Abonnement: 70 Pfeunig monatlich. Bringerlohn 28 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal, Einzel⸗Nummer 5 Pfg. Badiſche Volkszeitung.) 8 908 der Stadt Mannheim und Uumgebung⸗ 8 Anabhzängige Tageszeitung. Telegramm⸗Adrefſe: „Journal Maunheim“ Telefon⸗Nummern: Otrektion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ Mannheimer Volksblatt.) In ſerate: nahme v. Druckarbeiten 841 Die Colonel-gelle... 28 Pfa. Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung Täglich 2 Husgaben Eigene Redaktionsbureaus Nedarton. 8 Auswärtige Inſerate„„80„ in Mannheim und Umgebung.(ausgenommen Sonntag) in Berlin und Karlsruhe. Expedition und Verlags⸗ CCCCCC Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 7 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. weee eee Nr. 89. Samstag, 22. FJebruar 1908.(Mittagblatt. —— ee e———— Erſtaunen über die Unwiſſenheit vieler Abgeordneter Ausdruck Stadtberwaltung Mannheim— großen Wert auf eine Die heutige Mittagsausgabe umfaßt 12 Seiten. Badiſcher Landtag. [Von unſerem Karlsruher Bureau.] Ch. Karlsruhe, 21. Febr. Ueber die heutige Sitzung der erſten Kammer, die in einer Stunde zu Ende geführt war, iſt eigentlich nur wenig zu ſagen. Die Budgets des Staatsminiſteriums und des Miniſteriums des großh. Hauſes und der auswärtigen An⸗ gelegenheiten wurden nach kurzer Debatte antragsgemäß ge⸗ Hier an dieſer Stelle ſoll nur das aus dem Ver⸗ laufe der Debatte herausgegriffen werden, was auf die Reform der Reichsfinanzen Bezug hat. Die Nachricht von der Ernennung des neuen Reichsſchatzſekretärs, die bereits geſtern auf dem parlamentariſchen Abend im Hauſe des Miniſters von Marſchall bekannt wurde und dort Anlaß zu eifrigen Diskuſſionen gab, wirkte auch auf die Kammer⸗ mitglieder ein, die ſämtlich den Standpunkt des Ab⸗ wartens als empfehlenswerteſten anſahen. In dem vom Steuerdirektor Staatsrat Glockner er⸗ ſtatteten Kommiſſionsbericht über das Budget des Staats⸗ miniſteriums war der einmütige Wunſch der Budget⸗ kommiſſion niedergelegt, daß eine Reichsfinanzreform mög⸗ lichſt bald gelingen möge. Jedoch hält die Kommiſſion dafür, daß nur indirekte Steuern bei Erſchließung neuer Einnahme⸗ quellen für das Reich inbetracht kommen dürfen. Dieſe An⸗ ſicht der Kommiſſion gab dem Verwaltungspräſidenten Geh. Rat Dr. Lewald, der die„durchlauchtigſten, hochgeehrten Herren“ ſchon oft mit ſeinen freiheitlichen Anſchauungen er⸗ ſchreckt hat, Anlaß zu einem freimütigen Bekenntnis gegen⸗ teiliger Auffaſſungen. Er hat dieſe ſchon vor zwei Jahren vorgetragen. Wie damals verlangte er auch heute neben der Branntweinſteuer, unter Beſeitigung der Liebesgaben an die Landwirtſchaft und der Tabakſteuer den Weiterausbau der Erbſchaftsſteuer und die Einführung einer direkten Reichs⸗ ſteuer. Bei der jetzigen Mehrheit des Reichstages ſei an eine Finanzreform, die ſich lediglich auf indirekten Steuern auf⸗ baue, einfach nicht zu denken. Lewald gab noch den Rat, gegebenenfalls eine Veredelung der Matrikularbeiträge vor⸗ zunehmen, die ja nichts weiter als der verſchämte Ausdruck der Einführung direkter Reichsſteuern ſei. Der Ruf nach Ausdehnung der Erbſchaftsſteuer auf Des⸗ zendenten und Ehegatten und nach Beſeitigung der Liebes⸗ gaben rief bei den Junkern der Kammer ziemliche Unruhe her⸗ vor. Freiherr von Goeler ſah ſich veranlaßt, in ſeiner Eigenſchaft als Vorſitzender der Budgetkommiſſion nochmals auf den Standpunkt der Kommiſſion hinzuweiſen und die Regierung dringend zu erſuchen, an ihrem Widerſtande gegen die direkten Reichsſteuern feſtzuhalten. Herr von Goeler zog ſich wieder auf die Reichsverfaſſung zurück, welche direkte Reichsſteuern verbiete. Dieſes Argument haben wir in der zweiten wie in der erſten Kammer recht oft hören miiſſen, und wir können nicht umhin, endlich einmal unſerem nehmigt. Nellys Willionen. Ein fröhlicher Roman von Wilhelm Hegeler. (Nachdruck verboten.] Fortſetzung Dieſe bemutterte ihn jetzt, wie ſie ſagke. In Wirklichkeit aber hielt ſie ihn zum Narren und genoß das Vergnügen, daß ihre Eitelkeit viel mehr als die gemeine Liebe reizte, ſich von ihm an⸗ beten zu laſſen. Sie machte ihn zu ihrem Schatten und eröffnete ihm ihre Seele. Der junge Leutnant faſtete dabei und verliebte ſich immer mehr. Aber plötzlich reiſte ſie ab, indem ſie ihm nur ein kurzes Billett ließ: daß die Pflicht ſie rufe. Uebrigens ſei die ver⸗ gangene Zeit ſehr hübſch geweſen und hätte vielleicht noch hübſcher ſein können.„Doch, lieber Freund es hat nicht ſollen ſein. Be⸗ hüt Sie Gott, Sie hübſcher Junge!“ Als Kalderhot an dieſem Abend mit ſeinen Freunden und dem Oberkellner im Rauchzimmer zuſammenſaß, wurde er wegen Frau Roſe etwas geneckt. Er ließ ſich das gefallen und meinte, er würde die ſchöne Frau ſchon einmal wiederſehen. Wenn er nach Berlin käme, wollte er ihren Mann beſuchen. Da verzog Rens ſein Geſicht zu einem wahren Galgenlächeln und ſagte: „Ich denke, der Herr Leutnant haben ſich von der Frau genug über den Löffel barbieren laſſen, daß der Mann nicht mehr nötig iſt.“ Und nun erfuhr der enttäuſchte Offizier, was das ganze Hotel jetzt plötzlich längſt zu wiſſen ſchien, daß Herr Roſe ein Friſeur ſei. In dem vornehmen Palais Unter den Linden aber, von dem die Frau ſo viel erzählte, lag zur ebener Erde der wohl⸗ 28) bekannte Barbierladen, und all die Offtziere aus den erſten Re⸗ zu geben, dann aber auch unſerer Verwunderung darüber. daß die Regierung dieſer Unwiſſenheit niemals entgegen⸗ getreten iſt. Es iſt eine Legende, daß die Reichs⸗ verfaſſung dem Reiche die indirekten und den Einzelſtaaten die direkten Steuern zuweiſt. Nirgendwo iſt das in der Ver⸗ faſſung geſagt. Wenn bisher das Reich tatſächlich auf indirekte Steuern beſchränkt blieb, ſo kann man höchſtens von einem Gewohnheitsrecht nicht aber von einem durch die Verfaſſung ſanktionierten Rechte ſprechen. Die Verfaſſung beſagt in Artikel 70: „Zur Beſtreitung aller gemeinſchaftlichen Ausgaben dienen zunächſt die etwaigen Ueberſchüſſe der Vorjahre, ſowie die aus den Zöllen, den gemeinſchaftlichen Verbrauchsſteuern und aus dem Poſt⸗ und Telegraphenweſen fließenden gemeinſchaftlichen Einnahmen. Inſoweit dieſelben durch dieſe Einnahmen nicht gedeckt werden, ſind ſie, ſolange Reichsſteuern nicht eingeführt ſind, durch Beiträge der einzelnen Bundesſtaaten nach Maßgabe ihrer Bevölkerung aufzubringen, welche bis zur Höhe des budgetmäßigen Vetrages durch den Reichskanzler ausgeſchrieben werden.“ Hier iſt alſo von direkten oder indirekten Reichsſteuern keine Rede, ſondern nur von Reichsſteuern ſchlechthin. Im Artikel 4 Ziffer 2 der Reichsverfaſſung, wo von der dem Reiche zugewieſenen Geſetzgebung die Rede iſt, heißt es gleichfalls„die für die Zwecke des Reiches zu verwendenden Steuern“. Im Entwurfe Bismarcks ſtand freilich„indirekte Steuern.“ Das Beiwort iſt aber ſeinerzeit vom Reichs⸗ tage geſtrichen worden; dieſer hat ſich mithin aus⸗ drücklich das Recht wahren wollen, auch direkte Steuern zu erheben. Das Reich hat daher unbeſtreitbar verfaſſungsrecht⸗ lich die Befugnis, direkte Steuern zu erheben. Natürlich können über die Zweckmäßigkeit direkter Reichsſteuern Meinungsverſchiedenheiten beſtehen; man ſollte dann aber nicht die Reichsverfaſſung requierieren, wenn es die Be⸗ kämpfung der Beſtrebungen nach direkten Reichsſteuern gilt. Das iſt eine Verdunkelung der wirklichen Rechtsverhältniſſe, und eine ſolche Verdunkelung ſollte ſich ein Abgeordneter, aber erſt recht ein Vorſitzender der Budgetkommiſſion, nicht zu ſchulden kommen laſſen. Die württembergiſchen Großſchiffahrts⸗ pläne. SRK. Stuttgart, 21. Febr. Soeben iſt eine für das Wirtſchaftsleben von ganz Süd⸗ deutſchlnad außerordentlich wichtige Publikation erfolgt. Das Neckar⸗Donau⸗Kanalkomitee hat eine von Bau⸗ rat Gugenhan und Regierungsbaumeiſter Eberhardt bearbeitete Broſchüre über die württembergiſchen Großſchiffahrtspläne (mit zwei Plänen und zehn Abbildungen) herausgegeben. Dieſe Pläne ſind die Frucht einer nunmehr zwanzigjährigen Arbeit im Dienſte unſerer Volkswirtſchaft. Es iſt dies die vierte und vorausſichtlich letzte Planarbeit dieſer Art, die zugleich die ſämtlichen, heute beſtehenden württembergiſchen Großſchiff⸗ fahrtsmöglichkeiten in ſich befaßt. Bei den Beſprechungen der beteiligten württembergiſchen mit badiſchen Kreiſen iſt ſeiner⸗ zeit zutage getreten, daß letztere— und zwar beſonders die Verbindung von Rhein und Donau durch Württemberg legten, welche Baden ein neues, großes Hinterland ſchaffen würden. Infolgedeſſen wurde von Baurat Gugenhan im Jahre 1903 eine eingehende Broſchüre über dieſes Profekt veröffentlicht, deren Beſprechung auf dem Verbandstag für Bin⸗ nenſchiffahrt in Mannheim zur Gründung des Neckar⸗Donau⸗ Kanalkomitees führte, welches ſich vor allem die Fertigung der nun vorliegenden Pläne für die Verbindung von Neckar und Donau zur Aufgabe ſetzen ſollte. Das von dem Vorſitzenden, Geh. Hofrat Dr. Julius v. Jobſt verfaßte Vorwort mahnt den Leſer, ſich durch die verhältnismäßig großen Baukoſten nicht beirren zu laſſen, da die Arbeiten ſich vorausſichtlich auf Gene⸗ rationen verteilen werden. Der Anfang wäre zu machen mit der Kanaliſierung des Neckars von Mannheim aufwärts, weil ſich auf dieſer Grundſtrecke alles übrige aufbaut und hier auch die Verhältniſſe am günſtigſten liegen. Es iſt Ausſicht vorhanden, daß die von den Regierungen der beteilig⸗ ten Uferſtaaten in Arbeit gegebenen, endgültigen Pläne— zunächſt für die Strecke Mannheim—Heilhronn— noch in die⸗ ſem Jahre vollendet werden. Damit wäre die Löſung der großen Frage einen bedeutenden Schritt näher gerückt. Die Etatsberatungen in der württembergiſchen Kammer haben eine wohlwollende Mehrheit für die Großſchiffahrtspläne ergeben, ſodaß auf einen günſtigen Erfolg der Großſchiffahrtsbeſtrebun⸗ gen nun wohl auch von Württemberg gehofft werden darf. Zum bölligen Ausbau einer, ganz Württemberg durch⸗ ziehenden, leiſtungsfähigen Waſſerſtraße dürften ungeführ 200 Millionen Mark erforderlich ſein. Wem dieſe Summe für ein Land von der Größe Württembergs zu hoch erſcheint, der möge, wie geſagt, bedenken, daß es ſich nur um ſchrittweiſes Vorwärtsſchreiten und einen ganz allmählichen Ausbau d Waſſerſtraße in verſchiedenen Zeitabſchnitten handelt. Die vor⸗ liegenden Pläne ſollen hauptſächlich dazu dienen, daß nicht, wie leider beim Bau der Eiſenbahnen, bei der allmählichen Entwickelung der Großſchiffahrtswege das Ganze aus dem Auge verloren werde. Die von Württemberg angeſtrebte Linfe von Ulm nach Heilbronn iſt vom beſten Kenner der ſüddeutk⸗ ſchen Schiffahrtsbeſtrebungen, dem Prinzen Ludwig von Bayern, als beſonders gute Verbindung von der Donau nach dem Rhein anerkannt worden, und ſo darf wohl auch ſeitens der Nachbarſtaaten auf eine wohlwollende Prüfung dieſer weit⸗ ausſchauenden württembergiſchen Schiffahrtspläne gerechnet werden. Die geplanten Waſſerſtraßen ſind 1. die Neckar⸗ Donauverbindung, beſtehend aus Neckarwaſſerſtraße und Do⸗ nauwaſſerſtraße; 2. der Donau⸗Bodenſeekanal, der durch die Täler der Rieß und der Schuſſen führen, und die bedeutendſten Städte Oberſchwabens berühren ſoll. ——— Polltische ebersſeht. * Maunheim, 22. Februar 1908. Zur Reichsſinanzreſorm. Nachdem endlich der Retter aus des Reiches Finanzuöken gefunden iſt oder doch gefunden ſein ſoll, ſcheint Fluß und — 2 7775ͥõͤͤ ˙AAA gimentern, die im„Palais Roſe“ verkehrten, hatten ſich dort den Schnurrbart ſtutzen laſſen. Kalderhots Wut war fürchterlich. Zuerſt wollte er die ganze Geſellſchaft fordern, da das aber nicht ging, tranken ſich alle einen gemeinſamen Rauſch an. Doch zwei Tage lang war er ganz zerknirſcht, denn er hatte geglaubt, dieſe anſpruchsvolle und übermütige Toilettenkünſtlerin ſei wirklich eine feine Blüte aus der ariſtokratiſchen Geſellſchaft, von der er in ſeiner Garniſon nur eine hausbackene Vergröbe⸗ rung kannte. Kurze Zeit darauf erfuhr er etwas ebenſo Unangenehmes. Bisher hatte er ſich immer von dem Bankier ſeiner Mutter Geld kommen laſſen, ſo viel er brauchte. Eines Tages ſchrieb er dieſem, er möchte doch auch einmal beiläufig die Höhe des Kapitals mitteilen. Da erfuhr er zu ſeinem Schrecken, daß die erwartete Erbſchaft nur etwa zehntauſend Mark betragen, und daß er davon in der letzten Zeit faſt fünftauſend ausgegeben hatte. Der junge Offizier war wie aus den Wolken gefallen. Er ſtarrte die Abrechnung an, die eine ziemliche Liſte verkaufter Papiere ent⸗ hielt und konnte nicht begreifen, wo das Geld geblieben ſei? „Du haſt es halt verhauen... tröſtete er ſich. Aber er konnte doch das ungewohnte Gefühl einer ſchrecklichen Sorge nicht loswerden. Statt der Operettenmelodie ſummte ihm immer der Gedanke im Kopf:„Wenn ich mich nicht irre, befinde ich mich auf einer ſchiefen Bahnn Zum erſtenmale wieder ſtieg er den breiten Fahrweg zum Kirchhof von Clarens hinauf. Als er durch das Gittertor ein⸗ trat, ſtrömte ihm aus dem dunklen Geäſt der Cypreſſen, aus den grünen Decken von Epheu, die die weißen Marmortafeln halb ver⸗ hüllten, das Gefühl eines unentrinnbaren Schmerzes entgegen. Vor ihm lag der Hügel ſeiner Mutter aufgeſchüttet, ſchmuck⸗ los wie das Grab einer Namenloſen. Die ſpärlichen Kränze, welche die Verwandten geſchickt, waren verwelkt. Die Erdſchollen lagen von der Sonne ausgedörrt, in tiefen Furchen. Und ihm war, als bräche aus dieſem nackten zerriſſenen Erdreich der ganze Gram und die Sorge ſeiner vergeſſenen toten Mutter. Als er endlich aufbrach, dunkelte es bereits. Tief unten lag das Tal. Wie wenn ein Weib zum abendlichen Feſt ſich mit Brillanten ſchmückt, ſo blitzten in der koketten Stadt die erſten Glühlichter auf. Der gedämpfte Schall einer Hotelglocke klang herauf. Aber ihn lockte dieſer Ruf nicht. Er hatte den feſten Vorſatz, gleich morgen abzureiſen. Heute abend wollte er zum letztenmal ins Rauchzimmer gehen. Eine heiße Luft herrſchte in dem unterirdiſchen Raum. Re⸗ ferendar Schmitz ſaß melancholiſch und ſchon etwas bezecht beim Bier. Ein fürchterlicher Alp ſaß auf ihm, er dachte an ſeine Schulden. Rens Baſch war ſehr vergnügt. Er polierte eifrig ſeine nikotingelben Fingernägel und erzählte dabei ſehr unglaubliche Geſchichten von ſeinen vornehmen Verbindungen, von ſeinen enor⸗ men Bilderpreiſen und ſo weiter, Geſchichten, bei denen man nie wußte, wieviel daran wahr und wieviel gelogen ſei. 5 Schmitz war heute in der Laune, alles für Aufſchneiderei zu nehmen. Denn vor einer halben Stunde hatte der Maler von dem Oberkellner zweihundert Franes geborgt. Als Kalderhot eintrat, ſchob René ihm herzlich ſeine ſilberne Tabaksdoſe hin. 75 „Wie gehts, lieber Freund? Dreh'n Sie ſich eine Zigarette Kalderhot ſchob die Doſe zurück und ſagte kühl: 5 „Danke, paſſabel.“ Darauf nahm er den Indikateur zur Hand. „Sie wollen verreiſen?“ „Ich denke nach Haus zurückzukehren.“ „Aber ſo bald doch nicht?“ „Vielleicht ſchon morgen.“ 2. Seite. General⸗Auzeiger.(Mittagblatt) Mannheim, 22. Februar. Lehen in die Reformbewegung zu kommen. Wie die„Nordd. Allgem. Ztg.“ meldet, empfing der Reichskanzler am Donners⸗ tag den ſächſiſchen Finanzminiſter Dr. Rüger. Sachſen ſteht bekanntlich in ſcharfer Oppoſition gegen die bisher be⸗ kannt gewordenen Pläne des Reichsſchatzamtes. Die Ver⸗ ſtändigungsverhandlungen haben alſo begonnen. Die Branntweinſteuerkommiſſion des Reichstages vertagte die Sitzung mit Rückſicht auf die durch die Ernennung des neuen Reichsſchatzſekretärs geſchaffene Lage auf unbeſtimmte Zeit, nachdem Miniſterialdirektor Kühn vom Reichsſchatzamt erklärt hatte, daß er über die weitere Geſtaltung der Branntweinſteuer nichts mitteilen könne. Aus den verſchiedenen Parteien liegen noch eine Anzahl Aeußerungen vor, die als kennzeichnend für die zu⸗ künftige Haltung des Reichstages verdienen wenigſtens ge⸗ ſtreift zu werden. Die„Nat. Ztg.“ möchte der Auffaſſung, es handle ſich um einen Lückenbüßer, nicht beitreten. Erſt die Zukunft werde lehren, wes Geiſtes Kind Sydow ſei, an den entſcheidenden Stellen müſſe man wohl das Vertrauen Hhaben, er werde ſich zu mehr als einer vorübergehenden Er⸗ ſcheinung entwickeln. Das nationalliberale Organ der Reichshauptſtadt hat gute Hoffnung für das Gelingen der Reichsfinanzreform und ermuntert Sydow, das Wagnis zu unternehmen: Alle bürgerlichen Parteien haben den guten Willen, der Finanznyt des Reiches ein Ende zu machen. Man ſollte meinen, es müßte für einen halbwegs geſchickten und ſeiner ſelbſt ſicheren Mann— zwar keine leichte— aber doch auch eine recht dank⸗ Hare Aufgabe ſein, dieſe redlichen Beſtrebungen auf der berühm⸗ ten mittleren Linie“ zu vereinigen. Denn der allſeitige, gute Wille allein tuts freilich nicht, es gehört auch eine feſte Fauſt da⸗ zu, die ihn lenkt, und, wenn's not tut, bändigt. Dieweil des einen guter Wille ſo manches liebe Mal zur rechten möchte, wo der des anderen zur linken begehrt! Die ultramontane„Germania“ betont, daß Sydow in Unterrichteten Kreiſen als ein Mann von konſervativer Geſin⸗ nung gelte. Weiter ſagt ſie: Das Zentrum wird dem neuen Reichsſchatzſekretär ohne Vor⸗ eeingenommenheit entgegentreten und ſeine Finanzvorſchläge von rein ſachlichen Geſichtspunkten aus prüfen. Hat Herr Sydop⸗ brauchbare, den Grundſätzen des Zentrum nicht widerſprechende Vorſchläge zu machen, ſo wird es an ihre Prüfung unbefangen herantreten und auch an ihrer Durchführung mitarbeiten. Vor⸗ Iäufig warten wir ab, was Herr Sydow plant und machen wird; öb er namentlich die von den Bundesratsausſchüſſen bereits ge⸗ nehmigten Steuerprojekte des Branntweinmonopols und der Zi⸗ garrenbanderoleſteuer ſich zu eigen machen wird, muß dahin ge⸗ ſtellt bleiben. Die Deckungsfrage leidet aber keinen längern Aufſchub. Das Zentralorgan der ſozialdemokratiſchen Partei, der„Vorwärts“ befaßt ſich in ſeiner geſtrigen Aus⸗ gabe noch nicht mit dem neuen Mann, wohl aber die „Münch. Poſt.“ Sie muß natürlich von Partei⸗ und Berufswegen gegen den neuen Mann wettern und darf die Gelegenheit nicht vorübergehen laſſen, auch der vollkommen umnfähigen Reichsregierung eins zu verſetzen: Ob Herr Sydow ſchon einmal in ſeinem Leben über die Fragen der deutſchen Reichsfinanzreform nachgedacht hat, iſt nicht bekannt. Man kann alſo in dieſem Falle nicht ſagen: Die Er⸗ nennung dieſes farbloſen, wenig bekannten Beamten zum Reichs⸗ ſchatzmeiſter iſt ein Zeichen für die totale Programm⸗ Ioßigkeit des gegenwärtigen Kurſes auf dem Ge⸗ biete der Finanzpolitik, ein Zeichen einer faſt hoff⸗ nungsloſen Ratloſigkeit. Will man in der Ernennung dieſes Mannes überhaupt eine Spur ſachgemäßer Erwägung finden, ſo kann man höchſtens dabei an den genialen Plan denken, der darauf hinausläuft, durch eine Verteuerung des Fern⸗ prechers die Finanzen des Neiches um einiges aufzubeſſern. Dieſer Plan iſt wie auserleſen zu dem Zwecke, die kleinen Ge⸗ ſchäftsleute der Städte gegen die Regierung zu verärgern, und wenn Herr Sydow der Urheber dieſes Planes und dazu be⸗ ſtimmt iſt, ihn amtlich zu vertreten, ſo iſt er allerdings der Schatz⸗ teiſter, den ſich die Sozialdemokratie unter den gegebenen Um⸗ ſtänden von Herzen wünſchen durfte. Es iſt unglaublich, welches Futter den ſozialdemokra⸗ kiſchen Leſern vorgeſetzt werden darf und von ihnen geſchluckt wird. Ganz o kindiſch, wie hier dargeſtellt, dürften die noch ungeborenen Steuerpläne des Herrn Sydow doch wohl nicht ausſehen. Nach der„Frankf. Ztg.“ wird die Ernennung des Herrn ydow zum Reichsſchatzſekretär nicht nur in der Preſſe der verſchiedenen Parteien im allgemeinen recht freundlich auf⸗ genommen, ſondern auch in Reichstagskreiſen, wo man ſeine perſönlichen Eigenſchaften aus ſeiner bisherigen Datigkeit kenne und ihm zutraue, daß er mit Ernſt und einigen Ausſichten auf Erfolg an das Werk der Reichsfinanzreform herangehen werde. Auch die Konſervativen ſcheinen mit der Ernen⸗ nung des Herrn Sydow zufrieden zu ſein, wenigſtens ſchreibt die„Kreuzztg. u..: Man dürfe ſie als eine glückliche Wahl bezeichnen, denn ſeine große Begabung für alles Verwaltungs⸗ techniſche ſei anerkannt, auch ſein Geſchick in der parlamen⸗ tariſchen Vertretung der Regierung. Von ländlicher Sozialpolitik. Die ländliche Wohlfahrts⸗ und Heimatpflege iſt, ſo ſchrieb kürzlich Profeſſor Richard Ehrenberg, im Gegenſatz zur ſtädti⸗ ſchen induſtriellen Sozialpolitik noch nicht„modern“ gewor⸗ den, und doch iſt ſie eines der bedeutſamſten Mittel, um das zu erteichen, was Meline„die Rückkehr zur Scholle“ genannt hat. Einmal im Jahre indeſſen wird die Oeffentlichkeit nachdrück⸗ lich an die ländliche Schweſter der ſtädtiſchen Sozial⸗ und Mittelſtandspolitik erinnert. Das iſt der Tag, an dem der Deutſche Verein für ländliche Wohlfahrts⸗ und Heimatpflege ſeine Jahresverſammlung abhält. Sie fällt regelmäßig in die Zeit der großen landwirtſchaftlichen Heerſchau im Monat Februar und wurde dieſes Jahr am 20. und 21. in Berlin abgehalten. Die beiden Seelen dieſes Vereins ſind ſeit den 13 Jahren ſeines Beſtehens der Miniſterialdirektor im Land⸗ wirtſchaftsminiſterium Exzellenz Dr. Thiel und der Geſchäfts⸗ führer des Vereins, der kürzlich zum Profeſſor ernannte Volks⸗ ſchriftſteller Heinrich Sohnrey. In ſeiner Eröffnungsrede führte Exzellenz Thiel aus: Wieviel materieller und geiſtiger Not iſt noch auf dem Lande zu ſteuern, wieviel hat noch zu geſchehen, um das Leben auf dem Lande reicher und ſchöner zu geſtalten! Auf allen dieſen Ge⸗ hieten haben wir doch eigentlich nur erſt Anfänge zu verzeichnen, und was muß alles noch geſchehen, bis z. B. jedes Dorf ſeine Kleinkinderbewahranſtalt, ſeine Volksbücherei, ſein Dorfmuſeum, ſeinen Geſang⸗ und Muſikverein, ſeine Volksunterhaltungsabende hat, bis der Fortbildungsunterricht allgemein durchgeführt und für den weiblichen Teil der Bevölkerung auch auf das haus⸗ wirtſchaftliche Gebiet erſtreckt iſt und bis ſchließlich auch eine ländliche Kunſt wieder in Bau und Ausſtattung der Häuſer und öffentlichen Gebäude, der Kirchen und der Kirchhöfe, wie in der ganzen Anlage der Dörfer und ihrer Umgebungen ſich Geltung verſchafft hat. Wenn auf der einen Seite dieſe Fülle der Auf⸗ gaben uns ſchier verzagen laſſen könnte, ſo gibt ſie anderſeits doch auch die Möglichkeit, die verſchiedenen Kräfte je nach ihrer Nei⸗ gung und Begabung in unſerer Arbeit zu verwerten, um je nach dieſen Möglichkeiten bald dieſen bald jenen Teil des ganzen Ge⸗ biets in Angriff zu nehmen. Wenn wir als das letzte Ziel un⸗ ſerer Arbeit die Steuer der Landflucht und die Erhaltung einer zufriedenen und glücklichen Landbevölkerung als des Grund⸗ ſtockes unſerer nationalen Kraft betrachten, ſo müſſen wir hier hervorheben, daß die öffentliche Aufmerkſamkeit und die Tätigkeit der Regierungen ſich in immer ſteigendem Maße den Maßnahmen zuwendet, die geeignet erſcheinen, dies Ziel zu fördern. Es ſei in dieſer Beziehung nur an die innere Koloniſation und an die Förderung aller der Mittel erinnert, die auch der ländlichen Ju⸗ gend mehr Gelegenheit zur Fortbildung, Bewahrung vor Zucht⸗ loſigkeit und Ermöglichung harmloſer nud geſitteter Freude geben ſollen. Das Eingreifen des Staates auf dieſen Gebieten dann unſere Arbeit weſentlich fördern, keineswegs wird ſie ſie aber üſſi Möge es den vereinten Kräften gelingen, auf der weitern Hauptverſammlung von immer raſchern Fort⸗ ſchritten berichten zu können. Der vom Geſchäftsführer Profeſſor Sohnrey erſtattete Jahresbericht bekundete ein ſtetiges Fortſchreiten der ſozialen Arbeit für die Landbevölkerung. Der Verein hat zur Zeit 1209 Mitglieder, davon 307 korporative. Zu letzteren zählen u. a. die Anſiedlungskommiſſion und die Generalkommiſſtonen, die Verſicherungsanſtalten, Landwirtſchaftskammern und zahl⸗ reiche landwirtſchaftliche Vereine. Der Verein wirkt durch zahlreiche Schriften, die meiſt den Namen Sohnrehs tragen, ſowie durch eine viel benutzte Auskunftsſtelle. Deutsches Reich. —(Ueber die Oeffentlichkeit im Straf⸗ derfahren, eine Frage, die den Kaiſer lebhaft intereſ⸗ ſiert, zumal nach den Vorgängen im Prozeß Moltke⸗Harden, hat Prof. Dr. Kahl im Juſtizminiſterium geſtern einen Vortrag gehalten, dem auch der Kaiſer beiwohnte. —(In der Budgetkommiſſion des Reichs⸗ tages) beantragte bei der Beratung des Kolonial⸗ etats Dr. Arendt, die auf die Schule in Engelport ent⸗ fallenden M. 6600 zu ſtreichen, dagegen einen neuen Titel Ba einzuſetzen, der die gleiche Summe als Beitrag für die An⸗ — 8 8 8—— ſtalt in Engelport zur Ausbildung von Handwerkern und Landwirten auswirft. Gegen die Stimmen des Zentrums wurden die M. 6600 geſtrichen. Der Antrag Arendt wurde mit 14 gegen 12 Stimmen der Nationalliberalen, der Freiſin⸗ nigen und der Sozialdemokraten angenommen. Rundschau im Auslande. Die Rechtmäßigkeit der Schritte Oeſterreich⸗Ungarns in der Frage der Sandſchakbahn wird an keiner beachtenswerten Stelle mehr in Zweifel gezo⸗ gen; es gibt nur noch verſchiedene Meinungen darüber, ob das Vorgehen gerade jetzt als zweckmäßig erſcheinen kann. Wir maßen uns nicht an, dieſe Frage zu entſcheiden. Eins aber, ſo ſchreibt die Bülow⸗offiziöſe„Südd. Reichskorr.“, iſt ſicher: gegen gewiſſe Punkte der mazedoniſchen Reformforderungen hat die Türkei von jeher Widerſtand geleiſtet, ſchon zu einer Zeit, wo Oeſterreich⸗Ungarn in Konſtantinopel noch kein Wort wegen der Sandſchakbahn hatte fallen laſſen. Dieſes Non possumus der Pforte trat jedesmal hervor, wenn Gedanken auftauchten, bei deren Durchführung in Mazedonien türkiſche Truppen den Befehlen chriſtlicher Offiziere oder Muſelmanen einer chriſtlichen Gerichtsbarkeit unterſtellt werden müßten. Der Widerſtand gegen ſolche Dinge läßt ſich nicht auf äußere Zufälligkeiten zurückführen; er wurzelt in Grundſätzen, die für den Sultan und die Pforte vnverletzlich ſind. Diplomatiſche Mittel verfangen hier nicht; es bliebe nur der Weg offener Gewaltanwendung.— Dieſen Weg wollen aber die Mächte in der mazedoniſchen Reformfrage nicht gehen. Die ruſſtſche Diplomatie verwahrt ſich entſchieden dagegen, daß man ihr kriegeriſche Abſichten gegen die Türkei zuſchreiben dürfe. Die engliſche Politik ſtellt in allen Dingen die Erhaltung des Friedens voran. Den beliebten Sticheleien über kürkenfreund⸗ liche Staaten iſt die Tatſache entgegenzuhalten, daß keine ein⸗ zige der Großmächte als türkenfreundlich gelten will; und jede hat dazu ihre Gründe. So erſcheint unſeren amtlichen Stellen die Vorausſicht nicht unberechtigt, das europäiſche Konzerk werde ſein maze⸗ doniſches Reformwerk in gemeinſamer Arbeit nach den Grund⸗ ſätzen von Mürzſteg weiterführen. Meinungsverſchiedenheiten über einzelne Punkte der Reformforderungen hat es auch vor dem Hineinſpielen der Sandſchakbahn mehr als einmal ge⸗ geben. Es iſt ja die Aufgabe des Konzerts, ſolche Differen⸗ zen im Schoß der Mächte auszugleichen, um der Türkei gegen⸗ über mit einmütigen Wünſchen Europas wirken zu können. Dies iſt bisher ſchon öfter nur dadurch möglich geweſen, daß aus Rückſicht auf die Erhaltung des Konzerts einige Mächte höhere, andere wieder mindere Reformforderungen vertreten haben, als ſie vielleicht ohne dieſe Rückſicht erheben würden. Die Behandlung der mazedoniſchen Angelegenheiten auf der Grundlage eines Einvernehmens von ſechs Großmächten iſt mühſelig, dient aber der Sache des Friedens mehr, als eine Politik, die Europa für die Orientfragen in zwei Lager ſpal⸗ ten könnte, in zwei Lager, deren Zuſammenſetzung im einzelnen ſich übrigens nicht ſo geſchwind und einfach vorausbeſtimmen ſch wie einige ausländiſche Preßdiplomaten zu glauben einen. 5 FCCC* 605 in Ganz Portugal ruhig. Aus Liſſabon verbreitet die„Agence Havas“ folgende Meldung: Die im Umlauf befindlichen Gerüchte von Unruhen ſind falſch. Ganz Portugal iſt vollkommen ruhig. Es wird ver⸗ ſichert, der Adjutant des Königs, Graf de Amaroſo, habe um ſeinen Abſchied als Oberſt des Geniekorps gebeten und werde den Dienſt im Königlichen Schloſſe aufgeben. Die nationaliſti⸗ ſchen Blätter und die Organe Francos erklären, daß ſie mit den geplanten Kundgebungen gegen die Liberalen und Republikaner nichts zu tun hätten. Badiſche Politik. Der neueſte Stand der Beamtenvorlagen in der Kommiſſion. .e. Karlsruhe, 21. Febr. Die„Oberrheiniſche Kor⸗ reſpondenz“ ſchreibt: Die Kommiſſion der zweiten Kammer zur Beratung der Beamtenvorlagen hatte heute ihre 4. Sitzung, der erſtmals Finanzminiſter Honſell und Vertreter der Re⸗ gierung anwohnten. Es wurden die Vorlagen zunächſt vom grundſätzlichen Standpunkt aus erörtert. Finanzminiſter Hon⸗ ſell begründete in ausführlicher Weiſe die Vorlagen, namentlich die grundſätzlichen Aenderungen gegen die bisherige Geſetz⸗ gebung. Die Anſichten gingen beſonders bezüglich der Ein⸗ ſührung des Klaſſenſyſtems auseinander. Es wurde ſeitens der Kommiſſionsmitglieder nicht verkannt, daß die Gründe der Negierung nicht ohne weiteres von der Hand zu weiſen ſind⸗ . Als in dieſem Augenblick Jean eindrat, redete auch der ihm zu, doch ja noch zu bleiben. Kalderhot antwortete ausweichend. In ſeinem Innern aber war er feſt entſchloſſen, am nächſten Tage die Heimreiſe anzu⸗ kreten. Der Oberkellner ließ ſich vom Piccolo eine Flaſche Export⸗ HBier bringen, und eine Weile ſaßen die vier Herren ſchweigſam bef ihrem Bier. Nach und nach wurde die Unterhaltung lebhafter. Man fragte Jean, was es Neues gebe? Dieſer verſetzte, es ſelen wieder einige Dochnummern angekommen. Und mit ſeinem biederen Hohn fügte eh hinzu, daß nächſtens das Perſonal im erſten Stock untergebracht würde, damit es mehr freie Manſarden gäbe. „Ihr nehmt hier aber auch Leute auf!“ fagte Rens.„Das der Abſchaum des Publikums. Nicht drei anſtändige Menſchen ud darunter.“ Erlauben Sie mal!“ meinte Schmitz.„Wenn Sie ſich ſelbſt ausnehmen, nehmen Sie hoffentlich uns aus.“ „Selbſtverſtändlich!“ warf Jean ein.„Gegen die Herren hier ißt ſich nichts ſagen. Alle Tage Sekt. Stets die Rechnung glatt ühlt.“ Dabei blickte er gutmütig ſeine Freunde an, die ſeit Wochen überhaupt keine Rechnung mehr bezahlt hatten. Dann legte er ſeine Hände über den Bauch zuſammen und ſpielte behaglich mit ſeiner Uhrkette. Plötzlich aber ſagte er. „Wenn es die Herren intereſſiert, könnte ich Ihnen eine Nenuigkeit mitteilen.“ „Schießen Sie los, Direkior! „Was glauben Sie, wer hier im Hotel das meiſte Geld hat?“ „Um Himmelswillen“ ſogke Schmitz enttäuſcht.„Nun fangen Sie auch von ſolchem Zeug an. Fragen Sie lieber, wer das we⸗ migſte hat, da wüßte ich gleich'ne Antwort.“ „Das wären Sie wohl?“ meinte Baſch poreilig. „Ja, wenn Sie's nicht ſind!“ Jean lächelte gutmütig. „Vielleicht hat der Liftjunge noch weniger„ Aber nun raten Sie, wer das meiſte hat?“ In ſeinem Geſicht lag eine gewiſſe kitzlige Spannung, die aus dem Bewußtſein kam, daß ſeine Mitteilung wie eine Bombe unter die Herren platzen würde. (Jortſetzung ſolgt.) Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Im Hof⸗ und Natioualtheater gab es geſtern abend eine neue„Margarethe“ in Gounods gleichnamiger Oper zu ſehen und zu hören, ein Frl. Olga Sondra aus Graz, das mit dem ſehr gut disponierten Fauſt des Herrnu Vogelſtrom wiederholt vor dem Vorhang erſcheinen konnte, um für die lebhaften Beifalls⸗ äußerungen zu danken. Die Stimme dieſes neueſten„Mädchens aus der Fremde“ iſt anſprechend, weich und ſchmiegſam, ohne ge⸗ rade beſtehende außergewöhnliche Merkmale an ſich zu tragen Die warme Empfindung, mit der dieſes Gretchen ihre Arien aus⸗ ſtattete, iſt vielleicht die wertvollſte Mitgift dieſer Sängerin, welche auch darſtelleriſch befriedigte. Dieſes Gretchen aus der Stadt der Grazien erwies ſich bedeutend routinierter auf der Bühne als ſein zahmer Verführer, der über dem zur Geltung⸗ Bringen ſeiner ſich ſtetig ſchöner entwickelnden, glänzenden Stimmittel die leidenſchaftliche Fauſtnatur mehr als gerade nötig kalt ſtellen zu müſſen glaubt. Die Meiſterleiſtung des Abends war wie bei der früheren Aufführung der ſchlechthinvollendete Mephiſto des Herrn Fenten. Schon ſeine Maske war eine Se⸗ henswürdigkeit. Die Regie ſtrafte übrigens, wie auch letztes mal, der Teufel Lügen. Auch geſtern gab es keinen elnzigen Stern zu ſehen, mit dem Fauſts Liebchen am offenen Fenſter hätte„Zwie⸗ ſproch“ halten können. Der Karlsruher Heldentenor, Herr Haus Tänzler. welcher Sonntag Abend neuerdings als Siegfried im hieſigen Hoftheater gaſtiert, hat dieſer Tage im Münchner Hoftheater den Rienzi mit ſo großem Erfolg geſungen, daß Herr Tänzler, dem Engagementsanträge von Wien, Berlin, Dresden und München voxrliegen, ſchließlich dem Ruf nach München Folge leiſten dürfle. Dex Sänger ſoll allerdings, wie die„Münch. Allg. Zig.“ hört, ſchan recht hohe Forderungen ſtellen. Mit Knote und Tänz⸗ lex ſchreibt das genannte Blatt, könnten wir künftig allen Even⸗ tualitäten ruhig entgegenſehen. Waren doch auch früher Hein⸗ rich Vogl und Franz Nachbaur nebeneinander au un⸗ ſerer Münchener Hofoper tätig. Großh. Hof⸗ und Nationltheater Mannheimt.(Spielplan.) Sonntag, 23. Febr.(): Zur Feier von Wagners 25. Todestage: „Götterdämmerung.“(Siegfried: Hans Tänzler als Gaſt.)— Montag, 24.: Keine Vorſtellung.— Dienstag, 25.: Volksvorſtellung „Tannhäuſer.“(Eliſe: Frl. b. Sondra.)— Mittwoch, 26.:(B) 3 „Robert u. Bertram.“— Donnerskag, 27.():„Helden,.“— Freitag, 28.(): Neu einſtudiert:„Fedora.“(.: Reiter.)— Samstag, 29.(aufg. Ab.): Zu ermäßigten Preiſen:„Die luſtige Witwe.“ Sonntag, 1. März, vorm.: V. Matince: Faſtnachtſpiele v. Sachs: Das Schinkenholen. Das heiße Eiſen. Der fahrende Schüler. Das Narrenſchneiden.(.: Intendant.) Abends():„Die Fleder⸗ maus.“(Adele: Beling⸗Schäfer. Orlofsky: Tuſchkau. bach.) Neues Theater.(Spielplan.) Sonntag, 23. Febr.:„Ma⸗ dame Harpagon.“— Donnerstag, 27.:„Mamzelle Nitouche.“(Ni⸗ touche: Tuſchkau.)— Sonntag, 1. März:„Fräulein Joſette meine Frau.) Klavierklaſſen Paul Stoye. In den Klavierklaſſen des Herrn Paul Stohe finden in eder Woche ein bis zwei Schülervorträge ſtatt. Die Programme der letzten und kommenden Wochen ſind be⸗ ſonders intereffant, da an jedem Vortragsabend nur Werke eines beſtimmten Meiſters zu Gehör gebracht werden. Auf die Bach⸗, Mozart⸗, Beethoven⸗Abende folgen in nöchſter Woche Chopin⸗, Liſzt⸗⸗ .: Kußſch⸗ Spekulanten vorkommen ſollen. Mannheim, 22. Februar. General⸗Auzeiger.(Mittaablatt.) 3. Seite. Es iſt tatſächlich ein Mißſtand, wenn für das Vorrücken in höhere Gehaltsklaſſen nur das Dienſtalter maßgebend wäre. Die Befugnis der Regierung, das Vorrücken bei unbefriedigen⸗ den Leiſtungen oder bei mangelhafter Führung widerruflich zu gewähren oder auf kürzere oder längere Zeit zu verſagen, hat ihre Berechtigung. Es muß dann aber auch ein Rechtsſchutz für die Beamten gegen eine ſolche Maßregel vorhanden ſein. Die Kommiſſionsmitglieder hatten aber von Anfang an Be⸗ denken, der Regierung die Befugnis zu geben, Leiſtungen und Führung der Beamten zum ausſchlaggebenden Maßſtab für das Vorrücken in höhere Gehaltsklaſſen zu machen. Die Män⸗ gel eines ſolchen Syſtems würden die Mängel des reinen Dienſtaltersſyſtems noch weit überſteigen. Ferner hat noch keine Einigung bezüglich der Aufſtellung des Tarifs erzielt werden können. Bisher iſt der Tarif ein Beſtandteil des Ge⸗ ſetzes. Künftig ſoll derſelbe geſetzlich nur allgemein feſtgelegt werden, während die endgiltige Einreihung der Beamtenſtellen in den Tarif durch Vollzugsvorſchrift erfolgen ſoll. Es beſteht aber krotz dieſer grundſätzlichen Meinungsverſchiedenheiten doch die Hoffnung auf eine Einigung. Zur Abſtimmung kam 92 nicht. Die nächſte Sitzung wird am Mittwoch ſtatt⸗ inden. .c Freiburg, 21. Febr. Das diesjährige Faſten⸗ hirtenſchreiben des Erzbiſchofs 75 ber, das am Sonntag, den 1. März, in den katholiſchen Kir⸗ chen zur Verleſung kommen wird, behandelt die göttliche Per⸗ ſon und Sendung Jeſu Chriſti und die Fortſetzung dieſer Sendung durch die katholiſche Kirche. Bürgerausſchußſitzung in Ladenburg. * Ladenburg, 20. Februar. Heute abend fand die erſte Sitzung unter dem Vorſitz des Herrn Bürgermeiſters Rein muth ſtatt, der damit eine glän⸗ zende Probe ſeiner Geſchäftsgewandtheit ablegte. Die Sitzung wurde um.15 Uhr in Anweſenheit von 56 Mitgliedern eröffnet. Geländeabtretung an die Mannheimer Aktienbranerei Löwen⸗ keller in Mannheim. Die Vorlage wurde zurückgezogen. Nach Angabe des Vor⸗ fitzenden ſind Umſtände eingetreten, die neue Verhandlungen mit der Brauerei zur Folge haben. Beitrag der Gemeinde an die Kreisverwaltung Mannheim zum Neuban der landwirtſchaftlichen Kreiswinterſchule und Entſchä⸗ digung der W. Eimer Eheleute für Obſtbäume. Der Kreis Mannheim beabſichtigt, dahier ein eigenes Win⸗ terſchulgebäude zu errichten. Als Bauplatz wurde das Grundſtück des Weinhändlers W. Eimer auf der öſtlichen Seite der Mittel⸗ ſtraße 1 von der Kreisverwaltung erworben, da großer Wert darauf gelegt worden iſt, daß die Schule in den gegen den Bahnhof liegenden Stadtteil zu ſtehen kommt. Die Vorarbeiten ſind ſoweit gediehen, daß mit dem Bau der Schule alsbald nach Genehmigung des Kaufes und der Pläne durch die im Monat April ſtattfindende Kreisverſammlung be⸗ gonnen werden wird. Der Gemeinderat hat als Kaufpreis für den Bauplatz die Summe von 4000 M berechnet und dieſen Betrag als Gemeindebeitrag dem Kreisausſchuß in Ausſicht ge ⸗ ſtellt. Ferner hat der Gemeinderat mit Weinhändler Eimer eine einmalige Vergütung von 1000 M. für die Obſtbäume und ſonſtigen Obſtanlagen des Baugeländes vereinbart. Der Kreis hatte dieſe Nachforderung abgelehnt. Bürgermeiſter Reinmuth wies auß die ſchriftliche Be⸗ gründung der Vorlage hin. B. A. M. Becker begrüßte das Vorhaben der Kreisverwal⸗ tung. Es ſei zu bedauern, daß die Gemeinde geeignete Bauplätze für Schaulhausbauten— auch für die eigenen Zwecke— in frü⸗ heren Zeiten ſich nicht geſichert habe. Man hätte etwaigen Jetzt müſſe man die Bauplätze teuer bezahlen. Der gemeinderätliche Antrag, dem Kreis Mannheim einen Gemeindebeitrag von 4000 M. zu bewilligen und die Obſtbaum⸗ entſchädigung von 1000 M. an Weinhändler Eimer Eheleute auf die Gemeindekaſſe zu übernehmen, wurde hierauf einſtimmig angenommen. Angliederung einer Handelsabteilung an die Gewerbeſchule. Bürgermeiſter Reinmuth bemerkte, daß die Anregung zu dieſer Frage von verſchiedenen hieſigen Firmen, welche Hand⸗ lungslehrlinge in ihren Betrieben beſchäftigen, ausgegangen ſei. Der Unterricht in der Handelsabteilung ſoll an Oſtern 1908 beginnen und mit Erteilung desſelben für das erſte Jahr Herr Gewerbelehrer Molitor betraut werden. Die Gemeinde habe Für das erſte Schuljahr 279 M. und für das zweite Jahr 170 M. ſplus 279.) aus eigenen Mitteln zu beſtreiten. Ein Ortsſtatut wird dem Bürgerausſchuß ſpäter zur Genehmigung unterbreitet werden. 5 B. A. M. Heiden führte aus, daß die Vorlage für die Prinzipale wie auch für die Handlungslehrlinge von großer Bedeutung ſei. Der Unterricht, der in der allgemeinen Fort⸗ bildungsſchule gegeben werde, f nicht mehr zeitgemäß. Er brauche gleich um den heutigen Konkurrenzkampf zu beſtehen, und Brahms⸗Abende. Zu dieſen Vorträgen haben die Angehörigen der Schüler und Muſikfreunde Zutritt. Wenn nicht beſonders be⸗ kannt gegeben, finden die Vorträge in der Privatwohnung des Hrn. Paul Stohe(Stephanienpromenade 4) ſtatt. Die jeweiligen Pro⸗ gramme ſind in der Hofmufikalienhandlung K. F. Heckel einzufehen. Vom Theater. In dem am kommenden Freitag neuein⸗ ſtudiert in Szene gehenden Sardou'ſchen Schauſpiel„Fedora“, ſpielt, wie wir vernehmen, Frau Betty Ullerich die Titelrolle. Als nächſte Volksvorſtellung zu Einheitspreiſen gehen die drei Einakter„Vom andern Ufer“ in Szene. Am 8. März wird im „Neuen Theater“ l Anonge's„Dr. Klauß“ gegeben und am 21. März geht in teilweiſer neuen Beſetzung„Alt⸗Heidelberg“ itber die Bretter.* Der berühmte Wagner⸗Dirigent Alfred Hertz, deſſen Kontrakt mit der Newhorker Metropolitan Opera Ende dieſer Saiſon ab⸗ Läuft, kehrt nach Deutſchland zurück. Er hat in Newhork Wagners fämtliche Werle, auch den„Parſifal“, dirigiert und ſich Weltruf er⸗ worben. Richard Wagner und das heutige Frankreich. In Frank⸗ reich hat die 25. Wiederkehr von Richard Wagners Todestag zahlreiche eingehende Betrachtungen über die Kunſt des Meiſters von Bayreuth wachgerufen; nun hat auch der Eclair eine Enquete veranſtaltet, die die Frage aufwirft, wie weit das Phänomen Wagner die neuere franzöſiſche Muſik beſtimmt hat und noch beſtimmt. Wenn auch derartige Umfragen, in denen die wider⸗ ſprechendſten Urteile laut werden, ihrem Weſen nach kein klares Ergebnis liefern können, ſo geben ſie doch als Spiegelbild der Meinungen ein intereſſantes Bild, aus dem herauszuleſen Ait wie das moderne Frankreich ſich zur Wagnerkunſt ſtellt. Die Mehrzahl der franzöſiſchen Muſiker betrachtet den unmittelbaren Einfluß Wagners auf die franzöfiſche Tonkunſt als überwun⸗ den, oßne die Größe und die Bedeutung ſeines Genies und ei für einen jungen Kaufmann den anderen Berufen, eine intenſive Fach bildung. Dieſe erhalte er nur in einer Handelsfortbl⸗ dungſchule. Zum Schulbeſuch ſollten die hier beſchäftigten kauf⸗ männiſchen Angeſtellten beiderlei Geſchlechts verpflichtet und auch andere Perſonen zugelaſſen werden. Die Förderung des Fortbildungsſchulweſens gehöre heutzutage mit zu den bedeu⸗ tungsvollſten und dankbarſten Aufgaben einer größeren Ge⸗ meinde. Der Aufwand ſei verhältnismäßig gering, zumal der Staat und die Prinzipalität zur Beſtreitung der Koſten bei⸗ tragen. Die Kaufmannſchaft einſchließlich der Induſtrie zahle außerdem einen hohen Prozentſatz unſerer Gemeindeumlagen. Es ſei zu wünſchen, daß das Kollegium ſein Wohlwollen dem Kauf⸗ mannsſtande gegenüber durch möglichſt einſtimmige Annahme der Vorlage bekunde. Man erwarte indes, daß die Anſtellung eines weiteren Gewerbe⸗ bezw. Handelslehrers nicht notwendig ſei und 5 159 Kaufmannſchaft eine Vertretung im Ortsgewerbeſchulrat erhalte. B. A. M. Becker erklärte, daß die ſozialdemokratiſche Frak⸗ tion im Intereſſe der ſelbſtändigen Kaufleute wie der Lehrlinge der Vorlage die Zuſtimmung erteilen werde. Bürgermeiſter Reinmuth bemerkte, daß die Abſicht be⸗ ſtehe, einen Volksſchullehrer beſonders ausbilden zu laſſen, der im Nebenamt den Fachunterricht erteilen würde. Für die Unter⸗ richtung in den Fremdſprachen werden die Lehramtspraktikanten der Realſchule wohl zu gewinnen ſein. Der Antrag des Gemeinderats wurde hierauf einſtimmig genehmigt. Bewilligung einer Rente aus Staats⸗ und Gemeindemitteln für die frühere Hebamme Gattung. Bürgermeiſter Reinmuth führte aus, daß Frau Gattung am 1. September v. J. nach 45jähriger gewiſſenhafter Dienſtzeit ihren Beruf als Gemeindehebamme aufgegeben habe. Eine An⸗ wartſchaft auf eine Invaliden⸗ oder Altersrente beſtehe nicht. Der Gemeinderat habe deshalb der Genannten eine dem Min. deſtbetrag der Altersrente gleichlommende Jahresrente von 110 Mark bewilligt. Der Staat zahle drei Viertel der Rente, wäh⸗ rend der Reſt mit 2750 M. der Gemeinde zur Laſt bleibe. B. A. M. Becker wünſcht, daß die jungen Hebammen als freiwillige Mitglieder zur Invaliden⸗ und Altersverſicherung beitreten. Bürgermeiſter Rein muth entgegnete, daß alle Gemeinde⸗ hebammen zur Verſicherung angemeldet ſeien. Die Beiträge wür⸗ den teilweiſe vom Staat und der Gemeinde bezahlt. B. A. M. Stoll machte als Vorſtand der Ortskrankenkaſſe darauf aufmerkſam daß eine weitere private Hebamme noch nicht vepſichert ſei. Bürgermeiſter Reinmuth erwiderte, er werde Schritte tun, damit auch dieſe Hebamme der Wohltat der Verſicherung teilhaftig wird. Die Vorlage wurde einſtimmig angenommen. Bewilligung einer Vergütung für den Stadtſparkaſſenkontrolleur Hibſchenberger. Bürgermeiſter Reinmuth erklärte, daß dieſer Gegenſtand auf Anſuchen des Herrn Hibſchenberger von der Tagesordnung abgeſetzt worden iſt. Schluß der Sitzung um halb 10 Uhr. Aus Stadt und Land. * Mannheim, 22. Februar 1908. * Zur Parade ſpielt am Sonntag die Grenadierkapelle: 1. Ouverture„Die Irrfahrt ums Glück“ von Waldteufel; 4.„Kaiſerhuſaren“, Marſch von Lehar. Kirchliche Verſammlung des Trinitatiskirchbezirkes. In einer geſtern Abend in das Gemeindehaus G 4. 17 einberufenen, von Herren und Damen gut beſuchten Verſammlung zwecks Gründung eines Bezir ksvereins ſprach Herr Stadtpfar⸗ rer Hitzig über die erweiterten Aufgaben auf kirchlichem Ge⸗ biete, welche die mächtige Entwicklung unſeres Volksweſens in den Großſtädten ſtellt. Ein Beiſpiel der in dieſer Hinſicht herr⸗ ſchenden Kirchennot bot früher Berlin, wo für 2 Millionen Kir⸗ chengemeindemitglieder nur 90 000 Kirchenplätze vorhanden wa⸗ ren. Auch in Mannheim herrſchten früher unzulängliche Ver⸗ hältniſſe. Jetzt haben wir hier 5 evangeliſche Kirchen und 7 Pfar⸗ rer. Daneben wurde der innere Zuſammenhang der Gemeinde durch Dezentraliſation und Einteilung in kleinere Pfarrbezirke belebt. Doch konnte dabei zweckmäßigerweiſe nicht etwa die äußere Leitung oder das Kirchengut entſprechend geteilt werden. Als beratende Hilfskräfte wurden Beiräte aus kirchlich intereſ⸗ ſierten Männern beigezogen. Im 1. Pfarrbezirk K bis& ſind 15 Beiräte gewählt. Die Beiräte ſollen die Wünſche Klagen, Stimmungen und Mißſtände in ihren Bezirken dem Seelſorger zur Kenntnis bringen. Auch die Frauen ſollen im Geiſt der Zeit und ihrem religiöſen Bedürfnis entſprechend, dabei zu Wort ein kommen. Darum ſoll kein bloßer Männerverein, ſondern Bezirksverein gegründet werden, wo auch Frauen mitwirken können, etwa nach Schweizer Vorbild(Montreux]. Nach ein⸗ gehendem Bericht über den Montreuxer bemerkenswerten Vor⸗ gang, aus dem der Zweck des Vereins zu erkennen ſei, begann die Diskuſſion über ſeine Geſtaltung. Die Gründung erfolgte de⸗ teren Mangel, ſowie den des unruhigen Brennens auf. bon Suppé; 2.„Venetia⸗ niſches Gondellied“ von Hohberg; 8.„Frühlingskinder“, Walzer battelos. Ueber Stoff und Zeit der Vereinsverſammlungen wurde länger diskutiert. Es ſollen Fragen auch allgemeinen Inhalts in den etwa vierteljährlichen oder oder nach Bedarf häufigeren Verſammlungen behandelt werden, die im Konfirman⸗ denſaale ſtattfinden. Die Beiträge ſollen nach eigener Ein⸗ ſchätzung erfolgen und 20 Pfg. bis 2 Mark betragen. Sie ſollen in eine Büchſe bei der Verſammlung eingelegt werden. Ueber die Erweiterung des Beirates ſoll in der nächſten, noch vor Oſtern ſtattfindenden Verſammlung beſchloſſen werden. Des Weiteren ſollen bei der nächſten Zuſammenkunft kirchliche Ange⸗ legenheiten behandelt werden. * Modernes Petroleum⸗ und Spiritusglühlicht. Wer noch vor etwa einem Jahrzehnte als fortſchrittlich geſinnter Menſch ſich verleiten ließ, im Vertrauen auf dieglänzenden Verſprechun⸗ gen der Fabrikanten einen Petroleum⸗ oder Spiritusglühbren⸗ ner als neueſte Errungenſchaft der Beleuchtungstechnik anzu⸗ ſchaffen, um auch ohne den teueren Gas⸗ oder Elektrizitätsan⸗ ſchluß ein ebenſo helles Licht zu erhalten, der konnte von den Er⸗ fahrungen, die er damit bald machte, erbauliches ſingen und ſagen. Er war ſozuſagen dabei in der Lage, Erfinderfreuden und Leiden an dieſen noch im Entwicklungsſtadium begriffenen Neue⸗ rungen nachzuempfinden— namentlich beim Erdölglüßlicht— und allerlei lehrreiche phyſikaliſche und chemiſche Vorgänge ken⸗ nen zu lernen wie„ſingende Flamme“(ſchon mehr brummend oder heulend!) oder Bildung feſten Kohlenſtoffes in Rußform u. dergl. Dazu verbreiteten ſolche mehr intereſſanten als ge⸗ mütlich⸗anheimelnden Lichtſpender unverlangt ein eigenartiges Zimmerparfüm, welches eine holde Vorahnung des heutigen Automobilduftes geben konnte. Auch das Spiritusglühlicht wies letz⸗ Nun heutigen Tages darf man ſchon offen aus jenen Erinnerungen an die Anfangszeiten der transportablen Glühlichtbeleuchtung aus⸗ plaudern ohne den Vorwurf, damit einer diesbezüglichen In⸗ duſtrie zu nahe zu treten, denn ſeither hat dieſe in unabläſſiger Verbeſſerung und raſtloſen Verſuchen auf ihrem Gebiete tadel⸗ loſe Gebrauchsapparate von techniſcher Vollendung, hoher Wirt⸗ ſchaftlichkeit und unbedingter Zuverläſſigkeit geſchaffen, welche ſich durch ihre eigene Güte und Brauchbarkeit unbeirrt von Lob und Tadel auf einem großen Anwendungsgebiete zweifellos in abſehbarer Zeit durchſetzen werden. Dieſen Eindruck muß man auch auf der intereſſanten und reichhaltigen Spezialaus⸗ ſtellung für Spiritus⸗ und Petroleumglühlicht in der hieſigen Gewerbehalle durchaus gewinnen, wenn man die hier zuſammengebrachten Neuſchöpfungen und Verbeſſerungen einigermaßen mit Aufmerkſamkeit und Verſtändnis der Betvach⸗ tung unterrichtet. Zu überſehen ſind dieſe glänzenden und be⸗ lebenden Erſcheinungen ja unmöglich. Sie wetteifern im Gegen⸗ teil förmilch, ſich in„möglichſt gutes Licht zu ſetzen.“ Neben den für den Hand⸗ und Hausgebrauch beſtimmten kleineren La⸗ ternen und Lampen, teilweiſe in luxuribs⸗künſtleriſcher Aus⸗ führung, finden ſich eine anſehnliche Zahl großer Starklichtbren⸗ nre von mehreren Hundert Kerzenſtärken für Raum⸗ und Außenbeleuchtung vor, bei welchen das von der Lötlampe her be⸗ kannte Prinzip der Flüſſigkeitsvergaſung in verſchiedenartigſter Weiſe konſtruktiv durchgebildet iſt. Es kann hier freilich nicht auf Einzelheiten und alle ausgeſtellten Konſtruktionen eingegan⸗ gen werden, auch nicht auf die etwaigen beſonderen Vorzüge der Spiritusbeleuchtung gegenüber der Erdölbeleuchtung, welche endgültig nur die Fachleute aufgrund längerer Beobachtungen feſtſtellen können und nach welchen ſich dann das Verhältnis des Verbreitungsgebietes beider Glühlichtarten regeln wird, für die Landwirtſchaft freilich das Spiritusglühlicht vorwieg wird. Von Spiritusſtarklichtlampen ſeien u. a. erwähnt die „Phöbus“ und die„Schwert“lampe, von den Petro⸗ leumlampen das bekannte„Waſhingtonlicht“, das man ſchon lange neben den Bogenlampen auf unſeren Bahnanlagen angewendet ſehen kann. Als ein beſonders zuverläſſig bewährter Pelroleumglühlichtbrenner ſei ſchließlich die auf dem Mittel⸗ tiſch der Separatausſtellung aufgeſtellte„Kro nos“lampe ge⸗ nannt, für welche eine bekannte hieſige Firma fülr patentierte Artikel der Beleuchtungsbranche den Vertrieb übernommen hat. Mögen dieſe kurzen Betrachtungn das Intereſſe aller in Be⸗ tracht kommenden Kreiſe auf dieſe vorzügliche Gelegenheit hin⸗ richten, mit eigenen Augen Beobachtungen und Vergleiche über die hier vertretenen neuzeitlichen transportablen Glühlicht⸗ apparate anzuſtellen, um im Bedarfsfalle die richtige Wahl tref⸗ fen zu können. Mg. * Schuhmachermeiſter⸗Fachkurſus an der ſtädt. Gewerbeſchule. Auf Anregung der Schuhmachermeiſter⸗Vereinigung(gegr. 1895) beginnt am Montag, den 24., Abends halb 8 Uhr, in der Gewerbe⸗ ſchule ein Uebungskurſus für Meiſter und Meiſter⸗ anwärter. Der Unterricht iſt auf 10 bis 12 Abende feſtgeſetzt und erſtreckt ſich auf alle Gebiete der Maßſchuhmacherei. Den jüngeren Schuhmachern iſt beſonders Gelegenheit gegeben, ſich mit den modernen Neuerungen und Fortſchritten der Technik des Schuh⸗ macherhandwerkes bertraut zu machen, worauf wir beſonders hin⸗ weiſen. Als Meiſterlehrer wirkt Herr Auguſt Schmitt von hier, der, wie bekannt, ſeit Jahren in gleicher Eigenſchaft die ſtaatlichen Schuhmachermeiſter⸗Kurſe am Großh. Badiſchen eamt Karlsruhe mit Erfolg leitet. arete—— der Umwälzung, die aus ihm hervorgegangen, zu verkennen. Andere wiederum ſind in ihrer Bewunderung rückhaltlos.„Wag⸗ ner iſt für mich ein Wunder,“ ſo äußert ſich Fernand Le Borne, „ſein Werk erſchüttert mich am meiſten von allem, was es in der Kunſt gibt. Das iſt ſchön, das iſt groß wie die Welt. Er ſpottet der Analyſe, es iſt die Vervollkommenheit der Form. Wenn man ein Waggerwerk gehört hat, kann man nichts anderes mehn hören.“ Andre Wormſer ſieht in Wagner einen der größten Meiſter der Muſik, aber ihm will es ſcheinen, daß der ehedem ge⸗ waltige Einfluß Wagners ſich gemindert habe. Albert Carré erzählt von einem Diner, das im Jahre 1898 im Hauſe des Gra⸗ fen Chambrun eine Reihe franzöſiſcher Muſiker vereinigte. Beim Deſſert erhob ſich der Hausherr mit erhobenem Glas ſich zu Vincent d Indy wendend, rief er:„Dem franzöſiſchen Wagner!“ Pierre L lo ſpricht von dematende des Wagnereinfluſſes:„Einige zwanzig Jahre lang war unſere Muſik der Disziplin des Leit⸗ motibs untertan. Die meiſten Tonſetzer verarbeiteten in Wagners Methode Gounod und Maſſenets Gedanken. Heute haben ſich die beſten derer, die jenen deſpotiſchen Einfluß erfuhren, freigemacht; der Reſt zählt nicht. Die folgende Generation, die Jungen, deren Namen und Werke jetzt bekannt werden, hat ſich um die Bap⸗ reuther Aeſthetik nicht gekümmert Die einen folgen Debuſſp, die andern ſuchen ihre Perſönlichkeit. Der Einfluß Wagners hat aufgehört. Aber die franzöſiſche Muſik iſt durch ihn umgeformt worden. Sie iſt nicht mehr wagneriſch: aber ſie wäre nicht das, was ſie iſt, hätte nicht der wagneriſche Sturm ſie durchgerüttelt.“ Diplomatiſch weicht Debuſſy einer unumwundenen Partei⸗ nahme aus:„Die Kurve Wagners ſcheint mir abgeſchloſſen. Jetzt iſt Wagner ein großer Künſtler und wird es bleiben.“ Albert Labignac glaubt, daß Wagners Einfluß ewig und Aberall fort⸗ wirken wird,„wie der Bachs und der Beethobens“ und wie auch der Saint⸗Sasns, der trotzdem nicht daran denkt, ſich als Re⸗ formator zu geben.“ Henry Gauthiers⸗Villars dagegen ſpricht von einem Rückgang des Einfluſſes des Bayreuthers:„Die Gene⸗ ration der Vincent d Indy und der Guy Ropartz berufen ſich auf Ceſar Franck; die jungen aber folgen Debuſſp, der Wagner mit ariſtokratiſcher Verachtung betrachtet.“ ‚ Statiſtik der Krebsfälle in Baden(1904). In einer in letzter Heidelberg unter Vorſitz von Exzellenz Cgern abgehaltenen badiſchen Landeskomitees für Krebsforſchung Komitees, Dr. Werner, über eine Aerzte an der Erhebung iſt auch das Ergebnis ſiges. dungen über Krebserkrankungen eingeſandt. In den einzelnen Amktsbezirken ſchwankte der Prozentſatz zwiſchen 17 Prozent und 100 Prozent. Krebserkrankungen wurden 1803 verzeichnet gegen⸗ Üüber 2235 Krebsſterbefällen. Nach den Mitteilungen feſſors v. Waſielewski⸗Heidelberg iſt auch von 31 badiſchen Tier⸗ ärzten das Vorkommen von Geſchwülſten bei Tieren im Jahre 1904 gemeldet worden. Von den 59 feſtgeſtellten Geſchwülſten waren 24 Sarkome und 35 Karzinome. Letztere kamen 18mal beim Hund, 10mal beim Rind und Zmal heim Schwein zur Beobachtung. Auch die berſtändnisvolle Mitarbeit der Tierärzte läßt nach der Mitbeilung von Waſielewski ſehr zu wünſchen übrig. Eine wei Statiſtik der Krebsfälle für das Jahr 1906 iſt in Bearbeitung. Die nächſte Krebserhebung im Großherzogtum Baden iſt für das Jahr 1910 in Ausſicht genommen. Das badiſche Komitee für Krebsforſchungg wird beim deulſchen Komitee für Krebsforſchung die Durchführung einer ähnlichen Zählung der Krebsfälle für das geſamte Deutſche Reich für das Jahr 1910 in Anregung bringen. 4. Seite. General⸗Anzeiger.(Mittagblatt) * Der Badiſche Sängerbund wird während der Oſterferien erſtmals einen Unterrichtskurs für Dirigenten von Männergeſangvereinen abhalten. Von der Zahl der Ammeldungen wird es abhängen, wie viele ſolcher Kurſe und in welchen Städten ſolche abgehalten werden. Damenſitzung des„Feuerin“. Der Vorverkauf der Emporeplätze findet nur noch bis heute nachmittag 5 Uhr in in der Expedition des„Tageblattes“ ſtatt. * Die Olympier im Saalbau. Morgen Sonntag finden in dem beliebten Etabliſſement wieder zwei Vorſtellungen ſtatt und werden in beiden Vorſtellungen die 5 Olympier und die große Fantomime„Der grüne Teufel“ zu ſehen ſein. Nachmittags find, wie bekannt, kleine Preiſe. Wir raten allen, die das vor⸗ zügliche Programm noch nicht geſehen haben, dem Saalbau einen Beſuchs nachmittags oder abends abzuſtatten. Bauernmtheater im Apollv. Heute Samstag findet die zweite Aufführung von„Die Auserwählte“ ſtatt. Morgen Sonn⸗ tag finden zwei Vorſtellungen ſtatt und zwar wird nachmittags 4 Uhr zu kleinen Preiſen„'Welt geht unter“ und abends 8Uhr zum dritten Male„Die Auserwählte“ gegeben. Es iſt dies der letzte Sonntag, an welchem die Oberbayern in unſerer Stadt verweilen. Coloſſeumtheater. Wie bereits bekannt, abſolviert Herr und Frau Direktor Kerſebaum am Sonntag, 23. Februar, ein Gaſtſpiel in dem Volksſtück„Marianne, ein Weib aus dem Volke!. Das Auftreten des beliebten Künſtlerpaares wird vorausſichtlich der Direktion ein ausverkauftes Haus bringen, denn aweifelsohne werden die Anhänger und Fveunde des früheren Direktors die Gelegenheit wahrnehmen, ihre Anhänglichkeit zu be⸗ zeugen durch zahlreichen Beſuch. Wir wünſchen den beſten Erfolg! * Das dieswöchentliche Attraktions⸗Programm im Union⸗ Theater, P 6, 20, findet allenthalben den größten Anklang und erzielt einen durchſchlagenden Erfolg. Selten wohl wurde ein ſchöneres und gediegeneres Programm gezeigt, denn jedes ein⸗ zelne Bild iſt ein Schlager. Für Familien und Kinder bietet ſich heute wieder eine günſtige Gelegenheit, ſich dasſelbe 2 ꝛzu⸗ ſehen, denn die Direktion ſetzte für heute nachmittag von 2 lis 6 Uhr wieder einen Kindertag mit Preisermäßigung und Ueberraſchungen für die Kinder an. Näheres iſt aus dem In⸗ ſerat erſichtlich. *Großherzogsmedaille. Zur Grinnerung an die Thronbeſteigung des Großherzogs Friedrich II. hat die Stuttgarter Firma Wil⸗ helm Mayer u. Irz. Wilhelm, die durch ihre kunſtgewerb⸗ lichen Erzeugniſſe ein beſonderes Renomms genießt, eine Medaille angefertigt, die auf der einen Seite die wohlgetroffenen Reliefbild⸗ niſſe des Großherzogs Friedrich II. und der Großherzogin Hilda mit der Unterſchrift„Friedrich II. Großherzog, Hilda, Großher⸗ zogin von Baden“, auf der anderen Seite inmitten eines Eichen⸗ und Lorbeerkranzes das Datum:„28. Sept. 1907“ trägt. Die Aus führung der Medaille, die in zwei verſchiedenen Größen bezogen werden kann, iſt ſehr ſorgfältig. Namentlich die Geſichtszüge des Großherzogspaares weiſen eine große Porträtähnlichkeit auf. Als Erinnerungszeichen dürfte die Medaille manchem große Freude bereiten. * Mannheimer Panoptikum. Das Welt⸗Panorama bringt dieſe Woche einen ganz neuen, hochintereſſanten Zyklus: eine Steinkohlen⸗Grube in Oberſchleſien. Nur ſelten haben Privat⸗ Perſonen Gelegenheit zur Beſichtigung eines Kohlenbergwerks, da die Erlaubnis dazu in der Regel nicht erteilt wird. Um ſo mehr wird man es begrüßen, daß durch die naturgetreuen Aufnahmen des WMelt⸗Panoramas ein noch dazu völlig gefahrloſer Erſatz ge⸗ boten iſt. Fünfzig— unter großen techniſchen Schwierigkeiten her⸗ geſtellte— plaſtiſche Tableaux gehen ein anſchauliches Bild von der Welt„Hief unter der Erd“. Man ſieht die in Eiſen oder ſtarken Eichenſtämmen verbauten„Strecken“, die verſchiedenartigen För⸗ derungs⸗Anlagen, Häuer und Geſteinsbohrmaſchinen bei der Arbeit und— last not least— die mannigfachen Sicherheits⸗Vorrich⸗ tungen, welche der menſchliche Geiſt im Kampfe mit den tückiſchen Mächten der Tiefe erſonnen hat. * Geflügeldiebe ſind auf der Rheinau in letzter Zeit wieder munter an der Arbeit. Montag nacht allein wurden aus dem Hühnerhofe des Herrn Barthmann nicht weniger als 24 Hühner ge⸗ ſtohlen. * Aus Ludwigshafen. Die ſchlechten Verkehrsverhältniſſe auf und zur Rheinbrücke verurſachten geſtern Vormittag wieder eine e r⸗ hebliche Karambolage kurz vor dem Brückenportal auf der Ludwigshafener Seite. Ein Fuhrwerk der Badiſchen Anilin⸗ und Sodafabrik kam den Brückenaufgang herab, die Ebektriſche hinter⸗ drein. Der Fuhrmann ſuchte aus irgend einem Grunde nach rechts auszuweichen. Es langte jedoch der Raum nicht zum Vorbeifahren der Glektriſchen, ſodaß ſie von hinten auf den Wagen auffuhr und ſich die Kopfſfeite vollſtändig abdrückte. Der Führer ſoll mit aller Macht gebremſt haben. Der Wagen rutſchte jedoch durch das naſſe Wetter weiter. Die Brückenverhältniſſe verurſachen der Straßenbahn wohl mehr Materialſchaden, als alle Zuſammenſtöße auf den an⸗ deren Linien. *Mutmaßliches Wetter am 23. und 24. Februar. Bei vor⸗ herrſchend ſüdweſtlichen bis weſtlichen Winden iſt für Sonntag und Montag vorwiegend trübes und zu vereinzelten Nieder⸗ ſchlägen geneigtes Wetter bei verhältnismäßig milder Tenz⸗ peratur in Ausſicht zu nehmen. Vereinsnachrichten. * Vereinigung Mannheimer Detailkanfleute. Die ordentl. Hauptverſammlung fand am 11. d. M. ſtatt und erle⸗ digte die üblichen Geſchäfte der Generalverſammlung. Herr Rothſchild eröffnete und leitete die Sitzung, zu deren Begian 25 Mitglieder der Putzbranche am hieſigen Platz in die Vereini⸗ gung aufgenommen wurden. Der Schriftführer Herr S. Hirſchbruch, erſtattete den Jahresbericht, der ein anſchau⸗ liches Bild von der überaus reichen Tätigkeit des Vereins im ver⸗ floſſenen Jahr gab. Anſtelle der ausſcheidenden Vorſtandsmitglie⸗ der wurden als Beiſitzer neu gewählt die Herren Jiebpold, Hipſch ir., Nadelmann, für die Gruppe der Schuhhändler Herr Adolf Hartmann, für die Gruppe der Pusgeſchäfte Herr Wohlgemuth. Dem Vorſtand wurde Decharge erteilt und ihm und dem Vereinsſyndikus gedankt. Anſchließend an ein eingehendes Referat des Syndikus über die geplante Norelle zur Gewerbeordnung fand ſodann eine lebhafte Erörterung ſtatt über einzelne das Putzgeſchäft in ſeiner Exiſtenz bedrohende Beſtimmungen des Entwurfs und über die Maßnahmen, die zur Abwehn dienen ſollen. Pfalz, heſſen und Umagebnng. F. Ludwigshafen, 21. Jebr. In der heutigen Stadt⸗ valsfitzung erſtattete Adfunkt Binder Bericht über die Ge⸗ meinderechnung pro 1906. Als ein ſehr günſtiges Zeichen konſtatiert er den Rückgang der unbeibringlichen Sollpoſten von 25 000 M. auf 18 000., alſo um faſt 50 Prozent. Das Zinskonto erhöhte ſich von 682.22 auf 2501.48 M. Die Hauptrechnung verzeichnet eine Einnahme von M. 8 686 802.28 u. eine Ausgabe von 3 806 912.55 Mark, mithin Mehreinnahme 379 889.78 M. Die Nebenrechnungen weiſen auf eine Einnahme von M. 7 184 755.71, eine Ausgabe von 7071 1589.86., mithin Mehreinnahme 158 671.80 M. Die Mehr⸗ gusgaben gegen das Vorjahr betragen 45 074.95., die Mehrein⸗ nahmen 118 196.45 M. Die Ausſtände betragen 34 062 M. M. Eine ganze Anzahl von Krediten wurden erhöht, u. a. der Kredit für die Alters⸗ und Invaliditätsverſicherung der ſtädtiſchen Ar⸗ beiter um 3100 M. auf 18 800 N. Die Erhögung wurde nottven⸗ dDig durch die Beſchäftigung der Arbeitsloſen. Adfunkt Binder zeigte verſchiedene römiſche Altertümer vor, ſo ein prachtvolles ſehr gut erhaltenes Tongefäß und einen römiſchen Ziegel, wie man ſie in den römiſchen Gräbern findet. Die Gegenſtände wurden bei Knochenüberreſten gefunden, welche bei dem Schulhausneubau in der Ruprechtſtraße ausgegraben wurden. Es handelt ſich ohne Zwei⸗ fel um eine Aufdeckung eines römiſchen Grabes. Die Gegenſtände und die Gebeine wurden dem ſtadtgeſchichtlichen Muſeum einverleibt. * Pirmaſens, 21. Febr. Heute Nacht ſchoß der in der Junger'ſchen Schuhfabrik in Herſchberg beſchäftigte Zuſchneider Auguſt Berg aus Kaiſerslautern der noch ſonntagsſchulpflichtigen Lina Fiſcher aus Herſchberg. mit der er ſchon längere Zeit ein Verhältnis hatte, zwei Revolverkugeln in die Bruſt Sich ſelbſt ſchoß er eine Kugel in den Kopf. Beide ſind lebensgefähr⸗ lich verletzt. W. Lampertheim, 21. Febr. Unter dem Verdacht des Meineids wurde heute der hieſige Gemeinderechner Georg Adam Baer aufgrund eines Haftbefehls des Landesgerichtes Darm⸗ ſtadt verhaftet. Baer iſt beſchuldigt, im vorigen Sommer vor dem Schöffengerichte hier in zwei Fällen, es handelt ſich dabei um eine Beleidigungsangelegenheit des Bürgermeiſters Boxheimer ſeine Eidespflicht wiſſentlich verletzt zu haben. Worms, 21. Febr. Der Zinsfuß der Einlagen bei der ſtädtiſchen Sparkaſſe wurde mit Wirkung vom 1. Jan. 1908 an auf 334 Prozent feſtgeſetzt. Vom gleichen Tage an wurde die tageweiſe Verzinſung der Einlagen eingeführt. Die Ver⸗ zinſung beginnt hiernach von dem auf die Einzahlung folgenden Werktage und endigt an dem der Auszahlung vorausgehenden Werk⸗ tage. Sport. *BVictorta⸗Sportplatz. Morgen Sonntag fährt die erſte Mann⸗ ſchaft des Mannheimer Fußballklubs Victoria nach Frankfurt, um im Kreisſpiel der Bockenheimer Fußballvereinigung gegenüber zu ſtehen. Das erſte Spiel konnte Victoria mit 10:3 gewinnen, wie ſie auch ſonſt in den bis jetzt gelieferten Kreisſpielen, u. a. gegen Kickers Frankfurt und Hanau 93 ſiegreich war. Ueber den Ausgang dieſes Spieles werden wir noch berichten.— Damit der Victoria⸗ Sportplatz morgen Sonntag nicht brach liegt, ſpielt die zweite Mannſchaft Victorias gegen die erſte Mannſchaft des Turn⸗ und Fechtklubs Ludwigshafen, während die dritten und vierten Mann⸗ ſchaften ſich ebenſalls ein Wettſpiel liefern. Der Beginn der Spiele iſt auf halb 3 Uhr feſtgeſetzt. .S. C. Die Teilnehmer der Automobilfahrt rund um die Welt ſind bereits um einen Wagen verringert. Der franzöſiſche Wagen der Automobilfirma Sizaire et Naudin hat die Weiterfahrt infolge verſchiedener Defekte endgültig aufgegeben. Die drei Inſaſſen haben bereits die Rückreiſe via Newhork nach Europa angetveten. Die Spitze halten von den jetzt noch teilnehmenden fünf Fahrzeugen der amerikaniſche Thomas⸗ und der franzöſiſche de Dion⸗Wagen, die am Mittwoch Bryan, 1860 Kilometer von Newyork entfernt, erreichten. Etwa 100 Kilometer zurück folgt der italieniſche Züſt⸗ während der deutſche Protos⸗Wagen und der franzöſiſche Motobloc Erie paſſiert haben. .S. C. Die Lawn⸗Tennis⸗Meiſterſchaft von Mentone, die bei dem internationalen Turnier des Mentoner Laton⸗Tennis⸗Clubs zum Austrag gelangte, fiel an den Engländer Blackwood⸗ Price, der in der Entſcheidungsrunde ſeinen Gegner Hole mit 326, 621, 725,:1 ſchlug. Stimmen aus dem Publikum. Zu den Reſtaurationspreiſen im Roſengarten. Die Schreiber dieſes haben ebenfalls ſchon einige Veranſtal⸗ tungen, ſo das Kaiſer⸗Geburtstags⸗Eſſen, Liederkranz⸗ und Großen Maskenball etc. im Roſengarten mitgemacht, aber das Gefühl eines Reinfalls bezüglich der Qualität und des Preiſes der gelieferten Diners oder Soupers iſt weder ihnen ſelbſt noch bei den nächſten Tafelgenoſſen auch nur im entfernteſten aufgeſtiegen. Wenn die ſervierten Portionen auch keine überenormen waren, ſo war das Gelieferte doch Tip⸗Top und ſchik ſerviert. Anſcheinend ſieht der jetzige Pächter beim Einkauf weniger auf Preis als auf Qualität der zu liefernden Ware und vor allen Dingen, das erzählen ſich die Manmheimer Geſchäftsleute ſchon gerne, wird das Gelieferte brompt bezahlt. Wenn der Pächter bei ſeinen Kalkulationen die Betriebskoſten in Betracht zieht, ſo wird ihm dies kein Vernünftiger verdenken. Daß es Herr Kammermeyer verſtanden hat, ſich die Gunſt eines gewählten Mannheimer Publikums zu erwerben, be⸗ weiſt im übvigen die heutige Frequenz des Fürſtenberg⸗Reſtaurants. Die Zufriedenen vom Roſengarten. Von Tag zu Tag. — Verurteilter Unhold. Berlin, 23. Febr. Dem „Berl..⸗A.“ zufolge verurteilte die Strafkammer in Weiden in der Oberpfalz, den noch nicht achtzehnjährigen Wirtsſohn' Merkel von Hohetann, der drei Erdbeeren ſuchende Mädchen im Walde überfiel, eins davon mit der Holzhacke erſchlug und die anderen mißhandelte, zu drei Jahren Gefängnis unter Anrech⸗ nung von 6 Monaten Unterſuchungshaft. — Seltſame Todesurſache. Lübeck, 23. Febr. Von dem Knechte eines hieſigen Kaufmannes wurde aus der Bodenlucke auf den Hof ein Strohballen geworfen, welcher eine über den Hof gehendne Frau traf. Dieſe erlitt einen Bruch der Wirbelſäule und verſtarb alsbald. — Eine Erpreſſerbande. München, 22. Febr. Ein reicher Münchener Großinduſtrieller erhielt vor einiger Zeit einen Brief, in welchem 100 000 Mark ge⸗ fordert wurden; falls er nicht zahle, würde er einen ſeiner beiden Söhne kot ſehen, und falls dies geſchehen müſſe, würde doch noch eine Million verlangt werden oder auch der zweite Sohn getötet werden. Der Erpreſſungsverſuch wurde zunächſt nicht beachtet. Bald darauf wurden die beiden Söhne auf dem Heimwege von der Schule von zwei vier⸗ zehnjährigen Jungen attackiert und mit Salzſäure übergoſſen, aber nur unerheblich verbrannt. Am Atten⸗ tatstage erhielt der Vater einen weiteren Brief, das Attentat ſei nur ein kleiner Beweis für die Ernſthaftigkeit der aus⸗ geſprochenen Drohungen geweſen; der Induſtrielle folle durch ein Inſerat unter einem beſtimmten Stichworte in einem Mün⸗ chener Baltte zu erkennen geben, ob er zahlen wolle oder nicht. Dies geſchah zuſtimmend. Der Erpreſſer erſchien jedoch nicht zum Stelldichein, wobei er ſeine Feſtnahme zu erwarten gehabt ätte. Wegen Wechſelfälſchung verhaftet. Berlin, 22. Febr. Dem„Berl. Lokalanz.“ zufolge wurden wegen umfangreicher Wechſelfälſchungen die Frau des Ge⸗ ſchäftsführers Scharpegge aus Mülheim an der Ruhr und ihre achtzehnjährige Tochter verhaftet. Sie verſuchten bei der Duisburg⸗Ruhrorter Bank in Duisburg einen ge⸗ fälſchten Wechſel anzubringen. Während in Eſſen und Gelſenkirchen bei der Eſſener Kreditanſtalt die gleichen Ver⸗ ſuche mißglückten, gelang es den Frauen die Bergiſch⸗ Märkiſche Bank um 17 500 Mark zu ſchädigen. — Grauenhafte Mordtat New⸗York, 23. Febr. In Brooklyn wurde die zerſtückelte Leiche des Italieners Salva⸗ tore Machinne gefunden, au der die Gliedmaßen und die Zunge fehlten Alle Anzeichen deuten darauf hin, daß der Mord von einem Mitglied der ſchwarzen Bande ausgeführt wurde, während der Ermordete ſich die Haare ſchneiden ließ. Man vermutet, daß es ſich um einen Racheakt an einem Verräter handelt. Letzie Vachrichten und Telegramme. Mülhe m a. Rh., 21. Febr. Der Stadtrat wählte eine Kommiſſion, die ſich mit der Stadt Köln in Verbindung ſetzen ſoll zwecks der eventuellen Ein gemeindung mit dem Rechte der Cooptation. In der Stadtverordnetenverſamm⸗ lung wurde mitgeteilt, daß Köln der Frage der Eingemeindun freundlich gegenüberſtehe. 5 Old enburg, 21. Febr. Der Landtag hat der Vor⸗ lage über die direkte Wahl der Abgeordneten zum Landtage zugeſtimmt. Die katholiſch⸗theologiſchen Fakultäten. 85 Mün che n, 22. Febr. Von der Ortsgruppe München des Deutſchen Hochſchullehrertages erhalten die„Münch. N Nachrich. folgende Zuſchrift: 8 Blätter verſchiedener Parteirichtungen brachten in Tagen die Nachricht, daß infolge der üngſten verſttät in Hochſchullehrerkreiſen die Abſicht beſtehe, gegen die Ex i⸗ ſtenz katholiſch⸗theologiſcher Fakultäten einen Proteſt zu erlaſſen oder ſogar, in einer Eingabe an die Staats⸗ regierung ihre Abſchaffung zu erbitten. Für jeden nur einigermaßen mit den Verhältniſſen Vertrauten ſteht die völlige Unglaubwürdig⸗ Reit dieſer und ähnlicher Nachrichten von vornherein feſt. Da ſie jedoch immer wieder auftauchen, und da gelegentlich auch verſucht wird, die„Ortsgruppe München des Deutſchen Hochſchullehrer⸗ lages in einen bald mehr bald minder durchſichtigen Zuſammen⸗ hang mit Plänen der vorher bezeichneten Art zu bringen, ſo bitten wir Sie, falls Sie derartigen Angaben überhaupt Eingang in Ihr Blatt gewähren, jedenfalls daran feſtzuhalten, daß der„Orts⸗ gruppe“ von ſolchen Abſichten nichts bekannt iſt, und daß in ihren Verſammlungen bislang auch nichtein Wort darüber geſprochen wurde. Baheriſcher Laudtag. „ünchen, 21. Febr. Der Finanzausſchuß d Reichsratskamm err beſchloß, über den 155 d. netenkammer angenommenen Antrag Dr. Heim, die Errich⸗ tung eines ſtaatlichen Portlandzementwerkes betreffend, zur Tagesordnung überzugehen, da die im An⸗ trag erwähnte Vorausſetzung der rückſichtslofen Preistreibereſen in Portlandzement nicht gegeben ſei. Die Liberalen habeng in der b geordnetenkammer einen Antrag eingebracht, an die ſämtlichen Staatsminiſterien die Bitte zu richten, es wolle bei endgültiger Feſtſetzung der Berechtigun gen der Ober⸗ realſchulen ausgeſprochen werden, daß die für die Oberreal⸗ ſchüler neu hinzukommenden Berechtigungen auch den Abfolven⸗ ten der bisherigen Induſtrie⸗Schulen zuſtehen.— Die ſozialdemokratiſche Fraktion hat den Antrag einge⸗ bracht, es ſei die Staatsregierung zu peranlaſſen, dem Landtag baldmöglichſt einen Geſetzentwurf vorzulegen, nach dem die Ver⸗ eine(G ewerkſchaften) die bei eintretender Arbeitsloſigkeit ihren Mitgliedern ſtatutenmäßig Unterſtützung gewähren, einen Zuſchuß aus Staatsmitteln erhalten[(Genter Syſtem). Zur Arbeiterbewegung. * Newceaſtle, 21. Febr. Die Konferenz der Beſitzer der Schi ffsbauwerften mit ihren Arbeitern zur Beilegung der Streitigkeiten war erfolglos. Die Beſitzer hatten nach einer Beratung mit dem Handelsminiſter Lloyd⸗George Vorſchläge gemacht, welche die Arbeiter mit der Begründung ablehnten, daß die Annahme für ſie eine Herabſetzung der Löhne bedeuten würde. Die Abſchaffung des Religionsunterrichts in den italieniſchen Volksſchulen. * Rom, 21. Febr.(a m mer). Die Kammer fuhr in der Beratung des Antrages Bieſſolati auf Abſchaffung des Religonsunterrichts in den Volksſchulen fort. Majorana bekäupfte den Antrag unter dem Hinweis auf die Notwendigkeit des Religionsunterrichtes für die Schüler, deren Eltern ihn berlangen. Guerci ſagte, er halte den Antrag für einen Ausdruck des Atheismus und des Materialismus. Martini erklärte, er ſei einverſtanden mit der Ab⸗ ſchaffung des Religionsunterrichtes in den öffentlichen Schulen, er beabſichtige aber nicht dadurch die Kirche zu bekämpfen. Nitti forderte die Regierung auf, der Volksſchule den weltlichen Charakter zu wahren, denn die Religion könne nicht einen Teil des Schulunterrichts bilden. Die Weiterberatung wurde auf morgen vertagt. * Rom, 21. Febr. Heute Abend wollte ein Trupp Stu⸗ denten vor die Kammer ziehen, um eine Kundgebung gegen den Religionsunterricht zu veranſtalten, wurde jedoch von der Po⸗ lizei zerſtreut. Aus der Duma. * Petersburg, 21. Febr. Der Vizepräſident der Dunma, Mopendorff, wurde mit 273 Stimmen gegen 35 Stimmen wiedergewählt. Hierauf nahm die Duma in zweiter Leſung kleine Geſetzesvorlagen an. Alsdann wurde über eine von 180 Abgeordneten eingebrachte Geſetzesvorlage betreffend eine Unter⸗ ſtützung der unter terroriſtiſchen Akten zu Schaden Ge⸗ kommenen verhandelt. Der Referent, Graf Bobrinsky von der gemäßigten Rechten, wies auf die unzähligen Opfer der Pflichttreue gegen den Kaiſer hin und erinnerte an die erſte und zweite Duma, die mit Ausnahme nur weniger Abgeordneter terroriſtiſche Exzeſſe nicht hätte verurteilen wollen und betonte den in dieſer Be⸗ ziehung eingetretenen günſtigen Umſchwung.(Sturmiſcher Bei⸗ fall im Zentrum und rechts.) Hierauf begrüßte der Gehülfe des Miniſters des Innern, Makarow, in längerer Rede die Einbringung dieſer Geſetzes⸗ vorlage als eine autoritative Verurkeilung der Re⸗ volution, als Merkmal eines Umſchwunges des Nationalbe⸗ wußtſeins und als Quelle der den blutigen Nebel durchbohrenden Lichtſtrahlen mit gewiſſer Genugtuung und ſtellte jedes Entgegen⸗ kommen ſeitens der Regierung in Ausſicht. 5 Nach langer Debatte beſchloß die Duma, die von 180 Mit⸗ gliedern eingebrachte Geſetzesvorlage betreffend eine Unter⸗ ſtützung der unter terroriſtiſchen Akten zu Schaden Gekommenen der Kommiſſion zur Unantaſtbarkeit der Perſon zu überweiſen. Es wurde ſodann eine Tagesordnung angenommen, welche die tiefe Entrüſtung der Duma über terroriſtiſche Akte zum Ausdruck bringt. 0 Die Balkanbahnen. * Sofia, 21. Febr. Die bulgariſche Preſſe beſchäftigt ſich noch immer mit der Frage der geplanten Eiſenbahnverbin⸗ dungen auf der Balkanhalbinſel, indem ſie die Regierung auf⸗ 7 ͤ. % Mannheim, 22 Februar. General⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) 5. Seite. fordert, die günſtige Gelegenheit zu benutzen, um eine Ver⸗ bindung der bulgariſchen und kürkiſchen Eiſenbahnlinien und namentlich der Unzerſtütung Bulgariens durch die Mächte hier⸗ zu zu erlangen.— Das Blatt„Vrema“, das Beziehungen zu den Regierungskreiſen unterhält, legt der Nationalität der⸗ jenigen Geſellſchaft Wichtigkeit bei, die die Teilſtrecke auf dem türkiſchen Boden Uesküb⸗Kumanow⸗Grenze bauen wird und meint, daß der Erbauer auch den Betrieb der Bahn und dem⸗ gemäß einen politiſchen Einfluß in der Türkei erhalten werde. Das Blatt erteilt den Rat, den Bahnbau einer eigens zu bil⸗ denden kürkiſch⸗bulgariſchen Geſellſchaft zu übertragen die man in Konſtantinopel gewiß gern ſehen würde.— Offiztellen An⸗ gaben zufolge bildete die Frage der Balkanbahnen bisher noch nicht der Gegenſtand der Beratungen des Miniſterrates. Trotz⸗ dem ſeien die Regierungskreiſe geneigt, das Schwerg:wicht auf die mſiglichſt baldige Realiſterung der Anſchlußbahn Kiſtendil⸗ Kumanow zu legen, für welche vorausſichtlich dennächſt neuer⸗ liche Schritte in Konſtantinopel unternommen werden dürften. Dabei rechnete die bulgariſche Regierung hauptſächlich auf die Unterſtützung der öſterreichiſch⸗ungariſchen Regierung. * Zyn do n, 21. Febr. Der Balkanausſchuß des Unterhauſes beſchloß in ſeiner heutigen Sitzung die engliſche Regierung aufzu. fordern, nicht zuzulaſſen, daß das mazedoniſche Reformwerk zu Grunde gehe. In Aubetracht, daß Oeſterreich⸗Ungarn durch ſein Eiſenbahnunternehmen gehindert ſei, die ihm und Rußland anvertraute Aufgabe durchzuführen, müſſe England ver⸗ langen, daß die Verpflichtung, Reformen zu nuternehmen, an folche Mächte übertragen werde, die bereit ſind, den erforder⸗ ichen Druck auf die Pforte auszuüben. Die ruſſiſchen Sozialrevolutionäre an der Arbeit. * Petersburg, 21. Febr. In letzter Zeit erhielt die Po⸗ lizei die Mitteilung, daß Sozialrevolutionäre An⸗ ſch läge auf den Großfürſten Nikolaus, den Iuſtiz⸗ miniſter und andere hochgeſtellte Perſönlichkeiten planten. Dic Vollziehung war einer beſonderen Kampforganiſation auferlegt. Es iſt feſtgeſtellt, daß Mitglieder der Organiſation in der Nähe des Palais des Großfürſten und des Inſtizgebändes ſich aufge⸗ halten und drei von ihnen am 19. Februar vergeblich auf die Ausfahrt des Juſtizminiſters zur Ausführung des Anſchlages gewartet haben. Geſtern ſchritt die Polizei zu Verhaftungen; ſie nahm außer elf Perſonen, unter ihnen fünf Frauen, die der Or⸗ ganiſation für die Anſchläge angehörten, und teils Sprenggeſchoſſe bei ſich führten, noch mehrere mit den beabſichtigten Anſchlägen in Verbindung ſtehende Perſonen feſt. In den Wohnungen eiuiger Verhafteter wurden Waffen und Explofipgeſchoſſe, unter anderem auch zwei Polizeiuniformen gefunden. Die Anuarchiſten von Barcelona. * Madrid, 22. Febr. Die Verhandlungen über die zeitweilige Aufhebung der konſtitutionellen Garantien in Barcelona wurden wieder aufgenommen. Decamps erklärte im Namen der vereinigten Catalonier, daß ſie mit dieſer Maßnahme nicht einverſtanden ſeien, wenn ſie auch an⸗ erkennen müßken, daß die Regierung ſie in beſonnener Weiſe anwende. General Lopez Dominguez beanſtandete für die Demokraten die Aufhebung der Garantien und trat für die pon dem liberalen Kabinett gegenüber der Anarchie und deren Terrorismus eingenommene Haltung ein. Lopez Dominguez warf der Regierung vor, daß ſie von den republikaniſchen Parteien Unterſtützung zur Durchführung dieſer Maßregel verlange. Minſterpräſident Maura bemerkte in ſeiner Er⸗ wiederung, die zeitweilige Aufhebung der konſtitutionellen Garantien für Barcelona ſei nur begründet in dem Wunſche u. in der Verpflichtung des öffentlichen Friedens und um die Sicherheit der Bürger zu gewähren. Kein Schatten von Dik⸗ ſatur ſei vorhanden; man möge ſagen was man wolle. Die Regierung habe die Pflicht, die jüngſt begangenen Verbrechen und ähre Folgen zu beſeitigen. Wenn die ergriffenen Maß⸗ regeln auch zu Repreſſalien führen würden, wenn auch ein⸗ zelne mit ihrem Leben dafür büßen müßten, die Regierung werde trotzdem ihre Pflicht erfüllen.(Beifall.) Die Regierung werde alle Mittel anwenden, um den Terrorismus zu Unter⸗ drücken und ſie wird es tun mit der Unterſtützung der oppo⸗ ſitionellen Partei, auf welche ſie Anſpruch hat. Wenn ihr Anglücklicherweiſe dieſe Unterſtütung verſagt würde, würde ſie es allein unternehmen. Auf einige kritiſche Bemerkungen des früheren liberalen Miniſterpräſidenten Montero Rios antwor⸗ tend, ſagte Maura, er kenne nicht die Zahl der Feinde des Vaterlandes. Wenn ſich auch die Zahl derſelben vertauſend⸗ fachen würde, die Regierung ſie ſtets mit der größten Energie bekämpfe. Mehrere kataloniſche Senatoren gaben der Loyhali⸗ tät der Mitglieder der kataloniſchen Vereinigung Ausdruck. Verliner Drahtbericht. (Von unſerem Berkiner Bureau.)] Berlin, 22. Febr. Der Termin für den Prozeß gegen Hauptmann von Göben in Allenſtein iſt noch nicht feſtgeſetzt, doch findet er wahrſcheinlich innerhalb der nächſten vierzehn Tage ſtatt. 4 JBerlin, 22. Febr. Die beiden Geſetzesentwürfe über die Beamtengehälter und die Offiziersbeſol⸗ dungen werden dem Reichstage vorausſichtlich am 10. März zugehen. Innerhalb der Budgetkommiſſion ſoll dafür eine Un⸗ terkommiſſion gebildet werden, in welche von jeder Fraktion ein Mitglied genommen werden ſoll. Außerdem iſt beabſichtigt, da⸗ bei einen Generalreferenten und Korreferenten zu wählen. Auf dieſe Weiſe hofft man die Vorlage noch vor Beginn der Oſter⸗ ferien erledigen zu können. Die Einführung ſoll auf 1. April erfolgen. EBerlin, 22. Febr. Vor dem Landgericht begann geſtern die Beleidigungsklage des Gerichtsrates Wilhelm von Bülow, eines Vetters des Reichskanzlers, gegen den Redakteur Otto Weber. W. v. Bülow war ſ. Z. im Prozeſſe Bülow⸗Brand als Zeuge vernommen worden. [JBerlin, 22. Febr. Friedberg und Bohn ſind immer noch nicht gefunden, doch ſoviel ſteht feſt, daß Friedberg ſich in London aufgehalten hat. Kurz vor dem Eintreffen der Depeſche, die ſeine Verhaftung verlangte, war er abgereiſt. In⸗ zwiſchen iſt an alle amerikaniſchen Häfen der Berliner Haft⸗ befehlt telegraphiſch übermittelt worden. — Drahtnachrichten unſeres Londoner Bureaus. + London, 22. Febr. Aus Newaaſtle wird ge⸗ meldet: Die Reeder haben von der angedrohten Aus⸗ ſperrung, wovon 30 000 Arbeiter betroffen worden wären, abgeſehen, doch lehnen ſie jeden Vergleich ab, außer einer weiteren Lohnherabſetzung um die Hälfte. Bekanntlich bildete die letzte Lohnherabſetzung den Anlaß zum Streik. Republikaniſche Verſchwörung in Portugal. London, 22. Febr. Der„Standard“ meldet aus Liſſabon: In den letzten Tagen zirkulierten hier Gerüchte von einer republikaniſchen Verſchwö⸗ rung gegen das jetzige Miniſterium. Obhgleich poſitive Anhaltspunkte fehlen, hat die Regierung doch alle Vorſichts⸗ maßregeln getroffen. Die Truppen ſind in den Kaſernen konſigniert und die öffentlichen Gebäude werden von Muni⸗ zipalgarden bewacht. Die Regierung glaubt, daß eine Demon⸗ ſtration mit bewaffneter Hand vonſeiten der Anhänger des Exdiktators Franco geplant wird. Bis zur Stunde herrſcht in Liſſabon wie in ganz Portugal vollſtändige Ruhe. Korruption in den Vereinigten Staaten. ILondon, 22. Febr.„Daily News“ meldet aus Newyork: Im Repräſentantenhauſe beſchuldigte der Ab⸗ geordnete Lilly die Electrie Built Comp., ſowie eine zweite Firma, die Hollam Submarin⸗Boot Comp., daß ſie mit Er⸗ folg verſucht hätten, ſowohl das frühere Flottenprogramm als auch das jetzige Schiffsbauprogramm der amerikaniſchen Kriegsmarine zu beeinfluſſen und zwar dadurch, daß ſie durch⸗ ſetzten, daß nach ihren Wünſchen das Repräſentantenhaus bezügl. der Erbauung weiterer Unterſeeboote eine Umgeſtal⸗ tung des Flottenprogramms vornahm, trotzdem der Präſident Rooſevelt, der Marineſekretär und die Sachverſtändigen vom Marineamt dagegen waren. Es iſt dies bereits das zweite Mal, daß amerikaniſche Firmen beſchuldigt werden, durch unlautere Mittel im Repräſentantenhaus erfolgreich ihre Wünſche furchzuſetzen. 0 Dolkswirtſchaft. Maunheimer Gummi⸗, Guttapercha⸗ und Asbeſtfabrik. In der geſtrigen Sitzung des Auffichtsrats der Mannhei⸗ mer Gummi⸗ Guttapercha⸗ u. Asbeſtfabrik wurde beſchloſſen, der auf den 17. März anberaumten Hauptverſammlung nach reichlichen Abſchreibungen und Rückſtellungen die Vertetlung einer Dividende von 10 Progent(wie i..), in Vor⸗ ſchlag zu bringen. Die Volksbank Schwetzingen ſchließt das Jahr 1907 mit einem Umſatz von 30 Millionen Mark ab. Der Reingewinn be⸗ trägt M. 28 724 43 und geſtattet die Auszahlung einer Divi⸗ dende von 6 Prozent, wie im Vorjahre. Die Bank konnte das Kreditbedürfnis ihrer Mitglieder trotz des hohen Reichsbank⸗ diskonts, den am 8. November 1907 die Höhe von 7½% Prozent erreichte, im Kontokorrentverkehr zu 5 Prozent befriedigen. Neues vom Dividendenmarkt. Heilbronner Gewerbekaſſe Aktiengeſellſchaft 4 Prozent.— Grund⸗ und Hypothekenbant Aktiengeſellſchaft Plauen 5 Prozent.— Mitteldeutſche Boden⸗ kreditanſtalt 5 Prozent(i. V. 44 Prozent). Adlerwerke dorm. Heinrich Kleyer, Aktiengeſellſchaft in Frankfurt a. M. Der Auffichtsrat ſchlägt für das Geſchäftsjahr 1906⸗07 bei M. 1 894 020 Reingewinn 25 Prozent Dividende wie im Vorjahre vor. Die Abſchreibungen betrugen 753 76. Mark li. V. 747712.), Handlungsunkoſten M. 686 796(i. B. M. 585 853). Dem Delkrederekonto wurden 20 000 Mark zuge⸗ führt. An der Dividende partizipiert das volle Aktienkapital von 5 Millionen. Es wird beantragt, 50 000 Mark dem Penſionsfond und 25000 Mark dem Fonds für Wohlfahrtseinrichtungen zu⸗ zuweiſen. Auf neue Rechnung ſollen M. 193 029(i. V. 261 958 Mark!] vorgetragen werden. Dresdner Bankverein. Der Geſamtumſatz des Inſtituts hat ſich, nach dem Rechenſchaftsbericht für 1907, um 211 Millionen auf 1326 Millionen erhöht, während die Zahl der offenen Konten von 6716 auf 10 619 geſtiegen iſt. Der Gewinn an Kontokorrent⸗ zinſen hat ſich von 911.137 Mark auf 1,22 Millionen Mark er⸗ höht; der Gewinn an Wechſeln vermehrte ſich von 728 644 Mark auf 913 563 Mark; Provpiſionen brachten 607905 Mark, gegen 530 962 Mark. Die Einnahmen des regulären Bankgeſchäfts ha⸗ ben ſich alſo um rund 562000 Mark vermehrt. Demgegenüber fällt der Rückgang des Effektengewinnes um 71000 Mark auf 111˙094 Mark nicht erheblich ins Gewicht. Der geſamte Brut⸗ togewinn beträgt 0,46 Millionen mehr als im Vorjahr: 3,02 Millionen, für Depoſitenzinſen waren mit 418 598 Mark rund 913 000 Mark mehr aufzuwenden. Unkoſten erforderten 691 259 Mark(549 714 Mk.). Der Reingewinn beläuft ſich auf 1,85 Millionen(1,76 Mill.) und die Dividende beträgt 6 Prozent(wie i..). Die Tantieme des Aufſichtsrates iſt mit 44569 Mark(52 608 Mk.) vorgeſehen, und die Tantiemen der Direktion, ſowie Gratifikationen machen 161354 Mark(158 896 Mark) aus. Auf Kontokorrentkonto ſind dieſes Mal 266 000 Mark abzuſchreiben. Ein derartiger Verluſt lag im Vorfahr nicht vor, dagegen wurden dem Reſervefonds 100 000 Mark über⸗ wieſen, was dieſes Jahr unterbleibt. Ueber die Verluſte wird im Bericht geſagt, daß die Bank bei mehreren Zahlungseinſtellungen beteiligt war. In der Bilanz haben ſich die Debitoren um 5 Millionen auf 37,60 Millionen erhöht; davon die gedeckten allein um 2½ Mil⸗ lionen. Die ungedeckten Debitoren ſind um 2,60 Millionen auf 7,40 Millionen angewachſen. Bankenguthaben betragen 1½40 Millionen(.50 Mill.). Die ſtarken Anſprüche an Handel und Induſtrie brachten eine Erhöhung der Akzeptverbindlichkeiten von 3 Millionen auf 9,89 Millionen. Die Kreditoren ſind um 250 000 Mark größer mit 10,50 Millionen, und die Depoſitengelder haben um 4,07 Millionen auf 10,94 Millionen zugenommen. Der grö⸗ zere Teil ſei an eine mindeſtens dreimonatige Kündigungsfriſt gebunden. Was die Liquidität anlangt, ſo ergeben Kaſſe, Wech⸗ ſel, Coupons und Sorten, Wertpapiere, Bankguthaben zuſam⸗ men rund 1896 Millionen gegen 17,10 Millionen, während Ak⸗ zepte Depoſiten und Kreditoren 31,84 Millionen(24/08 Mill.) ausmachten. Es würden alſo dieſes Mal 12,38 Millionen aus den Debitoren heranzuziehen ſein gegen nur 6,28 Millionen im Vorjahr. Das bedeutet, lt.„M. Allg. Ztg., eine ziemlich erheb⸗ liche Verſchlechterung der Liquidität. Bei 21 Millionen Mark Aktienkapital enthielten die Reſerven 3 Millionen. Waſſerſtandsnachrichten im Monat Februar. Pegelſtationen Datum: vom Rhein: 12. 18. 19. 20. 21. 22. Lemerkungen Konſtanz 2,62 2,62 Waldshut 1745 2,87 Hüningen).93 107 2,02.05 1,90.88 Abds. 6 Uhr Kehll 11,86 142.90 2,67 2,51 2,48 N. 6 Uhr Lauterburg 2,98.58 Abds. 6 Uhr Marau 2,85 2,98 3,48 4,25 4,41 4,81 2 Uhr Germersheim 2,45 2,97.-P. 12 Uhr Mannheim 2,00 2,16.62 3,91 4,18 3,91 Morg. 7 Uhr Mainz„„ J0,02 0,16 0,40 ½0 1,72.-P. 12 Uhr Bingen 1,15 1,42 10 Uhr Kaulñub„19 1,80.55 2,08 2,88 8,05 2 Uhr Kobleunz.87 2,37 10 Ubr Köln 1,54.70 2,24 4,10 2 11* Ruhrort 13 1,10.86 2 6 Uhr vom Neckar: Mannheim 2,15 9,44 8,21 4,76 4,45 4,08 VB. 7 Uhr Heilbronn 0,0 0,68 2,20 2,08 V. 7 Uhr ) Bedeckt, + 7e C. —.̃ͤ—.D— ̃ Frrñ̃—— Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum: für Kunſt, Feuilleton und Vermiſchtes: Alfred Beetſchen; für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: Rich. Schönfelde für Volkswirtſchaft u. den übrigen redaktionellen Teil: Karl Apfelz für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Franz Kircher. Druck und Verlag der Dr. H. Haas ſchen Buchdruckerei, G. m. b..: Direktor: Ernſt Mäller. b. Wasch. tbehrkches Spe Helnrlon EmserWasser Kränchen. Pfalz. Günossensehaftsbäank S. CK. M. B. K. Ludwigshafen a. Bh.. Gerichtlich eingetragene Haftsumme 9,100,000 MX. verzinst Spareinlagen Zu 4½% Grössere Summen bei monatlicher Kündi- ung zu 4½½%½. 8 Bei Einlage von namhafteren Summen hleibt besondere Vereinbarung vorbehalten. Die neueſten 75587 (loſe und in Heften) Faſchingslieder 1. Peil.. ee Iuternatienale Kinematografen) esellsch. ſn. b. H. Huf dem Rasen. ſind zu haben in der 77949 Buchdruckerei Schmalz ALaschinger 0 4, 17, Rückgebäude, 1 Tr⸗ Programm von Samstag, den 22. bis einschl. Freſtag, 28. Februar 1. Tonbild: Nastelbinder, Lied des Pfefferkorn. 2. Die Seißel, Drama. 55 3. Vorwärts mit IIlusik, koloriert. 77 90 8 TT. Teal. 0 4. 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Das Schreiben geht an die Geſchäftsordnungskommiſſion. Das Scheckgeſetz. Berichterſtatter der Kommiſſion für die ziveite Leſung iſt Abg. Mommſen(freiſ. Vgg.).§ 2 handelt von der Scheck⸗ fähigkeit. Es liegt hierzu ein Kompromißantrag aller Parteien vor, wonach auch die unter amtlicher Aufſicht ſtehenden Sparkaſſen baſſiv ſcheckfähig ſein ſollen, wenn ſie die nach Landesrecht für ſie geltenden Auffichtsbeſtimmungen erfüllen. Abg. Baſſermann(natl.) empfieht den Kompromißantrag, der den Wünſchen des deutſchen Sparkaſſenverbandes und der deutſchen Sparkaſſen überhaupt ent⸗ preche. Die Sparkaſſen haben Zweifel gehabt, ob ſie nach der Faſſung des Geſetzes zu ihrem Rechte kommen würden. Daher Joll die Scheckfähigkeit ausdrücklich un Geſetze feſtgelegt werden. Es wird dadurch eine Gleichſtellung mit den in das Handelsregiſter eingetragenen Firmen herbeigeführt. Abg. Nacken(Zentr.) ſpricht ſich gleichfalls für den Kompromißantrag aus. Das Auf. ſichtsrecht üßer die Sparkaſſen müſſe dem Staate natürlich in voller Jorm gewahrt werden. Er bittet den Staatsſekretäx um eine Er⸗ Härung, daß den Sparkaſſen die paſſive Scheckfähigkeit nicht etwa Jurch landesgeſetzliche Beſtimmungen illuſoriſch gemacht werde. Staatsſekretär v. Bethmann⸗Hollweg: Die Beſorgniſſe der Sparkaſſen, daß ihre paſſive Scheckfähig⸗ keit beſtritten werden könnte, wenn der Entwurf auch ohne An⸗ nahme des Kompromißantrages Geſetz werden ſollte, ſind unbe⸗ gründet.(Zuſtimmung.) Die paſſive Scheckfähigkeit der Spar⸗ kaſſen, die nach ihren Geſchäftsbeſtimmungen dazu berufen ſind, den Kontokorrentverkehr zu treiben, iſt unbeſtreitbar. Unbeſtreit⸗ bar iſt es aber auch, daß die Sparkaſſen ſich an diejenigen Beſtim⸗ mrungen zu halten haben, die für ſie nach dem Handelsrecht uſw. beſtehen. Ich halte es deshalb nicht für unbedingt notwendig, und die Verfaſſer des Entwurfs haben ſich auch auf dieſen Standpunkt geſtellt, daß die paſſive Scheckfühigleit der Sparkaſſen ausdrücklich im Geſetz ausgeſprochen wird. Wenn der Reichstag aber Wert darauf legt, dieſe Feſtſtellung ausdrücklich geſetzlich vorzunehmen, jo beſtehen von ſeiten der Regierung keine Bedenken dagegen. Dem Abg. Nacken kann ich die Erklärung geben, daß von einer gene. rellen Illuſoriſchmachung dieſes Rechtes beine Rede ſein kann.(Bei⸗ fall.) Aber den Auffichtsbehörden und dem Landesrecht muß die Befugnis zugeſtanden werden, im Intereſſe der ſparenden Leute ſolchen Sparkaſſen, die etwa die nötige Sicherheit nicht bieten ſoll⸗ ten, die Scheckfähigkeit im einzelnen Falle zu verſagen.(Beifall.) Abg. Dr. Arendt(Rp.): Es kommt nicht oft vor, daß ein Geſetzentwurf im Plenum allgemeine Zuſtimmung findet, in der Kommiſſion materiell gar micht geändert wird— ein Beweis für die ausgezeichnete Ausarbei⸗ tung des Entwurfs— und daß dann ein in der Kommiſſion mit allen gegen zwei Stimmen abgelehnter Antrag im Plenum als Kampromißantrag ſämtlicher Parteien erſcheint. Der Antrag iſt nämlich gänzlich überflüſſig. Der Sparkaſſenverband hat das Geſetz falſch verſtanden und eine große Petitionsbewegung inſze⸗ miert. Nun, wir können ihm ja das Vergnügen machen. Aber eine äwermäßige Ausdehnung des Scheckweſens wünſche ich bei den Sparkaſſen nicht. Für die große Mehrzahl der kleinen Sparkaſſen Kignet ſich der Scheck gar nicht. Abg. v. Brockhanſen(konſ.)“ Die ausgezeichnete Ausarbeitung des Entwurfs iſt haupt⸗ ſächlich darauf zurückzuführen, daß der erſte Entwurf den Inter⸗ en vorgelegt und deren Wünſche zum Teil berückſichtigt wor⸗ Len ſind. Auch wir ſind der Meinung des Staatsſekretärs, daß 8 2 die Sparkaſſen ſchon einbegreift, da ſie unter ſtaatlicher Auf⸗ ficht ſich befinden. Grundbedingung für den Scheckverkehr muß aber ſein: eine kaufmänniſche Leitung, ein Kontokorrentperkehr und das jederzeitige Vorhandenſein liquider Mittel. Hoffentlich tritt das Geſetz zum 1. Abril 1908 in Kraft. Abg. Mommſen(freif. Vgg.): Esiſt durchaus nicht notwendig, alle Sparkaſſen, die ſich in Deutſchland gut entwickelt haben, allzuſehr in den Kontokorrent⸗ verkehr hineinzutreiben. Sparkaſſenverwaltung und Kontokorrentverkehr ſind zwei verſchiedene Dinge, die ſich ſchwer vereinigen laſſen, wenn man nicht den Sparkaſſenzweig ſchädigen will. Da aber die Landesaufſichtsbehörden angewieſen werden, den Sparkaſſen den Scheckperkehr nur unter gewiſſen Be⸗ dingungen zu erlauben, ſtimmen wir dem Kombromißantrag zu. Abg. Singer(Soz.): Die Sparkaſſen ſollken es ſich doch ſehr überlegen, ob ſie überhaupt von dem Scheckverkehr Gebrauch machen ſollen. Sie können damit leicht in eine unborſichtige Geſchäftsführung hinein⸗ getriehen werden. Damit ſchließt die Diskuſſion. Der Kompromißantrag wird einſtimmig angenommen, ebenſo das ganze Geſetz mit geringen formalen Aenderungen. Es tritt am 1. April 1908 in Kraft. Der Juſtizetat. (Vierter Tag.) Abg. Dr. Frank(Mannheim, Soz.): Für unſere Behauptung einer Klaſſenjuſtiz haben wir ſetzt eine dankenswerte Unterſtützung erhalten in der Rede des Abg. Heinze. Das Berliner Landgericht 1 hat ausdrück⸗ lich zugegeben, daß in Sachſen die Arbeiter minderen Rechtes ſind. Aber nicht nur bei den Arbeitern geht das Vertrauen zur Juſtiz kerloren. Das zeigt ſich am deutlichſten in dem Spott über das Juriſtendeutſch; der Geiſt, der in einer Rechtſprechung herrſcht, zeigt ſich am deutlichſten in der Sprache des Urteils. Dr. Frank derlieſt aus der Zeitſchrift des Allgemeinen Deutſchen Sprachvereins einen Urteilsſatz; als er tiefaufatmend hindurch iſt, bemerkt er unter heiterer Zuſtimmung des Hauſes: Ich würde mich ſchämen, wenn ich das verſtehen würde! All die kleinen Mittel können die Mißſtände nicht beſeitigen; die Juſtis muß de⸗ nokratiſiert werden. Das Mißtrauen iſt nicht kleiner geworden durch die großen Prozeſſe des letzten Jahres. Beſonders bedauerlich iſt es, daß die Vorſitzenden der Gerichte nicht das nötige Rückgrat haben gegenüber den Staatsanwälten. Im Hau⸗Prozeß wagte der Vorſitzende nicht, einen Zeugen, einen Journaliſten, gegen eine ſchwere Beſchimpfung durch den Staatsanwalt zu ſchützen. Im Harden⸗Prozeß hat der Staatsanwalt es wagen dürfen, einem Sachverſtändigen damit zu drohen, daß er unan⸗ genehme Dinge vor der Oeffentlichkeit zu hören bekommen werde, wenn er ein Gutachten abgebe. Und dann die Verſetzung des Vor⸗ ſitzenden im erſten Harden⸗Prozeß; jetzt hat er Offenbarungseide abzunehmen! Die Unterſuchungshaft gilt vielfach geradezu als Folter zur Erpreſſung von Geſtändniſſen. Die modernen Errungenſchaften der Poſt und Telephonie exiſtieren für die Unterſuchungsgefan⸗ genen nicht. Hier iſt eine Reform der Verwaltung notwendig. Aus den Taken des Hauptmanns von Köpenick werden anſcheinend noch nicht die nötigen Konſequenzen gezogen. Daß die Krimina⸗ lität der Jugend nicht ſteigt, ſondern zurückgeht, gat der Staats⸗ ſekretär ſchon ſtatiſtiſch belegt. In den agrariſchen Provinzen, Herr Dr. Wagner, iſt ſie über dem Durchſchnitt, und umgekehrt, im Sündenbabel Berlin iſt ſie beſſer geworden. Es wird Herrn Wagner ſchwer fallen, die Kriminalität zurückzuführen auf die Tätigkeit der Geſellſchaft für Volksbildung. Vom preußiſchen Kultusminiſterium, das ja kein Kulturminiſterium iſt, war etwas anderes nicht zu erwarten, wohl aber iſt bedauerlich, daß der Vor⸗ ſtand dieſer Geſellſchaft tapfer gzurückgewichen iſt, ſich der Zenſur gebeugt hat. Die Geſellſchaft ſollte ſich nennen: Geſellſchaft für tadelloſe Volksbildung.(Sehr gut! bei den Soz.) Die ſozial⸗ demokratiſchen Jugendorganiſationen wollen die jugendlichen Kör⸗ ber ſtählen durch Schutz bor Ausbeutung, ſie behüten vor der Ge⸗ fahr des Alkoholismus, und ſie erfüllen gerade das, was Sie von der Polizei erwarten, ſie warnen und ſchützen vor Schmutzliteratur. Die jungen organiſierten Arbeiter könnten in dieſer Beziehung manchem Stammtiſch von jungen Offizieren und Studenten zum Muſter dienen. Sie dulden keinen unter ſich, der Zoten reißt. Gewiß iſt auch Sport notwendig. Aber wenn ſie zum Schutze gegen die körperliche Dekadenz Turrpereine gründen, werden ſie bon den Behörden, wo es nur geht, geſchurigelt. Der Redner beſpricht einige Reſolutionen. Die Beſeitigung des Zeugniszwanges iſt beſonders jetzt notwendig, wo die Regie⸗ rung den Verkehr ihrer Beamten mit den Abgeordneten nicht dul⸗ den will. Im Zuſammenhang mit der Ghöhung der Zeugengebüh⸗ ren iſt auch erforderlich eine Erhöhung des unpfändbaren Exiſtenz⸗ minimums. Die zivilrechtliche Regelung des Tarifvertragsrechts wird nicht leicht ſein. Noch dieſer Tage erhielt ein Arbeiterver⸗ treter in Hannover drei Wochen Gefängnis, lediglich für ſein Ein⸗ treten zur Durchführung eines Tarifvertrages. Ueber wichtige Punkte des Strafrechts herrſcht im Hauſe Ein. mütigkeit und die Debatte hat ſich faſt durchweg in ſachlichen Bah⸗ nen bewegt. Eine Ausnahme machte geſtern Herr v. Maltzan, der auf Stadthagen mit ſchnoddrigen perſönlichen Bemerkungen ant⸗ wortete. Anfangs dachte ich, er wollte ihm eine Liebeserklärung machen, weil er immer ſeinen Vornamen betonte Dabei wußte Herr Rudolf v. Maltzan, daß Stadthagen nicht anweſend war. Vigepräſident Dr. Paaſche: Ich bitte, doch nicht Vornamen zu nennen. kraten rufen: Und Arthur?) Abg. Frank: Geſtern hat er den wohlklingenden Vornamen meines Kolle⸗ gen Stadthagen fortwährend genannt. Ich nehme nicht an, daß adlige Mitglieder ein Vorrecht haben.(Sehr gut! bei den Soz.) Vigepräſident Dr. Paaſche: Ich bitte die Kritik zu unterlaſſen. Ich habe das geſtern nicht gehört. Früher haben die Präſidenten das nicht geduldet, zum Beiſpiel, wenn von Eugen Richter die Rede war. Abg. Frank: Gern! Hätte ſich nur geſtern zum Schutz Stadthagens der Präſident gerührt! Vigepräſident Dr. Paaſche: Ich bitte, das Thema nicht weiter fortszuführen. Abg. Dr. Frank: Den abweſenden Stadthagen griff Herr v. Maltzan an; das war zwar freiherrlich, aber nicht ritterlich. Er ſollte ſich vorher informieren; den Wortlaut des ehrengertichtlichen Er⸗ kenntniſſes hat Stadthagen ſchon 1893 unmittelbar nach der Zuſtellung im„Vorwärts“ veröffentlicht.(Stadthagen ruft: Und im Reichstag auch!) Stadthagen wird darüber ja ſelbſt ſich noch äußern. Ich erwarte, daß Herr v. Maltzan an derſelben Stelle, an der er ihn verletzt hat, es auch wieder zurücknimmt. Noblesse Oblige. Die unterſchiedliche Behandlung in dem Fall des Silberdiebſtahls erblickt das Volk darin, daß es vielfach nur den reichen Leuten möglich iſt, ſich ein Privatgutachten zu verſchaffen, auf Grund deſſen ſie auf ihren Geiſteszuſtand beob⸗ achtet werden können. Wie wäre es einem armen Manne er⸗ gangen, der Silber geſtohlen hätte! Sie wollen keine Sonder⸗ gerichte; ſchaffen Sie die ſtandesherrlichen Sonder⸗ grichte ab. Ein ſolches urteilte noch vor kurzem einen Reichs⸗ grafen Erbach⸗Erbach ab, weil er die Tochter einer Wäſcherin zu heiraten gewagt hatte. Die Juſtiz iſt nur der Mikrokosmus der allgemeinen Wirtſchaft. Der Kapitalismus iſt der heimliche Kaiſer der Juſtigbehörde. Der Kampf mit dem Kapitalismus iſt der einzig wirkſame 1 gegen die Ausſchreitungen der Juſtiz. Jede Einſchränkung des Abſolutismus in der Fabrik und auf dem Throne iſt eine Bekämpfung der Klaſſenjuſtiz.(Beifall der Soz.) Abg. Schirmer(Ztr.): Unſer Dr. Lieber hat im Kulturkampfe einmal von himmelſchreienden Urteilen gefprochen. Heute kann man faft dasſelbe von den Gerichtserkenntniſſen gegen Arbeiter ſagen. Der Vorwurf der Klaſſenjuſtiz kann nicht zurückgewieſen werden, am wenigſten mit einer leichten Handbewegung, wie es geſtern der Staatsſekretär zu tun verſucht hat.(Hört, hört! links.) Man behandelt hohe Herrſchaften eben anders, wie arme Arbeiter. Die ſchwere Beſtrafung des Dieners Glaſe und die milde der Fürſtin Wrede haben diel böſes Blut erregt. Es ſollte jeder Schein von Parteilichkeit in der Rechtspflege ängſtlich vermieden werden. Daß die Richter brinzipiell Studenten vor Arbeitern begünſtigen, glaube ich nicht. Ich mache ihnen auch nicht den Vorwurf, daß ſie mit Abſicht und Bosheit die niederen Volksſchichten ſchlechter behandeln. Die Hauptſchuld an der ſchlechteren Behandlung der Aermeren liegt aber an der Regierung und an der Geſetzgebung, weil es noch Menſchen erſter und zweiter Klaſſe gibt, 8. B. in bezug auf das Wahlrecht. Auch die Frage der Enteign ung ſpricht nicht für eine Rechtsgleichheit. Die Reichsjuſtizberwaltung ſollte dieſen Verfaſſungsbruch verhindern, aber ſie ſcheint gegen Preußen ganz ohnmächtig zu ſein. Der Redner tadelt ſcharf die Einführung der Legitimationskarten für ausländiſche Arbeiter. Die übrigen deutſchen Bundesſtaaten müßten gegen dieſen preußiſchen Ueber⸗ (Die Sozialdemo⸗ griff Proteſt erheben. Der Redner kritiſtert dann verſchiedene Urteile wegen Verrufserklärung und Streikpoſtenſtehens. Dadurch würde der Gedanke an eine Klaſſenjuſtig im Volke genährt⸗(Bei⸗ fall.) Das Koalitionsrecht der Arbeiter muß ſichergeſtellt werden. Herr Staatsſekretär, wann kommt endlich eine ſolche Vorlage? Der Redner ſpricht ſich weiter für geſetzliche Regelung des Tarif⸗ bertragsrechtes aus. Vizepräſident Dr. Paaſche exteilt dem Abg. Frank wegen der von ihm vorhin überhörten Aeußerung„ſchnodderige Bemerkungen“ einen Ordnungsruf. Abg. Dr. Müller⸗Meiningen(freiſ. Vpt.): Auch wir bedauern die allgemeine Reſolutionsflut, die Mode geworden iſt. Wenn aber eine Partei erſt anfängt, dann geht ein allgemeiner Wettlauf los, ſodaß keine zurückbleiben kann. Die Diäten an Geſchworene und Schöffen ſind vollſtändig ſpruch⸗ reif. Der Staatsſekretär will ſie erſt mit der neuen Strafprozeß⸗ ordnung löſen. Er iſt ein großer Optimiſt, wenn er glaubt, daß dieſe Reform ſo einfach ſein wird. Es wird auf ihren Inhalt ankommen, ob ſie überhaupt, oder wenigſtens in abſehbarer Zeit zuſtande kommt. Die Regierung will ſich freilich nicht gern die Roſinen aus ihrem Kuchen nehmen laſſen. Aber man ſollte doch endlich dem Wunſche des Reichstages willfahren und die Diäten gewähren. Ein weiterer Schutz des Rechtsguts der elektriſchen Energie iſt durchaus notwendig. Der Regelung des Rechts der Arbeitertarifverträge ſtehen wir ſehr ſympathiſch gegenüber. Es iſt aber zweifelhaft, ob eine Schematiſterung dieſer Verträge ſchon jetzt möglich iſt. Wir ſind bereit, an dieſer wichtigen ſozialen Arbeit mitzuwirken. Die Beſeitigung des Zeugniszwanges für die Preſſe iſt eine alte liberale Forderung. Der Erlaß des Reichskanzlers in dieſer Beziehung mag gut gemeint ſein, er hat aber keinen praktiſchen Wert. Ueber die Frage des Rechts der Abgeordneten auf Zeugnisverweigerung iſt ſich die Mehrheit des Reichstages einig. Ein Parlament, das nicht einmal Herr im Hauſe iſt, iſt von Anfang an ein ſchwächliches Parlament, das die nötige Autorität außerhalb des Hauſes unmöglich haben kann. Die Autorität unſeres Präſidenten gegenüber der Poligei muß unbedingt gewahrt werden.(Beifall.) Für neue Sonder⸗ gerichte ſind wir nicht. Dieſe ganzen Beſtrebungen werden ſchließlich mit einem großen moraliſchen Kater endigen. In bezug auf die Gerichte für ländliche Arbeiter ſind auch die Herren vom Zentrum ja nicht einig. Bei der Recht⸗ loſigkeit der ländlichen Arbeiter wären ſie ein Danaer⸗ geſchenkz; was würden die Beiſitzer für eine Rolle ſpielen. Erſt müſſen wir ihnen durch ein freiheitliches Vereins⸗ und Verſamm⸗ lungsrecht, durch ihre Zuziehung zu Geſchworenen und Schöffen ſtaatsbürgerliche Gleichheit geben.(Sehr richtigl) Aber ich bin überhaupt gegen derartige Sondergerichte; wir werden alſo gegen dieſen Antrag der Sozialdemokraten ſtimmen. Dagegen iſt die Selbſtbeköſtigung und angemeſſene Beſchäfti⸗ gung nach dem Antrag des Zentrums eine altliberale Forderung. Das Buch des Architekten Voith erzählt geradezu bon ruſſiſchen Zuſtänden, wenn auch manches übertrieben ſein ſollte. Bei Behandlung ſeiner unſchuldigen Frau, als wäre ſie eine alte vor⸗ beſtrafte Dirne, muß einem Scham⸗ und Zornröte emporſteigen! Das iſt das beſte Agitationsmittel für die Sozialdemokraten Auch die leinheitliche Regelung des Strafvollzugs iſt eine alte liberale Forderung. Sie iſt ſo dringend notwendig, wie nur möglich. Koſtet natürlich viel Geld, iſt aber ein wahres Kulturwerk, Fürſt Bülow hat uns in ſeiner bekannten Block⸗ rede eine Zuſage hierüber gegeben; wird ſie der Staatsſekretär jetzt wiederholen? Anders ſteht es mit der D eportation: ſo einfach aus dem Handgelenk kann man derartige wichtige Fragen denn doch nicht machen. Was die Behandlung der Jugendlichen an⸗ langt, ſo ſoll man in einigen weſtfäliſchen Orten gute Erfahrungen gemacht haben mit ſogenannten Fürſorgeau Sſchüſſen; dann mache man eine entſprechende Vorlage. Aber die Hauptſache bleibt ein verſtändnisvolles Richtertum, und da hapert es gewaltig. Wegen Lausbubenſtreichen gehößren die Jungens nicht ins Gefängnis; ſo züchtet man nur rückfällige Verbrecher. Die Vorſtrafenregiſte r ſollte man nach einer beſtimmten Friſt löſchen und die Zeugen nicht moraliſch und ge⸗ ſchäftlich geradezu ruinieren.(Sehr wahr!) Und dann die Grauſamkeit bei der Ausſtellung von Geburtsurkunden unehelicher Kinder. Wenn jemand eine Stunde nach der Eheſchließung zur Welt kommt, dann iſt er ein Vollbürger, aber eine Stunde vorher, dann iſt er ein Paria, dann läuft ihrm die uneheliche Geburt Zeit ſeines Lebens nach. 0 Große Heiterkeit.) In der allgemeinen Beurteilung der Zuſtände in der Rechts⸗ pflege haben ſich die liberalen Gruppen in letzter Zeit erfreulicher Weiſe genähert. Ich freue mich über die Stellungnahme des Abg. Heinze. Die ſteigende Unpopularität der Staats⸗ anwälte iſt unleugbar. Die formale Behandlung des Progeſſel Moltke⸗Harden iſt eine juriſtiſche Ungeheuerlichkeit. Die Be⸗ ſchränkung des Wahrheitsbeweiſes hat auch in der Blockrede des Reichskanzlers eine Rolle geſpielt. Aber ich frage: Was wäre dann aus dem Grafen Kund Moltke geworden? Was nottut, das iſt Selbſtgucht, das iſt gute Sitte bei unſeren Gerichten, daß man nicht das Vorleben bis in die Kindesbeine verfolgt und den Mann moraliſch nackt vor den Gerichtshof ſtellt.(Sehr wahr!) Das iſt ein Unfug; größerer Takt iſt notwendig, und auch das Reichsgericht ſollte mit ſeiner Judikatur etwas nachhelfen. Nun gemäß meiner alten Liebhaberei etwas in Sachen der Jex Heinzel Ich vermiſſe Herrn Roeren, aber er hat ſeine Rede ja ſchon im Abgeordnetenhauſe gehalten. Dieſes konzentriſche Treiben in den Landesparlamenten iſt äußerſt verdächtig. Ich bin mit meinen politiſchen Freunden der ſchärfſte Feind des litera⸗ riſchen Zotentums. Auch getziſſer ſogenannter künftleriſcher Reproduktionen, wie ſie in Berlin auf den Straßen in Maſſen zu finden ſind, mit Spekulation auf die Sinnlichkeit der Jugend. Wir verurteilen auch die geradezu lüſterne Art und Weiſe, in der Prozeſſe mit ſexuellem Hintergrund in einem Teil der Preſſe be⸗ handelt werden. Aber an der Geſetzgebung und Judikatur des Reichsgerichts liegt es wahrhaftig nicht. Im Gegenteil. Die Er⸗ findung der„relativen Unzüchtigkeit“ gibt wirklich die Möglichkeit, alles ſexuell Anſtößige zu packen. Ich erſpare mir mein maſſen⸗ haftes Material, bis die Herren von Reden zu Taten übergehen. Aber neben dem vielen Schmutz beſteht in manchen Kreiſen ein finſterer, aszetiſcher, geradezu pietiſtiſcher Zug d er NP ru⸗ derie.(Sehr richtig!) Wie wird da nicht die Sittlichkeit ge⸗ ſchützt! Ich will gar nicht von den Verſtümmelungen an Denkmälern ſprechen; aber was ſoll man dazu ſagen, wenn jetzt ſogar ein Sturmlauf gegen das Baden der Jug end in Brauſebädern losgeht!(Sehr wahr!) Und dann habe ich hier ein Flugblatt, in dem es heißt:„Die Feſtordner von katho⸗ liſchen Geſellſchaften ſind zu liberal geworden in der Zulaſſung von Balltviletten.“(Sört! Hört! und Heiterkeit.) Ei, meine Herren, daß man auch in jenen Kreiſen dem Grundſatz huldigt: — 8 * Mannheim, den 22. Februar 1908. General⸗Anzeiger. Mittagblatt.) 9. Seite. Je ausgezogener, deſto anziehender! And dieſe.s ſchöne Flugblatt hat einen Zettel beigedruckt, in dem es heißt, daß eine Reihe von bekannten rheiniſchen Organen es leider Gottes nicht angenommen hahen. Eine derartige der Prüderie wirkt geradezu verwirrend und abſtoßend. Selbſt der bayeriſche Juſtigminiſter hat auf eine Interpellation des Zentrums wiederholt erklärt, daß nach ſeiner Ueberzeugung die Strafgeſetzgebung vollſtändig genüge. Es iſt aber die alte Geſchichte ſo in Preußen, wie in Bayern. Die Poli. zei geht entweder wie ein Elefant im Porzellanladen vor(Heiter⸗ keit), oder wie ein alter blaſierter Lebemann, der an ſolchen Ge⸗ ſchichten ſeine innere Freude hat.(Erneute Heiterkeit.) Unter den Augen der Polizei ſind ganz ſchamloſe Dinge ausgebreitet. Es fällt ihr aber nicht ein, einzugreifen. Die Polizei im Leben der Kunſt iſt eine erbarmungswürdige, lächerliche Figur geworden. wie die des Zenſors, und ſie wird es ewig bleiben.(Beifall links.) Es wird ſo viel von der Hebung der Sittlichkeit ge⸗ ſprochen, aber was tun die deutſchen Bundesregierungen, um dieſe Sittlichkeit zu heben? Blutwenig. Auch bezüglich der körperlichen Ausbildung wird zu wenig getan. Man ſcheint in dieſer Hinſicht ja in Preußen ſchon weiter zu ſein, als im Reiche. In der ganzen Welt hält man die Verbreitung guter Lektüre für das beſte Mittel zur Bekämpfung der Unſittlicheit. Ich erinnere an die große Bewegung in Rußland unter der Führung Tolſtois. Der Staat hat bei dem Beſtreben, die Maſſen zu bilden, beinahe voll⸗ ſtändig verſagt, weil er ſich ſelbſt zu oft desavouiert hat. Tauſende von Staatsbürgern hungern nach geiſtiger guter Koſt. Man hin⸗ dert aber die Geſellſchaft für Volksbildung, ihnen dieſe Koſt zu reichen. Eine halbe Million Bücher meiſt harmloſen Inhalts hat ſie berbreitet. Natürlich kann man auch an den größken Werken der Naturwiſſenſchaft nicht vorbeigehen. Nun geſchieht das Un⸗ geheuerliche, daß pietiſtiſche Bornkertheit verlangt, daß der gei⸗ ſtige Durſt der Maſſen und ſeine Befriedigung in jeder Hinſicht tadellos reglementiert werden müſſen. So hat der Miniſter des Geiſtes in Preußen ſich ausgedrückt. Der Geiſt muß groß ſein bei einer ſolchen geiſtigen Leiſtung.(Beifall links.) Man ſchämt ſich nicht, einen Index von modernen Schriften aufzuſtellen, einen Index, auf denen die Namen von Männern ſtehen, wie Haeckel, Strauß, Delitzſch und Harnack. So ſucht man die Sittlichkeit zu heben und den Bildungshunger der ſſen zu ſtillen. Auf dieſe Weiſe beſorgt man nur die Geſchäfte der ſozialdemokratiſchen ein⸗ ſeitigen Bibliotheken, die man damit ſtaatlich ſubventioniert. Es iſt alles gleich, ob Studt, ob Holle, ſchwarz iſt der Kopf bis in die Wolle(Stürmiſche Heiterkeit.“ Man hat auch die Lektüre des in einem e ſoll ſich dn Ein Semina⸗ zur Kommunion gehen wollte, ſoll ſich durch den„Fauſt“ Hefleckt haben. Ganz die gleiche Prüderie hier und dort. Gleiche Brütder, gleiche Kappen. Wir können ohne weiteres unſeren baye. riſchen Kultusminiſter gegen ihren preußiſchen austauſchen.(Er⸗ èneute ſtürmiſche Heiterkeit.) Muckeriſcher Pietismus und kleri⸗ Kale Orthodoxie ſind wieder einmal vom gleichen Geiſte beſeelt. 55 uns gibt es auf dem Gebiete der Kultur keinen Kompromiß, inen Waffenſtillſtand, wir führen den Kampf weiter. Ich mache aus meinem Herzen keine Mördergrube. Eine ſolche Kulturpolitik wird in den beiden größten Bun⸗ desſtaaten Deutſchlands betriehen. Das zeigt die große Gefahr für das Reich. Das möchte eine nette Reform des Reichsſtraf⸗ geſetzes werden, wenn ſo der Schwartzkopffſche Geiſt ſich breit macht! N(Stürmiſche Zuſtimmung links.) Das iſt der Geiſt der Jex Heinge und der ſeligen Umſturzvorlage. Das iſt der Geiſt, der jeden mit Gefängnis beſtrafen wollte, der das Daſein Gottes leugnet.(Lärm im Zentrum.) Von Leſſing. Uhland und Goethe Hat man im preußiſchen Abgeordnetenhauſe jetzt verflucht wenig geſpürt. In dieſem Kulturkampf iſt der Liberalismus ganz allein Zuf ſich angewieſen. Es gilt für den Geſamtliberalismus jetzt wieder, die Augen aufgzumachen. Und die modern denkenden Konſervativen— ich denke da an Herrn von Oldenburg(große Seiterkeit)—, die nicht gewillt find, ſich zum Vorſpann des Kleri⸗ alismus 17 55 zu laſſen, fie ſollten bedenken, daß ſie ledig⸗ lich die Geſchäf e des Klerikalismus beſorgen, wenn ſie die Ortho⸗ boxie unterſtützen.(Heulende Zurufe im Zentrum.) Dieſe tieri⸗ ſchen Laute bin ich von Ihnen ſchon aus dem bayeriſchen Parla⸗ ment gewöhnt. Dadurch halten Sie mich nicht ab, die Wahrheit zu ſagen. Es handelt ſich hier um die Entwicklung der deutſchen Kultur, um den Schutz der wiſſenſchaftlichen Freiheit, um die Auf⸗ rechterhaltung der Macht des Staates gegenüber der unermeß⸗ lichen Macht der Kirche. Der Liberalismus wird dieſen großen Kampf ſtets mit aller Macht führen, in dem Bewußtſein, daß er Zum Segen der freiheitlichen Entwicklung des Volkes dient.(Leb⸗ hafter Beifall links.) N. Staatsſekretär Dr. Nieberding: Das letzte Thema hat für das Reichsjuſtizamt keine aktuelle Bedeutung.(Heiterkeit rechts.) Herr Dr. Müller⸗Meiningen hat uns ſeine Anſichten über den Strafvollzug dargelegt. Er hat much einen Fall aus dem preußiſchen Strafvollzug erwähnt. Und von dieſem aus hat er einige Schlaglichter auf unſer ganzes Rechtsleben geworfen. Seine Anſichten beruhen auf ungerechten Vorausſetzungen und ſind auch ungerecht in den olgerungen. Ich muß die Behörden gegen ſeine Vorwürfe in Schutz 5 Das gilt zunächſt vom Falle Voith. Von der ganzen Sache iſt nur richtig, daß bedauerlicherweiſe bei der Behandlung der Frau Voith im Gefängnisweſen Regel⸗ widrigkeiten vorgekommen ſind durch das weibliche Auſſichts⸗ perſonal, wie es in einem großen Gefängnis vorkommt. Die Aufſichtsbehörde hat Abhilfe geſchaffen. Dieſe Regelwidrigkeiten Haben aber nicht ihren Grund in geſetzlichen Veſtimmungen, ſon⸗ dern in Mängeln bon einzelnen Menſchen. Dieſer Fehler zeigt wieder, wie vorſichtig man ſolchen Schilderungen gegenüber ſein muß. Die Notwendigkeit einer geſetzlichen Regelung des Straf⸗ wollguges erkenne ich an. Aber ſo lange nicht das neue Straf⸗ ſyſtem zu überſehen iſt, find wir außer ſtande, ein ſolches Geſetz auszuarbeiten. Vor allem müſſen wir wiſſen, welche Strafarten in Zukunft unſere Geſetzgebung vorſieht. Durch die neue Straf⸗ prozeßordnung werden wir in dieſer Beziehung ein Stück weiter⸗ kommen. Wir werden nach der Strafprozeßordnung an die Aus⸗ arbeitung eines Strafvollzugsgeſetzes gehen. Aber die vor ebrachten Fälle von Unregelmäßigkeiten werden auch in Zukunft nicht zu ver⸗ Hindern ſein, denn ſie hatten nicht in den Vorſchriften ihren Grund, ſondern in den Perſonen. Bezüglich des Vorſtrafregiſters ſchweben Verhandlungen mit dem preußiſchen Miniſter. Wir hoffen, zu einer befriedigenden Löſung der Sache zu kommen. Auch die Strafprozeßordnung wird Einſchränkungen bringen und berech⸗ Igie Klagen abſtellen. Abg. Prinz zu Schönaich⸗Carolath(natl.): Es iſt die Geſellſchaft zur Verbreitung von Volksbildung hier zur Sprache gebracht worden. Was iſt denn eigentlich geſchehen? Ganz plötzlich und unerwartet iſt von der Regierung in Liegnitz (Heiterkeit.) Vollständiger Ausverkauf eine Verfügung ergangen(Abg. Kreih ruft: Juſtizetat), in welcher vor der Geſellſchaft zur Verbreitung von Volkshildung gewarnt wird. Dieſe Verfügung iſt, ohne daß meinerſeits die geringſte Zuſicherung irgend welcher Art gegeben worden wäre, zurückge⸗ zogen worden. Damit war meiner Meinung nach zunächſt für die Geſellſchaft zur Verbreitung von Volksbildung der Fall erledigt. (Abg. Kreth ruft: Juſtizetat!) Nun kam die Debatte im Ab⸗ geordnetenhauſe und die Erklärungen des Miniſters über eine Verſtändigung. Um dieſe Verſtändigung nun zu kritiſieren oder abfällige Bemerkungen daran zu knüpfen, mußte man doch vor allen Dingen die Verſtändigung kennen. Es iſt in der Preſſe von die Rede geweſen, welche beanſtandet ſein ſollen. Dieſe in der Preſſe genannten Bücher ſtehen überhaupt nicht in dem Katalog der Geſellſchaft.(Hört, hört! Das Zentrum und meh⸗ rere Abgeordnete der Rechten ſuchen den Redner am Weiterſprechen zu hindern. Beſonders macht Abg. Gröber fortdauernd lärmende Zwiſchenrufe.) Nachdem der Präſident mir das Wort gegeben hat, werden Sie, Herr Kollege Gröber, ſchon die Güte haben, meinen Ausführungen zuzuhören.(Großer Lärm im Zentrum.) Der Präſident hat darüber zu entſcheiden, ob ich ſprechen darf oder nicht.(Lebhafte Zuſtimmung links.) Es iſt hier ſtets Uſus geweſen, daß, wenn ein Abgeordneter direkt angegriffen wor⸗ den war, man ihm geſtattete, ſich zugleich zu Worte zu melden. Vizepräſident Kaempf: Im Zuſammenhang mit dem Juſtizetat hat der Abg. Müller⸗ Meiningen den Liegnitzer Fall zur Sprache gebracht. Ich erachte es als ſelbſtverſtändlich, daß dem Abgeordneten Prinzen Schönaich⸗ Carolath Gelegenheit gegeben wird, auf die vom Abg. Müller⸗ Meiningen vorgebrachten Angelegenheiten zu antworten. Ich erteile 1 5 119 wie vor dem Abg. Prinzen Schönaich⸗Carolath das Wort. Larm. Abg. Gröber(Ztr.)(Zur Geſchäftsordnung): Der Abg. Müller⸗Meiningen hat nicht die Geſellſchaft zur Ver⸗ breitung von Volksbildung angegriffen, ſondern vexteidigt. Abg. Mugdan(frſ. Bp.)(Zur Geſchäftsordnung): „Aber der Abg. Frank⸗Mannheim hat die Geſellſchaft ange⸗ griffen.(Lärm). Vizepräſident Kaempf: Die Ausführungen des Abg. Mugdan beſtätigen meſne Anſicht noch mehr. Ich erteile daher dem Abg. Prinzen Schönaich⸗Carolath das Wort. Abg. Prinz Schönuich⸗Carvlath: Es iſt früher Gepflogenheit des Hauſes geweſen, daß, tvenn ein Abgeordneter angegriffen worden iſt, der Präſtdent ihm außer⸗ halb der Rednerliſte das Wort erteilt hat. Warum ſoll bei mir von der Gepflogenheit abgewichen werden? Die in der Preſſe angeführten Bücher befinden ſich lediglich in einem Nebenkatalog von wenigen Blättern, der verſuchsweiſe im vorigen Juni für einige populäre wiſſenſchaftliche Wanderbibliotheken herausgegeben worden iſt. Wir haben viele tauſende von Vollsbibliotheken, aber nur einige zwanzig Wanderbibliotheken, und um die letzteren a es fich. Alſo nur für dieſe zwanzig Wanderbibliotheken kommt der beanſtandete Katalog in Frage. Wir drängen unſere Volksbibliotheken niemand auf. Die Bücher werden nicht von uns verſandt, ſondern ſie werden bei uns beſtellt. Der Miniſter hat keinen Kotau von der Geſellſchaft zur Verbeitung von Volksbildung gefordert; er wäre auch von der Geſellſchaft niemals geleiſtekl worden. Der Miniſter hat keine Bücher namhaft gemacht, keine Bücher auf den Index geſetzt. Er hat die Auswahl der Bücher lediglich mir ſelbſt überlaſſen. Ich kann nicht einſehen, wie man der Geſellſchaft den Vorwurf machen kann, ſie habe in unzuläſſiger Weiſe nachgegeben. Die in der Preſſe auch genaunten Bücher ſind überhaupt von uns nur in zwei bis ſieben Exemplaren gefordert worden gegenüber den vielen tauſenden von ſonſtigen Büchern. Das beweiſt, daß die Nach⸗ frage nach dieſen Büchern doch nicht ſo groß iſt, wie man vielleicht annehmen könnte. Nähere Mitteilungen behalte ich mir vor für die Sitzung des Zentralausſchuſſes für Volksbildung am nächſten Montag. ch möchte nur ſagen, es braucht niemand das Vertrauen zur Ge⸗ ellſchaft zu verlieren. Die Geſell,chaft wird in dem bisherigen Geiſte weiter arbeiten. Ich habe die Leitung der Geſellſchaft von Heinrich Rickert übernommen und werde ſie in ſeinem Sinne weiter⸗ leiten, unbekümmert um die Vorwürfe, die mir gemacht werden, mögen ſie kommen, von welcher Seite ſie wollen.(Lebh. Beifall links!) Die Geſellſchaft bezieht weder einen Staats⸗ noch eiuen Reichs⸗ zuſchuß. Dann noch eins. Unſer Volk hungert und dürſtet nach dieſer Leltüre. Man kann über ſie vielleicht verſchiedener Anſicht ſein, aber ein Traktätchenverein kann eine ſolche Ge⸗ ſellſchaft nicht ſein.(Lebh Beifall links). Wenn wir zu einem Traktätchenverein herabſinken würden, dann würden unſere Freunde und Anhänger uns den Rücken lehren.(Sehr richtig!) Wir verteilen patriotiſche, gute Bücher, welche die Heldengeſtalten unſexer Regenten und unſeres Volkes vor dem geiſtigen Auge vorüberziehen laſſen; auf unſeren Volksunterhaltungsabenden ſuchen wir Liebe zu Fürſt und Vaterland wachzuhalten, aber auch die Liebe zu einem freiheitlich geleiteten und freiheitlich geſiunten Vaterlande.(Leb⸗ hafter Beifall links.) Wollten wir verſuchen, eine ſolche Literatur, wie ſie von manchen Seiten gewünſcht wird, zu ver⸗ teilen, wir würden unſere Freunde nicht etwa den Bibliotheken derer zuführen, die ſich über unſere Tätigkeit beklagen, nein, wir würden ſie direkt in das Lager der Sozialdemokratie treiben und ſie würden in den ſozialdemokratiſchen Büchereien einen Erſatz ſuchen, den wir nicht wünſchen.(Sehr wahr!) Wir wollen und werden weiter arbeiten wie bisher, unbekümmert um Lob oder Tadel; und daß das in freiheitlichem und auch im patrio⸗ tiſchen und auch im chriſtlichen Sinne geſchehen wird, das kann ich Ihnen zuſichern.(Lebhafter Beifall links.) e ei Abg. Freiherr v. Maltzan(konf.) beſteigt mit einem Jahresband des„Vorwärts“ bewaffnet die Tribüne: Ich wußte nicht, daß die Nennung von Vornamen mit der Sitte des Hauſes nicht vereinbar iſt. Es hat mir volllommen ferngelegen, jemand zu verletzen. Ich ſehe darin keine Schande, wenn man mich Ludolf nennt, allerdings von Herrn Stadthagen ſo genannt zu werden, darauf würde ich keinen Wert legen. Ich glaube, wer ihn drei Stunden hier über die Klaſſenjuſtiz hat predigen hören, kann es verſtehen, wenn einem Abgeordneten der bürgerlichen Parteien ſchließlich die Galle überläuft.(Sehr wahr!) Aber das ſind Nebenſachen, die Hauptſache kommt etzt. (Heiterkeit.) Herr Frank ſagt, Stadthagen hat das ehrengerichtliche Urteil im„Vorwärts“ abgedruckt, ich ſolle das zugeben, noblesse oblige! Ich habe mir die Nummer kommen laſſen, hier iſt ſie, und dieſe Behauptung iſt unrichtig.(Hört! Hört!) Das Urteil iſt nicht abgedruckt, ſondern einzig und allein eine von Stadthagen ſelbſt verfaßte Darſtellung.(Stürmiſches Hört! Hört!) Aber hier habe ich auch den Wortlaut des Urteils, abgedruckt im Band 6 der Ent⸗ part. zwei möbl. 0 7 15 Zimmer, auf die Straße, aun einen ſolid. Herrn od. Dame zu vermieten. 7 *(Euiſenring) 9 S, 14 Tr., ech möbl. Zimmer zu verm. 18056 ſcheidungen der Ehrengerichte der deutſchen Rechtsantvälte. Und auf Grund dieſes Urteils halte ich hiermit meine ſämtlichen Be⸗ hauptungen über Herrn Stadthagen in vollem Umfange aufrecht. (Hört! Hört!) Das Urteil ſpricht ausdrücklich von Gebührenüber⸗ hebung.(Hörtl! hört!) Im übrigen wiederhole ich ganz ein Mann, der von ſeinen eigenen Standesgenoſſen aus ſeinem Stande ausgeſchloſſen iſt wegen ſo ſchwerer Pflichtverletzung, nicht berufen iſt, den deutſchen Richtern hier Moral zu predigen.(Hört! hört! und Beifall.) Abg. Werner(Reformp.) trägt für die bevorſtehenden Juſtizreformen Wünſche vor, die den Gaſtwirtsbetrieb betreffen. Abg. Göring(Ztr.) verlangt in langer Rede eine weitere Einſchränkung der Gefängnis⸗ arbeit. Staatsſekretär Dr. Nieberding: Für die Gefängnisverwaltungen kann es kein dringenderes Intereſſe geben, als die Beſchäftigung in den einzelnen Anſtalten ſo einzurichten, daß die freie Arbeit, und insbeſondere die Handwerkerarbeit möglichſt wenig geſchädigt werden. Die Perwaltung würde gern Einſchränkungen nach dieſer Richtung vornehmen, da ſie ja ihr nur Anerkennung bringen würden. Fülr die Gefangenen muß aber Arbeit geſchafft werden im Intereſſe ihrer Geſundheit. Dieſe Arbeit muß auch verwertet werden, damit der Gefangene das Bewußtſein vom Werte ſeiner Arbeit hat. Oder ſollen wir vielleicht die Arbeit wieder vernichten? Der Ausſchluß der maſchinellen Einrichtungen aus den Gefängniſſen würde das Handwerk ſelbſt ſchwer ſchädigen. Auch die Gefängnisarbeit muß einen produktiven Zweck haben. Abg. Stadthagen(Soz.): Herr v. Maltzan behauptet, er habe die betreffende Nummer des„Vorwärts“ geleſen. Ich habe ſie hier auch. Ich ſtelle feſt, daß ich nicht von meinen Standesgenoſſen ausgeſchloſſen bin, ſondern von dem in der Mehrheit aus Richtern beſtehenden Ehren⸗ gerichtshof. Das Urteil enthält vier Gründe. Der erſte betrifft einen öffentlichen Vortrag von mir über Juriſtenwelt und Laien⸗ recht, und das Urteil ſagt, dieſe Herabtwürdigung des Richter⸗ ſtandes mache ein ferneres Zuſammenwirken nicht möglich. Sämtliche Urteilsgründe ſind in jeder Nummer des„Vorwärts“ mitgeteilt, auch ausdrücklich der Punkt der Verſchleierung und Gebührenüberhebung. Der Ehrengerichtshof hat an⸗ genommen, das wären ſtrafbare Handlungen. Warum iſt dann die Staatsanwaltſchaft nicht eingeſchritten? Ich habe Staatsanwaltſchaft, den Juſtizminiſter, erſucht, gegen mich An⸗ lage zu erheben. Sie lehnten es ab und beriefen ſich auf den Imunitätsparagraphen der Verfaſſung. Meine Fraktion ſtellte im Hauſe den Antrag, die Genehmigung zur Strafverfolgung gegen mich zu erteilen. Sämtliche Redner, der Konſervatibe Ackermann, der Freiſinnige Träger, der Freikonſervative v. Unruhe⸗Bomſt uſw. erklärten das Verhalten der Staatsanwaltſchaft für„zum mindeſten merkwürdig“. Auf Antrag der Geſchäftsordnungskom⸗ miſſion beſchloß der Reichstag einſtimmig, die Genehmigung zur Strafberfolgung zu erteilen. Nach einem Jahre bekam ich von der Staatsanwaltſchaft die Mitteilung, daß ſie das Verfahren ablehnt. Ich erhob dagegen Beſchwerde bei der Oberſtaatsanwaltſchaft, beim Juſtizminiſter. Was ſoll, Herr b. Maltzan, ein Mann noch anders tun, dem in geheimer Sitzung die Ehre abgeſchnitten iſt? Ich bekam folgenden Beſcheid: Die öffentliche Anklage erfolgt nicht, weil ich erſtens ja ſelbſt beſtritten habe, etwas ſtrafbares begangen zu haben; zweitens, weil das Entlaſtungsmaterial, auf das ich mich bezog, von dem betreffenden Fabrikanten, gegen den ich die Gebührenüberhebung begangen haben ſoll, inzwiſchen ver⸗ hrannt ſei. Ich verlangte darauf Einſchreiren gegen den Ehren⸗ gerichtshof wegen bewußter Rechtsbeugung. Ich zeichnete die be⸗ treffende Nummer des„Vorwärts“ verantwortlich, um angeklagk zu werden. Abgelehnt. Das iſt jedem Einzelnen der Ehrenrichter zugeſandt worden; abgelehnt! Der Sachverhalt iſt allen bekannt. er iſt beröffentlicht. Da kommt Herr v. Malzan und verlangt. ich ſolle das Urteil beröffentlichen! Was ſoll ich dazu ſagen? A bg. b. Maltzan hat alſo die Unwahrheit be⸗ hauptet. Er hat dadurch, daß er wiederholt hat von deſſen Unwahrheit er Kenntnis haben mußte, verdächtigt. Wer aber ſo handelt, daß er hier mitteilt, der Ehrengerichtshof habe mich wegen Gebührenüberhebung verurteilt, aber verſchweigt, daß das eine bodenloſe Unwahrgheit iſt, der iſt ein ganz gemeiner Ver⸗ leumder.* Vizepräſident Kaempf: Ich frage Sie, ob Sie damit den Abg. Irhrn. v. Maltzan ge⸗ meint haben? Abg. Stadthagen: Ich überlaſſe das dem Urteil des Hauſes. Vigepräſident Kaempf: Ich werde das dem Urteil des Hauſes nicht überlaſſon, ſon⸗ dern dem Urteil des Präſidenten, und ich rufe Sie zur Ordnung. Abg. v. Maltzan: Ich habe nicht die Abſicht, Herrn Stadthagen auf dem Wege der Ruppigkeit zu folgen. Ich nehme kein Wort von dem zurück, was ich gegen ihn geſagt habe. Es iſt nicht wahr, daß ſeine Stan⸗ desgenoſſen nicht gegen ihn vorgegangen ſind; in erſter Inſtanz haben ſie ihn zu 2000 Mk. Geldſtrafe berurteilt. Die zweite Inſtanz, der Ehrengerichtshof, beſteht aus vier Mitgliedern des höchſten deutſchen Gerichtshofs und aus drei Rechtsanwälten. Eine Verurteilung efolgt nur mit zwei Dritteln Mehrheit. Es haben alſo von den Anwälten einige ebenfalls für die Schuld des Abg. Stadthagen geſtimmt.(Sehr richtigl) Das Exkenntnis dieſes Gerichtshofes ſtellt ausdrücklich feſt, daß die Gebührenütber⸗ hebung in Verbindung mit der anderen Pflichtverletzung zum Aus⸗ ſchluß nötig iſt. Das ſind Tatſachen, zurück. Ein Vertagungsantrag wird wieder zurückgezogen. Stadthagen(Sog.) ſpricht nochmals. Das Verhalten des Abg. v. Maltzan habe er fa eben ſkizziert. Abg. Frhr, v. Maltzan verlieſt das ehrengerichtliche Urkeil (Zurufe der Soz.: Aber ohne Beweiſel) Stadlhagen erwidert. Dann vertagt ſich das Haus. Nächſte Sitzung: Dienstag 1 Uhr.((Telefunken⸗ und Scheck⸗ geſetz. Dann Fortſetzung. Schluß 7½ Uhr. und davon nehme ich kein Wort 2ͤ————— rer Verlangen Sies nur: Revolver, Flobert, Pistolen, Stillets Taschenmesser, Scheeren, Portemonnaies. Holz- u. Porzellanpfeifen, Spazierstöcken ete. alles zu jedem annehmbaren Freis. 77410 E. 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So gefahrvoll die tolle Fahrt auch ſcheint, ſo iſt doch nach Verſicherung der Direktion ein Unfall aus⸗ geſchloſſen. Herr Lytton hat ſein Kunſtſtück bisher nur in Amerika ſcharfen Selbſtkritik ab. Etwas, das mich leicht mit mir ſelbſt zu⸗ frieden macht, ſetzt ſofort den Wert meiner Arbeit herunter Anſtatt etwa zweien von hundert Ideen, die mir bei irgendeinem Gegenſtande aufſteigen und mich beſchäftigen, zu folgen und ſie auf⸗ zuſchreiben, ſchreibe ich zehn von hundert oder noch mehr nieder, wenn ich unter dem bequem, ſchlaff und nachläſſig machenden Ein⸗ fluß eines Narcoticums an die Arbeit gehe. Alkohol, bitte ich zu beachten, iſt ein Narcoticum und nicht nur ein Reizmittel. Ein gewöhnlicher weintrinkender engliſcher Schriftſteller ſchreibt nach meiner Schätzung etwa 80 von 100 Gedanken nieder, die ihm Viele Journaliſten ſchreiben unter dem gemein⸗ ſamen Einfluß von Bier, Whisky, Tabak, Beefſteak und Zwiebeln entwickelten und leicht erregbaren Kindern ſo viel ſtiehlt. gebildete Frauen ſich ihren Platz in ſo mehr kann man verlangen, daß ſie dieſen Feind vorgehen, der in alten Je mehr ernſte, pſychologiſch geſunde Krafk und wiſſenſchaftlich gründlich der Mädchenſchule erobern, um mit blanken Waffen gegem Winkelſchulen oft bis zu Küſſen und Tränenfluten, Eiferſuchtsſtzenen tollſter Art und un⸗ glaublichen Mißbräuchen verführte, hier reinigend einzugreifen. ehe jemand darauf verfiel, Schwärmen iſt nichts als aufßrau⸗ ſender Egoismus, don dem man die Kinder befreien muß, wenn aniders dienen. Disziplin gegen die Schulordnung ſie Kraft zu ſozialer Liebe gewinnen ſollen. ſie tatkräftig lieben, ſo lehre die Schule ſie Und zwar untereinander, ſowie und durch Lehrt mam auch weiter im kleinen durch ſelbſtberſtändliche kleine perſönliche gezeigt. Geheimnis des ſehr bedeutenden Unterſchiedes zwiſchen den litera⸗[Aemter. Zu ſolchen Ehrenämtern und Gefälligkeiten gegen bie⸗ — Bernhard Sham als Mäßigkeitsapoſtel. Die Enquete, welche riſchen und journaliſtiſchen Arbeiten, die ich hervorbringe, und dem Lehrer und Lehrerinnen ſind eigentlich die Kinder ſtets bereit; die Rebue über den Alkoholgenuß franzöſtſcher Künſtler, Schrift⸗ ſteller und Gelehrten veranſtaltet, hat den Herausgeber der eng⸗ liſchen Review of Reviews W. T. Stead veranlaßt, an eine Reihe führender Geiſter des engliſchen Kulturlebens die Frage zu richten, wie ſie ſich in ihrem Leben inbezug auf Eſſen, Trinken und Rauchen verhalten haben. Bernhard Sharo, der Verfaſſer der nach gangen gwei Aufführungen vom Spielplan des Mannheimer Hoftheaters wieder verſchwundenen„Helden“, hat auch ütber dieſe brivaten Tätigkeiten ſeine höchſt perſönlichen und originellen Anſichten.„Seit 27 Jahren habe ich kein Fleiſch gegeſſen,“ ſo ſchreibt er.„Das Re⸗ ſultat iſt der Oeffentlichkeit bekannt. Ich finde die modernen Eß⸗ gebräuche unter dem ungeſund reichen Volk entſetzlich eintönig. Man ſollte meinen, daß, je mehr Mahlzeiten die Leute eſſen, ſie deſto mehr für eine Verſchiedenheit darin ſorgen. Aber jetzt ſind Diner und Lunch in Wirklichkeit zwei Diners; das Frühſtück wird ſehr ſchnell ein drittes Diner werden. Die Beliebthkeit des Nachmit⸗ tagstees iſt nur die Forderung nach einer Mahlzeit, die kein Diner iſt. Das alte Syſtem vom Frühſtück, Diner und Tee, bei dem das Diner die einzige Mahlzeit mit einem8leiſchgericht war, wird wahr⸗ ſcheinlich wieder eingerichtet werden, wenn man mehr Bedürfnis nach einer Mannigfaltigkeit in der Nahrung als in den Mahl⸗ zeiten hat.“ Alkohol trinkt Shatp nur, wenn er Wein oder Likör auf ihre Reinheit im Geſchmack hin koſten ſoll. Nach ſeiner Anſicht ſind die meiſten alkoholiſchen Getränke, die man für teures Geld kauft, verfälſchte Flüſſigkeiten, deren widerliche Schärfe nur ein durch den Altohal abgeſtümpfter Gaumen nicht bemerkt. Außerdem macht habe?“ — Liebe und Pflichtgefühl zu wecken, muß nach Marie Mar⸗ in, der bekannten pädagogiſchen Schriftſtellerin, die Hauptaufgabe der Mädchenſchule, auch in der bevorſtehenden Aera der Mädchen⸗ ſchulreform, bleiben. In einem Auffatz über die ſoziale Erziehung der Mädchen, den wir im Märzheft von„Weſtermanns Monats⸗ heften“ finden, hebt ſie hervor, daß die herzliche, aufrichtige Liebe der Kleinen, die ſie von Natur mit in die Schule bringen, dort erſt unter die richtige Temperatur verſetzt werden müſſe. Die Liebe darf in der Schule nie einen Augenblick den Charakter der ge⸗ nießenden Liebe annehmen, ſondern ſie muß zur notwendigen Abhärtung der jungen Seelen ſtets den Grundzug der leiſten⸗ den Liede haben. Sie muß bei der Schülerin dahin geleitet wer⸗ den, ſich im freudigen Gehorſam, im unbedingten Vertrauen, im Eifer für die Pflichten, im Intereſſe am Unterricht zu zeigen. Sie muß die Lehrenden dahin führen, jede Kinderindividualität ſchnell zu erfaſſen, auch die Fehler zu verſtehen und alle Kräfte in den Dienſt des Unterrichts zu ſtellen. Von der Liebe der Lehrer und Lehrerinnen zu ihren Schülern muß es doppelt heißen, ſie ſuchet nicht das Ihre. Denn ein kleiner Schritt weiter in die perſönliche Liebe hinein, ein paar Priſen Eitelleit und Ehrgeig daran, ein bißchen ſmnlich erregend gewürzt durch Augenſpiel und zärtliche ſie mach Anders aber iſt es mit der Abneigung für die ihnen zunt unberſtändliche Schuldisziplin. natur ausmacht, das beweg der perſönlichen Triebe, diie Richtung. giplin um Himm muß ſie en ſich ja inſtinktw gern unentbehrlich, die kleinen Mädchen. Was Gerade darum mit feſtem Drill Teil den Reichtum der Frauen⸗ lich flutende Gefühlsleben und die Kraft das gibt auch den Fehlern der Mädehen aber darf man in Sachen der Dis⸗ els willen nicht fragen, was gefällt, ſondern zu dem bringen, was ſich ziemt. Das iſt in der Schule vor allem ein ſtrammer Gehorſam ohne Zuck und Muck. aus ve Vernünftige Eltern danken der Sck unvernünf ſchweigt des Sängers Höflichleit, ſo was gibt's ja gar nie In einem oberbayeriſchen rſtehender Liebe fließt; Aus einem Roman. ſolche Strenge, die gen— doch davon 7 Provinz⸗ blatt erſcheint gegentvärtig ein Roman:„Das Vermächtnis einer Mutter“. Darin heißt es u. a. ſehr ſchön:„Des anderen Morgens ſtanden die Fenſter der Küche weit offen. Jahrhundert nicht mehr in dem alten Hauſe erlebter angenehmer Ein wohl ſeit einem Geruch ſtrömte heraus in die neugierigen Naſen der Nachbarſchaft⸗ Gegen 11 Uhr trabte ein eleganter Reiſewagen die Tokenallee herab, gezogen von prachtpollen Apfelſchimmeln, die eine in reiche Pelze gehüllte Dame lenkte. Hauſe. Kerzengerade ſtand er da, und den modernen Schnitt ſeiner Kleidung. ſeiner Gattin die Hand zum gierigen Nachbarn die funge Schönheit mik Glaſtiſchen Schrittes ſprang Die Kutſche nelt vor dem Ranſetſchen der Kaufmann zur Erde verjüngt durch ſein junges Liebesglück Galant reichte er Ausſteigen und nun konnben dis neu⸗ Muße betrachten⸗“ 7 12. Sekte. —̃̃—— —————————— + Ken Ver eneral⸗AInzeiger. Mittagvratt⸗) Kkauf vor Montag, den 3 Sonntag, den 23. Feb Samstag, den 22. Februar 1908 ruar 19808 NUr von einem Posten Cheleg. einseidener zan Ausstellun in unseren Schaufenstern zu enorm billigen Preisen. sonstiger Wert bis 20.00 Mk. — Handwerker, in gnt. Geſchäft, 80 J alt, ſucht Bekanntſchaft utit anſtänd. Mädchen betreffs Heirat. Ernigemeinte Offert. unter 8. 0. 155 hauptpoſilag. Mannheim. 18569 Achtung! Herren⸗Anzug nach Maaß Anter Garantie für guten Sitz u. urima Stoff von Mk. 40.— an. G. Schweickert Schneidermefſler, R 4, 19/20. 56356 Neparaturen u. 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