9 In ſera te: Anabhängige Tageszeitung. Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Maunheim“ Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 841 Die Gstsuel-Zelle. 26 Uia Seleſenſte und verbreftetſte Zeitung Taiglich 2 Husgaben Eigene Redaktionsbureaus Nebaktn 77 Auswärtige Iuſerate„ 80„ in Maunheim und Umgebung.(ausgenommen Sonntag) in Berlin und Karlsruhe. Expeditton und Verlags⸗ F Schluß der Jnſeraten⸗Aunahme für das Mittagsblatt Morgens 36 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr. ee Nr. 91. Montag, 24. Februar 1908.(Mittagblatt.) Der Erzbiſchof von Bamberg und die liberale Landtagsfraktion. *München, 23. Februar. Aus Abgeordnetenkreiſen wird uns geſchrieben: Die liberale Landtagsfraktion hat es nicht für angemeſſen erachtet, auf das Schreiben des Herrn Erzbiſchof von Bamberg noch einmal zu antworten; ſie iſt aber einig in der Beurteilung desſelben. 1. Der Erzbiſchof begründet ſein Einſchreiten gegen die Tätigkeit Pfarrer Grandingers mit den beſonderen Pflichten des geiſtlichen Standes und bezieht ſich dafür auf die analogen Pflichten der Staatsbeamten. Er begeht dabei den für ein Mitglied der bayeriſchen Reichsratskammer doppelt befrem⸗ denden Irrtum, zu behaupten, daß der Staatsbeamte bezüg⸗ lich der Annahme des Abgeordnetenmandates an die Genehmi⸗ gung ſeitens der vorgeſetzten ſtaatlichen Behörde gebunden iſt. Dem Erzbiſchof iſt alſo unbekannt, daß nach der deutſchen Reichsverfaſſung Art. 21 Beamte„keines Urlaubs zum Ein⸗ tritt in den Reichstag“ bedürfen und daß es in dem von ihm felbſt mit beſchloſſenen bayeriſchen Landtagswahlgeſetz Art. 35 heißt:„Der Urlaub zum Zwecke der Teilnahme an den Ver⸗ Handlungen des Landtages darf den gewählten Staatsbeamten und im öffentlichen Dienſt ſtehenden Perſonen nicht verſagt werden“. Eine der wichtigſten Vorausſetzungen für die Be⸗ weisführung des Erzbiſchofs iſt alſo tatſächlich falſch. 2. Der Erzbiſchof erkennt an, daß es„Katholiken gibt, welche der Anſicht ſind, ſie könnten ihre katholiſche Welt⸗ und Lebensanſchauung mit ihrer Zugehörigkeit zur liberalen Par⸗ tei in Einklang bringen“, und er fährt fort:„ich ſelber kenne manche derſelben, deren aufrichtig religiöſe Geſinnung zu be⸗ gzweifeln ich keinen Grund habe“. Darin liegt das Zuge⸗ ſtändnis, daß der politiſche Liberalismus als ſolcher mit religiöſer, auch katholiſch⸗kirchlicher Geſinnung nicht im Widerſpruch ſteht. 3. Daß der Erzbiſchof gleichwohl glaubt, die Frage„kann ein katholiſcher Geiſtlicher liberaler Abgeordneter ſein?“ ver⸗ neinen zu müſſen, begründet er damit, daß„ſeit den Tagen des ſogenannten Kulturkampfes in weiteſten Kreiſen des katholiſchen Volkes liberal ſoviel als kirchenfeindlich bedeutet.“ Der Erzbiſchof ſtützt ſich hier alſo nicht auf eine ſelbſtge⸗ wonnene Ueberzeugung von der Kirchenfeindlichkeit des Liberalismus, ſondern auf eine, wie er ſagt, weitverbreitete Annahme, auf ein Vorurteil, zu dem ſelbſtändig Stellung zu nehmen wohl ſeinem hohen Amte mehr entſprochen hätte. Und die Beweiskraft dieſes Hinweiſes auf die Vergangenheit? Die Maigeſetze des Kulturkampfes liegen jetzt mehr als ein Menſchenalter hinter uns; ſie führen uns nahe heran an die »Zeit, da deutſche, auch bayeriſche Biſchöfe ſich auf das ſchärfſte gegen die päpftliche Unfehlbarkeit ausſprachen. So wenig man jene Gegnerſchaft benutzen kann, um den heutigen Epiſkopat zu charakteriſieren, ſo wenig die Haltung eines Teiles der Liberalen in jenen Kulturkampfzeiten zur Beurtei⸗ lung der heutigen liberalen Landtagsfraktion. Um ſo weniger, als batſächlich nur ein Teil der Liberalen für die Maigeſetze von 1878 und 1874 eingetreten iſt, ein anderer Teil ſie be⸗ kämpft hat! Maßgebend für die liberale Landtagsfraktion iſt das Nürnberger Programm der„vereinigten Liberalen und Demokraten“ vom Januar 1905. An der Spitze des Abſatzes, der dort von„Religion, Kirche und Staat“ handelt, ſteht „Vollſtändige Glaubens⸗ und Gewiſſensfreiheit“, und in zahl⸗ kundet, daß ſie jeden ſtaatlichen Eingriff in das innere Leben der Kirche ſtreng verworfen, ebenſo wie auf der anderen Seite Uebergriffe der Kirche auf das ſtaatliche Gebiet. Das Kirchen⸗ und Schulprogramm der Liberalen ſteht gewiß in ſcharfem Widerſpruch zu jenem der Zentrums⸗ partei und zu klerikalen Herrſchaftsgelüſten, aber in vollem Einklang mit jeder Betätigung religiöſen Lebens auf dem Boden der Freiheit und ſtaatlichen Gleich⸗ berechtigung aller Bekenntniſſe. 4. Der Erzbiſchof wendet ſich insbeſondere gegen die jungliberale Partei, auf deren Veranlaſſung(was tatſächlich unrichtig iſt) Pfarrer Grandinger ſeine ſämtlichen „Agitationsreiſen“ unternommen haben ſoll. In der jung⸗ liberalen Partei, meint der Erzbiſchof, fänden ſich„ausge⸗ ſprochene Gegner nicht nur der katholiſchen, ſondern der chriſtlichen Welt⸗ und Lebensanſchauung überhaupt“ zuſammen. Die ſämtlichen liberalen Richtungen erklären ſich ſolidariſch zu dem Grundſatz, daß ſie nur nach den politiſchen und nicht nach dem religiöſen Glaubensbekenntnis ihrer Mitglieder fragen. Sie ſind ſtolz darauf, daß ſich in ihren Reihen An⸗ hänger aller religiöſen Richtungen zuſammen⸗ finden, lehnen es aber entſchieden ab, der religiöſen Richtung eines Teiles ihrer Anhänger Einfluß auf ihre poltiſche Haltung zu gewähren. 5. Der Erzbiſchof ſagt:„Als ich vor Jahresfriſt einer ganzen Anzahl von Geiſtlichen aus Motiven religiös⸗ſeelſor⸗ gerlicher Natur verbot, mit den Sozialdemokraten gemeinſame Sache zu machen, erinnere ich mich nicht, daß von ſeiten der liberalen Partei hierin eine Verletzung der verfaſſungsmäßigen Rechte von Staatsangehörigen gefunden wurde. Zum erſten⸗ mal erfährt man hier, daß der Erzbiſchof im vorigen Jahr ein Verbot an ſeine Geiſtlichen gerichtet habe. Wenn dies in ge⸗ heim gebliebenen Weiſungen geſchehen ſein ſollte, hat natürlich die liberale Partei keine Gelegenheit zu einem Proteſt gehabt. Wenn aber der Erzbiſchof ſeinen der Oeffentlichkeit über⸗ gebenen Erlaß vom 2. Februar 1907 meint, ſo täuſcht ihn ſein Gedächtnis hier ebenſo wie ihn ſeine Erinnerung an das Recht der ſtaatlichen Beamten getäuſcht hat. Der Erlaß vom 2. Februar v. J. lautete: „Soeben leſe ich in der Augsburger Poſtzeitung Nr. 28, daß die Leitung der Zentrumspartei die offizielle Parole ausgegeben hat, in dem Reichstagswahlkreiſe Erlangen⸗ Fürth bei der Stichwahl den Kandidaten der Sozialdemo⸗ kratie zu wählen. Bei der bekannten Stellung, welche die Sozialdemo⸗ kratie grundſätzlich zu Staat, Kirche und Religion und überhaupt einnimmt, erachte ich es für ausgeſchloſſen, daß ein überzeugter Katholik, geſchweige denn ein katholiſcher Nellys Willionen. Ein fröhlicher Roman von Wilhelm Hegeler. (Nachdruck verboten.) (Fortſetzung.)] „Wer— hat— das meiſte— Geld?“ wiederholte er, bei je⸗ dem Wort mit ſeinen fleiſchigen Fingern auf den Tiſch klopfend. Donn fuhr er ſich geſchwind mit ſeinem Finger im Ohr herum, damit ihm auch keine Silbe entginge. Doch die Herren zeigten wenig Luſt zum Raten. Nur Schmitz ſragte phlegmatiſch: „Iſts eine Frauensperſon?“ J nickte. e ich ihr morgen einen Antrag, das heißt, wenn ſie wirklich Geld hat. 1 5 „So klopfen Sie bei Nummer ſechsundneunzig an! Die hat zwei Millionen.“ Das große Wort, das dem Oberkellner ſeit zwei Tagen bei⸗ nah das Herz abgezwackt hatte, war heraus. Aber es ganz wirkungslos. Nichts von dem Radabum einer Bombe! Nur der Referendar gab Antwort. Er formte ganz gelaſſen einen dicken Rauchringel und ſagte: „Blödſinn!“ 5 Aber da fuhr Jean in ſeiner ganzen Würde auf. „So wahr Gott lebt, meine Herren, Nummer ſechsund⸗ neunzig hat zwei Millionen. Glauben Sies oder glauben Sies nicht! Aber das müſſen Sie mir bezeugen, daß ich bis jetzt im⸗ mer gut inſormiert war. In keinem Detail habe ich mich geirrt.“ Der Maler nickte. Auch Schmitz ſtimmte zu. „Das muß man dem Direktor laſſen. Jede Schpweinerei, 24 Schwindel.“ Jean zuckte die Achſeln. Dann zog er ſeine Uhr heraus. „Entſchuldigen mich die Herren, ich muß noch einige Rech⸗ nungen ausſchreiben... Aber es iſt traurig,“ fügte er hinzu, „wenn ein ſo lauterer Charakter wie ich, ein Familienvater, ſich den Ausdruck Schwindel gefallen laſſen muß.“ Er warf die Tür hinter ſich zu. Einen Augenblick ſpäter ſprang Rensé Baſch ihm nach. Auf der kleinen Treppe hielt er ſeinen ehemaligen Kollegen am Rock feſt und flüſterte aufgeregt: „Sie!... Iſt das wahr mit ſechsundneunzig?“ „Ehrenwort!“ Da zerrte der Maler ihn am Arm, indem er ſeine Augen aufriß, daß das Weiße grell hervortrat. „Warum haben Sies mir nicht allein geſagt? Ihnen Proviſion gegeben.“ Dann verſchwand er im Kabinett. Der alte Kellner blieb verblüfft ſtehen. „So'n Gauner!“ brummte er, fügte aber nach einer hinzu: „Ich Eſell“ Als einen Augenblick ſpäter der Maler mit kühlem Geſicht wieder hereinkam, fand er Schmitz in erregtem Geſpräch mit dem Leutnant. Dieſem war die Sache nicht ſo unglaublich vorgekom⸗ Ich hätte Weile men. Warum ſollte dies beſcheidene Mädchen nicht im Beſietz einer Million ſein? Daß ſie einfach gekleidet ging, ſprach doch nicht dagegen. Zu Haus konnte er mehr Leute, die mit ihrem Gelde nicht protzten. Aber Schmitz, der das Bier hinunterſpülte, zog ſein Glas vom Mund und ſagte: „Was uns das intereſſiert? Zum Donnerwetter, ſind Sie denn ein Offizier? Was uns das intereſſiert?.. Wiſſen Sie, reichen Verſammlungen haben Mitglieder der Fraktion be⸗ die im Hotel paſſiert, weiß er zuerſt. Aber diesmal iſts doch Prieſter durch Abgabe ſeiner Stimme die Sozialdemokratie direkt unterſtützt und fördert.“ Der Erzbiſchof äußert hier ſeine Meinung in einer ſehr beſtimmten Form und richtet damit an die ihm unterſtellte Geiſtlichkeit eine ſehr eindringliche Mahnung; aber von einem durch die kanoniſche Pflicht des Gehorſams begründeten Ver⸗ bot, wie jetzt gegenüber Pfarrer Grandinger, iſt nicht die Rede⸗ Dieſer oberhirtlichen Mahnung konnte man wohl die ſachliche Berechtigung beſtreiten und derartige Einwendungen ſind ſogar in einem Teil der beteiligten Preſſe erhoben worden, die Frage einer Verletzung verfaſſungsmäßiger Rechte aber wird erſt durch das Verbot aufgeworfen. Und gegen dieſes muß aufs neue ſchärfſter Proteſt erhoben werden. Der Ultramontanis mus ſchafft ſich ein doppeltes Recht: Als politiſche Partei bean⸗ ſprucht er für ſich alle ſtaatsbürgerlichen Rechte, als römiſche Kirche aber entzieht er dieſe Rechte denen, die ſich ihrer nicht nach ſeinem Willen bedienen! Wir aber verlangen wie der Staat gegenüber ſeinen Bürgern keinen Unterſchied machen darf, aus Gründen religiöſen Bekenntniſſes, ſo muß die Kirche das rein politiſche Bekenntnis freigeben. Das iſt liberale Auf⸗ faſſung von politiſcher und religibſer Gewiſſensfreiheit! ——— Beamtengeſetz und Gehaltstarif. (Von unſerem Karlsruher Bureauß. Karlsruhe, 23. Febr. Im großen Koloſſeumsſaale fand heute vormittag eine von den vereinigten liberalen Blockparteien einberufene Ver⸗ ſammlung wegen Stellungnahme zum Beamtengeſetz und Ge⸗ haltstarif ſtatt, in welcher die Landtagsabgg. Dr. Binz, Frühauf und Muſer ſprachen. Die Verſammlung war vo ca. 2000 Beamten beſucht und geſtaltete ſich zu einer ſcharfe Verurteilung der gegenwärtig dem Landtage zur Beratung vorliegenden Beamtenvorlagen. An die Referate der drei Ab⸗ geordneten ſchloß ſich eine kurze Diskuſſion an, auf deren Wiedergabe wir freilich aus techniſchen Gründen verzichten müſſen. Die Verſammlung wurde vom Stadtrat Kölſch eröff⸗ net und geleitet. Mit lebhaftem Beifall empfangen, nahm als erſter Redner das Wort Landtagsabg. Dr. Binz: M..! Der verehrte Herr Vorſitzende hat ausge⸗ ſprochen, daß es ein Wunſch der liberalen Abgeordneten des Landtages war, wenn öffentliche Verſammlungen anberaumt worden ſind, um die Gehaltstarifvorlagen zu beſprechen. Ich kann zugeben, daß das in gewiſſem Sinne richtig iſt, aber doch nicht ganz. Jedenfalls hatten die Abgeordneten den Wunſch nach einer ſolchen Ausſprache nicht aus Redebedürf⸗ nis; die Abgeordneten haben vielmehr den an ſie herantreten⸗ den Wünſchen Folge leiſtend, ſich gern bereit erklärt, in öffent⸗ lichen Verſammlungen zu ſprechen, Fühlung zu nehmen mit der Wählerſchaft überhaupt. Es iſt eine Pflicht der Abgeord neten, bei beſonders bedeutſamen Vorlagen der Regierung Fühlung mit der Wählerſchaft zu nehmen. Ich halte es des⸗ halb auch meinerſeits für durchaus ungerecht, um nicht zu 2 de eeeeeeeeeee lieber Freund, wenn das mit den Millionen wahr iſt, dann ſtiebele ich noch morgen hin und mache dem Mädel einen Antrag. Und wenn ich's ſchon morgen tue und nicht bis übermorgen warte, iſt es bloß, damit Sie mir nicht zuvorkommen.“ Er blickte den Maler an, der verächtlich ſeine Fingernägel polierte. Und als wenn ihm bei deſſen Ruhe ſeine eigene Würd⸗ wiederkäme, fügte er hinzu: „Natürlich hat ſie leine Millionen. Der Direktor hat uns Blech vorgeredet und muß ſich die Ohren beſſer waſchen.“ Als Jean goleich darauf eintrat, fragte er lachend: „Na, Sie alter Fuchs, da haben Sie uns was Nettes auf⸗ gebunden.“ Der Oberkellner warf ſich in die Bruſt: „Ja, wenn ich's bloß einmal gehört hätte, dann wollle ich ſagen, irren iſt menſchlich. Aber hier mit meinen Ohren habe ich's mindeſtens zehn Mal gehört. In dieſem Augenblick ſitzt ſiebenundneunzig und dreiundachtzig gerade über uns, und wenn die Wände nicht ſo dick wären, könnten ſich die Herren ſelbſt überzeugen.“ Er ſollte erzählen, hieß es, Beweiſe antreten! Das tat er denn auch. Und wirklich, er wußte haarklein Beſcheid. Tante Ida wäre nicht wenig erſchrocken geweſen, wenn ſie gehört hätte wie er all ihre Renten und Papierchen aufzählte. Der Unglauben der Herren wich anderen Gefühlen. feierlich ſtill. Tiſch. „Donnerſchlag, wer hätte das geglaubt?“ Dann aber warf Reus Baſch, deſſen Augen flackerten, eln „Pſt! Weiter!“. dazwiſchen. Kalderhot ließ mit halben Ohren die enormen Ziffern an ſich vorübergleiten. Aber um ſo lockender ſtieg ihm das Biſd des zierlichen Mädchens auf. Sie war ihm immer ſympathiſch geweſen, ſchon ihres Namens wegen. Nun aber begleitete ihre feine Geſtalt ein bezaubernder Schimmer wie Stagk von glän⸗ zender Seide. Es wa. Nur der Referendar ſchlug manchmal auf dey General⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) Mannheim, 24. Februar. ſagen ungehörig, Abgeordneten, auch wenn ſte Mitglieder oder Vorſitzende der eingeſetzten Landtagskommiſſion ſind, einen Vorwurf zu machen, wenn ſie dieſem ihrem Pflichtgefühl fol⸗ gend, mit der Wählerſchaft ins Einvernehmen, zur Aus⸗ ſprache zuſammentreten. Es iſt ein durchaus erfreuliches Zeichen, daß in dieſer bedeutſamen Angelegenheit ſich keiner⸗ lei Gegenſatz zeigt zwiſchen Beamtentum un d Nichtbeamtentum, zwiſchen der Geſamtheit der er⸗ werbtätigen Vevölkerung und der Beamtenſchaft. Nein, m..! es ehrt einerſeits die Beamtenſchaft unſeres Landes und kann nur mit großer Genugtuung begrüßt werden, daß ihre An⸗ liegen, um deren ſachgemäße Erledigung es ſich bei den Regie⸗ rungsvorlagen handelt, in den Kreiſen der geſamten badiſchen Bevölkerung und insbeſondere in der erwerbtätigen Bepöl⸗ kerung vollem Verſtändnis begegnen. Und auf anderer Seite ſage ich, das ehrt unſer badiſches Volk, daß es den Anliegen ſeiner Beamten, die da ſind, um dem Volke zu dienen und zu nützen, dieſe Sympathien und dieſes Verſtändnis entgegen⸗ bringt. Es zeigt ſich hier das Bewußtſein einer ſchönen Soli⸗ darität unſeres Volkes und beweiſt, daß die Arbeit unſeres Beamtenſtandes vom badiſchen Volke durchaus gewürdigt wird; es zeigt, daß kein feindlicher Gegenſatz zwiſchen Beamtentum und Bürgerſchaft in Baden vorhanden iſt. Ob das in allen Bundesſtaaten des deutſchen Reiches ſich ebenſo verhält, will ich dahingeſtellt ſein laſſen, jedenfalls wollen wir uns in Baden dieſer Gemeinſamkeit der Intereſſen und der Gemeinſamkeit des Verſtändniſſes für eine wichtige Sache freuen. Und wenn dieſe Angelegenheit in öffentlichen Verſammlungen in der Harmonie wie bisher, und mit ſchönem Verlauf zur Ausſprache gelangt, ſo iſt niemand berechtigt und ſollte jedermann ſich hüten, in ſolchem Vorkommnis ein unerfreuliches Zeichen zu erblicken. Die Begleiterſcheinungen, unter welchen die Gehaltstarifvorlagen dem Landtage gemacht worden find und unter denen ihre Behandlung erfolgt, ſind allerdings nicht ſehr erfreulicher Natur. Gewiß haben die Vorlagen ſelber, denen man mit ſo großer Spannung entgegenſah, eine ziem⸗ lichallgemeine Enttäuſchung hervorgerufen. Das iſt wahrlich nicht zu verwundern. Ich will nicht davon ſprechen, daß da und dort zu weitgehende Wünſche beſtanden, ich will nicht davon ſprechen, daß eine derartige Vorlage in ſich gußerordentliche Schwierigkeiten bietet. Dem muß man in der Tat vollkommen Rechnung tragen. Und auf dem verfloſ⸗ ſenen Landtage wie in der Preſſe unſeres Landes iſt auf die außerordentlichen Schwierigkeiten dieſer Geſetzgebungsarbeit hingewieſen worden. Es handelt ſich dabei nicht bloß um finanzielle Dinge, die da eine gewiſſe Regelung und Aende⸗ rung zu erfahren haben, auch die politiſchen Geſichtspunkte, die beamtenrechtlichen Geſichtspunkte für die Stellung der Be⸗ anitenſchaft im allgemeinen, in ſich und dem Volke gegenüber, ſind von großer Bedeutung und müßten einer Reviſion unter⸗ zogen werden. Man kann es mit einem gewiſſen Bedenken empfinden, daß die Herren Beamten, welche der Regierungs⸗ kommiſſion angehörten und im Verlaufe des vorigen Jahres mindeſtens 3 Jahr in angeſtrengteſten Sitzungen die Materie zu geſtalten ſich hemühten, eine ſo wenig dankbare Arbeit 3¹¹ leiſten hatten. In der Tat, ſie haben keinen Dank gefunden, aber, m.., ſie müſſen ſich getröſten damit, daß dieſe Arbeit kritiſch beleuchtet und betrachtet und vom Standpunkt der Intereſſen, die diebolksvertretung vor allem zu beachten haben, leider in der Tat keinen beſonderen Dank ver⸗ dtent, wenn wir auch die Mühewaltung als dankenswert immerhin betrachten wollen, der Geiſt, in dem die Vorlage ausgearbeitet worden iſt, ſcheint doch kein erfreulicher zu ſein. Ich will dahin geſtellt ſein laſſen, von wo aus eigentlich die Inſpirationen ſtattgefunden haben,(Seiterkeit), ob⸗ wohl alle darüber im Klaren ſein werden.(Heiterkeit). Ge⸗ wiſſe Ausſprüche, die ich als bedauerliche Begleit⸗ erſcheinungen bezeichnet habe, kennzeichnen den Geiſt, den wir allerdings da und dort in dieſer Vorlage zu unſerem Bedauern wiederfinden. Man muß auch den Steuerzahler bedenken, ſo wurde geſagt. Wir können den Ver dacht von uns mit Entſchiedenheit ablehnen als ob irgend jemand in der 2. Kammer gewillt wäre, mit den Staatsgeldern nicht ſorgfältig umzugeben, die Intereſſen der Steuerzahler nicht zu berückſichtigen. Weit weiſen wir ſolchen Verdacht von uns. Warum ſollten wir mit den Intereſſen der Steuerzahler leicht⸗ fertig untgehen; ſind wir alle nicht auch Steuerzahler? Haben wir nicht auch an der Laſt der Staatsverwaltung mitzu⸗ kragen? Und dann ſollte man auch Verſtändnis dafür haben, daß die berechtigten Intereſſen aller Bürger des Landes, einer⸗ lei ob ſie Beamte ſind oder nicht, durchausBerückſichtigung ver⸗ langen, und es liegt das im Staatsintereſſe, daß die Arheit der Beamtenſchaft anſtändig bezahlt wird.(Beifall.) Ein ſchlecht bezahltes Beamtentum iſt eine Gefahr für das Staats⸗ und das Volksintereſſe. Wenn die Integrität, die Unbeſtech⸗ lichkeit unſeres Beamtentum; nicht Not gelitten hat, trotz der Not der Zeit, und wenn die pflichthafte Erfüllung ſeiner Aufgaben gewiß auch nicht notgelitten hat, ſo iſt das ein glänzendes Zeugnis für unſere Beamtenſchaft, von der wir ſagen dürfen, daß ſie nicht nur zu unſerem Volke gehört, ſon⸗ dern daß die überwiegende Zahl gerade auch aus ven Kreiſen der Steuerzahler hervorgegangen iſt, die man zu den wirt⸗ ſchaftlich Schwächeren rechnet. Wir haben keinerlei Grund nach dieſer Richtung hin an die Steuerzahler in dem Sinne zu appellieren, als ob ihre Intereſſen im Gegenſatz ſeien zu den hier zu wahrenden Intereſſen. Ich weiß ja wohl, daß die Stellen, von denen ſchon mehr als einmal der Appell an die Steuerzahler ergangen iſt, daß an dieſen Stellen nicht etwa die Abſicht beſtand, die Steuerzahler aufzureizen gegen die hier in Frage ſtehenden Intereſſen; aber das darf doch gegenüber ſolchen Appellen hervorgehoben werden, daß wenn anderwärts in Verſammlungen oder ſonſt bei ähnlichen Anläſſen derartige Gegenſätzlichkeiten in dieſer ſcharfen Weiſe, die Unzufriedenheit hervorzurufen geeignet iſt, betont werden, man manchmal von Aufreizung und Verhetzung des Volkes ſpricht.(Lebh. Beifall.) Ich bin weit davon, an dieſe Stellen ſolche Vorwürfe zu richten; aber objektiv kann der Erfolg dieſer Ausſprache in dieſer Richtung gelegen ſein. Dann hat man im Zuſammenhang mit der Beamtenvor⸗ lage auf dasglänzende Beiſpiel von Sachſen hin⸗ gewieſen. Ich wundere mich einigermaßen; man hat aller⸗ dings auch Preußen erwähnt. Man hat darauf hingewieſen, daß der Perſonalaufwand im letzten preußiſchen Budget pro Kopf der Bevölkerung geringer ſei als in Baden. Ich will das nicht im einzelnen unterſuchen. Ich will aber glauben, daß ſich ſolche Unterſchiede zwiſchen Preußen und Baden ſehr natürlich erklären und eigentlich ſelbſtwerſtändlich ſind, ohne daß man irgendwie daraus folgern dürfte, daß wir in Baden zubiel oder gar zu gute bezahlte Beamte haben. Preußen iſt an Flächenmaß etwa 21 mal ſo groß als Baden, die Bevölke⸗ rungszahl iſt aber nur 17 mal ſo groß. Da iſt es denn doch nicht berechtigt zu ſagen, daß wir in Baden unter einem zu großen Beamtendruck litten. Ob wir Anlaß haben auf Preußen, ſei es auf den Geiſt des Beamtentums, ſei es in anderer Beziehung, eiferſüchtig zu ſein, wollen wir nicht näher unterſuchen.(Beifall). Aber was Sachſen betrifft, warum geht man nicht nach Bayern, nach Württemberg oder nach Heſſen.(Sehr gut!) Ich habe alle Sympathie mit unſeren gemiehdlichen Sachſen; daß aber Sachſen als Staat inbezug auf freiheitliche Geſetzgebung, Verwaltung und Verfaſſung in Deutſchland als Muſter dienen kann, das war bisher völlig unbekannt.(Heiterkeit). Ich meine, auch in allen gemäßig⸗ ten Kreiſen Deutſchlands iſt es nachgerade eine notoriſche Tat⸗ ſache, daß Sachſen mannigfach in dieſen Dingen rückſtändig geblieben iſt, und da nun ſoll Sachſen und ſpeziell der jächſiſche Finanzminiſter vorbildlich ſein, und uns mit wertvollen In⸗ ſtruktionen verſehen, wie wir die Dinge in Baden geſtalten ſollen. Auf mich hat dieſe Inſtruktion einen ſehr eigentüm⸗ lichen Eindruck gemacht.(Heiterkeit.) M..! Es iſt weiter ein ominöſes Wort gefallen im Zuſammenhang mit dieſer Vorlage, ein ominöſes Wort, das unter anderen Umſtänden und früher gewiß einen durchaus verſtändigen Sinn hatte: Wenig aber gut bezahlte Beamte! Was ſoll das unter den heutigen Verhältniſſen heißen? Soll das heißen, unſere Beamte ſind im großen und ganzen nicht genügend beſchäftigt? Das zu behaupten, wird die Regierung am allerwenigſten in der Lage ſein; denn die Regierung war es, welche immer wieder mit der Anforderung neuer Stellen zur Bewältigung der anwachſenden Geſchäfte an die Volksvertretung herangetreten iſt, und wir in der 2. Kammer haben nicht ſelten, viekmehr in jedem einzelnen Falle, die Forderung nicht etwa einfach bewilligt, ſondern wir haben manchmal mit einem gewiſſen Staunen an die Regie⸗ rung die Frage gerichtet, ob denn wirklich eine ſolche Stei⸗ gerung des Geſchäftsſtandes eingetreten iſt, daß ſchon wieder neue Arbeitskräfte gefordert werden müſſen. Die Regierung hat uns jeweils den vollen Nachweis zu erbringen ſich bemüht, daß in der Tat dank der Entwickelung der immer reicheren Ausgeſtaltung der Staatsaufgaben weitere Arbeitskräfte für den Staat nötig ſind, um dieſen Aufgaben in entſprechender Weiſe gerecht zu werden. Die Regierung war es, die immer⸗ fort an die Landſtände mit neuen Perſonalforderungen heran⸗ getreten iſt; und die Stände haben pflichtgemäß jeweils dieſe Anforderungen bewilligt. Gleichwohl ſagt nun dieſe Stelle: Wenige Beamte, aber gut bezahlt.(Heiterkeit.) Das iſt doch ein direkter Widerſpruch mit dem, was die Regierung bisher den Landſtänden dargelegt hat. Aber wir wiſſen doch, was damit gemeint iſt: Weniger etatmäßige Be⸗ amte mehr Beamte ohne Kündigung, mehr manchmal nur in Tagelöhnerverhältnis ſtehende Beamte,(Heiterkeit), welche die immer mehr anſteigenden Arbeiten bewältigen. Das iſt unſer Ideal durchaus nicht, das iſt das Gegenteil von dem, was wir als im Staatsintereſſe als durchaus notwendig betrachten. Ich meine, wir leben doch nicht mehr in einer Zeit, wo das ſoziale Verſtändnis der Geſamtheit unſeres Volkes noch in allererſter zarter Keimung begriffen iſt. Unſer ganzes Volk iſt davon überzeugt, daß ein tüchtiger und berufsfreudiger Beamtenſtand des Staates mindeſtens in demſelben Maße wie die Beamten der Privatbetriebe und nachgerade auch mit Recht die Arbeiterſchaft unſeres Volkes ein Recht darauf hat, — da es vermöge ihrer Erwerbstätigkeit nicht möglich iſt Ammon, nein Mammon(Heiterkeit) zurückzulegen, da es ihr nicht möglich iſt, aus eigenen Einnahmen für ihre alten Tage und ihre Hinterbliebenen zu ſorgen— daß der Staat ihnen helfend zur Seite ſteht. Das iſt eben die etatmäßige Anſtel⸗ lung der Beamten! Nicht etwa um ein Heer von Beamten heranzuziehen, nicht etwa um Wohltaten auszuteilen, deren die Betefligten nicht einmal bedürftig ſind, ſondern um die Intereſſen des Staates zu wahren und aus ſozialem Pflicht⸗ gefühl ſind wir ſeit Jahr und Tag darauf aus, diefenigen Ar⸗ beitskräfte, die der Staat unumgänglich zur Bewältigung ſeiner Aufgaben gebraucht, einerlei ob oben oder unten, ſo zu ſtellen, daß ſie nicht mit peinlicher Sorge in die Zukunft ſchauen müſſen und mit peinlicher Sorge und Kümmernis auf ihre Hinterbliebenen. Das iſt der Grund, aus dem heraus wir für die Etatiſterung der Beamtenſchaft, ſoweit das mit dem Intereſſe und auch mit dem finanziellen Intereſſe des Staates verträglich iſt, hinzuwirken bemüht ſind. Und man ſollte nicht mit Redewendungen kommen:„Wenig Beamte aber gut bezahlte Beamte“, wo die Städte ihre Arbeiter ſchon in eine Art etatmäßiger Anſtellung einzureihen bemüht ſind. (Schluß folgt). Sbtircher über die politiſche Lage. K. Hockenheim, 23. Februar. Die geſtern nachmittag in der„Kanne“ abgehaltene natio⸗ nalliberale VBerſammlun g, in der Herr Landgerichts⸗ direktor Abg. Obkircher über die politiſche Lage ſprach, erfreute ſich eines außerordentlich zahlreichen Beſuches, ſo daß der geräumige Saal bis auf den letzten Platz beſetzt war. Die 1½ſtündigen eingehenden Ausführungen des Referenten wurden von der Verſammlung mit geſpannteſter Aufmerkſamkeit verfolgt und des öfteren durch lebhafte Beifallsäußerungen unter⸗ brochen. Der äußere Erfolg der Rede Obkirchers dokumentierte ſich auch in der ſchriftlichen Anmeldung von 8à neuen Mit⸗ gliedern am Schluſſe der Verſammlung. Es iſt dies der beſte Beweis dafür, daß der liberale Gedanke in Hockenheim nicht er⸗ loſchen, ſondern daß es nur einer tatkräftigen Agitation bedarf, um ihn neu aufleben zu laſſen. Die Verſammlung wurde vom Vorſitzenden des hieſigen na⸗ tionalliberalen Vereins, Herrn Dr. Erckenbrecht, mit einer kurzen Begrüßungsanſprache eröffnet, Herr Prof. Lindner⸗ Schwetzingen gedachte des Hinſcheidens des Herrn Medizinalratz Dr. Erckenbrecht in warmen Worten, in denen er die Verdienſte des langjährigen verdienten Vorſitzenden des Bezirksvereins Hockenheim, eines Mitkämpfers im Kriege 1870/71, gebührend anerkannte und die Anweſenden aufforderte, ſich zu Ehren des Toten von ihren Sitzen zu erheben, welcher Aufforderung alle Erſchienenen nachkamen. Alsdann ergriff Herr Abg. Obkircher das Wort, der U. a. ausführte: Es iſt ſoeben eines Mannes gedacht worden, der als Mit⸗ ſtreiter die große Zeit erlebt hat, die hinter uns liegt und die manchmal, wenn man das öffentliche Leben verfolgt, vergeſſen zu ſein ſcheint. Es iſt darum gut, daß bei paſſender Gelegenheit der Zeit, der größten Zeit, die unſer Vaterland erlebt hat, und der Männer gedacht wird, die in dieſer Zeit geleot und gewirkt haben und die das Große aus jener Zeit hinüber getragen hoben in die Neuzeit, in unſer Geſchlecht. Es gibt nicht diele mehr dieſer Art. Aber es iſt not, es ſſt dringend not, daß auch ſolche Männer wieder im öffentlichen Jeben an die Arbeit gehen; denn. die Zeit, in der wir leben, iſt ſchwer und die Zeit kann, wenn nicht alle ihre Pflicht tun, noch diel ichwerer werden., Die politiſche Lage, in der wir uns befinden, iſt ſchlimm und wir müſſen von der Befürchtung getragen ſein, daß ſie noch ſchlimmer werden könnte und damit jedermann klar ſieht, habe ich es übernommen, dem Rufe Ihrer Vereinsleitung zu folgen und hier vor Ihnen zu ſprechen über die allgemeine Lage. (Beifall.) Jean genoß ſeinen Triumph. Während er ſeine Freunde einzeln anſah, meinte er: „Das war wirklich ne Neuigkeit,'ne feine Nummer, was?“ „Groß— artig!“., verſetzte Schmitz.(Ihn hatte dieſe Meldung vollends überraſcht).„Wahrhaftig, Direktor, Sie ſind In Kolumbus. Im Namen der Freier, tiefgefühlten Dank!“ Damit reichte er ihm ſeine Hand über den Tiſch hin. SEine Weile ſchwiegen die vier, während jeder auf andere Weiſe Qualmwolken hervorſtieß. Plötzlich aber fing Schmitz wieder an: „Ich hab' eine Idee! Auf das hin müſſen wir Sekt trinken. 8115 Millionen müſſen begoſſen werden und die Millioneuſe dazu.“ Dann brach er in ein rauhes Gelächter aus. „Herr Gott von Bendheim! Zwei Millionen! Und heut' morgen begegnet das Mädchen mir, da hat ſie'nen Hut auf, der koſtet keinen Franken. Iſt das eine Verrücktheit!“ Als Jean vom Sekt gehört hatte, war er wie verjüngt auf⸗ geſprungen. „Welche Marle befehlen der Herr Doktor?“ „Ruhig Blut, Anton!“ ſagte dieſer.„Laſſen Sie mich nur ausreden. Ueber die Sorte werden wir uns nicht ſtreiten. Aber as ich ſagen wollte. Alſo!.. Ich beſtelle den Sekt, und ezahlen tut ihn der, der die Millioneuſe erwiſcht. Das heißt man gerechte Juſtiz.“ Der Oberkellner wiegte leicht die Schultern und meinte: Der Ordnung halber muß ich ihn doch einem der Herren auf Rechnung ſetzen.“ „Kreiden Sie ihn mir nur auf.. wenn noch Platz da iſt!“ ſagte Schmiß großmütig Leutnant von Kalderhot hakte hinaufgehen wollen. Doch ſchien ihm gerade der Augenblick jetzt ſchlecht gewählt. Um den Referendar nicht zu beleidigen, und weil er überhaupt kein Spielverderber war, beſchloß er, ein Glas mitzutrinken. Man ſtieß an. „Auf Nummer ſechsundneunzig!“ ſagte Jean. Die Herren lachten, nur Schmitz trank mit feierlichem Ernſt. Der Sekt ſchimmerte in den breiten Schalen und trieb un⸗ zählige Bläschen empor. Kalderhot ſah wie ſo oft ſonſt dieſem hurtigen Treiben zu, und wie ſo oft ſonſt kam ihm der fromme Wunſch, wenn's doch Geldſtücke wären, dieſe hurtigen Bläschen! (Fortſetzung ſolgt.) ——— Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Großh. Bad. Hof⸗ und Nationaltheater in mannheim. Die Maſchinenbanuer. Um die Faſtnachtzeit herum fühlen auch die Hoftheatermuſez ein menſchliches Rühren, drücken ein Auge zu und laſſen es gnä dig geſchehen, daß ausgelaſſen luſtigen Stücken aus der Zeit, da der Großvater die Großmutter nahm, z. B. Neſtroys liederlichem Handwerksburſchenkleeblatt die Muſentempel ſollen geöffnet werden, darinnen ſonſt die erlauchten Geiſter der Klaſſiker umzu⸗ gehen pflegen. „Ein Tag im Jahre iſt den Toten frei“,— heißt's in einem bekannten Allerſeelenlied. Unter dieſen vielbelachten Toten, von denen vorgeſtern der alte Weihrauch mit den„Maſchinenbauern“ an die Ausgrabungsreihe kam, befinden ſich freilich auch ſolche, die, wie der ſchon erwähnte Neſtroy, erheblich lebendiger ſind. als manch' ein gewiſſer„notoriſcher Autor“ von heute, der mehr an Tantismen einnimmt, als er je an Wiztz verausgabt hat. In unſerer Zeit iſt die gute, alte Berliner Poſſe vom Schlage des„Jongleur“, von„Robert und Vertram“ ete. durch das ſtark gewürzte und leicht geſchürzte Berliner Ausſtattungs⸗, Revien⸗ und Revenüenſtück verdrängt worden. Nun auch der Eſprit des alten Emfl Thomas ſich verflüch⸗ tigt, und die ihm verwandten feſchen Seiſter ſich mit Vorliebe dem kleineren Bretil mit den größeren Bezügen zuwenden, iſt man gegenwärtig an der Spree„totfroh“, außer Thielſcher einen Wiener Komiker wie Alex. Girardi in der Reichsmetroppole zu haben. Der gefeierte Gaſt wurde neulich gar„zu Kronprinzens“ geladen und ſang dort vor exquiſitem Publikum ſein berühmtes Wiener Fiakerlied. „Es ſoll der Sänger mit dem König gehen!“ Ja, teurer Schiller,— die Zeiten haben ſich geändert. Intri⸗ ganten⸗Canaillen à la Franz und Helden à la Karl Moor wach⸗ ſen heutzutage wie die Spargeln in Schwetzingen, aber die genialen Spiegelberg⸗ und Muſikus Miller⸗Darſteller ſind ver⸗ teufelt rar geworden. Es gibt im Menſchenleben Augenblicke, wo einem die Späſſe eines Bernhard Mörhitz zuträglicher ſind als die ſchönſten Kettentriller einer einſt ebenſo ſchön geweſenen Koloraturſän⸗ gerin. Das hat man auch am Samstag wieder einmal konſtatieren können. Die„Maſchinenbauer“⸗Poſſe mutet uns heute als eine haus⸗ backene Komödie an, über deren eingetrockneten Waſſern der Geiſt einer Charlotte Birch⸗⸗Pfeiffer zu ſchweben ſcheint. Dieſer Heinzius iſt ein geſchickter und aufrechter, aber ein bißchen ver⸗ bummelter Mitarbeiter in einer Maſchinenfabrik, in deren Sang⸗ und Amboßklang⸗Betrieb das erſte Bild uns einen Blick tun läßt. Der gute Mann büßt ſchließlich ſeine Stelle ein und wird, da er den Hauszins nicht aufbringen kann, mit ſeinen Angehörigen auf die Straße geſetzt. Ein junger und natütrlich ſteinreicher Engländer, der richrige Moralfazke, geht als faſhio⸗ nabler Bügelfalten⸗Deus ex machina ſo lange aus und ein, bis alles wieder im richtigen Geleiſe, die Tugend belohnt und das Daſter(in dieſem Fall ein alter Geizhals, von Herrn Godeck draſtiſch geſpielt, ad abſurdum getührt iſt. Herr Hecht, der die umfaſſende Regiearbeit geſchickt bewäl⸗ tigte, ſang u. a. ein Couplet, mit dem der beliebte Darſteller, ſo anſpruchslos auch die da Capo⸗Strophen waren, die bekannten „Stürme der Heiterkeit“ entfeſſelte. Wohl ſchon das Wort„Plan⸗ ken“ oder„Habereck“ hätte genügt, um ihn zum Helden des Abends zu machen. Ein ſpäteres Bild, das die von allen Möbeln * eeenn r. 8 8. Ne Mannheim, 24. Februar. General⸗Anzeiger.(Mittaablatt.) 3. Sette. M..1 Wir können die gegenwärtige politiſche Lage und das, was für die Zukunft folgen wird, am beſten verſtehen, wenn wir einige Augenblicke zi i, wie es in früheren Jahren geweſen iſt. Es liegen Jah zurück bis zu der Zeit, wo im badiſchen Lande der Liberalismus nde 3 die weitaus größte Zahl der.̃ Kandidaten fiel und da in unſerem Landtag die nationalliberale Partei weitaus überwog und dadurch in der Lage war, natio⸗ nale und liberale Politik zu treiben und ſie hat nationale und liberale Politik getrieben. Diefenigen, die weiter zurückſchauen auf die 60er Jahre des vergangenen Jahrhunderts, die werden mir recht geben, wenn ich ſage, daß mit dem Aufkommen der nationalliberalen Partei im Anfang der 6ber Jahr eine neue Blütezeit im badiſchen Lande heraufgekommen iſt, aber nicht nur in politiſcher Beziehung, ſondern auch vorwiegend in wirt⸗ ſchaftlicher Beziehung. Es iſt in den 60er und 7ber Jahren un⸗ endlich viel geſchaffen worden für alle erwerbstreibenden Klaſſen und die natl. Partei und deren Männer, die in den Miniſterien ſaßen und Miniſter waren, ſie haben unendlich viel getan für das Volk und für alle Wirtſchaftsglieder unſeres Volkes. Das wiſſen diejenigen, die jene Zeit erlebt haben. Sie werden ſich fragen: Wie iſt es denn gekommen, daß trotz dieſer guten und tüchtigen Männer die Zahl der Anhänger der Portei fort und fort zurück⸗ gegangen iſt? Waren es berechtigte Ausſtellungen oder welche Umſtände waren es ſonſt, welche dies Zurückgehen veranlaßten? M..! Denken Sie daran, daß die Zentrumspartei in vielen Bezirken unſeres Heimatlandes an die Stelle der früher herrſchend geweſenen natl. Partei getreten iſt. Dann werden Sie von mir eine Antwort auf die Frage verlangen, iſt denn die Arbeit des Zentrums für das Volk förderlicher geweſen? Aber dem iſt nicht ſo, warum die Zentrumspartei ſo rapid gewachſen iſt. Dies liegt in anderen Umſtänden und vorwiegend liegt es darin, daß die katholiſchen Geiſtlichen es nach und nach und zumeiſt in unſerer gegenwärtigen Zeit es als ihre pflicht⸗ mäßige Aufgabe anerkennen, ſich mit Politik zu beſchäftigen und die politiſchen Ziele der Zentrumspartei zu verfolgen und der Zentrumspartei Anhänger und Wahlſtimmen zuführen. Seitdem die Geiſtlichen den Hauptteil ihrer Arbeit darin erblicken, Politik zu treiben und insbeſondere bei der Wahlagitation hervortreten, ſeitdem iſt es gelungen, dem Zentrum ſoviel Anhänger zuzufüh⸗ ren. Ob das gut war für die Religion, für die kath. Religion mnd für das kirchliche Leben, das iſt eine andere Frage. Ich glaube nicht, daß es für das kirchliche Leben, für die religiöſe Geſinnung der Katholiken, für ihre religiöſe Ueberzeugung för⸗ derlich iſt, wenn diejenigen, die die hohe Aufgabe überkommen haben, das religiöſe Leben zu heben, ſich hineinmiſchen in den politiſchen Kampf und gar oft in einer Weiſe auftreten, die von religiöſer Geſinnung und religiöſer Empfindung gar wenig er⸗ kennen läßt. Wir wiſſen, daß die Mittel, mit denen im politiſchen Kampf gekämpft wird, gar oft Unwahrheiten ſind, und da iſt es nicht gut, wenn der berufene Träger kirchlicher und chriſtlicher Geſinnung und chriſtlicher Lehre in eine ſolche Art von Wahl⸗ kampf ſich hinein begibt und es iſt nicht gut, wenn derſelbe Mann, der morgens im Gottesdienſt auf der Kanzel die Wahrheit zu predigen und den Frieden hineintragen will in das Volk, am Nachmittag in den Verſammlungen das Gegenteil von Friede, bielmehr den Kampf und Streit predigt, mehret und ſchürt. (Beifall.) Aber nicht allein inſten des Zentrums ſind den National⸗ liberalen Wahlbezirke abſpenſtig gemacht worden, auch zugunſten der Sozialdemokratie iſt das vielfach geſchehen. Auch das iſt eine Erſcheinung, mit der man rechnen muß. Es iſt ein Irrtum, wenn die Arbeiter glauben, daß die ſozialdemokratiſche Partei gewillt und berufen ſei, mehr als die anderen politiſchen Parteien zum Wohle der Arbeiter zu ſchaffen. Es iſt dies ein Irrtum, der ſich beweiſen läßt durch die hiſtoriſchen Tatſachen. Die größte Wohltat, die unſerer arbeitenden Bevölkerung zuteil das große Werk der Arbeiterſchutz⸗ und „Verſicherungsgeſetzgebung, von der man in ſozialdemokratiſchen Verſammlungen gar wenig reden hört. Dieſe Geſetzgebung iſt geſchaffen worden im Widerſpruch mit der Sozialdemokratie. Sie iſt geſchaffen worden durch jene anderen damals in den Par⸗ lamenten maßgebenden Parteien, vorwiegend in erſter Linie die nationalliberale Partei. Wir ſind heute ebenſogut wie vor 10 und 20 Jahren an der Arbeit, zum Schutze der arbeitenden Be⸗ pölkerung die Verſicherungsgeſetzgebung weiter auszubauen und zwar zu einer Witwen⸗ und Waiſenverſorgung. Wir ſind bereit, dafür große Opfer zu bringen. Alsdann kam Redner auf den Block und den Groß block zu ſprechen, der lediglich deshalb ins Leben getreten ſei, um eine Zentrumsmehrheit im badiſchen Landtag zu verhindern. Das ſchlimmſte Land in unſerem deutſchen Vaterland iſt in politiſcher Beziehung gegenwärtig das Königreich Bayern und Gott möge uns davor bewahren, daß es bei uns jemals ſo komme. wie es gegenwärtig in Bayern iſt. Aber geworden iſt, das war damit es nicht ſo kommt, bedarf es aller Kräfte, damit dieſes Unheil verhindert wird.(Lebh. Beifall.) Wir mußten die Vereinbarung mit der Sozialdemokratie eingehen, wenn wir eine Zentrumsmehrheit verhindern wollten. Das Zentrum war na⸗ türlich ſehr erboſt über eine ſolche Taktik. Sie hatten ſchon Sekt und Muſik beſtellt, um bei der Stichwahl das Siegesfeſt zu feiern. Das Zentrum wurde bitter geſtimmt und in dieſer Stimmung läßt man ſich leicht verleiten, politiſche Taten zu vollbringen, die das Licht der Oeffentlichkeit ſcheuen und man hat zunächſt eine Perſönlichkeit geſucht, an der man Rache üben kann und das war der damalige Miniſter des Innern, Freiherr von Schenkel. Der Geiſtliche Rat in Zähringen hat die Tätigkeit der Zen⸗ trumspartei ſo ausgebreitet, daß er einen Adjutanten braucht und den hat er gefunden in einem Mitbruder, den Benefiziaten Schofer in Freiburg. Sie kennen ihn wahrſcheinlich unter einem anderen Namen.(Zuruf: Waldmichell Hetterkeit.) Der Name iſt eben genannt worden; ich wollte ihn nicht ausſprechen, denn der Herr iſt ſehr unangenehm berührt, wenn man ihn ausſpricht.(Heiterkeit.) Nach Herrn von Schenkel ging man an einen andern, der ſich auch unterſtanden hat, durch verſchiedene Taten zu zeigen, daß er von der Zentrumspolitik nichts wiſſen will, das iſt Staatsminiſter Freiherr von Duſch. Dann ſuchte das Zentrum ſeine Machenſchaften unter den Parteien fortzuſetzen, wobei ſich Redner über die Wahlen in Mosbach eingehend äußerte. Der Redner ſprach dann über den Bezirk Hockenheim und die nächſten Landtagswahlen. In einer großen Anzahl von Bezirken würde man wohl das gleiche Manöver erleben, wie in Mosbach; vielleicht werde auch im hieſigen Bezirk den Liberalen ein Bündlerkandidat entgegengeſtellt. Das Zentrum wird von Herzen gern dieſen Bündler unterſtützen. Entweder iſt dieſer Bündler ein Liberaler, dann wird er ſich zu den Liberalen halten, oder er iſt ein Konſervativer, dann ſoll er es auch ſagen, damit er nicht unſere Liberalen für ſich einnimmt unter einer falſchen Flagge. Was von den Nationalliberalen gilt, das gilt auch von den Demokraten. Auch ſie treten für eine Unterſtützung der Land⸗ wiriſchaft ein. Wir müſſen geſammelt bleiben, daß der liberale Gedanke ſeine Schlagkraft im Lande behält. Wir wollen treu und ehrlich zuſammen wirken mit den anderen Parteien, die im Block mit uns vereint ſind und die die Reaktion und das Zentrum von der Mehrheit fernzuhalten ſuchen. Halten wir dieſe Anſicht feſt auch in der Zukunft.(Lebh. Beifall.) Was dann bei den Hauptwahlen herauskommt, das weiß jetzt noch kein Menſch. Ich möchte ſogar ſagen, es iſt töricht und ungeſchickt, jetzt ſchon darüber zu ſprechen. Aber dieſe Hauptwahlen, auf die es dann vor allen Dingen ankommt, erfordern alle Kraft. Dazu iſt erforderlich, daß wir nicht nur unſerer bisherigen Ge⸗ ſinnung treu bleiben, ſondern auch gewillt ſind, unſerer Ueber⸗ zeugung Opfer zu bringen, für ſie einzutreten, für ſie Taten zu vollbringen.(Beifall.) Am Schluſſe ſeiner Ausführungen gab Redner dem Wunſche Ausdruck, daß das Vereinsleben des Be⸗ zirksvereins Hockenheim ein reiches, reges und fruchtbringendes ſein möge, dann werde auch bei den Wahlen die Frucht dieſer Arbeit gezeitigt werden.(Langanhaltender, ſtürmiſcher Beifall.) Herr Dr. Erckenbrecht brachte den Dank der Verſammlung in einem Hoch auf den Referenten zum Ausdruck, das begeiſterten Widerhall ſand. Zum Wort meldete ſich niemand. —— ͤ— Nus Stadt und Land. * Maunheim, 24. Februar 1908. Die Verzinſung von Sparkaſſen⸗Einlagen. Von geſchätzter Seite wird uns geſchrieben: „Die ungewöhnliche Geldknappheit und die daraus reſultierende Geldverteuerung der letzten Monate hat naturgemäß auch die Frage der Verzinſung der Sparkaſſen⸗Ginlagen zur Erörterung geſtellt. Nachdem allenthalben von Banken, Kre⸗ ditgenoſſenſchaften und ähnlichen Inſtituten für Bareinlagen und Depoſtten bei entſprechenden Kündigungsfriſten hohe Zins⸗ vergütungen angeboten worden ſind, iſt in den Tagesblättern auch den Sparkaſſen zugemutet worden, bei dem hohen Bank⸗ diskont auch den Zinsfuß für die Einlagen entſprechend zu er⸗ höhen. Dieſes Verlangen berückſichtigen die Verſchiedenartig⸗ keit der Verhältniſſe der einzelnen Sparkaſſen in keiner Weiſe, und ſchablonenhafte Gleichmacherei wäre nirgends unberechtigter und unangebrachter wie gerade hier. Die öffentlichen Sparkaſſen vermögen wegen ihrer ganzen Organiſation und ihrer Zweck⸗ beſtimmung den Schwankungen des Geldmarktes— im Gegen⸗ ſatz zu Banken und Kreditinſtituten— nicht ohne weiteres zu folgen; ſie können nicht bei jedem Steigen des Diskontſatzes auch mit einer Erhöhung des Einlagezinsfußes vorgehen, ſie halten dieſen aber auch, wenn äußerſt möglich, zurzeiten größerer Geld⸗ flüſſigkeit und niederen Bankzinſes, denn eine tunlichſte Stabili⸗ tät in der Einlagenverzinſung iſt ſowohl für Einleger als auch derzeitigen Zinsſätze denjenigen von Sparkaſſen in Städten mit für Kreditnehmer und aus allgemeinen volkswirtſchaftlichen Gründen von hohem Werte. „Auch an die hieſige Sparkaſſe iſt unter Berufung auf das Beiſpiel kleinerer ländlicher Nachbarſparkaſſen und auf den hohen Bankdiskont in den Tagesblättern das Anſinnen nach Zinserhöhung geſtellt worden. Dabei wurde in erſter Linie außer Acht gelaſſen, daß bei der herrſchenden Geldknappheit die Sparkaſſen im allgemeinen und natürlich auch die hieſige von dem hohen Diskont nur in untergeordnetſter Weiſe profi⸗ tieren konnten, da der Zufluß von Mitteln naturgemäß ſich ver⸗ minderte, der Abfluß von Geldern bei den zahlreichen Gelegen⸗ heiten zur Steigerung des Zinsertrages aus disponiblen Mitteln aber ein verſtärkter war. Aber auch aus den vorhandenen Be⸗ ſtänden war, um bei den Verhältniſſen der hieſigen Sparkaſſe zu verweilen, ein erhöhter Zinsertrag in der Hauptſache nicht zu erzielen. Von ihren Beſtänden von rund 30 Millionen Mk. ſind rund 20 Millionen Mk. in feſt abgeſchloſſenen, zeitig un⸗ kündbaren Hypotheken untergebracht, für die im Falle einer Ein⸗ lagezinserhöhung eine gleichzeitige Erhöhung der Zinsſätze un⸗ möglich iſt. Weitere rund 8½ Millionen ſind in erſtklaſſigen 3½ und Zprozentigen Effekten angelegt, an denen irgend ein Gewinn überhaupt nicht zu machen, ſondern auf welche gerade für das verfloſſene Jahr Abſchreibungen wegen des Kursrückgangs in hohem Betrage, etwa M. 340 000 notwendig wurden, eine Summe, die den Jahresgewinn der Kaſſe weſentlich überſteigen wird. Das Vorhandenſein eines ſolchen Effektenbeſtandes iſt in den Kaſſeſatzungen bündig vorgeſchrieben und im Intereſſe der Einleger und zur Liquiderhaltung der Kaſſe unbedingt er⸗ forderlich. Es ergibt ſich hieraus, daß die Frage der Erhöhung des Ein⸗ lagezinsfußes mit der allergrößten Vorſicht zu behandeln iſt, und daß dabei der Geiſt praktiſcher Erfahrung und Einſicht herr⸗ ſchend ſein müſſen. Es darf aber, wie die Tatſachen zeigen, wohl behauptet werden, daß die der Sparkaſſe überhaupt zugedachten eigentlichen Spargelder ihr nach wie vor und unabhängig von der Zinsgeſtaltung zufließen und daß die bei ihr untergebrachten Spargelder auch bleiben werden. Was dieſe Kapitalien den Sparkaſſen zuführt und erhält, iſt das berechtigte Ver⸗ trauen der Einleger zu ihrer unbedingten Sicherheil, die hervorragende Bequemlichkeit dieſer Art von Geld⸗ anlagen, der Wegfall jedes Kursriſikos, die Annehm⸗ lichkeit, jederzeit über ſein Guthaben in ungekürzter Höhe verfügen zu können, die Möglichkeit der A b⸗ hebung von Teilbeträgen und bei Benützung der dies⸗ falls gebotenen Sicherungseinrichtungen— der Schutz gegen Verluſtgefahr durch Diebſtahl, Verlieren uſw. Das ſind Vorteile, die nirgends und bei keiner anderen Art der Geldanlegung in dieſem Umfang geboten werden; ſie machen die Sparkaſſeneinlagen zu einer ge⸗ radezu idealen Geldanlage. Angeſichts dieſer Verhält⸗ niſſe erſcheint es aber auch als etwas ganz Selbſtverſtändliches, wenn zurzeit die Sparkaſſen einen niedereren Zins zahlen als Banken, Genoſſenſchaften, oder den man— abgeſehen von den Gefahren— derzeik erzielt durch Erwerbung von Inhaberpapie⸗ ren, Anlage in Hypotheken und dergl. Es ſei zum Schluſſe nicht unterlaſſen, noch darauf hinzu⸗ weiſen, daß die hieſige Städt. Sparkaſſe erſt mit Wirkung bom 1. Januar 1907 ab neben Einräumung verſchiedener Zinsver⸗ günſtigungen mit ſehr erheblichem Aufwande eine namhafte Ver⸗ beſſerung ihrer Zinsleiſtungen hat eintreten laſſen und daß ihre ähnlichen Verhältniſſen durchaus entſprechen. Maskenball der Maunheimer Liedertafel. Dem Kellerfeſt, das bei allen Teilnehmern noch lange in an⸗ genehmſter Erinnerung bleiben wird, ließ die Mannheimer Lieder⸗ tafel am Samstag abend einen Maskenball folgen, der bet ſehr ſtarkem Beſuche den animierteſten Verlauf nahm. Wer ſchon bei der Liedertafel zu Gaſte war, weiß zur Genüge, daß es der Verein berſteht, ſeinen karnevaliſtiſchen Veranſtaltungen immer einen über⸗ aus ſtimmungsvollen Rahmen zu geben. Mit allzu großen Schwierigkeiten iſt die Erfüllung dieſer Vorbedingung für das Ge⸗ lingen eines derartigen Feſtes allerdings nicht verbunden, weil der Verein in der glücklichen Lage iſt, zu ſeinen Mitgliedern diejenigen Perſönlichkeiten zu zählen, denen er die ebenſo wichtige wie dank⸗ bare Aufgabe übertragen kann. Wir haben uns, als wir am Sams⸗ tag abend im Nibelungenſaale des Roſengartens, wo die Liedertafel diesmal die Ihrigen verſammelte, auf das angenehmſte überraſcht Umſchau hielten, von neuem die Frage vorgelegt, ob es denn nötig iſt, daß man zur wirkſamen Ausſchmückung dieſes Rieſenraumes auswärtige Kunſtkräfte heranziehen muß, wenn es in Mannheim Perſönlichkeiten genug gibt, die dies ebenſo gut und billiger bewerk⸗ ſtelligen können. Denn darüber herrſchte am Samstag nur eine Stimme, daß man den Nibelungenſaal nicht geſchmackvoller hätte ausſchmücken können, als wie es— wir wollen den Tauſendſaſſa gleich nennen— nach den Entwürfen des Herrn Architekten Steiner geſchehen iſt, und man hätte in die Lobeshymnen, die dem Schöpfer dieſer Meiſterdekoration dargebracht wurden, ſicher noch bereitwilliger eingeſtimmt, wenn man erfahren hätte, einen ——— verlaſſenen, vier ſauber tapezierten Wände des bisherigen Hein⸗ zius⸗Heims darſtellte, ſchrie förmlich nach faſtnachtsgemäßer Verulkung; erinnerte das gegenſtandsloſe Mileu doch ſo traut an den ſtilvollen Rahmen gewiſſer Ideal⸗Kahl⸗Bühnen, in dem man heuzutage unſere Klaſſiker vorgeſetzt bekommt. Kein Thumann⸗ ſches Genrebildchen ſtörte das in den edelſten Linien gehalten⸗ Tapetenmuſter. Die Phantaſie hatte den weiteſten Spielraum! Schade, daß Herr Hecht ſich dieſe Pointe entgehen ließ. Herr Kallenberger würde ſie auch nicht ſchlecht zu Geſicht geſtan⸗ den haben. Man hätte ſeinen köſtlichen, geradezu frappierend lebenswahren Wieſeke in ſeiner großartig ſächſelnden Art„egal“ für einen Bruder des urfidelen Mörbitz halten können. Frl. Tuſchkau(Lehrling) liegen die Frechdachs⸗Hoſen⸗ rollen bekanntlich famos. Sie berlinerte ſogar anfangs, ihre heimatlichen Kronländer tapfer verleugnend, recht hübſch. Als Ganymädelchen in Suppss„Schöne Galathea“ müßte unſer feſcher Puck ganz ſuperb ſein. Sonſt iſt dem„Ewig⸗Weiblichen“ in dem Stück kein beſonders dankbares Feld eingeräumt. Die Damen Blankenfeld, de Lank und Sanden behaupteten es ſtandhaft. Sehr gut wußte ſich unſer trefflicher Beckmeſſer, Herr Voiſin, mit dem eigentlichen Helden des Abends, dem in allen Lebensbilderlagen nie auf den Kopf gefallenen Heinzius, abzufinden. Er war, wie die Künſtler der alten Schule, je nach⸗ dem es die Situation erforderte, Schauſpieler und Sänger. Und zwar mimte Herr Voiſin wie ein Mitglied des Schauſpiels und d der Oper, nicht etwa umgekehrt, was man ſang wie ein Mitglie t etn ̃ tan gelegentlich auch ſchon erlebt hat. Alſo eine zum mindeſten nicht einſeitige Kraft, welche— nomen est omen]— ebenſo die Oper als das Schauſpiel zum„Nachbarn“ hat. Die muſikhaliſche Lei⸗ tung der ſehr hübſch gelungenen und mit viel Beifall aufgenom⸗ menen Aufführung beſorgte Herr Huth.—ee— 5*** 3 des evangeliſchen Kirchenchores Waldhof. Kirchenkonzert 5 Am geſtrigen Sonntage hielt der evangeliſche Kirchenchor Wald⸗ Baf in der dortinen Pauluskirche ſein erſtes Kirchenkonzert unter Mitwirkung einiger bewährter Mannheimer Kräfte ab, welches, um es gleich vorweg zu ſagen, einen ganzen Erfolg bedeutete. Eine anſehnliche und andächtige Gemeinde hatte ſich im Gottes⸗ hauſe zu der erhebenden muſikaliſchen und zugleich religiöſen Ver⸗ anſtaltung geſchart. Auch aus Mannheim hatten ſich manche Zu⸗ hörer erwartungsvoll eingefunden und deren Zahl wäre wohl noch höher geweſen, hätte nicht geſtern die gleichzeitig in Heidelberg zur Aufführung gelangende Beethovenſche Miſſa ſolemnis das muſikaliſche Mannheim dorthin gezogen. Die Wahl konnte da ja kaum zweifelhaft ſein und mit Rückſicht darauf hätte man dieſes Zuſammenfallen wohl vermeiden können. Freilich, auch wer zu dem ſchlichten Kirchenkonzert nach Waldhof ging, kam trotz alle⸗ dem unſtreitig voll auf ſeine Koſten; die Darbietungen waren auf ihrem Gebiete, darüber ſind wohl alle Zuhörer ſich einig, wie ſchon bemerkt, wirklich als treffliche zu bezeichnen, und wer etwa mit mäßigen Erwartungen dorthin ging, der fand ſie nach⸗ her zu ſeiner Freude weit übertroffen. Die guten Leiſtungen des noch jungen Kirchenchores verdienen umſo größere Anerkennung und Hochachtung, als ſich deſſen Mitglieder weſentlich aus den Ar⸗ beiterſchichten des induſtriefleißigen Vorortes zuſammenſetzen, wel⸗ che nach der täglichen Frohnarheit Gott ſei Dank auch noch Sinn und Muße für geiſtige Güter übrig haben. Ein anſehnliches und ſchönes Stimmaterial iſt hier in ſorgſamer Schulung und liebe⸗ voller Pflege genommen worden. Mit berechtigtem Stolz darf daher auch der verdienſtvolle, unermüdliche und begabte Leiter des Chores, Herr E. Hauck, auf den geſtrigen erſten Erfolg herabſehen. Gleich mit dem einleitenden Chorliede:„Kommt, laßt uns beten“ von Hauptmann gewann Her ſanfte Wohllaut des gutgeſchulten Chores willige Herzen zu gläubigem Gebet. Nach einem Gemeindegeſang„Großer Gott“ unter Orgelbeglei⸗ tung brachte dann Herr Muſikdirektor A. Hänlein, deſſen be⸗ gründeter Ruf als Organiſt dem ganzen Konzert gewiß erhöhte Anziehungskraft verliehen hatte, die Orgelſonate C⸗dur von F. Mendelsſohn mit gewohnter Vollendung zu Gehör. Nach ihm trat als weitere Mannheimer muſikaliſche Kraft von gutem Namen Fräulein N. Zimmermann mit einem herrlichen So⸗ pranſolo„Ich weiß, daß mein Erlöſer lebt aus dem Händelſchen„Meſſias“ als ebenbürtige Künſtlerin hervor, deren entzückend ſchöne und innige Stimme tief die Herzen ergriff. In dem 103. Pſalm erhob der Chor wieder machtvoll und eindringlich ſeine Stimme; ihm folgten zwei Orgelſtücke, das„Larghetto“ von Mozart voll ſüßer Harmonie und das träumeriſch⸗ſchwärmeriſche Schumannſche„Abendlied“, mit reſtloſer Vollendung wiederge⸗ geben. Als dritten Soliſten und zwar als eine einheimiſche be⸗ achtenswerte Kraft lernten wir Herru 3 eilfeder als Baſſiſten kennen, der zwei Soli„Entſagung“ von Mendelsſohn und den rührenden Trauungsgeſang Ruths„Wo du hingehſt“ bot. Er ließ ein prächtiges, in der Höhe beſonders angenehm und weich klin⸗ gendes Organ bören, deſſen verhaltene Kraft ſeine vorhandene große Machtfülle deutlich ahnen ließ und deſſen warme Ausdrucks⸗ fähigkeit und ſichere Modulation eine ernſtlich ſtrebende Schulung bewieſen. Als Interpret ſeiner eigenen Schöpfung(Fantaſtie über „Leiſe, leiſe, fromme Weiſe“) gab Meiſter Hänlein auf dem könig⸗ lichen Inſtrument— nebenbei bemerkt ein klangvolles, regiſter⸗ reiches neuzeitliches Inſtrument— nun ſein Beſtes und hinter⸗ ließ damit eine nachhaktige weihevolle Stimmung, in welcher das anſchließende„Gebet“ für Sopranſolo von erhöhter Wirkung ſein mußte, wozu auch nicht wenig die durchweg meiſterliche Orgelbegleitung beitrug. Und nun kam noch einmal der Chor zum Wort mit dem„Reformationslied“ von Nägeli, deſſen drei Strophen mit rühmenswertem Gefühlsausdruck und ſchmettern⸗ der Tonfülle ſicher und ſchön geſungen wurden, und mit dem evan geliſchen Hoheliede„Eine feſte Burg“ legte die ganze dankbar und erbaute Gemeinde ihr treugemeintes Glaubensbekenntnis i; jenen feierlich⸗ſiegreichen Weiſen des alten ſchickfalsſchweren Reformations⸗Chorals.. *—** 4. Deſte. ceneral⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) wie erſtaunlich geringen Koſtenaufwand dieſe Dekoration verurſacht hat. Um den gewaltigen Raum intimer zu geſtalten, hatte man die Kolonnaden vom Parkeit durch Gitter aus farbigen Bändern, die mit Sternblumen beſteckt waren, getrennt. Nur der zum Hin⸗ durchſchlüpfen notwendige Raum war freigelaſſen worden. Der obere Teil der Oeffnungen wurde durch rieſige Fratzen ausgefülllt, die, mit viel Humor gemalt, der ganzen Dekoration den Grundton gahen. Die Brüſtungen der Empore ſchmückten friſchgrüne Guir⸗ Janden mit kleineren närriſchen Emblemen. Die ſchlanken Pfeiler gierten an der Stelle, wo ſie aus der Brüſtung herauswachſen, ſehr gelungene, mit Tannengrün umrahmte karnevaliſtiſche Konter⸗ ſeis. Zwiſchen den Pfeilern ſchwebten mächtige Roſetten mit ebenſo voluminöſen Papierlaternen. Wimpelſchnüre ſtellten in graziöſem Schwung die Verbindung zwiſchen den Pfeilern her. Flaggen⸗ ſchnüre, die ſich in der Mitte des Saales von Beleuchtungskörper zu Beleuchtungskörper zogen, vervollſtändigten das farbenſatte Bild der gangen Dekoration. Die Orgelniſche wurde nahezu durch das in koloſſalen Dimenſionen gehaltene, ſehr gut getroffene Kopfbild des 2. Präſidenten der„Liedertafel“, Herr Direktor Irſch⸗ Linger, ausgefüllt, während die Architektur der zur Linken und Rechten des Podiums zum Bierausſchank führenden Durchlaſſe durch mächtige Fratzen verdeckt wurde. Gemalt wurden die Dekorationen von Herrn Malermeiſter Ratjen, während die übrigen Arbeiten in den bewährten Händen der Herren Ohneb erger, Hitſch⸗ fel und Kallenbach lagen. Ein außerordentlich vornehmes Gepräge wurde dem das auch Herr Oberbürgermeiſter Dr. Beck mit ſeinem Beſuche be⸗ ehrte, durch die durchweg ſehr eleganten Masken gegeben. Zu unmſerer lebhaften Genugtuung konnten wir konſtatieren, daß nicht nur die Damenwelt, ſondern auch die Herren der Schöpfung ſehr gahlreich koſtümiert erſchienen waren. Wer von Frack oder Gehrock Aunzertrennlich war, hatte wenigſtens das eintönige Schwarz durch Bunte Verzierungen beleben laſſen. Bei der koſtümierten Damen⸗ welt überwogen die Trachten, die verſchiedentlich ſogar auf Echtheit Anſpruch machen durften. Keine minderwertige Maske war zu ſehen. Alle Koſtüme waren gediegen und verrieten in ihrer über⸗ wiegenden Mehrzahl den feinen Geſchmack der Trägerinnen. Von den weiblichen Phantaſiemasken war am originellſten ein in blau und weiß gehaltenes Koſtüm, auf dem der Sängerſpruch des Vereins in Noten und die Photographien der herxvorragendſten Mitglieder der„Liedertafel“ prangten.„Die Aktivität der Liedertafel“ war der Titel der Maske. Gruppen waren nur ſpärlich bertreten. Viel belacht wurde die Gruppt„Barnum und Baileh“, die ſich aus dem Impreſario, einem Athlaten und einem Ferkeldreſſeur zuſammen⸗ fetzte und großen Zulauf hatte. Schon die Koſtümierung war mit viel Humor durchgeführt. Auch eine Gruppe italieniſcher Obſt⸗ Händler, die auf einem großen Handwagen alle marktgängigen Früchte mit ſich führten, war äußerſt naturgetreu. Reeiche Abwechslung in die Rundtänze, zu denen die Grena⸗ bierkapelle unermüdlich auffpielte, brachten verſchiedene Auffüh rungen. Zuerſt fuhren 8 Mitglieder der Allgemeinen Radfahrer⸗ Union in den Saal und legten glänzende Proben ihrer Fertigkeit im Reigenfahren ab. Eine Augenweide waren die Phramiden, die von 36 Harlekins(Mitgliedern des Turnerbundes„Germania“) Ballfeſt, auf dem Podium geſtellt wurden. Da die Turner weiße Koſtüme mit rotem Beſatz trugen, erzielten die Koloſſalgruppen, die mit Glitzesſchnelle und mit katzenartiger Behendigkeit formierk wurden, eine große Wirkung und ernteten ebenfalls rauſchenden Beifall. Flott und lebendig führte dann ein luſtiges Tyroler Völkchen ſeinen Nationaltanz vor. Es war eine Freude, zu ſehen, wie die Burſchen und Mädchen ſich im Kreiſe drehten. Auch hier warem die lebhaften Beifallsäußerungen wohlverdient. Zum Schluß tanzten 12 Pärchen aus dem„Lande, wo die Zitronen blüh'“, eine Tarantella mit 0 mreißendem Temperament, daß die Vorführung auf ſtürmiſches ſerlangen wiederholt werden mußte. Die beiden Tänze, die von Vereinsmitgliedern und Angehörigen bon ſolchen ausgeführt wur⸗ den, waren von Herrn Tanzlehrer Ochſen einſtudiert und doklt⸗ anentierten in ihrer ungemein korrekten Wiedergabe den Eifer, mit dem ſich Lehrer und Schitler ihrer Aufgabe unterzogen hatten. Wie ſtark das Feſt beſucht war, geht am beſten aus der Tatſache her⸗ bor, daß ſich an der zweiten Polonaiſe weit über 300 Pagre be⸗ teiligten. Die Preisverteilung zeitigte folgendes Reſuktat: Es wurden bier Gruppenpreiſe verteilt. Den erſten erhielt„Barnum und Bailey“, den zweiten die italieniſche Marktgeſellſchaft, den dritten ein Bärentreiber, den vierten ein Doppelzwillingspärchen. Die Damen wurden mit drei Preiſem bedacht. Den erſten erhielt die„Akttwität der Liedertafel“, den zweiten die Beſchließerin der Haiſerin Eugenie, den dritten ein Paar reizende Kokosnüſſe. Der ſte und zweite Herrenpreis wurde geteilt. Die erſte Hälfte er⸗ hielt ein ſehr origineller Naturforſcher, die andere ein ebenſo echter 5 teniſcher Ballonverkäufer. Den 2a Preis durfte ein italieniſcher Maeſtro und den dritten Preis der„Trompeter von Säckingen“ in Empfang neymen. Die Gruppen⸗ und Herrenpreiſe beſtanden in Sekt, die Damenpreiſe in ſchönen Silbergegenſtänden 5 Bis zum grauenden Morgen wurde mit bewundernswerter Ausdauer von Jung und Alt das Tanzbein geſchwungen. Mancher Grauszopf war in dem Feuereifer, den er dabei emtwickelte, für unſere tanzmüde junge Generation direkt vorbildlich. Für Stim⸗ mung brauchte nicht geſorgt zu werden. Die„Liedertäfler“ bringen ie immer gleich mit. Und ſo haben wir nur noch zu konſtatieren, daß niemand unbefriedigt dem fröghlichen Mummenſchanz den Rücken gekehrt hat. Götterdümmerung. Der geſtrige Abend brachte im Hoftheater eine Aufführung der „Götterdämmerung“. Das Haus war recht gut beſucht, leider aber Hicht ausverkauft, wie dies früher bei Sonntags ſtattfindenden Ringaufführungen ſtets der Fall zu ſein pflegte. Den Siegfried ſang Herr Hans Tänzler vom Großh. Hoftheater in Karlsruhe. Wenn wir auch den Künſtler ſchon ſieghafter in Spiel und Geſang geſehen haben, ſo war ſeime geſtrige Leiſtung doch eine ſehr beach⸗ tenswerte und konnte ſie das Bedauern darüber, daß wir dieſen her⸗ orragenden Tenoriſten ſeinerzeit nicht für unſere Bühne ge⸗ wonnen haben, nur verſtärken. In den erſten 2 Akten hielt ſich Herr Tänzler ſichtlich etwas zurück, ſodaß er vielfach enttäuſchte, Aber im 3. Akte zeigte er, wie gewaltig ſeine Stimmittel und wie geiſtig durchdacht ſein Spiel iſt. Wie wir hören iſt Herr Tänzler ſchon jetzt eifrig mit dem Studium für die dieſes Jahr in Bahyreuth Abzuhaltenden Feſtſpiele, für die er engagiert worden iſt, beſchäftigt. be war der Künſtler infolge dieſer Studien geſtern etwas Fräulein Brandes als Brünnhilde ſtand unzweifelhaft geſtern abend im Vordergrund des Intereſſes. Die Künſtlerin hatte einen ns hervorragend guten Tag und wußt durch ein tiefempfundenes, erzeugendes Spiel von Anfang bis zum Ende der Vorſtellung zu ſſeln. Auch ſtimmlich war die Dame ſehr gut disponiert, ſodaß K ne helle Freude an dieſer Brünnhilde haben konnte. Der miſche Beifall und die Hervorrufe, die Fräulein Brandes nach er Vorſtellung in Gemeinſchaft mit Herrn Fenten, der als Hagen ebenfalls eine Glanzleiſtung bot, zuteil wurden, waren wohl berdient. An Stelle des erkrankten Herrn Voiſin ſang den Gunther Herr Weil vom Hoftheater in Stuttgart, der aber nicht beſonders zu erwärmen vermochte und auch ſtimmlich nichts Bedeutendes bot. Da iſt uns Herr Boiſin doch lieber. Fräulein Kofler als Wal⸗ Traute wußte namentlich durch ihren ſchönen Geſang zu feſſeln, ährend die Gutrune des Fräulein Rowinso ſich als unzulänglich erwies. Das Norne⸗ und Rheintöchter⸗Trio befriedigten, dagegen mußte man bei dem Chor manchmal Angſt haben, daß er ausein⸗ Anderfallen würde. Alles in allem war die geſtrige Aufführung 5 — nn———·1—·Ü:Gä—e——— Mannheim, 24 Febrnar. Gräfin Rhena, die ſeit dem Tode ihres fürſtlichen Gatten, des Prinzen Karl von Baden, leidend iſt, hat ſich von Karlsruhe gzur Erholung nach dem Süden begeben. Ihr Sohn, Graf Rhena, iſt ſeit 1. Januar ds. Is. als Kaiſerlicher Legationsſekretär bei der deutſchen Botſchaft in Bern angeſtellt, nachdem er vorher bei der deutſchen Botſchaft in London und beim Auswärtigen Amt in Ber⸗ lin als wiſſenſchaftlicher Hilfsarbeiter tätig war. Was bietet eine Thaliafahrt? In beſter Geſellſchaft eine Reiſe auf dem ſonnigen Mittelmeere zu unternehmen und das kom⸗ fortable ſchwimmende Heim nur zu verlaſſen, um erleſene Orte des Weltpanoramas ſchauend zu genießen, iſt das Programm der Ver⸗ gnügungsfahrten der„Thalia“ des Oeſterreich. Llohd, die zunächſt die folgenden Frühjahrsreiſen macht: Reiſe II vom 26. Februar bis 24. März nach Süditalien, Tunis und an die Riviera, über Shrakus, Tunis, Philippeville, Ajaccio, Villefranche, Neapel, Pa⸗ lermo und Meſſina.— Fahrpreiſe für die Seefahrt mit Verpfleg⸗ ung von 600 K. aufwärts.— Reiſe III vom 4. bis 21. April „Oſtern zur See“, nach Süditalien, Tunis und Tripolis, über Abbazia, Meſſina, Palermo, Tunis, Girgenti, Tripolis, Malta, Shrakus und Korfu.— Fahrpreis für die Seefahrt mit Verpfleg⸗ ung bon 450 K. aufwärts.— Reiſe IV vom 26. April bis 26. Mai nach Spanien, den Kanariſchen Inſeln und Nordafrika, über Malta, Algier, Malaga, Gibraltar, Cadix, Madeira(Funchal), Teneriffa (Sta. Cruz), Las Palmas, Tanger, Tunis und Korfu.— Fahr⸗ preis für die Seefahrt mit Verpflegung von 700 K. aufwärts. Die Landtouren werden von dem Reiſebureau DThoſ. Cook u. Son, Wien, 1. Bezirk, Stephansplatz Nr. 2, zu den in einem Spezial⸗ programm enthaltenen Bedingungen ausgeführt.— Programme, Auskünfte und Anmeldungen bei der Generalagentur des Oeſter⸗ reichiſchen Llohd, Wien, J. Bezirk, Kärntnerring Nr. 6, und bei allen Reiſebureaus. BVerein für Naturkunde. Heute Montag abend halb 9 Uhr wird, wie bereits angekündigt, Herr Dr. F. Drevermann im Saal der Loge, L. 8, 9, über„Die Enktſtehun g der Ver⸗ ſteinerungen und ihr Vorkommen in den Erd⸗ ſchichten“ ſprechen. Gäſte ſind bei freiem Zutritt willkommen. Jüdiſcher Diskuſſions⸗Verein. Wir berweiſen an dieſer Stelle auf den heutigen Vortrag über das Thema:„Philo von Ale⸗ zandrien“. Näheres laut Inſerat in dieſer Nummer. Die Damen⸗Fremwenſitzung, die der„Feuerio“ geſtern abend im Nibelungenſaale abhielt, nahm bei ausgezeichnetem Be⸗ ſuche einen glänzenden Verlauf. Den Höhepunkt erreichte wieder der Jubel, als unſer allverehrtes Stadtoberhaupt in die Bütte ſtieg. Wir werden über die wohlgelungene Veranſtaltung ausführlich im Abendblatt berichten. 3085 Ingreſſokarten wurden gelöſt. Das iſt eine Zahl, die die kühnſten Erwartungen des Elferrates übertroffen haben dürfte. * Oberbaurat Otto Fieſer f. Aus Karlsruhe kommt die Trauerkunde, daß dort geſtern plötzlich im Alter von 72 Jahren Herr Oberbaurat Otto Fieſer infolge eines Schlaganfalls verſchieden iſt. Die Nachricht dürfte auch hier ſchmerzliche Ge⸗ fühle auslöſen. War der Verblichene doch lange Jahre, von 1886 bis 1901, Vorſtand der hieſigen Rheinbauinſpektion und hat in⸗ folgedeſſen zu weiten Kreiſen der Mannheimer Bürgerſchaft die regſten Beziehungen unterhalten. Beſonders in den Kreiſen des Handels⸗ und der Schiffahrt erfreute ſich der Verſtorbene infolge ſeiner liebenswürdigen Umgangsformen großer Beliebtheit. Im Jahre 1901 wurde Fieſer, der ein Bruder des unvergeßlichen nakl. Parteiführers war, Vorſtand der Rheinbauinſpektion Karlsruhe. Im Jahre 1905 trat er in den wohlverdienten Ruhe⸗ ſtand, der aber inſofern nur ein bedingter war, als er Rhein⸗ ſchiffahrtsinſpektor und Staakskommiſſar der Schifferſchulen Eberbach, Haßmersheim und Mannheim blieb. Mit Fieſer, dem Vater des Oberbürgermeiſters von Baden⸗Baden, iſt ein Mann mit bedeutendem Wiſſen, eine Autorität auf waſſerbautechniſchem Gebiete aus dem Leben geſchieden. Möge ihm die Erde leicht ſein! Selbſtmordverſuche. Der bei der Firma Benz u. Co. be⸗ ſchäftigte 31 Fahre alte verheiratete Magazinverwalter Johann Waſſer, wohnhaft Gartenfeldſtraße 43, brachte ſich Samslag abend einen lebensgefährlichen Schuß mittels Revolver in die Bruſt bei. Ueber das Motiv der Tat fehlt noch jeder An⸗ haltspunkt.— Ein in den s8ber Jahren ſtehender Poſtaſſiſtent von Hohenſtadt verließ von einigen Tagen ohne borherige Anzeige plötz⸗ lich ſeinen Dienſt aus der Poſtanſtalt in Altkirch i. Elſ., fuhr nach Heidelberg, von da nach Mannheim und brachte ſich auf dem Wege nach Seckenheim eine Verletzung an den Pulsadern bei. Er ging dann auf die hieſige Hauptpoſt, wo ſich die Kollegen ſeiner an⸗ nahmen und ihn ins Allg. Krankenhaus brachten. Seine Eltern trafen bereits geſtern hier ein, um den Kranken in ſeine Heimat zurückzubringen, der jedoch nicht transportfähig iſt. Der bedauerns⸗ werte Mann beging die Tat infolge nervöſer Ueberreizung.(Siehe Poligeibericht.) Die Straßenraubaffüre bei Neulußheim. Der Straßenräuber, welcher am Freitag auf der Landſtraße nach Neulußheim den Zigarrenfabrikanten Maier Hockenheimer von dort überfiel und ſeines Geldes im Betrage von 2300 Mark beraubte, wurde in ſchöne und geuußreiche und die günſtigen Momente derſelben über⸗ ragten weit ihre kleinen Schattenſeiten. M. ———— Buntes Feuflleton. — Paul Heyſe über die moderne Richtung. In einem Feuilleton des„Neuen Wiener Tageblatts“„Bei Paul Heyſe“ teilt Oskar Geher Aeußerungen des greiſen Dichters über die moderne Richtung mit, aus denen hervorgeht, daß SHeyſe die moderne Literatur keineswegs ſo prinzipiell ablehnt, wie viel⸗ fach behauptet wird. Es heißt in dem Artikel:„Ich habe gegen die moderne Richtung garnichts einzuwenden. Wenn ſich irgendwo ein Talent zeigt, bin ich nur dankbar für das Neue, ſo es künſtleriſch dargeſtellt wird. Von einer prinzipiel⸗ len Ablehnung der neuen Richtung, wie ſie mir vielleicht an⸗ gedichtet wird, kann ſomit gar keine Rede ſein. Der beſte Beweis hierfür iſt ja, daß ich ſeinerzeit bei Erteilung des Schiller⸗Preiſes an Sudermann für deſſen„Ehre“ für ihn ge⸗ ſtimmt hatte. Ich perſönlich habe keine Neigung für Dich⸗ kungen, die Nachtſchatten des Lebens aufdecken— der Jammer der Menſchheit geht uns ohnehin nahe genug—, aber deshalb eine ganze Richtung in Bauſch und Bogen ablehnen, iſt mir nie in den Sinn gekommen. Beim Theater ſieht es etwas anders aus, und ich habe nie ein Hehl daraus gemacht, daß ich Ibſen nicht für einen Vorteil für unſere Literatur betrachte. In ſeiner erſten Periode hat er mich mit gricter und aufrich⸗ tigſter Bewunderung erfüllt, aber in ſeiner zweiten Periode, in der das krankhaft Myſtiſche in ihm vorherrſcht, die ſich in Stimmungen bewegt, die keineswegs geklärt ſind, finde ich keinen Fortſchritt ſeines großen Talents. Der Einfluß, den er auf ſeine Nacheiferer ausgeübt, iſt nicht zum Vorteil unſerer dramatiſchen Kultur.“„Und unſere modernen Dramen⸗ swaldt bon Wieſental am Samstag durch die Gendarmerie in letzterem Orte feſtgenommen und nach Mannheim eingeliefert. Die Gendarmerie hatte alle Mühe, den Räuber vor der Lynchfuſtiz der Bevölkerung Wieſentals zu bewahren. Die Empörung der Bevölkerung Kyſcheint um ſo begreiflicher, als der Raubanfall ein tragiſches Ereignis zur Folge hatte. Der in den 20er Jahren ſtehende Landwirt Johann Kraus von Neulußheim, welcher mit noch anderen Leuten den Fliehenden verfolgte und zwei lebensgefährliche Stiche erhielt, hat leider ſeine brave Tat mit dem Leben bezahlen müſſen. Er iſt am Samstag ſeinen Verletzungen erlegen. Der Verlebte war der Sohn des Gemeinderechners von Neulußheim und hinterläßt eine Witwe und ein Kind. Bei der Verfolgung des Räubers wurde noch ein zweiter Mann ſchwer verletzt. Mutmaßliches Wetter am 25. und 26. Febr. Bei vorherr⸗ ſchend ſüdweſtlichen und teilweife weſtlichen Winden iſt für Diens⸗ tag und Mittwoch größtenteils bewölktes und zu weiteren vereinzel⸗ ten Regenfällen geneigtes Wetter in Ausſicht zu nehmen. VPolizeibericht vom 24. Februar. Selbſtmordverſuch: Aus unbekannter Urſache feuerte am 22. ds. Mts. abends ein verh. Magazinarbeiter in ſeiner Woh⸗ nung(Draisſtr.) in ſelbſtmörderiſcher Abſicht einen ſcharfen Re⸗ volverſchuß auf ſich ab und verletzte ſich erheblich an der linken Bruſtſeite. Er wurde mittelſt Sanitätswagen in das allgem. Krankenhaus verbracht. Infolge Liebeskummer verſuchte ſich geſtern Mittag eine 24 Jahre alte ledige Kellnerin in ihrem Zimmer in H 7 mit einem Taſchenmeſſer die linke Pulsader zu öffnen, konnte jedoch noch rechtzeitig von ihren Logisleuten an der vollſtändigen Ausfüh⸗ rung ihres Vorhabens verhindert werden. Zimmerbran d. Im Hauſe Friedrichsplatz 9 entſtand am 21. ds. Mts. früh 2 Uhr wahrſcheinlich durch unvorſichtiges Hantieren mit Feuerzeug in einem Zimmer des 4. Stockes Feuer, wodurch Bettzeug, Teppich, Leibwäſche ete. verbrannte und ein nicht unerheblicher Gebäudeſchaden verurſacht wurde. Das Feuer konnte von Hausbewohnern wieder gelöſcht werden. (Schluß folgt.) der Perſon des 20 Jahre alten Taglöhners Jof. O Letzte Vachrichten und Telegramme. .c. Löſſingen(Schwarzwald), 24. Febr. Der etwa Jahre alte Landwirt Georg Mbebybebr verſuchte geſtern ſeine gleichaltrige Ehefrau durch zwei Schüſſe zu töten und tötete ſich dann ſelbſt durch 3 Schüſſe. Die Frau wu de ſchwer verletzt. Anlaß zu der Schreckenstat ſcheint ein Familien⸗ zwiſt zu ſein. Berlin, 24. Febr. Der nationalliberale Wahlverein Oberkaufungen hat lit.„Natl. Korr.“ zur Refoem des Landtagswahlrechts folgende Reſolution gefaßt:„Der natl. Wahlverein O. hält ein ſofortiges energiſches und beſtimmtes Vorgehen der natl. Landtagsfraktion für eine umfaſſende Reform des beſtehenden Landtagswahlrechts für unbedingt erforderlich. Er ſtellt folgende Minde ſt forderungen auf: 1. Die geheime Wahl, 2. die direkte Wahl, 3. eine zeitgemäße Neueinteilung der Wahlkreiſe. *Bern, 24. Febr. Bei der Volksabſtimmung Bern wurde das Geſetz betreffend die Erxrichtung von Einigungs⸗ ämtern und Maßnahmen gegen die Ausweiſung bei Streiks mit 35 000 gegen 23000 Stimmen, das Arbeiterſchutzgeſetz mit 37 000 gegen 20000 Stimmen und das Geſetz betreffend Maßnahmen gegen die Tubekuloſe mit 49000 Stimmen gegen 8000 Stimmen angenommen. Zum Regierungsrat wurde mit 42 000 Stimmen der Kandidat der freiſinnigen Partei, Moſer, gewählt. * Madrid, 23. Febr. Der Finanzminiſter hat ſeine Entlaſſung gegeben. An ſeine Stelle trat Sanchez Bu⸗ ſtillo. Buffallo, Febr. Aus Anlaß des Geburtstages Waſhingtons hielt Kriegsſekretär Tafft hier eine An⸗ ſprache, in der er ausführte, die amerikaniſche Flotte werde mit jedem Jahre mächtiger. Vom Kongreſſe hoffe er, daß er die Armee zum eigentlichen Kern der Verteidigungsſtreit⸗ kräfte machen und ſie auf eine Stärke bringen werde, die der Bevölkerung und der Ausdehnung des amexikaniſchen Ge⸗ bietes entſpreche. Die Verteidigungswerke von Hawai, der Philippinen ued des Panamakanals genügten noch nicht. Die nationalen Verteidigungswerke würden allmählich verbeſſert werden, und wenn ein Krieg für das nächſte Jahrzehnt ab⸗ gewendet werde, würden ſie ſich in einer beſſeren Verfaſſung befinden als je zuvor. 93 20. Theater, ich weiß von ihnen ſo gut wie gar nichts zu ſagen.“ Alſo begann ich, dem Meiſter einiges der letzten Tage zu er⸗ zählen, von dem jungen, vielverſprechenden Fekſa, der erſt noch ausreifen muß, und auch vom letzten Ganghofer. Wohl gab ich mir viele Mühe, das pſychologiſche Rätſel der Som⸗ mernacht“ zu entſchleiern, wohl verſuchte ich mit möglichſt getreuer Wiedergabe der Handlung dem Dichter eine Meinung über dieſes Werk beizubringen, viel Anteilnahme für Gang⸗ hofer fand ich leider nicht. Weder der„tiefere Gehalt“ noch viel weniger aber die äußere Mache des Werkes konnten den Beifall des Altmeiſters finden. Als ich ihm aber dann gar von Gaughofers Einakter„Recht auf Treue“ erzählte, von dieſem Satirſpiel, da machte Heyſe nur eine abwehrende Bewegung.„Schade darum“, ſagte er,„wenn man ein Stück wie„Meeresleuchten“ geſchrieben hat, ſollte man doppelt vor⸗ ſichtig ſein.„Meeresleuchten“ iſt gewiß von Ganghofers ſänkt⸗ lichen dramatiſchen Arbeiten die beſte; es iſt ein ausgezeich⸗ netes Stück, ein vortreffliches Stück, das mir ſehr gut gs⸗ fallen hat. Die neue Richtung auf dem Theater hat mich von der Bühne vertrieben; das heutige Theater iſt ja doch nur mehr ein Geſchäftsunternehmen, das mit den hautes nou⸗ Veautés rechnen muß, das dein flüchtigen Geſchmack des Publi⸗ kums gerecht werden will und ſich nur hier und da an ſeine küünſtleriſche Miſſion erinnert. Ich bekomme ja auch heute noch Abrechnungen über meine Theaterſtücke, alſo ſicherlich der beſte Beweis, daß man gut auskommen kann, wenn man nicht nur für den Augenblick ſchreiben will, aber in der Hauptſache iſt es doch wohl ganz anders.“ — Ein romantiſcher Direklor. In den Memoiren von Alexander Dumas wird oft Harel erwähnt, Direktor des Odéon und des Theaters Porte Saint⸗Martin. Er war Line der erſten, die der„jungen Schule“, der romantiſchen Schuſe der Leitung des Herrn Kapellmeiſter Reichwein eine dichter?“ fragte ich.„Ich komme ja gar nicht mehr ins von 1830 die Bühnen öffneten. Aber er war ein Klaſſiker 1 im Kanton * * Mannheim, 24 Februar. 5. Seite. * Rom, 23. Febr. Zu Ehren des ruſſiſchen Admirals Eberhard fand heute Abend auf der ruſſiſchen Botſchaft ein Feſtmahl ſtatt. Der ruſſiſche Botſchafter Murawje w brachte einen Trinkſpruch aus auf den König und die Königin von Italien. Der Miniſter des Aeußern Tittoni toaſtete auf das ruſſiſche Kaiſerpaar. Einen Trinkſpruch Eberhard's auf die italieniſche Marine erwiderte der Unterſtaatsſekretär im Marineminiſterium Aubry mit einem ſolchen auf die ruſſiſche Marine. La Perte⸗Bernard, 23. Febr. Finanzminiſter Caillau hielt heute bei einem Feſtmahle der Republikaner eine Anſprache, in der er erklärte, für die Regierung hätten ſich viele Schwierigkeiten dargeboten, ſie habe ſich jedoch Mühe gegeben, dieſe zu löſen, wobei ſie ſtets nur das Intereſſe des Landes im Auge gehabt habe. Auch bei der auswärtigen Politik habe ſie ſich von keiner anderen Erwägung leiten laſſen. Der Kampf um das preußiſche Wahlrecht. * Stuttgart, 24. Febr. Der Nationalverein für das liberale Deutſchland faßte in einer ge⸗ ſchloſſenen Sitzung ſeines Geſamtvorſtandes eine Reſolution, in der geſagt wird: Der Nationalverein hat es bisher den liberalen und demokratiſchen Gruppen in den deutſchen Volks⸗ vertretungen überlaſſen, für die fortſchrittlichen Grundſätze in Doch hält er bei der Bedeu⸗ werden. Mitglieder, ſondern den geſamten deutſchen Liberalismus auf, mit allen Kräften für die Verwirklichung dieſer Forderung einzutreten. Der Kongoſtaat. *Brüſſel, 24. Febr. Der„Etvile Belge“, der zum Kongoſtaate in engen Beziehungen ſteht, beſtätigt, daß zwiſchen dem König und dem Miniſterium bezügl. der Abände⸗ rung des Angliederungsvertrages kein Ein⸗ verſtändnis erzielt worden ſei, erklärt aber, daß von da bis zum Ausbruch einer Miniſterkriſe noch ein weiter Weg ſei. Marokko. * Tanger., 23. Febr. Der Gouverneur von Laraſch hat Mohammed el Topres mitgeteilt, daß die Bergbewoh⸗ ner drohen, die Stadt anzugreifen, wenn nicht Muley Hafid zum Sultan proklamiert werde. Der Gouverneur mel⸗ det ferner, daß große Beſtürzung in der Stadt herrſche, und er bitte um ſofortige Entſendung von Verſtärkungen. *Paris, 23. Febr. General dAmade telegraphiert, daß ſich die Küſtenkolonne ſeit geſtern in Berre ſchid befin⸗ det. Der General beabſichtigte alle für die Operationen getroffe⸗ nen Vorkehrungen und äußerte ſich anerkennend über dieſelben. Schwere Stürme in England. * London, 23. Febr. Der geſtrige Sturm, der mit einer elementaren Gewalt über die britiſchen Inſeln hinweg⸗ ging, riß große Häuſer nieder, die Dächer von Kirchen und Schulen wurden abgedeckt, viele Bäume wurden entwurzelt. Bei Mer ſy kenterte ein S chuner, deſſen acht Mann ſtarke Beſatzung ertrunken ſein dürfte. An der Küſte ſind verſchiedene kleine Dampfer in Gefahr geraten. Ein kleines Fahrzeug wurde im St. George⸗Kanal an Land geworfen. Feuerſchiff von Grim sby iſt ge⸗ ſunken, die Mannſchaft iſt gerettet. Bei Sheerneß iſt ein Fiſcherfahrzeug geſcheitert, deſſen Führerertrunken iſt. Bei Donegal wurde ein GEiſenbahnsug aus den Schienen geworfen, ohne daß die Reiſenden Schaden erlitten. In Mancheſter und Liverpool mußte der Straßen⸗ bahnverkehr zeitweiſe eingeſtellt werden. In mehreren Städten wurden einzelne Menſchen durch herabſtürzende Trümmer erſchlagen; viele Leute wurden verletzt. Unſere Freundſchaft mit den Vereinigten Staaten. *„ Tampa(Florida), 22. Febr. In Gegenwart des geſamten Deutſchtums von Tampa, zahlreicher Vertreter des Deutſchtums anderer Städte und einer großen Anzahl von Amerikanern erfolgte heute durch den deutſchen Botſchafter die Grundſteinlegung für das neue deutſche Vereinshaus. Frhr. Speck von Sternburg hielt folgende Feſtrede: Die hiſtoriſche Freundſchaft zwiſchen Preußen und den Ver⸗ einigten Staaten und dann, als Preußen das Deutſche Reich be⸗ gründet hatte, zwiſchen dieſem und den Vereinigten Staaten, iſt nie gebrochen worden. Sie nahm ihren Anfang in der gegenſeitigen Hochſchätzung zwiſchen Waſhington und Friedrich dem Großen. Preußen allein knüpfte Handelsbeziehungen mit Amerika in den Jahren ſeiner Schwäche zwiſchen 1788 und 1789 und ſchloß einen Handelsvertrag mit dieſem Lande ab. Steuben ſchulte die Revo⸗ lutionsarmee und Mühlenberg war der erſte Sprecher des Reprä⸗ ſentantenhauſes. Mit Hilfe von Männern deutſcher Geburt urtd Abſtammung wurden die Nordweſtterritorien zu freien Staaten 2 Das der Liebe. Mit Ausdauer wandte er ſich den Tragödinnen zu. Paul Giniſty teilt jetzt einige Anekdoten über ihn mit. Er lebte in der Rue Madame mit der ganzen Sippe der Schau⸗ ſpielerin Georges und einer Menagerie, in der ſogar ein Ferkel mit dem Namen„Piaf⸗Piaf“ war. Die Sippe würgte „Piaf⸗Piaf“ ab, deſſen Schwergewicht das Haus füllte. Harel empfand darob großen Schmerz und rief unter Tränen:„Ver⸗ geßt wenigſtens nicht, Zwiebel in die Wurſt zu geben 1 Auch „Piaf⸗Piaf“ reichte nur eine Zeitlang hin, die Geſellſchaft zu ernähren. Harel plagte nun die 2 Riniſter mit Betteleien. Durch die Drohung, er werde ſich eine Kugel in den Kopf jagen, erpreßte er 15 000 Francs. Dasſelbe Manöver gelang ihm bei'Argout. Einmal erzwang er ſich Eintritt bei Thiers, dem er vorredete, er wiſſe von einem Anſchlag gegen das Leben des Königs. Die Georges, um derentwillen er den Kritikern zuſetzte, belohnte ihn, indem ſie ihn noch in Chatillon beſuchte, wo er als Schwachſinniger geſtorben iſt. Pflicht. Im Pflichtbewußtſein liegt das ſtärkſte Band, welches die bei⸗ den mächtigen Nationen einigt. Pflichtgefühl geſtaltete das Le⸗ ben der erſten Anſiedler Amerikas; deren Leben war wie das einer Armee im Felde, und die Militärpflicht iſt es, die Deutſch⸗ land während eines 37jährigen Friedens einen ſo gewaltigen Aufſchwung nehmen ließ. Der Wert der allgemeinen Wehr⸗ und Militärpflicht liegt in ſeiner erzieheriſchen und bildenden Wir⸗ kung. Ganz kürzlich hörte ich von einem bedeutenden Staats⸗ manne in Waſhington folgende Bemerkung: Wenn jemand in Deutſchland ſeine Dienſtespflicht ehrenvoll getan, dann iſt es in Wahrheit ein Ehrenmann. Wenn ſolche Männer nach Amerika kommen, dann ſind ſie bei weitem die beſten unter ſeinen fremd⸗ geborenen Bürgern. Wenn ſie ſich zu Vereinen und Klubs zuſam⸗ menſchließen, ſo geſchieht es zur Förderung alter Kameradſchaft⸗ lichkeit und zur Befeſtigung des Grundſatzes, gute Bürger zu ſein. Wahres Deutſſchtum deckt ſich mit wahrem Amerikanertum, ein Gedanke, dem erſt neulich mein Freund Hermann Ridder und dem oftmals Präſident Rooſevelt hinrei⸗ zend Ausdruck gab. Die Erfolge unſerer Ziviliſation hängen nicht in erſter Linie von Männern höchſter Begabung ab, ſondern von ſolchen, die die Tugenden des Bürgers erfüllen und ihr Heim heilig halten. In dieſem Geiſte aber ſind wahres Deutſchtum und wahres Ameri⸗ kanertum eins. Dankbar gedenke ich daran, in wie hohem Grade der Deutſche hier ſeine Erfolge der deutſchen Preſſe in Amerika zu verdanken hat. Sie hat ihn ſtets vermahnt, an den tiefſten Sinn des Daſeins, an den ewigen Selbſtwert des Wahren, Schönen und Guten zu glauben. In dieſem Geiſte werden die Deutſchen auch viele tauſend Meilen von der Heimat entfernt wirken für deutſche Art zur geſunden Entwickelung der neuen Heimat. Ihrem neuen Heim, deſſen Grundſtein ich heute lege, wünſche ich Glück und Segen. Mögen darin die deutſchen Ideale ge⸗ pflegt und hochgehalten werden. Berliner Drahtbericht. (Von unſerem Berliner Bureau.) J Berlin, 24. Febr. In Eſſen fand geſtern ein Arbeitertag ſtatt, der vom liberal⸗demokra⸗ tiſchen Arbeiterverein dort einberufen war. Es wurde eine Reſolution gefaßt, in welcher erklärt wurde, der Liberalismus werde auch von der Arbeiterſchaft höher einge⸗ ſchätzt werden, wenn er in Zukunft noch energiſcher für die Arbeiterintereſſen eintrete. Es ſei zu bedauern, daß die liberalen Fraktionen die Politik des Fürſten Bülow unbedingt unterſtützt hätten, ohne zuvor bindende Zuſagen für die Er⸗ füllung liberaler Forderungen erhalten zu haben. Im Laufe der Debatte äußerte ſich der Abgeordnete Pokthoff zur Blockpolitik, die freiſinnigen Fraktionen haben ſich keines⸗ wegs auf eine rückhaltloſe Beteiligung an der Blockpolitik feſt⸗ gelegt, eine Kündigung des Blocks würde aber die liberale Aktionsgemeinſchaft ſprengen und dieſes Schauſpiel wolle man der Welt nicht geben. Die notwendigen zur Entſcheidung ſtehenden Fragen müßten gemeinſam in liberalem Sinne be⸗ handelt werden. Geſchehe das nicht, ſo würden die links⸗ liberalen Parteien wieder zur Oppoſition gedrängt. 5 en ee 5 Drahtnachrichten unſeres Londoner Bureaus. + London, 24. Febr.„Daily News“ meldet aus Konſtankinopel: Es wurden inzwiſchen wieder 7 Ba⸗ taillone türkiſcher Infanterie mobiliſiert und zum Teil an die perfiſche Grenze, zum Teil gegen die Kurden geſchickt, wo ſie in der Nachbarſchaft von Wan zur Verwen⸗ dung gelangen. Auch nach Mazedonien werden fortgeſetzt Truppenverſtärkungen geſandt. ELondon, 24. Febr.„Daily News“ meldet: Die eng⸗ liſche Regierung hat beſchloſſen, den Hafen von Haſting anzukaufen und den Grund zu einem großen Flo tten⸗ ſtützpunkt an der engliſchen Südküſte zu legen. Die Admiralität will ſich durch keinen Widerſtand mehr von dieſem Plane abbringen laſſen. Campbell Baunerman. London, 24. Febr.„Daily Chronicle“ ſchreibt: Es wird befürchtet, daß Campbell Bannerman nicht in der Lage iſt, die Pflichten ſeiner Stellung voll und ganz auszufüllen, dagegen iſt das Gerücht unbegrü ndet, daß er bereits ſeine Demiſſion gegeben habe. Falls er jedoch eine ſolche Abſicht ſpäter ausführen ſollte, ſo würde Sir Asquith ſein Nachfolger werden. In dieſem Falle würde Sir Asquith ſein Amt als Schatzkanzler vorausſichklich an ein Mitglied des radikalen Flügels der liberalen Partei abgeben. Franzöſiſche Niederlagen in Marokko. London, 24. Febr.„Standard“ meldet aus Tanger über die letzten verluſtreichen Gefechte der Franzoſen: Im vorletzten Treffen hatten die Fran⸗ zoſen 4 Tote und 26 Verwundete gehabt; General'Amade be⸗ Konſtantinopel: Es wurden inzwichen wieder 7 Ba⸗ graben. Als die Franzoſen das taten, wurden ſie von den Marokkanern mit Todesverachtung angegriffen und erſt, als man zum Bajonett griff, konnte der Angriff zurückgeſchlagen werden. Die Franzoſen hatten 9 Tote, darunter 2 Offiziere und 28 Verwundete, die Marokkaner jedenfalls ganz beträcht⸗ liche Verluſte. 1 Von Tag zu Tag. — Zum Tode des Geheimrats v. Esmarch. Berlin, 24. Febr. Die Witwe des geſtern verſtorbenen Profeſſors v. Esmarch, eine geborene Prinzeſſin Henrfette von Schleswig⸗Holſtein, erhielt vom Kaiſerpaare geſtern vor⸗ mittag folgendes Beileidstelegramm: Wir ſprechen Dir unſer von Herzen kommendes Beileid aus. Der Herr tröſte Dich in Deinem tiefen Schmerz. Wir haben den serrn Geheimrat immer ſehr verehrt. Prof. v. Esmarch iſt vor etwa einer Woche an Influenza und Lungenkatarrh erkrankt. Vor dret Tagen trat ein ſtarkes Fieber ein. Am Samstag ſchien eine auffällige Beſſerung einzutreten. Esmarch las die Zeitung, unterhielt ſich mit ſeinen Angehörigen und aß mit Appetit. Koypfſalat per Stück 15.0 Pfg. Endivienſalat per Pfund 30⸗00 Pft Feldfalat p. Bortion 10 Pfg., Sellerie p. Stück 10⸗00 Pfg, Zwi Nachmittags traten jedoch Beſchwerden in der Lunge ein, das Fieber ſtieg auf 40 Grad. Abends wurde Esmarch bewußt⸗ los und nachts gegen 3 Uhr trat ein ruhiger und ſchmerzloſer Tod ein. Prinz Heinrich erſchien vormittags als erſter im Trauerhauſe. Dolkswirtſchaft. * Perſonalien. Gebrüder Reuling, Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung, Maſchinen⸗ und Armaturen⸗Fabrik, Eiſen⸗ und Metallgießerei, Mannheim⸗Neckarau, teilen uns mit, daß ihr kaufmänniſcher Direktor, Herr Karl G. Schweitzer, zum ſtell⸗ vertretenden Geſchäftsführer ernannt wurde, und daß derſelbe in Gemeinſchaft mit einem Prokuriſten oder Handlungs⸗Be⸗ vollmächtigten die Firma zeichnet. Herrn Ingenieur Bernhard Donath wurde Handlungsvollmacht im Sinne des Para⸗ graphen 54 des H. G. B. erteilt, mit der Maßgabe, daß er die Firma in Gemeinſchaft mit dem ſtellvertretenden Geſchäfts⸗ führer oder einem Prokuriſten zeichnet und in dieſer Weiſe auch berechtigt iſt, Wechſelverbindlichkeiten für die Firma einzugehen, Die Prokura des Herr Direktor Hugo Buſchmann iſt er⸗ loſchen, da er nach den bei der Gründung der Geſellſchaft ge⸗ troffenen Vereinbarungen in beiderſeitigem freundſchaftlichen Ein⸗ vernehmen bei der Firma ausgetreten iſt. Eine japaniſche Finanzkriſe? Ein Londoner Pripvattele⸗ gramm meldet aus Kobi: Eine ernſtliche Finanz⸗ kriſis ſcheint in Japan ausbrechen zu wollen. Bisher haben 12 japaniſche Häuſer zu Oſſaka, Kioko und Kobe, meiſt der Metallbranche angehörig, ihre Zahlungen ein⸗ geſtellt. Deren Verbindlichkeiten betragen 10 bis 12 Mill. Auch in Tokio ſind drei kleinere Banken falliert. Auf der japaniſchen Botſchaft in London erfuhr man noch keine weitere Nachrichten über die letzten Vorfälle. Rechenſchaftsbericht des Vorſchußvereins Ladenburg. Dem im Druck befindlichen Rechenſchaftsbericht über das 39. Ge⸗ ſchäftsjahr des hieſigen Vorſchußvereins iſt zu entnehmen, daß derſelbe trotz des ſehr hohen Bankdiskonts das Kreditbedürfnis ſeiner Mitglieder im 1. Semeſter 1907 zu 4,5 Prozent und ab 1* Juli zu 5 Prozent befriedigte. Die infolge der Geldteuerung ungemein niedrigen Kurſe der Wertpapiere verurſachten einen Kursverluſt von nahezu M. 2000. Das Inſtitut verfügt am Jah⸗ resſchluß bei 1039 Mitgliedern über ein Betriebskapital von M. 1 725 000, darunter M. 211000 Stammanteile und M. 91 000 Reſerven. Der Umſatz betrug im Jahre 1907 rund M. 15 300 000 mit einer Bruttozinſeneinnahme von M. 89 700 und nach Abzug für bezahlte Zinſen und Unkoſten verbleibt ein Reingewinn von M. 20 300. Von dieſem Reingewinn ſollen nach M. 2650 Ab⸗ ſchreibungen an dem Geſchäftshauſe und dem Inventar und Zuweiſung von M. 5600 zu den Reſervefonds wieder 5 Prozent Dividende zur Verteilung vorgeſchlagen werden. Die General⸗ verſammlung findet am Sonntag, den 22. März d. J. ſtatt. Mannheimer Marktbericht vom 24. Febr. Stroh per Ztr. M..70.0 00, Hen per Itr. M..70-.00, Karkoffeln p. Ztr. M..50. beſſere M. 5. 0⸗0.00, Bohnen per Pfd. 00⸗00 Pfg. Blumenkohl per Stück 25-00 Pfg., Spinat per Pfund 30⸗00 Pig,, Wirſing per Stück 15-00 Pfg., Rotkohl p. Stück 25.00 Pfg, Weißkohl p. Stück 00-00 Pfg., Weißkraut per Stück 15⸗09 Pfg., Kohlrabi 3 Knollen 10⸗00 Pfg., per Pfd. 10.00 Pfg., rote Rüben ver Pfd. 8 Pfg., weiße Rülben per Pfund 12 Pfg., gelbe Rüben per Pfund 6·0 Pfg. Caroiten p. Pfund 10 Pfa., Pflückerbſen per Pfund 00⸗00 Pfg., Meerettig per Stange 20-00 Pfg. Gurken p. Stück 00⸗00 Pfg., zum Einmachen p. 000 Stück .00., Aopfel per Pfund 15-30 Pfg., Birnen p. Pfund 1 25 Pfg., Kirſchen p Pfund 00⸗00 Pfg., Trauben p. Pfund.00 Pfg., Pfirſiſche p. Pfund 00-00 Pfg., Aprikoſen p. Piund 00 Pfg., Nüſſe p. 25 Stück 70.-00 Pfg., Haſelnülſſe p. Pfund 45 Pfg., Eier p. 5 Stück 40⸗50 Pfg., Butter p. Pfd..201.40., Handtäſe 10 Stüct 40.50 Pfg., Breſent per Pfd. 50-60 Pfg., Hecht per Pfd..00-.20., Barſch per Pfund 60-70 Pfg., Weißfiſche p. Pfd. 30⸗40 Pfg, Laberdan p. Ufg. 00 Pfg., Stockfiſche per Pfund 2530 Pfg., Haſe per Stück.%0., Reh per Pfund 00-00 Pfg., Hahn(ig.) per Stück.50-.50., Huhn(ig.) per Stück.50-.50 Pe., Feldhuhn per Stück.000.00., Ente per Stück .50-.00., Tauben ver Paar.00-.20., Gans lebend per Stück .00-.00., Gans geſchlachtet p. Pfund 100 Pfg., Aal 0⸗0.00 M, Karpfen per Pfund 00-00 Pfg. Waſſerſtandsnachrichten im Monat Februar. Pegelſtationen Datum: vom Rhein: 19 20. 21. 22. 23. 24 Nemerkungen Konſtanz: J,64 Waldshut 2,37 Hüningen).. 2,02.05 1,90.88 2,08 2,11 Abds. 6 Uhr Kehhl!. 190 2,67 2,51 2,8 2,56 2,63] N. 6 Uhr⸗ Lauterburg..58 Abds. 6 Uhr Maxau„ J3,48 4,25 4,41 4,31 4,34 4,54 2 Uhr Germersheim 2,,97.-P. 12 Uhr Mannheim.62 3,91 4,18 8,91 3,92 4,39 Norg. 7 Uhr Mainz„„ J0,40 4,20 1,72 1/76.78.-P. 12 Uhr Bingen 142 10 Ubr Naubbbb.55 2,08 2,38 3,05 3,13 2 Uhr Koblenz 2,87 10 Uhr Nöln 4,10 4,54 2 Uhr Ruhrort[,86 6 Uhr vom Neckar: Mannheim 36.21 4,70 4,½45 4,08 4,11 4,90] V. 7 Uhr Heilbronn.20 2,08 2,22 4,901 V. 7 Uhr *) Weſtwind, Regen, 5˙ C. ———§—ð⅛K⅛—wZvTTTTTTTTTTT.TTTT Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Kunſt, Feuilleton und Vermiſchtes⸗ Alfred Beetſchen; für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: Rich. Schönfelder: für Voltswirtſchaft u. den übrigen redaktionellen Teil: Kar Apfel⸗ für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Franz Kircher⸗ Druck und Verlag der Dr. H. Haasſchen Buchdruckeret, können Essig nicht vertragen und meiden deshalb saure Speisen? Warum verwenden Sie nicht Nicht teurer als sonstiger Essig.— In allen einschlägigen Geschäften zu haben. 72²7 6. Seite — General⸗Anz ETABLIssEMET fün Nopggxe MOHNHUWeSs-EIGRCNHTUNgEN Ciolina& Hahn nhaber: Paul Hahn) Pemanente Zussſellung von Oä. ö60 Zimmer Einrichtungen Vom einfachen bis elegantesten Genre. Neuanfertigung auch nach gegebenen Entwürfen. Besichtigung gerne gestattet eiger. Mittagnlatt.) 76858 Zwangs⸗Verſteigernng. Mittwoch, 26. Febr. 1908 nachm. 2 Uhr werde ich im Pfandlokale 4, 5 hier gegen Barzahlung öffentlich verſteigern: Möbel aller Art, mehrert gundert Oeldruckbilder u. A. in. Im Anſchluß am Pfandorte elektriſche Sichtpauſe⸗ apparate. Mannheim, 24. Febr. 1908 „Nopper⸗ Gerichtsvollzieher. Heßeentliche Verſteigerung Donnerstag, den 27. d. 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Mts., mittags 42 Uhr auf dem Karlsruher Friedhof statt.— Blumen- spenden werden nach dem Wunsch des Entschlafenen dankend abgelehnt. Margarine. Für den Vertrieb einer erſt⸗ Haſſigen Ware werden bei der einſchlägigen Kundſchaft gut eingeführte Herren als 7258 Vertreter für Anfang April geſucht. Gefl. Offerten unter Angabe von Ref. erbitten: Süddeutſche Margarine⸗Werke G. m. b.., Dilsburg, Kr. Saarbrücken. Tüchtiger Veschäftsführer für ein Tüncher⸗ u. Malerge⸗ geſchäft, der alle Arbeiten ſelbſt⸗ nändig vo ſtehen kann, in gut bezahlte und dauernde Stellung geſucht. Offerten mit Zeugnis⸗ abſchriften unt. 57962 a. d. Expe⸗ diſion d. Bl. ahrlingsgesuche Offene Lehrstelle. Großhandlung der Eiſenbrauche würde zu Oſtern einen zuver⸗ läſſigen, jungen Mann(Esriſt) zult guter Schulbildung(Ein⸗ jährigen Zeugnis) u. aus guter Familie, von Mannheim oder näherer Umgeh ung, in die kauf⸗ mäuniſche Lehre neh en. 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