2 1 1 Abonnementz GBadiſche Volkszeitung.)(Raunheiner Bvlkablatk) 15 etnn 28 Big⸗ e—. 2 aJournal mauubeims —Badiſche Neueſte Nachrichten Einzel⸗Nuutmet 8 Pig-. re e 1445 ge ſerate: Anabhängige Tageszeitung. babmen. Dradatbeden 8dl Der Colonel⸗Zeile. 25 Pfg⸗ Auswärtige Inſerate„ 80„ Die Reklame⸗Zeile„„ 1 Mark Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Maunheim und Umgebung. Schluß der Inſeraten⸗Auuahme für das Mittagsblatt Morgens 9 uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr⸗ Täglich 2 Husgaben (ausgenommen Sonntag) Eigene KRedaktionsbureaus in Berlin und Karlsruhe. Nedaltionnũ 8 Expeditton und Verlags⸗ buchhandlung„ 18 Nr. 88. Freitag, 21. Februar 1908. (Abendblatt.) Der neue Schatzſekretär. Won unſerem Berliner Bureau.) ¶ Berlin, 20. Febr. In den Wandelgängen des Reichstages erzählte man ſich heute:„Der neue Schatzſekretär iſt gefunden. Er iſt ſogar im Hauſe und wir kennen ihn alle.“ Wer dieſer Finanz⸗ herkules ſein ſollte, wußte man freilich nicht zu künden und ſo ſchien es faſt, als ob ein humoriſtiſch veranlagtes Bundes⸗ ratsmitglied dem einen oder anderen M. d. R. ein Scherzrätſel aufgegeben hätte.„Ein Mann, den wir alle kennen und der im Hauſe iſt“: wer köunte das wohl ſein? Den Nachmittag über riet man noch vorwiegend auf Herrn Twele. Bis dann zu Beginn der ſechſten Abendſtunde die„Norddeutſche“ das große Geheimnis verriet. Alſo Herr Sydow! Oder ſagt man beſſer: natürlich Herr Sydow? Denn es ſieht beinahe ſo aus, als ob dieſer Herr Sydow, der ſeit fünfundzwanzig Jahren — ſeit ſeinem Ausſcheiden aus dem preußiſchen Juſtizdienſt — im Reichspoſtamt Dienſt tat, der am meiſten„miniſtrable“ ſei unter den zeitgenöſſiſchen Deutſchen. Anfang Juni ſchon, als der Todesengel mit mattem Flügelſchlag Konrad Heinrich Guſtav v. Studt umſchwebte, hieß es: ihm ſei zum Nachfolger Herr Sydow erkoren worden und der fromme„Reichsbote“ ſchrieb damals einen gar nicht frommen, ſondern höchſt in⸗ grimmigen Leitartikel mit der Ueberſchrift„Vom Reichspoſt⸗ amt zum Kultusminiſterium“. Der Weg muß in jenen un⸗ freundlichen Sommertagen Herrn Sydow wohl ſelbſt zu lang und zu beſchwerlich vorgekommen ſein und ſo hat er vermut⸗ Jich(ſelbſtverſtändlich„bei Seite“, wie in den Komödien alten Stils) zu Herrn Holle geſprochen: geh Du voran, Du haſt die beim Waſſerbau erprobten Stiefeln an. Den Sprung von der Poſtverwaltung zum Reichsſchatzamt hat Herr Sydow offenbar für nicht ganz ſo gewagt gehalten. Das zeugt zunächſt von ſeinem Mut. Aber den ſollte man ohnehin bei ihm voraus⸗ ſetzen: denn Herr Sydow war in jüngeren Jahren ein be⸗ geiſterter Alpiniſt und iſt, ſeit er, wie's im germaniſchen Recht heißt,„zu ſeinen Tagen kam“, ſeit er rundlicher und behäbiger wurde, Vorſitzender der Berliner Sektion des Deutſchen und Oeſterreichiſchen Alpenvereins. Was er ſonſt in ſein neues und erheblich ſchwierigeres Amt mitbringt? Eine fröhliche Bonhomie, die ihn auch in der parlamentariſchen Rede nicht verläßt und ſchon mitunter bei verzwickten Situationen ihm gute Dienſte geleiſtet hat. Zudem allerhand gewichtige juriſtiſche Kenntniſſe und ohne Frage mancherlei nicht uner ⸗ hebliche Verwaltungstalente. Reinhold Sydow iſt— ſein Aeußeres, das mehr an den petit bourgeois gemahnt, verrät das freilich nicht— ein Abkömmling unſerer hohen Bureau⸗ kratie. Sein Vater war Unterſtaatsſekretär im Kultusminiſte⸗ kium Adalbert Falks. Dieſer oder jener iſt Herr Sydow ſicher nicht. Aber auch Herr v. Stengel war kein unbefühigter Mann und in der Kenntnis des Etats war er ſeinem Nachfolger ver⸗ mutlich noch über. Werden alſo die recht behalten, die die Er⸗ nennung des Herrn Sydow zum Reichsſchatzſekretär für einen Verlegenheitsbehelf erklären? Wenn alle Stricke reißen, wenn ſich kein Staatsmann findet, den der Ehrgeiz des großen zurückſcheuen, dann ruft man eben einen Mann aus der Bureaukratie, der am Abſchluß einer ſchönen und ehrenvollen Laufbahn gern auch einmal den Reſſortchef ſpielen möchte. Ob Herr Sydow beſondere Pläne, etwas wie ein Pro⸗ gramm in das neue Amt mitbringt, wiſſen wir nicht; dünkt uns aber nicht gerade wahrſcheinlich. Vorausſichtlich wird er's machen wie alle ſeine Leidens⸗(oder ſagt man beſſer: Glücks)⸗ genoſſen machten. Er wird ſich zunächſt Schonzeit ausbitten und in der Sommerpauſe überlegen, wie er den Bundesrat und die beiden divergierenden Hälften des Reichstages unter einen Hut bringt. Inſ einem Stück hat er's übrigens beſſer wie ſeine Vorgänger: die waren gegenüber dem preußiſchen Finanzminiſter, einer wie der andere, einfach machtlos. Herr Shydow iſt gleichzeitig zum Staatsminiſter und Mitglied des preußiſchen Staatsminiſteriums ernannt worden. Er wird alſo als Gleicher unter Gleichen in dieſem erkluſiven Gremium mit Herrn v. Rheinbaben ſeine Kräfte meſſen können. Das iſt nicht viel; aber etwas iſt es doch. Zugleich iſt es der Aus⸗ druck der vielleicht nicht in jedem Belang erfreulichen Tatſache, daß Deutſchland von Preußen regiert wird. Die Jungliberalen und die Landwirtſchaft. Uns wird geſchrieben: Auf der Generalverſammlung des Bundes der Laudwirte im Zirkus Buſch hat der Bundesdirektor Dr. Diederich Hahn auch der Jungliberalen gedacht und gemeint: dies ſeien Leute aus den Großſtädten, die die Intereſſen der großſtädtiſchen Intelligenz verträten und mit dem Lande keine Fühlung baben. Einer ähnlichen Argumentation begegnet man auf konſervativer Seite häufig. In Hannover und anderen vor⸗ zugsweiſe Landwirtſchaft treibenden Gegenden ſagen die kon⸗ ſervativen oder bündleriſchen Agitatoren den ländlichen Wäh⸗ lern: die nationalliberale Partei möge ja nicht eigentlich landwirtſchaftfeindlich ſein, ja, ſie habe wohl ſogar ihre Ver⸗ dienſte, aber jetzt habe der Jungliberalismus das Heft in die Hand bekommen und dieſer dränge unaufhaltſam nach links, zum Radikalismus. Es wird dann ein Popanz von Radika⸗ lismus, der mit Verſtändnisloſigkeit und Gegnerſchaft gegen die Landwirtſchaft gleichgeſetzt wird, aufgerichtet und die Landwirte werden graulich gemacht. Es wäre wohl angebracht, daß der Reichsverband der nationalliberalen Jugend dieſes Treiben, das beſtimmt iſt, das Wirken des Reichsverbandes und der Nationalliberalen Partei in ländlichen Kreiſen zu erſchweren ins Auge faßt und Abwehrmaßregeln ergreift. Der gegen die Jungliberalen erhobene Vorwurf der Landwirtſchaftfeindſchaft iſt ſehr unbe⸗ gründet. Herr Diederich Hahn wird nicht imſtande ſein, irgend eine Kundgebung von jungliberaler Seite anzuführen, die den Geiſt der Landwirtſchaftfeindſchaft atmet. Die zur national⸗ liberalen Partei haltenden Jungliberalen haben die Schutz⸗ zollpolitik mitgemacht und ſie in der Agitation warm befürwortet. Ueber die Frage der Konfeſſionalität der Schule und über Steuern hat es Meinungsverſchiedenheiten gegeben, über den Schutz der Landwirtſchaft nicht. Und daß es nicht Könners lockt und die Fachleute vor dem riskanten Geſchäft die Eigenſchaft der Jungliberalen iſt, aus ihrem Herzen eine Mördergrube zu machen, ſollte auch Herr Diederich Hahn wiſſen. Allerdings verrät er auch ſonſt geringe Kenntnis der Verhältniſſe. Daß die Bündler und die Konſervativen an dem Auftreten der Jungliberalen keine Freude haben, mag ja ſein, aber daß dieſe die Fühlung mit dem Lande verſäumt haben, iſt eine unhaltbare Behauptung. Sie ſind ja gerade wegen ihrer agitatoriſchen Feldzüge, die ſie im Weſten und Süden des Reiches— ihrem hauptſächlichen Verbreitungs⸗ gebiete— unternommen haben, berühmt geworden. Wenn jemand„auf die Dörfer gegangen“ iſt, dann ſind ſie es. In Baden, Württemberg, Bayern und am Rhein find ſie in Orte gegangen, wo lange nicht oder überhaupt noch nie ein liberaler Redner hingekommen war. Und ſie haben ſich aus⸗ gezeichnet mit den Bauern ihrer Heimat verſtanden— kein Wunder, da ſie zum Teil doch ſelbſt aus dieſen Kreiſen ſtam⸗ men und da die offene, ungeſchminkte Redeweiſe der Jugend den Bauern ſehr gut gefällt. So iſt hauptſächlich durch ihre Agitation, um zwei Beiſpiele zu nennen, in Oberbayern und Bayeriſch⸗Schwaben eine ſo enge Fühlung zwiſchen Liberalen und Bauernſtand hergeſtellt worden, wie ſie vordem nicht be⸗ ſtanden hat. Dieſe Fühlung wird in ehrlicher Treue gehalten, und es hieße doch auch die Bauern unterſchätzen, wenn man glaubte, daß fie in den Organiſationen, in denen ſie mit den Liberalen als gleichberechtigte Glieder zuſammenſitzen, nicht ihren Standpunkt zur Geltung zu bringen vermöchten. Alſo es iſt nichts mit der Spekulation, daß der national⸗ liberale Nachwuchs ſich der Landbevölkerung entfremden könnte. Die Spekulation kann nur von Leuten genährt werden, die die Geſinnung der nationalliberalen Jugend nicht kenten oder abfichtlich entſtellen. Gerade die nationalliberale Jugend weiß ſehr gut, daß das ein ſchmählicher Liberalismus wäte, der ſeine innere und äußere Geltung da verliert, wo die glatten Asphaltwege der Großſtadt in die Landſtraßen einmünden. Vam blutleeren Asphaltliberalismus hat ſich die nationalliberale Jugend ferngehalten. Gerade ſie hat das eifrige Studium und die emſige Pflege der wirtſchaftlichen Intereſſen unſerer großen Erwerbsſtände auf ihre Fahnen ge⸗ ſchrieben. Und wenn ſie in dieſen wie in anderen Fragen eine friſche, ungeſchminkte Redeweiſe angewendet hat, ſo hat ſie— wir wiederholen es— ſich mit der ſüd⸗ und norddeutſchen Bauernſchaft, die ebenfalls die Leiſetreterei nicht liebt, ſehr gut verſtanden. Politische Nebersſcht. Maunheim, 21. Februar 1908, „Deutſche Wacht“ nennt ſich eine neue Wochenſchrift, die das Organ der„Deuk⸗ ſchen Vereinigung“ iſt, in Bonn erſcheint und von Dr. J. Alt⸗ kemper redigiert wird. Sie hat die Aufgabe, auf geiſtigem Gebiet die Beſtrebungen der„Deutſchen Vereinigung“ zu unterſtützen und will Abhandlungen und Beiträge über alle Fragen unſeres geſamten Kultur⸗ und Staatslebens aus be⸗ rufener Feder zur Veröffentlichung bringen. Die allgemeine Pariſer Brief. RK. Paris, 18. Febr. Am Sonntag fand nach langer Winterpauſe die Wiederauf⸗ nahme der Hindernis⸗Rennen in Auteuil ſtatt. Ein ſportliches Ereignis, das der Ungeduld zahlreicher Sportleute ein Ende ge⸗ macht und das wie alljährlich viel Menſchen nach dem Renn⸗ platz geführt hat. Unter den Rennen übt fraglos das Hinternisrennen die größte Anziehungskraft auf die Menge aus: zuſehen wie Roß und Reiter in feuriger Aufwallung geſchickt und furchtlos über Hinderniſſe hinwegſetzen, die bedeutend genug ſind, um beiden das Leben zu koſten, das iſt ein Schauſpiel, intereſſant genug, um die Nerven aufs Höchſte zu ſpannen. Fügt man zu dieſem phyſiſchen Effekt auch noch die materielle Berechnung, die Spiel⸗ wut der Leute hinzu, ſo iſt der Zudrang zum Rennplatz genug⸗ ſam erklärt. Das Wetter war am Sonntag dem Unternehmen im Ganzen recht günſtig und die Stimmung der Zuſchauer ſehr animiert. Anfangs ſchien es, als wären die aus dem Süden kommenden Pferde, welche den Winter über ſtets in Uebung waren, ihren Pariſer Konkurrenten gegenüber, die der Fröſte wegen längere Zeit feiern mußten, gerade um dieſes Umſtands willen im Vorteil. Dennoch gelang es ihnen nicht, auf allen Linien zu ſiegen; ſie mußten ſich mit der Hälfte der Preiſe begnügen. Ihre Gegner aber haben den Beweis hervorragender Tüchtigkeit erbracht, der ſich in der Folge noch verſtärken ſollte. Zu ihnen gehört vor allen Pharaon(Beſitzer Me. Veil⸗Picard), der, es iſt wahr, ſeinen Sieg im Preis Kérhen nur dem plötzlichen Seitenſprung Bols, ſchon hart am Pfoſten, zu verdanken hatte. Er war übri⸗ gens vom vorzüglichen Jockey Parfrement geritten. Doch auch in einem nächſten Recontre trug er den Sieg über Bol davon, und zwar diesmal ahne Zwiſchenfall. Pernod, der während des Rennens in erſter Reihe figurierte, puzelte bei der letzten Hecke und warf ſeinen Reiter recht unſanft zu Boden. Erſt ſchien es, als ſei dieſer(H. Holt) ſchwer ber⸗ letzt, doch lam er glücklicherweiſe mit einer, allerdings ſtarken Quetſchung der Nieren davon. Monſier Bergeret Stallkamerad von Pharaon und von ſeinem Eigentümer no chhöher geſchätzt als dieſer, iſt dennoch im Preis Beernit gegen Rolle(P. Pantall) unterlegen. Quille (Heath) hat mit Leichtigkeit den Preis Chéne⸗Capitaine gewon⸗ nen, obgleich ſie erſt am Tage des Rennens nach ungewöhnlich langer Fahrt von Pau in Paris eintraf. Wie man ſieht, hat die Reiſeſtrapaze dem Stutenfüllen Mr. Liénarts in keiner Weiſe geſchadet. Mit der Bearbeitung des„FJauſt“ glauben nun auch die modernen franzöſiſchen Autoren den Dichter⸗Lorbeer zu erringen. Während die Große Oper unter der neuen Direktion den Gounod'ſchen„Fauſt“ mit von der Tradition abweichenden Koſtümen auf die Szene bringt, harren zwei andere Fauſtdramen, die keine“ Geringeren als Edmond Roſtand und Henry Bataille zu Verfaſſern haben, ihrer Erſtaufführung. Die große Frage iſt nun, welches der beiden Stücke zuerſt das Licht der Rampen er⸗ blicken wird; denn wie jedes literariſche Ereignis, hat auch ein jedes dieſer beiden Geiſtesprodukte ſeine Vorgeſchichte. Heury Batailles„Jauſt“ ſollte im Theater Sarah Bernhardt aufgeführt werden. Mme. Bernhardt erklärte jedoch vor einigen Tagen einem Interviewer, daß die Aufführung des Stückes auf ungewiſſe Zeit verlegt worden ſei, da ſie im Verlauf der Proben erkannt habe, daß trotz des philoſophiſchen und literariſchen Gehalts des Werkes, ſein dramatiſcher Effekt nicht wirkſam genug ſei. Sie habe den Autor daher veranlaßt, verſchiedene textliche Aen⸗ derungen an dem Stücke vorzunehmen. Wenn dies geſchehen daun könne die„FJauſt“⸗Aufführung erfolgen; allerdings nicht ſofort, ſondern in einiger Zeit. Henrh Betaille gibt ſeinerſeits folgende Erklärung:„Wem will Mme. Sarah Bernhardt glauben machen, daß, nachdem ſie mein Manuſkript über ein Jahr in Händen hatte und nach⸗ dem ſie mein Stück einen vollen Monat hindurch proben ließ und an 50 000 Fr. Ausgaben dafür hatte, die Aufführung dieſes Stückes wegen einiger Veränderungen unterbleibe?“ „So verrückt und abſurd die Direktoren ſonſt auch ſein mögen: in dieſer Hinſicht wiſſen ſie ſtets, was ſie tun und die Finanzen eines Theaters, wie das der Mme. Sarah Bernhardt geſtatten nicht, das Geld zum Fenſter herauszuwerfen. Die Wei⸗ gerung, den„Fauſt“ nach meinem Text zu ſpielen, kommt zu ſpät, um nicht ſelbſt Unbefangenen verdächtig zu erſcheinen. Ich habe meine Sache der Soeisté des Auteurs übergeben und Mr. Pellerin, mein Agent, hat Mme. Sarah Bernhardt verſtändigt, daß ſie laut unſerem Vertrage gehalten ſei, noch vor dem 15. März meinen„Fauſt“ aufzuführen.“ Wie man ſieht, handelt es ſich hier um eine Theaterintrigue und Henry Bataille dürfte recht haben in der Annahme daß die von Mme. Bernhardt angeführten notwendigen Textänderungen ihr nur zum Vorwand dienen. In bezug auf Edmond Roſtands„Fauſt“ zirkuliert gleich⸗ zeitig folgendes Gerücht: Roſtand habe ſich, als er fand, daß die nächſte Saiſon des Theéatre Frangais mit den Werken von Hervien, Lavedan und Bernſtein vollſtändig beſetzt ſei, an das Theater Sarah Bernhardt gewandt. In Kenntnis der Uneinig⸗ keiten, die zwiſchen Mme. Bernhardt und Mr. Bataille enk⸗ ſtanden, habe er ihr ſeinen„Fauſt“ anſtelle des ausgeſchalteten angeboten. Einer andern Verſion zufolge ſoll hingegen Roſtand erſucht worden ſein, ſein Stück einzureichen. Wenn man den unter aller Reſerve wiedergegebenen Neuigkeiten glauben darf, ſtehen demnach gegenwärtig dem Theater Sarah Bernhardt zwei Fauſt⸗Dramen zur Verfügung. Und da nun einmal von Sarah Bernhardt die Rede iſt, ſtehe ich nicht an, ein zweites Gerücht wiederzugeben. Demzufolge joll ſich die Umgebung der Künſtlerin in großer Aufregung bs. 2. Seite. eneral⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannfeim, 21. Feßruar. Tendenz der Deutſchen Vereinigung iſt ja bekannt. Sie be⸗ zweckt, wie§ 2 der Satzungen ſagt,„die unpolitiſchen und wirtſchaftlichen Fragen übereinſtimmender Staatsbürger Hhriſtlichen Bekenntniſſes zur kraftvollen Förderung der vater⸗ ländiſchen Intereſſen zuſammenzuſchließen“. Tatſächlich iſt mit dieſem allgemeinen Zweck die Deutſche Vereinigung eine Organiſation, die die katholiſchen Bürger von der Herrſchaft des Zentrums als der einzig einem Katholiken angeblich er⸗ laubten politiſchen Partei befreien will. Mitglied(ordent⸗ liches) wird man gegen Zahlung eines Jahresbeitrages von 5 Mark, wofür man die Wochenſchrift„Deutſche Wacht“ er⸗ hält. Die erſte(Doppel⸗) Nummer der„Deutſchen Wacht“ enthält im weſentlichen einen eingehenden Bericht über die Gründungsverſammlung der Deutſchen Vereinigung, ihre Satzungen und eine Anzahl von Preßſtimmen über die neue Gründung. Man darf mit Intereſſe der weiteren Entwicklung dieſer Organiſation, ſpeziell dieſer Wochenſchrift entgegen⸗ ſehen, die, wie es in dem Einführungswort an die Leſer heißt, zgeleitet und durchdrungen ſein ſoll von deutſchem Geiſt, von Treue und Liebe zu Thron und Altar“. Der neue Kommentar zum deutſchen Buchdruckertarif. Das Tarifamt der deutſchen Buchdrucker hat im Auftrag des Tarifausſchuſſes den Kommentar zum Buchdruckertarif in dritter Auflage erſcheinen laſſen. Schon rein äußerlich zeigt das Werk an, daß es in den ſechs Jahren, die zwiſchen ihm und der zweiten Auflage liegen, an Inhalt überaus ſtark gewachſen; hat es ſich doch von 175 auf 335 Druckſeiten ver⸗ mehrt. Aber auch inhaltlich zeigen ſich gegen früher grund⸗ legende Aenderungen, denn anſtelle des frühern Tarifs iſt ein in ſeinem Inhalt und ſeinem Aufbau gänzlich veränderter Tarif getreten; neue Ziele ſind der Tariforganiſation geſteckt, neue Verpflichtungen ſind von ihr übernommen worden, neue Organe haben ſich den bisher beſtandenen angegliedert, prak⸗ tiſch erprobte Einrichtungen ſind neu gefeſtigt und moderni⸗ ſiert worden und die eigene Rechtſprechung durch die Schieds⸗ inſtanzen hat eine wünſchenswerte Bereicherung der Kenntnis und Auslegung des Tarifs gebracht. Mit dem neuen Kom⸗ mentar, der all dieſen veränderten Verhältniſſen Rechnung trägt, hat das Tarifamt eino große und dankenswerte Arbeit geleiſtet, die in allen tariflichen Angelegenheiten als ein zu⸗ vexläſſiger Berater ſich erweiſen wird. Das ausgebreitete Sachregiſter, das dem Werke beigegeben iſt, erleichtert das Zurechtfinden in dem umfangreichen Stoffe. —— Deutsches Reich. — Gentralverband Deutſcher Induſtriel⸗ Am 13. März d. J. wird der Ausſchuß des Zentral⸗ verbandes Deutſcher Induſtrieller zu einer Sitzung in Berlin, im Künſtlerhauſe, zuſammentreten. An demſelben Tage fin⸗ det um 1 Uhr nachmittags eine Verſammlung der Delegierten des Zentralverbandes ebenfalls im Künſtlerhauſe ſtatt. Außer geſchäftlichen Angelegenheiten wird ſowohl in der Ausſchuß⸗ ſitzung wie in der Delegiertenverſammlung über den Entwurf eines Geſetzes über Arbeitskammern, über die No⸗ belle zur Gewerbeordnung und den Entwurf eines Vereinsgeſetzes verhandelt werden. —(Vom Reichstagsabgeordneten Streſe⸗ mann) wird die„Nat. Lib. Korreſp.“ darauf aufmerkſam gemacht, daß er in ſeiner Reichstagsrede vom 26. November 1907 keineswegs die Kohlenknappheit in Sachſen auf das Konto des Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Kohlenſyn⸗ dikats geſetzt, ſondern vielmehr darauf hingewieſen habe, daß das Rheiniſch⸗Weſtfäliſche Kohlenſyndikat bei den jetzigen Frachten für die Verſorgung Sachſens kaum in Betracht käme und daß die Deckung des ſächſiſchen Kohlenbedarfs hauptſäch⸗ lich durch böhmiſche Kohlen erfolge. Zu Angriffen in dieſer Richtung, wie ſie gelegentlich auch im Abgeordnetenhauſe gegen ihn unternommen ſind, hat alſo kein Grund vorgelegen. —(Der Deutſche Arbeitgeberbund für das Baugewerbe) hielt am 17. und 18. Februar d. J. in Hannover ſeine neunte ordentliche Generalverſammlung ah. In Erledigung der Tagesordnung wurde mit Einſtimmig⸗ kfeit der Beſchluß gefaßt, daß an dem vom Bunde heraus⸗ gegebenen Muſter für den Abſchluß von Tarifverträgen nichts geändert werden dürfe und daß, falls die im Frühjahr ab⸗ laufenden und zu erneuernden Verträge auf der Baſis dieſes Vertragsmuſters nicht zuſtande kommen ſollten, am 1. April d. J. die Baugeſchäfte geſchloſſen werden, ausgenommen Uatürlich in denjenigen Orten, wo Tarifverträge beſtehen. . oft bis zu fünf Schattierungen oder ſelbſt verſchiedene Farben, befinden. Es ſcheine, als laſſen die Lorbeern, die ſich die japa⸗ niſche Schauſpielerin Sada Jacco in Paris geholt, die Schöpferin des„Aiglon“ und des„Prince Charmant“ nicht ſchlafen. Sie habe im Sinn, ihre SommerVillagiatur in Belle⸗Isle— ein⸗ mal iſt nicht immer— gegen eine großartige Gaſtſpieltournee im Reiche des Mikado zu vertauſchen. Vorderhand ſei dies nur ein Projekt, doch bei Sarah Bern⸗ Hhardt wandeln ſich die Projekte raſch in Tatſachen um. Qui vivrs verra. Beiträge zur Frauenfrage. Auskunftſtelle für Frauenberufe L 12, 18 3. Stock. Sprechſtunde: Mittwochs von 10—11. Von Pariſer Damenhut⸗Moden. Die Strohhüte haben endgültig die Filz⸗ und Samthüte aus den Schaufenſtern verdrängt und für die Putzmacherinnen iſt ald der Höhepunkt der„Sommerſaiſon“ erreicht. Was wir bis zt zu ſehen bekommen, trägt freilich noch ſehr den Stempel der Uebergangszeit, denn wenn die Hüte auch aus Stroh ſind, ſo bo⸗ ſtehen die Garnituren doch zum größten Teile noch aus Federn. Die Aigrette iſt abgetan, an ihrer Stelle erheben ſich bäumchen⸗ artige Stutze, deren Flocken wie Zweige den Stamm umgeben, oder fallen dichte Büſchel von kurzen Straußfedern nach hinten auf die Haarfriſeur herab. Selbſt Blumen, die alle mehr oder minder an die Dahliengattung erinnern und von fehr verſchie⸗ dener Größe ſind, werden aus kleinen Federn zuſammengeſetzt. Wenn die Ränder der Hüte ein wenig an Umfang abnehmen, ſo wachſen ihre Köpfe und ihre Garnituren dafür in die Höhe. Um die Köpfe drapiert man weiches, breites Band oder auch mehrer Lagen von Tüll, denen die Federn ſeitwärts als Abſchluß enen. Beſteht die Garnitur nur aus Band, ſo vereinigt ſie Weiter wurde hierzu einſtimmig beſchloſſen, daß bei eintreten⸗ der Arbeitseinſtellung den beteiligten Bezirken und Orten nach jeder Richtung hin die weiteſtgehende Unterſtützung des Bundes gewährt werden ſoll.— Weiter wurde u. a. ein Ver⸗ tragsmuſter für Vereinigungen zwiſchen Bauarbeitgeber⸗ verbänden und Baumaterialienhändlern dem Vorſtande zur endgültigen Feſtſetzung und mit der Ermächtigung, das Muſter in Wirkſamkeit treten zu laſſen, überwieſen.— Als Ort für die nichſte Verſammlung wurde Kaſſ Kaſſel gewählt. Rundschau im Auslande. Die Europareiſe des japaniſchen Kronprinzen. Aus Tokio, 18. Januar, ſchreibt man uns: Wie japaniſche Blätter melden, ſteht die amtliche Ankün⸗ digung der Reiſe des Kronprinzen nach Europa und den Ver⸗ einigten Staaten in Kürze zu erwarten. Der Plan dieſer Reiſe entſpricht in erſter Linie Geſundheitsrückſichten. Dem Kronprinzen hat ſeine Reiſe nach Korea geſundheitlich ſo gut getan, daß man ſich von einer Reiſe nach Europa die beſte Wirkung verſpricht. Natürlich wäre es aber auch politiſch vonnicht zuunterſchätzender Bedeutung, wenn der künftige Regent dieſes Landes europäiſche und amerika⸗ niſche Einrichtungen und Verhältniſſe aus eigener Anſchauung kennen lernen und in Europa perſönliche Beziehungen an⸗ knüpfen würde. Die Reiſe iſt für den kommenden Sommer in Ausſicht genommen. Auf den Vorſchlag des Prinzen Ito iſt der Beſchluß gefaßt worden, die ärztliche Sorge für den Kron⸗ prinzen wiederum unſerem Landsmanne, Profefſor Bälz, an⸗ zubertrauen der ihn von Kind auf beobachtet und beraten hat. Profeſſor Bälz, der gegenwärtig in Deutſchland weilt, iſt hier⸗ von benachrichtigt worden und ſoll ſchon im Februar wieder in Tokio eintreffen. Campbell⸗Banuerman zwiſchen zwei Feuern. 86 liberale Parlamentsmitglieder haben der Regierung ein Promemoria überreicht, worin ſie erklären, dieſe nicht in der FJeſtſetzung der Höhe des Marineetats beſchränken zu wollen. Die Oppo⸗ ſition ſoll zu dem Macdonaldſchen Beſchluſſe, der bekannt⸗ lich Erſparniſſe im Marineetat fordert, ein Amendement beab⸗ ſichtigen, worin die Oppoſition erklärt, der Regierung alle Mittel zur Verfügung ſtellen zu wollen die zur Ver⸗ teidigung des Reiches nötig ſind, und die den Standard hierfür aufrecht erhalten. Danach würden an⸗ ſcheinend die Schwierigkeiten der Regierung über die Frage des Marineetats vermindert ſein. Es bleibt nur die Frage, was die Oppoſition unter„Aufrechterhaltung des Standards“ verſteht, und ob die immerhin durch ihre eigene Erklärung an Erſparungen gebundene Regierung mit ihrem Marineetat den Anforderungen der Oppoſition genügt. Wäre dies nicht der Fall, ſo dürfte die Oppoſition, wenn auch aus entgegengeſetzten Gründen, ihr Mißtrauensvotum mit dem derjenigen Libera⸗ len vereinen, denen die Regierung in Erſparniſſen nicht weit genug gegangen iſt. Die Beratungen über den Marineetak ſollen am nächſten Montag beginnen. Inzwiſchen hat ſich der Geſundheitszuſtand des Premierminiſters verſchlimmert, ſo daß man fürchtet, er werde den Anforderungen der Seſſion nicht gewachſen und ge⸗ zwungen ſein, das Amt als Führer im Unterhaus niederzu⸗ legen. Die törichte, von der„Times“ vor einigen Tagen aus⸗ geſprochene Zumutung Campbell⸗Bannerman werde einen Sitz im Oberhaus annehmen, wird ſich natürlich nicht reali⸗ ſieren. Vorläufig trägt neben ſeinem eigenen Portefeuille Asquith die Bürde der Geſchäfte. Er wird das aber auch nicht ſehr lange inmitten der Seſſion weiterführen können. Koloniales. Aufſtand in Britiſch⸗Oſtafrika. Der„Eaſt African Standard“ vom 25. Januar meldet, daß der ganze Bezirk von Kiſii in Britiſch⸗Oſt⸗ afrika in Aufſtand getreten iſt. Den letzten Meldungen nach wurden von den Eingeborenen zwei Poliziſten, zwei indiſche Händler, und elf ſchwarze Träger ermordet und zwei Europäer verwundet. Gleich nach dem Eintreffen der Nach⸗ richt von dem Aufſtande zogen die in Lumwa ſtationierten Truppen nach dem Kiſti⸗Bezirke ab, und ſpäter ging das dritte Bataillon der afrikaniſchen Scharfſchützen von Mairobi mittels Sonderzuges nach Kiſumu ab. In der Kongobai an dem Golf von Kapirondo werden Truppen gelandet, um erforderlichen⸗ falls nachgeſchoben zu werden. Wie es heißt, ſind die Wa⸗ die ſich verſchlungen um den Kopf winden und in hohen ſteifen Oeſen ſeitwärts zu einem ſchrägſtehenden Keil aufgereiht werden. Eine Neuheit der Saiſon bilden die breiten Strohſtreifen, die das Band erſetzen. Manchmal ſind ſie mit Samtband durch⸗ flochten, dann wieder zeigen ſie auf einfarbigem Grunde bunte Muſter. In feinſtem Pliſſe gefaltet, nehmen ſie die Geſtalt von Rüſchen an und wechſeln in der Garnitur mit Tüll⸗ oder Seiden⸗ muſſelin ab. Das zu den Hüten verwendete Stroh iſt meiſtens fein und glatt, aber es gibt auch ſehr ſtruppiges, das der Holz⸗ wolle gleicht, die man zum Verpacken gebraucht, obwohl es deren Naturfarbe nicht mehr hat. Ein anderes Material, vielleicht Asbeſt, das aber nur als Rand für eine Toque diente, ſieht dem Luffaſchwamm zum Verwechſeln ähnlich. Im allge⸗ meinen ſcheint man die großen Hutformen beibehalten zu wollen, allein die Krämpen ſind bei großen und kleinen an der linken Seite mehr oder minder in die Höhe gebogen und häufig mit Stroh in einer andern Farbe abgefüttert. Das Barett mit Strohrand und Taffet⸗ oder Tüllpuff iſt auch von den Früh⸗ lingsmoden übernommen, und die Toque wahrt ſich immer einen beſcheidenen Platz neben all den Wunderlichkeiten, die jeder Saiſonwechſel hervorbringt. Weibliche Stadtrüte. Nach dem Beiſpiele Großbritanniens bat das Isländiſche Parlament den Frauen die Wählbarkeit zu Stadträten verliehen. Eine Erklärung des Vereins Mutterſchutz München. Unter dem Stichwort„Gebärſtreik“ geht durch die Zeitungen ſoeben eine Notig, wonach eine Rednerin in einer Verſammlung des Bundes für Mutterſchutz in Berlin einen ſolchen Streik empfohlen haben ſoll. Um irrtümlichen Auffaſſungen entgegenzu⸗ treten, die in dieſem Fall wie auch ſonſt öfters vorgekommen ſind, ſieht ſich der Vorſtand des Vereins Mutterſchutz München ver⸗ München ein ſelbſt anlaßt, einmal öffentlich zu erklären, daß der Verein Mutterſchutz Kiſii gut bewaffnet und zum Widerſtande entſchloſſen. Man erwartet aber nicht, daß es vorläufig zu ernſten Gefechten kommen werde; dies wird wohl erſt geſchehen, bis die Haupt⸗ macht der ausgeſandten Truppen eintrifft. Man vermutet, daß der Aufſtand mit der panafrika niſchen Neger⸗ bewegung im Zuſammenhange ſteht und daß die Kiſiis durch Agitatorxen, die den Kreuzzug gegen die Weißen predigen, zur Erhebung verleitet worden ſind. Badiſcher Landtag. [Von unſerem Karlsruher Bureau.) 1. Kammer.— 7. Sitzung. u Karlsruhe, 21. Fehr. Präſident Prinz Max eröffnet 10 Uhr vormittags die Sitzung. Am Regierungstiſch Staatsminiſter Freiherr v. Duſch, Miniſter des Gr. Hauſes und der Auswärtigen Angelegenheiten Freiherr v. Marſchall und Regierungskommiſſäre; ſpäter Präſident des Finanzminiſteriums Geh. Rat Honſell. Der Sekretär verlieſt die neuen Einläufe. Auf der Tagesordnung ſteht die Beratung des Budgetkommiſſion über das Budget des Berichts der Großh. Staatsminiſteriums. Staatsrak E. Glockner erſtattet den Kommiſſionsbericht. Bezüglich der unerfreulichen Lage des Reichshaushalts ſpricht die Kommiſſion dringlichſt den Wunſch aus, es möge ge⸗ lingen, im Reichshaushaltsetat die eigenen Einnahmen des Reichs mit den Ausgaben in Einklang zu bringen, um zu weit gehende Belaſtung der Einzelſtaaten mit Matrikularbeiträgen zu ver⸗ meiden und ein weiteres Anwachſen der Reichsſchulden tunlichſt zu verhindern. Dieſes Anwachſen iſt in einem Umfange erfolgt, der zu den ernſteſten Bedenken Anlaß gibt. Die Reichsſchulden haben, neben Aufzehrung der franzöſiſchen Kriegskoſtenentſchädi⸗ gung im Betrag von 5 Milliarden Franken= 4 Milliarden Mk, nunmehr den Betrag von ebenfalls 4 Milliarden Mark erreicht. Es bedeute das innerhalb der verhältnismäßig kurzen Zeit des Beſtandes des Reichs eine Mehrausgabe über die Einnahme von zuſammen 8 Milliarden Mark und zwar neben teilweiſer ſtarker Belaſtung der Einzelſtaaten mit Matrikularbeiträgen und in einer Zeit des Friedens(wenn von den Feldzügen in Ching und Südweſtafrika abgeſehen wird) und in einer Zeit, während wel⸗ cher verſchiedene andere Großſtaaten es verſtanden haben, eine weſentliche Vermehrung ihres Schuldenſtandes zu vermeiden. Ab⸗ hilfe kann, neben tunlichſter Beſchränkung in den Ausgaben des Reichs, nur von der Erſchließung neuer Einnahmequellen für das Reich erhofft werden. Doch glanbt Ihre Kommiſſion nach⸗ drücklichſt dagegen ſich ausſprechen zu ſollen, dieſe Einnahme⸗ quellen etwa auf dem Gebiete der direkten Stenern zu ſuchen. Sie müßte darin einen ſchweren Eingriff in die Steuer⸗ hoheit der Einzelſtaten und eine ernſte Gefährdung ihrer finan⸗ ziellen Selbſtändigkeit und Leiſtungsfähigkeit erblicken. Die Kom⸗ miſſion würde es für richtiger und ſachgemäßer erachten, wenn die Zivilliſte und ebenſo die Apanagen und Wittume in ihrem vollen Umfange auf geſetzliche Grundlagen geſtellt wür⸗ den und glaubt daher der Erwägung der Großh. Regierung au⸗ heimgeben zu ſollen, ob nicht eine entſprechende Ergänzung bezw. Abänderung des Zivilliſte⸗ und Apanagegeſetzes ins Auge zu faſſen ſei. Die Kommiſſion ſtellt den Antrag, die erſte Kammer wolle in Uebereinſtimmung mit den Beſchlüfſen der zweiten Kam⸗ mer das Budget des großh. Staatsminiſteriums für 1908—1909 unberändert genehmigen. Geh. Rat Lewald: Ich habe mich ſchon vor zwei Jahren mit Entſchiedenheit für den Ausbau der Erbhſchaftsſteuer auf die Deszendenten und Ehegatten ausgeſprochen wie ich auch geſagt habe, daß man von einer direkten Reichsſteuer nicht Umgang nehmen ſollte. Ich ſtehe heute noch auf demſelben Standpunkt. Das Programm ſollte ſein: Reform der Brannt⸗ weinſteuer unter Aufhebung der Liebesgaben an die Landwirt⸗ ſchaft, Ausgeſtaltung der Tabakſteuer, aber daneben auch Ausbau der Erbſchaftsſteuer. Das iſt das Programm mit dem wir viel⸗ leicht zur Sanierung der Reichsfinanzen kommen können. Dann kommt noch inbetracht je nachdem, die Veredelung der Matriku⸗ larbeiträge, denn das iſt weiter nichts als der verſchämte Aus⸗ druck für die Einführung direkter Reichsſteuern. Seit dem letzten Landtage haben die von mir vertretenen Anſichten zwar nicht in dieſem Hauſe aber im Reiche ganz bedeutend an Terrain gewon⸗ nen. Wir haben jetzt einen neuen Staaksſekretär: habemus papam. Alſo warten wir ab, was er bringen wird. Mit iu⸗ direkten Steuern allein geht es nicht. Dafür ſſt indiger Verein iſt, der zum Vunde für Muffer⸗ ſchutz(Sitz Berlin) gar keine Veziehungen hat. Der Münchner Verein verfolgt ausſchließlich ſozialpolitiſche und praktiſche Zwecke. Er widmet daßher ſeine Tätigkeit einerſeits der Propaganda für Reformen größeren Stiles, wie z. B. Berufsvormundſchaft und Mukterſchaftsverſicherung, und anderſeits der Hilfelefſtung an be⸗ dürftige Mütter, verheiratete wie ledige. Zu letzterem Zweck plant er die Errichtung einer Pflegeſtation zur Aufnahme ſolcher Miikter, die einer ihnen auf anderem Wege nicht zu ermöglichenden Pflege bedürfen, um wieder arbeitskräftig, eventuell erwerbsfähig zu. werden. Die Erfahrung lehrt täglich, daß eine ſolche Station einem dringenden Notſtande entſprechen und bolkswirtſchaftlich von Be⸗ deutung ſein würde. Trotz der Opferwilligkeit vieler Freunde und Freundinnen des Unternehmens ſind aber leider die bisher geſam⸗ melten Geldmittel nicht ausreichend, um die Eröffnung der Pflege⸗ ſtation zu ermöglichen. Wir bitten daher auch bei dieſer Gelegen⸗ heit um speitere Beiträge an die Adreſſe der beiden Vorſitzenden Frau Profeſſor Schönflies, Königinſtraße 103/ITI, und Herrn Dr. Meier, Säuglingsheim, Metzſtraße 12. Die größte Frauenorganiſation der Vereinigten Staaten, „the General Federation of Women's Clubs“, bwelche ſich bisher dem Frauenſtimmrecht gegenüber ganz ablehnend verhielt, hat neuerdings in mehreren ihrer Abteilungen die Frauenſtimmvechts⸗ frage aufgerollt. In einer dieſer Verſammlungen in Newyork ſprach die Vorſitzende des amerikaniſchen Natjonalbundes für Frauenſtimmrecht, Rev. Aung Shaw. Die Vereinigung der Wo⸗ men's Clubs zählt 700 000 Mitglieder, welche dadurch zu wert⸗ vollen Bundesgenoſſen der Stimmrechtsſache werden. Eine Frauenorganiſation für Verſicherungsweſen wird von der Berliner Verſicherungsgeſellſchaft„Viktoria“ ge⸗ gründet. Arbeitsfreudigen, gewandten Frauen bietet ſich hier Gelegenheit zu einem Erwerbszweig, in welchem Männer ſeit Jahren mit großem Erfolge tätig geweſen ſind. —— 1 + Mannheim, 21. Februar. General⸗Anzeiger.(Abendblatt). 3. Seite. eine Mehrheit im Reichstage nicht vorhanden. Alſo es iſt eine Aenderung des Programms dringend nötig. Finanzminiſter Honſell: Auf nanzfrage möchte ich nicht mehr eingehen. Es iſt jetzt der Moment, wo man ſagen muß: Warten wir ab! Der Miniſter geht dann auf die Anregung der Kommiſſion bezüglich der Zivil⸗ liſte näher ein. 5 Freiherr von Goeler: Ich halte es für meine Pflicht gegenüber den Ausführungen des Geh. Rat Lewald, den Stand⸗ punkt der Kommiſſion nochmals darzulegen! Sie hält die Ei n⸗ führung direkter Steuern für das Reich als eine ſchwere Sch ädigung der badiſchen Finanzen. Die Kom⸗ miſſion war der Meinung, daß ſie vielleicht eine Reſolution 125 gen die Einführung direkter Steuern dem Hauſe vorſchlagen ſollte, allein es liegt hierzu keine Veraulaſſung vor. Es kann nicht unſere Aufgabe ſein, dem neuen RMeichsſchatzſekretär von vornherein ſeine Arbeiten zu ſtören. Redner ſpricht ſich dann entſchieden für die geſetzliche Feſtlegung der Zivilliſte aus. Staatsrat F. Glockuer erklärt, daß der Beſchluß der Budgetkommiſſion gegen dee Einführung direkter Steuern ſich nicht auf die Erbſchaftsſteuer beziehe. Das Budget wierd alsdann genehmigt. Ss folgt die Beratung des Berichts über das Budget des Miniſterium des Großh. Hauſes und der auswärtigen Angelegenheiten. Staatsrat F. Glockner erſtattet den Kommiffionsbericht. Die Kommiſſion beantragt: Die erſte Kammer wolle in Ueber⸗ einſtimmung mit den Beſchlüſſen der zweiten Kammer das Bud⸗ get des Großh. Miniſteriums des Großh. Hauſes und der Aus⸗ wärtigen Angelegenheiten für 1908 und 1909 bis auf die An⸗ forderungen unter Titel 1 Paragraphen 1 und 2 für einen ad⸗ miniſtrativen Hilfsarbeiter und zwei Zentralinſpektoren, worüber die Beſchlußfaſſung vorerſt ausgeſetzt bleibt, genehmigen. Das Budget wird ohne Debakte angenommen. Schließlich ſtehen noch auf der Tagesordnung Petitionen. Freiherr v. Rüdt berichtet namens der Petitionskom⸗ die Reichsfi⸗ miſſion über die Bitte des Untererhebers Wilhelm Heck in Dur⸗ mersheim um etatmäßige Anſtellung. Der Antrag der Kom⸗ miſſion, über die Petikion zur Tagesordnung überzugehen, wird angenommen. Freiherr v. Rüdt berichtet alsdann über die Bitte des früheren Bauunternehmers Karl Ehregott Rößger in Stuttgart um Entſchädigung von 30 000 Mark für beim Bau der Eiſen⸗ bahnlinie Wolfach⸗Schiltach erlittene Verluſte. Auch hier ſtellt die Kommiſſion den Antrag auf Uebergang zur Tagesordnung, welcher Annahme findet. Schlußz der Sitzung 11 Uhr.— Nächſte Sitzung unbeſtimmt. Aus Stadt und Land. * Mannheim, 21. Februar 1908. v. Ruville, Oberſt beint Stabe des 5. Bad. Inf.⸗Regts. Nr. 113, zum Kommandeur des 6. Thür. Inf-⸗Regts. Nr. 95 ernannt. v. Falkenhayn, Oberſtlt. und Bats.⸗Kommandeur im Großh. Mecklenb. Füſ.⸗Regt. Nr. 90, zum Stabe des 5. Bad. Iuf.⸗Regts. Nr. 113 verſetzt. Schneider, Major und Bats.⸗Kommandeur im 4. Bad. Inf.⸗Regt. Prinz Wilhelm Nr. 112, zum Stabe des 1. Lothr. Inf.⸗Regts. Nr. 180 verſetzt. Zum Bats.Kommandeur ernaunt: Major Bohl⸗ mann, aggregiert dem 4. Bad. Inf.⸗Regt. Prinz Wilhelm Nr. 112 im Regiment. Zum Komp.⸗Chef ernannt: der Hauptmann v. Stechow im Inf.⸗Regt. Markgraf Ludwig Wilhelm(3. Bad.) Nr. 111. Zu Oberlts. befördert: die Lts.? Frhr. Huber 9. Gleichenſtein im 1. Bad. Leib⸗Gren.⸗Regt. Nr. 109, Wal z im 2. Bad. Gren.⸗Regt. Kaiſer Wilhelm I. Nr. 110. Verſetzt. Boell, Oberlt. a. D. in Hagen, zuletzt im Inf.⸗Regt. Hamburg (2. Hanſeat.) Nr. 76, mit einem Patent vom 8. Auguſt 1904 als Oberlt. der Reſ. des 6. Bad. In.⸗Regts. Kaiſer Friedrich III. Nr. 114 angeſtellt und vom 1. März 1908 ab auf 1 Jahr zur Dienſtleiſtung bei dieſem Regiment kommandiert; mit dem 1. April 1908: a. von der Unteroff.⸗Schule in Ettlingen: Duffk: Oberlt., in das Inf.⸗Regt. von Lützow(1. Rhein.] Nr. 25, Jan⸗ ßen, Oberlt., in das Gren.⸗Regt. König Friedrich J.(4. Oſt⸗ Preuß.] Nr. 5, Ha uß, Et., in das Königs⸗Inf.⸗Regt.(16. Lothr.) Nr. 145, Reuter, Et., in das Inf.⸗Regt. Graf Bülow von Dennewitz(6. Weſtfäl.) Nr. 55: b. zur Unteroff.⸗Schule in Ett⸗ lingen: die Ets.: Irhr. v. Schleinitz im Inf.⸗Regt. Graf Dönhoff(7. Oſtpreuß.] Nr. 44, Weyert im 6. Weſtpreuß. In. Regt. Nr. 149, v. Wartenberg im Gren.⸗Regt. Prinz Karl don Preußen(2. Brandenburg.) Nr. 12, Haenicke im 6. Pomm. Inf.⸗Regt. Nr. 49. v. Frankenberg und Proſch⸗ li, Oberſtlt. beim Stabe des 3. Bad. Drag.⸗Regts. Prinz Karl Nr. 22, zum Kommandeur des Weſtfäl. Ulan.⸗Regts. Nr. 5 er⸗ nannt. v. Guſtorf, Major und Eskadr⸗Chef im Drag.⸗Regt. von Wedel(Pomm.] Nr. 11, zum Stabe des 3 Bad. Drag.⸗Regts. Prinz Karl Nr. 22 verſezt. Schwarz, Lt. im Bad. Pion.⸗ Bat. Nr. 14, in die 4. Ingen.⸗Inſp. verſetzt. Mit dem 1. März 1908 berſetzt: von der Hauptkadettenanſtalt: Pohlmann, Major und Militärlehrer, als aggregiert zum 8. Bad. Inf.⸗Regt. Nr. 169. Auf ſein Geſuch mit ſeiner Penſion zur Disp. geſtellt. Frhr. v. Knieſtedt, Hauptmann a. D. in Freiburg i.., zu⸗ letzt Battr.⸗Chef im 3. Bad. Feldart.⸗Regt. Nr. 50, mit der Er⸗ kaubnis zum ferneren Tragen der Uniform des genannten Regts. Zum Oberarzt befördert der Aff.⸗Arzt Dr. Keiner beim Sani⸗ kätsamt des 14. Armeekyrps. Im Beurlaubtenſtande. Befördert: zu Oberärzten: die Aſſiſt.⸗Aerzte der Reſ.: Dr. Baader Stockach!,, Dr. Diepgen(Freiburg, Dr. Frankenſtein (Karlsruhe). Zum Aſſiſt.⸗Arzt: der Unterarzt der Reſ.:: Dr. Hauſer(Karlsruhe). Der Abſchied bewilligt: Dr. Wingen⸗ roth(Mannheim.) eber Glauben und Aberglauben in der Medizin ſprach geſtern abend imKaufmänniſchen Verein vor der gewohn⸗ ten zahlreichen Zuhörerſchaft ein ſtets hier gern geſehener Gaſt, Herr Dr. med. Julian Marcuſe⸗München. Auf zwei Wegen, o führte der Vortragende, der von ſeiner hieſigen beruflichen und ſchriftſtelleriſchen Tätigkeit her noch in beſter Erinnerung ſteht, aus, kann man der Beantwortung der Frage, worauf der Aber glauben in der Medizin zurückzuführen iſt, näher kommen, einmal auf dem Wege der hiſtoriſchen, volksgeſchichtlichen Betrachtung und zum andern auf dem Wege der phyſtologiſchen Zergliederung der Anſchauungen und der Momente ihres Zuſtandekommens in der menſchlichen Pſyche. Der Glaube an Wunder in der Heilkunde blickt auf eine Jahrtauſende alte Geſchichte zurück. Was wir heute un den ausgegrabenen Tempeln in Form von marmornen Bild⸗ niſſen prangen ſehen, iſt nichts anderes, als was wir heute in den Kirchen aus Wachs geformt erblicken. Aber erſt dem Mittelalter war es vorbehalten, jenen trüben Bodenſatz zu ſchaffen, der uns heute noch anhaftet und der als Grundlage aller abergläubiſchen WVorſtellungen in der Geſchichte der Heilkunde auch für die Gegen⸗ wart betrachtet werden muß. Die erſte Antwort, die ſich im 16. Fahrhundert auf die Frage erhob: Was iſt Krankheit und wer ruft de hewor! war: Gott iſt die Urſache der Krankheit! Sie wird * direkt von der Geſamtheit als Warnung und als Strafe betrachtet. Das Darniederliegen der Krüppelfürſorge iſt zurückzuführen auf die altchriſtliche Auffaſſung, daß der Krüppel nichts anderes ſei, als ein mit Recht von Gott geſtraftes Individuum. Nach der mittel⸗ alterlichen Auffaſſung war neben Gott der Teufel die Urſache der Krankheiten. Drei Momente waren es, die das Einſchreiten des Teufels veranlaßten: die Mode, das Fluchen und die Zauberei. Der Fluchende oder der Beſeſſene wurde nach der Vorſtellung des 16. FJahrhunderts vom Teufel eingenommen; ein Glaube, der ſehr viel Unheil angerichtet hat. Am ſchlimmſten trat der Teufel in Aktion, wenn Zauberei in Frage kam, die Handlung eines Men⸗ ſchen, der einen Bund mit dem Gottſeſbeiuns geſchloſſen hakte. Später wurde die Krankheit von den Sternen abgeleitet. Man ſagt ja heute noch: Er iſt unter einem günſtigen Stern geboren. Der Ausdruck bedeutet nichts anderes, als eine Anlehnung an die urſprüngliche aſtronomiſche Auffaſſung von der Weſenheit der Sterne und ihrer Schickſalsbedeutung für das Fortkommen eines menſchlichen Individuums. Später nahm man an, die Krankheit ſtamme von den Säften ab, die man in Blut, Schleim, ſchwarze und gelbe Galle einteilte. Man glaubte, die jeweilige Zuſammen⸗ ſetzung dieſer vier Stoffe wäre imſtande, ein beſtimmtes Tempera⸗ ment zu erzeugen. Mit jener Auffaſſung näherte man ſich zuerſt, wenn auch oberflächlich, der naturwiſſenſchaftlichen Auffaſſung, daß die Urſachen von Geſundheit und Krankheit im Weſen des Indivi⸗ duums ſelbſt liegen, daß die einzelnen Organe in ihrem Weſen und Wert die Grundlage bildeten für die geſamte Begriffsfähig⸗ keit der Krankheit und Geſundheit. So bildete ſich allmählich die Lehre heraus, daß Krankheit das Negative und Geſundheit das Poſitive im Menſchen ſei und daß mam da, wo das Negative über⸗ wiege, gezwungen ſei, das Poſitive zuzuführen und man fand und ſuchte dieſes Poſitibe in allen jenen Produkten, die wir unter dem allerdings wenig ſchönen, aber charakteriſtiſchen Namen„Medizi⸗ niſche Dreckapotheke des 17. und 18. Jahrhunderts“ guſammen⸗ zufaſſen gewohnt ſind. Der Vortragende ging dann nach dieſem hiſtoriſchen Rückblick zu dem zweiten Teil ſeiner Aufgabe, zur Be⸗ antwortung der Frage über: Welche Momente ſind es und welche gegebenen Verhälkniſſe in der Organiſatien des Menſchen, die der⸗ artige Vorſtellungen erzeugen können, ganz abgeſehen von allem wirtſchaftlichen, geſellſchaftlichen und religiöſen Druck. Wodurch konnte überhaupt der Aberglauben in der Medigin entſtehen? Darauf iſt zu antworten: Der Aberglauben in der Medigzin hat ſeinen Grund in drei disziplinären Kapiteln, einmal in der mangelnden Erkenntnis von dem Zuſtandekommen der Krankheiten an ſich, 2. in den durch die natürlichen Verhältniſſe gegebenen Grenzen der Heilkunſt und 3. in dem Janusantlitz der Medizin: halb Wiſſen, halb Kunſt. Die geſamte Frage der Vererbung, der Raſſenbildung, der Raſſenhygiene, vor allem die Frage der Geſtal⸗ tung unſeres eigenen Lebens ſpielt hier eine ſo ungeheure, ſou⸗ veräne Rolle, daß ihre Löſung vielleicht erſt ferneren Jahrhunder⸗ ten borbehalten iſt, wo die Krankheiten bis zu einem gewiſſen Grade zurückgedrängt und die Anteilnahme der menſchlichen Geſell⸗ ſchaft an dem Durchfluten von Seuchen und Gpidemien reduziert werden kann. Der Aberglauben in der Medizin wird vielleicht— das iſt die Hoffnung eines Ideologen— mit der Zeit überwunden werden können, aber nur daunn, wenn Prophylaxe und Hygiene als Grundpfeiler der modernen Heilkunde betrachtet werden und wenn die Zeit gekommen ſein wird, wo eine vollkommene Sanierung unſerer geſamten Lebensverhältniſſe erreicht iſt. Das Publikum dankte für die außerordentlich feſſelnden einſtündigen Aus⸗ führungen durch herzlichen Beifall. * Vortragsabend. Wir machen aufmerkſam auf den am Sonntag abend im ev. Vereinshaus ſtattfindenden Vortrag des Herrn Pfarrer Buſch⸗Frankfurt a. M. Dr. Buſch iſt als Redner ſowie als chriſtlicher Schriftſteller rühmlichſt bekannt. Er iſt der Verfaſſer der„Tante Hannah“, jenes Wuppertpäler Originals,„Des ſchwäbiſchen Dorfſchulhauſes“, u. a. Schriften, der Herausgeber der chriſtlichen Wochenſchrift„Licht und Leben“. Das Thema, das er behandeln wird, dürfte für alle evang. Chriſten von großem Intereſſe ſein:„Unſere Stelbung zur katholiſchen Kirche. Ein Appell an das ev. Gewiſſen.“ Es iſt ein recht zahreicher Beſuch erwünſcht. * EGvangeliſcher Bund. Man ſchreibt uns: In dem Beſtreben, chua in den einzelnen Pfarrbezirken Familienabende mit Vorträgen zu veranſtalten, die dem Evangeliſchen Bund eine immer größere Anhängerſchar zuzuführen beſtimmt ſind, findet, wie aus dem Inſeratenteil erſichtlich iſt, die erſte derartige Ver⸗ anſtaltung kommenden Sonntag, abends 8 Uhr, im Saale der Bahnhofswirtſchaft auf der Mühlau, verlängerte Jungbuſch⸗ ſtraße Nr. 9, ſtatt. Herr Profeſſor Wendling, der rührige und verdienſtvolle erſte Vorſitzende des hieſigen Zweigvereins, wird einen Vortrag halten über„Die gegenwärtige Lage und die Aufgaben des Evangeliſchen Bun⸗ de.“(Näheres ſiehe Inſerat.) «Eine Senkung des Mainzer Tunnels. Die Eiſenbahndirek⸗ tion Mainz teilt zu der berichteten Senkung des Mainzer Tun⸗ nels mit: Es wurde die Wahrnehmung gemacht, daß in der Nacht vom 17. auf 18. d. M. die Pariſer Straße ſich an der Ueber⸗ kreuzung mit dem darunter hinführenden Eiſenbahntunnel ca⸗ 15 Zentimeter geſetzt hat, was auf die im flotten Betriebe ſtehen⸗ den Trockenlegungsarbeiten am Tunnel zurückzuführen iſt, Da noch nicht vor allzulanger Zeit anſtelle der Pariſer Straße ein ungefähr 6 Meter tiefer Wallgraben war und die Verbindung darüber nur ein ſchmaler aufgeſchütteter Damm herſtellte, ſo bietet die Senkung des aufgefüllten Bodenmaterials nichts über⸗ raſchendes. Eine Gefahr für den Betrieb der Eiſenbahn und für die Ausführung der Trockenlegungsarbeiten iſt ausge⸗ ſchlöſſen. * In dem Bericht über die letzte Bürgerausſchußſitzung in Sandhofen iſt richtig zu leſen: Architekt W. Leonhardt. Winterſport. * Wetterbericht und Schneeſport im Harz. Der Harzer Vee kehrsverband meldet durch ſein Bureau in Bad Harzburg, Pa⸗ penbepgſtr. 5: In dieſer Woche iſt wieder Schneefall eii⸗ getreten, doch blieb der Schnee nur in höheren Lagen lieger. Schlittenbahn wurde telegraphiſch gemeldet aus St. Andreasberg, Benneckenſtein, Thale, Bad Harzburg vom Radaufall aus, Braunlage, Hohegeiß etce. Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Theater⸗Notiz. Die Inkendanz teilt mit: In der Auffüh⸗ rung der„Götterdämmerung“ am lommenden Sonntag wird Herr Hans Tängler vom Karlsruher Hoftheater den Siegfried ſingen. Hochſchule für Muſik. Der nächſte Schülervortrags⸗ abend, am Montag, 24. Februar, 7½ Uhr im Vorkragsſaal (M 1, 8) bringt Klavier⸗ und Violinvorträge. Eintrittskarten ſind unenkgeltlich im Sekretariat zu haben. Max Halbe und der„Meiſterſtreich des Herrn Kilian“. In einem Feuilleton des„Tag“, Münchener Brief betitelt, bewill⸗ kommt der bekannte Dramatiker Max Halbe den nach München berufenen Karlsruher Dramaturgen Dr. Kilian auf folgende herz⸗ hafte Weiſe: Die neueſte Phaſe in der Krankheitsgeſchichte unſeres Hoftheaters iſt der bevorſtehende Weggang Heines und das En⸗ gagement von Eugen Kilian für den Dramaturgenpoſten. Den einen nimmt uns Berlin. Den anderen beſcheert uns Karlsruhe. So will es ein eigenartiger Zufall, daß nun Oper und Schau⸗ ſpiel in Karlsruher Tradition geleitet werden ſollen. Dem desſelben den Vetrag von 10 000 M. aus ſeiner Privatſchakulle zur Verfügu des Muſeums in voller körperlicher und geiſtiger Friſche zu er⸗ neuen Manne ſcheint es nicht an Protektion zu fehlen. Allerlei lebende Artikel in der Preſſe bereiten ſeinen Einzug vor. Wie⸗ der einmal wird uns das Heil verheißen. Am Horizont kaucht der aufeinen Bühnenabend reduzierte„Wallen⸗ ſtein“, Herrn Kilians Meiſterſtreich, auf. In einer Zeit, für die jede Wagnerſche Note ein Heiligtum bedeutet, ſollen an einem dichteriſchen Nationalbeſitz, wie es der„Wallenſtein“ iſt, kurzer⸗ hand ein paar tauſend Verſe amputiert werden! Ich möchte wiſſen, was für eine gutbajuvariſche Antwort Herr Mottl geben würde, wenn einer käme und ihm zumuten wollte, den Ring auf einen Abend zuſammenzuziehen. Aber das geſprochene Drama iſt vogelfrei. Generakionen haben ſich den dreiteiligen„Wallenſtein“ vorſpielen laſſen, ohne durch den dabei gehabten Zeitaufwand in der Fabrikation von Pumpenſchwengeln, Gummikiſſen und Barchentunterhoſen weſentlich behindert zu werden. Erſt unſerem, mit ſeiner Kultur prunkenden und ach ſo kulturloſen Zeitalter des Warenhausbetriebes und der Surrogat⸗ induſtrie war es vorbehalten, zu entdecken, daß zwei Abende für den„Wallenſtein“(überhaupt für ein Werk der Dichtung] denn doch ein bißchen zu reichlich ſind, und daß das gleiche Quantum Bildung(Büldung) ſtatt in acht Stunden ebenſogut in dreien verzapft werden kann. Und der ſo der ſatten Denkfaulheit des Schaupöbels ein mächtiges, von ſeinem Dichter nun einmal ſo und nicht anders formuliertes Werk zum Opfer bringt, der iſt nicht der erſte beſte, keiner von den böſen Sſtiller⸗Freſſern und Naturaliſten der jetzt in die Jahre gekommenen Generation. Der iſt ein Gewappelter und Geſalbter im Tempel des Herrn, deſſen Stimme etwas gilt bei den anderen Geſalbten und Gewappelten, wie die ſeiner Spur vorauseilenden Lobartikel beweiſen, und wenn er dem armen, zu lang geratenen Wallenſtein Arme und Beine abhackt und den immer noch etwas überſchüſſigen Rumpf hübſch ſauber zuſammenklappt wie ein Taſchenmeſſer in das Dutzendfutteral eines Normaltheaterabend ſteckt, ſo tut er das nicht als heidniſcher Schänder und Frepler am heiligen Geiſt der Dichtung. Weit gefehlt! Er tut es als Ehriſt und Ober⸗ prieſter, zur höheren Ehre ſeines Herrgotts, zur wahren Förde⸗ rung und Unterſtützung des über alles geliebten Schiller, dem jetzt erſt die eigentliche Apotheoſe ſich eröffnet, nachdem kühne Chirurgenhand die letzten Gebrechen der Menſchheit von ihm ge⸗ nommen hat. Das Eruſt Haeckel⸗Muſeum in Jena wird gleichzeitig mit dem neuen Univerſttätsgebäude noch in diefem Sommer eröffnet werden können. Der nach den Plänen des Regierungsbaumeiſters Dittmar in einfachen Formen gehaltene Bau iſt 34 Meter lang, 16 Meter breit und 25 Meter hoch; er befindet ſich am Neutor, in der Nähe des Zoologiſchen Inſtituts, der Sternwarte und anderer Univerſi⸗ titsanſtalten. Ueber den Hauptzweck des Muſeums, das der Uni⸗ verſität gehört, und offiziell den Namen„Phylogenetiſches(oder Phyletiſches) Muſeum“ d. h. Stammesgeſchichkliches Muſeum führt, ſagt Ernſt Haeckel ſelbſt in einem Aufſatz im Kosmos:„Der Haupt⸗ zweck unſeres phyletiſchen Muſeums ſoll bleiben, durch tiefere Ein⸗ blicke in die Entwickelungslehre die Erkenntnis der bedeutungsvollen Wahrheiten zu fördern, die durch das bergleichende und genetiſche Naturſtudium gewonnen werden.“ Den Grundſtock des Muſeums bilden die reichen Sammlungen des Stifters, es darf aber er⸗ wartet werden, daß dem Muſeum im Laufe der Zeit noch manches twertvolle Objekt von Freunden der Naturwiſſenſchaft zugeführt wer⸗ den wird. Auch der Großherzog Wilhelm Ernſt hat ſein Intereſſe an dem Muſeum zu erkennen gegeben, indem er zur Ausgeſtaltunng ſtellte. Hoffenklich geht der Wunſch in Erfüllung de in dieſen Tagen bei der Geburtsagsfeier Haeckels ausgedrückt wurde daß es dem greiſen Gelehrten vergönnt ſein möge, die Einweihung leben. Der ehemalige Wiener Hofoperndirektor Guſtav Mahler unter⸗ nimmt, wie der„Fränk. Kur.“ erfährt, nach Ablauf ſeiner Tätig⸗ keit am Newyorker Metropolitan⸗Theater eine große Kunſtreiſe durch Süamerika, die ſich auf den ganzen kommenden Sommer und Herbſt erſtrecken wird und den Dirigenten über 18 Bühnen der Truft⸗ Geſellſchaft führt, wo er eine Angahl Opern leiten wird. Die Reiſe begiumt im Teatra Colon zu Buenos Aires, dem im Mai zu er⸗ öffnenden neuen argentiniſchen Nakionaltheater, das das größte und eleganteſte Opernthegter der Welt werden ſoll. Für 1909 ſoll Richard Strauß für dieſes Haus verpflichtet worden ſein. Hus dem Grossberzogium. * Schwetzingen, 20. Febr. Das Amtsgefängnis iſt laut„Schw. Ztg.“ zur Zeit derart angefüllt, daß keine Gefangenen mehr darin untergebracht werden können. Man hat nun einen Ausweg gefunden und einfach angeordnet, daß Unterſuchungsgefangene im Krankenhaus inter⸗ niert werden. Tatfächlich ſind in Unterſuchung ſtehende Zigeu⸗ ner dort untergebracht worden. Die Gemeindebehörde hat ſich bereits beſchwerdeführend an Gr. Miniſterium gewandt, da in letzter Zeit wiederholt Unterſuchungsgefaugene im Ortsarreſt untergebracht werden mußten. * Brühl, 20 Febr. Unvermutete Einguarkie rung hot geſtern unſere Gemeinde bekommen. Zwei Zigeuner⸗ wagen mit Inhalt lagerten vor dem Ort, als plötzlich die Gen⸗ darmerie erſchien und die Frau nebſt einem kleinen Kinde nach Schwetzingen mitnahm. Da der Vorſtand der Familie ſchon in Mannheim verhaftet worden iſt, blieb der Gemeinde nichts anderes übrig, als ſich der vier Kinder anzunehmen und zwar ſo lange, bis die Eltern aus dem Gefängnis entlaſſen werden. 5 *„ Großſachſen, 19. Febr. Nachdem bereits der Schloſ⸗ ſer Jakob Froeſinger wegen Vergehen gegen Paragr. 176 des Str..B. zu 2 Jahren Gefängnis verurteilt worden iſt, wurd geſtern auch deſſen Sohn, der 16 Jahre alte Karl Frpeßinger, wegen gleichem Vergehen verhaftet. FJerner nahm laut „Weinh. Anz.“ die Gendarmerle heute den 15jährigen Georg Eich, Sohn des Heizers Philipp Eich, in Unterſuchungshaft. Beide Jungen ſollen ſich an der Schweſter des letzteren, einem ſchwäch⸗ lichen Mädchen von etwa 10 Jahren, vergangen haben. Das Mädchen war an der Jakob Froeßingerſchen Affäre beteiligt.— In der geſtrigen Ausſchußſitzung wurde der Gemeindevoranſchlag für das laufende Jahr vorgelegt und genehmigt. Ferner wurde dem Antrage, die Gehälter des Bürgermeiſters, des Gemeinde⸗ rechners und des Waſſermeiſters, den jetzigen Verhältniſſen enk⸗ ſprechend, zu erhöhen, entſprochen. de. Heidelberg, 20. Febr. Die am 30. ds. Mts. dahier verſtorbene Frau Bankdirektor Hermann Eſſer Witwe Marh geb. Steinhäußer hat dem hieſigen Ortsarmenfonds eine Sche n⸗ kung im Betrage von 10 000 Mark teſtamentariſch zugewandt⸗ * Heidelberg 19. Febr. Die hieſige Handels⸗ kammer ſprach äuf ihrer letzten Verſammlung folgende Grund⸗ ſätze über die Sonntagsruhe aus: Eine grundſätzliche Ein. führung der vollſtändigen Sonntagsruhe im Handelsgewerbe iſt zur Zeit abzulehnen, dapegen erſcheint eine weitere Ein⸗ ſchränkung der Sonntagsarbeit etwa in dem Maße, wie ſie der Entwurf betr. Abänderung der die Sonntagsruhe im Handels⸗ gewerbe betreffenden Beſtzmmungen der Gewerbeordnung als 5 4. Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 21. Februar⸗ Ausnahme zulaſſen will, wünſchenswert. Hiernach wäre für den Kleinhandel die Sonntagsarbeit in der Regel auf die Dauer bon drei Stunden zju beſchränken und zwar mit der Maßgabe, daß der Geſchäftsbetrieb nicht über 2 Uhr nachmittags hinaus ſtattfinden dürfe. Bei Feſtſetzung der Geſchäftsſtunden müßte elbſtverſtändlich den örtlichen Verhältniſſen, insbeſondere auch berjenigen Orte, welche in der Hauptſache auf Landkundſchaft ngewieſen ſind, Rechnung getragen werden. Für beſtimmte Zweige des Handels müßten aus beſonderen Gründen— ſo in Exſter Linie hier in Heidelberg für Konditoreien und diejenigen Geſchäfte, welche in der Hauptſache Heidelberger Andenken ver⸗ kaufen— Ausnahmen von den Beſtimmungen über die Sonn⸗ tagsarbeit zugelaſſen werden. oc. Neckarelz, 18. Febr. Bei lebhafter Beteiligung ſeitens der umliegenden Ortſchaſten fand heute in Binau die Ver⸗ ſteigerung des Holzes aus Fürſtlich⸗Leiningſchem Walde hieſiger Gemarkung ſtatt. Dabei kam der Ster Buchenſcheitholz auf 14 Mark, Eichenſcheitholz auf über 9 Mark, das ſog. Prü⸗ Elholz auf—11 Mark, die eichenen Wellen das Hundert auf—9 Mark, die buchenen Wellen auf 15—22 Mark. oc. Karlsruhe, 20. Febr. Die Handelskammer chäftigte ſich u. a. mit der Denkſchrift des Reichspoſtamts wegen Aenderung der Fernſprechgebühren⸗Ordnung. Dabei wurde beſchloſſen, entſchiedenen Proteſt einzulegen gegen die vom eichspoſtamte geplante Abſchaffung der Pauſchal⸗Gebühren, welche zu einer beträchtlichen Verteuerung des Fernſprechverkehrs und zu einer empfindlichen Belaſtung von Handel und Induſtrie füßren würde. Ferner ſprach ſich die Kammer gegen den Ent⸗ wurf betr. Abänderung der Beſtimmungen über die Sonn⸗ ügsruhe aus. Ein Vorſchlag, die Sonntagsruhe für das anze Reichsgebiet einheitlich zu regeln, wurde gegen eine ver⸗ ſchwindende Minderheit abgelehnt, weil bei einer einheitlichen cgelung dieſer Frage der verſchiedenartigen Geſtaltung der Ver⸗ Eltniſſe in den größeren und kleineren Städten nicht Rechnung etragen werden könnte. Von der Tauber, 18. Febr. Unter Vorſitz des Stadt⸗ ſchultheißen Klotzbücher von Mergentheim fand geſtern in der Zehnbder ſchen Bierhalle eine Verſammlung von 14 Ortſchaften im guland bis zur Tauber ſtatt zwecks Erbauung einer Bahn von Merchingen nach Mergentheim. Die Gemeinden er⸗ Härten ſich zu ſehr weitgehenden Opfern bereit. Ueber die Ein⸗ mündungsfrage(ob nach Oſterburken, Adelsheim oder Roſenberg inmündend) iſt man noch im Unklaren. Eine Kommiſſion bereitet itere Schritte vor. Jedenfalls machte die Verſammlung(300 rſonen) Eindruck und iſt nicht zu unterſchätzen. Hornberg, 19. Febr. Das Hotel„zur Poſt“ hier *Windſchläg(A. Offenburg), 19. Febr. Ein 21jähriges zädchen von hier wurde von der Gendarmerie verhaftet. Die Berhaftung ſteht im Zuſammenhang mit dem unlängſt gemeldeten Fund des Kopfes eines neugeborenen Kindes auf dem Bahndamm Appenweier. * Allmannusweiler(A. Lahr), 19. Febr. Geſtern vor⸗ miktag ging zwiſchen hier und Ottenheim ein großer Luft⸗ Jon nieder. Im Korbe befanden ſich vier Herren aus and, die am Abend zuvor in Paris aufgeſtiegen waren. Das Pet des Ballons blieb in den Obſtbäumen hängen, ſo daß die Herren bequem ausſteigen konnten. (Aus Baden, 17. Febr. Es laſſen ſich auf Oſtern d. J. ſeder eine Reihe alter Lehrer⸗Veteranen penſtonieren, jenſtjahre erreicht haben. War es ſchon, wie auf den Feſtkonfe⸗ gzen im Vorjahre zu Ehren jener abgegangenen alten Getreuen ſprochen wurde, wenig erfreulich, daß ſie nicht den Höchſt⸗ erreichen konnten, ſo iſt es für die jetzigen nicht minder end. Der Höchſtgehalt muß erſt 3 Jahre auf dem Papier bis er ſelbſt vom älteſten badiſchen Lehrer erreicht werden . Derartige Gehaltsregulierungen haben die Veteranen im diſchen Lehverſtande ſchon oft durchkoſten müſſen. Was würde in aber in andern Ständen zu ſolchen Maßnahmen ſagen? Gerichtszeitung. Frankenthal, 13. Febr. Wegen ſchwerer Ur ⸗ denfälſchung und Betrug bezw. Beihilfe dazu, hatten vor der Strafkammer heute der aus Albisheim a. d. rimm ſtammende 33 Jahre alte Automobil- und Fahrradhänd⸗ Johann Gioth von Speyer und deſſen aus Bensheim an Bergſtraße ſtammende Ehefrau Regina geb. Herrmann zu ntworten. Der Angeklagte wird beſchuldigt, auf den Namen Schwiegervaters Bürgſchaftsſcheine über 2000 Mark und 1000 Mark gefälſcht und dadurch die Brennaborwerke in Bran⸗ ſurg und die Grütznerfahrradwerke in Durlach zu Kreditge⸗ rung veranlaßt und erheblich geſchädigt zu haben. Der mit⸗ klagten Ehefrau wird beigemeſſen, die Unterſchrift ihres 18 auf den Scheinen gefälſcht zu haben. Das Gericht erkennt gen den Angeklagten unter Einrechnung einer dieſem früher erlegten Strafe auf 1 Jahr 6 Monate Gefängnis. Die Ehe⸗ u kommt mit 2 Monaten Gefängnis davon. Darmſtadt, 18. Febr. Der Brand in der Neu⸗ Zuacht in der hieſigen Kaſerne des Drag.⸗Regs. 24 hatte de den Sergeauten Jakob Doeß und den Unteroffizier Her⸗ mu Kanzler auf die Anklagebank gebracht. Trotz des am ige vorher ergangenen ausdrücklichen Verbotes haben ſie in der icht zu vorgerückter Stunde mit Feuerwerkskörpern Unfug ge⸗ eben Durch die Zeugenvernehmung wurde erwieſen, daß ſie en„Froſch“ angezündet und unter das Bett eines in dem glei⸗ Zimmer ſchlafenden Trompeterſergeanten geworfen haben das Zimmer verließen, um den Stalldienſt zu beſorgen. ett geriet in Brand. Der aus tiefem Schlaf erwachende ner erlitt ziemlich ſtarke Brandwunden und verletzte ſich Flüchten durch das Fenſter an den Glasſcheiben nicht un⸗ lich am linken Arm., Durch den albernen Streich wurde Kamerad in große Lebensgefohr gebracht und bedeutender exfal- und Gebändeſchaden herbeigeführt. Die im gleichen er ſchlafenden Dragoner verlongen für ihre verbrannten nen Kleidungsſtücke ete. den Betrag von 1100 Mark. Wegen gehorſam gegen einen Dienſtbefehl, fahrläſſiger Brandſtiftung erhält Doeß vom Kriegsgericht der 25. Diviſion die e zuläſſige Arreſtſtrafe von 6 Wochen Mittelarreſt. Der minderbelaſtete Kanzler 3 Wochen. VNon Taa zu Taa. Dynamitexploſion. Berkeley(Kalifornien), Februar. Im Packhauſe der Herkules⸗Pulverwerke ſind zehn unen Dynamit explodiert; 4 Weiße und 24 Chineſen wurden —Erſtickte Arbeiterinnen. Breslau, 21. lar. Drei in der mechaniſchen Weberei von Weinberger allmählich in Ehren grau geworden und 58 und noch mehr in Mittenwalde beſchäftigte Arbeiterinnen ſind nachts in ihrem Schlafzimmer durch Kohlenoxydgas erſtickt. — Fahrläſſiger Schütze. Breslau, 21. Febr. Die „Schleſiſche Zeitung“ meldet aus Glogau: Geſtern ſpielte ein 16jähriger Volontär der Schiffswerftfirma Friedländer u. Co. in Zarkau mit einem Revolver. Als er nach dem 35jährigen Schmied Anders zielte, entlud ſich die Waffe und tötete Anders durch einen Schuß ins Herz. Die Frau und das Kind des Ge⸗ töteten waren Augenzeugen. — Mordtat. Köln, 21. Febr. In dem benachbarten Poulheim erwürgte ein dem Trunke ergebener Bauer anſcheinend im Streit ſeine Ehefrau. Der Täter wurde verhaftet. — Familientragödie. Kappeln, 21. Febr. Heute früh erſchoß ein früherer Tiſchlermeiſter in Karby ſeine drei Kinder im Alter von 12, 9 und 8 Jahren: ſodann tötete er ſich ſelbſt. Wie der„Schleibote“ meldet, iſt die Urſache in zerrütte⸗ ten Lebensverhältniſſen zu ſuchen. —2— Preßſtimmen zum Wechſel im Neichsſchatzamt. Die„Freiſinnige Ztg.“ ſordert von Sydow, er müſſe ein umfaſſendes Reformwerk vorlegen, das die Finanzen des Reiches auf abſehbare Zeit hinaus ſicher ſtelle, er dürfe nicht nach Stengelſchem Rezept mit dieſem oder jenem Vorſchlag zur Linderung der augenblicklichen Not kommen, ſie ſchreibt dann: Ob gerade Herr Sydow der geeignete Mann iſt, in dieſer kritiſchen Zeit an die Spitze des Reichsſchatzamtes zu treten, können wir nicht beſahen, wir wollen es aber auch nicht ohne weiteres annehmen. Allerdings ſei nicht verhehlt, daß wir durch die Er⸗ nennung Sydows einigermaßen überraſcht worden ſind. Herr Shdow iſt nach kürzerer richterlichen Tätigkeit ſchon ſeit beinahe einem Menſchenalter lediglich im Reichspoſtamt tätig. Er hat ſich dort als brauchbarer Verwaltungsbeamter gezeigt. Ob er aber die heute mehr denn je für einen Reichsſchatzſekrekär nötige politiſche Umſicht und die Befähigung beſitzt, einen großzügtgen Finanz⸗ reformplan zu entwerfen und durchzuführen, das muß erſt die Zukunft lehren. 5 Die Magde eg; Die Ernennung des Unterſtaatsſekretärs Sydop vom Reichs⸗ poſtamte zum Reichsſchatzſekretär kommt überraſchend inſofern, als Sydow ſich unter den vielen für die Nachfolge des Herrn v. Stengel genannten Kandidaten nicht befand. Die Wahl eines Beamten wurde indeſſen für wahrſcheinlich gehalten, da ſchwerlich eine poli⸗ tiſch hervorgetretene Perſönlichkeit bereit wäre, in dieſem Augen⸗ blicke die Aufgaben des Reichsſchatzamts auf ſich zu nehmen. Ob dem Unterſtaatsſekretär im Reichsſchatzamte, Herrn Twele, das Amt an⸗ geboten war, iſt nicht ſicher. Sydow wurde ſeinerzeit ſchon für das preußiſche Kultusminiſterium genannk. Finanzpolitiſch iſt er bisher nicht hervorgetretenz er gilt aber als ein Be⸗ amter von hervorragender Umficht und Initiative. Wieviel man ihm zutraut, zeigt die jetzige Ernennung. Im„Hannov. Cour.“ leſen wir u. a. über Sydow: Gewiß eine Perſönlichkeit, der man an ſich Vertrauen ent⸗ gegentragen möchte. Was bringt er aber an ſpezieller Eignung fürs Reichsſchatzamt mit? Er hat vor zwei Jahren, um Herrn v. Stengel zu unterſtützen, im Reichstage die Abſchaffung des billigen Orts⸗ portos verteidigt. Kein gutes Omen fürwahr, denn die Maßnahme hat dem Reiche nichts genützt, aber dem Verkehr umſo mehr geſcha⸗ det. Sonſt hat er ſich um Finanzfragen bisher kaum gekümmerk. Doch die Tatſache, daß er im Reichspoſtamt groß geworden, voriges Jahr beinahe preußiſcher Kultusminiſter geworden wäre und nun ins Reichsſchatzamt überſiedelt, deutet auf einen neutralen Verwaltungsbeamten, der ſich überall, wo man ihm braucht, einzuarbeiten bereit iſt, nirgends aber als Schöpfer und Neugeſtalter auftreten wird. Demnach iſt auch Exzellenz Sydow nicht der, ſo da kommen muß, ſondern nur ſein Platzhalter, und wenn's viel iſt, ſein Wegbereiter. Er müßte denn gerade überraſchenderweiſe Talente entfalten, die bisher im Stillen blieben. Ohne Frage iſt es ſomit in ſeinem und des Reiches Intereſſe beſſer, wenn ihm keine Vorſchußlorbeeren gewunden werden. Wenn man keine Vorſchußlorbeeren erteilen will, ſollte man konſequenterweiſe auch nicht gleich flau machen. Bülow hält Sydow bekanntlich für einen Mann, der Großes und Gattzes zu ſchaffen fähig ſei, und wir meinen, wie wir ſchon heute morgen ſagten, daß die Preſſe da am beſten eine mög⸗ lichſt zurückhaltende und abwartende Stellung einnimmt. Wir wollen erſt ſeine Taten, d. h. ſein Reformprogramm, ſein Geſchick ſehen, ſich mit den Parteien zu verſtändigen und ſeine neuen Steuern vor dem Reichstag zu vertreten,— und dann urteilen. Letzte Bachrichten und Telegramme. Stuttgart, 21. Jebr. Die Oberrechnungskammer hat die Kaſſenſtellen des Finanzdepartements, die ein Girokonto bei der Reichsbank oder der Württembergiſchen Notenbank haben, angewieſen, vom 1. April ab Gehälter, Penſionen und andere fortlaufende Zahlungen auf Wunſch der Bezugsberechtigten, die ein Konto bei dieſen beiden Banken oder bei einem an den Giro⸗ verkehr derſelben angeſchloſſenen Bankhauſe haben, ganz oder zum Teil im Girowege auf deren Bankkonto zu überweiſen. *„ Hanau, 21. Febr. Die Stadtverordnetenverſammlung genehmigte den Vertrag mit der Heeresverwaltung über die Er⸗ bauung einer Kaſerne für das 3. Eiſenbahnregiment und eines Garniſonlazaretts. * Dortmund, 21. Febr. Die„Dortmunder Zeitung“ meldet aus Münſter: Rektor, Senat und Studentenſchaft der hieſigen Univerſität bereiten eine Proteſtkundgebung gegen die Ausführungen des Staatsanwaltes im Prozeß gegen den Studenten Pagenſtedt vor, ſoweit ſie das ſittliche Niveau der hieſigen Studentenſchaft kritiſieren. Der Proteſt ſoll in dieſen Tagen erſcheinen. Eſſen(Ruhr), 21. Febr. Infolge Streites beim Kartenſpiel wurde in einer Wirtſchaft im benachbarten Schoenebeck ein Bergmann durch Meſſerſtiche und Revolver⸗ ſchüſſe getötet und ein weiterer lebensgefährlich verletzt. Die Täter ſind verhaftet. * München, 21. Febr. Die Meldung hieſiger Blätter, wonach die Auslieferung der drei verhafteten ruſſiſchen Studenten nicht erfolgen wird, iſt lt.„FIrkf. Zig.“ verfrüht. * Berlin, 21. Febr. Eine Anzahl Reichstagsmitglieder, meiſt Angehörige der Börſengeſetzkommiſſion des Reichstages, be⸗ ſuchte heute wieder die hieſige Börſe und nahm von deren Ein⸗ richtungen Kenntnis. * Budapeſt, 29. Febr. Im Abgeordnetenhaus wird die Obſtruktion gegen die Revifion der Hausordnung fortgeſetzt. Die Regierung hofft, die Obſtruktion nieder⸗ zuringen, wofür It.„Irkf. Zig.“ jedoch vorläufig noch keine Ausſicht iſt. * Tokio, 20. Febr. An Bord des Kreuzers Akaſchi wurden durch einen Unfall drei Unteroffiziere getötet und awei Offiziere verletzt. Wahlreform im Großherzogtum Sachſen⸗Weimar. *Weimar, 21. Febr. In der heutigen Sitzung des Wei⸗ marer Landtages erklärte Staatsminiſter Rothe bei der Be⸗ ſprechung eines Antrages aufͤbänderung des ſachſen⸗weimariſchen Landtagswahlrechtes durch Einführung des direkten Wahlrechtes anſtelle des indirekten, daß gegen die Einführung des direk⸗ ten Wahlrechtes nichts einzuwenden ſei, die Re⸗ gierung wolle aber erſt die weiteren Verhandlungen des Aus⸗ ſchuſſes abwarten, ehe ſie damit an den Landtag treten. Ein Raubanfall. Fürſtenwalde, 21. Febr. Heute vormittag wurde auf den 25jährigen Kaſſenboten von Platz, der bei der Firma Julius Dienſt in Stellung iſt, ein Raubanfall verübt. Ein Former überfiel den Kaſſenboten, verletzte ihn mit einem Schlagring im Geſicht und raubte einen Geldſack mit 1000 M. Inhalt. Der Täter entkam. Großer Brand. Brünn, 21. Febr. Heute Morgen um 3 Uhr brach in der Spinnerei Himmelreich u. Zwicker ein großer Bra nd aus, durch welchen ein Teil des Fabrikgebäudes zerſtört wurde. Ein zweites Feuer entſtand eine Stunde ſpäter in der Spinnerei der Gebrüder Svoboda. Hierbei wurde die Fabrik gänzlich eingeäſchert. In beiden Bekrieben ſind ca. 400 Arbeiter jetzt brotlos geworden. Die Ent⸗ ſtehungsurſachen ſind noch unbekaunt, Eine Verſchwörung zuguuſten Francos? *Liſſabon, 21. Febr. Einige Blätter fahren fort, zu be⸗ haupten, daß die rückſchrittlichen Elemente gegen die Liberalen konſpirieren und die Regierung Maßregeln dagegen getroffen hätte. Das Blatt„Noido de Porto“ erklärt, die Regierung habe im Königlichen Palaſte eine zugunſten Francos angezettelte Ver⸗ ſchwörung entdeckt und würde in ſchärfſter Weiſe gegen die Führer Amaroſa, Tarona und Major Joſe Lobo vorgehen. Lobo habe Franco brieflich zugeſichert, wenn in Liſſabon die Verſchwörung ausbrechen werde, er dorthin eilen werde mit 13 Geſchützen, die ausreichten, um jede Empörung niederzuſchlagen. Deutſcher Reichstag. 8 W. Berlin, 21. Febr. Am Bundesratstiſch: Staatsſekretär v. Be thmann⸗Holl. weg. Der Präſident Graf Stolberg eröffnet die Sitzung um 1 Uhr 20 Minuten. Zunächſt ſteht zur Beratung die 2. Leſung des Entwurfs eines 1 0 Scheckgeſetzes ö Paragraph 1 betrifft die Vorſchriften über den Inhalt des Schecks und wird ohne Debatte angenommen. Zu Paragraph 2 paſſive Scheckfähigkeit liegt ein Antrag Baſſerman⸗Bruhn vor, wonach auch die unter amtlicher ſtehenden Sparkaſſen als bezogen bezeichnet werden ollen. Baffermann(natl.) begründet den Antrag, der den Wünſchen der deutſchen Sparkaſſen und des Deutſchen Spar⸗ kaſſenverbandes entſpricht. Nacken(Ztr.] ſpricht feine Freude über den von allen Parteien angenommenen Antrag aus. Staatsſekretär v. Bethmann⸗Hollweg führtk aus: Die Beſorgnis, daß den Sparkaſſen das Recht der paſſiven Scheck⸗ fähigkeit beſtritten werden ſoll, iſt hinfällig. Die paſſive Scheck⸗ fähigkeit der Sparkaſſen, die dazu berechtigt ſeien, Kontokorrent⸗ verkehr zu treiben, ſei unbeſtritten. Er halte es nicht für unbe⸗ dingt nötig, daß die paſſive Scheckfähigkeit der Sparkaſſen in dem Geſetz ausdrücklich angegeben werde. Wenn der Reichstag Wert darauf lege, habe die Regierung dagegen kein Bedenken. Der Aufſichtsbehörde und dem Landesrecht müſſe die Befugres zugeſtanden werden, im Intereſſe der ſparenden Leute Spar⸗ kaſſen, deren Sicherheit nicht genügend erſcheine, die Scheckfähig⸗ keit im einzelnen Falle zu verfagen. Arendt(Reichsp.) meint, ſoweit die Sparkaſſen für den Scheckverkehr geeignet ſeien, ſeien ihre Rechte vollſtändig durch den Paragraph 2 gewahrt. Der Antrag ſei überflüſſig, doch ſtimme er, um nicht die allgemeine Harmonie der Parteien zu ſtören, ihm zu. v. Brockhauſen(Konſ.) ſpricht ſeine Zuſtimmung zu dem Antrage aus. Nach weiteren Erklärungen der Abgeordneten Mommſeu (Freif. Ver.), Singer(Soz.) und Nacken(Ztr.) wurde der Kompromißantrag und der Paragraph 2 angenommen. N Nach einer unweſentlichen Abänderung im Paragraphen 18 wurde das Geſetz unverändert angenommen. Nach einem Antrage Mommſen ſoll das Geſetz am 1. April 1908 in Kraft treten. In der fortgeſetzten Beratung des Juſtizetats trat Abgeordneter Frank⸗Mannheim der Erklärung des Staats⸗ ſekretärs entgegen, daß es keine Klaſſenjuſtiz gäbe. Die Klaſſen⸗ juſtiz ſei ſogar ſchon auf die freiwillige Gerichtsbarkeit überge⸗ gangen, wie mehrere Beiſpiele vor dem Vormundſchaftsgericht bewieſen. Das Vertrauen in die deutſche Juſtiz ſei durch die letzten Prozeſſe mit ihren Begleiterſcheinungen nicht erhöht worden. Der Staatsanwalt meſſe nicht mit gleichem Maße⸗ wenn es ſich darum handelt, im öffentlichen Intereſſe die An⸗ klage zu erheben. Die Händhabung der Unterſuchungshaft ſpricht vielfach allen berechtigten Forderungen Hohn. Redner ging dann auf die Anträge ſeiner Partei, betreffend Beſeitigung des Zeug⸗ niszwanges, Schutz der Immunitat der Abgeordneten und Tage⸗ gelder an Schöffen und Geſchworenen ein. Der Antrag, der die Tarifverträge regeln wolle, ſei durchaus berechtigt. Was den geſtern erwähnten Fall Werede betreffe, ſo zeige er jedenfall⸗ die unterſchiedliche Behandlung der verſchiedenen Volkskl Schir mer(Ztr.) führt inbezug auf die Vorwürfe wegen Klaſſenjuſtiz aus, daß er den Eindruck habe, als ob die Mächeigen und die Reichen manchmal anders behandelt würden, als die m⸗ deren Volksklaſſen. Die milde Behandlung der Fürſtin Wres⸗ habe in den weiteſten Kreiſen des Volkes eine ſcharfe Kritik her⸗ vorgerufen, auch heute noch würde in der Geſetzgebung zwiſchen Menſchen erſter und zweiter Klaſſe unterſchieden, Arbeiter wer⸗ den oft als minderwertig betrachtet. Die Polenvorlage ſei auch nicht geeignet, die Auffaſſung von einer beſtehenden Rechtsgleich⸗ heit zu ſtärken. Der Redner erſucht dann um Auskunft, ob und wann die Vorlage zur Sicherung des Koalitionsrechts an der Reichstag kommen werde. Das Recht der Tarifverträge müſſe feſtgeſtellt werden, wie es die Reſolution ſeiner Partei und der Nationalliberalen fordere. Vizepräſident Paaſche ruft den Abg. Frank wegen eines gegen den Abg. Maltzahn gebrauchten Ausdruckes„ſchlotterndes Benehenen“ zur Ordnung. e 9 2 118—41 3 Mannheim, 21. Februar. 39000, Lothringen bis M. 29 500, 22 200 und Graf Schwerin bis General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) 5. Seite⸗ deee Colkswirtschaft. Fraukfurter Hypothekenbauk. W. Der Geſchäftsbericht pro 1907 führt aus, daß der un⸗ gewöhnlich teuere Geldſtand des abgelaufenen Jahres natur⸗ gemäß den Geſchäftsgang entſprechend beeinflußte. Die Pfandbriefnachfrage beſchränkte ſich noch mehr als im vorigen Jahre auf 4 Prozent⸗Stücke. Durch die Konkurrenz zahlreicher Aproz. Staats⸗ und Städteanleihen wurde der Abſatz vermindert. Indeſſen war dieſe Minderung nicht ſo erheblich, als man hätte annehmen können, der Geſamtumlauf per Saldo hat ſich um 10,46 Mill. erhöht gegen 12,29 Mill. im Vorfahre. An neueren Hypotheken wurden 2035 Mill.(24,53 vor. Jahr) zur Auszahlung gebracht, ſo daß bei Jahresſchluß 9571 Hypotheken mit M. 445,01 Millionen vor⸗ handen waren und ſämtliche in das Hypothekenregiſter eingetra⸗ gen ſind, davon entfallen M. 79 500 auf Bauplätze, M. 812 600 auf Bauten, die Ende 1907 noch nicht fertig waren. Im einzelnen erhöhte ſich der Umlauf der äprozentigen Pfandbriefe um Mark 15,0 Mill.(im Vorjahre M. 15,19 Mill.), derjenige der 3 proz. Kommunalobligationen um M. 29 000 lim Vorjahre M. 88 000), während bei den 3proz. Pfandbriefen durch Verloſung und Rückkauf eine Verminderung um M. 5,26 Mill.(im Vorjahre M. 298 Mill.) eintrat. Bei Jahresſchluß waren M. 247125 400 Aproz. Pfandbriefe, M. 178 403 300%proz. Pfandbriefe und M. 4 213 600 3½ proz. Kommunalobligationen, zuſammen Mark 429 742 300 im Umlauf. An Zwangsverſteigerungen war die Bank auf ihren Antrag in 86 Fällen beteiligt, an weiteren 69 von dritter Seite bean⸗ tragten Verſteigerungen als vorgehende Gläubiger. Die Geſamt⸗ zahl ergibt 1,62 Prozent der Hypotheken(1,59 vorjähr.). Die Zinsrückſtände bei Jahresabſchluß ſind von vorjährigen 0,62 Prozent der Zinseinnahmen auf 0,57 Prozent zurückgegangen. Bei 238 freiwilligen Verkäufen betrugen die Kaufpreiſe im Durchſchnitt 102,38 Prozent der Beleihungswerte. Die Bilanz verzeichnet weiter in Kaſſe und Wertpapieren 5,86 Mill. Das Bankgebäude und ſonſtiger Grundbeſitz ſteht wit M. 570 800 zu Buch. Hypothekenzinſen 3,68 Mill., Kommunaldarlehen 10,01 Mill., Lombardforderungen 1,11 Mill., Diskontowechſel 5,79 Mill. De⸗ bitoren ſchuldeten M. 821 751,08, denen Kreditoren M. 265 884,52 gegenüberſtehen. Die Reſerven beziffern ſich auf 13,53 Mill. ſohne diesjährige Zuweiſungen) und zwar geſetzlicher 10,50 Mill., außerordentl. 1,00 Mill., Disagioreſerve 1,20 Mill., Immobilien⸗ reſerve 0,83 Mill. Pfandbrief⸗Agio und Zinſen, ſowie Dar⸗ lehens⸗Propiſ. 2,40 Mill., Pfandbriefe 4 Prozent und 3½ Proz. 425,52 Mill., Verloſte Stücke 0,027 Mill., Kommunalobligationen 421 Mill., Zinſen von Pfandbrieſen und Kommunalvbligationen 88 Mill., Unerhobene Dividende M. 1800. Der Reingewinn ergibt inkl. Vortrag M. 436 102,32 Mark 8 181 158,89 inkl. M. 300 000 Abſchreibung auf Deutſche Staats⸗ papiere. Es kommen in Vorſchlag: 9 Prozent Dividende Mark 1800 000, Ueberweiſung an die Reſerve M. 500 000, Ueberwei⸗ ſung an die Penſionskaſſe M. 80 000, Tantismen und Gratifi⸗ M. 509 978,50. kationen M. 321 185,39,. Vortrag auf 1908: 0 5*** Vom Nheiniſch-Weſtfäliſchen Kuxeumarkt. 15 (Bericht von Gebrüder Ster n, Bankgeſchäft.) Dortmund, 19. Februar. Der Verkehr am Kohlenkuxenmarkte unterſchied ſich in der abgelaufenen Berichtswoche nicht weſentlich von den voran⸗ gegungenen Wochen. Anfänglich beſtand für ſchwere Werte ziem⸗ lich gute Kaufluſt, ſo daß König Ludwig bis annähernd Mark Königin Eliſabeth bis M. M. 9150 anziehen konnten. Im weiteren Verlaufe trat aber eine deutliche Abſchwächung des Kursſtandes ein, ſo daß bei Berichtsſchluß für König Ludwig, Lothringen und Königin Eliſabeth Abſchwächungen von M. 500 zu verzeichnen ſind. In mittleren und leichten Papieren mußten Trier auf Gewinnverkäufe M. 100 nachgeben. Dagegen waren Alte Haaſe, Caroline b. Holswickede, Freie Vogel und Unver⸗ hofft, Schürbank und Charlottenburg und Tremonia gut be⸗ hauptet und wurden auf Grundlage der vorwöchentlichen Preiſe mehrfach umgeſetzt. 5 Am Braunkohlenmarkte nahm das Geſchäft nur in Hamburg größeren Umfang an, die zeitweilig bis M. 825 be⸗ zuhlt wurden, doch war an dieſen Käufen vornehmlich die Unter⸗ nehmung beteiligt. Am Kalimarkte waxen Ausbeutewerte leidlich behauptet. Zu etwas regeren Umſätzen kam es indes nur in Wilhelmshall, die ſich M. 150 über ihrem borwöchentlichen Preiſe ſtellten, während Burbach auf die noch immer nicht zum Abſchluß ge⸗ langten Verkaufsverhandlungen etwa M. 250 niedriger notieren. Die übrigen hierhergehörigen Werte weiſen nur unweſentliche Schwankungen auf. Erheblicher waren die Verluſte von ſchacht⸗ bauenden Werten, von denen nur Deutſchland Juſtenberg auf erheblich beſſere Aufſchlüſſe im Schachte unter Berückſichtigung der jüngſt gezahlten Zubuße etwa M. 100 anziehen konnten. Da⸗ gegen waren ſämtliche übrigen Werte teilweiſe noch unter ihrem ſe angeboten. Auch die in der Vorwoche vorwöchentlichen Preiſ Ar noch ſtark gefragten Kuxe von Bonifazius mußten um etwa M. Geſchäft am Aktienmarkte, 150 nachgeben. Ebenſo luſtlos war das wo Deutſche Kaliwerke Aktien bis 98½ Prozent und Hattorf bis 64 Prozent angeboten wurden. Bismarckshall konnten ihren vorſöchentlichen Preisſtand von 43 Prozent leicht halten und auch Juſtus Aktien wurden bei 42 Prozent noch vereinzelt begehrt. Der Erzkuxenmarkt liegt ſtill. Für Bautenberg, Luiſe Brauneiſenſtein und Victoria wurden vorwöchentliche Preiſe genannt, und in einigen Fällen bezahlt. Angeboten ſind Wild⸗ ders auf die neuerliche Zub ußeausſchreibung. ————ü—— Die Beſſerung des Geldmarktes an den in⸗ und ausländiſchen Plätzen hält an. Das Ausland bleibt weiterhin Käufer von Dis⸗ lonten. Pribatſatz in Berlin 4½ Prozent, tägliches Geld 4½ Prozent, Ultimogeld ca.%4 Prozent.— Die billigeren Geld⸗ ſätze hatten ſowohl an der Berliner als auch Frankfurter Börſe eine günſtige Haltung hervorgerufen, die auf den verſchiedenen Gebieten ſehr lebhaft in Erſcheinung trat. Die Börſen waren äußerſt angeregt. Der Diskontſatz von 496 Prozent an der Berliner Börſe wurde beifällig aufgenommen und zeitigte einen lebhafteren Umſat. Banken waren beliebt und behaupteten ſich voll. Die regere Tätigkeit machte ſich allenthalben bemerkhar. Die Volksbank Edenkoben hat ſich im verfloſſenen Geſchäfts⸗ jahr durch Steigerung der Mitgliederzahl von 1493 auf 1544 an die 3. Stelle in der Pfalz geſchwungen(größer ſind nur die Volksbanken in St. Ingbert und Speyer). Der Kontokorrent⸗ verkehr hat ſich von 32 800 000 Mark auf 43 600000 Mark geho⸗ ben, das Kaſſenkonto von 15 200 000 Mark auf 20 100 000 Mk.; es kommt hierin hauptſächlich die gute Weinernte zum Ausdruck. Das Wechſelkonto beträgt 18 400 000 Mk.(t. V. 17 800 000 Mk.). Die Depoſiten⸗ und Spareinlagen mehrten ſich um 300000 Mk., wozu die neueingeführten Hausſparkaſſen weſentlich beitrugen (300 Stück im Gebauch). Trotz der Geldverteuerung, die im Herbſt faſt eine Kriſe verurſachte, konnte mit%½ und 5 Prozent den Schuldnern gegenüber gearbeitet werden. Der Umſatz in Wertpapieren minderte ſich naturgemäß um ca. 600 000 Mk. Der Geſamtumſatz beträgt 95 672 220,70 Mk.(i. V. 72 200 929,70 Mk.) Das eigene Vermögen beträgt 1 038 078,78 Mk. und zwar: Stammanteile 776 109,54 Mk., Hauptreſerve 145 497,97 Mk., Neben⸗ und Dividendenreſerve 60000 Mk., Hausamortiſations⸗ konto 55 140,77 Mk., Dispoſitionskonto 1825,50 Mk. Das fremde Kapital beläuft ſich auf 4 219 661,39 Mk. Der Relugewinn mit 63 934,13 Mk. ſoll nach dem Vorſchlag von Vorſtand und Aufſichtsrat zur Generalverſammlung am 8. März folgender⸗ maßen verteilt werden: 6 Prozent Dividende wie ſeit 1892, zur Hauptreſerve 1000 Mk., Nebenreſerve 2500 Mk., Divi⸗ dendenreſerve 500 Mark, Hausamortiſation 4803 Mk., Dispo⸗ ſitionskouts 250 Mk., Mobilienkonto 428 Mk., Vortrag 3500 Mk. In der Generalperſammlung der Bahriſchen Vereinsbank in München bezeichnete der Vorſitzende, Miniſter Crailsheim, die Ausdehnung der Banktätigkeit des Inſtituts auf die Provinz als Notwendigkeit für ein günſtiges Weiterarbeiten. Die Ver⸗ ſammlung genehmigte den Erwerb der Würzburger Volksbank und der Nürnberger Bank, ſowie die Erhöhung des Aktien⸗ pitals von 37 500 000 auf 45 Millionen Von den neu auszu⸗ gebenden 7500 000 M. Aktien werden 999 600 M. Aktien gegen die Aktien der Würzburger Volksbank in der Weiſe umgetauſcht, daß je eine neue Aktie zu 1200 M. gegen 1800 M. Aktien der Würzburger Vollsbank gegeben wird. Weitere 3 900 000 M. neue Aktien werden gegen die Aktien der Nürnberger Bank in der Weiſe umgetauſcht, daß je eine neue Aktie zu 1200 M. gegen 2000 Mark Aktien der Nürnberger Bank gegeben wird. Die ſodann verbleibenden 2600 000 M. neue Aktien ſind zum Kurſe von 15% Prozent gegen Barzahlung und Uebernahme ſämtlicher auf dieſe Aktien erwachſenden Emiſſionskoſten an ein Konſortium über⸗ laſſen mit der Bedingung, davon 1 785 600 M. nach erfolgter Regiſtrierung des Generalperſammlungsbeſchluſſes den Aktionä⸗ ren der Bank zum Kurſe von 160 Prozent zuzüglich 4 Prozent Zinſen ab 1. Januar 1908 bis zum Einzahlungstage im Verhält⸗ niſſe von 21:1(auf 25 200 M. alte Aktien eine neue Aktie zu 1200 Mark) zum Bezug anzubieten und einen weiteren Aktienbetrag von 750600 M. nach Weiſung der Bank zur teilweiſen Abfin⸗ dung der Inhaber mehrerer von der Bank übernommener Bank⸗ geſchäfte zu verwenden. Die Zahl der Aufſichtsratsmitglieder wurde von 10 auf 12 erhöht. Neu gewählt wurden Herr Adolf v. Groß, Kommerzienrat in Bapreuth, bisheriger Chef des Bankhauſes Friedrich Feuſtel in Bayreuth und Bad Kiſſingen, und Herr Eberhard v. Braun, Geheimer Juſtizrat und Rechts⸗ anwalt in Nürnberg, bisheriger Vorſitzender des Aufſichtsrats der Nürnberger Bank. Der Vorſitzende erklärte noch, trog der Erhöhung des Aktienkapitals werde dasſelbe ſicherlich die bis⸗ herige Dividende von 9 Prozent abwerfen. 8 Auf den Preußiſch⸗heſſiſchen Eiſenbahuen wurden im Ja⸗ nuar vereinnahmt aus dem Perſonenverkehr M. 32 637000 oder M. 1 762 000 mehr, aus dem Güterverkehr M. 99 783 000 oder M. 1519 000 mehr und insgeſamt mit Nebeneingängen M. 143 062000 oder M. 4 190 000 mehr, d. i. pro Kilometer Mark 4044 oder M. 83 mehr. Damit ſind ſeit 1. April vereinnahmt M. 1 631 922 000 oder M. 76 074.000 mehr. Unter der Firma Neufangſche Brauerei⸗A.⸗G. in St. Johann wurde mit M. 1 Million Grundlapital eine Geſellſchaft einge⸗ tragen, welche die Uebernahme der bisher unter der Firma Oskar Neufang, Neufangſche Brauerei in St. Johann a. d. Saar betriebenen Bierbrauerei mit Wirkung ab J. Oktober 1907 be⸗ zweckt. Der Wert der Einlagen wurde lt. Frkf. Ztg. auf Mark .234 726 feſtgeſetzt; dagegen wurden dem Inferenten Herrn Oskar Neufang, M. 960 000 Aktien der neuen Geſellſchaft ge⸗ währt; letztere übernimmt M. 1146 459 Verhindlichkeiten, ſo daß noch M. 128 277 an Herrn Neufang herauszuzahlen bleiben. Dieſer übernimmt die Leitung der Geſellſchaft. Württembergiſche Hypothekenbank in Stuttgart. Das Inſti⸗ tut erzielte in 1907 einen Reingewinn von 1213 436 M. (i. V. 1 127391.)], woraus, wie ſchon gemeldet, wieder 7,5 90 Dividende vorgeſchlagen werden. 95000 M.(110 000.) ſollen dem Zuſchußanlehensfonds, 150 000 M.(0) der Spezial⸗ reſerve zugewieſen und 170412 M.(142 662.) vorgetragen werden. Eine Wechſelfälſcherbande im Rheinland. Die Duisburger Kriminalpolizei kam einer über den ganzen Induſtriebezirk ver⸗ zweigten Wechſelfälſcherbande auf die Spur, durch die auch lt.„M. A. Ztg.“ die Bergiſch⸗Märkiſche Bank um 17500 Mark betrogen wurde. In Eſſen und Gelſenkirchen iſt bei be⸗ kannten Bankhäuſern mehrfach der Verſuch gemacht worden, die von angeſehenen Firmen angeblich ausgeſtellten und akzeptierten Wechſel unterzubringen, jedoch erſolglos. Zwei Frauensperſonen, die Ehefrau des Geſchäftsführers Scharpezoge in Mülheim g. d. Ruhr, ſowie deren 18jährige Tochter ſitzen bereits ſeit Januar hinter Schloß und Riegel. Die Verhaftung einer ganzen Anzahl an der Affäre beteiligter Perſonen ſteht bevor. Der Bergbaubetrieb der bei Zittau gelegenen Kupfer⸗ und Nickelwerke an der ſächſiſch⸗böhmiſchen Grenze iſt eingeſtellt worden, weil die erzführenden Gänge arm und unlohnend geworden ſind. Neue Anleihe der Stadt Altona. Die Stadt Altona fordert Angebote ein auf die Uebernahme von M. 5 Millionen einer neuen 4proz. Anleihe. Berliner Seidenmeſſe. Zu der in Berlin, Leipzigerſtraße 66 in der Woche vom 24. bis 29. ds. Mts. ſtattfindenden Seidenmeſſe liegen bisher Anmeldungen von 22 deutſchen, öſterreichiſchen und franzöſiſchen Fabrikanten vor. Auch die deutſche Kundſchaft bringt der Meſſe ein reges Intereſſe entgegen. Es wird beab⸗ ſichtigt, die Meſſe alljährlich zweimal abzuhalten und den Kreis der Veranſtaltung durch Einbeziehung berwandter Geſchäfts⸗ zweige allmählich zu erweitern. Neues vom Dividendenmarkt. Kredit⸗ und Sparbank Leipzig 6 Prozent.— Handels⸗ und Gewerbeank Alt⸗Berlin, e. G. m. b. H. 6 Prozent.— Preußiſche Zentralbodenkredit⸗A.⸗G. 9 Proz. — Württemb. Portlandzementwerk, Lauffen a. N. 6 Prozent. Nene Inſolvenz. Die Lederhandlung Bernhard Baruch in Steele iſt inſolvent. Die Paſſiven werden auf M. 500 000 bis 600 000 geſchäßt. Eſſener Banken ſollen beteiligt ſein. Der Zuſammenbruch weiterer mit Baruch verbundener Firmen gilt als beporſtehend. Eine große Wollgarnentwertung meldet die„K. Vztg.“ aus Bradford. Die zweite Hand bietet ſo billig an, daß manchmal Preisdifferenzen von mehr als 1 Pence pro Pfund gegenüber den Forderungen der Spinner entſtehen. Letztere können daher Neu⸗ aufträge nicht erhalten. Ermäßigung der öſterreichiſch⸗ungariſchen Jutepreiſe. Die Vereinigten Oeſterreichiſch⸗ungariſchen Juteinduſtriellen er mä⸗ ßigten die Preiſe für Garne, Gewebe und Säcke um 5 Proz. [Telegraphiſche Handelsberichte ſiehe 6. Seite). ***. Frankfurter Effektenborſe. (Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) * Frankfurt a.., 21. Jebr. Fondsbörſe. Die Beur⸗ teilung des Geſchäftsabſchluſſes der Berliner Handelsgeſellſchaft, welche wie im Vorjahre 9 Prozent verteilt, fand nicht die er⸗ wartete günſtige Aufnahme. Auch bei dieſer Bilanz zeigte es ſich nur zu deutlich, daß das Inſtitut unter der Rückwikung des Konjunkturrückſchlags zu leiden hatte. Es war allerdings mög⸗ lich, die ſeit 2 Jahren beſtehende Dividende auch in dieſem Jahre beizubehalten, Handelsgeſellſchaft war bei geringer Nachfrage aber ſchwächer. Die übrigen Werte des Bankenmarktes zeigten ſchere Tendenz, Kreditaktien zeigten in Uebereinſtimmung der Wiener Börſe feſte Tendenz bei lebhaftem Geſchäft. Am Mon⸗ tanmarkt war das Geſchäft freundlicher. Es machte eine, ſeit langer Zeit vermißte Aufnahme ſich geltend. Harpener und Das Geſchäft auf dem Induſtriemarkt Gelſenkirchen bevorzugt. ungleichmäßig, elektriſche war wieder ruhig, chemiſche Aktien. Werte behauptet. nahmen im Monat Januar feſter, Lombarden und Staatsbahn günſtiger disponiert. Reges Intereſſe war für Ruſſenwerte, welche im Anſchluß der Pariſer Börſe feſte Haltung zeigten, Japaner belebt auf die gemeldete Anſprache des japaniſchen Bot⸗ ſchafters und des Präſidenten Rooſevelts, Portugieſen ſchwächer, heimiſche Fonds behaupteten den Kursſtand. Schiffahrtsaktien⸗ luſtlos. Im weiteren Verlaufe zeigte ſich weiter feſte Tendenz auf den einzelnen Gebieten, beſonders belebt Lombarden und Kreditaktien, Prince Henri feſt und beachtet in Zuſammenhang mit Gerüchten über den Jahresabſchluß, wo man günſtige Ziffern 7 2 erwartet. An der Nachbörſe konnten ſich die Kurſe größtenteils gut behaupten. Nachbörslich Paketfahrt ſtark angeboten(118 bis 116,80). Lombarden lebhaft gehandelt. Es notierten Kreditaktien 201,50 à 60, Diskonto 174,60, Lombarden 25,50 à 60, Baltimore 2,50, Dresdner Bank 137,25, Staatsbahn 114, Hamburger Pa⸗ ketfahrt 118. Privatdiskont 4 neun Sechzehntel Prozent. Telegramme der Contineutal⸗Telegraphen⸗Compagnie. Schluß⸗Kurſe. Reichsbauk⸗Diskont 6 75 Peiieern 1255 169.13 16½%12 Paris 320. Amſterdam lurz lur; 81.286.88 Belgien„ 51.183 81.2 Schweitz. Plätze„ 81.15 81½1 Italen„ 81.25 81l.1750Wien, 8e e London„ 20.46 20.465 Napoleonsd'or 1634 16 32 25 lang—.—— Privatdiskonto 4 Staatspapiere.&. Deutſche. 20. 1 20.. 3½ deutſch. Reichsanl. 92.6) 92 80JMexikaner äuß. 88/0 88.59 SStag 3 2 82 70 82753 Mexikaner innere 65 2 65.3 3% pr. konf. St.⸗Anl. 92.75.80 Taumalipas 8 7 7 5 82.10 82.75 Bulgaxen 98 95 98 60 4 babiſche St.⸗A. 99 6 15ʃ%0 Griechen 1890 47 10 47.— 3„ neue 99 95 99.9, 5 ſtalien. Nente 104 1.— %½ bad. S eae 5505——4ʃ1½ Oeſt. Silberrente 99.65—.— 3³„ Ml. 93. 9294%„Papierrent.———.— 393„ 1900 92,0 92. 0Oeſterr. Goldrente 98.90 98.88 Abayr..⸗B.⸗A..1915 100.05 1014 3 Portug. Serie L %½ do. u. Allg. Anl. 92.25 92.33„„ III 62.50 642 3 do..⸗B.⸗Obl. 82 2 82.204%½ neue Ruſſen 1905 98 80 98.90 4 Heſſen von 1899 10t.10 9 ½04 Ruſſen von 1880 80 70 81.40 3 Heſſen 80 85 80 4004 ſpau. ausl. Rente 3 Sachſen 82.95 83. 4 Türken von 190 88.30 88 56 4 Mh. Stadt⸗A. 1907—.—— 4„ unif. 730 95.40 3%„„1905 90.50 90.504 Ungar. Goldrente 9415 9415 B. Ausländiſche. 4„ Kronenrente 63.90 94.— 5 Arg. i. Gold⸗A.1887—.——.Verzinsliche Loſe. %½ Chineſen 1898 96 20 96.253 Oeſterreichiſcher 860 153.25 158.25 4 Egypter unificierte—.——. Türkiſche Aktien induſtrieller Unternehmungen. Bad. Zuckerfabrik 28.6 129, 00Kunſtſeidenfabr. Frkf. 233.— 234.— Südd. Immobil.⸗Geſ. 9 25 95.500Lederwerk. St. Ingbert—.„— Eichbaum Mannheim 129.— 120.—Spicharz Lederwerke 120.— 120— Mh. Aktien⸗Brauerei 157.— 137.— Ludwigsh. Walzmühle 163.— 168.— Parkakt. Zweibrücken—.——.— Ablerfahrradw. Kleyer 68 50 288.30 Weltzz. Sonne, Speyer 80 2) 80.2 Maſchinenfbr. Hilpert 78. 78.—, Cementwerk Heidelbg. 144.— 144— Maſchinenfb. Badenia 200.— 200.— Cementfabr. Karlſtadt 120.— 121 50 Dürrkopp 816 316- Badiſche Anilinfabrit 512.— 51 0 Maſchinenf. Gritzner 212 50 212.50 Ch. Fabrik Griesheim 29 0 39 Maſch.⸗Armatf Klein 116.— 116.— Farbwerke Höchſt 3 0 8 Pf.Nähm.⸗u. Fahrradf Ver. chem. Fabrik Mh.„0 25 29.— Gebr. Kayſer Chem. Werte Albert 388 382. Röhrenkeſſelfabrik Südd. Drahtind. Meth. 120.— 120.— vorm. Dürr& Co. Akkumul⸗Fab. Hagen 192— 192.— Schnellpreſſenf. Frkth...— 186.— Acc Böſe, Berlin 74.— 73.8,[Ver.deutſcher Oelfabr. 129.79 129.75 Elektr.⸗Geſ. Allgem. 200— 200.— Schuhrabr. Herz, Frkf. 128.50 123.50 Südd. Kabelw. Nhm. 9 50 16— Seilinduſtrie Wolff 133.— 133.— Lahmeyer 120 50 ,75'wollſp. Lampertsm. 88.— 88.— Elektr.⸗Geſ. Schuckert 104.20 104.2Kammgarn Kaiſersl. 167—167.— Siemens& Halske 173.— 176. Zellſtoffabr. Waldhof 07.500,25 Bergwerks⸗Aktien. Bochumer Bergbau 193.— 198 56 Bergbau Buderus 11140 111 30K Concordia Bergb.⸗G.—. Deutſch. Luxemburg 147.— 147 145 80146.— 119.—119.— —— pene 197 10197.20 aliw. Weſterregeln 193 198 25 Oberſchl. Etſeninduſtr. 86 2 9625 Vr.Königs⸗ u. Laurah. 212 50 21 60 Friedrichshütte Bergb. 41 50 41.8[Gewerkſch. Roßleben 9700 9700 Gelſenkira ner 184 184.8 Aktien deutſcher und ausländiſcher Trausport⸗Auſtalten, gudwh.⸗Berbacher 218 40 21760˙/ Oeſterr. Süd⸗Lomb. 25.30 256 Bfälz. Marbahn 13,2 74 etterr. Nordweſtbz. o. Nordvbahn 13 70 1817„——— Südd. Eiſenb.⸗Heſ. 117. 117.Jotthardbahn————U— vambusger Vacket 118 118,. Nordd. Elend 105 7 105.60 Oeſt.⸗Ung, Staatsb 143 40 144. Ftal. Mittelmeerb,.— „Meridionalbahn 132 502 50 Saltim. Obio 82—.0 — Baltimore trotz der ungünſtigen Brutto⸗Ein⸗ 925 6. Seite. General⸗Auzeiger.(Abendblatt.) Manul eim, 21. Febrnor. Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligationen. 4% Frk. Hp pfdb. 97.50 97. 0 4e, Pr. Pfdb. unt. 15 40% FF.N. V. Pfdbr.O5 97.50 5 40, 5 ITITTCT 4% Pf. 59p B. Pfob. 99.80 . 4½% Pr. Bod.⸗Er. 90.— 4% Ekr. Bd. Pfd. voo 97.— 3⁰* 4 99 14 11%„ 12 91.— %½% Pr. gefdhr.⸗Bk.⸗ Kleinb. b 04 97.— 3½ Pr.Pföbr.⸗Bf., Syp.⸗Pfd.⸗Nom.⸗ Obl. unkündb. 12 4% Pr. Ufdbrf.⸗B. 85 unk. 10 Hyp.⸗Pfd. unk. 1917 5 Pfdbr..0g 40% Rh. H. B. Pfh. 02 Lunk. 12 97.40„„„, Pfdbr..86 1912 275 9606„„„5 d. 96/06 ie 5 Ebml 11 2 4 v., unt 10 Fth..⸗B. C. Com.⸗Obl. 10% R. W. B. C. B. 10 v. 1891 16% Pf. B. Pr.⸗Obl. 4% 5½ 520, 40 — S — — anleihen ruhig. Japaner preishaltend. 1902er Ruſſen feſt und ſpäter um ½ PCt. gegen geſtern gebeſſert. Schiffahrts⸗ aktien preishaltend. Tägliches Geld zu 4½ pct. erhäktlich. Zu Beginn der zweiten Börſenſtunde trat angeſichts des ſich einengenden Geſchäfts in ſämtlichen Märkten Stockung ein, doch war die Grundtendenz weiter feſt bei unveränderten Kurſen. Montanwerte weiter feſt. Banken ſoweit notiert gut behauptet. In allen ſonſtigen Märkten unverändert. Ultimo 434 pEt. In dritter Börſenſtunde ſtill. Der Rückgang des Privat⸗ diskonts blieb einflußlos. 3½ proz. Reichsanleihen 0,10 pt. niedriger. 3proz. Reichsanleihen und Konſols unverändert. Ruſſiſche Prioritäten feſt. Induſtriewerte des Kaſſamarktes. bei ſehr geringem Geſchäft behauptet. Zinkwerte feſt. Berlin, 21. Februar.(Schlußkur ſe.) 8 1 4 5%„Com.⸗Obl. v. 96/06 1½% Pf. B. Pr.O. ½1 It ll fttl.a. E. B. 40% Pr. Pfob. unt. 09 0„ E 12 97.2) 4⁰⁰„* 14 87.30 Nannh. Gerſ.⸗G.⸗A. —.——— Bank⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. Badiſche Bank Berg u. Metallb. Berl. Handels⸗Geſ. 139.25 119.25 158.50 166.— 139.— 119 23 158.40 122.70 123.— 10480 105 10 200 10 2015 Deſterr.⸗Ung. Bank Oeſt. Länderbank „ Kredit⸗Anſtalt 106 50 125— 237 80 187 600 30 174 6 167.40 194.— Comerſ. u. Disk.⸗B. Darmſtädter Bank Deutſche Bank Deutſchaſiat. Bant D. Effelten⸗Bant Disconto⸗Comm. Dresdener Bank Frankf. Hyv.⸗Bank Pfälziſche Bank Pfälz. Hyp.⸗Bank Preuß. Hypotheab. Deutſche Reichsbk. Ahein. Kreditbant Rhein, Oyp. B. M. Schaaffh. Bankver, 134.50 134 0 . Hyy Südd. Band Mhm. 108 50 108.5 rkf, Hyp.⸗Ereditv. 154— 154.—Wiener Bankver.—.——— ationalbast 114 50 114.5,[Zant Ottomane 141 80 142.— Fraukfurt a.., 21. Februar. Kreditaktien 200 90, Staats⸗ bahn 144.—, Lombarden 25.45 gypter—.—, 4% ung. Goldrente 9410 Hotthardbahn—.—, Disconto⸗Fommandit 17440 Lauro 212 5, Gelſenkirchen 185.—, Darmſtädter 125 10, Handelsgefellſchal! 158.28, Dresdener Bank 137 25, Deutſche Bant 237.—, Vochumer 198.40 MNorthern—.—, Lendenz: feſt. Nachbörſe, Kreditaktien 201), Staatsbahn 144.—, Lombarden 25.70, Bisconto⸗Commondit 174 60 Mannheimer Eſſeltenboͤrſe vom 21. Jebruar.(Offizieller Bericht.) Die Börſe verkehrte heute in ruhiger, aber feſter Haltung. Umſätze ſanden ſtatt in Brauerei Schwartz Aktien zu 125 Proz. und in Süddeutſchen Kabelwerke Aktien zu 117 Prozent, zu wel⸗ chen Kurſen dieſelben auch noch geſucht blieben. Ferner waren begehrt Weſterregeln Stamm zu 194 Prozent, Mannheimer Dampffchleppſchiffahrt zu 63 Prozent, Continentale Verſicherung zu 410, Zellſtoff Waldhof zu 308 Prozent(309½ Brief) und Zuckerfabrik Waghäuſel zu 129,25 Prozent. Erhältlich blieben Badiſche Brauerei zu 104 Prozenk. Francona zu 565 Mk. und Pfälziſche Nähmaſchinen zu 120 Prozent. Aktien. Bauken. Brief Geld Badiſche Bank—. 139 Br. Werger, Worms—. Gewrbk. Sveyerso———[Wormf. Br. v. Oertge 80.— 9853 59978 100.20 Pf. Preßh.⸗u. Splfabr. 159.50 älz. Hyp.⸗Bank—.— 187.50 6. Sp⸗ ee 1— e. Verficherun. Nhein SopBant— 13 50/5. A⸗G. Nhſch. Seetr. 100 20 100.10 187 50 187.50 111.80 111.80 152— 151 5ʃ 13410 153 5 187.201875 125.— 236 20 137.— 100 50 174 30 18725 194 29 Geld 90.— —.— Brief Bank 5—.— 92— Elisd. Gant 5 8 85 5 Mannh. Damoſſchl. Siſenbahnen, ſeran 92.——— Pfälz. Ludwigsbahn—.— 218.— Mitvers..⸗G. vm Maxbahn.⸗G. vm. Nordbahn 11 8 u. Mitv. 665—.— 1 5— 1381.80Bad. Aſſecurranz 1270—— Heilbr. Straßenbahn 80.— 3 Chem. Induſtrie. Mannh. Verſicherung—.— 440 .⸗Aef. chem Induſtr.——— Oberrh. Verſich⸗Geſ.—.— 450.— Bad.Anil.⸗u. Sodafbr. 515.——. Württ. Tranp.⸗Verſ. 590.——.— Induſtrie. Chem. Fab Goldenbg.— 178.— .⸗G. f. Seilinduſtrie 135.——. Verein.85 Nabiten 304.—— in D. Oelſabriken 8 Verein elfabri 129 75 Dingler'ſche Mſchfbr. 121 119.— Emaillirfbr. Kirrweil.—— Weſt..⸗W. u— 184 orz 2 eie Emaillw. Maikammer—.— 91.50 0 95 Ettlinger Spinnerei 105.— Bad. Brauere: 104.——.— üttenh. Spinnerei—.— 88.— Binger Aktienbierbr.—.——.— Karlsr. Maſchinenban—— 210.— Dutl. Hof vm Hagen—.— 261.— Nähmfbr. Had u. Neu 261.50—.— Eichbaum⸗Krauerei—.— 130.— Foſth. Cell.u. Papierf.—— 213.— Clefbr. Rühl, Worms e96— Mannh. Gum. u. Asb. 140.——.— Gamters Br. Freibg. 106.——.— Maſchinenf. Badenſa—.— 200.— Oberry. Elektrizitt 22.——.— Kleinlein Heidelberg—.— 195.— —.—[Pf. Nähm u. Fahrradf. 120.——.— omb. Meſſerſchmitt! 61.— gudwigsh, Praueret 248.—— Portl.⸗Jement Hdlbg.—.—. 144.— Paunz. Altienbr.—— 187—Südd. Draht⸗Induſt. 120.——.— Pfalsbr. Geiſel, Mohr———. Südd. Kabelwerke—.— 117.— i i* 150.— Nc lN Br. Schrödl, Heidlbg. 201.50 48 „Schwartz. Speyer—.— 125. Wilrmühle Neuſtadt 129.——.— „Rittet, Schwetz. Ba Waldhof 309 80 308— Brauerei Sinner—.— 258 S. Weltz, Speyer 80.50—.— Buckerfbr. Waghä—. 129.2 „— Zuckerfbr. Waghäuſel—. 129.25 „.Storch., Speper 80.——.— Zuckerraff. Mannh. Berliner Effektenboͤrſe. [Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) Berlin, 21. Febr. Fondsbörſe. Weiter freund⸗ liche und beruhigende Meldungen aus Petersburg über die dortigen Anſchauungen über die politiſche Lage, ſowie die Waſhingtoner Meldung über die herzlichen Anſprachen zwiſchen dem neuen japaniſchen Botſchafter und dem Präſi⸗ denten Rooſevelt bei Gelegenheit der Ueberreichung des Be⸗ glaubigungsſchreibens, ſchließlich der günſtige Ausweis der Bank von England, ſowie auch die geſtrige feſte Pariſer Ten⸗ denz trugen zur Befeſtigung der Geſamttendenz bei. Die Spekulation nahm mehrfach Rückkäufe vor; beſonders am Montanmarkte, im Hinblick auf den Ultimo. Weſentlich beſſer waren Laurahütte und Phönir um 34 PCt., Rheinſtahl um 1¼ PEt., Gelſenkirchener um 1½ pEt. höher, ferner Harpener um pEt. Banken zumeiſt um Bruchteile bis ½ PCt. gegen geſtern beſſer. Der Abſchluß der Handels⸗ geſellſchaft, deren Dividende ſeit drei Jahren 9 pCt. beträgt, hat die Erwartungen trotz des kritiſchen Börſenjahres 1907 nicht getäuſcht. Die Liqufdität der Bank hat ſich verbeſſert, wie aus Meridional⸗ und Mittelmeerbahn, ebenſo Prinz Heinrich⸗ Bahn auf Heimatland ſchwankend. Von Fonds Iproz. Reichs⸗ 53.— den Bilanzziffern erſichtlich iſt. Von Bahnen Ruſſennoten 213 85 214.— Lombarden 25.40 25.60 30% Ruſſ. Anl. 1902 81.10 82—Canada Pacific 140 80 142.20 370% Reichdanl. 92.30 92 60 Hamburg Packet 117 50 117.— 40o Reichsanleihe 82.70 82.70 Hambz. Paket nere—— 40% Bad. St.⸗Anl. 39.60—.—Nordd. Lloyd 105.50 105 20 40% B..⸗B. neue 100.— 100.— Dynamit Truſt— 155 25 37% B. St.Obl. 1900 92.75 92 60 Licht⸗ u. Kraftaul. 110.— 110— 33% 0 Bayern 92.30 92.30] Bochumer 196 89 198 70 40% Heſſen—.— 91.25 Konſolidation 5355 30½% Heſſen 80.80 07 Dortmunder 57 20 54.50 30% Sachſen 82 90 82.75 Gelſenkirchner 184.0 185.0 40% Pfor. Rh. W. B. 96 50 96 50 Harpener 196 60 197.50 50% Chineſen 101.10 101.20 Laurahütte 211 20 212.70 40% Italiener 104- Phönix 173 40 174.50 %½ Japaner(neu) 87.90 88.40 Ribeck⸗Montan 198 50 198.10 1860er Loſe 153 50 158 Wurm⸗Revier 4% Bagdad⸗Anl. 85 20 85.— Anilin Treptow 368.— 361 70 Kreditaktien 200.40 201.50 Braunk.⸗Briketts 167.70 167 20 5 Bank 150 20 150.2) D. Steinzeugwerke 220 50 220.50 Berl. Handels⸗Geſ. 157.— 158.20 Düſſeldorfer Wag. 318 50—.— Darmſtädter Bank 124 70 12 30 Elberf, Farben(alt) 603.20 602.— Deutſch⸗Aſiat. Bant 133.30 138.— Weſtereg. Alkallw. 193.20 191.— Deutſche Bank 235— 237 40 Wollkämmerei⸗Akt. 132 10 131 20 Disc.⸗Kommandit 173 10 174.60 Chem. Charlottenb. 195.50 195 20 Dresdner Bank 136.90 137. Tonwaren Wiesloch 101— 101— Rhein. Kredi bant 133.— 133.50 Zeuſtoff Waldhof 308 50 308— Schaaffh. Bankv. 134.— 13.10 Celluloſe Koſtheim 914 50 214.50 Lübeck Büchener———.— Rüttgerswerken 189.139— Staalsbahn 144 20 144.— Privatdiskont 4¾% W. Berlin, 21 Februar.(Telegr.) Nachborſe. Kredit⸗Aktlen 200,20 201.60 Staatsbahn ſiskonlo Komm. 173.4) 174.60 Lombarden Pariſer Börſe. Paris, 21. Februar. Anfangskurſe, 143.10 143.50 25 30 25.60 3 4% Rente 9707 97.150 Türk. Looſe 179.— 178.50 taltener—.——.— Banque Ottomane 709— 716.— Spanter 94— 93 90 ſtio Tinto 1535 1569 Türken unif. 95.60 96.05 Londoner Effeftenbörſe. London, 21.1 Febr.(Telegr.) Anfangskurſe der Effektenbörſe. 4 0% Reichsanleihe 82— 82½ Soutyern Paeiſie 89½ 70ʃ¹ 5 eie Chineſen 103˙½% 103% Chicago Milwaukee 110¼ 112 4½% Chineſen 98% 98˙½ Denver Pr. 49— 44ʃ½ 25%/% Conſols 87% 87 Atchiſon Pr. 86% 86 3%, Italiener 102 1021.Louisv. u. Naſhv. 91— 91½ 3% Griechen 48½ 48Union Pacifie 117½ 119½ 3% Poxrtugieſen 62% 62¼ Unit. St. Steel com. 28“/% 29½ Spamer 92/ 92* 2 pref, 94½ 95— 5 Türten 95— 95—Ektebahn 14— 18% 4% Argentinier 86— 86˙ Tend.: beh. 8 oſ Mexitaner 88%/% 33,[Debeers 13%½% 13½ 4% Japaner 82½ 82½ Lhartered Tend.: beh. Holdfields 3— 3 Ottomanbank 18J¼ 18/ Randmines 5% Bu, Mio Tinto 60/¼ 62—Caſtrand 8˙ 32/. Braſiltaner 48 ½ 84½ Tend.: beh. Berliner Produktenbörſe. Berlin, 20. Februar.(Telegramm.)(Produktenbörſe, Preiſe in Mart pro 100 kg. frei Berlin netto Kaſſe. 19. 28. 19. 20 Weizen per Mai 206.— 203.50 Mais per Mai 148.148.— „ Juli 206.— 204.25„ Juli—.——.— „ Sept.———.— 2—— Roggen per Mai 200.— 198 25] Rüböl per Febr. „ Juli 196 25 192.75„ Mat 71.40 7040 „ Sept.—. Okt, 69.10 68 80 Hafer per Mar 167.28 165.50 Spiritus 70er loco—-— „ Juli 169.25—.— Weizenmehl 29 25 29.— 8 2——.— oggenmehl 27.20 27. Telegraphiſche Haudelsberichte. Frankfurter Kreditanſtalt, G. m. b. H. Frankfurt a. M. In der heutigen Generalverſammlung wurde die Verteilung einer Divi⸗ dende von 10 Proz.(wie im Vorjahre) lt.„Frkf. Zig.“ beſchloſſen. Zahlungseinſtellungen. In Steelt ſind nach der„Rh.⸗W.⸗ Ztg.“ in Zahlungsſchwierigkeiten geraten: die Lederfirma Albert Baruch, ferner die Tabakfabrik Samuel Stern und das Warenhaus Baruch u. Co., Inhaber Schneider. An den Faliſſements ſind 2 Eſſener Banken beteiligt, bei der Lederfirma Baruch ſogar die Reichsbank mit 120 000 M. Die Rohhäutehandlung Moritz Joſef in Stralſund iſt in Konkurs geraten. Die Verbindlichkeiten be⸗ tragen lt.„Frkf. Ztg.“ 225 000 M. Bergbau⸗Aktiengeſellſchaft Maſſen. Für 1907 beträgt nach der „Frkf. Ztg.“ der Bruttogewinn 3 146 166(i. V. 1 108 550)., der Reingewinn 850 113(i. V. 719 269) M. und die Dividende 560 000(i. V. 500 000) M. oder in Prozenten 8 Proz. wie im Vorjahre. Zum Jahresſchluß betrug die geſamte Belegſchaft beider Schachtanlagen 2280 Arbeiter gegen 2149 im Vorjahre. Frankfurt a.., 21. Febr. Die„Frankf. Ztg.“ gibt über die Dividende der Reichsbank gegenüber ungenauen anderweitigen Angaben bekannt, daß der Reichs⸗ lanzler für die Reichsbank eine Dividende von 9,89 pEt. gegen 8,22 pCt. im Vorjahre zur Genehmigung in Vorſchlag gebracht hat. B Von der Frankfurter Börſe. Die Zulaſſung der 6 200 000 Mk. neuer Aktien Lit. B und 20 Millionen%proz. Hypothekenpfandbiefe Serie V und VII ſowie 10 Millionen Aproz. Kommunalobligationen Serie 1 der Berliner Hypo⸗ theken⸗Akt.⸗Geſ. Berlin, zur Notierung an der Frankfurter Börſe wurde genehmigt.— Von der Mittel⸗ deutſchen Kreditbank iſt der Antrag geſtellt worden 1½ Millionen vollbezahlte Aktien und 1½ Millionen 4½proz. Ob⸗ lgationen der Deutſchen Eiſenbahnbetriebs⸗Aktiengeſellſchaft zu Berlin zur Frankfurter Börſe zuzulaſſen.— Ein gleicher Antrag liegt ſeitens des Bankhauſes Gebr. Beckmann vor für 10 Mil⸗ lionen Aproz. Schuldverſchreibungen des Provinzverbandes der Provinz Weſtfalen, V. Ausgabe. * Halle(Saale), 21. Febr. Die Behörde der Stadt Halle beſchloß, lt.„Frkf. Zig.“, eine neue 4proz. Anleihe von 2 Millionen Mark im nächſten Monate für Schulbauten und Kanaliſationsanlagen auszuſchreiben. *.⸗Gladbach, 21. Febr. Die Garnſpinnereien des Gladbacher Bezirks beſchloſſen, vorläufig bis Oſtern Mon⸗ tags zu feiern, um eine Lohnherabſetzung, lt.„Frkf. Ztg.“, zu vermeiden. Bremen, 21. Febr. Die Bremen⸗Beſigheimer Oelfabrit verteilt für 1907 eine Dividende von 5 Prozent. Ende 1900 ergab ſich für die Geſellſchaft ein Verluſt von 340 951 Mark. * Hamburg, 21. Febr. Die deutſche Dampfſchiff⸗ ſahrtsgeſellſchaft Kosmos“ verteilt der„Fr. Ztg.“ zufolge diesmal eine Dividende von 9 pCt. gegen 14 pCt. im Vor⸗ jahre. Der Rückgang der Dividende wird vom Aufſichtsrat damit begründet, daß bei der Bilanz auf die gegenwärtige unſichere Geſamtlage Rückſicht genommen iſt. * Hamburg, 21. Jebr. Die Hamburg⸗Südamerika⸗ Dampfergeſellſchaft bringt lt.„Fr. Ztg.“ eine 9proz.(i. B. 10proz.) Dividende zur Ausſchüktung. Berlin, 21. Febr. In der Aufſichtsratsſitzung der Zell. ſtoffabrik Waldhof lag die Bilanz der Zellſtoffabrif Til. ſit vor, die einen bedeutend höheren Gewinn auswies, als er bei der Fuſion angenommen wurde; auch Mannheim und Pernau verzeichnen dank der großen Holzbeſtände überſ eine Million höhere Erträgniſſe gegen das Vorjahr. Ueber die Di⸗ vidende war, laut„Frlf. Ztg.“, noch nichts zu erfahren. Dieſelbe betrug für Waldhof i. V. 25 Prozent. * Berlin. 2. Febr. Die Braunſchweiger Kohlenbergwerke bringen für 1907 auf Prioritätsaktien eine Dividende von 14 Prozent(i. V. 13 Prozent) It.„Frkf. Ztg.“ zur Verteilung. *London, 21. Febr. Nach dem Bericht des Iron⸗ monger aus Philadelphia vom amerikaniſchen Stahl⸗ und Eiſenmarkt iſt die Haltung abwartend. Die Verhältniſſe klären ſich allmählich. Die Käufer zeigen äußerſte Vorſicht und kaufen nur auf prompte Lieferung. Der Preis iſt unverändert. In ſüdlichen Diſtrikten neigt man jedoch 3u Preiskonzeſſionen, welche zu einer allgemeinen Modifikation der Preiſe führen können. Die Hochöfen haben keine Vor⸗ räte. Dabei beherrſchen die Produzenten die Lage ziemlich gut. Fertiges Materfal zeigt träge Haltung. * Aeberſeeiſche Schiffahrts⸗Telegromme. New⸗Pork, 20. Febr.(Drahtbericht der White Star Nine Liverpool) Der Schnelldampfer„Adriatie“, am 12. Februar von New⸗York ab, iſt heute vormittag hier angekommen. ugeteilt durch das Paſſage⸗ und teiſe⸗Zureau Gund⸗ tach& Bärenklau Nachf. in Mannheim, Bahnhofplatz Nr. J, direft am Hauptbabnbof. 88 5 Laut telegraphiſcher Nachricht iſt das Dampfer„Caſſel“ am 19. Febr. vormittags 9 Uhr wohlbehalten in Baltimore angetommen. Mitgetellt durch Ph. Jat. Sglinger m Mannherm, alleiniger für's Großherzogtum Baden konzeſſionterter Generalagent des Norddeutſchen Lloyd in Bremen. 5* E„ Marx& Goldschmidt, Mannheim Telegramm⸗Adreſſe: Margold, Fernſprecher: Nr. 56 und 1637 21. Februar 1908. Proviſiansfreit Wir ſind als Sewbſtrontrahenten 22755 Keäufer unter Vorbehalt: .AA .⸗G. für Mühlenbetrieb, Neuſtadt a. d. H. 117— Atlas⸗Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Ludwigshafen M. 280— Badiſche Feuerverſicherungs⸗Bank— M. 280 Baumwollſpinnerei Speyer Stamm⸗Aktien 7¹— 1„„Vorzugs⸗Aktien— 98 Benz& Cöo., Rheiniſche Gasmotoren, Mannheim 182— Brauerei⸗Geſellſchaft vorm Karcher, Emmendingen 27 r 2zfr Bruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft 93— Cpence g— 280 chemiſche Fabrik Heubru— 62 Daimler Motoren⸗Geſellſchaft, Untertürkheim, 24. 15 60— Fahr Gebr.,.⸗Geſ., Rieunfens 140 Filterfabrik Enzinger, Worms 227 558 Flink, Eiſen⸗ und Broneegießerei, Mannheim 87 11 5 85— ſuchs, Waggonfabri el erg 155— errenmühle vorm. Genz, Heidelberg 100 indes Eismaſchinen 178— Linoleumfabrik, Maximiltansau 11⁴— Lothringer Baugeſellſchaft, Metz 8⁵— Lux'ſche Induſtriewerke,.⸗G. Ludwigshafen 102— Maſchinenfabrik Bruchſal, Schnabel& Henning 330—55 Mosbacher Aktienbrauerei vorm. Hübner 95— Neckarſulmer Fahrrad— 15⁴ Pfälziſche Mühlenwerke, Schifferſtadt 124— Nheinau, Terrain⸗Geſellſcha 1093frfr Rheiniſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G., Mannhem— Rheiniſche Metallwarenfabrik, Genußſcheine M. 195— Rheiniſche Schuckert⸗Geſellſchaſt, Mannheim 108—5 Rheinmühlenwerke, Mannheim— 142 Rheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Mannheim 11⁴— Rombacher Portland⸗Cementw 12—.— Stahlwerk Mannheim—— 11¹ Sbenhe Jute⸗Induſtrie, Mannheim 70 55 Süddeutſche Kabel, Nannheim, Genußſcheine— M. 90 Unionwerke,.⸗G., Fabriken f. Brauerei⸗Einrichtungen— 140 Unionbrauerei Karlsruhe 66— Vita Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Mannheim— M. 800 Waggonfabrik Raſtatt 10⁴— Waldyof, Aane enee— 70;fr iengeſe— 65 Weſtendbau⸗Geſellſchaft in Karlsruhe 87 ffr Zuckerfabrik Frankenthal 805— 222rĩ AAA0 ˙ ꝛi ˙¹˙U— Berantwortlich: Für Politik: Dr. Futz Goldenbaum: für Kunſt, Feuilleton und Vermiſchtes: Alfred Beetſchen: für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: Nich. Schönfelber; für Volkswirtſchaft u. den übrigen redaktionellen Teil: Karl Apfel: für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Frauz Kircher. Druck und Verlag der Dr. G Haas ſchen Buchbruckerel, G. m. B..: Direktor: Eruſt Müller. ————————————————— 4 * d SAn .„ — E * Maunheim, 21. Februar 1908. General-Anzeigen(Abendblatt.) 7. Seite. Aus dem Frossberzogium. Friedrichsfeld, 15. Febr. Man ſchreibt uns: In ihrer No. 29 vom 30. Jan. l. J. bringk die„Volksſtimme“ einen mehr als ausführlichen Bericht über die Generalverſamm⸗ lung der Turngeſellſchaft Friedrichsfeld, der nicht ganz ohne Erwiderung bleiben kann. Wir bemerken dabei zum Voraus, daß wir darauf verzichten, mit dem Artikelſchreiber oder ſeinen Hintermännern uns auseinanderzuſetzen. Da aber gerade die Vorkommniſſe in der hieſigen Turngeſellſchaft in letzter Zeit in weite Kreiſe der Bürgerſchaft ihre Wellen getragen haben, ſo ſcheint es uns eine für dieſe Kreiſe berechnete Erwiderung nötig. Die einzige in dem Artikel der„Volksſtimme“ der Wahrheit ent⸗ ſprechende Tatſache iſt:„Der Verein iſt vor etwa 6 Wochen dem Arbeiterturnerbund beigetreten“, nur ſollte es heißen:„beige⸗ kreten worden.“„Die Haupthelden dieſer aller Beſchrei⸗ bung ſpottenden Agitation“ waren freilich keine„Günſtlinge vom Königreich Hofmann.“ Die Art und Weiſe, wie und was für Leute man ſchon geraume Zeit vorher zum Eintritt bewogen hak, um dem ſozialiſtiſchen Elemente im Vereine das Uebergewicht zu verſchaffen, iſt Beweis genng. Oder man der O tlichke den Dunſt vormachen, daß man auf Seiten der Herren Genoſſer nicht„nur auf die Stimmen dieſer Leute gerechnet“ habe, daß „ihr Lebtag“ ſich ſo ſehr„um das Turnen gekümmert haben 21⸗ * 1IU Oder ſind die Herren ſo unſchuldig und unwiſſend, daß ihnen ganz und gar unbekannt iſt, wie gerade aus den Reihen der⸗ Ihrigen laut geworden iſt, daß„man nur ſo lange da⸗ bei bleibe“, bis die Sache„durchgeführt“ iſt? Und wenn der „Vorſtand“ ſo ſehr ſtolz darauf iſt, daß er in der Art, wie er den Beſchluß des Austrittes aus dem Gauverband und des Neber⸗ trittes zum ſozialiſtiſchen Arbeiterturnerbund zuſtande gebracht hat,„in ſeinem Recht war“, warum hat man denn dann gerade zu derjenigen Verſammlung, in welcher das Manöver ausgeführt werden ſollte, nicht auch in derſelben Weiſe eingeladen wie es vorher immer geſchehen war. Oder wenn derſelbe„Vor⸗ ſtand ein ſo zartes Gewiſſen hat, daß er über die Aufnahme der 532 Perſonen aller Schattierungen“, die ſich angemeldet hatten, nicht glaubte entſcheiden zu dürfen, warum hat ſich denn etwa 3 Wochen vorher dieſes rührend zarte Gewiſſen nicht beunruhigt wegen der Aufnahme von 13 Angemeldeten, die allerdings nur von einer„Schattierung waren? Wahrſcheinlich regte dieſes zarte Gewiſſen in dieſem Falle ſich deswegen nicht,„weil der Zweck dieſer Anmeldung nur zu deutlich hervortrat.“ Gottlob hat man in den weiteſten Kreiſen der Bürgerſchaft ſich noch ſoviel Ehr⸗ gefühl bewahrt, daß man für derartiges„Recht“ auch das rich⸗ tige Verſtändnis hat und die richtigen Konſequenzen zieht. Den Gipfel der Unverfrorenheit und Unwahrhaftigkeit erreicht der „Bericht“ der„Volksſtimme“ aber damit, daß man angeſichts ſolcher Tatſachen mit dem läppiſchen Witze hauſieren geht und jene Mitglieder, welche ſich dieſen Manövern gegenüber noch einen Funken von Schamgefühl bewahrt haben, als„Günſtlinge vom Königreich Hofmann“ hinſtellt. Es gehört wahrhaft eine ſtarke Portion jener Charaktereigenſchaft, für welche ein parlamenta⸗ riſcher Ausdruck fehlt, dazu, um Perſonen, denen auch ihr Gegner dias Gute, was ſie in weiten Kreiſen der Gemeinde geleiſtet haben, nöcht wird abſtreiten können, ohne einen Funken von Beweis in einer derarti 56 inzuzerren. Auf Seiten derjenigen, n Sache hereinz welche dem„Bericht der„Volksſtimme“ nähe ſtehen, ſcheint man ſodann auch ein beſonders zartes Gefühl dafür zu haben, welches die rechten Grenzen parlamentariſchen Auſtandes in der Debatte dem Gegner gegenüber ſeien, denn man vermerkte es ja mit Genugtuung, wie die„Günſtlinge vom Königreich Hof⸗ mann“ den Bezirksvorſitzenden der ſozialdemokratiſchen Turner⸗ ſchaft, Niemann⸗Mannheim,„mehrere Male niedergebrüllt“ haben. Dieſe Vorleſung über parlamentariſchen Anſtand könnten die Herren bei einer anderen Adreſſe viel beſſer anbringen. Wer der Verſammlung beiwohnte, hat auch ganz andere Leute„brüllen“ hören. In dieſer Hinſicht möge man gefälligſt vor der eigenen Türe kehren; es iſt Grund genug dazu vorhanden. Auf das„Ver⸗ ſehen“, daß bei dem erſten Wahlgange der Vorſtandswahl eine Stimme mehr abgegeben wurde, als ſtimmberechtigte Mitglieder anweſend waren, näher einzugehen, liegt kein Grund vor, ſo deut⸗ lich die Spitze dieſer Bemerkung ſich auch erkennen läßt. Jeden⸗ falls wird der Herr„Berichterſtatter“ ebenſo genau wiſſen, auf welcher Seite dieſes„Verſehen“ begangen wurde, als er weiß, wie teuer die Stimmen der drei Milglieder waren, welche beim zweiten Wahlgange zur Sache der freien Trunerſchaft ſich „bekehrt“ haben, und ihr zum Siege verhalfen. Den Hauptpun der ganzen Angelegenheit, der auch der Grund iſt, warum dieſe viel weitere Kreiſe intereſſiert, als die der Turngeſellſchaft, über⸗ geht der Bericht aber wohlweislich, eine Tatſache, welche auch durch größten Phraſen von„Recht“ nicht aus der Welt geſchafft und das die Tatſache, daß die Herren Genoſſen es nicht ht haben, auf dieſem billigen Rechtswege ſich den verhältnismäßig ſehr wertvollen Vereinsvermögens * Baden⸗Baden, 15. Febr. Freitag nachmittag fand im großen Rathausſaale unter dem Vorſitz des Herrn Ober⸗ bürgermeiſter Fieſer eine längere Sitzung des Bürgeraus⸗ huſſes ſtatt. Vor Eintritt in die Beratungen wurde an telle des verſtorbenen Herrn W. Dilzer ſen. Herr Pripatmann Brenner zum Stadtverordneten gewählt. Vor Eintritt in die Tagesordnung nahm der Vorſitzende das Wort und wies darauf hin, daß er in ſeiner Eigenſchaft als Oberbürgermeiſter zum erſtenmale eine Sitzung leite. Dieſe Gelegenheit benutze er zugleich, um dem vbom Amte zurückgetretenen Oberbürgermeiſter Herrn Dr. Gönner Worte hoher Anerkennung für ſein ver⸗ dienſtvolles Wirken im Intereſſe der Stadt Baden und zugleich ſeinen eigenen Dank für das Vertranen auszuſprechen, daß man ihm durch die Wahl zum Oberbürgermeiſter bekundet habe. So⸗ damn ſtellte er der Verſammlung den neuen Bürgermeiſter Herrn Schwoerer vor, welcher gleichfalls für ſeine Wahl zum Bür⸗ germeiſter dankte. Das Kollegium bewilligte dann lt.„B. Pr.“ die Errichtung eines Schmuckbrunnens in der Sophienſtraße, deſſen Ausführung Herrn Bildhauer Albicker in Ettlingen um die Summe von 9300 Mark übertragen iſt, jedoch der Stadtrat beauftragt, wegen der Ausſchmückung des Brunnens noch ein⸗ mal mit Herrn Albicker in Unterhandlung zu treten. Auch die Errichtung der Stelle eines Volksſchulrektorats im Hauptamt, die Begebung des reſtlichen 1904er Anlehens, die Neufeſtſetzung des Einlage⸗Zinsfußes bei der Städtiſchen Sparkaſſe und der Dienſtvertrag mit Herrn Bürgermeiſter Schwoerer wurden ge⸗ nehmigt und die übrigen Punkte nach den ſtadträtlichen Anträgen gutgeheißen. * Pforzheim, 16. Febr. Die dairo erfolgten Verhaftun in 1n 8 1 1* Beſitz eines 18 10 neueſte Blättermeldung von g der vor einigen Monaten Nach Unterſchlagung don 15 800 Mark(nicht 50 000 Mark, wie es hieß) flüchtig gegangenen Lehrlinge einer hieſigen Biſouteriefabrit iſt unzutreffend. Die beiden Defraudanten ſind bis jetzt noch un⸗ entdeckt, dagegen handelt es ſich im vorliegenden Falle um einen hieſigen Kaufmannslehrling und einen Mittelſchüler, die aus Abenteuerluſt an Kaiſers Geburtstag durchbrannten, jedoch nur mit ihren eigeuen Sparpfennigen, und jetzt von Kairo aus ſchrie⸗ ben, daß ſie völlig auf dem Trockenen ſitzen; beide bleiben jetzt mit Genehmigung ihrer Eltern dort in Geſchäften. § Badenweiker, 17. Febr. Die Innenarbeiten am Bau des neuen Markgrafenbades, das mit Einrichtungen für die geſamte Hydrotherapie, für Warmluft⸗, Heißluft⸗ und Dampf⸗ bäder, kohleunſaure Thermalbäder, clek hes Licht⸗ etc. verſehen werden ſoll, ſind int Laufe des Wimters tüchtig borangeſchritten. Nach dem Ergebais der Beſichtigung, die im Auftrag des Gr. Mini⸗ ſteriums vor kurzem durch die Herren Baurat St rzenacker und Re⸗ gierungsrat Schellenberg vorgenommen wurde, darf mit Beſtimmt⸗ heit darauf gerechnet werden, daß das Markgrafenbad ſchon zu Beginn des Sommers d. Is. in Betrieb genommen werden kann. * Engen, 15. Febr. Am Donnerstag vormittag wurde der Einjährig⸗Freiwillige Hauſer, Sohn des Herrn Reſtaura⸗ teurs Hauſer in Hattingen, vom Garniſonslazarett in Kon⸗ ſtanz in das hieſige Spital gebracht. Der junge Mann, der ſein Einjährigen⸗Jahr beim Konſtanzer Regiment abdient, hat vor einiger Zeit in einem Anfall von Schwermut einen Selbſtmordverſuch gemacht, indem er ſich mit einem Revolver eine Kugel in den Kopf ſchoß. Die Verletzung war nicht tödlich, aber derart, daß der bedauernswerte Mann vom Militär entlaſſen werden mußte und nun zur weiteren Pflege ins hieſige Krankenhaus aufgenommen wurde. Hauſer iſt von Beruf Ingenieur, hat die ſtaatlichen Examinas beſtanden und ſah einer hoffnungsvollen Zukunft entgegen. N Hof-Kalligraph 7 nder e praäud. Aethode, Auszelohnungeg. Montag,. Hehr. eröffnen wir nese Kueſe, Herren an Damen erhalten in kurzer Zelt eine ſchöne ee.. 75 (M. 15.) oder Ausbildung in der §— ie,— ,.. . *— .iem Abſchl.) Stenografe, Maschinensehr. je M. 10. Tages⸗ u. Abd.⸗Aurſe. roſp. gra inzel⸗Unterr. Aufnahme täglich Gebrudcter Gander Mamnkeim FI,3 Breſtestr. FI, 3. 57402 Fvonzügliche Waffe im Konkurrenz Kampf is ein Wirkungsvoll abgefasstes Inserat am richtigen Platze. Derartige Vorschläge hat kür Sie kostenlos diè Firma nHaasenstein& Vogler A.., Mannheim, P. 2. I. I. 56611 — —— Im Verlage der Dr. H. Haas schen Buchüruckerei d. verfassst von ſen Herren Prof. Dr. Friedrich Walter m Hermann Schade Mitgliedern der Ausstellungs-Leitung. Mit zahlreichen Künstlerisch àusgeführten Illustrationen. Preis: lm Prachteinband Mk..—, broschiert Mk..— Zu beziehen durch die Dr. H. Haas'sche Buehdruekerei d. m. b. H. in Mannheim scwie durch alle hiesigen Buchhandlungen, ferner durch den Verkehrsverein Mannheim und durch die Zeitungsträgerinnen des„Mannheimer General-Anzeigers.“ ist erschienen: b m. b. H. in Mannheim — ———— ereeeeeee —— Hartes, weisses Alpakka- Metall dia. la. Neusilber) als Unterlage, eignem Verfahren(a bo). Dauer- hafte, unũbertroffene Befestig- ung der Messerklingen, Locker- Die aalt ertrastarken Angeln versehenen Kingen 8 Garantie für die eingestempelte 27„ Werden nicht eingeltittet, eingelötet oder vernietet, 2 Grammzahl der Silberauflage, werden ausgeschlossen. Hand endern att einer Aletalionposllon nsch dienen Verstärkung derVersilberungan Me Steęecke politurmitStahlu. Blutstein;keine Vertahren eingegossen. Das Auswechseln von schag. Spitzen u. Aufliegestellen nach for Worttembergischen Metallwarenfabrik, abschleifende Maschinenpolitur. baten Eingen maent eite Sebnleletelle Mederlage im Mannheim bed: Carl Zieglwalner, 0 3, 4a, Plankemn, mebemn der HguhœtpOSt: 74¹e1 2 Welianntmachung.——— Nr. 4519. Die Anmeldung derjenigen Knaben und Wipb* 1 IIh. Vönig, 16.—21. März, jeweils nachmittags von—4 Uhr, in der 8 1 11 Aula der Friedrichſchule UJ2(Eingang von der Neckar ſeite) ſtatt. JSediegene Arbeſt Möbel- ſteschatt Braut-Ausstattungen Pre slage Gemäß 8 2 des Elementarunmterrichtsgeſetzes vom 13. Ma: 30. Juni 1902 N 92 Kinder, Se h dem 2— 30. Junt 1903 geboren ſind, können zum Schulbe uch nicht N zugelaſſen werden. 1 Statt Karten. Mädchen, welche an Oſtern dieſes Jahres in die erſte Klaſſe der Bürgerſchule eintreten ſollen, findet in der Zeit vom 15 5 reislagen Franko Lleterung. 1892 werden alle diejenigen Kinder in die erſten Klaſſen auf⸗ 5 Köbel 3 ee e Ereisen. genommen, die in der Zeit vom 1. Juli 1901 bis einſchließlich* iieee Seeeeeeeee Vei der Anmeldung iſt ſowohl für die hier geborenen, 5 als für die auswärts geborenen Kinder der Impf⸗ und 11 00 rger Geburtsſchein vorzulegen. Für hier geborene Kinder werden die vom Standesamte Frauz Ndglar N Heidelbergerstr. 5 97889 Silligste Prelse. 3 fff un Jrden D. R. P.— ohne Lötfuge, kaufen Sie nach Gewicht ant billignen bei 6938 beglaubigten Einträge in den hier übl ichen Familien⸗Stamm⸗ 25 daher verſäume niemand die Elektr. Lichtbäder ꝛc. im(68168 D. F be nträge in üblic 8 mmeyer büchern als Erſatz für die Geburtsſcheine angeſehen. 7 18 2.8 82 2 2 iszu-⸗ 155 Stebnaigen, bie 6 fen dder Kund 28 Mt vr dah. Verlobte. Lichtheil⸗Inſtitut„Glektron“ nur N 3, 3, L.„ecbeen F 8, Breiteſraße Meldungen, die nach dem oben angegebenen Mannbelm Mainz Jedes Brautpaar erhält eins 775 en, haben keinen Anſpruch 6 1211 7, f. aas Separat Abtellung und 5 Separal,Aöteltung und Seschuitzkeschrarzwälder 1 gung 912 Febrnar 1908. 5 8 85* 28„Urgratls. Mannbeim, den 19. Februar 1908.— 80 Ae ben e Jie e deilfa toren 2 Btbendlung von Paar W8—— Das Volksſchulrektorat: ö Dr. Sickinger. eerg Eyangelischer Bund. Sonntag, den 23. Februar, abends Uhr in der Bahnhofs⸗ wirtſchaft auf der Mühlau, verlängerte Jungbuſchuraße Nr 9 B ezir k 8 7 aAm flie Nd end Vobnmng-Fürchgen E mit muſikaliſchen Aufführungen. 2 t be 10 Hurkrag des Herrn Profeſfors Wendling über: eeeeee „Die gegenwärtige Lage u. Anfgaben des Evg. Bundes. 22 lnN Hterzu ladet die evang. Gemeindemitglieder, insdeſondere. 54558 III die im Jungbuſch⸗ u. Mühlaugebiet wohnenden, mit der Bitte um zahlreiche Beteiligung freundlichſt ein 77486 5 911 105 aus fall, 5 krankheiten, Mannes⸗ Li i beginnend. Kahlköpfig⸗ 5 ſchwäche, Onanie ꝛc. komb elektr. ichtheilverfahren keit, kreisförmig. Kahl⸗ 55 Glüh⸗ u. Bogenlichtbäder, Vier⸗ heit, Schuppen ꝛ. e 1 5 5 konzentrierte Kaltlichtbehandlung 8 Bitte ausſchneiden! nach Finſen, Blaulichtbeſtrahl⸗ Bitte ausſchneiden! Dieſer Ausſchnitt berech. ungen nach Dr. Kaiſer, Eiſenlicht⸗ 5 Dieſer Ausſchnitt berech⸗ tigt den Inhaber für ein behandlung nachProf. Kronmayer. tigt den Jnhaber für eine Probe⸗A4⸗Zellen⸗Bad Anwendung der geſamten Eiſenlicht⸗Behandlg. e ee Glektro⸗Therapie 2 geeignet für 9 erpenleiden Hochfrequenzſtröme, Galvaniſa⸗ 150 M. Jum Preiſe von kion, Faradiſation, Wechſelſtröme, Zphaſ. Strom, Gleichſtrom, pul⸗ ſtierender Gleichſtrom, Franklini⸗ 10 ſation Hydroselektr. Bäder, elektr. Separat⸗Abteilung und Sane arten dd Boehandlung ns⸗Maſſage, alle Arten med. ehandlung von Haut⸗ für Gicht, Rheumatis⸗ Bäder an⸗ und Geichlechts⸗ 5 Lehrling mus, Gelenkentzünd⸗ Rö f-Tab algrinm krantheiten, Schuppen 85 0 5 Zu⸗ In ge r u, Dartflechten, upus, mit guter Schulbildung aus lacht, Senefer, Fe⸗ Wichtig für Herzleidende, unter⸗ Ausſchlägen, Geſichts⸗ beſſerer Familte. 18550 tuenza, Rachenkatarrh. ſuchund mit Meutgenſtrahlen und pickeln ꝛ Wunden. Pig. Walch, B 6, 6. orthodiagrapgiſch nuzeichnung oſten Beingeſchwüreuze. den. des Herzbildes. Alle Anwendungen ſind abſol ſchmerzlos. Bitte ausſchneiden! Kunststrasse O 2, 9 vornehme Verkaufslage, m. Oberlicht⸗ Laden aza zu vermieten. Näh. O 4, 8, 3 Treppen. 58015 Fir neues Milchgeſchäft ſehr paſſendes Lokal ev. mit Stallung zu verm. Off. unter Sch. Nr. 58000 an die Exped. Laden 1 Labngegeche 11 geſucht. Gute Aus⸗ Lahrling üäbug. 58020 Drogerie z. Weißen Kreuz. Mittelſtratze 60, Lehrling mit guter Schulbildung, zum Kin⸗ tritt uach Oſtern, 1 88 Eiſen⸗ roßhandlung geſucht. 8 Selbſtgeſchr. Offerten unter Nr. 58024 an die Expedition ds. Bl. Suche für mein Architektur⸗ bureau bis Oſtern einen 8,—4 u. 22. Sperialgeschäft für Feschmackvolle nach Prof. Kronmayer zum Preiſe pon 1 Mk., ſpeziell geeignet für Haarkrank⸗ heiten jeder Art. Separat⸗Abteilung und — Der Vorſtand. ———————— ſNene Scilengt, 5 5, Samstag, Sonntag, Montag I sschank Edinger Vederbock sg mit Konzert. 77487 Georg Seibert. lestaurant Friedrichsbau. Fffodrſchsplatz 12 ugfer den Arkaden Morgen Samstag Lumpen-Abend Bitte ausſchneiden! Dieſer Nusſchnitt derech⸗ Nähere Auskunft erteilt 4 le uge⸗ tigt den Inhaber für ein 22 brobeSigtbes Dir. Heh. Schäfer 5VVV»!ntDn r nech gerdgner de, Lichtheil-Institut Elektron“ ſenteae drez vorzüglich geeignet bei 7 peziell geeignet für Haut⸗ Gicht, Rheumatismus uſm. nur N, 2. J. kanhetken. Selhsjährige Praris in Muunbein.— Separatabteilungen für Damen und Helten. Geöffnet von 9 uhr morgens bis 9 uhr abends 8— Sonntags von 9 bis 1 uhr.— 6, grüßtes u. modernſtes Juſtitut a. Platze. 4 Ree kann Ihnen nur den guten Rat goben, als Vorbeugungs- mittel bei Rheumatismus, Ischias Gicht u. Nervenschwäche Einreibungen mit dem allbe- kannten Hausmittel Asbach Fichtennadel f u vermieten, in welchem bis heute Frauzbrauntwein 155 Zigarrengeſchäft wit gutem it demicenng, anen Witwirrung der eayene Schwab. nuenden. Erfolg betrieben wurde. 38021 Hierzu ladet höflichſt ein: 77481 Gottl. Striffler. Fl. 50 Pfg., M..20 u..40. Niederlagen errichtet das Näh., Peter Löb, Baugeſchäft. Planken bei Entnahme v. 25 Flaschen frei ins Haus. 7 1 Lenmen!! Ia, 1 Möben F3, 1 geehinbein, Drogen u. Spezialität. en gros Mannheim. Zu haben bej: Carl Aug. Becker Nachf., DA, I; Apoth. Bongartz, Waldhocn-Drog., D 3, 1; Herm. dexer, Drog. 2. weiss. Kreuz, Mittelstr.; Jakob Lichtenthäler, Drog eto., D 5, 1; LVudwig&Schütt⸗ helm, Hofdrogerie, O 4, 3; Hrch. Merkle, Merkur-Drog., Gontardpl.; Drog. Schmitt, egen. Umrgug =HRäumungs-Verkauf bedeutend reduzierte Preiso. 27112 Faà, 1 Sigmund Hirsch Fz3, 1 Telephon 1457. Ab MRitte Marz F 2, 4a. 86 4. St., 6 ſchöne Zim. E Badezim., gr. Verand. Küche u. Zuvebör, p. 1. April zu verm, Näh. daſelbſt. 38014 Woonung mie 4 I 25 13 bis 6 Zimmer zu N verm. Einzuſ v. 11—8 Uhr. 18888 5 ſchöne Wohng füt kl. E 4, 4 Fam. bis 1. März zu verm. Näh. E 4, 6. 1 Tr. 18551 5 pfg) 0 Pfg.) von Dr. Hirschbrunn, Löwen-Apolheke HE 2, 16 Tel. 610 11 Sodawassek Umonade ſchöne Wohnung erven., Herz-, Magen-, Frauenſelden, dohlaf, ee—— 5 12518 en losigkeit, Stunlverstopfung, Lähmungen, Rheu⸗ 5 35 Näh. Wielſchaft 18580 matismus, Krämpfe, Kopf-, Magenschmerzen- 4* Uren 17 ſ St. ein lerres Beftnässen heilt dauernd 72846 dasseldork U. 2, Züner n ö Wirrgeselzce Näh. park links. 18529 JFsbnſchſte. 32/37, St, Balkonwohnung, 3 Zunmer u. Karl Teschke, d 7, 24, 2 fr. LebetZubener, Psychotherapeutische Anstalt. Stete sses Lager Ver treter: Rud. Anieriem Mannheim, L 12, 12. f Trauerhbriele du n Dr. B. Buas ie RBuchdruckerei G. m. b. B. * pri en. 18541 Prechstunden:—8 Unr, Sonntag-—11 Uhr. W 718ʃ Otto Jansohn6 EEEECE Neparafuggüge 7— 85 5 ei 96 Zimmer mit Erinzin: Hongrar nur nach erfolgreicher Bebandlund. Lfeinigungs Werkstätte f Turentabfr, illtraße 26 Jubzh. 555— eee—— 2 Tächlige Kleidermacherin dde und opslwerk Balſaf 2.— Mn den arr 85 Telephon 3809. Weſpinſtr. 4 part. Mals Todes-Anzeige. Eckvaus 9 vis-aà-vis, 1 5 2 immer, Badezimmer, elekiriſch. 0 Preiſe für Waſchen mit r DDrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrr 8„ ee Verwandten, Freunden und Bekannten die traurige Aufbügeln: Licht, Mauſar Fr. Hoffstaetter 4 besorgter Vater, Grossvater, Schwiegervater, Onkel und 595* 4550 5 VeNäßeres dortſelbn dei Gder 0 Wager oſe +* 7 2 15 1 Anzug gewaſchen.50 7 1 g kl. Wohnung 2 1 85:.20 Louisenring 61 Telefon 561. Louisenring 61 Nitte ſer Stüll 78 +* Ang elger 1 Weſee„.50 empfiehlt in bester Qualität alle Sorten 73926 und Zubehör zu v. Ju erfragen Als Adreſſe genügt„Blitz“, Ruhrkohlen, Ruh kKoks, Gaskoks Ladein, Schwetzingerſtr. 12. 5799 nach kurzem schwerem Leiden gestern im Alter von Maunheim. 705738 8 0 60 Jahren und 7 Monaten sanft im Herrn entschlafen ist. Antracit- Eiform, Stein- und Braunkohlen-Briketts, Mödl Uimmer 155 Maunheim(Lortzingstr. 1a), Regensburg, A. Jan der 1 znen- fl Buchenholz 5 1 1 Salzwedel, den 21. Februar 1908. P 2, 14 Planten 1 2, 14 0 0 1 f 85 0 4 15 7. Stocſ eleg. wtöbl ̃; über nu den billigsten Tagespreisen. 5 ber der Hauptpoſ. 5 mer an ſol Herrn 35 bie e flinterbliebenen. 5?6n5 Bestellungen u. Zahlungen können auch bei Fr. Hoffstaetter jr. T 6, 34, 1 Tr: gemacht werden. er 70 Maär in 1 5 8 8 5 500 Die Beerdigung findet Samstag, den 22. ds. Mts., ee eee eee 25 12, 3, 1 Trepp., möbiiertes 0 uachmittags 3 Uhr von der Leichenhalle des hiesigen 2 Zimmer zu vern. 58008 Friedholes aus statt, 77490 0 0 5 11175 12, 12 rechts, gut mödſtertes Iu Verkaufen Nimmer dde Wobnznmer dunt WSlellen suchen. L Pbrteire Zinluber, ed. Woln .I Zinne ba erh See en Günſtige Gelegenheit diah od. Rhemor, per 1. Mür.] Junte. P 4, 10 ch möbt. Stene 2 85 Anſtige Ge egen L Offerten mit Preis unter Nr. Zum baldigen Eintritt durch⸗ 5 bill. zu ver 18584 Militär⸗Verein Mannheim. E V. für Villenbeſitzer. iesze au die Exvedit on d. Bu. aus branchekundiger jüngerer 4. Stock, ſchön 2 Ein als Ausſtellungsodjekt ver⸗ Ig.Kfm. möbl. I.guüt Ved 7 1 5 18 möbliert. Zim⸗ Todes-Anzeige. wend., füx jede a en ant[Ju Frühſt. Gfl Offert. erd. unter Commis 7 mer m. Klavier⸗ Unfer Kamerad, Herr 77488 paſſender Brunnen iſt ſehr billigab⸗[Nr. 18555 an die Expedit. Dſs. Bl. für eine Säckefabrik geſucht. benützung an anſtäud. Herrn zugeben. Zu erfragen 185 7 0 N mit 905 bis 1 März zu vermieten. 4 E. E II 1 1eE Atelter x 4 19. Wictschaften 88050 19875 Erdedtion dg Bl. Ue⸗ 1. ee Weichenwärter dahier 5— 2 gut mbl. 3 muiner zu 1 55 das eine ev. leer abznoehen. 18862 4 iſt am 20. Februar 1908 geſtorben iof 9Süt 9 ſac 50 11800 Kbee am Sonntag, den 23. d.., Wirtſchalt geſucht. Stellen finden. Luisenring 47 mittags ½ r ſtatt. Der Verein ſammelt ſich um ¼4 Uhr an der Leichenhalle. 3 eb ig. Kim. nt. elg. Mob. gr.] Junge kauſtonsfähtg, Eheleute eſchäftsgewandteſprau wünſcht 2 24 Maunhelm, den 21. Februar 4898 Aummistempel Giee an lerh eeen de. luchen bis 1. April eine kleinere Göhche zu üdernehm. gleichptelf 2. Stock rechts, Der Vorstand. 8 8 cbkl. Wohneu Schlafz Gſt. Anged.] Wirtſchaft zu übernehmen. weicher Branche. Iflert unt. Nr. ſchon möbliertes Zimmer ſo⸗ . du kigenes Fabrikat. 3 Ferh. u. Nr. 18554an dis Grp.bis. El. Off. unt. Nr. 18858 d. d. Erhd. 16860 au die Exvedttion dis. Bl⸗] fort zu vermieten. 18335