1 cMaunheimer Bolksblatt) aegranm-Areſt 9 Uſg. monatlich„Journal ansbenn burc du Bot bez kac. Bot Telefon⸗Nummern: Sufſchteg Mr..48 prD Quaxtal, der Stadt Mannhei Badiſche Neueſte Nachrichten Direktionu. Buchhaltung 1449 Einzel⸗Nummer 6 Big · 5 8 2 Druckeret⸗Burran(An⸗ Anabhängige Tageszeitung. nabmev. Druarbetzen gal Die Celonelgels... 2 Ui Geleſenſte und verbreftetſte Zeitung Tiglich 2 Husgaben Eigene Redaktionsbureaus Nebactln.. 8 Auswärtige Inſerate 80„ in Maunbeim und Umgebung.(ausgenommen Sonntag) in Berlin und Narlsruhe. Erpedtnon und Verlags⸗ Du Rellame: Belle.. 1 Nark Schlutz der JInſeraten⸗Annahme ſite das Mittagsblatt Morgens% 0 ihr, für das Abendblatt Nachmittags 8 Uhr. aeeee, e Nr. 141.(Abendblatt.) Dienstag, 24. März 1908. Der deutſche Reichstag und die Marokko⸗Angelegenheit. Der deutſche Reichstag hat ſich zurzeit mit dem Etat des Auswärtigen Amtes zu beſchäftigen und es werden dabei, wie üblich, die Fragen der auswärtigen Politik eingehend erörtert. Derartige Erörterungen bei dieſer Gelegenheit ſind um ſo ſelbſtverftändlicher und berechtigter, als der Reichstag be⸗ kanntlich ſich mit auswärtigen Fragen viel weniger beſchäftigt als die Parlamente anderer Länder. Seit der erſten Leſung des Etats im Spätherbſt vorigen Jahres, alſo ſeit länger als einem Vierteljahr, ſind auswärtige Angelegenheiten im Reichs⸗ tage nicht zur Beſprechung gelangt, obwohl es in dieſer Zeit keineswegs ſehr ſtill zugegangen iſt. Den Mittelpunkt der Erörterungen bilden die marok⸗ kaniſchen Angelegenheiten in der äußeren Politik. Von mehreren Abgeordneten werden dieſe Fragen berührt werden und wenn ſie dabei einen etwas ſcharfen Ton gegen Frankreich oder franzöſiſche Heerführer an⸗ ſchlagen, ſo entſprechen ſie damit dem allgemeinen Empfinden der deutſchen Nation. Denn im deutſchen Volke herrſcht eine ſich von Tag zu Tag ſteigernde Erbitterung über das hinter⸗ hältige Spiel der Franzoſen. Einmal über das andere erklärt die franzöſiſche Regierung in der Kammer, daß ſie bei allen ihren Maßnahmen die Akte von Algeciras berückſichtigen werde, zur ſelben Zeit aber rücken die franzöſiſchen Truppen — natürlich mit Einwilligung, ja auf Befehl der Pariſer Regierung— in Marokko immer weiter vor. Aber auch abgeſehen von den militäriſchen Operationen genieren ſich die Franzoſen in Marokko nicht im ger ingſten, ſich in Widerſpruch mit der Akte von Algeciras zu ſetzen. Nach den Beſtimmungen der Algectraskonferenz ſoll u. a. bei Liefe⸗ rungen freier internationaler Wettbewerb ohne Bevorzugung irgend einer Nation beſtehen. Nun ſind letzthin die Be⸗ dingungen für die Lieferung der Polizeibaracken in Tanger ausgeſchrieben worden, aber ſie wurden ſo gefaßt, daß nur ein beftimmtes franzöſiſches Haus in Frage kommen konnte. Auch in anderen Fällen, beiſpielsweiſe bei der Liefe⸗ rung von Uniformen für die Polizeitruppen, wird es ſo ein⸗ gerichtet, daß nur franzöſiſche Firmen Berückſichtigung finden. Nicht ein deutſches, ſondern ein Organ jener Nation, die mit Frankreich den„berühmten“ Vertrag vom 8. April 1904 ab⸗ geſchloſſen hat, der engliſche„Al⸗Moghreb⸗al⸗Akſa“ führt bittere Beſchwerde über dieſe Verhöhnung der Algecirasakte. Das Blatt erklärt, daß engliſche Firmen von allen Lieferungen auch in ſolchen Geſchäftszweigen ausgeſchlof⸗ ſen ſeien, wo die britiſche Induſtrie als leiſtungsfähig all⸗ gemein bekannt ſei, beiſpielsweiſe bei Sanitätsartikeln und Khaki. Das Blatt fragt empört:„Dürfen denn der Chef des Polizeikorys und die Vertreter Spaniens es zulaſſen, daß die Algecitasakte in dieſer Weiſe als bloßer Trug behan⸗ delt wird?“ Dieſer erbauliche Zuſtand wird dadurch noch um eine bemerkenswerte Nuance bereichert, daß die franzöſiſchen Blätter Marokkos mit echt galliſchem Zynismus dieſe Ver⸗ ſͥ ³ A Zum Fall Tſchudi. [Von unſerem Münchener Korreſpondenten.) Der Direktor der Berliner Nationalgalerie, Geheimrat Hugo bon Tſchudi, hat ein Urlaubsgeſuch für ein Jahr eingereicht und wird nicht mehr auf ſeinen Poſten zurückkehren. Wohl ſelten hat eine Nachricht, deren Wichtigkeit ſonſt doch nur den beſcheide⸗ nen Kreis der Künſtler und Kunſtfreunde entſprechend traf, ſo ſtark auf das Puhlikum, das in dieſem Falle aus dem ganzen gebildeten Deutſchland beſteht, gewirkt wie dieſe Kunde von der Amtsmüdigkeit eines Mannes, der an die Spitze einer unſerer bedeutendſten und größten nationalen Sammlungen geſetzt war und der ſich hier durch das ausgeprägte Weſen ſeiner Perſön⸗ lichkeit bekannt gemacht hat. Herr von Tſchudi iſt zweifellos eine Perſönlichkeit. Denn er handelte, jedem Bureaukratentum feindlich geſinnt, nur nach den Vorſchriften, die ihm ſeine auf vorzüglicher und vornehmer Erziehung, auf einer muſtergiltigen wiſſen⸗ ſchaftlichen und künſtleriſchen Ausbildung gegründeten Prinzi⸗ pien erteilten. Und wenn er in dieſer ſtrengen Befolgung bei dienſtlichen Stellen häufig genug anſtieß und auch manchmal ſchweren Herzens auf höhere Wünſche Rückſicht nahm, es gelang ihm andererſeits, durch eine ſehr geſchickte und faſt unmerkbare Beeinfluſſung der Berliner baute kinance die bedenklichſten Lücken, die durch Ankäufe aus Staatsmitteln nicht zu ſtopfen waren, zu beſeitigen. Aber noch weit mehr, es gelong ihm gleich⸗ zeitig, dem kaum vorhandenen oder falſchen Geſchmack in der Reichshauptſtadt durch ſeine klugen Direktiven eine beſtimmte Richtung zu geben, in der dieſer ſich, ſoweit es überhaupt möglich war, entwickeln konnte. Tſchubi gehört demnach zu den ſeltenen Männern, die für unſere heutige Kultur wirklich ſegenreich ge⸗ “wirkt haben. Und nun ſollte er, der eben Fünfzigjährige, ver⸗ zichben wollen und mutlos zuſehen wie die ſchön gereiften Frſüchte feines Tuns abſterben, daß es ihnen an der richtigen Wartung fehlt! Dem hochverdienteen Manne mog das Aufſehen, das ſein Schrüt erregt bat, die Aufmerkſamkeit und Zuſtimmung der höhnung der Algecirasakte und der an ihrem Zuſtande⸗ kommen beteiligten Mächte zugeſtehen. Der„Courier du Maroc“ erklärt, es ſei ſelbſtverſtändlich, daß die Franzoſen alle zu vergebenden Lieferungen an ſich zögen. Die neue in Paris beſchloſſene Anleihe für Marokko werde nur zum Zwecke der dauernden Invaſion gegeben, damit Frankreich im Augenblicke der marokkaniſchen Staatspleite als einziger Gläubiger unter dem Vorwande der Sicherung ſeiner Forde⸗ rung die Verwaltung Marokkos an ſich reißen könne. In demſelben Artikel wird Deutſchland ver⸗ höhnt, weil es Frankreich zu einigen kleinen Heucheleien ge⸗ nötigt hätte. Wenn angeſichts ſolcher Frechheiten die nationalen deut⸗ ſchen Reichstagsabgeordneten kräftige Worte für das ſchmäh⸗ liche Verhalten der Franzoſen finden, ſo iſt das nur zu begreif⸗ lich. Und wenn die franzöſiſche Preſſe ſich jetzt auf die ge⸗ kränkte Unſchuld hinausſpielen und Deutſchland als heraus⸗ fordernd und kriegsluſtig bezeichnen ſollte, ſo wird man ſie an die hier erwähnten franzöſiſchen und engliſchen Preß⸗ ſtimmen zu erinnern haben. Die deutſche Regierung iſt wahe⸗ lich ſo korrekt und ruhig verfahren wie nur möglich und auch die deutſche Preſſe hat ſich außerordentlich zurückhaltend benommen. Wenn der Dank dafür in offener Verhöhnung beſteht, ſo iſt es wahrlich am Platze, wenn die deutſchen Volks⸗ vertreter von der Tribüne des Parlaments herab, alſo von weithin ſichtbarer Stelle, einen Dämpfer aufſetzen. Den Franzoſen ſcheinen ihre„Siege“ in Marokko, die in Wirklich⸗ keit nichts anderes ſind als die Hinmetzelung nahezu Wehr⸗ loſer, in den Kopf geſtiegen zu ſein und bei der Art des galliſchen Temperaments iſt in ſolchem Momente ein kalter Waſſerſtrahl der Sache des Friedens weit dienlicher, als wenn man zu dem franzöſiſchen Uebermut ſtille hält. Politische Ilebersicht. * Maunheim, 24. März 1908. Zentrum und Block. Es fällt auf, daß das führende Organ der Konſervativen, die„Kreuz⸗Ztg.“, in den letzten Zeiten mit ſehr großer Loyalität zur Blockpolitik hält und gleichzeitig vom Zen⸗ trum, entgegen früheren Gepflogenheiten, ſehr hörbar ab⸗ rückt. In ihrer Wochenſchau über die innere Politik empfiehlt ſie dem Block, eine Politik zu treiben, die die Regierungen nicht zu einem Appel an das Zentrum zwinge. Aus der gegenwärtigen Zentrumspolitik, die darauf hinausläuft, die Konſervativen durch die Liberalen und die Liberalen durch die Konſervativen niederzuhalten, ergibt ſich ſowohl für die Kon⸗ ſervativen, wie für die Freiſinnigen die Notwendigkeit, gemeinſam dafür zu ſorgen, daß bei parteipolitiſchen Schwierigkeiten die VerſtändigQung innerhalb des Blocks gefunden wird, ohne daß das Zentrum nach der einen oder nach der anderen Seite den Ausſchlag gibt. Auch geſtern wieder ſetzt ſich die„Kreuz⸗Ztg.“ mit dem Zentrum Sie weiſt auseinander. die unausgeſetzten Verſuche der deutſchen Preſſe im Laufe der letzten acht Tage gezeigt haben, was er der gegenwärtigen Generation bedeutet. Es mag ihn tröſten über die Kälte, mit der die offiziellen Kreiſe ihn behan⸗ deln. Tſchudi iſt gefallen—, aber der Schlag galt nicht ihm, ſondern dem ſtarken Haufen, der hinter ihm ſteht. Als vor anderthalb Jahren bei Gelegenheit der Unterredung, welche der Kaiſer mit dem Münchener Schriftſteller Ludwig Ganghofer hatte, an dieſer Stelle die Anſichten des Monarchen über künſt⸗ leriſche Fragen beleuchtet wurden, konnten mehrere Tatſachen ge⸗ naunt werden, die für die Eigenartigkeit dieſer Anſichten und die große Bedenklichkeit ihrer Konſequenzen ſprechen. Man hat ſich unterdeſſen daran gewöhnt, Entſcheidungen in Kunſtdingen, die durch die perſönliche Stellungnahme des Herrſchers diktiert wur⸗ den, kopfſchüttelnd und erſtaunt zu vernehmen. Die Beurteilung der Wiesbadener Fresken hat außerordentlich geſchadet. Die Projekte über die Freilegung des brandenburgiſchen Tores wur⸗ den, obwohl die Parole augegeben war, daß der Monarch ſelbſt daran mitgearbeitet habe, ausnahmslos verurteilt. Was hat aber der Direktor der Nationalgalerie damit zu tun? Die Löſung des Rätſels iſt Tſchudis Freundſchaft mit dem berühmten Führer der Berliner Sezeſſion, Max Liebermann, ſeine offene Partei⸗ nahme für die moderne deutſche und moderne franzöſiſche Kunſt, welchen beiden er bereitwillig Eingang in die bbligat⸗reak⸗ tionären Hallen einer Staatsſammlung geſtattete. Gewiß, es darf nicht geleugnet werden, daß dieſe Liebe zu weit ging. Tſchudi hat mit zunehmender Kränklichkeit, deren Vorhandenſein Tat⸗ ſache iſt, nicht mehr wie früher allein ſeinem Impuls gefolgt, ſondern er hat gelegentlich auf Ratgeber gehört, deren Kunſt⸗ fanatismus den Inhaber einer amtlichen, von ſubjektiven Wünſchen nicht erreichbaren Stelle niemals beachten durfte. Daß die Ankäufe aus dem Gebiet der franzöſiſchen Kunſt faſt aus⸗ ſchließlich auf die Veranlaſſung des wichtigſten und gefährlichſten Ratgebers geſchahen und ganz unleugbar dabei unſere deutſche Kunſt ins Hintertreffen kam, muß trotz der Qualität der Neu⸗ freiſinnigen Parlamentariern gehöre der Umfall heute zum erwerbungen bedauert werden, 8 Zentrumspreſſe, Keile in den Block zu treiben, zurück und ſchreibt: Eine ſolche Politik, die der prinzipiellen Unterlage entbehrt, weil ſie ſich ja der auf Kompromiſſe angewieſenen und deshalb ſchwankenden Haltung der Kompromißparteien anpaſſen muß, dabei aber die poſitiven Ergebniſſe der Blockpolitik zu ſtören trachtet, alſo im weſentlichen ſich negativ verhält, kann auf längere Zeit hinaus weder eine große Partei befriedigen, noch auf Erfolg oder Sym⸗ pathie rechnen. Die Möglichkeit für die konſervatiw⸗liberale Reichs⸗ tagsmehrheit, ſich unter dem Zwange der Notwendigkeit miteinan⸗ der zu bertragen und mit der Zeit feſter noch zuſammenzuſchließen, ſollte man im Zentrumslager ſchon um deswillen nicht als etwas ſchier Undenkbares anſehen, weil ja das Zentrum ſelbſt eine Ark Block bildet, in dem ſich dieſelben politiſchen Richtungen, die ſich in der konſervatio⸗liberalen Mehrheit die Hand gereicht haben, untenk einer Fahne und zu einem beſonderen Zweck feſt vereinigen. Wie in dem Zentrumsblock bald die konſervative Richtung vorherrſcht, bald — und zwar in letzter Zeit leider ziemlich unbeſchränkt— der demokratiſche Flügel den Ausſchlag gibt, wie alſo die Zentrumspartei in ihrem Schoße eine im parteipolitiſchen Sinne erfolgreiche Kom⸗ promißpolitik verfolgt, ſo geſchieht dies, oder ſoll dies auch im Block geſchehen, dem das beſondere Ziel vorgezeichnet iſt, die großen nationalen Aufgaben im Reiche mit Zuverläſſigkeit zu löſen. Je ernſter die einzelnen Gruppen der konſervativ⸗liberalen Mehrheit dieſe wichtigen Aufgaben erfaſſen und je rückhaltloſer ſie ſich deren Löſung hingeben, defto enger wird der Zuſammenſchluß der Mehr⸗ heitsparteien naturgemäß ſich geſtalten. Und die Zentrumspartek würd, ſich ſtark verrechnen, wenn ſie ihre auf die Spaltung des Reichstagsblocks gerichtete kleinliche Politik fortführen wollte Lächelt ſie doch ſelbſt, und wie uns deucht nicht mit Unrecht, über die immer wiederkehrenden Beſtrebungen, in ihre eigenen Reihen Zer⸗ ſetzung zu tragen. So hat der„Block“, den wir bis fetzt wahrlich nicht als ein ideales Inſtitut anzuſehen vermögen, gleichwohl dem Zentrum bereits mancherlei Enttäuſchungen bereitet; die ſchiwerſte davbon war das Kompromiß in der Frage des Reichsvereinsgeſetzes, Die Zentrumspreſſe iſt eifrig an der Arbeit, den F gegen den Kompromiß über§ 7 aufzuhetzen, um das Reichs bereinsgeſetz noch im Plenum zu Fall zu bringen und dam dem Block den tötlichen Hieb zu verſetzen. Unterſtützt wird ſie dabei vom„Berl. Tagebl.“, das erſt geſtern wieder in einem angeblich geiſtreichen, in Wahrheit höchſt läppiſchen Artikel über Bülows— Koch ſchrieb, für einige unter den Programm, und es ſei ſogar der einzige Programmpunkt, au dem ſie mannhaft feſthalten. Der Zweck der Bosheiten iſt klar. Das Zentrum will den Block ſprengen und die Illuſions⸗ politiker vom Schlage des„Berl. Tagebl.“ wollen es auch. Werden die Führer des Freiſinns und der ſüddeutſchen Volk⸗ partei ſich noch in letzter Stunde beirren laſſen, nachdem ſie beim Kompromiß über den§ 7 eine verſtändige Politik ge⸗ trieben haben? Wir glauben es nicht. Sie ſollten in dieſm Falle tatſächlich mehr auf die Worte der„Kreuz⸗Ztg.“ hören In ihnen ſteckt geſunde Vernunft und realpolitiſches Ver⸗ũ ſtändnis: Die Börſenreform und die Kouſervativen. In der Börſengeſetzkommiſſion hatte bei der erſten Leſung die Bosheitstaktik des Zentrums geſiegt, der Agrarier und Konſervative Vorſchub geleiſtet hatten. Aber ſchon da mals, als die Berliner Börſe daraufhin die Kurſe fallen ließ —..—.—. Ü5———————— Die Kugel, die eine eiſerne Hand ſchon lange ins Rollen bringen ſollte, kam in Bewegung durch den Erfolg der eng⸗ liſchen Ausſtellung, die im Februar faſt hunderttauſend Beſucher in das Berliner Akademiegebäude gezogen hat. Tſchudi war von Anfang an gegen dieſe Ausſtellung geweſen, und die Gründe ſeiner ablehnenden Haltung ſind ſelbſtverſtändlich bei ſeiner Vorliebe für Frankreich. Daß dieſe engliſche Ausſtellung, die der Kaiſer ſehr begünſtigte, dank der Verſicherungsprämien, deren Höhe, dank der Beſitzer, deren Titel dem Berliner Pub⸗ likum imponierten, einſchlug, war vorher nicht anzunehmen. Denn gerade dieſe Ausſtellung konnte nur dem Eingeweihten Be⸗ lehrung und Freude geben. Von der Macht der geſellſchaftlichen Lüge gab ſie einen recht traurigen Beweis. Als vor zwei Jahren die Deutſchen Jahrhundert⸗Ausſtellung in der Nationalgalerie ein ſtolzes Ruhmeszeugnis für die Entwicklung und Bedeutung unſeret deutſchen Kunſt erteilte, war der Zudring weit geringer Und Wilhelm II. eilte flüchtig durch die Säle, obwohl Menzel in einer Weiſe vertreten war wie nie zuvor. Denn das Fazit der vorgeführten Entwicklung ergab die Notwendigkeit des Neuen, eben der Sezeſſion. Liebermanns Anfänge ſtanden an ihrem Schluß. Man hat damals ſehr wohl gehört, daß der Kaiſer ſich über das ſeiner Anſicht nach verkehrte und tendenziöſe Bild, das dieſe Ausſtellung gebe, mißliebig äußerte. Liebermanns und der Sezeſſioniſten Kunſt gefällt ihm nicht, den Wünſchen des Herrſchers will der Hausbeſitzer am Brandenburger Tor, eben Liebermann, nicht nachgeben— gut, ſo wird ein für allemgl die neue Kunſt aus dem ſtaatlichen Tempel ausgeſchloſſen und der Wortführer entlaſſen. Des Herrſchers Wille iſt das höchſte Geſetz. Ob nun die Nationalgalerie kaiſerliches Privateigentum iſt oder ob ſie dem Staat gehört, bleibt ganz gleichgiltig. Es ift zu erwarten, daß der Fall Tſchudi demnächſt im preußiſchen Land⸗ tag zur Sprache kommen wird. Hoffentlich wird bei dieſer Ge⸗ legenheit einmal ſeſtgelegt werden, wie weit ſſch die Befugniſſe des kaiſerlichen Einzelwillens erſtrecken können ohne irgendwelche ſtagtsrechtliche Einſchränkung zu erfahren. Das iſt freilich neben⸗ Seite. —— General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannfeim, 24. März. Und in den Blättern vielfach peſſimiſtiſche Stimmungen zum Ausdruck kamen, ten wir hier, den Ausgang der erſten Leſung nicht zu überſchätz Die zweite, ſo meinten wir, wülrde die Dinge ſchon noch wieder zurechtrücken. Die Voxausſage ſcheint ſich zu verwirklichen. Daß unter der Führung der Regierung Verhandlungen gepflogen werden, haben wir ſchon gelegentlich mitgeteilt. Jetzt rät auch die Areuszeitung“ ausdrücklich dum Frieden. Die„Deutſche Tageszeitung“ hatte von den Beſchlüſſen der Kommiſſion, die ſich in vielen Punkten geradezu wie eine Verhöhnung aus⸗ gahmen, behauptet: ſie bewegten ſich auf der Mittellinie, und in dem ihr eigenen belehrenden Ton jedes Entgegenkommen rundweg abgelehnt. Dem tritt in ihrer letzten Wochenſchau die„Kreuzzeitung“ entgegen. Sie führt ganz ruhig aus: ſie könne es nicht empfehlen, heute, da in der Reichspolitik ſo Viel wichtigere Dinge der Entſcheidung harrten, in der Börſen⸗ frage es auf eine Kraftprobe ankommen zu laſſen. Die Vor⸗ lage ſei zudem nicht für die Ewigkeit berechnet;p könne in Jahr und Tag, wenn es nottue, durch ſchärfere Beſtimmungen er⸗ ſetzt werden. Der Antiblock aber verfolge bei der Gelegen⸗ heit andere Abſichten: ein Grund mehr für die Konſervativen, die Forderungen der Regierung günſtiger anzuſehen. Man kann demnach wohl vermuten, daß die Konſervativen, ſoweit ſie nicht Bündler saus phrase ſind, in den weiteren Stadien der Beratung der Börſengeſetznovelle nicht mehr unüberſteig⸗ geweſen. heutigen Stande der Geſetzgebung die deutſchen Börſen auf die Dauer nicht mehr imſtande find, die Funktionen aus⸗ zuüben, die ihnen im Organismus der Volkswirtſchaft zu⸗ gewieſen find. Deshalb hätten ſie auch, wenn der Anlauf zur Reform diesmal mißglückt wäre, ihn beim nächſten Anlaß wiederholt. 5 Päpftliche oder ſtaatliche Univerſitäten? Wie aus einer Mitteilung des Wiener Nuntius an einen Mitarbeiter der„Neuen Freien Preſſe“ hervorgeht, iſt der Proteſt des Nuntius im Falle Wahrmund nichts Ungewöhn⸗ liches. Die Kirche übt ihr Ueberwachungsrecht über die öſter⸗ keichiſchen Staatsuniverſitäten ganz gewohnheitsmäßig aus, Uber ſämtliche geiſteswiſſenſchaftliche Lehrftühle, und wie der bom Nuntius angezogene Fall aus neueſter Zeit zeigt, mit Als nämlich die Wiener Lehrkanzel Ersbiſchof gegen die von der juriſtiſ erſter und zweiter Stelle Vorgeſchlagenen und der Kultus⸗ ARiniſter gab dieſen Proteſten ſofort ſtatt. Die Kirche leitet ihr Recht dazu einfach vom Konkor dat her, das zwar vom Staat gekündigt wurde, für den Vatikan aber nach wie vor zu Recht beſteht, weil der Papſt in die Löſung des Vertrages nicht eingewilligt hat. Man ſieht, nach ültramontaner Anſchauung ſteht der Papſt nach wie vor als oberſter Sonverän über den Fürſten, Regierungen und Parlamenten; die ſtaat⸗ lichen Geſetze, die er nicht genehmigt, exiſtieren für ihn einfach nicht. Freilich ſelbſt in Oeſterreich kann man dieſem mittel⸗ Alterlichen Vaſallenverhältnis keinen rechten Geſchmack mehr abgewinnen; auch die Chriſtlich⸗Sozialen ſprechen von ab⸗ gegrenzten Kompetenzen des Staates und der Kurie. Deſto Uneingeſchränkteren Beifall zollt die geſamte ultramontane Preſſe Deutſchlands dem Nuntius;„Augsb. Poſtztg.“ und Kölniſche Volksztg.“ kennen keine Mainlinie mehr; dieſe ſpricht einer gründlichen Operation des„U niverſitäts⸗ geſchwürs“ das Wort und jene meint, Wahrmund möge alle Fähigkeiten beſitzen, nur die eine, katholiſches Kirchenrecht zu lehren, beſitze er nicht; er bedeute eine dauern de Pro⸗ bokation und Verhöhnung der Katholiken und könne un⸗ möglich auf einer katholiſchen(sic!) Lehrkanzel belaſſen werden. Und dabei gehört Prof. Wahrmund der juriſti⸗ ſchen Fakultät an, und was man ihm verübelt, ſind nicht ſeine Vorleſungen, ſondern ein kirchenpolitiſcher Vortrag außerhalb der Univerſität. Die Kirche und mit ihr der politiſche Ultramontanismus maßt ſich alſo eine Dis⸗ iplinargewalt über die ſtaatlichen Hochſchullehrer ſamtlicher Fakultäten an. Man macht nicht mehr vor der thedlogiſchen Fakultät und dem Jutereſſe an einer korrekten Hlerikererziehung halt, ſondern fordert das amtlichs und ſächlich. Denn bei der impulſiven und rückſichtslos freien Art des kaiſerlichen Herrn wird ſich der Mann kaum finden, der da ernſte Vorſtellungen ſich zu erlauben wagte. Die Hauptſache an Tſchudis Rücktritt iſt die Feſtſtellung eines tief bedauerlichen Faktums: daß in unſeren gebildeten deutſchen Kreiſen ſich ein Lrnſter Unwillen feſtgeſetzt hat über die ſtändige einſeitige Bevor⸗ Mundung, die wir von oben in Fragen unſerer künſtleriſchen Entwicklung erfahren müſſen. Und die Steigerung dieſer Be⸗ bormundung läßt befürchten, daß für das kulturelle Wohl des deutſchen Volkes nicht mit der gleichen edlen Tatkraft geſorgt werde wie für ſeine friedliche Sicherheit. Dieſe Epoche deutſchen Geiſteslebens wird ſpäteren Generationen, die mit gerechter Kritik meſſen, vielleicht vergleichbar erſcheinen gewiſſen Perioden 923 römiſchen Kaiſerreichs, in denen Wilhelm der Imperator eine Kunſt„befahl“. Die Geſchichte hat hier die Mutloſigkeit der Ratgeber beſonders gebrandmarkt. Der Rücktritt Tſchudis bedeutet das Aufrollen einer prin⸗ zipiellen Frage. Und darum die enorme Wichtigkeit des Vor⸗ gangs. Daß die deutſche Sezeſſionskunſt, die Werner und Ihne und wie ſie alle heißen, lächelnd überſchauen kann, hat ſie be⸗ wieſen. Sie wird in ihrem ſiegreichen Fortſchreiten nicht einen Augenbdlick zu zögern brauchen. Was Schillers Gedicht ſagt, daß die deutſche Muſe ſchutzlos, ungeehrt„von dem größten deutſchen Sohne, von des großen Friedrich Throne“ dovonging. FEnten wir heute wiederum anführen. Sie ſchafft ſich eben ſelbſt ihren Wert. Hermann von Tſchudi, dem ſich die verheißungs⸗ dolle Laufbahn des Schriftſtellers und Wortführers in voller Freiheit eröffnet, wird dieſer Höhepunkt ſeiner amtlichen Lauf⸗ Pahn ſpäterhin biellicht nicht einmal unerfreulich erſcheinen, ſo ſehr er und mit ihm alle künſtleriſch Vernehmungsfähigen es bebauern müſſen, daß der hochgebildete Mann einem mächtigeren Willen unterlag, dem er als ſelbſtändiger Charakter ſich nicht ffigen konnte und durfte. Buntes Feufſleton. Der geteimnisvolle„Prinz Egon! Die Wiener Poligei⸗ Behörde heſchäftigt ſich mit einer eigentümlichen Affäre. Die 4618hr. Wargarete Erb ſpiegelte verſchiedenen Geſchäftsleuten vor, daß ſte außeramtliche, wiſſenſchaftliche und politiſche Tun und Laſſer der Profeſſoren vor das Kirchenforum und ruft nach der weltlichen Arm, nur um die Sprüche des Papſtes aus ren. Will man noch mehr Zeugnis? Die Brandfackel, die der Ultra⸗ montanismus jetzt an die öſtekr. Univerſitäten zu legen be⸗ ginnt, iſt auch für die reichsdeutſchen Univerſitäten angezün⸗ det; ihre Träger ſtehen in dem gegen allen Modernismus ge⸗ weihten Zentrumsmannen bereit, deren Preſſe über den Brand in Oeſterreich jubelt und triumphiert. Der Vatikau und die Intervention des Wiener Nuntius. Der vatikaniſche Korreſpondent des Mailänder„Secolo“ macht ſeinem Blatte folgende Meldung: Ich kann verſichern, daß die Unklugheit, welche der apoſtoliſche Nuntius in Wien in der Wahrmundaffaire begangen hat, dem Vatikan unend⸗ liche Ungelegenheiten bereitet hat. Die wiſſenſchaftlichen Arbeiten des Profeſſors Wahrmund, welche ſich in allzu moderniſtiſcher Richtung bewegen, und der Uebereifer im Staatsſekretariate haben einen Skandal hervorgerufen, in der Abſicht dem Papſte gefällig zu ſein. Um ſeine Abſichten in Bezug auf die Einſchränkung der moderniſtiſchen Bewegung zu unterſtützen, wurde von dem Staatsſekretariate dem Nun⸗ tius nach Wien telegraphiert, energiſch vorzugehen und von der öſterreichiſchen Regierung die Entfernung Profeſſor Wahrmund's von der Lehrkanzel für Kirchenrecht an der Innsbrucker Univerſität zu verlangen. Auf dieſe Weiſe hat man zwei Fehler begangen: einen in Wien, wo es eben un⸗ möglich iſt, in die Autonomie der Innsbrucker Univerſität ein⸗ zugreifen, und einen in Rom, wo der Papſt perſönlich durch⸗ aus eine Störung in den Beziehungen mit Wien nicht wünſcht, weil der Kaiſer von Oeſterreich auch ſeinerſeits ſtets das größte Gewicht auf ein vollkommenes Uebereinkommen mit dem Vati⸗ kan legt, und weil der Papſt nicht wünſcht, daß ein Teil der vatikaniſchen Kreiſe durch ein offenſives Vorgehen den An⸗ ſchein erwecke, als ob man in Rom eine Art von Repreſſalie gegen die ſeinerzeitige Einmengung Oeſterreichs bei der Papſft⸗ wahl anwenden würde. Der Skandal iſt in Wien breitgetreten worden und die Preſſe hat energiſch gegen die Einmiſchung des Nuntius in abſolut interne Angelegenheiten Oeſterreichs proteſtiert. Der Vatikan weiß ſich nicht mehr zu helfen und will wegen des unklugen Vorgehens des Nuntius, der einer ihm vom Staatsſekretariate zugekommenen Weiſung, die noch dazu in entſchiedenem Gegenſatze zu den perſönlichen Juten⸗ tionen des Papſtes ſtand, gehorcht hat, Abhilfe ſchaffen. In vatikaniſchen Kreiſen glaubt man, daß die Löſung des Konflikts auf die Weiſe gefunden werden wird, daß der päpſt⸗ liche Nuntius in Wien, Fürſt Granito di Belmonte in Bälde abberufen und zum Biſchof einer italieniſchen Diözeſe ernannt werden wird, um dann ſeinerzeit die Kardinalswürde zu er⸗ Halten. 553 1 Deutsches Reich. St.&. Skädtiſche Sozialpolitik. Mau ſchreibt uns: Jur Leitartikel Ihres geſtrigen Abendblattes ſteht unter dieſer Spitzmarke zu leſen, daß es in den badiſchen Großſtädten Mannheim und Karlsruhe leider an jeder ſtatiſtiſchen Grund⸗ lage für die Kopfzahl der Haushaltungen fehle. Dieſe Be⸗ ſchwerde wäre gewiß ſehr berechtigt, wenn ſie nicht durch und durch unbegründet wäre. Auf Grund der beiden letzten Volks⸗ zählungen hat das Mannheimer ſtatiſtiſche Amt eine ſehr eingehende Haushaltungsſtatiſtik bearbeitet und veröffentlicht, aus der nicht etwa nur die Kopfzahl der Haushaltungen her⸗ vorgeht, ſondern auch die Kinderzahl der Familien, auf die es in dem Leitartikel beſonders ankommen dürfte. Außerdem werden jedes Jahr nach der Perſonenſtandsaufnahme Ueberſichten über die Stärke der Haushaltungen in Kombina⸗ tion mit der Größe der ihnen zur Verfügung ſtehenden Woh⸗ nungen veröffentlicht. An Material zu einer Haushaltungs⸗ ſtatiſtik fehlt es alſo in Mannheim wahrhaftig nicht. Badiſche Politik. * Buch, 23. März. Auf Einladung des Junglibera⸗ len Vereins Waldshut, der geſtern einen Agitations⸗ ausflug hierher unternommen hatte, fanden ſich zahlreiche Ge⸗ ſinnungsgenoſſen aus Buch, Birndorf, Birkingen, Unteralpfen, ja ſelbſt aus Görwihl hier ein, um mit den Waldshuter Freun⸗ Anlaß geben. den einen gemütlichen und lehrreichen Nachmittag zugleich zu verbringen. Der Vorſitzende des Jungliberalen Vereins Waldshut, Herr W. Kirchberg, hielt einen nahezu einſtündigen Vortrag über das Thema:„Der Bauer einſt und jetzt“. Die Ausführungen des Redners erweckten reges Intereſſe und fan⸗ den großen Beifall. Badiſcher Landtag. [Von unſerem Karlsruher Bureau.) 2. Kammer.— 53. Sitzung. A Karlsruhe, 24. März Präſident Fehrenbach eröffnet 9 Uhr 20 Min. Vorm,. die Sitzung. Am Regierungstiſch Präſident des Miniſteriums des Innenr Freiherr von Bodman und Regierungskommiſſare. Auf der Tagesordnung ſteht die Fortſetzung der Beratung des Gewerbebndget. „Eingelaufene Petitionen: 1) des Gemeinderats Hinterſtraß und des Handwerkervereins Lenzkirch um Aufhebung des Ausnahmetarifs für die Zahnradſtrecke auf der Höllentalbahn: 2) des Bürgervereins des Stadtteils Karlsruhe⸗Rintheim um Er⸗ richtung einer Halteſtelle anläßlich der mit der Verlegung des Karlsruher Hauptbahnhofs zuſammenhängenden Gleisverlegung der Strategiſchen Bahn auf der Strecke Rintheim⸗Karlsruhe. Uebergeben von dem Abg. Neck; 8) des Grenzaufſehers a. D. Franz Schalk in Tuttlingen um Wiederverwendung im Dienfte der Badiſchen Staatsverwaltung.*V Abg. Kopf(Ztr.): Die Ausführungen des Vorſtandes der Fabrikin⸗ pektion geben mir Veranlaſſung, auf dieſe zurückzukoemmen. Im allgemeinen ſind wir mit der Fabrikinſpektion zufrieden. Die Ausführungen wegen der Neutralität der Jabrikinſpektion billigen wir. Doch ſcheint es uns, als ob der Vorſtand den freien Gewerkſchaften entgegenzukommen ſcheint. Was er wegen des Terrorismus geſagt hat, muß zu gewiſſen Beanſtandungen Anl Der Abg. Belzer hat hier mannigfache Beiſpiele dafür angeführt, daß von den freien Gewerkſchaften ein Terroris⸗ mus verwerflichſter Art getrieben wird. Der Fabrikinſpektor hat geſagt, es werde geſündigt intra muros et extra. Der Fabrikinſpek⸗ tor ſollte Beiſpiele dafür hringen, daß auch die chriſtlichen Gewerk⸗ ſchaften Terrorismus treiben.(Rufe aus dem Zentrum: Sehr richtig!) Es war ja ſehr intereſſant, daß bei den Ausführungen des Abg. Belzer über den Terrorismus der freien Gewerk⸗ ſchaften Zurufe aus der Sozialdemokratie kamen, welche dieſen Terrorismus billigten. Was die Ausführungen des Fabrik⸗ inſpektors zum Lanzſchen Streik angeht, ſo will ich darauf nicht näher eingehen. Doch will es mir erſcheinen, als ob die demonſtrative Hervorhebung der Verdienſte des Kollegen Drees⸗ bach recht ungerechtfertigt war. Es war nicht nötig, daß der Vorſitzende der Fabrikinſpektion den Abg. Dreesbach aufgeſucht hat. Es gibt doch gewiſſe Grenzen, namentlich in den Beam⸗ tungen, die man beachten muß. Es kann ſonſt leicht bei den Unternehmern der Glaube erweckt werden, als ob die Febrik⸗ inſpektion bei ihrer Vermittlung zu einſeitig vorgehe. Daß über den Geſetzentwurf betr. die Errichtung von Arbeitskam⸗ mern die Arbeiterorganiſationen gehört worden ſind, war ein glücklicher Griff. Ueberraſchend war die Erklärung des Miniſters, daß die Regierung die Arbeiterkammern für das nſttzlichere und notwendigere halte. Wenn wir vor die Wahl geſtellt würden, oß Arbeits⸗ oder Arbeiterkammern, ſo würden wir uns leichter für Arbeitskammern entſcheiden. Das Ziel dieſer Mtion kann nicht ſein, Arbeiterkammern zu errichten. Das letzte Ziel müßte Ar⸗ beitskammern ſein. Wenn deide Kammern zugleich geſchaffen würden, ſo würde das auch unſere Unterſtützung finden. Das Dringlichere ſind die Arbeitskammern. Der Entwurf giht frei⸗ lich zu erheblichen Beanſtandungen Anlaß. Vor allem gibt das Wahlverfahren zu Bedenken Anlaß. Ich freue mich, daß edr Miniſter die direkte Wahl unter Zugrundelegung des Proportio⸗ nalwahlſyſtems für das richtige hält. Auch damit ſind wir ein⸗ verſtanden, daß die Frauen zum aktiven und paſſiven Wahlrecht zugelaſſen werden. Das Wahlalter halten auch wir für eine untergeordnete Frage. Wir wünſchen, daß auch die Handwerker und die Techniker eine Standesvertretung erhalten. Dagegen iſt es nötig, den landwirtſchaftlichen Arbeitern eine Vertretung zu gewähren. Zweifelhaft erſcheint es, ob es richtig iſt, die Ar⸗ beitskammern den Berufsgenoſſenſchaften anzuſchließen. Wenn auch der Geſetzentwurf viele Mängel hat, ſo ſollte doch endlich ein⸗ mal ein Anfang gemacht werden. Was die Fvage der Arbeits⸗ loſigkeit betrifft, ſo liegt Grund zur Beunruhigung vor ge⸗ keine Frau, ſondern ein Mann ſei, ein veritabler Prinz, den ein Ge⸗ Heimnis, das erſt ſpäter entſchleiert werden würde, jetzt noch zwinge, Anbekannt zu bleiben. Uum das Geheimnis aufs tiefſte hüten zu kön⸗ ten, habe ſie ſich entſchloſſen, Frauenkleider anzulegen, ſich völlig als Frau zu geben und ſich als ſolche überall zu melden. Millionen ſeien für ſie deponiert, doch könne ſie dieſe erſt erheben, wenn der langwierige Prozeß, den ſie um die Anerkennung ihrer fürſtlichen Rechte führe, beendet ſein werde. Das Wiener Sicherheitsbureau erhielt dem„N. W..“ zufolge dieſer Tage die Mitteilung, daß ein Mädchen verſchiedenen Geſchäftsleuten unter den abenteuerlichſten Vorſpiegelungen Geldbeträge entlocke. Es ergab ſich, daß der Bäcker⸗ meiſter Joſef R. in der Margaretenſtraße oft den Beſuch einer Dame erhielt, die ſich für einen—berkleideten Mann ausgab und auch für einen Mann gehalten wurde. Ueber die Abkunft dieſes an⸗ geblichen Mannes waren in der Nachbarſchaft allerlei Gerüchte im Umlauf, die darin übereinſtimmen, daß er aus hohen, ja höchſten Kreiſen ſtamme. Der Bäcker erzählte, die Beſucherin nenne ſich Margarete Erb, doch ſei das nicht ihr wahrer Name, da ſie über⸗ haupt keine Frau ſei. Sie ſei in Wahrheit ein maskierter Pring, Zu dieſer Verkleidung ſei der Prinz gegwungen, weil er noch nicht in der Lage ſei, ſeine Abſtammung nachzuweiſon und dadurch in den Beſitz eines für ihn angelegten Kapitals von zwölf Millionen Mark zu gelangen. Der Bäcker hatte ſich verleiten laſſen, dem angeblichen Prinzen vorerſt 1000 Kronen vorzuftrecken. Durch ein volles Jahr ſandte er auch dem Prinzen das— Mittageſſen zu, ein Menu, wie es ſonſt nicht auf dem Tiſch des Bäckers ſtand. In der ganzen Ver⸗ wandtſchaft des Läckers galt es als ausgemacht, daß Margarete Erb ein Prinz ſei und zwölf Millionen Mark zu erwarten habe. Der Bäcker machte alle ſeine Verwandten rebelliſch, und ſie gaben dem Prinzen nach und nach 14 000 Kronen als Darlehen für die Prozeßführung. Es wurde hierauf ermittelt, daß Pringz Egon— wie er im vertrauten Kreiſe hieß— mit der 1862 in Oberöſterreich geborenen beſchäftigungsloſen Margarete Erb aus Margareten identiſch iſt. Margarete Erb hatte ſchon ſeit 20 Jahren bei ihren Bekannten, insbeſondere einem Vergolder in Nargareten, von ihrer hoßhen Abſtammung erzählt. und durch die vielen Jahre⸗ hindurch die Fiktion aufrecht erhalten. daß ſie ein verkleideter Pring ſei. Dieſe mehr als phantaſtiſche Behauptung wurde dadurch unterſtützt, daß ſie in der Tat männliche Allüren hatte. Schon der Vergolder hielt ſie für einen unterdrückten, in ſeinen Rechten verkürzten Prinzen Pring Sgon hatte die Treue des Vergolders vor gehn 5 Jahren damit belohnt, daß„er' ſich mit der damals 19jährigen Tochter des Vergolders im Sommer 1898 verloßte. Man kann ſich die Freude vorſtellen, die im Hauſe des Vergolders herrſchte, als Pring Egon erklärte, daß er das Mädchen nach Verwirklichung ſeine: Rechtsanſprüche heiraten werde. Doch die Freude war von Furger Dauer, denn Margarete Erb wurde bald nach dem Verlöbnis zur Unterſuchung ihres Geiſteszuſtandes auf die pſychiatriſche Klinik ge⸗ bracht. Hier blieb ſie nur kurze Zeit; man entließ ſie bald als geiſtig geſund von der Klinik. Doch ſie hielt an ihrer prinzlichen Würde feſt und ließ ſich ſeit der Zeit von den Familien des Vergolders und des Bäckermeiſters erhalten. Wie ſehr ſich Prinz Egon in das Ver⸗ trauen der beiden Familien eingeſchlichen, erhellt aus der kaum glaublichen Tatſache, daß man beim Bäcker und beim Vergolder noch heute überzeugt iſt, der Prinz habe die Wahrheit geſprochen. Mar⸗ garete Erb ſpielte auch im Verhör die Komödie fort. Alles Geld, das ſie vom Bäcker und ſeiner Familie erhalten, ſei, ſo gab ſie an, für den Kampf um ihr Recht verwendet worden. Sie habe Privatdetek⸗ tives und Beſitzer von Auskunftsbureaus beſoldet, die die Richtigkeit ihrer Abſtammung und ihrer Anſprüche beweiſen ſollten.„Pving Egon“ wurde dem Landesgericht eingeliefert. — Die Abbitte. Anläßlich des Verſchwindens des Karmeliter⸗ kloſters in Paris erzählt der Gaulois eine amüſante Anekdote von zwei Hiſtorikern, die beide in der ſchönen Kirche dieſes Kloſters be⸗ ſtattet ſind. Francois Vautier fehlte es nicht an Begabung, aber in ſeinen Werken wimmelt es von Ungenauigkeiten. Antotne Varil⸗ las war dagegen ein außerordentlich gewiſſenhafter Geſchichtsſchrei⸗ ber. Als er noch jung war, kam der letztere eines Tages zu Vautier, der älter und ſchon berühmt war, um von ihm eine Auskunft zu er⸗ bitten, die er dann auch voll Vertrauen auf das Wiſſen des Aelteren verwertete. Aber bald erkannte Varillas, daß die Mitteilung falſch geweſen war, und er empfand einen tiefen Groll gegen den Kollegen, der ihn ſo hineingelegt hatte.„Vautier iſt ein Schuft,“ ſagte er bei jeder Gelegenheit;„er hat mick getäuſcht. Er iſt ein Fuchs!“ Ein paar Jahre vergingen. Als eines Tages die beiden Hiſtoriker ſich wieder einander begegneten, bot Varillas freiwillig Vautier die Hand, der darüber ſehr erfreut war und vergnügt fragte:„Sie iind mir alſo nicht mehr böſe?„Nicht im geringſten. Ich habe Ipre Werte geleſen, und da habe ich eingeſehen, daß ich Unrecht hatte, Sie haben mich nicht getäuſcht, Sie ſind tein Fuchs, ſagte Varillas lächelnd. Und dann fügte er mit liebenswürdigem freundlichem Aus⸗ druck hinzu:„Sie ſiud ein Eſelk“ —— Mannheim, 24. März. General⸗Anzeiger.(Abendblatt). 3. Seike. zude auf dem Gebiete des Bauge anber Weſ de 9 5 Verlangen verſchiedener V 5 e werken. Pas langen verſchledener Vorredner iſt durchaus gerechtfertigt, daß die inländiſchen Arbeiter vor allem bevorzugt werden. Es ſollten aber auch die heimiſchen Arbeitgeber bevorzugt werden. Hier ßollte wohl ſeitens des Staates wie der Städte entgegen⸗ gekommen werden. Wir haben es begrüßt, daß der Miniſter ſo energiſch die Hand an die Frage der Arbeitsloſenver⸗ ſicherung legen will. Angeſichts der mangelnden Erfah⸗ rung iſt der Weg, den der Miniſter gezeigt hat, zu empfehlen, mämlich dieſe Verſicherung lokal zu organiſieren. Die Kohlen⸗ teuerung ſpüren wir ja alle am eigenen Leib. Es iſt mit Recht hervorgehoben worden, daß uns ein Ausfuhrverbot nichts helfen werde. Es wird uns nichts anderes helfen, als eine ſcharfe Ueberwachung der Syndikate. Soweit möchte ich freilich nicht gehen, daß diegohlenbergwerke verſtaatlicht werden. Ich ſehe nicht ein, warum ſchließlich der Staat die Kohlenpreiſe vorſchreiben ſollte. Wenn es in aller Stille gemacht werden könnte, ſo wäre ja zu empfehlen, daß der Staat Kohlenbergwerke erwürbe, um den eige⸗ men Kohlenbedarf zu decken.(Zurufe: Expropriation!) Eine Expro⸗ priation würde zu den ſchwerſten Kriſen auf dem Geldmarkte führen. Wir müſſen zu einer geſetzlichen Regelung der Kartelle kommen; eſe wachſen ſich zu einer öffentlichen Gefahr aus. Durch zu weit⸗ ghende Beſtimmungen hinſichtlich der Heimarbeit würden wir Eine Entvölkerung des Landes herbeiführen. Die Arbeiterverſiche⸗ Tung ſollte auch auf die Heimarbeiter ausgedehnt werden; weiter ſollte man aber nicht gehen. Wir ſollten froh ſein, daß wir in den Heimarbeitern noch genügſame Leute haben, die anderen ein Vor⸗ bild ſein können. Mit den Verordnungen über die Handels⸗ und Gewerbeſchulen iſt man recht unzufrieden, vor allem auch mit der Förderung des Haushaltsunterrichts für weibliche Schüler. Man ſollte die Beſtimmungen, die der Autonomie der Schulen zu nahe treten, wieder aufheben. Beſonders beklagenswert iſt der Mangel an Handels⸗ und Gewerbelehrern. Wir kranken vor allem am Ueberſtundenſhſtem. Dieſer Lehrermangel reſultiert aus der minderen ſozialen Behandlung dieſer Lehrer. Man verlangt heute von den Landwirtſchaftslehrern eine beſſere Vorbildung als von den Handels⸗ und Gewerbelehrern. Hier muß eine gleichmäßige Behandlung geſchaffen werden. Auch in der Bezahlung und in der Titelfrage ſollten ſie gleichgeſtellt werden. Ober⸗Reg.⸗Rat Bittmann: Die Aeußerung: peccatur int ra muros et extra bezog ſich auf die Kampfmittel der Organiſationen. Ich wollte zum Ausdruck Hringen, daß nach meiner Meinung der Kampf der Organiſationen Unter ſich oft in einer Weiſe geführt wird, die einen erheblichen Unterſchied in der Wahl der Mittel nicht erkennen läßt. Unter Terrorismus kann doch nur verſtanden werden, daß die numeriſch aiherwiegenden Organiſationen auf ſchwächere Organiſationen oder auf ungzgeniſierte Arbeiter einen Druck ausüben, nicht aber ſind darunter zu verſtehen die ſtrafgeſetzlich zu verfolgenden Ausſchrei⸗ tungen Einzelner. Bei uns in Baden überwiegt die Zahl der freien Getwerkſchaften und es iſt daher die Ausübung bvon eklatantem Terrorismus ſeitens der chriſtlichen Gewerkſchaften garnicht leicht möglich. Keineswegs habe ich bei meinen Ausführungen zum Aus⸗ druck bringen wollen, daß Angehörige der chriſtlichen Gewerlſchaften in Baden mit dem Strafgeſetzbuch in Konflikt gekommen ſind. Der⸗ artige Fälle ſind mir nicht in Erinnerung. Ich habe mich mit dieſen Dingen beruflich nicht zu befaſſen. Ich ſtehe auf dem Standpunkte, daß bon ſeiten aller Organiſationen Kampfmittel recht ſcharfer Art angewendet werden und daß ich einen Unterſchied in der Wahl der Kamofmittel nicht finden kann. Abg. Horſt(Soz.): Auch bei uns in Baden iſt ein gewiſſes Scharfmachertum vorhanden; das ſieht man aus der Behandlung, die oft Arbeitern wird, die mit den Fabrikinſpektoren verhandeln. Der Redner geht muf die Organiſation der Fabrikinſpektion näher ein. Die Fabrik⸗ inſpektion ſollte auch für Schutzvorrichtungem Sorge kragen. Mit der Zeit müſſen wir dahin kommen, daß den Arbeiterausſchüſſen zmehr Bedeutung beigelegt wird als heute. Die Frage der Arheits⸗ loſenverſicherung iſt noch nicht geklärt, doch erſcheint es mir, als ob ſie von kleinen Verbänden nicht in genügender Weiſe gelöſt werden kann. Ein geeignetes Mittel zur Bekämpfung der Arbeitsloſigkeib iſt die Herabſetzung der Arbeitszeit in den einzelnen Betrieben. Der Exekutivgewalt der FJabrikinſpektion ſollten größere Vefugniſſe zugeſtanden werden. Abg. Birkenmayer(Ztr.) ſpricht über die Heiminduſtrie auf dem Hotzenwald. Früher ſei die Lage der Bauern auf dem Hotzenwald äußerſt prelär geweſen. Man ſollte für die Einführung der Hausinduſtrie in dieſer Gegend dank⸗ bar ſein, welche dieſe Armut beſeitigt hat. Die Regferung ſollte auch diesmal der Genoſſenſchaft für die Seſideninduſtrie auf dem Hotzenwald hilfreich zur Seite ſtehen. Abg. Schmidt⸗Brotten(B. d..): Winr haben auf dem letzten Landtage den Standpunkt ver⸗ kreten, daß Arbeiterkammern den Arbeitskammern borzuziehen ſeien. Die Mehrheit des Hauſes ſtand auf einem anderen Stand⸗ punkt. Wir ſind inzwiſchen zu der Anſicht gekommen, daß die Frage micht lauten ſollte: Arbeiterkammern oder Arbeitskammern, ſondern es ſollte heißen: Arbeitskammern und Arbeiterkammern. Den Arbeiterkammern ſollte nicht nur eine begutachtende Tätigkeit zu⸗ gewieſen werden, ſondern ſie ſollten auch herangezogen werden bei der Verwaltung von Arbeitsnachweiſen, der Verpflegungsſtationen der Arbeiterkolonien, bei der Verwaltung der Verſicherungsanſtalten und der übrigen Verſicherungen der Arbeiterſchutzgeſetzgebung. Was das Wahlrecht anbetrifft, ſo ſind wir der Anſicht, daß das direkte Wahlrecht unter Anwendung des Proporzes zu fordern iſt. Die Behauptung, daß die chriſtlichen Gewerkſchaften in Ab⸗ Hängigkeit zur Zentrumspartei ſtehen, iſt ſchon deshalb unrichtig, weil den chriſtlichen Gewerkſchaften auch evangeliſche Arbeiter an⸗ gehören. An den Erfolgen der Arbeiterſchaft haben die chriſtlichen Getmerkſchaften gleichen Anteil wie die übrigen Gewerkſchaften. Es iſt durchaus unberechtigt, die gelben Gewerkſchaften mit den chriſt⸗ lichen in einen Topf zu werfen. Berechtigt iſt das Beſtreben, die Ultersgrenze für die Altersrente von 70 auf 65 JFahre herabzu⸗ ſetzen. Erfreulich war es für mich zu hören, daß die badiſchen Nationalliberalen für die Verſtaatlichung der Kohlen⸗ bergwerke eintreten. Es wird aus der Einführung der Schiff⸗ fahrtsabgaben eine Verteuerung der Kohlen befürchtet. Das iſt aber micht richtig. Die Verbilligung der Tarife führt auch nicht not⸗ wendigerweiſe zu einer Verbilligung der Konſumtion. Die Preis⸗ bildung iſt heute ganz in die Hände des Syndikats gelegt. Die Vorbildung der Handwerker wird in ihrer Bedeutung vielfach überſchätzt. Es werden durch die vermehrten Schulforder⸗ ungen viele junge Leute in die Fabriken getrieben. Man ſollte das Schutzalter für die Kinderarbeit in den Fabriken hinaufſetzen. Abg. Wiedemann(3tr.) ſpricht über die Kohlennot und die Bekämpfung der Arbeitsloſig⸗ keit. Der Handwerker, der heute ſchwer unter der Wucht des Großkapitals leidet, müſſe praktiſch, aber auch theoretiſch gut vorgebildet ſein. Der Mangel an Fachſchulen auf dem Lande führe zu dem Lehrlingsmangel, der auf dem Lande ſich außer⸗ orbentlich fühlbar mache. Auch entſtünden den Eltern große Mehrkoſten, wenn ſie ihre Söhne in die Stadt zur Ausbildung als Handwerler ſchicken müßten. Wünſchenswert wäre es, in den größeren Städten Lehrlingsheime zu gründen. Redner ſchließt ſich den Ausführungen des Abg. Kopf bezüglich der Handels⸗ und Gewerbelehrer an. Begreifen könne er nicht, warum die Mädchen in den Handels⸗ und Gewerbeſchulen gezwungen ſeien, Haushaltungsunterricht zu beſuchen.(Abg. Neuhaus ruft: Das ſchadet gar nichts.) Der Gewerbelehrermangel ſei tatſächlich vorhanden; an der Baugewerkeſchule ſeien Lehrer angeſtellt, die die Gewerbelehrerprüfung gar nicht abgelegt hätten. Den Aus⸗ führungen über die Sicherung der Bauhandwerkerforderungen ſchließe er ſich durchaus an. Miniſterialrat Schueider: Die Anforderungen für die Handwerkskammern im vorlie⸗ genden Budget ſind deshalb nicht begründet, weil es nicht üblich iſt, Anforderungen zu begründen, die ſchon früher in gleicher Höhe vorgeſehen geweſen ſind. Die Feſtſetzung von Mindeſt⸗ preiſen liegt nicht im Aufgabenkreiſe der Handwerkerkammern; ſie haben ſolche Mindeſtpreiſe auch nicht feſtgeſetzt. Dagegen ſind ſie befugt, die Höchſtzahl der Lehrlingszahl zu fixieren. Die Hand⸗ werkskammern ſchreiben freilich nur vor, daß die Gewerbetrei⸗ benden binnen 14 Tagen die Zahl der Lehrlinge anmelden müſſen, wenn ſie drei überſteigt. Dann haben die Gewerbekammern zu prüfen, ob ein Mißverhältnis vorliegt oder nicht. Die weib⸗ lichen Lerhlinge müſſen, wenn ſie die gleichen Rechte wie die männlichen erlangen wollen, die gleiche Vorbildung nachweiſen. Was den geſetzlichen Zwang gegenüber den Gemeinden wegen der Einführung des gewerbl. Fortbildungsſchulunterrichts betrifft ſo hat die Regierung 1904 einen entſprechenden Entwurf vorge⸗ legt, der aber keine Annahme fand. Wir haben jetzt von einer Geſetzesvorlage abgeſehen, weil der Fortgang der Errichtung ge⸗ werblicher Fortbildungsſchulen durchaus erfreulich iſt. Sollten hier jedoch die rückſtändigen Gemeinden nicht nachzufolgen ge⸗ neigt ſein, ſo werden wir noch ſpäterhin ein entſprechendes Gefetz vorlegen. Den badiſchen Gewerben wird bei Vergebungen der Vorzug gegeben, wenn die Angebote annähernd gleichkommen. Auch die Berückſichtigung der ortsanſäſſigen Gewerbetreibenden findet nach der neuen Submiſſionsordnung ſtatt. Die Verdingung kann auch in engeren Submiſſionen und auch ohne Ausſchreibung erfolgen. Die Beſchwerden bezüglich der Arbeiten am neuen Kollegien⸗ hauſe in Freiburg werden wir an das zuſtändige Miniſterum befürwortend weiterleiten, ebenſo den Wunſch, die Submiſſions⸗ formulare gratis an die Gewerbetreibenden abzugeben. Bei der Neuregelung der Gehaltsverhältniſſe der Gewerbelehrer war die Regierung beſtrebt, ihrer Vorbildung und ihrer Stel⸗ lung gerecht zu werden. Sie ſind auch tatſächlich im neuen Ge⸗ haltstarif erheblich beſſer geſtellt worden. Die Regierung be⸗ dauert den Lehrermangel und die Notwendigkeit der Ueberſtun⸗ den. Dieſe ſind beſonders deshalb geſtiegen, weil die Pflicht⸗ ſtunden für die Gewerbelehrer herabgeſetzt worden ſind. Es iſt zutreffend, daß die Baugewerkſchule nur 20 badiſche Gewerbe⸗ ſchulkandidaten beſuchen. Das iſt wohl zurückzuführen auf die er⸗ höhten Anforderungen an die Vorbildung und die Einführung der praktiſchen Tätigkeit. Die Regierung beklagt den Lehrer⸗ mangel und ſie erblickt in der Beſſerſtellung dieſer Lehrer das Mittel, dieſem Mangel abzuhelfen. Sie iſt aber auch der Mei⸗ nung, daß durch den neuen Gehaltstarif eine weſentliche Beſſer⸗ ſtellung der Gewerbelehrer eintreten wird. Die Regierung wird fernerhin nicht mehr geſtatten, daß ſeitens der Städte an die Ge⸗ werbelehrer Zulagen gegeben werden, weil dieſen Zulagen die ge⸗ ſetzliche Grundlage fehlt, weil ſie aber auch Mißſtimmung unter den Gewerbelehrern hervorzurufen geeignet ſind. Dieſe Lehrer ſind Beamte des Staates und müſſen als ſolche ihre Bezahlung ausſchließlich vom Staat erhalten. Der Miniſterialreferent geht alsdann auf die neuen Verordnungen über das Handels⸗ und Gewerbeſchulweſen und die dazu vorgebrachten Beſchwerden näher ein.]ff Hierauf wird die Debatte abgebrochen. 5 Schluß der Sitzung 342 Uhr.— Nächſte Sitzung: Donnerstag den 26. April nachmitkags 4 Uhr: Fortſetzung. 81355 Aus Stadt und Tand. * Maunheim, 24. März 1908. * Ernanut wurden die Eiſenbahnpraktikanten Auguſt Kraus, Karl Chriſtian und Otto Krepper in Karls⸗ ruhe zu Betriebsaſſiſtenten. * Ernannt wurde Betriebsaſſiſtent Reinhold Freudemann in Villingen zum Betriebsſekretär und Eiſenbahnaſſiſtent Anton Limpert in Karlsruhe Weſtbahnhof mit der Amtsbezeichnung „Betriebsaſſiſtent“ zum Expeditionsaſſiſtenten. „Verſetzt wurde Steuerkommiſſäraſſiſtent Eduard Frey bei dem Großh. Steuerkommiſſär für den Bezirk Emmendingen in gleicher Eigenſchaft zu jenem für den Bezirk Freiburg⸗Stadt und Steuerkommiſſäraſſiſtent Friedrich Theilacker bei dem Großh. Steuerkommiſſär für den Bezirk Freiburg⸗Stadt in gleicher Eigen⸗ ſchaft zu jenem für den Bezirk Emmendingen. * Der Abgeordnetentag des Badiſchen Militärvereins⸗Ver⸗ bandes findet dieſes Jahr am 27., 28. und 29. Juni in Villin⸗ gen ſtatt. * Verkehrsmotiz. Die Kgl. Eiſenbahndirektion Saarbrücken gibt bekannt, daß vom 1. April d. J. ab ſämtliche Schnell⸗, Eil⸗ und Perſonenzüge der Strecke Saarbrücken⸗Trier wieder durch den Mettlacher Tunnel geleitet werden. Die Umlenfung der Schnellzüge 157/158 und der Eilzüge 155/156 über Diedenhofen fällt weg. Am gͤnannten Tage tritt für die Strecken Saarbrücken Trier und Völklingen—Püttlingen der Fahrplan vom 1. Oktober vorigen Jahres wieder in Kraft. Zwiſchen Wengerohr und Bern⸗ caſtel⸗Cues verkehren die Züge 826/827 und zwiſchen Diedenhofen und Koblenz der Zug 407 gleichfalls wieder nach dem Fahrplan pom 1. Oktober vorigen Jahres. *Die Penſionsanſtalt deutſcher Journaliſten und Schrift⸗ ſteller veröffentlicht einen Auszug aus dem Geſchäftsberichte für 1907. Den Einnahmen an Beiträgen der Mitglieder von 89 212 Mark ſtehen zur Seite 229 920 Mark an außerordentlichen Ein⸗ nahmen. Die Bilanz für das Geſchäftsjahr 1907 verzeichnet an Prämienreſerven 1013000 Mark und an Reſerven und ſoge⸗ nannten freien Fonds— Reſervefonds, Zuſchußfonds, Stiftungs⸗ fonds uſw.— 509 000 M. Mit dem Inslebentreten der Wit⸗ wen⸗ und Waiſenverſicherung brachte das verfloſſene Jahr wohl den größten und bedeutendſten Erfolg, den die An⸗ ſtalt ſeit ihrer Gründung zu verzeichnen hatte. * Ueber die Tätigkeit des Vereins Volksbibliothek Mann⸗ heim in den Jahren 1905, 1906 und 1907 iſt nach dem uns vor⸗ liegenden Bericht des Vorſtandes folgendes mitteilenswert: Der Verein beklagt für die vorliegende Berichtsperiode lelftes, zwölftes und dreizehntes Geſchäftsjahr) den Verluſt dreier hervor⸗ ragender Mitglieder des Verwaltungskörpers, des Herrn Haupt⸗ lehrers Dr. Adolf Meuſer, des Herrn Reichstagsabgeordneten und. Stadtrats Auguſt Dreesbach und des Herrn Kommer⸗ zienrats und Stadtrats Fritz Hirſchhorn. Die Gründung der Volksbibliothek war vor allem der Anregung des Herrn Dr. Meuſer zu verdanken, indem er ſich in ſeiner Eigenſchaft als Vor⸗ ſitzender des Dieſterwegvereins mit einer zweckentſprechenden Schrift an die Stadtbehörde wandte. Alle drei Herren aber haben ihren bekannten ſonſtigen Verdienſten das weitere hin⸗ zugefügt, die Sache des Vereines ſortgeſetzt tatkräftig zu unter⸗ ſtützen und zu fördern, Herr Stadtrat Hirſchhorn ſpeziell als 96 Jaßre alte Maſchinenſchloſſer Jakob Weiner aus Wilna u weitaus große Mehrzahl der Entleiher verlangt durchweg nus Bart ſch, zieheriſche Wert der Meiſterprüfung im Handwerk mehr und mehn langjähriger Kaſſier. Die von den Gründern ausgeſtreute Saak iſt auf durchaus fruchtbaren Boden gefallen. Die Knappheit der zur Verſügung ſtehenden Mittel hat jedoch den Bemühungen des Vorſtandes fortgeſetzt enge Schranken auferlegt, ſodaß heute weniger als je von einer vollen Befriedigung des beſtehenden Bedürfniſſes geſprochen werden kann. Denn gerade durch die Bemühungen des Vereines iſt dieſes Bedürfnis in einem wei! höheren Maße, als man erwartet hatte, nicht entſtanden, ſondern zu Tage getreten. Und was ſind 11000 Mark Einnahmen wenn damit ſämtliche Ausgaben für das Entleihen von zurzei! jährlich weit über 100 000 Bänden beſtritten werden ſollen“ Einen Gradmeſſer für die Steigerung des Bedarfs bieten dit jährlichen Entleihziffern, die wir hier folgen laſſen: Die Zah der Entleihungen betrug: Im Jahre 1895 6000 Bände, im Jahre 1900 57 737 Bände, im Jahre 1904 97 626 Bände, im Jahre 1905 95935 Bände, im Jahre 1906 105 823 Bände, im Jahre 1907 112573 Bände. Aus den eigenen Mitteln des Vereins hätte dieſen Anforderungen natürlich bei Jahresbeiträgen von zuletzt rund 3800 Mark nicht entſprochen werden können. Die Stadk⸗ gemeinde hat denn auch in dankenswerter Würdigung der Veßp hältniſſe den Verein zuletzt 1907 mit 7000 Mark und ebenſo des Kreisausſchuß mit dem Betrage von 700 M. unterſtützt. Doch mußten dieſe Mittel ſelbſtperſtändlich ganz und gar dem Be⸗ triebe der Bibliothek zufließen. An eine Verbeſſerung der Räum⸗ an die Beſchaffung Als im Stadtgemeinde dem jungen Verein zwei nicht mehr als Unter⸗ Leſeſaal. Dieſe 55 Flächenmaß von je 60 Quadratmeter müſſen heute noch im 14. e der neu erſtellte Leſeſaal in der Neckarſtadt eine Be⸗ 1* 0 fe araus berechnen, in welchem Maße ein ausreichend großes ſtadt frequentiert ſein würde. heim in den letzten 20 Jahren für Bildung, Geſittung, Wohler⸗ gehen, Behaglichkeit der Einwohnerſchaft Geleiſtete, ſo kann dies nur mit aufrichtiger Bewunderung erfüllen. Die ſeit Jahrexg von allen Beteiligten empfundenen und ſich immer ſteigerndeg Mißverhältniſſe in der Volksbibliothek laſſen jedoch den Wunſch nach einer ernſtlicheren Würdigung ihrer Bedeutung für das Volkswohl ſeitens der Allgemeinheit als begreiflich erſcheinen⸗ Denn wie vielen Gönnern auch herzlicher Dank für namhaftes Geldgeſchenke und für Bücherſpenden wiederum an dieſer Stelle ausgeſprochen werden darf, ſo müßten doch, um der Aufgabe ge⸗ recht zu werden, ganz andere Mittel zur Verfügung ſteßen. Maß darf deshalb hoffen, daß den Mängeln der Räumlichkeiten durch Anweifung anderer, würdigerer ſeitens der Stadtgemeinde nicht allzuferner Zeit entſprochen werden wird. Denn daß die Beſchaffung geeigneter geiſtiger Nahrung auch für die wirt⸗ ſchaftlich Schwächeren zu den ſozialen Aufgaben des Gemein: weſens gehört, darf wohl als bewieſen angeſehen werden. ie gute Lektüre, und die andern ſind für guten Rat ſehr dankbar,; obwohl die hervorragendſten Schrifſteller 8 bis lꝛfach vorhanden ſind, konnte der Nachfrage oft wochenlang nicht entſprochen werden, 4 Freireligiöſe Gemeinde Mannheim. In der geſtrigen ordent⸗ lichen Gemeindevberſammlung wurde der Jahresberich und Abſchluß für 1907, ſowie der Voranſchlag für 1908 genehm und die turnusgemäß ausſcheidenden Vorſtandsmitglieder einſtimmig wiedergewählt. Der Vorſtand beſteht demnach für 1908 wieder aus den Herren Stadtrat Hermann Barber, Planvertvalter Theodor Stadtrat Bernhard Foshag, Dreher Friedrich Henne, Wirt Karl Hoffmann, Landtagsabgeordneter Robert Kramer, Baukbeamter Hermann Ott, Prediger Georg S chne i⸗ der, Hauptlehrer Karl Spieß, Architekt Heinrich Stiffen⸗ höfer, Bankdirektor Otto Wüſt. Zur Zeit zählt die Gemeinde ca. 2700 Seelen. „ Einen handwerkerfreundlichen und für andere Gemeinden vorbildlichen Beſchluß hat der Gemeinderat G ültlingen[(OMW Nagold) vor kurzem gefaßt, indem er auf Antrag des Ortsvorſtehers die Abhaltung eines Vorbereitungs kurſes für Meſiſter brüfungskandidaten beſchloß und die hierdurch nötig wer⸗ denden Miktel bereit ſtellte. Ein weiterer Beweis, wie der er anerkannt wird. 5 4 Oberrheiniſcher Verein für Luftſchiffahrl. Wir weiſen auch an dieſer Stelle auf den am kommenden Freitag Abend halb Uhr im Friedrichsparkſaale ſtattfindenden Lichtbilderhor⸗ trag des bekannten Luftſchifſers Hauptmann Lohmülfer aus Straßburg hin, über„Das Problem des lenkbare Luftſchiffes“, mit dem Bemerken, daß bei freiem Einkrit Gäſte willlommen ſind. * Große Karnevalgeſellſchaft Neckarvorſtadt e. V. Am Ire⸗ tag abend findet die ordentliche Generalverſa m m lung der Geſellſchaft mit Rechnungsablegung und Vyrſtan wahl im Vereinshauſe„Neckarſchloß“ ſtatt. Näheres iſt aus der diesbezüglichen Annonce in vorliegender Nummer erſichtlich „ Aus dem Schöffengericht. Zu welch ſchweren Folgen d Spielerei mit Schußwaffen führenckann, zeigt ein Fall, der vor de! Schöffengericht zur Aburteilung gelangte. Der 12 Jahre alte Volks ſchüler Joſef Mand ſchoß am Sonntag den 17. Nobember v. 3 in der Friedrichsfelderſtraße aus einem kleinen Terzerol auf d borübergehenden Mädchen und traf dabei die 13 Jahre alte Se 5 lerin Kätchen Eſter, Tochter eines Eiſenbahnbeamten von bier, die linke Schläfe. Das ſchwer verletzte Kind mußte ins Kranfen⸗ haus verbracht werden. Die kleine 6⸗Millimeter⸗Patrone ſteckk ſ tief, daß ſie bis jetzt nicht entfernt werden konnte. Nach vorgenom menen Röntgenſtrahlen⸗Unterſuchungen ſteckt ſie jedoch in Weſch⸗ teilen. Eine Gefahr iſt alſo ausgeſchloſſen. Der Junge hatte die Waffe von einem Schulkameraden erhallen, welcher ſie am Tage des Vorfalls von einem Trödler gekauft hatte. Die Kugeln würde ihm in dem Geſchäft eines Büchſenmachers durch die Frau bverab⸗ folgt. Der leichtſinnige Schütze konnte nicht in Anklagezuſtand bek⸗ ſetzt werden, weil er nach Anſicht ſeines Lehrers nicht die erforder⸗ liche Einſicht in die Strafbarkeit ſeiner Handlungsweiſe beſaß, dafüt wurde aber der Sohn des Trödlers und die Frau des Büchſen⸗ machers zur Verantwortung gezogen, denn es beſteht eine M ſterialverordnung, nach welcher Schußwaffen, Patronen, Feuerſe körper u. dergl. nicht an Jungen unter 10 Jahren verabfolgt werden dürfen. Die Sache wäre wohl gar nicht zur Anzeige gelangt, aber der Vater des Mand, ein Packmeiſter, erklärte ſich zu keinerle! Entgegenkommen gegen die Eltern des Mädchens bereit. Die beide Angeklagten wurden in der geſtrigen Sitzung freigeſprochen. Bezüglich des Ankaufs des Terzerols konnte nicht konſtatiert werden, wer dasſelbe verkauft hat und auch die Behauptung der Frau des Büchſenmachers konnte nicht widerlegt werden, daß ſie den äußerſt ſtark entwickelten Jungen für 16 Jahre alt gehalten habo. * Ruſſiſche Schwindler. Zwei Ruſſen, die ihr betrügeriſche Handwerk ſchon oft auf die gleiche Weiſe mit Erſolg ausgeubt haben dürften, wurden geſtern in Ludwigshafen feſtgenommen, DTer nd der 4. Seite —— 1 General⸗Anzeiger.(Abendblakt.) Mannheim, 24. März; Jahre alt ifer Waſilh Dſchernikoff aus Paploſosk ſtellten fich gef iner Ludwigshafener Zeitungsredaktion als Fuſſiſche Flüchtunnge vor und baten um eine Unterſtützung, die ihnen Zuch in Form einer Anweiſung an eine Kaſſe gewährt wurde. Dem Kaſſterer fiel jedoch der hohe Betrag von 12 Maxk auf, welcher auf der Quittung ſtand. Er wandte ſich an den Ausſteller der Quittung linnd nun erfuhr er, daß, wie gewöhnlich, ein Betrag von ſe 2 Mark Angewieſen war. Man veranlaßte ſofort die nötigen Schritte bdei der Polizei, die die beiden Schwindler in dem Augenolicke feſt⸗ Hahr, als ſie die Rheinbrücke überſchreiten wollten. Vorſicht dürfte geboten ſein, da die beiden Schwindler nach ihrer Aburteilung wohl ihr betrügeriſches Handwerk fortſetzen werden. * Ingenieurſchule zu Mannheim. Die Hauptprüfun⸗ gen fanden im gegenwärtigen Winterſemeſter in der Zeit vom 10. bis 20. März ſtatt. Zur Hauptprüfung hatten ſich 39 Kan⸗ didaten gemeldet, von denen 32 die Prüfung beſtanden haben. Einem der Kandidaten konnte das Prädikat„mit Auszeichnung Heſtanden“ erteilt werden, und zwar Herrn Erwin Albrecht aus Thalwil(Schweizl. Des weiteren erhielten 7 Kandidaten das Prädikat„ſehr zut beſtanden“, 3„gut beſtanden“ und die Ubrigen 21„beſtanden“. Es ſei ain dieſer Stelle noch einmal SJarauf hingewieſen, daß an die Ingenieurſchule auch eine A b⸗ kleilung für Bauk unde(Baugewerkſchule mit erweitertem Vehrplan für die Hochbauabteilung) angegliedert iſt, und zwar gleichfalls unter Subventionierung der Stadtgemeinde. Dieſe Bauabteilung umfaßt außer einem Vorbereitungskurſus 6 Bau⸗ meſter, von welchen im Sommerſemeſter 1908 die drei unteren eführt werden. Wolizeibericht vom 24. März. (Schluß). Ssichenländung. Am 17. März 1908 wurde im Rheins hei Bingen die Leiche eines etwa 25 bis 30 Jahre alten, 1,90 Meter groaßen, kräftig gebauten Mannes mit ſchwarzem ziem⸗ llch langen, ſpärlichen Kopfhaar und dio. Schnurrbart, mit gut gehaltenen Zähnen, geländet, deſſen Perſonalien bis jetzt nicht ſeſtgeſtellt werden konnten. Die Kleidung beſtand aus: dunklem Ueberzieher, braun kariertem dunklem Anzug, an jedem Fuß wei Strümpfe, wovon der eine braun, der andere rötlich ge⸗ färbt iſt, geſtreiftem Bieberhemd, zwei Paar weißen Unterhoſen ünd Zugſtiefeln. Bei der Leiche wurden folgende Gegenſtände lefunden: Ein Portemonnaie aus braunem Leder mit 16.32 M. Inhalt, ein Pyſteinlieferungsſchein Nr. 751 über 17.70 M. an Mohren in Aachen, 1 Gepäckſchein vom Bahnhof Frankfurt a. M. Hinterlegungsſchein Nr. 158, 1 Winterfahrplan, 4 Marken 10 Pfennig, 1 Uhr nebſt Kette, 1 Spiegel und 1 Taſchenmeſſer. Kleider und die übrigen Gegenſtände ſind hier aufbewahrt. Um poldige Mitteilung über die Perfönlichkeit der Leiche wird er⸗ Ucht. tr Diebſtähle. Von noch unbekannten Gtern wurden in letzter Zeit hier entwendet: a) vermutlich in der Nacht vom 18. auf 19. d. M. aus dem Lagerplatz des Kadtiſchen Straßenbahnamts 1 Rolle Kupferdraht zur Ober⸗ kung, 40 Meter lang und 8 Millimeter dick, b) in der Nacht im 20. auf 21. ds. Mts. aus einem in den Welſchengärten ge⸗ legenen verſchloſſenen Hühnerhof ein weißes Huhn mit ſilber⸗ forbigem Hals, 2 ſperberfarbige Hühner, eines davon hat doppel⸗ en Kamm, 14 rebhuhnfarbige Hühner mit ſchwarzem Hals und gelben Füßen, 2 große, ſchwere gelbe Hühner, 1 kleines gelbes Huhn mit Doppelkamm und 1 rebhühnfarbiger, großer ſchwerer ehn, e) am 23. d. M. vor dem Hauſe N 7, 21 ein Pfaff⸗ ecprd⸗Fahrrad mit rot und weißgeſtreiften Mänteln, d) geſtern ud 694 Uhr vor dem Hauſe Akademieſtraße 10 ein Alteres rrad, c) am gleichen Tage vormittags auf dem Speiſemarkt 1 ein Korb mit 11 Köpfen Blumenkohl. Berloren ging am 14. d. Mts. im Hauſe J 6, 38 eine gold. Ir, Doppeldeckel mit blumenartigen Verzierungen und einer ſilbernen Kette. Um fachdienliche Mitteilung an ucht. Ans dem Grossherzogtum. Hocken heim, W. März. Unter zahlreicher Beteiligung den umliegenden Orten Neulußheim, Altlußheim und Rei⸗ en, ſowie unter Teilnahme von Jugendvereinen der Amts⸗ kzirke Schwetzingen, Wiesloch und Heidelberg fand geſtern hier die Einweihung des neuen Evang. Vereinshau⸗ an der Luiſenſtraße ſtakt. Die Feſtrede hielt Inſpektor farrer Böhmerle von Durlach; desgleichen hielten Anſprachen Reiſeprediger Schambacher⸗Hockenheim und Weißer⸗Wies⸗ Poſaunenchöre und Chorgeſänge gaben dem Akt ein feſt⸗ be. Friedrichsfeld, B3. März. Die Scheuer des Land ⸗ irts Philipp Koch iſt nachts abgebrannt. Der Schaden iſt Vormittag kungshalber erfolgten Anweſens m goldenen Hirſch'“ erhielt Herr Jvohann G a IV. en Zuſchlag auf ſein von 49000 Mark. Die amtliche cha betrug 45000 Mark. bdob olfgell, 22. März. Geſtern morgen 9 Uhr Andete die 16 Jahre alte Dienſtmagd Hedwig Haller von anſtanz, während der Dienſtherr Fritſchy in der Kirche war, Hof ihrer Herrſchaft Röhrangerhof, an. Der ganze braunte total nieder. Drei Feuerwehren, von geringen, Möggingen und Langenrain waren erſchienen, war wegen Waſſermangels nichts zu retten. Nur das konnte gerettet werden. Der Schaden beträgt 17 000 M. Mädchen, das gewiſſermaßen in Zwangserziehung aus Hofe untergebracht war, vollbrachte die Brandſtiftung, um Hofe fortzukommen. Sie wurde verhaftet und ins hiefige mtsgefängnis eingeliefert. pfalz. Reſſen und Umaebung. %68. Zudwigshafen, 23. März. In einer hieſigen Wirt⸗ üſt ſetzte eine Dienſtmagd aus Durlach ihre beiden un⸗ lichen Kinder, ein Mädchen von 5 und einen Knaben Jahren, aus. Zwei Mundenheimer Frauen nahmen er armen Geſchöpfe an. 185 Gerichtszeitung. Zweibrücken, 23 März. In der heutigen Schwur⸗ zichksſißung wurde der 42 Jahre alte Gerichtsvollzieher Arich Rapp in Lauterecken wegen Amtsverbrechen zu 9 ten Gefängnis verurteilt, wovon 1 Monate Unter⸗ ngshaft abgehen. voon Nas zn Tag. Selbſtmord eines Schülers. Guben, 24. Der neunzehnfährige Baugewerbeſchüler Kranig erſchoß ſich, er nicht berſetzt worden war — Kohlengasvergiftung. Zürich, 24. Märg. Der Johaun Joſaph Brühlmann, der Jahre lang in Deulſchoſt⸗ die Schutzmannſchaft wird aftita als Miſſionar gewirkt hat, wurde im katholiſchen Pfarrhauſe in Küßnacht in ſeinem Bette tot aufgefunden. Offenbar liegt Kohlengasvergiftung infolge eines fehlerhaften Ofens vor. — Grubenunglück. Helmſtedt, 23. März. Auf Schacht„Glückauf“ der norddeutſchen Braunkohlenbergwerke in Völpke ereignete ſich heute nachmittag ein Schwemmſand⸗ durchbruch. Sechs Bergleute und ein Eleve wurden ver⸗ ſchüttet. Das Waſſer ſteigt. — Orkan. Sidney, 24. März. Ein Orkan hat auf Suva, dem Hauptort der Fidiſchiinſeln große Verheerungen an⸗ gerichtet, — Kriegsgerichtliches Urteil. Poſen, 24. März. Das Kriegsgericht verurteilte It.„Frkf. Ztg.“ den Unteroffizier Schrima von der 6. Kompagnie des Fußartillerie⸗Regts. No. 5 wegen Mißhandlung Untergebener in 76 Fällen zu 2 Monaten Gefängnis. — Bevorſtehende Armamputation des Königs von Portugal. Madrid, 28. März.„El Mundo“ berichtet, nach Mitteilungen von aus Liſſabon kom⸗ menden Perſonen hätte ſich der Zuſtand der Wunde, die König Manuel bei dem Attentate am Arme erhalten hat, derart verſchlimmert, daß die Aerzte die ſofortige Am⸗ putation des Armes anrieten. Der König und die Königin⸗Mutter wollen von einer Amputation nichts wiſſen, die Aerzte halten jedoch die Vornahme dieſer Operation für unerläßlich. — Gräßlicher Selbſtmordeiner Kranken⸗ pfleger in. Budapeſt, 23. März. Im Roten Kreuz⸗ ſpital hat in der verfloſſenen Nacht die einer vornehmen Fami⸗ lie entſtammende Teilnehmerin des Krankenpflegekurſes Emma Barbierik einen gräßlichen Selbſtmord verübt. In einer Holgkammer ſetzte ſie ſich auf einen Gasrechaud, öffnete die Gashähne und trank eine Flaſche Karbol. Die Kammer füllte ſich alsbald mit Leuchtgas und man fand das Mädchen ſpäter tot auf. In einem hinterlaſſenen Briefe teilt die Selbſt⸗ mörderin mit, daß ſie ihre Tat aus Verzweiflung darüber, daß ſie ſich für den Krankenberuf nicht eigne, verübte. — Furchtbare Eyploſion. Santiago de Chile, 24. März. In Batuco iſt geſtern abend eine Pulverfabrik in die. Luft geflogen. Es heißt, daß mehrere Dörfer zerſtört wurden; auch ſoll eine Anzahl von Menſchen umgekommen ſein. Der Verluſt wird auf 3 Millionen Piaſter geſchätzt. Reichstag und Journaliſtentribüne. Berlin, 24. März. Die„Poſt“ weiſt in einem an⸗ ſcheinend inſpirierten Artikel darauf hin, daß der augen⸗ blickliche Zuſtand im Reichstage, durch den die Preſſe verhindert werde, über die Verhandlungen zu berichten, verfaſſungswidrig ſei, weil die von der Verfaſſung vorgeſchriebene Oeffentlichkeit der Verhandlungen nur durch die Berichterſtattung der Preſſe verwirklicht werden könne, Der Schlußſatz des Artikels der„Poſt“ lautet: „Weim der Reichskanzler, wie es heißt, ſeinen Vertreter nach dem Reichstag entſandt hat, um auf eine Beſeitigung dieſes Zu⸗ ſtandes hinzuarbeiten, ſo liegt darin nicht euwa, wie man auf ge⸗ wiſſen Seiten anzunehmen geneigt iſt, eine Einmiſchung des Kanz⸗ lers in eine innere Angelegenbeit des Reichstags. Fürſt Bülow hat aber als Kanzler des Deutſchen Reiches die Pflicht, darüber zu wachen, daß die Reichsverfaſſung durchgeführt wird. Das iſt der Grund für ſein Intereſſe an der Angelegenheit. * Berlin, 24. März. Die Preſſevertreter im Reichs⸗ tage kamen heute zu einer Beratung zufammen, in der bekannt gegeben wurde, daß vielleicht am Schluſſe der heutigen Plenar⸗ ſitzung der Reichstag ſelbſt zu dem Konflikte Stellung nehmen wird. Mit Rückficht darauf wurde die Sitzung aufgehoben und eine neue Sitzung anberaumt, ſobald bekannt iſt, ob und was im Reichstag geſchehen iſt. * Berlin, 24. März. Die heutige Verſammlung der Reichstagsjournaliſten beſchloß, an der bisherigen Stellungnahmefeſtzuhalten und nicht früher die Arbeit wieder aufzunehmen, bevor ſie nicht eine ausreichende Genugtuung erhalten hätten. Darauf wurde die Sitzung auf 533 Uhr aufgeſchoben. Eine große Anzahl weiterer Sympathie⸗ kundgebungen aus dem Reiche und Ausland, wurden verleſen, darunter vom Verein deutſcher Redakteure Berlin, der New⸗ horker„Sun“, Morning Leader, den Journaliſten der Duma inn Petersburg, den deutſch⸗franzöſiſchen Korreſpondenten im Parlament in Paris, den Landtagsjournaliſten in Deſſau, einer großen Zahl deutſcher Redaktionen, Journaliſtenvereinf⸗ gungen in Wien, Madrid, Nizza, Paris, Stockholm, Brünn u. ſ. f. * Paris, 23. März. Die Vereinigung der franzöſi⸗ ſchen Parlaments⸗Journaliſten, die gegen 250 allen Parteien angehörige Mitglieder zählt und die Geſamt⸗ vertretung der franzöſiſchen Preſſe im franzöſiſchen Parlament darſtellt, ſandte an die Vertreter der deutſchen Preſſe im Reichstage folgendes Telegramm: „Die Vereinigung der franzöſiſchen Parlaments⸗Journaliſten ſendet der Parlamentspreſſe im Reichstage ihre Glückwünſche zu ihrer würdigen Haltung und Bekundung beruf⸗ licher Gemeinbürgſchaft.“ Desgleichen ſandte die Eruppe der auswärtigen Parlaments⸗Berichterſtatter im franzöfi⸗ ſchen Parlamente, der außer den Vertretern deutſcher Und öſterreichiſcher Blätter noch gegen 40 Vertreter engliſcher, amerikaniſcher, italieniſcher, ſpaniſcher und anderer Nationali⸗ tät angehören, den deutſchen Reichstagsjournalichen den Aus⸗ druck ihrer kollegialiſchen Solidarität und Glückwünſche für ihr Vorgehen. Letzte Hachrichten und Telegramme. * Karlsruhe, 24. März. Durch die am 22. März er⸗ folgte amtliche Feſtſtellung der Wahlen zur iſraelitiſchen Landesſynode wurde das bereits mitgeteilte Ergebnis der Wahl der weltlichen Abgeordneten beſtätigt. Als geiſtliche Abgeordnete ſind gewählt die Rab⸗ biner Dr. Hannes in Konſtanz, Dr. Oppenheim in Mannheim. Dr. Pinkuß in Heidelberg, Dr. Rawicz in Offenburg und Dr. Zimels in Karlsruhe.— Die Einberufung der Synode wird vorausſichtlich auf 10. April erfolgen. Larlsruhe, 24. März. Nächſten Sonntag findet in Stuttgart in der Liedertafel der Frankf. Ztg. zufolge eine Sitzung des weiteren Ausſchuſſes der Süddeutſchen Volkspartei ſtatt. Landau(Pfalz), 24. Märg. Die Strafkammer ver⸗ Arieilte die Weingutsbeſitzers⸗Witwe Wilhelm von Maikammer gu 300 Mark Geldſtrafe oder 30 Tage Ge⸗ Augnis. * Frankfurt a.., 24. März. Der Kronpring hat das Protektorat über das hier ſtattfindende 11. deutſche Turnfeſt übernommen. * Homburg v. d.., 24. März. Der letzte landgraflich heſſiſche Offizier, Oberleutnant a. D. von Landgraf, iſt, 68 Jahre alt, in Homburg geſtorben. Straßburg, 24. März. Der Chefredakteur der Straß⸗ burger Poſt Paskal David hat einen Gehirnſchlag erlitten und liegt, wie die Irkf. Ztg. erfährt, hoffnungslos nieder. Dresden, 23. März. Die Wahlrechtsverhand⸗ lungen zwiſchen den Fraktionen dauern fort. Man erwartet beſtimmt einen guten Ausgang und hofft, das Wahlrecht mit dem Grafen Hohenthal zuſtande zu bringen, obwohl die ge⸗ ſamte nationalliberale Fraktion wie auch die meiſten Konſer⸗ vativen gegen die Körperſchaftswahlen ſind. Berlin, 24. März. Der Kaiſer und die Kaiſerin, Prinz Auguſt Wilhelm und Prinzeſſin Viktoria Luiſe von Preußen ſind heute vormittag 10 Uhr ab Anhalter Bahnhof im Sonderzug nach Venedig abgefahren. Zur Verabſchie⸗ dung hatten ſich eingefunden: der Kronprinz, Prinz Eitel Friedrich und Gemahlin, der Reichskanzler Fürſt v. Bülow und Oberhofmarſchall Graf von Eulenburg. Berlin, 24 März. Die Wahlprüfungs⸗ kommiſſion des Reichstags erklärte die Wahl des Abge⸗ ordneten Löſcher(Rp.) im 2. Potsdamer Wahlkreis für ungültig. *Kiel, 24. März. Die Wiederkehr des Tages der Er⸗ hebung Schleswig⸗Holſteins wird von faſt allen Städten und Gemeinden der Provinz feſtlich begangen. In Kiel, das reich beflaggt iſt, ſind öffentliche und private Ge⸗ dächtnisfeiern vorgeſehen. Um 11 Uhr fand heute ein Feſt⸗ zug der Studenten, Turner, militäriſcher Vereine, zahlreicher Korporationen ſtatt. Der ſtattliche Zug bewegte ſich durch die Hauptſtraße nach den Gräbern der gefallenen Kampf⸗ genoſſen. Abends findet ein Feſtmahl für die alten Kämpfer von 48 und 51 ſtatt. dSam bu rg, 24. März. Der gegenwärtige Präſidend des Senats Bürgermeiſter Dr. Mönkeberg wurde geſtern von einem ſchweren Schlaganfall betroffen. Er liegt ſeitdem bewußtlos. Görlitz, 23. März. Zur Landtagswahl im Wahlkreis Görlitz⸗Lauban beſchloß der konſervative Verein wie ſeit 1903 ein Kempromiß mit den National⸗ läberalen. Bozen, 24. März. König Friedrich Ruguſt von Sachſen iſt heute früh, von Sigmaringen kommend, hier eingetroffen. * Budapeſt, 24. des Reichsrates wurde Debatte mit 168 gegen 27 Stimmen in der Generoldebatte an⸗ genommen. *Röo m, 24. März. Wie verlautet findet im April die Wah! neuer Kardinäle ſtatt, dabei wird Profeſſor Barden⸗ hewer, daneben jetzt noch Profeſſor Heiner in Freiburg als Kandidat genannt, der kürzlich in der Civilta Catholika wegen ſeines Eifers gegen die Moderniſten gelobt worden iſt. * Sondon, 24. März. Daily Telegraph erfährt aus Caſa⸗ blanca, daß man aus dem Eintreffen neuer Verſtärkungen direkt aus Frankreich ſchließt, daß die Regierung wegen drohenden An⸗ zeichen an den Grenzen vermeidet, weitere Truppen aus Tunje und Algier wegzuſchicken. Sondon, 24. März. Blättermeldungen aus Cannes zu⸗ folge iſt dort der Herzog von Devonſhire geſtorben. 5 Konſtantinopel, 24. März. demonſtrierten die Soldaten wegen des rückſtändi⸗ gen Soldes und der Verzögerung ihrer Dienſtentlaſſung und ſchloſſen ſich in eine Moſchee ein. Die Behörden find bemüht die Soldaten zu beruhigen.* *Chriſtianico, 24. März. Morgenbladet meldet, Prof, Berkeland, der ſeit einiger Zeit Verſuche mit draht⸗ loſer Telephonie angeſtellt hat, hat eine Verbindung zwiſchen der Station Univerſität und Frogner Kilen herge⸗ ſtellt. Das Syſtem wird geheimgehalten. „ Di.ie Linksliberalen und der§ 7. Manunheim, 23. März. Der Vorſtand des hieſigen Vereins der deutſchen Volkspartei hat in ſeiner heutigen Sitzung einſtimmig beſchloſſen, folgendes Schreiben an den Engeren Ausſchuß in Karlsruhe zu richten: 87 des Vereinsgeſetzes, ſo wie er als Ergebnis der Kom⸗ promißverhandlungen aus der Kommiſſion des Reichstages hervorgegangen iſt, muß u. E. der demokratiſchen Partet als März. Die Reviſion der Hausordnung unannehmbar erſcheinen. Da aber der Führer unſerer Partei, Herr Payer, aus Erwägungen, welchen nicht jede Be⸗ rechtigung abgeſprochen werden kann, dem Kompromiß zu⸗ ſtimmte, ſo erſcheint es notwendig, daß die Geſamtparted ihre Willensmeinung in dieſer ſehr wichtigen Frage kundgibr. Dies kann nur auf einem Parteitag geſchehen, den wir ſo raſch einzuberufen beantragen, daß er noch tagen kann, bevor das Vereinsgeſetz im Plenum des Reichstages beraten wird. Zols im Pantheon. * Papis, 21. März. Die Regierung ließ dem Herzog von Monte Bello mitteilen, daß ſie kein Recht habe, ihm die Enk⸗ fernung der Gebeine ſeines Vorfahren, des Marſchall Cannes, aus dem Phanteon zu geſtatten, worum Cannes als Proteſt gegen die Ueberführung der Gebeine Zolas ins Pantheyn nach⸗ gefucht habe. Aus der Duma. * Petersburg, 24. März. Auf der Tagesordnung der heutigen Sitzung ſtand die zweite Leſung der Geſetzesvorlage des Miniſters des Aeußern, betr. die Erhebung der Geſandt⸗ ſchaft in Tokio zu einer Botſchaft. Graf Uüwarow Uinker Oktobriſt) und die Sozialdemokraten ſprachen ſich gegen die Vorlage aus. Erſterer meinte, die Erhebung der Geſandt⸗ ſchaft zur Botſchaft biete ebenſo wenig wie die zwiſchen Rußland und Japan geſchloſſenen Verträge eine genügende Garantie für die Friedenspolitik im fernen Oſten. Nach Anſicht des Redners eröffnen die Verträge für Japan die Möglichkeit friedlicher Er⸗ oberung des ganzen Küſtenterrains des ſtillen Ozeans und des Amosgebiets. Daß die ruſſiſche Geſandtſchaft in Tokio vor dem Kriege gut informlert war, müſſe erſt durch eine ſpezielle Ver⸗ öffentlichung der Regierung nachgewieſen werden. Der Soz. Tſcheidſe glaubte, die Geſetzesvorlage nicht votieren zu können, da nach wie vor unverautwortliche Elemente ſich in die Regier⸗ ungsgeſchäfte einmiſchen. Der Miniſter des Aeußern erwiderte in längeren, mehrfach bdurch ſtürmiſchen Beifall unterbrochenen 5 lt.„Frankf. Ztg.“ heute nach lärmender Im Adrianopel Neie d e 8 Mannheint, 24. März. General⸗Auzeiger.(asblaft) 8. Seite. Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Hoftheater. Wie uns vom Theaterbureau nachträglich mit⸗ geteilt wird, hatte die Mitwirkung des Herrn Greeff aus Fvank⸗ furt in der letzten„Meiſterſinger“⸗Aufführung nicht in einer In⸗ dispoſition, ſondern in der Beurlaubung des Herrn Fenten ihren Grund. Für die Theaterbeſucher ändert das freilich nichts an der Tatſache, daß ſie am letzten Sonntag zwei der bekannten ominöſen Jänderungszettel zu Geſicht und Herrn Fenten nicht zu Gehör be⸗ kmen. Herr Muſikdirektor Hänlein, der vor kurzem im neuen Kur⸗ ſel in Wiesbaden cine Orgel⸗Matinee veranſtaltet hatte, iſt von der ſtädt. Kurverwaltung abermals aufgefordert worden, am nächſten Sonntag in einem Abend⸗Konzert als Orgelſpieler zu Jonzertieren. Herr Hänlein wird dabei, neben Soloſtücken, das Orgelkonzert Op. 42 von Guilmant mit Orcheſter ſpielen. „p- Deutſche Kunſt in St. Petersburg. Aus Peters burg wird uns geſchrieben: Die Deutſche Schauſpieltruppe unter der Führung des Direktors Ph. Bock aus Berlin iſt, viel⸗ jähriger Einrichtung getreu, für die Dauer des Faſtenmonats in die Zarenſtadt eingekehrt, von der geſamten Deutſchen Kolonie und allen Freunden deutſcher Kunſt warm begrüßt. Zur Künſtlerſchar, die Direktor Bock für die heurige Spielzeit um ſich geſammelt, ge⸗ hören— wie alljährlich— hier wohlbekannte klangvolle Namen, .a. die der Damen Rottmann, Richers, Büngel, Loſſen; der Herren Lützenkirchen, Baſik, Franz Zud wig, Hehſe. Der Spielplan, der mit einer künftleriſch abgerundeten Wiedergabe der„Räuber“ einſetzte, umfaßt ausſchließlich geddegene bramatiſche Darbietungen, wie„Clektra“,„Die Rabenſteinerin“,„Fauſt“, „Rosmersholm“ uſty. Anſtelle des Alexandratheaters, der lang⸗ jährigen Wirkungsſtätte des Bock ſchen Geſamtgaſtſpiels, iſt der dentſche Kunſttempel diesmal im Kaiſerlichen Michaeltheater er⸗ richtet, das nun Abend für Abend die erſten Familien der Haupk⸗ ſtadt aus deutſchen und ruſſiſchen Kreiſen bereint und das geſchmack⸗ poll eingerichtete Haus, Orchefter mit eingeſchloſſen, bis auf das be⸗ kühmte letzte Plätzchen ausfüllt. Die bisherigen drei Vorſtellungen haben Regie, Einzelleiſtungen, wie Zuſammenſpiel in vollendeter Meiſterſchaft gezeigt und der deutſchen Kunſt einen beträchtlichen neuen begeiſterten Anhang zugeführt. Sport. Fußball. Vergangenen Sonntag fand auf dem Viktoria⸗ Sportplatz bei den Rennwieſen das angeſagte Wettſpiel des Mannhbeimer Fußballklubs„Viktorig“ 97 und der Mannh. Juß⸗ ballgeſellſchaft von 1896 ſtatt. Viktoria in ſeiner alten Auf⸗ ſtellung, allerdings mit 3 Erſatzleuten, leitete das Spiel mit einem energiſchen Angriff auf das gegneriſche Tor ein und konnte ſchon in der 20 Minute das erſte Tor für ſich buchen, dem vor Halbzeit ſich noch ein zweites hinzugeſellte. In der zweiten Hälfte erzielte Viktoria abermals einen zählbaren Erfolg, während 96 durch einen ihm zugegebenen 11 Meter Stoß ſein Ehrentor treten durfte. Der mit:1 Goals erfolgte Sieg Vik⸗ lorias, den man ſchon vorausſagen konnte, iſt umſo anerkennens⸗ werter, als ſich deren Mannſchaft aus einheimiſchen Spielern zuſammenfetzt, während dies bei dem Gegner nicht der Fall iſt. — Auf deut gleichen Sportfplatz findet kommenden Sonntag nach⸗ mittag 3 Uhr ein weiteres Wettſpiel ſtatt und zwar ſtellt ſich diesmak die berühmte Karlsruher Phönir⸗Mann⸗ ſchaft derjenigen des Mannheimer Fußballklubs Biktoria gegenüber. Phönix zählt zu den beſten füddeutſchen Mannſchaften, weshalb man auf den Ausgang dieſes Spieles in Sportskreiſen ſehr geſpannt iſt, Viktoriaſportplatz bei den Rennwieſen. Mittwoch, den 25. ſpielen die drei Schülermannſchaften des Mannheimer Fuß⸗ ballklubs Viktoria 1897 gegen die vereinigten Mann⸗ ſchaften der Reformſchule Klaſſe 0 IIIa und b. Das Spiel der erſten Schülermannſchaft beginnt vormittags.30 Uhr, das der zweiten um 4 Uhr, das der dritten um 2 Uhr. ..C. Ein Württembergiſcher Verein für Luftſchiffahrt iſt in Stuttgart ins Leben gerufen worden. Das Protekkorat über den Klub hat der König von Württemberg überuommen, wäh⸗ rend das Ehrenpräſidium dem Gr afen Zeppelin übertragen wurde. Der neugegründete Verein, der ſich die Förderung der Luft⸗ ſchiffahrt in Württemberg zur Aufgabe macht, umfaßt bereits 285 Mitglieder. .S. C. Der franzöſiſche Flugtechniker Heuri Farman hak ſeinen Ftrzlich erzielten ſenſationellen Flug, mit dem er den Deutſch⸗ Archdeacon⸗Preis gewann, noch um ein Bedeutendes überboten. Der ausgezeichnete Aviatiker erzielte mit ſeinem neu konſtruierten Aeroplan gleich bei ſeinen erſten Verſuchen auf dem Manöverfelde pon Iſſy bes Mouliaux Flüge, wie ſie noch kein Flugtechniker bisher auch nur annähernd mit einem Drachenflieger erreicht har. Far⸗ wan durchflog mit ſeinem Apparat eitie Strecke zon 4 Kilometern 800 Metern in 4 Minuten 15 Sekunden, was einer Durchſchnitts⸗ geſchwindigkeit von 62 Kilo mekern in der Stunde ent⸗ ſpricht. Der Apparat erhob ſich zeitweiſe bis zu einer Höhe von 9Metern, und es gelang Faxrman diesmal, mit ihm drei volle Kreiſe zu beſchreißen. Der erfolgreiche Aviatiker gedeukt ſeine Verſuche vor der offigiellen Kommiſſion des franzöſiſchen Aero⸗ Klubs in dieſen Tagen fortzuſetzen. Golkswirtschaft. Erzeugungseinſchränkungen der deutſchen Hochofenwerke. .C. Wenn auch die Rußeiſengewinnung im Februar 1908 insge⸗ ſamt noch über die des Februars 1907 um rund 16000 Tonnen hinausging, ſo haben doch einzelne Bezirke, nämlich Lothringen⸗ Srxemburg und der Siegerländer Bezirk merkliche Einſchrän⸗ kungen vorgenommen. In Lothringen⸗Luxemburg betrug die Roheiſengewinnung im Februar 1908 290 452 Tonnen gegen 308 691 im Jahre 1907. Während die Erzeugung von Gießerei⸗ Roheiſen noch zunahm, ſank die von Thomas⸗ und Puddel⸗Roh⸗ eiſen um ſo erheblicher. Im Siegerländer Bezirk nahm die Er⸗ zeugung in jeglicher Art von Roheiſen ab. Am auffallendſten iſt die Abnahme in Beſſemerroheiſen: im Januar dieſes Jahres wurden noch 3753 Tonuen gewonnen, 3126; im Februar 1908 ging die Erzeugung auf 47 Tonnen zurück. Das iſt um ſo auffallender, als die Geſamterzeugung von Beſſe⸗ mereiſen gegenüber dem Vorjahr noch um eine Kleinigkeit ſtieg. Auch die Geſamtherſtellung von Stahl⸗ und Spliegeleiſen nahm im Februar gegenüber dem Vorjahr zu: nur im Siegerländer Bezirk trat eine Abnahme ein. Von dem Rückgang der Konjunk⸗ tur wird alſo auch dieſes Mal wie ſchon 1901 die Siegerländer Roheiſeninduſtrie bis jetzt am ſtärkſten getroffen. In Rheinland⸗ Weſtfalen ging nur die Erzeugung bon Thomas⸗Roheiſen um eine Kleinigkeit zurück; ſonſt war die Roheiſengewinnung kräftig ſtei⸗ gend. Während im Siegerland die Erzeugung von Stahl⸗ und Spiegeleiſen um ca. 5500 Tonnen abnahm ſtieg ſie in Rheinland⸗ Weſtfalen um nicht weniger als 10 700 und in Schleſien um 6000 Tonnen. Selbſß in Beſſemerroheiſen ſteigerte Rheinland⸗Weſt⸗ falen ſeine Erzeugung noch um mehr als 3000 Tonnen, alſo um annähernd die Menge, um die die Erzeugung im Siegerland zu⸗ kückging. der im Februar 1907 waren es Der Geldmarkt hat heute eine kleine, inzeſſen kaum merk⸗ bare Verſteifung erfahrer. Der Privatdistank ſtellte ſich in Frankfurt auf 4% in Berlin auf 498 Prozent. Tägliches Geld bedang 4½—4 Prozent. Ultimogeld 54 Prozent. Die Frankfurter Börſe eröffnete heute in weiterer Zurückhaltung. Die Entwicklung des Geldmarktes ließ auf dem FJondsmarkt keine Belebung zu. Heimiſche Anleihen waren teil⸗ weiſe abgeſchwächt. Die Börſe zeigte auf den meiſten Gebieten behauptete Tendenz. Schluß feſt. An der Berliner Börſe krat heuze im allgemeinen eine vertrauensvolle Stimmung zutage, weil man annimmt, daß nach dem Quartalswechſel die Geldmarktsverhältniſſe eine erheb⸗ liche Beſſerung erfahren dürften. Anregung bot auch außerdem die günſtige Beurteilung der aus Nordamerfka vorliegenden Nach⸗ richten. Kohlen⸗ und Eiſenaktien höher. Tägliches Geld 4½—4, per Ultimo 5½, Privakdiskont 458 Prozenk. Eiſengießerei Landau Gebrüder Bauß.G. in Landau(Pfalz). Die Generalverſammlung genehmigte die Regularien und ſetzte die Dividende auf 10 Prozent feſt. Der ſeitherige Aufſichtsrat wurde wiedergewählt. Die Sektkellerei von Chr. Adt. Kupferberg u. Co. in Mainz be⸗ ruft eine Generalverſammlung, welche über die Erhöhung des Grundkapitals um M. 497 600 auf M. 2 Mill. Beſchluß faſſen ſoll. Die Eiſeuwerk München Akt.⸗Geſ. vorut⸗ Kießling⸗C. Morndelli Hatte im Jahre 1907 einen Reingewinn von M. 73 567(. B. Mark 66519). Hierauf ſollen auf die im Beſitz der Geſellſchaft befind⸗ lichen Anteilſcheine in Höhe von M. 48 000 ein Betrag von Mark 27 000 und auf die Debitoren ein Betrag bon M. 44 000 abgeſchrie⸗ Der Reſtbetrag von M. 2567 ſoll auf neue Rechnung en. Im Vorjahre berteilte die Gefelſchaft 4 Proz. ben werden. vorgetragen werd Dividende. Die Rheiniſche Emulſions⸗Papierfabritk in Dresden, Hie ſeit ihrer Gründung(1901) bisher dibidendenlos geweſen iſt, verteilt für das abgelaufene Jahr eine erſte Dividende von 5 Proz. Die Königsborn Akt.Geſ. für Bergbau, Hütten⸗ und Salinen⸗ betrieb legte eine Fejerſchicht wegen Abſatzmangels ein. Die Geſellſchaft Emſer Blei und Sitberwerk beruft eine Ge⸗ neralberſammlung, welche über die Aufnahme einer Auleihe zwecks Ausdehnung des Grubenbetriebs und Abtragung von Schulden be⸗ ſchließen foll. Spinnerei Neuhof in Hof. Die Bilanz für 8as Jahr 1907 tweiſt nach Abzug von 128 824 M.(im V. 101 031.) Amorkiſation und einſchließlich 98 768 M.(100 728.) Vortrag einen Rein⸗ gewinn von 441376 M.(274 918.p auf, tvovon nach Rück⸗ ſtellungen im Geſamibetrag von 181 290 M. und Zuweiſung von 10000 M.(wie i..) zum Unterſtützungs⸗ und Penfionsfonds 12 Proz.(9 Prog.) Dividende verteilt werden; nach Abzug der Tantiemen und Graliftlationen wird der Reſt von 93 114 M. auf neue Rechnung vorgetragen. Eſſener Steinkohlen⸗Bergwerke.G. Rach dem Geſchäftsbevicht Eſſener Steinkohlenbergwerle.G. wurde nach Abſchreibungen von 1 073 788 M.(1 085 401.) ein Reingemiun ergielt von 3808 678 M.(2 284 666.), woraus eine Dividende von 10 Proz.(wie i..) berteill wird. Für das Fahr 1908 find nach Augabe der Verwaltung die Ausſichten nicht ungüriſtig. Oberſchleſiſche Kukswerke und Chemiſche Fabriken A.., Berlin. Nach dem Geſchäftsbericht der Oborſchleſiſchen Kokswerke und Chem. Faßriken.G. in Berlin wurde, nach Abichreibungen von 1085 000 Mark(1058 000.), ein Reingewinn erzielt von 2407 990 Mark(2 308 345.), woraus 11 Prozent(10 Prozent) Dividende verteilt werden. Die Ausſichten für das laufende Jahr wurden als für befriedigende bezeichnet. Gewerkſchaft Wilhelmshall. Die Geinerkerwerſamukung in der 711 Kupe vertreten waren, genehmigte mit 677 gegen 34 Stimmen den Antrug der Verwaltung auf eine halbjährige Ginſtel⸗ lung der Ausbeutegahlung. Das Geld ſoll zum Rie⸗ derbringen des zweiten Schachtes berwendet werden, deſſen Koſten insgeſamt auf 2½ Mill. M. veranſchlagt ſind. Der Schacht ſoll in einem Jahre fertiggeſtellt ſein. Kali⸗Gewerkſchaft Wilhelmshall. lung der Kaligewerkſchaft Wilhelmshall bezeichnete der Vor⸗ ſizende die Geſchäftslage für das Inland und das europäiſche Ausland als ſehr befri edigend, dagegen ſei die amerikaniſche Wirtſchaftskriſe ſo tiefgehend, daß der ämertkaniſche Abſaß für das Syndikat vorausſichtlich noch kängere Zeit hinter der frühe⸗ ren Abſaßhöhe zuückbleiben wird. Indeſſen ſei von der kaufmänniſchen Organiſation des Syndifats eine andauernde Beſſerung der Abſatzverhältniſſe zu erwarten. Ueber die Shudi⸗ kals⸗Aufnahme neuer Werke wurde ausgeführt, daß berechtigte Anſprüche berückſichtigt würden, daß aber ſchwache Werke ent⸗ ſprechende Einſchätzungen erfahren müßten. In Bezug auf den zweiten Schacht der Gewerkſchaft Wilhelmshall ſei der Vorſtand der Anſicht, daß die ſofortige Aufnahme des Schachtbaues im In⸗ tereſſe des Werkes liege, um zur Zeit der Syndikatserneuerung gerüſtet zu ſein. Hierzu gehöre auch die Konſervierung der Bar⸗ mittel. Daher befürwortete der Vorſtand eniſprechend der An⸗ kündigung die Einſtellung der Ausbeute auf ſechs Monate, beginnend ab 1. April d. Is. Der Vorſtand wolle eine erſtkbaſſige neue Anlage ſchaffen, die bei der Syndikats⸗Er⸗ neuerung in die Wagſchale fällt. Die Verwaltungsanträge wur⸗ den mit allen gegen 34 Stimmen genehmigl. Zwangsvergleichsvorſchlag. Die im Konkurs befindlichen Auto⸗ mobilwerke Schmidt u. Kellner in Weida ſchlagen einen 3wangsvorgleich auf Grundlage bon 10 Prozent vor. Zahlungseinſtellung einer größeren Holzhaudlung.(Pribat.) Die Holzhandlung von Ephraim Grünbaum in Poſen ſieht ſich gezwungen. die Gläubiger zuſammenzurufen und ihnen ihre Zahtungsunfähigkeik zu erklären. Die Paſſiva ſind ſehr erheblich ſie werden auf etwa 500 000 M. geſchätzt. Denſelben ſtchen nur ge⸗ ringe Aktiva gegenüber. Die Zehlungseinſtellung iſt dadurch entſtan⸗ den, daß die Firma ſich in den letzten Monaten ſehr ſtark auf dem Baumarkte engagierte und dabei große Verlufte erlitt. Sie war in der Austvahl ihrer Kundſchaft nicht vörſichtig und wurde ſeit Beginn des Jahres für ſchwach gehalien. Der Firmeninhaber ſucht ſich mit feinen Gläubigern außergexichtlich zu berſtändigen und bietet den⸗ ſelben unter Garantie begüterter Verwandter einen Vergleich auf der Grundlage von 40 Proz. Von Bankinſtituten nennt man als ſtark In der Generalverſamm⸗ beteiligt die Oſtbank für Handel und Gewerbe in Poſen, welche jedoch für ihre Engagements in faſt voller Höhe durch Vorgiros und Hypotbekenhinterlegungen gebeckt iſt. Der Vergleich hat Ausſicht auf Annahme da im Falle eines Konkurſes für die Gläubiger eine viel ungünſtigere Quote zu erwarten ſein würde. Neues vom Divibendenmarkt. Maſchinenfabrik A. Ventzki, C“ an⸗ den 7 Prog.(i. B. 8 Pros.)— Rheiniſche Lindleumtrerke, Ved⸗ bürg 6 Proz.(i. V. Prog.). Schleſiſche Kleinbahnaltiengeſell⸗ ſchaft, Kattowitz 1 Pros. ((Trelegraphiſche Handelsberichte ſieſe 6. Seile. 5, Franffurter Effektenbörſe. Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Kompaguie. Schluß⸗Kurſe. Reichsbank⸗Diskont 5½ Prozent. Wechſel. 23 2⁴ 28 2 Amſterdam kurz 168.75 168.80 Paris kur; 87216 230 Belgien„ 81.085 81.06Schweitz. Plätze„ 81.138 81(83 Atallen„ 81.266 81.266 Wien 84.868 84 876 London„ 20.407 20,41 Napoleonsd'or 16.29 16 81 lang—— 20.40[Privatdiskonto%% 4ſ1e Staatspapiere. A. Deutſche. 28. 24. 23. 24. 8 0% deulſch. Reichsanl. 82./5 91 95 Mexikaner äuß. 88/90 89 50 69.80 1 5 82 25 825518 Mexikaner innere 67.60 67.50 3½ pr. konſ. St.⸗Aul. 91.90 91.95 Taumalipas 98 60 98.60 . 82.28 82.3 Bulgaren 99 80 99.— 6 badiſche St.⸗A. 99.90 100.-%, Griechen 1890 47.20 47.— „ neue 100 39 100.255 italien. Rente—.——.— 33% bad.St⸗Olabg)fl—.——. 41ß, Oeft. Silberrente 99.25—.— M. 92.20 92 104½„ Papierrent.—.— 9880 3½%„„ 1900—.——.— Oeſterr. Goldrente 8890 98 80 4bayr..⸗B.⸗A..1915 106.— 99 7 Portug. Serie! 60 80 60.80 89½ do. A. Allg. Anl. 91.58 91.6003 8 61 50 61 80 3 do..⸗B.⸗Obl. 81.70 81 64½ neue Ruſſen 1905 94 75 94 75 4 Heſſen von 1999 99.65 99.5 4 Ruſſen von 1880 81.59 81.80 3 Heſſen 80 70 80 6504 ſpan. ausl. Rente—.——.— 5 Sachſen 82 10 82.3 4 Türken von 190 88.50 88 80 4. Mh. Stadt⸗A. 1007 98.60 98%4„ urmif. 95.30 98.80 8%„„ 1905 90.. 90.—4 Ungar. Goldrente 93.85 g8 75 B. Ausländiſche. 4„ Kronenrente 93.50 93.35 3 Arg. i. Gold⸗A.1887 99.20 99.200Verzinsliche Loſe. 4½% Chineſen 1898 95 95 95..3 Oeſterreichiſche860 182.70 188.70 4 Egypter unificierte 102 50 —.— Türkiſche 150.80 150.80 Aktien induſtrieller Unternehmnugen Bad. Zuckerfabrik 138.50 189.— Südd. Immobil.⸗Geſ. 90 20 90.47 Eichbaum Mannheim 126.— 126.— Mh. Aktien⸗Brauerei 37.— 187.— Parkakt. Zweibrücken 98.— 98.— Weltzz. Sonne, Speyer 8029 80.0 Cementwerk Heidelbg. 147.50 147.3. Cementfabr. Karlſtadt 119.— 119 Badiſche Anilinfabrik 500.— 301 78 Ch. Fabrik Griesheim 267.— 237— Farbwerke Höchſt 449.40 448 7. Ver. chem. Fabrik Mh. 297.— 297.— Chem. Werke Albert 406.— 40.5 Südd. Drahtind. Mh. 117.— 117. Akkumul.⸗Fab. Hagen 192.— 192.— Acc. Böſe, Berlin 73.— 73.— Elektr.⸗Geſ. Allgem. 198 50 193.— Südd. Kabelw. NRhm. 117 116.— Lahmeyer 119.— 119.2 Elektr.⸗Geſ. Schuckert 108.10 103.— Siemens& Halske 172.— 172.— Kunſtſeſdenfabr. Frkf. 230./ 230.— Lederwerk. St. Ingbert 61.10 61 10 Spicharz Lederwerke 120. 120— Ludwigsh. Walzmühle 175.— 75.— AdlerfahrradwKleyer 68.50 266.— Maſchinenſbr. Hilpert 76.50, 7650 Maſchinenfb. Badenia 159.— 199 50 Dürrkopp 294.— 294 Maſchinenf. Gritzuer 208— 208,— Maſch.⸗Armatf.Klein 114.50 114.50 Pf. Nähm.⸗u. Fahrradf Gebr. Kayſer Röhrenkeſſelfabrik vorm. Dürr& Co. Schnellpreſſenf.Frkth. 186.50 186.80 Ver.deutſcher Oelfahr. 128.50 128.50 Schuhfabr. Herz, Frkf. 128.50 128.50 Seilinduſtrie Wolff 130— 130.— 'wollſp. Lampertsm. 82.— 82 Kammgarn Kaiſersl. 161 80 164.50 Zellſtoffabr. Waldhoſ 321 50 320.50 120.— 120. Bergwerks⸗Aktien. Bochumer Bergbau 199.— 200 50 Buderus 111.70 11150 Concordia Bergb.⸗H.—— Deutſch. Luxemburg 146.50 147.20 Friedrichshütte Bergb. 40.50 142.— Gelſenkirchner 184 50 184.70 Aktien deutſcher und ausländiſcher Trauspork,Auſlalten. Ludwh.⸗Beybacher 217.— 217 Pfälz, Maxbahn 185 70 135.— Do. Nordbahn 130 60 180— Südd. Eiſenb.⸗Gef. 116.— 116— Hamburger Packet 112 20 110.6 Nordd, Lloyd 9720 97.60 Oeſt,⸗Ung. Staatsb 14380.— Pfandbriefe, 4% Frt. OHp.⸗Bfdb. 97·0 837.50 17J.t. B. Pfdbr.05 67 50 97.80 4eſ%„„ 1910 97½80 97 80 40% Pf. OHyp. Pfob. 99.80 99.80 31%„5„** 5 91.60 91.60 4½½ Pr. Bod.⸗rx, 89.50 89.54 3% Ctr, Bd, Pfd. vso 97.— 97.— 30 N 99 5 lätk. 09 97.10 97.— 400% dhr..01 85 umk, 10 9720 9740 d%„ Pfdbr..O3 Unk, 12 97.40 97.4 3½„Pfdbr..86 89 fl. 94 90.40 90.40 340% Pfd. 98/o6 90.— 90.— 4%„ Com.⸗ bl. v. Iund 10 99.20 99 2 8½%„ Com.⸗Obl. v. 1891 91.— 91.— 89, Com.⸗Obl. v. 96/06 91.— 91.— 4% Pr. Pföb.unt, 09 97.30.3. VVV 14 07.40 97.4 Badiſche Bank 138.60 Berg u. Metallb. 118. Berk. Handels⸗Geſ. 150,70 Comerſ. u. Disk.⸗B. 109. Darmſtädter Bank 124.70 Deutſche Bank 239 30 Deulſchaſtat. Bank 137.— D. Efſelten⸗Bank 100.20 Disconto⸗Comm. 17710 Dresdener Bank 138.20 Frankf,„Bank 193— 193.— Frkf, Hyß.⸗Creditv. 158.60 153.70 138.60 118 2 159.80 109— 124 5 239 40 137.— 100 20 177 138.40 Harpener Bergbau 19580 9670 Kaliw. Weſterregeln le8 181 7 Oberſchl. Eiſeninduſtr. 86 25 6 30 VrKönigs⸗u. Laurah. 20.— 210 Gewerkſch. Roßleben 9350 Oeſterr. Silld⸗Lomb. 25.50 25,40 Oeſterr. Nordweſtb. en e „„———— Gotthardbahn 175.— Ital. Mittelmeerb. 74.20 742 „Meridionalbayn 30 50 J3 bach Baltim. Obio 81.50 81 99 Prioritäts⸗Obligationen. 4% Pr. Pföb. unl. 15 67.29 4⸗% 15 7155 98— 18— 3½%„„ 14 93˙25 98ʃ25 3 12 90.60.60 93.80 31½% Pr.defdbr.⸗Bk., Hyp.⸗Pfd. Kom.⸗ Obl, unkündb. 12 91.30 91.39 4% Pr. Pfobrf.⸗B. Hyp.⸗Pfd. unk. 1917—. 4% NRh. H. B. Pfb. 0 97.— 07.— 40% 1907 97.— 97.— 4%„„ 1912 760 7) 1917 88.75 98.78 81%„„ verſchied. d, 1 1914 89.30 899 91.50 91ʃ5 3% Jia.⸗8.. ½% 7 Mannh. Verſ.⸗G.⸗A. 440.— 440. Bank⸗ und Verſicherungs⸗Altien. Oeſterr.⸗Ung, Bank 123 123.— Oeſt. Länderbank 109.— 108.50 „Kredit⸗Anſtalt 202 20 202 50 Pfälziſche Bank 100.10 100.— Pfälz. Hyp.⸗Bank 188 70188.50 Preuß, Hypothenb. 112.— 112.— Deutſche Reichsbk. 152 65 152 65 ithein. Kreditbank 133 4 133. Rhein. Hyp. B. M. 189.— 89.— Schaafſh. Bankver. 185.80 184.— Südd. Bank Mhm. 107.90 108,—- Wiener Bankver, 135.70 136.— kattonalbant 11420 114.25 Fraukfurt a.., 24 März. 25.490 Sgypter—.—, 4% ung. Goldrente Disconto⸗Fommandit 17730 bahn 145.40, Lombarden 93.50 Golthardbahn—— BZant Ittomane 143— 143.— Kreditaktien 202 50, Staats⸗ Lcurg ——, Gelſenkirchen 184.75 Darmſtädter 14770 Handelsgeſellichalt 139 75, Dresdener Band 13840 Deutſche Ban 239.40, Bochumer 200.30 zortuern—.—. endenz: feſt. Nachbörſe. Kreditaktien 2 2 50, Staatsbahn 45.— Lombarden 5 40 Visconto⸗Commoandi 77—. Parifer Börſe. Paris, 24. März. Anfangskurfe. 3% Menke 97.17 86 95 Italtener—— — 94,70 94.50 Türken unif⸗ 9495.65 Türk. Looſe 180.20 178.70 Bonque Ottomane 720.— 720.— Rio Tinto 1545 1608 ——— 6. Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Maunheim, 24 März. M3 Vog.-Schwe Mannheimer Eſſeitenborſe Huda peſt. 24 185(Fegnen⸗ Swslahen 1gſug Boge. 100.. u Schwarzw. 40 l5...89 9½% 8 28. 5/35 183.10.10 vom 24 März.(O fizieller Bericht) per 50 kg⸗ per 50 10/88 100.20 135 Börſe ſtill. Begehrt blieben: Zuckerfabrik Waghäuſel⸗Aktien zu welzen per Aoril 1162 11 63 ruhia 11 72 11 73 feſt Klotzdielen 15—27 mm pro obm 48.00 4800 139 Prog. Sonſtige Noti: Bad. Brauerei 100 G. 102 B Mai 1158 1159 1169 11 70 27—50 mm„„— 5 e e ige No* 1 8 5 5 1855„Ott, 972 978 ruhig 984 98ö5 ſeſt Die obigen Preiſe entſprechen bei cirea 2 Mark Koſten ab Säge⸗ Oberrbeiniſche Verſicherungs⸗Attien 450 B. und Süddeutſche Kabel⸗ Roggen per April 10 47 10 48 10 58 10 54 werk und 5% Verdienſt den folgenden Rundholzpreiſen franco Sägewert werke⸗Aktien 116 G. 118 B.„„ On. 852 3555 ruhig 80 Se! feſt Stämme: Aktien. Haſer per 5 763 764 5 1 ſeſt Voge ſen E Kl. H Kl. Hr kKI IV. K N 8 Brief Geld 7 2325 21.70 20.10 18.00 15.50 12.40 Hr. Werger, Worms d. Neats ver MW 8 66 946 100g cn Abſchnitte I. Kl. II. Kl. III. Kl. Badiſche Bank 139 Br. Werger, Worms—.— 90. gohlraps p. Aug. 16885 16 45 etia 16 40 15 50 ſtitig Jewrbk. Sveyerso/m———[Mormf. Br. v. Oertge—.— 68— Wetter: Kühl. Schwarzwald 22.70 21.00 17.00 Pfälz. Bank. 100.20Pf. Preßh.⸗u. Sptfabr. 159.—-. Vorſicht im Einkauf jedoch immer noch ſehr angebracht. Pfäbz. Hrv.⸗Bant—.— 1887% Transport«„n„„* PfSr. u. Cdb Landau—.— 140. u. Verſicherung. Rhein. bant 138.50 138. B..⸗G. Rhſch. Seetr.—.— 92— Weizen por 0 191— ſlelig 501 13 ruhig Marx& Goldschmidt, Mannheim Rhein. Hyp.⸗Ban—— 189.— 7 Juli 0¹— 01— Südd. Bant 109.50 Aare— 380 Mais pei 1 155 ruhig 9057 ruhig ee e Margold, Fernſprecher: e 1085 7 Giſenbahnen, Francona, Rück⸗ und„„ 5⸗.08 + 19985 24. Mär; onsfrei! Pfälz. Ludwigebahn—.— 218.— fäpiſteer.⸗G. vm.***———— Nerbahn 115 1 Wir ſind als Selbſtkontrahenten kauter Naufer %, Nordbal 181 80Bad. Aſſecurranz 1270-— 85 5* käufer Heilbr. Straßenbahn 80.——.- Continental. Verſich.— 410.— Telegraphiſche Hauvelsberichte 8 unter Vorbehalt:„„ 0% Chem. Anduſtrie, Mannh. Verſicherung—— 445— Zum Zuſammenbruch des Bankhauſes Wertheimer in Büdingen. .⸗A,f. chem. Induſtr.—.——.—Oberrh. Verſich⸗Geſ. ee Zu den bereits gemeldeten Mitteilungen des Konkursverwalterfs in f 1 — 92 der Gläubigerverſammlung der Bankfirma Maxy Wert.⸗G. für Mühlenbetrieb, Neuſtadt a. d. H. 8 178.— Induſtrie, 1785 heimer u. Co“ in Büdingen iſt noch nachzutragen, daß unter den Banc⸗ e Ludwigshafen W. 280—. Metein Fec annen 299. 7—.—.⸗G. f. Seilinduſtrie—.— 130. 5 Badiſche Feuerverſicherungs⸗Bank— M. 20 Nerein O. Del abriken 129.75—.—Tin ler'ſche Mſchfbr. 121— 119.— bisher angemeldeten Forderungen von rund 1,80 Millionen der Baummollſpinnerei Speyer Stamm⸗Attien„ Weſt..W. Jiaug 190.——.5 Emalllirſhr Kirrweil.—.——. ebenfalls in Konkurs geratene Vorſchuß⸗ und Kreditverein zu Ober⸗ 5„ Vorzugs⸗Aktien 10⁰— *„Vorzug 105.50—.— Em illw. Maikammet 17 655 91.50 mockſtadt G. m. b. H. ſich mit rund 711 000 M. befindet. Jedoch 895 11 e e 415 rauereien. Ettlinger Spinnerei 105.— 1 ine, Brauerei⸗Geſellſchaft vorm. Karcher, Emmendingen t Ifr Bad. Braueren 103.— 100.—Hüttenh. Spmnneree—.— 88.— liegt eine beträchtliche Gegenforderung der Konkursmaſſe Wertheimer] Fruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft 93 85 den—.— eee 1 210.—an den Obermockſtadter Verein vor. Die Stadt Shee abre— 505 Durl. Hof vm. Hagen—.— 261.— Nähmfbr. Haid u. Neu 261.50—.—. und 82 ldet, die Fürſtlich Iſen⸗] Chem F Heubri Ci Frauerei—.— 127 fRoſth. Cefl.u. Papierf.—.— 210. Jorderung 5 17 5 5 95 55 Mit⸗ Daimler Wotoren⸗Geſellſchaſt, Untertürkheim, Lil. 4. 190 8 Elef hl, Worms 96..—.— Mannh. Gum. u. Asb. 140.——.— burg'ſche Rentei in Büdingen eine ſolche 55 a 85 5 5 8 it. B. 55 555ft eimein Heidelberg—.— 195. Oberrp. Elektriz— 3 00 teiligt. D ſammenbruch d VVVVVVVVVVVTVVTN 85 49 5 Meſſerſchmitt 61.——.—Pf. Nähm u. Fahrradi. 120.— 05 zuſammen 85 0 M. betes 91 185 8 Flint, Eiſen⸗ und Lroncegießerei, Mannheim 86— Ludwigsh. Brauerei 248.——— Portl.⸗Zement Holbg. 148.——.—.firma Wertheimer iſt nach den Mitteilungen des Konkur berwa er Franfenthaler Keſſelſchmiede 85 8 Maunh. Aktienr.—.— 187Südd. Draßt⸗Induft 112—„ darauf zurückzuführen, daß der Inhaber, Hofrat Rothſchild, ſeit] Fuchs, Waggonfabrit, Heidelberg— 150 e ee aee 13 5 Jahren große Verluſte bei Goldminen⸗Spelulationen erlitt. Heidelberg 5 150 Naue Dinn 2——.— 9. e 3* fN 2 7 118 5 5 Br. Schrödl, Heidibg. 301.50— Spenr.„ 40.——.— Die Verluſte haben etwa 500 000 M. betragen. Rothſchild hat auch Linoleumfabrik, Maximiliansau 114 555 „Schwartz, Speyer—.— 126.— Würzmühle Neuſtadt-.— 85 Heſſiſch⸗Philipptal ſche Schuldverſchreibungen von 1892, die 1902 9 dwigshaß 5 „Ritter, Schwez.—.—— ellſtoffabr. Waldhof 321.— mit dem Stempel iſche Induſtriewerke,.⸗G. Ludwigshafen Sage Waghäl„%%% 8515 Maſchinenfabrit Bruchſal, Schnabel& Henning 30— .Storch, Speyer 80.——. Zuckerraff. Mannh.—.— 65.—„Giltig bis 1912“ verſehen. Es wurde lt.„FIrkf. Z Mosbacher Altienbrauerei vorm. Hübner 9⁵—ů— 5 5 0 5 eines Romitees aus den Beſitzern ſolcher Schuldverſchreibungen in Feanne Febrrer, 25 155⁵ ö 5 bracht die die Gel 5 von Anſprüchen an die Pfälziſche Mühlenwerke, Schifferſta 88 Berliner Effektenbörſe. Anregung gebracht, die die Ge 15 Kon⸗ Mheinau, Terrain⸗Geſellſchaft 1093zfr— Berlin, 24, März.(Schlußkur ſe.) Heſſiſch⸗Philipptal ſche Verwaltung wie an die Rolſchild ſche Rheiniſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G., Mannheim 110 0⁰ Cb 55 95 kursmaſſe in die Wege leiten ſoll. Rheiniſche Metallwarenfabrik, Genußſcheine— M. 180 Ruſſennoten 213.60 218 55% Lombarden 25.40 25 80 fabrit Breuer, Höchſt a. M. Rheiniſche Schuckert⸗Geſellſchaſt, Mannheim 10 47%%Ruſſ Anl. 1902„2 30 de 10 Canada Paeife 147 10 14 90 HHH˙²⁵³ö7%). huzterte Dibi. Rheinmüßlenwerke, Mannheim— 14 36659 Reichan..— 93. Hamburg Packel 111 70 110.20 Aus dem Reingewinn ſoll eine um 3 auf 6 Prozent reduzierte Divi⸗ Rheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Mannheim 30% Reichsanleihe 82.90 82 25 Hamb. Paket neue——— 1 Portland⸗Cementwerk 128— %0 Bad. St.⸗Anl 1980 99.70 Nordd Lloyo 97.— 97 40 dende verteilt werden. Rombacher Portlant„Cementwerke 5 40% B..⸗B. neue 100.10 100 20 Dynamit Truſt—.— 158 26 Aktiengeſellſchaft von Speyr u. Co. Baſel. Das zum Konzern e 58 5 3½% B. St.Obl. 1900 9150 150 Licht⸗ u. Kraftanl. 109.— 110.— Dresdner Vank⸗Schaffhauſen gehörige Inſtitut iſt von dem infolge Süddeutſche Kabel Aannteim Genußſcheine— M. 85 130% B 9 91.50Bochumer 192 10 20110 de eſpannten Geldverhältniſſe auf dem Effektengebiete einge⸗]Süddeutſche 2 46. 8 13 85 900.40 7060 Konfolidation 8 iee Ruaſchlag beſonders hart getroffen worden, weil es die] Unionwerle,.⸗G., Fabriken f. Brauerei⸗Einrichtungen 85 Heſſen 90.„ 55 ſchez nionbrauerei Karlsruhe— 45% Heſſen 50 60 80 50 Dortmunder 5620 57— Emiſſions⸗ und Plazirungstätigkeit, ſowie dem Effektengeſchäft von 1 00 Lehensperſcherungs⸗Geſelſchaſt Mannheim— M. 300 39 Sachſen 82.10 82 20 Gelſenkirchner 18420 184.70 jeher ſeine ſpezielle Aufmerkſamkeit gewidmet hat. Der 5 ein⸗ gonfabrik Naſtalt 104 856 e ee e e a dae weeh ee denee 5 o Chineſen 100 75 100.90 urahütte 209 10˙f dende beträgt lt.„Irkf. Ztg. r0 8 8 mmobiltengeſellſcha %0 Ilaliener 106 70—.— Fhönir, ee Frankfurt, 24. März.(Falſche Gerüchte.) In den letzten] Weſſendban⸗Geſellſchaft in Karlsruhe 87=r— 546, Japaner(neu) 88.20 88.90 Tagen ſbaren hier in peileren Kreiſen Gerüchte verbreitet, in denen Zuckerfabrik Frankenthal 305⁵— 16der Loſe 0 152 60 152 90 58.— 851.— die Solbenz der hieſigen Modewarenfirma Gebr. Robinſonn.— ¾ ̃ ů!̃œèLUñt᷑᷑Tꝓꝑʃꝝ 4% Bagdad⸗Anl. 84 90 84 90 Anilin Trepow 858.— 854.— die Solvenz. Die 8i ilt lt,„Irkf, Ztg.“ mit Verantwortlich: Kreditaktlen 202.50 202.0 Braunk.⸗Briketts 17320 17680 angezweifell wurde. Die Firma zei en e, 65 End 5 Berantwortlich: 5 Bank 150.20 15910] D. Steinzeugwerte 220— 220,.— daß dieſe Gerüchte vollſtändig aus der Luft gegriffen ſit 1 Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum: Berg.⸗Märk. Berl. Handels⸗Geß. 0 159.40 159.70 Darmſtädtei Bank Düſſeldorfer 103 278.— 278 60 124 60 12490 Elberf. Farben(alt) 599— 590.20 Deutſch⸗Aſtat. Bant 166 70 137,40] Weſtereg. Alkaliw. 188.— 188.— Deutſche Bant 239.10 2 9 50] Wollkämmerei⸗Akt. 197.— 128 80 Disc⸗Kommandit 176 90 177.10 Chem. Charlottenb. 198 50 198 10 138,20 138 50 Tonwaren Wiesloch 99.— 99— 158.— 135.— Feuſtoff Wapfaf 320— 820.70 Schaaffh. Bankv. 123 60 183.90 Cellulofe Koſtheim 211.— 210.— Lübeck Züchener 179 80—— Rüttgerswerken 144.60 144 70 Staalsbahn 143.90 144 60 Privatdiskont 4¼% W. Berlin 24 März.(Telegr.) Nachbörſe. Kredit⸗Aktien 2015 20269 Staatsbahn 144 20 144 70 Viskente Konun. 177.10 17720 Lombarden 25.50 25 40 Londoner Effektenboͤrſe. London, 24. März.(Telegr.) Anfangskurſe der Effektenbörſe. 4% Reichsanleihe 82½ 821 Sovuthern Pacifte 24½ 76 h, 5%0 Chineſen 108 108%/ JChieago Milwaukee 123½ 124 4½% Chineſen 965/ 96¼ Denver Pr. 51%½% 51½% 28%/% Gonſols 87% 87“/] Atchiſon Pr. 88— 88 8% Iꝗtaliener 102 ¼/ 102¼ Louisv. u. Naſhv. 991½% 100ʃ% 3% Griechen 48½% 48.„Union Paeifſie 128% 10— 3 eſe Portugieſen 62— 62 Unit. St. Steel eom. 35— 367 Spanter 98% 93/½(„„ pref. 100¼ 101“, D Türken.— 857 Eacern 16— 16% 4%0 Argentinier 87— 87¼/ Tend.: feſt. 8%0 Meritaner 34— 35 Debeers 11 115 4% Japaner 82— 82— Chartered 1044 10ʃ10 Tend.: beh. oldftelds Ottomanbant 18˙/% 18“ Mandmines 4½% 47½ Uio Tinto 62˙% 62% Laſtrand 8% 3½ Braſillaner 85¼ 85/] Tend.: beh. Berliner Produftenborſe. erlin, 24. März.(Telegramm.)(Produktenbörſe, preiſe in Mart pro 100 kg. frei Berlin netto Kaſſe. öswilliger Verleumdung beruhen, wovon ſie auch, die Banken, mit 255 ſe arbeitet, durch Vorlage ihrer Bücher überzeugt habe. „ Frankfurt a.., 24. März. In der heutigen ordent⸗ lichen Generalverſammlung der Mitkeldeutſchen Kre dit⸗ bank wurden die Anträge der Verwaltung genehmigt und die Verteilung einer Dividende von 6% Prozent beſchloſſen. Anſtelle des durch Tod gusgeſchiedenen Herrn Carl Klotz wurde Herr us Feiſt in Firma Beer, Sondheimer in Frankfurt a. M. in den Auf⸗ ſichtsrat gewählt. * Graunſchweig, 24. März. In der heutigen Landiags⸗ ſitzung wurde mitgeteilt, daß der neue Schacht des Kaliwerles 00 vorausſichtlich im April 1909 ſeine Förderung beginnen werde. Der Miniſter erklärt lt.„Frkf. Zig.“, Verhandlungen wegen An⸗ lage eines weiteren Kaliwerkes ohne finanzielle Beteiligung des Sdbaates ſeien im Gange. Näheres ſei noch nicht mitzuteilen. Paris, 24. März. Infolge des Zuſammenbruchs Rochette⸗ ſcher Gründungen hat die Kouliſſenfirma Qualtin Richard u. Co. ihre Inſolvenz erklärt. Dic geſtern verbreitete Meldung von einer Freilaſſung Rocheltes iſt lt.„Irkf. Zig.“ unrichtig. *** reisnotierungen der Börſenkommiſſion des Ver⸗ 5 von Holzintereſſenten Südweſtdeutſchlands für die Holzbörſe vom 20, März 1908 in Straßburg i. E. Stimmung: Etwas feſter. Tannen und Fichten. ee Mk. 37.00 Baukantig, pro ebcmnmnmn 3 67. Vollkantig, ßVCVGVGV(„ 39.00 !„ 43.00 de en ſich franko Waggon Straßburg, für Wieder⸗ bertie Söller dis 3 m Länge und höchſtens 2020 em Stärke, Für Hölzer unter 10 m und über 20/20 5% Aufſchlag „ über 10 m und unter 20/0 5* 5 55 5 40 25 ſter zhe von über ird i erem gerechn (Kreuzholz wir 9 upr nge 28. 24. 225 W er Mai 206 50 206.25 Mais er Mai 151.— 151.— II. Bretter: en 8 ull 208.75 209.— 5 Juli 145 50 146.— W „Sept.—.——.——.— Unſortiert 160.00 Roggen perMa 200 75 200 25 Rüböl per März—.— 74 50 La. reine u. halbreine Breiler(O.& H..)„ 128 170 uli 196 25 195.75„ Mat 78.00 78 90J IIa. gute Ware()))))„„ 5355 0—555—.——.— Okt. 69.70 69 40IIIa. Ausſchußware()))* Haſer per Mat 164.50 164.50 0 185 loeo— 2585 We 0 i.— 108.50 Weizenme rennbort, -Jult aet 27 80 27.80 4 Schwarimld 45 m land. 2„ 29.00 50 für Kunſt, Feuilleton und Vermiſchtes: Alfred Beelſchen; für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: Rich. Schönfelder; für Volkswirtſchaft u. den übrigen redaktionellen Teil: Karl Apfef für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Franz Kircher. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m. b..: Direktor: Ernſt Müller. lie scholerlze ürrilche kruke ii zadt. wie man den Kaffeegenuss gestatten darf, ohne zu Surrogaten greifen zu müssen, die den natürlichen Kaffee nicht im ent- ferntesten zu ersetzen imstande sind. Die Aerzte empfehlen Nervösen, Herz- leidenden, Rekonvaleszenten coffeln freien Kaffee„HAG“(Marke Rettungsring), der geschmacklich dem wirklichen Kaffee ebenbürtig ist, aber nicht das für Nerven und Herz so gefahrliche Coſſein besitzt. Coffeinfreier Kaſſee ist kein Surrogat, sondern wirklieher Natur- Kaffee, dem durch patentierte Verfahren der Kaffee · Handels- Aktien- Gesellschaft in Bremen das schädliche Coffein entzogen ist, Er bietet vollen Kaffee Genuss ohne schädliche Nebenwirkung und ist in allen einschlägigen Geschäften von Mark.30 bis Mark.50 pro Pfund zu haben. 2 78521 die Haben Noptell, Man berlange ausdrüglich Masgis Würze und achte auf den Plombeuveeſchluß. + MAGG in grossen, plombierten Originalflaschen zu Mk..— Gahaſf gurchsehyftilioh oa. 75 gr.) einzukaufen und sle dann selbst ln ihr kKleines MaAsei⸗ 4 25 Fläschehen abzufüllen, in diesem Fall stellt sſoh das Sramm Wörze auf nur etya ½ Pfg. Dabei haben Sie die Garantie der Eohtnelt. 8 Würze mit dem Kreuzstern „MRUdis püte spärsame Kuohs“ nnn edes An n N ne ee e Eenee * 3* U* Abonnement: 50 Pfennig monatlich. Trägerlohn 10 Pfennig. eeene baeuene Durch die Poſt bezogen inkl. Poſt aufſchlag M..91 pro Quartal. — Telephon: Redaktion 9 12 tr. 377. Amts⸗ ier und Kreisverkündigungsblatt. Jnſerate: Die Kolonel⸗Zeile. 25 Pfg. Auswärtige Inſerate 30„ Die Reklame⸗Zeile„ 1 Mark Expedition Nr. 218 Nr. 53. Dienstag, den 24. März 1908. 118. Jahrgang. Bt kauntmachung. Die Oberpoſtmeiſter hedeltiftung betr. Nr. 244181. Aus dem Erträg nis der obengenaunten Stiftung fann in dieſem Jahre an ein unbeſchol tenes Brautpaar der Stadt Mannheim die Summe von 50 Mek. als Ausſtattungs⸗ preis vergeben werden. 12628 Bewerbungen um dieſe Gabe ſind mit den erforderlichen Zeug- niſſen binnen vierzehn Tagen bei den betreffenden hi eſigen Pliarr ämtern einzu reichen Mannheim, den 19. Mär; Grußßh. Bezirksamt: Abteilung 1: Levinger. Bekanntmachung. Die Maul⸗ und Klauen⸗ ſeuche betr. Nr. 2418III. Mit Ermäch⸗ tigung Großh. 1908. lich des Handels mit Rind⸗ pieh im Anetsbezirk Mann⸗ heim gemäߧ38 F. 0. vom 19. Dezember 1895, Viehſeuchen betr., der ſowie die bezüglich Einfuhr von Rindvieb aus Bayern und Württemberg gemäß 8§ 33 § 66, der genannten Ver⸗ ordnung getroffenen al gemeinen Anordnungen außer Kraft geſetzt. fügungen(Bekanntmachungen) pom 19. Februar 1908 No. 197801 werden hiermit zurückgenommen. 12625 Mannheim, 21. März 1908. Großh. Bezirksamt: Abt. III. D. V. Pfaff. ulerrechtsregiftr. Zum Band VIII wurde heute einge⸗ tragen 1. Seite 405: Vock, Julius, Kaufmann in Mannheim, und Eliſabetha geb. Geyer. dert der ee 5 Mannh Nach⸗ Aimts⸗ Gr. 80 Uber das Vermögen des Mannes das Konkursverfahren cröffnet worden iſt, die Rechts⸗ kraft beſchritten hat, iſt Güter⸗ kennung eingetreten. 2. Seite 406: Gieſer, Emil Georg, Kaufmann in Maun⸗ heim, und Eliſe Mathiide Maria Lina geb. Vogler. Durch Ver⸗ trag vom 22. Januar 1908 iſt —Guütertrennung vercinbart. 3. Seite 407: Schott, Karl Georg, Kaufmann in Mann⸗ heim, und Karoline geb. Bol⸗ land. Durch Vertrag vom 4. März 1908 iſt allgemeine Gütergemein chaft vereinbart. Vorbe altsgut der Frau iſt das im Vertrage näher bezeichnete Vermögen. 12615½2 4. Seite 08: Müller, Karl Friedrich Julius, Kauf⸗ mann in Mannheim, und Maria Charlotte geb. Seſer. Durch Vertrag vom 4. März 1908 iſt Gütertrennung vereinbart. 5. Seite 409: Kühn, Auguſt, Schreiner in Mannheim, und Roſa geb. Keppler, geſchiedene Chefrau des 9 0 Vock. Duich Vertrag vom 5. März 2908 iſt eng che⸗ meinſchaft vereinbart. Vorbe⸗ haltsgut der Frau iſt das im VBertrage näher bezeichnete Ver⸗ mögen. 6. Seite 410: Klapperer, Peler Wilhelm, Tüncher in Mannheim, und Marie Anna geb. Schneider, geſchiedeneHart⸗ mann. Dulch Vertrag vom 7. Mätz 1908 iſt Gütertrennung vereinbart. 7. Seite 411: Dellinger, Johann Friedrich Händler Manheim, und Marke Katharing geb. Feucht. Durch Vertrag vom 18. März 1 08 iſt Errungenſchaftsgemeinſchaft Vereinbart. 8. Seite 4125 Kläs, Fried⸗ rich, Expedient in Mannheim, und Albertine geb. Schrecken⸗ berger. Durch Vertrag vom 18. März 1908 ſſt Gütertrenn⸗ ung vereinbart. Mannheim, 21. März 1908. Gr. Amtsgericht I. Iwangs verfleigerung. Mittwoch, 25. März 1908, nachmittags 2 Uhr, werde ich in Q 4, s hier gegen bare Jahlung im Voll ſtreckungs⸗ wege öffentlich verſtetgern: Verſchiedene Mäbel. Manuherm, den 24. März 1908. Marote, Herichtsvollzieher. 59204 Miniſteriums des Innern werden die bezüg⸗ die Ab⸗ wehr und Unterdrückung von Unſere Ver⸗ Handelsregiſter. Zum Handelsregiſter A heute Band V,.⸗Z. 79, Firma 6. Müller“, Maunheim Dir Firmeninhaberin Frau Eliſe Müller und der Pro⸗ kuriſt Fritz Müller haben ihren Wohnſitz nach Mann⸗ heim verlent. Geſchäftszweig: 1 fabrikation und Roh⸗ abak⸗Ha dlung. 2. Band VI,.3Z. 34, Firma:„Gebr. Seibold“ in Mannheim: Ernſt Sigel, Mannheim, iſt als Prokuriſt beſtellt. 3. Band..⸗Z. 18, Firma: „HeinrichElſen⸗ in Mann⸗ 1 5 die Firma iſt erloſchen. „Band XII,.⸗Z. 113, Firma:„ mil Meier“ Mannheim: Die Prokura des Emil Meier iſt éxloſchen. Das Geſchäft iſt mit Aktiven und Paſſiven und ſamt der Firma von Wilhelm Ketiler auf Emil Meler, Kaufmann in Mannheim, übergegangen. . Band XIII..⸗Z. 98, Firma: on& Co Mannheim Die Geſellſ chaft iſt mit Wirſung vom 17. März 1908 aufgelöſt und das Ge⸗ ſchäſt mit Aktiven und Paſ⸗ iven und ſamt der Firma auf den Geſellſchafter Philip p Schifferdecker als alleini⸗ gen Inhaber 6. Band XIII,.⸗Z. 115, et Firma: Heiurſch Wil⸗ ſheim Müller“ Mannheim, Seckenheimerſtraße 05 In⸗ haber iſt: Heinrich Wilhelm Mitller, Kaufmann in Maun⸗ heim. Geſchäftszweig:„andel en gros in Chocoladen und Gitterrechtsregiſter Band XIII,.⸗Z. 116, Fuma⸗»Deutſche Nelken⸗ fulturen Albert Dorner, Tuttling en, Filiale Fer udenheim“ in Feuden⸗ oe Baurtſtg 11 lingen. Albert Dorner iunior und Eugen Dorner, beide in Feu⸗ denzeim, ſind zu Einzel⸗Prv⸗ kuriſten beſtellt. Geſchäfts⸗ zweig: Handelsgärtnerei. . Band XII,.Z. 117, Firma:„Guſtav Schnei⸗ der, Mannheim, D 1, 7/8 (Hanſahaus). Inhaber iſt: Guſtav Schneider, Bu bänd⸗ ler, Mannheim. Geſchäfts⸗ zweig: Buchhandlung. 9. Band XIII,.⸗Z. 87, Firma: Schaul& Cie.“ in Mannheim. Die Geſellſchafk iſt mit Wirkung vom 20. März 1908 aufgelöſt und das Ge⸗ ſchäft mit Aktiven und Paſ⸗ ſiven und ſamt der Firma auf den Geſellſchafter Hermann Theodor Rothenberger als alleinigen Inhaber überge⸗ gangen. 12607 Mannheim 21. März 1908. Großh. Amtsgericht I. Bekauntmacung. Aufgebot von Pfandſcheinen. Es wurde der Antrag geſtell! folgende Piaudſcheine des Städt. Leihamts Maunſeim: Lit. u Nr. 12137 vom 4 März 1908, Lit. C Nr. 45632 voen 10. Februar 1908, Lit. Nr. 96660 om 13. Juni 1907 welche angeblich abhauden ge⸗ ommen ſind, nach§ 28 der Leih⸗ amtsſatzungen ungiltig zu er⸗ klären. Die Inhaber dieſer Pfand⸗ ſcheine werden hiermit aufge⸗ tordert, ihre Anſprüche unter Vorlage der Pfandſcheinei inner⸗ ſalb 4 Wochen vom Tage des Erſcheinens dieſer Bekannt⸗ machung an gerechn et beim Städt. Leihamt, Lit. G 8 Nr. 1, geltend zu machen, widrigenfalls die ſrraftloserklärung oben ge⸗ nannter Pfandſcheine erfolgen vird. Mannheim, 23. März 1908. Städt. Leihamt: Hormann. Alnkſeike, 5 18 0 den 30. März 408 vormittags 10 uhr verſteigern wir auf unſerm Bereau U 2, 8 das Dung⸗ ergel nis von 102 Pferden vom 30. März bis mit 2 April 1908 inn Wochenabteilungen gegen bare Zahlung. 81805 Städt. Fuhrverwaltung: Krebs. 31307 Bekanntmachung. Die Vornahme einer Maß⸗ und Ge⸗ wichtsviſitation im Jahre 1908 betr. Nr. 24542 p. bringen zur öffentlichen Kenntnis, daß im Laufe der nächſten Monate eine allgemeine Prü⸗ fung der Maße und Gewichte in dem Bezirk Maunheim vorgenommen wird. Wir veranlaſſen deshalb die Gewerbe⸗ treibenden, ihre Werkzeuge, namentlich Gewichte und Wa⸗ gen vorher burch das Eichamt prüfen und wenn nötig be⸗ richtigen zu laſſen. Zugleich weiſen wir darauf hin, baß dieſenigen Gewerbetreivbenden, bei welchen auläßlich der Prüfung mit dem gefetzlichen Eichungsſtempel nicht ver⸗ ſehene, oder unrichtige Maße, Gewichte oder Wagen vor⸗ gefunden werden ſollten, eine Geldſtrafe bis zu 100 Mark oder mit Haft bis zu 4 Wochen beſtraft werden können. Die Bürgermeiſterämter des Landbezirks werden an⸗ gewieſen, die in den Gemeinden anfäſſigen Gewerbetrei⸗ benden noch beſonders guf dieſe Bekanntmachung aufmerk⸗ ſam zu machen. 12581 Mannheim den 4. März 1908. Großß. Bezirksamt.— Pollzeidireklion. Dr. Korn. Beliaunkmachung. Zir Wir ung von Handtüchern und dergl. Ny. 119071. Der Bedarf an Handtüchern, Bade⸗ zen und Waſchlappen ſoll in Submiſſion vergeben 6 erden. Intereſſenten werden eingeladen, ihre Angebote hierauf bis längſtens Samstag, den 4. April l. Is., nachmittags 3 Uhr mit der Auſſchrift:„Handtuch⸗ lieferung“ verſehen auf dem ſtädtiſchen Rechnungs⸗ konrollbureau im Kaufhaus Zimmer Nr. 116 abzugeben, woſelbſt auch die Angebotsformulare erhältlich ſind. Mannheim, 19. März 1908. 31310 Bürgermeiſteramt: Ritter. Hartmann. Bekanntmachung. Beſchaffung von Uniformen belr. Nr. 119081. Der Bedarf au Uniformſtoffen für Diener und Feuerwehr ſoll in öffentlicher Submiſſion vergeben werden. Intereſſenten werden eingeladen, ihre hierauf, verſchloſſen und mit der Aufſchrift:„Stoff⸗ lieferung“ verſehen bis längſtens: Samstag, 4. April 1908, nachmittags 3 Uhr auf dem ſtädtiſchen Rechnungs⸗ Angebote kontrollbureau im Kaufhaus Zimmer Nr. 116 abzu⸗ geben, woſelbſt auch die Angebotsformulare erhälk⸗ lich ſind. Mannheim, 19. März 1008. 31309 Bürgerueiſteraml: Riftte Hartmann. Nr. 35941. Zur unmittelbaren Beaufſichtigung von Straßenneubau⸗, Unterhaltungs⸗ und Reinigungs⸗Ar⸗ beiten werden 2 Oberaufſeherſtellen wieder beſetzt. An⸗ fangsgehalt als Regel 1500 Mk. Höchſtgehalt 2150 Mk., ſpätere etatmäßige Anſtellung mit Penſionsberechtigung wird in Ausſicht geſtellt. Bewerber möglichſt mit tech⸗ niſcher Vorbildung wollen ihre Anerbieten bis längſtens Montag, den 13. April unter Vorlage von beglaubigten Zeugnisabſchriften, Lebenslauf und Angabe der Gehaltsanſprüche bei dem unterzeichneten Amte einreichen. 31306 Mannheim, 18. März 1908. Städt. Tiefbauamt: Eiſenlohr. Jutterlieferung. vergeben die Lieferung von 250 Zentner prima Hafer, 150 Zentner grobe Weizenſchalenkleie und 30 Zentner feine Weizenkleie lieferbar ſofort franko Viehhof nach dem auf unſerer Wage ermittelten Gewicht, netto ohne Sack. Schriftliche Angebote ſind mit Muſter bis ſpäteſtens Montag, 6. April, vorm. 10 Uhr, verſchloſſen und mit entſprechender Aufſchrift verſehen, bei uns einzureichen. Erfüllungsort iſt Mannheim. Das Angebot iſt 8 Tage bindend vom Tage der Eröffnung ab gerechnet. Mannheim, 20. März 1908. 81308 Die Direktion des und Viehhofes: Fuchs. Uberraeteeher Jerin fär Lasehffappt Section Mannbeim-Heidelberg-Ludwigshafen. Freitag, 27. März, abends 8½ Uhr im grossen Saale des„Frledrichsparkes“ SVortraggS mit Lichtbildern 78291 des Herrn Hauptmann Lohmdller aus Strassburg über Das Problem des lenkbaren Luftschiffes. Eintritt frei. Gaste Willʒkommen. 1 e eeee e e e e Klinik und Inhalatorium 0(rnser S9stern) 1 R 7, 30 Frledriohsring R 7, Inhalatlonsstunden:—12 und—7 05 4 De, Magenau. Ur, Borgnis. ICCCCCC. TTT Wir Telephon 1551. 3896 Bekanntmachung. Nr. 1392. Fräulein Eliſe Möll, Privatin, wohnhaft in D Schriesheim, hat den Verluſt des von der diesſeittsen Kaſſe auf den Namen der Genannten ausgeſtellten Sparbuchs Nr. 15903 mit einem Einlagegut⸗ haben am 27. Sepieumber 1807, von Mk. 1519.89 anber ange⸗ zeigt und deſſen Kraſtloser⸗ ktärung beantragt. Wir bringen dieſen Antrag mit dem Aufügen zur oſſentlichen Keuninis, daß gemäß 8 14 des Geſetzes vom 18. Juni 1899 die Kraftloserklärung des genannten Sparbuchs erſolgen würde, wenn dasſelbe nicht innerhalb eines Monats vom Erſcheinen dieſer Bekauntmachung au gerechnet, von ſeinem derzeitlgen Inhaber unter Geltendmachung ſeiner Rechte auher vorgelegt wird. Mannbeint, 28. März 1908. Städtiſche Sparkaſſe: Schmelcher. 22824 Große Aakneval⸗Heſellſchaft Netkarvorſtadt E. V. Freitag, den 27. März 1908, abends halb 9 Uhr in unſerem Vereinslokal „zum Neckarſchloß“ ordeutliche 28270 Geleral⸗Berſamnhung gesordnung: 42 Ne hnungsablage. 2. Vorſtandswahl. 3. Verſchiedenes. Der V orstan d. Vaumiscites Heirat. )Jahre, ev., im He Sdalt u Küche, wünſcht ſich wieder zit verheixaten. Chaiatter⸗ volle gutſit Herren v. ange⸗ nehmen Aeußern, welche ein durchaus glückliches Heim tellen möchten, belieben aus⸗ führliche, ernſtgemeinte Off. unter Nr. 20140 an die Ex⸗ vedetion dſs Bl. zu richteu. Auonymzweckl.,Verm.verb. eee eeeeeeeeeeeeeeee Tücht. Büglerin empf. ſich in⸗ und außer dem Hauſe. Näh. Gontardſtr. 27, III. orae 88 bei 5585 Köhle N 2, 4. —FTTTPTT — Theaterplatz Parkett Sperrſitz 5. Reihe Abt A itt abzugeben. Mäheres in der Erx editton d. Battes 20185 Frautuuerein der Freireligiöſen Gemeindt. zienstag, den 31. März 1908, nachmittags 4 Uhr, im Nebenzimmer des Hotel„National“ General⸗Verſammlung. Tagesordnung: 1. Mechenſchaftsbericht für 1907. 2. Vorſtandswahl. 3. Ber⸗ ſchiedenes. 78298 Hierzu ladet alle Mitglieder des Frauenvereins freundlichſt ein Der Vorſtand. Sſanm⸗ m Aubholh⸗Verſſeigerung. ed Die erene des Stamm⸗ * und Nutzholzes aus den Diſtrikten: Hagelſchlag, Erlengrund, Kohl⸗ obere und untere Dornſchlag hieſigen ſtalt: plalte, Uegäng, Kuhweide, Saupferch, und Saupſerchlache des Gemeindewaldes findet Runlih, deu 6. April I.., vormittags 9 Ahr beginnend, im Saale des Stadthauſes dahier. Zur Verſteigerung kommen: 274 Gichen⸗ Stämme 175,80 Feſtmeter enthalt 2⁵ chen⸗„ 18,47 4 48 Kiefern⸗„ 18,21 5 62 Laͤrchen⸗„ 12,85 9 Läſchen⸗Derbſtangen 9,70 Es wird noch beſonders darauf aufmerkſam ge daß die Verſteigerung nicht wie früher im Walde, ſo hern im Stabthausſaale zu Gerusheim abgehalten wird. Es dürfte ſich daher empfehlen, das Holz im Voraus an Ort und Stelle einzuſehen und beliebe man ſich dieſer⸗ halb an Forſtwart W ebel dahier und Forſtwart Fell zu Wildenhirſchhof zu wenden. 5 Gedruckte Auszüge aus dem Verſteigerungsprotokoll ſind auf portofreie Anſruge von der unterzeichneten Be⸗ börde vom 26. ds. Mts. ab koſtenlos erhältlich. Gerysheim, den 19. März 1908. Großh. Bürgermeiſterei Gernsheim: Nuß. 3 Nervenserrüttungen, Sehwächezustände, Rlasen- und Meschlechtskrankheiten, sowie Sicht, Rheumatismus, Tsebhiss, Muskelschwund, HKysterie, Neuralgien, Haarkrankheiten, Flechten, Beinge. schwüre eto, auch alte und für unheilbar erklärts Föälle bebandelt mit bestem Erfolge ohne Berufs- störung durch 75073 Fklektk. Liehineilrerkapten ung Flektrotkeraps uu finine nur 5 un4, 14 Auntfönas 50 4, 14 Grösstes und besteingerichtetes Iustitnt am Platze. 5 Damen-Bedienung durch ärztlich geprüfte Masseuse. Prospekte u. Auskuntt gratis undl portofrel. FFFFFTFTT Todes⸗Anzeige. Freunden, Verwandten und Bekannten die kraurige Mitteilung, daß meine ltebe Frau Anna Küchler geb. Schum nach ſchwerem Krankenkager geſtern, mitlags 7 Uhr, verſchieden iſt. Mannbeim, 24. März 1908. 5 Der tieftrauernde Ehegatte Julius Küchler. 25 Die Beerdigung findet Mittwoch, den 25. März, nachmittags 3 uhr, von der Leichen alle aus natt. 5 23. März, vor⸗ An Stelle besonderer Anzeige. Uuser lieber Vater, Heinrich Lutz ist gestern abend Mannheim, N 6, 3, den 24. März 1908. Die Beerdigung findet am 26, März, nachm. 4 Uhr von der Leichenhalle aus Wir bitten Blumenspenden u. Besuche zu unterlassen. Herr nach langer Krankheit sanft gestorben. Im Namen der Hinterbliebenen: Kurt Lutz. Statt. 78280 Eigentümer Katholi ſches Bür gerhoſpiatal.— Verantwortlicher Redakteur: Franz Kircher.— Druck und Vertrieb: Dr. H. Haas'ſche Buchdruckeret, G. m. b. H. 8. Seiite. General⸗Anzeiger. (Abendblatt). ist hergestellt 305 vorzüg- Nlichem Roh. wird daher Stets upübertroffen ip Qualität Seip gibt den Schuhen wellerbeständigen elegapten Mannheim, 24. März 1908. — Verloren Goldenes Armbaund von U 6 bis Induſtrie afen verloren. Abzugeben gegen 22 2 J0 Huxoh efsts! rückzahibar ab 1912 mit 105%, 100,50 0, Deutsch gestempelte, überall gesetzl. erlaubte ll. Hypothek. 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Die Kollekte iſt für arme Erſtkommunikanten Untere kathol. Pfarrei. Mitlwoch, 25. März. 6 Uhr Frühſeſſe. 7 Uhr hl. Meſſe. 8 Uhr Singmeſſe mit Predigt. Genieinſame hl. Kommunion der Frauenkongregation. ½10 Uhr Predigt, nachher lev. Hocham. 11 Uhr hl. Meſſe mit Predigt. ½3 Uhr Andacht zur allerleligſten Jungfrau 8 Uhr Faſtenpredigt mit Kreu wegandacht und Segen.(Kollekte.) Kathol. Bürgerhoſpital, Mittwoch, 25. März. ½9 Uhr Singmeſſe mit Predigt. 10 Uhr Gottesdienſt für [die Schüler der Mittelſchulen. Der Nachmittagsgottesdienſt fällt heute aus. Herz⸗Jeſu⸗Kirche, Neckarſtadt. Mittwoch, 25. März. Uhr Frühmeſſe. Beicht. 8 Uhr Singmeſſe mit Predigt. ½10 Uhr Hochamt, 11 Uhr Kindergotiesdienſt. ½s Uhr Muttergottesandacht. 5 Wohlgetegen. Mitlwoch, 25. März. 8 Uhr hl. Meſſe. Hl. Geiſt⸗Kirche. Mittwoch, 25. März. 6 Uhr Früßmeſſe. Oeſterl. Beicht. 7 Uhr heilige Meſſe. 8 Uhr Singmeſſe mit Homilie. 10 Uhr Predigt und ſeierl. Amt. 11 Uhr hl. Meſſe. ½3 Uhr Andacht zur Mutter Gottes. Li ebfrauentirche. Mittwoch. 25. März. 6 Uhr Früh⸗ meſſe. Beicht. 8 Uhr Singmeſſe mit Predigt. 10 Uhr Amt. 11 Uhr hl. Meſſe. 128 Uhr Vesver. Mittwoch, 25. März. 710 Uhr St. Joſefstirche, Lindenhof. 6 Uhr Beſcht. Predigt und Amt. 427 Uhr Fühmeſſe. 8 Uhr Amt. 2 Uhr Herz⸗Martä⸗Andacht. Prima Reſtkaufſchilling von ank. 12000 mit 10% Nachlaß und Garanfie zu verkaufen. Offerten erbitte unter Nr. 20188 an die Expedinon dieſes Blattes. Jung. tucht. Geſchafism. ſucht 500 Mark geg. gut. Zins- u. Sicherheit u. 21 monatl. Rückzahl. zu leihen. it. u. 20198 a d. Expd. d. All. Für Buchdruckereien Elektromokor 10 Pferdekräfte ſtark, von Sle⸗ meus u Halske für Gleichſtrom, ſehr wenig gebraucht, inſolge anderweitieß Unternehmungen dillig zu verkaufen. Offert, unt Nr 59198 an die Exnesit. v Bl' Schöner Kinderſitz⸗ u. Liege⸗ wagen zu verkalllen. 20197 N 2, 10, 2 Tryy. Iniellig. jig. Mann, kautionsf.,. Filiale e. Geſchärts zu über⸗ nehmen evt. g. Wiriſchaft. Offt, u. 20196 an die Expdi d. Bl. 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