ö ö 3 3 7 1 4 ö ö ö ö 2 8 Abonnement: do fennig monatlich. Deisgeriohe 28 Pfg. monatlich, darch die Poßt bez. tnel. Poſt⸗ Suſſchlag M..42 pro Quattal. Emzel⸗Nummer 6 Pig⸗ In ſerate: Ote Solonel⸗Zeile. 28 Pfg. Auswärtige Inferate„ 80„ Die Reklame⸗Zeile 1 Mark (Badiſche Volkszeitung.) Badi Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung. Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 3 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. Anabhängige Tageszeitung. Täglich 2 Husgaben (ausgenommen Sonntag) Eigene Kedaktionsbureaus in Berlin und Karlsruhe. Telegramm⸗ Adrefſe: „Jourual Nanubeim“ Telefon⸗Nummern: Direktionn. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Burean(An⸗ nahme n. Druckarbeiten 541 Redaktten Expedition und Berlags⸗ buchhandlung. 418 Nr. 98. Donnerstag, 27. Februar 1908. (Abendblatt.) Der Entſcheidungskampf um die Oſtmarkenvorlage. Berlin, 26. Febr. Das preußiſche Herrenhaus iſt im allgemeinen eine Stätte beſchaulichen Friedens. Es hält nicht allzu oft Sitzungen ab, und wenn es ſie abhält, verſammelt ſich nur ein beſcheidener Bruchteil der Durchlauchten und Edlen. Die Tribünen aber bleiben zumeiſt leer. Es gibt keinen Sturm auf die Logen; keinen Chor der Abgewieſenen, der ſi murrend vor den Eingängen des Parlaments aufſftellt, um wenigſtens dem Kommen von Abgeordneten und Regierungs⸗ vertretern beiwohnen zu können. Keine Unermüdlichen, die in die Wandelgänge drängen und die Volksboten beſtürmen, ihnen doch noch Eingang zu verſchaffen. Das heißt: für gewöhnlich gibt es das nicht. An dem Tage, da im Herren⸗ hauſe die Entſcheidung über die Enteignungsvorlage fallen ſoll, gibt es das alles und dazu noch viel mehr. So ſtark iſt die Nachfrage nach Tribünenplätzen, daß der Bureau⸗ direktor(oder iſt es ein anderes ingeniöſes Talent?) auf den geiſtreichen Ausweg verfallen iſt, die Journaliſtenſitze ganz einfach dem Publikum auszuliefern. Einen feſtlicheren Anblick als die Journaliſtentribüne, wo die Arbeiter einen ebenſo geräuſchvollen wie vergeblichen Kampf gegen die Drohnen führen, bietet das vis-à⸗vis— die Hofloge. Dort hat— von ſeinem ziviliſtiſchen Mentor Geheimrat von Falkenhayn— geleitet, der Kronprinz Platz genommen. Bald bemüht ſich Frhr. v. Manteuffel herauf, uni die Honneurs des Hauſes zu machen. Später wird auch noch der„Kollege vom Unterhauſe“, Herr v. Kröcher, der im Hintergrunde der Loge Unterkunft ge⸗ funden hat, vom Erben der Krone Preußens ſehr liebens⸗ würdig begrüßt. Derweil hat drunten im Saal der Kampf Herr v. Burgsdorff hat als Referent dor Kommiſſion geſprochen. Dann hat ihn der Herr Landwirtk⸗ ſchaftsminiſter abgelöſt. Herr v. Arnim iſt nie ein be⸗ zaubernder Redner geweſen; er iſt es auch heute nicht. In gleichmütigem Tonfall, der ſeine Schallwellen nicht immer bis zu den Tribünen emporträgt, begründet der Miniſter den bekannten Standpunkt der Regierung: eine Verſöhnungs⸗ politik, wie wir ſie früher getrieben, ſei ausgeſchloſſen. Bliebe alſo nur der Kampf, ſoll heißen: die Anſiedlung. Dieſe Anſiedlungstätigkeit aber ſei ohne Enteignung nicht mehr fortzuführen. Während der Rede des Landwirtſchaftsminiſters hat Fürſt Bülow in Begleitung ſeines ammanuensis v. Jöbell den Saal betreten. Das friſcht die Lebensgeiſter ein wenig auf, die ſchon eine leiſe Neigung bderraten zu er⸗ matten. Man plaudert wieder recht lebhaft, bildet Gruppen und wie von ungefähr finden ſich Guſtav Schmoller und Herr Althoff zuſammen. Das Bild ändert ſich, da als erſter aus dem Hauſe Graf Mirbach das Wort erhält. Der iſt ein Gegner der Enteignung und prägt ſehr ſcharfe, ſehr pointierte Sätze, dieſen Standpunkt zu erhärten. In der Abgeordneten⸗ loge, wo ein tarkes Kontingent polniſcher Herren ſichtbar wird, blitzen die Augen auf: auch durch das Saus begonnen. ſchallt ab] Direktorium eeeeeeeeeeeeeeeee und an ein ſtarkes, energiſches Bravo. alle Geldmittel bewilligen, die die Regierung fordert; nur die Enteignung nicht. Inzwiſchen ſind zwei Abänderungs⸗ anträge eingelaufen. Einer für den Herr v. Wedell⸗Piesdorf zeichnet und der die Schutzfriſt, die vor der Enteignung ſichert, auf zwanzig Jahre ausdehnen will; ein anderer, den Ober⸗ bürgermeiſter Adickes, unterſtützt von Mitgliedern der Linken, eingebracht hat und der nur Grundſtücke, die Kirchen und milden Stiftungen gehören, von der Enteignung auszunehmen wünſcht. Für dieſen Antrog, unter deſſen Unterzeichnern ſich auch Schmoller befindet, hat— übrigens nicht ſonderlich wirkungsvoll— Herr Wilms, der neue Oberbürgermeiſter von Poſen, geſprochen. Dann hat nach einmal der greiſe Lucius v. Bällhauſen, der fruhere preußiſche Land⸗ wirtſchaftsminiſter, die Argumente der Enteignungsgegner zuſammengefaßt. Und nun greift der Miniſterpräſi⸗ dent in Perſon ein. Fürſt Bülow hat, ſcheint's, den neuer⸗ lichen Krankheitsanfall glücklich überſtanden. Auf ſeinen Wangen liegt ein Hauch geſunder Röte und ſeine Rede klingt friſch und temperamentvoll. Fürſt Bülow beginnt mit einem kleinen Exkurs über das ja immer recht aktuelle Thema: Das Ausland und wir. Graf Mirbach hat zuvor gemeint: die Enteignung würde auf das Ausland vielfach verſtimmend wirken. Das, erklärt der Kanzler, könne uns kalt laſſen. Wir ſollten uns mehr ruhiges Nationalgefühl anſchaffen; nicht gleich zuſammenzucken bei jedem ausländiſchen Tadel, auch nicht nervös nach dem Lob des Auslar zen.(Droben in der Hofloge nickt der Kronprinz wiederholt Beiſall.) Und nun die Hauptſache: in dem Beſchluß der Kommiſſion ver⸗ möge die Regierung eine Verbeſſerung nicht zu erblicken. Mit dieſer Waffe in der Hand könne die Niederlage im Kampf um den Boden nicht abgewieſen werden. Und darum— wieder nickt der Thronerbe Beifall—: die Staatsregierung gebe fich der Hoffnung hin, daß das Bewußtſein der ſchweren Verantwortlichkeit das Herrenhaus veranlaſſen würde, in Uebereinſtimmung mit dent anderen Hauſe und der Regierung dem Vermittelungsantrag Adickes zuzuſtimmen. Bravorufe hallen durch das Haus; allein es ſieht nicht ſo aus, als ob der Kanzler die Andersmeinenden überzeugt hätte. Serr von Wedell⸗Piesdorf, Graf Schulenburg⸗Grünthal, ſogar der Feldmarſchall Graf Hülſen⸗Haeſeler ſprechen gegen die Enteignung Verband Süddeutſcher Induſtrieller. In der am Mittwoch, den 26. ds. Mts., unter dem Vorſitz des Herrn Direktor Otto Hoffmann, Mannheim⸗ Friedrichsfeld, ſtattgefundenen Sitzung des Direktoriums des Verbandes Süddeutſcher Induſtrieller wurde der den neugegründeten Württembergiſchen Induſtrie ⸗Verband be⸗ lreffende Anſchlußvertrag vorbehaltlich der Zuſtimmung des Bezirksvereins Heilbronn des Verbandes Süddeutſcher Induſtrieller und der württembergiſchen Einzelmitglieder des Verbandes Süddeutſcher Induſtrieller akzeptiert. Nach einem ausführlichen Referat des Syndikus über das Verhältnis des Verbandes zu den Sandelskammern etc. faßte das einſtir g folgende Reſolution: e—— Ne Graf Mirbach will „Der Verband Süddeutſcher Induſtrieller hat es ſtets als ein erſtrebenswertes Ziel betrachtet in Freundſchaft mit den Handelskammern gemeinſam zum Segen der Induſtrie zu wirken. Um der Erreichung dieſes Zieles nunmehr noch näher zu kommen, hat das Direktorium des Verbandes beſchloſſen, ſämtlichen ſüddeutſchen Handels⸗ kammern, ſofern dies noch nicht geſchehen iſt, den Vorſchlag zu unterbreiten, einen gegenſeitigen Austauſch der beider⸗ ſeitigen, die Induſtrie betreffenden Veröffentlichungen ete. für die Zukunft herbeizuführen. „Da nun füngſt ein Lokalverein ein vertrauliches vom Verbandsſyndikus entworfenes Schriftſtück veröffentlichte und demſelben dazu noch eine irrtümliche Auslegung hinzu⸗ fügte, ſo muß ausdrücklich erklärt werden, daß das genannte Schriftſtück nicht nur nicht den Charakter eines proviſori⸗ ſchen Entwurfes trug, ſondern vielmehr lediglich den Zweck haben ſollte, als Unterlage für ein Referat zu dienen, das überdies nicht einmal erſtattet wurde. Außerdem würde ſich der Inhalt des Schriftſtückes und namentlich der Inhalt der beigefügten irrtümlichen Auslegung im weſentlichen nicht mit der vom Verbande Süddeutſcher Induſtrieller ver⸗ tretenen Auffaſſung über das zwiſchen den Handelskammern und dem Verbande herbeizuführende Verhältnis decken.“ Ferner genehmigte das Direktorium die vorliegende alt den Bundesrat und Reichstag, den Herrn Reichskanzler und die ſüddeutſchen bundesſtaatlichen Regierungen zu richtende Eingabe betreffend Abzugsrecht von Geld⸗ ſtrafen am Arbeitslohn. Nach vollzogener Beſchlußfaſſung über wichtige Organi⸗ ſationsänderungen ſtimmte das Direktorium einem ſeitens des Verbandes zu Gunſten der Verbandsmitglieder mit dem Deutſchen Verſicherungs⸗Schutzverband, E.., Berlin abzu⸗ ſchließenden Vertrag zu u. faßte zu der beabſichtigten Aende⸗ rung der Telephon⸗Gebührenordnung fol⸗ genden Beſchluß: „Der Verband Süddeutſcher Induſtrieller ſpricht ſich mit aller Entſchiedenheit gegen die beabſichtigte Aufhobung des Pauſchal⸗ und Gebührenſyſtems und gegen die beab⸗ ſichtigte allgemeine Einführung der Grund⸗ und Geſprächs⸗ gebühr aus, weil er darin eine erneute weſentliche Belaſtung der Induſtrie erblickt. Andererſeits aber erklärt ſich der Verband damit ein⸗ verſtanden, daß der Telegraphenverwaltung das Recht zu⸗ geſtanden wird, bei übermäßiger Belaſtung eines Anſchluſſes (in dem Sinne vielleicht, daß nicht mehr wie 7500 Ges ſpräche für die gegenwärtige Pauſchalgebühr für einen Anſchluß zugelaſſen werden), die Anmeldung eines weiteren Anſchluſſes ſeitens des Teilnehmers zu verlangen.“ 15 Politische Hebersicht. *Mannheim, 27. Februar 1908. Die Parteien und der Wahlrechtskampf in Preußen. nationalliberalen Die Organiſationen in Bitterf eld und Delitz ſch haben dem Zentral⸗ Wiener Theater Von Ludwig Hirſchfeld. Wien, Mitte Februar 1908. Unlängſt waren es gerade zehn Jahre, daß Direktor Schlenther das Burgtheater leitet. Keinen würdigeren und geſchmackvolleren Abſchlus hätte dieſes an Mißvergnügen reiche Dezennium finden können, als mit der Erſtaufführung von „Anna Karenia“, Schauſpiel in ſechs Bildern nach Tolſtoi von Edmond Guiraud. Alles Unerfreuliche, Unwürdige und Verfehlte, das ſich in den zehn Jahren im Burgtheater ereignet hat, iſt an dieſem einen Abend übertrumpft worden. Wer etwa bisher noch immer nicht genau wußte, was wir an Schlenther beſizen und was er für das Burgtheater bedeutet, der ſah es nach dieſer Premiere völlig klar und den wird es auch nicht mehr Wunder nehmen, wenn Schlenther demnächſt Hofrat wird oder ſeuſt irgend eine hohe Auszeichnung erhält. Ueber das Stück ſelbſt braucht glücklicherweiſe nichts meht geſagt zu werden. Man kennt dieſe kraſſe und brutale Vergewaltigung des Tolſtoiſchen Romons ſchon von verſchiedenen Aufführungen in reichsdeutſchen Stodten. Man weiß auch. daß die bedeutendſten dramatiſchen Momente dieſes Schauſpiels ein Rennplatz und ein Eiſenbaha⸗ zug ſind. Zirkusſtück, Boulevarddrama— dieſe beiden Worte drängen ſich jedem halbwegs geſund empfindenden Theaterbeſucher angeſichts dieſer ſechs Bilder auf. Aber was im Zirkus oder im Kinematographentheater ein gewiſſes Vergnügen bereiten würde, das muß im Burgtheater das Gefühl der tieſſten Beſchämung apslöſen. Man ſchämt ſich für alles: für den Direktor, für den Theaterruf Wiens, für die Schauſpieler, die an dieſem Abend wahl am unangenehmſten darau waren. Frl. Lotte Wilt ſtattete die Titelrolle mit einer ganzen Anzahl von ſchönen Toiletlen und Tänzen aus, und auch die große Zahl der übrigen Darſteller hiel: zich an Aeußerlichkeiten. Die Ausſtattung ließ nichts zu wünſchen übrig. Der gegenwärtig in Wien gaſtierende Zirkus Saraſani dürfte ſich beſchämt auf die Socken machen. Mit dem Burgtheater läßt ſich eben nicht konkurrieren. Es gab Pferde und Jockeis und eine wirkliche Eiſenbahn, die rauchte und pfiff, daß es nur ſo eine Freude war. Das Publikum betrachtete dieſe Kindereien mit einigem Vergnügen, aber zum Schluſſe, nachdem es ſich ſatt⸗ geſchaut hatte, ging es doch ruhig und beſchämt nach Hauſe. Das ganze iſt eine gründlich verfehlte Spekulation, wahrſcheinlich auch in finauzieller Hinſicht. Und wenn man dieſem ungeheuerlichen Burgtheaterabend überhaupt etwas nachrühmen kann, ſo iſt es der Umſtand, daß er in kraſſer aber deutlicher Weiſe einen nicht mehr zu überbietenden Höhepunkt darſtellt. Den Höbepunkt eines zehnjährigen Syſtems aus Ratloſigkeit, Nachgiebigkeit und Schwäche— Schlenther wird Hofrot Viel mehr Lebendigkeit und Regſamkeit entfaltete Felix Weingartner, der neue Hofoperndirektor; aber einſtweilen hat ſeine Energie hauptſächlich eine Reihe von unangenehmen und ärgerlichen Neuerungen und Mißgriffen gezeitigt. Wein⸗ gartner begann mit einer ſozuſagen vom Zaun gebrochenen Neu⸗ inſzenierung des„Fidelio“. Die bisherigen, von Guſtar Mahler künſtleriſch und ſtilvoll eingerichteten Aufführungen dieſes Wer⸗ kes gehörten zu den ſchönſten Abenden der Hofoper. Dieſe Mahler⸗Roller ſche Inſzenierung teilte die Oper in vier Bilder: Wohnung des Kerkermeiſters, Gefängnie, Kerker und freier Platz auf der Baſtei. was einen natürlichen Wechſel zwiſchen Düſterem und Heiterem, zwiſchen Hell und Dunkel ergibt. Wein⸗ garkner hal das in zwei Bilder zuſammengezogen. Gefängnishof und Kerket, was eine ziemliche Monotonje zur Fotge hat. Die woeſenkliche muſikaliſche Neuerung beſtand in der Verwendung der Lesnorenouverturc 41, ſtatt in der großen Leonvrenoverture No. Lik, die man hier bisher zu hören gewöhnt war. Alle dieſe höchſt überflüſſigen Reſormen und Reſtitutionen könnte man ſchließlich noch auf den friſchen Eifer des neuen Maunes und ſtreitbaren Beethoventheoretikers zurückführen. Aber alle Neuigkeiten, die ſeither aus der Hofoper kommen, laſſen deutlich erkennen, daß der ſcharfe neue Beſen die ganze Tätigkeit ſeines Vorgängers und alles, was an Guſtav Mahler erinnert, wegfegen möchte. Es folgte noch eine gründliche Neuinfzenierung, nämlich die von Götz„Widerſpenſtige“ und ſchließlich als Senſation die plötzliche Entlaſſung der dramatiſchen Sängerin Elſa Bland, einer beliebten und reich begabten Künſtlerin, der einfach der Seſſel vor die Türe geſetzt wurde, ohne daß man den Mut gefunden hätte, dieſe Rück⸗ ſichtsloſigkeit mit einer ebenſo rückſichtsloſen Ehrlichkeit zu motipieren. Von den Wiener und öſterreichiſchen Dramakifern iſt wie ge⸗ wöhnlich nichts Weſentliches zu melden. Sie ſcheinen immer weniger und immer Schwächeres zu produzieren, und verlieren eine Wiener Bühne um die andere, von denen ſich jetzt die meiſten von ausländiſcher Koſt redlich nähren. In Sachen des beinahe der Operette verfallen geweſenen Raimundtheaters ſcheint zwar eine Wendung zum beſſeren eingetreten zu ſein, und dieſe Bühne dürfte dem Volksſtück erhalten bleiben, wie einige Engagements beweiſen, unter anderen die des Künſtlerpaares Jenſen und Eugenie Reingruber. Einſtweilen ſchlägt man dort die Zeit mit allerlei harmloſen Faſchingsſcherzen tot, und das Publikum ſcheint ſich dabei ſehr wohl zu fühlen. Selbſt bei ſo unerlandt unſinnigen Poſſen wie es„Die gelbe Gefahr“ von Kraatz und Okon⸗ kowsky iſt, die Alexander Engel geſchickt ins Wieneriſche über⸗ tragen hat. Eine für Faſchingszwecke gar nicht ſo üble Sache hat Alexander Engel im Verein mit Julius Horſt geſchrieben. In dem Schwank„Die blaue Maus“ haben dieſe heiden be⸗ währten Wiener Autoren die Maske der fronzöſiſchen Vaude⸗ villiſten vozs Autlitz genommen und ſte zeigen ſich auch mit allen Ungeniertheiten und Tollheiten dieſes Geures wohl verkraut unb für Annie Dierkens, den früheren Operetienſtar, gibt es darin eine glänzende Rolle. 5 8 0 2. Seite. Genueral⸗Anzeiger.(Abenddlen) Mannfeim, 27. Felruar. vorſtande der Nationalliberalen Partei folgende Reſolution unterbreitet: Reform des peraltete hen Landtagswahlrechts, insbeſonde gerechtere Wahlkreiseinteilung, Abſchaffung der Wahlmännerwah⸗ len, Einführung der geheimen Abſtimmung energiſch eintrete.“ Die Sozialdemokratie betrachtet, wie erſt geſtern wieder feſtgeſtellt werden konnte, den Kampf um das preußiſche Wahlrecht als einen Teil ihres proletariſch⸗ſozia⸗ Iliſtiſchen Klaſſenkampfes, der im Umſturz der beſtehenden Staats⸗ und Geſellſchaftsordnung enden ſoll, in einer Revolution, die badiſch⸗reviſioniſtiſche Begriffsſpielerei guch Evolution nennt. In einer Polemik gegen den Abg. Südekum betont der„Vorwärts“ abermals, daß der Kampf für das allgemeine und gleiche Wahlrecht erfolg⸗ reich nur in der Form des Klaſſenkampfes geführt werden könne. Iſt aber den Maßgebenden der Soziak⸗ demokratie der Kampf um die Reform des preußiſchen Wahl⸗ rechts nur eines der vielen Vorſpiele der großen ſozialen Revolution, ſo kann es ſelbſtverſtändlich kein Zuſammengehen mit den Freiſinnigen, einer bürgerlichen Partei, geben. Das wäre die Verleugnung des Klaſſenkampfes. Nun aber nimmt einer der Nichtmaßgebenden aus der Partei, eben Herr Südekum, ſich die Freiheit, zu erklären, der Wahlrechtskampf habe mit dem Klaſſenkampf garnichts zu ſchaffen. Er erhebt gegen den„Vorwärts“ den Vorwurf, die an der Einführung des Reichstagswahlrechts intereſſierten Volksſchichten gegen⸗ einander zu hetzen und dadurch die Taktik der Reaktion zu unterſtützen. Südekum ſchreibt in der„Sächſ. Arbeiterztg.“: „Die Ginführung des Reichstagswahlrechts an Stelle der Drei⸗ Kaſſenſchande in Preußen iſt keine Angelegenheit einer einzigen Klaſſe, ebenſowenig wie ſie eine Angelegenheit etwa allein der Blondhaarigen oder der Schwarzäugigen, der Männer oder der Frauen, der Jünglinge oder der Greiſe iſt. Nein: ſie iſt die Sache der Vortpärtsſtrebenden gegen die Rückſchrittler, der Denkenden gegen die Finſterlinge, der ſtädtiſchen Bevölkerung gegen die Agra⸗ Lier, der Demokratie gegen die Bureaukratie, der Bauernſchaften gegen die Gutsbezirke, Weſtelbiens gegen Oſtelbien, kurzum eine Sache, die in allen Teilen der Bevölkerung Parteiungen hervor⸗ rufen muß und hervorgerufen hat. Es lommt jetzt darauf an, die Freunde der Umgeſtaliung, was ſonſt immer ſie auch trennen mag, in dieſem Puakte zuſammenzuführen. Ob dies gelingt oder nicht ge⸗ Kingt, iſt entſcheidend für den preußiſchen Wahlrechtskampf. Das iſt bex Sinn der bekannten Aeußerung Singers, daß die Arbeiterſchaft in ihrem Wahlrechtskampfe jede ehrliche Hülfe gern annehmen werde.“ Der„Vorwärts“ ſpricht in ſeinem klaſſenkämpferiſchen Grimme von Gerede und leerem Geſchwätz: Wo es ſich um ein Wahlxecht handelt, durch das die ganze Steuer⸗ und Verwaltungspolitik des preußiſchen Staates zugunſten der nichtbeſitzenden Klaſſen umgemodelt werden ſoll, da verwandeln ſich eben Freiſinnige, die ſonſt die Phraſen von„Finſter⸗ lingen“ und„Rückwärtſern“ ebenſo ſchön am Schnürchen haben, wie Genoſſe Südekum, ſelbſt in Finſterlinge u. Rückwärtſerl Weiter ſpricht der„Vorwärts“ in nicht minder großer Diebenswürrdigkeit von dem„zu entlarvenden Gaukelſpiel der bürgerlichen Volksbetrüger“ und betont nochmals, daß das allgemeine u. gleiche Wahlrecht nur erobert werden könne auf dem Wege des proletariſchen Klaſſenkampfes Der Vorwärts“ zieht ſcharf die Grenzlinie gegen die bürger⸗ lichen Parteien, es iſt die Grenzlinie, die die Sozialdemokratie überhaupt von der bürgerlichen Geſellſchaft ſcheidet. Er hat vom Standpunkt der Sozialdemokratie, des proletariſchen Klaſſenkampfes ganz recht, ein Zuſammengehen ſelbſt mit den extremſten Freiſinnigen abzulehnen. Sie ſind in der Tat von hier aus geſehen auch nur Reaktionäre und Finſterlinge. Der Vorwärts“ treibt wenigſtens ehrliche, wahrhafte, ſoztaldemokratiſche Politik und handelt nicht mit faulen Fiſchen. Politik des proletariſchen Klaſſenkampfes, die auch die Freiſinnigen zur reinen reaktionären Maſſe wirft. Den „Vorwärts“ begreifen wir, er iſt konſequent und denkt logiſch, nicht aber begreifen wir jene Liberalen, die noch immer wieder der Sozialdemokratie Anträge machen, obwohl ihnen täglich unter die Naſe gerieben wird, Sozialdemokrakie und alke bürgerlichen Parteien ſcheiden ſich wie Waſſer und Feuer. Sie ſind inkonſequent. unlogiſch, unpraktiſch, letzteres, weil ſie, was Preußen betrifft, den ſo dringend erforderlichen Zuſammenſchluß der Linksliberalen mit den Nationalliberalen dadurch gefährden. Wer die Sozialdemokratie kennen lernen will, wie ſie iſt, nicht wie ſie nach ſeinen Wünſchen ſein und ſich entwickeln ltüßte, ſtudiere den„Vorwärts“, der doch wohl immer noch Eine Bühne, die mit ihren ſchwachen Kräften ab und zu die Literatur, auch die heimiſche, pflegt, iſt das lleine Schauſpiel⸗ baus. Es brachte eine Ausgrabung des Schauſpiels„Die Hei⸗ mafloſen“ von Max Halbe, das aber bald wieder beſtatter wurde. Dieſes Berliner Bohsmeſtück, deſſen Entſtehung um zehn Jahre zurückreicht, hat damals, als das gewiſſe langhaarige und phraſenhafte Kunſtzigeunertum noch im Schwang war, ziemlichen Eindruck gemacht. Heute, wo die Aktualität verraucht iſt, merkt man daß eine recht gewöhnliche Liebesgeſchichte übriggeblieben Aſt, von einer Redſeligkeit und Rührſeligkeit, von einer antiquier⸗ den Modernität, die jetzt nicht mehr zu imponieren vermag, wo man hinter die Unechtheit dieſer Zigeunerallüren gekommen iſt. Sodaun brachte dieſe Bühne das Stück eines Wieners Autors, Leo Feld, deſſen muntere u. flotte Literaturkomödie„Die Lum⸗ pen“ hier vor mehreren Jahren die beſten Erwartungen erweckte, die der Autor ſeither keineswegs erfüllt hat. Auch ſeine neueſte Komödie„Start“ hat ziemlich enttäuſcht, namentlich in ge⸗ banklicher und pfhchologiſcher Hinſicht. Im Mittelpunkt ſteht ein Abenteurer im Stile deb Rechtsanwalts Steinhoff aus dem„Bund der Jugend“, ein Menſch, weder gut noch ſchiecht, ſondern ein Lägner, Betriger und Verleumder aus Inſtinkt, aus Tempera⸗ eut, gleichſam ohne jede böſe Abſicht. Aber dieſe dankbare Ko⸗ mödienfigur iſt undeutlich und unſicher hingezeichnet, wie alle brigen Figuren des Stückes, deſſen beſte Eigenſchaft noch die Schil⸗ derung des Milieus iſt, dieſes Berlin von heute mit ſeinem halb⸗ rikaniſchen fieberhaften Strebertum und Gründertum. Eine Schilderung, die der Autor zwar nicht mit vornehmen und koſt⸗ ſpieligen laber immerhin mit draſtiſchen und theaterwirkſamen) Mitteln beſorgt, was ſeiner Komödie zu einer freundlichen Auf⸗ nahme verhalf. Starken Eindruck auf Publikum; Direktoren und Theater⸗ kaſſiere üben, wie es ſcheint, hierorts nur mehr ausländiſche Namen und Stücke. Das alljährliche Gaſtſpiel Suzanne Deſpres iſt erfolgreich geweſen wie immer. Wenn es auch nicht viel mehr gebracht hat als dreifach erhöhte Preiſe und eine furchtbare Tol⸗ ſtridramatiſierung„Sonate à Kreutzer“. Fremde, exotiſche Na⸗ auf allen Seiten. Die freie Volksbüßne, die ſchon eine ganze ſowohl für das Dogma wie für die praktiſche Tagesarbeit die Haupkrichtungen angibt. Gegenüber mancherlei „Klärungen“ and Verdunkelungen letzter Tage, war es kein übler Zufall, daß das Hauptorgan der ſozialdemokratiſchen Partei mit aller Schroffheit deren Charakter als den einer Partei des proletariſchen Klaſſenkampfes bis in alle ſeine Konſequenzen hinein heute betont Nochmals die Briefe des Kaiſers an Hinzpeter. Die in Bielefeld erſcheinende„Weſtf. Ztg.“ führt die von einzelnen Blättern aufgebauſchten Gerüchkle, daß Briefe des Kaiſers an Hinzpeter bei Seite geſchafft worden ſeien, auf ihren wahren Grund zurück; ſie ſagt dazu: Es lag der Verdacht nahe, daß Briefe entwendet worden waren, was die Staatsanwaltſchaft veranlaßte, Erhebungen darüder anz ſtellen. Die Unterſuchung darüber iſt noch nicht zum Abſchluß ge⸗ langt; ſo biel aber ſteht heute ſchon feſt, daß die Sache har m⸗ loſer Wie wir auf 4 6 8 iſt, als anfaungs angenommen war. Grund unſerer Informationen berichten können, iſt es Tatſache, daß Exge eng Hinzpeter Zzwei Briefe des Kaiſers belang⸗ loſen Inhalts in ſeiner Liebenswürdigkeit und Güte ſe i⸗ nem Diener zum Andenken geſchenkt hat, damit er ſie aufbewahre zur Erinnerung an ſeine Dienſtzeit bei ſeinem Herrn. Außerdem hat Exzellenz Hinspeter einige Driefe des Kaiſers un⸗ in den Papier orb geworfen, damit ſie der Diener mit anderen Schriftſtücken verbrennen ſollte. Dieſer hat jedoch einige Sachen aus dem Papierkorb genommen und mit Ge⸗ nehmigung ſeines Herrn ſich angesignet und aufbewahrt geht hervor, daß die Briefe ganz unweſentlichen Inhal betr. Diener hat in ſeiner Gutmütigkeft und in argloſer Abſicht ſeinem Freunde Jürging einige Briefe geſchenkt, und dieſer hat ſich mit dieſen Schriftſtücken dem Publikum gegenüber gebrüſtet. Das iſt der einfache Sachberhalt. Wichtige Briefe und Doku⸗ utente ſind weder geſtohlen noch abhanden ge⸗ kommen. 5 1 Deutsches Reich. —(Zum Fall Jatho.) In der letzten Haupt⸗ verſammlung des Verbandes der Freunde evangeliſcher Frei⸗ heit in Köln erklärte Prof. Dr. Geffcken zum Fall Jatho, es ſei noch nicht abzuſehen, wie er ſich weiter entwickeln werde. Es ſei möglich, daß er wieder einſchlafe, er könne aber auch zu weiteren Konſequenzen, vielleicht gar zu Kataſtrophen führen. Pflicht der Freunde evangeliſcher Freiheit ſei es, in dieſem Falle, wie auch in der Frage des bedrohten freien Pfarrwahlrechtes auf dem Platze zu ſein. +5 1* Aus Stadt und Tand. * Mannheim, 27. Februar 1908. * Eruannut wurde Steuerkommiſſäraſſiſtent Ferdinand Doßauer bei dem Großh. Steuerkommiſſär für den Bezirk Raſtatt zum Revidenten unter Zuweiſung an die Ka⸗ taſterkontrolle Abt. 3, Revident Heinrich Eichhorn bei der Kataſterkontrolle Abt. 2 zum Steuerkommiſſäraſſiſtenten unter Zuteilung an den Großh. Steuerkommiſſär für den Bezirk Pforzheim⸗Stadt und Revident Karl Türck bei der Kataſter⸗ kontrolle 4 zum Steuerkommiſſäraſſiſtenten unter Zuteilung an den Großh. Steuerkommiſſär für den Bezirk Raſtatl. Pexrſonalien. Schußmann Joſef Klein bier wurde etat⸗ mäßig angeſtellt. Schutzmann Johann Engelmeier hier wurde auf Anſuchen aus dem Staatspolizeidienſt entlaſſen. Verſetzt wurde Schutzmann Max Keller hier an Gr. Bezirks⸗ amt Raſtait. 0*Hofmuſikus Edmund Bärtich, das langjährige hochverdiente Mitglied unſeres Hoftheaterorcheſters, feiert heute ſeinen 70. Ge⸗ burtstag. Herr Bärtich iſt mit der hieſigen Bürgerſchaft durch ſein berufliches Wirken ſo eng verwachſen, daß es auf die Wertſchätzung, die dem beliebten alten Herrn überall entgegen⸗ gebracht wird, keines beſonderen Hinweiſes bedarf. Aber bei dieſer Gelegenheit muß doch wieder feſtgeſtellt werden, daß Herr Bärtich, einer der treueſten ſeiner Kunſt, über 30 Jahre eine Säule unſeres Hoftheaterorcheſters war. Erſt vor einigen Mo⸗ naten hat er ſeinen Platz an einen anderen abgetreten, ohne aber ſeiner Kunſt, die ihm über manche trübe Stunde hinweggeholfen hat, völlig zu entſagen. Möge Bärtich, dem das liebſte Geburts⸗ tagsgeſchenk durch die Nachricht zuteil wurde, daß ſein Sohn vom 2. zum 1. Konzertmeiſter des Dresdner Hoftheaters avanciert ſei, noch recht frohe Tage mit der gleichen Friſche des Geiſtes und Körpers erleben. * Der Verein für Frauenſtimmrecht hielt geſtern abend im „Hotel National“ einen Diskuſſionsabend ab, bei dem Herr Chefredakteur Scheel über das„Reichsvereins⸗ — geſetz und die Frauen“ referierte. Vereins, Frau Wol Jaffé eröffnete grüßenden Worten, in welchen ſie darauf hinwies, ſtandſchaft beſchloſſen habe, durch die Verar kutier⸗Abenden die Frau in die Politik einzuführen. Sie er⸗ teilte hierauf dem Referenten das Wort zu ſeinem Vortrag. Herr Scheel warf zunäachſt einen hiſtoriſchen Rückblick auf das Vereinsweſen im Mittelalter, auf das Zunft⸗ und Gildeweſen und beſprach dann den neuen Entwurf eines Reichsvereins⸗ Geſetzes. Daß man den Frauen das Vereins⸗ und Verſamm⸗ lungsrecht gibt, iſt eigentlich die vorläufig letzte Etappe auf dem Siegeszuge, den der Gedanke der Demokratiſterung in unſerem Jahrhundert gemacht habe. Man habe bisher eigentlich nur eine Männerdemokratie gehabt, obwohl der Grundgedanke der De⸗ mokratie auch für die Frauen beſtehe. Gründe dafür, daß die Frauen bisher vom politiſchen Leben ausgeſchloſſen werden muß⸗ ten, laſſen ſich kaum nachweiſen. Die Frau muß heute viel mehr ins öffentliche Leben hineinkommen, wenn ſie ein gleichwertiges Glied des Staates ſein ſoll. Redner ſtreifte alsdann die Stellungnahme der Parteien im Reichstag zu dem Gefheni⸗ wurf. Bezüglich der Vorteile und Nachteile des Entwurfs ſprach ſich der Vortragende dahin aus, daß die Vorteile die Nachteile überwiegen. Gegenüber Baden und Württemberg liegt der Nachteil darin, daß die Anzeigepflicht und die Ueber⸗ wachung der Verſammlungen eingeführt wird. Den Frauen werde durch das Geſetz die Möglichkeit zur politiſchen Selbſterziehung gegeben. Man habe alle Veranlaſſung, ſich darüber zu freuen, ſchon vom Standpunkt der Gerechtigkeit aus. Eine Frau 3 haben, die für Politik Verſtändnis hat, eine Mutter zu haßen, die ihrem Sohne politiſche Belehrungen erteilen kann, Töchter Die Vorſitzende des d mit be⸗ die 1 4 85 Vor⸗ taltung von Dis⸗ 1 5 zu haben, die auch über öffentliche Angelegenheiten ein Wort mitzuſprechen vermögen, ſei ein kultureller Fortſchritt. Das Ge⸗ ſetz ſei zu begrüßen im Intereſſe der Frauen und der Veredelung unſeres ganzen Volkslebens,(Lebhafter Beifall). Die Vorſitzende, Frau Wolff⸗Jaffé, dankte dem Vortragenden für ſeine intereſſanten Ausführungen und betonte, daß man doch den moraliſchen Geſichtspunkt feſthalten müſſe, daß eine Beſchränkung eines gewiſſen Teils des Volkes, wie er in Paragraph 7, der ſich vornehmlich gegen die Polen richtet, zutage tritt, von den Frauen nicht gebilligt werden könne. Herr Dr. Weingart ſprach ſein Einverſtändnis aus mit den Aus⸗ führungen des Referenten und bemerkte, daß wir in Baden und Württemberg von dem Geſetz direkt keine Vorteile haben: aber immerhin ſei es zu begrüßen, daß man durch den Entwurf ein einheitliches Recht im Deutſchen Reiche bekomme. Weiter ſei es als ein Fortſchritt zu begrüßen, daß auch im übrigen Deutſch⸗ land die Frauen die gleichen Rechte bekommen, wie man ſtie ja in Baden ſchon beſitze. Sollte der Entwurf ſchließlich fallen ge⸗ laſſen werden, ſe werde ihm auch niemand eine Träne nachſenden. Die Vorſitzende, Frau Wolff⸗Jaffé, verlas hierauf eine Eingabe des Badiſchen Vereins für Frauenſtimmrecht an den Landtag, den Frauen auch das Kommunalwahlrecht zu verleihen. Die Petition wurde einſtimmig genehmigt. Nach eizem kurzen Schlußwort des Referenten war die angeregt ver⸗ laufene Verſammlung beendet. *Wohlfahrtslotterie. Ziehung 25.—29. Febr. tag 27. Febr.] Nir 37 224 M. 25 000, Nr. 366 916 M. 5000.— (Mitgeteilt von dem Lotteriegeſchäft Moriz Herzberger. »Vor der Strafkammer wurde heute vormittag die Verhand⸗ lung gegen die Wirtswitwe Geiger aus Käfertal zu Ende ge⸗ führt. Das Urteil lautete wegen falſcher Anſchuldigung und ver⸗ leumderiſcher Beleidigung auf(Monate Gefängnis und Publikationsbefugnis. * Das Meſſer. Der Schloſſer Adam Röder aus Bark⸗ haufen und der Schmied Ernſt Wilheljm Schmiek von Tiefen⸗ bach wurden am 25. November v. J. wegen Beläſtigung der Gäſte aus der Wirtſchaft„zum neuen Storchen“ in J 1 gewieſen. Der Hausknecht Stiritz ſuchte dem Verbote mit einem Farrenſchwanze nachzuhelfen. Schmiek entriß aber draußen auf der Straße dent Hausburſche das Inſtrument und es erfüllte nun ſeine Zweck⸗ beſtimmung an ihm ſelber. Während dieſer Prügelei kam Röder mit einer Meſſer und brachte dem Hausknecht zwei ſchwere Stich⸗ wunden, eine in»en Kopf und eine in die Bruſt bei. In Rück⸗ ſicht darauf, daß er gar keine Urſache zu einer ſolch rohen Hand⸗ lungsweiſe hatte und ſchon ſehr oft und ſchwer wegen Roheits⸗ delikten beſtraft iſt, verurteilte das Schöffengericht den Angeklag⸗ ten Röder zu einer Gefängnisſtrafe von 6 Monaten. Schmiek kam mit einer Geldſtrafe von Mark davon.— Der Maſchinenſchloſſer Konrad Stelzhammer aus Linz brachte in der Nacht zun 10. Februar ds. Is. in der Wirtſchaft zur Zollhalle in der Böck⸗ ſtraße dem Hafenarbeiter Karl Volz einen Stich mit einem Dolche in den linken Unterarm bei. Der Wirt brachte den unanſtän⸗ digen Burſchen nicht allein vor die Türe und Volz griff dann zu, was der Widerſpenſtige mit einem Stiche beantwortete. Das Schöffengericht diktierte ihm 2 Monate Gefängnis, wovon 14 Tage der Unterſuchungshaft abgehen. Reihe von intereſſanten und literariſchen Bekanntſchaften ver⸗ mittelt hat, brachte die deutſche Uraufführung des Schauſpiels „Die Witwe“ von Renato Simoni, einem jungen venetianiſchen Autor. Die geringfügige Handlung mutet wie ein dünner zweiter Aufguß von Schnitzlers„Vermächtnis“ an und auch in drama⸗ tiſcher Hinſicht iſt das Stück nicht ſehr robuſt. Aber es hat einen ſtarken Stimmungsgehalt, der den echten Dichter verrät, deſſen Domäne freilich eher die Lyrik oder die Novelle zu ſein ſcheint. Fremde Namen auf allen Seiten. Einen däniſchen Autor Walter Chriſtmas, lernte man an einem literariſchen Abend im Luſtſpieltheater kennen, wo die vieraktige Komödie„Eine Lek⸗ tion“ gegeben wurde, die in Kopenhagen ein beliebtes Zugſtück ſein ſoll, was man bei der Wiener Premiere nicht recht begriffen hat. Alle literariſchen Erwartungen, die man an ein nordiſches Stück unwillkürlich knüpft, ſind ziemlich enttäuſcht worden. Es fehlt alles Skandinaviſche und Aparte, alles JFeine und Stim⸗ mungsvolle; es macht ſich dafür eine internationale Durchſchnitts⸗ mäßigkeit breit. Dieſe Komödie iſt bald franzöſiſcher Schwank, bold Schablonenluſtſpiel, dann plötzlich Eiferſuchtsdrama und zum Schluß erſt wird die ſatiriſche Abſicht des Autors ſichtbar, die Spitze wider Ariſtokraten⸗ und Herrenmoral. Darin mag auch die Erklärung für die große Wirkung zu finden ſein, die das Stück in ſeiner Heimat übt, während es hier nach einigen Aufführungen verſchwand. Fremde Namen auf allen Seiten. Das Deutſche Volkstheater verdankt ihnen ſeine größten Erfolge. Zum Beiſpiel Henri Bern⸗ ſteins neue Komödie„Simſon“, deren deutſche Uraufführung anfangs Februar hier ſtattgefunden hat und zwar auf Veranlaſ⸗ ſung der Schauſpielerin Claire Wallentine, die das Stück in Paris ſah, erwarb, von Rudolf Lothar, dem geſchickten Bernſtein⸗Ueder⸗ ſetzer, bearbeiten ließ und nun die Hauptrolle darin ſpielt. In⸗ halt und Art des neuen Stückes dürften noch von der Pariſer Premiere in Erinnerung fein. Es iſt womöglich noch brutaler, nuch theaterkräftiger als„Baccarat“ und„Der Dieb“ und die brutalſten Inſtinkte ſpielen darin auch wieder die Hauptrolle: Liebe und Hunger, das Weib und die Börſe— Dinge, die jeden Zuſchauer packen und zum Mitgehen zwingen, ſelbſt dort, wo Henri Bernſtein unwahr und rührſelig wird, wie am Schluß, w; aus den Ruinen des finanziellen Krachs eine neues Eheglück em⸗ porblüht. Das Publikum verhielt ſich wie bei allen Bernſtein⸗ premieren böllig wehrlos, geknebelt und gefeſſelt gegenüber dieſem rückſichtsloſen gewaltigen Routinier und das Ganze übt eine außerordentliche Wirkung, zumal nach dem dritten Akt, nach der girßen Börſen⸗, Eiferſuchts⸗ und Würgſzene. Einen noch ſtärkeren und jedenfalls berechtigteren und er⸗ reulicheren Erfolg hatte dieſe Bühne mit der deutſchen Urauf⸗ führung des dreiaktigen Spiels„Der Teufel“ von Franz Molnär, einem jüngeren ungariſchen Schriftſteller und Journa⸗ liſten. Aus dem literariſchen Ungarn iſt ſchon lange nichts ſo Originelles und Geiſtreiches gekommen, allerdings auch ſchon lange nichts, das das nationale Gepräge ſo wenig trägt, wie dieſes Stück, das ganz im blendenden Stile Oskar Wildes und Bern⸗ hard Shaws gehalten iſt. Die Fabel iſt das ſimpelſte und alltag⸗ lichſte, was man ſich nur denken kann; die auf drei Atte verteilte Vorbereitung zu einem Ehebruch. Das Geiſtreiche und Originelle daran iſt aber die Einführung des leibhaftigen Teufels, ein Teufel, dem nichts Menſchliches und Weibliches fremd iſt und der auch die Geſtalt einer ſehr modernen und mondänen Herrn an⸗ genommen hat. Nichts iſt an ihm mehr ſatauiſch als das rote Seidenfutter ſeines eleganten Fracks und als ſeine Abſichten, die Freude am Böſen und Sündhaften. Dies iſt nämlich ſeine Noll⸗ in dem eigenartigen Ehebruchſtück: alle heimlichen und ſchlechten Inſtinkte, Begierden und Gedanken, alles Verlogene und Heuch⸗ leriſche, das zu einem Ehebruch erforderlich iſt, wird durch ihn verkörpert und ausgeſprochen. Dadurch wird dieſer Teufel aller⸗ dings zur Hauptgeſtalt, und die eigentlichen Figuren der Hand⸗ lung, die Menſchen, verblaſſen ein wenig neben ihm. Aber krotz dieſer und anderer dramatiſcher Schwächen übte das Stück bei glänzender Darſtellung eine ſtarke Wirkung, und ſo kann ſich ſchließlich in der Zeit öſterreichiſcher Unproduktipität der gute Patriot wenigſtens eines ungariſchen Erfolges freuen. 8 23**„5 (3. Ziehungs⸗ 7 * 2 7 . 2 5 — n PTPTFFTc eeree 43 11 gewerblichen Vorbildung, Mannheim, 27. Februar. General⸗Anzeiger.(Abendblatt). 3. Seite. „Berhaftet. Valentin Roze c, der vor einiger Zeit die Ein⸗ bruchsdiebſtähle in Frankenthal beging und nach 5 Verhaftung in Mannheim ausbrach, iſt in Köln am vergangenen Samstag erg riffe n worden. Er hielt ſich dort unter dem falſchen Namen Valentin Wittich auf. Der andere Einbrecher, der Schloſſer Ro⸗ derus Simon, konnte noch nicht ermittelt werden. * Konkurs. Ueber den Nachlaß des am 28. Nopember v. J. in Mannheim verſtorbenen Kaufmanns Karl Zimmermann, ge⸗ weſenen Inhabers der Firma Gebr. Zimmermann, wurde das Kon⸗ kursverfahren eröffnet. Zum Konkursverwalter wurde Ortsrichter Theodor Michel ernannt. Konkursforberungen find bis zum 18. März anzumelden. Prüfungstermin: Samstag den 21. März. Badiſcher Landtag. VWVVon unpcrem Karlsruher Bureau.) 20. Kammer,— 38. Sitzung. Karlsruhe, 27. Febr. Präſident Fehrenbach eröffnet 9 Uhr 40 Min. vorm. die Sitzung. Am Regierungstiſch: Präſident des Miniſteriums des Innern, Freiherr v. Bodman und Regierungskommiſſäre. Auf der Tagesordnung ſteht die Fortſetzung der Spezial ⸗ beratung über das Budget des Miniſteriums des Innern. Eingelaufene Petitionen: 1. des Gemeinde⸗ rats Todtmoos um Abänderung einiger Beſtimmungen des Elementar⸗Unterrichts⸗Geſetzes; 2. des badiſchen Notar⸗ vereins, des Vereins der Steuerkommiſſäre, der Oberpedelle an der Hochſchule in Freiburg, des Landesvereins badiſcher Schaffner, des Magazinaufſehers Noe in Dürrheim, der Hei⸗ zer für Zentralheizungen in ſtaatlichen Gebäuden, des Vereins badiſcher Forſtbedienſteter(Forſtwarte, Domänen⸗, Gemeinde Körperſchaftswaldhüter und Wegwarte), der Güter⸗ und Gartenaufſeher 1. Klaſſe, zur neuen Gehaltsordnung; 3. einer Anzahl von Beamten in St. Blaſien, das Wohnungsgeld betr. Uebergeben von dem Abg. Blümmel. Die Spezialberatung beginnt bei Titel IX der Ausgabe (Bezirksverwaltung und Polizei). In Ver⸗ bindung mit dieſem Titel ſteht die Begründung und Beanl⸗ wortung der Interpellation Banſchbach u. Gen.: Die Interpellation lautet: „Iſt der großh. Regierung bekannt, daß durch die in allen größeren Städten des Landes befindlichen Warenhänſer die kleinen und mittleren Gewerbetreibenden des Landes in ihrem Geſchäftsbetrieb auf das Schwerſte denachteiligt und in ihrer Exiſtenz bedroht werden? Iſt der großh. Regierung bekannt, daß die im Groß⸗ herzogtum beſtehende Warenhausſteuer völlig unzulänglich iſt, dieſer ruinkſen Konkurrenz der Warenhäuſer wirkſam vorzubeugen? Gedenkt die großh. Regierung einen Geſetzentwurf vor⸗ zulegen, durch den eine obligatoriſche Staatsſteuer zur wirk⸗ ſamen Erfaſſung der Warenhausbetriebe eingeführt wird?“ Abg. Schmidt⸗Bretten(B. d..) begründet die Interpellation. Gegen die Warenhäuſer ſind eeeeeee en eee e die kleinen Beſchäfte trotz aller Intelligenz nicht imſtande, aufzukommen. Auch die Arbeiter und Handlungsgehilfen ſehen in den Warenhäuſern ihren Feind. Die Steuerzahler haben gleichfalls ein Intereſſe daran, daß die Warenhäuſer nicht in dieſem Umfange weiter beſtehen. Selbſt wenn nur der gewerbliche Mittelſtand unter den Warenhäuſern litte, hätte der Staat die Pflicht, die Warenhäuſer zu bekämpfen. Der Mittelſtand zwiſchen Großkapital und Proletariat muß erhalten bleiben. Auch die ein Intereſſe daran haben, das freiheitliches Wahlrecht zu erhalten, müſſen auf die Geſund⸗ erhaltung des Mittelſtandes hinarbeiten. Zur Bekämpfung der Warenhäuſer ſchlagen wir vor, daß die Verkaufsräume dieſer Häuſer in den beiden unteren Stockwerten unterge · bracht werden, und daß die Warenhausſteuer in ſolcher Höhe normiert wird, daß es unmöglich iſt, dieſe Steuer auf den Fabrikanten abzuwälzen. Es iſt dieſe Steuer keinesfalls eine Erdroſſelungsſteuer. Wird unſere Umſatzſteuer in Baden nicht erhöht, ſo werden die Erdroſſelten die kleinen Gewerbe⸗ treibenden und Handwerker ſein. Die Beſtimmung ſollte weg⸗ fallen, daß die Umſatzſteuer 10 pCt. des geſamten Umſatzes nicht überſteigen ſolle. Auf dem Lande ſollte die Umſatzſteuer ſchon früher beginnen als in den Städten.(Beifall bei den Konſervativen.) 8 Miniſter Irhr. v. Bodman: Die großh. Regierung verkennt nicht, daß die Waren⸗ häuſer in der Tat eine Schädigung und Gefähr⸗ dung des Kleinhandels und des Kleingewerbes zur Folge haben. Aber ſie glaubt, daß die Wirkungen der Waren⸗ bäuſer in dieſer Beziehung doch nicht überſchätzt werden dürfen. Jedenfalls ſind die Warenhäuſer nicht die ein⸗ zige Urſache für den Rückgang des Kleingewerbes und des Kleinhandels. Es liegen eine Reihe von anderen Urſachen dor. Als Beiſpiel will ich anführen den Wettbewerb der zahl⸗ teichen, vielfach über das Bedürfnis hinausgehenden, gleich⸗ artigen Betrieben des Kleinhandels und Kleingewerbes unter⸗ einander(Sehr richtig!); ferner der Wettbewerb größerer Detailgeſchäfte, die nicht unter den Begriff des Warenhauſes fallen, und die auch der Vorteile des großkapitaliſtiſchen Unternehmens ſich erfreuen. Endlich aber wirken doch auch alle Urſachen mit beim Eingehen mancher dieſer Kleinbetriebe, die auch früher gewirkt haben: Unglücksfälle aller Art, auch mangelhafte Befähigung, Fehler im Betriebe. Dieſe letzteren Urſachen wirken bei dem geſteigerten Wett⸗ bewerb und bei der damit geſteigerten Schwierigkeit, ſich in Kampfe um das Daſein zu erhalten, in geſteigertem Maße fort. Es erfordert heutzutage eine größere Tatkraft, ein kleines Geſchäft zu leiten als früher, wo dieſer Wettbewerb nicht in dem Maße ſtattgefunden hat. Immerhin iſt der Rück⸗ gang des Kleingewerbes und Kleinhandels nicht zu leugnen, und er iſt zu beklagen von den Geſichtspunkten aus, die der Herr Interpellant in ſeiner Begründung hervorgehoben hat. Man hat ja deshalb auch Mittel zur Abhilfe geſonnen. Die Regierung im Einvernehmen mit den Ständen hat ſolche Mittel ergriffen, und eines dieſer Mittel iſt die Ware 5 hausſteuer. Nur eines dieſer Mittel, die anderen Mittel liegen auf anderem Gebiete, ſie liegen auf dem Gebiete der es ſind in dieſer Beziehung ja auch Voranſchlage enthalten, ſie liegen orſchläge in unſerem ö 15 des Genoſienſchaftsweſens. Auch in Lerngr. auf dem Gahigte dieſer Beziehung enthält unſer Voranſchlag eine neue An⸗ forderung. Nun, was die Warenhausſteuer betrifft, ſo hat man doch von vornherein weder bei der Regierung noch bei den Ständen zu große Hoffnungen auf dieſe Steuer geſetzt. Man war ſich darüber einig, daß dieſe Steuer nicht etwa beſtimmt ſein ſoll, die Warenhäuſer zu unterdrücken. Das würde einmal ein ungerechtfertigter Eingriff in das Erwerbs⸗ leben geweſen ſein, und es würde verkannt haben, daß die Warenhäuſer neben vielen Nachteilen doch auch manche Vor⸗ züge haben. Sie ſind ein natürliches Ergebnis unſerer Entwicklung. Sie wirken auch günſtig auf die Preisbildung; vielfach wirken ſie ja ungünſtig, aber da⸗ neben wirken ſie auch gegenüber ungeſunden Preiſen günſtig auf die Verbilligung und ſie eröffnen der großen Maſſe der Bevölkerung die Möglichkeit, ihre Einkäufe für die verſchie⸗ denſten Bedürfniſſe an einem und demſelben Ort unter großer Zeiterſparnis zu machen. Dieſe Vorzüge ſind nicht zu ver⸗ kennen. Die Warenhausſteuer hat alſo nicht beabſichtigt, die Warenhäuſer zu beſeitigen, ſondern ſie hat beabſichtigt, dem Kleingewerbe und Kleinhandel den Wettbewerb zu erleichtern, das Uebergewicht der Warenhäuſer zu mildern, indem ſie einen ſteuerlichen Ausgleich ſchaffen wollte dafür, daß die Waren⸗ häuſer in dem Syſtem unſerer Gewerbeſteuergeſetzgebung nicht entſprechend ihrer durch den ſo ſehr beſchleunigten Umſatz der Kapitalien ſo ſehr erhöhten ſteuerlichen Leiſtungsfähigkeit er⸗ faßt werden. Das war der Zweck der Warenhausſteuer. Ob nun dieſer Zweck erreicht worden iſt, oder ob das nicht der Fall iſt, wie die Herren Interpellanten annehmen, das zu beurtei⸗ len, iſt, glaube ich, die Zeit, ſeit welcher dieſer Steuer beſteht, doch zu kurz. Immerhin ſprechen einige Anzeichen dafür, daß eine gewiſſe hemmende und damit ausgleichende Wirkung der Steuer doch eingetreten iſt. Außerdem aber entſpricht auch die Gemeindeſteuer gewiſſen Anforderungen die von den Interpellanten geſtellt werden, vor allem iſt die Gemeinde⸗ ſteuer ja auch obligatoriſch, der Steuertarif iſt geſetzlich feſt⸗ gelegt, er iſt alſo der Einwirkung der Gemeindeorgane ent⸗ zogen. Will man die Steuer erhöhen, ſo kann man das auch im Rahmen der Gemeindeſteuergeſetzgebung tun, man braucht deshalb keine Staatsſteuer. Die Regierung iſt ober nicht der Anſicht, daß jetzt eine derartige Erhöhung im Rahmen der Gemeindeſteuergeſetzgebung ins Auge zu faſſen ſei. Einmal erbietet doch ſchon die Rückſicht auf die ge⸗ troffenen Gewerbezweige, da man Steuergeſetze innerhalb der kurzen Friſt von wenigen Jahren wieder ändert, dann aber hält die Regierung auch den derzeitigen Satz der Warenhaus⸗ ſteuer für angemeſſen, wenn man berückſichtigt, welche ſonſtigen Leiſtungen die betr. Geſchäfte an Steuern und Umlagen auf⸗ zubringen haben. Es darf auch nicht außer Acht gelaſſon werden, daß durch das Vermögensſteuergeſetz das gewerbliche Vermögen der größeren Warenhäuſer erheblich ſtärker als bis⸗ her zur Staatsſteuer und zu den Gemeindeumlagen herange⸗ zogen wird, während andererſeits die Steuerwerte kleinerer und mittlerer gewerblicher Betriebskapitalien eine Entlaſtung erfahren haben. Deshalbhältdie Regierung den gegenwärtigen Zeitpunkt für eine Aende⸗ rung der Geſetzgebung über die Beſteuerung der Warenhäuſer nicht für geeignet,. VöAuß Niäuer(Soz erinnert an den Vorgang vor zwei Jahren, bei welchem der Abg. Geck mit dem Miniſter ſcharf aneinander geriet, weil dieſer es den Schutzleuten unterſagen wollte, daß ſich dieſe mit ihren Be⸗ ſchwerden an die Sozialdemokratie wenden. Bei einer Rede an die Schutzmannſchaft in Freiburg hat der Miniſterialrat Schäfer wörtlich geſagt:„Die Schutzmannſchaft in Freiburg iſt verloddert von oben bis unten, und wenn ich einen Schutzmann finde, der ſich an einen Sozialdemokraten wendet, den werfe ich hinaus.“ Das iſt eine Beleidigung, dadurch wird der Reſpekt der Schutzleute nicht gefördert. Redner ſpricht dann über die Verſetzung des Polizeikommiſſärs Reimling von Freiburg nach Karlsruhe. Reimling war Herrn Schäfer nicht ſtreng genug, ſeine Verſetzung von Freiburg nach Karlsruhe war eine Zurück⸗ verſetzung. Seit dieſer Zeit hat Neimling gekränkelt; in der Freiburger Bevölkerung iſt die Meinung allgemein, daß Miniſte⸗ rialrat Schäſer den Tod Reimlings auf dem Ge⸗ wiſſen habe. Die Verſetzung ſoll auch geſchehen ſein, um den bei Herrn Schäfer ſehr beliebten Kommiſſar Rickinger auf den Freiburger Poſten zu bringen. In der Vorſchrift heißt es wohl, daß nur begründete Anzeigen gebracht werden ſollen, allein der Polizeikommiſſar in Freiburg hat zu ſeinen Schutzleuten geſagk: „Nur immer drauf mit der Wichsbürſte.“ Redner kritiſiert eine Reihe von Beſtrafungen von Schutzleuten, die wegen gering⸗ fügigen Vergehen in hohe Geldſtvafen genommen worden ſeien. Als ſich ein Schutzmann inFreiburg beim Landeskommiſſär be⸗ ſchwerte, fuhr dieſer ihn an:„Halten Sie das Maul! Sie haben ja ſchon ganz disziplinloſe Augen!“(öHeiterkeit.) Aller⸗ dings hat ja auch Miniſterialrat Schäfer zu den Schutz⸗ leuten geſagt:„Die Schutzleute können ſich im Miniſterium be⸗ ſchweren; Vorteile haben ſie davon nicht!.“(Zuruf des Miniſte⸗ rialrat Schäfer: Unwahr.) Es iſt ja auch bezeichnend, daß in der Schutzmannſchaft ein ſo großer Wechſel ſtattfindet, und daß ſich dieſem Dienſt immer weniger Badener zuwenden. Der 24 Stundendienſt iſt bei den Schutzleuten nicht beliebt, weil von einer 24ſtündigen Ruhezeit keine Rede ſein könne. Auch die ärztliche Behandlung der Schutzleute läßt zu wünſchen übrig; die beiden Bezirksärzte in Freiburg ſind nichts weiter geweſen als ärztliche Staatsanwälke. Die Schutzleute ſollten in der Auswahl der Aerzte nicht eingeſchränkt werden. Die Per⸗ ſonalakten über die Schutzmannſchaft in Freiburg wachſen zu Stößen an, ohne daß die Schutzleute das Recht haben, in dieſe Akten Einſicht zu nehmen. Der Präſident ſtellt an der Hand des Stenogramms feſt, daß der Abg. Kräuter erklärt hat, in Freiburg ſeien Stimmen laut geworden, daß den Tod Reimlings der Miniſterialrat Schäfer auf dem Gewiſſen habe. Ich finde einen ſolchen Aus⸗ druck nicht vereinbar mit der guten Sitte des hohen Hauſes und rufe deshalb den Abgeordneten zur Ordnung. Miniſter Frhr. v. Bodman: Ich bin dem Herrn Präſidenten dankbar, daß er den einen Punkt aus der Rede des Abg. Kräuter in der nötigen Weiſe er⸗ ledigt hat. Ich will mich Ausführungen über dieſen Punkt enthalten; ich muß aber vom Fall Reimling noch ein paar Worte ſagen zur Aufklärung und Richtigſtellung. Es iſt ſehr peinlich von einem Verſtorbenen ſprechen zu müſſen. Der Herr Abgeordnete nötigt mich aber dazu. Der Herr Kommiſſär Reim⸗ ling iſt von Freiburg verſetzt worden, weil er ſich bei vielen guten Eigenſchaften ber Aufgabe nicht gewachſen gezeigt hat. Der Ab⸗“ geordnete bat ſelbſt geſagt, er ſei zu gut geweſen. Die Schutz⸗ mannſchaft in Freiburg hat zu Klagen Anlaß gegeben, nicht nur dem Bezirksamt, ſondern auch dem Staatsanwalt, den Gerichten und dem Publikum. Es ſind Klagen laut geworden über mangelnde Sicherheit in der Umgebung von Freiburg. Dem Grund dieſer Klagen iſt der Miniſterialreferent nachgegangen und hat gefunden, daß eine Reform an Haupt und Gliedern nötig ſei. Der Tod Reimlings iſt auf eine Lungenentzündung zurückzuführen. Wenn die Gemütsbewegung Reimlings über ſeine Verſetzung dabei be⸗ teiligt war, ſo mag das ſein; aber die Tatſache, die zu dieſer Gemütsbewegung führte, war auf deſſen Tätigkeit ſelbſt zurück⸗ zuführen. Seine Beliebtheit bei der Bürgerſchaft hängt wohl mit ſeinem vielen Verkehr mit der Bürgerſchaft in Wirtſchaften und ſeinen Lebensgewohnheiten zuſammen. Der Miniſter geht dann auf die übrigen Beſchwerden des Redners ein. Der Red⸗ ner hat bemängelt, daß auf dem Fundbureau in Freiburg der Spucknapf fehlt. Ich weiß nicht, warum das Publikum ſeis Spuckbedürfnis nicht vor dem Fundbureau befriedigt. (Heiterkeit.) Dann aber weiß ich nicht, inwiefern dieſe Spucknäpfe mit der Schutzmannſchaft in Verbindung gebracht werden kön⸗ nen. Was die eine Aeußerung des Miniſterialrats Schäfer an⸗ geht, ſo hat er nur geſagt, daß es bedauerlich ſei, daß Klagen der Schutzmannſchaft von ſozialdemokratiſchen Abgeordneten vor⸗ gebracht würden, und daß ſolche Schutzleute beſtraft oder ſchließ⸗ lich entlaſſen werden müßten; das iſt der Standpunkt meines Vorgängers. Ich bin auch der Anſicht, daß es bedauerlich iſt, wenn ſich Beamte mit ihren Klagen an Abgeordnete wenden, welche Klagen im Wege der Rückſprache mit ihren Vorgeſetzten erledigt werden könnten, und ich halte es für be⸗ ſonders bedauerlich, wenn ſich die Beamten an ſozial⸗ demokratiſche Abgeordnete wenden. Ich halte das ſolange für bedauerlich, ſolange ſich die Sozialdemokratie nicht auf die Bahn beſchränkt, die der Abg. Kolb hier vorgezeichnet hat, Wenn ich hier geſagt habe, ich hoffe, daß ſich die Blüte des Reviſionismus entwickeln wird, ſo habe ich damit keine Sym, pathie mit der Sozialdemokratie oder mit dem Re⸗ viſionismus ausſprechen wollen. Ich halte es für bedauerlich, wenn ein Beamter ſich mit ſeinen Beſchwerden an einen Abge⸗ ordneten wendet deshalb, weil ein ſolches Vertrauensverhältnis zwiſchen Beamten und Vorgeſetzten beſtehen ſollte, daß derartige Beſchwerden unnötig ſind. Wenn freilich ſolche Dinge vorkämen, wie ſie von Freiburg berichtet werden, ſo wäre es allerdings naheliegend, wenn ſich die Schutzleute an einen Abgeordneten wenden. Das Petitionsrecht der Beamten beſteht nur dafür, daß ſie ſich an die Kammer wenden. Der Beſchwerdeweg ſteht einem Beamten nach der Verfaſſung nur dann zu, wenn ſeine Beſchwerde auf dem Inſtanzenweg keinen Erfolg gehabt hat. Ich habe gar keinen Anſtand genommen, auf alle Beſchwerden, die hier von den Abgeordneten vorgebracht worden ſind. näher ein⸗ zugehen, und ich bin dazu beſtimmt worden, weil ich aus den Beſchwerden den Eindruck gewonnen habe, daß nicht überall das Vertrauen beſteht, das beſtehen follte, und weil ich glaube, daß auch manchmal Grund zu ſolchen Beſchwerden beſteht. Vorläufig bin ich noch der Anſicht, daß man die Schußleute nicht be⸗ ſtrafen kann, wenn ſie ſich an ſozialbemokra⸗ tiſche Abgeordnete wenden. Der Herr Miniſterialrat Schäfer beſtreitet auch die Aeuße⸗ rung, daß die Freiburger Schutzmannſchaft ver⸗ loddert ſei von oben bis unten. Er hat nach ſeinen Erklä⸗ rungen nur geſagt, daß die Freiburger Schutzmannſchaft die⸗ jenige ſei, die die ſchlechteſte Führung im ganzen Lande aufweiſe. Das iſt aktenmäßig richtig, und die Feſtſtellung lag auch durchaus in der Befugnis wie auch in der Pflicht des Beamten. Im Dienſte iſt es den Schutzleuten verboten, in die Wirtshäuſer zu gehen. Die Beſtrafungen, die deswegen in Freiburg ergangen ſind, haben allerdings auch wir zu hoch gefunden und deshalb eine entſprechende Verfügung hinausgegeben, die zeigt, daß ſie nicht das Werk eines Bureaukraten, ſondern eines humanen Vorge⸗ ſetzten und Menſchenfreundes iſt.(Beifall.) Wenn der Landes⸗ lommiſſär zu einem Schutzmann geſagt hat, er habe disziplin⸗ loſe Augen, ſo wird er wohl ſolche gehabt haben.(Heiterkeit.] Es wurde bemängelt, daß die Regierung in der Kommiſſion ge⸗ ſagt hat, an der geringeren Qualität des Schutzmannerſatzes ſei die zweijährige Dienſtzeit ſchuld. Mit ſolcher apodiktiſcher Sicher⸗ heit haben wir das nicht geſagt. Aber die zweijährige Dienſtzeit hat doch zu einer großen Ausnützung der Unteroffiziere geführt, ſodaß der Schulunterricht dieſer Unteroffiziere nicht mehr ſo pfleglich behandelt werden kann. Der Miniſter ſagt dann eine nochmalige Prüfung des 24 Stundendienſtes zu. Wenn der Abg, Kräuter von den Bezirksärzten als von ärztlichen Staats⸗ anwälten geſprochen hat, ſo muß ich gegen eine derartige Herabſetzung eines ganzen Standes energiſche Verwahrung ein⸗ legen. Wenn die Schutzleute ſich über die Aerzte zu beſchweren haben, ſo ſollten ſie ſich zunächſt bei ihren Vorgeſetzten be⸗ ſchweren. Was die Konduitenliſten anbetrifft, ſo habe ich angeordnet. daß, wenn etwas Ungünſtiges über einen Be⸗ amten berichtet wird, das auch dem betreffenden Beamten mit⸗ geteilt werden ſoll.(Bravo.] Es wird das als Grundſatz im ganzen Beamtenkörper künftighin gelten.(Bravo.] Der Miniſter geht ſodann noch auf weitere Beſchwerden ein. 5 Präſident Fehrenbach macht hierauf einige Mitteilungen über die Geſchäftslage der Kammer. Man halte heute bereits die achte Sitzung über das Budget des Miniſteriums des Innern. Er habe geglaubt, das Budget in 9 Sitzungen erledigen zu können. Es ſeien aber jetzt ſchon 36 Redner zur Szezialdiskuſſion gemeldet. Es ſei deshalb un⸗ möglich, heute und am Samstag das Budget zu erledigen; es müßte darum noch eine Sitzung auf morgen nachmittag angeſetzt werden. Der Präſident bittet anſtelle der epiſchen Breite die dramatiſche Kürze zu ſehen. Abg. Rebmann(natl.) lauf der Tribüne keilweiſe nur ſchwer verſtändlich) vertritt eine wirkſame Säuglingsfürſorge. Hier ſollten Staat, Gemeinde und die privaten Vereinigungen zuſammenwirken. Eine weitere Hauptſache ſei die Belehrung, die auf den verſchiedenen Gebieten vorgenommen werden könne. Notwendig ſei die Ueberwachung der Ziehkinder. Abg. Blümmel(Ztr.)„ ſteht der geſchaffenen Warenhausſteuer ſympathiſch gegenüben Vor einer weiteren Erhöhung dieſer Steuer ſeien jedoch weftere Erhebungen nötig, da man den Waxenhäuſern die Epiſtenz nicht abſprechen könne. Die Sonntags ruhe dürfte nicht ſchablonenhoft durchgeführt werden. 4. Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 27. Februar —— Vizepräſident Heimburger übernimmt den Vorſitz. Abg. Vogel(Dem.): Der größte Nachteil für die kleinen Geſchäftsleute beſtehe darin, daß ſie immer wieder nach Staatshilfe rufen. Das erſchlafft nur dieſe Leute. Die wirkliche Abhilfe muß aus ihren eigenen Reihen kommen, durch Selbſthilfe und Zuſammenſchluß. Die Erhöhung der Warenhausſteuer wird den kleinen Geſchäfts⸗ leuten nichts nützen; im Gegenteil das Warenhaus müßte dann ſeinen Umſaß zu erweitern ſuchen. Die Handwerker könnten ſchließlich mit gleichem Recht verlangen, daß die Großinduſtrie heſonders beſteuert wird. Es iſt falſch, daß in der Nähe der Warenhäuſer die Läden nicht vermietet werden könnten; das Gegenteil iſt der FJall. Ein Fehler der kleinen Geſchäftsleute iſt oft der, daß ſie ihre Geſchäfte erweitern, ohne dazu die nö⸗ zigen Kapitalien zu haben. Das Warenhaus iſt eine Notwendig⸗ deit, es iſt ein Produkt der heutigen Geſchäftsverhältniſſe. Die Warenhäuſer haben auch bereits ihr Gutes gewirkt, indem die lleinen Gewerbetreibenden zu höherer Energie angeeifert worden ſind. Die kleinen Geſchäfte ſollten ihre Kunden wie in den Wa⸗ kenhäuſern gleichmäßig bedienen. Heute kommt es nur zu oft vor, daß die ſog.„beſſeren Käufer“ vor den anberen bevorzugt werden. Das ſtößt natürlich die anderen Kunden ab. Die Waren⸗ Hhäuſer erziehen aber auch das Publikum zur Barzahlung. Der große Krebsſchaden im kleinen Geſchäftsleben iſt das Borgſyſtem geweſen; man iſt deshalb hier zum Sparmarkenſyſtem überge⸗ gangen Notwendig iſt auch eine Spezialiſierung der Geſchäfte, wenn dieſe konkurrenzfähig bleiben ſollen. Die beſten Kunden der Warenhäuſer ſind die Landwirte. Hier ſollte die Aufklärung einſetzen. Und wenn unſere Beamten beſſer geſtellt werben, 0 önnen wir wohl erwarten, daß ſie ihre Einkäufe wieder dem kealen Mittelſtand zuweiſen. Die Gewerbetreibenden ſollten ſich zu gemeinſamen Einkaufsberbänden zuſammenſchließen, und ſich Richt gegenſeitig Konkurrenz machen. Was den Polizeihaudimann in Manunheim an⸗ Langt, ſo wird uns hier etwas aufoktroyiert, was wir garnicht wollen. Wenn auf den nächſten Landtagen wieder lange Debat⸗ zen über die Mannheimer Polizei geführt werden, ſo werden wir Die Schuld hieran nicht tragen. Der frühere Polizeidirektor von Mannheim war von der Richtigkeit ſeiner Maßnahmen vollauf dürchdrungen; allein die Mannheimer Bevölkerung wollte eben Aicht ſo ſehr als Kinder behandelt werden. Der jetzige Polizei⸗ direktor führt ein milderes, keineswegs aber ein nachläſſigeres Regiment. Hiermit iſt auch die Bevölkerung und die Schutzmann⸗ ſchaft im ganzen zufrieden. Man ſollte mit dem bisherigen Syſtem weiter arbeiten und nicht eine Organiſationsänderung bornehmen. Auch hat ja unſer Polizeidirektor in Mannheim einen großen Fehler“; er iſt nicht Reſerveoffizier. Da dürfte er wohl Rit dem Polizeihauptmann öfters in Konflikt kommen. Wenn die Regierung durchaus einmal den Verſuch mit einem Polizei⸗ hauptmann machen wollte, ſo ſollte ſie doch den Verſuch in Karlsruhe machen. Wir werden dem Verſuch von Mannheim neidlos zuſehen. Die Mannheimer Bevölkerung iſt nicht anders geartet als die Bevpölkerung anderer Städte. Man hebe die Stellung des erſten Polizeikommiſſars, dann wird der Polizei⸗ direktor eine genügende Stütze finden. Begraben Sie den neuen Polizeihauptmann in den Akten des Miniſteriums, dann dommen Sie einem Wunſche der Bevölkerung nach. Abg. Süßkind(Soz.) ſpricht gleichfalls gegen die Anſtellung eines Polizei⸗Haußpk⸗ manns in Mannheim. Er begründet einen ſozialdemokratiſchen lizeihauptmann Heamten und nicht aus Offigzierskreiſen zu ehmen. Ich beſtrefte der Regierung das Recht, irgend welchen Einfluß auf die ſtaals⸗ Fbürgerlichen Rechte ihrer Polizeibeamten zu nehmen. Dieſe müſſen das Recht haben, ſich mit ihren Beſchwerden an Abgeordnete zu wenden. Wenn Freiburg, Karlsruhe und Heidelberg Nachtcafss haben, ſo iſt der Wunſch berechtigt, daß Nachteafés auch in Mann⸗ heim geſtattet werden. Abg. Sänger(uatl.) bricht über die Aukomobilfrage. Dem Miniſterkum möchte ich den Dank des Hanauer Landes ausſprechen, daß ſie die Anord⸗ Kungen des Kehler Bezirksamtes als berechtigt anerkannt hat. Die Hanauer ſagen: Bahn frei für den Fortſchritt! aber nicht ſo, daß ndere Leute dadurch gefährdet werden. Der Abg. Geck hat über das Hanauerland geklagt und beſonders über Freiſtetten, wohl des⸗ halb, weil dort die Sozialdemokratie keine Fortſchritte macht. Der Abg. Geck ſcheint das Hanauerland garnicht zu kennen, obwohl er Uns ſchon verſchiedene Male als Kandidat präſentiert worden iſt. Abg. Dr. Schofer(Ztr.): Der Miniſter hat vorhin ſehr prononziert ausgeſprochen, daß er es bedauere, wenn ſich Beamte an Wgeordnete wendeten. Ich Taum nicht finden, daß das irgendwo verboten iſt. Natürlich muß Erſt der Inſtanzenzug erledigt ſein, aber es kann ſehr wohl möglich ſein, daß ſich Beamte wegen Beſchwerden an Abgeordnete wendeten. il haben ſich auch au mich Schutzleute mit Beſchwerden gewendet. Es wurde mir geſagt, daß die Qualifikation eines Schutzmannes abhängig gemacht perde von der Anzahl der beigebrachten Anzeigen. Der übertriebere ſcharfe Geiſt iſt erſt in e eingezogen, nachdem der Polizeikommiſſär Rickinger von Mannheim nach Frei⸗ HGurg verſetzt worden iſt. Abg. Gierich(konf.) iit für die Warenhausſteuer ein und bertritt Wünſche ſeines Wahlkreiſes. 5 Abg. Kolb(Soz.): Solche Interpellationen, wie ſie heute eingebracht worden find, entſprechen nicht den Wünſchen des Mittelſtandes, ſondern ntſprechen nur einer Agitation und nicht eben einer ſehr getoiſſen⸗ Haften. Oberflächlicher kann man nicht über eine wichtige Frage rechen, als wie dies der Abg. Schmidt⸗Bretten getan hat. Durch die Warenhausſteuer wird nicht erreicht, daß die Warenhäuſer furückgedräungt werden; es wird nichts weiter erreicht werden, als daß der Konſument beſteuert wird und event. auch der Fabrikant. Man müſſe auch einmal in einem Warenhaus geweſen ſein; die Warenhäuſer ſind ja ein Triumph der Organiſation der Arbeit und des Verkehrs; das iſt gleichſam die Verwirklichung der Sozialdemo⸗ kratie im kleinen. Die kleinen Geſchäftshäuſer haben die aller⸗ ſten Dadenhüter, da fällt man am allermeiſten herein. Hier Enn nur auf genoſſenſchaftlichem Wege geholfen werden. Die Auf⸗ fung, daß durch die Warenhäuſer die Proletariſierung gefördert „ſei völlig irrig. Wenn man die Proletariſierung hindern muß man verbieten, daß neue Erfindungen gemacht werden, jede Erfindung ſchafft neue Proletariſierung. Wenn man die Rhäuſer mit ſolchen Steuern bekämpfen will, dann muß man üch alle andern Betriebe beſteuern, die den Mittelſtand ſchädigen. Der Herr Miniſter hat auch Bemerkungen gemacht, die uns Anlaß geben könnten, die Debatte wieder aufzunehmen, die wir vorgeſtern abgebrochen haben. Ich möchte den Herrn Mi⸗ niſter erſuchen, den Beweis zu erbringen, daß die Sozialdemo⸗ kratie ſich jemals auf den Bahnen der Ungeſetzlichkeit befunden Hat. Alle unſere Anträge auf die Einführung des gleichen Wahßl⸗ rechts hatten keinen anderen Zweck als Exzeſſe der Ungeſetz⸗ ichkeit zu hindern. Wir ſind nicht ſo töricht zu glauben, daß wir Dos, was wir erſtreben wollen, auf dem Wege der Gewalt er⸗ ichen können. Der Miniſter hat beſtritten, daß ſich der Mi⸗ ſterialrat Schöfer ſo geäußert habe, wie der Abg. Kröuter darſtellte: Aber der Miniſterialrat Schäfer äußert ſich ſehr der die Regierung erſucht, im Falle der Anſtellung eines anns dieſen aus den Kreiſen der Verwaltungs⸗ eeee en Tag zu Tag. Ruhegehaltsverhöltniſſe und die Verſorgung der Hinterbliebenen oft in einer Weiſe, die mißverſtanden werden kann. So hat er 3. B. zum Polizeikommiſſär Reimling geſagt: Sie ſind viel zu gut, Sie müſſen es ſo machen wie ich es in Mannheim getan habe; man muß ſchließlich auch über Leichen hinweggehen.(Mi⸗ niſterialrat Schäfer beſtreitet dies mit einem Zwiſchenruf.] Die vielen Strafen der Schußleute ſcheinen auf ein Syſtem chikanöſer Behandlung zurückzuführen zu ſein. Ich möchte bitten, daß man mit dieſem Syſtem bricht. Wir haben zu dem gegenwärtigen Miniſter das Vertrauen, daß er ſolchen Dingen in Zukunft vor⸗ beugt. Die Anzahl der Anträge kann unmöglich ein Maßſtab für die Leiſtung eines Schutzmannes ſein. Miniſterialrat Schäfer: Die Unterredung mit dem Polizeikommiſſär Reimling hat nicht ſtattgefunden. Ich bitte, den Herrn Abg. Kolb, ſeine Mittels⸗ perſon zu nennen, um ihn zu überzeugen, daß er das Opfer einer Myſtifikation geworden iſt. Ich habe auch ſchon in Mannheim Veranlaſſung gehabt, an der Tätigkeit Reimlings einen Anſtoß zu nehmen, aber ich war es doch, der ſeine Beförderung durchgeſetzt hat: allerdings war ich es auch wieder, der an deſſen Tätigkeit in Freiburg Anſtoß nehmen mußte und auch ſeine Verſetzung nach Karlsruhe beantragt habe. Abg. Binz(natl.): Soweit es ſich um Auswüchſe in den Warenhäuſern handelt, bildet unſere Geſetzgebung Handhaben genug, um dagegen anzukämpfen. Ich erinnere an das Geſetz gegen unlauteren Wettbewerb. Im übrigen müſſen wir auch hier den Standpunkt der Gewerbefreiheit feſthalten. Auch die Waren⸗ häuſer unterliegen der progreſſiven Beſteuerung, ſind alſo auch hier ſehr hoch beſteuert. Wir billigen übrigens die Ausführungen des Miniſters. Gegenüber der Auforderung eines Polizei⸗ hauptmannes in Mannheim bleiben wir bei der Be⸗ willigung dieſer Forderung, auch nach den neuerlichen Ausfüh⸗ rungen, die hier gemacht worden ſind. Die Zuſicherung der Re⸗ gierung garantiert durchaus den zivilen Charakter der Polizei. Wir ſind der Meinung, daß die Beamten ſich bei Beſchwerden zunächſt an die vorgeſetzten Behörden zu wenden haben, und erſt dann, wenn eine Remedur hier nicht geſchaffen werden kann, iſt der Landiag die Stelle, wo ſolche Beſchwerden vorgebracht wer⸗ den ſollen. Schon mit Rückſicht auf unſere Geſchäfte ſollte ſo berfahren werden. Freilich können wir Beſchwerden von Be⸗ amten nicht deshalb zurückweiſen, weil ſie etwa nicht ordnungs⸗ gemäß vorgebracht ſind. Es iſt eine ungerechte Auffaſſung, die die Sozialdemokratie hervorzurufen ſucht, daß die Beamten mit den Beſchwerden nur bei ihr eine gute Stätte finden. Es iſt dem früheren Polizeidirektor Schäfer Unbegründetes vorgeworfen worden, und wir bedauern, daß auch in dieſem Landtage der⸗ artige Angriffe wiederholt worden ſind. Hiermit wird die Diskuſſion über den Titel g9 geſchloſſen. Der Antrag Süßkind, welcher verlangt, daß der Poli⸗ zeihauptmann in Mannheim aus den Reihen der Ver⸗ waltüngsbeamten und nicht aus den Reihen der Offizier ge⸗ nommen werden ſoll, wird gegen die Stimmen der Sozialdemo⸗ kraten abgelehnt. Schluß der Sitzung: 43 Uhr. Nächſte Sitzung: Freitag, den 28. Februar, halb 5 Uhr: Jort⸗ ſetzung der Spezialberatung über das Budget des Miniſterium des Inern. 5 3 * — Schwere Beſtrafungeines Münchner Künſt⸗ 9* 7 lers. Petersburg, 26. Jebr. Fünfzehn Jahre Zwangs⸗ arbeit für eine Karikatur hat der Sohn einer achtbaren Münchener Bürgersfamilie in Rußland erhalten. Der junge Künſtler, der in München und Berlin die Kunſtakademie mit großem Erfolge be⸗ ſuchte, ließ ſich vor einiger Zeit in Petersburg nieder, wo er bo⸗ ſonders als Karikatuxenzeichner für Witzblätter bald einen Ruf ge⸗ noß. Vor einigen Monaten ließ er ſich verleiten, für ein nihili⸗ ſtiſches Blatt den Zaren zu karilieren und bald nach dem bekannten Tifliſer Attentat Bilder zu zeichnen, in denen die ruſſiſche Regierung lächerlich gemacht wird. Dieſer Tage erhielten die Eltern des Malers die Nachricht, daß ihr Sohn wegen ſeiner Zeich⸗ nungen zu fünfzehn Jahren Zwangsarbeit in den ſibiriſchen Silberminen verurteilt worden ſei und ſich bereits auf dem Wege dorthin befinde. — Selbſtmordineinem Hotel. Wien, 26. Febr. In einem Hotel auf dem Alſergrund jagte ſich geſtern nacht ein junger Mann in einem Zimmer, vor dem Toiletteſpiegel auf einem Seſſel ſitzend, eine Kugel ins Herz. Die Freiwillige Rettungsgeſellſchaft fand ihn bereits als Leiche vor. Der Selbſtmörder Jatte ſich als Erich Bellak gemeldet. — Verſchütteter Brunnenbauer. Köln, 27. Febr. Beim Einſturz eines Brunnens wurde infolge plötz⸗ lichen Nachgebens des Erdreiches der Brunnenbauer Roes⸗ gen, der am kommenden Samstag heiraten wollte, vor den Augen ſeines Vaters verſchüttet; er konnte nur als Leiche ans Tageslicht gebracht werden. — Vom Zuggeſprungen. Köln, 27. Febr. Aus Eſchweiler melden die Morgenblätter: Beim Abſpringen von einer fahrenden Rangierabteilung geriet der Pförtner des Tal⸗ bahnhofes unter die Räder; er wurde getötet. — Mordtat eines Knaben. Bochum, 27. Febr. In dem benachbarten Stiepel griff ein 12jähriger Schüler im Streit mit ſeinem gleichalrigen Vetter zum Meſſer und ſtach den Vetter über den Haufen. Der Knabe liegt im Sterben. — Hinrichtung. Stettin, 27. Febr. Der vom hief. Schwurgericht am 27. Sept. 1907 wegen Mordes zum Tode ver⸗ urteilte Arbeiter Friedrich Zigan wurde heute früh auf dem Hofe des hieſigen Landgerichtsgefängniſſes durch den Scharf⸗ richter Schwietz hingerichtet. Zigan hatte den Kgl. Förſter Krü⸗ ger, der ihn im Mai 1907 beim Wildern überraſchte, durch Schüſſe und Schläge mit dem Flintenkolben getötet. — Winter in Oberbayern. Partenkirchen, 27. Febr. Seit 48 Stunden ſchneit es ununterbrochen mit wech⸗ ſelnder Heftigkeit, ſo daß die durchſchnittliche Schneehöhe des vor⸗ jährigen Winters binnen wenigen Stunden erreicht ſein wird. Das Hochwild verläßt bereits die ſchützenden Tiefen des Forſtes und nähert ſich den menſchlichen Niederlaſſungen. — Unfall der Königin. Haag, 27. Februar. Ein vom Prinzen der Niederlande gelenkter Wagen, in dem ſich auch die Königin befand, ſtieß mit einem in voller Fahrt befindlichen Wagen der elektriſchen Straßenbahn zuſammen. Drei Räder des Wagens brachen. Die Königin und der Prinz blieben unver⸗ letzt. Die Königin konnte ſich kurz nach dem Unfall zu Fuß ins Palais begeben. CLetzle Hachrichten und Telegramme. Heſſiſche Kammer. Darmſtadt, 27. Febr. Die Zweite Kammer trat heute wieder zuſammen und beriet über den Geſetzentwurf betr. die der im heſſiſch⸗preußiſchen Gemeinſchaftsdienſt angeſtellten Staatseiſenbahnbeamten. Jinanzminiſter Gnauth machte hier⸗ zu längere Ausführungen und kam nochmals auf die Verhand⸗ lungen vom 21. Januar zurück. Der Miniſter erklärte: Der unfreundliche Ton, der ſchon öfters in dieſem Hauſe gegenüber dem Gemeinſchaftsverhältniſſe geherrſcht habe, ſei am genannten Tage zu einer ſolchen Schärfe angewachſen und habe zu ſo hef⸗ tigen Angriffen gegen Preußen und die Staatsregierung geführt daß er, der Redner, jede Verantwortung für die etwa ſich er⸗ gebenden Konſequenzen ablehnen müſſe. Im Namen der Regier⸗ ung müſſe er die über jedes Maß hinausgehende Kritik eines mit einer befreundeten Regierung abgeſchloffenen Vertrages und die verletzenden Angriffe gegen die Staatsregierung auf das nachdrücklichſte zurückweiſen.— Der Gef bentwurf, ſowie ein Antrag Oſann(natl.) betr. die Gehalts⸗, Penſions⸗ und An⸗ ſtellungsverhältniſſe der früheren Beamten der heſſiſchen Lud⸗ wigseiſenbahn wurde dann angenommen. Der 8 7 des Reichsvereinsgeſetzes. Berlin, 27. Jebr. Die Kommiſſivn des Reichstags für das Vereinsgeſetz verhandelte über den bisher zurückgeſtell⸗ ten§S 7 des Entwurfs, den ſog. Sprachenparagraphen, ohne einen Beſchluß zu faſſen und vertagte ſich dann auf morgen. Deutſchland und Eugland. *London, 27. Febr. Bei der Beſprechung der geſtrigen Rede des Miniſters des Aeußeren Grey ſagt die„Weſtminſter Gazette: Im europäiſchen Konzerte ſei die Verbeſſerung der Beziehungen zwiſchen Deutſchland und England ein weſentliches Hilfsmittel, das für die gegenwärtige Zeit viel bedeute für die Herſtellung des Gleichgewichts in Meinungsver⸗ ſchiedenheiten und in der Eiſenbahnfrage auf dem Balkan.— Der deutſche Botſchafter äußerte ſich geſtern abend in ſeiner Rede auch zu dieſer Angelegenheit. England werde erfreut ſein zu hören, die deutſche Regierung hege ernſtliche Hoffnung, daß gegen die Greueltaten Schritte getan werden. England glaube, daß die Feſtigung und der Ausbau der wiederhergeſtellten guten Beziehungen zwiſchen England und Deutſchland nichts dienlicher ſein werde als das aufrichtige einmütige Zuſammenarbeiten in dieſer Richtung. Deutſchland fei augenblicklich in der Lage, einen entſcheidenden Einfluß auszuüben. Das europäiſcheKonzert brauche 3. Z. einen ſtützenden Einfluß. Dieſem könne kaum beſſer gedient werden als durch den Beweis, daß Deutſchland und England aufrichtig miteinander verhandeln, Perſien und die Türkei. Täbris, 27. Febr.(Pet..⸗A.) Nach den neueſten Berichten aus Miandoab verließ der türkiſche Truppenteil mit Artillerie Sandſch Bulak bis jetzt noch nicht⸗ Mehrere Kurden⸗ führer, die auf dem Wege zum Prinzen Ferman waren, um ihm ihre Huldigung darzubringen, kehrten heim, als ſie von dem Verbleib des türkiſchen Truppenteils in Sandſch Bulak hörten. 55 der Gouverneur von Sandſch Bulak unterbrach feine Reiſe ahin. — Aus dem Crossherzogtum. Reilsheim⸗Bammental, 22. Febr. Der Geſang⸗ verein„Sängerbund“ feiert am 10. Mai ds. Is. ſein 40jähr. Stiftungsfeſt, verbunden mit einem Geſangs⸗ wettſtreit. Es wäre zu wünſchen, daß ſich zahlreiche Vereine aus Stadt und Land daran beteiligen würden. Von befreundeter Seite wurden viele wertvolle Shrenpreiſe geſtiftet; auch wurde⸗ der feſtgebende Verein von der Gemeinde mit M. 100 und von Ortsfirmen mit Geldbeträgen bedacht. Der Jeſtausſchuß hat be⸗ ſchloſſen, in jeder Klaſſe als erſter(Ia.) Preis einen Geldpreis zu ſtiften. Mark 100, M. 75, M. 60 und M. 40 können erſungen werden. Der Delegiertentag findet am Sonntag den 8. März, nachmittags ½2 Uhr, im Vereinslokal„Saale zur Soune“ iu Reilsheim ſtatt. *Karlsruhe, 22. Febr. Der Großherzog, der gleich ſeinem verſtorbenen Vater ein großer Naturfreund und ins⸗ beſondere ein Freund von ſeltenen Bäumen iſt, hat kürzlich die große kanadiſche Pappel in Beiertheim, die dem neuen Karlsruher Bahnhofe zum Opfer gefallen iſt, vor ihrer Fällung nochmals beſichtigt. Auf Anordnung des Groß⸗ herzogs haben die Gr. Generaldirektion der Staatseiſen⸗ bahnen, die Oberdirektion des Waſſer⸗ und Straßenbaues, die Techniſche Hochſchule und das Miniſterium des Gr. Hauſes und der auswärtigen Angelegenheiten je eine Scheibe des Stammes des gewaltigen Rieſen erhalten. Dieſe Scheiben ſollen als Tiſchplatten dienen. Man kann ſich vielleicht einen Begriff von dem Umfang des Stammes der Pappel machen, wenn man erfährt, daß eine derartige Scheibe ein Gewicht von 20—.25 Zentner hat. Der obere, unmittelbar unter der Krone beginnende Teil des Stammes der Pappel, in einer Länge von ca. 23 Meter, wird z. Zt. auf Veran⸗ laſſung des Großherzogs hier im botaniſchen Garten in der Nähe der Bildergalerie aufgeſtellt und zu einem Blumentiſch hergerichtet. .e. Karlsruhe, 23. Febr. Die Mutter des am 12. ds. Mts. im Rhein als Leiche aufgefundenen Kindes wurde ermittelt und feſtgenommen. * Pfalz, heſſen und Umgebung. * Pirmaſens, 24. Febr. Zu dem gemeldeten Mord⸗ und Selbſtmordverſuch im benachbarten Herſchberg berichtet die„P. Ztg.“: Nach näheren Erkundigungen ſpielte ſich der Mordverſuch des Zuſchneiders Berg gegen Lina Fiſcher in dem Wohnzimmer der Familie Fiſcher ab. Berg verſteckte ſich in der Küche, bis der Vater ſchlafen war. Das Mädchen nahm die Lampe und wollte gerade in die Küche gehen, als Berg ihr mit einem Revolver in der Hand ent⸗ gegenkam und auf 5 Meter Entfernung zwei Schüſſe auf ſie abgab. Das Mädchen wollte flüchten, ſtürzte aber mit der brennenden Lampe zuſammen, die glücklicherweiſe erloſch. Dann feuerte Berg noch in der Dunkelheit einen Schuß auf den zufällig auf Beſuch weilenden Jak. Salzmann ab, ohne zu kreffen. Im Glauben, das Mädchen ſei tod, ſchoß er ſich ſelbſt eine Kugel in die rechte Schläfe, wo ſie jetzt noch ſteckt. Das Mädchen iſt leicht verwundet. Berg wird wohl die Tar mit ſeinem Leben bezahlen müſſen. Sport. Mg. Schwimmſport. Der Vorſitzende des Deutſchen Schwimm⸗Verbandes, Herr Direktor Haaſe⸗Frank⸗ furt a. M. hat an die„Schwimmer⸗Zeitung“ folgendes Tele⸗ gramm gerichtet:„Leipzig. Kann wegen K' henorduung Ver⸗ bandstag nicht übernehmen. Haaſe.“ Der 22. Verbandstag des 0 Schwimm⸗Verbandes ſollte an Oſtern in Leipzig ſtatt⸗ 1 ent.— Wurrd 2——— 4 Sz 2 Ans allen liebgewordene Meiſterwerk in Manuheim, 27. Februar. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. 28172 Nio N 5 87 15 e Intendanz teilt mit: Zur Kindervor⸗ ſtellung kächten MNonkag vormittag auf ſchriftliche Beſtellung reſervierke Billets ſind bis Freitag mittag 12 Uhr zu erheben N12 2 77 Hich 7 7 Iarte Aiit 10 11 8 5 Bis dahin nicht erhobene Karten müſſen wieder in den allge⸗ meinen Verkauf eingeſtellt werden.—„Narrenlieder“ pon e e 7 5 5 8 Shakeſpeare wurden kürzlich von Engelbert Humperdinck vertont + 2 7 8 105 Herr Joachin Kromer wird ſie im Rahmen des„Faſtnacht⸗ Cabaret zu Gehör bringen. Für den gleichen Abend wurde der bekannte Vortragskünſtler Marcell Salzer als Gaſt ge⸗ wonnen. Theater⸗Notiz. Die Intendanz keilt mit: Matinee, die am Sonntag, den 1. März, mittags Faſtnachtsſpiele von Hans Sachs br —. der nächſten 11½ Uhr, die H, wird Düſſel⸗ n Dichter⸗ Nati„die el gen.— Für das Faſtnachtskabaret am Montag abdend ſind das J. und II. Parkett, die 1 der., II. und III. 9 ausver⸗ Fafk. D ze werden am Samsiug, vormittags von 10 r Tageskaſſe 1 abgegeben. orfer Schauſpielhauſe Matincen, die einleitenden Worte ſpr Die Stehpl Uhr ab an de⸗ *„Helden“ augezei t es mit 50 ̃ icke auch 5 Nach⸗ 3 wird uns vom Theaterbureau die Nachricht, an Stelle der und der„Notbrücke“ werde„Clabigo“ in den Riß Hoffentlich hat es für heute damit ſein Bewenden. Ueber eine priginelle Nachtſitzung der E. T. A. Hoffman Berehrer bei Lutter u. Wegner, der bekannten literar⸗hiſtoriſch Berliner Weinſtube, wird gemeldet: Die Verehrer E. T. A. Hoff⸗ treten. . hatte. Es iſt derſelbe Keller, in dem ſich„Hoffmanns Erzählungen“ von Offenbach abſpielen. Ein Theaterzettel für 140 Mark. Das hätte ſich das ſchlichte, vergilbte Stückchen Papier vor 117 Jahren wohl ſchwerlich träumen laſſen, daß es dereinſtmal tauſendfach mit Gold auf⸗ gewogen würde. Es handelt ſich um den Theaterzettel vom Jahre 1791 zur Eröffnung des neuen Hoftheaters in Weimar, der bei der Bücherverſteigerung im Antiquariat von Max Perl dieſen enormen Preis brachte. Am 7. Mai jenes Jahres wurde das Theater mit Goethes Prolog„Der Anfang iſt in allen Sachen ſchwer“, geſprochen von Domaratius, und den Jägern“ Ifflands eröffnet. Hauptdarſteller waren die beiden Neumaan, Malcolmi, Einer, Fiſcher, Amors, Genaſt. 5 Ueber die neninſzenſerte„Fledermaus“, welche dieſer Tage in der Komiſchen Oper zu Berlin, auf den auch in Maunheim verſuchten„feineren Luſtſpielton“ geſtimmt, das Rampenlicht er⸗ blickte, äußert ſich der Muſikkritiker des„Berliner Tageblattes“, Dr. Leppold Schmidt u. a. folgendermaßen: Von der geſtrigen Vorſtellung war es ſchon im voraus bekannt gegeben, daß ſie das veränderter Jaſſung geigen würde. So miſchte ſich zu der Schauluſt eine berechtigte Neugierde. Es iſt ſchließlich nicht gleichgültig, was mit einem Werk wie der„Fledermaus“ geſchieht! Direktor Gregor hatte in den Vornotizen von einer eigenen Bearbeitung geſprochen, die dem Stücke den feineren Luſtſpielton wahren ſollte. Das Wort „Bearbeitung“ erweckt mir ſtets Befürchtungen. Es iſt ſo un⸗ endlich ſchwer, ſelbſt für einen kongenialen Künſtler, taktvoll und glücklich in die Schöpfung eines anderen einzugreifen— ſei dieſe auch nur eine Operette. Und dann lag in dieſem Falle wirklich ein Bedürfnis nach Aenderungen vor? Hans Gregor hat der Fle⸗ dermaus zunächſt ein fremdes Gewand angezogen. Er läßt ſie in der Biedermeierzeit ſpielen. Der Gedanke an ſich iſt nicht neu. Der franzöſiſche Schwank„Le réveillon“ würde vielleicht ſolche Umkleidung ohne Schaden vertkragen haben; die Straußſche Mufik mit ihrem Champagnertemperament proteſtiert ge⸗ gen Reifrock und Vatermörder, ſie hat etwas ausge⸗ 9 9 ſprochen Modernes. Mit der Behäbigkeit des Mileus wird der Eiſenſtein zum Spießbürger und das letzte Reſtchen franzöſiſchen Eſprits entflieht. Als der Vorhang aufging. erkannte man ſeinen Liebling kaum wieder. Adele, die luſtigſte aller Kammerzoſen, erſchien in dem Umfang einer Spreewälder Amme. Was un⸗ ſere Theaterdirektoren aus Neuerungsſucht nicht alles fertig bringen! Dabei wiederholt ſich neuer⸗ dings die Wahrnehmung, daß dem Sinn für hiſtoriſche Treue jede äſthetiſche Rückſicht geopfert wird. Man muß, um becht“ zu ſcheinen, ja nicht immer das Häßlichſte einer Zeit herausſuchen. Die Koſtüme waren gewiß mit bewundernswerter Sorgfalt her⸗ geſtellt, aber die Herrſchaften ſahen darin ein fach gräßlich aus, und das Spiel, beſonders der Damen, war durch ſte ziem⸗ lich lahmgelegt. Etwas freundlicher geſtaltete ſich der Anblick im Ballſaal. Hans Gregor hat aber zweitens auch den Juhalt verändert. Entgegen ſeiner Vorlage läßt er das Kammermädchen Adele an der Intrige teilnehmen. Sie iſt es, die das Geſpräch der beiden Freunde belauſcht und ihre Herrin anſtiftet, mit ihr den ſauberen Herrn Gemahl auf dem Balle in flagranti zu erwiſchen. Soll damit die Tugend Frau Roſalindens gerettet werden. ihr Aben⸗ teuer mit dem früheren Muſiklehrer in milderem Lichte erſchei⸗ nen? Ich weiß nicht, inwieweit Herr Gregor etwa auf das Ori⸗ ginal zurückgegriffen(franzöſiſchen Charakter trägt dieſe Aende⸗ rung gerade nicht), finde aber die alte Faſſung, in der Adele ihrem Herzen unvermutet entgegentritt, viel luſtiger. Wollte man ſo weitgehende, willkürliche Eingriffe für ſtatthaft erklären, wo wäre da die Grenze? Zudritt und nicht zuletzt darf Herr Gregor aber auch die Inſzenierung auf ſein Konio ſchreiben. Da nun gebührt ihm uneingeſchränktes Lob, denn ſo hübſch arrangiert, haben wir die „Fledermaus“ hier noch nicht geſehen. Die Bühne bot dem Auge überaus geſchmackvolle Bilder. Das lila Zimmer bei Eiſenſteins mit ſeinen duftigen Seidentapeten, den wenigen Möbeln, im Stile der gedachten Zeit und der grünf immernden hinter den weißen Gardinen, war ebenſo ein reizvolles Interieur, wie der Ballraum vornehm und glänzend ausgeſtatet und durch ſeine Einteilung in Terraſſen und Wintergarten ſich für die Vor⸗ gänge günſtig erwies. Glücklicherweiſe hatte ſich kein muſikaliſcher„Bearbeiter“ an der Neuſtudierung beteiligt; ſo konnten wir die geniale Muſit wenigſtens ohne Ueberraſchungen genießen. Hochſchulnachrichten. Die Zabl der akademiſchen Gebäude in Nioſt uck wird um einen Neubau vermehrt werden. Auf dem Grundſtück der alten Roſtocker Kommandantur ſoll ein neues phy⸗ fikaliſches Inſtitut für die Univerſität errichtet werden. Aus Landesmitteln ſind von den mecklenburgiſchen Ständen für dieſen Neubau 250 000 Mark bewilligt worden. Jolkswirtschaft. Nn. Mannheimer Produktenbörſe. Angeregt durch die von Amerika, Liverpool und Berlin in den letzten Tagen gemeldete Preisſteigerung, zeigt auch der heutige hieſige Markt ein etwas freundlicheres Gepräge und die Eigner von Waren ſuchen höhere Preiſe durchzuholen. Indes verhält ſich der Konſum infolge der ungekkärten Lage weiter reſerviert, ſodaß die Tendenz nur als ruhig bei behaupteten Preiſen bezeichnet werden kann. Die Notie⸗ rungen im hieſigen offiziellen Kursblatt wurden für amexrikaniſche Weizen um 25 Pfg. per 100 Kg. bahnfrei Mannheim erhöht, wäh⸗ rend die ſonſtigen Getreidenotierungen keine Aenderung erfuhren. Die offizielle Tendenz lautet: Weizen beſſer gefragt und teilweiſe höher, Roggen, Gerſte, Hafer und Mais unverändert.— Vom Aus⸗ ande werden angeboten, per Tonne, gegen Kaſſa, cif Rotterdam: Weizen Laplaba⸗Bahia⸗Blanca oder Barletta⸗Ruſſo Februar⸗ März M. 154, do. ungariſche Ausſaat per Februar⸗Märg M. 155, do. Roſario Santa⸗Jé per Februar⸗Märg M. 155.50, Ulka 9 Pud 1015 ſchwimmend M. 171, Redwinter II ſchwimmend M. 159, Kanſas ſchwimmend M. 158, Rumänjen niach Muſter 79⸗80 Kg. ſchwimmend M. 165, do. 78⸗79 Kg. ſchwimmend M. 1645 Ro g⸗ gen 9 Pud 10⸗15 Februar⸗März M. 156, Bulgar⸗Rumän. 71⸗72 Kg. ſchwimmend M. 154; Gerſte ruſſ. 58⸗59 Kg. ſchwimmend M. 126, do. 59⸗60 Kg. ſchwimmend M. 127; Hafer ruſſ. prompt 46⸗47 Kg. M.—, do. 47⸗48 Kg. prompt M.—, Donau nach Muſter ſchwimmend von M. 106—109, Laplata 46-47 Kg. Febr.⸗ März M. 108; Mais Laplata gelb rye ternrs April⸗Mai M. 111, amerfkaniſcher Mixed M.—, Donau⸗Mais Jan.⸗Feör. M. 116.50 und Odeſſa⸗Mais per ſchwimmend M. 116.50. Der Geldmarkt zeigt ſein übliches, ruhiges Gepräge. Die Aufregung, die bezüglich der japaniſchen Finanzkriſe unter den Beſitzern von japaniſchen Anleihepapieren begreiflicherweiſe hervorgerufen wurde, hat ſich wieder gelegt, da ſich inzwiſchen ergebn hat, daß die Gerüchte über eine Finanzpanik ſehr über⸗ trieben ſind. Tägliches Geld über Ultimo 5 Prozent, Ultimo vereinzelt gefragt 4½ Prozent, Privatdiskont 48 Prozent. Die Frankfurter Bör ſe etwas 9 verlehrte heute in feſterem Grundton, was man noch als Nachwirkung des günſtig be⸗ urteilten Abſchluſſes der Diskontbank auffaſſen will. Es machte ſich allerdings auch ßeute wieder ein ſtilles Geſchäft bemerkbar. Der hieſige Priwatdiskont zog Dreiſechzehntel auf 396 an infolge größerer Zurückhaltung der Geldgeber. Schiffahrtsaktien konnten ſich behaupten, wurden aber int weiteren Verlauf gedrückt auf die Vekanntgabe der Hamburg⸗Amerikaniſchen Paletfahrt von 6 Proz. (i. V. 10 Progent). Der Abſchluß befriedigte nicht und man be⸗ fürchtet, daß der Norddeutſche Llogd mit noch ungünſtigeren Ziffern komme. Schiffahrtsaktien gegen Schluß lau. Paketfahrt 116 bis 114.30. Llotd ſchloß 103. Auf dem Induſtriemarkt waren chem. Aktien beſſer. Größeres Intereſſe beſtand tvieder für chemiſche Mannheim. Privatdiskont 438. Die Berliner Börſe eröffnete in einheitlicher Tendenz. Die von Paris abhängigen Kurſe waren höher gefragt. Banken waren preishaltend. Deutſche Bank und A. Schaaffhauſener Bankverein höher. Der Montanmarkt war durchweg matter auf den nicht befriedigenden Ausweis mit Bezug auf die unerledigten Aufträge vom 31. Dezember 07 in Höhe von 89035 T. gegen 210945 im Vorjahr. Laurahütte ſchwächer. Der Bericht des Iwnmonger wurde nicht ungünſtig aufgenommen. Bahnen ſtill. Japaner waren gebeſſert. Preußiſche Pfandbrief⸗Bank. Die Generalverſammlung ge⸗ nehmigte die Jahresabſchlüſſe und ſetzte die Dividende den Vorſchlägen der Verwaltung entſprechend auf 7½ Prozent feſt. Die Auszahlung erfolgt mit 11250 Mark pro Aktie an der Kaſſe der Bank. Die dem Turnus nach ausſcheidenden Mitglieder des Aufſichtsrats Wirklicher Geheimer Ober⸗Regierungsrat Dr. Klein und Erzellenz Graf Dönhoff⸗Friedrichſtein, wurden wieder⸗ gewählt. Ueber das laufende Geſchäft äußerte ſich Kommerzien⸗ rat Dannenbaum dahin, daß die Umſätze ſowohl als die Er⸗ trägniſſe ſich etwa in dem vorjährigen Rahmen hielten. Im Hypothekengeſchäft ſei es nicht beſonders lebhaft, da die Bau⸗ tätigkeit ſich noch nicht wieder gehoben habe. Dahingegen be⸗ ſtände nach Kommunaldarlehen eine außergewöhnlich drängende Nachfrage— es gebe kaum eine Kommune in Preußen, die nicht ein Darlehen ſuche und meiſtens in hohem Betrage. So habe die Pfandbrief⸗Bank noch vor wenigen Tagen mit einer großen Stadtgemeinde ein Darlehen in Höhe von 3 Millionen Mark ab⸗ geſchloſſen. Die ſowohl bei den Hypothekengeſchäften als auch bei den Kommunalgeſchöften erzielfen Zinsſätze und Propiſionen ſeien den allgemeinen Geldverhältniſſen entſprechend günſtig. Der Abſatz der Emiſſionspapiere ginge recht zufriodenſtellend von ſtatten, die Kurſe aber, zu denen ſich der Verkauf vollziehe, hätten ſich gegen das Vorjahr noch nicht erhöht. Flüſſige Mittel habe die Bank reichlich zur Verfügung. Alles in allem ſei die Ver⸗ waltung mit dem laufenden Geſchäft nicht unzufrieden.(Die Bilanz der Preußiſchen Pfandbrief⸗Bank iſt im Inſeraten⸗ teil dieſer Nummer veröffentlicht. D..) Luxrſche Induſtriewerke.G. Ludwigshafen am Rhein. Die Entwicklung des Geſchäftes hat ſich nach dem Geſchäftsbericht weiter in befriedigender Weiſe vollzogen. Für einen großen Teil des Berichtsjahres hatte die Geſellſchaft mit ungewöhnlich hohen Metallpreiſen zu rechnen. Ferner bewirkte die Geldmarktlage, daß bielſach bereits projektierte Waſſerleitungsbauten vorläufig zurückgeſtellt werden mußten und iſt beides nicht ohne Einfluß auf den Verkauf des Haupterzeugniſſes des Unternehmens(Waſ⸗ ſermeſſer) geblieben. Das Angebot war teilweiſe ein ſehr drin⸗ gendes und die Preiſe infolgedeſſen gedrückt, doch erfreut ſich das Fabrikat allgemeiner Beliebtheit und findet immer weitere Ver⸗ breitung. Der Bruttogewinn an Waxen beträgt 212 615 Mark (i. V. 215 141 Mk.). wozu noch 12 613 Mark(17 680 Mk.) Mieten ind Zinſen und 23 203. Mark(20 420 Mk.] Vortrag kommen. Nach Abzug von 106 306(107 179) Mark Unkoſten und 31 540 Mk. (34 542 Mk.) Abſchreibungen wurden 110 584 Mk.(111 519 Mk.) Reingewinn erzielt, woraus 9 Prozent(wie..]) Divi⸗ den de gezahlt werden ſollen. Auf neue Rechnung verbleiben 24.865 Mk. Iu der Bilanz erſcheinen Grundſtücke unverändert mit 119010 Mk., Gebäude mit 291 354 Mk.(297 300 Mk.) und Maſchinen ſtehen mit 94675 Mk.(105 195 Mk.] zu Buch. Die Vorräte ſind mit 159 255 Mk.(183 791 Mk.) bewertet. An Ver⸗ bindlichkeiten werden 42 931 Mk.(54 814 Mk.) ausgewieſen, denen 109 504 Mk.(96 707 Mk.) Kaſſa, Wechſel und Effekten und Mk. 158 075(113010 Mk.) Bankguthaben gegenüberſtehen. Debitoren ſchuldeten 178611 Mk.(190 557 Mk.). Bei 800(00 Mark Aktien⸗ kapital enthält die Reſerve 46 330 Mk.(41780 Mk.), der Dispo⸗ ſitionsfonds 34 282 Mk.(wie i..] und der Garantiefonds 20 000 Mark(wie i..). Die Hypothek beträgt unverändert 80 000 Mk. Im neuen Jahre erwartet der Vorſtand, lt. M. N. N.., bei einem zenügenden Auftragsbeſtand ein gutes Reſultat. da die Verkäufe bis jetzt zufriedenſtellend waren und die Metallpreiſe wieder einen normalen Stand erreicht haben. Aktieumälzerei Neuſtadt a. d. H. Das Unternehmen iſt auch im dritten Jahr nach der Sanierung durch Herabſetzung des Grund⸗ miſſion in London dem Reuterſchen Bureau mit, daß die Mekdunger züder eine ſogenante Fan angpanil in Fapan dur chauß Eiſen zu Ofala hätten ihre Zahlungen eingeſtellt infolge von B kapitals vonn M 750 000 auf M. 500 000 nicht in der Lage, eine Dividende zu berteilen. Von dem nach Abzug von M. 16 130 Ab⸗ ſchreibungen— nur 6 Praz. auf Maſchinen— verbleibenden Rein⸗ gewinn von M. 3830 werden M. 2000 für Gratifikationen ber⸗ wendet und reſtliche M. 1830 vorgetragen. Das Vorjahr ſchloß mit einem Verluſt von M. 12 539, der It.„FIrkf. Zig.“ aus dem Dis⸗ poſitionsfonds gedeckt wurde. In der Bilanz fallen die hohen Kre⸗ ditoren auf, die mit M. 537 356 das Aktienkapital übeeſteigen. Au Debitoren ſtanden M. 142 690 aus. Der Immobilienbeſitz ſteht mit M. 802 362 zu Buch, belaſtet mit M. 119 876 Hypothekenſchulden, die Malzvorräte mit M. 114 281. Stuttgarter Lebensverſicherungsbank a. G.(Alte Stuit⸗ garterl. Im Jahre 1907 wurden 10 755 Anträge auf Neuver⸗ ſicherungen über 75½ Millionen Mark Kapital bei der Bank ge⸗ ſtellt. Es gelangten davon zur Aufnahme 8716 Verſicherungen mit 60 680 650 M. Kapital, während 640 Anträge mit 4444 300 Mark Kapital auf das Jahr 1908 übertragen wurden. Die Neu⸗ aufnahmen überſtiegen diejenigen des Borjahres um 7047 025 Mark Verſicherungsſumme. Nach Abſetzung des durch Tod, Ab⸗ leuf und vorzeitige Aufgabe erfolgten Abgangs an Todesfall⸗ Verſicherungen verblieb ein Reinzuwachs von 5422 Policen üde 40 802 704 Mark Kapital(gegen 4783 Policen über 34 772 980 Mark im Vorjahre). Dieſer Reinzuwachs iſt der höchſte, den die Bauk in den 54 Jahren ihres Beſtehens jemals erzielt hat Durch Kündigung und Verfall ſind im Jahre 1907 nur 0,88 Pro⸗ zent der auf den Todesfall verſichert geweſenen Summen in Ab“ gang gekommen. Der Abgang durch Tod bezifferte ſich auf Mk. 8 204 396 und blieb damit noch hinter der niedrigen Sterbeziffer des Jahres 1905 zurück, obwohl der Beſtand inzwiſchen um 2 Jahre älter geworden und um 75 Millionen Mark gewachſen iſt. Dieſe geringe Sterblichkeit wird von günſtigem Eipfluß auf den Jahresüberſchuß ſein, welcher voll den Verſicherten gehört.— Der Geſamtwperſicherungsbeſtand, einſchließlich der ſeit 1904 nicht mehr zum Abſchluß kommenden Ausſteuerverſicherungen, ſtellt ſich Ende 1907 auf 130 940 Policen mit 819 908 001 Mark Ver⸗ ſicherungsſumme Neue Städte⸗Emiſſionen. Die Stadt Nordhauſen boſchloß⸗ die Emiſſion einer Aprog. Anleihe von 3 800 000 M.— Der Skadk Gero iſt die Erlaubnis zur Ausgabe von M. 1 Million Aproz. An⸗ leihe erteilt worden.— Im Rotterdamer Gemeinderat wurde ein Antrag auf Begebung einer kprozent. Anleihe von fl. 7 Mill. eingereicht. Die Anleihe ſoll von einem Bankkonſortium über⸗ nommen und zu pari emittiert werden. Die Vereiusbank in Kiel brantragte eine Erhögung des Aktien⸗ kapitals um M. 1 200 000 auf M. 2 400 000. 5 Auf der Gutehoffnungshütte ſtreiken 100 Hochofenarbeiter wegen einer Lohnkürzung um 20 Prozent. Kapitalserböhung der Eſſener Aktienbrauerei. Die außerorden⸗ liche Generalverſammlung der Eſſener Aktienbrauerei beſchloß, das Empital um 5090 000 M. auf 2 Mill. Mark zu erhöhen. Die 800 neurn Akkien übernimmt der Eſſener Bankverein zu 150 Proz. und bietet ſie den alten Aktionären zum gleichen Kurſe an. Vom Zuckermarkt. Der Zuckermarkt in Hamburg zeigte eine feſte Tendeng, die Preiſe waren um 20.7. höher infolge feſter Meldungen aus Jaba und Newyork, ſowie unerwartet kleinerer Zu⸗ fuhren aus Cuba. Es fanden Käufe heimiſcher Raffinerien ſtatt. Vom Stahlwerksverband. Laut„Kölniſcher Volkszig.“ dehnts der Stahlwerksverband die Ausfuhrvergütung, welche bisher nur füg weiches Eiſen erſtattet wurde, auf ſämtliche Halbzeugarten aus. Zu der Finanzkriſe in Japan zeilte die japaniſche Finangzlom⸗ überktrieben ſeien. Drei oder vier Händler in Kupfer luſten, die ſie durch Ende 1906 gemachte Spekulationsankäufe litten haben. Einige andere Händler, die ſich in keiner Gefahr fanden, ſeien in Zahlungsſchwierigketten geraten und auch zwwei Ban⸗ ken, welche mit den fallit gewordenen Händlern in Verbindung ſtan⸗ den, ſeien für einige Zeit einem Run ausgeſetzt geweſen. Das Ver trauen ſei aber wieder hergeſtellt. Drei Banken in Tokio, welch anfangs Februar fallierten, ſeten unbedeutend geweſen und ihre Schließung machte keinen großen Eindruck. Neues vom Dividendenmarkt. Hannoverſche Gummi⸗Kamm Comp..⸗G. 21 Prozent.— Thüringer Gasgeſellſchaft, Leipzig 16 Prozent.— Erſte deutſche Fein⸗Jute⸗Garnſpinnerei, Berlin 10 Prozent.— Bielefelder.⸗G. für mechaniſche Weberei(Rein gewinn 367411 Mk. gegen 307 888 Mk. i..), Dividende 12½ Prozent(11 Proz.).— Bremiſche Hypothekenbank%½ Prozent. Inſolvenz in der ſchweizeriſchen Hotelbranche. Wie die„Neus Zür. Zig.“ hört, hat die Kolleſtibgeſellſchaft A. Rochedieu, Segeſſen U. Co. in Neubauſen, die Beſitzerin der bekannten Hotels Schwei⸗ zerhof“ und„Bellevue“, ihre Zahlungen eingeſtellt Gs hat ſich deshalb bereits ein aus bekannten ſchweizeriſchen Hotel⸗ beſitzern zuſammengeſetztes Initiativkomitee zur Errichtung einen Aktiengeſellſchaft gebildet, die die Hotels„Schweigerhof? u.„Boſle⸗ bue“ fäuflich übernehmen, den„Schweizerhof“ in ein Kurhaus und Paſſankentotel umwandeln und das„Bellebue“ als Paſſantenhotel ſbetreiben ſoll. Für Errichtung der Bäder und die Moderniſternz des Hotels„Schweizerhof“ ſind 150 000 Franken vorgeſehen. J Leitung des Unternehmens iſt eine im Hotelfach erfahrene Kraft be⸗ reits gewonnen worden. Die neue Altiengeſellſchaft verfügt über ein Kapital von 333 500 Franken. 5 Nene Juſolvenzen. Ueber das Vermögen der Chemiſchen Faßrik Neumühle bei Kuſel(Pfalz) G. m. b. H. i. Liqu. wurde der Non⸗ kurs eröffnet.— Die Porgellanfabriken R. Pertſch in Milden und Raſpenau, ein altes Unternehmen, iſt mil Kr. 840 000 Paſſtpen in Konkurs geraten. Die Ueberſchuldung beläuft ſich auf über Kr. 300 000. 5 1 3 ** 1 Franffurter Effeftenbörſe. Telegramme der Contineutal-Telegraphen⸗Kompaguie. Schluß⸗Kurſe. Reichsbank⸗Diskont 68 Wechſel. 26 27 28, 27. Amſterdam kurz 163.16 169.17[Paxis kury 81 276 31.238 Belgien 81.175 81216Schweitz. Plätze„ 8120 166 Italien 81.28.3[Wien 35 9 6 84 9853 Londoſt 20.47 80.467 Napoleonsd'or 16 32 1630 5 lalg— 20.46[Privacdiskonto%1f 4% Bank⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. Hadiſche Bant 159.— 139. ellert.⸗Ung. Zank 123.— Zerg u. Metallb. 119 25 19.2 Oeſt. Länderbank 105 99 Zerl. andels⸗Jeſ. 188 4 38.„Kredit⸗An all 217 Jomerſ. u. Disk.⸗B. 107— 107.—fälziſche Bant 100.10 Larmnädte⸗ Bant 12480 1% 8 ufälz. Hyp.⸗Jant 187. Lentſche Bant 236 80 2½74 kreuß. ppothenb. 112.2 5 Oeutſchaſſat. Bant 13. 137.) Leutſche Reichsdt. 12 28 2 D. Efſetten⸗Bant ½0 30 109.2 ſchein. Kvebitbant 3 1s Disconto⸗somm. 1780 175-ideln. Hyp. B. ½ 87 Dresdener Bank 157.50 37 25 Schaaſſh. Bankver 1845 1 Frankf. Oyp.⸗Baut 194 4 1940 Südd. Bant Mhm. 108 20 08 26 Frkf. Oyp.⸗Creditv. 154.—%4— Wiener Bankver, 188.— 136., tionalbauk 118.75 118.90 5 Baut Ottomant 142.50 142, 318 beutſch. Reichsanl. e 6. Seite⸗ General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Maunheim, 27. Februar. Staatspapiere. A. Deutſche. 26 27. 3. Mexikaner duß. 88 /90 53 Mexikaner innere Taumalipas 5Bulgaren —, 17½ Griechen 1890 75„Rneue.10 100.. 5 italien. Rente 31 bad,St.⸗O.labg)fl—— 95.204½ Oeſt. Silberrente 33 3 M. 92 90 92 954/„ Pavpierrent, „„ 1900—.——. Oeſterr. Goldrente Abayr..⸗B.⸗A..1915 101 50 11.408 Portug. Serie 1 3% do. u. Allg.Anl. 92.50 92.5 75 do..⸗B.⸗Obl. 82 4 82 404%½ neue Ruſſen 1905 95 4 Heſſen von 1899 100.10 99. 004 Ruffen von 1880 3 Heſſen 80 9) 89004 ſpan. ausl. Rente 3 Sachſen 82.90 82.704 Türken von 1902 4. Meh. Stadt⸗A. 1907 99 98.74„ unif. 3.„ 1905 90.80 4 Ungar. Goldrente B. Ausländiſche. 4„ Kronenrente 5 Arg. t. Gold⸗A. 1887—.— Verzinsliche Loſe. Chineſen 1898 96.20 3 Oeſterreichiſche860 152.60 182.60 Egypter unificierte— Türkiſche 148.80 148.80 Aktien induſtrieller Unternehmungen. Bad., Zuckerfabrit 181.50 130., Kunſtſeidenfabr. Frkf. 235.— 285.— Südd. Immobil.⸗Geſ. 95.— 95˙6 Lederwerk. St. Ingbert 60 50 60 50 Eichbaum Mannheim 128.— 128.— Spicharz Lederwerke 20 50 120. Mh. Aktien⸗Brauerei 197.— 187.— Ludwigsh. Walzmühle 68.— 163.— Parkakt. Zweibrücken—.——.— Adlerfahrradw Kleyer 268.— 66.0 Weltzz. Sonne, Speyer 80.20 802 Maſchinenfbr. Hüpert 78.— 78 Cementwerk Heivelbg. 147 75 16. Maſchinenfb. Badenia 200.— 200— Cementfabr. Karlſtadt 1220 125, Dürrkopp 316— 816. Badiſche Anilinfabrik 49.— 494. Maſchinenf. Gritzner 212.— 212.— Ep. Fabrik Griesheim 38 60 2,0, Maſch.⸗Armatf.Klein 116.— 116.— Farbwerke Höchſt 435— 333.750Pf. Nähm. ⸗u. Fahrradf Ver, chem. Fabrik Mh. 297.— 299% Gebr. Kayſer Chem. Werke Albert 394 80 398.50 Röhrenkeſſelfabrik Südd. Drahtind. Meh. 120.— 120.—] vorm. Dürr& Co. Akkumul,⸗FJab. Hagen 192.— 192— Schnellpreſſenf. Frkth. 186.50 186.50 Acc Böſe, Berlin 74.— 4 Ver deutſcher Oelfabr. 129.50 129. 0 Elektr.⸗Geſ. 200.50 200.— Schuhꝛabr. Herz, Frkf. 128.50 128.50 ehm. 9 %5 vr Lonſ. St.⸗Anl.(2. ** 4 baßiſce S⸗A. 96.85 ——. 119.— 119. Südd. Kabelw..8 80110—Sei induſtrie Wolff 133.— 183.— Lahmeyer 120,5% 12%50'wollſp. Lampertsm. 88.— 88.— Elektr.⸗Geſ. Schuckert 1 390 103.50 Kammgarn Katſersl. Siemens& Halske 178.50 178.5½ Zellſtoffabr. Waldhof 314.— 314 75 Bergwerks⸗Aktien. Bochumer Bergbau 198 10 19,70] Harpener Bergbau 196 899670 Buderus 11190 111.80[Kaliw. Weſterregeln 194 50 19450 Concordia Bergb.⸗G.———, Oberſchl.Eiſeninduſtr. 96.— 96. Deutſch. Luxemburg 147 70—.—Vr.Königs⸗ u. Laurah. 213.— 212. 141.50 41 25 Gewerkſch. Roßleben 9400 9575 elſenkirchner 1d5 50 158 4 Aktien deutſcher und ausländiſcher Transport⸗Anſtallen. —— Zudwh.⸗Bexbacher—.——.—]Oeſterr. Süd⸗Lomb. 2½6 25.60 Pfälz, Maxbahn 137 10 187.10 Oeſterr. Nordweſtb.—-— do. Nordbahn 1381 70 181 70„ di—— Südbd. Giſenb.⸗Geſ. 117.— 117. Vofthardbahn————. Hamburger Packet 116 50 116.— Ftal. Mittelmeerb. Nordd, Lloyd 104.50 04„Meridionalbahn 181.— 181.50 Oeſt.⸗Ung, Staatsb 4,%0 l44.— Baltim. Obio 81.50 82.— Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligationen. ſen rk. Uuv.⸗Bfdb. 97.30 97.5/ J4% Pr. Pfdb. umt. 15 97.20 97.2. 4f f. Uſdbro 67 50 97.50 5 5 5 97.78 97 75 4%„ 1910 97.70 97 70 ½%„„„ 14 95.25 98.25 eſe f. Sups. Pfdb. 99.0 90 ½„„ 12.— 91.— deen ee, radtrsi, 44½%e% Pr. Bod.⸗Fr, 90.— 90. Kleinb, b 04 93.50 98 50 4% Ekr. Bd. Pfd. voo 97.— 97.—½, a e⸗ 80 99 Syy.⸗fd. ⸗Kom.⸗ unk. 0% 97.20 97.20 Obl, unkündb 12 91.30 91.30 1 Pfdbr..01 4% Pr. fdbrf.⸗B. 1—* unt, 10 97.80 97 E Hyr.⸗Pfd. unt, 1917—.——.— 4%„ Pfdbr..0g oſeth. H. B. Pfb. g 97— 97— unt. 12 97.50 07.5%½„„„ 1907 97.— 97575 9½%„ Pfdbr..86 les„„„ 1912 9780 97 80 89 f. 94 90.40 90.40%„„„ 98.75 98.75 82½% Pfd. 96½% 90,30 90.3aſ,„ verſchied. 90.— 45 5 Com. bl. 1„ 914 90.25 90,25 v. Iuni 10 99.30 90 80 /, Fih..⸗B. G. O 91 50.50 di,„ Com.⸗Obl.%N. W. B. C. B. 10 968 6 bo v. 1891 91.— 91.-%½ Mf. N. Pr.⸗Obl 94 70 99 5 B%„ Com.⸗Obl. 1% Pf. B. Br.⸗O. 9210 92 10 v. 96/00 91.— 91.— ½1 It Al.ſttl.g. C. B.—.— 705% geſ Pr. Pfdb. unt, 09 97.10 97.10 %„„ 12 97.0.1 Lannh. Verl-.⸗A. 440.— 440.— i 1 72 Frankfurt a.., 27 Februar. Kreditaktien 201 80, Staats⸗ bahn 144.—, Lombarden 25.60 Egupter—.—, 4% ung. Goldrente 480 Gotthardbahn—.—, Disconto⸗Fommandit 175.— Laura 212 25, Gelſenktrchen 188.10 Darmſtädter 124.—, Handelsgeſellſchalt 458.50, Dresdener Bant 137.40 Deutſche Hant 287.10, Bochumer 198 80 Nortbern—.—. Jendenz: ruhig. Rachbörſe. freditaktten 20189, Staatsbahn 144.—, Lombarden 25.60, Disconto⸗Commandit 175,— *** A* 5 Aursblatt der Manuheimer Produktenbörſe vom 27. Februar. Yr errα Die Notierungen ſind in Reichsmark, gegen Barzahlung per 100 Kg bahnfret hier. Weizen pfälziſcher 22.—.—.— Ruſſ. Futtergerſte 18.50——.— „ Rheingauer—.——.—[afer, bad. 18.——18.50 „Rnorddeutſcher—.————[afer, nordd. 18.25—18 75 „kuff. Azima 28 75—24.25 Hafer ruſſiſcher 18.50—18.75 „ Ulka 25.25.—28.75„ amerik. weißer—. 8 „Thbeodoſta 24.75—25.] Maisamer.Mired—.—.— „ Taganrog 28.25.—28.75„ Donan 16.50.—.— 85 ronsta 55„ La Plata 16.50—.— krumäniſcher 23.50.—23.75 Koblreps, d. nruer 36.——.— „ am. Winter 22.75—-—.— Wicken 19.——.— „ Manitoba!———.— Kleeſamendeutſch.1 165—170 „Walld Mada———.—„ II 150—160 „Kaufas II 23.——.„ Luzerne 145—— „ Auſtralter———„ Provene. 150—155 „ da Plata 28.758——.—„Eſparſelte 35.— 38.— eee 158 5 en, pfälzer neu 19.50—.— Rübst in Fa e 21.25——.— Gackrübsl 88.———.— „kumäniſcher———— Spiritus, Ia. verſt. 100% 141.50 „ norddeutſcher—.„ 70er unverſt. 71.50 „ amerit.—— 56.— Gerſte, hierl. 22.—.— roh 70ex unverſt. 85/02% 69.— „ bfälzer 28.——22.5„ doer„ 85/93%% 54.— Gerſte, ungariſche. Nr. 00 0 1 2 8 ee Feee eeeee e ee.— Roggenmebl Nr. 0) 30.— 1) 28.— Weizen beſſer gefragt und teilweiſe höher. Roggen, Gerſte, Hafer und Mois unve ändert. notiert bis auf Weiteres: M. 22.70 ſterreichiſches Petroleu e Wagaonbezig. M. 18.90 in Eiſternen, per 100 kg, Mannbeim verwllt. — Mannheimer Eſſektenbörſe vom 27. Februar.(Offizieller Bericht) Die Börſe nahm einen ſtillen Verlauf. Der Kurs der heute erſtmals notierten 4proz. Bad. Obligationen von 1908 ſtellte ſich auf 155 bez. und., während die 3pproz. Bad. Oblig. von 1907 und 1904 zu je 92 pCt. gehandelt wurden. Sonſt wäre noch die Kursſteigerung von Aktien der Zucker⸗ taffinerie, Mannheim zu erwähnen, die zu 55 pCt.(+. 2 pCt.) begehrt blieben. Aktlien. Banken. Brief Geld Brief Geld Badiſche Bank— 189— Br. Werger, Worms—— 90.— Gewrbk. Speyerßo%n—.——[Wormſ. Br, v. Oertge 5555 Pfälz. Bank—.— 100.20Pf. Preßh.⸗u. Sptfabr. 159,50K Pfälz. Hyv.⸗Baul—.— 187.80 Trausport Pf. Sp⸗ u. Cdb. Landan 137.— u. Berſicherung. Rhein. Treditban, 134.— 138 500% 9% 8 Apein⸗ Srevttkant, B..⸗G. Röſeh. Seetr.—— 92 Abein. Hyp.Bank 2 157 5% Mannh. Dampfſchl.—.— 63. Südd. Bank 109.50 108.50“˙ 5 Sa— Eiſenbahnen,. Francona, Rück⸗ und Pfälz. Ludwigsbahn—.— 218.— Witveri..⸗G. vm. „ Maxbahn—. 187 6,% Bad Rück⸗ u. Mitv. 866—-— 3% Nordbahn—. 131.8,/ Bad. Aſſecurranz 1270— Heilbr. Straßenbahn 80.——.- Continemal. Verſich.—— 410.— Chem. Induſtrie, .⸗A. f. chem. Induſtr. Bad.Anil.⸗u.Sodafbr. 500.— Chem. Fab Goldendg.— 178 Verein chem. Fabriken— 299 3 Verein D. Oelfabriken 129 73 Weſt..⸗W. Stamm Mannh. Verſicherung—.— 440 ——— Oberrh. Verſich.⸗Geſ.—— 450.— Württ. Tranp.⸗Verſ, 590.— Induſtvie. .⸗G. f. Seilinduſtrie 135.— Dingler'ſche Uſchfbr. 121— 119.— Emaillirfbr. Kirrweil. —.— —.— 194. 8 Lorzug 105.50—.— maillww. Matkammer—.— 61.50 BDrguereien. Ettlinger Spinnerei 105.—— Bad. Brauerei 104.——.— Hüttenh. Spmnerei—.— 88.— Binger Akttenbierbr.—.——.— Karlsr. Maſchinenban— 210. Durl. Hof vm. Hagen—.— 261.— Eichbaum⸗Rrauere!—— 130 Elefbr. Rühl, Worms—. 96 Ganters Br. Freibg. 10—— Nämfbr. Haid u. Neu 261.50—.— Noith. Cell. u. Papierf. 213— Mannh. Gum. u. Asb. 140.— Maſchinenf. Badenia—.— 200.— Kleinlein Heidelberg—.— 195.Oberr5. Elektrizität 22.——.— omb. Meſſerſchmit! 61.— bi.Nähm u. Fahrradf. 120.—-. Ludwigsh. Brauerei 248.— Sder Jenene oete 148. Mlannh. Aktienhr.—.— 137— Südd. Dr aht⸗Induſt.—.— 118— Pfalibr. Geiſel, Mohr———. Südd. Kabelwerke Braueret Sinner—.— 2888 leret Verein Freib. Ziegelw. 150.——.— Br. Schrödl, Heidlbg. 201.50— S „ Speyr.„ 40.——.— „Schwartz Spener—.— 125. Würmühle Neuſtadt 129.——.— „Nitter, Schwez.———Zellſtoffabr. Waldhof 316— S. Weltz, Spever 80.5)—.— Zuckerfbr. Waghäuſel 131.130 50 5 5 Storch., Speyer 80.——.—Zuckerraff. Maunnh.—.— 55.— ** 10 Berliner Eſſektenbörſe. Berlin, 77. Februar.(Schlußkur ſe.) Ruſſennoten 214.20 214 10 Lombarden 25.80 25.60 40% Ruſſ. Anl. 1902 81 20 81 50 Canada Paciſie 140 60 141.— 575% Reichz anl. 93.50 92.5. Hamburg Packet 116.10 118— 90% Reichsanleihe 82.80 82.75 Hamb.. Paket neue—— 40% Bad. St.⸗Anl.——Nordd. Lloyd 104 40 104.— 4% B..⸗B. neue 100.— 100.20 Dynamit Truſt 159 60 159 75 3% B. St. Obl. 1900 92— 92 Licht⸗ u. Kraftanl. 10750 106.— 30%% Bayern 93.50 2. 0 Bochumer 197 70 198 50 4% Heſſen—.— 91 25 Konſolidatlon 40% 0 80.90 81.— Dortmnunder 30% Sachſen 82.70 82 60 Gelſenkirchner 188.— 188 20 80 Pfbr. R3. W. B. 96 50 986.50 Harpener 196.10 196 20 50 Chineſen 101.80 101 25 Laurahütte 212.— 211 5 40% Iſtaliener—— 10ʃ.10 Phönir 178.70 174.10 97½ Japaner(neuh 87.40 87.60 Ribeck⸗Montan 199.80 200.— 1860er Loſe—.—.— Wurm⸗Revier„ 4% Bagdad⸗Anl. 8480 890 Anilin Treptom—.— 358.— Kreditattien 201.20 9(.20 Braunk.⸗Britetts 167.— 167 20 D. Steinzeugwerke 220.10 221 50 Berg.⸗Märk. Bant 150.90 150 0 Düſſeldorfer Wug. 283 20 283.50 VBerl. Handels⸗Geſ. 157.70 157.70 Darmſtädte! Vank 124.— 124.10 Elberf. Farben(alt) 587— 592— dar d Bant 187 80 187 50] Weſtereg. Alkallw. 193.50 193.— Deuiſche Bant 286 70 286 50 Wollkämmerei⸗Akt. 131.10 181 Disc.⸗Kommandit 175. 0 174.40 Chem. Charlottenb. 195 20 195 20 Dresdner Bank 187 10 187.—] Tonwaxen Wiesloch 97— 97.— Rhein. Kredi ban! 133.20 188.20 Jeuſtoff Waldhof 316.— 315— Schaaffh. Bantv. 384.80 164.— Celluloſe Koſtheim 212.— 212.— LübeckBüchener—.— 182 50 Rüttgerswerken 141.— 14ʃ.50 Stagisbahn 161 Privatdiskont 4½% W. Berlin 27 Februar.(Telegr.) Nachborſe. feredit⸗Aktien 201 60 202 20 J Staatsbahn Diskonio Komm. 174 60 174.50 Lombarden Parifer Börſe. Paris, 27. Februar. Anfangskurſe, 148.70 144.20 25.60 25.50 3 0% MRente 97.07 97.35 Cürk. Looſe 181.— 181 50 Maltener—.—. anque Ottomant 715.— 714. Spanter 94 20 94 40 tio Linto 1540 1560 Türten unif. 95.97 86.17 Londoner Effeftenbörſe. London, 27. Febr.(Telegr.) Anfangsturſe der Effektenbörſe. 4 0% Reichsanleihe 82½ 82ʃ½ Southern Pacifie 69%½ 70 5. e% Chineſen 103%½ 108½ Ehteago Milwaukee 112— 111½ 4½% Chineſen 98% 98 ½ Denver Pr. 44% 44 %% Conſols 87/16 87⅛10 Atchiſon Pr. 8619 dl, 8% Italiener 102 1021.Louisv. u. Nafhy. 92½ 92ʃ½ 5 de Griechen 48¼½ 49. Umion Paeiſte 119% 117 8 9% Portugieſen 61% 61˙, Unit. St. Steel com. 2875 29¹˙ Spanier 98— 86—„„, pref. 98% ga4r, D Türten 951½ 95.riebahn 18— 13% 4% Argentinier 86% 855/] Tend.: beh. 6%½ Mexikaner 88˙% 33 Debeers 1 4% Japaner 82— 83—Khartered Tend. beh. Boldfields Ottomanbant 18½% 18% tandmines 5— 5— Mio Tinto Glen 61˙˙½] Laſtrand 3% 3% Braſtuuaner 84/ 84˙% Tend. beh. Berliner Produftenbörſe. Herlin, 27. Februar.(Telegramm.)(Proouttenbörſe. Preiſe in Piart pro 100 kg. lrei Berlin netto Kaſſe. 35 Wetzen per Mai 209 50 20% 25 Mais per Mai 147.— 14675 „ Juli 210.75 210.26 7 Juli———.— VFFVC Roggen perwar 199.75 199.75 Rüböl per Febr.—- „ Juli 197.— 196.75„ Maꝛ 69.60 70.80 „Sept.——„ Okt. 67.40 67.60 Hafer per Mal 167.25 168.25 Spiritus 70er loco-—— „ Juli 168.75 167,75 Weizenmehl 29.— 29.— 8—2——— oggenmehl 26.90 26.09 1 Ueberſeeiſche Schiffahrts⸗Lelegromme. New⸗Nork, 25. Febr.(Drabtbericht der Red Star Line Ant⸗ werpen. Der Dampfer„Zeeland“, am 15. Febr. von Antwerpen ab, iſt heute hier an ietommen Mitgeteilt durch das Paſſage⸗ und Reiſe⸗Bureau Gund⸗ lach& Bärentlan Nachf. in Mannheim, Bahnhofplatz Nr. 7, direlt am Gaupthahnbof. Laut telegraphiſcher Nachricht iſt der Dampfer„Kaiſer Wilhelm II.“ am 25. Februar, abends 7 Uhr, wohlbehalten in New⸗Jork angekommen. Mitgeteilt durch Ph. Jak. Egliinger in Nannheim, alleintger für's Großberzogtum Baden konzeſſtonierter Generalagent oes Norddeutſchen Lloyd tn Bremen. Srüſſel, 16. Febr. Lein⸗Oel. Tendenz: Lahm. Disv. Fr. 51¼ Verkäufer, 51 Käufer, Februar 51¾ Verkdufer. 51 Käufer, März⸗ April 50 Verkäufer, 49 äufer, Mai⸗Juni⸗Juli⸗Auau't 47 Verkäufer, 46½¼ Käufer, Septbr.⸗Oltbr⸗Novbr.⸗Dezbr. 46 Vertuufer, * ** Marx& Goldschmidt, Mannheim Telegramm⸗Adreſſe: Margold, Fernſprecher: Nr. 56 und 1632 27. Feuruar 1908. Proviſtonsfreil VBer. Käufer käufer %% e Wir ſind als Selbſtrontrahenten unter Vorbehalt: .⸗G. für Müßlenbetrieb, Neuſtadt a. d. H. 117— Atlas⸗Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Ludwigshafen M. 280— Badiſche Feuerverſicherungs⸗Bank— M. 230 Baumwollſpinnerei Speyer Stamm⸗Aktien 7⁴— 5 Vorzugs⸗Aktien— 97 Benz& Co., Rheiniſche Gasmotoren, Mannheim 160— Brauerei⸗Geſellſchaft vorm Karcher, Emmendingen 27 zrr 243 fr Bruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft 93— Bürgerbräu, Ludwigshafen 280 Chemiſche Fabrit Heubruch— 62 zfr Daimler Widtoren⸗Geſellſchaft, Untertürkheim, Lit. A. 190— Lit. B. 58zfr— Fahr Gebi.,.⸗Geſ., Pirmaſens 140— Filterfabrik Enzinger, Worms 227— Flint, Eiſen⸗ und roncegießerei, Mannheim 87— Frankenthaler Keſſelſchmiede 8⁵— Fuchs, Waggonfabrit, Heidelberg 155— errenmühle vorm. Genz, Heidelberg 98— Lindes Eismaſchinen 178— Linoleumfabrik, Maximiliansau 11⁴— Lothringer Baugeſellſchaft, Metz 85— Luxſſche Induſtriewerke,.⸗G. Ludwigshafen 102— Maſchinenfabrik Bruchſal, Schnabel& Henning 380— Mosbacher Aktienbrauerei vorm. Hübnei 95— Neckarſulmer Fahrrad 15—5 Pfälziſche Mühlenwerke, Schifferſtadt 124—— Nheinau, Terrain⸗Geſellſchaft 109zfr— Rheiniſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G., Mannheim— Rheiniſche Metallwarenfabrik, Genußſcheine— M. 190 Rheiniſche Schuckert⸗Geſellſchaſt, Mannheim 10— Rheinmühlenwerke, Mannheim— 142 Rheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Maunheim 114— Rombacher Portland⸗Cementwerke 128— Stahlwerk Mannheim 113— Süddeutſche Juſe⸗Induſtrie, Mannheim 70— Süßddeutſche Kabel, e Genußſcheine— M. oe Unionwerle,.⸗G., Fabriken f. Brauerei⸗E nrichtungen— 135 Unionbrauerei Karl Wöeſfsgeen Vita Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Mannheim— M. 800 Waggonfabrik Naſtatt 104— Waldhof, Bahngeſellſchaft— 70zfr 1 Immobtliengeſellſchaft— 65 zfr Weſtendpau⸗Geſellſchaft in Karlsruhe 8 i Zuckerfabrik Frankenthal 3805— Nachtrag zum lokalen Teil. Geſellſchaftsreiſen. Die erſten Orient⸗ und Italien⸗Reiſe⸗ geſellſchaften, welche heuer unter Leitung des Reiſebureau Schenker u. Co. München und des Weltreiſebureau „Union“ Berlin die genannten Länder beſuchen, haben ſich bereits auf die Reiſe begeben und richtet ſich nunmehr das In⸗ tereſſe auf die Frühjahrsreiſen. Die 4. Orientreiſe am 8. April führt die Teilnehmer nach Aegypten, Paläſtina, Syrien, Athen und Konſtantinopel und trifft zu den Oſterfeierlichkeiten in Jeruſalem ein. Die 3. Italienreiſe ab München am 13. März ſchließt die Ripiera, ſowie die Hauptpunkte ganz Italiens ein. Außerdem enthält das Programm, das jedem In⸗ tereſſenten ſeitens des genannten Reiſebureaus koſtenlos zuge⸗ ſandt wird, noch Frühjahrsreiſen nach Dalmatien 1. Mai, Spanien 14. April, Tunis⸗Algier 13. März, eine all⸗ monatliche Mittelmeerreiſe, Sommerreiſen nach Skandinavien, ferner eine Reiſe nach Indien, nach Nordamerika und die alljähr⸗· liche Reiſe um die Erde. Luſtiges vom Pfälzer Bierkrieg. Ziemlich hoch gehen in der Pfalz die Wogen des Streites über die Berechtigung oder Nichtberechtigung der Brauereibeſitzer, die Bierpreiſe zu erhöhen. Mancher ſonſt behäbige Wirt verließ die ſo warme und trauliche Ecke hinterm Ofen, ſetzte ſich mit Papier und Feder ans Feuſter⸗ plätzchen und fing an— natürlich nur irt Intereſſe des ver⸗ ehrten Publikums— im Lichte der Wahrheit die Profitgier der Brauer in ihrer ganzen Nacktheit, für die Zeitung zu andee Die Sprache der Wirte iſt bilderreich und ſd kann es nicht ver⸗ wundern, daß in den„Eingeſandts“ allerhand niedliche Vergleiche angeſtell! werden. Am driginellſten hat ein Wirt aus dem Lautertale im„Pfälz. Volksb.“ die Standesintereſſen vertreten und darum ſei es geſtattet, aus ſeinem nicht zu kurzen Einge⸗ ſandt einiges wiederzugeben.„Bezüglich des Flaſchenbierhandels“, ſo ſchreibt er,„iſt zu bemerken, daß gerade in dieſem Handel, beſſer geſagt Hauſieren gehen, des„Pudels Kern“ begraben liegt. Um dieſen Kern dreht ſich ja die ganze Sache, denn er liegt ſehr oft in dem ſchmutzigſten Schwenkeimer uſw. begraben!!“ Nachdem der Wirt dann den Brauereien verſchiedenes unter die Naſe gerieben hat, ſagt er ebenſo überzeugend:„Da liegt ver⸗ ehrter Leſer der ganze Pudel begraben mit ſamt dem Kern.“ Mit dem Pudel hat es dieſer Wirt anſcheinend überhaupt gern zu tun, denn er meint weiter, wenn die Brauer noch weitere Ver⸗ öffentlichungen wünſchen, ſeien die Wirte bereit,„den Pudel triefend naß zu machen.“ Im„Dürkh. Beobachter“ iſt folgendes zu leſen:„Das Hotel Schwarz in Blieskaſtel offeriert infolge der eingetretenen Bierpreiserhöhung einen Naturwein, den Schoppen(½ Liter] zu 20 Pfennig“. Berantwortlich: Fülr Politik: Dr. Fritz Goldenbaum: für Kunſt, Feuilleton und Vermiſchtes: Alfred VBeetſchen; für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: Rich. Schönfelder: für Volkswirtſchaft u. den übrigen redaktionellen Tell: Karl Apfel; für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Franz Kircher. Druck und Verlag der Dr. O. Haas'ſchen Buchbruckerei G. m. b..: Direktor: Eruſt Müller. Mannheim, den 27. Februar 1908. * General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) — Gerichtszeitung. 8. Maunheim, 26. FJebr. Strafkammer T. ſitzender: Landgerichtsrat Ketterer. Staatsbehörde: Staatsanwalt Gunzert. Im erſten Fall iſt der Anklageverſchlag vollbeſetzt. Neun Angeklagte haben ſich verſammelt, aber der Inhalt der Anklage entſpricht nicht den Erwartungen des Publikums. Vier Ange⸗ klagte, die Taglöhner Adam Georg, Ludwig und Philipp Fa⸗ bian aus Niederliebersbach, ſind Brüder. Wetter ſind ange⸗ klagt der Taglöhner Emil Straub aus Bobſtadt, der Taglöh⸗ ner Peter Münzenberger aus Lampertheim der Taglöhner Juſtus Weigold aus Zweibrücken, die Chriſtian Lanz Ehe⸗ frau und die Mutter der Fabiane, Katharina 8 Die Burſchen haben Ende Dezember vorigen Jahres verſchiedentlich Kohlen und Koks in kleineren Quantitäten aus Lagern und bon Wagen geſtohlen, ferner einige Kannen Milch von der Straße weg. Ein wiederholt von ihnen angewandter Trick beſtand darin, daß zwei oder drei einen Zigarrenladen betraten. Einer maufte dann Zigarren und die anderen ließen ein Kiſtchen Zigar⸗ ren oder ein Paket Zigaretten verſchwinden Faſt alle Ange ten ſind ſchon vorbeſtraft, Adam Fabian und Straub 155 1 1 5* ſchon mit Zuchthaus. Trotz des nicht hohen Wertes der Diebsbeute wer⸗ den deshalb empfindliche Strafen ausgeſprochen. Es wird er⸗ kannt gegen Adam Fabian und Straub auf je 1 Jahr 3 Monate Gefängnis, gegen Joſeph Fabian auf 10 Monate Gefängnis, ge⸗ Vor⸗ Vertreter der Großh. bian und die Ehefrau Lanz dieſe wegen Hehlerei, auf je 1 Woche Gefängnis. Die Mutter der Fabiane wird freigeſprochen. FPaurch ein Verlöbnis kam der Kaufmann Eugen Ober la nd in allerhand Schwulitäten und ſchließlich ſogar ins Gefängnis. Der junge, aus guter Jamilie ſtammende Mann las eines Tages ein Inſerat, wonach ein Kommis geſucht wurde, dem neben gutem Verdienſt auch die Gelegenheit zur Einheirat geboten ſein ſollte. Er meldete ſich und erhielt die Stelle. Es war in einer Annon⸗ cenexpedition in Mannheim. Innerhalb 6 Wochen war O. ſchon mit der Tochter des Hauſes verlobt und er war in einer Weiſe mit dem Hanſe liiert, daß er ſogar keinen Gehalt bekam. Er be⸗ gann deshalb ſelbſtändig über Ausſtände der Firma zu verfügen und deckte ein Manko das ſich eines Tages ergab, mit einem ge⸗ fälſchten Wechſel. Um dieſe Zeit löſte er das Verlöbnis auf und nun traf ihn die Rache der Familie. Nachdem er wegen der Hin⸗ gabe des gefälſchten Wechſels 5 Wochen Gefängnis erhalten hatte, verlegte er, ohne ſich der Strafe entziehen zu wollen, ſeinen Wohnſitz nach der Schweiz, wo er in Luzern Stellung gefunden. Die Familie zeigte ihn aber wegen einer weiteren Wechſelaffäre und wegen einer Unterſchlagung an, die ſchon um 3 Jahre zurück⸗ lag. Obwohl O. freiwillig nach Deutſchland zurückgekehrt wäre, wurde auf die Anzeige hin, das Ausliefrungsverfahren in Bewe⸗ gung geſetzt und O. ausgeliefert. Die„Bayeriſche Zeitung“ in München hatte an die Annoncenexpedition eine Forderung von 318 Mark. Da kein Geld da wer, ſchickte O. der Zeitung, um die Vollſtreckung abzuhalten, einen Wechſel, auf dem die Unterſchrif⸗ ten des Akzeptanten und eines Indoſſanten gefälſcht waren. Was Familie's. den Schaden ſofort erſetzt. geſchichte wurde niemand geſchädigt. Trotz alledem ſorgte die Ja⸗ milie., daß O. ſeine Stellung verlor, ausgeliefert und in Deutſchland in Unterſuchungshaft geſetz! wurde. Seit 7. Sep⸗ tember v. Is. befindet ſich O. im Unterſuchungsgefängnis. Der Angeklagte ſagt u.., daß man in der Familie., oßbwohl man 5n dhn ihm keinen Gehalt gab, große Anſprüche an geſtellt habe. ſei er z. B. nicht einmal zum Beitragen der Bücher gekom⸗ = 29 men, weil er zu häufig ſeine Schwiegermutter und ſeine Braut Kittel beſtätigte, und über Dr. Katz) habe ſpazieren führen müſſen. Kriminalſergeant daß die Familie S. ſtets großen Aufwand getrieben ihre Verhältniſſe gelebt habe. Der Verteidiger(.⸗A. Dr. ging mit der Familie S. ſchonungslos ins Gericht. Als der An⸗ geklagte ſ. Zt. ſeine Beziehungen zu der Familie abgebrochen habe ſei er beinahe fertig geweſen, er habe eine wahre Leichen⸗ ſarbe gehabt. In der fünfmonatigen Haft, die ihm eine wahre Kur geweſen, habe er ſich ordentlich erholt. Die Familie S. habe den gefälſchten Wechſel wieder in Beſitz gehabt und habe doch Anzeige erſtattet. Er kenne gar keinen richtigen Ausdruck für ein ſolches Verhalten. Denunziation auf Denunziation habe ſie geſetzt. Die Familie S. kenne er ſeit er ſeine Anwaltſchaft er⸗ öffnet habe. Beitreibungen und Vollſtreckungen ſeien fortwäß⸗ rend mit ihrem Namen verbunden geweſen. Sein Klient, den, ſein Unſtern mit dieſer Familie zuſammenführtde, verdiene mil⸗ dernde Umſtände in weiteſtem Maße. Das Gericht erkannte auf gen Georg Fabian und Münzenberger auf je 3 Monate Gefäng⸗ gegen Philipp 25 9 885 7 2 nis gegen Weigold auf 2 Monate Gefängnis, D a der Fa⸗bei der die Unterſchlagung anbelangt, ſo hatte O. im Jahre 1905, als er Geſellſchaft für wirtſchaftliche Ausbildung in Frankfurt Preussische Pfandbrief-Bank⸗ Bilanz pro 1902z. ——e— Aktiva, Hypotheken zur Deckung für Hypatheken-Pfanſibriefe 268822388 65 Hypotheken zur Deekung für Hypotheken-Certifkate 5 3901400 jFT 8 3571700— Fommun Darlehne zur Deckung für Kommunal-Obligation 25 85 5 985 5* 6 Nleinbahnen-Darlehne zur Deckung für Feinpabnen-Ofligattonen 6654791 15 Bestand eigener Emmissionspapiere 2364.495 50 Kassen-Bestannlcclcl VVͤffff7ß7.ßß. 285022634 Wechsel(davon M. 2,518,500 auf erste Baufthäuser))ꝛ 2b7533290 Bestand an verlosten Eflekten, Kupons und Sorten 150578 30 Anlage in inländischen Staats-Anſeihen. 117326ʃ60 Gutbaben bei Banken und Bankhäusern gegen Effekten. 8185500.— Guthaben bei Banken gemäss 8 5 des Reichshypothekenbankgesetzes. 2000000— Debitoren(davon M. 1,742.375.61 gegen Effekten und M. 270,459.02 minewise en beglichen))ꝛꝛꝛꝛ 333163ʃ02 Zinsen etc. tällig am 2. Januar 190...8 2889094 60 Zinsen rückständig aus dem Jahre 190ꝶ7ß 26627 64 Verwaltungskosten-Beiträge fällig am 2. Januar 1900..... 1120146 Bankgebände Vossstrasseee1MũMuuil 1383500000 1J77 ⁵²⁵⁵Dp ̃ ̃pp. ĩͤͤ ͤ 100.— 645718895 85 Passlva. JVVVVVJVJVJVVJVJVJ%VV%%%%w ⁵m ñ ñdßd 75 Hypotheken- fandbriefe zum Zinsfusse von 4%%„ 11000 Hypotheken-Pfandbriefe„ 2 2271800. Hypotheken-Pfandbriefe„ 55 e 57833700— Hypotheken-Certifkate e Hypotheken-Certifikate„ 3467700— Kommuna Obligationen„„% iioeee Kommunal-Obligationen„ 8„ 5425000— Kommunal-Obligationen„ 8„ eee Kleinbahnen-Obligationen„ 7„%%,ůr ůũ„% 355688090 Kleinbahnen-Obligationen„ 55„ 355500— Gekündigte noch emzu ösende Emissionspapierre 121500 Zinsen auf verausg bte Emissionspapiere 3209369ʃ83 Rüchständige Pipidendenscheinne 153750 Kreiiternnunnn ßßßß Deopesitelnl Hypothek auf dem Bankgebäude, nicht rückzahlbar vor 1911 750000— Kapital-Beseive(Statutenmässiger Betrag ist überschritten)) 2000000— Ausserordentliche Reserve exkl. diesjähriger Zuweisung von M. 100,0 1300000 Fensions-Reserve exkl. diessähriger Zuweisung von M. 50,0 39050420 Agio-BReserve exkl. diesjähriger Zuweisung von M. 380,619.10 78604872 FFFjJJ Provisions-Reserve exkl diesjähriger Zuweisung von M. 113,122.50 415695— Beserve für besondere Bedürfnissse. 35377751 Beingewinn„%——Q ‚⏑— D τ, Ä———vi“e—ÄQQ hRgkK;!, ˙— 235997151 84571889585 Benlin, den 31. Dezember 1907. Preussische Pfandrief-Bank Dannenbaum. Gortan. Zimmermann. Geſellſchafts⸗Reiſen nach dem Drient 8. April 41 Tage Mk. 1975.— Mittelmeer 21. März, 17. April, 15. Mai ꝛc. 19 Tage Mk. 650.— Italien 8. März 34„„ 1200.— 18. März 26 8350.— 14. April 22„ 740.— Dalmatien 1. Mei 30„ 865.— Spanien 14. April 36„„ 1460.— Tunis⸗Algier 13. März 29„„ 1290.— 18. März 38„ 1600.— Ferner Reiſen na Skandinapien, Indien, Nordamerika. Wellreiſt. Programm koſtenfrei. Reiſebureau Schenker& Co. München, Promenadeplatz 16 und Nürnberg im Hauptbahnhof. Weltreiſebureau Anion Berlin., Unter den Linden 5/6. 7266 Frankfurt, Kaiſerſtr. 28. Danſiſagung. dem Hinſcheiden memes lieben Mannes Adolf Dücker bitte ich meinen tiefgefühlten Dank entgegenzunehmen Waldhof, den 27. Februar 1908, Für die vielen Beweiſe he zlicher Teilnahme bei Matie Dücher zen. byn. Tamscites Reeles Heiralsgeln. Witwer, 58 Jahre alt, ſübſche ſtattliche Figur, in guten Be hüft⸗ niſſen in Fre burg wünſcht ſich wieder zu verheiraten. Da en im Alter nicht unter 50 Jahreu, mit Ver ögen, wo len ern gemeinte Ofſerten unt. Nr. 18850 zur Weiterbeförderung in der Exned. ds. Bl mederzulegen. Berſchweegenheit Ehrenſache, Ver⸗ mittler ei wünſcht. D. R. P.— ohne Löstfuge, kaufen Ste nach Gewicht aur Uiiiguen bei 693 3. Fesenmeyer, F J, 3, Breiteſtraße. Ledes Brautpaar erhält eine geschultzteschwarzwälder Uur gratls. Feinfte pommeriſche * TCandeier garantiert volliriſch, verſendet en VPolkartons zu 60 Stück ür 5 Mk. franko jeder deutſchen Poſt, ation ver Nachnad e Sune allemande, employé, cherche connelssance 'un leuns franęais oud'une françalse pour'echange des langages. Off a'expedit No. 58205. Zwei eleg. Herren⸗Koſtüme zu verk. 18847 0 3, 6, 1 Treppe. 9 Verkauf 8 Zu verkauien! Wegen Umzugs i eine ſaſt neue Saloneinrichtung mi Gaslünte, verſch. Mögel. Betten Roßlaarmatr., Biliowaſchtiſch, Büchergeſt., Meyers Converſatik U. Weltgeſch. L 14, 15, IV. 58240 eelen faden. 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Expedition Nr. 218. Nr. 35. Dounerstag, den 27. Februar 1908. 118. Jahrgang. Bekeuntnachung. Den 8⸗Uhrladenſchluß im Fleiſchergewerbe betr. No. 2060 7 I. Der Bezirksrat hat mit rechtskräftiger Ent⸗ ſchließung vom 23. Januar 1908 für die Stadt Mannheim einſchließlich der Vororte an⸗ geordnet: 1223 Die offenen Verkaufsſtellen im Fleiſchergewerbe müſſen an allen Tagen, außer an Vor⸗ abenden hon Sonn⸗ und geſetz⸗ lichen Feiertagen, auch in der Beit zwiſchen 8 und 9 Uhr Abends, für den geſchäftlichen Berkehr geſchloſſen ſein. Dieſe Anordnung tritt ſofort in Kraft. Mannheim, 21. Febr. 1908. Wroßh. Bezirksamt, Abt. Iy Eßppelsheimer. Hekanntmachung. Aufrechterhaltung der Ordnung wäh⸗ tend der Faſchings⸗ zeit betr. Nr. 20035 II. Im Hinblick guf die nahende Faſchipgszeit ſehen wir uns veranlaßt, Nachſte hendes bekannt zu geben: 1. Geffentliche Aufzüge nur nach vorher einge⸗ holter Erlaubnis der Polizei⸗ hehörde geſtattet.(5 68 Pol.⸗ Str.⸗G.⸗B. 2. Maskenbettel guf den Straßen, in den Wutſchaften und Kaufläden iſt unterſagt und wird auf Grund des 5 361 Ziff. 4,.⸗Str.⸗G.⸗B. Heſtraft. 3. Veläſtigungen der Vaſſanten insbeſondere der Frauensperſonen haben zu „Das Confettiwerfen auf öffentlichen Stiaßen und hläßen, ſowie in Wirtſchaften A aus ordnungs⸗ und geſund⸗ heitspolizeilichen Gründen ver⸗ boten. ſuwieberhandlungen werden auf Grund des§ 36o Ziff. 2 des.⸗Str.⸗G.⸗B. beſtraft. 5. Es iſt verboten, die Quer⸗ und Stromleitungs⸗ prähte der elektriſchen Straßen⸗ bahn mit Papierſchlangen und dergleichen Gegenſtanden zu behängen(§ 21 der Verkehrs⸗ und Betriebsordnung für die hieſige Straßenbahn). 6. Ananſtändige Masken werden von der Straße und Iffentlichen Plätzen unnach⸗ ſichtlich entfernt. 7. Dir Verübung ruhe⸗ enden Lärms mit Trom⸗ Feten, Schalmaien etc. am Sonntag, den 1. März 1908, vormittags in der Nähe der Krchen, iſt während der K rchen⸗ ſtunden(9 bis 11 Uhr) un er⸗ ſagt und zieht Be rafung a Grund des 3 380 Ziff. 11 des.⸗Str.⸗G ⸗B. nach ſich. Mannbeim, 20. Febr. 1908. Großh. Bezirksemt: Puolizeidirektton. Dr. Korn. 12918 Holz⸗Verſteigerung. Wir verſteigern am: Dreitag, 28. Februar d. Is. vormittags 10 Uhr eim Rathauſe Sandhofen vor der Ab⸗ Aus ver Abt. IIGemarkung Kckferthal: 82 Ster Scheit⸗ u. Prügel⸗ alz holz 4064 800 Stück Wellen Aus Abteilung 1, 3. Gemark⸗ Ang Sandhofen: 158% Ster Prügelholz 882 Stück Wellen. Auskunft erteilt Waldhüter Herbei in Sandhofen. Mannheim, 22. Febr. 1908. Evang. Kollektur. Lieferung von Maſchinenkohlen. Für den Steinkruchbetried Bormberg, Staulon Senzheim bet Oos(gapen) ſind für das Jahr 1sos erforberlich eiwa Aüh Zenluer Nußrnäkkohlen Ia. Qnualität. Angebote aur den Einzelpreis geſtellt, verſchlo en und mit obiger Aufſchrift verſeyen, ſind längnens bes 77581 Samstag, 18. März d. Is., vormittags 11 uhr bei der unterzeichneten Stelle ein⸗ zureichen, woſelbſt indeſſen die Bebingungen zur Einſicht auf⸗ lilegen und Angedotsvordrucke ethoben werden konnen. Naſtatt, den 24. Februar 1908. Dekllanntmachung. Die Errichtung eines Ueberfallwehres und die Feſtſetzung der Eiche bei dem Waſſertriebwerke des Fabrikanten Büh⸗ ler in Schriesheim betr. Nr. 21387J. Dem Fabrikanten Bühler in Schriesheim wurde die bezirksrätliche Genehmigung zur Errichtung eines Ueberfallwehres bei ſeinem Waſſertriebwerke am Kanzelbach in Schriesheim erteilt und gleichzeitig die zu⸗ läſſige Stauhöhe für den zugehörigen Werkkanal eng Mannheim, den 24. Febrnar 1908. 12²⁴ Großh. Bezirksamt, Abteilung II: Dür r. 88 Bekanntmachung. Die Subventionierung der Fohlen⸗ weiden betr. 12247 Nr. 20482J. Um für die Beſitzer von Fohlen eine tun⸗ lichſte Ermäßigung der von ihnen bei Beſchickung einer Weide zu entrichtenden Taxe zu ermöglichen, wird den Un⸗ ternehmern von Fohlenweiden, welche die nachſtehenden Be⸗ dingungen einzugehen ſich bereit erklärt haben, eine Sub⸗ vention von 50 M. für jedes die Sommerweide und von 70 M. für jede die Winterweide begehende Fohlen gewährt werden, bezüglich deſſen die ſämtlichen in den betreffenden Grundbeſtimmungen geſtellten Anforderungen erfüllt ſind. Grundbeſtimmungen für die Gewährung einer ſtaatlichen Subvention Unternehmer von Fohlenweiden. 1 an die Staatliche Subvention wird zu dem Zwecke gewährt, um die tunlichſte Ermäßigung der von den Fohleubeſitzern zu entrichtenden Wetdetaxe zu ermöglichen. 2 Dieſelbe ſoll 50 M. für jedes die Sommerweide und 70 M. für jedes die Winterweide begehende Fohlen be⸗ tragen und wird nur bewilligt für Tiere, welche im Eigen⸗ tum eines Babenſers ſtehen und von ſtaatlich ſubven⸗ tivnierten Hengſten oder aus prämiierten oder ſolchen Stuten gefallen ſind, welche zur Verbeſſerung des Zucht⸗ mit Staatsunterſtützung eingeführt worden ind. 8. Diejenigen Fohlen, für welche um eine ſtaatliche Sub⸗ vention nachgeſucht wird, müſſen den weitaus größten Teil der Weidezeit auf der Weide zugehracht haben. Falls dies nicht zutrifft, die Fohlen aber wenigſtens die Hälfte der Weidezeit ſich auf der Weide befunden haben, kann je nach Lage der Verhältniſſe eine Subventionierung zwar gewährt werden, jedoch findet in einem ſolchen Falle eine verhältuismäßige 1 des Betrages ſtatt. Während einer Weideperiode iſt und Fohlen eine Heuration von 3 kg und eine ebenſo große Ratton Hafer zu verfüttern, wobei es jedoch der Fohlen⸗ weideverwaltung überlaſſen bleibt, 1 leg Hafer durch Kleie. Melaſſe oder andere geeignete Futtermittel zu erſetzen und die für ein Föhlen feſtgeſetzte Geſamtration je nach den Witterungs⸗ und Weideverhältniſſen zu verabreichen. Fohlen oder Pferde, welche nach dem Wunſche ihres Beſitzers 7775 Haferrativn erhalten ſollen, dürfen nicht aufgenommen werden. im geſamten pro Tag 5. Die Weide iſt in gutem Zuſtand zu erhalten und nament⸗ lich hinreichend zu düngen. Ebenſo iſt für einen ordnungs⸗ mäßigen zuverläſſigen Betrieb gewiſſenhaft Sorge zu tragen. 6 Auf 1. März jeden Jahres iſt dem Großh. Miniſterium des Innern durch Vermittelung des Großh. Bezirksamts über die Höhe der für die Sommer⸗ und Winterweide ta Ausſicht genommenen Weidetaxen unter Anſchluß der der Berechnung zu Grunde gelegten Materialien Anzeige zu erſtatten. Das Miniſtertum behält ſich vor, die Bewilligung der Subvention an die Bedingung zu knüpfen, daß die Weide⸗ taxe eine entſprechende ee erfahre. Während der Verabreichung der Haferration müſſen die Fohlen angebunden ſein. 8. Auf 1. Juli und auf 1. November jeden Jahres iſt dem Miniſterium durch Vermittelung des Großh. Bezirksamts mit dem Antrag auf Ausbezahlung der Subvention ein eingehender Berſcht über die Beſchickung der Winter⸗ bezw. Soummerweide(Zahl, Alter, Raſſe, Herkunft und genaue Abſtammung der Fohlen) über den Erſolg des Weideganges für die einzelnen Tiere und über die Betriebsergebniſſe vorzulegen. In dieſem Bericht iſt, wenn immer möglich, das Gewicht der Fohlen beim Auftrieb auf die Weide und beim Abgang anzugeben. Auch iſt ein Nachweis über die verbrauchte Fourage auzuſchließen. Hiervon Kenntnis. Mannheim, 22. Februar 1908. 82 Großh. Bezirksamt: 25 5 Levinger. Amtliche Bauauffehberſtelle. Die Stadtgemeinde Mannheim beabſichtigt unter Vor⸗ behalt der Beſtätigung durch das Großberzogliche Bezirks⸗ amt einen Bauaufſeher zur Ueberwachung der Einhaltung der polizeilichen Vorſchriften, die zum Schutz der bei Bauten beſchäftigen Perſonen erlaſſen ſind, einzuſtellen. Der Bauauſſeher muß durch fachliche Ausbildung vder durch längere Tätigkeit bei Bauarbelten die nötigen Kennt⸗ niſſe beſitzen und darf weder ein eigenes Baugeſchäft be⸗ treiben noch in einem Privatarbeitsverhältnis ſtehen Geeignete Bewerber, welche dſe erforberliche körperliche Rütſtigkeit und Gewandtheit im ſchriftlichen Ausdruck beſitzen, wollen ſelbſtgeſchriebene Bewerbungsgeſuche mit Lebensfauf und Zeugniſſen und unter Angabe des Gehaltsanſpruchs bis zum 15. März 1908 hierher einreichen. 81219 Mannheim, den. Fehrnar 1908. Bürgermeiſteramt: Martein. Aheinſchiffaßhrt. Nachſtehende Bekanntmachung bringen wir zur Kennt⸗ nisnahme der Schiffahrtstintereſſenten. 122⁴5 Mannheim, den 286. Februar 1908. Großh. Rheinbaninſpektion: J. Bi: Dr. Ner n. Rheinſchiffahrts⸗Kperre. Gemüߧ 4 Ziff, 9b der Rheinſchiffahrts⸗Polizeſordnung wird den Schiffahrttreibenden zur Keuntnis gebracht, daß aus Anlaß von Scharſſchießen des 11. Batafllons des 7. bab. Jufanterie⸗Regiments Nr. 142 in Müllheim vom Neuen⸗ burger Exerzlerplatz aus die hiedurch gefährdete Rheinſtrecke von 1,5 Ekm bis 5 km abwärts der Neuenburg⸗Gichwalder Mheinſchiffbrücke Donnerstag, 5. und Freiſag, 8. März d.., von je vormittags 9 Uhr bis nachmitinas 3 Uhr für den ge⸗ geben wir den beteiligten Kreiſen des Bezirks iſt. Den Weiſungen der Abſperrungspoſten iſt Folge zu Großh. Waſſer⸗ und Stratßenbauinſpektien. leiſten. Freiburg, den 25. nar 1908. Gr nbau-⸗Fuſpektion. ſamten Verkehr auf dem Rhein und dem Leinpfad geſperrt11 Kgl. Conserva torium zu Dresden. 53. Schuljahr. Alle Fächer für Musik und Theater. Volle Kurse u. Einzelfächer. Eintritt jederzelt. Hauptelntritt 1. April und 1. September. Prospekt urch das Direktorium. 7264 Bekanntmachung. Die für die Erweiterung und Unterhaltung des Orts⸗ Feruſprechers Mannheim erforderlichen Dachdeckerarbeiten und Materialien ſind im öffentlichen Angebotsverfahren zu vergeben. Angebote ſind verſchloſſen mit äußerer Auf⸗ ſchrift„Angebote auf Dachdeckerarbeiten“ Kaiſerliche Ober⸗Poſtdirektion 11 Uhr vormittags, an die Karlsruhe(Baden) 11½ Uhr. einzuſenden; Zuſchlagsfriſt bis 24. März. bis 10. März, Oeffnung Zimmer 169 Die Bedingungen ſind bei dem Telegraphenamt Mann⸗ heim einzufehen beziehen. und gegen 50 Pfg. Schreibgebühr zu 77603 Karlsruhe(Baden), den 21. Februar 1008. Kaiſerliche Ober⸗Poſtdirektion: Geisler. Wekanntmachung. In der Zentrale des ſtädtiſchen Elektrizitätswerkes ſoll für Inſtallationen, Unterhaltungsarbeiten an den Schalt⸗ tafeln u. dergl. ein mit Hochſpannung vertrauter Monteur eingeſtellt werden. 3122²²⸗ Meldungen mit Augabe der bisherigen Beſchäftigung und des Lohnanſpruches ſind bis zum 6. Mürz 1908 ein⸗ zureichen. Maunheim, den 25. Februar 1908. Die Direktivn der ſtädt. Waſſer⸗ Gas. u. Elektrizitätswerke: Pichler. HBolz⸗Verſteigerung in Annweiler(Plalz) am Montag, den 16. Mär; 1908, vormittags 9 Uhr, im Stadthausſaale kommen zum Aufgebot: daſelbſt; es 1070 eichen Stämme I. mit V. Kl. 52 buchen 7 183 kiefern 95 II. mit V. Kl. II. mit V. Kl. 28 eichen Nutzſtangen II. und III. Kl. Annweiler, den 26. Februar 1908. Das Bürgermeiſteramt: Bartz. 77617 Ronkursverfahren. Nr. 1920. Ueber den Nach⸗ laß des am 28. November 1907 in Maunheim ver⸗ ſtorbenen, zuletzt in T 8, 4 wohnhaften Kaufmanns Karl Zimmermann, geweſenen Inhabers der Firma Gebrüder Zimmermann, wurde heute, nachmitttags 5Uhr das Konkursverfahren eröffnet. Zum Konkursverwalter iſt ernannt: Ortsrichter Theodor Michel in Mannheim. Konkursforderungen ſind bis zum 13. März 1908 bei dem Gerichte anzumelden. Zugleich wurde zur Beſchluß⸗ faſſung über die Wahl eines definitiven Verwalters, über die Beſtellung eines Gläubiger⸗ ausſchuſſes und eintretenden Falles über die in§ 132 der Konkursordnung bezeichneten Gegenſtände ſowie zur Prüfung aaf angemeldeten Forderungen au Samstag, 21. März 1908, vormittags 9 Uhr, vor dem Gr. Amtsgerichte Apt. 3, I. Obergeſchoß Saal A, Zimmer Nr. 111, Termin an⸗ beraumt. Allen Perſonen, welche eine zur Konkunsmaſſe gehörige Sache in Beſitz haben oder zu Konkursmaſſe etwas ſchuldig ſind, wird aufgegeben, nichts an den Gemeinſchuldner zu verabfolgen oder zu leiſten, auch die Verpflichtung auf⸗ erlegt, von den Beſitze der Sache und von den Forder⸗ ungen, für welche ſie aus der Sache abgeſonderte Befriedig⸗ ung in Anſpruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 13. März 1908 Anzeige zu machen. 12243 Mannheim, 24. Febr. 1908. Der Gerlichtschreiber Großth. Amtsgerichts Abz. 3. Fleck. Konkurſe. Nr. 1749. In dem Kon⸗ kursverfahren über das Ver⸗ mögen des Bauunternehmers Joſef Schuldheis iu Mann⸗ heim iſt zur Abnahme der Schlußrechnung des Verwal⸗ ters, zur Erhebung von Ein⸗ wendungen gegen das Schluß⸗ verzeichnis der bei der Ver⸗ teilung zu berückſichtigenden Forderungen— und zur Be⸗ ſchlußfaſſung der Gläubiger — über die nicht verwert⸗ baren Sermögensſtücke— und über die Erſtattung der Auslagen und die Gewährung einer Vergütung an die Mit⸗ glieder des Gläubigeraus⸗ ſchuſſes— Schlußtermin be⸗ ſtimmt auf 122⁴2 Moutag, 16. März 1908, vormittags 11%½ Uhr nor dem Amtsgericht hier⸗ ſelbſt, 2. Stock, Zimmer Nr. Mannheim, 21. Febr. 1908 Der Gerichtsſchreiber Großh. Amtsgerichts IV. Schwa b. Bekannlmachung. Nr. 1464. Die Entmündi⸗ 115 des Johann Schmitt LII, Makler in Käferthal, wegen Verſchwendung wurde wieder aufgehoben. 12²⁴⁴ Mannheim, 20. Febr. 1908. Gr. Amtsgericht V. Straub. Bekannkmachung⸗ Nr. 548. Die räume des Städt. Maſchi⸗ nen⸗Inpektors ſowie des Städt. Eichamtes befinden ſich vom Dounerstag, den 27. d. Mts. ab im Kaufhaus Lit. N 1, II. Stock, Ein⸗ gang Breiteſtraße Zimmer Nr. 22. 8122¹ Mannheim, 25. Febr. 1908. Der Städt. Maſchinen⸗ tuſpektor: ged. Volckmar. Verſteigerung des ſtädtiſch. Bauplotzes Seckenheimerſtr. 45. Auf Antrag der Stadtge⸗ meinde Mannheim wird am Mittwoch, den 4. März 1908, nachmittags 3 Uhr im großen Ralhausſaal dahier durch das unterfertigte Notariat der ſtädtiſche Bauplag Tgb. No. 9308 b, Seckenheimerſtraße No. 45 im Maßegehalte von 298 qm. mit einem Anſchlage⸗ preis von 58 Mark pro qm. öffentlich zu Eigentum ver⸗ ſteigert. 77494 Die weiteren Steigerungs⸗ bedin ungen können im Ge⸗ ſchäftszimmer des unter fertigten Notariats oder auf dem Bürger⸗ meiſteramt dahier eingeſehen werden. Mannheim, 18. Febr. 1908. Großh. Notarlat VI: — 2U Bekaunkmachung. Aufgebot v. Pfaudſcheinen. Es wurde der Antrag geſteilt ſolgende Pfandſcheine des Städt. Leibamts Mannbeten Lit. A Nr. 15527, von 24 Mai 1907, Sit. A Nr. 34296, vom 2. November 1907, Lit.& Nr. 38803, vo II. Deze ber 1907, Lit. A Nr. 48262, vom 11. Februar 1908 welche angenlich abhanden ge⸗ ſo men ſind, na 8 28 der Leih⸗ Imtsſatzungen ungiltig zu er⸗ klären. 91217 Die Juhaber dieſer Piand⸗ eine werben hlermit aufge oi⸗ dert,ihre An prüche unter Vorlage der Pfandſcheine inner zalb 4 Wo ſben vom Tagedes Erſchemnens deeſer Bekanntma ung angere⸗ net deim Städt. Leihamt, Lit. 5, 1geltend zu machen, widrigen⸗ alls die Kraftloserklärung odeit genaunter Pfandſcheine erfolgen aunbeim. 27. Febrnar id0s, Städt. Leihamt. Hofmann. cndſe Kieidermacherin f ſich außer dem Hauſe. 18519 8 8. 12, 8. Stock Burean⸗ Zwangs⸗VPerſteigerung. Freitag, 28. Februar 1908, nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal Q 4, 5 hier gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich ver ſteigern: 58232 Möbel und Sonſtiges. Mannheim, 27. Febr. 1908. Zolliuger, Gerichtsvollzieher Eiſenkonſtruklion. Die Lieſerung und Auiſtellung der Eiſenkonſtruttion für einen Fußgängerſteg über den Bahnho Kirchheim./H. im Zuge der durch Schließung des ſeu tenenebenen Ueberganges unterbrochenen Orts⸗ lrage füdlich des Aufnahn sge bändes wird iu öffentlichenm Welt⸗ bewerb nach Maßgabe der Verord⸗ nung des Gr. Miniſteriums der Finauzen vom 3. Januar 1907 vergeben. Das Gewicht der Eiſenkouſtrnk⸗ tion betiägt: beiläufig 30120 Kg. Flußeiſen 5 80„ Flußlnabl. Plaue und Bedingnisheſtlegen bei der unterzel neten Dienunelle zur Einſichtnahme auf, woſelbn auch Auge otsſorulare abgege ben werden. Die Verdingungsunterlagen werden gegen Einzahlung von 0 M. in gar abgegeben. Angebole ſind verſchloſſen mit den Nunchrit„Eiſenkonſtruk⸗ tion für einen Fußgängerſteg in Kirchheim“ bis ſpätenens Freitag den 20. März 1908 vorm. 10 Uhr bei der unterzetchneten Diennelle einzureiel en, um welche Zeit die Eröffnung der Angebote in Gegenwart der erſchienenen Bewerber attfindet. Zuſchlagsfriſt 4 Wochen. 77581 Heidelberg, den 21. Febr. 1908 Großh Bahnbauinſpektion II 55 85 785 Zwangs⸗Verſteigerung. Nr.1907 ImWege der Zwangs⸗ voll reckung ſoll das in Mann: geim bele ene, in Grundbuche bon Maunheim zur Zeit der Kintragung des Verſtelgerungs⸗ ver nerkes auf den Nanſen des Leonhard Sauer 1, Maurer in Ziegelhauſen eingetragene, nachſehend beſchriebene Grund⸗ Hück am Mittwoch, 18. April 1908, vormittags 9½ Uhr durch das unterzeichne e Notariat, im Ratbauſe zu Neckarau ver⸗ leigert wer den. Der Verſteigerungsvermerk iſt am 25. Jan. 1908 in das Grund⸗ buch eingetragen worden. Die Einſicht der Mitteflungen des Grunhenchamts, ſowie der übrigen das Grundſtück beireiſen den Nan welſungen, insveſondere der Schatzungsürkunde iſt jeder⸗ maun genattet. Es ergeht die Aufforderung, Rechte, ſoweit ſie zur Zelt der Eintragung des Vevfleigerungs⸗ vermerks aus dem Grundbuch nicht erſichtlich waren, ſpäteſtens im Verſteigerungstermine vor der Auffordekung zur Abgabe von Geboten au die verſteigerten Gegenſtandes tritt. Beſchreibung des zu verſteigernden Grundſtücks: Stelle des Grundhuch von Maunheim, Band 303, Heſt 20, Beftandsver⸗ zeichnis I. Lgb.⸗Nr. 19628, Flächeninhalt 8 ar 77 qm Hausgarten und Oo raite, Friedrichſtraße 58 in Neckarau. Auf der Ho'kraite ſieht: ein vierſtöckiges dorderes Wohnhaus, ein unterkellerter zweiſ öckiget Seitenbau liuds init Vorbauten, ein einnöckiger Stallauvau mit Tuieſtock, ſowie ein einftöckiger Abortanbaun. Schätzung Mk. 2700. Manuheim, 24. Febrnar 190s8. Gr. Notariat Maunheim 1I1 als Bollſtreckungsgericht. Dr. Elfafſer. 7765 Zwangs⸗perfteigernng. No. 1893. Im Wege der Zwangsvollſtreckung ſoll das in Maunheim belegene, im Grund⸗ buche von Mannheim, zur Zeit der Eintragung des Verfleiger⸗ ungsvermerkes guf den Namen der Archttekt Arthur Schweizer Eherrau Eliſe geb. Sholz in Mannceim eingetragene, nach⸗ ſtehend beſchriebene Grundſtück am reitag, den 10. April 1908, beste tags 9½ Uhr, durch das unterzeichnete Nolariat in deſſen Dienſträumen B 4, 3 in Mannheim verſteigert werden. Der Verſte gerungsvermerk iſt am 18. Okl. 1807 in das Erund⸗ buch eingetragen worden. Die Einſicht der Mitteilungen des Grundbuchamts, ſowie der übrigen das Grundſtück betreffen⸗ den Nachweiſungen, nsveſondere der Schätzungsurkunde in jeder⸗ mann geſtartet. 77598 Es ergeht die Aufforderung, Rechte, ſoweit ſie zur Zeit der Etntragung des Verſteige⸗ rungsvermerkes aus dem Grundbuch nicht erſichtlich waren, ſpäteſtens im Verſtei⸗ gerungstermine vor der Auf⸗ forderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger wider⸗ ſpricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls ſie bei der Feſt⸗ ſtellung des geringſten Ge⸗ bots nicht berückſichtigt und bei der Verteilung des Ver⸗ ſteigerungserlöſes dem Au⸗ ſpruche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachge⸗ ſetzt werden. Diejenigen, welche ein der Verſteigerung entgegenſtehen⸗ des Recht haben, werden auf⸗ gefordert, vor der Exteilung des Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des Verfahrens herbeizu⸗ führen, widrigenfalls für das Recht der Verſteigerungserlös an die Stelle des verſtei⸗ gerten Gegenſtandes trtitt. Beſchreibung des zu verſteigernden Grundſtücks: Grundbuch von Maunheim, Band 34, Heft 32, Beſtandsver⸗ zeichnis I. 8 Lab.⸗Nr. 498 k, Flächeninhalt Lar 39 um Hoſraite Lange, Nöt, terſtraße Nr. 2 und Käferkhaler⸗ üraße Nr. 3. Hierauf ſtebt ein unterkellertes viernbckiges Wohn und Wirt⸗ ſchaftsgebände als Edhaus mit Giebel- und Turmaufbau; ein verſtöckiger Flügelaufbau 1. und 2. Teil, ſowie ein einnöckiges Piſſoir und Abortaubau. Schatzung 118000 Mk. Hlerzu Zubehorſiücke in Werſe von 1234 Mk. Mannheim, 24. Fehrnar 1808. Großh. Notariat n als Bollſtreckungsgericht: Dr Elſaſſer AggN Jag ⸗Verpachlung. Die Stadtge ende Hockenheim vervachtiet amn Samstag, den 7. Mürz 1908, nachm. 4 Uhr, auf deul Rathauſe dahzer die 214 Hektar große Wald⸗ und Feldjagd der Geſneinde Hocken⸗ heint auf 9 Jahre(vom Tage der Gene migung bis 1. Febr. 1917) in 3 Abteilungen. Die erte Abteilung umſaßt die Wald⸗ und Feldjagd öſt ich den Rhein⸗ thalbahn mit Ausnahme der Sonderge arkung Biblis mit mit ca,. 700 ha, Die zweite Abteilung denſenigen Teil weſl⸗ der Rheintba bahn und der Heidelberg-Speyerei⸗Bahn mit Ausnahme des Hofgutes In ult⸗ heim circa 873 ha Die driite Abteilung denjenigen Teil nord⸗ weitlich der Heideſberg⸗Speyerer Bahn bis an den Ryein mit ca. 870 ba. Als Steigerer wexden nur ſol le Per onen zugelaſſen, welche ſich im Beſit 8 Jagdpaſſes definden oder h ſchriitliches Zengnis der tandigen Be⸗ hörde(des Gr. Bezirksamts) nachweiſen, daß gegen die Er⸗ Zulung eines Jagdpaſſes ein Bedenken nicht obwaltet. Pachtliebhaber werden hier⸗ zu eingeladen. Der Entwurf des Jagdpag tvertrags liegt auf dem Rathaufe zur Einſicht offen⸗ Hockenheim, 22. Febr. 1908. Der Gemeinderal: Schu tz. Der Natſchreiber: Brand. 7739˙ 338 735 Geisha, Page und Briket Musken, bill zu verleihen. 18683 O 7. 8, 3. Stock, rechts In der Hanptſynagoge. Freitag, 28 Febr., abends 6 Uhr. Saunstag, 29. Febr., mor⸗ geus 9½ Uhr Piedigt, Herr Stadtra biner Dr. Steckelmacher. Nachmimags 2½ Uhr, Jugendgottesdienſt mtt Abends 6 Uer 56 me. Schrifterklärung. An den Wochentagen: worgens 7 Uhr, Abends 5 Uhr. In der Clausſynagoge. Freitag, 2s Febr abends 6 Uhr. Samstag, 29. Fekr. morgens s Uòr. adends 6 U5 An den Wochentagen: worgens 6¾ i19 1 r, abends 5 Uhr. Kaufe gebr. Möbel Betien wie auck ganze Einrichtungen zu den höchsten Prelsen Postkarte genlgt. (81160 ERn,&., I1. Eigentülmer: Katholiſches Bür gerhoſpital.— Verantwortlicher Redakteur: Fran Kircher. Druck und Vertrieh: Dr. H. Haas'ſche Buchdruckeref, G. m. b. H.