— ——— Wfeunig monattich. Saungerlotn 28 Pßg. monatlich, burch die Poß bez incl. Poſte kufichtag Mi..4 9) Ouartaul. Eimzel⸗Nunemet d Pig · Iu ſerate: WMie Colonel⸗Zeile 8 Pfg⸗ Auswärtige Inſerate. 8„ Die Neklarze⸗Zeile.„1 Mark Geleſeuße und verbreitetee Zeitung in Mannheim and Umgebunz. Schklutz der Juſeraten⸗Anuahme ſür das Mittagsblatt Motzens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 8 Uhr. Anabbzängige Tagesgzeitung. Täglich 2 Husgaben (ausgenommen Sountag) leueſte Nachrichten Eigene Redaktionsbureaus in Berlin und Aarlsruhe. „Jonurnal Maunheim Telefon⸗Nummern: Dtrektton u. Buchhaltung 1442 Druckerel⸗Burean(un⸗- nahmen. Druckarbetten 8 Redaltion, Expeditton und Berlags⸗ buchhandlung 8 Nr. 175. Montag, 13. April 1908. (Abendblatt.) Vom moderniſtiſchen Kriegsſchauplatz. Auf dem moderniſtiſchen Kriegsſchauplatz iſt ſcheinbar Ruhe eingetreten. Unter dem großen Leichentuch, das die Enzyklika ausgeſpannt hat, regt ſich kein Leben; die Schnitzer und Engert ſind allein geblieben auf weiter Flur. Und den⸗ noch gefällt dem Ultramontanismus der Frieden nicht; was er braucht, iſt Hetze und Verfolgung, Ketzer, die er ſehen und greifen kann, gegen die er den Zorn der Maſſen aufrührt, über die er zum höheren Ruhm der Kirche triumphteren kann. Was da unter der Decke gährt, iſt in ſeiner Anonymität viel gefähr⸗ licher als offne Rebellion; man taſtet im Dunkeln und kann Die Böcke nicht von den Schafen ſcheiden. Alſo muß aufgeſpürt und aufgeſtört werden, was ſich verbirgt; wie bei einer Treib⸗ jagd muß mit Klappern und Geſchrei das Wild aus dem Dickicht zuſammengetrieben werden, damit der römiſche Jagd⸗ herr am Ende eine gute Strecke beſichtigen kann. Vielleicht winkt dem beſten Treiber gar ein Kardinalshut. Man muß es dem Profeſſor der Dogmatik in München, Dr. Atzberger, der in einem durch die ultramontane Preſſe gehenden Artikel aufs neue gegen die Moderniſtenpeſt in Deutſchland ins Horn ſtößt, laſſen: er verſteht ſich aufs Bür⸗ ſchen. Es iſt ein recht reichhaltiger Beſtand von Moderniſten⸗ hochtoild, den er in Deutſchland nachweiſt. Er ſchreibt: „Wie aber ſteht es mit der Verbreitung des von der Enzy⸗ klika verworfenen Modernismus in Deutſchland und überhaupt unter den Katholiken deutſcher Zunge? Ich wünſche dem Optimismus vieler in dieſer Hinſicht teilen zu können. Leider belehrt mich ein offener Blick auf die rauhe Wirklichkeit eines anderen. Ich muß J. Müller bei⸗ ſtimmen, wenn er ſchreibt:„Es wäre Blindheit, in Deutſchland gar keinen Modernismus und nicht eiumal Symptome des⸗ ſelben ſehen zu wollen.“ Zur Beſtätigung deſſen weiſt Müller hin auf„Das 20. Jahrhundert“, das ſchon jahrelang ausge⸗ ſprochenermaßen im fortgeſchrittenſten Lager des Modernis⸗ mus ſteht und mit ähnlichen Organen des Auslandes Fühlung unterhält, dabei aber im katholiſchen Klerus An⸗ hänger und einen kabholiſchen Mitarbeiter hat, auf jene ſchmählichen anonymen Artibel, durch welche katholiſche Geiſtliche in liberalen kirchenfeindlichen Zeitungen, batho⸗ liſche Einrichtungen, datholiſche Prinzipien, die katholiſche Lehre und katholiſche Sache mit hohlen, den Gegnern der Kirche ab⸗ gelauſchten Phraſen bekämpfen und beſchimpfen, auf die Tat⸗ ſache, daß das programmatiſche Buch des Modernismus, Loiſys „Evangelium und Kirche“ ins Deutſche überſetzt, in Deutſchland herausgegeben wurde; er weiſt hin auf manche noch weiter wirkende Lehren Schells, die offen⸗ berr moderniſtiſche Färbung tragen, auf die Artikel einer ſonſt katholfſchen Zeitſchrift(„Hochland“), welche die ſcholaſtiſche Philoſophie in ihren Grundprinzipien in ſo radäkaler Weiſe be⸗ Fämpfen, daß man bis zur Leugnung einer abſoluten und un⸗ veränderlichen philoſophiſchen Wahrheit fortſchreitet und nur eine relative, veränderliche, philiſophiſche Wahrheit gelten laſ⸗ ſen will; er weiſt hin auf die Adreßliga in Sachen des Index, welche in ihren Begleiterſcheinungen, ihrer Tendenz und in einzelnen ihrer Sätze nicht ſo harmlos und unſchuldig ſei, wie es die Intention der bekannt gewordenen Führer der ganzen A— Die kosmiſchen Meteore.“) Von der hehren Rüthe der Vorgänge am Firmament bedeutend abtweichender als das Auftreten eines Kometen iſt die Erſcheinung einer borüberhuſchenden Sternſchnuppe, das Aufleuchten einer Feuer⸗ kugel oder gar das vom Donner begleitete Herabſtürzen eines Metcor⸗ ſteines ſelbſt aus heiterem Tageshimmel. Wir dürfen uns deshalb Richt darüber wundern, daß dieſe Phänomene noch viel längere Zeit als die Kometen für irdiſche Dinge gehalten wurden, die ihren Ur⸗ ſprung in unſerer Atmoſphäre oder in unſeren Vulkanen hätten. Sie gingen ja augenſcheinlich in unſerer Atmoſphäre vor ſich, wie auch die ſpätere ſtrenge Unterſuchung beſtätigte, im Gegenſatz zu der Entwickelung unſerer Kenntniſſe von den Kometen. Es muß uns heute in Staunen ſetzen, daß ſonſt verſtändnisbolle Männer, ja ganze wiſſenſchaftliche Akademien ſich lange Zeit hart⸗ mäckig gegen jede Unterſuchung der Frage auflehnten, ob dieſe in unſerer Dunſthülle für uns in die Erſcheinung tretenden Vorgänge nicht doch ihren Urſprung im Weltenraume haben könnten. So er⸗ klärte der Dixektor des Wiener Naturhiſtoriſchen Muſeums(das heuke die reichſte Sammlung von Metcorſteinen überhaupt beſitzt), Stütz, im Jahre 1790, daß es wohl um die Mitte ſeines Jahrhun⸗ derts ſelbſt„aufgeklärte Köpfe“ gegeben haben möge, die wirklich an die Fabel glaubten, es könnten Steine vom Himmel fallen, daß aber zu ſeiner Zeit kein der Naturgeſchichte Kundiger dies mehr annehmen dürfe. Ja, als im ſelben Jahre 1790 in der Gascogne vor 300 Augenzeugen ein Stein vom Himmel gefallen war, und darüber der franzöſiſchen Akademie offiziell Mitteilung gemacht wurde, ſchrieb der bekannte Phyſiker Berthelon wörtlich:„Wie traurig iſt es nicht, eine ganze Munkzipalität durch ein Protokoll in aller Form Volks⸗ ſagen beſcheinigen zu ſehen, die nur zu bemitleiden find. Was ſoll ich einem ſolchen Protokoll weiter beifügen? Alle Bemerkungen ergeben ſich dem philoſophiſchen Leſer von felbſt, wenn er dieſes — „) Wir entnehmen den obigen Artikel der im Erſcheinen begrif⸗ jenen zweiten Auflage bvon M Wilh. Meyer,„Das Weltgebäude“. Verlag des Bibliographiſchen Inſtituts in Leißzig und Wien. Bewegung geweſen ſein mag; er weiſt endlich auf die ſo weit verbreitete Reformſucht, in der man die Kirche in ihren Lehren 215 Einrichtungen moderner Kultur und Wiſſenſchaft anpaſſen will.“ Es liegt Syſtem in dieſer Hetze. Der Münchener Mit⸗ arbeiter der„Kathol. Kirchenztg.“ in Salzburg kommt bei der Beſprechung des Atzbergerſchen Opus zu folgender Schluß⸗ folgerung: „Das Vertuſchen hilft nichts. Es muß einmal ausgeſpro⸗ chen werden: es gibt einenModernismus in Deutſchland, es gibt unter dem Klerus, beſonders dem jüngeren, ſehr viele Moderniſten, nur ſind ſie vorſichtiger als Dr. Schnitzer, weil ſie ihre Exiſtenz nicht aufs Spiel ſetzen wollen. Viel⸗ leicht hören wir aber bald aus akademiſchen Kreiſen noch einen anderen Fall, als den„Fall Schnitzer“. Was die Laienwelt betrifft, iſt gewiß keine Kirchentrennung oder Sektenbildung zu befürchten, dazu iſt die Welt nicht mehr religiöbs genug. Nicht Dogmen werden bekämpft, ſondern die Fundamente ſind Anterwühlt.“ Das iſt ja ein ſehr intereſſantes Geſtändnis. Ob da die „Kanzelvorträge über den Modernismus“ von Pfarrer K. Forſchner, Diözeſan⸗Präſes der Katholiſchen Männer⸗ und Arbeitervereine in Mainz, die jetzt erſchienen ſind, helfen werdenꝰ Pofftische Alebersicht. Manunheim, 13. April 1908. Baſſermann und die Jungliberalen. Die Dankesworte, die Baſſermann in Kaſſel auf die ihm zuteil gewordene Begrüßung ſprach, hatten etwa folgenden Wortlaut: 5 2 Wir verſammeln uns hier zum Vertretertag der Jungliberalen. Ich meine, daß dieſer Vertretertag unter günſtigen Auſpigien zu⸗ ſammentritt, wenn wir den Reichstag und ſeine Reſultate betrachten. Ich möchte den Satz ausſprechen, daß in dieſen Tagen, die hinter uns liegen, die Herzen deutſcher Patrioten höher ſchlugen und daß hiſtoriſche Augenblicke in dieſen Tagen an uns vorüberzogen. Am 18. Dezember hat der Reichskanzler die Auflöfung des Reichstages gewagt. Das Volk hat bei den Reichstagswahlen geſprochen und das Programm der konſervativ⸗liberalen Paarung ſanktioniert. Durch dieſe Wahlen war es nicht möglich, den ultramontanen Beſitzſtand zu ſchmälern, aber gegenüber der Sozialdemokratie wurde ein glänzender Erfolg erzielt. Durch die Niederlage der Sozialdemo⸗ kratie iſt aber auch das Zentrum getroffen. In dieſen hinter uns liegenden Tagen hat das Parlament die Quittung für dieſe Wahlen ausgeſtellt, hat das Parlament in ſeiner konſervativ⸗liberalen Mehr⸗ heit gezeigt, daß dieſe Paarung nicht zeugungsunfähig war und wir ſehen heute mit Freude die pofttiben Reſultate: die Annahme des Vereins⸗ und Vörſengeſetzes. Es iſt zu hoffen, daß ſich im Herbſt die Reichsfinanzreform, eine nationale Aufgabe erſten Ranges, an⸗ ſchließen wird. In dieſen Reſultaten hat ſich eins gezeigt: daß es das hiſtoriſche Verdienſt des Reichskanzlers war, dieſen Kampf zu wagen und das Vertrauen in das deutſche Volk zu ſetzen, daß es im Kampfe gegen Klerikalismus und Sozialdemokrakie nicht verſagen dverde. Wenn wir auf die Reſultate dieſer letzten Tage ſehen, dann müſſen wir erkennen, daß Konſervative und Freiſinnige es verſtan⸗ den haben, unter Zurückſtellung vieler Programmforderungen mit⸗ zuwirken zum Gelingen des großen Werkes. Dies Gebilde war alſo authentiſche Zeugnis eines offenbaren falſchen Faktums, eines unmöglichen Phänomens lieſt.“ Allerdings war es din hartes Stück, an das Herabfallen zentnerſchwerer Steine aus der Luft zu glauben, wenn man nicht ſelbſt Augenzeuge eines ſolchen Wunders geweſen war, und man begreift anderſeits, daß man dieſen Steinen nicht recht trauen wollte. Es wird erzählt, daß man einen am 7. Sept. 1514 in Ungarn niedergefallenen Stein von 250 Pfund Gewicht. mit ſchweren Ketten in der Kirche anſchmiedete, damit er nicht wieder davonfliegen köune. Gegenüber jenen einſeitigen und ſich ſchroff aller Ueberzenug⸗ ungskraft der Tatſachen verſchließenden Anſichten muß auch hier wie⸗ der feſtgeſtellt werden, daß bereits im griechiſchen Altertum ver⸗ einzelt richtigere Anſichten über dieſe Erſcheinungen aufgetaucht waren, So ſoll um 465 b. Chr. Anaxagoras die Meinung aus⸗ geſprochen haben, ein damals gefallener Meteorit möge aus der Sonne ſtammen, und Plutarch ſagte:„Sternſchnuppen ſind nach der Meinung einiger Phyſiker nicht Auswürfe und Abflüſſe des äthe⸗ riſchen Feuers, das in der Luft unmittelbar nach der Entzündung erliſcht, noch auch eine Entzündung und Entflammung der Luft, die in der oberen Region ſich in Menge aufgelöſt hat; ſie ſind vielmehr ein Fall himmliſcher Körper, dergeſtalt, daß ſie durch eine gewiſſe Nachlaſſung der Schwungkraft und durch den Wurf einer unregel⸗ mäßigen Bewegung herabgeſchleudert werden, nicht bloß nach der bewohnten Erde, ſondern auch außerhalb in das große Meer, weshalb man ſte dann nicht findet.“ Zu den berühmteſten Steinfällen aus früherer Zeit, die ſach⸗ gemäß beſchrieben wurden, und deshalb zu eingehenderer Prüfung den Erſcheinung hätten Anlaß geben ſollen, gehört der von Enſis⸗ heim Der Stein wurde in der Kirche des Ortes eingemauert, iſt aber bei einem Neubau des Turmes in den fünfgiger Jahren des vor, Jahrhunderts in das Rathaus des Ortes gebracht worden, wo man ihn heute noch ſehen kann. Er wiegt jetzt noch etwa 40 Kilo. Eine ſeinerzeit in der Kirche neben dem Stein aufgehängte Tafel beſchreibt den Fall. Wir geben ihren Inhalt teilweiſe wieder, da er die typi⸗ ſchen Erſcheinungen eines Steinfalles recht gut ſchildert und zugleich wieder ein Zeuanis von der Verlegenheit gißt, in melche die Ge⸗ phyſiſch kein künſtliches, das in die Brüche geht in dem Augenblick, in dern politiſche Aufgaben geſtellt werden. Aber auch der nationalliberalen Partei war es vergönnt, mitzuwirken an der Erledigung dieſer beiden großen poſitiven Aufgaben, die dem neuen Block geſtellt waren. Und dabei iſt der deutſche Liberalismus nicht zu kurz gekommen. Das natürlich iſt Har, daß, wenn Konſervative und Liberale aller Schat⸗ tierungen zuſammenwirken, dann können keine Geſetze zutage treten, die in allen Teilen rein beſtimmte konſervative oder liberale Färbung tragen, dann kann es nur Kompromißgeſetze geben. Dann kanm es nur gelten, liberale Grundzüge in dieſen Geſetzen zur Geltung zu bringen, wie dies im Vereins⸗ und Börſengeſetz gelungen iſt. Dazu aber iſt notwendig eine ſtarke liberale Partei. Wir müſſen national⸗ liberale Organiſationen überall im deutſchen Lande haben. So gibt ſich ohne weiteres der Zuſammenhang zwiſchen Reichs⸗ und Landes⸗ politik. Eine ſchwache, eine ungenügend zur Geltung kommende nationalliberale Partei in Preußen wird ohne weiteres hinütber⸗ wirken auf den Beſtand der nationalliberalen Partei im Reiche. Eine ſchwache nationalliberale Landtagsfraktion in Preußen wird bhne weiteres einwirken auf die Reichstagswahl. Dieſer enge Zu⸗ ſammenhang zwiſchen Preußen und dem Reich tritt auch in der Regierung zu Tage in der Perſonalunion der wichtigſten Miniſter⸗ poſten. Es tut not, der nationalliberalen Fahne bei den preußiſchen Wahlen zum Siege zu verhelfen, zum Siege mit der Tendenz, refor⸗ matoriſch auf allen Gebieten einzuwirken, auf denen Reformen not⸗ wendig ſind. Die Grundlage der Siege ſind gute Orgauiſation und Agitation. Niemals aber war eine Zeit ſo erfüllt von den Gedanken der Organiſation, wie die heutige. In alle Berufsſtände ragt ſie hinein. Wir begrüßen die Organiſation der jungen Männer, die heute in der jungliberalen Organiſation, ſpäter in der nationallibe⸗ ralen Partei die Kämpfer ſtellen.(Bravo!) So begrüße ich es, daß ſich auch in Kaſſel ein junglibevraler Verein aufgetan hat. Das Hoch des geſchätzten Redners galt ſchließlich dem Blühen und Ge⸗ deühen des Kaſſeler jungliberalen Vereins.(Lebh. Zuſtimmung.) Auf dem Verbandstag ſelbſt führte Abg. Baſſer⸗ manmn aus: Meine verehrten Herren und Parteifreunde! Geſtatten Sie ttir ein Wort des Dankes für die Brgrüßung und geſtatten Sie mir meiner Freude Ausdruck zu geben üder die neue Kampfesorgani⸗ ſation, die mit dem heutigen Tage in die politiſche Areng eintritt. Es beſteht kein Zweifel, daß das politiſche Leben im Reiche und in den Einzebſtaaten einen intenſiven Charakter annimmt. Die Wahl⸗ beteiligung iſt von Jahr zu Jahr geſtiegen. Es beſteht aber auch kein Zweifel, daß für die alten Parteien der Wahlkampf ſchwerer wird, da fortgeſetzt neue Parteigebilde ſich in den politiſchen Kampf einſchieben. Von einzelnen Bevölkerungsklaſſen werden Organi⸗ ſationen gebildet, mit denen die politiſchen Organiſationen zu rechnen haben. Die politiſchen Kämpfe erfahren hierdurch eine erhebliche Erſchwerung. In dieſem lebhaften Kampfe eine neue Organiſation der Jugend begrüßen zu können, die auf dem Boden der national⸗ liberalen Partei ſteht, das iſt für uns ein freudiges Ereignis, denn in dem Zuſtrömen der Jugendmannſchaften erfahren wir die natur⸗ gemäße Erneuerung der Partei. Und das iſt notwendig, notwendig bor allem in einer Zeit, da Klaſſen⸗ und Standesintereſſen in unge⸗ ahnter Weiſe ſich in den Vordergrund ſchieben. Was die Reichs⸗ politik anbelangt, ſo waren die letzten hinter uns liegenden Tage hocherfreulich, da mit Hilfe des Blocks Vereins⸗ und Börſengeſetz zur Annahme gelangten. Es ſcheint, daß die Blockparteien„Bülom als Erzieher“ zu folgen bereit ſind. Hätte der Block dieſe Reſultate nicht erzielt, ſo wäre er dem Fluche der Lächerlichkeit, der Leiſtungs⸗ unfähigkeit und denn Tode verfallen. Redner warf einen Rückblick bis zur Zeit von 1879, wo die Sezeſſion der Partei eintrat und ſie ihren früheren Einfluß einbüßte. Seit dieſer Zeit beginnt die Macht des Zentrums. Wir müſſen nach wie vor an dem Grundſatz lehrten durch ein ſolches Ereignis verſetzt wurden. Der Bericht lautet:„Anno Domini 1497 uff Mittwochen nächſt vor Martimi den ſiebenden Tag Novembris geſchah ein ſeltſam Wunderzeichen. Deun zwiſchen der eilften und zwölfften Stund zu Mittagszeit kam ein großer Donnerklopff und ein lang getöß, welches man weit und breit hörte, und fiel ein Stein von den Lüfften herab bei Enſisheim in ihrem Bann, der wog zweihundert und ſechszig Pfund, und swar der Klopff anderwo viel größer, dann allhier. Da ſahe ihn ein Knab in eim Acker im oberen Feld, ſo gegen Rhein und Ill zeucht, bei dem Gisgang gelegen, ſchlagen, der war mit Waitzen geſäet und khat ihm keinen Schaden, als daß ein Loch innen würd. Da führten ſie ihn hinweg und ward etwa mannig Stück davon geſchlagen: das ver⸗ bot der Landvogt. Alſo ließ man ihn in die Kirche legen, ihn willens dann zu einem Wunder aufzuhenken und kamen viel Leut allher den Stein zu ſehen, auch wurden viel ſeltſam Reden von dem Stein geredet. Aber die Gelehrten ſagten, ſie wiſſen nicht was es wär, denn es wäre übernatürlich, daß ein ſolcher Stein ſollt von den Lüfften herabſchlagen, beſonders es wär ein Wunder Gottes, denn es zuvor nie erhört, geſehen noch geſchrieben befunden worden wär Da man auch den Stein fand, da lag er bei halb Mannesti Erden, welches jedermann dafür hält, daß er Gottes Wi daß er gefunden würde. Und hat man den Klopff zu Lucern, zu Pfil⸗ ten, es wären Häuſer umgefallen.“ Von den drei Klaſſen von Erſcheinungen, den Sternſchnuppen, Feuerkugeln und Meteoritenfällen, die wir gemeinſam behandeln, ſind es die Feuerkugeln oder Boliden, die ſich durch ihre Größe und relatib langſamere ſcheinbare Bewegung(gegenüber den Stern; ſchnuppen) noch am eheſten als kosmiſche Phänomene anſprecher 5 ſo daß ſie nach den Kometen hier in die erſte Reihe zu ſteller nd. Eins der impoſanteſten Schauſpiele am geſtirnten Himmel, das der Augenblick unerwarteterweiſe bringen kann, iſt unſtreitig das Erſcheinen einer Feuerkugel. Plötzlich, ſo daß man den Anfang des Phänomens ſelten ſieht, ſondern erſt durch die bitzartig auftretende dann aber einige Zeit andauernde Helligkeit der Landſchaft den Blic FPUFUw(CCã ͤ WVTVTVPVPTVTPTPTGTPTPTVTbFPVTVTPbPVTbPbVTCTGTVTbTCVTPTPGPCGTVPTGVTVTVTP—PPTPTPTPTVTPPVVTPTTVTPTPTVTVTVTVTVTVTPVUPPTwTPTwVbVbTbTbVT((TbTVTVTVTVw————''''''''———— 2. Seit General⸗Anzeiger.(Avendblatt.) Mannkeim, 13. Nurl. feſthalten, daß die nationalliberale Partei eiue Partei der mittleren Linie iſt. Nach der Verabſchiedung des Vereins⸗ und Börſengeſetzes ſteht dem Block noch eine Rieſenaufgabe bevor: die Sanierung der Reichsfinanzreform. Hierzu kommt die Frage der Kolonien und der Ausbau der Flotte.— Nicht minder ſchwierig ſind die Aufgaben im breußiſchen Landtage, wo die nationalliberale Fraktion einen ſchwie⸗ rigen Kampf führt gegen die ühermächtige konſervative Partei. Dar⸗ Uber beſteht aber lein Zweifel, daß der Kampf ſich gegen Zentrum und Sozialdemokratie richten muß. Wir dürfen nicht erlahmen in dem Kampfe gegen das Zentrum und auch die Sozialdemokratie muß intenſiv betkämpft werden. Wenn es gelingt, der Sozialdemokratie noch eine ſolche Niederlage bei zubringen, wie die letzte, dann wer⸗ den die Anhänger wieder in die nationalen Vereine zurückkehren. Redner begrüßte den neuen Verband nochmals und hofft, daß er bei den Landtagswahlen ein tüchtiger Mitarbeiter werden möchte und dieſe Arbeit beitragen möge zum Siege der nationalliberalen Partei.(Lebhafter Beifall.) Die preußiſchen Landtagswahlen. Im Wahlkreiſe Guben⸗Sorau⸗Forſt werden bei der Wahl Freiſinnige und Nationalliberale zu⸗ ſammengehen. Für den Landtagswahlkreis Liegnitz⸗Goldberg⸗ Haynau haben die Konſervativen den Landesälteſten Frhr. . Forſtner⸗Pilgramsdorf und den Schornſteinfegerober⸗ meiſter Conradi⸗Breslau aufgeſtellt. Die Freiſinni⸗ gen und Nationalliberalen haben ſich für den Stadt⸗ rat Fiſchbeck⸗Berlin und den Landgerichtsrat Witz⸗ mwannLiegnitz entſchieden. Als Kompromißtandidaten der Konſervativen und Nationalliberalen in Görlitz⸗Lauban wurden end⸗ gültig aufgeſtellt: Oberſt a. D. Reimer, v. Schenkendorff, Unterſtaatsſekretär a. D. Fritſch. In Erfurt ſtellen die Nationalliberalen und Freiſinnigen heider Richtungen Stadtrat Stenger als gemeinſchaftlichen Landtagskandidaten auf. Gegen die nationalliberale Sonderkandi⸗ datur im Wahlkreiſe Hagen⸗Schwelm hat ſich der fungliberale Verein in Hagen erklärt. Er hält für die Landtagswahlen in Preußen ein nationalliberal⸗ freiſinniges Kompromiß auf der Grundlage der gegen⸗ ſeitigen Wahrung des Beſitzſtandes für erforderlich. Im Wahl⸗ kreiſe Alteng⸗Iſerlohn kandidieren für die Nationalliberalen die bisherigen Mandatsinhaber Juſtizrat Haarmann und Bergwerksdirektor Hilbk. In den beiden Wahlkreiſen Brilon und Paderborn hält das Zentrum an den alten Abgeordneten feſt; demgemäß ſind aufgeſtellt in Brilon Gerichtsrat Schulze⸗ Rüthen und Landesgerichtsrat Dinslage⸗Arnsberg und in Paderborn Landwirt Hermann und Landrat v. Savigny. Der Verband deutſcher Bureaubeamten, pheſſen Sitz Leipzig iſt, hat an den Reichstag eine Eingabe um geſetzliche Intereſſenvertretung der Bureaubeamten in Arbeitskammern gerichtet; in dieſer Eingabe wird geſagt: 8 Der unterzeichnete Verband Deußſcher Bureaubeamten mit dem Sitz in Leipzig bittet den hohen Reichstag, auch für die Bureau⸗ angeſtellten geſetzliche Intereſſenvertretungen in Arbeitskammern ſchaffen zu wollen. In dem Entwurf eines Geſetzes über Arbeits⸗ kammern, der dem hohen Bundesrat am 4. Februar d. J. von der Reichsregierung zugegangen iſt, wird die Errichtung bon Arbeits⸗ kammern für die Handlungsgehilfen, für die Terhmiker und Werk⸗ gaausgearbeitet ſind. Mit keiner Silbe werden aber bei dieſer Ge⸗ llegenheit die Burenubeamten, hauptſächlich die bei Rechtsauwälten und Notaren beſchäftigten, erwähnt. Infolgedeſſen richten wir an den hohen Reichstag die höfliche wie dringende Bitte, auch die Buxeaubematen einmal in den Genuß ſozialer Wohltaten kommen zu laſſen. Seit einigen Jahrzehnten ſchon bemithen ſich die Bureau⸗ beamten⸗Verbände, die ſoziale Lage ihrer Berufsgenoſſen zu beſſern; jedesmal aber wurden unſere Bitten an den hohen Reichstag wie an den hohen Bundesrat unberückſichtigt gelaſſen. Wir bitten deshalb den hohen Reichstag wiederholt, ſich auch unſeres von der Geſetz⸗ gebung ſo gut wie ausgeſchloſſenen Standes zu erinuern und unſerer dringlichen Bitte, den Bureaubeamten in den zu ſchaffenden Arbeits⸗ lammern eine geſetzliche Intereſſenvertretung zu geben, zumal vor zwei Jahren ſchon der frühere Staatsſekretär des Innern, Graf von Poſadotpsky, eine ſolche in Ausſicht ſtellte, ſtattzugeben. Die Angaben, die der Verband in ſeiner Eingabe über die Johnverhältniſſe macht, rechtfertigen das Verlangen,„die Bitreaubeamten einmal in den Genuß ſozialer Wohltaten kommien zu laſſen“. eeereeeeeee, nach der Quelle derſelben wendet, taucht unter den feſten Sternen oder im Dämmerſcheine des beginnenden oder endenden Tages eine wundervoll, meiſt in grünlichem oder bläulichem Licht erſtrahlende rundliche Maſſe auf, die ſchnell, in wenigen Sekunden, größer und heller wird, als käme ſie direkt auf den Ort zu, an dem wir, erſchreckt und bewundernd zugleich, dem majfeſtätiſchen Phänomen zuſchauen. Dieſer Eindruck wird noch dadurch erhüht, daß die anfangs große ſcheinbare Geſchwindigkeit des Phänomens gewöhnlich raſch abnimmt zend die Bahn faſt immer gegen unſeren Horizont geneigt iſt. Die Feuerkugel hat nun ihren Hemmungspunkt erreicht. Es entwickelt ſich mit einem Schlage die ganze Pracht der wundervollen Erſchei⸗ nung: der Feuerball zerplatzt und ſchleudert ſchlängelnde Raketten mach allen Richtungen, ein wahrhaft himmliſches Feuerwerk, in deſſen Glanz die Landſchaft magiſch erſtrahlt. Einen Augenblick ſpäter iſt Alles verſchwunden. Zuweilen nur folgt der Erſcheinung ein mächtiger Donner, und noch ſeltener ſtürzt dann ein Stein aus der Höhe, Her ſich nicht allzutief in den Erdboden eingräbt und, an ſeiner Ober⸗ Häche wenigſtens, glühend heiß ift. (Schluß folgt.) Buntes Feuilleton. Das Ende der Freibilletts. Aus Paris wird berichtet: Donmerstag iſt eine Verſammlung der Pariſer Theaterdirektoren im Baudeville zuſammen getreten und hat den folgenſchtveren Entſchluß gefaßt, die Freibillets aufzuheben oder zu mindeſt in ſehr energiſcher Weiſe zu beſchränken. Das Freibilletweſen hatte im Pariſer Theater⸗ leben einen Umfang angenommen, der ſowohl für die Direktoren als auch für die Schriftſteller zu einem ſchweren Schaden ſich entwickelte; denm der Brauth, gut ſituierten Theaterbeſuchern Freibillets und Billets zu ermäßigten Preiſen abzulaſſen, nahm immer größere Di⸗ menſtonen an Bei der des neuen Vertrages, der zwiſchen den Bühnenleitern und der Societe des Auteurs abgeſchloſſen wer⸗ den ſoll, wurde jetzt beſchloſſen, daß ſedes Theater zu Beginn der Saiſon der Geſellſchaft der Schriftſteller eine Liſte der Perfönlichkeit einzureichen hat, denen ſie freien Zutritt gewähren will; die ſo Vergünſtigten erhalten dann einen Platz, den ſie nur perſönlich be⸗ mutzen dürfen. Vor dem Eintritt ins Theater müſſen ſie ſich jedesmal in eine befondere Liſte eintragen. Der Diwektor ſoinerſeits darf zu meiſter weiteren Entwürfen vorbehalten, die, wie es heißt, bereits 28 1*— Badiſche Politik. r Dgüaueſchingen, 12 April Der liberale Voltsverein, der trotz der kurzen Zeit ſeines Beſtehens ſchon über 500 eingeſchriebene Mitglieder zählt, veranſtaltete geſtern abend im Saale des Gaſthauſes„Zum Lamm“ hier zu Ehren des ſcheidenden, zum 1. Mai nach Mannheim verſetzten Herrn Regierungsaſſeſſor Dr. Fritz Benſinger eine Abſchiedsfeier. Nicht nur aus Donaueſchingen, ſondern auch aus der weiteren Umgebung waren die Parteifreunde in großer Anzahl erſchienen, um ſich von dem Scheidenden, der ſich um die liberale Sache in der Baar ſo hervorragende Ver⸗ dienſte erworben hat, zu verabſchieden. Der Abend wurde eröffnet durch den Vorſitzenden, Herrn Notar von Diemer, der in ſeiner Eröffnungsanſprache ſchon darauf hinwies, daß nicht allein vom politiſchen Standpunkt aus das Scheiden des Herrn Dr. Benſinger aus hieſiger Stadt ſehr ſchmerzlich empfunden wurde, ſondern daß auch im geſellſchaftlichen Leben hier nach dem Scheiden des Genannten eine große Lücke ent⸗ ſtehen würde. Hierauf hielt Herr Hauptlehrer Scherzinger ein längeres Referat über die politiſchen und Rechts⸗Zuſtände in den Vereinigten Staaten von Nordamerjka. Nach Be⸗ endigung des mit großem Beifall aufgenommenen Vortrags feierte der Vorſitzende in längeren Ausführungen die Ver⸗ dienſte des ſcheidenden Parteifreundes Dr. Benſinger. Mit herzlichen, ſchlichten Worten hob er beſonders hervor, daß ſich der Scheidende nicht nur durch ſein jederzeit unermüdliches und wahrhaft ideales Eintreten für die liberale Sache, ſondern auch in ſeiner Eigenſchaft als Bezirksbeamter die Verehrung ſeiner ſämtlichen Mitbürger in hohem Maße erworben habe, und man ihn daher allgemein nur ungern ſcheiden ſehe. Nach ihm ergriff ſodann Herr Gymnaſiumsdirektor Luckenbach das Work. In humoriſtiſcher Weiſe ſchilderte dieſer ſeine mit Herrn Dr. Benſinger gemeinſchaftlich geſchlagenen Wahl⸗ ſchlachten, in welchen Dr. Benſinger ſich ſtets eines vornehmen und niemals verletzenden Tones bedient habe. Herr Land⸗ tagsabgeordneter Hilbert gab in ſeinem und im Namen der vielen am Kommen leider verhinderten Parteifreunde dem Bedauern Ausdruck, daß ſie ihren erprobten und hochverdien⸗ ten Parteifreund, den ſie nicht nur als Politiker, ſondern beſonders auch als Beamten ſehr verehrten, nunmehr verlieren müßten. In freudig bewegten und herzlichen Worten dankte der Gefeierte für die ihm und ſeiner Frau bewieſene Ehrung, gleichzeitig verſprechend, auch künftig ſoweit es in ſeinen Kräften ſtehe, für die Förderung der liberalen Ideale ein⸗ zutreten. * Emmendingen, 12. April. Hier ſoll eine neue liberale Zeitung als Konkurrenzblatt der farbloſen „Breisg. Nachr.“ gegründet werden. Der Bezirk Emmen⸗ dingen, welcher einen liberalen Abgeordneten wählt, hat z. Zt. kein liberales Blatt. Es iſt deshalb ein dringender Wunſch der hiefigen liberalen Kreiſe, daß hie rbald ein liberales Blatt erſcheint. Der Herausgeber ſoll bereits gefunden ſein. Vorſtaudsſitzung des Deutſchen Flottenvereins. sh. Berlin, 12. April. In Hotel de Rome trat heute vormittag die mit lebhafter Spannung erwartete Vorſtandsſitzung des Deutſchen Flotten⸗ vereins zuſammen, die ſich mit der Vorbereitung der im Juni d. J. in Danzig ſtattfindenden Hauptverſammlung des Deur⸗ ſchen Flottenvereins befaſſen ſollte und für die in anbetracht der gegenwärtigen Kriſe im Deutſchen Flottenverein heftige Auseinanderſetzungen über die künftige Geſtaltung des Flot⸗ tenvereinspolitik ſowie die künftige Zuſammenſetzung des Prä⸗ ſidiums dieſer großen nationalen Körperſchaft erwartet wurden. Mit Rückſicht darauf hatte das Präſidium⸗ denn auch für die heutige Zuſammenkunft den ſtrengſten Ausſchluß der Oeffentlichkeit proklamiert. Was trotzdem aus den zumteil ſehr heftigen Erörterungen durchſickerte, darüber wird uns von einer dem alten Präſidium naheſtehenden Seite geſchrie⸗ ben: Den Vorſitz während der vielſtündigen Tagung führte der derzeitige Leiter der Vereinsgeſchäfte Herr Geheimrat Bus⸗ ley, der in ſeinem Hauptberuf Direktor der Danziger Schichauwerft iſt. Die Mitglieder des Geſamtvorſtandes, der ſich aus den Vorſitzenden der Landes⸗ und Provinzialverbände, ſowie aus den von der Hauptverſammlung gewählten perſön⸗ lichen Mitgliedern zuſammenſetzt, waren faſt vollzählig er⸗ ſchienen. Die Verhandlungen, die ſtreng vertraulich unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit geführt wurden, währten bis zum SS......TtTtr jeder Vorſtellung nicht mehr als 20 Freikarben an ſeine Freunde aus⸗ geben. In den Sommermonaten Juli und Auguſt dagegen iſt den Birhnenleitern hinſichtlich der Erteilung von Freibillets wieder Selbſtändigkeit verliehen. Die Billets zu ermäßigten Preiſen wer⸗ den völlig abgeſchafft. Dieſer Beſchluß erregt in Paris großes Auf⸗ ſehen und wird als ein Erfolg der Société des Auteurs angeſehen, allein es fehlt auch nicht an Stimmen, die wie Sarah Bernhardt und M. Murehy, der Direktor des Grand Guignol, ihre Bedenken haben und auch für den Schriftſteller eine Gefahr davin ſehen, wenn den Direktoren die Möglichkeit genommen wird, bei neuen noch un⸗ bekannten Stücken, oder bei alten, die auf dem Repertoire erhalten werden ſollen, durch Freibilletts das Haus zu füllen und auf dieſe Weiſe ein vielleicht anfangs geringes Inbereſſe mit der Zeit zu ſteigern. — Königliche Hochzeitsgeſchenke für Miß Elkins. Dem Globe wird aus Rom gemeldet: Der Juwelier des königlichen Hauſes, Muſſi, hat vom König von Italien, der Königin und der Königin⸗ Mutter wichtige Aufträge empfangen, die ſich auf Geſchenke zur Hoch⸗ zeit des Herzogs der Abruzzen mit Miß Elkins beziehen, Königin Margherita, die eine koſtbare Sammlung alter Spitzen beſttzt, ſoll beabſichtigen, einige davon der Amerikanerin für ihr Brautkleid an⸗ zubieten. Es iſt noch nicht feſtgeſetzt, ob die Heirat in Rom oder in — Das Rauchen der Damen. Die engliſche Frauengeitſchrift The Ladies Field ſtellt die außerordentliche Zunahme des Rauchens bei den Damen feſt. Beſonders in Paris rauchen faſt alle Damen nach dem Eſſen, auch wenn das Diner nicht in engerem Kreiſe ſtatt⸗ findet, und niemand findet das noch irgendwie merkwürdig oder auffallend. Zu den notwendigen Kleinigkeiken, die ein elegante Dame immer bei ſich führt, gehörk ein Zigarettenetui und ein Feuerzeug und zwar wird mit dieſen Dingen ein ungeheurer Luxus getrieben, da Feuerzeug und Etui Meiſterwerke der Juſwelierkunſt ſein müſſen. ——— ſpäten Abend und nahmen einen zum Teil erregten Ver⸗ lauf. Wie verlautet, dürfte es bei der Hauptverſammlung die am 14. Juni d. J. in Danzig ſtattfindet, gleichfalls zu erregten Auseinanderſetzungen und möglicherweiſe zu einer Spaltung des Vereins kommen.— Die Kriſis int deutſchen Flottenverein begann bekanntlich im Herbft v. J. mit der Wahl des Generalmajors Keim zum geſchäftsführenden Vorſitzenden. Der bayeriſche Landesverband an deſſen Spitze Frhr. v. Würtzburg, Kammerherr v. Spieß, Graf du Molin, Staatsanwalt Troeltſch u. a. ſtehen, beanſtandete die Wahl des Generalmajors Keim, weil dieſer bei den Reichstagswahlen im Januar 1907 eine lebhafte Agitation für die Bülowſche Wahlparole gegen Zentrum und Sozialdemokratie entfaltet hatte. Der bayeriſche Landesverband, der auf ſeine katho⸗ liſchen Mitglieder Rückſicht zu nehmen ſich verpflichtet hielt, ſtellte die Behauptung auf, daß der Flottenverein ſich ledig⸗ lich auf die Erſchließung des Verſtänd 5 die deutſche Flotte zu beſchränken habe und ſich nicht an politiſchen Streit⸗ fragen beteillgen dürfe. Da der bayeriſche Landesverband nun in General Keim den Träger jenes Prinzips erblickt, das vom Flottenverein fordert, daß er ſich an dem politiſchen Kampf in nationalem Sinne zu beteiligen habe, ſo erhob der bayeriſche Landesperband gegen die Wahl Keims Einſpruch. Das Ber⸗ liner Präſidium ſowohl wie auch die meiſten Landes⸗ und Provinzialverbände ſtanden jedoch auf der Seite des Generals Keim. Es kam zu heftigen Preßfehden, ſodaß der Präſident des deutſchen Flottenvereins, Fürſt zu Salm⸗Horſtmar, ſich veranlaßt ſah, eine außerordentliche Goneralperſammlung nach Kaſſel einzuberufen, um dieſer die Entſcheidung über den Streit zu überlaſſen. Dieſe Verſammlung hat aber die Krifts nur noch verſchärft, weil ſich inzwiſchen die Protektoren, zu⸗ nächſt Prinz Rupprecht von Bayern, ſodann der jetzige Regent von Braunſchweig, ferner der Großherzog von Oldenburg und ſchließlich auch der Kaiſer ſelbſt auf die Seite der Bayern geſtellt hatten, und weil endlich der Kaiſer den Prinzen Hein⸗ rich veranlaßte, mit der Niederlegung des Protektorats zu drohen, falls General Keim an der Spitze bliebe. Dieſes Ein⸗ greifen des Kaiſers veranlaßte das Präſidium, vor Beginn der Kaſſeler Tagung die Erklärung abzugeben, daß es unwiderruf⸗ lich ſeine Aemter niederlege. Die Kaſſeler Verſammlung nahm dann einen Verlauf, der in unzweideutiger Weiſe ſich gegen den bayeriſchen Landesverband und diejenigen richtete, die ſich auf ſeine Seite ſtellten. Mit großer Mehrheit ſtellte man ſich damals auf den Standpunkt, daß das Präſidium in jeder Weiſe korrekt gehandelt habe und es wurde demzufolge dieſem auch ein Vertrauensvotum ausgeſprochen. Die Bayern, die durch den Mund des Staatsanwalts Troeltſch vorher hatten er⸗ klären laſſen, daß fſie bei Erteilung eines ſolchen Vertrauens⸗ votums aus dem deutſchen Flottenverein ausſcheiden müßten, und die in dem Augenblick, als das Vertrauensvotum fiel, den Saal verließen, haben nachträglich ihre Austrittserklärung wieder zurückgenommen. Die Frage, ob ſie ausgeſchieden ſind oder dem Verein noch angehören, führte deshalb in der heuti⸗ gen Vorſtandsſitzung an erſter Stelle zu ſehr lebhaften Aus⸗ einanderſetzungen. Dann ſtritt man ſich darüber, weshalb die heutige Vorſtandsſitzung überhaupt einberufen worden war, da ſtie mit dem Sinn und Wortlaut des Statuts nicht in Ein⸗ klang zu bringen ſei. Denn nachdem in Kaſſel die große Mehrheit ſich für das alte Präfidium entſchieden hatte, wäre, ſo wurde von Vertretern der Maforität ausgeführt, der ein⸗ fachfte Weg zur Beſeitigung der Kriſis doch der geweſen, das alte Präſidium wiederzuwählen. Hierzu ſei aber ausſchließ⸗ lich die Danziger Hauptverſammlung befugt und nicht die heutige Vorſtandsſitzung. Die von einer Seite gemachten Vor⸗ ſchläge in Bezug auf das neuzubildende Präſidium wurden dann auch mit großer Mehrheit abgelehnt.— Damit bleiht die Kriſis im Deutſchen Flottenverein bis zur Danziger Haupt⸗ verſammlung beſtehen und alle Anzeichen deuten darauf hin, daß es dort zur Trennung kommen wird. Verein für Frauenſtimmrecht. Es war ein glücklicher Gedanke des Vorſtandes des Vereins für Frauenſtimmrecht der Frage der ſtaatlichen Penſionsver⸗ ſicherung der Privatbeamten, die ſeit der Gründung eines Hauptausſchuſſes der großen Verbände der Gruben und Fabrik⸗ beamten im Oktober 1901 zu Hannover in Deutſchland eine bren⸗ nende geworden iſt, einen Diskuſſionsabend zu widmen; gehören doch unter den Begriff„Privatbeamten“ Perſonen, wellche gegen Gehalt im Privatdienſt oder bei ſtaatlichen, kommunalen oder kirchlichen Behörden in noch nicht penſionsberechtigten Stellen beſchäftigt ſind, auch eine große Anzahl von Frauen. Der am 10. April ſtattgefundene Diskuſſionsabend, der den Wünſchen und Forderungen dieſer weiblichen Privatbeamten galt, erfreute ſich eines guten Beſuchs und zwar hauptſächlich aus Kreiſen Mannheimer Vertreter der Privatbeamtenbewegung. Die Vor⸗ ſitzende des Vereins, Frau Wolff⸗Jaffé, wies in ihrer Begrü⸗ ßungsanſprache auf das vor einigen Tagen definitiv zur An⸗ nahme gelangte Reichsvereinsgeſetz hin, das für die Frauen durch Anerkennung der wirtſchaftlichen Bedeutung der berufs⸗ tätigen Frauen eine Grundlage für Frauenforderungen bedeutel und als deſſen erſter Erfolg die Aufnahme von weiblichen Mik⸗ gliedern im Heidelberger Nationalliberalen Verein angeſehen werden kann. Wie notwendig es aber iſt, daß die politiſche Frau ſolange ſie indirekt auf die Geſetzgebung einzuwirken ſucht, nur ſolche Volksvertreter und Parteien unterſtützt, die ſich ver⸗ pflichten, kräftig für Frauenforderungen einzutreten und bei -zuenen geſetzgeberiſchen Reformen Sorge dafür tragen, daß die⸗ ſelben den berufstätigen Frauen Nutzen und nicht Schaden brin⸗ gen, beweiſt die noch als Männergeſetz anzuſehende Penſionsver⸗ ſicherung für Privatangeſtellte, die noch auf dem Grundſatz auf⸗ gebaut iſt„Nur der Mann iſt der Erpährer der Familic“, denn es nimmt keine Rückſicht auf die Tatſäche, daß ein großer Teil weiblicher Angeſtellten unverheiratet bleibt, für alte Eltern oder junge Geſchwiſter zu ſorgen hat und im Falle des Ablebens die Hinterbliebenen in Not zurückbleiben.“ Der Referent des Abends, Rechtsanwalt von Harder führte aus, daß die Frage der Pen⸗ ſionsverſicherung in Deutſchland erſt in den letzten 30 Jahren durch Veränderung des geſamten wirtſchaftlichen Lebens aufge⸗ taucht iſt, in welcher die Zahl lebenslänglich abhängiger Per⸗ ſonen außerordentlich angewachſen iſt. Für die Arbeiter iſt das, was für die Privatangeſtellten jetzt angeſtrebt wird, die Un⸗ ſicherheit ihrer Lage zu verbeſſern, durch Alters⸗ und Invali⸗ ditätsverſicherung teilweiſe ſchon erreicht worden. Eine Grund⸗ lage für die Penſionsverſicherung der Pripatangeſtellten kaun nur geſchaffen werden durch Beiträge, die zur Hälfte von Ar⸗ beitgeber, zur Hälfte vom Angeſtellten geleiſtet werden. Für die weiblichen Angeſtellten kommt in Betracht, daß ſie an ſich im Verhältnis zu ihren Leiſtungen ſchlecht bezahlt ſind und ein Bei⸗ trag beiſpielsweiſe von 10 Prozent bei einem Monatsgehalt von Mannheim, 13. April General⸗Anzeiger.(Abendblatt)a S. Sekte. 80 Mark ſchwer empfunden würde. Deshalb wurde angeregt, den Prozentſatz für die niederen Gehälter auch niederer feſtzuſetzen. Nach den Beſchlüſſen der Siebener⸗Kommiſſion des Hauptaus⸗ ſchuſſes ſoll auch bei den weiblichen Privatangeſtellten das Recht auf Penſion mit Verheiratung wegfallen. Der Kaufmänniſche Verband für weibliche Angeſtellte, die bedeutendſte, 23000 Mit⸗ glieder umfaſſende Berufs rganiſation, an deren Spitze Frau Mina Cauer in Berlin ſteht, ſowie die Verbündeten Kaufmän⸗ niſchen Vereine für weibliche Angeſtellte mit Frl. Eva von Roy in Königsberg i. Pr., haben die Forderungen der Frauen als Leitſätze aufgeſtellt, Vorſchläge und Eingaben gemacht. In der Tat erſcheint es unbillig, daß durch die Verheiratung der Pri⸗ vatangeſtellten alle vorher erworbenen Rechte wegfallen ſollen und die Beitragszahlung verheivateter Frauen für Witwenver⸗ ſorgung nutzbar gemacht werden ſoll. Von den geſetzgebenden Faktoren, die ohnehin nicht leicht an die Penſtonsverſicherung gehen werden, wird allerdings wie man es bei dem Vereinsgeſetz geſehen hat, das in ſeiner jetzigen Faſſung weite Kreiſe unbe⸗ friedigt läßt, nur mit Konzeſſionen etwas zu erreichen ſein. Bedauerlich wäre es, wenn dieſe Konzeſſionen gerade den weib⸗ lichen Privatangeſtellten Schaden bringen würden. Nach leb⸗ haftem Beifall der Zuhörer ſchloß ſich in der Diskuſſion Herr Wertheim den Ausführungen des Referenten en und unterſtützte die berechtigten Forderungen der weiblichen Handlungsgehilfin⸗ nen, forderte aber in Zukunft die gleiche kaufmänniſche Aus⸗ bildung der weiblichen Privatangeſtellten wie der männlichen. Herr Direktor Kinkel, der im hieſigen kaufmänniſchen Verein weiblicher Angeſtellter ſchon einmal im internen Kreiſe über das Thema kurz berichtet hatte, vergleicht die von Fräulein von Roy⸗ Königsberg im Auftrage der Verbündeten Kaufmänniſchen Ver⸗ eine vorgeſchlagenen Abänderungen mit den Leitſätzen der Sie⸗ bener⸗Kommiſſion, und findet den Vorſchlag des Frl. von Roy die weiblichen im Geſchäft des Vaters, Ehemannes oder Bruders ſowie die als Hausbeamtinnen im Haushalt ohne Gehalt tätigen Frauen auch zur Verſicherung heranzuziehen, zu weitgehend. Der Diskuſſionsredner empfiehlt den Frauen im Intereſſe des Zu⸗ ſtandekommens des ſeit Jahren erſtrebten Geſetzes, ihre Forde⸗ rungen etwas einzuſchränken. Mit der Aufforderung an die an⸗ weſenden männlichen Vertreter der MannheimerPrivatbeamten⸗ bewegung auch ihrerſeits durch Entgegenkommen das in Ausſicht genommene Geſetz für die weiblichen Privatbeamtinnen ſegens⸗ reich ausgeſtalten zu helfen, ſchloß die Vorſitzende den belehrend und angeregt verlaufenen Tiskuſſionsabend des Vereins für Frauenſtimmrecht. Aus Stadt und TLand. * Maunheim, 13. April 1908. Zur Beratung des ſtädtiſchen Budgets VII. Der fünfte und letzte Tag der Budgetberatung verlief ruhig und war von kurzer Dauer. Das bemerkenswerteſte Moment iſt die Streichung des laufenden Beitrags von 1000 M. an den Gewerbeverein und Handwerkerverband, die geeignet iſt, unter den hieſigen Handwerkern große Unzufriedenheit und Mißſtim⸗ mung hervorzurufen. Warum man gerade den Handwerkern dieſen Zuſchuß entzieht, iſt uns unerklärlich. Die Begründung, die vom Stadtratstiſche für die Streichung gegeben wurde, iſt recht unglücklicher Natur. Weil der Verein dem Erhohungsheim „Friedrichshort“ für die Handwerker einen Zuſchuß leiſtet, wird ihm die ſtädtiſche Unterſtützung entzogen. Wir meinen, daß es Pflicht des hieſigen Gewerbevereins und Handwerkerverbandes iſt, eine ſolche wohltätige, dem ganzen badiſchen Handwerkerſtand zur Ehre gereichende Einrichtung wie das Erholungsheim „Friedrichshort“ nach Kräften moraliſch und finanziell zu unter⸗ ſtützen. Dieſes für die Handwerker errichtete Erholungsheim iſt ein Werk der Selbſthilfe, das in allen Kreiſen, die Sympathie für den Handwerkerſtand hegen, freudig begrüßt werden ſollte. Was will dieſes Erholungsheim? Es will kränklichen Handwer⸗ kern Gelegenheit bieten, gegen billiges Entgelt ihre Geſönsheit wieder zu erhalten, ſich neue Kraft zu ſchaffen zu weiterer Tätig⸗ keit in ihrem Berufe. Die Handwerker ſind, wenn ſie ſich gegen Krankheit und Arbeitsunfähigkeit ſchützen wollen, auf die Selbſt⸗ hilfe angewieſen und dieſer Weg wird ihnen ja auch bei jeder Gelegenheit anempfohlen. Es wird viel Kopfſchütteln in Baden erregen, daß dem Mannheimer Gewerbeverein und Handwerker⸗ berband eine Unterſtützung von 1000 M. entogen wurde, weil er das ſo eminent wichtige, für die Handwerker ſegensreich wirkende Erholungsheim„Friedrichshort“ finanziell ſicherſtellen hilft. Das Bedauerlichſte an der ganzen Sache iſt aber, daß es Handwerker gibt, welche ſich nicht ſcheuen, dieſen ſonderbaren Standpunkt des Mannheimer Stadtrates gutzuheißen, ja ihn noch zu befür⸗ worten. Wenn weiter geſagt wird, daß auch der ablehnende Be⸗ ſchluß des Gewerbevereins und Handwerkerverbandes in der Frage der Ueberlaſſung eines Platzes für die Aufſtellung von Freilichtgruppen in der Gewerbehalle den Stadtrat mit zu ſeiner Eutſchließung auf Streichung der 1000 M. veranlaßt hat, ſo fehlt uns für eine derartige Vergeltungsmaßregel jedes Ver⸗ ſtändnis. Die Verwaltung einer Stadt wie Mannheim ſollte bei der Entſcheidung der Frage der Gewährung von Unterſtütz⸗ ungen und Zuſchüſſen an Vereine und Verbände doch ſolch' klein⸗ liche Erwägungen außer acht laſſen und von größeren Geſichts⸗ punkten ausgehen. Es muß die Handwerker tief verletzen, wenn bei einem Budget, das ſich auf Millionen beläuft und das Mittel für alle möglichen Zwecke vorſieht, 1000 M. für einen Verein geſtrichen werden, der ſeine Tätigkeit ausſchließlich der Wahr⸗ nehmung der Intereſſen der Handwerker widmet. So ſind denn nunmehr die Beratungen des ſtädtiſchen Bud⸗ gets beendet. 5 Tage haben ſie in Anſpruch genommen und auf alle Gebiete unſeres umfangreichen ſtädtiſchen Gemeinweſens erſtreckten ſich die Debatten. Ueberblickt man die tagelange Dis⸗ kuſſion, ſo heben ſich aus ihr zwei Höhepunkte mächtig hervor: die Schuldebatte und die Theaterdebatte. Sonſt wurden tiefgehende Fragen nicht angeſchnitten, neue Gedanken nicht vor⸗ gebracht. Zur Erhebung kommt eine Umlage von 30 Pf., was nach der alten Berechnung eine ſolche von 60 Pf. bedeuten würde, alſo degenüber dem Vorjahr eine Steigerung von 6 Pf. ich zum Wort Die Ate Rede des Intendanten. Von Dr. Theodor Alt. Als ich am verfloſſenen Freitag Abend die Bürgerausſchuß⸗ ſitzung verließ, glaubte ich ehrlich, daß Herr Intendant Dr Hagemann das Taktgefühl beſitze, unſeren Streit über die Frage der Illuſion auf der Schaubühne aus dem Spiele zu laſſen. Er gehörte m. E. nicht hierher, wenn der Herr Intendant nicht ſpeziell wegen dieſer Verſuche angegriffen wurde; Herr Levi hatte ihm die Güte der Carmeninſzenierung bereits atteſtiert, und als ich wegging, ſprach gerade Herr Geck, von dem ich eigen entſprechenden Angriff nicht erwartete. Darauf mußte nach meiner Meinung die Theaterdebatte mangels weiteren Stoffes beendet ſein. Nur deshalb, weil der Herr Intendant bis hierher dicht gehalten hatte, glaubte ich an ſein Taktgefühl in dieſem Falle, obgleich er es im Uebrigen während der Sitzung an dem gebotenen Taktgefühl mehrfach fehlen ließ; gegenüber dem Bür⸗ gerausſchuß, gegenüber dem Mannh⸗-imer Publikum und gegen⸗ über dem Künſtlerperſonal des Hoftheaters. Perſönliche Er⸗ regung infolge der Debatte entſchuldigt ihn dabei in keiner Weiſe. Denn die Dinge, die er vorbrachte, die Art, in welcher er auf die Frage ſeines Künſtlerperſonals eingehen wollte, mußte er vorher überlegt haben und hatte er jedeufalls überlegt. Die Art, wie er dem Bürgerausſchuß gegenüber auftrat, liegt offen⸗ bar in ſeinem Naturell, und dieſes unterſteht, als ein unrkenn⸗ barer Beſtandteil ſeiner Perſönlichkeit, der Kritik. Ebenſo iſt die Art ſeines Auftretens gegenüber dem Mannheimer Publikum einer berechtigten Kritik unterworfen. Aufzuregen brauchte er ſich übrigens nicht, wenn er ſeiner künſtleriſchen Sache wirklich ſicher war; wenn er von der böllig einwandfreien Beſchaffenheit ſeiner Leitung unſeres Theaters wirklich ſo überzeugt war, wie er es zu erkennen gab. Endlich faßte ihn auch der Herr Stadt⸗ verordnete Levi in ſeiner großen Rede zum Theaterbudget nicht übermäßig ſcharf an, ſondern bekundete ein Zartgefühl, das man an ihm ſonſt nicht gewöhnt iſt. Nur daraus konnte ich es mir nachträglich erklären, daß ich die beiden Herren vor der Sitzung auf dem Gange in eifrigem Geſpräch begriffen ſah, das ſehr höflich abſchloß. Als ich die Sitzung abends verließ, begann gerade Herr Geck. Da von keiner Seite eine Provokation erfolgt war, die den Herrn Intendanten genötigt hätte, von meinen Ar⸗ tikeln zu ſprechen, ich ferner bei der mir bekannten Sachlichkeit des Herrn Geck auch darauf rechnete, daß er dem Intendanten dazu auch keine Gelegenheit mehr geben werde, ſo glaubte ich, woggehen zu können. In dem Vertrauen auf die Sachlichkeit des Herrn Geck habe ich mich, wenigſtens nach den Zeitungs⸗ und mündlichen Berichten, nicht getäuſcht. Wohl aber hatte ich mich getäuſcht in der Annahme, daß den Herrn Intendanten ein Gefühl für das unter den gegebenen Verhältniſſen Schickliche ab⸗ halten werde, von mir zu ſprechen, und daß er deshalb auch einen Angriff gegen mich ohne Provokation nicht mehr vom Zaune brechen werde. Das Erklingen des Telephons belehrte mit darüber. Nachdem ich gegangen war, richtete der Intendant in einer zweiten Rede einen Angriff von höchſter perſönlicher Schärfe gegen mich, der am folgenden Vormittag in Nr. 174 der„Neuen Badiſchen Landeszeitung“ im wörtlich feſtgeſtellten und zumteil durch Sperrdruck hervorgehobenen Wortlaut ver⸗ öffentlicht worden iſt. Seine letzten Worte:„Und morgen ſteht's in der Zeitung“, bezogen ſich alſo wohl auf ein ſchon vorliegen⸗ des Manufkript; jedenfalls war der Angriff vor der Sitzung wohl überlegt und vorbereitet und nur in Reſerve behalten wor⸗ den: Der Herr Intendant beſaß nicht das Gefühl, das ſämtliche Redner im Saale geleitet hatte, und mich, als icho nicht ſpracht Den Inhalt dieſes Angriffs kannte ich natürlich nicht, als tungen des Intendanten auch nicht erwidern. Den genauen Wortlaut erfuhr ich erſt am Samstag Mittag durch die„Neue Badiſche Landeszeitung“. In der„Volksſtimme“ erſchien er erſt abends. Dagegen hat dort noch im Mittagsblatt ein Herr Be⸗ vichterſtatter die Begebenheiten geſchildert. Auch ich habe Zinn für die unfreiwillige Komik anderer, und deshalb habe ich es ihm leineswegs verübelt, wenn er mein Auftreten im Saale mit demjenigen eines„Terreros“ verglich. Aber er irrte, wenn er von einer„angekünſtelten Ruhe“ meiner darauf gefolgten Rede ſprach. Der eigene Abendbericht der„Volksſtimme“ beweiſt das Gegenteil. Ich ſprach vielmehr mit derjenigen Ruhe, welche dem Fechter die Sicherheit in der Führung der Klinge und das Ver⸗ trauen auf eine gerechte Sache verleiht. Deshalb war ich, als ich im Mittagsblatt der„N. B..⸗Ztg.“ den Wortlaut der Rede des Herrn Intendanten las, doch einigermaßen überraſcht: paff, wie man zu ſagen pflegi Herr Dr. Hagemann hatte mich nicht etwa bloß einer objetiven Unwahrheit, ſondern der wiſſent⸗ lichen Unwahrheit beſchuldigt. Seit ich ein Knabe war, hat niemand mehr Gelegenheit ge⸗ funden, mich einer Lüge oder Unwahrhaftigkeit zu zeihen. Herr Dr. Hagemann mußte aus Eſſen an der Ruhr hierher kommen, um mir meinen Schild zu beſchmuten. Bis dahin war er blank. Aber ich denke, es wird nicht viel Mühe koſten, dieſen Schmutz wegzuwiſchen. Herr„H..“ in der„N. B. Landszig.“ hat ihm den Handlanger gemacht. Aber beſchäftigen wir uns nicht weiter mit Herrun„H..“ ſondern überlaſſen wir ihn ſeinen eigenen Empfindungen. Empfindungen, die durch mein bisheriges Ver⸗ halten zu ihm vielleicht ausgelöſt werden. Herr Geck hat neulich einmal im Bürgerausſchuß die aus⸗ gezeichnete Bemerkung gemacht, es ſei ein Trick mancher Redner, den Boden des Kampffeldes zu verſchieben. Dieſes Tricks be⸗ diente ſich auch der Intendant, um anſtelle jedes Verſuchs einer ſachlichen Widerlegung meiner Kritik ſeiner Tätigkeit, das Audi⸗ torium mit einer Behauplung zu verblüffen, die jene überflüſſig zu machen ſchien. Ich muß mich nun— was ich und andere ſonſt nicht zu tun pflegen— leider auch gegenüber dem Herrn Intendanten des Ausdrucks„unwahr“ bei allen etwaigen Unrich⸗ tigkeiten bedienen, um mich nicht zu ſchädigen. Man vermeidet den Ausdruck ſonſt gerne, auch bei Preßberichtigungen, weil man unter anſtändigen Leuten bis zum Beweiſe vorausſetzt, daß die Unwahrheit keine wiſſentliche geweſen ſei, und weil der Ausdruck „unwahr“ dieſen Beigeſchmack eben doch hat. Beginnen wir zunächſt mit denjenigen Behauptungen des Herrn Intendauten, die wahr ſind; ſie ſind kurz beiſammen. Es iſt alſo wahr, daß 104 Freibilletts zur Oper„Carmen“ aus⸗ gegeben wurden, und nicht„über 200“, und es iſt wahr, daß im 1. Rang nicht nur 16, ſondern 65 Plätze verkauft waren. Es iſt aber unwahr, daß die Unſtimmigkeit meiner Angabe mit dem Kaſſenrapport des Theaters auf wiſſentliche Unwahr⸗ heit zurückzuführen ſeien. Gibt es denn irgend jemanden in Mannheim, der mich bei meiner juriſtiſchen Erfahrung für ſo dumm hält, daß ich mich bei einem öffentlichen Vorgehen, dem ich einen bleibenden Erfolg wünſchen muß, auf unwahre Angaben ſtützen möchte? Auf Angaben, die dem ſoforkigen Gegen⸗ beweis ausgeſetzt wären? Die Frage, wieviele Plätze im erſten Rang verkauft waren, ſcheidet hier aus, ſchon weil ich die Be hauptung, es ſeien nur 16, nur von andern erzählt und nicht beſtimmt aufgeſtellt hatte; 35 Plätze blieben unperkauft. Das Verſchulden an der audern Angabe aber trage nicht ich, kam. Ich konnte alſo auf die talſächlichen Behaup⸗ Tage vor der Aufführung nämlich war der Billettverkauf ſt ſchwach, daß der Intendant es mit der Angſt bekam und zu einer höchſt ungewöhnlichen Maßregel griff: er ließ im Theater an⸗ ſchlagen, daß jedermann vom Perſonal, der ſich darum melde Freibilletts bekommen könne. Es iſt aber unwahr, däß, wie der Intendant in der Sitzung behauptete, der Satz von 104 Freibilletts derjenige ſei, der„bei jeder Vorſtellung von Intereſſe“ ausgegeben werde Der Herr Intendant verſchleierte dabei vielmehr wiſſentlich die Tatſache, daß zu Vorſtellungen außer Abonnement ſonſt über⸗ haupt keine Freibilletts ausgegeben werden. Im Abonnement bewegt ſich die Anzahl zwiſchen 40 und 100, in beſonderen Fällen bis 140. Nun, welche von beiden Behauptungen kommt der Wahr⸗ heit näher, diejenige des Intendanten oder meine? Ich muß aber noch beweiſen, daß die meinige nicht wiſſentlich unwahr aufge⸗ ſtellt wurde. Zu der Angabe kam ich folgendermaßen: Schon zwei bis drei Tage vor der Aufführung von„Carmen“ äußerte mir jemand, daß die Freibilletts ausgeboten würden,„wie ſaures Bier.“ Als ich ins Theater ging, ſah ich, was ich bis dahin noch nie bemerkt hatte, den Kaſſier, Herrn Zimmermann, im Beſtibül unter einem großen Knäuel ſich drängender Menſchen Billetts ausgeben. Ich begriff aber nicht einmal, daß dies Freibilletts ſeien, ſondern dachte, der Andrang ſei ſo groß geworden, daß man auch außen Billetts verkaufe. Das hätte mich nämlich gar nicht gewundert; Reklame für die Inſzenierung war genng ge⸗ macht worden, auch durch mich. Nachher klärte man mich auf. Am Tage nach der Aufführung erhielt ich 2 Angaben, daß 400 Freiplätze ausgegeben worden ſeien. Dies war mir zu rund. Ich erkundigte mich daher möglichſt unbefangen bei einem Hof⸗ theatermitglied, von deſſen Objektivität ich ebenſo überzeugt ſein durfte, weil es ſich in ungekündigter Stellung befindet und gut beſchäftigt iſt, wie von ſeiner Ehrenhaftigkeit. Von dieſem er⸗ hielt ich auf die Frage:„Es ſollen viele Freibilletts ausgegeben worden ſein?“ die völlig beſtimmte Antwort:„Ja, etwas über 200.“ Daher nahm ich dieſe Ziffer in meinen letzten Artikel über „Die Illuſion der Schaubühne“ auf, den ich am verfloſſenen Montag morgens früh von 4 Uhr bis 11 Uhr niederſchrieb. Etwas vor 11 Uhr ging das Manuſkript mit Ausnahme der zwei letzten Seiten in die Druckerei. Nachdem dies geſchehen war, wollte ich nun ſogar den Verſuch einer Nachkontrolle machen, obgleich ich dazu eigentlich keine Veranlaſſung hatte, und mich ins Theoter zum Kaſſier begeben, obgleich ähnliche Beamte bei einer frührren Anfrage ähnlicher Art ſich ſo zurückhaltend benommen hatten, daß ich die volle Wahrheit nur bei Vorlage des Kaſſen⸗ rapports zu erfahren hoffte. Herr Zimmermann begegnete mir aber auf der Straße, mein Unternehmen war alſo damit eigent⸗ lich ſchon vereitelt. Ich fragte ihn jedoch:„Iſt es wahr, daß üder 250 Freibilletts ausgegeben wurden?“ Hierauf war ſein Be⸗ nehmen ein derartig verlegenes, daß es mich ſchon reute, einem Unterbeamten des Intendanten dieſe Verlegenheit überhaupt be⸗ reitet zu haben. Und als er mir nun ſehr betreten antwortete: „Nein, Herr Doktor, es waren nur etwas über 100,“ da glaubte ich ihm einfach nicht, ſondern dachte vielmehr, daß er mir in der Verlegenheit wenigſtens nicht die volle Wahrheit geſagt, ſondern irgend etwas verſchwiegen habe. Ich ſah mich infolgedeſſen auch nicht veranlaßt, meine ſchon im Druck befindliche Angabe zu ändern, weil ich ſie im größten Ernſte von einer völlig einwand⸗ Plätze außer dieſen: 75, macht zuſammen 179 Plätze, d. h. bei ins⸗ hauptet, ich habe ihn zuerſt gverſönlich angegriffen. Denn das tat er, wenn er verſchwieg, daß er mich in ſeinem Vortrage zuerſt„perſönlich“ angegriffen hatte. Denn am Schluſſe meiner erſten Artikelſerie hatte ich ihn nicht perſönlich angegriffen, ſon dern nur ſeine Leſtrebungen einer rein ſachlichen Kritik unker⸗ zogeit. Ich wollte damit auch mehr ſeinen Freunden, als ihm, einen Wink geben, daß ich, zum erſten Mal, ſeſt ich in Mannheim bin, es der Mühe wert und für nötig finde, mich um die fünft⸗ leriſche Verwaltung des Theaters kritiſch zu bekümmern. Wis für eine Anffaſſung muß der Herr Intendant ſelbſt beſizen, wenn er jemals glanben konnte, ich wünſchte aus irgend einer perſün⸗ lichen Gehäſſigkeit unſerem Theater keinen Erfolg! Ein künſt⸗ leriſcher und finanzieller Erfolg des Dr. Eiſenbart ſei mir un angenehm geweſen, aus einem ſolchen Grunde! Meinen Eiſ⸗ fluß auf die Gemüter ſeiner Freunde hatte ich nicht überſchätzt; ich wollte nur wenigſtens einmal den Verſuch machen, ihnen n We zu legen, daß die Ausſtattungs⸗Experimente des Intendanten doch nicht die Aufgabe des Mannheimer Theaters ſeien, ſondern andexe, wie, nach der allgemeinen Anſicht des Publikums, auch ihnen unmöglich verborgen geblieben ſein kann. Das alſo hätten ſie ihm mitteilen ſollen. Aher Gott ſchütze mich vor meinen Freun⸗ den! Es ſollte mich ſehr wundern, wenn ſie es nicht waren, die es dem Intendanten nahelegten, daß er auf meine Kritik eine Erwiderung geben müſſe; die den Bonner Vortrag dazu für ge⸗ eignet hielten; die vorſchlugen, er ſolle den Vortrag zum Beſten den Bühnengenoſſenſchaft halten. Ich weiß es aber nicht und darfs alſo auch nicht einmal annehmen. Aber das Fiasko wüär fürchterlich, nas den Beſuch des Vortrages betraf, und ich bek⸗ ließ den Vortrag in der mir keineswegs unangenehmen Lage des „perſönlich“ Angegriffenen. Der Herr Intendant befindet ſich Irrtum, wenn er glaubt(oder z darguf gefolgten Arkikel aus p ſchrieben. Denn er weiß beſſ heimer Publikums, wohin m ſie ihn nebenbei umwerfen ſoll Abſicht; nicht in der Abſicht, d ch in einem großen 20% ich habe e gen ihn ge⸗ des Manin⸗ en; und wenn 0 nicht einmal in meiner 0 aus redlicher Ueberzengung und keinesweg aus perſönlicher it ja möglicher veiſe gefaßt haben könnte. Es iſt, wie ich mich durch Nachleſen überzeugt habe, überhaupteunbachr, daß mir aus dieſen Artikeln eine„perfönliche“ 1 len ſondern in letzter Linie trägt es der Intendaut. Noch am dritten Gehäſſigkeit gegen Herrn Dr. Hagemann nachgewieſen werden 4, Selle⸗ —:.——4—. Geueral⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 13. April. Wunte, Man niuß vielmehr ſehr begriffsſtützig ſein, wenn man 5ß ſte ſich nicht„perſönlich“ gegen Herru gege i in ihm ver⸗ brauchte ſich nur von ihnen krenneſt, ſe yn mein Angriff nicht mehr. Noch vorgeſ ſch es für zahr wohl möglich gehalten, daß Herr Dr.§ Mit dem Mumiheimer Publikum einigen würde. glaube ich es nicht mehr. freimütig vor f elter Bü an der Ruhr 1 hierhergetommen, um den berachtigten W Dieſer Bürger it zu entſprechen, ſondern um ihnen die oltroyieren zit ich endlich davon überzeugt worden bit ſchaft erklär Herr Dr ie die Lei⸗ tung ein des Mannheimer Theaters, Verſchied fordert. Herr Dr. Hagemann ſ bon 12 Büchern, die er in 10 arbentsreichen Jahren geſchriebe Ich kenne die Vedeutung und den wiſſenſchaftlichen We Büchar, ſie mögen bei ſeinem entſchiedenen littera lente alle wäxe an einer Au ſeinen recht gut ſein 6 davon nicht ü der Theaterleitung verſucht Dalenten zweifle ich auch hier nicht. Allein er hat bis zum heu⸗ ligen Tage noch nicht den Beweis dafür erbracht, daß er aus eigener Geſtaltungskraft ein Muſcidrama in ſeiner Totalität auf die Beine ſtellen kaun. Hätte er mir doch ſagen dürfen, es ſei unwahr, daß er die Juſzenierung der Salome ſich in Köln bei Marterſteig Arſehen habe!(Herr Marterſteig, der mir dies perſönlich f Sommorfriſche zu Poutreſing auf mein Lob dieſer Leiſt des Jutendanten erzählt hat, wü de ih ich im Stiche laſſen Mmiijſen.) mir doch ſagen dii es ſei uuwahr, daß ex die mindeſie ſige und höchſt pielige Neuausſtattung von „Caxſe: alb gewäßlt hat, weil er dabei ſeine Studien at den„Vomiſche n“ pon Paris und Berlin verwerten Dürfte er mit i er ſei es, der„Die Meifterſinger“ Mannheim keſzeniert! LAlſo nicht ihn pe ſteig müßte dat bätte beiampfen w ng konnte! in 0 habe ich bekämpft; ſchon Herr M. 0 bezeugenr. Wenn ich ihn ber llen, daunn hätte ich in einem einzigen Artikel eine Maſſe von Dingen zur Sprache bringen können, die der Herr Stadtwerordnate Levi vorgebracht hat, pder vielleicht mehr derartige Dinge und mit weniger wohlwollender Färbung, ohne daß mich des gale ein Tadel hätte treffen dürfen. Was ich aher bekämpfte, das kbar die Art, wie er von unſereim Theater Beſitz ergriff, nicht zuerſt, Woerts und der Bedeutung dieſer Zuſtände am Wannheimer Theat ben Heſſerungsbedü ſeien, eigentlich hervor; ein Irrtum, der ſich in Deit Fragen des Peuſonals mehrfach als berhängmsvoll erwieſen hat. Was ich bekämpfte, das waren dieſe Idee n, weil ich ſie für un⸗ geſund und bekämpfenswert halte, und damit naturgemäß auch ihre aäger. Herr Dr. Hagrmann hat mir in dieſer Beziehung vorgeworfen, iſei unwahr, daß er mit den Mitgliedern des Bonner und des Münchener Vereins„befreundet“ ſei. Das hatte ich aber garnicht geſagt; ich habe zweimak von„Freunden“ geſprochen, und da wwar es für jedermann außer Herrn Dr. Hagemann klar, daß ich nicht nliche Freunde vom ihm meine, ſondern Freunde ſeiner S ache. Es iſt unwahr, wenn Herr Dr. Hagemann ſolche Beziehungen u dem Bonner und zu dem Münchener Vereine absuleugnen ver⸗ iuchte. Das ſind ja nichts als Redensarten, von denen ich nicht erſtehe, wie Herrn Dr. Hagemann ſie unter den obwaltenden Un⸗ üden machen mochte. Denn hier glaupe ich mit hinreichender utlichkeit nachgewieſen zu haben, daß ein ſtillſchweigend zeſchlof⸗ ner Verein beſteht, der dieſe gleichen Tendengem vertritt, und dem itümal, düß das Maunheimer Theatev dieſen Tendenzen nichz Helicfert werden ſolle, ſondern ich zeigte nur, wie ſie ausſehen. iſt eine tpeitverzveigte Geſellſchaft von„Aeſtheten“, um die es ſich bandelt(nicht von„Aeſthetikern“), deren Beſtrebungen ich für ungeſund halte, die ſie aper natürlich zu propagieren ſuchen, und Hon deuen ich freilich nicht wünſche, daß ihnen das Mannheimer Theater und das Maunheimer Kunſtleben einſeitig dienſtbar ge⸗ Macht werde. Es iſt aber un wahr, daß ich unſerm Theater die Gaſt⸗ ſpiele in Bonn und München mißgönne. Ich bin vielmehr gatts Fufrieden damit, daß der Münchener„Neue Verein“ ſein Geld für Dent„Dr. Eiſenbart“ ausgibt und daß unſere Künſtler den Vorteil davan haben. Was aber wahr iſt und was ichbewieſen Habe, das iſt, daß für den„Dr. Giſenbart“ eine hier och nicht dageweſeue Reklame gemacht worden Wahr iſt, daß, wie die„Neue Bad. Landesztg.“ ja ſelbſt er⸗ zählt hat, in der Uraufführung eine Maſſe der Freunde dieſer Sache lerſchienen waren, ob nur aus München, Köln oder Freiburg i.., der auch aus Bonn, das iſt dabei völlig gleichgültig. Wahr iſt, daß die Anweſenheit einer erheblichen Anzahl ſolcher Freunde der Sache auch in„Carmen“ deutlich twahrgenommen werden konnte. Und daß es ſich hier um dasſelbe geiſtige„Tammauy“, um dieſelbe Arxt von Ringbildung handelt, wie wir ſie auf unſerer Kunſt⸗ und err tenbau-⸗Ausſtellung in ihren Wirkungen feſtſtellen konnten, das Aſt für den Eingeweihten völlig unbeſtreitbar. Ebenſo Unbeſtreit⸗ bar ober iſt auch, daß im Kunſtgetverbe dieſer ſtillſchweigend und ausdrücklich geſchloſſene Verein bereits am Abwirtſchaften iſt. Und iünchr iſt, daß das Künſtler⸗Theater“ in München nichts weiter Hbeswect, als die Auslieferung der Kunſt der Bithne und des Dramas un Zwecke der bildenden Kunſt; an dieſelben Zwecke, die Herr Dr. Hagemaun hier verfolgt und die ich als zerſtörlich für das Weſen der Sache anſehen muß, wenn ſie mit ſo augenfälliger Einſeitigkeit berfolgt werden. Umnd ich denle, auch davon hat der Intendaunt nicht das Mindeſte zu widerlegen ver⸗ nocht. Deun ſonſt hätte er wenigſtens den Ver⸗ tch dazu gemacht, ſtatt von ein paar(2) angeb⸗ ſichen Unmahrhaftigkeiten zu erzzählen, die für ie Sache, auf die es ankommt, völlig nebenſäch⸗ fich find. 1 (Schluß folgt.) 9 Zur jüngſten Theaterdebatte auf dem Rathaus. Von Hermaun Waldeck. Motto:„Wer bliebe ruhig, hörter Dich.“ (Tanuhäuſer 2. Akt.) Die außerordentlich geſchickte Verteidigung, und, wenn man gen will, Angriffrede, die Hoftheaterintendant Dr. Hagemann egenüber den Ausſtellungen, die ihm bei der Theaterbudget⸗ ebatte gemacht wurden, gehalten hat, hält, bei Licht betrachtet, Zurchaus nicht ſtand. Wohl war es ſtauneuswert zu hören, wel⸗ ches große Maß von perſönlicher Wertſchätzung der künſtleriſche Leiter unſeres Theaters für ſich in Anſpruch nimmt. Wohl war es ſtauneuswert zu hören, daß die Mannheimer Oper, was ihr Orcheſter, ihre Kapellmeiſter, ihr Chorperſonal und zum größten Teile auch ihre darſtellenden Künſtler anbelangt, heute auf einer Höhe ſtehen, die vorher noch mie erreicht worden iſt. Sieht man indeſſen nur ein wenig näher zu, zerfallen dieſe mit großer Eindringlichkeit vorgetragenen Behauptungen nahezu in Nichts. Allen Reſpekt vor dem Selbſtbewußtſein des Intendanten, und unſere jetzigen Kapellmeiſter uſw. in allen Ehren, aber ehe der verhältnismäßig junge Intendant noch daran denken konnte, derr Dr. Hagemanm läugſt angehört. Das iſt keine Schande und keine Beleidigung; ich ſagte dies ausdrücklich. Im ich verlängke nicht denn alle dieſe Gebilde ſind keine Stiefkinder, oder inmal in dem Hauſe Schillers und Dalbergs einzuziehen, batte die Maunheimer Oper ſchon Kapellmeiſter, wie Fiſcher, heute in München), wie Weingartner, heute in Wien, wie den längſt dahingeſchiedenen Ernſt Frank, wie Paur und andere allererf apazitäten auf ihrem Gebiete, aufzuweiſen. Auch die Aera, da der jetzt heimgegangene Emil Heckel in der Theater⸗ kommiſſion ſaß, und Richard Wagners Muſikdramen ſo in Szene gingen, daß die Augen der ganzen Welt auf die Mannheimer Oper gerichtet waren, dürfte ſchlagend beweiſen, daß wir auch früher hier oftmals an der Spitze marſchieren konnten. Herr Dr. Hagemann nannte mit Namen den Stamm guter Opern⸗ kräfte, den er bei ſeinem Amtsantritt hier vorgefunden; Fräulein Margarete Brandes war nicht unter dieſen, wohl aber Fräulein Kofler, trotzdem man gerade dieſer Künſtlerin in allerjüngſter Zeit das Gebiet ihres künſtleriſchen Waltens ein⸗ zudämmen, allerdings nur verſucht, hatte. Auch Fräulein von Rappe ward als Salome rühmend hervorgehoben. Von den anderen Darbietungen dieſer Künſtlerin, deren ganze Perfönlich⸗ leit weit mehr nach dem Konzertpodium, denn nach der Bühne grapitiert, iſt wohlweislich geſchwiegen worden. Herr Dr. Hage⸗ mann rühmte ſich, Fräulein Terry und Fräulein Sondra entdeckt zu haben. Die eine hat als Carmen allerdings ange⸗ nehm überraſcht, wenn auch der Haupterfolg der Neueinſtudie⸗ rung der Don Joſe des Herrn Vogelſtrom geweſen, die andere ſteht noch nicht einmal in unſerem Enſemble, und doch werden beide Damen heute ſchon auf öffentlichem Forum ge⸗ wiſſermaßen als Sterne erſter Größe geprieſen. Das ſollte die Tl dann, wenn ſich die Beiden einmal ein ganzes Spieljahr im Enſemble bewährt haben, dem Urteil des Publi⸗ kums und der Kritik überlaſſen. Wahr iſt, und hoch anzuerkennen, daß jene Werke, die der Intendant in eigene Behandlung nimmt, ſtilvoll nach allen Rich⸗ tungen herauskommen, wenn auch bei der Carmen⸗Regie ſo man⸗ ches etwas aufdringlich ausſah und uns jene der verkauften der Braut viel lebensvoller und weit mehr aus der Situation heraus⸗ gegeben ſchien. Wahr 5 iſt aber auch, daß dem Intendanten für ſeine Zwecke die Gewalt, über 3 zu gebieten, eingeräumt iſt, während Darbietungen, an denen die anderen Regiſſeure be⸗ teiligt ſind, unter ſo mancher Unzulänglichkeit zu leiden haben, weil dieſe Herren ſich mit vorhandenem Material begnügen mußten. Greifen wir einmal die Erſtaufführung von„Bun⸗ bury“ und„Dr. Eiſenbart“ heraus. Zu der einen alles ſtilvoll und neu unter der Regie des Intendanten auf die Bretter ge⸗ ſtellt; zu der anderen alles mit Müh und Not aus dem vorhan⸗ denen Fundus zuſammengeſtellt, und zwar derart, daß man das mittelalterliche Zimmer des Herzogs mit einem nahezu modernen und füir elektriſches Licht hergerichteten Beleuchtungs⸗ körper zu ſchmücken gezwungen war. Was unſeren Theaterleiter intereſſiert, dem widmet er ſo ſehr ſeine ganze Kraft, daß ihm bei vielem anderem nach dem Rechten zu ſehen kaum mehr Muße bleibt. Wir erinnern an eine Neueinſtudierung des„Waffen⸗ ſchmied“ von entſetzlich lendenlahmer Natur. Man hatte noch nicht einmal für gut befunden, den alten Lortzing einem unſerer hervorragenden beiden Kapellmeiſter anzuvertrauen. Webers „Freiſchütz“, immerhin auch ein ganz bedeutſames Werk, hat man in der Ausſtattung, namentlich der Wolfsſchluchtſzene, neuer⸗ dings noch mehr als ſtiefmütterlich behandelt, und klaſſiſche Ge⸗ ſangspoſſen, wie jene der„Maſchinenbauer“ und„Robert und Bertram“ ſo roh und unfertig herausgeworfen, daß es dabei an allen Ecken und Enden bedenklich haperte und ſtockte. Und wie iſt die Ausſtattung der„Puppenfee“ inzwiſchen vergröbert und heruntergebracht worden! Von dem anmutigen Reiz, der einſt über dieſer klaſſiſchen Ballettpantomime ausgebreitet war, iſt ſo gut wie gar nichts zu ſehen geblieben, und das ſchmerzt uns, oder ſollten wenig⸗ ſtens keine ſölche ſein. Daß man mit unſerer Eiſenbart⸗Auf⸗ führung in München Eindruck machen wird, iſt wohl zweifellos; ebenſo wie es ohne Frage dem Mannheimer Theater nur zur Ehre gereichen kann, ſolche Berufung an ſich herankommen zu ſehen. Ob wir mit unſerer Taſſo⸗Beſetzung in Bonn Mehrer des Ruhmes der Mannheimer Bühne ſein werden, iſt mindeſtens aweifelhaft, wie es auch nicht abſolut feſtſteht, daß die Berufung nach der rheiniſchenUniverſität, die in Theaterdingen bedeutungs⸗ los iſt, eine ſo große Auszeichnung für unſer Schauſpiel be⸗ 83 * 0 Nachkläuge zur Theater⸗Debatte. Wenn man die vorliegenden ausführlichen Berichte über die letzte Bürgerausſchuß⸗Sitzung, in der das Theater⸗Budget zur Beratung geſtanden, durchlieſt, ſo kann man ſich tatſächlich einer gewiſſen Verwunderung über die vorhanden geweſene allge⸗ meine Haltung nicht erwehren. Bei dieſer außerordentlich wichtigen Poſition in unſerem ſtädtiſchen Haushalte ergriffen nur einzelne Redner das Wort, während die große Mehrheit ſich in Stillſchweigen hüllte,— warum iſt nicht erfindlich.— Es iſt nicht dankbar genug anzuer⸗ kennen, deß der Stadtperordnete Levy in ſeinen durchaus berech⸗ tigten Ausführungen als einziger den Mut hatte, alle Mängel und Klagen, die über den heutigen Stand unſeres Kunſtinſtituts unzweifelhaft beſtehen, in ruhiger und ſachlicher Weiſe aufzu⸗ decken. Als zweiter war es dann ſein Fraktionsgenoſſe Geck, der ihm hierbei in ebenſolcher Weiſe beitrat. Was hierauf die Mitglieder der Theater⸗Kommiſſion gegen die von den beiden vorgenannten Rednern vorgebrachten Miß⸗ ſtände zu erwidern bermochten, war nicht dazu angetan, auch nur in etwas die aufgeſtellten Mängel zu entkräften und ſo haben u. E. diejenigen, die den jetzigen Theaterzuſtand kritiſterten und die ſich damit in vollem Rechte befinden, gegen den falſchen Glauben ihrer Gegner gut abgeſchnitten. Es würde zu weit führen, hier nochmals auf die Einzelheiten einzugehen; es ſteht aber feſt, daß u. a. beiſpielsweiſe die Abwechslung des Repertoirs eine ſehr mäßige iſt und beſonders in Bezug auf die Oper— bei der ſich dieſelben kleineren Opern zu oft wiederholen— die vorgebrach⸗ ten Klagen unanfechtbar ſind. Wir empfehlen dem Herrn Intendanten und der Theater⸗ kommiſſion an Hand einer Aufſtellung die ſtattgehabten Opern⸗ aufführungen in den einzelnen Abonnements zu prüfen;: ſie müſſen die Berechtigung dieſer Klagen ohne Weiteres finden. Auf die verſchiedenen Entgleiſungen, die dem Herrn In⸗ tendanten gelegentlich ſeiner Ausführungen paſſierten, wollen wir nicht mehr eingehen. Nur das Eine möchten wir ihm dringend anempfehlen, daß er die in dem vorzüglich geſchriebenen Artikel der in der Abendnummer des General⸗Anzeigers vom Samstag den 11. ds. Mts.„zur Theaterdebatte“ niedergelegten Ratſchläge und Winke nicht ohne Weiteres in den Wind ſchlägt, ſondern, daß er ſie beherzigt und weitgehendſt berückſichtigt. Was in dieſen zutreffenden ausführlichen Betrachtungen geſagt wurde, iſt durchaus richtig, denn dieſe Ausführungen beruhen auf prak⸗ tiſchen Erlebniſſen eines bewährten Kritikers und des mit ihm übereinſtimmenden kunſtverſtändigen Theaterpublikums. Mehrere Theater⸗Abonneuten. * Ptinz Heinrich von Preußen ſtattete heute wittag 12 Uhr der Beug ſchen Fabraäkk mieder einen Vängeren Beſuch as durd N beſichtigte unter Führung der beiden Direktoren der Firma ſowie des bauleitenden Architekten den Fabrikneubau. N *Der Großherzog, der in den letzten Tagen durch einen In⸗ fluenzaanfall ans Zimmer gefeſſelt wurde, iſt wieder ſoweit her⸗ geſtellt, daß er am Freitag den erſten Spaziergang ins Freie unternehmen konnte. Bei dieſem Anlaß beſuchte er die Karls⸗ ruher Kunſtſtickereiſchule und beſichtigte daſelbſt die alten Gobe⸗ lins des Bruchſaler Schloſſes, von denen in letzter Zeit auch im badiſchen Landtag die Rede war. * Mannheimer Vereinsverband. Die im Vereinsverband zuſammengeſchloſſenen Verein bringen ſeit einiger Zeit je nach Bedarf jeden Montag eine gemeinſame Annoncec. Hiermit ſei ausdrücklich auf dieſelben hingewieſen; ſie iſt in der vorliegenden Ausgabe dieſes Blattes zu finden. Der Streik bei C. G. Mayer. Aus dem Streik bei der vor⸗ genannten Speditionsgeſellſchaft ſtanden am Samstag drei Fälle von Mißhandlungen und Beleidigung Arbeitswilliger zur Verhand⸗ lung. Der Taglöhner Wilhelm Seufert, der längere Zeit bei der Firma beſchäftigt war und während des Ausſtandes entlaſſen wurde, ließ ſich dazu hinreißen, einen Arbeitswilligen mit einem Kabelſtück tätlich anzugreifen. Die Arbeitswilligen Umbach, Brecht, Breidinger bezeichnete er als Streikbrecher und Lumpen. Schöffengericht verurteilte Seufert zu einer Gefängnisſtrafe von 3 Wochen. Taglöhner Franz Keck äußerte am 18. Januar zu dem Arbeitswilligen Steinhauer:„Weißt Du nicht, 5ß wir Das ſtreiken? Wenn es nicht hier wäre, würde ich Dir eine ins Geſicht Das Amtsgericht hatte einen Strafbefehl von 8 Tagem Gefängnis gegen ihn erlaſſen, der aufrecht erhalten wurde.— Der Taglöhner Leonhard Kumz hatte ein Renkontre mit den Taglöhnern Gegen Kunz wurde eine Gefängnisſtrafe von 3 Tagen ausgeſprochen. Ein aweiter Angeklagter, der Taglöhner Ehriſtoph Horſt, wurde wegen Belpeismangels freigeſprochen. Ein Hafenboot geſunken. Geſtern vormittag geviet das der Badiſchen Aktiengeſellſchaft für Rheinſchiffahrt und Seetransport geh Hafenboot„Rival“ 300 Meter unterhalb der Oppauer Fähre, 80 Meter vom badiſchen Ufer entfernt, in den Rad⸗ kaſten des der gleichen Geſellſchaft gehörigen Schraubendampfers „Kommerzienrat Louis Gutjahr“ und trug ſo ſchwere Leckage davon, daß es nach wenigen Minuten ſank. Der Schleppdampfer hatte drei beladene Kähne im Anhang und kam vom Unterrhein. Auf dem geſunkenen Hafenboot befanden ſich außer dem Kapitän ein Ma⸗ ſchiniſt und ein Heiger. Der Kapitän fiel ins Waſſer, zdonnte aber gerettet werden. Die andern beiden vermochten noch rechtzeftig auf den Schleppdampfer zu klettern. Verluſte an Menſchenleben ſind alſo nicht zu beklagen. ige geleitet. Man hofft, in einigen Tagen das geſunkene Boot gehoben zu haben. Der Schaden beträgt mehrere taufend Mark. Ein weiterer Zuſammenſtoß, der ſich am Samstag abend in der Nähe der Landungsſtelle der Arnheiter'ſchen Ueberfahrtsboote ereignete, hatte glücklicherweiſe weniger ſchwere Folgen. Das Arn⸗ heiterſche Boot„Mathilde“ rannte abends um halb 7 Uhr auf der Fahrt zum Hemshof mit dem zu Berg fahrenden Schleppdampfer „Möwel, der Mannheimer Dampfſchleppſchiffahrtsgeſellſchaft ge⸗ Hörig, zuſammen. Die„Mathilde“ wurde nur unbedeutend beſchädigt. Die Stangen des Sonnendecks wurdem zerbrochen und verbogen und dieſes ſelbſt zerriſſen. Die Paſſagiere— die „Mathilde war ſtark mit Erwachſenen und Kindern beſetzt— retteten ſich in dem Glauben, das Boot werde ſinken, auf einen in der Näße liegenden leeren Kahn und wurden von dort ſpäter ab⸗ geholt. Verletzungen hat niemand erlitten, Alle Paſſagiere ſind glücklicherweiſe mit dem Schrecken davongekommen. Wie wir er⸗ fahren, trifft bie Schuld an dem Unfall lediglich den Schleppdampfer „Möwe“; dem Kapitän der„Mathilde“ war jede Ausſicht verſperrt, weil hinter der Landungsbrücke ein großer leerer Kahn der„Ba⸗ denia“ und vorn ein Niederländer Boot lag. Als der Kapitän der „Mathilde“ die zu Berg fahrende„Möwe“ erblickte, war es bereits zu ſpät. Ein Warnungsruf wurde nicht gehört und ſo wurde dit „Mahilde“, obtvohl der Kapitän ſofort ſtoppen ließ, von dem Kahn, den die„Möwe“ ſchleppte, erfaßt und erlitt die mitgeteilten Be⸗ ſchädigungen. Berichtigung. Zu unſerer Notiz über den Unfall einer hieſigen Witwe infolge Trunkenheit unter dem Stichwort „Schwerer Sturz“ in Nr. 182 vom 19. März wird uns heute von der Beteiligten folgendes berichtigend angegeben: Von einem „Abſtecher“ nach Heidelberg ſei keine Rede. Die Witwe hat das kranke Kind ihres Sohnes dort beſucht und iſt den ganzen Tag nicht aus dem Hauſe gekommen. Sie trank bei ihrem Sohne nur ein Viertel Wein und war keineswegs angetrunken. Auf der zweiten Stufe ihres Hauſes rutſchte ſie bei der Heimkehr nachts aus— die Frau, die im 4. Stock wohnt, iſt ſchon 64 Jahre alt und iſt dieſer Tage aus dem Krankenhauſe entlaſſen— und mußte bis ½6 Uhr morgens ausharren, ehe ihr Hilfe zuteil wurde. Von Tag zu Tag. — Unfall auf der Bühne. Weimar, 18. April. Bei der Probe von Goethes Fauſt II Teil, die im Hoftheater am Sams⸗ tag abend ſtattfand, gerieten die Kleider von Frl. Gerdul in Brand. 37 junge Dame wurde ſchwer verletzt, man fürchtet für ihr Leben. — Verurteilter Stadtrentmeiſter. Duisburg, 13. April. Der frühere Stadtrentmeiſter Fritz Rumpf aus Oberhauſen wurde vom hieſigen Schwurgerichte wegen Unterſchlag⸗ ung amtlicher Gelder in Höhe von 50 000 Mark und Urkunden⸗ fälſchung zu einem Jahre zwei Monaten Gefängnis verurteilt, unter Anrechnung von 2 Monaten der Unterſuchungshaft. — Selbſtmordverſuch. Frankfurt a.., 13. April. Heute morgen gegen 10 Uhr ſchoß ſich bei einer polizeilichen Vernehmung der 48jährige Heinrich Breer aus ſeinem Revolver eine Kugel in die rechte Schläfe. Die Verletzung war nicht tödlich. Er wurde in das Heiliggeiſt⸗Hoſpital über⸗ führt. — Den Bruder erſchoſſen. Kattowiß, 13. April. In einer Scheune in der Nähe des Grenzhauſes machte geſtern ein 19jähriger Arbeiter mit einem Teſching Schieß⸗ verſuche, wobei er ſeinen 9jährigen Bruder erſchoß. Letzle Nachrichten und Telegramme. Braunſchweig, 13. April. Die Kommiſſion zur Beratung des Antrages betr. Aenderung des Geſetzes über die Zuſammenſetzung des Landtages und des Wahlgeſetzes legte ihren Bericht vor. Die Kommiſſion erkennt an, daß die Verteilung der Mandate nicht ganz der Verſchiebung der Bevölkerung entſpricht, ſieht aber davon ab. Leine Aenderung au beautragen, da dieſer Mangel ſich aug auß Die Hebungsarbeiten wurden ſofort ein⸗ ſtund Der Unive Unive Selbſ Wohr haus. ſchen Rock zu ha Vvon f. er vo vollen sonen 1 2 lt. angeſc 2 Bnenge rote Franc Die Schut 5 4* gebrog erſtör Maurheim, 13. April. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) 5 5. Sette, dere Weiſe ausgleichen läßt. Was die Wahlen zum Land⸗ age betrifft, ſo ſetzte die Kommiſſion die Zahl der Urwähler in Stadt und Land bei der 1. Klaſſe von mindeſtens 5 pCt. auf 10 PpCt., die der folgenden Klaſſe auf 20 pCt. und die der dritten Klaſſe ſonach auf 70 pCt. feſt. Jeder Wähler 1. Klaſſe erhält 3 Stimmen, jeder 2. Klaſſe 2 Stimmen und jeder 3. Klaſſe 1 Stimme. Von der Berückſichtigung anderer Faktoren wie Bildung, Alter, Eheſtand hat die Kommiſſion Abſtand genommen. Für die Wahlberechtigung iſt ein Zeit⸗ raum von 2 Jahren Anſiedelung im Herzogtum als Erforder⸗ is feſtgeſetzt. 5 Poſen, 13. April. Wegen verweigerter Lohnerhöhung drangen in Rieſenburg, Weſtpreußen, 25 Eiſenbahnarbeiter in das Magiſtratsgebäude ein, um dort ihre Forderung durch⸗ zuſezen. Die Polizei war der Uebermacht nicht gewachſen, weshalb eine Abteilung des 5. Küraſſierregiments erbeten wurde. 20 Arbeiter wurden verhaftet. * Paris, 13. April. Prinz und Prinzeſſin von Wales ſind von Paris nach London abgereiſt. e Paris, 13. April. Nach einer Petersburger Mel⸗ dung der Ruſſiſchen Korreſpondenz, iſt lt.„Frkf. Itg.“ der chemalige Vizeminiſter Gurkow trotz energiſchen Ein⸗ ſpruches des Juſtizminiſters vom Zaren begnadigt wor⸗ den. Gurkow iſt bekanntlich wegen ſchwerer Amtsverletzung gelegentlich des Lieferungsſkandals Lidval vom Senate ver⸗ urteilt worden. *Ro m, 13. April.„Popolo Romano“ erklärt, die Nach⸗ richt, daß der Botſchafter der Vereinigten Staaten dem Kor⸗ reſpondent des Blattes zur Beſtätigung der Meldung, die Hochzeit des Herzogs der Abruzzen ſei ent⸗ ſchieden, ermächtigt zu haben, für unzutreffend. Sofia, 13. April. Laut Bericht der„Frkf. Itg.“ werden der Für ſt und die Fürſtin von Bulgarien unter Begleitung des Miniſters des Auswärtigen demnächſt nach Petersburg reiſen. 8 Schuee im Frühling. *Er furt, 13. April. Hier herrſchte heute Morgen Schuee⸗ fall. Meldungen über weitere ſtarke Schneefälle laufen aus den verſchiedenen Teilen Thüringens ein. An einzelnen Orten liegt der Schnee bis 10 Zentimeter hoch. Die Ermordung des Grafen Potocki. * Wien, 13. April. Wie die„Neue Freie Preſſe“ mel⸗ det, iſt Miniſterpräſident Beck auf die Nachricht von der Er⸗ mordung des Grafen Potocki von ſeinem Ausflug nach Pola zurückgekehrt. Als Nachfolger Potockis wird der Landmarſchall Graf Stanislaus Badeni, ein Bruder des vormaligen Miniſter⸗ bpräſidenten genannt. *Wien, 13. April. Obwohl nur die einzelne Tat eines Fanatikers vorliegt, wird hier das Lemberger Attentat doch als eine Folge der namentlich ſeit den letzten galiziſchen Landtagswahlen geſteigerten Erregung der Ruthenen und der Agitation der radikalen Ruthenen aufgefaßt. Man glaubt auch, daß die ruſſiſchen Beiſpiele auf den Attentäter nicht ohne Einfluß blieben. Der Miniſterpräſident, der Finanzminiſter und Miniſter Abramowitſch begaben ſich zum Leichenbegängnis nach Lemberg. Graf Potocki war lt.„Frkf. gtg.“ 43 Jahre alt und hinkerließ 9 Kinder. Er war ein * ſelbſt einer Verſtändigung mit ihnen das Wort, ſodaß er wegen dieſer Haltung bei den polniſchen Chauviniſten mißliebig war. * Lemberg, 13. April. Bis zu den ſpäten Nacht⸗ ſtunden umringte eine 1000köpfige Menge die Statthalterei. Der Bruder des Mörders war in den Prozeß rutheniſcher Univerſitätshörer wegen ihres Ueberfalles auf die Lemberger Univerſitätsaula verwickelt und perübte vor nicht langer Zeit Selbſtmord. Am Vortage des Attentats hatte Siczinski ſeine emee nicht verlaſſen. Erſt abends ging er ins Kaffee⸗ haus. Am Abend der Bluttat begab er ſich zu einem rutheni⸗ ſchen Univerſitätskollegen, den er bat, ihm einen ſchwarzen Rock zu leihen. Den Browningrevolver ſcheint er gekauft zu haben. Der ſterbende Statthalter machte vor ſeinem Tode bon ſeinem letzten Willen einigen Perſonen Mitteilung. Als er von ſeinem Beichtvater die Abſolution erhielt, war er bed bollenn Bewußtſein. Er erkannte die ihn umgebenden Per⸗ onen und ſegnete ſeine Familie mit erhobenen Händen. Die Abendvorſtellungen im Theater und in ſämtlichen Vergnügungsetabliſſements wurden abgeſagt. Lemberg, 13. April. Der Attentäter Siczinski iſt 21 Jahre alt, er iſt der Sohn eines griechiſch⸗katholiſchen Pfarrers und ein Schwager des radikalen rutheniſchen Führers und Ab⸗ eordneten Levickl. In der Wohuung des Siczinski, welche dieſer mit ſeiner Mutter gemeinſam hatte, wurde eine Sausſuchung vor⸗ genommen, welcher die Verhaftung der Mutter folgte. Dieſe geſtand, daß ſie ihrem Sohne zuredete, dem Unter⸗ drücker des rutheniſchen Volkes ein Ende zu machen. »Lemberg, 13. April. Nach einer Hausſuchung wurden heute Mittag die drei Schweſtern des Mörders ver⸗ haftet. 800 Akademiker feierten heute vor dem Mieckie⸗ wieczdenkmal den Grafen Potocki als Märtyrer, warfen im rutheniſchen Akademikerhaus alle Fenſter ein und defilterten, lt.„Frkf. Zig.“, dann entblößten Hauptes in einer auf Tauſende dugeſammelten Menge vor der Stadtgallerie. Gegen die Anarchiſten. * Mailand. 13. April. In Rapallo griff die Volks⸗ ienge eine Anarchiſtenſchar an, welche eine Verſammlung zum keoteſte gegen die Anweſenheit des portugieſiſchen Exdiktators Fanco und der Zarinmutter an der Riviera abhalten wollten. Die auswärtigen Anarchiſten mußten ſich unter polizeilichem Echuß an den Bahnhof begeben. 250 Höuſer durch Feuer zerſtört. Boſton(Maſſachuſetts), 12. April. Ein heute früh aus⸗ bebrochener Brand hat gegen 250 Häuſer der Vorſtadt Chelſea ferſtört. Bis jetzt iſt man des Feuers noch nicht Herr geworden. er Materialſchaden iſt ſehr groß, Menſchenleben ſind dagegen icht zu beklagen. 85 Boſton, 13. April. Das Feuer, das geſtern abend in der Vorſtadt Chelſea ausbrach, zerſtörte einige ſchöne öffentliche Gebände, Kirchen, Fabriken, ſowie Geſchäftshäuſer und ca. 100 Vohnhäuſer. Der Schaden beträgt 7 bis 10 Millionen Dollars. deim Brande kamen 4 Perſonen um, etwa 50 wurden verletzt. leber 40 000 Perſonen wurden obdachlos und werden nun von en Hilfskomitec mit Nahrung und Kleidung verſehen. * Gegner aller ſcharfen Politik gegen die Ruthenen und ſprach Die Aufhebung des ſerbiſchen Parlaments. Belgrad, 13. April.(Skupſchtina.) Nach Er⸗ öffnung der Sitzung ergriff der Juſtizminiſter das Wort, um das Auflöſungsdekret zu verleſen. Die Jung⸗ radikalen erhoben ſtürmiſche Proteſtrufe, die ſich zu toſendem Lärme ſteigerten, ſodaß die Verleſung der Kgl. Botſchaft völlig Unverſtändlich blieb. Nachdem der Juſtizminiſter geendigt hatte, brach die Regierungspartei, welche die Verleſung ſtehend angehört hatte, in begeiſterte Civiorufe aus, worauf die Sitzung geſchloſſen wurde. Die Neuwahlen finden vom 31. Mai ab ſtatt. Die neue Skupſchting wird auf den 17. Juni einberufen. Das mazedoniſche Bandenweſen. * Konſtantinopel, 13. April. Das Patriarchat erhielt Nachricht über die Verhaftung von Notabeln in den Diözeſen Ser und Idſche wegen angeblicher Teilnahme an dem Bandenunweſen. Unter den Verhafteten befinden ſich Aerzte, Lehrer und ein Prieſter. 1 Fr Büchertiſch. Kurse Anzeigen eingegangener Bücher. Ausführlichere Be⸗ ſprechungen nach Auswahl vorbehalten. Polenſpiegel, ſo lautet der Titel eines höchſt eigen⸗ artigen Buches, das dieſer Tage im Verlage von Puttkamer u. Mühlbrecht erſchienen iſt. Seine Verfaſſer ſind der Mitleiter des Deutſchen Oſtmarkenvereins, Juſtizrat Wagner und der Geſchäftsführer des Vereins für Poſen, Generalſekretär Vos⸗ berg. Der Titel„Polenſpiegel“ entſpricht durchaus dem In⸗ halte, denn tatſächlich ſpiegelt ſich darin mit photographiſcher Treue das Polentum in ſeinem Kampfe gegen das Deutſchtum. Ueberall werden die Polen ſelbſt redend eingeführt, in der Haupt⸗ ſache in Preſſeäußerungen, aber auch unter Heranziehung archi⸗ valiſcher Schriftſtücke. Keine Frage des öffentlichen Lebens gibt es, die darin nicht vom polniſchen Standpunkte aus beleuchtet wird. Die nationale Abſonderung, die Vereinstätigkeit der Polen, die geſamte Bopkottfrage, die Stellung der Polen zur katholiſchen Kirche, die Frage der Wiederaufrichtung des Polen⸗ reiches, ihre geheimen politiſchen Organiſationen, die Auf⸗ drängung der polniſchen Sppache, ihre Stellung zu den deutſchen Parteien, das Polentum in den drei Anteilen u. ſ.., alle dieſe Materien finden ihre ausführliche Beleuchtung durch authen⸗ tiſche polniſche Ausſprüche. Jeder Politiker, der ſich mit der Polenfrage zu befaſſen hat, der Redakteur, der irgend eine von dieſen täglich wiederkehrenden Fragen zu behandeln hat, der Parlamentarier, der im Reichstage auf polniſche Angriffe er⸗ widert, aber auch der Hiſtoriker und jeder Staatsbürger, der ſich über den Nationalitätenkampf im Oſten unterrichten will, werden dieſes Buch, das man geradezu als eine Fundgrube poli⸗ tiſchen Materials bezeichnen darf, nicht entbehren könmen. Das Werk iſt mit erſtaunlichem Fleiße zuſammengeſtellt und eignet ſich vorzüglich zu raſchem Nachſchlagen, da es mit einem ſachlich wie alphabetiſch geordneten Regiſter verſehen iſt. 7 Volkswirtschalt. Aus der dritten Plenarſitzung der Handels⸗ kammer Mannheim. 1. Vor Eintritt in die Tagesordnung widmete das an Stelle des erkränkten Präſidenten die Sitzungen leitende älteſte Mit⸗ 57 10 glied der Kammer, Herr Louis Hirſch Herrun Oberbürger⸗ meiſter Dr. Beck folgende Gedächtnisrede:„Bevor wir in die Tagesordnung eintreten, habe ich die traurige Pflicht zu erfüllen, des großen Verluſtes zu gedenken, den in der vergange⸗ nen Woche die Stadt Mannheim durch das Hinſcheiden des all⸗ verehrten Oberbürgermeiſters Dr. Beck erlitten hat. Die Ver⸗ dienſte des Entſchlafenen ſind durch die große Zahl der Trauer⸗ kundgebungen bereits hinreichend gewürdigt worden. Ich kann es indes nicht unterlaſſen, auch an dieſer Stelle nochmals auszu⸗ ſprechen, welche unvergeßlichen Verdienſte der Verſtorbene ſich um die Stadt Mannheim und um deren Handel und Induſtrie erworben hat. Ich erwähne nur den Induſtriehafen und die Handelshochſchule, durch die er ſich ein Denkmal für alle Zeiten in den Herzen der Mannheimer Bürgerſchaft geſetzt hat. Ich glaube Ihren Gefühlen dadurch Ausdruck gegeben zu haben, daß ich am Sarge des Entſchlafenen namens der Handelskammer einen Kranz niederlegte. Zum Zeichen Ihrer Trauer bitte ich, ſich von Ihren Sitzen zu erheben.“ 2. Anläßlich des demnächſt erfolgenden Ausſcheidens des Vorſtandes der Reichsbankhauptſtelle Mannheim, Herrn Geh. Regierungsrat Richter, beſchloß die Kammer an den Neichs⸗ bankdirektor folgendes Dankſchreiben zu richten:„Wie wir mit lebhaftem Bedauern vernehmen, beabſichtigten Euer Hoch⸗ wohlgeboren mit Ablauf dieſes Monats von dem Amte eines Vorſtandes der Reichsbankhauptſtelle Mannheim zurückzutreten. Einem Beſchluſſe unſerer letzten Plenarſitzung folgend ſprechen wir unſeren wärmſten Dank aus für alles, was Sie in Ihrer Tätigkeit zur Förderung des Handels und Induſtrie unſeres Bezirkes geleiſtet haben. Wenn die Reichsbankhauptſtelle Mann⸗ heim heute zu den bedeutendſten Reichsbankanſtalten Deutſch⸗ lands gehört, wenn ſie in den 27 Jahren, in denen Sie an ihrer Spitze ſtanden, ihren Umſatz nahezu verfüunffacht hat, ſo dürfen wir ein Hauptverdienſt hieran Ihrer unermüdlichen Amtstätig⸗ keit zuſchreiben, Ihrem eingehenden Verſtändnis für die Be⸗ dürfniſſe unſeres Platzes und dem jederzeitigen Entgegenkommen im Verkehr mit allen Kreiſen des Handelsſtandes und der In⸗ duſtrie. Es iſt uns Bedürfnis, dem Wunſche hier Ausdruck zu geben, daß Sie nach ſo vielen Jahren arbeitsreichſten Berufs⸗ lebens ſich eines langen wohlverdienten Ruheſtandes erfreuen ünd daß Sie ebenſo wie wir ſich ſtets Ihrer hieſigen Tätigkeit gern und freudig erinnern mögen.“ Gleichzeitig nahm die Kammer mit Befriedigung davon Kenntnis, daß in Kürze auch bei der Reichsbankhauptſtelle Mannheim eine Abrechnungs⸗ ſtelle errichtet werden ſoll. 3. Die Kammer nahm zuſtimmend davon Kenntnis, daß in letzter Stunde beim Reichstag telegraphiſch ein entſchiedener Proteſt gegen die die Produktenbörſe ſchwer ſchädigenden Be⸗ ſtimmungen des neuen Börſengeſetzes erhoben wurde. 4. Gegen die Beſtimmungen des neuen Münzgeſezes auf Einführung eines 25 Pfennig⸗Stückes und Erhöhung des für den Kopf der Bevölkerung auszuprägenden Geſamtbetrages der Reichsſilbermünzen von 15 auf 20 Mark beſchloß die Kam⸗ mer keinen Einſpruch zu erheben. Sie ſprach ſich aber gegen die Abſicht einer Vermehrung der vor zwei Jahren beſchloſſenen kleinen Noten und Reichskaſſenſcheine gaus, weil dieſe, wie durch Umfrage in den Kreiſen der Induſtrie feſtgeſtellt worden iſt, ſich für Lohnzahlungen nicht eignen und die Arbeiter, wenn ſchon Zehnmarkſtücke für Lohnzahlungen nicht in genügendem Maße beſchafft werden können, Silbergeld immer noch dem Papiergeld vorziehen. 5. Poſtſcheckverkehr. beabſichtigten Bezüglich der Einführung des Poſtſcheck⸗ und Ueberweiſungsver⸗ kehrs im deutſchen Reichspoſtgebiete beſchloß die Kammer eine Eingabe an den Reichstag zu richten unter Hervorhebung folgen⸗ der Geſichtspunkte: Vor allem ſollte ein einheitliches zentrales Poſtſcheckamt eingerichtet werden anſtatt der vorgeſehenen neun Scheckämter. Falls dies nicht angängig erſcheine, ſollten die Poſt⸗ ſcheckämter da errichtet werden, wo durch die Lebhaftigkeit des Verkehrs und Geſchäftslebens deren Errichtung begründet er⸗ ſcheint, anſtatt dieſelben ohne erſichtlichen Grund an die Ober⸗ poſtdirektionen anzugliedern. So vor allem ſei das für Baden in Ausſicht genommene Poſtſcheckamt von der Reſidenzſtadt Karls⸗ ruhe nach der viel bedeutenderen Geſchäftsſtadt Manuheim zu berlegen. Die Portofreiheit für die Sendungen der Scheckämter unter ſich und mit den Poſtſcheckanſtalten, ſowie an die Konto⸗ inhaber ſei auch auszudehnen auf die Sendungen der Kontoin⸗ haber an das Poſtſcheckamt. Die in Ausſicht genommenen Ge⸗ bühren ſeien zwar im allgemeinen nicht zu hoch, indes ſei die Zuſchlagsgebühr von 7 Pfennig, welche für jede weitere Buchung erhoben werden ſoll, ſobald der Kontoverkehr eines Kontoin⸗ habers jährlich mehr als 600 Buchungen erheiſcht, eine durchaus ungerechtfertigte Belaſtung aller derer, die einen lebhaften Poſt⸗ ſcheckberkehr unterhalten und damit am meiſten zur Erſparung von baren Umlaufsmitteln im Geldverkehr beibringen. Eine ſolche Beſtimmung kann nur als widerſinnig und als den Zwecken des Poſtſcheckverkehrs zuwiderlaufend bezeichnet wer⸗ den. Ferner weiſe der Entwurf in ſeinen Beſtimmungem kleine Mängel in Bezug auf Wartezeit bis zur Eröffnung des Poſt⸗ kontos, die Beſtellgebühr bei Barauszahlungen uſw. 6. Auf eine Anfrage des Miniſteriums des Innern betr. die Wirkungen des Reichsgeſetzes vom 20. April 1892 über die Geſellſchaften mit beſchränkter Haftung beſchloß die Kammer ſich dahin zu äußern, daß keine Erfahrungen vor⸗ liegen, welche die Veranſtaltung einer Enquete rechtfertigen würden. 7. Die Kammer nahm Berichte entgegen über die Sitzungen der Verkehrskommiſſion, des Ausſchuſſes und der Vollverſamm⸗ lung des Deutſchen Handelstages, ferner des Ar⸗ beitsausſchuſſes der Rheinſchiffahrtsintereſ⸗ ſenten, des Eiſenbahn rats, über eine Audienz bei Mi⸗ niſter von Marſchall in Sachen der Schnellzugsverbindung Würzburg⸗Mannheim⸗Saarbrücken, über die Berhandlungen be⸗ treffend das Vollbahnprojekt Schwetzingen⸗Reilingen⸗Bruchſal, über die vom 27. Juli bis 7. September in Maunheim ſtatt⸗ finbenden internationalen Wirtſchaftskurſe und die Verhandlungen betr. die Gründung einer Ver⸗ einigung für ſtaats⸗ und wirtſchaftswiſſen⸗ ſchaftliche Fortbildung. Die Kammer nahm ferner davon Kenntnis, daß im September ds. Is. eine außerordeyt⸗ liche Generalverſammlung des Mitteleuropäiſchen Wirtſchaftsvereins in Mannheim ſtattfinden ſoll. 8. Sonntagsruhe im Detailhandel. Vom Bür⸗ germeiſteramt Mannheim iſt der Kammer eine Zuſchrift des Bürgermeiſteramts Ludwigshafen mitgeteilt worden, iu welcher eine Abänderung des Ortsſtatubs betr. den Ladenſchluß au Sonntagen inſofern vorgeſchlagen wird, als für die Sonntage der Monate Oktober und November anſtelle des Einuhrladen⸗ ſchluſſes der Dreiuhrladenſchluß eintreten ſoll. Die Kammer ſprach ſich entſchieden gegen eine Abänderung des Ortsſtatuts vom 6. April 1906 aus, das das Ergebnis langwieriger Ver⸗ handlungen und Erörterungen ſeitens der beteiligten Behörden, der Arbeitgeber und Arbeitnehmer geweſen ſei und verlangte gleichzeitig, daß, wie auch das Ergebnis der Verhandlungen mit dem Bürgermeiſteramt Ludwigshafen ſein möge, auf keinen Fall eine von Ludwigshafen abweichende Regelung der Sonntags⸗ verkaufszeit und der Ausnahmebeſtimmungen in Maynheim ge⸗ troffen werden dürfe, da eine ſolche Abweichung eine ſchwere Schädigung des Mannheimer Detailhandels herbeiführen würde. Das lange Offenhalten der Läden in Ludwigshafen im vorigen Jahre hat, wie der Handelskammer mitgeteilt wird, den Mann⸗ heimer Detailhandel erheblich geſchädigt. * a* Pfälziſche Spar⸗ und Kreditbank(voru. Landauer Volksbaul), In 4907 ſtieg bei dem Inſtitut der Bruttogewinn weiter voſt M. 733 551 auf M. 826 605. Dazu trugen Zinſen M. 688 628 (M. 467 907] bei. Andererſeits erhöhten ſich aber auch die P zinſen von M. 242 025 auf M. 263831. Nach M. 35 875 Ab⸗ ſchreibungen auf Effektenkonto und Ueberweiſung von M. 19 068 auf Delkrederekonto bezw. Abſchreibungen auf Debitoren bleibt ein Reingewinn von M. 400 089(M. 371 808). Davon werden M. 315000 als Dividende von wieder 9 Prozent(w. i..) auf das M. 3,50 Mill. betragende Aktienkapital verteilt und Me. 30 639 vorgetragen. Die Verbindlichkeiten haben ſich nicht unbe⸗ trächtlich erhöht, an Bar⸗ und Depoſiteneinlagen werden Mark 4,48 Mill.(M. 4,42 Mill.) ausgewieſen, ferner an Kreditoren M. 1,43 Mill.(M. 1,07 Mill.), während ſich die Akzeptverbind⸗ lichkeiten von M. 2,23 Mill. auf M. 298 Mill. erhöhten. Dem⸗ gegenüber waren(t. Frkf. Zig. am Jahresende an Bar Marbz 136 937(M. 86 6280, an Bankguthaben M. 410 254(M. 571276 vorhanden. Der Wechſelbeſtand betrug M. 2,84 Mill.(M. 2,33 Mill.); an Effekten werden M. 0,79 Mill.[M. 0,86 Mill.) aus⸗ gewieſen. Ein beträchtlicher Teil der Verbindlichkeiten hat ſeine Deckung in den von M. 6,37 Mill. auf M. 9,50 Mll. angewach⸗ ſenen Debitoren zu ſuchen. Die Reſerve enthält M. 700 000 und die Spezialreſerve und der Delkrederefonds zuſammen M. 370 000, — Die Maſchinenfabriken Gebr. Guttsmann, Breslau erziellen in 1007 einen Bruttogewinn von 383058 M.(281 622) Die Abſchreibungen betragen 111.148 M.(105 074) und die Extra⸗ abſchreibungen 20 000 M. Es ſollen 6 Prozent Dipiden de (5 Prozent] vorgeſchlagen werden. Der Vortrag für 1908 betrögt 28514 M.(14 551). 7 Deutſche Fahrradkonvention. In der Verſammlung von Fahr⸗ radfabrikanten, die, wie gemeldet, in dieſen Tagen ſtattfand und der Konvention durch den Neueintritt einer erheblichen Zahl Mitglieder eine definitive Sicherung brache, wurde, wie jeßzt bekannt wird, auch eine Preiserhöhung beſchloſſen. Der japaniſche Handelsminiſter beſuchte dieſer Tage unter Führung des Staatskommiſſars Geheimrat Hemptenmacher die Berliner Fondsbörſe und ließ ſich die verſchiedenen Einricht⸗ ungen, insbeſondere die Kursvermittelung, erklären. Zahlungseiuſtellungen. Ueber die Kölner Elektromobilwerle Heinrich Scheele G. m. b. H. in Köln mit Zweignieder⸗ laſſungen in Berlin, Frankfurt a. M. und London wurde der Konkurs eröffnet.— Die Baumpwollwarenengrosfirma Baum u. Liepmann in Berlin befindet ſich der„Deutſchen Cvnf.“ zufolge in Zahlungsſchwierigkeiten. Die Paſſiva ſind noch nicht bekannt. Wahrſcheinlich ſoll eine außergerichtlichesiguf⸗ dation den Gläubigern vorgeſchlagen werden. Abſatz des Kohlenſyndikats im März. Das rheiniſch⸗weftfäli⸗ ſche Kohlenſyndikat ſezte, wie ein Privattelegramm meldet, im März an 25½ Arbeitstagen 87,67 Prozent der Beteiligun gegen 93,08 Prozent im Vormonat an 25 Arbeitstagen ab. De⸗ rechnungsmäßige Kohlenabſaß betrug 570181“ Tonnen gegen 6010 854 To. Die Beteiligung ſtellte ſich auf 6 503 115 To. geden 6 456 9600 TDo. 5 6. Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) u. Manuheimer Produktenbörſe. Infolge der höheren Aus⸗ landsforderungen iſt die Stimmung am hieſigen Markte für Wei⸗ zen etwas feſter, doch ſind die Umſätze weiter unbedeutend, weil ſich die Käufer andauernd reſerviert verhalten. Roggen liegt fort⸗ geſetzt ruhig und die Mühlen zeigen keinen Anreiz zu Neuerwerb⸗ ungen. Allgemein klagt man über ſchleppenden Roggenmehlabſatz. Für Hafer⸗ und Futtergerſte hat ſich die Situation nicht geändert; das Geſchäft hierin iſt nach wie vor klein. Mais da⸗ gegen liegt behauptet und ſpeziell für disponible oder rheinſchwim⸗ mende Ware beſteht größeres Intereſſe. Die Notierungen im hieſigen offiziellen Kursblatt haben für Weizen und Roggen keine Aenderung erfahren. Auch Braugerſte iſt unvderändert, während für ruſſiſche Juttergerſte die Notiz bis um 25 Pfg. erhöht wurde. Badiſcher Hafer konnte um eine Kleinigkeit anziehen. Laplata⸗Hafer wird heute erſtmals mit M. 16.50—416.75 notiert. Maisnotierungen ſind unveränderk. Desgleichen die Preiſe für Weizenmehl, während Roggenmehl eine Einbuße von 25 Pfg. erlitt. Die offizielle Tendenz lautet: Weizen etwas feſter, übriges unverändert. Vom Auslande werden angeboten die Tonne, gegen Kaſſa, cif Rotterdam: Weizen Laplata⸗Bahia⸗Blauca oder Barletta⸗Ruſſo Märg⸗April M. 155.50, do. ungariſche Ausſaat per März⸗April M. 156.50, do. Roſario⸗Santa⸗Je per April⸗Mai M. 157, Kanſas 11 per prompt M. 160, Hardwinter II prompt M. 189, Rumänier nach Muſter 79⸗80 Kg. ſchwimmend M. 169, do. 78⸗79 Kg. ſchwimmend M. 167; Roggen 9 Pud 10⸗15 März⸗April M. 142 Bulgar.⸗ Rumän. 71⸗72 Kg. ſchwimmend M. 144; Gerſte ruſſiſche 58⸗59 Kg. April⸗Mai M. 120, do. 59⸗60 Kg. per April⸗Mai M. 121, Donau⸗ gerſte nach Muſter 58⸗59 Kg. ſchwimmend M. 123, do. 59⸗60 Kg. ſchwimmend nach Muſter M. 124; Hafer ruſſiſcher prompt 46⸗47 Kg.—, do. 47⸗48 Kg. prompt M.—, Donau nach Muſter ſchwimmend von M. 105—107. Laplata 46⸗47 Kg. März⸗April M 100; Mais Laplata gelb rye terms April⸗Mai M. 109, ameri⸗ kaniſcher Mixed M.—, Donau⸗Mais März⸗April M. 118 und Odeſſa⸗Mais per ſchwimmend M. 118. Nähmaſchinenfabrik und Eiſengießerei.⸗G. vorm. Koch u. Co., Bieleſeld. Die Generalverſommlung, in der 21 Aktionäre 865 000 M. Aktienkapital vertraten, ſehte die Dividende auf 11 Prozent feſt, Die Ausſichten für das laufende Jahr haben ſich nach Mitteilung der Verwaltung im letzten Monat gebeſſert. Kammgarnſpinnerei Bietigheim. In der Generalverſamm⸗ lung wurden die Anträge des Aufſichtsrats angenommen. Der in 1907 nach Abſchreibung von M. 100 673(i. V. M. 101 269) Abſchreibungen und Anleihenzinſen verbleibende Reingewinn bon M. 95 876(M. 90 637) wird folgendermaßen verwendet: Für den Reſerveſonds M. 4793(M. 4581), auf die Prioritätsaktien eine Dibidende von 6 Proz.(w. i..) und außerdem gemäß 5§ 37 des Statuts à conto des ſeiner Zeit nicht zur Einlöſung gelangten Dividendenkoupons per 1904 3 Prozent li. V. 2 Proz.), alſo zuſammen 9 Prozent li. V. 8 Prozent) Dividende, gleich M. 90 000(M. 80 000), während die überſchießenden M. 1082 (M. 6105]) vorgetragen werden. Die Lederwerke Rothe.⸗G. in Kreuznach verteilt aus dem Reingewinn von 26 204 M.(i. V. 222 128) eine Dividende von 1 Prozent(7,5 Proz.). Der Ertragsrückgang wird von der Verwaltung im weſentlichen auf den ſehr bedeutenden Preisrück⸗ gang der Ziegenfelle und die Folgen der Handelskriſis in Amerika zurückgeführt. Im laufenden Jahre haben nach Mittei⸗ lung der Verwaltung bereits viele Sorten von Rohfellen wieder ganz weſentliche Preisſteigerungen erfahren, auch habe ſich neuer⸗ bings ein erhöhter Bedarf für Fabrikate geltend gemacht. Aproz. Kaſſeler Stadtanleihe. Auf einen Teilbetrag von 400 000 M. der 4proz. Kaſſeler Stadtanleihe boten 5 verſchiedene Bankgruppen von Kaſſel. Das Höchſtgebot betrug 97,73 Proz., das Mindeſtgebot 97 Prozent. Anhalter Kohlenwerke. Die Generalverſammlung ſoll u. g. Sicherheits⸗ auch über die Ermächtigung des Vorſtandes, Hypotheken zu beſtellen, Beſchluß faſſen. *** Telegraphiſche Haudelsberichte. Die Frankfurter Börſe war heute bei Eröffnung auf den meiſten Gebieten ruhig und ſchwach. Der Privatdiskontſatz zog auf 4 Prozent an. Geld war gefragt. Das Geſchäft war während des ganzen Verlaufs ſtill. Von einer regeren Unter⸗ nmehmungsluſt war nur wenig zu bemerken. An der Berliner Börſe eröffnete die neue Börſen⸗ woche in ſchwacher Haltung auf die bevorſtehenden Feiertage. Der Ausfall der letzten Börſen verſtimmte und führte zu Re⸗ aliſationen. Die geringe Beteiligung an der Börſe geht deraus hervor, daß bei Eröffnung 26 Kursnotizen ausſielen. Tägliches Geld 4 Prozent. Privatdiskont 4 Prozent. Waggonfabrik.⸗G. Raſtatt. Die Firma ſchlägt, Ik.„Frkf. Ztg.“, die Verteilung einer Dividende von 5 Pro⸗ zent vor. * Frankfurt a.., 13. April. Nach dem Geſchäftsbericht der Geſellſchaft für elektriſche Unternehmungen, Berlin, beträgt der Reingewinn 3 636 108 Mk., i. V. 3 675 909 Mk., die Divi⸗ dende beträgt 8 Prozent. Das abgelaufene Jahr wird, lt. Frkf. Ztg.“, als günſtig bezeichnet, obwohl die allgemein teueren Ver⸗ hältniſſe, namentlich die geſteigerten Kohlenpreiſe und die Er⸗ höhung der Lohnſätze faſt überall namhafte Mehvausgaben zur Folge hatten. B. Frankfurt, 13. April. Von der Direktion der Dis⸗ kontogeſellſchaft iſt die Zulaſſung von 20 Millionen preußiſcher Zentralboden⸗Kreditaktiengeſellſchäft unverlosbare à4proz. Kom⸗ munal⸗Obligationen zur hieſigen Börſe beantragt worden. Lieipzig, 13. April. Der Aufſichtsrat der Sächſiſch⸗An⸗ haltiſchen Armaturenfabrik und Metallwarengeſellſchaft.⸗G., Vernburg, ſchlägt 7 Prozent Dividende li. B. 8 Prozent) vor. * Berlin, 13. April. Die Zeichnungen auf die neue Anleihe des Reiches und Preußen ſtellen ſich aufgrund weiterer Feſtſtellungen beträchtlich höher als bisher angegeben. Morgen findet, lt.„Frkf. Itg., die Sitzung des Konſortiums ſtatt, welches über die Repertition und Zuteilung beſchließt. * Newpyork, 18. April. Die ſüdliche Baumwollvereinigung beſchloß, It.„Frkf. Ztg.“, die gegenwärtigen Vorräte zurück⸗ zubehalten ſowie die Anbaufläche zu verringern. ** Londoner Effektenborſe. London, 13. April.(Telegr.) Anfangskurſe der Effektenbörſe. 4 c% Reichsauleighe 80½ 80˙,,] Southern Pacifſie 751˙0½ 75½ 5 e% Chineſen 101½ 101— Chieago Milwaukee 122 122 4½% Chineſen 96/ 96“ Denver Pr. 55½ 56— 25%% Conſols 877¼16 87“ Atchiſon Pr. 89%½ 890. 3% Italiener 102˙½ 102½ J Louisv. u. Naſhv. 103% 104— 3% Griechen 40— 49— Union Paceiſie 1315½ 1314 3 J% Portugieſen 62¼ 62½½Unit. St. Steel com. 35— 34g Spanier„ pref. 101— 101 D Türken 94— 94— Eriebahn 18½% 18½ 4% Argentinier 85— 85— Tend.: ſtill. 8 c% Mexpitaner 35— 35— Debeers 110 11½ 4% Japaner S. 81½] Chartered 140 14/1 Tend.: ſtill. Voldftelds 3— 3— Ottomanbank 183]. 18½ Randmimes 5786 32˙86 Rio Tinto 63%/ 63 Eaſtrand 3/ 300 Braſikianer 83— 83½ Tend.: ſtill. Eichbaum⸗Brauerei Pariſer Börſe. Paris, 13. April. Anfanaskurſe. 3 0% Rente 96 60 ſtaltener—— Spanier 93 60 Türken unif. 94.60 96 601 Lürk. Looſe Berliner Effektenbörſe. Berlin, 13. April. Ruſſennoten 4% Ruſſ. Anl. 1902 82.10 35½0% Reichsanl. 91.60 30% Reichsanleihe 82.— 40ſ Bad. St.⸗Anl.—. 4% B. St.⸗B. neue 99 90 37½% B. St. Obl. 1900 90.40 3%% Bayern 90.80 4% Heſſen 90.80 40% Heſſen 80.30 30% Sachſen 8140 80% Pför. Rh. W. B. 96.40 50% Chineſen 100.30 49% Italiener—.— %½ Japaner(neu) 87.30 1860er Loſe 153.— 4% Bagdad⸗Anl,. 35.80 Kreditaktien 199.80 Berg.⸗Märk. Bant 152.50 Berl. Handels⸗Geſ. 162.20 Darmſtädter Bank 126.50 Deutſch⸗Aſiat. Bant 139.— Deutſche Bant Disc.⸗Kommandit.50 176 50 Dresdner Bank 6⁰ Rhein. Kredubant 133.40 138.40 Schaaffh. Bankv. 134 90 124 90 Lübeck⸗Büchener— Staatsbahn—.— 146.20 152 90 283.70 233 50 82.10 91.60 80 20 96.30 100.40 87.50 85.50 198.90 152. 162.70 188.— (Schlußkurſe.) 214.20 214.10 179 70 179.70 Ganque Ottomant 726.— 725.— io Linto 1599 1591 Lombarden 23.60 23.70 Canada Pacifie 151 70 149 80 Hamburg Packet 111.70 111.50 Hambg. Paket neune. Nordd. Lloyo 97 40 97.40 Dynamit Truſt 16390—.— Licht⸗ u. Kraftanl. 114.— 114.50 Bochumer 275⁵ 10 213 70 Konſolidation—.— 403— Dortmunder 61— 60.— Gelſenkirchner 193.50 192 70 Harpener 198.20 198.— Laurahütte 213 20 212. Phönir 183.30 182 40 Ribeck⸗Montan 195.50 194.— Wurm⸗Revier Anilin Treptow 869,20 369.50 Braunk.⸗Briketts 167.— 167.— D. Steinzeugwerte 220 50 219.— Düſſeldorfer Wag. 299.70 300.— Elberf. Farben(alt) 610— 607— Weſtereg. Alkaltw. 183.— 180.— Wollkämmerei⸗Akt. 132.— 131.10 Chem. Charlottenb. 201— 201.20 Tonwaren Wiesloch 100— 100.— Zellſtoff Waldhof 318.990 319.— Celluloſe Koſtheim 219.— 219.— Rüttgerswerken 147 30 146.80 Privatdiskont 4% W. Berlin, 13. April.(Telegr.) Nachbörſe. Krebit⸗Aktſen 199.20 209.— Staatsbahn 145.90 146.10 Diskonio Komm. 176.50 176.50 Lombarden 23 60 238.60 * Mannheimer Effektenbörſe vom 13. April. Heute notierten: Offizieller Bericht) Rhein. Kreditbank⸗Aktien 184., Brauerei⸗Aktien zum Storchen Speyer 75., Mannheinter Dampfſchleppſchiffahrts⸗Aktien 67., Badiſche Aſſekuranz⸗ Aktien 1210 bez. und G. und Zellſtofffabrik Waldhof⸗Aktien 320 B. Tendenz ruhig. .⸗A. f. chem. Induſtr.———. Bad. Anil.⸗u. Sodafbr. 1 orzug 105.50—.— L Brauereien, Bad. Brauerei 1 Binger Aktienbierbr.—.— Durl. Hof vm. Hagen—.— 261.— —.— 127— Elefbr. Rühl, Worms— 90.— Ganters Br. Freibg. 106.——.— Kleinlein Heidelber omb. Meſſerſchmitt 61.— —.— 195.— Ludwigsh. Brauerei—— 285 Mannh. Aktienbr.—.— 137.— Pfalzbr. Geiſel, Mohr——— Brauerei Sinner—.— 250 Br. Schrödl, Heidlbg. 201.50—. itter, Schwetz. ** 1 Speyer—.— 126.— S. Weltz, Speyer 77.— Emaillirfbr. Kirrweil. Aktien. Banken. Brief Geld Brief Geld Badiſche Bank 139.— Br. Werger, Worms—.— 90.— Gewrbk. Sveyerso% e.—— Wormſ. Br. v. Oertge—.— 68.— Pfälz. Bank 100.20Pf. Preßh.⸗u. Sptfabr. 159.—. Pfälz. Hyp.⸗Bank—.— 189.25, Trausport Pf. Sp⸗ uCdd Landau 141.— 140.— u. Verſicherung. Rhein. Kreditbank—.— 134.— B..⸗G Rhſch Sell Rhein. Hyp.⸗Bank 1 kangch. Dampff 1 eee ,, eee e eeeee Giſenbahien, rancona, Rück⸗ und Pfälz. Ludwigsbahn—.— 218.— Mitperſ..G vxm Adbahn.+ 187.60 Bad. Rück⸗ u. Mitu. 640.— Nordbahn— 131.80 Bad. Aſſecurtanz Heilbr. Straßenbahn 80.——.— Continental. Verſich.—.— 410.— Chem. Induſtrie. Mannh. Verſicherung—— 455. Oberrh. Verſich.⸗Geſ. 450.— Württ. Tranp.⸗Verſ. 590.—. Induſtrie. .⸗G. f. Seilinduſtrie Dinoler'ſche Mſchfbr. —.— 130.— —.— 119.— Emaillw. Maikammer 91.50 Ettlinger Spinnerei 105.— Hüttenh. Spinnerei—— 95.— Karlsr. Maſchinenbau— 210.— Nähmfbr. Haid u. Neu 261.50—.— Koſth. Cell. u. Papierf.—— 219.- Mannh. Gum. u. Asb. 140.——.— Maſchinenf. Badenia—.— 200.— Oberrh. Elektrizität 25.——-. Pf. Nähm u. Fahrradf.—. 120.— Portl.⸗Zement Holbg.—.— 154.— Südd. Draht⸗Induſt. 117.——.— Südd. Kabelwerke—.— 121.— Verein Freib. Ziegelw. 150——.— „ Sperr 40.— Würzmühle Neuſtadt—-— uckerfbr. Waghäuſel—.147.50 . Storch., Speyer 75.— Rursblatt der Mannheimer Produktenboͤrſe vom 18. April. Die Notierungen ſind in Reichsmark, gegen Barzahlung per 100 Kg bahnfrei hier, Weizen pfälziſcher 21.50——. Ruſſ. Futtergerſte 14.75— „ Rheingauer—...— Hafer, bad. 88 „ norddeutſcher—.—— Hafer, nordd. 18.——18.25 „ rufſ. Azima 23.25—28,75[ Hafer ruffiſcher 18.25.—18.50 „ Ulta 22.75—286.—„ La Plata 16.50—16.75 „ Theodoſia 2428—24 50„amerik. weißer—.—.— „ Tagaurog „ Saxonska „ vitmäniſcher „ am. Winter 22.—28.— 23.28—,28.75 29.50——„ „ ManitobaJ—.——.— „ Walla Malla-.———.— 7. Kanſas II 22.50——.— „ Auſtralier „ La Plaka Kernen 2 2. —.—.— 22.——22.25 22.—.— Roggen, pfälzer neu 19.75 „ ruſſiſcher ———.— 2 fabr. Waldhof 320.— uckerraff. Mannh. 72.— Maisamer.Mixed— „ Donau 16.50. „La Plata 16.50.—.— Kohlreps, d. neuer 36.— Wicken 19.—.— Kleeſamendeutſch. 1 165—170 5 150—160 „Luzerne 145— „ Provenc. 150—155 „Eſparfette 35.——38.— 47.—.— Leinbi mit Faß Rüböl in Faß 77.—.— „ rumäniſcher—.—.— Backrünöl 82.—.— „ norddeutſcher—.——.— Spiritus, Ia. verſt. 100% 141.50 „ amerit.——„ 70er unverſt. 71.50 Herſte, hierl. 22.—.—„ ger„ 56.— „ Pfälzer 22.——22.25 roh 70er unverſt. 85/92% 69.— Gerſte, ungariſcheJ.„ der„ 85/% 54.— 9 Wetzenmehl Nr. 00 0 1 2 3 8. n 2975 2875 28.— 78 25 25 ltoggenmehl Ar. 0) 29.75 19 27 75. Weizen etwas feſter. Uebriges nnverändert. in ab Oeſtevreichiſches Petroleum notteri bis auf Weiteres: M. 22.70 olsbarrels bei Waggonbezug. M. 18.90 in Eiſternen, per 100 kg, ankanlage Mannheim, verzollt. Südd. Eiſenb.⸗G. Frankfurter Effektenbörſe. Reichsbank⸗Diskont 5½ Prozent. Wechſel. 11. 18 11 Amſterdam lurz 168.80 168.82 Paris kur; 81.3168 823 Belgien„ 81.066 81.075Schweitz. Plätze„ 81 133 81 1½ Italien„ 51.275.30 Wien 84 90 8490 London„ 20.415 20.42 Napoleonsd'or 16.32 1689 7 lang—.—— Privatdiskonto 3½ 4% Staatspapiere. A. Deutſche, 11. 13. 11% 3½ deutſch. Reichsanl. 91 60 916,Mexikaner äuß. 88/90 98.80 98 30 3 5 81 90 81853 Mexikaner innere—(4040 3½ pr. konſ. St.⸗Anl. 91.55 91.50 Taumalipas 99.30 99 40 7 81.90 82.— Bulgaren 99.40 99 50 4 badiſche St.⸗A. 99.95—.—%½e Griechen 1890 46.70 4670 „neue 99 95 99.705 italien. Rente—.— 10³5⁵ 3% bad. St.⸗O.(abg)fl 505——4½ Oeſt. Silberrente 99.30 99.0 3½%/„„ M. 90.70 91.804¼„ Papierrent. 99 30—— %ꝗ„„ 1900———— Oeſterr. Goldrente 98.45 936 4bayr..⸗B.⸗A.b. 1915 100.20. 3 Portug. Serie I 61.30 41 3½ do. u. Allg.Anl. 90.80 90.803 5 6190 165 3 do..⸗B.⸗Obl.— 81 204½ neue Ruſſen 1905 9495 94% 4 Heſſen von 1899 99 60 99.5 4 Ruſſen von 1880 81.80 824 3 Heffen 80.45 80 2 4 ſpan. ausl. Rente—.— 25 3 Sachſen 81.40 81 404 Türken von 1903 89 25 89 4 Mh. Stadt⸗A. 197ß⸗ 1„ unif. 95.40 50 30%„„ 1905 90.— 90—4 Ungar. Goldrente 93 75 33% B. Ausländiſche. 4„ Kronenrente 93.50 93% 5 Arg. f. Gold⸗A.1887 99.20 99.20[Verzinsliche Loſe. 4% Chineſen 1898 95.— 95.25 4 Egypter unificierte— Aktien induſtrieller Unternehmungen. Bad. Zuckerfabrik 147 50 147. Südd. Immobil.⸗Geſ. 93.50 93 5ʃ Eichbaum Mannheim 125.— 125— Mh. Aktien⸗Braueret 137.— 137.— Parkakt. Zweibrücken—— Weltz z. Sonne, Speyer 80.— 80, Cementwerk Heidelbg. 153 50 153 50 Cementfabr. Karlſtadt 134 90 135.— Badiſche Anilix abrik 517— 514.75 Ch. Fabrik Griesheim 249— 248 Farbwerke Höchſt 476— 472.— Ver. chem. J brik Mh. 298.70 298.90 Chem. Werke Albert 41/.50 416.— Südd. Drahtind. Neh. 117.50 117.50 Akkumul⸗Fab. Hagen——.— Acc. Böſe, Berlin 75.70 74.50 Elektr.⸗Geſ. Allgem 207.40 206.21 Südd. Kabelw. Nhm. 12120 120 Lahmeyer 121.50 120.5 Elektr.⸗Geſ. Schuckert 107.90 107.20 Siemens& Halske 178.—175.— Bergwerks⸗Aktien. Bochumer Bergbau Buderus 215 80 214.20 112 70 11205 Concordia Bergb.⸗G. 320 320. Deutſch. Luxemburg 155 50 152.— Friedrichshütte Bergb. 143.50 44.40 Gelſenkirchner 194.—193— Aktien deutſcher und ausländiſcher Transport⸗Anſtalten. Ludwigsh.⸗Bexbacher 215.55 215.5 Pfälziſche Nanſ 134 50 134.10 dd. Nordbahn 129 10 128 60 115.— 114.20 Hamburger Packet 111.88 111.6 do, neue—-— Norddeutſcher Lloyd. 97.40 97 60 Oeſt.⸗Ung. Staatsb. 145.80 145 40 Pfandbriefe, Prior 40 Frk. Hyp.⸗Pfbb. 37.50 97.50 40% F. K. B. Pfobr.os 97.50 87 50 40%„ 1910 9780 97.89 44% pf. Hyps. Pfdb. 90 50 90.5 31½%„„„ 99 90 90.90 4½% Pr. Bod.⸗Cr. 89.50 89.50 4% Etr, Bd. Pfd. vgo 97.— 97.— unk. 09 97.— 97. 4%„Pfdbr..01 unk. 10 97— 97.— 4%„ Pfdbr..Og unk. 12 97.30 97.30 3½„ Pfdbr..86 89 ſt. 94 90.— 90.— 34½% Pfd. 96/06 90.— 90.— 4%„ Com.⸗Obl. v. I,unk 10 99.— 99.— 3%„ Com.⸗Obl. v. 1891 91.— 91.— 8%„ Com.⸗Obl. V. 96/06 91.— 91.— 4% Pr. Pfdb. unk, 09 97.25 97.25 4%„„ 12 97.80 69780 4%„„„ 14 87.60 97.50 Frankfurt a.., 13. April. bahn 145.25, Lombarden 23.70 Egypter—.—, 4% ung. Goldrenl Disconto⸗Commandit 176 50 Laurs 212 90, Gelſenkirchen 193.—, Darmſtädter 126.60 Handelsgeſellſchal 162.10, Dresdener Bank 1397), Deutſche Bant 283.70, Bochumer 214.00 Northern—.—. Zendenz: ſchwächer. Nachbörſe. Kreditaktien 199.—, Staatsbahn 145.80. Lombardel 23.75 Disconto⸗Commondit 786 60 Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Golden baum:; für Kunſt, Feuilleton und Vermiſchtes: Alfred Beetſchen; für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: Nich. Schönfelber für Volkswirtſchaft u. den übrigen redaktionellen Teil: Karl Apfel““ für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Franz Kircher. 93.70 Gotthardbahn—.—, Druck und Verlag der Dr. G. m. b..: Divektor: Ernſt Mäller. asseler Hafer-Kakao wird als Kinder- Frũühstũck tbausendfach Aratlich empfohlen. Nur echt in blauen Kartons für itäts⸗Obligationen. Maunhebm, 28. Arr. 3 Oeſterreichiſcher860 152.70 1820% Türkiſche 149.60 140% unſtſeidenfabr. Frkf. 234.— 23 Lederwerk. St. Ingbert 60 50 6043) Spicharz Lederwerke 119— 119 Ludwigsh. 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Zuangs Berſtrigerung. No. 3660. Im Wege der Zwaugsvollſtrecküng ſol das in Mannheim belegene, im Grund⸗ buche von Maunheim, zur Zet der Eintragung des Verſteiger⸗ ungsvermerkes auf den Nauien der Margaretha geb. Hahn, Ehefrau des Bauunternehmers⸗ Linus Kopp in Maunpeim ein⸗ getragene, nachſtehend beſchriebene Grundſtück am Montag, den 1. Juni 1908, vormittags 9½ Uhr, durch das unteſechnae: Kotariat in„Mannbeim verſteigert werden. Der Verſteigerungsvermerk iſt am 18. März 190s in das Grund⸗ buch eingetragen worden. Die Einſicht der Mitteilungen des Grundbuchamts, ſowie der übrigen das Glundſtück betreffen den Nachweiſungen. insbeſondere der Schätzungsurkunde iſt 1906 mann geſtattet. 8806 Es ergeht die Aufforderung, Geschmack und Aroma sind voll erhalten, sogar verfeinert, da das entzogene Coffein fast geruch- und geschmacklos ist. Zu haben in allen besseren und auch schon in vielen Rechte, ſoweit ſie zur Zeit der gleine scha Eiutragung des Verſteige⸗ 35 rungsvermerkes aus 5 dem Grundbuch nicht erſichtlich waren, ſpäteſtens im Verſtei⸗ gerungstermine vor der Auf⸗ forderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, 19 790 der Gläubiger wider⸗ ſpricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls ſie bei der Feſt⸗ ſtellung des geringſten Ge⸗ bots uicht berückſichtigt und bei der Verteilung des Ver⸗ ſteigerungserlöſes dem An⸗ ſpruche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachge⸗ ſetzt werden. Diejenigen, welche ein der Verſteigerung entgegenſtehen⸗3 des Recht haben, werden auf⸗ gefordert, vor der Erteilung des Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des Verfahrens herbeizu⸗ führen, widrigenfalls fer das Recht der Berſteigerungserlös an die Stelle des uverſtei⸗ gerten Gegenſtandes tritt. Beſchreibung des zu verſteigernden 7352.IT Zahlung erst nach vollständiger Ausrottüng. Eagth Bal. Porsichrrüng Lauel Lugbrifer Lütgens& Springer, Inhaber: Anton Springer. Direktion: Karlsruhe i.., Markgrafenſtraße 52. Filialen in ſämtl. Städten Badens ſowie in gauz Elſaß⸗Lothringen. Ausröttung von ſämtlichem Ungeziefer nach einzig konkurrenz⸗ loſem erfolgreichſtem Syſtem gegen weltgebendiſe Garantie. Spe⸗ zialität: Radikale Wanzenausrottung.— Feiuſte Referenzen Grundſtücks Konkurrenzloſe Mettode. Langjährige Erfahrung.— Erſte und Grundduch von größte Desinfektionsanſtalt Süddeutſchlands. 78802 N 1 8 Heft 18, Beſtandsver⸗ zeichuls I. Ogb.⸗Nr. 966 m, Flächeninhalt S ar od am Hofraite Mittelſtraße 84 und Jean Beckerſtraße 1. Hierauf ſtebt ein unberkellertes vierſtöckiges Wohn⸗ und Wirt⸗ ſchaftsge äude als Eckhaus I. und II. Tell mit Glebelaufbau. Erker, Balkon und Gaupen, ſowie ein vierſtöckiger Flügelbau 1 und II Tell mit gechet chätzt zu 30000 Mk. hierzu Zübehorſtnde im Werte von 682 Mk. Maunheim, 1. Apul 1908. Großh. Notariat III als Vollſtreckungsgericht: PDr. El ſaſſer. 3, 4 Gloße d 3, 4 Verſteigerung. Günſtige Gelegenheit für Reſtaurateure. Am Dienstag, deu 14. April nachmittags 2½ Uhr, verſteigere in meinem Lokal: Silberbeſtecke.„Kupfergeſchlrre, Nicelgeſchirre. Teller, Platten Taſſen, Tiſchtücher, Servietten Betiſtcher, Ueberzüge, Kopfzüge Handtücher, Waſchgarutturen 185 alles mögliche. 5992 Ferner: Deziwalwage, 5 ſchrank, Fahrrad, Spiegelſchrauk, ſchöne Betten, Chiffonnier Büffet, Tiſche, Salongarnitur, Waſch⸗ tiſche, Bilder, Spiegel, Kommode, Kliale Maunheim: Max Riebel, J. 4, 25. 72607 ſchönes Piaſund und anderes. Uebernehme jeden Poſten Morgen Dienstag Abend 8ber Wale dun Ae. ſteigern und gegen bar. M. Arnold, Auftionator N3, 11. ſrische warme „dchsen.-Pökelbtust“ Kaab Meerrettäig. 78832 Geschw. Leins O 8. 8. Sdlszinsbücher in bellebiger Stück⸗ zulil zu haben in der . 5. Baas——— 51 m. b.*2 Telephon 228b. (rfklaſſige Fährräder U. Zubehört liefert bifligſt, agauch au Teil⸗ zahg. Berkreler geſucht. Katelog qratis. Hans Crome,& Co., Einbeck 149 1547 Für die vielen Beweise herzl. Teilnahme an dem schweren Verluste unseres unvergesslichen Bruders Onkels und Schwagers, Herrn 21185 Wilhelm Gräser sprechen wir hiermit unseren herzl. Dank aus. Besonders sei gedankt den beteiligten Vereinen, den Herren Vorgesetzten des Verstorbenen, dem Herrn Stadtvikar Roland für seine trostreichen Worte und dem Herrn Dr. Carl Rotbmund für seine opfertreudigen Dienste. Dis kieſftrauernden Hinterbliebenen. in deſſen Dienſträumen B 4, 3 markttage und ⸗Produkte, Metzgergew erbe, feilgeboten werden können. Die Ausſtellungsplätze Meiſtbietenden verſteigert. 7 geben wird. Mannheim, den 10. Die Direktion des ſtädt. Ausſtellungsmarkt! Wir geben hiermit bekannt, Verkaufsgegenſtände, 8. Geräte für Viehzucht, Sattl rwaren, uſw. auf dem Ausſtellungsplatz des Viehhofes zum April, vormittags 11 Utzr im Viehhofe öffentlich au werden am Freitag, den 24. Schmale 5 die ſe Grundtaxe ift auf 3 Mark 7 pro qm feſtgeſetzt, unter welchem Betrag kein Platz abge⸗ April 1908 Fuchs daß während der Mai⸗ B. landw. Maſchinen Milchwirtſchaft und Tabakwaren Verkaufe 31865 Backwaren, breite, abgepasste und Schlach, und Viehhyſes. tag vormittags 9 bis 12 Uhr ſtatt. Mannheim, den 11. der ſtädt. Waſſer⸗, Die Ausführung der des ſtädt. der vergeben werden. Die Unterlagen non—12 und erbringen können, Mitiwoch, den 22. April Nr. 4 einreichen. VBekarmfmachung. In Hinkunft findet der Kleinverkauf von Koks auf dem Gaswerk Lindenhof nicht mehr Dienstags., Fuhrenweiſe kann im Werk Lindenhof Koks abgeholt werden und erſuchen wir unſere Abnehmer, Bedarf auf dem Werk Luzenberg abzuholen. April 1908. Die Direktion Gas⸗ und Elektrizitätswerke. Vichler. Vergebung. Schmalſpurgleisanlage nebſt der erforderlichen Eiſenkonſtruktion für die Euteiſenungsanlage Wafßferwerks im Käferthaler Wald ſoll im Wege Submiſſion zur Bergebung können Bureau, K 7, Zimmer Nr. 11 während der Dienſtſtunden —6 Uhr eingeſehen reſp. bezogen werden. Leiſtungsfähige Unternehmer, welche ähnliche Arbeiten ſchon wiederholt ausgeführt haben und hierüber Nachweiſe wollen ihre Angebote bis ſpäteſtens verſchloſſen mit entſprechender Aufſchrift bei uns Zimmer Maunheim, den 11. April 1908. Die Direktion der ſtädt. Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizitätswerke. Pich Ler. sinzelne 5 Brise-bises, Bettdecken, Storss, Rouleaux ganz billig. ſondern Frei⸗ und uachmittags 2 bis 3 Uhr 31366 nicht mehr ihren 31308 in unſerem aller Art, Hets 8 in Facbrlele br. Buns 1908, vormittags 11 Uhr. brranſaltungen und geneinnütige Einrichtungen hieſ. Fraurnnereine. meiterungsbau des ſtädtiſchen ſtriehafen ſoll im Wege der vergeben werden. Die Unberlagen Bureau, K 7, von—12 Leiſtungs ſchon t erbringen Fönnen, Wi verſchloſſen Nr. 4 ei Vergebung. Die Sieſerung der ſchmiedeifernen FJeuſter für den Er⸗ Submiſſion Zimmer Nr während 877 Dienſtſtunden und—6 Uhr eingeſehen reſp. 5 en werden. Neuwahlen fähige Unternehmer welche ähnliche Arbeiten ˖ il 1903- ausgeführt baben und hierüber Nachweiſe eee Der Vorſtand. wollen ihre 80 ebote bis ſpät „den 22. April 1908 1 i meiten, enlſprechender Auſſchrift beß uns. Männheim den 11. 1908. Der Verkin Jütſorgeheim Neckatun hält Mittwoch, den 22. 8 1908, nachm.„4 Uhr im Bezirksamtsgebäude J 6, 1. Zimmel Nr 30, ſeine ordentliche Mitgliederverſammlung ab. Die Mitglieder des Vereins ſind zur Teilnahme ergebenſt eingeladen. Tages⸗Orduung: Elektrizitätswerkes im Indu⸗ 31367 in unſerem 1. Rechnungsablage. ags 11 lihr, 4 5 188 Aiumer Velkin Franenhikdung⸗Stanenſtzdium. Abteilung Maunheim. Unſete Mitkglieder und vderen im gleichen Haushalt leden⸗ Die Direktion 5 den Familienangehörigen können duſch uns wiederum der ſtäbt. Waſſer⸗, 1 und Elektrizitätswerke. Hörerkarten 5 0 die Vorleſungen och zu ten Prels von M. 3,— pro einſtündige V Iwungs⸗Nerſteigerung. Lebende Schleien elung erſelen. Mittwoch, 15. April 1908, nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokale 4, 5 hier, gegen Barzablung un Vollſtreckungswege öffent⸗ lich verſteigern: 59914 Kaſſenſchrant, 1 Billard, 1 Pappſcheere, 1„Papier⸗ ſchneidemaſchine, 2 Spiegel 1 Pianino, ein Schriften⸗ ſchrank, Möbel aller Art U. A. ut. Mannheim, 13. Apiil 1908. Nopper, Gerichtsvollzieher. Mannbeim(E..) Abtellung: Stelfenvermittſung Geehrten Handlungshäuſern empfehlen wir unſere Ver⸗ mittlung auch bei Beſetzung von Lehrlings⸗Vakanzen. Der Vorſtand. 5 Kitten Glas, Forzellan st6. stc, wird beſtens beſorgt. 56884 Die ſchriftliche hat bel 1 Alice Bensheimer, IL. ſpäteſtens 16. d. M, zu erfolgen. Vorleſungsprogramme ſind dortfelbſt Erhältlich Arauenperein Apt. VII Heranbiloung weibl. Dienfthoten Anmeldungen ſchulentlaſſener Mädchen, die au Oſiern eine Lehrſtelle annehmen, ebenſo von Lehrfrauen, di Mädchen ausbilden wollen. werden Dienstags 11 Freitags 12. 18, 6 5 Karpfen, Aheinhechte, Forellen, Aal, gefr. ruſ. Zander, echter Rheinſalm, 5 Hige 1970 Weſerſann, eee ede een. eee Soles, Turbots, Jentgegengenommen. Rotzungen, Hangratſammelſtelle. Dit verehrlichen Hausfrauen werden dringend gebeten 2 allen entbehrlichen Hausrat⸗ Kleidungsſtücke zc. zr. der Hausrat⸗ ſammelſielle gütigſt überweiſen zu wollen. 5 Abholung erfolgt 1 nach Benachrichtigung der Geſchäftsſtelle, M 3, Kaufmännischer herein ſerein wWaidl. Angestelſter C. 9 Tel. 2801 Mannheim R 1, 9 II Koſtenloſe Stellenvermittlung ſür Prinzipale und Mitglieder. Geſchäftsſtunden: 11—8 lihr. Unterrichte: Fran⸗ zöſiſch, Engliſch, Buchführ., Stenographje, Maſchinenſchr. Vereinsabend: Mittwoch. Bibpliothek. Auskunftertekfirng. 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