8. 14 Abonnemente 70 Wfeunig monatlich. Bringerlohn 28 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſt⸗ aufſchlag Di..43 pro Quartal, Einzel⸗Nummet 5 Plg, In ſerate: Die Colonel⸗Zeile. 25 Pfg⸗ Gadiſche Volkszeitung.) Geleſeuſte und verbreitetſte Zeitung 758 2 67 8 Anabhängige Tageszeitung. Täglich 2 Husgaben teueſte Nachrichten Eigene Redaktionsbureaus Maunheiner Vollsblatt.) Telegranun⸗Adreſſe: %Journal Maunheim“ Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Burean(An⸗ nahme n. Druckarbeiten 841 Redakttonn„„ 8 „„ in enbe en ad umgebung.(ausgenommen Sonntag) in Berlin und Narlsruhhe. Expedition und Verlags⸗ Schluß der Inferaten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 30 0 thr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr. weeeeee Nr. 132— (Wittagblatt.) Die heutige Mittagsausgabe umfaßt 12 Seiten. Ein Buch über die Hardenprozeſſe. [Von unzerem Berliner Bureau.) JBerlin, 17. März. Vor ein paar Wochen iſt im Berliner Verlage von Her⸗ mann Walter eine kleine Schrift erſchienen, die rückſchauend noch einmal die beiden Prozeſſe Harden, was ihnen vorausging und was mit ihnen zuſammenhängt, an uns vorüberziehen Jäßl. Die Schrift iſt bis jetzt ſo gut wie gar nicht beachtet worden. Wir haben— nicht daraufhin allein, aber doch mit daraufhin eine ſtattliche Reihe deutſcher Blätter verfolgt; aber insgeſamt höchſtens acht bis zehn Organe gezählt, die in eini⸗ gen Kleinzeilen ihre Leſer auf das Schriftchen hinwieſen. Das iſt ſchade. Und noch mehr als ſchade: das iſt ſogar Unrecht. Nicht nur in dem Sinne des„audliatur et altera pars“, wenn⸗ ſchon dieſer Grundſgtz uns trotz ſeines Alters noch immer nicht verächtlich erſcheint. Aber auch politiſch unrecht. Denn Allgemach ſollte die Maſſenhypnoſe doch ſoweit abgeſchwächt ſein, follte alte Feindſeligkeit wenigſtens bis zu dem Grade ſich verflüchtigt haben, daß wir zu erkennen vermögen, wie die (vielleicht nicht ſympathiſche) Perſönlichkeit Hardens bei dem ganzen Handel eigentlich nur Epiſode iſt und wie etwas ganz Anderes, ungleich Gewichtigeres dabei auf dem Spiele ſtand und noch ſteht: Die Unabhängigkeit und der gute Ruf der deutſchen Juſtiz. Und wenn man ſo will: auch der Ruf der Preußiſch⸗deutſchen Mynarchie Auch dem Broſchütenſchreiber(„Frank Wedderkopp⸗ neunt er ſich; offenbar mit einem Pſeudonym) handelt es ſich im letzten Grunde um dieſe Dinge. Wenngleich er glaubt(oder zu glauben vorgibt), daß das Anſehen der deutſchen Juſtitia bald repariert ſein wird. Daß das Reichsgexicht ſich beeilen wird, das von allen namhaften Rechtswiſſenſchaftlern als ein Unding bezeichnete zweite Offizialverfahren zu annullieren und die Sache wie gehörig an die ordnungsmäßige zweite Inſtanz zurückzuweiſen. Wir haben nicht die fromme Zuver⸗ ſicht dieſes Wedderkopps. Wir erinnern uns, daß die Juriſten⸗ welt allem, was mit Preſſe und Publiziſten zuſammenhängt, nach wie vor mit beträchtlicher Unkenntnis gegenüberſteht und daß leider ein ſehr erheblicher Bruchteil unſerer Richterſchaft im Banne des verhängnisvollen und fehlerhaften Glaubens lebt: ſie hätte durch ihre Erkenntniſſe im Nebenamt auch die Sache der bedrohten Ordnung zu ſtützen. Auf der einen Seite ein General, ein Fürſt und Botſchafter a.., ein Ober⸗ ſtaatsanwalt und ein kgl. preußiſcher Landgerichtsdirektor, auf der anderen ein oppoſitioneller Schriftſteller, von dem in ihren Blättern ſämtliche„nationalen und„anſtändigen“ Zunftgenoſſen verſichern, daß bei ſeinem Anblick ſich ihnen das „airſche Gefühl“ empöre— kann man da wirklich zweifeln, wo ſchließlich die Sache der Ordnung gefunden werden wird? Aber gerade weil der Ausgang der Leipziger Reviſions⸗ verhandlung zum mindeſten recht zweifelhaft iſt, ſoll man das politiſch Bedenkliche an dieſen Prozeſſen mit Nachdruck heraus⸗ arbeiten. Donnerstag, 19. März 1908. ſchriebene Broſchüre einen ungemein brauchbaren Anhalt. Be⸗ kanntlich bieten die landläufigen Gerichtsberichte immer nur ein ſehr verzerrtes Bild der wirklichen forenſiſchen Vorgänge. Das Schriftchen korrigiert dieſes Bild an der Hand einer ſtenographiſchen Aufnahme. Es leuchtet aber auch in das Dunkel der zweiten geheimen Verhandlung hinein, aus der merkwürdigerweiſe ein paar Blätter doch immer allerlei der Prozeßpartei Harden abgünſtige Details zu erzählen wußten; es läßt der wie eine Dirne beſchimpften Frau v. Elbe Gerech⸗ tigkeit widerfahren(indeß von wirren Deliranten die Gräſin Dankelmann, eine der„trois seurs“ vom Hofe Wilhelms., als Prototyp der keuſchen deutſchen Frau geprieſen wurde) und es verbreitet ſich auch mit leiſer Ironie über den Fürſten Philipp zu Eulenburg. Was bei der Gelegenheit über die gewiß ja recht intereſſante Krankheitsgeſchichte des Fürſten Eulenburg erzählt wird, iſt ſo ungeheuerlich, daß der An⸗ gegriffene nach unſerem Gefühle die Pflichts hat, gegen den Verfaſſer der Broſchüre vor⸗ zugehen. Tut er es nicht, ſo wird man Unbefangenen nicht verwehren dürfen die Ueberzeugung zu hegen, daß die ohnehin an ſonderbaren Zufällen reiche Affäre um den ſonder⸗ barſten und eigenartigſten bereichert worden iſt. Die Haupt⸗ ſache aber bleibt doch, daß, nachdem die Waſſer ſich verlaufen, die Nation in ruhiger Stunde zu einer Nachprüfung der Affäre veranlaßt wird und einſehen lernt, daß, was man mit ungeheurer Entrüſtung immer wieder einen Skandalprozeß tannte, in Wahrheit ein politiſcher Prozeß war und als ſolcher auch von einer ganzen Reihe ſehr maßgebender Inſtanzen be⸗ handelt worden iſt. Vielleicht verſtärkt ſich dann die Empfin⸗ dung, die einzelne doch ſchon heute hegen, daß um des An⸗ ſehens unſerer Juſtiz willen ähnliche Prozeſſe, d. h. ähnliche Methoden der Prozeßführung künftig um jeden Preis zu vermeiden ſind. Ob Harden ſelbſt davon profitieren wird? Zu wünſchen wär's ihm, denn er iſt noch immer ein ſchwerkranker Mann und wird in dieſen Klimaten wohl überhaupt nicht geneſen. Aber für wahrſcheinlich halten wir's nicht. Jüngſt waren wir Zeugen, wie an einer Tafelrunde, an der ſich auch ein paar ſozialdemokratiſche Schriftſteller befanden, gerade dieſe ſozial⸗ demokratiſchen Herren ſich noch nachträglich an dem zweiten Verfahren und Herrn Hardens Verurteilung begeiſterten. „Wir haben's ihm gegönnt“, ſchmunzelten ſie und dabei leuch⸗ teten ihre Augen. So das am grünen Holz geſchieht Polffische(ebersicht. Maunheim, 19. März 1908. Die Einigung über das Vereinsgeſetz. Die blockfreundlichen Kommiſſionsmitglieder haben ſich über den§8 7 des Vereinsgeſetzes auf folgende Faſſung ge⸗ einigt, für welche dieſe Mitglieder ſich verpflichtet haben, in ihrer Fraktion zu wirken. Es dürfte infolgedeſſen der§ 7 in folgender Form zur Annahme gelangen: Und dazu bietet die gewandt und anſchaulich ge⸗ Die Verhandlungen in öffentlichen Verſamm lungen ſind in deutſcher Sprache zu führen. Dieſe Vorſchrift findet auf internationale Kongreſſe fowie auf Verſammlungen der Wahlberechtugten zum Betriebe der Wahlen für den Reichstag und für die geſetzgeben den Verſammlungen der Bundesſtaaten und Elſaß⸗Lothringens vom Tage der amtlichen Vekanntmachung des Wahltages bis zur Been⸗ digung der Wahlhandlung keine Anwendung. Die Zuläſſigkeit weiterer Ausnahmen regelt die Landes⸗ geſetzgebung. Jedoch iſt in Landesteilen, in denen zur Zei des Inkrafttretens dieſes Geſetzes alteingeſeſſene Bevöl⸗ kerungsteile nichtdeutſcher Mutterſprache vor handen find, ſofern dieſe Bevölkerungsteile nach dem Ergebnis de jeweilig letzten Volkszählung 66 Prozent der Geſamtbevölkerung überſteigen, während der erſten zwanzig Jahre nach Inkrafttreten dieſes Geſetzes der Mitgebrauch der nichtdeutſchen Sprache geſtattet, wenn der Veranſtalter der öffentlichen Ver⸗ ſammlung mindeſtens dreimal 24 Stunden vor ihrem Beginm der Polizeibehörde die Anzeige erſtattet hat, daß und in welchen nichtdeutſchen Sprache die Verhandlungen geführt werden ſollen. Ueber die Anzeige iſt von der Polizeibehörde ſofort eine koſtenfreie Beſcheinigung zu erteilen. Als Landesteile gelten die Bezirke der untern Verwaltungsbehörden. 1 Ferner ſind, ſoweit die Landesgeſetzgebung Abtveichendes nich!k beſtimmt, Ausnahmen auch mit Genehmigung der Landeszentral, behörde zuläſſig. Soweit der§ 7. Der auf Antrag der Konſervativen ge⸗ plante neue§ 102 über die Ingendlichen wird beſtimmen: „Perſonen, die das 18. Lebensjahr noch nicht vollendet haben dürfen nicht Mitglieder eines politiſchen Vereins ſein und dürfen an Verſammlungen ſolcher Vereine, ſofern es ſich nicht um Veranſtal tungen zu geſelligen Zwecken handelt, und an öffentlichen politiſchen Verſammlungen gicht teilnehmen.“ Es werden dann für ſpätere Paragraphen entſpre Strafvorſchriften vorbereitet, beſonders Strafen für de Vereinsvorſitzenden, der jugendliche Perſonen als Vereins, mitglieder aufnimmt. Dagegen wird ausdrücklich aus⸗ geſprochen werden, daß eine Verſammlungsauflöſung wegen der Anweſenheit jugendlicher Perſonen nicht zuläſſig iſt. Die Konſervativen haben in ihrer geſtrigen Fraktionsſitzung beſchloſſen, den Kompromiß zu 8 7 des Ver⸗ einsgeſetzes in der von den Freiſinnigen vorgeſchlagenen Faſſung anzunehmen. Die Fernſprechgebühren. Ueber die im Reichspoſtamt am 7. Januar d. J. in Gegon⸗ wart von Vertretern der Induſtrie, der Landwirtſchaft, des Handels und des Handwerks abgehaltene Beſprechung wegen Aenderung der Fernſprechgebühren werden in der vom Deuk⸗ ſchen Handelstag herausgegebenen Zeitſchrift Handel und G werbe jetzt folgende Einzelheiten berichtet: Von der Reichspoſtverwaltung wurde erklärt, daß die Exiſtenz der wenigen in ihrem Bereiche noch beſtehenden Bezirksnetze durch die Neuordnung nicht beeinflußt werde, ebenſowenig die Auf⸗ rechterhaltung des beſtehenden Vorortsverkehrs und des Nach⸗ barortsverkehrs. Es ſei beabſichtigt, von den Teilnehmern neben der Grundgebühr des größten Netzes im Bezirks. und Vororkts⸗ verkehr eine im Vergleich zum Fernverkehr weſentlich ermäßigte Geſprächsgebühr, im Nachbarortsperkehr die Ortsgeſprächsgebühr Nellys Willionen. Ein fröhlicher Roman von Wilhelm Hegeler. (Nachdruck verboten.) 450(Fortſetzung.] An der dunklen Schieferwand des Pfarrhauſes hingen zur Feier des Empfangs einige Stallaternen und Kürbiſſe mit Lich⸗ tern. Und als man ankam, ſchrie ein Durcheinander von hellen und heiſeren Stimmen: „Hoch Tante Nelly! Hurrah Fräulein Nelly! Hurrah Herr Kandidat! Hat ers gemacht? Iſt er durch, der Herr Kandidat? Hurrah!“ Es gab ein Drängen und Stoßen, daß ſich jeder beinah ſelbſt verlor. Nelly wurde endlich von der Frau Paſtorin ergriffen und ließ ſich von ihr abküſſen und in aller Eile ausfragen. Dann gins gleich zu Tiſch. Beim Abendeſſen war der Herr Kandidat der große Mann. Er erzählte das langweiligſte Zeug. Er ſprach von Jena wie von der ultima Thule. Er ſagte ſeine ganze Probepredigt noch einmal auf, die alle ſchon kannten. Aber das tat nichts, man lauſchte auf ihn mit ungeteilter Andacht und Bewunderung. Die Jungen wollten wiſſen, ob ein theologiſches Examen ſchwerer als das Abiturium ſei? Ob's einen Kommers gegeben habe? Alles Mögliche wollten ſie wiſſen. Der alte Beerenbuſch aber war ganz in Feuereifer. Er disputierte über Exegeſe, zitierte Moſes und die Propheten und konjugierte die ſchwerſten heb⸗ räiſchen Verba. Und Nelly?... Nelly ſaß ziemlich unten am Tiſch und hörte zu. Sie langbweilte ſich nicht einmal, ſondern war nur ganz verblüfft, daß ſie nicht den Mittelpunkt bildete. Ihr Nach⸗ bar, der kleine Guckindiewelt, hatte ſie gleich wieder erkannt. Er Je Hentranensvoll ſeinen Flachskopf an ihre Blufe und ſagte: „Du, Fräulein Nelly, ſtreich mir meine Bemmen, Du kannſt das ſo gut.“ Darauf ſtrich Nelly Bemmen. Nur einmal als die Herren bei der Kirchengeſchichte angelangt waren und Rom erwähnten, glaubte ſie, daß nun ihre Stunde gekommen ſei, und rief: „Ich war auch in Rom.“ „So?“ meinte der Paſtor, gemütlich weiterkauend. Du denn auch den Papſt geſehen?“ „Nein, den Papſt nicht.“ „Was! Du warſt in Rom und haſt den Papſt nicht geſehen. Was haſt Du denn geſehen?“ Sie dachte nach, und als ſie bemerkte, daß alles ſie anſtarrte, wurde ſie ſo verwirrt, daß ihr ſchien, als hätte ſie überhaupt nichts eſehen. 15 5 da an blieb ſie fein mäuschenſtill und kramte weder den Montblanc, noch die Geſchenke, noch irgend was aus. Nach zwei Stunden ging ſie dann zu Bett. Immer noch ganz verwundert und unwillig, daß von ihr ſo wenig die Rede geweſen war. Sie trat in ihr altes Zimmer. Es hatte den Sommer über als Fremdenkammer gedient. Trotzdem ſtand alles genau ſo wie früher. Nichts hatte ſich verändert. Selbſt ihr Kalender hing noch an der blaugeblümten Wand, ein kleiner Damenkalender mit roſa Bändchen. Und als ſie näher zuſah, ſtand er noch genau auf dem Tage ihrer Abreiſe. Zehn Monate waren hingegangen, aber der Kalender hatte ſich nicht bewegt. Nelly zupfte ein wenig. Als ſie die beiden Bändchen kaum eine Hand breit vorgeſchoben hatte, war die ganze dazwiſchen liegende Zeit überbrückt. Und das war alles? Das war alless ** 1* Nachdem einige Tage vergangen waren, hatte Nelly ſich „Haſt mal war ihr ſogar, als hätte ſie Kirchhaſel niemals verlaſſen. In dieſem großen Hauſe, das eine Welt für ſich bildete, wo der alte Herrgott als ſtiller Meiſter über allem waltete, wo mon in ſeinem Namen aufſband, in ſeinem Namen ſich zu Tiſch ſetzte, in ſeinem Namen ſich ſchlafen legte: da war das Leben, waren alle Gewohnheiten des Lebens ſo feſt gefügt, daß man ſich ihnen anpaſſen mußte. Und da dem jungen Mädchen dies Leben wohl 5 da ihr zerrüttetes Innere Frieden dabei fand, fügte ſie ſich eicht. 5 Und doch konnte Nelly das Gefühl nicht las werden, daß zwiſchen ihr und ihren Pflegeeltern eine Kluft beſtände. Sie war nicht gerade überflüſſig in dem großen Getriebe. Die Frau Paſtorin überließ ihr gern die kleinen Arbeiten des Haushaltes, wenn es ihr manchmal in den Sinn kam, ſich darum zu kümmern. Aber doch herrſchte zwiſchen ihr und der ſtillen gebeugten Frau nicht mehr die alte Vertraulichkeit wie früher. Wenn Nelly manchmal von Montreux erzählte, von ihren Reiſen und Erleb⸗ niſſen, dann hörte die andere ſchweigend zu und gab kurze, weder zuſtimmende noch abweiſende Antworten. Sie ſchien ſie ruhig ihrer Wege gehen zu laſſen und ſie dabei im Stillen zu be⸗ obachten. Ueber die große Veränderung ihrer ganzen Lebensverhäl niſſe hatte Nelly weder mit ihr, noch mit dem Paſtor geſprochen, der meiſtens in ſeinem Zimmer arbeitete, und den ſie ſeltene als früher zu Geſicht bekam. Darum fühlte ſie ſich vereinſamt. Und in einem gewiſſen Trotz ſpielte ſie ſich manchmal als die große Dame auf, obgleich ſie wußte, wie wenig ihr das ſtand. Aber keiner der beiden alten Leute ſchien es zu bemerken, und ſie erregte weder wunderung noch Mißfallen. Doch eines Tages ergab ſich eine Gelegenheit zur Ausſprach Nachmittags pflegte Nelly nämlich mit ihrer Zofe Rad u vollkommen wieder eingelebt, wenigſtens äußerlich, und manch⸗ fahren. Für Kirchhaſeler Verhältniſſe waren die beiden Mäd RR—— Seite, Geueral⸗Auzeiger.(Mittagblatt.) Mannheim, 19. März. erheben. Die Zählung der Einzelgeſpräche ſolle, wie auch in Amerfika, nicht rein automatiſch, ſondern durch Taſtendruck mit Hilfe von Zählern erfolgen, die erſt in Funktion treten könnten, eun die Verbindung zuſtande gekommen ſei. Nebenan⸗ ſchlüſſe ſollten beſtehen bleiben. Für die Verteilung der Ge⸗ ühren auf die Juhaber der verſchiedenen Nebenſtellen gäbe es zwei Möglichkeiten: entweder überließe man ſie der Hauptſtelle, die die Verbindung mit dem Nebengaſchluß vermittle, oder die Beamtin ließe ſich, wie in Amerika üblich, vom Nebenſiellenin⸗ gaber deſſen Namen vor der Notierung anſagen. Von falſchen Berbindungen ſei dem Beamten Mitteilung zu machen, der ſie dann ſtreichen müſſe. Die durchſchnittlichen Selbſtkoſten der Berwaltung für ein Geſpräch, ſo wie ſie im Reichspoſtgebiet guf Grund von Stichproben und in Bayern auf Grund ſämt⸗ licher wirklicher Ausgaben übereinſtimmend gefunden ſeien, egen zwiſchen 3 und 4 Pfg. und ein Herabgehen auf 3 Pfg. ſei alſo unmöglich. Die jährlichen Ausgaben für einen Anſchluß ſeien ſchon jezt in den Neten bis zu 200 Anſchlüſſen höher als die Einnahmen. Nur in den mittleren Netzen ſeien die finan⸗ iellen Erträgniſſe zufriedenſtellend, in den großen würden ſie daun wieder ſchlecht. So komme die Verwaltung in Berlin ei den Pauſchgebührenanſchlüſſen nicht auf ihre Koſten, wohl er bei den Anſchlüſſen gegen Grund⸗ und Geſprächsgebühren. Fr die Abſchaffung der Pauſchgebühren wurden 15 Stimmen und die Beibehaltung einer geſtaffelten Pauſchgebühr 12 Stimmen Bgegeben. Der Antrag, die Grundgebühr in Netzen bis zu 500 ſchlüſſen auf 40 Mark herabzuſetzen, im übrigen aber ſo za Felaffen, wie in der Denkſchrift vorgeſchlagen, gelangte mit 14 gegen 18 Stimmen zur Annahme. Mit ollen gegen eine Stimme [wurde die Herabſetzung der Geſprächsgebühr von 8 auf 4 Pfg. efürwortet, dagegen die weitere Staffelunz durch Herabſetzung um bezw. 1 Pig. bei größerer Geſprächszahl mie 18 Stimmen gegen S abgelehnt. Dagegen, daß der Teiln amer ſich von Dritten ſur das Geſpräch im Ortsverkehr einen Betrag 9 zur Oge pon 10 Pfg. folle erſtatten laſſen dürfen, wurden Bedenken nicht erhoben. Die Der Fall Wahrmund. Die Nunziusaffäre bekommt durch Aufklärungen, die dem kireter der„Köln. Ztg.“ in Wien gemacht worden ſind, ein eſentlich anderes Geſicht. Es wird aufs beſtimmteſte erklärt, Daß der Nunzius gegenüber dem Miniſter Aehrenthal den Fall Wahrmund ohne jede Andeutung eines amtlichen Auftrags lepiglich geſprächsweiſe und in Form einer rein privaten Mei⸗ Kungsäußerung berührt hat. Man war daher am Ballplaßz ebenfo wie überall ſonſt höchlichſt erſtaunt, aus dem klerikalen Baterland zu erſehen, daß der Nunzius dieſe aus eigener Ini⸗ ſatide gemachte Bemerkung als ein offizielles Verlangen ſchil⸗ Lerte und ausdrücklich erklärte, an dieſem Verlangen feſtzu⸗ Helten, und ſeine Verwunderung darüber durchblicken ließ, daß ine Antwort noch nicht eingelaufen ſei. Man läßt keinen zweifel darüber, daß der Nunzius, wenn er ein formelles Ver⸗ gen im Sinne ſeiner privaten Bemerkung wirklich ſtellen ollte, die Antwort erhalten werde, er miſche ſich in eine An⸗ egenheit, die ihn gar nichts angehe. Der Nunzius hat ſich ſſo da eines Benehmens ſchuldig gemacht, das im diplomati⸗ chen Verkehr ſonſt nicht üblich iſt und dadurch ſeine hier ohne⸗ in ſchon ſtark erſchütterte Stellung keineswegs gefeſtigt. Weniger befriedigend ſind die Aufklärungen, warum der Mini⸗ ller Aehrenthal den Nunzius Belmonte nicht gleich abgewieſen überhaupt für nötig befunden habe, den öſterreichiſchen Unkerrichtsminiſter von dieſem Geſpräche mit dem Nunzius, wenn auch nur durch ein nichtamtliches Schreiben, in Kenntnis zu ſetzen. Dieſe Erklärungen beſagen: Eine perſönliche Mei⸗ nungsäußerung eines diplomatiſchen Vertreters zurückzuweiſen, derſpreche dem diplomatiſchen Brauche. Dagegen ſei die nicht⸗ miliche Weitergabe ſolcher Diplomatengeſpräche an diejenigen Imfsper ſonen, die ſie intereſſierten, durchaus üblich, aber ſtets ertraulich gemeink und ohne Verbindlichkeiten. Auch in dieſem lle wäre ſie nicht an die Oeffenklichkeit gekommen, wenn icht der Nunzins für gut befunden hätte, ſeinen brauch⸗ vidrigen Schritt zu kun. Die Hauptleitung des Salzburger Hochſchulver⸗ 3, der über 6000 Mitglieder zählt, hat an Profeſſor hrmund folgendes Schreiben gerichtet: „Die brutale Hetze, welche in ganz konſequenker Befolgung des von Dr. Lueger ausgegebenen Loſungswortes von der Er⸗ berung der Univerfitäten zuerſt gegen Sie in Szene elezt wird, weil Sie als überzeugungstreuer und mutiger Fämpe für die Freiheit der wiſſenſchaftlichen Forſchung und Lehre, als ſcharffinniger Kritiker einez verderblichen politiſchen Syſtems von den geſchworenen Feinden des geiſtigen Fortſchrittes an meiſten gefürchtet werden, iſt nichts als ein weiterer Schritt auf dem Wege des Klerikalismus zur Erlangung einer borherrſchenden politiſchen Machtſtellung in Oeſterreich. Durch Die Beſeitigung unbequemer Perſonen erhofft ſich der Klerikalis⸗ — mus die Vernichtung einer unbequemen Sache, d. i. der noch einigermaßen freiheitlichen Staatsgrundgeſetze. Der Kampf gegen Ihre Perſon iſt für uns daher auch ein Angriff auf unſere innerſte Ueberzeugung, der gerade Sie in zu⸗ treffendſter Weiſe Ausdruck verliehen haben. Die ſchweren Tage, welche Sie nunmehr als Verfechter der gewährleiſteten Lehrfrei⸗ heit durchzumachen haben, legen dem Salzburger Hochſchulverein, deſſen Ziele Sie wiederholt in wackerer Weiſe vertreten haben, die angenehme Pflicht auf, ſich offen und ungeſcheut auf Ihre Seite zu ſtellen. Weitere Verleumdungen und Schmähungen Ihrer Perſon und ſelbſt Drohungen, das Recht der freien Mei⸗ nungsäußerung mit phyſiſchen Gewaltmitteln unterdrücken zu wollen, werden uns von unſerem Standpunkte nicht abbringen können.“ Deutſchland und Italien. Der deutſche Kaiſer, die Kaiſerin mit dem Prinzen Auguſt Wilhelm und der Prinzeſſin Viktoria Luiſe werden am 25. März, 11 Uhr 35 vormittags in Venedig ankommen und auf dem Bahnhof vom König Victor Emanuel empfangen. Darauf findet ein Frühſtück im königlichen Palais ſtatt; nach dem Frühſtück begeben ſich die deutſchen Majeſtäten, die beabſichtigen, zwei Tage in ſtrengem Inkognito in Venedig zu bleiben, an Bord der„Hohenzollern“. Der König von Italien, der in Begleitung Tiktonis am 25. März früh in Venedig eintreffen wird, fährt am Abend des 25. März wieder nach Rom zurück. Den Kaiſer wird der Geſandte Frhr. von Jeniſch als Vertreter des auswärtigen Amtes begleiten. „Popolo Romano“ ſchreibt zu den von der„Nowoje Wremja“ veröffentlichten Erklärungen des Reichskanzlers Gülo w, dieſe ſeien von einer Klarheit und Loyali⸗ tät, welche in den Handlungen der Politik Deutſch⸗ lands immer ihre Beſtätigung fänden. Wie erklären ſich daher, ſo fragt der„Popolo Romano“, die beſtändigen ten⸗ denziöſen Interpretationen der Abſichten Deutſchlands ſeitens eines Teiles der Preſſe, auch wenn das Berliner Reichskanzler⸗ amt in Fragen, die Deutſchland nicht in erſter Linie intereſ⸗ ſteren, nicht direkt eingreife, ſondern den anderen, intereſſter⸗ teren Mächten den Vortritt laſſe? Der griechiſche Philoſoph habe Recht, der ſagte:„Mißtrauen ſei die erſtgeborene Tochter der Furcht, und die Furcht ſei dem Schwachen eigen oder dem, der kein gutes Gewiſſen habe.“ Deutsches Reich. — UAnläßlich des 18. Märzz) beteiligten ſich in Berlin an dem Beſuche des Friedhofes der Märzgefallenen etwa 12000 Perſonen. Sie paſſierten in ruhiger Ordnung; ein Einſchreiten der Polizei wurde nicht notwendig. Nach⸗ mittags fanden in 14 Lokalen ſoztaldemokratiſche Verſamm⸗ lungen ſtatt, welche von etwa 20 000 Menſchen beſucht waren. Die Redner forderten allenthalben in ihren Reden die Ein⸗ führung des allgemeinen gleichen und birekten Wahlrechts in Preußen. Vor den Lokalen war ſehr wenig Publikum; nur an einer Stelle hatte die Polizei Anlaß, gegen die Demon⸗ ſtranten vorzugehen, doch wurde auch dort die Ruhe bald wieder hergeſtellt. —(Reinertrag der württembergiſchen Staalseiſenbahnen.) Wie der„Staatsanzeiger mit⸗ ieilt, wird ſich der Reinertrag der Staatseiſenbahnen für das Jahr 1907 auf 16 100 000 Mark ſtellen, was gegen den Etats⸗ ſatz einen Rückgang um 2 300 000 Mark, gegen das Rechnungs⸗ ergebnis von 1906 einen ſolchen von 6 100 000 Mark bedeutet. Das Mindererträgnis hat ſeinen Grund in der Steigerung der Ausgaben. Die Einnahmen ſind gegen den Etatsſatz um 700000 Mark geſtiegen; dagegen iſt bei den Ausgaben mit einer Steigerung um etwa 3 Millionen zu rechnen Dieſe Steigerung iſt in der Hauptſache verurſacht durch die Zunahme des perſön⸗ lichen Aufwandes, insbeſondere für Vermehrung des Perſo⸗ nals, Erhöhung der Tagegelder und Löhne, ſowie durch die Erhöhung faſt aller Materialpreiſe. 5 eeeneeder deeeereeer. Rundschau im Auslande. Ein Wechſel in der frauzöſiſchen Marokkopolitik hatte ein Pariſer Blatt angekündigt. Die Agence Havas keilt darauf mit: Die in einem Morgenblatte enthaltene Meldung über einen Wechſel in der Richtung der von der franzöſiſchen Regierung in Marokko befolgten Politik entbehrt jeder Be⸗ gründung.— Aus Settat wird vom 14. Märg gemeldet: General d' Amade verließ ſein Lager am Qued Tamaſer geſtern früh 7 Uhr nach Settat. Die Truppen zogen mit klin⸗ chen hierbei ziemlich pikant gekleidet: in kurze Pumphöschen und ſchwarze Strümpfe, die ihre wohlgerundeten Waden vor⸗ efflich zur Geltung brachten. Wenn ſie abfuhren, ſtand jedes⸗ mal der Herr Kandidat hinter der Gardine ſeines Fenſters, heftig aus der langen Pfeife qualmend, mit einem Geſicht, dem das des heiligen Antonius nicht unähnlich, wenn ihm eine Ver⸗ üchung nahte. Bei der Rückfahrt aber hatten die Mädchen immer einen Schwanz von Bauernlümmeln hinter ſich. Eeines Tages nun traf Nellh den Pfarrer, der auf dem Hofe ſtand und nachdenklich die endloſe Reihe ihrer Sommerkleider Hetrachtete, die dort zum Auslüften hingen. Nelly ſtieg ab und Abergab ihr Bicykle an Babette. Während ſie durch das Tor ktrat und den alten Herrn begrüßte, blieben die Burſchen gaffend in der Ferne ſtehen. Er muſterte ſie und fragte leichthin, ob es ihr nicht unangenehm ſei, ein ſolches Auffehen bei den Leu⸗ m zu erregen? „Ach Gott, Onkel, ich bin ſchon gewohnk, daß mir die Män⸗ er nachblicken. Und was gehen mich dieſe Bauern an!“ „Oho, meine liebe Tochter, ſagte der alte Herr, und ſein e wurde ſtahlblau vor Zorn.„Dich mögen ſie nichts an⸗ 1 aber mich ſehr viel.. Ich bin für jede Seele im Dorfe zantwortlich und kann nicht dulden, daß Du mir die Bauern chen machſt. Siehſt Du ler lächelte, wie um ſie von ihrem chreck zu beruhigen und ſich ſelbſt zu beſänftigen), meine guten kchaſeler kennen nicht die feinen Unterſcheidungen der Mode. zte ſehen nur Deine bloße Beine, und das dünkt ihnen gräu⸗ ſcher Unfug. Sie ſagen, wer das tut, tut auch vieles andere. Und das möchteſt Du doch nicht, daß jemand ſoſches von Dir dächte, wenns auch nur ein einfältiger Bauer iſt.“ „Lieber nicht!“ antwortete Nelly und wurde rot. „Daun verſtehen wir einander ja.“ Er reichte ihr ſeine Hand. Mit der andern aber wies er auß die Kleider. die an den Wäſcheleinen im Winde flakterten. „Sage mir mal, als ich das ſah, glaubte ich eine Kunſtreiter⸗ geſellſchaft hätte ihren Staat hier ausgebreitet. Meine Frau aber ſagte mir, daß alle dieſe Kleider Dir gehören.“ „Jawohl, Onkel, ich habe ſie nach und nach gekauft.“ (Fortſetzung ſolgt.) Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Iu Stadttheater zu Straßburg ſteht die Oper gegenwärtig auf einer Stufe, um die es manche benachharte Bühne Leneiden könnte. So iſt erſt dieſer Tage'Alberts komiſche Oper„Tragal⸗ badas“ in Anweſenheit des Komponiſten erſtmals in Szene ge⸗ gangen. In derſelben Woche folgten„Der Barbier von Bagdad“ von Peter Cornelius und die einaktige Opernnovität„Das war ich“ von Richard Batka, Muſik von Leo Blech dem Kollegen von Richard Strauß am Dirigentenpult der Berliner Hofoper. Ueber Siegfried Waguers Oper„Sternengebot“, welche nach Hamburg nun auch in Wien, freilich nicht in der„Hof“e, ſon⸗ dern in der Volksoper ihre Erſtaufführung erlebie, bringt die „Neue freie Preſſe“ eine eingehende, geradezu vernichtende Kritik. Das betreffende geiſtvolle Feuilleton ſchließt mit folgenden eindinglichen Sätzen:„Sternengebot“ iſt ein berfehltes Werk. Auch der„Kobold“ war verfehlt. Und der„Bärenhäuter“ war nur eine Talentprobe. Denn Talent zur Operkompoſition darf Siegfried Wagner gewiß nicht abgeſprochen werden. Aber dieſes Talent iſt beſcheiden und reicht am wenigſten für den Sohn Richard Wagners. Wir haben es bereits einmal geſagt: nicht das iſt die Tragik der Söhne großer Väter, kein Talent zu haben, ſondern gerade Talent zu beſitzen. Vielleicht be⸗ ſtimmte Sternengebot Siesfried Wagner zum Komponiſten, und vielleicht hätte ihn Herzens⸗ gebot Entſagung lehren ſollen Aber das iſt ſchließlich ſeine Sache, ſteht es ihm doch als Künſtler frei, zu ſchaffen und zu ſtreben, wie jeder andere. Dann unterliegt er aber auch freier Beurteilung. wie ieder andere. Welche Re⸗ gendem Spiel in Settat ein. Am Nachmittag traf Houel, kegleitet von 3 Franzoſen und einem Italiener, im Haupt⸗ quartier ein; ſie kamen von Muley Hafid, um deſſen Vorſchläge zu wiederholen. Muley Hafid behauptet, die am 10. März geſchlagene Mahalla Settani habe ſichgegen ſeinen Willen in ein Gefecht eingelaſſen. Er wirft den Franzoſen vor, den Schaujaſtämmen die Parteigänger von Abdul Aſis als Kaid cufdrängen zu wollen, und fordert, Frankreich ſolle ſeinen Vor⸗ marſch auf Rabat geſtatten, wo er ſeinen Bruder aufs Haupt ſchlagen wolle. Unter dieſer Bedingung verbürge er ſich für die völlige Beruhigung der Schaujaſtämme und für die An⸗ erkennung aller von Abdul Aſis eingegangenen Verpflichtungen. Außerdem fordert er die Zurückziehung der franzöſiſchen Trup⸗ pen. Die Geſandten Muley Hafids wurden von General 'Amade empfangen und gebeten, ihr Lager außerhalb der fran⸗ zöſiſchen Truppe aufzuſchlagen. Die Truppen marſchierten mittags nach Settat ab. 5 Aus Haiti liegen an Berliner amtlichen Stellen ſeit dem Eintreffen der Bremen keine Nachrichten über neue Zwiſchenfälle vor. Il Berlin iſt nichts darüber bekannt geworden, daß die Vertreder der auswärtigen Mächte gemeinſam dem Präſidenten Alexis ein Ultimatum geſtellt haben. Dieſe Nachricht iſt ſchon darum mit Vorſicht aufzunehmen, weil ſie vom Newyork Herald ſtammt, der bei den Wirren in Haiti im Intereſſe des Präſt⸗ denten Alexis die Unabhängigkeit der haitiſchen Regierung als durch das Erſcheinen der fremden Kriegsſchiffe bedroht hin⸗ ſtellen möchte. Der Newyork Herald hat auch ſchon früher die irreführende Ausſtreuung gebracht, Deutſchland würde mög⸗ licherweiſe bis zu einer Kriegserklärung an Haiti gehen. Alles das ſind Verſuche, ein völkerrechtlich durchaus geſetzliches Vor⸗ gehen europäiſcher Mächte zum Schutze ihrer Angehörigen in Haiti zu entſtellen. In die inneren Verhältniſſe Haitis miſcht ſich Deutſchland ebenſo wenig wie die Vereinigten Staaten. Das Erſcheinen der Kriegsſchiffe wurde veranlaßt durch Ge⸗ ſuche der diplomatiſchen Vertreter mehrerer Länder, und dieſe Geſuche ſtützten ſich darauf, daß die haitiſchen Behörden mit Gewaltakten gegen fremde Konſulate und Geſandtſchaften ae und dieſe Drohung beinahe ſchon zur Tat gemacht hatten. Der franzöſiſche Arbeitsminiſter Pipianf teilte dem Obmann der ſozialiſtiſch⸗radikaſen Gruppe, Dubief, mit, daß die Regierung die Zahl der Teilnehmer an der Ar⸗ Fäuerlichen Dienſtboten von 2 200 000 auf 1 300 000 ermäßigt habe. Das penſionsberechtigte Alter ſei auf 65 Jahre erhößt worden, ſodaß ein Staatsbeitrag von ungefähr 1000 Millionen Francs genügen werde. Ueber den ruſſiſchen Vorſchlag zu den mazeboniſchen Reformen hört die„Köln. Ztg.“, daß Rußland den Vorſchlag zunächſt nur Oeſterreich⸗Ungarn mitgeteilt habe, um im Sinne der Entente zuerſt ein Einvernehmen beider Mächte darüber her⸗ zuſtellen. Rußland zeige alſo dadurch die Abſicht, auch weiter⸗ hin mit Oeſterreich⸗Ungarn in den Balkanfragen zuſammenzu⸗ gehen. Ueber den Inhalt des Vorſchtages bewahrt man Still⸗ ſchweigen, dentet aber an, daß er auf eine Erweiterung des Märgzſteger Programms, vermutlich eine Erweiterung der Be⸗ fugniſſe der Finanzkommiſſion hinziele, und auf den engliſchen Vorſchlag der Exnennung eines Gouverneurs nicht gehe. Man läßt durchblicken, daß der ruſſiſche Vorſchlag hier ſympathiſch aufgenommen werde. eeen eee ee 2 21 4„ 5 Badiſche Politik. Warenhans und Kleinhandwerk. Der Gewerbeverein und Handwerkerverband Mannßbeine teilt über eine in dieſer Frage abgehaltenen Verfammlung mit: „Zu einer Beſprechung, über die Verhandlungen der Waren⸗ hans⸗Steuer im Landtag vom 27. Februar 1908, wurde am Frei⸗ tag, den 6. März l. Is. eine Sitzung des Gewerbevereins und Handwerkerverbandes, ſowie ſämtlicher Vorſtandsmitglieder der⸗ in Mannheim beſtehenden Innungen und Vereinigungen, abge⸗ halten. Nach lebhafter Ausſprache wurde einſtimmig beſchloſſen, dem Herrn Landtagsabgeordneten Schmidt von Bretten, für ſein Eintreten gegen die Erdroſſelung des Kleinhandwerks durch die Wahrenhäuſer, den beſten Dank auszuſprechen. Auch wurde ſehr bedauert, daß die bürgerlichen Abgeordneten, deſonders Herr Meſſerſchmiedemeiſter, Stadtrat und Landtagsabgeordneter Karl Vogel, alle Fühlung mit dem Handwerkerſtand verloren und nur noch für Beamtenaufbeſſerung und Arbeiterintereſſen ſchwärmen und mit begeiſterten Worten, den Segen der Warenhäuſer preiſen. Im Gegenſatz zu dem Obigen, berweiſen wir auf die Rede des Herrn Reichstagsabgeordneten Dr. Naumann vour 2. ds. Mts., worin derſelbe die Warenhäuſer als großen Schaden eereeeeern griffsverwirrung und Heuchelei zugleich, Anders⸗ denkenden im Falle Siegfied Wagner die Pietät gegen Richard Wagner wie eine Lanze, vorhalten zu wollen! Beiſpiellos ein Bayreuther Edikt, das Glaſenapp, der Biograph, anläßlich Sieg⸗ fried Wagners„Bruder Luſtig“ erlaſſen hat. Nicht nur, daß darin Siegfried als das„gottbegnadete Genie“ geprieſen wird, das unſere Zeit und unſer Theater braucht, um durch dieſe Ge⸗ genüberſtellung und Ergänzung auch die Werke des großen Vaters erſt im rechten Sinne ſich anzueignen, wird vollends Siegfried⸗Verehrung der Nation als Glaubensſaß gepredigk. „Jedem Deutſchen ſollte wohl— gäbe es etwas Natürlicheres 2 — die Liebe zu Siegfried Wagner das nächſte und urſprüng⸗ lichſte ſeiner Gefühle ſein“, ſagt Glaſenapp. Darauf bemerkten die Münchener„Süddeutſchen Monatshefte“, den Hirtenbrief gloſſierend: Manchen Deutſchen iſt die Liebe zur Wahrheit das nächſte und urſprünglchſte der Gefühle.“ Eine ebenſo ſchlichte als ſchlagende Erwiderung, die in Wien Verbreitung verdient.“— Hofrat Johannes Faſtenrath, der Begründer der Kölner Blumenſpiele, iſt, wie bereits mitgeteilt, an Lungenentzündung in Köln geſtorben. Er war am 3. Mai 1839 als Sohn eines Kaufmanns in Remſcheid geboren. delberg, München, Paris und Berlin ſtudiert, promovierte er 1860 zum Dr. fur. und war zwei Jahre am Landgericht in Köln als Auskultator tätig, dann nahm er Abſchied, um ſich aus⸗ ſchließlich der Literatur zu widmen. Als eine durch upd durch romantiſche Natur fand er ſich durch Spanſen angezogen, das er häufig beſuchte und in dem er mit ſgſt allen Größen ſeiner Zeit perſönlich bekannt wurde. Schon frühzeikig batte er ſich die Aufgabe geſtellt, Spanien und Deutſchland durch die Literatur miteinander bekannt zu machen, und er hat ſie in einer Weiſe erfüllt, die von Spanien durch die höchſten Ebrungen, Groß⸗ kreuze und Mitgliedſchaft berühmter Akademien, dankbar an⸗ erkannt worden iſt. Als Vorſitzender der Literariſchen Geſell⸗ ſchaft in Köln ſtiftete er 1899 zu Nutz und Frammen der deutſchen Dichterwelt das poetiſche Turnjer der dne Blumenſpiele, die beiterpenſſon durch Ausſchluß der kleinen Pächter und Nachdem er in Bonn, Hei⸗ 25 4. 3 8 Manuheim, 19. März General⸗Anzeiger.(Mittaablatt.) 3. Selte. und Unglück für das deutſche Volk bezeichnet und dieſelbe eine Ausſtellung der Hausinduſtrie, mit all ihrem Elend bezeichnete. Weiter ſagt Dr. Naumann in ſeiner Rede. Wer dieſen billigen Schund kauft, was muß das für ein Volk von Qualitätsminder⸗ wertigkeit ſein? denn ſolche Menſchen haben keinen Geſchmack mehr für das Reelle. Das wirklich Reelle ſtammt aus reeller Arbeit und muß reell bezahlt werden. Dieſe Rede war ein Licht⸗ blick für den Handwerkerſtand gegenüber den Reden im Badiſchen Landtag.“ Die Budgetkommiſſion der Zweiten Badiſchen Kammer in Heidelberg. Heidelberg, 19. März. Geſtern Mittwoch, 18. März, nachmittags 8 Uhr 02 trafen im Sonderſalonwagen die Mitglieder der Budgetkommiſſion ſowie einige andere Kammermitglieder der 2. badiſchen Kammer in Heidelberg ein. Sie begaben ſich bom Bahn⸗ hof aus mit der elektriſchen Bahn alsbald zum Marktplaßz, wo ſie das weltbekannte Hotel„zum Ritter“ einer genauen Beſichtigung unter⸗ n.„Der Ritter zum St. Georgen“ iſt bekanntlich das älteſte Gebäude Altheidelbergs und berühmt als klaſſiſches Beiſpiel der Baukunſt der Renaiſſance. Durch ſeinen ſoliden Bau— es war zu Beginn des 17. Jahrhunderts das einzige Gebäude in Stein am Marktplatz, während die anderen Häuſer nur Fachwerkbauten waren — hat er in ſeinen Hauptmauern den großen Brand im Mai 1698 überſtanden. Dieſem glücklichen Umſtande verdanken wir die Erhal⸗ tung der prächtigen Nordfaſſade, die eine anerkannte Perle der Re⸗ naiſſance darſtellt. Herr Reg.⸗Baumeiſter Otto Linde in Baden⸗ Baden, dem vor 4 Jahren die genaue zeichneriſche Aufnahme dieſes Baues oblag, zu der das Miniſterium d. Juſtiz, d. Kultus u. Unter⸗ richts die Hälfte aus der Staatskaſſe beiſteuerten, erläuterte die Arbeiten der Reſtaurierung der Faſſade an Hand eines genauen Planes eingehend und berichtete über die Ginzelheiten des bau⸗ lichen Zuſtandes. Hieran ſchloß ſich eine Beſichtigung der Original⸗ ſteine, die erneuert worden ſind, ſowie der reſtaurierten inneren Räume. In der Tat muß man der Leitung des Herrn Linde Worte größten Lobes ſpenden. Er hat nach reiflicher Ueberlegung alles ge⸗ ſan, was zur Erhaltung dieſes wertvollen Meiſterwerkes der Renaiſ⸗ ſance nötig war, und hat nur das Allernötigſte, durch der Zeilen Lauf dem Untergang Geweihte durch genaue Nachbildungen erſetzt. Herr Oberbürgermeiſter Dr. Wilckens ſprach Herrn Linde im Namen der Kammer für ſeine ſegensreiche Tätigkeit und die lie⸗ benswürdige Führung den herzlichſten Dank aus. An de Beſich⸗ tigung ſchloß ſich eine Erholungspauſe an, während der im Wein⸗ zimmer des„Ritters“ der Kaffee eingenommen wurde. Hierauf ſtat⸗ teten die Herren dem abgebrannten Rathauſe einen Beſuch ab und unternahmen im Autvomnibus und der Bergbahn bei herrlichſtem Sonnenſchein einen Ausflug auf den Königſtuhl. ½7 Uhr folgte die Befichtigung der neuen akademiſchen Leſehalle und der Volksleſe⸗ halle. Auch das ſtädtiſche Hallenſchwimmbad, das von Herrn Direktor Kuckuck eingehend erläutert wurde, fand den lebhaften Beifall der Beſucher. Mitglieder des Schwimmklubs„Nikar“ und die Taucher⸗ übungen einer fjungen Dame zeugten von der eifrigen Pflege des Schwimmſportes in Heidelberg. Zum Schluſſe verſammelte man ſich im Bahnhofsreſtaurant zu einem gemütlichen Abendeſſen, das Kuüche und Keller der Heidelberger Bahnhofsreſtauration ein glänzendes Zeugnis ausſtellte. Um 9 Uhr verließen die Kammermitglieder unter herzlichſtem Danke für die liebenswürdige Gaſtfreundſchaft Althei⸗ delbergs unſere Stadt. Sie alle ſprachen ihre größte Befriedigung über das Geſehene aus. Unter den Beſuchern befanden ſich außer den Heidelberger Abgeordneten Oberbürgermeiſter Dr. Wilckens, Quenzer und Rohrhurſt, Herr Miniſterialdirektor Dr. Böh m, die Mannheimer Abgeordneten Vogel und Süßkind, ferner die Abgeordneten Obkircher, Binz ete. Auch die ſtän⸗ digen Berichterſtatter des badiſchen Landtages hatten zu dieſer Ex⸗ kürſion eine Einladung von der Stadt Heidelberg erhalten und werren ihr ſehr zahlreich gefolgt. Natürlich wahm auch die Heidel⸗ berger Einwohnerſchaft lebhaften Anteil an dem hohen Beſuch der Kammer. An. Bayeriſche und Pfälziſche Politik. * Judwigshafen, 18. März. Ein Kreisverband pfälziſcher liberaler Arbeitervereine iſt gegrün⸗ det worden. Der Verband hält am 22. März in Pirmaſens ſeine erſte Sitzung ab. Im Anſchluß daran findet eine große öffentliche Bolksverſammlung ſtatt, in der u. a. die Landtugsab⸗ geordneten Dr. Caſſelmann u. Prof. Buttmann ſprechen werden. Heſſiſche Politik. * Darmſtadt, 17. März. Der zweiten Kammer ging ein Geſetzentwurf zu betreffend die Erbauung von Nebenbahnen, und zwar von Alsfeld nach Hersfeld, von Schlitz nach Hersfeld(Landesgrenze) und von Griedel nach Bad Nauheim, ſowie von Butzbach nach Ebersgöns. Für den Bau einer vollſpurigen Nebenbahn von Alsfeld und Schlitz nach der Landesgrenze werden Mk. 3 118 000 gefordert. alljährlich am erſten Sonntag im Mai abgehalten werden. Fa⸗ ſtenrah ſchenkte der Geſellſchaft ein Kapital von 10 000., das bei einer etwaigen Auflöſung der Geſellſchaft der Stadt zu⸗ fällt, mit der Verpflichtung, die Einrichtung zu erhalten. Fa⸗ ſtenrath verfolgte die Abſicht, die im Mittelalter in der Provence enſtandenen, bald auch von Spanien übernommenen und dort heute noch in hohem Anſehen ſtehenden poetiſchen Wettkämpfe, nach Köln zu verpflanzen und zu einem deutſchen Feſt zu ge⸗ ſtalten. Der Dichtkunſt als ſolcher haben dieſe Blumenſpielereien bisher recht wenig genützt. Sie boten den geſellſchaftlich glänzen⸗ den Rahmen zu dilettantiſchen Beſtrebungen, zu einem littera⸗ riſchen Eitelkeitsmarkt. Anonyme Zuſchriften aus dem„Volk der Dichter und Deuker“ au Profeſſor Haeckel in Jena. In einem Briefe Ernſt Haeckels, welcher der„Nationa⸗Zeitung“ im Wortlaute vorliegt, äußert ſich dieſer über das Steinwurfattentat, das, wie berichtet, am 4. März gegen ihn verübt worden iſt. Hneckel ſchreitt:„Daß das Attentat vom 4. Märs ernſt gemeint war und meinem Leben galt, geht daraus herror, daß ich 16 Tage vorher, zu meinem vierundſiebzigſten Geburtstage(16. Februar) einen Drohbrief aus Bamberg erhielt, in dem mir(wegen meiner Angriffe auf den„Offenbarungsglauben“ uſw.) die„woblverdiente Todes⸗ ſtrafe“ als nahe bevorſtehend angekündigt wurde Zwei der an Profeſſor Haeckel gerichteten Drohbriefe, die ein wahres Konglo⸗ merat von Schmähungen bilden, beide aus Eſſen, der eine vom Juni 1907, der andere vom 22. Februar 1908, veröffentlicht die „National⸗Zeitung“ im Wortlaute. Der Brief vom Juni 1907 lautet wörtlich:„Mit Ihrem von Schautz ſtintenden Bache(die Welträtſel“) haben Sie ungeheures Verderben angerichtet. Sie ſind reinſter Pfaffenfreſſer, Religionsmörder Ehrabſchneider. Sie kommen noch mal aufs Schaffot! Sie müſſen noch mal in der Hölle braten. Wir warnen Sie hiemit, auf die Straße zu gehen, da werden Sie von einem Studenten gelyncht werden! Du Bluthund, du Affenfreund! Du Unmenſch! Rachel Blut! Du wirſt in der Mailänder Ausſtellung als Affenfreund ausge⸗ Aus Stadt und Land. Mannheim, 19. März 1908. Das ſtädtiſche Budget für 1908. II. Bei einer Streife durch das ſtädtiſche Budget mag ſie vor⸗ erſt auch nur kurz und flüchtig ſein, ſtößt man auf ganz in⸗ tereſſante und mitteilenswerte Einzelheiten Wenn wir eine Um⸗ frage veranſtalten würden, um zu erfahren, welcher Voranſchlag wohl mit der meiſten Spannung erwartet worden iſt, ſo würden wir wohl von nicht Wenigen die Antwort erhalten: Das Budget unſeres Hoftheaters. Beſchäftigen wir uns alſo ein wenig mit ihm Herr Inten⸗ dant Dr. Hagemann veranſchlagt die Ausgaben auf 933 750 M. und die Einnahmen auf 753 050 M. Es ſind alſo für 1908/09 183 700 M. erforderlich. Im Theaterjahr 1906/07 betrugen die rechnungsmäßigen Einnahmen 890 876., während der Voran⸗ ſchlag für 1907/08 688 240 M. vorſah. Die Ausgaben waren im Theaterjahr 1907/08 auf 914 453 M. veranſchlagt, während das Rechnungsergebnis des Jahres 1906/07 890 865 M. betrug. Man erſieht aus dieſen Zahlen, daß man mit einer Erhöhung der Einnahmen rechnet, die gegenüber dem vorjährigen Voranſchlage ſich auf nahezu 70000 M. belaufen würde, durch die Erhöhung der Ausgaben um 22 000 M. aber auf rund 50 000 M. ermäßigt wird. Da als ſtändiger Beitrag der Stadtgemeinde wieder 43 714 M. eingeſtellt ſind, ſo wäre diesmal aus ſtädtiſchen Mit⸗ teln das erkleckliche Sümmchen von 227414 M. für unſer hei⸗ miſches Kunſtinſtitut zu bewilligen. Im vorigen Jahre betrug das Erfordernis 231213 M. Auf Einzelheiten dieſes Bud⸗ gets wird noch zurückzukommen ſein. Das Budget des RNoſengartens ſieht 217041 M. Einnahmen und 175570 M. Ausgaben vor. Der vorjährige Voranſchlag bezifferte die Einnahmen auf 313 000 Mark, die Ausgaben auf 273 856 M. Man rechnet alſo diesmal mit einer Wenigereinnahme von 95959 M. und einer Weniger⸗ ausgabe von 98 286 M. Die erhebliche Ermäßigung der Einnah⸗ men iſt vornehmlich auf die erhebliche Verringerung der Ein⸗ trittsgelder für ſtädtiſche Veranſtaltungen zurückzuführen. Hat man doch bei dieſer Poſition 95800 M. weniger eingeſtellt. Auch die Vergütung für Ueberlaſſung der Säle hat ſich bedeutend, nämlich um 13 300., ermäßigt. Die Abſchreibungen beziffern ſich auf 58 826 M. Es können aber nur 41471 M(4. 2327.) aufgebracht werden. Auch auf dieſen Voranſchlag werden wir noch eingehender zurückkommen. Der Gehaltsetat des ſtädtiſchen Beamtenkörpers erhöht ſich von 1 505 920 M. auf 1 754 742., alſo um nicht weniger als 248 822 M. Daran partizipieren die ordentlichen und außerordentlichen Zulagen an Beamte und Bedienclete, die Neueinſtellung bezw. Erhöhung von Schreibansbilfe, ſowie die Erhöhung bezw. Neugewährung von Rein zungsaverſen mit 158 644., während der Reſt auf neue bezw. noch zu beſetzende Stellen bezw. auf die Uebernahme von Gehältern entfällt, die ſeither auf außerordentliche Kredite verrechnet wurden. Haben wir uns bisher mit Etats beſchäſtigt, die fär die ſtädtiſchen Kaſſen nichts abwerfen, ſo iſt der Einblick in den Vorauſchlag des Gaswerks umſo erfreulicher. 339 815 M. Gewinn löanen diesmal voraus⸗ ſichtlich an die Stadtkaſſe abgeliefert werden. Es dürfte inte⸗ reſſieren wieviel die Bruttogewinne in den letzten 8 Jahren be⸗ trugen bezw. wie hoch ſie verauſchlagt wurden. 1900 betrug der Bruttogewinn 545412 M. 1901: 566 777 M. 1902: 689 420., 1903: 815 341 M. 1904: 864 666 M. 1905: 869 172 M. 1906: 938 939., 1907: 845 742 M. und 1908: 943917 M. Zu Amor⸗ tiſation und zu Abſchreibungen werden 855839 M. verwendet. Der geſamte Etat balanziert in Einnahmen und Ausgaben mit 2864 310 M. Der Voranſchlag des Waſſerwerks beziffert die Gewinnablieferung an die Stadtkaſſe auf 243 799 Mk.(— 50 652 Mk.). Der Bruttogewinn dieſes gewinnbringen⸗ den ſtädtiſchen Unternehmens betrug 1900: 482 581 Mk., 1901: 515861 Mk., 1902: 573 192 Mk., 1903: 611258 Mk., 1904: 631607 Mk., 1905: 691056 Mk., 1906: 729 576 Mk., 1907: 679 927 Mk., 1908: 753 224 Mk. Zu Amortiſation und Ab⸗ ſchreibungen werden 301 784 Mark verwendet. Ausgaben und Einnahmen balanzieren mit 1045 207 Mark. Die Mehrein⸗ nahme aus der Waſſerabgabe an Private wird allein auf 97 800 Mark berechnet. Das Clektrizitätswerk, die dritte fette Pfründe unſerer ſtädtiſchen Verwaltung veran⸗ ſchlagt den an die Stadtkaſſe abzuliefernden Betriebsgewinn auf 202 424 Mk.(.6629 Mk.). Die Einnahmen und Ausgaben be⸗ tragen 1 594 100 Mk. Zu Amortiſation und Abſchreibungen ſollen 528 811 Mk.(97 736 Mk.) verwendet werden. Der Brutto«⸗ gewinn betrug 1906: 900 886 Mk., 1907: 863846 Mk., 1908s? 1007187 Mk. Zur Verzinſung des Reſtſchuldkapitals, das am 1. Januar ds. Is. 6 686 291 Mk. betrug, ſind 267452 Mk. erfor derlich. Die Vermehrung der laufenden Einnahmen wird auf 191938 Mark berechnet. Daran partizipiert vornehmlich die Stromabgabe für Licht an Private mit 34 900 Mark und an die Stadtgemeinde mit 25000 Mark, die Stromabgabe für Kraft an Private mit 26600 Mark und an die Straßenbahn mit 70128 Mark, Verſetzt wurde Steuerkommiſſaraſſiſtent Joſeph Feger in Mannheim zum Großh. Steuerkommiſſär für den Bezirk Breiſach. Audienz. Der Großherzog erteilte geſtern u. a. Herrn Ober⸗ amtmann Dr. Volkert Pfaff von hier Audienz. Perksnalien. Sergeant Friedrich Joas in Nürnberg wurde 25 dem Dienſt eines Schutzmanns beim Bezirksamt Mannheint etraut. Poſtauftragsformulare für das Ausland. Zu Poſtauf- trägen nach dert Auslande iſt ſeit dem 1. Oktober v. Is. einn neues aus zwai Teilen beſtehendes Poſtauftrags, formular zz verwenden. Gleichwahl kommt es noch fort⸗ geſetzt vor, daß die Abſender verſehentlich von dem früheren einteiligen, unter den jetzigen Berhältniſſen nicht mehr verwend baren Formular Gebrauch machen. Um Härten zu vermeiden iſt von den auswärtigen Verwaltungen über dieſen Mangel bis⸗ her im allgemeinen hinweggeſehen worden; bei den erheblichen Weiterungen, welche hieraus für den Dienſtbetrieb erwachſer, kann jedoch nicht fortgeſetzt auf eine ſolche Duldung gerechnet werden. Die weitere Verwendung des veralteten Formulars würde vielmehr dazu führen, daß ſolche Poſtaufträge, als den Vertragsbeſtimmungen nicht entſprechend, beanſtandet und un⸗ erledigt an die Abſender zurückgeſandt werden. Es wird deshalb wiederholt darauf aufmerkſam gemacht, daß die Abſender, um ſich vor Nachteilen zu bewahren, zu Poſtaufträgen nach dem Aus⸗ lande das neue zweiteilige Formular zu verwenden haben. * Der erſte Entwurf des Fahrplaus der Nebenbahn Mann heim(.⸗V.) Waldhof⸗Sandhofen liegt für die Intereſſenten zur Einſichtnahme auf dem Bureau der Handelskammer auf. * Oeffentliche Verſammlung. Auf die heute Abend 9 Uhr im Saale der Bäcker⸗Innung, Lit. 8 6, 40, ſtattfindende öffent⸗ liche Verſammlung möchten wir auch an dieſer Stelle auf⸗ merkſam machen. Herr Rechtsanwalt Dr. Weingart, der als feſſelnder Redner bekannt iſt, wird über die Sichenung der Bauforderungen ſprechen. Da dieſe für unſern Mittel⸗ ſtand ſo bedeutſame Frage zurzeit auch den Reichtags beſchäftigt, dürfte der Beſuch der Verſammlung insbeſondere den Bauhand⸗ werkern, den Haus⸗ und Grundbeſitzern, aber auch den Mietern ſehr zu empfehlen ſein. Gegon die Zuſammenlegung der Kirchweihen liegt bei den Zweiten Kammer der badiſchen Landſtände im Anſchluß an die Wirtepetition nunmehr auch eine Eingabe des Zentralverbandes ſelbſtändiger Händler und Schauſteller, Sitz Magdeburg, für Baden Sitz Mannheim, welcher zirka 70 Vereine aller deutſchen Städt zählt, zur Beratung vor. *Beſchäftigung ausländiſcher Arbeiter. Der Handelskammer ſind Mitteilungen betr. die bei der Anwerbung von Arbeitern in Galizien zu beobachtenden Vorſchriften zugegangen, die auf dem Bureau eingeſehen werden können. *Vorträge in der Paſſionszeit. Auf das Inſerat die drei öffentlichen Vorträge in der Paſfionszeit ſei auch an Sbelle hingewieſen. Die Vorträge finden jeweils Mittwoch um ½9 Uhr im Saale des Friedrichparks ſtatt und zwar aut 25. März, 1. und 8. April. Der Eintritt iſt frei. *Automobiliſtiſcher Vortrag. Der Rheiniſche Automobilkf hat, wie bereits berichtet, Herrn Dr. med. R. Kohler⸗Berlin zu einem Vortrag gewonnen, der am nächſten Samstag(nicht Donners⸗ tag) im Kaſinoſaale, abends 81/ Uhr, ſtattfinden ſoll. Der Vor⸗ tragende wird eine Automobilreiſe ſchildern, die er gemeinſam ſeinem Bruder und ſeinen Eltern, Herrn Geh. Juſtigrat Prof. Dr. Kohler und Frau, in feinem 30pferd. Opelwagen unternommen und die von Berlin aus über Kaſſel, Wiesbaden, durch Lothringen wach Nanch, das Rhonetal nach Chartreuſe, Grenoble, über die italieniſche Grenze nach Turin und durch die Schweiz zurückführte. Die ganze goute war 4050 Km. lang. Der Vortrag wird durch etwa 100 prachtvolle Lichtbilder(Selbſtaufnahmen) illuſtriert, die den Zu⸗ hörer die ganze Reiſe miterleben laſſen. Für den Automobiliſten bietet der Vortrag ſehr viel Wiſſenswertes, da der Vortragende wichtige Mitteilungen über Reiſe⸗ und Unterkunftsverhältniſſe, den Zuſtand der Straßen, die Garagen, Logis und Koſten gibt. Das Saalbautheater bietet für die zweite Märzhälfte ein Programm, das ebenſo gediegen wie abwechslungsreich iſt und den verſchiedenſten Geſchmacksrichtungen Rechnung trägt. An erſter Stelle rangiert wieder Monſieur Alonſo, der ſeine nervenkitzelnden Tricks auf dem Tripez durch eineopffahrt durch den Saal krönt. Etwas tollkühneres iſt im Saalbau noch nicht gezeigt worden. Man bedenke: Der Künſtler ſtellt ſich auf dem ſtellt. Ein früherer Student.“ Von einer anderen Handſchrift herrührend, folgte dem vorſtehenden folgender Satz:„Ich bin evangeliſch, muß aber die Jeſuiten als echte königstreue Menſchen verehren.“ Wiederum von anderer Hand geſchrieben, ſchließt das Machwerk mit folgender Apoſtrophe:„Du Bluthund! Die Bombe iſt fertig, das Meſſer iſt ſcharf!“— Auf offener Poſtkarte erhielt Haeckel am 22. Februar, ebenfalls aus Eſſen folgenden Erguß: „An den mit Ehren gekrönten, im Stadium eines„Profeſſors“ begriffenen Affen zu Jena. Trauriges Subjekt, verſeuchtes Weſen, verkappter Egoiſt! Kränklicher Verdummungsapparat liegt in Ihrer verſeuchten Tätigkeit verkörpert. Unbegreiflich iſt es, daß die dortigen Studenten ſolch raffiniert frechem Trei⸗ ben keinen Einhalt bieten und Inhaber nicht an die friſche Luft ſetzen. Durch derartige Elemente werden die Univerſitäten in dem Schmuß beſudelt. Ein Kaufmann für biele, der noch manchem„Profeſſor“ die Wahrheit ſagen kann.“ Aus der Gelehrtenwelt. Die juriſtiſche Fakultät der Uni⸗ verſität Breslau, an der Prof. Huber in Bern früher Dozent geweſen überſandte dieſem als dem Schöpfer des ſchwei⸗ zeriſchen Zivilgeſetzbuches ein herzliches Gluckwunſch⸗ ſchreiben. Es heißt darin, durch Schaffung dieſes freien. moder⸗ nen, bodenſtändigen Geſetzbuches habe ſich Höber einen unver⸗ guglichen Namen als Geſetzgeber des Schweizervolks geſchaffen. Kainz Burgtheatermüde. Joſeph Kainz will, wie der Theaterplauderer des„Wiener Fremdenblattes“ andeutet, das Burgtheater verlaſſen. Sein Vertrag läuft im nöchſten Jahre ab und der Künſtler hat mitten in den Verhandlungen über die Berlängerung des Vertrages leinen Urlaub ongetreten, was als beſonders bedenkliches Zeichen betrachtet ird Er will eine zrö⸗ ßere Gage, eine„Slezak⸗Gage“, und verlangt ſ viel, daß die Hoftheaterverwaltung ſich bisher nicht hat entſchließen können, ſo recht in die Nähe ſeiner Anſprüche zu kommen Jedenfalls, ſo ſchließt der Wiener Chroniker, ſteht die Kainz⸗Angelegenheit gegenwörtig kritiſch. Tamini⸗Konzert. Für das am 24. März im Muſenſaal⸗ Roſengarten mit dem hieſigen Hoftheaterorcheſter attfindenden Konzert des Mannheimer Tenoriſten Tamini, deſſen Auftreten wohl eins Senſation werden dürfte, und zur Mitwirkung noch zwei hervorragende Künſtlerinnen aus London gewonnen worden Die 16jährige Pianiſtin Frl. Hilda Saxe, die ſich in Englaud durch ihr vollendetes tiefes Spiel einen Namen zu machen wußte, und die Sopraniſtin Frl. Rhoda v. Glehen eine Schülerin R. v. zur Mühlen; Frl. v. Glehen iſt auch in Deutſchland nicht unbekannt, da ſie mit großen Erfolgen in Berlin, Stuttgart, Mülhauſen, Straßburg konzerkierte. Quartettvereinigung Heſſe. Der 2. lletzte) Kammermuſik⸗ abend der Quartettvereinigung Heſſe iſt nunmehr auf Freitag, den 20. März, abends ½8 Uhr im Kaſinoſaal angeſetzt, Das Programm enthält 1. Mozart: Quartettt D⸗dur(Kaechel Ver⸗ zeichnisl, 2. Dvoräk: opus 51 Es⸗dur, 3. Beethoveu: opus 18 F⸗dur.— Eintrittskarten zu M. 3, Schülerkarten zu M. 1 in der Hofmuſikalienhandlung Heckel 110—1 u.—6 Uhrſ. Richard Strauß iſt aus der Redaktion der Wochenſchrift „Morgen“, zu deren nominellen Herausgebern er bisher zählte, ausgeſchieben. Hochſchulnachrichten. Herr Profeſſer Dr. Killien, der Laryngologe der Freiburger Uxiverſität, iſt in Würdigung ſeiner Verdienſte um die Wiſſenſchaft don der Laryngologiſchen Gefſellſchaft in Wien zum Ehrenmitglied ernannt worden. *** 4. Seite. ——— General⸗Anzeiger. Mittagblatt.) Mannheim, 19. Mörz. Trapez freiſ an einem bend auf den Kopf und ſauſt in dieſer Stellung il von der gegenüberliegenden Galerie zur Bühne Hinunter. Man atmet förmlich erleichtert auf, wenn der Künſtler, dem auch die übrigen ausgezeichneten Tricks ſtürmiſchen Beifall eingetragen, ſeine ungewöhnl. Fahrt durch den Saal glücklich voll⸗ endet hat. Als erſtklaſſige Reckkünſtler, die ſich bei ihren exzellenten Sprüngen und Wellen die Vorteile des Schleuderbrettes zu Antze machen, erweiſen ſich die Gebrüder Morelly. Die Balzars, zwei moderne Zauberkünſtler, manipulieren vor⸗ mehmlich mit Spielkarten, Eiern und Münzen und vollführen mit dieſen Gegenſtänden Kunſtſtückchen, die geradezu verblüffend wir⸗ ken. Von unwiderſtehlicher Komik in Aufmachung wie Auftreten äft der Aſſiſtent des Hauptmanipulators. Das Duett weilt zum erſten Mal in Deutſchland und dürfte auch an den anderen großen Barietebühnen ſehr gefallen. Wenn wir übrigens auf den humoriſtiſchen Teil des Programms zu ſprechen kommen, ſo müſſen wir vor allen Dingen Charles Barons Humpſty⸗ Dumpſty⸗Menagerie mit den Ausdrücken höchſten Lobes gedenken. Schon die Aufmachung iſt ganz dazu angetan, die Lach⸗ muskeln des Publikums ſtändig in Bewegung zu halten. Beim „Dompteur“ angefangen, der ſeine Orden auf dem Rücken trägt, bis zum unbezwingbaren Zwinger“, in dem ſich„dräuende“ Sbwen“,„grimme“ Tiger und„mordluſtige“ Leoparden tummeln. Der Gipfelpunkt der Komik wird erreicht, wenn ſich der eine Löwe„demaskiert“ und ein zu einem Krokodil verwandelter Dackel vorgeführt wird. Während bei den maskierten Hunden die Komik überwiegt, hat bei den reizenden Kätzchen, die vorgeführt werden, bie Dreſſur die Oberhand. Bekommt man doch ſogar ein Katzen⸗ wetiklettern zu ſehen. Eine vorzügliche Acquſition hat die Direk⸗ tion mit dem Humoriſten Gottl. Reeck gemacht, der alle Eigen⸗ ſchaften beſitzt, die man bei einem erſten Vertreter dieſes wichtigen Faches vorausſetzt: reichhaltiges, gediegenes Repertoir mit eben⸗ ſo aktuellen, wie witzigen u. geiſtreichen Schlagern und fein poin⸗ tierten Vortrag. Vom letzten Enſemble iſt das Mulattenduett Brodie und Brodie prolongiert worden. Die Direktion durfte dies ruhig wagen. Gehört doch das Tanzduett zu den Nummern, die man ſehr gern einige male ſieht, da die künſtle⸗ riſchen Qualitäten des ſympathiſchen Pärchens ganz hervor⸗ ragend ſind. Zudem verfügt die Dame über einen Toiletten⸗ reichtum, der ſelbſt neben demjenigen einer Liane de Vries in Ehren beſteht. Die queckſilbrige Vortragskünſtlerin Luiſe Prinz, die ebenfalls dem letzten Enſemble angehörte, ſollte bei ihren Vorträgen im Morawgenre bleiben. Die Wildſchützſzene, Mmit der ſie bei der Premiere herauskam, liegt ihr bei weitem nicht ſo, wie ihr Wiener Bummler und ihr Zimmermädchen. Die Ebenſo chike wie temperamentpolle Soubrette Thea Dorsée, der ſamoſe Springer Mac Glenroy und intereſſante lebende Bilder komplettieren das Programm, dem Herr Kapellmeiſter Becker die übliche vorzügliche muſikaliſche Würze gibt, während 1 5 Hauer mit Umſicht und feinem Geſchmack die Regie führt. Einen Lichtbildervortrag über Schülerwanderungen veranſtaltet morgen Freitag, 20. d. Mts., abends 8½ Uhr im Rathausſaale der hieſige Odenwald⸗Klub, worauf wir beſonders aufmerkſam machen. Kranzniederlegung. Am geſtrigen Gedenktage der März⸗ Rebolution wurden am Denkmal der im Jahre 1849 ſtan d⸗ rechtlich Erſchoſſenen auf dem Friedhof zahlreiche Kränze Kiedergelegt, darunter vom ſozialdemokratiſchen Verein, Metall⸗ Arbeiterverband und von Arbeitern verſchiedener größerer Fabriken. Eine Hochgebirgstvur in die Berner Alpen mit der hoch⸗ intereffanten Jungfran⸗Bahn kann man dieſe Woche im Kaiſer⸗ panorama B1, a unternehmen. Die Aufnahmen dieſer groß⸗ artigen Natur ſind von einer ausgezeichneten Schärfe und dürften das Intereſſe der weiteſten Kreiſe, beſonders aber auch als An⸗ ſchauungsmittel für Schulen und Lehranſtalten, exwecken. Man ſieht, wie der raſtlos fortſchreitende Menſchengeiſt mit einer großartigen Technil und mit Hilfe der Elektrizität in die Majeſtät einer unbe⸗ üwingbar erſcheinenden Gebirgswelt eingedrungen iſt, wie er Hinder⸗ niſſe überwunden und mächtige Naturgewalten bezwungen, wie er ein Gebiet eröffnet hat, das zu betreten ſonſt nur kühnen Berg⸗ ſteigern möglich wäre. Ein Beſuch des Panoramas iſt ſehr lohnend. * Schneebeobachtungen. Infolge des etwas milden und reg⸗ neriſchen Wetters, das zu Beginn der verkloſſenen Wyche ge⸗ Herrſcht hat, iſt der auf den Berggz liegende Schnee etwas ge⸗ Bühne und Kunſt. Ueber ſeine bühnenreformatoriſchen Beſtrebungen ſprach geſtern im Caſinoſaal Dr. Carl Hagemann. Die Kritik wird ſich ja noch ſehr häufig mit ihnen auseinanderzuſetze: haben. Am lebendigen Beiſpiel, am konkreten Fall läßt ſich beſſer prüfen, als am geſprochenen Wort, gelang das neue Experiment, iſt hier neue, höhere Kunſt. Wir faſſen uns daher kurz. Nur einige Bemerkungen zu dem und jenem. Dr. Carl Hagemann verſicherte, er habe mit ſeinen Inſzenierungen von Hamlet, Don Carlos und Taſſo einen vollen künſtleriſchen Erfolg erzielt. Dieſer Behauptung ſteht die einfache Tatſache entgegen, daß das gebildete Publikum ein auch mir höchſt befremdliches geringes Intereſſe an dem geſtrigen Vortrag nahm. Man ſah im Saale die Mann⸗ heimer Kritiker und einige wenige Theaterfreunde. Dr. Hage⸗ mann ſollte daraus den Schluß ziehen, daß er bisher für ſeine Reformen noch nicht zu erwärmen, noch nicht einmal zu intereſſieren vermochte. Das nennt man aber nicht einen vollen künſtleriſchen Erfolg. Ich war erſtaunt über dieſes Maß von Gleichgültigkeit und nicht gewecktem Intereſſe an einem doch immerhin geiſtvollen Experiment. Das braucht den Intendanten nicht zu enttäuſchen, ſollte ihn aber ermun⸗ tern zu ernſter Prüfung ſeiner Ideen. Schließlich ſind doch nicht alle Widerſtrebenden Rückſtändige und Banauſen. Mit vielem, was Hagemann vortrug, wird man ein⸗ verſtanden ſein. Der zweite und dritte Teil ſeines Vortrages bot manche wertvolle Anregungen. Er legte ſtarken Nachdruck auf das Zuſammenſpiel, nicht der einzelne ſoll herrſchen auf der Bühne. Das Werk des Dichters als Ganzes, als Temperamentsausdruck und Ausdruck ſeiner ganzen Kultur⸗ epoche. Hagemann wünſcht für ein wirklich künſtleriſches, fließendes Bild voll Leben und Bewegung den Opernchor aus dem Schauſpiel verbannt zu ſehen. Er denkt an die Be⸗ gründung von Schauſpielerakademien an den großen führenden Bühnen, wo junge Künſtler herangebildet und gleichzeitig verwandt werden, um ein Schauſpiel als Leben und Bewegung in einer rein künſtleriſchen Gruppen⸗ regie wiederzugeben. Es fehlt dem heutigen jungen Schau⸗ ſpieler die geiſtige und körperliche Kultur. Gebildete Schau⸗ ſpieler brauchen wir. Schauſpielkunſt iſt auch Körperkunſt. Dazu muß kommen die künſtleriſche Durchbildung unſerer Kleidung. Das Hochziel des Schauſpiels muß ſein, eine kulturell gehobene Gemeinſchaft des ganzen Enſembles. Neben der geiſtigen Schulung ſtehe auch die körperliche Durchbildung kedes einzelnen Schauſpielers. 1 ſie in dem Treppenhauſe ihrer Wohnung ſchmolzen. Mit dem Eintritt der kühleren Witterung gingen die Niederſchläge in Schnee über; dieſer iſt in der Rheinebene bald wieder verſchwunden, auf den Bergen hat er aber vielfach eine größere Höhe erreicht, als während des ganzen bisherigen Win⸗ ters. Am Morgen des 14. März(Samstag) ſind gelegen in Furtwangen 97, in Dürrheim 8, in Stetten a. k. M. 16. in Hei⸗ ligenberg 18, in Zollhaus 27, beim Feldberger⸗Hof 270, in Titiſee 124, in Bonndorf 46, in Höchenſchwand 95, in Bernau 126, in Gersbach 68, in Todtnauberg 189, in Heubronn 78, in St. Mär⸗ gen 138, in Kniebis 132, in Breitenbrunnen 105, in Herrenwies 88, in Kaltenbrunn 98, in Tiefenbrunn 5 und in Strümpfel⸗ brunn 15 Zentimeter. „Die Perſonalſtatiſtik des Internationalen Hotelbeſitzer⸗ Vereins. Zur Ermittelung der Perſonalverhältniſſe der dem Vereine angehörenden Hokelbetriebe hat der Internationale Hotelbeſitzerverein mit dem Sitze in Köln Erhebungen angeſtellt. Die Verarbeitung des reichhaltigen Materials iſt in den aller⸗ letzten Tagen zu Ende geführt worden und hat recht intereſſante Zahlen ergeben. In den Verbandsbetrieben werden insgeſamt 70 667 Angeſtellte beſchäftigt, wovon 42 782 auf Deutſchland, 5425 auf die Schweiz, 6486 auf Oeſterreich⸗Ungarn und 16 024 auf das ſonſtige Ausland entfallen. Nach Gruppen eingeteilt werden be⸗ ſchäftigt: 2255 kaufmänniſche, 53 978 gewerbliche, 3876 techniſche, 6394 ſonſtige Angeſtellte und 4164 Lehrlinge. Auf einen Be⸗ trieb entfallen durchſchnittlich 46 Angeſtellte und zwar 2 kauf⸗ männiſche Beamten, 35 gewerbliche, 3 techniſche, 4 ſonſtige An⸗ geſtellte und 2 Lehrlinge. In dem Küchenbetrieb werden durch⸗ ſchnittlich 12 Perſonen beſchäftigt. Berückſichtigt man das Ge⸗ ſchlecht der Angeſtellten, ſo entfallen auf das männliche 63,8 Prozent, auf das weibliche 36,4 Prozent des Perſonals. *Vergehen gegen das Nahrungsmittelgeſetz. In der am Freitag und Samstag voriger Woche verhandelten Anklageſache gegen die Inhaber der Firma Lenel Nachfolger hier wurde geſtern Vormittag das Urteil geſprochen. Die Firmeninhaber Friedrich Langelot und Adolf Oberndörfer wurden wegen Vergehen gegen Paragr. 10 des Nahrungsmittelgeſetzes, Abſatz 1 und 2 zu je 20 0 M. Geldſtrafe, event. 20 Tagen Gefängnis verurteilt. Der Angeklagte Oberndörfer wird ferner wegen Vergehen gegen Paragr. 11 durch Verkauf von Safran mit einem Sandgehalt von über 10 Progz. zu einer Geldſtrafe von 20 M. verurteilt. Die Verurteilten haben die Koſten des Verfahrens zu kragen. Das Urteil iſt im„Mannheimer Generalanzeiger“ zu veröffenklichen. * Ein Nachſpiel zum Fall Bruckner. Auf der Zivpilabteilung des Landgerichts war heute Termin in einer Entſchädigungsklage gegen den zu 9 Jahren Zuchthaus verurteilten Generalagenten Bruckner von Ludwigshafen. Es handelt ſich um die Haupt⸗ zeugin bei dem Strafprozeſſe gegen den Heiratsſchwindler. Sie klagte gegen ihn auf Erſatz von Ausgaben infolge Eheverſprechens und, da das Verhältnis von Folgen begleitet war, auf Erſatz der Koſten des Wochenbettes und der Beerdigung des Kindes. Da der Verteidiger Bruckners ſein Mandat niederlegte, fällte das Gericht ein Verſäumnisurteil in Höhe von 1000 Mark. „* Schwerer Sturz. Eine Witwe namens Sophie Jung, wohnhaft J 7, 15, machte geſtern einen Abſtecher nach Heidelberg und trank ſich dort einen gehörigen Rauſch an. Heute früh wurde in einer großen Blutlache aufgefunden. Sie war von der Treppe des 4. Stockes hinunter in den 3. Stock und in das Gangfenſter geſtürzt und hatte ſich dabei an einem Handgelenk und an den verſchie⸗ denſten Körperteilen ſchwere Verletzungen zugezogen, ſodaß ſie ins Allgemeine Krankenhaus gebracht werben mußte. *Mutmaßliches Wetter am 20. und 21. März. Bei vor⸗ herrſchend nördlichen Winden iſt für Freltag und Samstag größtenteils trübes, rauhes und zu verſtärkten Niederſchlägen geneigtes Wetter zu erwarten. ———— oc. Karlsruhe, 18. März. Die Stadt Karlsruhe hatte auf 1. Janmar 1908 eine Anlehensſchuld von 41 273 009 Mark. Hiervon find im laufenden Jahre 731 809 M. zu tilgen. Non Tag zu Tag. — Mordtat. Mülhauſen i.., 18. März. Der Hand⸗ lungsgehilfe Jücher wurde nachts auf der Straße erſtochen. Man fand ihn als Leiche neben ſeinem Fahrrade. ——————7—ů— Hier ſind nicht neue und kühne Pfade beſchritten, aber es ſind einer Durchgeiſtigung der Aufführungen, einer Ver⸗ edelung der Schauſpielkunſt Ziele geſteckt, die zu erreichen wünſchenswert. Wird Dr. Hagemann, der Bühnentheoretiker, praktiſche Regie nach dieſen Grundſätzen treiben? Der Kern des Vortrages war natürlich die neue Szene. Er entdeckte uns dieQuellen, aus denen für ſie die Begeiſterung floß. Sie iſt nichts weiter als der Gegenſchlag gegen die hypernaturaliſtiſche Inſzenierungskunſt verfloſſener Jahre, alſo eine Begleiterſcheinung der Neuroman⸗ t ik, mit deren Schickſalen auch das ihre entſchieden, mit deren Abblühen auch das ihre erfolgen wird. Ganz ſelbſtverſtändlich zog Hagemann für ſeine zeitloſe, ſtiliſierte Inſzenierungskunſt Maeterlink heran. Sein zeitloſes Drama, das nur Könige, Prinzeſſinnen uſw. losgelöſt von zeitlichen Bedingniſſen kenne, bedürfe auch des zeitloſen, vereinfachten Bühnengewandes. Mag ſein. Hier ſetzt der fundamentale Irrtum nun aber ein Hagemann meint zugunſten ſeiner Inſzenierung, im Grunde ſeien gerade ſo wie die Maeterlinkſchen alle großen Dramen der Weltliteratur, die Shakeſpeariſchen, die Hebbelſchen zeitloſe Dramen, rein menſchliche Erlebniſſe, wo die Umwelt nach Zeit und Ort im Verhältnis zur reinen Idee untergeordnet ſei. Eine einheitliche Idealbühne für die internationale Klaſſiker⸗ literatur. Gewiß die großen ſeeliſchen Triebkräfte der drama⸗ tiſchen Vorgänge ſind zeitlos, die gleichen durch alle Kultur⸗ epochen, aber ſie wirken ſich aus in der Wirklichkeit, ſie differenzieren ſich nach Zeit und Kulturſtufen. Maeterlinks Menſchen ſind garnicht wandelnde, handelnde Perſönlichkeiten, es ſind neuromantiſche, allgemeine Gedanken, feine dichteriſche Meditationen über die einfachen großen Probleme der menſchlichen Seele. Shakeſpeares Menſchen, auf dem gleichbleibenden Untergrunde des pſychiſchen Lebens, ſind handelnde, wandelnde Menſchen aus der Wirklichkeit. Und Wirklichkeit verſtehe ich als eine ganz feſt gegebene Größe, als eine genau umriſſene Kulturwelt im Aeußern, wie im ſeeliſchen, ſittlichen Erleben und Handeln, als etwas Hiſtori⸗ ſches. Die Shakeſpeare⸗Wirklichkeitswelt kann nicht ins Zeit⸗ loſe, in die reine Idee verflüchtigt werden, wie überhaugt kein auch noch ſo rein künſtleriſches und unnaturaliſtiſches Wirklichkeitsdrama. Es ſind immer handelnde Menſchen einer beſtimmten Kultur, die ſowohl der Umwelt der Menſchen in Kleidung und Behauſung ihr beſtimmtes Gepräge gibt, wie auch der Betätigung der an ſich gleichförmigen Triebkräfte der Seele ihre Differenzierung, ihre Grundunterſchiede. Das darf auch die Bühne nicht überſehen, wenn ſie nicht zu blut⸗ leeren Abſtraktionen ſtatt ſchöner, künſtleriſchen Wirklichkeit — Tofelligerüchke. Berlin, 19. Märg. Der „Lok.⸗Anz.“ behauptet, Toſelli lebe ſeit Monaten von ſeiner Frau getrennt und die Scheidung ſtehe bevor. Frau Toſelld werde im nächſten Monat Florenz verlaſſen und im Ausland den Ausgang ihres Eheſcheidungsprozeſſes abwarten. Das„B. .“ erklärt dagegen, daß die Ehe Toſellis die denkbar glück⸗ lichſte ſei und Frau Toſelli ihrer Niederkunft entgegenſehe. In Salzburg und am toskaniſchen Hofe iſt nichts näheres hierüber bekannt, da dieſer längſt alle Beziehungen mit der früheren Gräfin von Toskana abgebrochen hat. rre Letzte Vachrichten und Telegramme. oc. Karlsruhe, 18. März. Vom Landtage. In ißrer heutigen Sitzung führte die Kommiſſion für die Reviſton der Beamtengeſetze die erſte Leſung des Geſetzes betr. die Gehalts⸗ ordnung zu Ende. Es wurden an der Regrerungsvorlage ein⸗ Reihe von formellen und materiellen Aenderungen vorgenom⸗ men, die durch ein offizielles Kommunique der Kommiſſion dem⸗ nächſt zur allgemeinen Kenntnis kommen ſollen. Die Kommiſſion trat ſodann in die Spezialberatung ein. Bremen, 18. März. Der Schnelldampfer des Nord⸗ deutſchen Lloyd„Kronprinz Wilhelm“ wurde bei ſeiner Abfahrt aus dem Quarantänehafen von Newyork infolge Nebels von dem britiſchen Dampfer„Chownu of Caſtile“ angeraunnt. Der britiſche Dampfer traf den„Kronprinz Wilhelm“ mitten im Heck. Der Steven des britiſchen Dampfers drang etwa 12 Fuß ein. Die Beſchädigung iſt über Waſſer. Schraube, Steven und Ru⸗ der ſcheinen nicht beſchädigt zu ſein. Die vorläufige Reparatur wird in Newyork vorgenommen werden. Bei dem Unfall wurde niemand verletzt. Der„Kronprinz Wilhelm“ wird am 24. März ſeine Reiſe nach Bremerhaven antreten. * Görlitz, 19. Mürz. Wegen Beleidigung der preußi⸗ ſchen Schutzmannſchaft und des preußiſchen Richterſtandes, be⸗ gangen durch einen Artikel„Uniformierte Beſtien“ in der „Görlitzer Volkszeitung“ verurteilte die Strafkammer den Redakteur Fleißner in Dresden zu 6 Monaten Gefängnis. Der Mitangeklagte Taubadel wurde freigeſprochen. * Paris, 19. März. Präſident Fallidres wird auf ſeiner Reiſe nach England von 4 Kurieren begleitet werden. * Paris, 19. März. Die republikaniſche Kammergruppe für Wahlreform hat einen Beſchlußantrag angenommen, nach welchem jedes Departement ſoviele Mandate erhält, als er nach Abzug der Ausländer je 80 000 Einwohner beſitzt, wobei ein weiteres Deputiertenmandat auf jeden 40 000 Einwohner überſchreitenden Bruchteil entfällt. Hierdurch würde ſich die Zahl der Deputierten Frankreichs von 575 auf 478 vermindern. Die Gruppe beſchloß, die Regierung zu befragen, welche Stellung ſie zu dieſem Beſchlußantrage einzunehmen gedenkt. * Paris, 19. März. Es heißt, daß der diplomatiſche Ag zat Frankreichs in Konſtantinopel, Klobukowski, dem vor kur⸗ zem eine Miſſion in Abeſſinien anvertraut war, als General⸗ gouverneur von Indochina in Ausſicht genommen iſt. Der 18. März in Berlin. * Berlin, 18. März. Im weiteren Verlaufe des Nach⸗ mittags ſtieß die Polizei an drei Punkten mit Demyon⸗ ſtranten zuſammen, an der Moltkebrücke mit etwa 300 Per⸗ ſonen, vor der Hartungſchen Maſchinenfabrik mit etwa 5000 Perſonen; ein dritter Zuſammenſtoß erfolgte in der Chorinau⸗ ſtraße. Verletzungen ſind nicht vorgekommen. Ein in der Landsberger Allee radfahrender Schutzmann wurde von Demonſtranten angegriffen und verletzt. Der Be⸗ amte kam auf ſeinem Rade die Landsberger Allee herunter, als plötzlich ein Schuß fiel, der aus einem Bierlokale zu kommen ſchien. Der Poliziſt ſprang vom Rade, um den Täter zu er⸗ mitteln. Da ertönte eine Stimme:„Der Schutzmann hat ſelber geſchoſſen!“ Der Beamte wurde hierauf von der Menge umzingelt und verletzt, während der Rufer von einem anderen Beamten ſiſtiert wurde. Im ganzen wurden ungefähr 40 Perſonen ſiſtiert.— Dem„Berl. Lokalanz.“ zufolge fand abends gegen 93½4 Uhr an der Ecke der Dirkſen⸗ und der 2ü„nñ ᷑¼kM;::᷑ʒꝙ...... gelangen will. All unſere großen Dramatiker der Welt⸗ literatur haben ihre Geſtalten nicht aus zeitloſen Vorſtellungen des Seelenlebens herausgeſchaffen. Es wird auf dieſe Geſichts⸗ punkte noch zurückzukommen ſein. Die Formel der neu⸗ romantiſchen Inſzenierungskunſt vom zeitloſen Drama tut der dramatiſchen Weltliteratur Gewalt an mit Ausnahme der Neuromantik, wir haben immer Menſchen differenzierter Kulturſtufen, differenzierter pſychiſcher wie ethiſcher Grund⸗ bedingungen und Betätigungen, aus dieſen reſultiert als ſeeliſcher Ausfluß eine ganz beſtimmte Umwelt, ein Kultur⸗ apparat, der dann wieder ſeine Rückwirkung auf Seele und Wille der Menſchen übt. Keine dramatiſche Dichtkunſt hat bisher von dieſer Tatſache abſtrahieren können, keine Inſzenierungskunſt wird es können, wobei man gerne den Uebernaturalismus über Bord wirft, um eine ſchöne Wirk⸗ lichkeit einzutauſchen. Dr. Hagemann meinte, man könnte„Der Widerſpänſtigen Zähmung“ auch als modernes Stück geben. Er will es ſogar. Man ſieht an dem Fall wohl ſehr deutlich, wie hier alles in die Schablone des Zeitloſen gezwängt wird. Bedarf es der Worte, um darzutun, daß es ein Luſtſpiel einer ganzen be⸗ ſtimmten Kulturepoche mit ihren ganz beſtimmten geſellſchaft⸗ lich⸗kulturellen Vorſtellungen iſt und als ſolches uns lebendig bleiben muß, wenn nicht gerade ſeine allgemein menſchlichen Vorgänge ſich uns in weſenloſe Abſtraktionen verflüchtigen ſollen? Wenn ich recht verſtanden habe, gab Dr. Hagemann den rein hiſtoriſchen Charakter der Schiller ſchen Dramen zu. Wir erlebten Don Carlos in der neuromantiſchen Inſzenierung des zeitloſen Dramas. Die Gobelins in der Hamlet⸗Inſzenierung gab Dr. Hage⸗ mann ſelbſt preis als zu grell, zu bunt in der Farbenwirkung. Sie ſollten aber doch gerade ſo wunderſam ſprechende Sym⸗ bole der ſeeliſchen Vorgänge, der ſich abwickelnden Handlung ſein. Dr. Hagemann geſtand zu, daß es ſich um ein Experi⸗ mentieren in den erſten Verſuchsſtadien handle. Da wird von dem Beurteiler nicht mehr als kühle Skepſis zu erwar⸗ ten ſein. Die grauen Ecktürme der neuen Szene nannte er die unverrückbaren Symbole des(zeitloſen) klaſſiſchen Dramas. Dem Neuromantiker, deſſen Blick ſich die ganzen Dramen der Weltliteratur zu ſymboliſchen, wenn auch konkreten Dramen wandeln, wird ſich vielleicht dieſe Symbolik unmittelbar er⸗ ſchließen, wir andern werden wohl ewig uns mit kalt ſtaunen⸗ dem Beſuch begnügen müſſen. S. Ar . —— * d der⸗ Ner 8 Mannheim, 19. März General⸗Anzeiger.(Mittaablatt.) 5. Seite. Kaiſer Wilhelmſtraße ein ernſtlicher Zuſammenſtoß der Schutzmannſchaft mit Exzedenten ſtatk. Eine ſehr große Menſchenmenge, meiſt halbwüchſige Burſchen, hatte ſich in dem Scheunenpiertel zuſammengerottet und wollte nach dem Schloſſe ziehen. Einige von den fungen Leuten hatten Steine mitge⸗ bracht und ſchleuderten ſie gegen die Beamten. Zwei Schutz⸗ leute wurden erheblich verlezt. Die Exzedenten wurden dann mit der Waffe zurückgetrieben und zerſtreut. Der FJall Wahrmund. Wien, 18. März. Das„Fremdenblatk“ veröffentlicht ein Schreiben des Miniſters Aehrenthal an den Unterrichtsminiſter Marchet, in welchem Aehrenthal ausſchließlich über ſein Geſpräch mit dem Nuntius über die Wahrmund⸗Affäre referiert und kon⸗ ſtatiert, daß der Nuntius eine Forderung nicht geſtellt hat. Es wird hinzugefügt, daß der Miniſter des Aeußeren, wenn der Nuntius weiter gegangen wäre, eine Vermittlung nicht hätte übernehmen können, da es ſich um eine Angelegenheit handle, deren Entſcheidung den öſterreichiſchen Organen vorbehalten iſt. In einer Unterredung mit einem Redakteur der„N. Ir. Ztg.“ erklärte der Nuntius Belmonte, er beharre auf ſeiner Meinung und ſeinem Standpunkt. An der Regierung ſei es, ſei⸗ nem Verlangen nachzugeben oder nicht. Er begnüge ſich mit der getanen Pflicht und werde alles ruhig abwarten und keine wei⸗ ſeren Schritte tun: Es wäre verkehrt, den Fall Wahrmud zu ſehr fzubauſchen. Geßmann ſprach heute in einer Wählerverſamm⸗ lung über die Interventivn des Nuntius und ſagte, die rung des Nuntius werde als Aeußerung eines angeſehenen Aus⸗ länders gebührende Beachtung finden müſſen. Es ſei jedoch dieſe Aeußerung nicht als eine diplomatiſche Aktion zu beachten, da für eine ſolche keine Berechtigung vorliege. Die chriſtlichſoziale Partei wolle die öſterreichiſchen Fragen auf dem guſtändigen Ge⸗ biete löſen. Marokko 8 1 8, 19. März. Wie verlautet, ſollen nach den zwifchen der dem General Liauthey und dem eee nault vereinbarten Plänen möglichſt raſch die Häfen Saffi un Azemur beſetzt werden, von woaus Mulay Hafid durch lung bekannter Kaufleute mit Kriegsmunition A 5 Ferner ſoll der Marſch der Mahalla des Sultans Abdu 95 von Rabat nach Fez beſchleunigt werden. Dieſe Mahalla——5 keineswegs von franzöſiſchen Offizieren befehligt werden, 1 einen ſchlechten Eindruck erregte, vielmehr von einigen wahr⸗ ſcheinlich algeriſchen Offizieren. Der zwei Mächie⸗Standard. 9 London, 18. März. Im Oberhauſe wurde heute über die Flottenangelegenheiten beraten, doch hielt ſich die Dis⸗ kuſſion in den Grenzen derfenigen, die jüngſt im kbei der Beratung der Marine⸗Angelegenheiten ſtattgehabt 15 Lord Capdor, hieß die jüngſte Erklärung Asquiths bezüg 10 der Schiffe des Dreadnought⸗Typs willkommen und 1780 5 dann bezüglich des zwei Mächte⸗Standards aus: Englands Poſition müſſe nicht nur die einer unerſchütterlichen Supre⸗ matie, ſondern die einer unerſchütterlichen Ueberlegenheit über die zwei ſtärkſten Flotten, welchen Ländern dieſe auch augene mögen, ſein. Der erſte Lord der Admiralität, Lord mouth legte in längeren Ausführungen dar: Seine Amtsvor⸗ gänger hätten unter dem zwei Mächte⸗Standard ſtets die Flot⸗ zen der beiden nächſt ſtärkſten Auslandsmächte zuzüglich zehn Prozent verſtanden; er für ſeine Perſon ziehe eine Definition dahin vor, daß irgend eine denkbare, wahrſcheinliche Kombi⸗ zation anderer Auskandsmächte damit gemeint ſei. Er wolle lieber nicht auf eine oder zwei Mächte hinweiſen. Pflicht einer jeden Regierung ſei es, alle Umſtände der Lage Englands gegenüber den ausländiſchen Mächten in Erwägung zu ziehen und danach ſollte auch der Standard, den England eifee zu erhalten habe, geregelt werden. Er glaube, Englands 1 5 ſei gegenwärtig eine ſolche, daß es gerechtfertigt ſein würde, nicht mit einem ſehr großen Programm vorzugehen. Mit allen Klaſſen von Kriegsſchiffen würden gegenwärtig Verſuche an⸗ geſtellt. Die drei Schiffe der Temerar⸗Klaſſe ſeien unendlich beſſer als der Dreadnought⸗Typ und auch die drei Schiffe der St. Vincent⸗Klaſſe ſeien ein großer Fortſchritt gegenüber dem genannten Typ. Das Programm gehe dahin, daß England im Jahre 1911 drei Geſchwader von je vier Schiffen haben werde, aämlich ein Geſchwader, beſtehend aus einem Schiffe der Dread⸗ noughtklaffe und drei Schiffen des Temerar⸗Typs: ein zweites Geſchwader beſtehend aus vier Schiffen der St. Vincent⸗Klaſſe und ein drittes Geſchwader beſtehend aus vier Schiffen der Invicible⸗Klaſſe. Er ſage dem Hauſe zuverſichtlich, daß keine Macht eine ſolche Flotte von Schlachtſchiffen erſten Ranges haben werde als ſie England beſitzen würde. Er ſei faſt ge⸗ neigt, ſoweit zu gehen, daß die Kombination aller Mächte der Welt nicht imſtande ſein werde, ein gleiches Geſchwader auf⸗ zuſtellen und er glaube, daß ein weniger raſcher Bau dieſer großen, einen Verſuch darſtellenden Schiffe höchſt wünſchens⸗ ei. 0 noch Lord Capdor erklärt hatte, von der von Lord Tweedmouth gegebenen Begriffsbeſtimmung des Zwei⸗ Mächte⸗Standards nicht befriedigt zu ſein, wurde der Gegen⸗ ſtand verlaſſen. 5FF Ein Erlaß des Zaren. * Petersburg, 14. März. Folgender Erlaß des Kai⸗ ſers an die Armee und Flotte iſt veröffentlicht worden: „Die heldenmütige Verteidigung Pork Arthurs, welche die geſamte Welt durch die Standhaftigkeit und Tapferkeit der Be⸗ ſatzung in Staunen verſetzte, wurde plötzlich durch die ſchmach⸗ bolle Uebergabe der Feſtung unterbrochen. Das Oberkriegs⸗ gericht, das die an der Uebergabe Schuldigen beſtrafte, ſtellte gleichzeitig die volle erhabene Wahrheit und die unvergeßlichen Heldentaten der tapferen Beſatzung wieder her. Mutige Verteidiger Port Arthurs! Durch Eure helden⸗ mütige Tat, durch Euere ſelbſtverleugnende Tapferkeit und Eidestreue, welche Ihr bei der Verteidigung unſerer Feſte im fernen Oſten erwieſen habt, habt Ihr unſterblichen Ruhm er⸗ worben und ein neues glänzendes Blatt den Analen der Hel⸗ dentaten der ruhmreichen Kriege eingereiht. Das dankbare Rußland iſt ſtolz auf Euch und wird Euere Taten nicht ver⸗ geſſen, wie auch Ihr Euere Pflicht ihm gegenüber nicht ver⸗ geſſen habt. Nikolaus.“ Berliner Drahtbericht. Von unſerem Berliner Bureau) Tonnen). aus 1 767 498 Mk.(i. V. 1798 813 Mk.) Reingewinn 6 Prozent Mk.(39 318 000 Mk.); außergewöhnliche Reparaturen 3 230 000 Mk.(2 945 000 Mk.); allgemeine Unkoſten, Steuern, Zinſen ete. 5 778 000 Mk.(5 713 000 Mk.); (4 957000 Mk.). 33 164000 Mk. am 31. Dezember 1906). M..20-0 00, Heu per ZItr. M..70⸗0.00, Kartoffeln p. Itr. M..50. beſſere M. 5.-.00, Bolnen per Pfd. 00-00 Pf Stück 30.00 Pfa., 10-00 Pfg., Rotkohl p. Stück 2 30„Weißkohl p. Stück 20- 0 Pfg., Weißkraut per Stück 00-0 Pfa, Koh Kopffalat per Stück 15=0 Pfg., Endiv enſalat ver Pfund 400 Pfg., Feldſalat p. Portion 15 1 99 Sellerie p. Stück 10.00 Pfg., Zwiebeln per Pfd. 10.00 Pfg., rote Pfund 00 Pfg., gelbe Rüben per Pfund 10 0 Carotten p. Plund 30 Pfg., Pflückerbſen per Pfund 0000 Pfg., Me 12-25 Pfg., Gurken p. kommen ſein auf der Grundlage, daß die Konſervativen auf die eingefügten neuen Beſtimmungen über Terminhandels⸗ regiſter, Strafparagraph und Rückgewährung verzichten. Berlin, 19. März. Der konſervative Reichstags⸗ abgeordnete Graf Limburg⸗Siyrum iſt ſchwer erkrankt. Berlin 19. März. Am geſtrigen Märzgedenk⸗ tage wurden hier ſpätnachmittags 36 Mafſſenverſammlungen ebgehalten, die von gegen 20 000 ſozialiſtiſchen Männern und Frauen beſucht waren. In allen wurde eine gleichlautende Reſolution, die das Reichstagswahlrecht für Preußen fordert, angenommen; die Verſammlungen verliefen ohne Zwiſchenfall, auch wurde vor Unbeſonnenheiken auf den Straßen gewarnt. Gleichwohl kam es nachher zu einigen kleinen Zuſammenſtößen, ſo namentlich am Lehrter Bahnhofe. Die dort aus der Ver⸗ ſammlung kommende durch Zuzug verſtärkte Menge wurde am Moltkeplatz von der Polizei zu Fuß und zu Pferd mit der blan⸗ ken Waffe auseinandergetrieben. Verletzungen ſind keine bekannt außer bei einem Schutzmann, der beim Zuſammenprall vom Pferde ſtürzte und das Bein brach. Der Schloßplatz war den ganzen Tag über abgeſperrt. Eine größere Menſchenmenge, meiſt junge Burſchen, die ſogar Steine mitgebracht hatten und ſich gegen die Abſperrungsmannſchaft warfen, verſuchte gegen 2410 Uhr rort vorzudringen, wurde aber von den Beamten zu⸗ rückgeworfen und zerſtreut. 55 — Drahtnachrichten unſeres Londoner Bureaus. + London, 19. März.„Morning Poſt“ meldet aus Tanger: Die umlaufenden Gerüchte, daß Mulay Hafid durch Vermittlung des Generals'Amade dem Sultan Abdul Aſis ſeine Unterwerfung angeboten habe, finden keine Beſtätigung. + London, 19. März. Die Ausſperrung der Baumwollſpinner in Lancaſhire iſt in der letzten Stunde glücklich abgewendet worden. Die Kündigungen, welche in Wolno und Nelſon in Kraft treten ſollten, wurden nach einer Verſtändigung zwiſchen Fabrikanten und Führer der Arbeiter zurückgenommen. Die Arbeiter der Whitefieldfabrik nahmen heute die Arbeit wieder auf. Die Streitigkeiten, die Anlaß zu Differenzen gaben, werden innerhalb 7 Tagen von einer gemiſchten Kommiſſton unterſucht werden. + London, 19. März. Die Schiffsbauer an der Nord⸗ küſte haben ſich mit 663 Stimmen Mehrheit gegen die Bedin⸗ gungen der Arbeiter entſchieden. Man glaubt auch, daß ſie die letzten Konzeſſtonen, welche ſie den Arbeitern gegeben haben, zurücknehmen. Das Handelsamt wird keine weiteren Verſuche machen, um einen friedlichen Ausgleich herbeizuführen und den Ausbruch des Streiks zu verhindern. Gegen 10 000 Arbeiter würden davon betroffen werden. eenl 5 * Volkswirtschaft. OVon der Reichsbank. Die Frage einer ermäßigung wurde in der geſtrigen Sitzung des ſchuſſes der Reichsbank, über die wir in unſerem Abendblatt ſchon kurg berichteten, nicht berührt. Aus den der Reichsbank nahe⸗ ſtehenden Kreiſen verlautet fedoch, daß man vor allem die Geſtal⸗ tung der Rückflüſſe in die Bank abwarten müſſe, bevor zu einer event Ermäßigung der Bankrate geſchritten werden könne. Vor Ultimo ſei dies aber ganz unmöglich. „Ohemiſche Fabrik Lindenhof C. Weyl u. Co.,.⸗G. Im Geſchäftsbericht der Rütgerswerke,.⸗G., Berlin, an die be⸗ kanntlich die hieſige chemiſche Fabrik Lindenhof vor einigen Jah⸗ ren zum großen Teil durch Kauf überging, wird mit Bezug auf dieſes Unternehmen ausgeführt, daß das FJabrikgrundſtück auf dem Lindenhof infolge der Mißkonjunktur auf dem Immobilien⸗ markt noch nicht verkauft werden konnte. Wie uns hierzu auf unſere Informationen von kompetenter Seite mitgeteilt wird, iſt es nicht ausgeſchloſſen, daß die Fabrikleitung mit Rückſicht auf evtl. Vergrößerung ihres Betriebes und infolge des ſich immer mehr ausdehnenden Lindenhofſtadteils, die Verlegung des geſamten Betriebes vielleicht ſchon in den nächſten Jahren be⸗ Diskont⸗ Zentralaus⸗ werkſtelligt. Braunkohlen-⸗Brikett⸗Verkanfsverein, G. m. b. H. Köln. (Privat.) Die Herſtellung an Braunkohlenbriketts betrug: im FJebruar 1908: 253 826 T. lim Januar 1908: 238 800.), im Februar 1907 197 757 T. lim Januax 1907 221 874.). Abgeſetzt wurden: im Februar 1908 246 798 T.(im Januar 1908 281618 Tonnen), im Februar 1907 210 039 T.(im Januax 1907 273 027 Die Akt.⸗Geſ. für Zink⸗In duſtrie vor m. Wilh. Grillo in Oberheſſen(Rheinland) ſchlägt die Erhöhung des Aktienkapitals um 1 Million Mark auf 5 Millionen Mark vor. 5 Vorſchußversin für Cronberg u. Umgegend Nach dem Jahresbericht pro 1907 erzielte der Verein bei einem Umſatz von 43141 Mark nach Abzug der 3067 Mk. betragenden Verwaltungskoſten einen Reingewinn von 5450 Mk. der als 5 Prozent Dividende an die Mitglieder zur Auszahlung ge⸗ langt. Die Mitgliederzahl betrug Ende 1907: 396. Crefelder Stahlwerke.⸗G. Die Generalverſamm⸗ lung der Erefelder Stahlwerke Akt.⸗Geſ. ſoll über Aufnahme einer Anleihe beſchließen. Neues vom Dividendenmarkt. Die Dididende der Hohenlohe⸗Werke Berlin, wird auf 9 Prozent(i. V. 11 Prozent] geſchätzt.— Die Rheiniſche Bank, Eſſen, ſchlägt (wie i..) Dividende vor. 218 498 Mk.(64 567 Mk.) werden vor⸗ getgen. Der Aufſichtsrat des Norddeutſchen Lkloyd beſchloß in ſeiner geſtrigen Sitzung, der auf den 3. April einbe⸗ rufenen Generalverſammlung eine Dividende von 4½ Pro⸗ zent(gegen 8½ Prozent im Vorjahre] vorzuſchlagen. Der Ab⸗ ſchluß weiſt folgende Ziffern auf: Betriebsüberſchuß 32 697000 Abſchreibungen 16 108 000 Mk. (16 235000 Mk.); Ueberweiſungen in Reſervefonds 1846 000 Mk. Die Reſerven betragen 34 029 000 Mk.(gegen Mannheimer Marktbericht vom 19. Mörz. Stroh per Ztr. ., Blumenkohl per Spinat per Pfund 2500 Pig., Wirſing per Stück lrabi 3 Knollen 15-•00 Pfg., üben per Pfd. 8 Pfg., weiße Rüben per erettig per Stange 3J3 ͤ VPPP Kirſchen p. Pfund 90.00 Pfg., Trauben p. Pfund(.00 Pfg., Pfirſiſche p. Pfund 00-00 Pfg. Aprikoſen p. Piund 00 Pfg., Nüſſe p. 00 Stück .00 Pfg., Haſelnüſſe v. Pfund 45 Pfg., Eier p. 5 Stück 30⸗50 Pfg, Butter p. Pfd..30..40., Handkäſe 10 Stück 40-50 Pfg., Breſem per Pfd. 50- 0 Pfa., Hecht per Pfd..20-.00., Barſch per Pfund 70-00 Pfg., Weißfiſche v. Pfd. 50-00 Pfg, Laberdan p. Pfg. 00 Pfg. Slockfiſche per Pfund 25-00 Pfg., Haſe ver Stück.00., Reh per Pfund 00-00 Pfg., Hahn(ig.) per Stück.50-.50., Huhn(ig.) per Stück.00-.50., Feldhuhn per Stück.00⸗0.00., Ente per Stück .50-.00., Tauben ver Paar.20⸗9.00., Gans lebend per Skück G00..00., Gans geſchlachtet p. Pfund 000 Pfg., Aal 0⸗0.00 M. Karpfen per Pfund 00.00 Pfg. Waſſerſtandsnachrichten im Monat März. Pegelſtationen Datum: vom Rhein: 14 15 16. 17. 13. 19.] Remerkungen Konſtan: Waldshut„92 Hüningen?).67 1,57.57 1,57.48 1,43 Abds. 6 Uhr: Fehlll 2589 9,83 2,26 2,17.10 203] N. 6 Uh:; Lauterburg.81 3,78 Abds. 6 Uhr Maxau 44, 16 4,07 3,96⸗8,83 8,76 3,65 2 Uhr Germersheim 3,41 3,41.-P. 12 Uhr Mannheim 3,97 3,76.59.41.26 3,14 Morg. 7 Uhr Mainz 8 1,26 1,63.48 1,84.-P. 12 Uhr Ifigen 2,88 2,17 10 Uhr Kaulb 906 3,08 2,88 2,68 2,49 2 Uhr Nobleuzz 38,36 3,10 10 Uhr CCC 4,20 8,84 3,53 2 Uhr Ruhrort 3,50 3,20 6 Uhr vom Neckar: Maunheim 4,18 3,95 8,75 2,55 3,40 3,28 BV. 7 Uhr Heilbroun 11,63 1,48 1,4)0 1,29 1,20 V. 7 Uhr ) Windſtill, Bedeckt,— 10. S Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum: für Kunſt, Feuilleton und Vermiſchtes: Alfred Beetſchen; für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: Rich. Schönfelder für Volkswirtſchaft u. den übrigen redaktionellen Teil: Karl Apfel; für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Franz Kircher. rektor: el Gichtiger, Rheumatiker ete. können laut Anerkennungs. schreiben Köstliche Salate, saure Speisen ete. geniessen mit 7227 Oitrovin-Essig. Kunstgewerbehaus C. F. Otto Müller Mannheim(Kaufhaus). 75890 Hauptgeschäft Karlsruhe, Kaiserstrasse 144. Vornehmste Auswahl von kunstgewerblichen Gdegenständen, Echte Broncen, Tafel- und Speise-Service, Beleuchtungskörper ete, Füste Preise mit%% Rabatt. deree Frachtvolle in snormer Auswahl! feinste Saison-Neuheiten. Harren- Apzige in dauerhaften Quali- ktäten, vur moderne 12 MKk 18 Muster 25, 20, 15,— 0 eleg. Neuheiten, auf 22 U elegante Massarbeit 36 582, 45, 40, l. für Junge Herren Rosshaàar geäarbeitet entsprechend billiger W 0 0 34, 30, 26, aus feiusten Mass- stoſſen gefertigt voll. ständiger Ersatz für Spesfalität: Für sebr Kkorpulente und sehr schlanke Herren tadel- los passende Garderobe. 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Hauſebei FrauAlving Mathilde Brandt. „ Oswald Alving Hugo Denzel vom Stadtiheater in Teplitz als Gaſt. Ort der Handlung: Auf Frau Alvings B ſitzung an einem großen Fjord im weſtlich en Norwegen. Kaſſeneröſſnung?7 Uhr. Anf. 7 Uhr. Ende geg. ½10 Uhr. Nach dem 1. Aufzuge findet eine größere Pauſe ſtatt. Toni Wittels. 11 3 Kleine Eintrittspreiſe. Reues Thegter in Roſengarten. Donnerstag, den 19. März 1908. Die luſtige Wilwe. in drei Akten teilweiſe nach einer 88 Grundidee) von Pctor Léon und Leo Stein. Muſik von Franz Lehar. Regiſſeur: Karl Neumann⸗Hoditz.— Dirigent: Erwin Huth. Perſonen: Baron Mirko Zeta,, Geſandter in Paris 5 e ſeine Frau Graf Danilo Danilowitſch, Geſandt⸗ ſchaftsſekretär,Kavallerteleutnant l. R. Hanna Glawari 0. Camille de Roſillon Emil Hecht. Roſe Kleinert. Alfred Sieder. Elſe Tuſchkau. Hans Copony. Vicomte Cascadaa Hugo Voiſin. Rabul de St. Brioche 0 corg Maud⸗ Bo danowitſch,pontevedriniſcher tonſul Lemene TI Sylviane, ſeine Frau Thereſe Weidmann. Kromow, bonter drſnicher Geſarde ſchaftsrak Guſtar Kallenberger Olga, ſeine Frau Luiſe Wagner. Pr tſchitſch, pontevedriniſcher Oberſt in Penſion und Militärattachy. Karl Lobertz. Praskowia, ſeine Frau.Eliſe De Lank. Niegus, Kanzliſt bei der pontevedri⸗ n1 chen Geſandtſchaft„KarlNeumann⸗Hoditz. Lolo, Franz iska Schuh. Dodo, Paula Schultze. Jou⸗Jou, Grifetten 1 5 8. Se Frou⸗Frou, e Seitz. Luiſe Striebe. Margot, Bertha Luppold. Ein Diener 8 Hans Wambach. Ein Kellner 5 Heinrich Füllkrug. Pariſer und pontevebriniſche Geſellſchaſt. Guslaren. Muſikanten. Dienerſchaft. Spielt in Paris heutzutage, und zwar: der erſte Akt im Salon des pontevedriniſchen Geſandtſchaftspalgis;: der zweite und dritte Akt einen Tal ſpäter im Palais der Frau Hanna Glawari. Einlage III. Akt! Cake⸗walk, ausgeführt von Marietta Lorenz⸗Gobinf und Claire Gobini. Kaſſeneröffnung 71/ Uhr. Anfang 8 uhr. Eude 10%½ Uhr. Nach dem 1. Akt findet eine größere Pauſe ſtatt. Neues Thbenter inirutepreiſe. DZZBrTrZ''''rZr—'Zr'ZZrZ'''''rrBBBBBrrrrr m rohn. Voftbeater. Freitag, 20. März 1908. Außer Abonnement(Vorrecht B) EAAlAges Gastspiel MadameCharlotte Wiehe. I. Chansons vorgetragen von Charlotte Wiehe. (Am Flügel: Komponiſt Henri Bereny!). II. Fastnacht in Nizza Melodramatiſche Komödie. Text und Muſtk von Henri Bereny. Claire Charlotte Wiehe. Vorher: Die Puppenfee. Anfang 7 Uhr. Elly Bernn, 9710 7 Ig. Vollständige Ausbildung für Konzert und Methode Marchesi. SPrechstunde: 2 eeee— ieeeeee „Hötel 0 6% 7 Heidelbergerstr. 0 6, 7 78136 HHente Abend 8 Uhr Ausschank des berühmten Triumphator Münchener Bürgerbräu Nufl. uun Jem ötlicbten Dutrittt det Grenaditt⸗Kthcll. Saalbau! Schlager auf Schlager! Jeden Abend stürmischen Belfall erutet Adottlieb Reeck der brillante Humorlist. Alles ist erstaunt Uber Mr. Alonso den waghaisigsten Artist. 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Quartett-dur No, 8(Kchel i No. 578) Op, 51. Es-dur, Besthoven, Op, 18 No, I.-dur, zeintritespreise: Saal Mark 3,—, Schlllerkarten(aur für Galerie gültig) Ak,.— Kartenverkauf in 5 e eeneen K, Ferd, Heckel von 10—1 und—6 7814⁴ betzte Wiederholung! Bernhardushof Mannheim. Grosser Saal, K 1, Sa. Grosser Wissenschaftlicher biehtbilder-Vortrag nur für Damen. Freitag, den 20. März, abends 8½ Uhr: Willy Vieraih, Berlin ſpricht über: Wie erhallen wir uns geſunde und ſchöne Fraurn? Wie verhüten mir das vorzeitige Nerblähen der Frauen? Warum find ſo viele Ehen unglüczlic? Aus dem Inhalt: Was 8 Frau vom Diebesleben und vom Manne wiſſen muß.— Ein nichtende Folgen der Unwiſſenhet.— Mädchen⸗ und Frauen⸗ leiden.— Verkrüppelte Frauen.— Das Werden des Kindes und ſein Leben vor wie nach der Geburt.— Die Gefahren der Mutter⸗ ſchaft und deren Verhütung,— Schnterzloſe Entbindungen.— Früh- und Fehlgeburten— Was bei Frauenleiden: Knickungen, Senkungen, Entzündungen, falſche Lagen, Kinderbetterkrankungen, geſchehen oll.— Kranke Frauen und Kiuderſterblichkeit.— Der Maltyuſtamsmus und die Beſchränkung der Kinderzahl.— Ge⸗ ſunde Frauen, geſunde Kinder ſind ein Segen, ſieche und krauke ein Unglück für Familtie und Bolf.— Cheſrauen und Mütter. Nach dem Vortrage Fragebeantwortung. Jede Frau wird aufgeklärt und belert für das ganze fernere Leben. —— FEintritt 50 FPfennige. Welche begeiſſerte Aufnahme die Vorkräge allerorten fanden, geht aus den glänzenden Zeitungsreferaten in Fraukfurt a.., Wiesvaben, Mulhauſen t. C. u. ſ, w. ebenſo berpor, wie aus mebreren hundert an den Vortragenden gerichteten prvaten Zu⸗ ſchriſten. in denen es u. d. helßt:„Ich unterſchreioe ſedes Wot⸗“ Prof. Dr. B B. in W.„Bin ganz einverſtanden mit Ihren Ausführungen. die ſich auch ſreihtelien von jeder Begünſtigung der Kurpfuſcheren.“ Dr. H. F. in C.— kögen alle Mutter mit ihren Toͤchtern Ibre Vorkräge beſuchen, da ihnen dann die ſchwere Arbert der Auklärung der Kinder erfvart bleibt.“ Frau. in C.—„Innigſten Dant für die beiden Vorträge. Als Muner zweier Töchter haben ſich mir Ihre belehrende Worte tief ein⸗ geprägt ꝛc.“ Fraun A D in D.„Noch nehe ich unter dem Banne des von J nen gehörten Vornages Sie müſſen das ſtolze Gefühl haben. vieten, vielen Menſchen auf den rechten e 95. nolfen zu haben? M. Gein D. Freiſuniger Verein Mannhein. Am Dounerstag, den 19. März, abends 9 Uhr findet im Saale der Bäcker⸗JInnung Lit. 8 6, 40, eine Oeffenlliche Derſammlung ſtatt, in welcher Herr Rechtsanwalt Dr. Weingart über „Die Sichtrung der Bauforderungen“ ſprechen wird. Alle Freunde der liberalen Beſtrebungen und insbeſondere die Bauhandwerker werden hierzu freündlichſt eingeladen. Der Vorſtand. 7820³ Gberbererein uid Naudwörker porpaud Mannheim. An unſere Witglieder! ur geiälligen Benützung empfehlen wir unzere reichhaltige Biblks her, weiche in 72100 5 Indnſtriegeſcht te. ſowie im Ei⸗ zählungen aus allen Gedieten ausgeitaltet iſt. Bücher können jeden Mittwoch nachmiitals von 8 bs 5 Uur in der Gewerbe⸗ halle, Zeughaus, in Empfang geuommen werden. 78136 Der vorſtand. Männergeſangverein„Erholung“. Sonntag, den 22. März 1008, abends 6 Ahr in den Lokalitäten der„Kaiſerhülte“ Musikal.-Humorist. Abendunkerha-fung wozu wir unſere verehrlichen Mitglieder mit 1 böflichſt einladen. 78181 Der Vorſtand. WaA. MWFURRHYUngen. 8 Fristeren L Aimen⸗ Haararbeiten Onadlulaticon. Tel. 3878. Paul Vollmer nur F 2, 17. und silberne Medsillen. 7618 Aetteſles Julitut hier 9. 4 TT1en 2 g. Behördl. konz. Stellenvermittlung. Koptwaschen Buchführung ie. 58889 + 3, 1. 8 linka. Maſchinenſchreiben, Frledr. Burckhardt, etz 0 5, 8. Blick ins 155 des weibli hen Körpers.— Ver⸗ ertrauliche Worte an 1 „ Rfi R NRRAn Nern 8 Stenographi cher Reichslagsbericht aunl Deutſcher Reichstag. 128. Sitzung, Mittwoch, 18. März. 7555 Dernburg, qutſt, v. Rechenberg, Graf Zech, Self, melli, Quade. 8 5 Präſident Graf Stolberg eröffnet die Sitzung um 1 Uhr 18 Min. Der Kolvpnialetat (Zweiter Tag.) Staatsſekretär Dernburg: Geſtatten Sie mir, mit einigen Worten auf die Ausfüßrun⸗ gen des geſtrigen Vorredners zurückzukommen. Die Herren haben mir die Ehre getan, die Arbeit der Kolonialverwaltung, insbeſon⸗ dere auch in der Kommiſſion anzuerkennen. Die Kolonialverwal⸗ tung iſt den Herren dafür ſehr dankbar; auch ſie hat in der Kom⸗ miſſion wertvolle Anregungen erhalten. Das iſt um ſo anerten⸗ v. Linde⸗ Dr., Goli⸗ * nmenswertler, als die Situation gußerordentlich kompliziert iſt und⸗ Materien aus ſämtlichen Miniſterken und Reichsämtern hehandelt werden mußten. Daß bei dieſer Gelegenheit das eine oder das andere verſehen werden kann, iſt ſelbſtverſtändlich. Ich unter⸗ ſtreiche die Worte, die über die verdienſtvolle Tätig⸗ LEi b er Miſſionare geſtern geſprochen worden ſind. Hoffentlich ſtellen ſte auch in Zukunft das labora vor das ora boran Herr Spahn vermißt eine deutliche Grtlärung des ethiſchen Programms der Kolonialverwaltung. Gthik iſt meines Erachtens der Geiſt, mit dem man ſeine Geſchäfte treibt. Herr Spahn hat mich kon⸗ kraftiert mit Aeußerungen des Pater Acker. Demgegenüber ſtelle ich aus ſeinem Vortrage feſt, daß er unter Koloniſarton, ganz leich ab bei! Plantagen oder Anſtepkungslolonen, verſteht die höchſte Nutzbarmachung der Bodenſchätze und vor allem der Men⸗ ſchen zugunſten der Wirtſchaft der koloniſierenden Nalion, wo⸗ ſeie 1 Bas i ihrer höheren Kultur eſſeren Methode. iſt au 8 ethiſche Programi Kolonialverwaltung. V Herr b. Richthofen ſteht in Sachen der Ugandabahn nicht au Seiten der Kolonialverwaltung. Er iſt gern bereit, 9219 55 werden. Ich will nicht ſo unbeſcheiden ſein, den Verſuch Zu machen, eher könnte es umgekehrt ſein. Aber einen Satz will ich ausſprechen: Konkurrenz heißt, wenn zwei ſich be⸗ mühen, einen wirtſchaftlichen Erfalg zu er⸗ Zielen. Dazu gehört aber notwendigerweiſe auch, daß die wirt⸗ ſchaftliche Konkuxrenztätigkeit auch einen Nutzen bringt. So zange muß jede Konkurrenz machtlos ſein, ſo lange das nicht der Pall iſt. Das trifft gegenwärtig auf die Ugandabahn zu. Kommt einmal die Zeit, wo wirklich für einen Konkurrenzbetrieb Waren genug vorhanden ſind, dann werden wir uns die Sache neu über⸗ legen können. Vorläufig aber haben wir noch mit der eigenen Kolonie au tun. In der Arbeiterfrage ſind wir alle einig, auch im weſentlichen über die Mittel, die hierbei erforderlich ſind. Nur darauf möchte ich hinweiſen, daß es ſehr ſchwer iſt, eine gemein⸗ ſame Formel für alle Schutzgebiete zu finden. Die Inderfrage iſt nach Anſicht des Herrn Spahn etwas zu leiſe geſtreift worden. Das iſt vielleicht nicht ganz zutreffend. Ich glaube, darüber iſt kein Zweifel, daß die Inder zurzeit not⸗ wendig ſind. Der Grund liegt in der einfachen wirtſchaftlichen Situation. Die Inderfrage iſt zunächſt eine wirtſchaftliche, dem⸗ Zächſt eine politiſche. Sie kann eine nationale werden. Aber die Ausſicht, daß ſie das wird, iſt vorläufig noch nicht ſehr nahe gerückt. Wirtſchaftlich ſteht es aber ſo: Der Eingeborene kann nur ſehr wenig kaufen und verkaufen; er iſt nur an ganz kleine Quantitäten und nur an ganz kleine Preiſe gewöhnt. Wenn man dieſen Mann in Bewegung ſetzen will für das wirtſchaftliche Seben der Heimat, ſo muß man einen billigen Zwiſchen⸗ handel haben. Denn ſe höher die Koſten des Zwiſchenhandels ſind, um ſo geringer ſind die Ausſichten, den Neger zur Produk⸗ tion und Konſumtion zu bringen. Da der indiſche Zwiſchenhandel aber höchſtens 33 Prozent der Koſten in Anſpruch nimmt, wie der der Weißen, vor allem aber, weil ein weißer Zwiſchenhandel Zux Zeit noch nicht vorhanden iſt, können wir zunächſt von den Indern nicht abſehen. Ich wiederhole, daß wir uns nach keiner Richtung überſchwemmen laſſen. Sodann eine Bemerkung über meine Erklärungen bezüglich der Auswonderung nach Oſtafrika. Gewiß iſt es unfere Aufg rbe, denfenigen unſerer Landsleute, die zu einer Auswanderung nach Oſtafrika ſich entſchließen, entgegenzukommen. Dagegen gingen auch nicht meine Ausführungen, daß die Leute, die da hinausgehen, etwa abgeſchreckt oder ihnen nicht nach Maßgabe des Möglichen die Wege geebnet werden ſollen. Wogegen ich mich ausgeſprochen Habe, iſt das: Es ſteht zur Zeit nicht hinreichend feſt, ob und in welchen Gegenden Deutſch⸗Oſtafrikas auf die Dauer ſowohl von geſundheitlichem als von wirtſchaftlichem Geſichtpunkte Leute, Kleinbauern oder kleine Plantagenbeſitzer exiſtieren können, und ich muß deshalb den dringenden Wunſch haben, daß nach gar keiner Richtung irgend welche Verſprechungen, Zuſicherungen, Ermunte⸗ rungen von der Regierung zu einer ſolchen Auswanderung aus, gehen, weil dadurch die Regierung eine Verantwortung übernähme, deren Tragweite ſie ſelbſt zu überſehen nicht in der Lage iſt. Ueber die Fragen, die ſich mit der Rechtspflege befaſſen, und mit einer Kodifikation und Verbeſſerung werde ich erſt mich äußern, wenn der Antragſteller der Freiſinnigen ſeine Reſolution hegründet haben wird. Was die Schulfrage anlangt, ſo hat man in der Budgetkommiſſion anſcheinend einen nicht ganz richtigen Eindruck von der Stellung der Verwaltung gegenüber der Reſolu⸗ tion gewonnen Die Verwaltung hat ſich nicht gegen die Reſolu. tion gewehrt, und ich kann mitteilen, daß ich telegraphiſch die Er⸗ öffnung der Europäerſchule in Daresſalam angeordnet habe. Da⸗ mit iſt die Sache erledigt. 5 Sehr wichtig iſt die Frage des Alkohols. In Oſtafrika iſt ſie ja gelöſt, weil Alkohol an Eingeborene nicht verkauft werden kann. Der Palmwein, der einheimtſche Alkohol, iſt mit einer ziemlich Hohen Steuer belegt. Eine Abänderung der Alkoholgeſetzgebung ge. Hört aber in das Gebiet der internationalen Abmachungen. Herr Arning hat mich freundlicherweiſe gewarnt vor einer Ueberſchätzung der Eingeborenenkultur. Wir haben doch folgendes feſtgulegen: Erſtens: Im ganzen tropiſchen Afrika gibt es ein ein⸗ siges Land, welches auf Plantagenkultur angewieſen iſt, mit Kus⸗ nahme einiger kleiner Gebiete, in denen die Arbeiter in einem nicht erfreulichen Zuſtande der Fronde gehalten werden. Wir haben dagegen ſelbſt ein Land, das ausſchließlich auf Eingeborenenkuktur aufgebaut iſt, und das iſt das einzige Land, das proſperſert, Togo Es iſt nicht die Rede davon, daß dieplamagen gegenübe: den Eingeborenenkulturen unterdrückt werden ſollen, ber ich habe geſagt und behaupte, daß ſie nur in gewiſſem Um⸗ fange in Oſtafrika exiſtieren können. Herr Arning hat einen eimer kleinen Seitenhieb gegen mich gerichtet wegen meiner Neigung, Dinge in Zahlen auszudrücken. Er hat ein Exempel aufgemacht. Er ſagt, der Staastſekretär hat gerechnet, 15 000 Hektar Plan. tagenland bringen 1 600 000 Mk., rechne ich das um auf das un⸗ geheure Schutzgebiet, dann gibt das 9,6 Milliarden. Herr Dr. Arning wird es mir nicht übel nehmen, wenn ich dies Exempel noch einen kurzen Satz weiterführe. 90 Millionen Hektar brauchen 90 Millionen Menſchen, und 90 Millionen Menſchen koſten 13½ Milliarden; 9,6 Milliarden bringen ſie, bleibt Fehlbetrag: vier Milliarden.(Heiterkeit.) So wollen wir doch beide nicht rech⸗ nen. Weil die Plantagen nicht das produzieren, was im Lande ſelbſt konſumiert wird und keine Nahrung für die Neger ſelbſt, ſo dürfen ſie nicht überwiegen und muß die Negerkultur überwiegen. Mann kann nicht ein Land von 10 Millionen Einwohnern bon Dingen abhängig machen in ſeiner Produktion, die den Schwankun. gen des Weltmarktes unterliegen. Das iſt das einzige Argument, das ich gegen die Plantagenwirtſchaft angeführt habe. Abg. Ledebvur(Soz.): Unſere Stellung zurKolonialpolitik hat ſich nicht geändert. Wir ſtehen ihr nach wie vor ablehnend gegenüber. Mit einer ſo ufer⸗ loſen und nebelhaften, impertaliſtiſchen Politik wollen wir nichts zu tun haben. Wir ſind grundſätzliche Gegner der nterwerfung und Ausbeutung fremder Völker. Der Staats⸗ ſekretär gibt ſich einer merkwürdigen Illuſton hin, wenn er glaubt, daß Afrika in abſehbarer Zeit ein Plantagenland werden wird. Daran iſt nicht zu denken. Den Gegenſatz zwiſchen Weißen und Schwarzen kann der freundliche Bureaukratismus nicht aus⸗ gleichen. Die Bahnvorlage iſt nur für die Panzerplatten⸗Patrio⸗ ken von Vorteil. Stanleh ſchwärmte vom Kongo als von einem afrikaniſchen Sommernachtstraum. Und was iſt daraus geworden? Die grauenhafteſte Gewaltherrſchaft! Wird's mit unſeren Kolonien beſſer ehen? Der Staatsſetretär hat recht: Müßiggang iſt aller Laſter Anfang. Das beweiſt ja das Beiſpiel des Königs Leopold.(Heiterkeit.) Und wie hat man's in Oſt⸗ afrika getrieben? Die Hungersnot iſt von der deutſchen Heeres⸗ verwaltung bewußt herbeigeführt worden.(Abg. v. Liehert ruft: bewahre!! Die Vorräte ſind bewußt zerſtört worden. (Beifall rechts.) Ihr Beifallsgeheul iſt recht bezeichnend.(Lachen rechts.) Freilich, ein Vater verleugnet ja nicht einmal ſeine miß⸗ ratenen Kinder. Seine Sachverſtändigkeit hat ſich ſa im Mün⸗ chener Petersprozeß gentgend gezeigt, als er den Aufſtand am Kilimandſcharo auf die Wirkungen von Zauberern zurückſührte. Das iſt fauler Zauber.(Heiterkeit.) Und als Gouverneur ſoll Herr b. Liebert an das Schöllerſche Konſortium 160 000 Hektar Land zu dem Preiſe von 7 Pfennig pro Hektar verkauft haben. Das wäre unverantwortlich. Selbſt den Pappenheimern von der Wilhelmſtraße war das zu ſtark. Und der Nyaſſa⸗Geſellſchaft machte er Verſprechungen, deren Erfüllungen er ſpäter ſelbſt bei der Regterung hintertrieb.(v. Liebert ruft: Der Mann mu **V Heiterkeit.) Soweit will ich nicht gehen. Die usführungen des Staatsſekretärs über die Arbeiterfrage waren im erſten Teil eine Fanfare, im zweiten eine Chamade. Mit Prügeln löſt man dieſe Frage nicht. Unſere Beamten in den Kolontien ſind durchaus unbrauchbax, weil ihnen das wirtliche Ge⸗ fühl bürgerlichen Stolzes fehlt. Sie ſollten ſich an den Eng⸗ ländern ein Beiſpiel nehmen. Aber es gibt ja keinen Bürger⸗ ſtolz mehr im deutſchen Volke.(Lachen.) Das Ideal des deut⸗ ſchen Bürgers iſt jſa ein ſchneidiges Talmi⸗Junter⸗ tum. Mit dem Schießprügel will man politiſche Kontroverſen ausfechten. Der Beamte glaubt etwas ganz beſonderes zu ſein. Er gibt ſich immer ſo, als ob er nur zufällig den ſogenannten bunten Rock ausgezogen hat. Das Reſerveoffizierstum erſcheint ihm als Inbegriff der Seligkeit.(Lachen rechts, Beifall bei den Soz.) Solche Leute haben kein Verſtändnis für wirtſchaftliche Fragen. Wie iſt es doch anders geworden ſeit dem 18. März 1848!(Lachen rechts.) Die Nationalliberalen und Freiſinnigen ſind ja ſeit dieſen Tagen völlig entartet.(Lachen.) Von Leuten, die die Politik eines Fürſten Bülow unterſtützen, iſt freilich nicht zu erwarten, daß ſie die Traditionen von 1848 wahren.(Lachen.) Wir verdammen die Kolonialpolitik in jeder Beziehung. Abg. v. Liebert(Rpt.): Herr Ledebour hat wieder recht alte Kamellen vorgebracht, die ſchon im Wahlkampfe gegen mich verwendet worden ſind, und die jeder tatſächlichen Grundlage entbehren. Die Quelle Lede⸗ bours iſt ſehr trübe. Es iſt eine Schrift des Dr. Hans Wagner, der ſich an Dr. Peters und mir reiben wollte. Die Geſchichte mit der Nhaſſageſellſchaft iſt richtig; ich habe in dem Falle meine Anſicht geändert. Ich weiß nicht, ob es nicht dem Abg. Lede⸗ bour aucheinmal paſſiert, daßer eines beſſeren belehrt wird.(Zurufe von allen Seiten des Hauſes: Nein! Große Heiterkeit.) Die anderen Vorwürfe ſind völlig altlos. Ich freue mich, daß wir unſere Kolonien jetzt mit ganz an⸗ deren Augen anſehen als früher. Der dreijährige Krieg im Süd⸗ weſt hat unſerem Volk die Augen geöffnet; man ſieht jetzt, was dort los iſt und man macht jetzt auch Rentabilitätsberech⸗ nungen guf. Gleichzeitig fangen auch unſere Tropenkolonien an, ſich günſtig zu entwickeln. Daß der Etat von einem Staats⸗ ſekretär vorgelegt wird, der die größte Kolonie aus eigenem Augenſchein kennt und demnächſt auch die zweitgrößte beſuchen wird, iſt nur freudig zu begrüßen.(Zuſtimmung.) Leider wird der Etat der Schutztruppen noch immer als geſonderter Etat, her⸗ ausgenommen aus dem der Schutzgebiete, vorgelegt; nur ſo würde ſich das Bild der Kolonien dem Volke richtig darſtellen. Bedauer⸗ lich iſt weiter die Behandlung der Kolonien als Zoll⸗ ausland. Wir Deutſchen ſind die einzige Nation, die die Ko⸗ lonien ſo ſtiefmütterlich behandeln, aus Furcht vor Repreſſivmaß⸗ regeln des Auslandes. Die franzöſiſche Induſtrie wacht mit größ⸗ ter EGnergie darüber, daß in die franzöſiſchen Kolonien nur ihre eigenen Artikel hineinkommen. Die wichtigſten Fragen ſind die Eingeborenen⸗ und Arbeiterfrage und der Giſenbahnbau. Bei der Ein⸗ geborenenfrage hat ſichder Staatsſekretär uns in je der ſeiner Reden immer mehr genähert. Er iſt, und beſonders geſtern, immer milder und entgegenkommender, weit⸗ herziger geworden. Ich ſtelle feſt, daß geſtern die Aeußerung ge⸗ fallen iſt:„das Wohl der Pflanzer liege der Regierung am Her⸗ zen!“ Dann:„die Regierung erkennt die berechtigten Intereſſen der Pflanzer an!“ Der Entſchluß der Regierung, den Pflanzern in der Arbeiterfrage ſo weit wie möglich zu helfen, bedeutet einen großen Das ſind alles Dinge, die draußen in Oſtafrika mit großer Geungtuung vernommen werden. Ich kann nur drin. gend bitten, daß ſie auch recht bald Wirklichkeit werden, denn lei⸗ der kommen immer bedenklichere Klagen aus der Kolonie. Heute iſt in der Uſambara⸗Poſt vom 22. Februar ſchon von einem Ex⸗ odus der Deutſchen die Rede.(Hört! hört!) Ich lann auch ganz die Worte des Staatsſekretärs über die Behandlunz der Eingeborenen unterſchreiben und mache ein Reſervatio nur in bezug auf die freie Arbeit und ihre Refultate. Generalanzeigere Die Pflanzer und Pflanzergeſellſchaften brauchen notwendig Arbeiter, um Werte zu ſchaffen. Hohe Löhne, Wohnungen uſw. und vor allen Dingen gute Behandlung iſt dabei die Voraus⸗ ſetzung. Wehe dem Pflanzer, der einmal den Namen Bana mtali — böſer, ungerechter Herr, erhält, er bekommt nie einen Ar⸗ beiter! In Uſambara ſind jetzt 100 Pflanzungen mit einem Be⸗ darf von 25 000 Arbeitern, der für 1910 ſchon auf 36 000 be⸗ rechnet wird; ſie müſſen kontraktmäßig jedes Jahr ein neues Stück in Kultur nehmen. Die Kontrakte werden auf ſechs Monate gemacht, 180 Ar aber der Neger arbeitet nicht hinter⸗ einander, ſondern durchſchnittlich vier Tage in der Woche. Er hält es mit der Arbeit genau ſo wie der Berliner! Ein bißchen Beſchäftigung iſt e te darf nur nicht in Arbeet ausarten!l(öHeiterkeit.) enn Herr Ledebour Gouverneur von Oſtafrika wird, dann darf er nicht den Achtſtundentag einführen, ſondern den Nullſtundentag. wenn er ſich populär machen will— immer den 18. März und den i. Mai umſchichtig!(Heiterkeit.) Ich habe das Protokoll eingeſehen, das über die Verhandlung des Staatsſekre⸗ tärs mit den Pflanzern aufgenommen iſt. Ich habe aber daraus nur erſehen können, daß immer er der Wortführer war, da immer nur er den Herren gegenüber ſeinen Standpuntt gelten gemacht hat, und daß die Herren offenbar nicht ſo redegewandt waren, auch ihren Standpunkt zur Geltung 90 bringen. Ich möchte darauf nicht ſo großes Gewicht legen, daß die Pflanzer draußen desavouiert feien; ich habe es anders gehört. Man glaubt nun, daß die vorgeſchlagene N eine ſehr große Wirkung üben, die Neger veranlaſſen werde, immer näher an die Bahn heranzukommen, ihre Schamben zu bauen fleißig zu arbeiten. Wenn das nur nicht eine Utopte iſt! Wir bürfen den Neger nicht ſo hoch taxieren. Er iſt nicht Willens⸗ menſch, er iſt auch nicht ſelbſt flelßig, läßt die Weiber arbeiten. Wenn wir auf die freie Arbeit der Neger rechnen, werden wir minderwertige Ware bekommen, die auf dem Weltmarkt eine ſchlechte Note erhält. Ich möchte nun durchaus nicht die harten Urteile annehmen, die über die beiden höchſten Vorgeſetzten in der Kolonie gefäll' werden. Nur ſ ein Stimmungsbild aus der„Üſambarapoſt“, wo mit etwas ſarkaſtiſchem Humor ein alter Afrikaner aus Tanga über den neuen Kurs urteilt. Da heißt es in bezug auf die Ablehnung des 1 der Pflanzer um Unterſtützung durch das Gouvernement zei der Anwerbung bon Auwärtern:„Unſer Gouvernement ſteht der Anwerbung wohlwollend ablehnend gegenüber.(Heiterkeit.) Denn in Nuanza wohnen ſo viele Inder, um die Felle der 17 en und Ochſen zuſammenzuſchachern, ſowie auch einige Tauſend Säcke Erdnüſſe heranzubringen, daß man die Eingeborenen der beiden Bezirke für die Inder reſervieren muß. Der Wert der Ausfuhr von Nuanza iſt dem von Tanga gleich. Da aber in Nuanza nur Inder, in Tanga nur Deutſche ſind, darf man den Indern die ßTräger nicht wegnehmen! Exzelleng Dernburg mit ſeinen Be⸗ gleitern, den wirklich und unwirklich Geheimen Räten, ſtellen ſich den Eingeborenen ſo vor: treu, fleißig, reinlich, von der Intelligenz, der nur nach„casi(Arbeit) brennt. Ich die Eingeborenen nach 26jähriger Erfahrung ungefähr ſo ge⸗ funden: Sie ſind mit Ausnahmen Menſchen, die, wenn ſte in euro⸗ päiſcher Haut ſteckten und in Deutſchland lebten, keiner der vor⸗ bin genannten Herren mit der Kneifzange anfaſſen würde⸗ Dort würden ſie folgendes Zeugnis bekommen:„Unzuver 5 träge, lügenhaft, ſtinkt vor Faulheit“. Ich möchte nur dringe wünſchen, daß dieſe Stimmung draußen recht bald verſchwindet, daß wir bald wieder Frei⸗ und Gleichmut erhalten. Gerade in den Tropen iſt das ſehr nötig. Um den Neger zur Arbeit zu erziehen, wird vorgeſchlagen erſtens: die Aushebung. Das halte ich nicht für richtig. Tann: Arbeitsmarken, wie ſie der Bezirksamtmann in Wilhelmstal in Weſt⸗Uſambara ausgegeben hat. Das wäre zu empfehken. Drittens: die Hüttenſteuer, weil ſie einen Druck auf ihn ausübt. Die Hüttenſteuer beläuft ſich für das ganze Jahr nur auf 4 Mark. Ich hatte meine Freude an ihr. Sie brachte ſchon im erſten Jahre 400 000 Mark, und jetzt nach zehn Jahren liefert ſie 1800 000 Mark. Sie iſt durchaus nicht drückend, da ſie von den Neger in wenigen Tagen abgearbeitet werden kann. Wenn der Neger ſieht, daß er durch ſeine Arbeit etwas erreicht, dann däm⸗ mert auch balb in ſeinem dicken Schädel der Gedanke auf, ob es vielleicht nicht gang gut wäre, hin und wieder zu arbeiten, um etwas zu erwerben. Damit wird die Hüttenſteuer zu einem Kulturmittel, das nebenbei noch die beſte Ein⸗ nahme der Kolonie iſt. Ich bin mit dem Staatsſekretär in verſchiedenen Punkten zu⸗ ſammengekommen, wo früher Gegenſätze beſtanden. Ich unter⸗ ſchreibe in dieſer Beziehung vollkommen, was ich in einer Schrift „Mit Dernburg in Oſtafrika“ des Journaliſten Adolf Zimmer mann, eines Reiſebegleiters des Staatsſekretärs, geleſen habe: „Alles in allem kann man ſagen, daß unſere Eingeborenenpolttik in den 20 Jahren ſeit unſerer Beſitzergreifung gut war; die ſenti⸗ mentalen Strömungen, die ſich neuerdings zeigen, werden hoffent⸗ lich keinen Schaden anrichten.“ Wir müſſen Fortſchritte machen und unts dem Ideal der Humanität nähern. Wir müſſen aber auch vor⸗ ſichtig ſein, und dürfen keine Sprünge machen. Wir haben keine unfreundliche Geſinnung gegen die Negex. Niemand wird mir vorwerfen können, daß ich die Neger ſtreng oder grauſam behandelt habe. Ich ftand Fabentt mit ihnen, weil ich ſie gut verpflegte. Beim Neger geht nämlich die Liebe durch den Magen.(Heiterkeit.) Wir müſſen uns aber bon allzu großer Sentimentalität freihalten. Den Neger 3 12 Onkel Toms Hütte gibt's nicht mehr. Er iſt nicht für die Arbeit geſchaffen und muß erſt langſam dazu erzogen werden. Vor meinem Gouvernementsgebäude ſaß einmal ein roßer, breit⸗ ſchultriger Neger und ſonnte ſich. Ich fragte ihn:„Was machſt Du hier? und er entgegnete:„Nini kati Bana!“ Das heißt ſo viel wie:„Ich ſitze hier“; aber zugleich heißt es auch:„Ich be⸗ finde mich recht wohl, denn ich habe lichts zu tun. Und mzg lich liegt noch der Sinn darin:„Was fragſt Du, Schafskopf, mich, ob ich was zu tun habe.“(Heiterkeit.) Wichtig iſt die Frage der deutſchen Beſiedelung. Der Staatsſekretär verhielt 525 dagegen zunächſt ſehr abſprechend. Wir haben aber den dringenden Wunſch, ſo viel deutſch⸗ Anſiedler wie nur möglich nach Oſtafrika zu bringen, damit wir eine deutſche Kolonie ſchaffen. Wir haben dort herrliche Hoch⸗ länder, die beſiedelt werden können. Hoffentlich legt der Staats⸗ ſekretär dieſer Beſiedelung keine Schwierigkeiten in den Weg⸗ Wir müſſen endlich dahin kommen, ⸗ auf den Hochflachen des Uhehelandes deutſche Dörfer mit Schulen und Kirchen entſtehen. Das Land ſteckt voll ungehobener Schätze. Wer neben Lanbwirt⸗ ſchaft und Viehzucht noch Tropenfultur treibt, wird ein reicher Mann. 97 Anſiedlez in Afrika find aber auch ein Aiep eeir Nutzen für die Heimat, denn jede Familie muß all⸗ jährlich für etwa bis 300 Mark Waren aus der Heimat beziehen. 10 000 Familien in Afrika bedeuten für das Mutterland einen Umſatz von 30 Millianen Mark, darum müſſen wir uns über — 8. Seite. Keneral⸗Anzeiger. Mittagblatl.) jeden deutſchen Anſiedler, der zugleich auch ein Verkeidiger des Dandes wird, freuen.(Beifall.) Wir ſind dem Staatsſekretär dankbar, für gzügige und beſonders in aufgebaut, wie es nur von einem tüchtigen konnte, der Erfahrungen aus früherer Zeit Jachmann geſchehen Hat. Wer ſich noch der Projekte aus vergangenen Jahren er⸗ innert, der muß vor dieſer Arbeit den Hut abnehmen.(Beifall.) Wir dürfen nicht einſeitig ſein in der Koloniſation. Die Einge⸗ borenen ſind ſicherlich das wichtigſte Aktivum der Kolonie, aber Landwirtſchaft und Pflanzerwirtſchaft müſſen auch nach Möglich⸗ keit gepflegt werden, wenn die Kolonie vorwärts kommen ſoll. Deutſches Weſen kann auch in Oſtafrika eine Stätte finden, zum Nutzen des Reiches und der Kolonie.(Lebhafter Beiſall.), Abg. Dr. Wiemer(freiſ. Vp.): Der Staatsſekretär bemerkte geſtern, ſein Standpunkt ſei ſo ſelbſtverſtändlich, daß es einen Widerſpruch gar nicht geben Fnnte. Er wird gefunden haben, beſonders aus der Rede des Vorredners, daß es Kreiſe gibt, die in manchen Dingen doch wicht ſeiner Meinung ſind; das tritt weniger hier im Hauſe her⸗ vor, als draußen in einer gewiſſen Preſſe. Da iſt von einer -innvollen Nationalpolitik' die Rede, hinter der ſich eine etwas unfinnvolle Kolonialpolitik zu verbergen ſcheint. Der Staatsſekretär hat in der Kommiſſion erklärt, der nationale Standpunkt verſtehe ſich von ſelbſt, den brauche man nicht ei jeder Gelegenheit zu betonen. Ganz unſere Meinung. Auch wir halten es Jür eine nationale Aufgabe, die Kolonieen, die wir nicht preisgeben können, auszubauen, aber man hüte ſich, das Wort national auf jede einzelne Maßnahme anzuwenden und denen, die anderer Metnung ſind, Mangel an Kationalgefühl vorzuwerfen.(Beifall links.) Der Vorredner ſagt, der Staatsſekretär habe ſeine früheren Erklärungen immer mehr abgeſchwächt; ich bin nicht der Meinung und hoffe jedenfallz, Saß ſeine Grundanſchauungen exrhalten bleiben. Der Zentrumsredner hat dem Staatsſekretär in der Hauptſache zugeſtimmt. Auch Herr Ledebour ſchien Mühe zu haben, ſeine Zu⸗ ſtimmung hinter marxiſtiſchen Phraſen zu verſtecken. Auch der Konſervative und der Nationalliberale waren in den Haupt⸗ punkten einverſtanden; Herr v. Richthofen ſprach von einem kolonialpolitiſchen Wendepunkt, das Programm des Staatsſekretärs ſcheine ihm richtig zu ſein; und ähnlich äußerte ſich ſchließlich auch Dr. Arning, trotz einiger Ausſtellungen und Liebens⸗ DWürdigkeiten. Das Programm des Staatsſekretärs hat in weiten 6 5 des deutſchen Volkes ein verſtändnisvolles Echo gefunden; ud wenn auch einzelne Kreiſe ſich vielleicht zurückziehen müſſen, die eine Verletzung ihrer beſonderen Intereſſen beſorgen. Ich glaube, daß dafür zandere Freunde einer zielbewußten und verſtändigen Kolonialpolitik gewonnen werden. Für die linksliberale Fraktions⸗ gemeinſchaft erkläre ich, daß wir bereit ſind, das kolo⸗ nialpolitiſche Syſtem des Staatsſekretärs 3 u unterſtützen unter der ſelbſtverſtändlichen Vorausſetzung, Daß die einzelnen Maßregeln, die vorgeſchlagen find, fachlich berechtigt Iund nach unſerer Ueberzeugung durch⸗ Führbar ſind. Wir haben die Kolonialpolitik niemals grund⸗ fätzlich bekämpft, ſondern das falſche Syſtem, falſche Verwaltungs⸗ ma ßnahmen, unfruchtbare Projektenmacherei. Zum erſten Male tritt der Seiter der Kolonialpolitik vor das Haus mit einem beſtimmten Programm, mit einem eikheitlichen Willen, Eine Verminderung der will er. Das iſt der ſpringende Punkt; 28 erſte Erfordernis, daß ein kichtiges Gleichgewicht hergeſtellt wird zwiſchen den Aufwendungen des Reſches und dem Nutzen des Schußgebietes. Das Ziel des Staatsſekretärs iſt burchaus zu billigen. Die Kolonien ſollen ſich fin anziell auf eigene Füße ſtellen und des Reichszuſchuſſes ſchließlich entbehren können. Eine Beſſerung iſt überall erfolgt. Der Gou⸗ Verneur von Samoa, Dr. Solf, hat hier einmal Samoa eine Perle genannt, die hoffentlich in Gold gefaßt werden würde. Da lobe ich mir gegenüber dieſer Perlentheorie noch die Zech⸗ theorie des Gouverneurs von Togo, der ſicher ſtolz darauf iſt, was er mit Togo geleiſtet hat. Auch den Grundzugen zur Reform der Verwal ku ng Fimmen wir bei: wirtſchaftliche Vorbildung, Kenntnis von Land und SLeuten und der wirtſchaftlichen Zuſtände. Wie oft haben wir die Mängel in der Ausbildung des Verwaltungsperſonals kritiſiert! Im vorigen Jahre glaubte man, der Staatsſekretär, Der es doch als Kaufmann geworden iſt, ſei für den Aſſeſſorismus. Er hat es für ein Mißverſtändnis erklärt: es ſolle kein Unter⸗ ſſchied gemacht werden zwiſchen Juriſten, Kaufleuten und Tech⸗ ikern. Auch wir eze es kommt nicht darauf an, daß mehr pder weniger Kaufleute in der Verwaltung find, als auf den kaufmänniſchen Geiſt.(Beifall In der Ein⸗ geborenenfrage iſt man doch nicht, wie der Staatsſekretär ſmeint, eini Wir haben alle Veranlaſſung, den Staatsſekretär u unterſtüßen. Wir können nur wünſchen, 5 der Vergleich des Regers mit dem Berliner zutrifft; in Berlin wird genug ge⸗ Arbeitet. Die Pflanger wollen mit Hilfe der Reichsgewalt eine Art Hörigkeit herſtellen. Dagegen erheben wir ſcharfen Proteſt. Die Selbſtbeſtimmung der Eingeborenen darf nicht unterbunden werden. Gerade hierin beſteht der Unterſchied zwiſchen dem alten und neuen Shſtem. Wir haben nichts gegen Die Tätigkeit der Miſſſonen, wohl aber gegen ihre einſeitige Begünſtigung und gegen eine Unterſtützung aus Staatsmilteln. Das wird ſich auch in der Schulfrage zeigen.(Zuſtimmung.) Unſere Stellung zu den Bahnprojekten müſſen wiruns vorbehalten nach der näheren Prüfung in der Kommiſſion. Wir haben früher Kolonialbahnen wieder⸗ olt bekämpfen müſſen, weil wir nicht überzeugt waren, daß die Aufwendungen im Verhällnis gur Rentabilitäk ſtanden. Selbit⸗ verſtändlich ſind wir als Verkehrsfreunde nicht grundſätzlick Bahnen in Kolonien. Aber 8 kommt man nicht vorwärts. Der Staatsſekretär erklärt, die Bahnprojekte würden Das wollen wir eben Mir ſcheint ſeine Begründung doch notwendigen ſicheren Truppe in Südweſt⸗ iſt den Bahnbau. Unſere Stellung wird abhängen von der Geſamtpolitik des Reiches im Zuſammen⸗ Wir ſind gewillt, poſteiv mitgu⸗ arbeiten, um die Kolonialpolitik aus der Miſere herauszubringen, Leitung der Kolonialverwal⸗ gehen.(Beifall kinks.) Staatsſekretär Dernburg: Auch die Verwaltung ſteht auf dem Standpunkt, daß eine pekuniäre Unterſtützung von Miſſionen nicht im Intereſſe der Miſſionen und nicht im Intereſſe der Kolonialverwaltung liegt. Mannheim, 19. März. daß Ich will gern beſtätigen, Ich, tüchtigen, und die Tendenz der von Kreiſe iſt, die Schwarzen zu Farmer und Pflanzer.(Sehr richtig!) Darin liegt der große fundamentale Unterſchied.(Lebhafte Zuſtimmung beim Zentrum.) Die Farmer und Pflanzer ſtehen auf dem Stand⸗ punkt, die Regierung müſſe ihnen Arbeiter verſchaffen. Das ſteht nirgends geſchrieben. In der ganzen Welt fieht nichts von einer Verpflichtung der Regierung, eine ungezählte Intereſſe, Liebert vertretenen erziehen im Intereſſe der Herrn v. Anzahl von Arbeitern zu beſorgen. Jetzt iſt ſogar von 36 000 die Rede! Ich habe den Farmern und Pflanzern zugeſagt und ſage es noch heute: Ich will ſolche Anſtalten treffen, daß es möglich iſt. die Leute zu veranlaſſen, dorthin zu gehen und zwar auf Grund günſtiger Engagementsbedingungen, geſundheitlicher Bedingungen, Sicherſtellung ihres Lohn⸗ und Arbeitsverdienſtes. Das iſt das, was wir tun können. Aber wir können nicht irgend⸗ welche anderen Mittel ergreifen und werden es auch nicht tun. Ich will die Gegenſätze nicht verſchärfen, aber ich muß mich gegenüber den Verſuchen des Herrn Ledebour und den Miß⸗ verſtändniſſen des Herrn v. Liebert dagegen verwahren, daß ich mich in meinen programmatiſchen Aeußerungen irgendwie abge⸗ ſchwächt hätte. Ich habe in der Kommiſſion mit e inem einemerheblichen Grad von Schärfe geſprochen, weil man mir ſehr heftige, durchaus unbegründete Angriffe entgegen⸗ gehalten hat. Ich habe in dieſem Hauſe alles zu vermeiden geſucht, dieſe Schärfe hervorzukehren und habe das Programm in eine Form gekleidet, die die Zuſtimmung der Mehrheit dieſes Hauſes gefunden hat. Aber in der Sache ſelbſt iſt es abſolut das Gleiche geblieben. Wenn Sie den Negern nicht zeigen, daß ſie ſelbſt ein Intereſſe daran haben, Geld zu verdienen, daß ſie den Schutz der Ver⸗ waltung finden, ſo können Sie verſichert ſein, wird Ihnen das auf die Dauer zu teuer, es iſt ein rein wirkſchaftlicher Standpunkt. Roch in einem anderen Punkte unterſcheide ich mich von Herrn b. Liebert. Das iſt die Frage der Anſiedler. Vielleicht bin ich ſehr unvorſichtig und handele gegen das Sprüchwort: Was dich nicht brennt, das blaſe nicht! Ich hätte ja die Auſiedler ganz ruhig an mich herankommen laſſen können, hätte ſagen können: Meine Herren, kommt nur herein, Ihr ſeid alle willkommen! Auf dem Standpunkt ſtehe ich ja auch tatſächlich. Aber das kann ich nicht. Als ein Mann, dem das deutſche National⸗ vermögen am Herzen liegt, und als ein Menſch, der auch fühlt mit den Menſchen, die dort hinausgehen, kann ichs nicht übers Herz bringen, ſie hinausgehen zu laſſen auf Grund von Erzählungen, wie ſie auch Herr v. Liebert vorbringt, nämlich, daß die Leute dort ein großes Vermögen machen werden. Wenn ich dem nicht widerſpreche, mache ich mich mit haftbar, und das will ich nicht tun. Wer auf eigenes Rifiko, auf die eigene Kraft, nach eigener Ueberlegung hinausgeht, wird unter allen Umſtänden nach allen Richtungen von der Regie⸗ rung unterſtützt werden. Dem werde ich die Hand unterlegen, ſo⸗ viel ich kann. Aber die Leute von Regierungs wegen zu ermuntenrn oder ſtillzuſchweigen, das tue ich nicht, wenn ich hier auch damit im Hauſe Unannehmlichkeiten bereite. Herr v. Liebert hat ein Urteil von Uſambara hierher impor⸗ tiert von einem Mann, der 26 Jahre draußen geweſen iſt. Jeder, der dieſe Uſambaraleute kennt, der kann den Finger ohne weiteres auf den Mann legen. Welche Sorte von Verhandkungen mit den Arbeitern wird ein Mann in Anwendung bringen, der ſolche Ideen über die Neger hat, der ihnen eine ſolche Konduite gibt? Sobiel ich weiß, hat dieſer Manu, der das geſchrieben hat, dort draußen den Namen„mana zimbo“ d. h. Herr Stock.(Heiterkeit.) Ein wirtſchaftliches Pro⸗ gramm muß ſich auch mit Forderungen vertragen, die auch von ethiſchen Geſichtspunkten geſtellt werden. Sonſt iſt es nicht haltbar. Mit Herrn Ledebour kann ich mich nicht verſtändigen. Es gibt Leute, die farbenblind ſind, die nicht unterſcheiden können, was rot und was grün iſt.(Heilerkeit.) Einer von uns beiden iſt auch farbenblind, vielleicht bin ich's ſelbſt.(Heiterkeit) Die S Millionen Mark Ausgaben für die Kolonien ſollen an der üblen Finanzlage des Deutſchen Reiches ſchuld ſein, und die Sozial⸗ demokraten wollen deshalb die Kolonialpolitik nicht mitmachen. In Stutigart und Eſſen hat ſich doch aber gezeigt, daß zwar die Mehrheit der Sozialbemokratie hinter Herrn Ledebour ſteht, daß aber auch ein gewaltiger Teil ihm nicht Geſolgſchaft leiſtet. Jedes Volk muß nach ſeinen Rechtsbegriffen behandelt werden. arum iſt auch die Aufrechterhaltung der Prügel⸗ ſtrafe notwendig. Jede Strafe muß ſo eingerichtel ſein, daß ſie der Meuſch als gerecht empfindet. Wir müſſen die Schwarzen nach ihren Rechtsbegriffen behandeln, wir können nicht das deutſche Eherecht dort einführen, oder das deutſche Wechſelrecht.(Heiter⸗ keit.) Sollen vielleicht die Weißen dort draußen nach dem Eingeborenen⸗ recht behandelt werden? Die Prügelſtrafe iſt viel weniger hart als die anderen Strafen, die man an ihre Stelle fetzen müßte. Die Eingeborenen nehmen viel lieber Prigel hin, als daß ſie mit Ketten herumlaufen. Zuchthäuſer und Gefäugniſſe können wir dort auch nicht anlegen. Es kann ſich alſo nicht darum handeln, die bis⸗ herige Juſtſz abzuänderu. Wir haben unr dafür zu ſorgen, daß bei ihrer Ausübung alle Garantien vorhanden ſind, daß gexecht und leidenſchaftslos vorgegangen wird. Das iſt der richtige Weg. Etwas anderes gibt es nicht. Sie können einen Neger nicht vor ein Ehrengericht ſtellen.(Heiterkeit.) Die Sozialdemokratie ſteht mit ihrer Verurteilung der Kolonien böllig allein. Ich habe ſeinerzeit den Wert der Kolonien auf 946 Millionen Mark geſchätzt, und dieſe Berechnung iſt auch richtig. Was die Frage der Reſervate anlangt, ſo hat man den Hereros das Reſervat entzogen. Eine Reſolution des Hauſes wünſchte zwar, daß ihnen das Reſervat ge⸗ geben würde, es hat ſich aber herausgeſtellt, daß die Miſſionare alle der Auſicht waren, daß die Hereros nicht auf die Reſervate gebracht werden dürften. Die Hereros haben ihr Vieh ver⸗ loren; wenn ſie aber kein Vieh haben, dann müſſen ſie auf den Reſervaten verhungern, oder die Regierung muß ſie mit Mitteln ausrüſten. Für 10000 Familien würde das 40 Millionen Mark Koſten bereiten. Wenn Heer Ledebour die vielleicht grade bei ſich haben ſollte, dann will ich ſie gerne nehmen.(Heiterkeit.) Die Hereros müſſen erſt wieder zu Kräften kommen, dann wird eher zu erwägen ſein, ob ſie wieder auf die Reſervate zu bringen ſind. Die paar Millionen, die wir aus den Kolonien ziehen könnten, ſpielen gar keine Rolle gegenüber den Milliarden, die uns das Ausland liefert. Wir wollen nicht gleich Feuer ſchreien, wenn es noch gar nicht brennt. Herr v. Liebert hat auch don einem drohenden Exodus der Pflanzer geſprochen. Sobald einem in der Kolonie etwas nicht paßt, dann ſagt er gleich: Ich gehe weg. Solche anonymen Zuſchxifzen lann man nicht kontrollieren. In Deutſchland proſperiert auch nicht jeder, der ein Geſchäft an⸗ fängt. Es iſt auch nicht notwendig, daß es dort draußen jedem glückt. Der Regierung kann aber die Schuld daran nicht in die Schuhe geſchoben werden. Nun ſoll das neue Syſtem daran ſchuld ſein, daß die Pflanzer keine Arbeiter baben. Das iſt der wahre Unſinn. Denn das neue Syſtem iſt ja noch gar nicht eingeführt, es ſoll doch erſt kommen.(Heiterkeit.) Herr v. Liebert weiß genau, was die Pflanzer für Arbeit machen. Er hat ja ſelbſt in der Budgetkommiſſion erklärt, daß ihm 100 Farmer mehr Arbeit machten, als 10 Millionen Farbige. Der Fehler iſt der, daß keine Arbeitsverordnungen erlaſſen worden ſind, die kommen erſt. Wir lehnen Vorwürfe für Zuſtände, an denen das bisherige Syſtem ſchuld iſt, ab. Warten Sie doch ab, wie das nelle Syſtem wirken wird. Abg. Lattmann(wirkſch. Vgg.): Wir freuen uns über das klare Programm des Staatsſekretärs. Selbſt diejenigen Kolonialpolitiker, die manchmal etwas aus⸗ zuſetzen haben, werden es mit Genugtuung begrüßen, daß endlich ein klarerer Weg gezeigt wird. Ich freue mich, daß der Staats⸗ ſelretär ſich bei ſeinen Ausführungen auf bas Ausland ſtützen kann. Wir müſſen immer wieder darauf hintveiſen, daß das Verſtänd⸗ nis für die Kolonien ſchon weite Kreiſe„angefreſſen“ hat. Wenn Abg. Ledebour von ſeinem negativen Standpunkt nicht herunterkommen kann, dann müſſen wir ihm immer wieder vorhalten, daß ſelbſt auf dem Sozialiſtentage zugegeben iſt: „Die deutſche Sozialdemokratie hat auf kolonialem Ge⸗ biete poſitive Arbeit nicht geleiſtet“. Doppelt freuen wir uns, daß das Verſtändnis für die Kolonialpolitik in den Kreiſen der Freifinnigen erheblich gewachſen iſt. Das Regierungs⸗ programm haben wir nach drei Richtungen zu prüfen: Land⸗ Eiſenbahn⸗ und Eingeborenenfrage. Alle drei hängen miteinander zuſammen, keine kann für ſich gelöſt werden. Hoffentlich gehen uns die Verhandlungen zwiſchen der Re⸗ gierung und den Geſellſchaften in der Landfrage dem Wortlaute nach zu, damit wir voll orientiert ſind. Freuen kann ich mich nur darüber, daß die Eiſenbahnen in den Kolonien, wie fetzt klar zum Ausdruck kommt, in den Händen des Fiskus bleiben ſollen. Zu der Frage, ob Plankagenbetrieb oder Anſiedlerbetrieb, empfehle ich namentlich für Oſtafrika eine Miſchung beider. Eine Unter⸗ drückung der Eingeborenenkulturen iſt nicht gut zu heißen, da ſonſt den Pflanzern die Arbeiter fehlen würden. In den Kreiſen, die praktiſche Erfahrungen in den Kolonien geſammelt haben, iſt man mit der vom Staatsſekretär beliebten wirtſchaft⸗ lichen Gegenüberſtellung des Europäers und der Eingeborenen durchaus nicht immer einverſtanden. Man glaubt allgemein, daß der Neger für ernſte Arbeit uicht zu haben iſt. Der Staatsſekretär hat die Notwendigkeit einer Raſſen⸗ juſtiz— mit der eine entſprechende Prügelſtrafe verbunden ſein muß— betont; das iſt erfreulich, und damit entfallen mauche Angriffe gegen ihn. Raſſenjuſtiz und Humanität laſſen ſich ſehr wohl mit einander vereinen. Aber ſeinen Raſſenſtandpunkt— er hat ja auch von der moraliſchen Minderwertigkeit des Regers geſprochen— ſollte er auch betätigen und ſeinen Einfluß ausüben gegenüber den nach Deuiſchlaud kommenden Negern. Ueber die Inderfrage iſt es ja nicht ganz leicht, in der Oeffentlichleit zu ſprechen, ſchon wegen der politiſchen Seite. Aber die Verwaltung ſcheint doch die Inder⸗ gefahr nicht klar genug erkannt zu haben. Jedenfalls muß gegen den Wucher vorgegangen und vorgebeugt werden gegen Inder⸗ Ueberſchwemmung. In der Anſiedlerfrage iſt man bisher zu ſehr auf einſeitige Auskünfte angewieſen; hier iſt die Eiſenbahnfrage das A und das O. Schaffung von Abſatzmärkten und Produktions⸗ ſteigerung für unſeren Import! Der Sozialdemokrat hatte Recht, der Herrn Ledebour zurief: Die Kolonialpolitit iſt eine Lebens⸗ bedingung für unſere Arbeiter! Ich füge hinzu: Für unſer ganzes deutſches Volk! Abg. Schrader(freiſ. Vergg.): Wir ſind ja ſo einig in dieſem Hauſe, daß es kaum noch lohnt, eine längere Rede zu halten.(Lebhafte Zuſtimmung. Wir find bereit, die Politik, die jetzt getrieben wirb, und den Mann, der ſie trägt, nach Kräften zu unterſtützen. Unſere Kolonialverwaltung iſt eine gang außerordentlich große: neben der Aufgabe der Zukunft das Gutmachen der Verſäum⸗ niſſe der Vergangenheit. Alte Dinge hervorzuholen, wie es Ledehour macht, und daran zu zeigen, wie niederträchtig die Kolonialpolitik iſt, das iſt heute nicht mehr am Platze.(Lebhafte Zuſtimmung.) Heute rechnen wir mit dem, was iſt und was hoffentlich beſſeres noch nachfolgen ſoll. Denn daß wir jetzt erſt am Aufange find, wird niemand beſſer wiſſen als der Staats⸗ ſekretär.(Sebhafte Zuſtimmung. Staatsſekretar Dernburg nickt zuſtimmend.) Der Staatsſekretär beurteilt die Anſiedler⸗ und die Eingeborenenfrage durchaus vichtig: Die An⸗ ſiedler müſſen ſich bewußt ſein, daß ſie Deutſchland draußen repräſentieren, draußen in den Schutzgebieten, nicht in Aus⸗ beutungsgebieten! Und bei den Eingeborenen muß das Grund⸗ prinzip ſein: Gerechtigkeit! Sie ſollen Arbeiter ſein, nicht Ar⸗ beitsinſtrumente und Arbeitstiere. Wären ſie nicht bisher ſo ausgebeutet geweſen, ſo hätten wir die Aufſtände nie gehabt. Mit Recht legt der Staatsſekretär großen Wert auf den Bau von Bahnen. Schwierigkeiten wird die Verwaltung der Kolonien immer haben, auch Aufſtände werden vielleicht noch entſtehen, ſei es in Togo, ſei es in Kamerun oder ſonſtwo; am beſten vermeiden wir ſie durch gerechte Behandlung der Eingeborenen. Zeigen wir durch eine gute Verwaltung, daß wir nicht nur ein Volk vor Dichtern und Denkern ſind, ſondern auch praktiſch zu arbeiten ver⸗ ſtehen.(Lebhafter Beifall links.) Abg. Werner(Reformp.): Die Afrika⸗Reiſe des Staatsſekretärs hat den guten Erfolg gehabt, daß der Staatsſekretär in verſchiedenen Punkten ſeine Anſchauungen richtiggeſtellt hat. Freilich iſt er onch immer ſehr optimiſtiſch. So ſchnell, wie er es ſich denkt, wird ſich die wirtſchaftliche Entwicklung der Kolonien nicht vollziehen. Man iſt allgemein des Lobes voll über den Staatsſekretär. Aber es bleibt ihm noch viel zu tun. Herr Zimmermann hat in ſeinem Buche verſchiedentlich darauf hingewieſen. Mich wundert, daß der Staatsſekretär nicht das Uebel aller Uebel erkannt hat. Das ift der Hamburger Ring; er muß geſprengt werden. Das Haus vertagt ſich. Donnerstag, 1 Uhr, Weiterberatung. Schluß 6 Uhr. Briefkaſten. (Alle Anfragen, jedoch nur von Abonnenten unſeres Blattes, uüſſen Ichriftlich eingereicht werden; ſchriftliche, mündliche oder telephoniſche Auskunft wird nicht erteilt. Die Auskünfte erfolgen ohne jede Rechtsverbindlichkeit.) B. in Dortmund. Wir glauben, daß die Meldung des Frei⸗ Burger Blattes richtig iſt. Es wird wohl aber, wenn Sie ſicher gehen wollen, das beſte ſein, wenn Sie ſich an die Freiburger Stadt⸗ Vertwaltung wenden, die Ihnen ſicher gerne nähere Auskunft gibt. Pflichttreue. Anfrage: Was halten Sie von einem jungen Manne, der bereits mit einem ſehr hübſchen jungen Mädchen don dabelloſem Rufe öffentlich derlobt iſt, aber inzwiſchen noch mit Damen auf Heiratsannoncen hin korreſpondiert, Zuſammenkünfte vderabredet und in dieſen Damen Hoffnungen auf Heirat erweckt? Ich nannte dies ein frivsles Spiel mit Menſchenglück, während der junge Mann das als erlaubt betrachtet unter der Begründung, er knne ja möglicherweiſe eine Dame finden, die ihen beſſer zuſage abs ſeine jetzige Braut, die er aber doch ſchon ſeit zweiundeinhalb Jahren kennt. Auf meine Exwolderung, wenn nun ſeine Braut das Gleiche zun würde, meinte er, das ſei natürlich nicht erlaubt.— Antwort⸗ Ibr Standpunkt iſt ſelbſtverſtändlich der richtige. Darüber braucht wan nicht ſange zu diskutierenn ſtiſchen Landesämtern worten ſein. König darf nicht rochieren. finden, wenn eine feindliche Figur die Felder, über welche der König deim Rochieren ſich dewegt, beherrſcht. Bewegung dorgenomigen werden, wenn die feindliche Figur nur den betr. Turm angreift. worden. bitten wir unt nochmalige Einſeadung, damit wir nachſchlagen oder ebent. noch einmal antworten können. R.., Friedrichsfeld. Ihre Anfrage wird nur von den ſtati⸗ in Karlsruhe bezw. Stuttgart zu beant⸗ W. Sch. Die Namen der hieſigen Ringwarte ſind: K. Keß⸗ leir, Athl.⸗Kl. Manaheim I; K. Maurer, Athl.⸗Kl. Schwetzinger⸗ Vorſtadt; Kraft⸗ und Art.⸗Klub; E. Schnäbele, Athl.⸗Kl. Neckarvorſtadt; Ludäſchor, Baucr, Athl.⸗Kl. Jungbuſch. K. W. 55. Wir empfehler. Ihnen das hieſige Privakdetektiv⸗ Inſtitut„Argus“. O. L. 1908. Der Geguer hat Recht. Der im Schach ſtehende Außerdem kann die Rochade nicht ſtatt⸗ Gg. St. Die Antwort iſt den Ihnen Da bwir nicht mehr Hiſſen, ſwie die denfalls ſtberſehen afrage gelautet hat, Abonnent J. Sch. Ob Sie die Tüncherarbeiten zu bezahlen verpflichtet ſind, iſt Auslegungsſache; es kommt auch noch auf die von Ihnen zut einzelnen beſprochenen Dinge an; allgemein wird auan aben hohl ſegen dürfen, daß der Vermieter, wenn er feinem Ver⸗ Wohl kann aber die Rochade⸗ ſprechen gemäß die Zimmer herrichten läßt, obige Arbeiken auch be⸗ zahlen muß. L. R. 28. Sie müſſen der wirklichen Eigentümerin die Sachen herausgeben und ſind auf einen Schadenserſatzanſpruch gegen die andere Perſon angewieſen. Letztere hat ſich durch ihr Verhalten auch ſtrafbar gemacht. J. K. Von einer Vollſtreckung und einer Klage gegen Ihre im Ausland wohnenden Schuldner verſprechen wir uns gegenüber den hohen Koſten wenig Erfolg; Sie müßten daſelbſt auch erſt auf Zu⸗ läſſigkeit der Zwangsvollſtreckung klagen. Unentſchieden. Jeder Sechsundſechzig⸗Spieler zählt gewohn⸗ heitsgemäß beim Spielen. Wer zuerſt 686 exreicht, hat gewonnen. ſelbſt wenn er infolge Irrtums deim Zählen darüber hinaus ge⸗ ſpielt hat. E. K. Ihre Anfrage iſt nicht zang klar. Was derſtehen Sle unter Ablegung einer juriſtiſchen Prüfung? Juriſteni, welche ihr Studium erfolgreich deendet haben, können auch bei einer Poligei⸗ Direktion beſchäftißt werden bezw. dieſe Karriere einſchlagen. Wenn Sie etwas über die Anſtellung in den Kolonien zu loiſſen wünſchen, richten Sie doch bitte an uns eine entfprechende Anfrage. H. H. 100. Das Geldſtück hat einen Liebhaberwert von.30 Mark. Wegen der Entzifferung der Inſchrift des Geldſtückes twenden Sie ſich bitte an den hieſigen Aftertumsberein, —2 5. ds Erpcbil, diel Slattes. 2/ Mtr. 3 Mtr. Hemdenflane 2½ Mtr. weis; Hemdenfla 2 Mtr. eleg. Blusenflanell weiss Piqué 8 882 8 1 Die während der letzten Monate angesammelten Reste und Coupons gelangen bis Samstag ohne Rücksicht auf den bisherigen Wert zu eineemnm Einheitspreise n venen e eneralsunsetaer. 1 nell Jeder Rest oder Ooupon ohne Ausnahme auf Extratischen ausgelegt 4 Mtr. Handtuchgebild grau und Kariert. —2 Mtr. 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Nur ſehr kindliche Gemüter werden über dieſe Tatſache witzeln oder gar der Heimatſchutzbewegung deshalb miß⸗ ſrauen, weil ſie nicht von den„Eingeborenen“, ſondern von den „Fremden zuerſt in ihrer Notwendigkeit erlannt und erfaßt worden iſt. Möchten doch heute alle Gebildeten einfehen, daß es ſich bei der deutſchen Heimatſchutzbewegung um etwas Hochwichtiges handelt, um eine Lebensfrage unſeres Volkes, nicht um einen beliebigen weiteren Anlaß zur Ausüdung der beliebten deutſchen Vereins⸗ Es gilt vielmehr, in einer kulturellen Uebergangszeit, da alle alten Werte und Formen in ihren Fugen krachen, da alles leberkommene in ſich zuſammenſtürzen und einem noch unbekannte Neuen Platz machen ſoll, den notwendigen Uebergang von der Ver⸗ gangenheit zur Zukunft zu ſchaffen. Es gilt das auf Jahrhunderte alter Kulturentwicklung aufgebaute Vatererbe, die Schönheit unſeres Vaterlandes, ſeine Sitte und Eigenart ſolange vor barbariſcher Vernichtung zu ſchützen, bis eine kommende, abgeklärtere Generation Gleichwertiges oder Beſſeres an die Stelle des Alten zu ſetzen ver⸗ nag. Unſer heutiges Geſchlecht hat in ſeiner bisherigen, ſchön⸗ heitsblinden Tätigkeit nur das Unvermögen hierzu gezeigt. Unſern Kindern und Enkeln wird das dereinſt mit Schrecken klar werden und die Geſchmacksgeſchichte unſerer Tage wird ein unerqufckliches Rlatt ſein. Es gilt zu verhindern, daß auf dieſem Blatt auch noch die Anklage ſtehe:„Und es war eine Zeit, die mit unverzeihlicher Roheit alles vernichtete, was in Dorf und Stadt, in Feld und Wald bisher die Menſchen erfreut hatte, und ſie ließ uns nichts zurück als protzige Geſchäftsſtraßen, troſtloſe Fabrikdörfer, entweihte Land⸗ ſchaften, ein Stück nachgemachtes Amerika auf den Trümmern einer zöſtlichen alten Welt— und niemand war da, der ſich ſolchem Pandalismus widerſetzt hätte.“ Der Wert eines maleriſchen Straßen⸗ bildes, einer charakteriſtiſchen Landſchaft, eines Dialektes, eines jinnigen Volksbrauches läßt ſich leider nicht in kontrollterbaren gahlen nach Mark und Pfennigen angeben. Wäre das möglich, ſo würde die Welt ſtaunen über die Rieſenſummen von Nationalver⸗ mögen, die unſer ſogenannter Fortſchritt und Verkehr alljährlich bergeudet. Der Wert, den ſolche Güter für ein Volk beſitzen, iſt zunächſt ein idealer, liegt in der bildenden, befreienden, ſittlich —— ̃ͤ————5 eeeee ſtärkenden Wirkung, kwelche die ſchöne Umgebung uuf den Menſchen ousüht. Die Zeit aber wird kommen, da die Volkswirtſchaftslehre ſolche unermeßbare Werte in ihre Rechnung einſetzen wird, und dann wird man Hunderttauſende ausgeben, um den hundertſten Teil zu vetten von dem, was heute koſtenlos, nur mit etwas mehr Verſtändnis und etwas gutem Willen erhalten werden könnte. Die Geſchäftsſtelle des Bundes Heimatſchutz iſt in Meiningen Jeodorenſtraße 8. Dorthin find Beitrittserklärungen zu richten. Anmeldungen aus Gegenden, die ſchon Landesorganiſation befitzen, werden an dieſe weitergegeben. 52 — Eine ſonderbare Schadenerſatzklage, die ein im Dyell ver⸗ wundeter öſterreichiſcher Offizier gegen die Heeresverwaltung angeſtregt hat, iſt zurzeit beim Zivillandesgericht in Wien anhängig. Einem Oberleutnant war nach einem Vorfall, den er 1905 mit einem Kameraden in Prag hatte, von ſeinem Vorge⸗ ſetzten nahegelegt worden, die Sache ritterlich auszutragen. Der Oberleutnant bat den Oberſt um Ernennung zum Kar⸗ tellträger. Der Zweikampf fand ſtatt. Der Oberleutnant wurde am rechten Arm ſo ſchwer perletzt, daß er als Invalide in den Ruheſtand verſetzt wurde. Während er vorher 3216 Kronen Gehalt bezogen hakte, wurde ihm nun eine Penſion von 765 Kronen und eine Perſonalzuiage von 400 Kr. zuerkannt. Er klagte nun gegen die Heeresverwaltung auf Schadenerſatz mit der Begründung, die Organe der Heeresver⸗ waltung hätten ihm die Austragung der Ehrenangelegenheit in der Form des Zweikampfes, der vom Militärſtrafgeſetze verpönt ei, bei Vermeidung von Schimpf und Schande anbefohlen. Der urſächliche Zuſammenhang zwiſchen dem Verſchulden und den eingetretenen Schäden beſtehe darin, daß die Militärorgane wiſſen mußten, daß dieſe Form der Austragung des Ehrenzwiſtes die Verwundung, ja den Tod der Beteiligten herbeiführen könnte. Der Kläger beanſprucht ein Schmerzensgeld von 50 000 Kronen, 2800 Kronen Heilungskoſten und den vollen Bezug der Gebühren als Oberleutnant. Der Vertreter der Heeresverwwaltung hat bei der erſten Tagſitzung die Unzuläſſigkeit des Rechtsweges und die örtliche Unzuſtändigkeit des Wiener Gerichtes eingewendet. — Räuberiſche Erpreſſung an einem bayeriſchen Prinzen. Aus München wird geſchrieben:„Ein Schreckenstag, wie er ihn wohl nicht wieder erbeben wird, war für den Herzog Franz Joſef von Bayern, den Sohn des Herzogs Karl Theodor, dermalen Leutnant beim 1. Ulanen⸗Regiment in Bamberg, der 4. Auguſt vergangenen Jahres. Der Prinz fuhr an dieſem Tage von Mün⸗ chen im Kraftwagen nach Bamberg. In einem Walde bei Dörn⸗ dorf(Mittelfranken) bemerkte der Herzog, der ſein Fahrzeug in gemäßigter Gangart ſelbſt fuhr, wie von einem entgegenkommen⸗ — den, mit zwer Perſouen beſetzten Bauernwagen ein Menn ab⸗ ſprang und das Pferd ſeitwärts in den Straßengraben riß. Noch vor dem Fuhrwerk hielt der Herzog und bemerkte, wie der au⸗ ſcheinend etkwas angetrunkene Bauer von dem durch das ſtändige Hin- und Herreißen erregt gewordenen Pferd leicht am Kopfe verletzt wurde. Der Prinz eilte ſofort hilfsbereit mit Ver⸗ bandszeug herbei, empfing aber zum Dank vecht unflätige Reden. Inzwiſchen eingetroffene Radler zeigten ſich als Bekannte des Bauern und zogen ebenfalls gegen den Herzog und ſeinen Fahrer 198 und verhinderten die Weiterfahrt des Kraftwagens. In⸗ zwiſchen hatte der verletzte Bauer im Wirtshaus des nahe ge⸗ legenen Dorfes Grampersdorf Lärm geſchlagen, und in hellen Haufen ſtrömten die Bauern, teilweiſe ſtark angetrunken, zun Kraftwagen des Herzogs, ſchimpfend und drohens. Mitten unter einer etwa 60 Mann ſtarken Rotte ſtand allein der Herzog mit ſeinem Lenker und ſuchte die immer mehr erregte Menge zu beruhigen und erbot ſich, die Sache gerichtlich ordnen zu laſſen. Der Bauer Hofmaier von Dörndorf aber lder Verletzte! und ſein Schwager ſchürten immer wieder erneut an der Menge, ſo daß die Lage immer bedenklicher wurde und der Herzog tatſächlich in Lebensgefahr ſchwebte. Der Lärm, der gegen 8 Uhr begonnen, und ſchon etwa 1½ Stunde gedauert hatte, wurde immer be⸗ drohlicher, die Bauern ſchrien:„Gebt nur her, was Iyr dabei habt.“ Der Herzog gab ſich nun den Leuten zu erkennen und verſprach, am anderen Tage 60 Mark zu ſenden. Die wilde Rokte reſpektierte den Prinzen aber keineswegs, ſondern zwang ihn, nach dem Diktat des Bauern Hofmaier auf einer Viſitenkarte zu ſchreiben, daß er ſich verpflichte, innerhalb drei Tagen an Hof⸗ maier 120 Mark zu ſchicken, außerdem wollte man ihn nicht weiter laſſen. Der Herzog wollte von der Menge loskommen und erfüllte die Forderung, aber mit dem Abfahren wars dennoch nichts, denn im Handumdrehen verlangten die Bauern 140 Mark. Man drohte:„Wenn Ihr nicht mehr als 120 Mark gebt, könnt Ihr bis morgen früh da ſtehen bleiben.“ Was wollte der Herzog machen? Er ſagte zu und glaubte ſich nun erlöſt. Jetzt aber traten die anderen Bauern vor, auch ſie wollten etwas bei der Sache profitieren und verlangten„Zeugengeld“. Erſt als der Her⸗ zog nochmals 40 Mk. in bar bezahlt hatte, gab man ihm nachts um ½11 Uhr freie Bahn. Selbſtredend erſtattete der Herzog ſofort Anzeige, und die Folge davon iſt, daß vor der Strafkammer in Eichſtätt der Bauer Johann Hofmaier mit ſeinen Getreuen auf der Anklagebank erſcheinen muß, wo ihnen der Prozeß wegen räuberiſcher Erpreſſung gemacht wird und wobei die eingebrockte Suppe nicht ſo leicht auszulöffeln ſein wird. Das Urteil folgt noch. — bngralvertretung für Sü Erhältlich in den einschlägigen Geschäften, Eine Tasse heisses Wasser und ein gestrichener Esslöffel voll Haemacolade das ist das richtige, das nahrhafteste und bekömmlichste Früh- stücksgetränk für jedermann.- Probieren Sie es, gebrauchen Sje dieses vorläufig nur 8 Jage, und Sie gehen nie davon ab! deutschland: Dr. Wasserzug, Frankiurt a. MH. Theaterplatr. 78042 2, 1, 2. Stlock rechis, möbl. Zim er mit Pen n v. 18896 ö. Ammef. — 6, 24 in gut. Hauſe part, ſep. 2 1 6 6 gut Zimmer 1 möbl. Zimmer zu berm. 12221 7 mii Peuſ. zu v. 58470 0 7 17 3 Trepp., großes, 1 S. 2 7 9 ſchön inbbliertes 1. En, 1 möbl. Wohn⸗ u. Schlaf⸗ um. per 1. Avrtl zu verm e 6U 4 21 2 Treppen, gutl möbl. 7 Zimmer mik Schreib⸗ der kiſch zu vermieten. 19636 ſpater zu ver mieten. 19766 2, 1a gul möbl. Aimmer Jn 8 1 J7. 29, 2 Treppen vermieten.(Schmittj. 19747 88 8 5. 14, 3 St.(an d. Rangſtt.) ſrele Lage, ſchön möbl. Zimmer 1 3970 ut ſev. Gingaua zu nern 5%-nt mebl. 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