Abonnement: 0 Wfeunig monatlich, Beingeriohn 28 Pig. monatlich, baurch die Woß bez imel. Poft⸗ cuſſchlag Pt..4 pro Quarxtal, Einzel⸗Nunimer 6 Plg. Badiſche Volkszeitung.) 540 he Neueſte Nac der Stadt Mannheim und Aumgebung. (Minnnbener Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: 8 84„Jonrnal Maundeim“, hrichten Druckerei⸗Burean(An⸗ 3 Anabhängige Jageszeitung. 3 Ote Colonel⸗Zelle. 25 Ufg⸗ eleſenſte uud verbreitetſte Zeitung Täiglich 2 Husgaben Eigene Redaktionsbureaus„ Ausmörgge Inferats. 50. in Mäunheim and Umgebung. eeee in Berlin und ANarlsruhe. Erpeditton und Verlags⸗ Die Neklame⸗Zelle.. 1 Mart Schluß der Juſeraten⸗Angahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Ahr, für das Abendblatt Nachmittags 8 uhr. ee Nr. 171. Freitag, 10. April 1908. (Abendblatt.) The Overseas League. Auch in England hat ſich eine Vereinigung gebildet, welche der Schädigung der durch das Eindringen der Franzoſen in Marokko gefährdeten nichtfranzöſiſchen Handelsintereſſen entgegenzuwirken bemüht iſt. Die Vereinigung trägt den Namen„The Overſeas League“. Sie beſchränkt ſich nicht nur auf die Wahrnehmung der Intereſſen des britiſchen Handels in Marokko, ſondern verfolgt den allgemeinen Zweck der Er⸗ haltung und Förderung des britiſchen Außenhandels. Eine bon der Liga verbreitete Druckſchrift, welche die Ueberſchrift trägt„Engliſche Intereſſen in Marokko“, enthält ſo intereſſante Streiflichter auf die deutſche Marokkopolitik, daß wir ſie der allgemeinen Beachtung auch in unſerem Lande nicht genug empfehlen können. Es iſt ungemein lehrreich, hier einmal von dritter Seite dargeſtellt zu ſehen, wie ſich die deutſche Marokkopolitik von einſt und jetzt in dem Urteile objektiver Beobachter wiederſpiegelt. In der Veröffentlichung der Overſeas League heißt es: Dank der Art, in der die marokkaniſchen Angelegenheiten in der Preſſe dargeſtellt werden, beſteht die Tendenz, in der Akkion Deutſch⸗ lands in Marokko und in dem Beſuchdesdeutſchen Kaiſers in Tanger eine ungerufene und unerwünſchte Einmiſchung und die Urſache des gegenwärtigen traurigen Standes der Angelegenheit zu ſehen. Dies iſt weit entfernt davon, richtig zu ſein.. Tatſache iſt, daß Deutſchland wachſende kommerzielle Intereſſen in Marokko halte, daß es ſchon 1890 durch ſeinen Geſandten Grafen Tatten⸗ hach eine beſondere Handelskonventſon im Fez durchgeſetzt hatte, und daß Tattenbachs Nachfolger ſpeziell durch den deulſchen Kaiſer inſtruiert worden war, ſeinen Einfluß dazu zu benutzen, dem deut⸗ ſchen Handel auf die Beine zu helfen und die deutſchen Kauf⸗ Jeuke in Marokko zu unterſtützen. Deutſchland war weit dapon entfern!, Marokko in Hinſicht des Handels als quantité nsgligeable zu betrachten, wohingegen England und Frankreich bei Abſchluß ihres politiſchen und kommerziellen Uebereinkommens über ein Land, das keinem von beiden gehörte, und in welchem Deutſch⸗ land kommerzielle Intereſſen hatte, die es als wichtig anſah, anſchei⸗ nend Deutſchland als politiſche quantité negligeable betrachtet haben. Iſt es da zu verwundern, daß der deutſche Kaiſer entſchloſſen war, nicht widerſtandslos den Verluſt eines wachſenden kommerziellen Aufſchtoungs zu dulden? Wer hätte unter ähnlichen Umſtänden, ſei es nun im politiſchen oder im Privatkleben, nicht dasfelbe getan! Kann es bei Betrachtung des oben Geſagten noch ſonderbar er⸗ ſcheinen, daß der deutſche Kaiſer bei ſeinem Beſuch in Tanger von allen, mit Nusnahme der Franzoſen, als der Erlöſer begrüßt wurde? Die Araber ſahen auf ihn als den Retter ihres Landes und die Ausländer als den Beſchützer ihres Handels. Alle guten Kenner des Landes ſind der feſten Anſicht, daß die deutſche Inter⸗ vention, weit davon entfernt, der Grund des gegenwärtigen unglück⸗ lichen Standes der Dinge zu ſein, dazu gedient hat, das Auseinan⸗ derbröckeln des marokkaniſchen Reiches auf mindeſtens ein Jahr hin⸗ auszuſchieben. Wenn gelegentlich der letzten Reichstagsdebatte über Marokko das Zentrumsmitglied Freiherr von Hertling den Standpunkt vertrat, daß die erſte Phaſe der deutſchen Marokkopolitik, die nach unſerer Anſicht der Kraft und dem Selbſtbewußtſein einer mächtigen Nation entſprach, vor der Kritik weniger Stand halte als die jetzige Politik, ſo ſehen wir hier an einem unzweideutigen Beiſpiele, daß die frühere Art, die Marokkointereſſen Deutſchlands zu wahren, nicht nur ——— Etwas von der Ausbreitung der Samen. Von Friedrich Zimmermann. Schluß!. Wenn man einen Blick in die Pflanzenwelt wirft, ſo kann man viele verſchiedene Arten beobachten, auf welche Weiſe die Gewächſe ihre reiſen Samen ausſtreuen. Die Früchte der Nieß⸗ wurz öffnen ſich nur auf einer Seite durch eine lange Spalte. Die Ränder der Oeffnung tragen die Samenkörner, welche ſich jetzt loslöſen und auf die Erde fallen. Die Frucht der Bohne, der Erbſe, der Wicke öffnen ſich an der Rückenſeite und an der Bauchſeite durch zwei Spalten. Die Lepkoje hat Früchte, die ſich mit 4 Klappen von oben nach unten öffnet und laſſen die Scheide⸗ wand, welche die Samen tragen, ſtehen. Die Frucht des bekann⸗ ten Bilſenkrautes öffnet ſeine Kapſeln, indem ſich oben ein klei⸗ ner Deckel ablöſt und ſo den Samen den Austritt geſtattet.— Bei unſern Getreidekörnern und bei dem Mais öffnet ſich die Frucht nicht; die Samen ſind von einer trockenen, feſtanliegenden Hülle eingeſchloſſen und aus dieſem Grunde muß der Reis und die Suppengerſte erſt geſchroten werden, bevor man ſie eſſen kann. Dos was wir alſo Weizen, Gerſte und Hafer nennen, ſind Früchte und keine Körner. Bei allen dieſen Pflanzen fallen die Samenkörner, wenn ſie aus ihrer ſchüßenden Hülle heraus⸗ treten, in die unmittelbare Nähe der Mutterpflanze und keimen zur beſtimmten Zeit. In Südeuropa findet man die wilde Gurke; ſobald die Samen zur Reife gelangt ſind, lößt ſich plötz⸗ lich der dicke Fruchtſtiel von der Frucht los; es entſteht dadurch eine runde Oeffnung, durch welche nun die Samenkörner mit großer Elaftizität herausgeſchleudert werden. Die fleiſchige Maſſe, in welche die Samenkörner eingebettet ſind, zieht ſich wie ein Gummi zuſammen und bewirkt dieſe merkwürdige Samen⸗ Asſtreuung. Auf dieſe Weiſe gelangen die Samen in größere innerhalb, ſondern auch außerhalb des Deutſchen Reiches Bei⸗ fall fand. Weite Kreiſe in England mißbilligen es, daß den Franzoſen zu Liebe ein bedeutendes Gebiet britiſchen Handels aufgegeben werden ſoll. Dabei könnte zur Beſchwichtigung der Bedenken britiſcher Handelskreiſe mit Recht geltend ge⸗ macht werden, daß dieſe verhältnismäßig kleine Schädigung der britiſchen Handelsintereſſen mehr als wett gemacht wird durch die politiſchen Vorteile, welche die engliſch⸗franzöſiſche Entente für England bietet. Iſt es doch deutlich erkennbar, daß England den franzöſiſchen Bundesgenoſſen materiell zu ſtärken ſucht, unt ihn gegebenenfalls als Feſt⸗ landsſoldaten gegen Deutſchland auszuſpielen. Für die Deutſchen in Marokko und ihre Geſchäftsfreunde im Heimatlande trifft dieſer Troſt nicht zu. Angeſichts des ſcharfen Konkurrenzkampfes, den der überſeeiſche Handel Deutſchlands in dieſen Tagen des geſteigerten Wettbewerbs zu beſtehen hat, iſt es auch aus allgemein politiſchen Gründen bedauerlich, daß Deutſchland heute der Gefährdung des deut⸗ ſchen Handels in Marokko allzu ruhig zuſieht. In einem Punkte glauben wir, die Darlegungen der Overſeas League ergänzen zu müſſen. Wenn die engliſche Druckſchrift für die Einhaltung der Algeciras⸗Akte eintritt, ſo iſt damit bei dem gegenwärtigen Stand der Dinge wenig geſagt. Auch Frankreich beruft ſich fortgeſetzt auf die Algeeciras⸗Akte. In Algeciras hat die deutſche Diplomatie, offenbar ohne ſich der Tragweite ihrer Konzeſſionen bewußt zu ſein, der franzöſiſchen Regierung, die ſich nicht ungeſchickt hinter der ſpaniſchen Wand verbarg, ein Polizeimandat fütr Marokko übertragen laſſen. Sieraus leitet Frankreich jetzt ein allgemeines Mandat Europas her, wonach es beauftragt ſei, in Marokko Ruhe und Ordnung zu ſchaffen. Aus der Tötung einiger franzöſiſcher Untertanen und Schutzbefohlenen in Marokko leitet Frankreich die Berechtigung her, mit einer ſtarken Armee in Marokko zu landen, Ströme von Blut zu bergießen und weite Gebietsteile des Landes bis zum Sankt Nimmerleinstage vorübergehend zu beſetzen— alles im Ein⸗ klang mit der Algeciras⸗Akte. Unter ſolchen Umſtänden kann die Berufung auf die Algeciras⸗Akte nur noch platoniſches Intereſſe wecken. Solange ſich keine Macht findet, die der Auslegung der Algeciras⸗Akte durch Frankreich ein faktiſches Halt gebietet, ſolange insbeſondere deutſche Staatsmänner der Meinung ſind, daß Frankreich die Algeciras⸗Akte immer nur „unklar“ verletze und daß Frankreich das Recht habe, neben der Algeciras⸗Akte her allerlei zu tun, was den deutſchen und engliſchen Intereſſen in Marokko zuwiderläuft, ſolange iſt die Berufung auf die Algeciras⸗Akte ein dialektiſches Spiel, ein Wort ohne Sinn. Politische Aebersicht. * Mauuheim, 10. April 1009. Die preußiſchen Landtagswahlen. In Bielefeld⸗Halle⸗Herford haben bekannt⸗ lich die Konſervativen, die bisher ſämtliche drei Man⸗ Enkfernung von der alten Pflanze und finden dork leichker Ge⸗ legenheit zu keimen und zu wachſen. Man kann dieſe Erſcheinung ſelbſt hervorrufen, indem man die Frucht losſchneidet und dann den Stil abbricht oder indem man die Baſis der Frucht künſtlich öffnet. Die Früchte der bekannten Gartenbalſamine öffnet plötz⸗ lich ihre Fruchtklappen, rollt ſie ſchnell auf und durch dieſe raſche Bewegung werden die Samenkörner ziemlich weit fortgeſchnellt. In unſeren Wäldern des Odenwaldes findet man an den Bächen die wilde, gelbbühende Balſamine und ſie hat deshalb den Na⸗ men„Rühr mich nicht an“(Noli me tangere] erhalten, weil ſte ſchon bei der leiſeſten Berührung ſofort die Kapſeln öffnet und die Körner in der ganzen Umgebung ausſät. In der Gegend von Darmſtadt wird der ſogenannte Klinglein angebaut; wenn ſich hier die Kapſeln öffnen, ſo entſteht ein feines Geräuſch, das man in einem reifen Flachsfelde bei warmer Temperatur ganz gut beobachten und hören fann. Die Jrüchte der Wolfsmilch⸗ arten ſchleudern ihre Samen bei gehöriger Austrocknung eben⸗ falls weit fort, aber ohne jedes Geräuſch. Die Winde ſind mächtige Triebkräfte für die Ausſaat vieler Samenkörner. Je⸗ dermann kann beobachten, wie leicht ſich Mauern und Dächer, ſteile Felſen u. ſ. w. vaſch mit Pflanzen beleben, ohne daß man weiß, woher die Samenkörner gekommen ſind. Die Flechten, die Mooſe, die Steinbrecharten, welche an ſolchen Orten zuerſt auf⸗ treten, werden in feinem Samen von dem Winde hingetragen. Auch auf alten Bäumen haben ſich oft in der Holzerde der Stämme andere Pflanzen angeſiedelt, die ihr Vorkommen hoch in der Luft ebenfalls der Tragkraft des Windes verdanken. So trifft man oft ganze Pflanzenkolonien auf den Trümmern unſerer Burgruinen an. Der Regen der ſogenannten Manna⸗ flechte hat ſchon oft die Bewohner von Perſien und des Morgen⸗ landes in Verwunderung geſetzt und auch das Manna, welches die Jsraeliten auf dem Auszuge aus Egypten vor dem Hunger ſchützte, war durch den Wind aus der arabiſchen Wüſte von der Erde gehoben und in weiter Jerne wieder auf den Boden nieder⸗ date beſaßen, mit den Chriſtlichſozialen ein Kom⸗ promiß abgeſchloſſen, demzufolge die letzteren den Lie. Mumm als Kandidaten aufſtellen. Die„Rhein.⸗Weſtf. Ztg.“ bezeichnet es als einigermaßen zweifelhaft, ob dieſe Kandi⸗ datur den konſervativen Wahlmännern auf dem Lande genehm iſt, da ſie von dem von den Chriſtlich⸗Sozialen propagierten Koalitionsrecht der Landarbeiter nichts wiſſen wollen. Die Konſervativen ſind ſich über ihre beiden Kandidaten noch nicht ſchlüſſig geworden. Die Sozialdemokraten ihrerſeits haben drei eigene Kandidaten nominiert. Zwiſchen Freiſinni⸗ gen und Nationalliberalen dürfte wieder ein Kompromiß zuſtande kommen. Dieſes war bei den vorigen Wahlen nur deshalb erfolglos, weil die ſozialdemokratiſchen Wahlmänner Enthaltung übten und damit den Konſervativen zum Siege verhalfen. Im Wahlkreis Solingen⸗Remſcheid⸗Leunep, wo die Nationalliberalen die bisherigen Abgeordneten Dr. Friedberg, Dr. Gottſchalk und den Freifinnigen Profeſſor Eick⸗ hoff aufgeſtellt haben, ſtimmt der ſozialliberale Ver⸗ ein in Solingen nur der Kandidatur Eickhoff zu und wird zwei andere freiſinnige Kandidaten dazu aufſtellen. Vor kurzem hatte eine Beamtenzeitſchrift den Beamkten empfohlen, wegen der Vertagung der Beſoldungs⸗ aufbeſſerungen bei den Wahlen Abſtinenz zu üben, Dieſer Vorſchlag hat aber faſt durchweg keine günſtige Auf⸗ nahme gefunden; im Gegenteil ſcheinen ſich die Beamten an den Wahlen lebhaft beteiligen zu wollen, und zwar in den Sinne, daß ſie entweder Sonderkandidaturen aufſtellen, oder die Kandidaten der politiſchen Parteien auf ihr Programm verpflichten. So beſchloß eine Konferenz von Beam⸗ ten⸗Vereinen, die am Mittwoch nachmittag in Ber⸗ lin tagte, mit der Gründung von Beamtenwahlvereinen un⸗ geſäumt vorzugehen, damit die Intereſſen der Beamtenſchaft mehr als bisher Berückſichtigung finden. Die Wahlvereine ſollen ſich aus möglichſt allen Beamtenkategorien zuſammen⸗ ſetzen. Die Leitung ſoll einer unabhängigen Perſönlichkeit übertragen werden. Als Mindeſtbeitrag wurde ein Betrag von 50 Pfg. vorgeſehen. Die größeren Verbände, die korpora⸗ tiv den Beamtenwahlvereinen beitreten, ſollen nach Maßgabe ihrer Mitgliederzahl einen Pauſchalbeitrag zahlen. Die Beamtenwahlvereine werden dann den Kandidaten die Forde rungen der Beamtenſchaft unterbreiten. Bundesſtaaten und Schiffahrtsabgaben. In unterrichteten parlamentariſchen Kreiſen werden jetzt, wie der„Inf.“ mitgeteilt wird, die Ausſichten Preußens be⸗ züglich des Ausfalls der beabſichtigten„authentiſchen Inter⸗ pretation“ wegen Einführung von Schiffahrtsabgaben auf natürlichen Waſſerſtraßen günſtig beurteilt. Miniſter Breitenbach hat ſich kürzlich auch privatim in dieſem Sinne zu Parlamentariern geäußert. Die Verhandlungen mit den einzelnen Staaten, die Preußen ſeit einiger Zeit führt, laſſen jetzt den Schluß zu, daß alle an den Mündungen der großen Ströme und an der Küſte gelegenen Staaten— der Standpunkt Hamburgs iſt noch unſicher— ſich Preußen anſchließen werden. Als nmicht umzuſtim⸗ gelegt worden. Der franzöſiſche Naturforſcher hat Perrot Exemplare einer Flechte mitgebracht, die int Jahre 1828 in Per⸗ ſien nach einem Orkan auf den Boden fiel und deuſelben mit einer 15 Zentimter hohen Schicht bedeckte. Um nun aber dem Luftſtrome die Arbeit des Sameutransports zu erleichtern, haben viele Früchte und Körner flügelartige Gebilde erzeugt, die nun wie eine Art Fallſchirm wirken und ſo die Ausſaat auf weite Strecken ermöglichen. Wenn unſere Tannenzapfen reif gewor⸗ den ſind, ſo öffnen ſich die ſchuppigen Deckblätter, welche vorher die Samenkörner ſorgfältig beſchützt haben. Die Körner fallen nuſt heraus, ſind aber mit einem dünnen, häutigen Flügel ver⸗ ſehen. Im Falle drehen ſie ſich um ſich ſelbſt und lommt nun noch die Kraft des Windes hinzu, ſo werden ſie oft weit fortge⸗ tragen und man ſieht junge Tannen fröhlich keimen, wo der Menſch niemals ein Samenkorn hingetan hat. Aus dieſem Grunde ſind im Schwarzwald und in den Alpen viel für den Menſchen vollſtändig unzugängliche Stellen mit grünen Tannen beſetzt und bilden einen ſo reizenden Schmuck der Landſchaft. Auch die Früchte unſerer Ahornarten haben Flügelfrüchte und ſo wird von der Natur ſorgfältig dafür geſorgt, daß Pflanzenleere, öde Stellen mit Gewächſen belebt werden. Sehr bekannt ſind die Samen vieler Korbblütler, durch die mit Flugapparaten ver⸗ ſehene Früchte und unſere Kinder machen ſich oft im Frühjahr das Vergnügen, die Samenköpfe des bekannten Löwenzahns aus⸗ zublaſen und munter durchfliegen dieſe Samen die Luft, bis ſie der Zufall irgend wo auf die Erde fallen läßt. Auf dieſe Weiſe iſt es auch erklärlich, daß ſich eine Pflanze in wenig Jahren über ganze Länder ausbreiten kann, wie es mit dem kanadiſchen Be⸗ rufskraut der Jall war. Im Jahre 1800 wurde in Frankreich das erſte Exemplar entdeckt; der Same doll durch einen ausge⸗ ſtopften Vogel nach Europa gekommen ſein. Im Jahre 1806 war dieſe Pflanze ſchon über ganz Frankxreich verbreitet und heute zählt ſie zu den gemeinſten Gewächfen unſeres Kontinents und in unſerer Zeit pergeht kein Jahr, in welchem nicht bei uns Pflon⸗ 2. Seit. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannfeim, 10. April. mende Gegner der Abgaben gelten nach wie vor beſtimmt Baden, Heſſen, Sachſen und Anhalt, welche Staaten zu⸗ ſammen über 10 Stimmen im Bundesrat verfügen. Von den thüringiſchen Staaten ſoll ſich Sachſen⸗Altenburg noch ab⸗ lehnend verhalten. Int allgemeinen hat man aber Grund zu der Annahme, daß bei der Abſtimmung im Bundesrate der Preußiſche Standpunkt mit geringer Majorität ſiegen wird, da vermutlich vierzehn gegneriſche Stimmen nicht aufgebracht werden können. Das Reichsgericht und der„Schandſäulen⸗ Artikel“. Das Reichsgericht hat, wie geſtern gemeldet wurde, die Reviſion des„Genoſſen“ Hans Marckwald von der„Königs⸗ berger Volkszeitung“, der wegen Majeſtätsbeleidigung und Beleidigung des Memeler Denkmalkomitees(Schandſäulen⸗ artikel) am 4. Januar zu 1 Jahr 3 Monaten Gefängnis ver⸗ Urteilt worden iſt, verworfen. In der Begründung dieſes Er⸗ kenntniſſes heißt es nach dem„Vorw.“: Die Auslegung der beiden Artikel durch das Landgericht ſei auch für das Reichsgericht maßgebend. Feſtgeſtellt ſei danach als Sinn der Artikel, daß die Errichtung eines Denkmals für die Schmach des Staates erfolgt ſei, nicht nur für einen Aufſchwung, daß im weiteren Sinn der Vorwurf einer Schandtat gemacht ſei und daß der Artikel den Zweck verfolge, die ganze Ver⸗ Knſtaltung der Denkmalserri chtung ſowie all e Teil⸗ nehmer und Förderer zu ſchmähen und herab⸗ zuwürdigen. Wer geſchmäht werden ſollte, mußte allerdings aus den Artikeln den Leſern erkennbar ſein. Dieſe Erkennbarkeit iſt aber takſächlich feſtgeſtellt inbezug auf die Perſon des Kai⸗ ſers ohne Rechtsverletzung und ohne Widerſpruch. Die mündlichen Ausführungen des Verteidigers verwechſeln den Begriff der abfälligen Kritik mit dem Begriff der Beleidigung. Mit Recht iſt auch eine Selbſtändigkeit jeder der beiden Einzelhandlungen angenommen worden. Das Reichsgeſetz vom 7. Februar 1908 war nicht anwend⸗ bar, weil es erſt nach Erlaß der angefochtenen Entſcheidung in Kraft getreten iſt.“ 5 Die Strafe iſt hart, aber gerecht. Es muß auch die Sozial⸗ demokratie allmählich dazu gebracht werden, die Grenzen 3u heobachten, wo die Kritik aufhört und die Beſchimpfung an⸗ fängt.—5— Deutsches Reich. —(Das wegen der Veröffentlichung er⸗ dichteker Briefe Kaiſer Wilhelms) und des Lords Tweedmouth gegen die Zeitſchrift„März“ eingeleitete Ermittlungsverfahren auf groben Unfug iſt nach einer Meldung der„Magdeburg. Zeitung“ aus München wegen Mangels an ſtrafrechtlichen Ueberführungsbeweiſen am Mitt⸗ woch eingeſtellt worden. —Die Mitarbeit der katholiſchen Geiſt⸗ lichen) an nichtkatholiſchen Zeitungen und Zeit⸗ ſchriften ohne biſchöfliche Erlaubnis iſt von dem Biſchof von Rottenburg(Württemberg) nach Vorgang der hayeriſchen Biſchöfe ſämtlichen Geiſtlichen durch einen Erlaß berboten worden. — Die Krawallprozeſſe.) Am nächſten Diens⸗ tag wird in Berlin ein neuer großer Demonſtran⸗ teuprozeß beginnen. Dieſer Prozeß wird, wie der jetzige, vor derſelben erſten Strafkammer am Landgericht k unter Vorſitz des Landgerichtsdirektors Blanckmeiſter verhandelt. Die Anklage betrifft die Wahlrechtsdemonſtrationen vom 10. und 12. Januar d. Is. Es ſind 19 Perſonen wegen Aufruhrs, Widerſtand und Beamtenbeleidigung angeklagt. Als Zeugen ſind u. a. wieder zahlreiche Polizeibeamten geladen. Badiſche Politik. In Freiburg feiert der im 76. Lebensjahr ſtehende General der Infanterie z. D. Frhr. v. Röder am 11. April den 60. Jahrestag ſeines Eintritts in die Armee. Vom Jahre 1880 an befehligte er die dritte Diviſion und wurde im Jahre 1891 zur Dispoſition geſtellt. Von da ab eutfaltete er im Präſidium des badiſchen Militärvereinsverban⸗ des eine hervorragende und beſonders verdienſtvolle Tätigkeit. Vom Jahre 1892 ab war er zehn Jahre lang Präſident des Verbandes, während welcher Zeit die Zahl der Militärvereine um 308 und die Zahl der Mitglieder um über 51000 geſtiegen iſt, ſo daß bei ſeinem Rücktritt der Verband 1366 Vereine mit 147 753 Mitgliedern zählte. Der verſtorbene Großherzog, der ihm im beſonderen Maße ſein Wohlwollen ſtets bewies, er⸗ ———:—:; ͤVTTTTTTb..Tb..TTT.... zen aus den fernſten Ländern gefunden werden, ohne daß man immer nachweiſen dann, wie dieſe zu uns gekommen ſind! Der direkte Nutzen dieſer Schleuder⸗, Spritz⸗ und Sprung⸗ bewegungen bei den ſich entleerenden reifen Früchten iſt leicht zu erſehen. Während zahlloſe andere Pflanzen ihre reifen Samen mit beſonderen Flugapparaten oder mit Stacheln, Hacken, Kleb⸗ ſtoffen uſw. ausrüſten, um ſie auf den Flügeln des Windes, oder am Haarkleid der Tiere, oder am Schnabel der beerenfreſſenden Vögel nach allen Himmelsgegenden verſchleppen zu laſſen, ſind die oben genannten Pflanzen in der Ausſtattung der einzelnen Samen ökonomiſcher zu Werke gegangen. Die mütterliche Pflanze beſorgt ſelbſt die notwendige Ausſaatk in der Ferne. Sterbend wendet ſie ihre letzte Kraft dazu an, ihre eigenen Kin⸗ der, d. h. die in den reifen Samen verborgenen Keimpflänzchen ſamt ihrer Umhüllung hinauszuwerfen auf das Feld des Da⸗ ſeinskampfes, wo ſie— fern von der Mutter— leichter gedeihen können, als in ihrer nächſten Nähe, weil hier ſehr oft dem Boden die nötigen Stoffe ſchon entzogen ſind. Indem die Mutter ihre Kinder von ſich weiſt, hat ſie ihnen aber in den Samen die für die erſte Lebensperiode nötigen Bildungsſtoffe angeſammelt und viele Eltern, die ihre Kinder mittellos in die Ferne ſenden, könnten an dieſem Vorgange ein lehrreiches Beiſpiel nehmen. 5 232 5 Beitrͤge zur Frauenfrage: 1 Auskunftſtelle für Frauenberufe L 12, 18 3. Stock. Sprechſtunde: Mittwochs von 10—11. VBerein Frauenbildung—Frauenſtudium, Abteilung Maunhelnt Die Vereinsmitglieder werden hierdurch darauf aufmerkſam gemacht, daß ſie durch Vermittlung des Vorſtandes wiederum Hörerkarten für die öffentlichen Vorleſungen der Handelshoch⸗ ſchule zu ermäßigtem Preiſe beziehen können.(Siehe Inſerat.)] Die beiden jüngſten Mitgliederverſammlungen brachten zwei Vorträge, die auf ganz verſchiedenem Gebiet lagen. In der Irſten, am 26. März, gab Fräulein Charlotte Köhler, Hauptlehrerin an der hieſigen Volksſchule, ein weitgusſchauendes nannte ihn bei ſeinem Rücktritt vom Präfidium zum Ehren⸗ präſidenten. Aus stadf und Land. * Maunheim, 10. Ap ril 1908. Zur Beratung des ſtädtiſchen Budgets. V. Geſtern begann die Beratung der Ausgabe⸗Poſitionen, die vorausſichtlich drei Tage in Anſpruch nehmen wird. Zunächſt regnete es eine ganze Anzahl von Wünſchen und Beſchwerden über die Herſtellung, Unterhaltung und Beſprengung von Straßen und Wegen in den verſchiedenſten Stadtteilen. Die meiſten Anſprüche erhoben die Vertreter der Vororte oder wie man dieſe jetzt nennen ſoll, der Stadtteile Waldhof, Käfertal und Neckarau. Seit der Einverleibung dieſer Vororte beſteht ein ſtetiger Kampf zwiſchen der Stadtverwaltung und den Ver⸗ tretern der Bewohner dieſer drei Stadtgebiete. Unſere Mit⸗ bürger in Käfertal, Waldhof und Neckarau fühlen ſich als Groß⸗ ftädter und wollen als ſolche behandelt ſein. Sie haben nicht unrecht. Wenn ſie in den früheren einfachen Verhältniſſen hätten bleiben wollen, wäre für ſie ja eine Einverleibung unnötig ge⸗ weſen. Nachdem ſie nunmehr aber Mannheimer geworden ſind, und alle Laſten, die die Entwicklung unſeres ſtädtiſchen Gemein⸗ weſens mit ſich bringt, tragen müſſen, kann man es ihnen nicht verdenken, wenn ſie auch an den Vorteilen und Annehmlichkeiten dieſer werdenden Großſtadt teilnehmen wollen. Die Stadtver⸗ waltung ihrerſeits ſucht ſoviel wie möglich zu bremſen und ſie glaubt das beſte Abwehrmittel gegen die aus den einverleib⸗ ten Stadtteilen kommenden Anſprüche in dem Nachweis zu fin⸗ den, daß die heutigen Leiſtungen der Stadt die bei der Einver⸗ leibung hierfür feſtgeſetzten Grenzen weit überſteigen. Wir meinen, daß ſolche Nachweiſe irreführend ſind, da ſie ſich auf ber⸗ alteten und überholten Grundlagen aufbauen. Die Zeiten ſind andere geworden und die Anforderungen ſind geſtiegen. Was man heute in der Altſtadt für ſelbſtverſtändlich erachtet, iſt vor 10 Jahren als ein Luxus und als überflüſſig betrachtet worden. Genau ſo liegen die Dinge in den einberleibten Stadtteilen. Die Entwicklung hat dort ganz unerwartete Dimenſionen ange⸗ nommen und es wäre ungerecht, dieſe Entwicklung mit veralte⸗ tem Maße meſſen und nach dieſem die Befriedigung der ſich ſtetig ſteigernden Bedürfniſſe vornehmen zu wollen. Es iſt ein geſundes friſches Leben, das in unſeren einverleibten Stadt⸗ teilen pulſiert und man kann ſich nur freuen über die Friſche und Entſchiedenheit, mit der die Vertreter von Neckarau, Käfertal und Waldhof ſich der Intereſſen der einverleibten Stadtteile an⸗ nehmen. Würden ſie dies nicht tun, ſo machten ſie ſich einfach einer Pflichtverletzung ſchuldig. Auch ſtünde es wohl etwas ſchlimm in den einverleibten Stadtgebieten, wenn ihre Vertreter in den ſtädtiſchen Kollegien nicht fortgeſetzt kräftig auftreten wür⸗ den. Auch hier gilt das bekannte Wort, daß derjenige am beſten fährk, der am meiſten ſchreit. Auch die für unſere Stadt ſo brennende Frage der Schaffung von Kinderſpielplätzen wurde eingehend erörtert. Hier iſt in Mannheim noch ſehr vieles zu tun. Obgleich ſeit Jahren die Redner aller Fraktionen bei den Budgetberatungen ſtets und ſtändig auf die zwingende Notwendigkeit der Schaffung genügen⸗ der Kinderſpielplätze hingewieſen haben, iſt dieſe Frage bis jetzt von der Stadtverwaltung ſehr dilatoriſch behandelt worden. Möge hier bald ein friſcher Wind einſetzen. Wie ſehr der Waldpark den Mannheimern aus Herz ge⸗ wachſen iſt, bewieſen die verſchiedenen Wünſche und Auregungen, die aus den Kreiſen des Bürgerausſchuſſes über die in dem Wald⸗ park anzubringenden Verbeſſerungen und Verſchönerungen ge⸗ geäußert wurden. Leider ſcheint nach den Erklärungen des Herrn Bürgermeiſter Martin die Verwirklichung des Projektes der Er⸗ richtung einer Waldſchenke in noch ziemlich weiter Ferne zu liegen, denn es ſoll erſt die Beſeitigung des Gießens und die Sa⸗ zierung des Waldes, von welchen beiden Maßnahmen man eine Referat über die Frage der Errichtung eines Lehrer⸗ innenſeminars. Nachdem die Referentin die Notwendig⸗ leit der Errichtung eines Seminars in Mannheim nachgewieſen hatte, präziſierte ſie die Wünſche der Lehrerinnen in Betreff der Organiſation dieſer Anſtalt. Vor allem ſei zu fordern, daß das Seminar den Charakter einer ganz ſelbſtändigen Be⸗ rufsſchule erhalte. Unſere hieſige Höhere Mädchenſchule, die mit der bereits angegliederten Oberrealſchulabteilung 30 Klaſſen mit nahezu 1000 Schülerinnen umfaßt, dürfte eine weitere Be⸗ laſtung ohnedies nicht ohne Schaden ertragen. Das Seminar hat ſich, als Fachſchule, ganz andere Ziele zu ſtecken als die Höhere Mädchenſchule; daher entſpricht eine Verbindung beider Schulgattungen weder den Inkereſſen der einen noch der anderen Anſtalt. Sie wird immer nur als Notbehelf zu betrachten ſein. Im Hinblick auf die Mängel der auf die Höhere Mädchen⸗ ſchule aufgebauten Seminarkurſe haben die badiſchen Lehrerinnen ſchon vor Jahren bei der Regierung beantragt, die in Heidelberg und Freiburg beſtehenden Kurſe in ſelbſtändige Seminare um⸗ zuwandeln. Es wäre überhaupt zu wünſchen, daß die Gründung von Lehrerinnenſeminaren nicht länger der Initiakive der Gemein⸗ den überlaſſen bliebe— daß der Staat, der von jeher die Leh rerbildung ſelbſt in die Hand genommen hat, der Heran⸗ bildung von Lehrerinnen die gleiche Fürſorge widmete. Lehrer und Lehrerinnen ſind in der Schule zur gleichen Arbeitsleiſtung berufen; alſo ſollte auch ihre Ausrüſtung zum Amte die gleiche ſein. Die Garantie, daß alle Lehrkräfte eine einheitliche Ausbil⸗ dung erhalten, wäre gegeben durch eine koedukative Organiſation des Seminars. Da auch die Errichtung eines Lehrerſeminars in unſerer Stadt verlangt wird, ſo wäre mit einem gemeinſamen Seminar für beide Geſchlechter allen Wünſchen Rechnung getragen. Nach⸗ dem die Koedukation ſich in den badiſchen Mittelſchulen beſtens bewährt hat, nachdem die Schulen, die der Berufsbildung dienen — Gewerdeſchulen, Handelsſchulen, Univerſitäten— beiden Ge⸗ ſchlechteru geöffnet ſind, wäre für unſer fortſchrittliches Land wohl auch die Zeit gekommen, die Lernenden, die Lehrende werden wollen, gemeinſame Wege der Vorbereitung zu führen. In „hordiſchen Stagten und zn der Schmeiz hat man mit gemeinſamen wirkſame Bekämpfung der Schnakenplage erhofft, abgewartel werden. Hoffentlich ſchiebt man dieſe beiden Maßregeln nicht zu lange hinaus, damit die jetzt lebende Generation auch noch in den Genuß der Waldſchenke treten kann. Wir erhoffen von dieſem Projekte, wenn es großzügig durchgeführt wird, ſehr viel ſür Mannheim und für die Erholung ſuchende Bevölkerung und kön⸗ nen eigentlich nicht verſtehen, warum man gerade derartige, für die Geſundheit der Bürger ſo bedeutungsvolle Projekte ſo weſt hinausſchiebt, ſo daß Jahr auf Jahr vergeht, ohne daß ihre Ver⸗ wirklichung einen ſichtbaren Schritt näher gerückt wäre. Gewiß iſt es notwendig und ſehr erwünſcht, daß unſeren Toten bei der Anlage eines Zentralfriedhofes eine möglichſt idylliſche Ruheſtätte erſtellt wird, aber faſt noch wichtiger dünkt uns die Sorge für die Lebenden durch Schaffung von möglichſt vielen Gelegenheiten zur Erholung und zur Stärkung des Geiſtes und des Körpers. Es iſt eigentlich merkwürdig, daß der Bürgerausſchuß vielfach über die unbedeutendſten und für die Entwickelung der Stadt einflußloſeſten Dinge unglaublich lang debattiert, während man weittragenden, bedeutſamen Angelegenheiten oft kein oder nur geringes Verſtändnis entgegenbringt Auf imponierender geiſtiger Höhe ſtand die Debatte bei der Beratung des die Aufwendungen für unſer Schulweſen betreffen⸗ den Paragraphen der Ausgaben. Der hervorragende Leiter un⸗ ſeres ſtädtiſchen Volksſchulweſens, Herr Stadtſchulrat Dr⸗ Sickinger, entwickelte in einem mehr als einſtündigen Vortrag ein ideales Volksſchulprogramm und erwies ſich hierbei wieder als der warmherzige und für alles Schöne und Edle begeiſterte und begeiſternde Menſchen⸗ und Kinderfreund, als den ihn jeder⸗ mann in Mannheim kennt und als der er ſich während ſeiner ganzen hieſigen verdienſtbollen und erſprießlichen Tätigkeit er⸗ wieſen hak. In klaren Darlegungen gab er eine Schilderung der neuen, in den badiſchen Schulen zur Einführung gelangten Un⸗ terrichtsmethode. Während die bisherige Lehrmethode den Kin⸗ dern mehr eine paſſive Rolle zugewieſen hatte, ſo daß ſie die Aufnehmenden und Empfangenden waren, ſollen bei der neuen Me⸗ thode die Kinder mehr zum Denken, zum Miterleben angehalten werden, alſo mehr aktiv ſein. Wir können jedem Leſer unſerer Zeitung nur empfehlen, die großzügigen, prächtigen Ausführun⸗ gen unſeres Herrn Stadtſchulrats, die in dieſer Nummer wörtk⸗ lich zum Abdruck gelaugen, eingehend zu ſtudieren. Jeder wird beim Leſen dieſer Rede einen hohen äſthetiſchen Genuß empfinden, Von innerer Ueberzeugung getragen waren feruer die Worte des Herrn Stadtſchukrats Dr. Sickinger, in denen er hinwies auf die vorausſichtliche Entwickelung unſeres Schulweſens in der Zukunft. Er pochte gewiſſermaßen an die Tür, durch die der Weg in eine Periode völliger Umwälzung unſerer ganzen bis⸗ herigen Anſchauungen und Auffaſſungen auf dem Gebiete der Heranbildung und Erziehung unſerer Jugend geht. Als das zu erſtrebende Ziel bezeichnete er die Oeffnung aller Schulen für die Bildungsfähigen. Er verlangt, daß in Zukunft die Bildung nicht mehr käuflich ſein und abhängig gemacht werden ſoll von dem Geldbeutel, ſondern daß nur die Befähigung des Kindes als der einzige und alleinige Maßſtab dafür gelten möge, welchen Bildungsgang es ſich aneignen kann. Es war ein großes Frage⸗ zeichen, das Herr Stadtſchulrat Dr. Sickinger über die heutigen Verhältniſſe und deren Berechtigung ſetzte und jedem hierfür empfänglichen Zuhörer wird dieſes Fragezeichen zu deuken geben. Es iſt ein herrliches erhabenes Ziel, das uns Herr Dr. Sickinger zeigte, wert der Mitarbeit der Beſten unſeres Volkes Ob dieſes jetzt noch in weiter Ferne liegende Ziel wohl jemals erreichk werden wird? Herr Stadtſchulrat Dr. Sickinger trat endlich für die Ein⸗ führung der Lehrmittelfreiheit ein. Er ſuchte alle Bedenken zu zerſtreuen, die gegen dieſe Maßregel vorgebracht werden. Die Einführung der Lehrmittelfreiheit kann wohl als eine unmittel⸗ bar bevorſtehende Maßnahme betrachtet werden, deun der Bür⸗ gerausſchuß iſt in ſeiner Mehrheit dafür, den Kindern in Zu⸗ kunft die nötigen Lehrmittel unentgeltlich zur Verfügung zu ſtellen. Und wenn dann die von Herrn Stadtſchulrat Dr. Sickinger gegebenen Winke, wie den hieſigen Schulmaterialieu⸗ ſtaatlichen Seminaren ſeit Jahren die beſten Erfahrungen ge⸗ macht. In Manuheim wären zu einem gemeinſamen Seminar die Vorbedingungen gegeben vor allem damit, daß hier Knaben und Mädchen ſchon die Vorbildung zum Seminar gemeinſam in den gleichen Schulen erwerben könnten. An die Ausführungen ſchloß ſich eine lebhafte Diskuſſion an, die inſofern zu einer prinzipiellen Stellungnahme führte, als all⸗ gemein die Anſicht zum Ausdruck kam, daß das Seminar als An⸗ hängſel der Höheren Mädchenſchule nicht allen zu ſtellenden An⸗ fopderungen eutſprechen kann. Am gleichen Tag, an dem die Beſprechung der Seminarfrage im Verein Frauenbildung⸗Frauenſtudium angekündigk wurde, traf bekanntlich eine miniſterielle Entſcheidung ein, die die Angliederung bon Seminarklaſſen an die hieſige Höhere Mädchenſchule nach dem Vorbild von Heidelberg und Freiburg allerdings unter einigem Vor⸗ behalt genehmigte. Der Verein ſah davon ab, jetzt Schritte in dieſer Frage zu tun, beſonders da die Kurſe für die nächſten drei Jahre nur als Proviforium zu betrachten ſind. Wie ſich die Organi⸗ ſatton der Anſtalt in Zukunft geſtalten wird, iſt heute noch nicht zu überſehen. Jedenfalls ſollte an dem Grundſatz feſtgehalten wer⸗ den, daß nur die ſelbſtändige Fachſchule, die einzig und allein das künftige Arbeitsgebiet der Auszubildenden zu berückſich⸗ tigen hat, eine vollwertige Vorbereitung fuͤr die Berufsarbeit geben kann. Möge daher die jetzt geplante Einrichtung nurein Durchgangsſtadium ſein zu dem Vollkommeneren, das im Intereſſe der Schule wie im Intereſſe des Lehrerinnenſtandes zu erſtreben iſt. Die Mitgliederverſammlung vom 3. gut beſuchten Vortrag des Vereinsmitgliedes Frau Ida Döring über das Thema:„Der Weg zum Glück“. Die Rednerin gab mit Wärme und tiefer Empfindung die Anſchauungen wieder, die ſie ſelbſt durch eigenes Erleben errungen hat. Die Quinteſſenz ihrer Ausführungen war, daß der Menſch das Glück in ſeiner eigenen Bruſt ſuchen müſſe. Wer ſeine Leidenſchaften bekämpft, wer abtut Neid, Mißgunſt, Klatſchſucht und kleinliche Vorurteile, der ebnet dem Glück den Weg; wer ſich aber innerlich frei macht, wer ſeinen Mitmenſchen, ſeinen Freunden Liebe gibt und wer von ihnen wieder Liebe empfängt, der iſt am eheſten glücklich, denn Liebe iſt der größte Glücksfaktor. 4 5 April brachte einen ſehr * erbeenr n F 1 he — eeenne u Fr N * Mannheim, 10. April. General⸗Anzeiger.(Abendblatt). 3. Seſte. händlern bei der Einführung der Lehrmittelfreiheit die ſeitherigen Bezüge nach Möglichkeit zu ſichern, befolgt werden, dürfte nuch der bisherige berechtigte Widerſtand der Schulmaterialien⸗ händler hinfällig werden, denn dieſen kann es einerlei ſein, ob ſie das Geld einzeln von den Kindern oder im Großen von der Stadtkaſſe erhalten. 5 Stadtſchulrat Dr. Sickinger zum Voranſchlag der Voltsſchule. Meine Herren! Der Aufwand für unſer Volksſchulweſen iſt geſtiegen von M. 2 588 015(Jahr 1907) auf 3 024 161 (1908), alſo um die Summe von M. 486 146. 1906 hat die Steigerung M. 291 784 betragen, 1907 M. 199 941. Wie iſt dieſe beträchtliche Steigerung der Volksſchullaſten pro 1908 zu erklären? Zum kleinſten Teil durch die auf Oſtern 1908 zu er⸗ wartende reguläre Schülervermehrung, zum größeren Teil durch den Umſtand, daß die auf Oſtern 1904, 1905 und 1906 not⸗ wendig geweſenen Lokale damals nicht erſtellt worden waren, ſondern jetzt erſt durch Eröffnung der Humboldtſchule(Dezem⸗ ber 1907 und der Schillerſchule(Oſtern 1908) der Schulleitung zur Verfügung ſtehen. Das Volksſchulbudget pro 1908 wird alſo durch Ausgaben belaſtet, die eigentlich ſchon auf das Konto der Jahre 1904—1907 hätten kommen ſollen. Die finanziellen Erſparniſſe, die durch Nichterſtellung der damals erforderlich geweſenen Lokale bewirkt wurden, ſind allerdings vom volks⸗ wirſchaftlichen Standpunkt aus fragwürdiger Natur. Denn die Nichterſtellung der Lokale hatte die Kombinierung der Klaſſen 3 und 4 in den Jahren 1904—1907, alſo eine Verſchlechterung der Unterrichtsbedingungen und damit auch der Unterrichts⸗ erfolge für die betreffenden Jahrgänge zur unausbleiblichen Folge. Erfreulicherweiſe iſt die Kombinierung der Klaſſen ſeit Bezug der Humboldtſchule auf die beiden unterſten Klaſſen beſchränkt und bleibt zufolge Bezugs der Schillerſchule auf Oſtern 1908 auf dieſe beiden Klaſſen beſchränkt, unter der Be⸗ dingung, daß auf Oſtern 1910 wieder weitere Lokale zur Ver⸗ fügung ſtehen werden. Wie Ihnen bekannt, ſollten die auf Oſtern 1910 erforderlich werdenden Lokale durch einen Rieſen⸗ bau von 52 Klaſſenlokalen unmittelbar hinter der Mollſchule gewonnen werden. Die Vorlage wurde jedoch vom Bürgeraus⸗ ſchuß am 10. Dezember 1907 an eine gemiſchte Kommiſſion berwieſen und alsdann aus ſchultechniſchen und geſundheits⸗ polizeilichen Gründen am 18. Dezember 1907 in dieſer begraben. Die tatſächlichen Bedürfniſſe ergaben, daß anſtatt eines Doppelſchulhauſes in der Schwetzingerſtadt einerſeits ein einfaches Schulhaus mit 26 Lokalen für den auf Oſtern 1910 in der Neckarſtadt zu erwartenden Zuwachs, andererſeits ein einfaches Schulhaus mit 26 Lokalen in der Schwetzingerſtadt auf Oſtern 1910 zu erbauen ſei. Es muß leider konſtatiert werden, daß die Pläne dieſer zwei auf Oſtern 1910, alſo von heule an in 2 Jahren zu beziehenden einfachen Schulhäuſer noch nicht vorgelegt wurden, obgleich nunmehr ſchon über ein Viertelfahr ſeit Ablehnung des Doppelbaues berſtrichen iſt. Würden die beiden Häuſer auf Oſtern 1910 nicht bezugsfertig ſein, ſo müßten wieder die Klaſſen 3 und 4 kombiniert werden, d. h. anſtatt vorwärts, würden ſich unſere Schulperhältniſſe rückwärts entwickeln. Der Stadtrat wird deshalb dringend erſucht, umgehend die erforderlichen Maßnahmen zu treffen, daß auf Oſtern 1910, alſo auf ein und denſelben Zeitpunkt, nicht bloß im Norden, ſondern auch im Süden der Stadt je ein einfaches Schulhaus bezugsfertig bereit ſteht. Von der rechtzeitigen Erſtellung der beiden Schulhäuſer auf Oſtern 1910 hängt es auch ab, ob die neue Schul⸗ bezirkseinteilung, die auf Oſtern 1908 in Kraft tritt, aufrecht erhalten werden kann. Worin beſteht nun die Eigen⸗ art der neuen Einteilung? Vor Fertigſtellung der Humboldt⸗ ſchule und der Schillerſchule mußten mangels der erforderlichen Lokale viele Schüler in einem Schulhaus außerhalb ihres Wohnbezirks untergebracht werden, was begreiflicherweiſe manche Unzuträglichkeiten für Schule und Haus zur Folge hatte. Nachdem nunmehr die genügende Anzahl neuer Lokale erſtellt iſt, wird von Oſtern 1908 an der Einweiſung der Schüler in der Altſtadt folgende Einteilung in Schuldiſtrikte und Schulbezirke zugrunde gelegt werden: J. Diſtrikt, innere Stadt, umfaſſend 1. Wohnbezirk, L⸗ und KR⸗Schule, 2. Wohn⸗ bezirk, Friedrichſchule, 3. Wohnbezirk K 5⸗Schulen. II. Diſtrikt, Neckarſtadt, umfaſſend 4. Wohnbezirk, Neckarſchule und Hilda⸗ ſchule, 5. Wohnbezirt, Humboldtſchule, 6. Wohnbezirk, Wohl⸗ gelegenſchule. III. Diſtrikt, Schwetzingerſtadt und Lindenhof, umfaſſend 7. Wohnbezirk, Luiſenſchule, 8. Wohnbezirk, Moll⸗ ſchule, 9. Wohnbezirk, Schillerſchule, 10. Wohnbezirk, Linden⸗ hofſchule. Dieſe naturgemäße Einſchulung der Schülermaſſen kann von der Schulleitung auf die Dauer nur eingehalten werden, wenn für den alljährlichen Schülerzuwachs(ca. 800 bis 1000 Köpfe) in den beiden Stadtgegenden, wo die Bevöl⸗ lerungsvermehrung ſtattfindet, in der Neckarſtadt und in der Schwetzingerſtadt mit Lindenhof, auf die jeweiligen Oſter⸗ termine die erforderlichen Lokale bereit ſtehen. Zu dieſem Be⸗ hufe müſſen nach dem Vorgang anderer Städte für eine Reihe von Jahren hinaus planmäßig geeignete Plätze für Schulbauten in den beiden Stadtgegenden reſerviert werden. Was die Erſtellung der Schulhäuſer an ſich anbetrifft, ſo ſei auch bei dieſem Anlaß in Uebereinſtimmung mit An⸗ ſchauungen, wie ſie bei der Voranſchlagsberatung in Karlsruhe und Heidelberg zum Ausdruck kamen, betont, daß für Schul⸗ hausneubauten zweckmäßige Einrichtung des Innern und Ein⸗ fachheit der äußeren Geſtaltung als leitende Geſichtspunkte zu gelten haben. Im inneren Schulbetrieb treten auf Oſtern 1908 zufolge Einführung des von dem Großh. Oberſchul⸗ rat für ſämtliche badiſchen Volksſchulen neu herausgegebenen Unterrichtsplan verſchiedene Neuerungen ein, deren Kenntnis für die Vertreter der Bürger⸗ ſchaft gewiß von Intereſſe ſein wird. Ich werde deshalb die einzelnen Punkte in Kürze beſprechen. Der bisher dem Unterricht der badiſchen Volksſchulen zu⸗ grunde liegende Lehrplan datiert aus dem Jahre 1869. Er war alſo nahezu 40 Jahre in Kraft und hätte entſprechend den durch die kulturelle und wirtſchaftliche Entwicklung der letzten Jahr⸗ zehnte bedingten Forderungen des Lebens und gemäß den in dieſem langen Zeitraum geläuterten pädägogiſchen Anſchauun⸗ gen ſchon viel früher einer Reviſion unterzogen werden müſſen. Der neue Unterrichtsplan bedeutet trotz mancher offenſichtlichen Mängel, die ihm anhaften, unzweifelhaft ein Fortſchritt, auch für die Mannheimer Volksſchule. Er ſucht durch entſprechende khethodiſche Maßnahmen die Ergebniſſe im Aufſatz, Recht⸗ und Schönſchreiben zu beſſern, zugleich aber auch den Unterricht in allen Lehrgegenſtänden zu vertiefen und für die Kinder an⸗ ſchaulicher, feſſelnder und dadurch für Kopf, Herz und Wille wirkſamer zu machen. Während der herkömmliche Unterricht ſich als planmäßige Mitteilung von Kenntniſſen und Fertigkeiten kennzeichnet, wobei das Kind vorwiegend auf⸗ nehmend, paſſiv ſich verhielt und das Buchwiſſen die Haupt⸗ rolle ſpielte, ſoll der Unterricht künftighin den natürlichen Bedürfniſſen und Entwicklungsgeſetzen des kindlichen Geiſtes entſprechend mehr und mehr werden eine planmäßige An⸗ leitung zum Erleben und Erwerben von Kenntniſſen (Erkenntniſſen und Fertigkeiten durch ſchöpferiſche Betätigung des Kindes. Die Schule ſoll den Kindern nicht nur eine Stätte des Zu⸗ hörens, Zuſehens, Memorieres, ſondern hauptſächlich eine Stätte des Beobachtens, Forſchens, des Selbſttuns ſein. Zum Lernen aus den gedruckten Büchern ſoll treten das Lernen aus dem Buche der Natur(der näheren und weiteren Heimat des Kinds), das Lernen durch Schaffen, durch ausgiebige Uebung vbon Auge und Hand zum Zweck der Befreiung und Bildung der produktiben Kräfte, auf deren Mehrung unſer Volk im Zeitalter des Wettbewerbs mit anderen Nationen mit allen Mitteln bedacht ſein muß. Eine klare Vorſtellung dieſer neueren Beſtrebungen im Schulunterricht werden diejenigen von Ihnen gewonnen haben, welche unſere Ausſtellung von Schülerarbeiten(Zeichnungen und Erzeugniſſen des Handfertigkeitsunterrichts) in der Turn⸗ halle K 6 beſuchten. Das Charakteriſtiſche der heutigen Art des Zeichnens hat kein geringerer als Prof. Hans Thoma am 20. März 1908 in der J. Kammer mit ungefähr folgenden Worten herausgehoben:„Jetzt geht das Bemühen der Zeichen⸗ lehrer nicht mehr dahin, den Zeichenunterricht als eine mecha⸗ niſche Handgewöhnung zu einer gewiſſen Sauberkeit und Ge⸗ nauigkeit zu betrachten,»ſondern jetzt kann das Zeichnen in der Schule für die Kinder eine geiſtige Disziplin werden, die dazu beitragen kann, die Intelligenz und die Aufmerkſamkeit des Kindes zu wecken. Jetzt machen die Lehrer gleich den Verſuch, die Kinder nach Naturgegenſtänden, ja vielleicht ſogar aus dem Erinnerungsbild zeichnen zu laſſen. Die Lehrer ſchreiben nicht allzu viel vor, wie es gemacht werden muß, und das Kind muß dem Gegenſtand gegenüber denken lernen, wie kann ich mit den mir zur Verfügung ſtehenden Handſtrichen ein Bild geſtalten, das ungefähr das darſtellt, was ich ſehe, und ſogar auch das, was ich mir vorſtelle. Dies regt zum Denken an. Deshalb brauchen ja die Kinder nicht zu Künſtlern erzogen zu werden, aber in jedem Beruf des gewöhnlichen Lebens iſt die Findigkeit, die durch die Erziehung des Auges zur Aufmerkſamleil gefördert wird, von großer Wichtigkeit. So betrachte ich den Zeichen⸗ unterricht ſehr gern als eine Erziehung und Ausbildung des Auges, und wo dieſe Erziehung fortſchreitet bis zur Wahr⸗ nehmung der Schönheit, ſo iſt ſie nicht mehr weit von der Kunſt entfernt. Das Bemühen der Kinder, etwas nach der Natur zu zeichnen, mag noch ſo ungeſchickt ſein, ſo hat es doch mehr Bedeutung als das noch ſo korrekte Abzeichnen einer glatten Vorlage. Denn nicht die Reſultate ſollen etwas ſein, ſondern die ſich daraus entwickelnde Selbſttätigkeit uünd ſo könnte, wenn ich als Idealiſt ſprechen darf, mit dem Zeichen⸗ unterricht zugleich eine Art von Erziehung zur Indioldualität eingeleitet werden. Die Großh. Regierung möge deshalb die Zeichenlehrer in ihrem ſchönen Bemühen, die Erziehung des Auges für das Volk ſegen⸗ und nutzbringend zu machen, wohl⸗ wollend unterſtützen; denn die Zeichenſchule iſt zu einem wich⸗ tigen Zweig der Volksbildung geworden.“ SoHans Thoma über die Bedeutung unſeres heutigen Zeichenunterrichts. Ich kann mit Genugtuung feſtſtellen, daß ſowohl die Schulkommiſſion als auch der Stadtrat in Anerkennung der Vorteile eines derartigen fruchtbringenden Zeichenunterrichts alle dahingehenden Anträge der Schulleitung, die den Zeichenunterricht betreffen, genehmigt haben. Insbeſondere ſei dankend hervorgehoben, daß von Oſtern 1908 an für dieguten und ſehr guten Zeich⸗ ner der Knabenklaſſen—8 in allen Schulhäuſern unent⸗ Fortbildungskurſe im Zeichnen eingerich⸗ et werden. Eine wirkſame Ergänzung der zeichneriſchen Darſtellungs. und Ausdrucksfähigkeit iſt die plaſtiſche Darſtellungskunſt, wie ſie in unſerer Knabenarbeitsſchule, einer Neben⸗ einrichtung unſerer Volksſchule, gepflegt wir; mit welchem Erfolg, das hat die bereits erwähnte Ausſtellung der Schüler⸗ arbeiten mit ihren mannigfaltigen Erzeugniſſen in Papier, Holz, Ton und Metall den Beſuchern klar gezeigt. Unſere Knabenarbeitsſchule hat ſich dank der Liberalität der ſtädti⸗ ſchen Behörde aus kleinen Anfängen in ſehr befriedigender Weiſe entwickelt. Während ſie noch vor 10 Jahren nur 80 Schüler umfaßte, arbeiten heute in unſeren Schülerwerkſtätten mehr denn 2000 Jungen mit rühmlichem Eifer und an⸗ erkennenswertem Geſchick. Damit nun auf Oſtern ds. Is. die zahlreichen neu hinzukommenden Meldungen berückſichtigt werden können, müſſen die in der Humboldtſchule in Aus⸗ ſicht genommenen Werkſtätten ſämtlich fertig geſtellt ſein. Leider iſt deren Herrichtung ins Stocken geraten. Ich möchte deshalb an den Stadtrat die Bitte richten, dem Hochbauamt umgehend die entſprechenden Weiſungen zu erteilen. Auch die Mittelſchulen unſerer Stadt haben nunmehr alle, mit alleiniger Ausnahme des Realgymnaſiums, dem Handfertig⸗ keitsunterricht das Heimatrecht verliehen. Welche erzieheriſche Bedeutung dem Handfertigkeitsunterrichte innewohnt, das kommt u. a. in einer Reſolution zum Ausdruck, welche der 18. Delegiertentag des Verbandes Deutſcher Kunſt⸗ gewerbevereine am 22. März d. Is. in Hannover ge⸗ faßt hat, mit dem Wortlaut:„Die techniſche Arbeit iſt eines der wichtigſten Erziehungsmittel auf allen Entwicklungs⸗ ſtufen des Menſchengeſchlechts geweſen und wird auch für jeden einzelnen Menſchen die Bedeutung eines ſolchen behalten. Des⸗ halb muß eine ſorgfältige Ausbildung von Auge und Hand ſchon im Kindesalter durch techniſche Arbeiten(Handfertig⸗ keitsunterricht) angeſtrebt und ſpäter auf allen Stufen der Erziehung fortgeſetzt werden. Insbeſondere ſind die Vertreter von Kunſt und Gewerbe von der Wichtigkeit dieſer Forderung überzeugt, und ihr Delegiertentag beſchließt, bei den maß⸗ gebenden Behörden dahin vorſtellig zu werden, daß der Hand⸗ fertigkeitsunterricht ähnlich wie in den anderen Staaten in allen Schulen gefordert und womöglich 0 0 ligatori ch eingeführt werde.“ Nun, dieſem Ziel der obligatoriſchen Ein⸗ führung des Handfertigkeitsunterrichts werden wir in Mann⸗ heim in Bälde einen bedeutenden Schritt näher rücken. Da die meiſten Kinder ſchon im vorſchulpflichtigen Alter eine aus⸗ geſprochene Neigung und ein oft geradezu überraſchendes Geſchick für das körperliche Formen zeigen, ſo wird entſprechend einer Anregung des neuen badiſchen Unterrichtsplanes in den 3 unterſten Schuljahren unſerer Volksſchule künftighin in engſter Anlehnung an den heimatkundlichen Sachunterricht zur Gewinnung kräftiger Anſchauungen und klarer Vorſtellungen nicht bloß wie bislang die ſprachliche Ausdrucksfähigkeit, ſou⸗ dern auch die zeichneriſche und plaſtiſche Darſtellungsfähigkeit durch das ſogen. malende Zeichnen und durch das Formen in Ton geübt werden. Vom 4. Schuljahr an ſetzt dann einerſeits der ſyſtematiſche Zeichenunterricht ein, andrerſeits der wahlfreie Unterricht in den Werkſtätten mib Arbeiten in Papier, Holz, Metall und Plaſtilin. Das Streben des neuen Unterrichtsplanes, den Unterricht und das Schulleben naturgemäßer und jugendgemäßer zu ge⸗ ſtalten, tritt auch in der ſtärkeren Betonung der Leibesübungen in die Erſcheinung. Zunächſt im eigent⸗ lichen Turnen, inſofern von jetzt an auch in den Mädchen⸗ klaſſen der Turnunterricht mit 2 Wochenſtunden ſchon im 4. Schuljahr(bisher 5. Schuljahr) einſetzt. Ein beſonderes Verdienſt um den anerkannt guten Stand des Turnens an der Mannheimer Volksſchule, wie er bei dem großen Kinder⸗ ſpielfeſt auf der Rennwieſe in die Erſcheinung getreten iſt, hat ſich der hieſige Lehrerturnverein und die Turnvereinigung der Lehrerinnen erworben, indem ſie jahrein, jahraus ihren Mitgliedern Gelegenheit bieten, ſich in der wirkſamen Er⸗ teilung des Turnunterrichts zu üben. Dieſen beiden freien Vereinigungen für ihr emſiges Bemühen um die Verpoll⸗ kommnung des Schulturnens die verdiente Anerkennung aus⸗ zudrücken, bietet die Ihnen unterbreitete Reſolution Gelegen⸗ heit, in der beantragt wird, für die beiden Vereinigungen behufs Teilnahme an der diesjährigen badiſchen Turnlehrer⸗ verſammlung in Konſtanz, entſprechend dem Antrag der Schul⸗ kommiſſion, die Summe von 800 Mark einzuſtellen. Da ich ſelbſt Präſident des badiſchen Turnlehrervereins bin, kann ich Ihnen authentiſche Aufklärung darüber geben, daß es ſich bei der Konſtanzer Verſammlung nicht um Luſtbarkeiten handelt, ſondern um eine vielſtündige turneriſche Arbeit der badiſchen Ortsturnlehrervereine, und um turneriſche Vorträge, die den Teilnehmern reiche Förderung für den eigenen Unterricht ver⸗ heißen, ſo daß die Teilnahme an der Verſammlung direkt unſeren Schülern zugute kommt. Es iſt dankbar anzuerkennen, daß der Stadtrat beſchloſſen hat, alljährlich die Summe bolt 200 Mark zwecks Beſuchs der Turnlehrerverſammlungen in den Voranſchlag einzuſtellen. Da dies aber für das laufende Jahr zum erſten Mal geſchieht und der diesjährige Verfamm⸗ lungsort am anderen Ende des Landes gelegen iſt, wodurch die Reiſekoſten ſehr erheblich geſteigert werden, kann nur der an⸗ gegebene erhöhte Betrag den angeſtrebten Zweck in dem er⸗ wünſchten Maß erfüllen. Zu dem eigentlichen Turnen in 2 Wochenſtunden, das ſich mangels geeigneter freier Plätze bei den Schulhäuſern zumeiſt in den geſchloſſenen Hallen vollziehen muß, ſoll nun aber von Oſtern an das geregelte Jugendſpiel im Freien treten. Schon im vorigen Jahre war, wie Ihnen bekannt iſt, an den Mittelſchulen und an der Volksſchule, als Vorbereitung für das große Kinderſpielfeſt, ein regelmäßiger Spielbetrieb eingerichtet. Dieſer Spielbetrieb ſowie der Ver⸗ lauf des Kinderfeſtes haben in der Bürgerſchaft und in der Lehrerſchaft den Wunſch gefeſtigt, datz der Betrieb des Jugend⸗ ſpiels dem Tätigkeitsplan der öffentlichen Schulen dauernd einverleibt werde, weil nur auf dieſe Weiſe bei den groß⸗ ſtädtiſchen Verhältniſſen in der heranwachſenden Jugend die Freude an kräftiger Körperbetätigung im Freien als wirk⸗ ſamſtes Mittel gegen die Gefahten des Müßiggangs, des Alkohols, der ſexuellen Ausſchreitungen, der Tuberkuloſe und der nervöſen Erkrankungen geweckt und rege erhalten werden kann. Welche Bedeutung der Großh. Oberſchulrat und das Unterrichtsminiſterium der Einführung eines geregelten Spielbetriebs beilegt, erhellt aus einem Erlaß dieſer Behörde vom vorigen Jahr, in dem den Vorſtänden der Schulen auf⸗ getragen wird, möglichſt weitgehende Maßnahmen für den Spielbetrieb zu treffen, mit der ausdrücklichen Betonung, daß der regelmäßige Beſuch der Spielübungen durch fämtliche Zöglinge von beſonderer Bedeutung wäre. Um Erfahrungen auf dieſem Gebiete zu ſammeln, wurde von den genannten ſtaatlichen Behörden verſuchsweiſe der verbindliche Beſuch eines Spielnachmittags an 10 badiſchen Mittelſchulen, u. d. auch am hieſigen Gymnaſium und an der hieſigen Oberreal⸗ ſchule, angeordnet. Zugleich erging an die Gemeindeverwal⸗ tungen ſämtlicher bad. Städte ſeitens der Oberſchulbehörde das Erſuchen, es wolle den Lehranſtalten in Beſchaffung vom Spielplätzen und Spieleinrichtungen mög⸗ lichſte Unterſtützung gewährt werden. In Württem berg iſt der verbindliche Spielbetrieb an den höheren Schuleit bereits durchgeführt, in Pforzheim iſt man an der Volks⸗ ſchule damit vorgegangen. Ferner hat der preuß. Unterrichts⸗ miniſter im Februar d. Is. im Abgeordnetenhaus ebenfalls die verſuchsweiſe Einführung des obligatoriſchen Spiel⸗ nachmittags zugeſagt. Wir in Mannheim ſind nicht zurück⸗ geblieben. Die Schulkommiſſion und der Stadtrat haben bereits dem Antrag des Rektorats ſtattgegeben, daß voß Oſtern 1908 ab für jede Klaſſe der Volks⸗ und Bürgerſchule ein Nachmittag dem verbindlichen Betrieb des Spiels und Unterrichtsgängen im Freien gewidmet wird, und daß dieſer Nachmittag, damit eine tat⸗ ſächliche Ausſpannung und Erholung der Kinder möglich iſt, von Hausaufgaben frei zu halten iſt. Damit hätten wir einen bedeutenden Schritt vorwärts getan in den poſitiven Maß⸗ nahmen für die Geſunderhaltung und Kräftigung unſerer Kinderſcharen. Freilich ein unerläßliches Erfordernis bleibt noch zu erfüllen: den einzelnen Schulen müſſen die erforder⸗ lichen Spielplätze zugewieſen werden, damit in plan⸗ mäßiger Folge alle Klaſſen jede Woche zum Spielen kommen. Eine vom Stadtrat zu bildende Kommiſſion ſollte ſich um⸗ gehend der wichtigen Aufgabe der Beſtimmung und Zu⸗ weiſung von Spielplätzen an die einzelnen Schulen unter⸗ ziehen, damit alsbald nach Oſtern unſere Kinder die kräftige Frühjahrsluft in fröhlichem Spiel genießen können. Bei der Zuweiſung beſtimmten Geländes für Spielzwecke gilt es frei⸗ lich, mit jenen kurzſichtigen und engherzigen Anſchauungen gründlich aufzuräumen, die Stadtſchulrat Kerſchen; ſteiner in München in ſeiner Schrift„Eine Aufe⸗ gabe der Stadtverwaltungen“ mit einigen ſcharfert Strichen alſo gezeichnet hat:„Zur Hebung der Pferdezucht wer⸗ den die größten Rennplätze geſchaffen, und hohe Preiſe von den 4. Seite ——* zneral⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Städten ausgeworſen; für die Toten ſogar entſtehen Waldfried⸗ höfe, für die Menſchenzucht aber laſſen wir die Ausleſe im grau⸗ ſamen Kampf ums Daſein ſorgen, und die Lebendigen ſperren wir in die Steinwüſten ein.“ So hart und ſchneidend dies klingt, es trifft buchſtäblich zu, und es iſt höchſte Zeit, daß über den ver⸗ gleichsweiſen Wert des Graswuchſes und des Kinderwuchſes andere, ver nünftigere Anſchauungen Plaß greifen. Wir haben hier in Mannheim ein geradezu ideales Gelände für den Maſſen⸗ ſpielbetrieb unſerer Schuljugend, jenes Gelände, auf dem ſich das glänzende Kinderfeſt des Jubiläumsjahres abgeſpielt hat, die Reunwieſe draußen am Neckar mit herrlicher Luft und antzückendem Ausblick auf die Höhen der Bergſtraße. Bislang diente dieſes Gelände ausſchließlich der Pferdezucht. Sollte es nicht auch noch der viel häher zu wertenden Aufgabe der Menſchenzucht dienſtbar gemacht werden können? Des Ent⸗ gegenkommens des Vorſtandes des Rennvereins dürfen wir ſicher ſein. Selbſt wenn die Stadt durch Verwendung der Renn⸗ wieſe zu Spielplätzen für unſere Jugend auf die ganze Pacht⸗ ümme im Betrage von 6000 Mark verzichten müßte, welch un⸗ gleich größeres Zinſenerträgnis an leiblicher, geiſtiger und ſitt⸗ licher Kräftigung der heranwachſenden Generation würde dann aus jenem Fleckchen Erde gezogen werden! Ich bin überzeugt, daß ich mit dieſer Auffaſſung auch Ihre Anſchaunng über dieſe Dinge Ausdruck verliehen habe.(Beif.] Und noch eins. Wenn die ge⸗ plante Schwimmhalle erſtellt iſt, ſo wird wie in anderen Städten, auch unſere Jugend der Vorteile eines planmäßigen Schwim m⸗ unterrichts teilhaftig werden. Damit aber die Jugend und die Erwachſenen einander nicht in die Quere kommen, iſt ſeitens der Schulleitung bei der ſtädtiſchen Behörde angeregt worden, daß nach dem Vorgang von Baſel bei Erſtellung der Schwimmhalle möglichſt ein beſonderes Baſſin für die Schul⸗ jügend zu planmäßiger Benſttzung vorgeſehen werde. Meine Herren! Eiſen ins Blut unſerer Stadt⸗ zinder! Das heißt einerſeits Erziehung unſerer Knaben und Mädchen zur intenſiven Arbeit, zur Gewiſſenhaftigkeit und Pflichterfüllung, andererſeits Stählung der jugendlichen Körper durch Gewöhnung, die Stunden der Erholung in ausgiebigem Spiel der Kräfte zu ſuchen und dem Genußbedürfnis eine Rich⸗ tung zu geben, daß ſeine Befriedigung nicht zu einer Verküm⸗ Merung, ſondern zu einer Steigerung der körperlichen, geiſtigen Und ſittlichen Kräfte führt. 5 Um nun wieder auf den neuen Unterrichtsplan für die ba⸗ diſchen Volksſchulen zurückzulommen, ſo enthält er für uns Mannheimer eine Anerkennung inſofern, als in demſelben die in den letzten Jahren dank der Weitherzigkeit der ſtädtiſchen Be⸗ Hörde im Rahmen der hieſigen Volksſchule durchgeführte Or⸗ ganiſation der Sonderklaſſen für die ſchwächeren und ſehr ſchwachen Schüler nunmehr den übrigen größeren Stadiſchulen zur Nachahmung amtlich empfohlen wird. Zugleich bezeichnet der neue Unterrichtsplan, in Uebereinſtimmung mit der von der hieſigen Schulleitung wiederholt vertretenen Auf⸗ ſoſſung, als eine Aufgabe größerer Schulkörper, auch den über das Durchſchnittsmaß hinausgehenden Be⸗ gabungen durch beſondere Einrichtungen gerecht zu wer⸗ den. Dieſer Forderung eutſprechend ſind an unſere Schule die bereits erwähnten Fortbildungskurſo für gute Zeichner in Aus⸗ ſicht genommen. Aber die Schulleitung und die Schulkommiſſion ſind noch einen Schritt weiter gegangen. In der Volksſchule fehlt es nicht au gut talentierten Kindern, die jeder höheren Schule zur Zierde gereichen würden, die aber aus wirtſchaftlichen Gründen mit dem 14. Lebensjahr ihre allgemeine Ausbildung be⸗ ſchliezen müſſen. Dieſen Kindern ſollte wenigſtens im Rahmen meſſene Erweiterung und Vertiefung der Valksſchulbildung ge⸗ boten werden, wie ſie der Lehrplan unſerer Bürgerſchule, die ſei⸗ nerzeit für die Bedürfniſſe des mittleren Bürgerſtandes geſchaffen Purde, in Ausſicht ſtellt. Dem Stadtrat liegt deshalb ein An⸗ trug der Schulkommiſſivn zur Verbeſcheidung vor, daß gut ta⸗ lentierte Kinder der Volksſchule auf Wunſch der Eltern auf den oberen Stufen innerhalb der unentgeltlichen Volksſchule nach dem Lehrplan der Bürgerſchule unterrichtet werden, indem ſie an ſogenannte fremdſprachliche Klaſſen zuſammengefaßt werden. Dieſe fremdſprachlichen Klaſſen würden an die Stelle der bisherigen fakultativen franzöſiſchen Kurſe treten, die aus Unterrichtlichen und geſundheitlichen Gründen ihrem Zweck nicht genügen. Die Einrichtung der fremdſprachlichen Klaſſen verlangt feinen weiteren Aufwand; im Gegenteil: Die Mehrauſwendungen für die bisherigen franzöſiſchen Kurſe kommen in Wegfall. Da⸗ gegen würde das Weiterbeſtehenlaſſen der franzöſiſchen Kurſe ei⸗ nen erhöhten Anfwand bedingen, da die Vorſtädte auf dieſe Ein⸗ kichtung der Altſtadt mehr und mehr Anſpruch erheben. Möge Deshalb der Stadtrat dem Antrag der Schulkommiſſion baldigſt entſprechen. M..! Ich komme nunmehr zu der vielumſtrittenen Frage Her Einführung der allgemeinen Lehrmittel⸗ retheit. Zu dieſer Frage liegen vor: 1. Eine Denkſchrift des Stadtrats(Motivierung des ablehnenden Standpunktes]. 2. Eine Denkſchrift der Schreibwarenhändler(ſcharfe Ablehnung). 3. Reſolution der nationalliberalen, freiſinnigen und demokra⸗ liſchen Fraktivn aus den Jahren 1906 und 1907, welche die Ab⸗ gabhe dor Lehrmittel an alle Schüler verlangt, deren Eltern dies wünſchen, ohne Prüfung der Bedürftigkeit. 4. Antrag der ſozial⸗ daemaokratiſchen Fraklion, ſtatt 32 650 Mark in den Voranſchlag 99000 Mark für die Koſten der allgemeinen Lehrmittelfreiheit einzuſetzen. Inm Auſtrag der Blockparteien habe ich zu exklären, daß wir at Aunſever Reſolution nach wie vor feſthalten und erwarten, daß ihr im nüchſten Jahr nach ihrem Wortlaut Rechnung getragen wird. Für dieſes Jahr geben wir uns mit der vom Stadtrat ge⸗ kroffenen Regelung zufrieden, weil 1) die Mitwirkung der Ar⸗ menkommiſſion ausgeſchaltet worden iſt, 2) eine weſeutlich größere Anzahl Kinder als bisher die unentgeltlichen Lehrmittel erhiel⸗ den, 8) die über die aufgeſtellten Beſchränkungen hinausgehenden Untrüge der Lohrerkollegien beim Bürgermeiſteramt liberales Entgegenkommen gefunden haben. Ich verſchmähe es angeſichts Her borgeſchrittenen Zeit, auf die Denkſchrift der Schreibwaren⸗ genguer einzugehen. Sie zeugt von einer naiven Un⸗ keuninis der tatſächlichen Verhältniſſe, namentlich der der Schul⸗ in finanziellen Dingen eingeräumten Kompetenzen, und iſt bikttert von der Furcht vor geſchäftlicher Schädigung. Dieſe Jurcht iſt aber keineswegs begründet. Die Einführung der Lehr⸗ mittelfreiheit muß nicht unbedingt dia Vernichtung der Exiſtenz der Schreibwarenhändler bedeuten. Denn die Lehrmittel⸗ freiheit bedeutet doch nicht geringeren Verbrauch der Lehrmittel und dadurch geringeren Verdienſt der Schreibwarenhändler, und zum andern verlangt die Lehrmittelfreiheit nicht unbedingt Mo⸗ Appoliſierung der Lehrmittellieferung. E liegt in der Macht der Stadtverwaltung, ſelbſt bei völliger Lehrmittelfreiheit ſämtliche feither am Lehrmittelverkauf beteiligten Geſchäftsleute nach ihrem leitherigen Geſchäftsumſatz, nach ihrer Leiſtungsfähigkeit oder woch einem auf alle Schreibwarenbandlungen auszuſchlagenden der von ühften beſuchten unentgeltlichen Volksſchule eine ange⸗ ſich bei gutem Willen der beteiligten Faktoren eine Vergedung ermöglichen, die auf die ſtädt. Finanzen wie auf die Intereſſen der Schreibwarenhändler gleichmäßig Rückſicht nimmt. In dieſem Sinne wäre alſo eine etwa beabſichtigte weitere Denk⸗ ſchrift der Schreibwarenhändler an den Stadtrat zu richten. Ueber die Denkſchrift des Stadtrats ließe ſich pieles ſagen. Da ich jedoch meine prinzipielle Stellung zur Frage wiederholt in dieſem Saale dargelegt habe, beſchränkte ich mich auf die Heraushebung von zwei Momenten. Es wird auf die zumteil wenig erfreulichen Erfahrungen hingewieſen, die man an der Pforgheimer Volksſchule mit der unentgeltlichen Abgabe der Lehrmittel gemacht habe, inſofern gewiſſe Schüler mit den ihnen verabreichten Büchern u. ſ. w. Unfug getrieben hätten. Wenn dies in größerem Umfang vorgekommen iſt, ſo liegt der Grund in der Art der Verabreichung der betr. Schulmittel. Nicht zu Eigentum ſollen dieſe den Schülern gegeben werden, ſo daß dieſe mit ihnen nach Belieben ſchalten und walten dürfen, ſondern ſie bleiben, wie die Bücher der Schülerbibliothek, Ei⸗ gentum der Schule und tragen ausdrücklich einen dem⸗ entſprechenden Vermerk. Den Schülern wird alſo ein der Allge⸗ meinheit gehörendes Gut nur zur Nutznießung anvertraut, mit dem ſie— darüber wachen die Organe der Schule aufs gewiſſen⸗ hafteſte— mit der peinlichſten Sorgfalt umzugehen haben. Die Erfahrungen, die wir mit dieſer Art der Verabreichung im laufenden Schuljahr an der Mannheimer Volksſchule gemacht haben, ſind durchaus günſtige und müſſen es überall fein, wo Zucht und Ordnung an einer Schule herrſcht. Sodann möchte ich auf den objektiven Bericht der Schulkommiſſion der II. badiſchen Kammer über den Antrag„Unentgelilichkeit der Lehrmittel“ hinweiſen, den die Beilage zum Protokoll der Sitzung vom 8. Iuni 1904 enthält: „Auch die Beſchaffung der L beſuchenden Kinder ſteht nach§ 5 Gemeindeordnung in dem Erme mittel für alle die Volksſchule Ziffer 4 und§ 172d Ziffer 7 der n der Gemeinde. Bis jetzt haben Für eine geſetzliche Regell erſcheinen der Großh. Regie Verhältniſſe nicht genügend gereift. In ausgedehnterem Maße als in Baden iſt die unenkgeltliche einmakige und toiederholte Abgabe an alle Schüler oder nur an ein⸗ gelne Klaſſen der Schule in andern, außerdeutſchen Ländern, wie Nordamerika, Dänemark, Norwegen, Frankreich, ebenſo in verſchte⸗ denen Kantonen und Städten der Schweiz, wie Baſel, Genf, Glarus, Luzern, Neuenburg, Solothurn, Zürich durchgefichrt, wobei jedoch zu ach zu dieſem Zweck Stiftungs⸗ berückfichtigen ißt, daß in letzteren vielf exträgniſſe zur Verfügung ftehen. Auch einzelne deutſche Städte, wie Hamburg, Fürth, Braunſchweig, Mülhauſen, Pforzheim, gewähren bereſts gang oder keilweiſe unenigeltliche Lehrmittel an die Kinder der Vollsſchule und ſind die mit dieſer Einrichtung gemachten Erfah⸗ rungen anſcheinend durchweg günſtig. Die Koften belaufen ſich auf etwa—1 Mark pro Kopf. Laſſen ſich gegen die unentgeltliche Abgabe der Lehrmittel wohl Gründe geltend machen, insbeſondere dahingehend, es ſolle den Eltern, auch wenn ſie dies nicht wollen oder Henctigen, die Pflicht für den Unterricht der Kinder zu ſorgen, nicht abgenommen werden, auch wohl Befürchtungen, es könne durch Verſtaatlichung die Weiter⸗ entwickelung der Lehrbücher gehemmt und die Erſetzung minderwer⸗ tiger durch gute erſchwert werden, ſo können doch anderſeits für die unentgektliche Abgabe auch ſchwerwiegende ſozialpolitiſche und pädagogiſche Grümde in die Wagſchale gelegt werden; erſtere dahin, daß unbemittelte Eltern dadurch eine nicht unerhebliche Erleichterung getwährt werde, letzteve, inſdfern die raſche und rechtgeitige Abgabe gleichmäßiger Lehrmittel eine Erleichterung des Unterrichts iſt. Die Anſicht der Mehrßeit der Kommiſſion geht dahin; duß die „unentgeltliche Abgatbe der Lehrmittel zwar wünſchenswert, die clllge⸗⸗ meine Durchfüchrung aber zur Zeit nicht möglich und es nach wie vor der Inftiative der Gemeinde überlaſſen ße i, diesbezügliche Maßnahmen suktreffen Doch befür⸗ worket die Kommiſſion, die Gemeinden ſollten, falls ſie nicht allge⸗ mein die Lehrmittel ſtellen, in der Abgabe an Unbemittelte möglichſt weitherzig und wohlwollend verfahren, der Staat aber, wie dies in §35 des Geſetzentwurfes betreffs Abänderung der Verfaſſung vor⸗ geſehen, die unentgeltliche Abgabe der Lehrmittel nicht als Armen⸗ unkerſtützung gelten laſſen und falls dies Geſetz nicht zuſtande kom⸗ men ſollte, zur Geltendmachung dieſer Anſchauung anderweitige An⸗ ordnung zu treffen.“ Die Lehrmittelfreiheit, meine Herren, iſt keineswegs, wie es den Anſchein haben könnte, eine parteipolitiſche, ſondern eine all⸗ gemein menſchliche Angelegenheit. Zum Beweiſe deſſen ver⸗ nehmen Sie die Ausführungen des der Zentrumspartei ange⸗ hörenden Abgeordneten Birkenmayer über die vorwürfige Frage. Zu deren Verſtändnis ſei vorausgeſchickt, daß im Sep⸗ tember 1905 ein Erlaß des Miniſters des Innern ergangen war des Inhalts, daß diejenigen, deren Kinder unentgeltliche Schul⸗ mittel erhalten, nicht in die Wählerliſte aufzunehmen ſeien, weil die Verabfolgung als Armenunterſtützung anzuſehen ſei. An den Inhalt dieſes Erlaſſes anknüpfend führte der Abgeordnete Bir⸗ kenmaher am 19. Februar 1904 in der Zweiten Kammer aus: „.. Ich möchte ſagen, meine Herven, es war überhaupt traurig, daß man früher zu der Anſicht kommen könnte, daß die unentgeltliche Abgabe von Schulmitteln als Armenunter⸗ ſtütung angeſehen werden ſoll. Ei, meine Herren, iſt denn der andere Gedanke nicht viel ſchwerwiegender, der dahin geht, daß den Staat die Pflicht hat, auf ſeine Koſten die Lehrmittel zut beſchaffen? So iſt es auch im Kanton Zürich. Ich habe geſtern in der Kommiſſionsſitzung auch gehört, daß in lobender Weiſe Schweizer Zuſtände angeführt worden ſind. Ich bin auch ein ſehr großer Freund der Schweizer. Ich bedauere es, daß ich nicht mehr an der Schweizer Grenze wohne, und ich habe mich oft für de politiſchen Verhältniſſe der Schweiz intereſſiert. Und ich ſage: Eben dieſe Leute im Kanton Zürich haben den richtigen Gedanken gehabt: Wenn der Staat einmal verlangt, daß jeder die und die Ausbildung hat, ei, ſo muß er auchdie Mittel dazu geben. Denn es iſt eine Staats⸗ angelegenheit, das höchſte Staatsintereſſe.“ Meine Herren, bei uns in Baden iſt nun in den Städten der Städteordnung durch geſetzliche Beſtimmung die Unterhal⸗ tungspflicht der Volksſchule vollſtändig auf die Kommune üher⸗ tragen. Iſt alſo die Anſchauung des Abgeordneten Birkenmayer richtig, ſo hat in den Städten der Städteordnung die Ge⸗ meinde an Stelle des Staates die Verpflichtung der Lieferung der Lehrmittel zu übernehmen. Freilich iſt es meines Erachtens kein gerechter Zuſtand, daß unſere Städte ſämtliche Volksſchullaſten zu tragen haben, denn der Stagt hat an der Ausbildung tüchtiger Bürger zum min⸗ deſten das gleiche Intereſſe wie unſere Städte; er ſollte deshalb wenigſtens einen Teil der Volksſchullaſten den Städten ab⸗ nehmen, indem er nach der Kopfzahl der in den Städten ver⸗ wendeten Lehrer beſtimmte Zuſchüſſe leiſtet. Der in Ausſicht genommene Schulhausbaufond iſt nur zu begrüßen. Wie wäre es, meine Herren, wenn wir aus dieſem Fond, nachdem er die entſprechende Höhe erreicht hat, ein neues ReSchulhaus erſtellen würden? Das wäre wirk⸗ lich eine verdienſtvolle Tat, freudig begrüßt von den Lehrern, Schülern und Eltern. Nun, die Frage iſt kürzlich in Fluß ge⸗ ntſaß an der Lieferung teilnehmen zu laſſen. Durch Feſt⸗ —. eines Nornmlpreiſes für die eimelnen Lehrmiitel läßt bracht worden und wird hoffentlich nicht mehr zur Ruhe kommen. Ich habe noch in Kürze einer wichtigen Anregung zu ge⸗ denken, die der neue badiſche Unterrichtsplan betreffs einer zeitgemäßen Ausgeſtaltung der allgemeinen Fortbildungsſchule den Gemeinden gegeben hat. Die bis⸗ herige Unterrichtszeit, 3 Stunden wöchentlich, iſt ſowohl nach der unterrichtlichen als auch namentlich nach der erzieheriſchen Seite völlig unzulänglich. Die Knaben ſollten unbedingt zwei Mal in der Woche der Wohltat des Fortbildungsunterrichts teilhaftig werden. Ein dahin gehender Antrag iſt von der Schulkommiſſion dem in dieſer Sache zuſtändigen Stadtrat unterbreitet worden. Die Entſcheidung kann nicht ſchwer fallen, wenn man dabei von dem ebenſo humanen als nationalen Geſichtspunkt ausgeht, daß die Zeit vom 14. bis zum 20. Lebensfahr mehr und mehr der Erziehung und der Ausbildung der künftigen Bür⸗ ger gehört und daß die Beſucher der Fortbildungsſchule gegen⸗ über den Beſuchern der Gewerbeſchule und der Handelsfortbil⸗ dungsſchule nicht allzu ſehr verkürzt werden dürfen. Hier handelt es ſich um ein Gebot der ſozialen Gerechtigkeit und der ſittlichen Bewahrung. Im Anſchluß hieran ſei an die Arbeitgeber die dringende Bitte gerichtet, den fortbildungsſchulpflichtigen Arbeit⸗ tern gegenüber von dem Lohnabzug Abſtand zu nehmen; denn es handelt ſich hier um die ſozial ſchwächſten Volkselemente. Endlich empfehle ich Ihnen, meine Herren, den Antrag der Blockparteien zur Annahme, den Beitrag für den Lehrer⸗ leſeverein auf 800 Mark und die Vergütung für den Bibliothekar auf 300 Mark zu erhöhen. Wenn Sie aus dem Vor⸗ anſchlag entnehmen, daß beiſpielsweiſe der Zuſchuß für die Lehrerbibliothek der Oberrealſchule bei ca. 30 Lehrer 800 Mark beträgt und daß die Volksſchule zur Zeit nahezu 600 Lehrer und Lehrerinnen umfaßt, ſo werden Sie kein weiteres Wort der Be⸗ gründung des Antrages begehren. Meine Herren! Unſer Volksſchulbudget hat, wie ich eingangs nusführte, eine beträchtliche Höhe erreicht. Das gereicht aber den Mannheimern nach guter Tradition nicht zur Beſorg⸗ nis, ſondern zum Stolze und zur freudigen Zuverſicht. Denn wo wäre ein ſichereres Mittel für eine machtvoll vorwärts ſtrebende Handels⸗ und Induſtrieſtadt zu finden, als eine in⸗ tenſive Durchbildung der breiten Volksſchichten, um möglichſt viele leiſtungsfähige Mitfämpfer für den immer ſchärfer wer⸗ denden Wettſtreit auf allen Gebieten zu ſchaffen? Hier in Mann⸗ heim hat man von jeher der Förderung Verſtändnis entgegen⸗ gebracht, daß allen Gliedern des Volkes die Möglichkeit des ſozialen Aufſtiegs erleichtert werde. Die Auffaſſung iſt im Schwinden begriffen, daß die Bildung eine Ware ſei, die nur für den erhältlich ſei, der Geld hat. Dagegen findet mehr und mehr die Auffaſſung Anerkennung, daß der Grad der Bildungs⸗ fäbigkeit und der Willensenergie als Maß der zu erwerbenden Bildung zu gelten habe, aus ſozialen und nationalen Erwägungen heraus. Es bricht ſich immer mehr die Ueberzeugung Bahn, daß wie die Hygiene, die Verhütung der Krankheiten, beſſer iſt ols die Medizin, die Heilung der Krankheiten, ſo auch in einer intenſiven Erziehungspoltik die rationellſte Kriminalpolitik und die wirkſamſte Sozial⸗ politik zu erblicken iſt.[Lebhafter Beifall auf allen Seiten) Piolizeibericht vom 10. April. (Schlußh. 5 Sachbeſchädigung verübte ein led. Taglöhner geſtern⸗ zabend 784 Uhr dadurch, daß er mutwillerweiſe eine große: Schau⸗ fenſterſchelbe im Werte von 170 Mark aum Hauſe P 7, 11Thalia⸗ Theater] mit einem Prügel zertrümmerte. 2 0 gect; 28 028 Verhaftet wurden 16 Perſonen wegen verſchied⸗ ſtraf⸗ baren Handlungen, darunter eine von der Siagtsanwaltſchaft Frankenthal wegen Diebſtahls ausgeſchriebene Fabrikarbeiterin von Kaiſerslautern, ein Heizer von Leiden wegen Hausfriedens⸗ bruch, 1 Taglöhner von hier wegen Hehlerei, 1 Taglöhner von Magſtadt, 1 Kaufmann von Neuſtadt a.., 1 Taglöhner von Strümpfelbrunn, 1 Muſiker von Köln und 1 Kutſcher von Pfedel⸗ bach, alle wegen Diebſtahls. Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Konzert des Vereius für klaſſiſche Kirchenmuſik. Der Verein für klafſiſche Kirchenmuſik gab geſtern Abend in der Konkordienkirche ſein übliches Winterkonzert welches ſich eines guten Beſuchs zu erfreuen hatte und unter der tüchtigen Leitung des Herrn Alfred Wernicke einen würdigen Ver⸗ zauf nahm. Derſelbe hatte wiedernm ein reihaltiges intereffautes Programm aufgeſtellt, und bewährte Soliſten waren zur Mit⸗ wirkung gewonnen worden. Der Chor wies in allen Stimmen eine gute Beſetzung auf und der Stimmenausgleich war ein guter. Einzig dem Sopran, in welchem einige unedle Ton⸗ bildungen unterliefen, waren noch eine Anzahl klangkräftiger, reſonanzreicher Stimmen zu wünſchen. leiſtungen zeugten von fleißigem, hingebungsvollem Studiunm einige kleine Schwankungen ſind verzeihlich und ändern nichts or dem günſtigen Geſamteindruck. Der gemiſchte Chor des Vorein⸗ trat in drei, der Frauenchor in einer Nummer in Aktion. Weit⸗ aus die ſchwierigſte Aufgabe hatte ſich der Verein mit der das Konzert beſchließenden Choral⸗Kantate„O Haupi voll Blu! und Wunden“ für Sopran⸗ und Alt⸗Solo, Solo⸗Violine und Oboe und gemiſchter Chor mit Orgelbegleitung von Max Re⸗ ger geſtellt, die hier als Novität erſchien. Dieſes Werk des raſtlos ſchaffenden Komponiſten, deſſen Aufnahme in den Schluß des Programms zugleich eine ſinnige Hindeutung auf die kom⸗ mende Paſſionswoche bildete, kann ebenſowenig als ſeine früher erſchienenen beiden Orcheſterwerke„Vom Himmel hoch“ und„D wie ſelig“ ſeine Auregung aus den Bach'ſchen gleichartigen Kunſt⸗ werken verleugnen, auf welchen ſie ſchon in ihrer vielgeſtaltigen Harmonik und dem Bach'ſchen Durſchluſſe hinweiſt. Auch wer nicht unbedingter Regerfreund iſt, muß anerkennen, daß die kontrapunktiſche Meiſterſchaft des Komponiſten hier Triumphe feiert. Bald übernimmt die Soloſtimme, bald eines der beider Soloinſtrumente die Führung und die andere Stimme kontro⸗ punktiert hierzu. Die Harmonik zieht nicht ſelten den gewohnter feſten Boden unter den Füßen weg. Man kann faſt wie im Frei⸗ ſchütz ſingen:„Max bringt viele gaichen mit.“ Der TChorſaß erſcheint in jeder Wiederholung in neuem Gewande. In dem Schluß⸗Doppelchor ziehen die uniſono geführten Mannerſtimmen quaſte als Cantus firmus durch das von den Frauen⸗ und Inſtru⸗ mentalſtimmen gebildete Stimmengewebe. Der Doppelchor der Matthäuspaſſion mit ſeinem von den Knabenſtimmen getragenen Paſſionschorale mag hier dem Komponiſten vorgeſchwebt haben, Die Wiedergabe des Werkes war eine ſehr anerkennenswerte⸗ Wirkte dasſelbe in ſeiner weitausgeſponnenen Gothik am An⸗ fange etwas ermüdend, ſo trat die 9. Strophe mit ihrem ein⸗ fachen Uniſonogeſang, der einen wohltönenden Koutraſt zu den reichen Stimmengewebe bildete, um ſo erfriſchender ein. Herr Wernicke hatte die Kantate mit Verſtändnis und erſichtlichem Fleiße ſtudiert und hielt Chor und Soliſten mit feſter Hand zu⸗ Sämtliche Chor⸗ e, an. In. Ayrt 75 7 72 Geueral⸗Auzeiger.(Abendblatt.) 5. Seite ſammen. Auch die Durchführung der übrigen Chöre mit Be⸗ ſollte Man werde ſehr woßhl in der Lage ſein, dem Antrag 25 2 hr 5— 7 7 225 em el Niß 0 0 3 5 15 zuzuſtimmen, daß von dem Poſten für Ver⸗ Letzte Nachrichten Und Telegramme. 1„dem Direkt M ochſchule, und dem jugen mehrung der Schutzleute 20000 M. abgeſtrichen werden g: 571f Schubert 23. Pfal: 7 85 c 055* 9 W Filitär. pol. Korre⸗ friſchen Schubertſchen 23 Pfalm, welchem die Harfenbegleitung Bürgermeiſter Martin bemerkt, daß die 20 neuen Schutz⸗ 1855 n, 10. ol. 5 einen beſonderen Reis verlieh, war⸗ eine durchaus befriedigende. leute, die dieſes Jahr kommen ſollten, ſchon im vorigen Jahre enz iſt gegen den ae Max Bernſtein in 5 Eine vorübergehende Detonation zeigte der A⸗Capella⸗Chor bewilligt werden ſollten. Mit dem Polizeihauptmann habe die Deünchen eine Anklage wegen Beleidigung des „Richte mich, Gott“(43. Pſalm] von Mendelsſohn, Angelegenheit nichts zu kun. F u r ſten Eu lenburg erhoben worden. vor ſeiner Modulation nach Dedur. Der Schluß war aber tadel⸗ In der darauf folgenden Abſtimmung wird der Antrag der*Berlin, 10. April. Der Reichskanzler empfing los und zeigte den reinen Dedur⸗Dreiklang. Von den beiden Blockparteien auf Abſtrich von 20 000 M. einſtimmig angenom⸗ geſtern den Geſandten bei den Hanſaſtädten, Graf v. Götzen Vokal⸗Soliſtinnen war mir Frlu. Marg. Bletzer aus Baden⸗ men. und den erſten Sekretär der Botſchaft in Petersburg, von Baden durch ihre Mitwirkung in der Aufführung des„Weih⸗ Bei Poſition 30b„Auf die Badeanſtalten“ frägt Miquel. nuchtsoratoriums“ in Heidelberg bekannt. Wie damals konnte Stv. Schumacher on, wie es mit dem Rheinbad für Berlin, 10. April. Die„Nordd. Allgem. Itg.“ meldet: man ſich auch geſtern an dem ſchöntimbrierten Sopran der Künſt⸗ Neckavau ſtehe. Der Kaiſer verlieh dem Staatsſekretär des Reichsamtes des Bürgermeiſter Ritter ſtellt ſeſt, daß nach dem Gutachten[Innern v. Bethmann⸗Hollweg das Großkreuz des Roten bei der hier anſäſſigen Geſanglehrerin, Frlu. A. Inghoff ſtn⸗ der Behörde auf dem badiſchen Ufer aus flußbautechniſchen und Adlerordens und dem Miniſter Dr. Delbrück die Brillanten diert hat. Die Dame war neben der Ausführung der Solopartien hygieniſchen Gründen ein Bad nicht erſtellt werden könne. Auf vom Roten Ablerorten 1. Klaſſe. in dem Reger'ſchen und Zuſchneid'ſchen Werke, welche ihrer Ge⸗ der baberiſchen Seite ſei es auch nicht möglich. Die Spaltung in der Deutſchen Volkspartei. ſtaltungskunſt ein günſtiges Zeugnis ausſtellten, mit drei Liedern 1 15 N He 8 befürwortet die Errichtung einer zwwei⸗ Karlsruhe, 10. April. Profeſſor Oſthoff⸗Heidelberg von Hugo Wolf auf dem Programm vertreten, die ſich indeſſen en Apotheke in Neckarau. hat lt. Frkf. Ztg. ſein Parteiamt im weiteren Ausſchuß der ge- erin erfreuen, welche übrigens, wie ich höre, auch mehrere Jahre e IIICCT Stv. Nolkl bittet um Vergrößerung des Brauſebades in 5 117 5 in dieſer Zuſammenſtellung nicht ſonderlich geeignet erwieſen und 8 0 deb ein ſamten Deutſchen Volkspartei niedergelegt. Er bleibt dagegen in der Ausführung euch in Hinſicht auf Deutlichkeit des Teyt⸗ eckarau um Eſeitigung er aſſen. 875 im engen Ausſchuß der Deutſchen Volkspartei für Baden. wortes einige Wünſche offen ließen. Die Altiſtin, Frl. Meta Sto. Anſelm frägt, welcher Platz für das Induſtrie⸗ Baye teichsverei rt ge 2 8 ltiſtin. Frl. 7 5 Bayern und das Reichsvereinsgeſetz. Diſtel aus Stuttgart, ſang zwei Arien aus der vor kurzem hafenbad vorgeſehen ſei.* München, 10. April. Die Zent sfraktion des bal Sto. Sc 1 erklärk daß Sert Bauifiſbekts»München, 10. April. Die Zentrumsfraktion des bahe⸗ rausgegebenen Veröffentlichung der Neuen Bachgeſellſchaft: die Sty. Schumacher erklärt, daß Herr Bauinſpektornede 2 f 1 he 9 hung hgeſellſchaft: die 5. H 2 5 riſchen Landtages hat laut„Frankf. Ztg.“ einen Antrag ein⸗ a⸗moll Arie„Ach bleibe doch“ mit obligater Violine und die Kupferſchmid nichts gegen die Errichtung eines Bades für Arie„Chriſten müſſen auf der Erden“ aus der 44. Kantate von Neckarau an einem unterhalb gelegenen Platze einzuwenden J. S. Bach mit obligater Oboe und Orgelbegleitung, beides habe. Nur die Stadt wolle die Stelle nicht. wahre Muſter ihrer Gattung, mit muſikaliſchem Verſtändnis und Bürgermeiſter Ritter iſt gern bereit, der Angelegen⸗ kräftiger, klangvoller, aber etwas trockener, reizloſer Stimme. heit näher zu treten, wenn von der Flußbauverwaltung eine Die Violin⸗ und Oboepartie fand in den Herren Anger be⸗ zuſtimmende ſchriftliche Aeußerung eingeht. Bis jetzt ſei dies ziehungsweiſe Lorbeer, trefliche Vertreter. Herrn Muſtk⸗ nicht geſchehen. Bezüglich des Platzes für das Bad im Indu⸗ Nirektor Hänlein, dem früheren Dirigenten des Vereins, wel⸗ ſtriehafen weiſt der Redner guf die Schwierigkeiten bei der gebracht, die Königl. Staatsregierung wolle dem gegenwärtig verſammelten Landtag einen Geſetzentwurf vorlegen, in welchem auf Grund des 8 12 Abſatz 3 des am 15. Mai 1908 in Kraft tretenden Reichsvereinsgeſetzes den fremdſprachlichen Einwohnern Bayerns bezügl. des unbeſchränkten Gebrauchs ihrer Mutterſprache in öffentlichen Verſammlungen größt⸗ möglichſte Freiheit gewährleiſtet wird. cher das Konzert mit einem Präludium von N. Gade eröffnete, Verhandlung mit der Rheinbauinſpektion hin. Man habe Arbeiterbewegung. war die umfangreiche Aufgabe eines Begleiters zugefallen. Er ſich jetzt mit dem Geſuch an die Regierung gewandt, die Rhein⸗ Te. Oppenau, 9. April. Wie die Freiburger Tagespoſt entledigte ſich derſelben mit bekanntem Geſchicke. ck. bauinſpektion aufzufordern, einen ganz beſtimmten Platz an⸗meldet, iſt die Lohnbewegung der Sägewerksarbeiter beendet, 8 zugeben. Die Arbeitgeber bewilligten eine Lohnerhöhung von 10—20 Beratung des ſtädtiſchen Voranſchlages Sto. Süß ſchlägt unter großer Heiterkeit als Platz für Pfennig pro Stunde. Die Arbeitszeit wird um eine Stunde für 190 5 das Hallenſchwimmbad einen Platz auf der Gemarkung]gekürzt. 5 Neckarau vor.* Darmſtadi, 9. April. Große Arbeiterausſper⸗ 755 am Freitag, den 10. April. 7 Bürgermeiſter Martin erwidert, wenn Neckarau eine rungen werden am kommenden Samstag im Weißbind er⸗ (Vierter Tag.) gleiche Stiftung wie die Altſtadt mache, könne man ja der gewerbe in Mittel⸗ und Süddeutſchland eintreten. Nachdem die Verhandlungen in Mannheim feinerzeit ohne Reſultat ge⸗ Bürgermeiſter Martin eröffnet die Sitzung um.20 Uhr Erri ines zwei Hallenſchpi 8 in 9 —⁰ Frrichtung eines zweiten Hallenſchwimmbades in Neckarau Errichtung—— blieben, wurde den Arbeitnehmern vonſeiten des Arbeitergeber⸗ in Anweſenheit von 69 Mitgliedern. näher treten. Auf eine Bemerkung des Stv. Bu! 7 VV verbandes ein Ultimatum geſtellt, das bis zum Freitag abläuft. Städ kanat Pe 175 daß die Turnhalt in Nederan erſt Bei Poſition 30m begründet„5 Bekanntlich wurde inbezug die Arbeitszeit und 125 Arbeits⸗ im Frühiahr ſertig wird. Stv. Schneider einen Antrag ſeiner Frakkion auf lebn eine Verſtändigung erzielt und beſtehen die Arbeitgeber Schaffung eines unentgeltlichen Wahnungsnach⸗ auf einer zweijährigen Dauer des Tarifes, während die Stadtſchulrat Dr. Sickinger ſpricht ſein Bedauern dar⸗ 19 8 5 5 über aus, daß die Turnhalle erſt im Frühiahr n. J. fertig wer⸗ weiſes.„ Arbeitnehmer den Tarifpertrag nur auf ein Jahr feſtgeſetzt den ſoll. Angeregt worden ſei der Bau zeitig genug. Der ganze Bürgermeiſter v. Hollander beſprickt die ſeitherigen haben wollen. Nunptehr werden am Samstog zirka 9000 Weiß⸗ Turnbetrieb würde darunter leiden, zudem 20 Turnſtunden mehr Bemühungen auf Schaffung eines ſolchen Nachweiſes. Der binder aus 43 Städten der Ausſperrung anheimfallen. Es kom⸗ erteilt werden ſollten. Verkehrsverein habe ſich bereit erklärt, einen Wohnungsnach⸗ men von größeren Städten u. a. inbetracht, Kaſſel, Frankfurt, Stp.⸗B. Fulda empfiehlt, die Reſolution, die für den weis einzurichten, wenn die Hausbeſitzer gezwungen werden Wiesbaden, Offenbach, Würzburg, Darmſtadt, Mainz, Worms, Turnlehrerverein 800 M. Subbention fordert, mit Rückſicht auf könnten, daß ſie die leeren Wohnungen anmelden. Aus ge⸗ Heidelberg, Mannheim, Stuttgart, Karlsruhe etc. Vorausſichtlich den geſtrigen Vermittlungsvorſchlag des Bürgermeiſters von ſetzlichen Gründen werde dies aber nicht möglich ſein. Wenn werden auch in anderen Branchen Ausſperrungen erfolgen. In Hollander zurückzuziehen. der Verkehrsverein ablehnen ſollte, werde man wieder zum] Frankfurt iſt infolge der Ausſperrung des Arbeiterführers Eimer Sd Levt empfiehlt den Antrag auf Gewährung von 800 Arbeitsnachweis zurückgreifen, der einen Nachweis von kleinen] der Streit ſchon eingetreten. 8 nicht zurückzuziehen. Dieſes Jahr liege ein Ausnahmefall Wohnungen einrichten wolle. Ansſperrung im Malergewerbe. F F rgermeiſter? in bemerkt, der Wohnungsnachweis, Fraukfurte,., 10. April. Die ſchon einige Zeit di Eenſtebrng et 5 5 0 e e e e ng de 2 it 0 ie Einſtelkung eines beſtimmten Betruges Unregelmäßigkeitenmmhaannmmmmdene des Hezirkamts in Veband vermieden werden ſollten. A Wohnungsordnung des Bezirlsamt, chand⸗ Bürgermeiſter Markin macht zunt Schulbudget noch die] lung genommen⸗ 145 Mitteilung, daß der Aufwand pro Kopf des Schiilers in Mann⸗ Sto. B. Ful da gibt zu, daß ſich Sr verrch Nier ak heim——.47 Mark betrage gegenüber 84,85 Mark in Karlsruhe. 85 Angelegenheit beſchäftigt und das Stutgarker Mufter au 60 000 Arbeiter, die den freien Gewerkſchaften angehören, au Nuf den Kppf der Bevölkerung berechnet, betrage der Aufwand Auge gehabt habe. 8 Samstag ausgeſperrt. In Frankſurt werden rund 1800 Arbeiter M. 14,39 gegen 9,92 in Karlsruhe. Stv. Geck beſpricht das Stuttgarker Wohmungam aud] von der Ausſperrung betroffen. Sw. Lepi meinte, dies nicht ſo unwiderſprochen hingehenempfiehlt einen Verſuch mit dieſem Syſtem zu machen. In Bilows Nomreiſe. z il hier in J im für die Mitt i Ferbi damit ſtehe die Schaffung eines Amtsblattes nachh 8 3. e für die Mittelſchulen viel die Schaffung eines 8 0 5 meee 10 il. dien-le, g cur 89 1 eld 15 Auf 8 RTE 8 eichskanzler Fürſt Bülow tritt heute abend eine Reiſe na Bürgermeiſter Martin weiſt darauf hin, daß dieſe Ziffern Sto. Lebi ſchlägt die Schaffung eines Ortsſtatuts bor, durch Run Nei chskanzler 70 begleitet bo bes% ſich nur auf die Volksſchulen beziehen. Es bedürfe gar keines] das die Hausbeſitzer zur Anmeldung der Wohnungen geswungen tver⸗ 85 leich⸗ wen den. Der Verkehrsverein könnte in Verbindung damit zu einer amt⸗ von Flotow und zwei Bureaubeamten. 1—5 8. cs ſei in eine erfreuliche Talf 1 5 ſi 1 Voltsſchule lichen Auskunftsſtelle ausgeſtalket werden.„ Das uene engliſche Kabinett. Stw. Levi bemerkt, daß es darauf ankomme, mit welcher Bürgermeiſter Nartin bemerkt, man lonne ſich kurs faſſen,, London, 9. April. In Regierungskteiſen wird ver⸗ Auſicht Herr Bürgermeiſter Martin dies geſagt habe.(Heiter⸗ da die Angelegenheit im Lauf ſei⸗ 15 daß 5 ſichert, daß durch die Aenderung in der Zuſammenſetzung des keit.) Stb. Maher meint man 5 5 Kabinetts weder die äußere noch die innere Politik berührt Schaffung einer durchgreifenden Aenderung der Wohmungsnar werde. Der neue Premierminiſter Lord Asquith ſoll je⸗ 1 8 77 + 155 Bürgermeiſter Martin wollte dies nur als erfreuliche des Arbeitsnachweiſes vege benutzt werden ſollte. Tatſache konſtatieren. 85 Bürgermeiſter v. Hollander weiſt darauf hin, daß dieſer Es erfolgt hierauf die Abſtimmung über die zum Schul⸗] Nachweis noch garnicht eingerichtet ſei. fragenener giſcher vorzugehen als Campbell⸗Banner⸗ budget vorliegenden Anträge. Der Antrag der Schulkommiſſion, Stb. Seiker bemerkt, die Hausbeſizer müßten ſich dafür be⸗] man. Ueber die Zukunft der engliſch⸗deutſchen Be⸗ der nationalliberalen, freiſinnigen und demokratiſchen Fraktion] danken, daß ſie mit der Gründung eines Wohnungsnachweiſes wel⸗ziehungen verlautet, daß Asguith ein warmer An⸗ für den Lehrerturmerein und die Turnpereinigung der Lehre⸗ tere Pflichten übernehmen ſollten. Der Grund⸗ und Hausbeſttzern[ßſänger der auf ein freundſchaftliches Verhältnis zwiſchen 15 rinnen behufs Teilnahme an der diesjährigen badiſchen Turn⸗ verein habe einen Wohnungsnachweis für alle Woßnungen, die von] En gland und Deutſchland gerichteten Politik ſei. doch beabſichtigen, in der Behandlung von Inlands⸗ 9 2 8 725 8 885 Dieſer meis ſei voll⸗ 5 75— 8 25 4 lehrerverſammlung in Konſtanz 800 Mark zu bewilligen, wird mit„ 75* London, 10. April. Der Premierminiſtor krifft heute f ˖ Stimme laen koſtenfrei. Die Frage des üngiig⸗mach 85 1 1 or JJJJJ%%%J½0(V( ĩ pald 85 Rollen 1 1 weil ein großer Wohnungs⸗ abend von Biarritz hier ein. Man iſt hier in großer Span⸗ Der zweite Antrag der Schulkommiſſion und der übrigen nung, da Asquith in feinen Plan offenbar nur gauz wenige 5 57 0 28 mangel vorhanden ſei. Man ſollte die Wohnungsnot durch die Ver⸗ . i 11 Ae ins 7 J 1— 1 2 2 7 2 2 er 5 boſſerung der Bauordnung beſeitigen Perſonen eingeweiht hat. Auch die im Amte bleibenden 8 17 N 7 1 I: 3 7 + 1r een—11 IIn=7 1 8 8 1 2 05 2 5 25 4 5 8 dfochekar der Lehrerbiblin der auf dd In der darauffolgenden Abſtimmung tvird der ſazialdemokra⸗ Kabinettsmitglieder ſind nicht ſämtlich inforutiert worden. 15 f S85 der tiſche Antrag, der Sladtrat möge alsbald die Schaffung eines une] Der König hat nach den Meldungen der Blätter alle Vor⸗ klaldemokratiſchen Fraktion, an Aufwand für Schulbedürfniſſe entgeltlichen Wohnungsnachweiſes in die Wege leiten, mit großer ſchläge des Premierminiſters gutgeheißen. Wie die„Daily ſtatt der vorgeſehenen M. 32 650 M. 700⁰⁰ einzuſetzen und aus Mehrheit angenommen.„I News“ authenkiſch erfährt, wird John Morley in das Ober⸗ pF · Slo. Schumacher ladelt die Badeeinrigtung bei der Jubre haus gehen, das indiſche Amt aber behalten. Damit wird faſt für die Volksſchule zu beſtreiten, wird mit großer Majorität gegen] und Gutsvepwaltung und ſchlägt verſchiedene Verbeſſerungen vor. 15 5 5 5 5 4 55 5 15 die Stimmen der ſozialdemokratiſchen Fraktion abgelehnt.* 5 1 10 95 5 5 ˖h8 Keütcktrilt Bei Poſition 288„Gemeinſchaftliche Einrich⸗ Stv. Levi macht uns darauf aufmerkſam, daß er bei ſeinen da 0 gilt. 55»„̃ 5 lungen für die Schule“ frägt Ausführungen zum Schulbudget nicht von ſeiner Rede, fondern] von der Admiralität und Churchills Aufrücken in das Handels⸗ Sto. Hoff. 5 3 are der Se jenigen des Str. Dr. Stern geſprochen habe, um die er amtk. Stw. Hoffſtaetter wegen der Honorare der Spielleiter]von derjenigen des Str. Dr. Stern geſprochen habe, Die Eröfſnung des porkugicſiſchen Parlaments. für die anläßlich des Jubiläumsjahres geſchaffenen Kinderſpiele. nicht kommen möchte. 1 0 59555 Bi11 ire 5 5 5* Liſſabon, 9. April. König Manuel wird das neu: Bürgermeiſter Hollander bemerkt, dem Vorredner, daß SBon Tag zu Tag. ge te e ee Wie es heißt, werden bis jetzt für die Spielleiter kein beſonderes Honorar gezahlt wor⸗ * 8 2 5 3 ö 5 aer 5 55 den ſei. Es ſei von der Schulkommiſſion in Ausſicht genommen,— Strandung eines Dampfers. Ber⸗ der Zeremonie auch die beiden früheren Königinnen und der April. Eine Londoner Nachrichk beſagt,][Herzog von Oporto beiwohnen. dieſe Spiele obligatoriſch einzuführen. Die Spielleiter würden lin, 10. 3 5 dann vom nächſten Jahre ab Auge daß der Dampfer„Hohe nzolbleun des Nordd. Lloyd Auf Die Wahlen in Portugal. Stp. Dr. Sickinger führt aus, daß er die Ausführungen][dem Wege von Alexandrien nach Marſeille bei Sardinien gee]„Liſſabon, 10. April. Nach neueren Feſtſtellungen wur⸗ des Herrn Bürgermeiſters nur beſtätigen könne. Allerdings gelte] ſtrandet iſt. Ueber den Verbleib der Mannſchaft und Paſſagiere den auch in Setnan zwei Republikaner gewählt. Die neue De⸗ das nur für die Volksſchule. Dann hätte man aber auch Mittel⸗] liegen noch keine Meldungen vor. 21 putiertenkammer wird 7 Republikaner, 58 Kongreſſiſten und 1 ſchulen, für dieſe ſei aber kein Poſten vorgeſehen. Auch in der 9 5 Je u er i 10 Hot 5 pei e Nativnaliſten 8 5 M ür die Spiele mi 5 Sifer be⸗] Reichstagsufer gelegenen Elitehotel brach heute morgen im i zen Japan. 5 höheren Mädchenſchule würden die Spiele mit großem Eifer be 0 geleg XHong kon g, 10,Abrik, Die Handelskammer kichleke trieben. treppenhaufe Fener aus; Teile des vierten Stockwerks und des b Hand cht Bei Poſ. 20„Auf die Polizei“ weiſt Dachgeſchoſſes ſtanden bald in Flammen. Beim Ablöſchen brachen en eine Anzahl von Handelskammern in England und China Stw. Sch 115 darauf hin, daß im vergangenen Jahre nicht plözlich die oberen Treppenläuſe der Haupttreppe zuſammen, ein Rundſchreiben, worin ſie eine diplomatiſche Aktion gegen ſo viel Schußleute angeſtellt Wötden wie im Budget vorgeſehen wobei drei Feuerwehrleute ſchwer verletzt wurden, den Plan japaniſcher Baumwollſpinner anregt in die Ballen wur, Er möchte anfragen, ob der Betrag wieder au die Sadt„ Unfalnin einen Zerawn eſen u, ceel. don Bauntvollgarn Lotterieloſe einguſchließen, um auf dieſe zurigerſtattet werde. Man habe voriges Jahr Mittel bewilliat] Anf der Zeche Wolf dank zn Verbel ande aun Frung] Weiſe dürch rregung der chineſiſchen Spielwut die japaniſche für Schutzleute, die tatſächlich nicht angeſtellt wurden. Er möchte] dung der„Eſſener 255 S0 badel Einfuhr zu fördern. weiter anfragen, ob der hierfür verbleibende Betrag in Zu⸗] Loſsalinsky durch herabfallen 755 2.Newpork, 10. April. Nach einer Meldung des„New⸗ ſummenhang zu bringen ſei mit dem neuen Polizeibhauptmann in Krankenhauſe verſtarb der Verletzte. vork Herald“ breitet ſich der Boykott japa niſcher Wa⸗ für Mannheim und ob ein ſchärferer Polizeigeiſt hier eintrete.— Schlagwetter ezploſion. Hamm⸗ zehlalenn ſren in China weit aus. In Cauton geben 120 Händler 10. April. Auf der Zeche Maximilian ereignete ſich geſtern eine den Vertrieb dieſer Waren auf. Es wurden 2 große Vereinig⸗ Bekanutli 1 B das bierländle. Mannheim müßte ſi t ſcheints 5 eert fir 1 preußiſchen Poltzeigeiſt 5 leichte Schlagwetterexploſion. Dreizehn Berglente wurden ver⸗ ungen für den Boykott gegründet, die den Namen„Selbſtregie geben. Er frage, was die Stadt zu tun gedenke. lett, davon drei ſchwer; getötet wurde niemand. Die Verletzten] rungsvereinigung“ und Bereinigung gegen die nationale Stv. Teſcher glaubt nicht, daß durch die Schaffung eines wurden ins Krankenhaus verbracht. Drei ben ihnen fennten Schmach“ fübren. Die Frauen unterſtüßen lebhaft dieſe Be⸗ „ I Krebnngen. 25 Dneihanptmanns ein ſchärferer Polizeigeiſt eingeführt werden]J bald nach Hauſe entlafſen werden 6. Seite. eueral⸗Anzeiger. Abendblatt.) Maunheim, 10. Aprtl. Aus Stadt und Land. Mannheim, 10. April 1908. * Verſetzt wurde Betriebsaſſiſtent Auguſt Becker in Sruben⸗Neudorf nach Karlsruhe. Verſetzt wurden die Telegraphenſelretäre: Engelhard FLacher in Konſtan, nach Mannheim und Eduard Schupp in Waldshut nach Konſtanz. * Perſonalien. Die Beamteneigenſchaft wurde verliehen dem Schutzmann Mathias Fauſt in Mannheim. Perfſonalnachrichten aus dem Ober⸗Poſtdirektionsbezirk Karlsruhe. Angenommen: zu Poſtanwärtern: Friedrich Bürklin, Artur Hüter, Hermann Moritz in Mannheim, Joſef Kleißer in Pforzheim; zu Telegraphenanwärtern: Franz Baumann, Gottlieb Kuckert in Mannheim; zu Poſtgehilfen: Adolf Denu in Mannheim, Franz Thumulka in Pforzheim. — Ernannt: zu Ober⸗Poſtaſſiſtenten: die Poſtaſſiſtenten Joſef Spegg in Achern, Adolf Käppel, Friedrich Suppe in Baden⸗Baden, Hugo Keller, Karl Schönig, Martin Werner in Bruchſal, Robert Hoffmann in Eberbach, Richard Hanke in Ett⸗ lingen, Heinrich Hillengaß in Heidelberg, Adolf Brunner, Ed⸗ mund Eppler, Joſef Heilmann, Karl Schlindwein, Auguſt Umhau, Wendelin Waltert in Karlsruhe, Karl Gerner Karl Hax⸗ barth, Joſef Kimmel, Philipp Koch, Adam Müller, Emil Pißowotzki, Adam Scherrer, Wilhelm Schnei⸗ der, Johann Vaith in Mannheim, Heinrich Müller in Pforz⸗ heim, Adolf Endle in Raſtatt, Konrad Moſer in Schwetzingen; zu Ober⸗Telegraphenaſſiſtenten: der Poſtaſſiſtent Albert Angel⸗ berger in Mosbach:— Etatsmäßig angeſteéllt ſind in Mannheimt: die Pyſtaſſiſtenten: Albert Bauer aus Pfullendorf, Karl Eichhorn aus Maunheim, Adam Fiſcher aus Jugenheim(Bergſtr.), Karl Kayſer aus Mainz, Philipp Klug aus Frankfurt(Main), Jakob Leoff aus Darmſtadt, Karl Reichert aus Hambarg, Friedrich Seip aus Darmſtadt, Valentin Stbhßer aus Karlsruhe; die Telegraphenaſſiſtenten: Hermann Heuber aus Hamburg, Rudolf Schneider aus Köln.— Ver⸗ ſeßt: der Ober⸗Telegraphenaſſiſtent Emil Menold von Karls⸗ ruhe nach Sinsheim(Elſenz); die Poſtaſſiſtenten: Rudolf Brügel bon Bruchſal nach Gommersdorf, Albert Greulich von Bruchſal nach Friedrichsfeld, Adalbert Hillenbrand von Karlsruhe 38 Pforzheim, Ludwig Zimmermann von Bruchſal na Schwetzingen. 176 780 Einwohner zählte Mannheim nach der Berechnung des Statiſtiſchen Amtes Ende Februar ds. Is. Auf der Elektriſchen wurden im Monat Februar 2067 897 Perſonen oder 3,60 Perſonen auf den Wagenkilometer befördert gegen 3,90 Perſonen auf den Wagenkilometer im Vor⸗ jahre. Vereinnahmt wurden 195 314.60 Mark(178 720.75 Mk.) oder.34 Mark(.37 Mark] pro Wagenkilometer. Thoaterfreguenz. Im Monat Februar wußte im Hof⸗ theater Wagners„Tannhäuſer“ als Volksvorſtellung(1314 Be⸗ ſucher) die größte Zugkraft auszuüben. Die geringſte Frequenz mit 600 Beſuchern erzielte„Clevigo“. Daß die„Luſtige Witwe“ unverwüſtlich iſt, beweiſt die Tatſache, daß ſie in der außer Abonnement gegebenen einzigen Vorſtellung im Berichtsmonat 1215 Beſucher in den Muſentempel am Schillerplatz zu locken ver⸗ mochte. Im Neuen Theater erzielte„Madame Harpagon“ als Sonntagsvorſtellung mit 1208 Beſuchern den Monatsreford, während„Mamzelle Nitouche mit 373 Beſuchern die geringſte Frequenz aufzuweiſen hatte. Ausſtellung von Schülerarbeiten. Glücklich die Jugend, derem Sinnen und Treiben heute in ſo ausreichendem Maße Rechnung getragen wird, mußte man beim Anblick der am Sams⸗ tag und Sonntag in der Turnhalle von K 6 aufgeſtellten Zeichen⸗ und Handarbeiten der Volksſchule ausrufen. Wer von uns Alten denkt nicht mit Mißbehagen zurück an die langweiligen Stunden des Zeichenunterrichts, in denen man als Kopierer vor eine große, intereſſenloſe, lebloſe Vorlage geſetzt wurde, vor die„fſtiliſierten“ Blätter, vor die griechiſchen und römiſchen Vaſen im Abdruck, die Kapitäle dieſer oder jener Säulen und vor allerlei Abbildungen aus ganzen und zerbroche⸗ nen Kunſtwerken jeglichen Landes und Alters, die man ſchattiert und unſchattiert dem geduldigen Zeichenpapier einverleiben mußte. Heute atmet die in der Zeichenlehrkunſt ange⸗ wandte Methode friſches Leben, Natur und Intereſſe Wie mannigfaltig waren die in der genannten Ausſtellung vorhan⸗ denen Objekte und doch wieder bei näherer Betrachtung einen ein⸗ heitlichen Gang und einheitliche Ziele verfolgend. Verſchwunden iſt der langweilige ſich wiederholende Mäander, dafür die wehende Flagge aller Nationen, farbig, gefaltet, mit und ohne Spitze: Drachen, Ballen, Häuſer, Jenſter, Blätter, Hammer, Zange, Gabel, Meſſer, Klöpſel, Hackmeſſer, Meiſel, kurz alle Werkzeuge und Spielſachen des Kindes. Langſam reift das Verſtändnis für perſpektive Aufnahmen und Schattierungen: des Vaters Bier⸗ krug, ein Starenkaſten, ein Schrank, eine Treppe, ein Kamin, eine Allee zeugen von reicher Arbeit eines intereſſierenden Stoffs. Hätten unſere maßgebenden Zeicheninſpektoren die in früheren langweiligen Zeichenſtunden nebenbei„verbrochenen“ und vor den ſtrengen Augen des Lehrers verſteckten Sonderübungen im Malen von Pferden, Häuſern, Männlein, Rädern uſw. zu Ge⸗ ſicht bekommen, wäre ihnen das Verſtändnis für das kindliche Schaffen und Treiben ſchon früher aufgegangen. Reich bewundert bon klein und groß waren auch die verſchiedenen Auslagen aus den Handfertigkeitsſchulen. Was in dem oben er⸗ wähnten Lehrfach theoretiſch erlernt, wird hier praktiſch erprobt und umgekehrt. Von kleinen Knirps, deſſen Naſe kaum über den Tiſch des Arbeitstiſches im Pappunterricht reicht bis hinauf zum kräftigen Schüler einer 8. Klaſſe, der den ſchweren Hobel keicht über das rauhe Brett führt, haben alle in Metall, Ton, Holz und Papier das Schönſte geleiſtet. In 110 Kurſen wurden die 2200 Freiwilligen von 45 ausgebildeten Lehrern unterrichtet. Stolz und Freude leuchteten aus den Augen der kleinen Künſtler, die ihre Kunſtwerke erklärend den Kameraden vorführten.— Im gleichen Lokale waren auch diesmal die in dem Induſtrie⸗ Ünterricht der Mädchen angefertigten Strümpfe, Hemden uſw. gur Beſichtigung ausgeſtellt und die ſauberen Arbeiten er⸗ fuhren durch das weibliche Geſchlecht die gebührende Bewun⸗ derung. Sämtliche Ausſtellungsgegenſtände repräſentierten ſich in dem großen Raum der Doppelturnhalle aufs beſte und hatten den überaus ſtarken Beſuch wohl verdient. Sonderansſtellung des Mannheimer Altertumsvereins. Der Mannheimer Altertumsverein hat, wie bereits mitgeteilt, in ſeinen Sammlungsräumen(Großh. Schloß) eine Ausſtellung von neuerworbenen Muſeumsgegenſtänden veranſtaltet, die er aus Mitteln der Jubiläumsſpende angekauft hat. Die Eröffnung dieſer Ausſtellung findet Samstag vormitfag 11 Uhr vor n Publikum ſtatt. Von Sonn⸗ tag, den 13. April ab iſt die Ausſtellung dem allgemei⸗ nen Beſuch geöffnet und zwar iſt der Zutritt an Sonn⸗ und Feiertagen von 11—1 und—5 Ühr unentgelt⸗ lich. An Werktagen wird ein Eintrittsgeld von 20 Pfennig pro Perſon erhoben. Da die Ausſtellung nur von kurzer Dauer iſt, wird Jntereſſenten der baldige empfohlen. Die Maunheimer Ban„Eintracht“ zertlerte berfloflenen Dunnerstaa im Wilden Maun“ Das Konzert war ſehr gut beſucht. Die Kapelle mußte ſich verpflich⸗ ten, morgen Samstag nochmals zu konzertieren.(Siehe Annonce im heutigen Mittagsblatt), worauf wir an dieſer Stelle auf⸗ merkſam machen. Aus dem Crossberzogtum. .c. Karlsruhe, 9. April. Vor dem hieſtgen Schwur⸗ gerichte hatte ſich dieſer Tage der 24 Jahre alte Kellner Friedrich Nie ß aus Dipſingen wegen Körperverletzung mitnachgefolgtem Tode zu verantworten. Der An⸗ gekalgte hatke am Abend des 16. Januar im Gaſthaus„um Laub“ dahier im Streite den 27 Jahre alten Muſiker Diebold von hier durch 2 Meſſerſtiche in den Unterleib ſo ſchwer verletzt, daß andern Tags der Tod eintrat. Das Urteil lautete auf 1 Jahr 10 Monate Gefängnis. .e. Karlsruhe, 9. April. Im Beleidigungs⸗ prozeß des Frl. Olga Molitor gegen den Chefredakteur der „Badiſchen Preſſe“, Albert Her zog, iſt nunmehr der neue Termin der Hauptverhandlung auf Donnerstag, den 7. Mai, anberaumt worden.— Das Miniſterium des Innern hat ge⸗ nehmigt, daß die Zahl der Mitglieder der Handelskammer Freiburg von 18 auf 22 erhöht wird.— Herr Haupklehrer Wilhelm Ries feierte geſtern ſein 50jähriges Dienſtfubiläum. oc. Baden⸗Baden, 9. April. Der Staatsſekretär von Elſaß⸗-Lothringen Exz. b. Köller, iſt mit Gemahlin hier eingetroffen und hat im Sanatorium Dr. Frey⸗Dengler Wohnung genommen. .0. Pforzheim, 9. April. Der Kettenfabrikant Karl Friedrich Füß von Söllingen, wohnhaft in Dillſtein, wurde wegen Gold ſchnipfelei verhaftet. Er ſoll nach dem „Pforzh. Anz.“ für etwa 50000 M. Edelmetall, das ihm von Dieben zugetragen wurde, in den Scheideanſtalten verkauft haben. Ferner ſitzen noch 4 Perſonen in Unterſuchungshaft, die ebenfalls des Golddiebſtahls und der Hehlerei beſchuldigt werden. .ce. Freiburg, 9. Abril. Die Familie des Prinzen Friedrich von Sachſen⸗Meiningen, Herzog zu Sachſen, hat unſere Stadt verlaſſen, um nach Hannover überzuſtedeln. Dem Prinzen wurde die Führung der Hannoverſchen Feldartillerie⸗ brigade übertragen. oc. Freiburg, 9. April. Am 18. und 19. Juli ds. J. findet hier ein großes Südweſtdeutſches Burſchen⸗ ſchafter⸗Feſt ſtatt. An dieſem Tage ſind 90 Jahre ver⸗ floſſen, ſeit die Freiburger Burſchenſchaft auf dem Wartenberge in Donaueſchingen ins Leben getreten iſt.— Der Gefreite Gaß des hieſigen Infanterieregiments, dem die Feſtnahme des Mord⸗ geſellen Mori zu verdanken iſt, erhielt vom Stadtrat ein Ge⸗ ſchenk von 50 Mk. Volkswirtschaft. Exportſteigerung in der elektrotechniſchen Juduſtrie. Wie der Maſchineninduſtrie, ſo teilt ſich auch der Elektri⸗ zktätsinduſtrie ein gewerblichet Rückgang eher und ſtärker mit als anderen Induſtrien; ſie iſt zwar nicht ſo unbedingk wie die erſtere von der Geſtaltung der induſtriellen Un⸗ ternehmungsluſt abhängig, doch hat auch die Elektrizi⸗ tätsinduſtrie eine Abnahme des Ausdehnungsdranges, wie ſie dem gewerblichen Niedergang ſtets vorausgeht, empfindlich zu ſpüren. Weder zu Beleuchtungszwecken, noch als Antriebskraft in Fabriken, noch im Verkehrsweſen nimmt die Verwendung von Elektrizität und damit der Abſatz von eleltrotechniſchen Artikeln ſo zu wie in guten Zeiten. Heuer nun liegen die Verhältniſſe für die deutſche Elektrizi⸗ tätsinduſtrie trog des Konfunkturrückganges inſofern nicht beſonders ungünſtig, als die geringere Aufnahmefähigkeit des Inlandsmarktes durch eine ungeſchwächte Kaufkraft des Auslandes einigermaßen erſetzt wird. Es ſind in erſter Linie Italien und die ſüdamerikaniſchen Länder, nach denen der Abſatz von Erzeugniſſen der deutſchen Elektrizi⸗ tätsinduſtrie in kräftigem Aufſchwung begriffen iſt. Die ge⸗ ſamte Ausfuhr von elektrotechniſchen Erzeugniſſen iſt von 83 450 Doppelzentnern in den erſten beiden Monaten 1907 auf 115 497 im laufenden Jahre geſtiegen. Dynamomaſchinen wur⸗ den in allen Größen und in allen Sorten ſehr viel ſtärker ex⸗ portiert als 1907; beſonders ſtark wurde die Ausfuhr von großen Dynamomaſchinen, die über 5 Doppelzentner wiegen, geſteigert. Hervorzuheben iſt dann noch die Ausfuhrſteigerung bei Kabeln zur Leitung elektriſcher Strömse fer⸗ ner bei elektriſchen Vorrichtungen für Beleuchtung etc. Dabei nahm der Export von Kabeln durchaus nicht gleichmäßig zu, vielmehr ſchränkten Belgien und Großbritannien ihre Einfuhr deutſcher Kabel bedeutend ein, und nur dem ſtarken Bedarf Hollands, Schwedens und Südamerikas verdankt die deutſche Elektrizitätsinduſtrie es, daß ſie die Kabelausfuhr überhaupt ſo kräftig ſteigern konnte. Auch Bogenlampen, elektriſche Glüh⸗ lampen etc. wurden ſtärker ausgeführt als 1907. Es erhellt ohne weiteres, daß das Auslandsgeſchäft der deutſchen Elektri⸗ zitätsinduſtrie im laufenden Jahre einen kräftigen Ar⸗ beitszuwachs gebracht hat; ſelbſt wenn die ausgeführte Ware zum Teil vom Lager genommen wurde, ſo gilt es doch, die Vorräte wieder zu ergänzen. „Dieſe Abſaßſteigerung im Auslande bildet ein Gegen⸗ gewicht zu der immer deuklicher hervortretenden Abnahme der heimiſchen Nachfrage. Schon den Winter hindurch, der für die meiſten Zweige der elektrotechniſchen Induſtrie die Hauptſaiſon im Jahre bildet, war der Geſchäftsgang hinter dem des Vor⸗ jahres zurückgeblieben, der Beſchäftigüngsgrad ſtand nicht unerheblich tiefer als 1907. Während im Februar 1907 Arbeiterentlaſſungen nur in geringerem Umfange ſtattfanden, waren ſie in dieſem Jahre ſehr erheblich; damals ſank die Zab der Beſchäftigten von Anfang bis Ende Februar um 0,8 pCt. in dieſem Jahre ging ſie aber um rund 2 pCt. zurück. Der unbefriedigende Geſchäftsgang hält natüclich auch die Unter⸗ nehmungsluſt in der Elektrizitätsinduſtrie ſelbſt in engen Grenzen. In den erſten beiden Monaten dieſes Jahres wurden in der elektrotechniſchen Induſtrie nur.4 Millionen Mark neu inveſtiert gegen 1,7 Millionen im Vor⸗ jahre; Elektrizitäts⸗ und Gasgeſellſchaften, die allerdings erſt im weiteren Sinne hierher gehören, beanſpruchen in dieſem Jahre nur.7 Millionen Mark zu Neuinbeſtierungen gegen Vorjahr. lon- rund A Millionen im 1 3. im Verhältnis von 1: 4 zum Bezuge angeboten. Laut Mit⸗ teilung der Verwaltung hat der Schacht der Geſellſchaft 375 Neue Auleihe der Stadt Hanau. Die Hangler Stadtberordnetenverſammlung ſtimmte geſtern der Aufnahme einer Anleihe in Höhe von M. 5½ Millionen zy, für den Bau der Kaſerne, des Depotgebäudes, des Lazarelſz und Herrichtung eines Exerzierplatzes für das von Berlin nach Hanau zu verlegende 8. Eiſenbahnregiment. Es wird beab⸗ ſichtigt, das Darlehen durch Ausgabe von Stadtſchuldver⸗ ſchreibungen zu beſchaffen. Das Geſamtdarlehen wird, ſoweſt es für die Aufbringung von Baukoſten aufzunehmen iſt, mit 5 pCt., ſoweit es für die Grunderwerbskoſten aufzunehmen iſt, mit 4 pCt. von der Reichsmilitärverwaltung verzinſt werden und dieſe Beträge ſollen auch wieder zur Verzinſung der An⸗ leihe verwendet werden. Weiter ſtimmten die Stadtverordneten lt.„Frkf. Zig.“ der Aufnahme einer Anleihe für ſtädtiſche Bau⸗ ten und Anlagen in Höhe von M. 3 223 000 zu und zwar ſol in dieſer Höhe ein Teilbetrag von M. 1 328 000 dieſer An⸗ leihe beſchafft werden. Die letztere Anleihe ſoll möglichſt mi 4 PCt. verzinſt werden. Handelsgeſellſchaft für Grundbeſitz. D Verwaltung teilt folgendes mit:„Das Geſchäftsjahr 1907 war im weſentlichen der weiteren Aufſchließung des Terrains go. widmet, da das Grundſtücksgeſchäft durch die ungünſtigen Geldverhältniſſe ſtark beeinträchtigt wurde. Die bis Ende des Jahres abgerechneten Geſchäfte geſtatten die Auskehrung einer Dividende von 4½ pCt.“ Für 1906 wurden 8 PpCt. gezahlt, Inſolbenzeinerpfälziſchen Bank. Das ſeit 1887 beſtehende Bankgeſchäft Leon Kehr in Kaiſerslau. tern hat die Zahlungen eingeſtellt. Die Zahlungsſchwierigkeiten des Waren hauſes Gebrüder Hartoch in Düſſeldorf ſind, wie der„Confektionär“ erfährt, durch einen Vergleich von 50 pCt. geregelt worden. Die Geſamtpaſſiven betragen 3½ Millionen M. Das Geſchäft wird weitergeführt. Dresdener Gasmotorenfabrik vor m. M Hille. Die Generalverſammlung ſetzte die Dividende auf 11 pCt.(wie i..) feſt. Die Direktion berichtete über unver⸗ ändert lebhaften Geſchäftsgang auch im erſten Quartal des lau⸗ fenden Jahres. Da der vorliegende Auftragsbeſtand weſentlich größer iſt als zur gleichen Zeit des Vorjahres, erwartet dit Verwaltung weiter befriedigende Reſultate. Die Bergwerksgeſellſchaft Weſtfalen m. b. H. beginnt mit dem Bau einer modernen Schachtanlage, wozu ein geeignetes Terrain von 400 Morgen Größe in der Nähe der Stadt Ahlen angekauft wurde. Kalibergbau⸗Geſellſchaft„Teutonias Die geſtrige außerordentliche Generalverſammlung der Berg⸗ baugeſellſchaft Teutonia beſchloß einſtimmig die Erhöhung des Aktienkapitals um M. 1 Million auf M. 4 750 000 durch Ausgabe von Aktien zum Kurſe von 100 pCt. nebſt M 30 Koſtenzuſchlag. Die neuen Aktien übernahm eine Banken⸗ gruppe unter Führung der Nationalbank für Deutſchland und des Bankhauſes S. Bleichröder in Berlin. Die neuen Aktien werden den bisherigen Aktionären zum Kurſe von 108 pet. Meter Teufe erreicht und ſteht von 192 Meter an im Salz Hamburger Freihafen⸗Lagerhaus⸗Ge⸗ ſellſchaft. Die Geſellſchaft vereinnahmte in 1907 an Mie⸗ ten M. 2 069 951(i. V. M. 2 044 616) und im Betrieb M 3 084 401(M. 2 248 012). Nach Beſtreitung aller Unkoſten und Betriebsausgaben und nach Ueberweiſung von M. 810 000 (Mark 440 000) an den Erneuerungsfonds, ferner nach Deckung aller Zinſen ergibt ſich ein Reingewinn von M. 1 3874 400 (N. 1878 890). Die Dividende wird bekanntlich wiede mit 5½ pCt. beantragt, während dem Staat ein Gewinn⸗ anteil von M. 825 000 zufällt. Bei M. 9 Mill. Aktienkapital und M. 900 000 Reſerven beträgt die Anleiheſchuld M. 10.68 Mill., die Gebäude ſtehen mit 23.49 Mill. zu Buch, die Ma⸗ ſchinen mit M. 1 Mill., denen ein Erneuerungsfonds für Ge⸗ bäude von M..64 Mill. und für Maſchinen don M..40 Mill. gegenüberſteht. Berliner Pfandbrief⸗Inſtitut in Berlin Auch im Laufe des Jahres 1907 iſt laut Rechenſchaftsbericht ein Aufſchwung der Anſtalt feſtzuſtellen geweſen. Die Zahl der bepfandbrieften Grundſtlüücke wuchs von 1535 auf 1629 und die Geſamtſumme der noch verzinslichen Pfandbriefe von 200 518 000 M. auf 216 169 200 M. Im Jahre 1907 ſind keine bepfandbrieften Grundſtücke auf Antrag der Anſtalt unter Zwangsverwaltung oder Zwangsverſteigerung geſtellt worden. Ueber drei bepfandbriefte Grundſtücke war die Zwangsverwal⸗ 1 455 aben 995 8 eingeleitet worden. Der ungsbeſtand hat im Jahre 1907 ei 570 607 M. ergeben. e ee, Zahlungsſtockung im Getreideha e bekannte internationale Getreideimportfirma F. 9 35 5 Co. Limited in London beruft infolge größerer Ver⸗ lẽũ ſt e zum nächſten Montag ihre Aktionäre zuſammen. Die Firma iſt eine der größten internationalen Getreideimport⸗ häuſer, die vor einiger Zeit in eine Aktiengeſellſchaft um⸗ 8 55 Verbindlichkeiten dürften ſehr umfang⸗ ein. Sämtliche europäiſchen idema br. oder weniger intereſſiert. ee (Telegraphiſche Handelsberichte ſtehe 8. Seite). ** a** Frankfurter Effettenbörſe. Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie, Schluß⸗Kurſe. Reichsbank⸗Diskont 5½ Prozenk. Wechſel. 9. 10 9 10. Zumnſterdam lurz 168.78 168 82 Paris kur.30 8 285 Belgien„ 81. 810 Schweitz Plätze„ 81 15 175 Italſen„ 81 25.95 Wien 84875 4815 London„ 20.417„7Napoleonsd'ot 14 38 1% 82 5 lang 20 40 20 40[Privatdiskonto 4% 3ʃ% Aktien deutſcher und ausländiſcher Transport⸗Anſtalten. Ludwigsh.⸗Berbacher 215 85 215)5[Oeſt. Südbahn Lomb. 24.— 23.80 Pfälziſche Marbahn 14 50 1845 do. Nordweſte 107 50 do. Nordbahn 129 10 129 J0 do. do. Lit. B. 108.— 108.,20 Südd. Eiſenbd.⸗G. 115.—115.[Gotthardbahn———— Packet 111.90 111.1—.——.— o, neue 5 0. ionalbahn 134. 184. Norddeutſcher Llonyd 97.90 97 40 Baltimore und Obin 83.—.70 Oeſt.⸗Ung. Staatsb. 146.70 146.10 —— Maunheim, 10. April. — Geueral⸗Anzeiger. (Abendblatt.) 7. Seie.. ——. Staatspapiere. A. Deutſche. 9. 10. 9 1 30% deutſch. Reichsanl. 9125 9135 Mexikaner äuß. 88/90 99 25 89.— 3„ 381 90 81953 Mexikaner innere 67.. 66.80 39% pr. konſ. St.⸗Anl. 91.30 91.350 Taumalipas 99. 99 50 5„ 95 8190 81.95 Bulgaren 99.— 99 10 4 badiſche St.⸗A. 99 60 99.751%, Griechen 1890—.— 46.70 4„„„ neue 99.70 99..5 italien. Rente 3½ bad.St.⸗Olabg)fl————41ß; Oeſt. Silberrente 99.40 99.30 3i%„„. 91.95 91.804½„ Papierrent. 99 30 99.30 3½%„„ 1900—.——.— Oeſterr. Goldrente 98.50 68.60 Ahayr..⸗B.⸗A..1915—.—— Portug. Serie! 61.30 61.20 3% do. u. Allg.Anl. 90.90 go.So]s6„„ III 61 65 61.80 3 do..⸗B.⸗Obl. 81.15 81. 004½ neue Ruſſen 1905 94.95 949 4 Heſſen von 1899 99.20 99.4,4 Ruſſen von 1880 81.80 82.10 3 Heſſen 80 30 80 5[4 ſpan. ausl. Rente—.— 95.— 3 Sachſen 81.60 81 504 Türken von 1903 89 10 89.25 4 Mh. Stadt⸗A. 1907 98— 98.—-[4„ unif. 95.40 5 40 352„ 1905 90.— 90.— 4 Ungar. Goldrente 9 65 93.70 B. Ausländiſche. 4„ Kronenrente 93.50 98.50 5 Arg. k. Gold⸗A.1887 99.20 99.20 Verzinsliche Lofe⸗ 4% Chineſen 1898 95.— 95.153 Oeſterreichiſcher860 158.—153.— 4 Egypter unificierte——.—Türkiſche 149.60 149.60 Aktien induſtrieller Unternehmungen. Bad. Zuckerfabrik 146.50 147.50 Südd. Immobil.⸗Geſ. 93.50 93 5ʃ Eichbaum Mannheim 125.— 125.— Mh. Aktten⸗Brauerei 137.— 187.— Parkakt. Zweibrücken 98.— 98.— Weltzz. Sonne, Speyer 80.— 80. Cementwerk Heidelbg. 153— 158 50 Cementfabr. Karlſtadt 133 80 134.8 Badiſche Anilinfabrik 515— 517.75 Ch. Fabrik Griesheim 249 75 249 Farbwerke Höchſt 470 473. Ver. chem. Fabrik Mh. 299.— 298.7. Chem. Werke Albert 420.— 421.25 Südd. Drahtind. Peh. 117.50 117.50 Akkumul.⸗Fab. Hagenn——.— Acc. Böſe, Berlin 73.50 74. Clektr.⸗Geſ. Allgem. 20.60 207.50 Südd. Kabelw. Nhm. 121 20 1212 Kunſtſeidenfabr. Frkf. 235.— 239.— Lederwerk. St. Ingbert 60 50 60.50 Spicharz Lederwerke 119— 119.— Ludwigsh.Walzmühle 171.50 17150 Adlerfahrradw.Kleyer 289.90 289.80 Maſchinenfbr. Hilpert 78— 76. Maſchineufb. Badenia 198.70 199.— Dürrkopp Maſchinenf, Gritzner 213.80 214 Maſch.„Armatf.Klein 115.— 115.30 Pf.Nähm.⸗u. Fahrradf Gebr. Kayſer Röhrenkeſſelfabrik vorm. Dürr& Co. Schnellpreſſenf. Frkth. 183.50 188.50 Ver.deutſcher Oelfabr. 128.60 128.70 Schuhfabr. Herz, Frkf. 123.— 128.50 Seilinduſtrie Wolff 130.— 130.— 824—»— 121.— 120.— ———.— Tondoner Effektenborſe. London, 10. April.(Telegr.) Anfangskurſe der Effektenbörſe. 4% Reichsanleihe sodis 80˙, Southern Pacifte 76% 76ʃ0 5 c Chineſen 101½ 101½][Chicago Milwaukee 121½ 122½ 4½% Chineſen 97— 96 Denver Pr. 55— 55— 28/% Conſols 875ʃ 87%[Atchiſon Pr. 89— 89ʃ½ 3 9% Italiener 102½ 102½ Louisv. u. Naſyhv. 101— 102— 3 o Griechen 49— 49— Union Paciſte 180˙, 1317½ 3 oſ% Portugteſen 62¼ 62˙]] Unit. St. Steel com. 35½ 35% Spanier eeeee D Türken 94— 943¼ Eriebahn 16% 17%¼ 4% Argeutinier 85½ 85˙%% Tend.: ſtill. 8 eſe Mexikaner 35— 35— Debeers 11/ 11 4% Japaner 81½. 81½] Chartered 140 14/3 Tend.: ſtil. Joldſields 3% 3— Ottomanbant 18J]., 18˙% Randmines 5% 5½ Nio Tinto 65% 651,Caftrand„8 Braſtlianer. 88ʃ½ 83/] Tend:: ſtill. *** Mannheimer Eſſektenborſe vom 10. April. Die Börſe war heute ſtill (Offizieller Bericht.) und kam nur ein Abſchluß in Rhein. Creditbank⸗Aktien zuſtande und zwar zum Kurſe von 90 8 0 183.75 Prozent. ee Aktien. Bauken. Brief Geld Brief Geld Badiſche Bank 139.— Br. Werger, Worms—.— 90.— Gewrbk. Sveyers0% B—.—.— Wormſ. Br. v. Oertge—.— 68.— Pfälz. Bank Pfälz. Hyv.⸗Bank Pf. Sp⸗ U. Edb. Landau Rhein. Kreditbank Rhein. Hyp.⸗Bank 141.— 140. 18 2..⸗G. Röſch. Seetr..— —.— 192.50 Mannh. Dampfſchl.—.— 67.— —.— 100.20Pf. Preßh.⸗u. Sptfabr. 159.—.— Trausport u. Verſicherung. Lahmeyer 120.50 120.— Clektr.⸗Geſ. Schuckert 106.— 108. Kammgarn Kaiſersl. Siemens& Halske 176.— 178. Zellſtoffabr. Waldhof 319.75 319.75 Bergwerks⸗Aktien. Bochumer Bergbau 2175) 216. Buderus 112 20 112.05 Concordia Bergb.⸗G.—.— 320. Deutſch. Luxemburg 155.— 1560 Friedrichshütte Bergb. 146.70 46.50 'wollſp. Lampertsm. 80.—- 80.— ———.— Harpener Bergbau 270.— 199.25 Kaliw. Weſterregeln 188 184 50 Oberſchl.Eiſeninduſtr. 99.50 100.50 Vr.Königs⸗ u. Laurah. 217 50 2168.85 Gewerkſch. Roßleben 9850 9350 Gelſenkirchner 195.90 195— Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligatlonen. 4% Frk. Hyp.⸗Pfdb. 97.50 97.50 f 4% Pr. Pfdb. unk. 15 97.50 97.50 40%.K. B. Pfdbr.05 97.50 8757 4oſ,„„„ 17 28— 98 2 1910 97 80 g7.8,iſ%„„„ 14 92.0 92 90 4% f⸗Hup. Pfbb. 90 5) 90.5 3½„„„ 12 90.50 90.50 52½%%„„ 20 90 890.90 3½ Ar Pfdbr.⸗Bk. 0 Pr. Bod.⸗Fr. 89.50 89.50 Kleinb. 5 04 98.50 93.50 .% Etr.Bd. Pfd.voo 97.— 97.— 300 99 2 Pfd. ⸗Kom.⸗ unk. 09 97.— 897. Obk. unkündb. 12 91.30 91.30 4e„ Pfdbr. v. o1„ 44% Pr. Ufdbrf.⸗B. 5 unk. ſo 97— 97.— Hyp.⸗Pfd unk. 1917—.—.— e„ Pfdbr..03 40% dih, H. B. Pfb. 8.— Der unk. 12 97.30 97.30 4%„„„ 1907 97.— 97.— 3½„ Pfdbr..86 97.30 97 30 89 4. 94 90.90 90.—4%„„„ 1917 98.28 98.5 575 Pfd. 96/8 90.90 90.—3½„ verſchied. 89.00 89.90 4%„ Com.⸗Qbl. ½„„„ 1914 89.90 89.0 v. I, unt 10 99.— 99.— 31 Fib..⸗B. C. O0 91.50 91.50 5%„ Com.⸗Obl. 4e% R. M. B. C. B. 10 96 80 96 80 92 Gone 2 91.— 91.—%, 1092 F. 8. 99— 99.20 om 8 1eſ Pf. B. Pr.⸗O.-— a ½ rubt.s. 70.25 70.25 1% Pr. Pfdb. unt. Oo59 97.— 97.— 4%„„„ 12 97.30 97.30 Mannp. Verſ.⸗G.⸗A, 455.— 455.— „„ 870 975, Frankfurt a.., 10 April. Kreditaktien 199 90, Staats⸗ bahn 146.10 Lombarden 23.50 Egypter—.—, 4% ung. Goldrente 9360, Gotthardbahn—.—, Disconto⸗Fommandit 17680 Laura —, Gelſenkirchen 195.—, Darmſtädter 127 40 Handelsgefellſchaſt 162.—, Dresdener Bant 140.50 Deutſche Bant 284 30, Bochumer 215.50 Northern—.—. Tendenz: behauptet. Nachbörſe, Kreditaktien 199.90, Staatsbahn 146.10, Lombarden 23.80, Disconto⸗Commandit 177.—. Berliner Effektenbörſe. Berlin, 10. April.(Schlußkurſe.) Ruſſennoten 214.15 214.15 Lombarden 24.— 23.20 40% Ruff. Anl. 1902 82.50 82.—] Canada Pacifte 15252 152 30 39½% Reichsanl. 91.40 91.60 Hamburg Packet 111.60 111 80 300 Reichsanleihe 81.80 82.— Hambz. Paket neue— 40% Bad. St.⸗Anl. 99.60—.— Nordd. Lloyd 9790 97.50 40% B. 3t.⸗B. neue 99.80..80 Dynamit Truſt 163 10 168 90 35% B. St.Obl. 1900 90.— 90.10] Licht⸗ u. Kraftanl. 112 20 113.80 8% Bayern 90,80 90.70 Bochumer 216 40 215 10 %% Heſſen—.——.— Konſolidation 409——.— 490 Heſſen 80.40 80 80 Dortmunder 62 50 60.50 39% Sachſen 81 40 81.50 Gelſenkirchner 195.— 194 800 Pfor. Rh. W. B. 96 40 96.40 Harpener 199.— 198 60 50% Cbineſen 100.80 100.30 Laurahütte 216 40 215. %o Italiener—.—— Phönir 185.40 184 30 97 Japaner(neu) 87.60 87.40 Ribeck⸗Montau 196.70 196 20 1860er Loſe 153.— 157 90] Wurm⸗Revier—— 40% Bagdad⸗Anl. 85.40 85.60 Anilin Treptow 370.— 869.20 Kecdücltten 200.50 199.60 Braunk.⸗Briketts 170.— 166.50 Bauk 152.50 152.50 D. Steinzeugwerke 220 50 220 50 Berl. Handels⸗Geſ. 182.— 162.— Düſſeldorfer Wag. 303 70 299.— Darmſfädter Bank 127.30 126.70] Elberf. Farben(alt) 607.— 607— Deutſch⸗Aſtat. Bank 140.90 189.50 Weſtereg. Alkaliw. 186.20 184.50 Deutſche Bank 234.— 284.— Wollkämmerei⸗Alt. 130.60 181.— DiscKommandit 176.90 177.—] Chem. Charlottenb. 198 50 199.50 Dresdner Bank 140.50 140.10] Tonwaren Wiesloch 100.— 100.— Nbein. ftredubank 133.40 133.40] Zellſtoff Waldhof 319.— 319 20 Aabe 5. Bankv. 134.50 124.80 Celluloſe Koſtheim 219.— 219.— Aübeck. Büchener———— Rüttgerswerken 148 10 148.— Staaisbahn 146.10 145.60 Privatdiskont 4% W. Berlin, 10. April.(Telegr.) Nachborſe. Kredit⸗Aktien 199 90 199 0 Staatsbahn 146.— 145.70 Diskono Komm. 176.60 177.10 dombarden 28 70 28.40 Pariſer Boörſe. Paris, 10. April. Anfangskurſe. Je% Rente 96 45 96.42 Türk. Looſe—.— 179 7⁰ tener—— 726.— 728.— 98 80 33.60 Reio Tinto 1648 1631 munifſ. 9485 94.76 155 S 2 09.„ Lagerbhaus—. 92.— Eiſenbahnen⸗ Francona, Rück⸗ und Pfälz. Ludwigsbahn—.— 218.— Mitver..⸗G. vm. „Maxbahn— 187.6% Bad. Rück⸗ u. Mitv.—.— 640— 2% Nordbahn 181.8 Bad. Aſſecurran;—.— 1205 Heilbr. Straßenbahn 80.——.— Continenſal. Verſich.—.— 410.— Chem. Induſtrie. .⸗A. f. chem. Induſtr.— Oberrh. Gbdn g.— 515.— Württ. Tranp.⸗Verſ. 590. Chem. Fab. Goldenbg.—— 178.— nduſtrie Verein em Fabren—.— 299.90 8 Sae—— Verein D. Oelfabriken 129.75—.— Dineler'ſ che Miſchſbr Weſt..⸗W. Famm 190.——.— Emaillirfbr. Kirrweil. Vorzug 105.50 Emaillw. Maikammer Brauereien, Ettlinger Spinnerei Bad. Brauerei 100.—— Hüttenh. Spinnerei 95.— Binger Aktienbierbr.—.——. Karlsr. Maſchinenbau— 210.— Durl. Hof vm. Hagen—.— 261.— Nähmfbr. Haid u. Neu 261.50—.— Eichbaum⸗Brauere!—.— 127 Koſth. Cell. u. Papierf.—— 219.- Elefbr. Rühl, Worms—. 90—Mannh. Gum. u. Asb. 140.——.— Ganters Br. Freibg. 106..——.— Maſchinenf. Badenia—.— 200.— Mannh. Verſicherung—.— 455— —— berrh. Verſich.⸗Geſ. 450— 130.— —.— 11.— — 91550 158.— Kleinlein Heidelberg—.— 195.— Oberrp. Clektrizität 25.——.— omb. Meſſerſchmitt 61.——.—Pf.Nähm. u. Fahrradf.—. 120 dwigsh. Brauere!—— 235 Portl.⸗Zement Hdlbg.—.— 154.— Mannh. Aktienbr.—— 187.— Südd. Draht⸗Induſt. 117.——.— Pfalzbr. Geiſel, MWohr—— Südd. Kabelwerke— 121. Brauerei Sinner. + 250— Verein Freib. Ziegelw. 150.——.— Br. Schrödl, Heidlbg. 201.50—.—-„ Speyr.„ 40.——.— „Schwartz, Speyer—.— 126.— Würzmühle Neuſtadk—.— 8—.— ficerr Waldhof— 320 —.— 5 r. Waghäuſel—147.50 uckerraff. Männh.—.— 72.— Telegraphiſche Handelsberichte. * Kaiſerslautern, 10. April. Das Bank⸗ und Kommiſ⸗ fionsgeſchäft von Leon Kehr in Kaiſerslautern befindet ſich t. „Frkf. Zig.“ in Zahlungsſchrierigkeiten, jedoch ſoll Ausſicht be⸗ ſtehen, im Wege der Liquidation alle Gläubiger zu befriedigen, ſodaß wahrſcheinlich die Eröffnung des Konkurſes vermieden wer⸗ den kann. Höchſter Farbwerke vorm. Meiſter, Lucius u. Brüning, Höchſt d. Main. An der Börſe zirkulieren It.„Frkf. Ztg.“ ſchon ſeit einiger Zeit Gerüchte, nach denen eine Erweiterung des Unternehmens in Ausſicht genommen ſei. Hierzu verlautet, daß die Höchſter Farb⸗ werke beabſichtigen, zu der.⸗G. Kalle u. Co. in Biebrich a. Rh. in ein ähnliches Verhältnis zu treten, wie ſie es ſchon ſeit Jahren zu der Firma Lerpold Caſſella u. Co. G. m. b. H. in Frankfurt a. M. unterhält. Das 4 Millionen Mark betragende Aktienkapital der Firma Kalle u. Co. ſoll angeblich in den Beſitz der Höchſter Farb⸗ werle übergehen, die dafür einen der beiderfeitigen Rentabilität entſprechenden Teil ihrer Aktien den Aktionären von Kalle u. Co. überläßt. Die.⸗G. Kalle u. Co., die für 1904 und 1905 je 9 Prozent und für 1906 10 Prozent Dividende verteilte, wird alsdann in die Intereſſengemeinſchaft Höchſter Farbwerke, Caſſella 1. Co. eintreten. Gleichzeitig verlautet, daß die Höchſter Farbwerke über die durch die Ausdehnung dieſer Jutereſſen⸗Gemeinſchaft be⸗ dingten neuen Aktien hinaus eine lpeitere Erhöhung ihres Aktien⸗ kapitals planen, und zwar ſoll angeblich beabſichtigt ſein, die aus⸗ zugebenden jungen Aktien den alten Aktionären zu einem relativ niedrigeren Kurs zum Bezug anzubieten, ſodaß mit der Ausgabe der jungen Aktien für die alten Aktionäre ein wertvolles Bezugsrecht entſtehen würde. * Frankfurt a.., 10. April. In der heute ſtattge⸗ habten Sitzung des Aufſichtsrates der Konſolidierten Alkaliwerke wurde die Bilanz für das abgelaufene Ge⸗ ſchäftsjahr vorgelegt. Der Bruttoüberſchuß ergibt 3 183 183.65., wovon für Generalunkoſten 316 839.48., für Abſchreibungen 1000 277.52., zuſammen 1 317 116.95 Mark in Abzug zu bringen ſind. Es verbleibt ein Rein⸗ gewinn von 1 866 066.70 M. Es wurde beſchloſſen, der Generalverſammlung, welche auf den 14. Mai berufen werden ſoll, eine Dividende von 13 pCt. auf die Stammaktien vorzuſchlagen und dem beſonderen Reſervefonds 250 000 M. zu überweiſen, ſodaß derſelbe die Höhe von 1 840 000 M. er⸗ reicht, neben dem bereits ſeit einigen Jahren in voller ſtatuta⸗ riſcher Höhe beſtehenden geſetzlichen Reſervefond von Mark 1240 000. * Berlin, 10. April. Die Zeichnungen auf die neuen An⸗ leihen des Reichs und Preußens liefen lt.„Frkf. Zig.“ bisher recht befriedigend ein, beſonders ſolche mit Sperre und Ein⸗ tragung in die Schuldbücher. Das Ausland iſt anfehnlich beteiligt, namentlich die Schweiz, Frankreich, Belgien, Holland und die nor⸗ diſchen Länder. *** Grün u. Bilfinger, Aktiengeſellſchaft, Mannheim. Bei der heu⸗ kige: Generalberſammlung waren 3518 Stück Aktien vertreten. Die Regularien wurden einſtimmig debattelos genehmigt, dem Vorſtande Entklaſtung erteilt und die Verteilung einer Dividende von 7 Prog. wie im Verſehre beſcleſten, welche Jofort gableur fi, —— Viehmarkt in Mannheim vom 2. April. Amt licher Be richt der Direktion.) Es wurde bezahlt für 50 K0. Schlachtgewichl: 344 Kälber: a) feine Maſt⸗(Vollm.⸗Maſt) und beſte Saugkälber 100-00., b) mittlere Maſt⸗ u. gute Saugkälber 95—00., o) ge⸗ ringe Saugkälber 30—00., 4) ältere gering genährte(Freſſer) —00 M. 275 Schafe: a) Maſtlämmer und jüngere Maſthammel 75—00., b) ältere Maſthammel 70—00., o) mäßig genährte⸗ Hammel und Schaſe(Merzſechafe) 85—00 M. 1213 Schweine: 8) vollfleiſchige derfeineren Raſſen und deren Kreuzungen im Alter bis zu 1¼ Jahren 59—00., b) fleiſchige 58—00., 6) gering entwickelte 57—40., d) Sauen und Gber 50—52 M. Es wurden bezahlt für das Stück: 000 LKuxuspferde: 000—0000., 000 Arbeitspſerde: 000—0090., 000 Pferde zum Schlach⸗ ten: 00- 000., 000 Zucht⸗ und Nutzvieh: 000—0000., 00 Stück Maſtvieh: 00—00 Mk., 24 Milchküähe: 200—50)., 329 Ferkel:.0016.00., 7 Ziegen: 12—25 Mk., 68 Zick⸗ lein:—6., OLdLämmer: 00—00 M. Zuſammen 2259 Stüch⸗ Handel mittelmäßig, Kälber und Milchvieh lebhaft. UHeberſeeiſche Schiffahrts⸗Telegromme. New⸗Nork, 8. April.(Drahtbericht der White Star Line Southampton.) Der Schnelldampfer„Teutonic“. am 1. April von Southampton ab, iſt heute mittag hier angetommen. Weitgeteint durch das ßaſſage⸗ und Reiſe⸗Zureau Zund⸗ lach& Bärenklau Nachf. in Mannheim, Babntofpſutz Nr. 7 dirett am Hauptbahnhof⸗ 5 85 5*** Marx& Goldschmidt, Mannheim Telegramm⸗Adreſſe: Margold, Fernſprecher: Nyy 36 und 1637 10. April 1908. Froviſionsfreit ſed Wir ſind als Selbſtkontrahenten Beer Käufer käufe unter Vorbehalt: 85 00 .⸗G. für Mühlenbetrieb, Neuſtadt a. d. H. e, Atlas⸗Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Ludwigshafen M. 280 Badiſche Feuerverſicherungs⸗Bank —— Baumwollſpinnerei Speyer Stamm⸗Aktien 07— „„ Vorzugs Aktien 10⁰—5 Benz& Co., Rheiniſche Gasmotoren, Mannheim( 158— Brauerei⸗Geſellſchaft vorm. Karcher, Emmendingen 27 r 243fr Bruchfaler Brauerei⸗Geſellſchaft Bürgerbräu, Ludwigshafen Chemiſche Fabrik Heubruch 1 8 5 805 5 zſr Daimler Motoren⸗Geſellſchaft, Untertürkheim, Lit. K. 190 5 „ 2 Lit. B. 55zfr— Fahr Gebr.,.⸗Geſ., Pirmaſeus—— Filterfabrik Enzinger, Worm 220 Flink, Eiſen⸗ und Broncegießeret, Maunheim 86— Frankenthaler Keſſelſchmiede 85— Fuchs, Waggonfabrit, Heidelberg„ Herrenmühle vorm. Geltz, Heidelberg 3 98— Lindes Eismaſchinen 176 17⁴ Linoleumfabrik, Maximiliansau 11⁴— Lothringer Baugeſellſchaft. Metz 85— Luxiſche Induſtriewerke,.⸗G. Ludwigshafen 102— Maſchinenfabrik Bruchſal, Schnabel& Henning 3830—5 Mosbacher Aktienbraueret vorm. Hübner 95— Neckarſulmer Fahrrad 161— Pfälziſche Mühlenwerke, Schifferſtadt 124 5 Nheinau, Terrain⸗Geſellſchaft I00zfr— Rheiniſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G., Mannheim 110 105 Rheiniſche Metallwarenfabrik, Genußſcheine— M. 205 Rheiniſche Schuckert⸗Geſellſchaſt, Mannheim 110— cheinmühlenwerke, Mannheim— 142 Rheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Mannheim— 112 Rombacher Portland⸗Cementwerke 128— Stahlwerk Mannheim 118 5 Süddeutſche Jute⸗Induſtrie, Mannheim 3 72 Süddeutſche Kabel, Nannheim Genußſchene— M. 85 Unionwerke,.⸗G., Fabriken f. Brauerei⸗Einrichtungen 185— Unionbrauerei Karlsruhe 5 66— Vita Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Mannheim— M. 800 Waggonfabrik Raſtatt 104— Waldhof, Bahngeſellſchaft— 6555fr Immobiliengeſellſchaft— 65 zfr Weſtendbau⸗Geſellſchaft in Karlsruhe 87 r— Zuckerfabrik Frankenthal 305— Verantwortlich: Für Politik: Dr. Frktz Goldenbaum: für Kunſt, Feuilleton und Vermiſchtes: Alfred Beetſchen; für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: Rich. Schönfelder; für Volkswirtſchaft u. den übrigen redaktionellen Teil: Karl Apfel; für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Franz Kircher⸗ Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei, — —— Butterick's Kaumagraph- att) Huster statt der bisherigen Pausen und Schablonen fur Stickereien eine neue Methode. Das Muster wird mit heissem Eisen auf den Stoff geplättet und ist sofort gebrauchsfertig. Tadellos wie alle Butteriek's Schnitte. 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Nichts hat ſich Habei ſeit Jahren beſſer bewährt, wie Luhns Waſch⸗Extralt und Luhns Salm.⸗Terp.⸗Kernſeife, weil man daraus ganz vor⸗ zügliche billige Waſch⸗ und Abſeif⸗Laugen bereitet, die ſchnell und ſſchadlos reinigen. Luhns iſt jetzt überall zu haben und nur echt mit Rotband. 7864 300 güb was drum, wenn ich nur wüßl, wer mir den unleidlichen Katarrh abnehmen wollte.— Abnehmen? Da wird keiner. Aber warum denn nicht lleber betämpfen? In Jays ächten Sodener Mimneral⸗ Paſtillen iſt die Möglichteit, ſelbſt den hartnäckigſten Katarrh gauz gründlich auszutreiben, geradezu glänend geboten, und von diefer Möglichkeit ſollten Sie doch auch Gebrauch machen. Ein Verſuch iſt jedenfalls nicht teuer, denn die Schachtel, die Sie in jeder Apotheke, Drogerie oder Mineral⸗ wafſerhandlung kaufen, koſter nur 85 Pfennig. 7086 Abonnement: 50 Pfennig monatlich. Trägerlohn 10 Pfennig. Telephon: Redaktion Nr. 877. Durch die Poſt bezogen inkl. Poſt⸗ aufſchlag M..91 pro Quartal. lannheimer Amts⸗ und Kreisverkündigungsblatt. Inſerate: Die Kokonel⸗Zeile. 28 Pfg⸗ Auswärtige Inſerate, 80, Die Reklame⸗Zeile„ 1 Muk — Expedition Nr. 218. Nr. 64. Freitag, den 10. April 1908. 118. Jahrgang. Bekannlmachnng. Straßenſperre betr. No, 37141 P. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kennt⸗ nis, daß behufs Vornahme von Straßenarbeiten in der kleinen Wall ſtadtſtraße zwiſchen Keppler⸗ und großen'᷑ſtadt⸗ ſtraße die Abſperrung dieſer Straßen vom 9. d. Mts. bis auf Weiteres nötig fällt. Während dieſer Zeitraumes iſt die Benützung der er⸗ wähnten Straßenſtrecke für den geſamten Fuhkwerks⸗ verkehr verboten. Zuwiderhandlungen werden gemäߧ 366 3. 10.⸗Str.⸗ .B. u.§ 121.⸗Str.⸗G.⸗B. mit Geld bis zu 60 Mk. oder mit Haft bis zu 14 Tagen beſtraft. 12735 Mannheim, 8. April 1908. Gr. Bezirksamt Abt. IVa. Polizeidirektion., Dr. Korn. Bekanntmachung. Die Bekämpfung der Schweineſeuche (Schweinepeſt) betr. Nr. 4800 III. Die Schweine⸗ ſeuche(Schweinepeſt) im Stalle des Heinrich Klee in Neckarau iſt erloſchen. 12780 Die Sperrmaßregeln ſind aufgehoben. Mannheim, 8. April 1908. Großh. Bezirksamtz Abteilung III: Dr B. Pfaff. Handelsregiſter. Zum Handels⸗Regiſter B, Band I,.⸗Z. 44, Firma „Süddeutſche Kabel⸗ werke.⸗G.“ in Mannheim, wurde heute eingetragen: Dr. Adolph Borel iſt aus dem Vorſtande der Geſellſchaft aus⸗ geſchieden. 12787 Mannbeim, 1. April 1908 Großh. Amtsgericht J. Konkursperfahren. Nr. 3728. In dem Kon⸗ kürsverfahren über das Ver⸗ mögen der Badiſch⸗Preußiſchen Reklamegeſellſchaft m. b. H. in Mannheim iſt zur Ab⸗ nahme der Schlußrechnung des Verwalters, zur Erhebung von Einwendungen gegen das Schlußverzeichnis der bei der Verteilung zu berückſichtigenden Forderungen Schlußtermin beſtimmt auf: Damstag, den 2. Mai 1908 vormittags ¼10 Uhr vor dem Amtsgerichte hierſelbſt J. Stock, Zimmer Nr. 41/42 Mannheim, 3. April 1908. Der Gerichtsſchreiber Großtz, Stkanntmachung. Die Alarmierung der Berufsfeuerwehr beir. Nr, 10988 J. In letzter Zelt iſt es wiederholt vorgekommen, daß die Berufsſeuerwehr ganz unnöd⸗ tigerweiſe alarmiert und zum Ausrücken veranlaßt wurde. Der Stadtrat hat dengemäß beſchloſſen, in allen derart'gen Fällen, ſoweit eine ſtrafbare Handlung vorliegt, künugpm die durch das Ausrücken des Löſchzuges entſtehenden Koſten von derjenigen Perſon, die den unnötigen Alarm herbeiführt, anzufordern. 31354 Mannheim, den 2. April 1908. Das Bürgermeiſteramt: Martin, Sauer. Hekanntmachung. Erneuerungswahl des Stiftungsrats des evan⸗ geliſchen Hoſpitalſonds. Nr. 146 76 J. Bel der heute durch den Bürgerausſchuß vorgenom⸗ menen Erneuerungswahl des Stiftungsrats des evangeliſchen Hoſpitallonds wurden die Herren Kaufmanu Joh. Bapt Sperling, Privatmann Heinrich Künmer und Gagwerksdirektor a. D. Chriſtian Beyer hier auf eine ſechsjährige Amisdauer wiedergewäblt. Ich bringe dies mit dem Au⸗ ſfügen zur öffemlichen Kenntnis, daß die Wahlaften 8 Tage lang zu ſedermanns Einſicht auf dies⸗ ſeitiger Regiſtratur auflegen und daß etwaige Beſchwerden oder Einſprachen gegen die Wahl binuen s Tagen von der Bekannt⸗ machung au be Großherzoglichen Bezirksaint oder dein Bürger⸗ meiſtergemt ſchriftlich oder münd⸗ lich zu Protokoll mit ſoſortiger Bezeſchnung der Beweismittel angebracht werden müſſen. Mannbeim, 7. Aprit 1908. Der Märtin. Szwpingier. Stkannkmachung. Ergänzungswahl in den Bürgerausſchuß detreſfend. ei der heutigen Wahltagfahrt wurde Herr Anton Geiß, Wirk hier auf die Dauer bis zur nächſten regelmäßigen Erneuerungswahl des Bürgerausſchuſſes(1908) in das Stadtperordnetenkollegium gewählt. Dies wird mit den Anfügen zur öfſentlichen Kennt⸗ nis gebracht, daß die Wablakten während der nächſten s Tage im Kaufhaus 8. Stock, Zimmer Nr 110 zu jedermanns Einſicht offen liegen und daß etwaige Ein⸗ ſprachen oder Beſchwerden gegen die Wahl während dieſes Beit raumes beim Bürger meiſteramt oder bei Großherſoglichem Be⸗ zirksamt hier unter ſoſornger Be⸗ zeichnung der Bewels mittel ſchrifzlich oder mündlich zu Pro⸗ tokoll zu geben ſind. 91356 Mannheim, 7. April 1908. Der Seene 31357 Amtsgerichts 2 Mr tin Beſſerer. 12788 Sauter Konknrsperfahren. 4 Schmz Wpenneen Uatellelt. Schlußnverteſlung in dem Kon⸗ 7 kurſe über das Vermögen des——2 Weinhändlers Max Buſch in Maunheim ſind Marl 1029,25 veriügbar. Dabei ſind zu be⸗ fh 2 10,04 bevorrechtigte, e, 18642,7 unbevorrechtigte Forderungsbeträge. 12784 2. 2 Maunheim, 9. Noril 1908, Friedrich Bähler, Koukursver walter. — Abtellung: Stollenvermfttiung Eltern 7 e welche ge ſonnen„ ihre Si und Mündel kommende Dinn en eine kaufmänniſche Lehre zu geben rre— zur orgung einer Vehrſtelle Aunerer Bermittlang bedienen, da mſr nur ſolche Firmen nachweiſen, welche den Lehrlingen erfahrungs⸗ 90 Gelegenheit zu einer tüch⸗ tigen Ausbildung als Kaufmaun bleten. 80036 Der Vorſtand. ehrvertrags ⸗Fermulart, 30 im einem Anhauge die Zuſammenſtellung der weſenzlichen, die lungstehrüinge betreſſen⸗ den mungen deg Handels⸗ geſetzbuchez und der Reichs⸗Ge⸗ werbeordnung enthalten, zum Prelſe— Pig. ver Stück bei östtall A 1. I. Burten zu bm. „Ie Nöhees varterre. 58333 jeden Alters können sich in ihren freien Stunden bei Tag oder Abends durch den Be uch unserer Kurse gründlich und billig für den Bureaudienst, dis Kauf. mannschaftete.vorbereiten and sich eins auskömm- liche, gesicherte Existenz schaffen. Hunderte der von uns aus allen Berufsstanden herangebildeten Damen u. Herren befinden sich heute in gut bezahlt. Stellungen, Worüber zahlreiche An- erkennungen vorliegen. Der Unterrioht wird ganz Individuell erteift u. von Fall nu Fall der Vorbiidung und Veranlagung derl.ernenden angespasst, sodass der Er- folg stets sicher ist. Volks- aschulbildung genügt, 5074 Privat-Handelsschule institut Süchler, D., 7/8 UHannheim D 1, 7/8 aus, Bureau- Zimmer Nr. 61(Personenaufzug). errealſchſtler erh. gründ Off u. Nr, 21080 an die Exped. Bekanntmachung. Die Erhebung der direkten Steuern betr. Wix erinnern daran, daß bis längſtens 15. d. Mts das II. Viertel der direkten Steuern (Vermögens⸗ u. Einkommens⸗ ſteuer) an die zuſtändige Steuer⸗ einnehmerei bezahlt ſein muß. Nichteinhaltung des Termins hat Mahnung und weitere Be⸗ teibung zur Folge, wofür die feſtgeſetzten Gebühren zu en!⸗ richten ſind. 12739 Mannheim, 10. April 1908. Großh. Finanzamt Dr. Bernauer. 5 Bekanntmachung. Erneuerungswahl in den Stitungsrat der Friedrich Reiß⸗ Stiftüng betr. Nr. 14854 J. In heutiger Wabl⸗ kagfahrt des Bürgerausſchuſſes würden die Herren 31355 Privatm. Wendelin Bouquet, 4 Alois Metz und Stabtrat Auguſt Denzel als Mitglieder des Stiſtungsrats der Friedrich Reiß⸗Stiftung aut eine ſechsjährige Amtsdauer gewählt Dies wird mit dem Anfügen zur öffeutlichen Keuntnes gebracht, das die Wahlakten 8 Tage lang zut Einficht der Wahlberechtigten im Kaufhaus— Regiſtratur 3. Stock Ztmmer Nr. 10— aui⸗ liegen und daß etwaige Ein⸗ ſprachen oder Beſchwerden gegen die Wahl iu derſelben unerſtreck⸗ lichen Friſt beim Bürgermeiſter⸗ amt anzuzegen und unter Be⸗ zeichnung der Beweis mittel aus⸗ zuführen ſind. Mannheien, 7. April 1908. Der Oberbürgermeiſter: J. B. Martin. Zeitler. Barzahlung. Neckaran. Verſktigerungs⸗Anfändigung. Im Auftrage der Witwe des Architekten Heinrich Spik⸗ kert hier, verſteigere ich am nächſten Lienstag, den 14. Mpril, nachmittags 2 uhr aus dem Nachlaſſe der Ge⸗ nannten folgende Gegenſtände an den Meiſtbietenden gegen 7874¹ Die Verſteigerung findet ſtatt in den Fabrikräumen bei⸗ Seckenheimerweg(am Schaaf⸗ brückchen). Eine große Partie hydrauliſch gepreßte Trottoir⸗Cementplat⸗ ten, ca. 3000 Im, meiſtens I. Qualität, ca. 1000 Stück Cementbackſteine, eine Partie Tuffſteine, 2000 Kanal⸗Back⸗ ſteine. Ferner: 1 Dezimalwage mit Gewich te, 60 Stück gut eroal⸗ tene Diele, 50 Stück Verſchal⸗ diele, 4 Steigleitern, dabei eine mit 37 Sproſſen ꝛc. ꝛc. Wegen näherer Auskunft und Beſichtigung der Gegen ſtände wende man ſich an die Frau Spickert Witwe, Seckenheimerweg Nr. 13. Alois Breunig, Waiſenrat. Unter den diesjährigen Erſt⸗ kommunikanten beſinden ſich wiederum viele rme Kinder, die zur Anſchaffung ihrer Kleidung dringend einer Bei⸗ hilfe bedürfen. Ich geſtatte mi deshalb die höfliche Bitte um gütige Zuwendung von Liebes⸗ 1 welche es mir ermöͤg⸗ ichen, den an mich geſtellten Anſuchen zu entſprechen. e P. Chriſtian, Belauntmachung. Die Inhaber der jetzt verfallenen Pfandſcheine vom Monati März 1907 über Goldpfänder(rote Scheine) Lit. A Nr. 6431 bis mit Nr. 9140 über Kleider⸗ u. Weißzengpfänder (weiße Scheine) Lit. BNr. 59721 bis mit Nr. 64714 und(grüne Scheine) Lit. O Nr. 76828 bis mit Nr. 81134 ſerner vom Monat Sepibr. 1907 über Sparkaſſenbücher(blaue N Lit. P Nr. 78 bis mit Nr. 79 werden aufgefordert, ihre Pfänder ſpäteſtens im Laufe des Monats April 1908 auszulöſen, an⸗ deimalss dieſe Pfänder zur Verſteigerung gebracht werden. Mannheim, 31. März 1908. Städtiſches Leihamt: Hofmann. 31824 Ad⸗Verpachtung. Am Mittwoch, den 15. April J. J8., nachmittags 2 Uhr, werden wir auf dem Rathauſe dahier die Ansübung der Jagd auf der ganzen hleſigen Ge⸗ marknug am weitere 6 Jabre, ſofort beginnend, bis 1. Fe⸗ bruar 1914, in öfſentucher Vei ſteigerung verpachten. Der Jägdbezirk umfaßt zirka 407 ha Wald und 310 ha Feld und Wieſen. 78749 Als Steigerer werden nur ſolche Perſonen zugelaſſen, welche ſich im Beſitze eines Jagdpaſſes be⸗ finden, oder durch ein ſchriftliches Zeugnis der zuſtändigen Behörde nachweiſen, daß gegen die Er⸗ teilung eines Jagdpaſſes Beden⸗ ken nicht entgegenſtehen. Der Eutwürf des Jagdyacht⸗ vertrags iſt zur Einſicht auf dem Ratbaus aufgelegt. Mückenloch, den 8. April 1908. Der Gemeinderat: Herbold. Bruder. Alt⸗kathol. Stabtpfarrer, L 10. 7. Vor-Anzeige Ab Sountag Calmsonntag) bis inelusiv Mittwoch bringen wir eine prachtvolle, wunderhar Kolorierte Serie Das Leben Jesus in vier zusammenhängenden Abschnitten: 5 Geine Geburt. Seine Kindheft. Sein Leben. Sein Tod) mit passender, stimmungsvoller Harmoniumbegleitung zur Vorfüthrung 5 Die Serie ist eine genaue Wiedergabe der Passions-Spiele. Dauer der Vorstellung oa. ½ Stunden. Eintritt jederzeit. 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In die Wilhelm Sachs ſche Stiftung kann in dieſem Jahre eine Amahl Knaben und Mädchen aufgenom. men werden Zur Aufnahme eignen ſich ſchulenflaſſene arme Waiſen und Kirder bedürſtiger braver Eltern, die ſn hieſiger Stadt heimalberechtigt bezw. unterſtützungswohnſitz⸗ berechtigt ſind, ohne Unterſchled der Konfeſſion. Die Stift⸗ linge erhalten Unterſtützung behufs Exlernung eines Hand⸗ werks bezw. zur Ausbildung in weiblichen Handarbeilen, Aufnahmegeſuche ſind urter Beifügung eines Geburtz⸗ und Schulzeugniſſes bis 15. April 1908 arher einzureichen Nach dieſem Termin eingebende Geſuche können nicht mehr berückſichtigt werden. 5 Mannheim, den 27. März 1908. Stiſtungskommiſſion: von Hollander. Bekanntmachung. Die Aufnahme von Stiftlingen in die Domkapitular Kieſer'ſche und Pfarrer —5 4— Kieſer'ſche Stiftung dahier pro 1. 190 5 8³² Nr. 227. In die Domkapitufar Kieſer'ſche Stiſtung ſowit in die Pfarrer Kieſer'ſche Stiftung kann in dieſem Jahrt eine Anzahl Knaben und Mädchen aufgenommen werden, Zur Aufnahme eiganen ſich ſchulentlaſſene, im Alter von 14 bis 16 Jahren ſtehende Kinder hieſiger katholiſcher un⸗ bemittelter Bürger. Die Stiſtlinge erbalten in den erſten Jahren Uunter ſtützung behufs Erlernung eines Handwerks bezw. von weib⸗ lichen Arbeiten und haben ſpäter bei gutem Verhalten An ſpruch auf einen Ausſtattungspreis. Aufnahmegeſuche ſind unter Beifügung eines Geburts und Schulzeugniſſes bis 15. April 1908 dahier einzureichen Geſuche, die nach dieſem Termin eingehen können nicht mehr berückſichtigt werden. Mannheim, den 27 März 1908. Die Stiſtungskommiſſton: von Hollander. Gögele. Gögele. Vorein Frauenbildung-Frauenstudium Abteilung Mannheim. Unſere Mitglieder und deren im gleichen Haushalt le⸗ bende Familienangehörigen können durch uns wiederum Hörerkarten für die öffentlichen Vorleſungen der Handelshochſchule 9 0 8 ermäßigten Preis von Mk..— pro einſtündige Vor⸗ erhalten. ie ſchriftliche Anmeldung hat bei Frau Alice Bens⸗ eimer L 12, 18 bis ſpäteſtens 16. ds. Mts. zu erfolgen. zorlefungsprogramme ſind vortſeloſt erhältlich. 78758 Witte. In der Arbeiterkolonie Ankenbuck macht ſich wieder der Mangel an Kleidungsſtücken aller Art⸗ Röcken, Joppen, Hoſen, Weſten, Hemden, Unterhoſen, Socken und beſonders an Schuhwerk— fühlbar. Wir richten deshalb beim Wechſel der Jahreszeit an dit Herren Vertrauensmänner und Freunde des Vereins die herzliche Bitte, wieder Sammlungen der genannten Be⸗ kleidungsgegenſtände gütigſt veranſtalten zu wollen. Die Sammlungen wollen entweder an Hausbvater Wernigk in Ankenbuck— Poſt und Station Dürrheim — oder an die Zentralſammelſtelle in Karlsruhe, Blumenſtraße Nr. 1, eingeſandt werden. Etwaige Gaben an Geld, die gleichfalls recht erwünſchl ſind, nimmt unſere Kaſſe, Blumenſtraße Nr. 1 in Karlsruhe jederzeit entgegen. 50001 Karlsruhe, im März 1908. Der Ausſchuß des Landesvereins für Arbeiterkolonien in Großherzogtum Baden. Kabeljau blütenweiß, ausgeſchnitten Seelachs.F. 20ff Mittlere Schellſiſche pn. 2 4 f. Feinſte Hol. Augelſchellfiſche, Maifſche, Rotzungen Lebende Karpfen y pß. 90 F Lorellen, Schleien, Hechle . Pd. J 8 Pf —— Bismarck-Heringe 2⸗Pfund⸗Doſe Nollmöpſe Pf 9 Heringe in Gelee 8e Nord 82 Breitestrasse 81,2 51 eigene Fiſchdampfer. 78750 pdnl Immer. f Lameyſtr. 14, 2 Tr. r. gut möbl. Salon⸗ u. Schlaf⸗ zimmer zu verm. N094 Molläx. 3 2. Eiage, n möbi. Zimmer zu v. 21088 bei ſcknellster Auskünrung Trauerhriefe u en Dr. B. Baasle Buchdruckerei 6. m. b.. ter: bll Iche s Bür gerbalpiatal.— Beramtwortlicher Neraddent: Franz Aircer.— D und Vertrieß: Dr. G. Hacs'ſche Buchdruckerel, G. nt. b. H. —.