschaft.-G. b 2 6 auf Möbel u. Waren, welche mit ecaahans deh gag, der Firmg Juckeland Gebe Vorſchuß bis z. Taxpreiſen zum Verſteigern übergeb. werden, Auch kauſe ſed. Poſten Möbel, Plaudſcheine u. Ware gegen 57 bar. Dehrmädehen aus guter Familie ſucht F 2, 1. 5789 7 fermischtes- erMat aat a ein gutes friſches Trinkei, der verlange überall Bauern⸗ vereinseter, die mit Waren⸗ eichen(Gahnenkopf und Buch⸗ flaben BBV.) und Kontroll⸗ nummer verſehen ſind, da dieſe Eier ganz friſch ſind(höchſtens 4 Tage alt) und ein Mindeſt⸗ gewicht von 45 Gramm haben. Zu haben in den handlungen ꝛc. oder direkt in Schachteln à 60 Stück durch die Geschäftsstelle des Bad. 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