Badiſche Volkszeitung.) Iu ſerate: 8 der Stadt Mannheim und Amgebung. Anabhängige TJageszeitung. Neue te Na richten (Reaunheimer Bulkablatt) Telegramm⸗Adreſſe: Jourual Maundeim“. Telefon⸗Nummerm Direktion u. Buchhaltung 144 Druckeret⸗Burean(An⸗ nahmen. Druckarbeiten 841 Die Erlenel⸗Beile. 8 Pfgb Geleſeuſte und verbreitetſte Zeitung Täglich 2 Husgaben Eigene Kedaktionsbureaus Nedaktion Auswärtige Inſetate 30„ in Mannheim und Umgebung. eee eee in Berlin und Karlsruhe 8 eee Schluß der Jnferaten⸗Aunahme ſür das Mittagsblatt Morgens 3 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr. Freitag, 6. März 1908.(Abendblatt.) 8 Eine nüchterne Betrachtung. Der Herbſt 1909 bringt uns Neuwahlen zum Landtage. Die zweite Kammer wird entgegen der früheren Halberneue⸗ rung vollſtändig erneuert. Es mag nicht unangebracht ſein, jetzt ſchon an der Hand der Statiſtikk) über die letzten Landtagswahlen zu prüfen, wie die Ausſichten für die libera⸗ lert Parteien ſind. Wir nehmen dabei an, daß in den Bezirken, in welchen binne Partei bei den letzten Wahlen im erſten Wahlgang mehr als 60 pCt. der abgegebenen Stimmen erhielt, ein anderer Ausfall der Wahl ſchon bei der nächſten Wahl unwahr⸗ ſcheinlich iſt. Im folgenden führen wir dieſe Bezirke an, die Namen der jetzigen Mandatsinhaber in Klammer beigeſetzt. Es haben von den abgegebenen Stimmen erhalten: nationalltberale Kandidaten 1. Beg. 12 Törrach⸗Land(Scherer, jetzt Obkircher) 63,9% 2.„ 14 Müllheim⸗Lörrach⸗Staufen(Blanken⸗ horn) 74,0 3.„ 25 Lahr(Schneider) 61, 4.„ 30 Kehl(Sänger) 88,.5 5.„ 42 Karlsruhe 2(Binz) 60,8 6.„ 64 Heidelberg 1(Rohrhurſt) 65,3 7.„ 68 Heidelberg⸗Eberbach(Quenzer) 60,1 Demokratie und Freifinn haben keinen Bezirk mit mehr ls 60 pet. der Stimmen im erſten Wahlgang, dagegen kann des Zentrum mit nicht weniger als 18 ſolcher Bezirke auf⸗ warten. Es ſind dies: 1. Bez. 1 Pfullendorf⸗lleberlingen(Weißhaupt) 73,89% 2.„ 3 St. Blaſien⸗Waldshut(Blümmel) 61,9 3.„ 10 Säckingen⸗Waldshut⸗Schopfheim (Birkenmayer) 64.0 4.„ 15 Staufen⸗Schönau⸗Freiburg⸗(Land)⸗ Neuſtadt(Kopf) 81,1 5.„ 16 Breiſach⸗Emmendingen(Gleichenſtein) 61,0. 6.„ 21 Waldkirch⸗Freiburg(Wieſt) 728 7.„ 28 Wolfach⸗Offenburg⸗Id.(Hennig) 78,4 8.„ 31 Offenburg Ed.⸗Kehl(Morgenthaler) 77,9 9.„ 32 Oberkirch⸗Offenburg Id.⸗Achern (Geppert) 68,6 10.„ 33 Achern⸗Bühl(Hergt) 76,.8 11.„ 34 Bühl⸗Baden Od.(Lauck, fetzt Schmunck) 83,3 12. 36 Raſtatt⸗Baden(Zehnter) 71,8 18.„ 38 Raſtatt Ld.⸗Bühl⸗Baden d.(Schmidt) 69,1 14.„ 52 Bruchſal Land(Breitner) 80,9 15.„ 54 Wiesloch⸗Bruchſal Ld.(v. Mentzingen) 77,9 16.„ 69 Buchen⸗Eberbach⸗Mosbach⸗Adelsheim (Dieterle) 64,1 17. 72 Tauberbiſchofsheim(Schofer) 89,5 18.„ 73 Wertheim⸗Buchen⸗Tauberbiſchofsheim (Neuhaus) 70,0 ) Die Zahlenangaben ſind dem für jeden badiſchen Politiker empfehkenswerten Buche: Die badiſchen Landſtände, Landtagshand⸗ buch Adolf Roth und Paul Thorbecke, entnommen. Wie man ſieht, hat das Zentrum 4 Bezirke mit über 80 Prozent und 7 Sitze mit 70—80 pCt. der abgegebenen Stim⸗ men. Alſo 11 Sitze, die zu erringen in abſehbarer Zeit für den Liberalismus wohl ausgeſchloſſen iſt. Allerdings ſollte hierin nur ein Anſporn zu um ſo energiſcher Tätigkeit liegen, denn nur durch eine eine Reihe von Jahren ununterbrochen fort⸗ geſetzte, rege Tätigkeit kann man hoffen, Breſche in dieſe Zen⸗ trumstürme zu legen. Die Sozialdemokratie hat nur 2 Mandate mit mehr als 60 pEt, der abgegebenen Stimmen im erſten Wahlgang. 1. Boz. 58 Mannheim 1(Lehmann) 60,595 2.„ 62 Mannheim 5(Süßkind) 61,0 Betrachten wir nun zunächſt die liberalen Mandate, die bei der nächſten Wahl erheblich gefährdet ſind. Zunächſt der zweite Bezirk Meßkirch⸗Stockach(Brod⸗ mann nl.). Die Zahl der natl. Stimmen betrug bei der Erſatzwahl für den verſtorbenen Abg. Hauſer 2722, die der Zentrumsſtimmen 2693, bei der zweiten Wahl 2974 und 2790. Dor Unterſchied iſt demnach äußerſt gering, der Vorſprung der Liberalen kaum nennenswert. Hierzu kommt noch, daß die Organiſation unſerer Partei im Bezirk teilweiſe durchaus nicht auf der Höhe ſtehen ſoll. Ein weiterer gefährdeter Bezirk iſt der., Donau⸗ eſchingen⸗Engen. Hier betrug die liberale Stimmenzahl bei dem erſten Wahlgang 2613, bei dem zweiten 3091, die entſprechende des Zentrüms 2737 und 2935. In dem Bezirk iſt allerdings unſere Organiſation gut durchgebildet, ſind doch unſere dorti⸗ gen Freunde mit der Gründung von liberalen Volksvereinen bahnbrechend vorgegangen, allein der Stimmenunterſchied iſt ſo gering, daß die Entſcheidung auf des Meſſers Schneide ſteht. Gelänge es dem Zentrum, dieſe beiden Mandate zu er⸗ Bezirken mit überwiegend katholiſcher Bevölkerung verdrängt (Meßkirch⸗Stockach 95,5 pCt, Donaueſchingen⸗Engen 87,7 pCt. katholiſch.) 8 Sehr gefährdet iſt Bez. 35 Baden⸗Baden. Es erhielten bei der erſten Wahl Gönner(nl.) 1049, Beuttenmüller(partei⸗ los) 899, Soz. 181, bei der zweiten Wahl Gönner 1219, Beuttenmüller 1066. Die Einverleibung von Lichtental ver⸗ ſchlechtert die Ausſichten der Liberalen ſehr(1905 in Lichten⸗ tal natl. Stimmen 48, Zentrum 351). Im 27. Bezirk Lahr⸗Land(Heimburger dem.) könnte die Unterſtützung eines konſervativ⸗bündleriſchen Kandidaten durch das Zentrum nach bekannten Muſtern gefährlich werden. Heimburger hatte 1905 im erſten Wahlgang 2267 Stimmen, Zentrum und Konſervative, damals getrennt marſchierend, Asezuſammen 2414, Soz. 295. 4 In gleicher Weiſe gefährdet ſind die Bezirke Eppingen Aund Sinsheim(66. und 67.) Im erſteren hatten beim erſten JPahlgang 1905 Burkhard(natl.) 1575, Zentrum und Bund bder Landwirte zuſ. 2304, im letzteren Bezirk Neuwirth(nl.) 2204, Zentrum und Bund der Landwirte zuſ. 2226 Stimmen. Auch Boxberg⸗Adelsheim(71.) uns auf dieſe Weiſe zu eulreißen ſcheint Richt Ausgeſchloſſen. Es hatte 1905 Stim⸗ obern, ſo hätte es den Liberalismus aus den beiden letzten men Leiſer(natl.) 3099, Zentrum und Konſervative zu⸗ ſammen 2844. Dies ſind im Ganzen 7 Bezirke, mit deren möglichem Ver⸗ luſt man rechnen muß. Verſchiedene Wahlkreiſe ſind vorhanden, in denen die Ent⸗ ſcheidung mehr oder minder von dem Verhalten der Sozial⸗ demokratie abhängt. Es ſind dies:(Die Ziffern ſind die Zahlen des erſten Wahlganges 1905.) 13. Schopfheim⸗Schönau, wie der Verlauf der Nachwah! zeigte. 20. Freiburg 3(Rebmann nl. 1292, Zentrum 1289, Soz.⸗dem. 616). 29. Offenburg(Muſer dem. 784, Zentrum 988, Soz⸗ dem. 407). 37. Raſtatt(Franz nl. 688, Zentrum 479, Soz.⸗dem. 252). 56. Schwetzingen(Ihrig dem. 1013, Zentrum und Konſ. zuſammen 2097, Soz.⸗dem. 1282). Bezirke, bei denen eine Aenderung bei den nächſten Wah⸗ len nicht ſehr wahrſcheinlich iſt, wenn auch Ueberräſchungen nicht ausgeſchloſſen erſcheinen ſind:(Die Namen der jetzigen Mandatsinhaber und die Prozentzahl der auf ſie abgegebenen Stimmen ſind jeweils beigefügt). Jetzt liberal vertreten: 3. Konſtanz(Venedey dem. 54.3 pCt.). 23. Emmendingen(Pfefferle nl. 57,4 pCt.). 26. Triberg⸗Villingen⸗Wolfach(Meyr nl. beim erſten Wahlgang 47,8 fpCt.). 40. Karlsruhe⸗Land(Neck nl. beim erſten Wahlgang 41,5 Prozent). Das Zentrum iſt in dieſem Wahlkreiſe bedeutungs⸗ los. Es kommt hier darauf an, vor dem Konſervativen einen ſolchen Vorſprung zu bekommen, daß bei der zweiten Wahl die Entſcheidung zwiſchen nl. und ſoz, fallen muß. 43. Karlsruhe 3(Frühauf freif. bei der erſten Wahl 46,2 PpEt.). 47. Pforzheim 1(Wittum nl. 55,4 pCt.). 60. Mannheim 3(Vogel dem. 54,1 pet.). 61. Mannheim 4(Mayer nl. 51,8 pet.). 63. Weinheim⸗Mannheim Land(Müller nl. 58,2 pet.). 65. Heidelberg 2(Wilckens nl. 59,3 pCt.). Vom Zentrum ſind 7 ſolcher Bezirke boſetzt: 4. Konſtanz⸗Uieberlingen⸗Stockach(Büchner 359,7 pet.). 5. Engen⸗Konſtanz(Gießler 56,0). 7. Villingen⸗Donaueſchingen(Görlacher 55,6). Neuſtadt⸗Triberg⸗Villingen(Duffner 59,5). Freihurg 1(Fehrenbach 50,8). Freiburg⸗Emmendingen(Schüler 54,3). 24. Ettenheim⸗Emmendingen⸗Lahr(Armbruſter 57,8). Vorausſichtlich ſozialdemokratiſch werden bleiben die Be⸗ zirke: Karlsruhe 4(Kolb, bei der erſten Wahl 43,3 pct.)) Pforzheim 2(Geck 35,5). 49. Pforzheim⸗Land(Eichhorn 58,5). 57. Mannheim⸗Land(Bechtold, bei der erſten Wahl 43,2). 30. Mannheim 2(Kramer 50,1 pCt.). v. Goeben,— wie ihn ſeine Freunde kannten. Ein außerordentlich ſympathiſches Charakterbild des unglück⸗ lichen„Helden“ in der furchtbaren Allenſteiner Tragödie entwirft die Wochenſchrift„Der Deutſche“; es berührt heute um ſo wohl⸗ tuender, als v. Goeben, welcher dem dämoniſchen Einfluß einer hyſteriſchen Eirce zum Opfer gefallen iſt, ſein Verbrechen in⸗ zwiſchen mit dem eigenen Blut bezahlt hat. Der inzwiſchen zum Nekrolog gewordene Artikel lautet: Wer den ſtill verſpnnenen, rückſichtslos tapferen und ritter⸗ lichen Offtzier gekannt und liebgewonnen hat, für den iſt jetzt jedes unverſtändige Wort über das Drama von Allenſtein eine ſchmerzhafte Qual. In alle Weltteile hat der geſwäßige Tele⸗ graph die„Schande der deutſchen Armee“ hinausgetragen und Schmach auf den ehrenwerten alten Namen Goeben gehäuft, der uns Deutſchen ſeit dem großen Krieg ein Stolz und eine Freude war.„Der Mörder Goeben, der Mörder ſeines Kameraden!“ Warum findet ſich nicht ein einziger höherer Offizier, der dieſe in ihrer Brutalität völlig ſchiefe Darſtellung widerruft, der ohne Rückſicht auf Rock und Kragen in alle Lande hinausſchreit, welch furchtbarer Trogik hier einer der reinſten und edelſten Menſchen zum Opfer gefallen iſt? Einer von ihnen hat den Häftling in Allenſtein beſucht und iſt erſchüttert von der namenloſen Größe der Unglücks heimge⸗ kehrt. Gveben wollte es dem Kriegsgerichtsrat aufangs gar nicht glauben, daß wirklich eine treue Seele ſich ſeiner in Acht und Bann erinnere; er hielt ſich für von Gott und der Welt verlaſſen. Ueber das Geſpräch ſelbſt, das Hauptmann v. Goeben bel der Meldung zuerſt unter Tränen ablehnte,„weil er ſich ſo ſchäme“, möchte ich der Oeffentlichkeit nichts mitteilen; das Innerſte und Heiligſte eines zerſtoßenen Menſchenherzens geht ſie nichts an. Aber einige äußere Eindrücke ans Allenſtein ſind der Berichterſtattung wert, weil ſie ahnen laſſen, wie des Vol⸗ kes Stimme in ihrer Unbefangenheit urteilt.— Vor der Haftzelle ſteht ein Soldat mit aufgepflanztem Bajonett. Oeffnet ſich die Tür, dann muß er inſtruktionsmäßig in Ausfallsſtellung gehen, um ein Ausbrechen des Eingekerkerten mit ſchnellem Stoß zu beantworten. Alle Welt nimmt an, eines Tages werde Goeben ſich an dieſe Wachtvorſchrift erinnern und hinausſtürzen— in das erlöſende Bajonett hinein. Als der Freund, der eine halbe Stunde in der Zelle verweilt hot, ſie wieder verläßt, geht der Poſten mit dröhnendem Tritt in Aus⸗ fallſtellung. Aber dem Mann zitterten Knie und Arme, und dicke Tränen rollten ihm über die Backen. Unſere ſtrammen Musketiere ſind nicht gerade ſentimental, und dieſer gefangene Hauptmann gehört überdies nicht zu ihnen, ſondern iſt Feldartilleriſt. Aber die furchtbare Tragik ſeines Falles und das Bewußtſein, daß er einer der Beſten unter der Sonne iſt, hat ihr Empfinden repolutioniert. Man weiß wohl, warum Frau v. Schoenebeck am Begräbnis ihres ermordeten Mannes nicht teil⸗ genommen hat. Jede Köchin in Alleinſtein konnte ihr mit⸗ teilen, was dann geſchehen wäre: die Soldaten wären aus Reih und Glied geſtürzt und hätten ſie zer⸗ riſſen, buchſtäblich: ein Werk des Augenblicks. In Berlin, wo Hauptmann v. Goeben drei Jahre long zum Generalſtab kommandiert geweſen war, regt es ſich in der ſtillen Straße des Weſtens, wo er gewohnt halt. Im Andenken der kleinen Leute lebt er als Wohltäter forkt. Trotz ſeines ſchmalen Einkommens hat er eine arme ſchwindſüch⸗ tige Frau reichlich unterſtützt, einem alten treuen Gaul das Gna⸗ denbrot verſchafft. Die ganze Straße, in der er gewohnt hat, tat ſich dieſer Tage zuſammen, um ein Gnadengeſuch für ihn an den Kaiſer zu richten; nicht die Bewohner der Beletagen waren es, die das taten, ſondern lauter kleine Leute, Gemüſefrauen und Hinterhausmieter. Goeben war nie an den großftädtiſchen Vergnügungsmittelpunkten zu finden, ſondern arbeitet wochen⸗ tags unermüdlich, um dann Sonntags ſich im Kreiſe adler Fa⸗ milten zu erholen, wo es geiſtige Anregung gab. Außer ſich konnte er geraten, wenn er unritterlichem Weſen gegenüber Schwächeren begegnete. Ging man mit ihm ler in Uniform] über die Straße, ſo war man vor peinlichen Auftritten nicht ſicher Sah er, daß ein Mädchen geſchlagen oder ein Pferd roh behandelt wur de, daun konnte er vor allem Volk dem Peiniger an die Gurgel fahren. Jede Rückſicht auf ſeine eigene Perſon verblaßte in ſolchen Mo⸗ menten vor der eingebildeten Notwendigkeit ſeines Eingreifens zugunſten der Schutzloſen. Kindlich rein kam er nach Allenſtein zu ſeinem Schickſal, zu ſeruer Eiree Er ſelbſt, der ſchlanke, ſchmächtige Offizier, hatte ſtets geglaubt, zur Begründung einer Familie zu ſchwächlich zu ſein, hatte ſich für nicht mannbar und„unnütz auf der Welt“ gehalten. Durch eiſerne Selbſtzucht ſtählte er den Körper und hielt militäriſche Strapazen aus, vor denen andere zurückgeſchreckt wären. Es liegt nahe, hier an einen anderen großen Namen unſerer Armer zu denken, dem es ähnlich ergangen iſt, nur ohne ſchließlichen Sturz.. In zwei Weltteilen hatte Hauptmann v. Goeben den Tod geſucht, hatte im Burenkriege meiſt ſtehend geſchoſſen, aber nur Wunden heimgetragen, hatte dann in Mazedonien ſich den Kugeln geſtellt, ohne erlöſt zu werden. Nuntrifft er in der kleinen Garniſon auf eine Frau, die ihm erzählt, ihr Mann halte ſie„wie im Zuchthauſe“, Das Rittertum in Gveben flammt empor; er, der ſo kindlich glaubt, weil er von ſeiner Lauterkeit auf die der Umgebung ſchließt, weiß nicht, daß die ganze„Zuchthausbe⸗ handlunng“ ſich darauf beſchränkt, daß Major v. Schoenebeck aus gutem Grunde die Korreſpon⸗ denz ſeiner Frau überwacht. Nun geht das Verhäng⸗ nis ſeinen Lauf. Bald hat das unglückſelige Weib auch den eigen⸗ artigen Reiz durchkoſtet, das„große Kind“ zum Manne u 2. Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannfeim, 6. März. Bei verſchiedenen dieſer Bezirke z. B. Engen⸗Konſtanz, Villingen⸗Donaueſchingen, Freiburg⸗Emmendingen könnte eine intenſive Bearbeitung derſelben die Ausſichten der Libera⸗ len durchaus nicht unbegründet erſcheinen laſſen. Ueberhaupt nicht ernſthaft in Betracht kommen nach den Stimmenzahlen der letzten Wahl die Liberalen in den Be⸗ irken: 39. Etlingen⸗Raſtatt⸗Karlsruhe(Haas dem. 7,6 PCk.). 46. Durlach⸗Ettlingen⸗Pforzheim(Wüſt nl. 20,9 PCt.). 50. Bruchſal⸗Durlach(Vörderer dem. 14,7 PCt.). Bezirke, beren Wiedergewinnung mit aller Kraft verſucht werden ſollte, ſind: 8. Bonndorf⸗Waldshut.(1905 und Nachwahl Kriechle nl. (20 Jahre Inhaber des Mandats) 2485 und 2619 Stimmen, Wittemann ultr. 2748 und 3298 St., Soz.⸗dem. bei der erſten Wahl 242). 11. Lörrach(Vortiſch freiſ. 838 St., Röſch ſoz. 757, Zen⸗ trum 398). 41. Karlsruhe 1(Gauggel nl. 1379, Frank ſoz. 1343, Zentrum 654). 45. Durlach(Delisle dem. 790, Horſt ſoz. 927, Zentrum 138. Zweite Wahl Delisle 974, Horſt 1000). 53. Bretten⸗Bruchſal(Harſch nl. 1878, Schmitt, Bund der Landwirte 1469, Zentrum 767, Soz.⸗dem. 664). 51. Bruchſal(Hofmann dem 829, Zentrum 1141, Soz⸗ dem. 198). 55. Heidelberg⸗Wiesloch(Grieſer nl. 1225, Soz.⸗dem. 1315, Antiſ. 822). 70. Mosbach(Obkircher nl. 2367, Banſchbach konſ. vom Zentrum unterſtützt 2754). Die Ultramontanen haben jetzt 28 Mandate, Konſerva⸗ jive und Bund der Landwirte 4. Es genügen demnach 5 Man⸗ date mehr für dieſe Koalition, um Baden das Heil einer breaktionären Mehrheit in der zweiten Kammer zu verſchaffen. Die gegebene kurze Ueberſicht zeigt, daß dieſe Möglichkeit ſehr ernſt zu nehmen iſt. Meſonders liegt auch die Gefahr nahe, daß es dem Zen⸗ trum gelingt, ſich und ſeinem konſervativen Anhängſel ſchon im erſten Wahlgang die abſolute Kammermehrheit zu er⸗ ringen. Dann würde für die Sozialdemokratie das Intereſſe, das ſie jetzt hat, das Zünglein an der Wage zu bleiben, weg⸗ fallen, ſie würde dann lediglich das Intereſſe haben, mit der Mandatsziffer möglichſt gut abzuſchneiden. Aus einem ſolchen Anſturm von rechts und links könnte der Liberalismus arg zerzauſt heimkehren. Sozialdemokratie und Zentrum ſind in Organiſation und Agitation den liberalen Parteien weit überlegen, insbeſondere Hbei letzterem befinden ſich Organiſation und Agitation in einem Zuſtande der Hochſpannung, die kaum noch geſteigert werden kann. Von ſich kann der Liberalismus durchſchnittlich Derartiges nicht rühmen. Hier muß eingeſetzt werden, nicht kurz vor den Wahlen, ſondern jetzt, wo es noch Zeit iſt. Tüchtige und zielbewußte Arbeit, getragen von dem Be⸗ wußtſein des Ernſtes der Lage und der Ueberzeugung von der Richtigkeit und Unvergänglichkeit der liberalen Ideen kann Pis zum Herbſt 1909 noch viel Verſäumtes nachholen. S— 1283, Zentrum Eugliſch⸗franzöſiſcher Gegenſatz in Marokko. Wk. Tanger, 24. Februar. Ees iſt in der deuiſchen Preſſe bereits über die Illoyali⸗ kä berichtet worden, mit der die Franzoſen bei den Aus⸗ ſchreibungen für die Lieferungen der Aus⸗ rüſtungsgegenſtände und ſonſtigen Bedürfniſſe des Polizei⸗ korps ſo vorgehen, daß tatſächlich— den Beſtimmungen der Algeeiras⸗Akte durchaus zuwider— nichtfranzöſiſche Firmen von der Teilnahme vpöllig ausgeſchloſſen ſind. Neu aber iſt die(um nichts anderes zu ſagen) höchſt ungenierte Offenheit, mit der das hieſige franzöſiſche Organ, der „Courier du Maroc“, dies Verfahren nicht allein zu⸗ gibt, ſondern auch als berechtigt verteidigt. Er ſagt, die „Affäre“(d. h. die„Erſchließung“ Marokkos) werde Ratjional(franzöſiſch) oder gar nichts ſein und bezeichnet die Internationaliſierung der Marokkofrage als Mimäriſch, als eine künſtlich von der Diplomatie geſchaffene Unmöglichkeit und Albernheit(absurdité). Die franzöſiſchen Offiziere ſeien aber nicht verpflichtet, dieſe leere, ja komiſche Heuchelei mitzumachen, ſondern ſie hätten nur ihre Pflicht ge⸗ tan indem ſie unter Wahrung des Scheines freien inter⸗ ngtionalen Wettbewerbs, die Bedingungen zur Lieferung der niachen, ihm den Glauben an ſeine Kreft zu demonſtrieren. Und dieſer letzte Ritter ſchmiedet nun phantaſtiſche Pläne. Er ſchreibt an einen Freund, er möge ihm eine Zivpilſtellung im innerſten Afrika beſorgen, wo man mit einer Frau leben könne. Der Ge⸗ danke der Flucht aus Europa hatte aber die Frau nur einen Augenblick gekitzelt, ſie wechſelte mit den Plänen wie mit den Liebhabern und brachte Goeben von ſeiner Idee wieder ab. Er läßt ſich ſchließlich den abenteuerlichen Gedanken des„Duells ohne Zeugen“ ſuggerieren. Schonebecks Revolver verſagt, Goeben krifft mit ſeiner Kapſtädter Piſtole ſicher; durch den Fall entſteht denn noch der leichte Abdruck auch auf dem nächſten Zündhütchen der Waffe des erſchoſſenen Majors. Beſinnungslos war Goeben ſeinem„Engel“ in allem gefolgt; und er iſt erſt jetzt im Ge⸗ fängnis zuſammengebrochen, wie ein vom Blitz gefällter Baum, als er die ungeſchminkte Wahrheit über die vergötterte Frau erfuhr. Mit tiefem Weh im Herzen aber fragen wir am Schluſſe dieſes Dramas die ausländiſche Preſſe, ob ſie ein Recht dazu hat, aus dem Fall Goeben auf eine Verrottung des deutſchen Heeres zu ſchließen, und wir bitten die deutſchen Zeitungen, em Geſchlechte Goeben zuzugeſtehen, daß es dieſes gefallene itglied nicht aus feinem Gedächtnis zu löſchen braucht, und iß— trotz alledem— die Armee auf den armen Schächer von uſtein ſlolz ſein darf. — * Beiträge zur Frauenfrage. Aus kunftſtelle für Frauenberufe L. 12, 18 3, Stock. Sprechſtunde: Mittwochs von 10—11. Dienſtbotenfrage. Zur Dienſtbotenfrage, die ſie als„graues Geſpenſt am Him. me! des Haushalts“ bezeichnet, nimmt Adelaide v. Gottberg Marokkos zu der franzöſiſchen Politik ſteht. Polizeibaracken für Tanger„ſcharffinnig“ ſo gefaßt hätten, daß praktiſch eben nur ein beſtimmtes franzöſiſches Haus in Frage kommen könne.„Das in Ausſicht genommene Haus kann ſeines Geſchäftes ſicher ſein“, ſchließt das Blatt trium⸗ phierend. Dieſes naive Geſtändnis hat Veranlaſſung gegeben 31 einer ſehr ſcharfen Aeußerung des Gegen⸗ tatzes, in dem das geſamte Engländerkum Das engliſche Organ„Al⸗Moghſeb al⸗Akſa“ iſt zwar— und mit Recht— nach dem Gange der Dinge durchaus nicht über⸗ raſcht über das Verfahren der Franzoſen, allein, es macht bei dieſer Gelegenheit nachdrücklich darauf aufmerkſam, daß von franzöſiſcher Seite die Algeciras⸗Akte offen als eine Unerheblichkeit behandelt und be⸗ zeichnet werden. Praktiſch ſeien engliſche Firmen von allen Lieferungen auch in ſolchen Branchen ausgeſchloſſen, wo die britiſche Induſtrie notoriſch höchft leiſtungsfähig ſei, z. B Sanitätsartikel und Khaki. Das engliſche Blatt ſtellt gerade⸗ heraus die Frage, ob vielleicht einer der Beamten an der Ver⸗ gebung der Lieferungen perſönlich intereſſiert ſei, denn alles deute aufnationale und perſönliche Favoriten⸗ wirtſchaft hin. Dürfen denn der Chef des Polizeikorps und die Vertreter Spaniens es zulaſſen, daß die Algeciras⸗ Akte in dieſer Weiſe als bloßer Trug(sham) behandelt wird? Dieſe Frage des„Al⸗Moghſeb al⸗Akſa“ iſt nicht allein im Intereſſe des engliſchen, ſondern in dem des allgemeinen Han⸗ dels und in dem von Recht und Billigkeit durchaus berechtigt. Die Franzoſen treiben eben ihr Spiel hier zu offen, als daß irgend jemand, der Augenzeuge davon iſt, durch ſchöne Redens⸗ arten in den Pariſer Kammern irre gemacht werden könnte, und das von ihnen beliebte Syſtem der„friedlichen“ Er⸗ ſchließung führt vorläufig nur zu einer ſteten Vorſchärfung der Gegenſätze. 7 Politische ebersicht. * Mannheim, 6. März 1908. Graf Poſadowsky. In einigen Blättern wird berichtet, Herr v. Waldow, der Oberpräſident von Poſen, gedenke demnächſt zurückzutreten und Graf Poſadowsky würde dann ſein Nachfolger werden. Dazu bemerkt die„Nat. Lib. Korreſp.“: Wir vermögen nicht nachzuprüfen, wie weit der erſte Teil der Meldung zutrifft. Daß ihr zweiter unrichtig iſt, wiſſen wir. Die Gründe, die den Grafen Poſadowsky im vorigen Sontmer veranlaßten, die Aunahme eines Oberpräſidiums rundweg abzuſchlagen, be⸗ ſtehen für ihn noch fort. Im übrigen erſtrebt Graf Poſadowsky für ſich nichts weiter mehrals die Ruhe und die Freiheit des Privatmannes. Aus der jungliberalen Bewegung. Die Generalverſammlung des Jungliberalen Vereins in Charlottenburg fand am 28. Februar ſtatt. Der Vorſitzende, Dr. Poensgen, erſtattete den Geſchäftsbericht. Danach hat die Mitgliederzahl ſich von 74 auf 172 im Laufe des Jahres gehoben. Zahlreiche öffentliche und Vereinsverſammlungen legten von dem friſchen Leben im Verein Zeugnis ab. Die Beziehungen zu dem Nationalliberalen Ortsverein Char⸗ lottenburg, mit dem gemeinſam ſchon im vorigen Jahre die Vorbereitungen zur Landtagswahl betrieben worden ſeien, ſeien ſtets gut geweſen. Mit den übrigen jungliberalen Ver⸗ einen in Groß⸗Berlin ſei Hand in Hand gearbeitet worden; zur Erreichung noch größerer Einheitlichkeit ſei die Schaffung einer jungliberalen Organiſation für Groß⸗Berlin geplant. Der Vorſitzende ging dann auf die allgemeine von dem Roichsverband der Nationalliberalen Jugend verfolgte Politik ein. Die politiſche Entwicklung habe bisher den von der Jugend ausgehenden Gedanken nicht Unrecht gegeben: So in bezug auf den von anfang an von der Jugend geforderten entſchiedenen Kampf gegen das Zentrum, der nun doch die Signatur des letzten Reichstagswahlkampfes gebildet habe; in der Frage der Flottenvermehrung, die ſchon 1902 auf dem Düſſeldorfer Vertretertag der Jungliberalen gefor⸗ dert worden ſei, als noch in der offiziellen Wahlbroſchüre der Partei ſogar die Ablehnung der von der Regierung geforderten Kreuzer verteidigt wurde; bei der Finanzreform, wo ſich die von den Jungliberalen bekämpften Finanzmaßnahmen (Fahrkartenſteuer und Ortsportoerhöhung) als vollkommen verfehlt erwieſen hätten; auf dem Gebiete der Sozial⸗ politik ſei die von Anbeginn an durch die Jugend unter⸗ — ſtützte fortſchrittliche Richtung immer mehr zum Durchbrucke gekommen. Auch wegen der Reform des preußiſchen Wahl⸗ rechts habe die nationalliberale Jugend zuerſt die Initiative ergriffen; wenn die ganze Partei gleich damals auch mit Entſchiedenheit die Reform gefordert hätte, wäre die Antwort des preußiſchen Miniſterpräſidenten in dieſer Sache nicht ſo kühl ablehnend ausgefallen. So habe der in der nationak⸗ liberalen Jugend verkörperte Idealismus und Wagemut ſeine Berechtigung erwieſen. Wenn die Jugend auch kein Freund einer ſchwächlichen Kompromißpolitik ſei, fiele ſie aber auch nicht in den umgekehrten Fehler einer eigenſinnigen Negation. So hakte man die Idee des Blocks für eine richtige und werde nicht durch törichte Quertreibereien die Blockpolitik ſtören. Es könne nicht verkannt werden, daß die Ergebniſſe der Blockpolitik in liberaler Hinſicht äußerſt minimal ſeien, darum brauche man aber nicht ſofort die Flinte ins Kornzuwerfen und den Block zur Freude des Zentrums zu ſprengen, ſondern man müſſe durch tatkräftige Arbeit bei den bevorſtehenden Landtagswahlen die Mandatsziffer, und damit den Einfluß des Liberalismus und in erſter Linie der nationalliberalen Partei, zu ſteigern ſuchen. Die Vorſtandswahlen und eine Beſprechung über die Landtagswahl in Charlottenburg bildeten den Schluß der von. einem einmütigen Geiſte getragenen Verſammlung. Herr v. Gerlach hat neulich wieder einmal ſeinem gepreßten Herzen Luft ge⸗ macht durch wüſte Schimpfereien auf die Freiſinnigen. Dies⸗ mal fand der Aktus im Sozialliberalen Verein zu Magdeburg ſtatt. Zur Chrakteriſtik des Herrn v. Gerlach, Mitgliedes des Vorſtandes der Freiſinnigen Vereint⸗ gung, geben wir im folgenden den Inhalt ſeiner Rede wieder, ſo wie ihn der„Magdeb. Generalanz.“ bringt: In ſehr ausführlicher Weiſe bekämpfte er ſodann die „Pſeudodemokraten und Schwindler“, die unter frei⸗ ſinniger Flagge ſegeln, eine Wahlrechtsreform aber ernſtlich gar micht wollten. So ſei in Oberſchleſien ein Kompromiß zwiſchen Frei⸗ konſervativen, Nationalliberalen und Freiſinnigen geſchloſſen, das⸗ den beiden erſtgenannten je drei und den Freiſmnigen ein Mandat verſpreche. Auch habe Abg. Kopſch in einer Verſammlung in Halle nach Zeitungsmeldungen geſprochen von einem zu gründenden Kul⸗ turblock, der die Parteien von den Freikonſervativen bis zum kinken Flügel des Freiſinns umfaſſen ſolle, und deſſen Aufgabe es ſei, den Kampf zu führen gegen die Herrſchaft der Hierarchie für eine freie Schule. Sogar Octavio Freiherr v. Zedlitz ſei alſo Herrn Kopſch als Bundesgenoſſe angenehm, obwohl er zu den ſchärfſten Gegnern einer Wahlreform im demokratiſchen Sinne gehöre. Letztere müſſe eingige und alleinige Wahlparole bilden, und zu ihrer Erreichung ſolle man ſich verbinden mit dem Roteſten der Roten und mit dem Schwärzeſten der Schwar⸗ 3en. Wenn ſich das oberſchleſiſche Kompromiß alſo gegen Zentrum und Polen richte, ſo wolle man ſechs Wahlrechtsfreunde durch ſechs Wahlrechtsfeinde erſetzen. Die Phraſe vom Kulturblock ſei nichts als Blockkultur. Die Blockpolitik aber ſei die größte Verſumpfung der Gegenwart. Ueber die Frage, ob das erſtrebte Ziel der Ueber⸗ tragung des Reichstagswahlrechts in Preußen erreicht werden könne⸗ in abſehbarer Zeit, äußerte ſich der Redner ſehr peſſimiſtiſch. Die Reform aber, die das geheime Stimmrecht gebracht hätte, hätte der Freiſinn erzwingen können, wenn er Bülow geſtürzt hätte, Das nicht getan zu haben, ſei ſein ſchwerſtes Vergehen. In der Debatte bat ſich der ſozialdemokratiſche Rechts⸗ anwalt Landsberg hervor in den heftigſten Angrfffen gegen die Freiſinnige Volkspartei und das freiſinnige Bürgertum, das von„wenigen leuchtenden Ausnahmen abgeſehen“, auf einem Grade der Verkommenheiz angelangt ſei, der kaum noch überboten werden könne. Mit Wiemer, Kopſch und Fiſchbeck ſei nichts anzufangen. Lands⸗ berg verſicherte zum Schluß, die Sozialdemokraten würden entſchiedene bürgerliche Demokraten unterſtützen. Ueber dieſe Verheißung ſprach Herr v. Gerlach in dem Schlußworte ſeine vollſte Freude aus, und er erklärte zugleich, daß dadurch ſein Peſſimismus nun wieder zu weichen anfange. Schließlich nahm die Verſammlung, die natürlich, wie die meiſten ſogenannten ſozialliberalen Verſammlungen, zum größten Teil aus Sozial⸗ demokraten beſtand, eine den Ausführungen Gerlachs und ſeinem ſozialdemokratiſchen Bruder entſprechende Reſolu⸗ tion an. 3 Deutsches Reich. — Doppeltrauung des Fürſten von Bul⸗ garjen?) Das„Bamberger Tageblatt“ ſchreibt: Von kom⸗ petenter Seite wird uns mitgeteilt, daß die von verſchiedenen Zeitungen gebrachte Mitteilung über eine Doppeltrauung des Fürſten von Bulgarien eine völlig irrige iſt. Die katholiſche Trauung wurde am 28. Februar in Koburg vollzogen, nach⸗ neuerdings in einem Aptikel der„Württemb. Ztg.“ Stellung, aus dem wir folgende Ausführungen wiedergeben: Im Herbſt vorigen Jahres fand in Stuttgart eine Kreis⸗ verbandsverſammlung des Deutſch⸗Evangeliſchen Frauenbundes ſtatt. Unter den drei auf der Tagesordnung zur Beſprechung ſtehenden Punkten beſand ſich auch die Dienſtbotenfrage, die eine ziemlich ausführliche und eingehende Behandlung erfuhr. Unter anderem wurde die Organiſation ſowohl der Dienſtboten wie der Hausfrauen geplant und zwar ſo, daß beide Organiſationen in freundſchaftlichen und wechſelſeitigen Beziehungen ſtehen ſollen. Schen damals wurde betont, welche Notwendigkelt es ſei, auch eine bürgerliche Dienſtbotenorganiſation zu ſchaffen, da die Sozial⸗ demokratie ſchon lebhaft an der Arbeit ſei, und die Dienſtboten ſchon allein durch die Art und Weiſe ihrer Agitation für jeden guten Haushalt unbrauchbar mache. Die Beſtätigung für die letztere Behauptung fand ich kürzlich im Dezemberheft der„So⸗ zialiſtiſchen Monatshefte“ in einer längeren Abhandlung von Edmund Fiſcher über„Die Dienſtbotenfrage“. In dieſem Artikel konnte ich mich gründlich davon über⸗ zeugen, was die Dienſtboten alles zu fordern haben. Aber eines vermißte ich in den Ausführungen des Herrn Fiſcher ſehr, näm⸗ lich was die Dienſtboten für all ihre vielſeitigen Anfprüche den Herrſchaften als Gegenleiſtungen zu bieten haben. Gewiß muß man den modernen Forderungen bis zu einem gewiſſen Grade Rechnung tragen, aber man darf auch im Ueber⸗ eifer die Fehler der Dienſtboten nicht überſehen. Was nun die Forderungen anbetrifft, ſo ſteln die Sozialdemokratie folgende auf: 1. Gleichſtellung der Dienſtboten mit den gewerblichen Ar⸗ beitern. 2. Maximalarbeitstag, d. h. achtſtündiger Arbeitstag. 3. Guter Lohn. 4. Beſſere Wohnungsverhältniſſe und beſſere Behandlung. 5. Selbſtändigkeit und Freſheit. 6. Eine Abgren⸗ zung der Rechte und Pflichten nach den modernen Grundſätzen. „Die Pflichten ſcheinen mir bei dieſer Aufſtellung eine ziem⸗ liche Nebenrolle zu ſpielen. Erreicht werden ſoll durch dieſe Or⸗ ganiſation mit den oben erwähnten Grundſätzen, wie Herr Fiſcher weiter ausführt: ein hauswirtſchaftliches Arbeitsſyſtem, bei dem die Hausgehilfinnen gegen beſtimmten Tage⸗ ader Woche⸗ lohn in geregelter Arbeitszeit beſchäftigt werden, aber nicht bei der Herrſchaft wohnen, ondern, wie die FJabrikarbeiterinnen, des Abends nach Hauſe gehen. Aus dieſen Forderungen köunen wir erſehen, wie dringend notwendig ein Zuſammenſchluß der Haus⸗ frauen einerſeits, der Dienſtboten andererſeits in bürgerliche Or⸗ ganiſationen iſt. Es iſt zweifellos, daß das Dienſtbotenweſen eine Verbeſſerung erfahren muß, aber den Forderungen der Dienſtboten müſſen unbedingt gleichwertige Forderungen der Hausfrauen gegenüberſtehen. Die Forderungen müſſen nach den Leiſtungen und Anſprüchen beider Parteien bewertet werden. Und wie ſchon ſeinerzeit bei der Tagung des Deutſch⸗Evange⸗ liſchen Frauenbundes erwähnt wurde, muß jetzt auch bor allem der Frage des Lehrmädchenweſens bei den Dienſtboten näherge⸗ treten werden. Denn man kann von einer Hausfrau, die ein ungeſchultes Mädchen, womöglich vom Lande, erhält nicht ver⸗ langen, ihm Wohnung, Nahrung und Lohn zu geben für mini⸗ male Leiſtungen einerſeits und große Bemühungen andererſeits. Im Gegenteil! Eigentlich ſollte die jeweilige Hausfrau noch eine Entſchädigung fordern. So bekämen wir dann Dienſtbotenlehrmädchen und ausgebildete Dienſtboten. Und dann erſt, wenn das Dienſtbotenweſen dieſe rein berufliche Form angenommen hat, kann man den Forderungen nach höherem Lohn, nach achtſtün⸗ diger Arbeitszeit uſw. auf Grund der Leiſtungen näherktreten. Es wird dann auch hier wie injedem Berufe heißen: time is maney, und alle Verbindlichkeiten beruhen auf Gegenſeitigkeit. Aber um dieſes zu erreichen, iſt es eben eine dringende Not⸗ wendigkeit für die bürgerlichen Kreiſe, mit eiſerner Energie an a. 2 Mannheim, 6. März. — General⸗Anzeiger.(Abendblath). 3. Seile⸗ dem nicht nur die von der Kirche verlangten Bedingungen er⸗ füllt waren, ſondern auch namentlich eine Erklärung ſowohl ſeitens des bevollmächtigten Miniſters Stancioff wie auch ſeitens des Fürſten ſelber vorlag, daß eine weitere Ehever⸗ ſprechung vor dem Geiſtlichen der anderen Konfeſſion nicht erfolgen werde. Dieſe Vereinbarung wurde auch gehalten. Wohl fand im Schloſſe zu Oberſtein bei Gera ein evangeliſcher Gottesdienſt ſtatt. Allein der Fürſt hat dabei in keiner Weiſe das Jawort erneuert. Man wird wohl nicht fehlgehen, wenn man annimmt, daß dieſes Dementi von dem dortigen erz⸗ hiſchöflichen Ordinariat herrührt, zu deſſen Erzdibzeſe die Pfarrei Koburg gehört. Badiſcher Landtag. [Von unſerem Karlsruber Bureau.) 1. Kammer.— 8. Sitzung. 2 Kar!sruhe, 6. März. Präſident Prinz Max eröffnet 9 Uhr 30 vorm, die Sitzung. Am Regierungstiſch Staatsminiſter und Regierungskommiſſare. Auf der Tagesordnung ſteht zunächſt der Bericht der Bud⸗ getkommiſſion über das Budget der Strafanſtalten. Freiherr von la Roche⸗Starlenfels erſtattet den Bericht. Die Vermehrung des Aufſeherperſonals erklärt ſich da⸗ mit, daß im Herbſt 1909 das neue Landesgefängnis in Mann⸗ heim bezogen werden ſoll und ein Teil des Perſonals ſchon vor der Eröffnung der Anſtalt benötigt wird. Ferner kommt mit dem 1. Oktober 1908 die militäriſche Bewachung der Strafanſtalten in Wegfall, was eine Vermehrung des Aufſichts⸗ perſonals um vorläufig 19 Mann nötig macht. Da die Re⸗ gierung einen Verzicht auf das Recht der Militärwachen nicht erklären, ſondern nur auf den tatſächlichen Zuſtand verzichten will, nach dem Ergebniſſe der Verhandlung in der zweiten Kammer es ſich auch nur um einen verſuchsweiſen Verzicht han⸗ delt, ſo hatte die Budgetkommiſſion keinen Anlaß, zu der ſtaats⸗ rechtlichen Frage Stellung zu nehmen, ob zu einem Verzicht auf das Recht landſtändiſche Genehmigung erforderlich iſt. Die zu dieſem Titel vorliegenden Buchdruckerpetitionen wegen Errichtung einer Druckerei im Landesgefängnis in Maunheim ſind von der Kommiſſion als nicht begründet erachtet worden, ſie den Antrag auf Uebergang zur Tagesordnung tellt. Hofſchuhmachermeiſter Bea macht nachträglich Bedenkken gegen die Errichtung einer Buchdruckerei im Landesgefängnis Mannheim geltend. Geh. Ober⸗Regierungsrat Reichardt dankt dem Bericht⸗ erſtatter für das den Strafanſtalten geſpendete Lob. Den Stän⸗ den wird noch ein Geſetzentwurf über den Waffengebrauch des Aufſichtsperſonals vorgelegt werden. Bisher durften ſie nur im Falle der Notwehr von der Waffe Gebrauch machen, nach dem Wegfall der Militärwachen muß ihnen auch das Recht ge⸗ währt werden, von der Waffe angriffsweiſe z. B. bei Flucht⸗ perſuchen Gebrauch zu machen. Redner ſpricht ſodann noch über den Gewerbebetrieb in den Strafanſtalten, durch welchen dem privaten Gewerbe keinerlei Konkurvenz gemacht werden ſpll. Der Gewerbebetrieb in den Strafanſtalten iſt reiner Staats⸗ und Regiebetrieb; freilich muß den Strafgefangenen auch nüß⸗ liche Arbeit zugewieſen werden. Durch den Gewerbebetrieb der Strafanſtalten werden 47 Prozent der Ausgaben für den Straf⸗ pollzug gedeckt. Ohne den Gewerbebetrieb wäre ½ Million Mk. an Ausgaben mehr nötig. Auch die Druckerei in Mannheim iſt nicht errichtet, um Gewinn zu machen: es iſt nur gebildeten Strafgefangenen eine angemeſſene Beſchäftigung hierdurch zuge wieſen werden. Es liegt keine Veranlaſſung vor, Anlagen mit motoriſcher Kraft in den Strafanſtalten, wie ſie in Freiburg beſtehen, zu vermehren. Fabrikdirektor Dewitz ſchließt ſich den Bedenken des Hof⸗ ſchuhmachermeiſters Bea bezüglich der Errichtung einer Druckerei in Mannheim an, erklärt ſich aber mit den Ausführungen des Regierungskommiſſärs für einverſtanden. Der Antrag der Kommiſſion wird alsdann einſtimmig an⸗ genommen. Freiherr von la Roche⸗Starkenfels erſtaltet den Bericht der Budgetkommiſſion über das Kultus⸗Budget. Die Kommiſſion war der Meinung, daß die Gehälter der Geiſtlichen erhöht werden ſollten. Im übrigen beantragt ſie Genehmigung des Budgets. Der Antrag wird ohne Diskuſſion angenommen. Weiter ſteht auf der Tagesordnung das Budget der Höheren Unterrichtsanſtalten. Geh. Rat Dr. Bürklin erſtattet den Kommiſſionsbericht über das Budget der drei Landesuniverſitäten. Heidelberg hat die höchſten Ausgaben und die niederſten eigenen Einnahmen, folglich den größten Staatszuſchuß. Umgelehrt hat Karlsruhe die niederſten Ausgaben und die höchſten eigenen Einnahmen, ſteht folglich mit ſeinem Staatszuſchuß an letzter Stelle. So liegen die gegenſeitigen Verhältniſſe der drei Hochſchulen von jeher. Sie finden ihre Begründung hauptſächlich in dem Um⸗ „„!xxkxk-—T¼1ʃ-•ẽK‚ʃ, die Organiſation der Dienſtboten heranzugehen und zwar ehe es zu ſpät iſt! Vor 8 Tagen wurde in Stuttgart ein Verband von Stutt⸗ garter Hausfrauen gegründet, der die Regelung der Dienſtboten⸗ frage in die Hand nehmen und ein zeitgemäßes Verhältnis zwi⸗ ſchen Arbeitgeber und Hausangeſtellten anbahnen will. Es bleibt nur zu hoffen. daß käeſem neuen Unternehmen von allen Seiten das größte Intereſſe entgegengebracht werden möchte. Der Bund beutſcher Frauenvereine, urzeit 24 größere Verbände mit etwa 500 Vereinen um⸗ 2 hat enebd eine Kommiſſion ernannt, deren Aufgabe es iſt, weitere Frauenkreiſe mit den Zwecken und Zielen der Frauenbewegung bekannt zu machen. Die Propagandakommiſſ ion verſendet, wie das Bundesorgan„Zentralblatt“ mitteilt, orien⸗ tierende Flugblätter, Zeitſchriften und Broſchüren. Sie wird jede auf die Arbeitsgebiete der Frauenbewegung bezügliche Frage eingehend beantworten, insbeſondere aber das notwendige In⸗ ſormationsmaterial liefern und Rednerinnen namhaft machen, welche die Frauen in die verſchiedenen praktiſchen Arbeitsgebiete einführen können. Das Hauptgewicht ihrer Tätigkeit legt die Kommiſſion darauf, die Frauen zu veranlaſſen, ſich zu den ihnen bereits zugänglichen Ehrenämtern mehr als bisher zu melden, und ihnen die für dieſe Aemter notwendigen Kenntniſſe zu über⸗ mitteln, damit ſie dieſelben auch auszufüllen vermögen. Wieder⸗ holt haben z. B. die Armenverwaltungen das Elberfelder Syſtem eingeführt, ohne die Frauen zur Armen⸗ oder Waiſenpflege mit heranzuziehen, weil dieſe, gänzlich unbekannt mit der ihnen zu⸗ fallenden Arbeit, ſich ſcheuen, ſich zu dieſen Ehrenämtern zu mel⸗ denu. Die Uebernahme von Vormundſchaften, die Einrichtung Freiherr v. Duſch andern Techniſchen Hochſchulen ſtand, daß nach den vorhandenen Beſtimmungen in Karlsruhe ein viel höherer Anteil an den Beiträgen der Studierenden der Staatskaſſe zufließt, als in Heidelberg und Freiburg, und der Unterſchied beider Univerſitäten beruht u. a. darauf, daß in Frei⸗ burg hiſtoriſcher Entwicklung gemäß von jeher eine engere Ver⸗ bindung einiger Univerſitätsinſtitute(mediziniſche und chirurgiſche Klinik) mit Stiftungsanſtalten beſteht. In den Erläuterungen zur Vorlage wird darauf hingewieſen, daß für die beträchtliche Erhöhung der Staatsdotationen ein Hauptgrund in der an die allgemeine Preisſteigerung gebundenen Verteuerung der ſachlichen Bedürfniſſe liege. Hiegegen wird vonſeiten der Kommiſſion nichts erinnert. Als weitere Urſache der Er⸗ höhung wird angeführt, daß mit dem Wechſel in der Direktion der bedeutenderen Kliniken und naturwiſſenſchaftlichen Inſtitute ſich die Notwendigkeit einer Erhöhung der zum Teil ſehr zurück⸗ gebliebenen Averſen ergeben habe. Die Kommiſſion erkennt gerne an, daß den Wünſchen der neu zu berufenden Dozenten Rechnung getragen werden muß. Denn es liegt auf der Hand, daß nur durch die Gewinnung der beſten Lehrkräfte und durch Einrichtungen, welche durchaus auf der Höhe der Zeit ſtehen und darum mit Recht gerade von den hervorragendſten Dozenten als unerläßliche Vorausſetzung für die Annahme eines Rufes oder für die Ablehnung einer Berufung nach auswärts bezeich⸗ net werden, der Ruhm unſerer Hochſchulen und ihre Anziehungs⸗ kraft auf die ſtudierende Jugend bewahrt werden kann. Bezüg⸗ lich der Urſachen des auch an den meiſten anderen Techniſchen Hochſchulen des Reichs beobachteten Rückgangs der Frequenz der Techniſchen Hochſchule in Karlsruhe weiſt die Kommiſſion auf die Tatſache der Errichtung neuer Hochſchulen dieſer Art(Danzig) und auf den Zuſammenhang hin, durch wel⸗ chen die Frequenz der techniſchen Fächer mit den wirtſchaftlichen Verhältniſſen der Länder verbunden ſind. Die ſeit etwa Jahres⸗ friſt eingetretene rückläufige Konjunktur in dieſen Verhältniſſen mußte den Zugang von Techuikern umſo mehr herabmindern, als der Bedarf nach ſolchen in den Jahren der Hochkonjunktur üher und über gedeckt erſchien. Die Zahl der weiblichen Studierenden an unſeren Univerſitäten iſt fortgeſetzt im Zunehmen. Sie war in der letzten der beiden vorhin genannten Perioden etwa doppelt ſo groß, als in der erſten, während die einzige Studierende, die wir letztmals an der Techniſchen Hoch⸗ ſchule zu verzeichnen hatten, in Wegfall gekommen iſt. Nach den Beſuchsziffern der einzelnen deutſchen Univerſitäten nimmt unter den 21 Univerſitäten des Reiches Freiburg die achte, Hei⸗ delberg die zehnte Stelle ein. Die neueingeführten Ausländer⸗ beiträge fließen in die Staatskaſſe. In der Kommiſſion wurde die Frage erörtert, ob es nicht der Billigkeit entſpräche, einen Teil dieſer Zuſchläge, welche ja nur an der Techniſchen Hoch⸗ ſchule von Belang ſind, den Profeſſoren derſelben zuzuwenden, etwa im Verhältnis des Anteils, zu welchem die Herren an dem Ertrag der Kollegienhonorare jetzt ſchon beteiligt ſind. Die Großh. Regierung trat dem entgegen, hauptſächlich mit dem Hin⸗ weis auf die durch die Ausländerfreguenz herbeigeführten größeren Anlage⸗ und Betriebskoſten, infolgedeſſen faſt an allen die Ausländerbeiträge unge⸗ ſchmälert der Staatskaſſe zuflöſſen. Trotzdem ſei die Unter⸗ richtsverwalkung bei Aufſtellung des Budgets geneigt geweſen, den Wünſchen der Profeſſoren der Techniſchen Hochſchule in anderer Weiſe entgegenzukommen, hätte aber mit Rückſicht auf die allgemeine Finanzlage von dieſem Vorhaben abſtehen müſſen. Die Kommiſſion hält das Verlangen der Profeſſoxen für gerecht⸗ fertigt und empfiehlt dem Hauſe, der Großh. Regierung eine baldtunlichſte Berückſichtigung der vorgetragenen Wünſche nahe⸗ zulegen. Im Anſchluß hieran wird noch eines anderen Wunſches ge⸗ dacht, der nicht nur die Kreiſe unſerer Techniſchen Hochſchule, ſondern der Techniſchen Hochſchulen überhaupt, wie nicht minder des Vereins deutſcher Ingenieure die Generalverſammlungen und der Geſellſchaft deutſcher Naturforſcher und Aerzte, lebhaft bewegt,— der Frage pölliger Freizügigkeit zwiſchen Univerſitäten und Techniſchen Hochſchulen für die künftigen Leh⸗ rer des mathematiſchen und naturwiffenſchaftlichen Unterrichts und der damit in Verbindung ſtehenden Frage der Ausdehnung des Promptionsrechts auf die ſogenannte allgemeine Abteilung der Techniſchen Hochſchule. Von den acht Studienſemeſtern, welche die Kandidaten des gedachten Lehramts vor der Stauts⸗ prüfung nachzuweiſen haben, dürfen nur drei an Techniſchen Hochſchulen, die übrigen fünf müſſen an einer Univerſität abſol⸗ viert werden. Die erſteren erblicken hierin eine ungerechtfertigte Hintanſetzung den Univerfitäten gegenüber und fordern Gleich⸗ ſtellung, zugl. mit der Ausdehnung des Promotionsrechts auf die allg. Abteilung[Mathematik, Zoologie, Botanik, Mineralogie, Geo⸗ logie, Geſchichte, Philoſophie bſw.), in welcher die Kandidaten des Lehramts hauptſächlich ihren Studien obzuliegen hätten; denn die Doktoranden promovieren am liebſten bei ihren Lehrern, und wenn dieſen das Promotionsrecht fehlt, dann finden ſich auch die Studenten nicht ſo leicht ein. Die Großh. Regierung hielt in der Kommiſſion an ihrem ſeitherigen Standpunkte feſt, daß dem Verlangen nicht entſprochen werden könne⸗ Die Kommiſſion glaubte, hie ſich dem Gewicht der Gegengründe zu verſchließen, doch dem Hauſe empfehlen zu ſollen, daß es ſich dem Wunſche nach Freizügigkeit anſchließe, die finanzielle Mehrbelaſtung werde vorausſichtlich keine erhebliche ſein. Dabei ſolle die Regierung die Ausdehnung des Promotionsrechts in nochmalige Erwägung von Rechtsſchutzſtellen, die Beteiligung an den Wahlen zu den Krankenkaſſen und die Einſtellung der Frauen und Lehre⸗ rinnen in die Schulkommiſſionen ſind die nächſtliegenden Arbeits⸗ gebiete, zu denen die Frauen herangezogen und vorgebildet werden müſſen. Die Propagandakommiſſion hat zur Einführung ver⸗ ſchiedene Flugblätter zuſammengeſtellt, ſie verſendet aber auch größere, orientierende Broſchüren zur Anſicht und zum Verkauf, um den Frauen in jeder Weiſe den Eintritt in die Arbeit zu er⸗ leichtern. Alle, die ſich für eines dieſer Arbeitsgebiete lutereſſiern, werden gebeten, ihre Adreſſe oder Adreſſen anderer Intereſſentin⸗ nen an die Vorſitzende der Kommiſſion, Frau Wegner in Bres⸗ lau, Kaiſer Wilhelmſtraße 109, einzuſenden. Jede Anfrage wird von demjenigen Kommiſſionsmitgliede, das dem Wohnort der Frageſtellerin am nächſten wohnt und über die örtlichen Verhält⸗ niſſe am genaueſten orientiert iſt, beantworket, ſodaß auch die Eigenart der verſchiedenen Landesteile die notwendige Berückſich⸗ tigung findet. Ueberſiedelung deutſcher 5 und Mädchen nach Südweſt ⸗ afrika. Wie die„Kolonialpolitiſche Korreſpondenz“ in Ergänzung einer früheren Mitteilung bekannt gibt, brauchen Frauen und Mädchen, die mit Reiſeunterſtützung nach Südweſtafrika über⸗ ſiedeln wollen, ſich zur Erlangung der Unterſtützung nur an den Deutſchlolonialen Frauenbund zu wenden, der alles Weitere ver⸗ anlaßt. Uebrigens war eine entſprechende Organiſation bereits von der Deutſchen Kolonialgeſellſchaft geſchaffen worden, der ſich der Deutſchkoloniale Frauenbund(Vorſitzende Freifrau von Liliencron in Poſen) nur angeſchloſſen hat. rieren können. ziehen. Die Unzulänglichkeit der Durchſchnittsbezüge der Af⸗ ſiſtenten(ca. 1200 Mk.J) wurde allſeitig anerkannt, und die Regierung ſtellte eine Nachtragsforderung in Ausſicht. In der zweiten Kammer iſt auch die Frage wegen einer Neu⸗Orga⸗ niſation unſerer geſamten Schulverwaltung wieder ausführlich erörtert worden, und man wiederholte den Wunſch nach einer Aufhebung des Oberſchulrats und Errichtung eines beſonderen Unterrichtsminiſteriums. Die Mehrheit der Kommiſſion der 1. Kammer iſt vor 2 Jahren ſoweit nicht gegan⸗ gen, ſondern hat lediglich die Umwandlung des Oberſchulrats in eine beſondere Abteilung des beſtehenden Miniſteriums für Kultus und Uuterricht befürwortet, ohne indeſſen eine förmliche Reſolution zu beantragen. Die diesmalige Kommiſſionsberatung hatte ein anderes Ergebnis: Man ſprach ſich einſtimmig gegen eine Aufhebung der Mittelinſtanz aus und beſchränkte ſich unter Anerkennung der Tatſache, daß die Großh. Reglerung ihrem Verſprechen, bei erſter Gelegenheit einen Schulmann an die Spitze unſerer Oberſchulbehörde zu ſtellen, nachgekommen iſt, auf eine Wiederholung des Wunſches, daß nunmehr auch die früher beſtandene Perſonalunion zwiſchen dem Oberſchulratsdirektor u. dem Miniſterialreferenten für Mittel⸗ und Volksſchulen bald⸗ tunlichſt herbeigeführt werde. Bezüglich der vorliegenden Pe⸗ titionen beantragt die Kommiſſion Ueberweiſung zur Keunk⸗ nisnahme. Die Bedenken wegen der Hochſchule in Mann⸗ heim, welche die zweite Kammer äußerte, leilte dle Kommiſſion nicht. Es iſt auch rühmend anzuerkennen, daß ſich die Unfper⸗ ſitätsprofeſſoren der Heidelberger Univerſität dieſer Hochſchule dienſtbar machen. Die Unterrichtsverwaltung iſt gegenwärtig in den beſten Händen. Auch wir rechnen unbedingt auf die Regie⸗ rung, wenn die Freiheit des Lehrens und Lernens von irgendwelcher Seite eine Anfechtung erfahren ſollte. Geh. Hofrat Prof. Windelband rühmt die Fürſorge der Regierung für die drei Landesuniverſitäten. Wir ſind auch den Ständen dafür dankbar, daß ſie jederzeit die großen Sum⸗ men ohne Murren bewilligt haben. Die Furcht vor einer Ge⸗ fahr, daß wir noch eine vierte Hochſchule bekommen könnten, iſt nicht berechtigt. Die Errichtung dieſer Handelshochſchule in Mannheim iſt eine außerordentlich wertvolle, weshalb auch die Heidelberger Profeſſoren ſich gerne bereit erklärt haben, dit⸗ ſer Hochſchule in den Sattel zu helfen. Im übrigen wird ſie woll ſtets eine kommunale Einrichtung bleiben. Die Mehrleiſtunge; für die Univerſitäten werden auf ſachliche Ausgaben zurückge⸗ führt. Es darf dabei nicht verſchwiegen werden, daß die per⸗ ſönlichen Verhältniſſe der Univerſitätslehrer recht un⸗ glückliche ſind, einmal weil es keine geſetzliche Regelung der min⸗ deren Gehälter gibt, dann aber weil die Penſionsverhältniſſe nirgends ſo unglücklich liegen wie in Baden. Wenn es krotzdem gelingt, bedeutende Lehrer nach Baden zu ziehen, ſo liegt das an dem akademiſchen Klima, das nirgends ſo gut iſt wie in Boden. Hier herrſcht eine völlige Freiheit des Lehrers und eine völlig reine Luft der Freiheit des Forſchens. Möge dieſes köſt⸗ liche Gut den babiſchen Univerſitäten niemals verloren gehen. Es iſt aufgefallen, daß ſich an dem Salzburger Hochſchul⸗ lehrertag ſo wenig badiſche Hochſchullehrer beteiligt haben Allein was dort vorgetragen wurde, waren könende Selbſtper⸗ ſtändlichkeiten, die für uns in Baden wenig Selbſtverſtändlich⸗ keiten ſind. Die Aſſiſtentenfrage hat zwei Seiten, einmal wün⸗ ſchen die Aſſiſtenten die Aufbeſſerung ihrer jetzigen vorſintflut⸗ lichen Bezahlung, die andere Seite betrifft das geregelte Auf⸗ rücken in den Gehalts⸗ und Anſtellungsverhältniſſen der Aſſiſten⸗ ten. Hier iſt eine prizipielle Regelung nicht empfehlenswert. So wünſchen z. B. die kliniſchen Anſtalten eine fluktuierenden Be⸗ wegung unter den jüngeren Aſſiſtenten. Die techniſchen Hochſchulen wünſchen, daß dem mathematiſchen und phyſika⸗ liſchen Unterricht eine größere Breite an dieſen Hochſchulen ge⸗ währt werde. Heute wünſchen die Lehrer der Mathematik und Phyſik noch das Recht der Verleihung des Dr. Ing. dem muß ſch ſchon im Intereſſe der Hochſchulen entgegentreten. Die Mathe⸗ matik und Phyſik ſind an den Hochſchulen als Vorbereitungs⸗ kurſe für die eigentlichen Hauptfächer gegründet worden. Man ſollte ſie jetzt nicht in Hauptfächer umwandeln. Es könnten auch die Staatsfinanzen nicht vertragen, wenn noch eine dritte natur⸗ wiſſenſchaftlich⸗mathematiſche Fakultät in Baden begründet würde. Dieſe iſt nicht nötig, nicht erforderlich und entbehrlich. Es würde eine ſolche Maßnahme noch zu weiteren Konſequenzen führen, denn was den Mathematikern recht iſt, iſt ſchließlich auch du Hiſtorikern, den Kunſthiſtorikern und Philoſophen an den techniſchen Hochſchulen billig. Dann bekommen wir auch in der Geſchichte, in der Philoſophie, in der Literatur den Dr. Ing. Die Grenzen der Lehrwirkſamkeit zwiſchen fechniſchen Hochſchulen und Univerſitäten ſollten ſtreng geſchieden bleiben. Was die Frage der Heidelberger Univerſität anlangt, ſo möchte ſch die Regierung bitten, der Luiſenheilanſtalt ihre Für⸗ ſorge auch fernerhin zuzuwenden, aber in ſteigendem Maße. Sie iſt eine außerordentlich ſegensreiche Anſtalt, von privaten Wohl⸗ tätern gegründet. Die Anſtalt hat dauernd mit einem ſtarken Defizit zu arbeiten, jetzt mit 20—25 000 Mark. Die jungen Me⸗ diziner ſollen hier ihre Kenntniſſe in der Kinderheilpflege finden, Es wird vielleicht das Ziel ſein, die Luifenheiſanſtalt in ſtaak⸗ lichen Betrieb zu übernehmen, zumal ein großes Jutereſſe der Univerſität hier vorliegt. Der Staat muß hier tiefer in den Säckel greifen. Ich halte die beabſichtigte Maßnahme für ſehr zweiſchneidig, die Gebühren von täglich 1,20 Mk. auf 1,80 Mk, hinaufzuſetzen. Weiter möchte ich der Regierung noch die Heidel⸗ berger Taubſtummenanſtalt beſonders ans Herz legen. Es wird hier geſchieden zwiſchen völligen Taubſtummen und ſoſchen Taubſtummen, die noch einen kleinen Hörreſt haben. Wenn dieſe beſonders erzogen werden, ſo machen dieſe in ihrem Hbören erſtaunliche Fortſchritte. Auch hier ſollte die Regferung ihre praktiſche Hilſeleiſtung eintreien laſſen. Geh. Hofrat Schmidt widmet einen warmen Nachruf auf ſeinen Vorgänger in der erſten Kammer, Geh. Hofrat Rü⸗ melin⸗Freiburg. Würde der gleiche Geiſt wie in Baden ſämtliche Hochſchulverwaltungen durchziehen, ſo wäre der Salzburger Hochſchullehrertag nicht nötig geweſen. Es iſt hocherfreulich, daß die badiſchen Hochſchulen mit allen übrigen Hochſchulen konkur⸗ Bei den Berufungen an unſere Univerſitäten laſſen wir uns von privaten Rückſichten nicht leiten; wir laſſen uns nur von dem Willen leiten, nur den Beſten zu fiden. Es iſt auch nicht richtig, daß badiſche Landeskin⸗ der nicht berückſichtigt würden, erſt vor wenigen Tagen haben wir nach Freiburg einen geborenen Mannheimer berufen. Das gute Verhältnis zur Techniſchen Hoch⸗ ſchule ſuchen wir zu erhalten; deshalb legen wir ihr auch den Verzicht auf die angeſtrebten Rechte auf Promotion in der mathematiſch⸗naturwiſſenſchaftlichen Abteilung nahe. Auch in den Univerſitäten ſind fortgeſetzt Elemente tätig, neue techniſche Lehr⸗ aufträge zu erhalten; jedoch die herrſchende Strömung iſt dem entgegen. Wir werden gut tun, uns mit dem jetzigen Verhältuis zu begnügen. Es iſt zu hoffen, daß der geringe Betrag für die 4. Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Maunheim, 6. März. Erhöhung der Profeſſorengehalte im Nachtragsetat er⸗ höht wird, indem beſonders die niederen Gehälter der Frei⸗ burger Profeſſoren berückſichtigt werden. Ganz beſonders nötig aber iſt die Beſſerſtellung der Aſfiſtenten. Wir benbötigen unbedingt der Zwiſchenſtellen auf unſeren Univerſitäten; die Arbeitsteilung fordert ein hohes Maß der Entſagung dieſer wiſſenſchaftlichen Gehilfen. Auch ich bin ein Anhänger der freieren Entwicklung, allein man hat es hier mit Tatſachen zu tun, beir haben auch mit Inſtitutsvorſtehern zu rechnen, die eine Regelung der Verhältniſſe ihrer Aſſiſtenten garnicht wünſchen. Deshalb müſſen wir einen anderen Ausweg ſuchen, der vielleicht in der Erteilung nichtetatmäßiger Lehraufträge beſteht. Die Tarifierung wäre vielleicht weit beguemer. Es ſollte bedacht werden, daß von dieſer Regelung ſehr viel für den ſozialen Frieden in der civitas academica abhängt. Auch in der Frage der Anſtellung der nichtetatmäßigen Inſtitutsdiener liegt eine recht dringliche Notlage dieſer Diener vor. Auch hier ſollte ein Intereſſenausgleich geſchaffen werden. Ueber dem Neubau des Freiburger Kollegienhauſes hat ein beſonderer Unſtern gewaltet. Nicht nur der Bauleiter wurde uns durch den Tod entriſſen, ſondern auch der Vorſitzende der Baukom⸗ miſſion, Geh. Rat Rümelin. Dazu ſind noch außerordentliche Verteuerungen der Arbeitslöhne getreten, ſodaß der neue Plan weit einfachere und nüchterne Formen vorſieht. An den öden Fenſterreihen dieſes neuen Planes wohnt die Sparſamkeit. Wohl iſt der jetzige Plan noch nicht maßgebend, deshalb ſollte die Re⸗ gierung dem neuen Bauleiter volle Freiheit gewähren in dem Ausreifenlaſſen ſeiner Pläne. Der Univerſitätsbau ſollte hinter den ſtädtiſchen Neubauten äußerlich nicht zurückſtehen. Es iſt für uns beſonders ſchmerzlich, aus dem Grundſtock zu dieſem Neubau nichts hinzuſchießen zu können. Wir ſind im kritiſchſten Moment arm geworden. Der badiſche Staat hat die moraliſche Pflicht, uns bei dem wichtigſten Bau in außergewöhnlicher Weiſe beizuſpringen. Auch für den Neubau von Inſtituten haben wir in Freiburg beſondere Anforderungen geltend zu machen. Redner trägt hier die einzelnen Freiburger Wünſche bor. Für unbedingt erforderlich halten wir ein Ordinariat für Ueuere Kunſtgeſchichte, welchem Bedürfnis alle anderen Bedürf⸗ kiſſe nach neuen Ordinariaten nachſtehen müſſen. Wir haben ge⸗ rade im Rheintal einen reichen Schatz bedeutender Bauwerke der Neurenagiſſance. Beſonders dankenswert iſt die Einſtellung von 105 000 Mark für außerordentliche Bedürfniſſe der Freiburger Uniperſität. Ein ſehr großer Teil dieſes Betrages wird freilich durch Ueberſchreitungen aufgezehrt; die Bedürfniſſe der natur⸗ wiſſenſchaftlichen Inſtitute können nur zu 30 bis 40 Prozent gedeckt werden. Sollte es möglich ſein, ein Nachtragsetat für eine Ergänzung zu bewerkſtelligen, ſo würde das von allen mit großem Danke empfunden werden. Geh. Hofrat Bunte geht zunächſt auf die Gehaltsverhältniſſe der Profeſſoren ein. An den techniſchen Hochſchulen ſind die Beru⸗ ngen ſeltener, weil einmal die Zahl dieſer Hochſchulen geringer iſt, bann aber weil viele Berufungen an Männer der Prapis er⸗ gehen. Was die Anſtellungsverhältniſſe der Aſſiſtenten und Uni⸗ Herſitätsdiener anlangt, ſchließe ich mich namens der dechniſchen Hochſchulen meinem Vorredner voll und gang an. Was die Wünſche bder techniſchen Hochſchulen nach größerer Freizügigkeit zwiſchen techniſchen Hochſchulen und Univerſitäten und die Ausdehnung des Promotionsrechts auf die allgemeine Abteilung der lechniſchen Hochſchulen anklangt, ſo ſind dieſe von meinem Vor⸗ edner gewiſſermaßen als Reibflächen zwiſchen techniſchen Hoch⸗ ulen und Univerſitäten bezeichnet worden. Karlsruhe ſteht heute pierter Stelle, während es früher an fünfber Stelle ſtand; Karls⸗ e iſt alſo fortgeſchritten, wenn ſeine Beſucherzahl auch eiwas gurückgegangen iſt. Die Befürchtungen wegen der Ueberſchwemmung der Hochſchulen mit Ausländern halte ich nicht für gerechtfertigt. Dem Rückgange an unſeren Hochſchulen wird ſchon in kurzem ein Fortſchritt folgen. Unter allen Abteilungen an unſeren techniſchen Hochſchulen iſt die allgemeine Abteilung eine notleidende. Kicht ganz richtig, wenn geſagt wird, es ſei eine neue Forderung, wenn die techniſchen Hochſchulen auf Maäthematik und Naturwiſſen⸗ ſchaften beſonderes Gewicht legen. Die techniſche Hochſchule in Karlsruhe hat dieſe Fächer von Anfang an mit an die Spitze geſtellt. Die techniſchen Hochſchulen und Univerſitäten ſind lange eit getrennt marſchiert; ſie müſſen jetzt wieder nach einem gemein⸗ ſemen Ziel ſtreben, und das iſt die Lehrerbildung. Die techniſchen ochſchulen ſelbſt müſſen wieder Lehrer heranbilden, die an diaſen pchſchulen wirken können. Es ſoll ja dieſen Lehrern freigeſtellt ſerden, das an Wiſſen an den Univerſitäten zu ergänzen, was etwa den techniſchen Hochſchulen vermißt wird. Ich halte es für zotwendig, daß die allgemeine Abteilung kveiter ausgebaut wird. ine zweite Befürchtung iſt die, daß der Univerſität durch die neue Arathematiſch⸗naturwiſſenſchaftliche Fakultät eine Konkurrenz er⸗ tehen würde. Das iſt freilich nicht unſere Abſicht. In Preußen uben die techniſchen Hochſchulen hisher nur Techniker und keine Ehrer ausbilden wollen, freilich iſt das in der Neuzeit anders, das die neugegründet techniſche Hochſchule in Danzig zeigt. Die anderen Gegengründe laufen auf finanzielle Bedenken hinaus. Dieſe kann ich freilich nicht teilen. Die techniſche Hochſchule hat bisher nur beſcheidene Mittel erfordert, ein Fünftel des ganzen Aufwands für die drei Hochſchulen. Was die Ausſtattung der Friedericiana mit Ordinariaten anlangt, ſo ſteht ſie unter den klein⸗ ſten der deutſchen Hochſchulen. Es wäre der Tradition unſerer kechniſchen Hochſchule unwürdig, wenn ſich unſere Unterrichtsver⸗ waltung von anderen Einrichtungen übertreffen ließe, ſondern elbſt die Initiative ergriffe in der Richtung, wie wir ſie wünſchen, nd zur Verbreitung allgemeiner Bildung beitragen würde. Hierauf wird die Debatte hier abgebrochen. Schluß der Sitzung Uhr.— Nächſte Sitzung: heute Nachmittag 4 Uhr: Fortſetzung r Debatte. Hus Stadt und Land. * Maunheim, 6. März 1908, Einen pſychologiſch intereſſanten Fall berhandelte geſtern Schöffengericht. Am 18. November v. J. gerieten auf er Rheinau in der Nähe der Wirtſchaft des„Prinz Karl“ die Schloſſer Adolf Adler, Adam Scheppe und Adam Jung mit ver⸗ ſchiedenen Fabrikarbeitern von der Rheiniſchen Gummi⸗ und EUuloidfabrik in Händel, die ſich ihrerſeits Hilfe aus dem afſale der Fabrik herbeiholten und ſo entſpann ſich eine Prü⸗ mit Stuhlbeinen, Gläſern und allen möglichen Waffen. ine Strecke weiter kamen Adler und der Fabrikarbeiter Hein⸗ Vogelmann in einen Einzelkampf, nachdem Scheppe zur Hilfe gerufen hatte. Als Vogelmann mit einer Latte Schlage ausholte, langte Adler nach einem Pflaſterſteine, en man nur mit zwei Händen bemeiſtern kann und mit dieſem furchtbaren Wurfgeſchoß warf er nach ſeinem Gegner, der mit ertrümmertem Schädel bewußtlos zuſammenſtürzte. Er mußte ofeurt am anderen Tage nach Heidelberg ins akademiſche Kran⸗ kenhaus gebracht werden und da höchſte Gefahr für ſein Leben beſtand, wurde er durch dasMannheimerGericht dort vernommen, eute weiß der nach dreimonatlichem Krankenlager wieder Ge⸗ heilte weder etwas von den Vorgängen am Abend des Streites, noch von ſeiner eidlichen Vernehmung in Heidelberg. Die An⸗ aben, welche der Verletzte in Heidelberg machte, ſind aber ſo gräziſe, daß nicht daran zu zweifeln iſt, daß ſie bei vollem Be⸗ 5 Es iſt wußtſein gemacht wurden. Selbſt daß das Gericht bei ihm am Bette war, weiß er nicht mehr. Durch die Operation iſt ihm an⸗ ſcheinend die Erinnerung an die Vorgänge völlig aus dem Ge⸗ dächtnis entſchwunden. Das Gericht ſieht unter dieſen Umſtän⸗ den davon ab, den Zeugen zu vereidigen und ſpricht den Werfer des Steines dem Antrage ſeines Verteidigers(.⸗A. Dr. Roſen⸗ feld jun.] entiprechend. frei, da Notwehr angenommen wurde. Aus dem Schöffengericht. Aus einem nichtigen Grunde ſſer zweimal in den Rücken. Das vielverſprechende Früchtchen wurde geſtern vom Schöffengericht zu dem Strafminimum von 2 Monaten Gefängnis verurteilt, wovon 2 Wochen Unter⸗ ſuchungshaft abgehen. *Ueber Liane de Vries, die Brillamtenkönigin, die vom morgigen Samstag ab im Saalbautheater gaſtiert, ſchreibt die Frankfurter„Kleine Preſſe“ gelegentlich der Jaſchingsſonntags⸗ première im Albert Schumann⸗Theater:„Liane de Vries, die Glanznumemr des Abends, wirft ihre Kokettarien wie bunte Kon⸗ fetti von der Bühne. Eigentlich hätte ſie es gar nicht nötig, eine Künſtlerin zu ſein. So ſchön iſt ſie. Ihre Maiur iſt reicher als ihre Kunſt, obwohl man die prickelnde Art des Vortrags nicht unter⸗ ſchätzen ſoll, wenn ſie ein kitzliches Liedchen ſingt. oder den deutſchen Einladungsbrief zum Souper herz⸗ und radzörechend beantwortet Eine Verkörperung des Pariſerinnentums, gewachſen die Frau Venus, die lange in Lutetia reſidiert hat und zabei üppig und ſchlankgliedrig zugleich geworden iſt. Mit Augen, faft ſo funkelnd nie ihre Juwelenlaſt. In eiwer Gewandung, gleißend wie die Haut einer Zauberſchlange, aus ſilberfarbner, ſchmerzgeſtzier weicher Seide, mit einem kuühnen Schlitz auf der linken Seite, vom Gürtel bis zu den Fußſpitzen. Von allen Lianen iſt dieſe ſchöne Schlingpflanze eins der berückendſten Exemp.ure.“ *„Egerländer Damenorcheſter im Börſencafé.“ Der Beſuch der abendlichen Konzerte iſt erfreulicherweiſe der gleiche geblieben wie an den rauſchenden Tagen des Karnevals, ein Beweis, daß die guten Leiſtungen des Orcheſters die ſo raſch eroberte Gunſt der Zuhörer feſtzuhalten verſtehen. Das Programm bietet in ſeiner gediegenen Zuſammenſtellung angenehme Abwechslung. *Karten⸗Wüſt 7. Im nahezu vollendeten 92. Lebensfahre iſt in Frankfurt a. M. der Fabrikant Kaſpar Ludwig Wüſt, Senior⸗ chef der gleichnamigen Kartenfabrik, aus dem Leben geſchieden. Er war am 28. Juni 1816 geboren und erfreute ſich bis in die letzten Lebensjahre hinein einer ſeltenen körperlichen und geiſtigen Friſche. Die Fabrikate ſeines Hauſes ſind allbekannt und haben ſeinen Namen in alle Welt getragen? Von Tag zu Tag. — Moderner Heilmittelſchwindel. Berlin, 6. März. Der wegen Heilmittelſchwindels verhaftete William Scott wurde gegen eine Sicherheitsleiſtung von hunderttauſend Mark aus der Unterſuchungshaft entlaſſen. — Großfeuer. Wien, 6. März. Geſtern vormittag brach in der Möbelfabrik Herrmann Feuer aus, das einen Teil des Fabrikgebäudes vernichtete. Bei den Löſcharbeiten wur⸗ den mehrexe Feuerwehrmännner verletzt. Es iſt dies der größte Brand, der in den letzten Jahren hier vorgekom⸗ meh iſt. eEiferſuchts⸗Drama. Witten, 6. März. Der von hier nach Beuel⸗Rhein verzogene frühere Beſitzer des Re⸗ ſtaurants„Zum Römer“ verletzte ſeine Frau durch mehrere Re⸗ volverſchüſſe und erſchoß ſich dann ſelbſt. Der Grund der Tat iſt Eiferſucht. — In den Schacht geſtürzt. Königshütte, 6. März. Als in der Mathildengrube zu Oſtfeld bei Schwientoch⸗ lowitz heute früh zwei Hauer zu Tal fahren wollten, riß das Förderſeil und die Förderſchale ſtürzte in die Tiefe, Beide wur⸗ deu ſchwer verletzt und waren bald darauf tot. Letzte Nachrichten und Telegramme. Karlsruhe, 6. März. Die Großherzogin von Baden iſt heute Vormittag kurz nach 9 Uhr nach Bremen ab⸗ 1 5 Die Abreiſe des Großherzogs dorthin erfolgt um 12 Uhr 24 Min. Stuktgart, 6. März. Kriegsminiſter v. Marchtaler wurde zum General der Infanterie ernannt.— Der Statthalter von Elſaß⸗Lothringen Graf v. Wedel hat ſich heute Vormittag über Karlsruhe nach Straßburz zurückbegeben. Homburg b. d.., 6. März Die von berſchiedenen Zei⸗ tungen gebrachte Meldung, daß die Saalburg⸗Weihe in dieſem Jahre ſtattfinden ſoll, iſt, wie der„Taunusbote“ aus zu⸗ verläſſiger Quelle exfährt, unzutreffend. * Wilhelshaven, 6. März. Der Kaiſer traf heute Varmittag auf der Werft ein und begrüßte den zum Empfang anweſenden Prinzen Heinrich von Preußen, den Staatsſekretär von Tirpitz, den Stationschef Vizeadmiral Fiſchel und den Kom⸗ mandanten Kontreadmiral Ehrlich. Hierauf fuhr der Kaiſer im Brot nach dem im Hafen liegenden Flottenflagaſchiff„Deutſch⸗ land“, um ſich einzuſchiffen. * Wilhelmshaven, 6. März. Der Kaiſer nahm heute die Rekrutenvereidigung der Matroſen⸗ artillerieabteilung vor. In ſeiner Begleitung waren Prinz Heinrich, der Fürſt von Fürſtenberg, Admiral von Holl⸗ mann, General von Höpfner. Prinz Heinrich war geſtern im Automobil hier eingetroffen und hatte Admiral Fiſchel beſucht. *„ Berlin, 6. März. Der wegen Ermordung feines Vaters, des Förſters Schwartzenſtein, angeklagte 20jährige Handlungs⸗ lehrling Willi Schwartzenſtein wurde heute von der Strafkam⸗ mer des Landgerichts Berlin II wegen Urkundenfälſchung und Betrugs zu 4½ Monaten Gefängnis verurteilt. Der Angeklagte hat ſich in nächſter Zeit wegen Vatermordes vor dem Schwurgericht zu verantworten. * Breslau, 6. März. Der auf ſechs Tage berechnete Kon⸗ greß der Balneologiſchen Gefellſchaft begann geſtern Abend mit einer Vorfeier im Hotel„Monopol“, die bereits von Teilnehmern aus allen Ländern deutſcher Zunge beſucht war. Heute Vormittag 10 Uhr wird Hofrat Profeſſor Winternitz⸗ Wien als ſtellvertretender Vorſitzender den Kongreß eröffnen. * Paſewalk, 6. März. Der Kronprinz traf heute vormittag 11 Uhr zum Beſuch des Offigierkorps des Küraſſier⸗ regiments„Königin“ hier ein und wurde am Bahnhof vom Ober⸗ ſten Heydebrech und dem ihm als Adjutanten zugeteilten Leutnant Graf Schlieffen empfangen und fuhr dann in die Kaſerne, wo eine Rekrutenbeſichtigung ſtattfindet. Nachmittags erfolgt die Rückreiſe nach Berlin. Sonddn, 6. März. Ein zur Ehrung Shakeſpeares zu⸗ ſammengetretenes Komitee tritt mit dem Vorſchlag an die Oeffent⸗ lichkeit, 200000 Pfund Sterling aufzubringen, von denen die Hälfte zu einem Shakeſpeare⸗Denkmal in London, die andere zu einer im internationalen Intereſſe gelegenen Förderung der Shake⸗ ſpearebeſtrebungen verwendet werden ſoll. Man hofft, daß ſich das Ausland an der Aufbringung der erforderlichen Mittel beteiligen wird. 5 Salkonik, 5. März. Zive! Schützendataillone gehen von Hier nach Janina ab. Dieſe Maßnahme hängt mit dem Ausflug zuſammen, den der deutſche Kaiſer von Korfu auf tür⸗ kiſches Gebiet plant. Der Diviſionsgeneral Rahmi Paſcha iſt bereits nach Janina unterwegs. Hougkong, 6. März. Der Vizeküönig von Kanton beſchloß, das japaniſche Schiff Tatſumavn trpytz des Befehls von Peking, die Angelegenheit in friedlichem Sinne zu behandeln, weiter feſtzuhalten. Aus der heſſſchen Kammer. * Darmſtadt, 6. März. Ju der Fortſetzung der Etats⸗ beratung der 2. Kammer erklärte Staatsminiſter Swald gegen⸗ über dem Abgeordneten Schmitt, welcher verlangt hatte, es möge dem Landesherrn nichts verſchwiegen werden, daß von der Re⸗ gierung der Krone nichts verſchwiegien werde, was im Intereſſe des Landes liege. Die Kammer vertagte ſich dann auf Dienstag. König Eduard in Paris. Paris, 6. März. Der König von England hatte heute den Miniſterpräſidenten Clemenccau und den Miniſter des Aeu⸗ ßern, Pichon, zum Frühſtück bei ſich. Der Kaiſer und die engliſche Flottenpolitik, Sondon, 6. März. Unter der Ueberſchrift„Unter wel⸗ chem König“ bringt die Times den Brief eines militäriſchen Mit⸗ arbeiters, der meldet, baß der deutſche Kaiſer an den eng⸗ liſchen Marineminiſter Lord Tweedmooth einen Brief über die engliſche und deutſche Flottenpolitik ge⸗ ſchrieben habe. Dieſer Brief ſei ein Verſuch, den Marineminiſter im deutſchen Intereſſe zu beeinfluſſen. Lord Tweedmooth habe den Brief des Kaiſers beantwortet. Die Sache ſei mehreren Perſonen mitgeteilt worden. Er verlangt, daß der Brief und die Antwort des Marineminiſters dem Parlamente vorgelegt 8 In einem heftigen Leitartikel verlangt die Times das⸗ ſelbe. —— — 88 Deutſcher Reichstag. W. Berlin, 6. März. „Am Bundesratstiſch: von Beihmann⸗Hollweg. Der Präſident eröffnet die Sitzung um 1,20 Uhr. Der Etat des Reichsamtes des Inneen wird weiter beraten. Baher. Bundesbevollmächtigter von Burckhardt ſtellt die geſtrige Behauptung des Abgeordneten Fuhrmann richtig, daß der baheriſche Finanzminiſter in der Kammer unter den neuen Steuern nicht nur indirekte Steuern, ſondern auch eine Reichserbſchafts⸗ ſteuer und Reichsbermögensſteuer vorgeſchlagen habe. Wenn der Reichstag indirekte Steuern bewilligen wolle, werde er auch außer den vorgeſchlagenen in irgend einer Form an die Vermögen heran⸗ müſſen. In dieſem Falle werde wohl zur Ausdehnung der Erb⸗ ſchaftsſteuer auf Deszendenten und Ehegatten geſchritten werden müſſen Was gegen die Einführung direkter Reichsſteuern auch eingewendet werde, ſo werde die noch immer das kleinere Uebel ſein Deshalb könne der baheriſche Finanzminiſter nicht Schritt⸗ macher direkter Reichsſteuern genannt werden. Er meine, im gegen⸗ wärtigen Momente unſerer Finanzſchwierigkeiten ſolle man ſich —* hüten, auf ein beſtimmtes Programm ſich feſtzulegen. Der baheriſche Finanzminiſter habe vorſichtig betont, daß er ſich nicht durch eine Exklärung binde. Dem neuen Reichsſchatzſekretär müſſe man Zeit laſſen, ein neues Programm aufzuſtellen, das dann im Reichstage in gemeinſamer Arbeit geprüft werden müſſe. Hoch(Soz.]) widerſpricht den geſtrigen Ausführungen des Grafen Kanitz, daß die hohen Preiſe der Gebrauchsgegenſtände und die teuren Lebensmiktelpreiſe nicht durch die hohen Zblle, ſondern durch die Politik der Syndikate berurſacht ſei. Seit 20 Jahren habe man die neue Wirtſchaftsordnung, die zum ſchweren Schaden des ganzen Volkes ausſchlage. Gelänge es der Unter⸗ nehmerſchaft, die Löhne zu drücken und die Gewerkſchaften auf⸗ zureiben, ſo würde die Arbeiterſchaft wieder auf den tiefſten Stand herabgedrückt und die Kräfte des Arbeiterſtandes würden auf lange Zeit gelähmt werden. Die Induſtrie befürchte den Nuin, wenn die Unfall⸗ und ſanitären Vorſchriften erweitert werden. Wenn behauptet worden bei, die Krankenkaſſen würden zu parteipolitiſchen Zwecken mißbraucht, ſo frage er, welche Be⸗ weiſe dafür vorlägen. In den Betriebskrankenkaſſen habe man einen der größten Mißſtände, weil in denſelben die Arbeiter nicht zu ihrem Recht kommen. Redner bemängelt ſodann die Vor⸗ gange bei der Rentenfeſtſtellung und kam auf die Berufsgenoſſen⸗ ſchaft zu ſprechen. Die Zahl der Seeunfälle ſei, wie auf dem Kongreß zum Schutze der ſeemänniſchen Arbeiter feſtgeſtellt wor⸗ den ſei, eine geradezu eklatante. Der Schutz der Seemannſchafk ſei durchaus unzureichend. In der Invalidenverſicherungs⸗ Verwaltung herrſche jetzt ein ſehr arbeiterfeindlicher Geiſt, ſeit⸗ dem von oben das Wort gefallen ſei, ſo geht es nicht weiter. Die Zahl der Rentenempfänger gehe immer mehr zurück. Eine Reform der Unfall⸗ und Inbvaliditätsverſicherung ſei im Intereſſe der Aermſten erwünſcht. r Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Zum Hinſcheiden Hermaun Jacobi's. Ein Stück der Geſchichte unſeres Mannheimer Hoftheaters iſt mit ihm dahingegangen! So etwa heißt es in der in ge⸗ drängter Kürze im heutigen Morgenblatte dieſer Zeitung ver⸗ öffentlichten Würdigung des ausgezeichneten Künſtlers Her⸗ mann Jacobi, den mitten aus ſeinem beſchaulichen Zurück⸗ blicken auf ſein Lebenswerk heraus, der unerbittliche Tod von der Bühne des Lebens abgerufen. Ja es war ein Stück Ge⸗ ſchichte unſerer Bühne, und zwar ſicherlich nicht das unin⸗ tereſſanteſte, das mit dieſem Veteranen wahrhaft bedeutender Schauſpielkunſt ins Grab finkt. 5 Wie hat zu Ende der ſechsziger, und zu anfang der ſiebziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts die kunſtbegeiſterte Mann⸗ heimer Jugend vom hohen Olymp lder ſogenannten Galerieloge liuks) herab, den Offenbarungen gelauſcht, die, als ein muſter⸗ giltiger Interpret unſerer Klaſſiker, Hermann Jacobi eindring⸗ lich zu Gehör zu bringen verſtand. Wie hat uns der Heimge⸗ gangene, damals in der Blüte der Manneskraft, Shakeſpeare's lebensvolle Gebilde, deſſen Richard der Dritte, deſſen Caliban im„Sturm“, vor allem aber deſſen köſtlichen Falſtaff in den Königsdramen gewiſſermaßen in die Seele geſpielt, als ein Geſtalter, deſſen wir ſo leicht nicht ſeinesgleichen hören und ſehen werden. Wie hat ſich unſer jngendlicher Enthuſiasmus an ſeinem Franz in Schiller's„Die Räuber“, an ſeinem„Mephiſto“, ſeinen Sekretär Wurm, ſeinem unvergleichlichen Malpoglio ent⸗ zündet. Sein Selbitz in Goethe's Götz machte durch ſeine Ur⸗ ſprünglichkeit uns das Herz im Leibe lachen, und ſeine Mo⸗ lisre'ſchen Prachtgeſtalten leben friſch in der Erinnerung wie am erſten Tage. Es waren Tage des Glanzes unſeres Schau⸗ ſpiels, als Jacobi im Zenith ſeiner Künſtlerſchaft unter Hofrat Werthers vornehm⸗künſtleriſcher Leitung, in einem Enſemble ſtand, dem neben ihm gottbegnadete Menſchendarſteller, wie Roſa Keller, Amalie Cramer, Hermann Buſchbeck, der jugend⸗ liche Car!l Gernot, und nicht zuletzt des Verklärten anmutige Lebensgefährtin, Katharina Jacobi, angehörten. Und als die 3 Mannheim, 6. März. — General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) 5. Seite alles nivellierende Zeit dem hervorragenden Meiſter das Fach des erſten Charakterdarſtellers nach und nach aus den Händen wand, da entzückte ſeine ächte Kunſt im Fache der komiſchen Heldenväter aufs neue viele, lange Jahre hindurch Jung und Alt durch die Urſprünglichkeit und Wärme, mit der er geſtaltete und ſchöpferiſch au wirken verſtand. Wie hat uns der an Jahren reifere Hermann Jacobi mit'Arronge's Geſtalten, deſſen Doktor Klaus, deſſen Haſemann, in die Seele gegriffen und in Herz und Sinn uns heitere Gefühle zu erwecken vermocht. Wie hat der Verblichene, ſchon hoch an Jahren, als Dr. Cruſius(Großſtadt⸗ luft), Schulrat Prell(Flachsmann als Erzieher) und als alter Derfflinger(Wie die Alten ſungen) zu zünden vermocht, und wie tapfer bis zum Ende immer noch, wenn es wirklich galt ehrlich und treu ſeinen Mann geſtanden. Auch als Ehren⸗ mitglied der Mannheimer Bühne verfolgte er deren Ge⸗ deihen mit der Anteilnahme eines Künſtlers, der bis zum letzten Atemzuge Künſtler in des Wortes ſchönſter Bedeutung zu ſein, als ganz ſelbſtverſtändlich betrachtete. Der alte Jacobi konnte ſich mit unſeren„Modernen“, die Zuſtandsſchilderungen ſchärfſten Realismus auf die Bühne brachten, nicht befriediges. Kopf⸗ ſchüttelnd ſtand er ihnen gegenüber und nahm das gute alte da⸗ gegen treulich in Schutz. Er hatte zumeiſt in einer Zeit ge⸗ lebt, wo die Bühne und das, was ſich auf ihr abſpielte, die Welt des ſchönen Scheins bedeutete. Er 55 hatte 40 Jahre hindurch der alten Schillerbühne treu gedient und ſein Herzblut für ſie hingegeben. Er war in jener Zeit der Mannheimer Bühne groß geworden, da ein ſelten in⸗ niger Kontakt zwiſchen Darſtellern und Hörern beſtanden hatte, der ſich oft in ſpontaner Begeiſterung ſeltſamſter Art auslebte. Nach einer denkwürdigen Aufführung von Leſſing's„Nathan“, in deren Mittelpunkt Jacobi, die Titelrolle trefflich meiſternd, ſtand, es iſt mir als ſei es geſtern geweſen, trotzdem es ſchon mehr als 30 Jahre ſein dürften, war Tags darauf an des Künſtlers Adreſſe der nachfolgende Vierzeiler in einer Mannheimer Zei⸗ tung zu leſen: „Ich ſah als Nathan Dich, und muß Dir ſagen, Du haſt in höhere Spähren mich getragen, Mir war's als riefe Leſſing aus dem Grabe, Der iſt's für den ich ihn geſchrieben habe.“ Hermann Jacobi war ein Berliner Kind. Urſprünglich dem Kaufmannsſtand geweiht, trieb es ihn im Verein mit Ernſt von Poſſart, mit dem Feuer jugendlicher Begeiſterung zu den Bret⸗ tern, die die Welt bedeuten. Treue Freundſchaft hat ihn mit Poſſart lebenslang verbunden; der Münchner Meiſter hat bei dem einzigen Sohne des Verklärten Pathe geſtanden. Intereſſant und bezeichnend für Hermann Jacobi dürfte für die Allgemein⸗ heit ein Brief ſein, den er geſtern als Glückwunſch ſeinem Freunde lArronge zum 70. Geburtstage geſchrleben. Er wollte die mit ſicherer, feſter Hand niedergeſchriebenen Zeilen heute früh perſönlich zur Poſt bringen. Es hat nicht follen ſein! Aus ihnen geht unzweifelhaft hervor, daß Jacobi im 71ten Lebensjahre ſtand. Er hat auch, wie erinnerlich, vor etwa Jah⸗ resfriſt unter vielen Ehrungen ſeinen 70. Geburtstag gefeiert. Der bewußte Brief vom 5. März 1907 datiert, lautet Mein lieber alter Freund! Zu den vielen hunderten Glückwünſchen, die Dir zum 8. März zuſtrömen, geſtatte auch die meinigen und die meiner Frau Dir zu ſenden. Von der Quinta des grauen Kloſters in Berlin, wo wir uns zuerſt trafen, verfolgte ich Deine Laufbahn und freute mich jedes⸗ mal eines neuen Erfolges, den Du errangſt. Nimm Du freund⸗ lich meine und meiner Frau herzliche Glückwünſche zu Deinem 70ten Geburtstag entgegen! Da bin ich Dir allerdings faſt ein ganzes Jahr„über“, denn mein 70ſter war bereits voriges Jahr (19. April 1907). Auch zu Deiner neuen Mit vielen Grüßen an Deine liebe Frau Dein alter 5 Hermann Jacobi. Jacobi Von Cheri Maurice, aus deſſen Hamburger Thalia⸗Theater, wurde er nach Mannheim verpflanzt, wo ihm vergönnt war, ſich auszuleben und ſich im Glücke künſtleriſchen Ruhmes und an der Seite einer edlen Gattin zu ſonnen. Des Landesherren Huld perlieh ihm, zeichen auch noch die äußerſt ſeltene Auszeichnung der„Goldenen Medaille für Kunſt und Wiſſenſchaft“ am Bande des Berthold⸗ Ordens. Jacobi's Mutter iſt ihm vor etwa zwel Jahren im Alter von 102 Jahren im Tode vorangegangen. Mit der tief⸗ gebeugten Gattin und den Kindern trauert um den mitten aus heiterem Lebensabend Herausgeriſſenen dasjenige Mannheim, das der Kunſt und ihren Jüngern allezeit ſo herzlich nahe ſteht, wie vielleicht in keiner zweiten Stadt im deutſchen Vaterlande. Hermann Waldeck. *** Hochſchulnachrichten. Aus Wien wird berichtet: Der Unter⸗ richtsminiſter hat verfügt, daß vom Oltober ab das Doklorat auch von der Tierärztlichen Hochſchule verliehen werden darf. Winterſport. Kurhaus Bärenſtein.(Telegr. Wetterbericht) Temperatur— 10, Schneefall; Rodel⸗ und Ski⸗ bahn gut, Schlittenbahn vom Gertelbachhotel ab. * Wetterbericht und Schneeſport im Harz. Der Harzer Ver⸗ kehrs⸗Verband meldet durch ſein Burcau in Bad Harzburg. Papen⸗ bergſtr. 5: Gute Schlitten⸗ Schneeſchuh⸗ und Rodelbahn meldeten ſelegraphiſch: Altenau, St. Andreasberg, Benneckenſtein, Braun⸗ lage, Mollenhaus bei Vad Harzburg. Stimmen aus dem Publikum. Abſchluß der Auguſta⸗Anlage— und kein Ende! Ich geſtatte mir, dem Verfaſſer des Eingeſandts in Ihrem Abendblatr von 5. ds. zu erwidern, daß er ſich wohl vorher hätte beſſer informieren ſollen, ehe er den Artikel ſchrieb. Erſt vor ca. 10 Tagen wurde die Ueberbrückung der Auguſtaanlage zum Abbruch mir übergeben. Die Verzögerung liegt nicht an mir, ſondern jedenfalls an den Herren, die dafür eingetreten ſind, daß ein feſter Abſchluß hinkommen ſollte. Das Stehenbleiben der alten Ueberbrückung hatte nur den Zweck, daß ſich das Auge des Publikums an einen feſten Abſchluß gewöhnen ſollte. Auch möchte ich dem Herrn Einſender ſein Herz leichter machen und ihm ſagen, daß die Ueberbrückung in 4 Tagen niedergelegt und acht Tage ſpäter der Holzmarkt an dieſem Platze geſchloſſen ſein wird. Im Uebrigen lade ich den Herrn Einſender höfl. ein, ein⸗ mal in das Ausſtellungsgebiet zu kommen, ſich die„—2 Männ⸗ lein“ anzuſchauen, die an der Ueberbrückung arbeiten und dann gleichzeitig mit einen Gang durch die ſchöne Auguſta⸗Anlage hin⸗ ter der Ueberbrückung, zu machen. Jedoch rate ich ihm, vorher ein Paar Waſſerſtiefel, die über die Knle gehen, anzu⸗ ziehen. B. * Vom Schneehöhe 130, Würde als Profeſſor gratulieren wir. war durch eine gute künſtleriſche Schule gegangen. Jahr 1907 ergibt einen Reingoewinn von 605 395 M. außer den im Morgenblatt angeführten Ehren⸗ Jolkswirtschalt. Treuhaud⸗Vereinigung, Aktieu⸗Geſellſchaft, Berlin. W. Aus dem Bericht des Vorſtandes entnehmen wir folgendes: Das abgelaufene Geſchäftsjahr hat eine beträcht⸗ liche Zunahme der Tätigkeit gebracht. Insbeſondere iſt Zahl und Umfang der übertragenen Reviſionen ſo bedeutend ge⸗ ſtiegen, daß der Betrag der vereinnahmten Reviſionsgebühren ſich gegen das Vorjahr nahezu verdoppelt hat. Die vor⸗ genommenen Reviſionen haben ſich auf Firmen faſt aller Branchen und Geſellſchaftsformen erſtreckt. Die Zahl der Beamten iſt erheblich gewachſen. Hiermit hängt die bedeutende Steigerung der Geſchäftsunkoſten zuſammen. Die erforder⸗ lichen Anſchaffungen von Inventar wurden, wie im Vorjahre, aus dem Organiſationsfonds beſtritten, ſodaß das Inventar wiederum mit M. 1 zu Buche ſteht. Das Gewinn⸗ und Ver⸗ luſt⸗Konto weiſt zuzüglich des Vortrages aus dem Vorjahre in Höhe von M. 4360.18 einen Reingewinn von M. 33 290.96 aus, deſſen Verwendung wie folgt vorgeſchlagen wird: 5 PCt. zum Reſervefonds mit M. 1446.54, 6 pCt. Dividende auf das eingezahlte Aktienkapital M. 15 000, Tantiemen an den Aufſichtsrat M. 2184.44, zuſammen M. 18 630.98, Vortrag auf neue Rechnung M. 14 659.98, zuſammen M. 33 290.96. Die Bilanz weiſt folgende Aktiva auf: Kaſſa M. 4914.16, ebitoren(a. Bankguthaber M. 225 054, b. Verſchiedene M. 84 988.75) M. 310042.75, Kreditoren fordern Mark 13 168.80. Auf das Kapital⸗Konto von M. 1 000 000 ſind noch M. 750 000 einzuzahlen. Reſerve⸗ und Organiſations⸗ fonds betragen M. 18 498.15. Die Einnahmen aus Reviſionen, Zinſen ete. beziffern ſich auf M. 218 510.33, während die Geſchäfts⸗Unkoſten ſich auf M. 189 579.55 belaufen. Die Generalverſammlung nahm mit Befriedigung von der erheblichen Ausdehnung der Tätigkeit der Geſellſchaft Kenntnis, genehmigte die vorgelegte Bilanz und ſetzte die Dividende auf 6 PpEt. feſt. Die durch das Los ausſcheidenden Aufſichtsratsmitglieder Geheimer Ober⸗Finanzrat Hugo Har⸗ tung, Bankdirektor Henry Nathan und Oberſt 3. D. Ludwig Wittmer wurden einſtimmig wiedergewählt. Der Vorſtand berichtete, daß für das laufende Jahr eine weitere Zunahme von Aufträgen zu verzeichnen ſei. Dem Hans Benkert und Ludwig C. Behrens iſt Prokura erteilt worden. D Mülheimter Handelsbauk.⸗G. Die Generalverſammlung ſoll jetzt den mit der Schlebuſcher Volksbank, Strerath u. Co, Kamm.⸗ Geſ. auf Aktien zuu Schlebuſch, abgeſchloſſenen Verſchmelzungsver⸗ krag und eine Kapitalerhöhung um M. 800 000 genehmigen. Die Fabrikleitung der Silberwarenfabrik P. Bruckmann und Söhne, Heilbronn, macht durch Anſchlag ihren Arbeitern bekannt, daß infolge des ſchlechten Geſchäftsganges die Arbeit wöchentlich an zwel Nachmittagen(Dienstag und Donnerstag) ruhen müſſe. Durch dieſe Maßregel werden etnva 700 Arbeiter ſehr empfindlich getroffen. Heddernheimer Kupferwerk vorm. F. A. Heſſe Süöhne, Frank⸗ furt a. M. Die in der geſtrigen LKlufſichtsratsſitzung vorgelegte Bilanz des Unternehmens für 1907 weiſt, wie berichtet wird, bei vorſichtiger Bewertung der Kupfervorräte einen Bruttogewinn bon M 719 183(i. V. M. 727 119) aus; der Aufſichtsrat beantragt die Verteilung von 6 Proz.(wie i..) Dividende auf beide Aktien⸗ kategorien. Neue Düſſeldorfer Stadtanleihe. Die Stadtverordneten in Düſſeldorf beſchloſſen geſtern die Begebung einer Aprozentigen, Aen⸗ leihe von M. 7 Millionen an ein Konſortium unter Führung der Seehandlung zu 97,02 Prozent. Weſtfäliſche Banktommandite Ohm, Hernekamp u. Co, Kom⸗ mandit⸗Geſellſchaft auf Aktien, Dortmund. Dey Abſchluß für das Jal(i. V. 537 852.), woraus bef reichlichen Rückſtellungen(i. V. 96 898 Mork) wieder 7 Proz. Dividende vorgeſchlagen werden. Bergwerks⸗A.⸗G. Hibernia. In der geſtrigen Aufſichtsrats⸗ ſitzung der Geſellſchaft wurde die Bilanz für 1907 vorgelegt. Es wurde beſchloſſen, abzüglich aller laufenden und außergewöhnlichen Vetriebsausgaben, ſawice der Anleihezinſen von 819 020 Mark, .752 165 M. zu Abſchreibungen zu verwenden und von dem Reſt die Verteilung einer Dividende von 14 Prozent(wie i..) auf das 60 Millionen Mark betragende Aktienkapital der diesjäh⸗ rigen Generalverſammlung vorzuſchlagen, die am 2. April in Düſſel⸗ dorf ſtattfindet. „Glückauf“,.⸗G. für Braunkohlenverwerkung. Der Aufſichts⸗ rat beſchloß für 1907 die Verteilung einer Dividende von 6 Prozent gegen 2 Prozent i. Vorj. in Vorſchlag zu bringen. Der Bruttoüberſchuß beträgt 289 080 M.(i. V. 165478.) und die Abſchreibungen 180 605 M.(121929.) Der Reſervefonds wird mit 7580 M.(2178.), der Amortiſationsfonds mit 3700 M. (2000.) dotiert. Es berbleiben danach noch 33 862., wovon 30 000 M. zu Extraabſchreibungen und Reſerveſtellungen verwandt und 3862 M.(3100.) auf neue Rechnung borgetragen werden ſollen. Rheiniſch⸗Weſtfäliſche Kalkwerke. Die außerordenkliche General⸗ verſammlung der Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Kalkwerke in Dornay ge⸗ nehmigte zum Ankauf von neuen Feldern, deren Erwerb die Ver⸗ waltung für ſehr vorkeilhaft hält, die Aufnahme einer neuen An⸗ leihe von M. 1 200 000. Dieſe ſoll mit%½ Prozent verzinſt und mit 102 Prozent zurückgezahlt werden. Die Gelſenkirchener Bergwerksgeſellſchaft gibt durch Anſchlag bekannt, daß infolge Abſatzmangels das Einlegen von Feierſchichten erfolge. Lübecker Maſchinenbau⸗Geſellſchaft. Der Aufſichtsrat beſchloß, der am 6. April ſtattfindenden Generalberſammlung nach reichlichen Abſchreibungen und Reſerveſtellungen pro 1997 eine Dividende von 20 Prozent(wie i..) auf die alten Altien, ferner eine Divi⸗ dende von 10 Prozent auf die neuen Aktien, welche pro 1907 nur das halbe Erträgnis zu beanſpruchen haben, in Vorſchlag zu bringen. Vom 1. Januar dieſes Jahres ab ſind beide Aktienkategorien gleich⸗ berechtigt. Im laufenden Jahre entwickelt ſich, wie die Verwaltung mitteilt, das Geſchäft in befriedigender Weiſe weiter, da die Geſell⸗ ſchaft auf längere Zeit mit Aufträgen beſetzt iſt. Vereinsbank Nürnberg. In der geſtrigen Generalberſammlung der Vereinsbank in Nürnberg wurde unter Ablehnung des Antrages eines Aktionärs, die Dividende auf 11 Prozent zu erhöhen, der An⸗ trag der Verwalkung, 10 Prozent(wie i..) zu verteilen, ange⸗ nommen. Die Verſammlung beſchloß weiter, da⸗ Aktienkapftal um M. 3 Millionen auf M. 18 Millionen zu erhöhen. Es ſollen 250 000 Stück neue Aktien à M. 1200 zu einem Mindeſtkurs von 150 Prozent ausgegeben und den bisherigen Aktionären der Bank im Verhältnis von 1 auf 5 angeboten werden. Die Emiſſionskoſten ſollen von der Bank getragen werden und die Einzahlung auf die neuen Aktien borausſichtlich etwa zu Anfang April eingefordert werden. Die neuen Aktien ſollen in dieſem Fall für das laufende Geſchäftsjahr eine Dividendenberechtigung von 34 erhalten. Vereinigte Schuhfabriken vorm. M. Bruſt vorm. B. Berneis in Nürnberg. Das Gerücht, wonach in der nächſten Generalverſamm⸗ lung eine Erhöhung des Aktienkapitals beſchloſſen werden ſoll, wird als unbegründet bezeichnet. Seſt.⸗Ung. Staatsb. 43.70 144.— Vereinigte Thüringiſche Salinen, vorm. Gleuckſche Salinen zu Heinrichshall. Im Jahre 1907 wurden 122 481 Dz.(127 352 Dz.) Hauptprodukte hergeſtellt und 122 521 Dz.(127 488 Dg.) Haupk⸗ produkte abgeſetzt. Nach Abzug von 25 000 M.(25 000.) für den Erneuerungsfonds berbleibt ein Reingewinn von 64 085 M (65,544.), wobon 2 Prozent(2 Proz.) Dividende berteilt und 5346 M.(6692.) auf neue Rechnung vorgetragen werden ſollen. Nachdem inzwiſchen die Aufnahme der bisher außenſtehenden Kon⸗ kurrenzwerke in das Syndikat erfolgt iſt, läßt ſich, wie die Verwal⸗ tung bemerkt, für das laufende Jahr eine zufriedenſtellende Rente erhoffen. Ludw. Loewe u. Co., Akt.⸗Geſ. in Berlin. Der Aufſichtsrat beſchloß, aus dem Gewinn des bergangenen Geſchäftsjahres in Höhe von 2 215 473 M.(i. V. einſchl. 27 894 M. Vortrag 2 758 4783 M. Bruttogewinn) 865 969 M.(672 506.) zu Abſchreibungen zu verwenden und wieder 16 Prozent Dividende in Vorſchlag zu bringen. Der Gewinnvortrag beläuft ſich auf 48 719 M.(64 418). Die Aktiengeſellſchaft des Bades Naſſau ſchlägt eine Grhöh⸗ ung des Aktienkapitals von M. 100 Coc vor. Gothaer Lebensverſicherungsbank auf Gegenfeitigkeit. Nach vor⸗ läufiger Feſtſtellung wurden von der Gothaer Bank im Jahre 1907 neue Verſicherungen über 61½ Milltonen Mark(1906: 58 Mill.)! abgeſchloſſen; es iſt dies der höchſte Neuzugang, den die Anſtalt in einem Jahre erzielt hat. Die Sterbefallſumme war mit insgeſamt 16½ Millionen Mark die gleiche wie im vorausgegangenen Jahre, obwohl in dieſem die Sterblichkeit ſchon ſehr beträchtlich hinter der rechnungsmäßigen Erwartung zurückgeblieben war und entſprechend dem Anwachſen des Verſicherungsbeſtandes die rechnungsmäßig zu erwartende Sterbefallausgabe ſich noch um 300 000 Mark erhöht hatbe. Nach Abzug aller Abgänge durch Tod und bei Lebzeiten ſtieg der Geſamtbeſtand an eigenklichen Lebensverſicherungen bei der Bank auf 952 Millionen Mark. Die Allgemeine Elektrizitäts⸗Geſellſchaft ermäßigte den Kupfer⸗ aufſchlag auf M. 1 pro 1 qmm und 1000 m für alle Leitungen, dis nach Längen berechnet werden, bezw. M..10 pro leg für Leitungen, ävelche nach Gewicht berechnet werden. Die Erdölbohrgeſellſchaft Oldau⸗Südwinſen teilt mit, daß Varmittel erſchöpft ſeien. Die Bohrung 10 wurde halb bei 512 Meter Teufe eingeſtellt. Zur Deckung der Ver lichkeiten und Begleichung der Koſten für eine neue Bohrung, über die die Generalverſammlung beſchließen ſoll, ſollen zwei Zubuße⸗ raten eingezogen werden. 5 Die Chiliſalpeterabladungen von der Weſtküſte nach Europa be⸗ trugen im Februar 236 000 To.(im Vorjahr 99 000 To.). Am 1. März waren in Ladung 77 000 To.(81 000), ſchwimmend waren 604 000 To.(476 000). Der ſichtbare Vorrat betrug 808 000 To. (663 000). Die Holzfirma H. Munck u. Söhne in Wien hat das umfang⸗ reiche Forſtgut Slatina gekauft. Der Preis beträgt etwa 4 Millionen Kronen. Neues vom Dividendenmarkt. Urnſtädter Bank, Külmer, Czari⸗ kolv u. Co, Arnſtadt, 18 Prozent.— Bremer Vulkan 10 Prozent. Oelinduſtrie⸗Geſellſchaft 12½ Prozent. [Telegraphiſche Handelsberichte ſiehe 6. Seite), * A* Flrankfurter ihre 11 —— zer Eſeeteubörſe. Telegramme der Continenkal⸗Telegraphen⸗Compagnie. Schluß⸗Kurſe. Reichsbank⸗Diskont 672 Wechſel. 6„„ Amſterdam bz 168.92 168.92Paris kur! 81 216 81 21 Belgien„ 81.125 81.125Schweitz. Plätze„ 81133 31.12 Italſen„ 81.325.325 Wien„ 8490 84 985 London„ 20.41 2044 Napoleonsdor lé 30 168 „ fllaßg—. 20.435 Privatdtskonte 471l,%½ i ee. % deutſch. Reichsanl. 3 92 20 92 4 Mexikaner äuß. 88/90 88 55 88.60 4„ db75 62, 53 Mexikaner innere 63.5 65,0 3½ pr. konſ. St.⸗Anl. 92.5) 92.% Taumalipas 9840 98.40 55 5*.65 82.8Bulgaxren 99.10 9 3 badiſche Sk.⸗A. 100.— 9,8%ꝝ Griechen 1890 47.20 4720 23„ neue 0.20 100.105 italien. Nente—— 3½ bad. St.⸗Olabg)fſt 5 0„ 4½ Oeſt. Silberrente 99.60 99.75 57% M. 92 60 92 7004½„ Papierrent...— 3%„„ 1900—.——. Oeſterr. Goldrente 99.35.25 Abayr..⸗B.⸗A..1915 100 85 10˙.2 Portug. Serie! 609 6070 %½ do. u. Allg. Anl. 92.15 92.253„„ UII 61.25 61.— do..⸗B. Obl. ,— 8 8 4½ neue Ruſſen 1905 405 93 99 4 Heſſen von 1999—. 100 04 Ruſſen von 1880 80.95 80.95 3 Heſſen 80.80 8, 8004 ſpan. ausl. Rente— 3 Sachſen 82.40 82 404 Türken von 1903 88 90 88 60 4 Mh. Stadt⸗A. 1907 99 99—[4„ unif. 94.90 490 %½„„ 1905 90.25 90 2˙4 Ungar. Goldrente 9430 9430 B. Ausländiſche. 4% Kronenrente 94.10 94.60 5 Arg k. Gold⸗A.1887 99.20 99.200Verzinsliche Loſe. %½ Chineſen 1898 96.40 403 Oeſterreichiſche860 152.5 152.50 4 Egypter unifieterte 103.10.3 10 Türkiſche Aktien induſtrieller Unternehmungen. Bad. Zuckerfabrik 131.6) 131.2Kunſtſeidenfabr. Frkf. 234.— 284.— Südd. Immobil.⸗Geſ. 92.0 9— Lederwerk. St. Ingbert 61 10 61.10 Eichbaum Mannheim 128.— 128.— Spicharz Lederwerke 20— 120, Mh. Aktien⸗Brauerei 137.— 137.- Ludwigsh. Walzmühle 71— 171.— Parkakt. Zweibrücken—.—— AblerfahrradwKleyer 58. 88 80 Weltzz. Sonne, Speyer 80. 0 80.2 Maſchinenſbr. Hilpert 77 50 77¼¼50 Cementwerk Heidelbg. 146 50 147. Maſchinenfb. Badenia 200.— 200.— Cementfabr. Karlſtadt 121 50 12½5 Dürrkopp— Badiſche Anilinſabrik 491— 49.2 Maſchinenf. Gritzner 909 2709.90 Ch. Fabrit Griesheim———. Maſch.⸗ Armatf Klein 117.50 117.— Farbwerke Höchſt 435 60 35.— Pf.Nähm. ⸗, Fahrradf Ver. chem. Fabrik Mh. 2 6 10 297.— Gebr. Kayſer 118.50 118.50 Chem. Werke Albert 392.— 392.— Röhrenkeſſelfabrit Südd. Drahtind. Mteh..— vorm. Dürr& Co.— Akkumul.⸗Fab. Hagen 192.— 192— Schnellpreſſenf. Frkth. 186.50 156.50 Ace Böſe, Berlin 73.50 76. Ver.deutſcher Oelfabr. 129.50 129. 0 Elektr.⸗Geſ. Allgem. 198.20 199,½% Schuh abr. Herz, Frkf. 123.50 128.50 Südd. Kabelw. Nhm. 119.%0 11— Seilinduſtrie Wolff 130.— 160—- Lahmeyer 115. 116.8%'wollſp. Lampertsm. 83.— 83.— Elektr.⸗Geſ. Schuckert 103.20 108.51 Kammgarn Kaiſersl. Siemens& Halske 170,40 172.— Zellſtoffabr. Waldhof 310.— 310.— Bergwerks⸗Altien. Bochumer Bergbau 197 50 198.50J Haxpener Bergbau 194 7094 70 Buderus 11150 111.50[Kaliw. Weſterregeln 192— 192— Corcordia Bergb.⸗G.—.——. Oberſchl.Eiſeninduſtr. 95— 85.10 Deutſch. Luxemburg 145. 1465 Br.Königs⸗ u. Laurah. 20 50 209.50 Friedrichshütte Bergb. 140.— 405 Gewerkſch. Roßleben 9350 9850 Gelſenkirchner 181.20 188 Aktien deutſcher und ausländiſcher Transport⸗Anſtalten. 149.60 151,20 ——— dudwy.⸗bexbacher—.—eſterr. Süd⸗Lomb, 2 40 Pfälz. Maxbahn 137 10 137.11 eſterr. Noroweſtb.—.— do, Nordbahn 130 70 130 70 Lit. B.—.— Südd. Eiſenb.⸗Heſ. 117. 117. gottharobahn—.— Ital. nitttetmeerb.— „Ptertdionalbahn 18 20 Baltun. Ohio 79 80 Hamburger Packet 112 40 13 40 Nordd. Lloyd 101.30 101.4 6. Seite, ſeueral⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 8. März. Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligationen. 4% Frk. Hyp.⸗Ufdb. 57.50 97.504% Pr. Pfdb. unt. 15 97 40 97.4 40% fF. K. V. Pfobr.05 97.50 97 50 40%„„ 98— 98— 4%„ 1910 97.70 97.70 1½„ 10„ 14 93.25 98.25 44% pf.Sup B. Pfdb. 00.80 99.5, a½„ 12 60.60 50.60 81%„„„ 91.80 91.80 7/ Pr.gfdkr.⸗Bk., 41½% Pr. Bod.⸗Gr. 89.50 89.50 Kleinb. b 04 93.50 93 50 4% Ctr. Bd. Pfd.vg 97.— 97.—3½ Pr. Pfdbr.⸗Bk. 8% 99 Hyp.⸗Pfd.⸗Kom.⸗ unk. 09 97.10 97.10 O2l. un end, 12 91.30 91.30 4%„ Pfdbr..0! 4% Pr. ufdbrf.⸗B. unk. 10 97 20 27.20 Hyy.⸗Pfd, unt. 1917—-—„„ 4e„ Pfdbr..03 4% Rh. H. B. Pfb.02 97.— 97.— unk. 12 97.40 97.40 4%„„„ 1907 97.— 97.— 8½„ Pfdbr..86 4%„„„ 1912 97.30 97.80 89 u. 94 90.40 90.4%„„ 1917 98.75 98.75 8½% Pfpd. 96/06 90.— 90.—3i,„ verſchied. 30.— 90.— 4˙ Com.⸗A wl. 5„ 1914 90.20 90.— v. I,unt 10 99.30 99.20 3½ NRh..⸗B. C. O 91.50 91.50 %½%„ Com.⸗Obl, 10% R. M. B. C..10 87.— 97— v. 1891 91.— 91.—1% Mf. B. Pr.⸗Obl. 99 60 99 10 8½%„Com.⸗Obl. 10ſ0 Pf. B. Pr.⸗O. 92.10 92 1 v. 96/06 91.— 91.— ½, It.ſttl.a. E. B.—— 70 50 4% Pr. Pfob. unt, o9 97.30 97.30 4%„„„ 12 97.80 97.30 Nannb. Werl.⸗G.⸗A. 440.— 440.— 0b Bank⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. Aadiſche Bank 189.— 139. Oeſterr.⸗Ung. Bauk 122.90 123.— — 1 u. Metallb. 119 25 118.25 Oeſt. Länderbank——— Berl. Handels⸗Geſ. 158.40 158.50„Kredit⸗Anſtalt 202.20 203 2) Comerſ. u. Disk.⸗B. 109.— 109.— Pfälziſche Bank 100.— 100.— Darmſtädter Bank 126 80 124 20 Pfälz. Hyp.⸗Bank 187.50—.— Deutſche Bank 238 20 2385[ Preuß. Hypotheab. 111.50 111.50 Deutſchaſtat. Bank 137— 137.5 Deutſche Reichsbt. 152.55 152 55 De Effekten⸗Bank 100 20 100 20 Uhein, Kreditbank 133 40 183.40 Disconto⸗Comm, 174 40 17480 Rhein. Oyp. B. M. 187.50 187.80 Dresdener Bank 137.— 1837.0] Schaaffh. Bankver. 1832 70 188.80 Frankf. Oyp.⸗Bank 194.— 194—Südd. Bank Mhm. 107.50 107.50 rkf, Hyp.⸗Creditv. 154.— 154—Wiener Bankver, 136.136 65 Nattonalbant 118.— 113 80] Bank Ittomane 142.— 142— Wraukfurt a,., 6. März. Kreditaktien 203 20, Staats⸗ babhn 144.—, Lombarden 25.75 Egypter—.—, 4% ung. Goldrente 9430 Gotthardbahn—.—, Diseconto⸗Commandit 174.75 Laura .0 25, Gelſenkirchen 188.—., Darmſtädter 124 50 Handelsgeſellſchaft 158.25, Dresdener Bank 187.50, Deutſche Bant 288 50, Bochumer 198.— Northern——. Tendenz: feſt. Nachbörſe. Kreditaktten(.20, Staatsbahn 144.—, Lombarden 25.80, Disconto⸗Commandit 174.60. 2900 in* 1 Mannheimer Eſſettenbörſe vom 6. März.(Olfizieller Bericht) Geſchäft war heute in Spar⸗ und Kreditbank Landau Aktien gzu 167,50 pCt., Rhein. Hypothekenbank⸗Aktien zu 187,25 pCt., und in Koſtheimer Celluloſe⸗Aktien zu 205 pCt. Die Aktien der Porte land⸗Zementwerbe Heidelberg, ſtellten ſich auf 146 G. 147., wei⸗ terhin waren Süddeutſche Drahtinduſtrie⸗Aktien zu 119 pet. am Markte. 55 Akkien. Banken. Brief Geld Brief iſche Bank— 139— Br. Werger, Worms—.— 90.— Gedept. Sveyersoö/——8 Wormſ. Br. v. Oertge—.— 68— Pfälz. Bank.— 100.200Pf. Preßh.⸗u. Sptfabr. 159.50—.— Pfälz. Hyv.⸗Bank—.— 187.500 Trausport Pf. Sp⸗ U. Cdb Landau—.— 187.50 u. Verſicherung. Phein. Freditbank 134.— 133.%B..⸗G. Röſſch. Seetr.—.— Rhein. Oyp.⸗Bank 187.26—. Mannh. Dampfchl. Südd. Bank 109.50 108.500„ Lagerbaus 92.— 65.— —— Eiſenbahnen. Francong, Rück⸗ und Pfälz. Ludwigsbahn—.— 218.— Mitverſ,.⸗G. vm. —.— 1837 6] Bad. Rück⸗ u. Mitv. 600— 580— „ Nordbahn— 181.8,[Bad. Aſſecurranz 12 Heilbr. Straßenbahn 80.——.- Continental. Verſich.—.— 410.— GChem. Induſtrie. Mannh. Verſicherung—.— 440— Oberrh. Verſich⸗Geſ.—.— 450— Württ. Tranp.⸗Verſ. 590.——. Induſtrie, .⸗G. f. Seilinduſtrie—— 130.— Dingler'ſche Mſchfbr. 121.— 119.— Emaillirfbr. Kirrweil.—. Emaillw. Maikammer—.— 91.50 Ettlinger Spinnerei 105.— Hüttenh. Spinnerei—.— 88.— arlsr. Maſchinenbau—.— 210.— Nähmfbr. Haid u. Neu 261.50—.— ſoſth. Cell. u. Papierf.—— 205.— Mannh. Gum. u. Asb. 140.——.— Ganters Br. Freibg. 106.——.— Maſchinenf. Badena—.— 200.— Kleinlein Heidelberg—.— 195.Oberr9. Elektrizitt 22.——.— Homb. Meſſerſchmitt 61.——.— Pf.Nähm u. Fahrradf. 120.— 7 Ludwigsh. Brauerei 248.——— Portl.⸗Zement Odlbg. 147.—146.— Mannh. Aktienbr. 187—Südd. Draht⸗Induſt. 119.——.— Pfalzbr. Geiſel, Mohr———.— Südd. Kabelwerke—.— 119.50 Brauerei Sinner—.— 253 Berein Fretb. Ziegelw. 150.——.— Br. Schrödl, Heldlbg. 201.50—„ Speyr.„ 40, „Schwartz, Speyer—.— 125. Würzmühle Neuſtadt 129.——.— „ Mitter, Schwetz. Zellſtoffabr. Waldhof 311.——.— „S. Welß, Speyer 80.50—.— Zuckerfbr. Waghäuſel—— 90.50 „Storch., Speyer 80.——.-Buckerraff. Mannh.—.— 60,— **. Berliner Effektenbörſe. Berlin, 6. März.(Schlußkurſe.) .⸗A. f. chem Induſtr.———. Bad. Anil.⸗u. Sodafbr. 493.——. Chem. Fab. Goldenbg. Verein chem. Fabriken 299——.— Verein D. Oelfabriken 12975—.— Weſt..⸗W. Stamm—.— 194. „„ Vorzug 105.50—.— Brauereien. Bad. Brauerei 104.—— Binger Aktienbierbr..———.— Durl. Hof vm. Hagen—.— 261.— Eichbaum⸗Brauere!—.— 130 Elefbr. Rühl, Worms—.— 96— ——— * —— Ruſſennoten 213 90 213.90] Lombarden 25.40 23.70 40% Ruſſ. Anl. 1902 81.70—.— Canada Pacifie 141.20 141 70 37% Neichsanl. 92.30 92.40] Hamburg Packet 112.50 118.— 30½% Reichsanleihe 82.75 82.80 Hambz. Paket neue. 40% Bad. St.⸗Anl.—.——.— Nordd. Llongd 101.10 101.20 40% B. St.⸗B. neue 100.30 100.10 Dynamit Truſt 158.26 158 20 3½ B. St.Obl. 100—.——.—Licht⸗ u. Kraftanl. 106.50 106.90 34% Bayern 92.25 92.80 Bochumer 197 20 199 80 40% Heſſen 9150—.—Konſolidation—.— 859— 40% Heſſen 80.70 8075 Dortmunder 55 20 56 40 30ſ% Sachſen 82 40 82.60 Gelſenkirchner 181.70 182 40 30ʃ0 Pfbr. Rh. W. B. 96.50 96 50 Harpener 194.20 194.20 54 Chineſen 101.30 101.30 J Laurahütte 209.50 20,9.70 4% Italtener 10880—.— Phönir 178.80 174.20 3½ Japaner(neu) 87.80 87.10 Ribeck⸗Montan 199.50 199.50 1860er Loſe 152.50—.— Wurm⸗Revier 400 1225 85.— 85.10 Anilin Treptow 357.50 357.70 Krebit—.— 202.80 Braunk.⸗Briketts 171.— 170.— Berg.⸗Märk. Bant 150.70 15020 D. Steinzeugwerke 222.20 229 20 Berl. Handels⸗Geſ. 157.70 157.70 Düſſeldorfer + 5 279.— 281.— Darmſtädter Bank 123 70 123 80 Elberf. Farben(alt) 596.— 590 50 Deutſch⸗Aſtat. Bant 137.— 188.— Weſtereg. Alkaliw. 190.20 188.— Deutſche Bant 286.10 237.75 Wollkämmerei⸗Akt. 130.— 130.— Disc⸗Kommandit 174.— 174.40 Chem. Charlottenb. 195— 194 70 Dresdner Bank 136.70 187 10 Tonwarxen Wiesloch 99— 99.— Rhein. Kredubank 133.20 183.20 Jellſtoff Waldhof 310.— 311.— Schaaffg. Bankv. 133.20 134.20 Selluloſe Koſtheim—.— 205.— Lübeck⸗Büchener—.——.— Rüngerswerken 141 20 141.20 Staaisbahn W. Berlin, 6. März.(Telegr.) Nachborſe. Kredit⸗Aktien 203.— 202 70 Stautsbahn Diskonto Komm. 174 20 174.50 Lombarden 25 40 Privatdiskont 4¼ä% Londoner Effektenbörſe. London, 6. März.(Telegr.) Aufangskurſe der Effektenbörſe. 25.80 4 o% Reichsanleihe 82½ 82½ Southern Pacifie 70% 70% 4% Chineſen 103% 103 Cbicago Milwaulee 113— 113% %% Chineſen 980 96%½ Denver Pr. 42— 42 25/%% Conſols 87/1s 87¾ Atchiſon Pr. 86½ d6l 3% Italiener 102— 102—Louisv. u. Naſhv. 92— 92 3 c% Griechen 48½% 48½ Union Paeiſie 116%% 116— 3 ee Portugieſen 61½% 61½ Unit. St. Steel com. 30% 3075, Spamer 937/ 93„ͤͤ V pre, d,. D Türken 951½% 951½ Sriebahn 2 129. 4% Argentinier 86˙56 86¼ Tend:: ſtill. 5% Miexikaner 33%/ 33 Debeers 11% 115 4 95 Japaner 81½ 81½ Chartered Tend.; ſtill. Goldfields Ottomanbant 18½ 18½ Mandmines 5 io Tinto 603/% 605¼ Gaſtrand 3% 3½/ Braſilianer 84/% 86%j Tend.: ſtill. Berliner Produktenbörſe. Berlin, 6. März.(Telegramm.)(Produktenbörſe, Preiſe in Mart pro 100 kg. frei Berlin netto Kaſſe. 6 9 8 Weizen per Mai 215 25 213.25 Mais per Mai 150.75 149.— 75 Fabt 216.50 214.75„Juli—.——.— „ Sept,—„ 7—.—ä— Roggen per Mear 206 75 20.— Rüböl per März 7240—— „ Juli 203.75 200.—„ Mai 7170 71.50 55„ Sept. 188— 181.—„ Olt. Es8.0 09— Daſer per Mat 167.75 106 50 Spiritus 70er looo— „ Juli 17025—.— Weizenmehl 29 50 29.25 7—— Roggenmehl 28.10 28.10 bba** Telegraphiſche Faudelsberichte. Verein für Chemiſche Fabriken in Mainz. Die neue Divi⸗ dende beträgt 11 Prozent(10 Prozent). B. Von der Frankfurter Börſe. Die Zulaſſung der nom. Mk. 2500 000— 4½% pt. Teilſchuldverſchreibungen Nr. 3501—6000 der Lech⸗Elektrisität swerke.⸗G. zu Augsburg zum Handel wird zur Notierung im öffentlichen VBörſenkursblatt genehmigt. Zulaſſungsanträge zur Frankfurter Börſe. Von dem Bank⸗ hauſe Johannes Goll u. Söhne wurde der Antrag auf Zulaſſung von 525000 Mark neuer Aktien der Brauerei Stern, Aktien⸗ geſellſchaft in Frankfurt⸗Oberrad eingebracht. Jerner wurde von der Pfälziſchen, der Dresdener Bank in Frankfurt und den Firmen J. Th. Keßler und Th. Ladenburg daſelbſt ein Antrag auf Zulaſſung von 30 Millionen Aprozentiger Hypothelarobliga⸗ tionen der Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Bodenkreditbank in Köln a. Rh. geſtellt. * Frankfurt a.., 6. März. In der geſtrigen Sitzung des Aufſichtsrates der Deutſchen Gffekten⸗ und Wechſelbank wurde lt.„Frkf. Ztg.“ beſchloſſen, der Generalverſammlung eine Dividende von 43 pCt. gleich 13,5 M. pro Aktie bei unverändertem Vortrage in Vorſchlag zu bringen. Die dem Aufſichtsrate vorliegenden Betriebs⸗ berichte laſſen eine große Liquidation der Bankmittel er⸗ kennen und eine günſtige Weiterentwicklung ſämtlicher Ge⸗ ſchäftszweige erwarten. Der Rückgang der Dividende um pCt. gegen das Vorjahr beruht lt.„Irkf. Zig.“ auf der Minderbewertung, welche die Bilanzkurſe vom 31. Dezember 1902 auf dem Effektenkonto notwendig machte. * doſtheim bei Mainz, 6. März.(Priv.⸗Tel.) In der heutigen Aufſichtsratsſitzung der Koſtheimer Celluloſe⸗ und Papierfabrik, die in Berlin ſtattfand, wurde der Abſchluß vorgelegt. Der Gewinn inkl. Vortrag beträgt 534 192 Mark. Nach weſentlich erhöhten Abſchreibungen von 141 358 M. wurde beſchloſſen, 16 Prozent Dividende der am 31. März ſtattfindenden Generalverſammlung vorzuſchlagen und 45092 Mark auf neue Rechnung vorzutragen. * Aſchersleben, 6. März. Der Aufſichtsrat der Billeter u. Klume Maſchinenfabrik Aktiengeſellſchaft ſchlägt für 1907 laut „Frkf. Zig.“ wieder 11 Prozent Dividende vor. » Breslau, 6. März. Bei der Florether Maſchinenbau⸗ Aktiengeſellſchaft in Breslau hat ſich das Jahresergebnis wegen der erhöhten Ausgaben für Löhne und Kohlen ungünſtiger ge⸗ ſtaltet, als im Jahre 1906. Trotzdem ſchlägt der Aufſichts⸗ rat laut„Frkf. 3tg.“ wieder 10 Prozent Dividende(wie im Vorjahre) vor. * Berlin, 6. März. Aktiengeſellſchaft vorm. Lahmeyer u. Co. in Frankfurt laut„Irkf. Ztg.“ auf 7 Prozent, wie im Vorfahre, ſchlagen. Die Dividende der Elektrizitäts⸗ wird vonge⸗ Süddeutſche Bank, Maunheim. W. Das Geſchäftsjahr 1907 brachte für das Bankgeſchäft ganz außergewöhnliche Verhältniſſe. Während ſich ſonſt im Frühjahr Geldflüſſigkeit bemerkbar machte, trat diesmal ver⸗ mehrte Geldnachfrage hervor, die dann das ganze Jahr an⸗ hielt und im Spätjahr durch die ungeſtüm hereingebrochene amerikaniſche Kriſis Zinsſätze zeitigte, wie wir ſie ſchon lange nicht mehr gekannt haben. Der Diskont der Reichsbank ſtellre ſich im Durchſchnitt auf 6,03 pCt. gegen 5,15 pCt. im Vor⸗ jahre. Handel und Induſtrie hatten unter dieſen Umſtänden umſomehr zu leiden, als auch nach und nach eine Abflauung in der Konjunktur zutage trat. Das voll einbezahlte Aktien⸗ kapital beträgt nunmehr M. 10 000 000. Die Umſätze, von einer Seite gerechnet, ſtiegen um rund M. 124 000 000. Die Ergebniſſe aus Zinſen, Proviſionen und Wechſeln weiſen wiederum eine Erhöhung auf. Dagegen erfuhr des Gewinn aus Effekten einen größeren Rückgang; derſelbe findet ſeine Begründung in den ſtark gewichenen Kurſen ſelbſt der ſolideſten Anlagewerte und den dadurch notwendig gewordenen Abſchreibungen, ſowie der unbefriedigenden Geſtaltung des Effektengeſchäfts überhaupt. Unkoſten und Steuern erforder⸗ ten eine Mehrausgabe von rund M. 51000. Das Erträgnis aus Konſortialgeſchäften hielt ſich auf ungefähr vorjähriger Höhe. Die Konſortialbeteiligungen ſtehen am Schluſſe des Jahres mit M. 1 174 820.38 zu Buch. Die eigenen Effekten beſtehen in a) feſt verzinslichen Werten M. 634 999.13, b) Bank⸗ und Eiſenbahn⸗Aktien M. 26 527, 0) Induſtrie⸗ Werten M. 807 448.80, zuſammen M. 1 468 974.93. Die Außenſtände belaufen ſich auf M. 22 286 568.94 und ſetzen 1 143 70 144.— ſich wie folgt zuſammen: 3) Guthaben bei Banken und Bankiers M. 1 455 330.72, b) Vorſchüſſe auf Effekten(Lom⸗ bards) M. 3 882 025.50, 6) durch Effekten und andere Sicher⸗ heiten gedeckte Guthaben M. 9 976 639.97, d) ungedeckte Gut⸗ haben M. 7 472 572.75. Das Kreditoren⸗Konto belief ſich auf M. 12 006 770.72, davon auf feſte Termine M. 6 738979.94. Der Geſamt⸗Umſatz beträgt von einer Seite gerechnet M. 1 125 452 542.50 gegen M. 1001 160 132.30 im Vorjahr und verteilt ſich auf die verſchiedenen Konti wie folgt: Kaſſe M. 379 896.84, Coupons und Sorten M. 174 235.45, Wechſel M. 6 417 834.60, Effekten M. 1 5583 691.88, Tratten M. 10 014 717.11, Konto⸗Korrent M. 11 346 114.68. Der Brutto⸗Gewinn beträgt M. 1 060 460.65,(im Vorjahre Mark 1023 852.05) und nach Abſetzung von M. 50 000 für Del⸗ kredere der Reingewinn M. 735 995.98(i. V. M. 701 624.02) einzelnen Konti lieferten nachſtehende Ergebniſſe: M. 320 285.58(i. V. M. 274 843.79), Propiſionen Mark 261411.99(236 828.13), Wechſel und Deviſen M. 325 587.50 (247 104.63), Effekten M. 81 576.45(89 644.80), Coupons und Sorten M. 3604.90(3633.48), Konſortialgeſchäfte M. 67 994.23(71798.20), Summa M. 1060 460.65 Hier⸗ von gehen ab: Handlungsunkoſten, Steuern und Gehälter M. 277 046.74, Abſchreibungen auf Haus und Mopbiligr M. 15 390.75, für Delkredere M. 50 000, zuſammen Mark 842 437.49, ſodaß ein verfügbarrer Reingewinn verbleibt von M. 718 028.16(i. V: M. 682 678.17). Es ſind hiervon zu verwenden: 5 PCt. für den ordentlichen Reſervefond Mark 385 901.16, 4 pCt. Dividende auf M. 6 000 000 voll⸗ bezahlte Aktien und M. 4000 000 mit durchſchnittlich 873 PpCt. einbezahlte Aktien M. 380 000, zuſammen M. 415 901.16, verbleiben M. 302 122. Siervon ſind zu vergüten ſtatuten⸗ und vertragsmäßige Tantismen an Aufſichtsrat und Vorſtand, ſowie Gratifikationen an Beamte M. 103 632.32, zuſammen M. 198 489.68. Hierzu Gewinnvortrag von 1906 Mark 7 972.82, ſodaß M. 216 462.50 verbleiben, über deren Ver⸗ wendung ſeitens des Aufſichtsrates vorgeſchlagen wird: 2 pCl. Superdividende zu verteilen M. 190 000, der Beamten⸗ unterſtützungskaſſe zuzuwenden M. 10 000, zuſammen M. 200 000 und den Reſt von M. 16 462.50 auf neue Rech⸗ nung vorzutragen. Es käme dann der Dividenden⸗ ſchein pro 1907 mit 6 pCt. gleich M. 60 für die alten und mit M. 52.50 für die jungen Aktien zur Auszahlung. 1* 1.* Aeberſesiſche Schiffaßris⸗Jelegromme, New⸗Mork, 3. März.(Drahtberſcht der Foſland⸗Amerika⸗vine, Motterdam), Der Dampfer„Noordam“, am 22. Febr. von Rotter⸗ dam ab, iſt heute hier angekommen. New⸗Mork, 4. März.(Drabtbericht der Red Star Line. Ant⸗ werpen. Der Dampfer„Kroonland“, am 22. Febr. von Antwerpen ab, iſt heute hier anſekommen Southampton, 4. März.(Drahtbericht der White Star Line Soutbampton.) Der Schnelldampfer„Adriatic“ am 28. Februar voy New⸗Mork ab, iſt beute vormittags hier angekommen. New⸗Hork, 4. März.(Drabtbericht der White Star Line Southampton) Der Schnelldampfer„Oceanc“. am 286. Februar von Sputhampton ab, iſt heute vormittag hier angekommen. Mitgetein durch daß Paſſage⸗ und tetſe⸗Bureuu Gun d⸗ tlach& Bärenklan Nachf. in Mannheim, Bahnhofplatz Nr. 7, direkt am Hauptbahnhof. 9 489 „ Marx& GSoldschmidt, Mannheim Telegramm⸗Abreſſe: Margold, Fernſprecher: Nr. 66 und 1637 6. März 1908. Proviſionsfreil Ve Wir ſind als Selbſtrontrahenten as 1 unter Vorbehalt: 00 Er—:.888c8—— eee .⸗G. für Mühlenbetrieb, Neuſtadt a. d. H. 117— Atlas⸗Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Ludwigshafen M. 280 Badiſche Feuerverſicherungs⸗Bank— M. 230 Baumwollſpinnerei Speyer Stamm⸗Aktien 71— Vorzugs⸗Aktien— 97 Benz& Co., Rheiniſche Gasmotoren, Mannheim 160—5 Brauerei⸗Geſellſchaft vorm. Karcher, Emmendingen 27 zr 245zfr Bruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft 93 5 — 2 Chemiſche Fabrik Heubru 23 Daimler Motoren⸗Geſellſchaft, Untertürkheim, Lit. A. 190 5„ Lit. B. 5883zfr Fahr Gebr.,.⸗Geſ., Pirmaſens 140 Filterfabrik Enzinger, Worms Flink, Eiſen⸗ und Broneegießzerei, Mannheim Franz aler Keſſelſchmiede 85 Fuchs, Waggonfabrit, Heidelberg Herrenmühle vorm. Genz, Heidelberg 98 Lindes Eismaſchinen Linoleumfabrik, Maximiliansau 114 Lothringer Baugeſellſchaft, Metz 8⁵ Luxiſche Induſtriewerke,.⸗G. Ludwigshafen 102 Maſchinenfabrik Bruchſal, Schnabel& Henning 330 Mosbacher Aktienbrauerei vorm. Hübner 95 8 S148innnntt Neckarſulmer Fahrrad— 1 Pfälziſche Mühlenwerke, Schifferſtadt 124 5 Nheinau, Terrain⸗Geſellſchaft 109;fr Rheiniſche Automobll⸗Geſellſchaft.⸗G., Mannheim 110 10 Rheiniſche Metallwarenfabrik, Genußſcheine— M. 190 Rheiniſche Schuckert⸗Geſellſchaft, Mannheim 108— Rheinmühlemwerke, Mannheim 5— 14³ Rheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Mannheim 114— Rombacher Portland⸗Cementwerke 128— Stahlwerk Mannheim 118— Süddeutſche Jute⸗Induſtrie, Mannheim 69— Süddeutſche Kabel, Nannheim ne— M. 90 Unionwerke,A.⸗G., Fabriken ſ. Brauerei⸗Efnrichtungen 140 Unionbrauerei Karlsruhe 66—— Vita Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Mannheim— M. 800 Raſtatt 104—— Valdhof, Bahngeſellſchaft— Deir 4 Immobiltengeſellſchaft— 65 zfr Weſtendbau⸗Geſellſchaft in Karlsruhe 87 zfr— Zuckerfabrik Frankenthal 30⁵— Verantwortlich: 1 Für Politik: Dr. Fritz Golbenbaum: für Kunſt. Feuilleton und Vermiſchtes: Alfred Beetſchen; für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: Rich. Schönfelder; für Volkswirtſchaft u. den übrigen redaktionellen Teil: Karl Apfel; für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Frauz Kircher. Druck und Verlag der Dr. O. Haas ſchen Buchbruckerei, eeeeee G. A. bb. H. Dir ektor: Eruſt Müller. 8 5 Zinſen * — Maunſeim, den 6. März 1908. MeneralsAnzeiger. (Abendhratt! Großherzoglich Badiſcher Bahn⸗Celegraph. ————ů— Frankfur Direktion Sgalbau⸗ ta. Main, Hof, 12 Uhr 10 Min. Apollo Mannhe e 7* im. Großherzog und Herzogin von Heſſen ſammt großem Gefolge heute Vorſtellung Schumann⸗ theater beigewohnt applaudierten lebhaft Vorträge von Liane de Vries. Debnk morgen Ariel Manager von Lianue de Vrie u Samslag 2 — — * im Saalbau⸗Theater. Karten nur zu haben ununterbrochen an der Saalbau⸗Kaſſe. Telephon 1652. Telephon 1995. SGrosse Auswah! Wilh. Dönig 555 edegene apen Möbel-Aeschält„ Braut-Ausstattungen ezelien 55 Einfache, solide Möbel in grosser Auswahl zu bill. Preisen. Telephon 1652. 8 Heidelbergerstr. 1 Sillligste Preise. Franko Lleterung. A. Schaaffnausen'scher Bankvorein. Die Aktlonöre unserer Getellschaft werden hierdurch zur diesjährigen dentchen bengakversammlung Samstag, den 28. März ds. Js., vorm. 11 Uhr in unser Geschäftsloksl in Köln, Unter Sachenhausen Nr. 4, ein- geladen, Tagesordnung: 1. Vorlage der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung, des Gsschöftsberiehtes der Direktion und des Berichtes des Aufsichtsratet. 2 2. Genehmigung der Bilanz. 3. Entlastung des Vorstandes undl des Aufsichtsrates. 4. Beschlussfassung über die Verwendung des Reingewinnes. 3. Wahl zum Anfsichtsrat. 5 Eintrittskarten und Stimmzettel exbalten dlejenigen Aktlonäre, welche sich entsprechend dem 8 34 Absats 2 des Statuts bei einer der nachverzeichneten Stellen legitimieren: bei dem A. Schaaffnausenschen Bankxerein in Köm und Berlin, sowie dessen übrigen Niederlassungen in Bonn, Oharlottenburg, Duisburg, Dülken, Düsseldorf, Eumerich, Godesberg, Grevenbroich, Kempen, Kleve, Krefeld, Moers, Neuss, Odenkirehen, Potsdam, Rheydt, Ruhrort, Schöne⸗ berg, Viersen, Wesel; bei der Dresdner Bank in Dresden und in Berlin, sowie deren Niederlassungen in Altona, Augsburg, Bautzen, Bremen, Bückeburg, Chemnitz, Detmold, Emden, Frank⸗ furt a. Main, Freiburg 1.., Fürth, Greiz, Hamburg, Hannover, Heidelberg; Lübeck, Mannheim, Meissen, München, Nürnberg, Plauen i.., Zwiekau i..; bei der Mittelrheinischen Bank in Koblenz, Duisburg und Metz; bei der Osthank für Handel und Gewerbe in Posen und Königsberg; bei der Pidlzischen Bank in Ludwigshafen, Frankfurt a.., Mannkeim, München und deren übrigen Filialen; pei der Rleinlsshen Bank in Essen, Duisburg und Mülheim a8. d. Ruhr; bei der Westfälisch-Lippischen Vereinsbank, Aktiengesell- Schaft in Bielefeld, Detmold, Herford, Lemgo, Minden; 678 sowie bei den Bankhäusern: Hermann Bartels in Hannover. Phllipp Elimeyer in Dresden, E. elmann in Brestau. Köln, im März 1908. Dis Direktion. § 84 Absatz 2 des Statuts lautet: „Wer sein Stimmrecht ausüben wull; muss spätestens am siebenten Tage vor dem Tage der Generglversammlung seine Aktien oder dinen von der Reſchsbank oder einem deutschen Notar ausgestellten Depotschein, im letzteren Falls mit Angabe der Nummern der Aßtien, bei der Gesellschaft bis nacb statt- gehabter Generalversammlüng binterlegen oder sich der Pirektion Zegenüber in einer ihr genügend erse einenden Weise über den esltz seiner Aktien und die Fortdauer solchen Besitzes bis nach stattgehabter GeneralverFammlung legitimieren.“ Bei den obru genannten Berliner Anmeldestellen können statt der Aktien die mit Nummern-Verzeichnis versehenen Depotscheine der Bank des Berliner Kassen-Vereins über die Aliien hinter- legt werden, 77 16 Spediteur. Für ein großes Speditions⸗ und Schiffahrts ⸗Geſchäft ein zunger RMann mit den einſchlägigen Arkeiteu vertraut, zum Eintritt ver 1. April geſucht. 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