(Badiſche Volkszeitung.) Badiſche Neueſte Nachrichten Anabhängige Tageszeitung. Abonnement: 20 Pfeunig monatlich. Bringerlohn 28 Pig. monatlich; durch die Poſt bez. inel. Poſt⸗ eufſchlag M..48 pro Quartal, Einzel⸗Nummer 5 Pfg. In ſerate: — Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſfe: %Journal Maunheim“ Telefon⸗Nummern;: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckeret⸗Burean(An⸗ nahmev. Druckarbeiten 841 Die Golonel:gelle. 26 i Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung Taglich 2 Husgaben Eigene Redaktionsbureaus Nedaltten 8 Ausmäruge Inſerate. 20% in Maunheim und Umgebung 0 in Berlin und Harlsruhe. Erpedition und Berlags⸗ FFC Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 2% 9 uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr. ien, Nr. 180. Dounerstag, 16. April 1908.(Mittagblatt.) 7C7————* Die heutige Mittagsausgabe umfaßt 12 Seiten. Polftische Uebersicht. Mannheim, 16. April 1908. Ueber den Beſuch Bülows im Vatikan. berichtet der römiſche Korreſpondent der„Köln. Volksztg.“: Der Papſt empfing zuerſt den Fürſten Bülow in Sonderaudieng, dann erfolgte die Vorſtellung der Fürſtin und des Gefolges. Die ſcrſt einſtündige Unterhaltung trug einen ſehr freundlichen Charakter. Die Polenfrage wurde nicht berührt, ebenſowenig die Frage der Beſetzung des Poſener Erzbiſchofsſitzes. Die preußiſche Regierung betrachtet letz⸗ tere Frage als„nicht akut“, dahingegen wurde die parlamen⸗ kariſche Konſtellation in Deutſchland flüchtig berührt, ohne daß von irgend einer Seite Wünſche wegen Beeinfluſſung ge⸗ äußert worden wären. Das Geſpräch dehnte ſich des längeren über das Miſſionsweſen aus. Papſt und Reichskanzler zollten der ſegens⸗ reichen Tätigkeit der Miſſionare volle Anerkennung, beſonders hob der Papſt die verdienſtvollen Leiſtungen des Biſchofs Henninghaus hervor. Fürſt Bülow brachte das Geſpräch auf die Dormition, für beren Ausbau der Papſt ſich ſehr zu intereſſieren ſchien. Papſt Pius lobte das Intereſſe des Kaiſers für dieſe Stiftung. Weiterhin wur⸗ den auch die Verdienſte des verſtorbenen Paters Schmitt hervor⸗ gehoben. Dann folgte ein Beſuch des Fürſten Bülow und ſeiner Bezleilung bei Kardinalſtaatsſekretär Merry del Val. Derſelbe er⸗ widerte den Beſuch beim preußiſchen Geſandten v. Mühlberg. Der Reichskanzler gab nachmittags Karten ab bei den beim Heiligen Stuhl beglaubigten Botſchaftern Oeſterreichs, Spaniens und Portu⸗ gals, ſotwie beim bayeriſchen Geſandten Frhrn. v. Guttenberg. Am Samstag reiſt Fürſt Bülow nach Venedig ab. Die preußiſchen Landtagswahlen. Für den Wahlkreis Duisburg Stadt⸗Ober⸗ hauſen Stadt haben die Nationalliberalen als Kandidaten für die Landtagswahl den Abgeordneten Dr. Beumer aufgeſtellt. Der Kreisvorſtand derſ evangeliſchen Arbeiter⸗ vereine Dortmund⸗Hörde hat in einer Verſamm⸗ lung ſein Bedauern darüber ausgeſprochen, daß von ſeiten der Nationalliberalen Partei vor Aufſtellung des Kandidaten für den hier in Frage kommenden Wahlkreis weder der Vor⸗ ſtand des rheiniſch⸗weſtfäliſchen Verbandes noch der Kreis⸗ vorſtand der evangeliſchen Arbeitervereine Dortmund⸗Hörde offiziell gefragt worden iſt, ob die evangeliſchen Arbeitervereine einen Kandidaten zu präſentieren hätten.„Er bedauert das um ſo mehr, als die evangeliſchen Arbeitervereine nach den zwiſchen ihnen und der Nationalliberalen Partei gepflogenen Verhandlungen anläßlich der letzten Reichstagswahl ſolche Anfrage erwarten durften. Der Kreisvorſtand erklärt, in der Lage zu ſein, geeignete Kandidaten aus Arbeiterkreiſen nennen zu können. Falls auf die Unterſtützung der evangeli⸗ ſchen Arbeitervereine in ihrer Geſamtheit von ſeiten der Nationalliberalen Partei gerechnet wird, erwartet der Kreis⸗ vorſtand, daß jetzt noch dem Wunſche der evangeliſchen Arbei⸗ für den Wahlkreis Dortmund⸗Land Rechnung getragen wird.“ Seeit einiger Zeit wird der Plan beſprochen, eine po li⸗ tiſche Vereinigung von induſtriellen und ge⸗ werblichen Arbeitgebern, ein Gegenſtück zum Bund der Landwirte, ins Leben zu rufen mit dem nächſtliegenden Zwecke, durch entſprechende Einwirkung auf die Wahlen eine wirkungsvollere Vertretung der induſtriellen und gewerblichen Intereſſen in den geſetzgebenden Körperſchaften herbeizuführen. Zu dieſem Plane ſchreiben die„Berl. Pol. Nachr.“: Wir ſind von zuſtändiger Seite ermächtigt worden, hier feſtzuſtellen, daß zwiſchen dem Träger des die neue politiſche Vereinigung der Arbeitgeber betreffenden Gedankens und dem ſtellvertretenden Vorfſitzenden des Zentralverbandes Deutſcher In⸗ duſtrieller zwar vorläufige Beſprechungen ſtattgefunden haben; in denen, wie nicht anders zu erwarten war, jener Gedanke ſympathiſch aufgenommen wurde; dieſe Beſprechungen ſind jedoch unverbindlich für den Zentralverband Deutſcher Induſtrieller geführt worden, deſſen Organe noch keinen Anlaß und keine Gelegenheit gehabt haben, ſich mit dem in Rede ſtehenden Plane zu beſchäftigen. Das ſoll erſt in einer Sitzung des Direktoriums zu Beginn des nächſten Monats geſchehen. In der„Köln. Ztg.“ wird daran erinnert, daß z um Kriegführen Geld gehört und aufgefordert, der Parteileitung den ſchwierigen Wahlkampf, der bedeutende Geldmittel fordert, zu erleichtern. Beiträge werden er⸗ beten an das Zentralbureau der National⸗ liberalen Partei in Berlin W 9, Schellingſtraße 9. Wir haben ſeinerzeit, als wir den Aufruf des Zentral⸗ vorſtandes der nationalliberalen Partei abdruckten, daran erinnert, daß der Kampf um die Reform des preußiſchen Wahlrechts eine Angelegenheit des ganzen deutſchen Liberalismus ſei, eine Frage ſeines Vor⸗ wärtsmarſchierens im Röiche überhaupt. Wir denken daher, daß der Aufforderung des Zentralvorſtandes nicht nur die preußiſchen Parteifreunde folgen ſollten. Der Ausſchluß der katholiſchen Geiſtlichen vom Vereiusrecht. Die Konferenz der deutſchen Biſchöfe in Köln hat in ihrem Rundſchreiben vom 10. Dezember v. J. als einmütigen Beſchluß verkündet,„die Bildung von Prieſtervereinigungen nicht zuzulaſſen.“ Gegen dieſen Ausſchluß der Geiſtlichen vom Reichsvereinsgeſetz wendet ſich ein katholiſcher Geiſtlicher ir einem offenen Briefe an den Abg. Gröber. Die„Neckar⸗Ztg.“ veröffentlicht den Brief, dem wir folgendes entnehmen: „Der katholiſche Geiſtliche allein in Deutſchland (wenn man von den unter der Fahne ſtehenden Soldaten abſieht, die gar keinen Vergleich bilden können) hat kein Vereins⸗ recht: er darf die Arbeiter zuſammentrommeln und ihnen die Vorteile des Vereinsrechts auseinanderſetzen; er darf Vereine leiten oft unter großen, geſundheitsſchädlichen und ſeeliſchen Opfern; aber er ſelber darf keinen Verein bilden, er ſelber muß unter vormärz⸗ lichen Zuſtänden leben, einzig, weil ſeine hochwürdigſten Vor⸗ geſetzten voll Mißtrauen gegen ihn ſind, weil ſte fürchten, er könne einmal eine Meinung äußern, die nicht nach der Schablone geſtaltet wäre. Daher hätten Sie, Herr Abgeordneter und Ihre Parteifreunde ſich ein Verdienſt erworben, wenn Sie einen Paragraphen beantragt hätten, etwa:„Keiner Behörde irgendwelcher Art iſt es erlaubt, irgendjemand, der ſich auf dem Boden der altge⸗ meinen gültigen Geſetze bewegen will, das Vereinsrecht zu vauben.“ Aber Sie haben das wohl— vergeſſen?? In ſeiner pathetiſchen Rede vom 8. April über das Vereinsgeſetz hätte, ſo wird zum Slußch geſagt, der Abg. Gröber beſſer dieſen wunden Punkt berühren ſollen, anſtakt von„Ausnahmegeſetz“ und„Bruch des allgemeinen Rechts“ zu ſprechen. Katholizismus und Zentrum. Ein altes Märchen, das die Zentrumspartei ihren Wäh⸗ lern auftiſcht, iſt, daß ſie ſeit ihrem Beſtehen die Stimmen ſämtlicher„gläubigen“ Katholiken auf ſich vereinige. Wenn man von der erſten Reichstagswahl 1871 abſiteht, ſo iſt es nur ein einziges Mal, wo ſo ziemlich alle Katholiken für Zentrum und Verbündete ſtimmten, nämlich 1874, alſo in einer Zeit, wo der„Kulturkampf“ aufs heftigſte wütete. Aber nicht lange dauerte es, bis die Katholiken den wahren Charak⸗ ter der Ultramontanen erkannten. Das geht hervor aus den Reichstagswahlen nach 1874. In der nachfolgenden Tabelle iſt angenommen, daß eut⸗ ſprechend der Bevölkerungsziffer immer ein Drittel der Wäh⸗ ler katholiſch iſt; Kathol. Wähler Reichstags⸗ Wähler Kathol. Ultram. wal überhaupt Wahler Stimmen die ultram. geſtimmt in Millionen 1877.4 38 17 96,000 1878.8.9 55 246,000 1881.0 17f.8 168,000 18844.75.9 4. 7 237,000 1887 7.5.0 558,000 1890.2.4.7 720,000 1893 121.6.8 744,000 1898.8.6.8 784,000 1903.5.2.8 829,000 1907 11.0.8 1,082,000 Alſo bei der letzten Reichstagswahl über eine Mik⸗ lion Katholiken, die nicht für Zentrum, Polen und Elſäſſer geſtimmt haben! Wenn die Zentrumspartei von dieſer Million Katholiken behauptet, ſie ſeien alle un⸗ gläubig, nun, dann iſt es um die katholiſche Kirche in Deutſch⸗ land ſchlecht, ſehr ſchlecht beſtellt!! Nachklänge zum Journaliſteuſtreik. Wir haben geſtern den uns von einem Berl. Korreſpondenz⸗ bureau übermittelten Bericht über eine Journaliſtenverſamm⸗ lung gebracht, die ſich u. a. mit der Haltung der„Rheiniſch⸗ Weſtf. Zeitung“ während des Journaliſtenſtreiks im Reichs⸗ tage beſchäftigt hat. Zu dieſer Angelegenheit ſchreiben nun die„Berl. Neueſt. Nachr.“:„Mußte ſchon der Inhalt dieſer Mitteilung einigermaßen befremdend wirken, ſo erſchien noch merkwürdiger die Angabe, daß angeblich die„Chefredakteure der größeren Berliner Zeitungen“ dieſer Verſammlung bei⸗ gewohnt haben ſollten. Tatſächlich iſt von den Chefredakteuren der großen Blätter kein einziger dabei geweſen. Ferner mußte Darch Zrade Gassehy. Roman von Anny Wothe [Nachdruck verboten.)] 10(Fortſetzung.] Das war deutlich. Roald ſtand ſchon an der Tur.„Wenn Sie mich gebrauchen, Aniane, ich ſtehe jederzeit zur Verfügung.“ Sie reichte ihm freundlich die Hand.„Auf Wiederſehen heute Abend, lieber Freund.“ Eine tiefe Verbeugung zur Tante, eine etwas knappere zum Onkel und der junge Schwede hatte das Zimmer verlaſſen. „Hier wohnſt Du alſo?“ fragte Tante Malchen, ſich kritiſch umſehend.„Gott bewahre, die vier Treppen haben mich ganz alle gemacht. Na, es iſt ja ganz hübſch, aber weißt Du, es ge⸗ fällt mir garnicht, daß Du hier ſo ungeniert und allein Herren⸗ beſuche empfängſt. Ich denke, die Frau Dr. Sperling, die mir doch ſo warm empfohlen iſt, bemuttert Dich. Wie geſagt, ich finde die ganze Sache unpaſſend, höchſt unpaſſend.“ „Tantchen, liebes Tantchen,“ lachte Aniane, die alte Frau zärtlich umfangend und ihr behutſam den Hut vom Kopfe nehmend. „Wir ſind ja hier nicht in Tannenrode.“ „Das weiß Gott! Wie ein Sündenbabel kommt mir die Stadt vor. Ich hatte immer Angſt, den Onkel zu verlieren. dem Bahnhof war ein ſolches Gedränge und keine Droſchke zu riegen.“ Der Onkel lachte.„Na, Alte, daran warſt Du doch ganz allein ſchuld. Du trauteſt Dich doch nicht über den Straßen⸗ damm und ſchließlich waren die Droſchken weg.“ „Nun aber, erzähl doch“ bat Anjane.„Ich laß Euch gleich einen Imbiß beſorgen. Ach Gott, wie froh bin ich, daß Ihr ge⸗ kommen ſeid.“ Sie drückte des Oheims Hand an ihre Lippen und ſchmiegte ſich zärtlich an Tante Malchens Bruſt. „Na, na,“ begütigte die.„Biſt ja noch die Alte, trotzdem Du ſo vornehm ausſiehſt, ganz anders als früher. Aber weißt Du, mit dem Windhund von Pianiſten mußt Du mir nicht kommen, das paßt ſich nicht für junge Mädchen.“ „Liebe Tante,“ lachte Aniane.„Das läßt ſich nun leider nicht ändern, ich habe eine ganze Reihe von Kollegen, die mich oft zu gemeinſamen Uebungen hier aufſuchen.“ „Und das leidet Deine Penſionsmutter? Ei, das iſt ja ganz empörend. So etwas wäre in Tannenrode ganz un⸗ möglich.“ „Gott ſei Dank, daß wir nicht in Tannenrode ſind! Einen Augenblick, ich bin gleich wieder da.“ Onkel und Tante Buttler ſahen der Nichte ganz verdutzt nach, die ſo ſicher und ſeelenruhig zur Türe ſchritt. „Nie kann ſie wieder nach Tannenrode,“ hob die Tante nach einer Weile dumpfen Schweigens zu ihrem Gatten an. Der wiſchte ſich, troß der zum Fenſter herein dringenden Kühle den Schweiß von der Stirn. „Sie iſt ſo anders als ſonſt,“ gab er beklommen zurück.„Ich kenne Sie garnicht wieder. Wie eine große Dame, ſo ſicher und dabei ſo verdammt frei in ihren Manieren. Himmel, den Jüng⸗ ling da mit der blonden Mähne, den muß ſie ſich abgewöhnen, der iſt ja unglaublich.“ „Das kommt von dem Verkehr mit der Künſtlerbande. Glaubſt Du denn, Alter, daß es anſtändige Menſchen darunter gibt? Ich nicht!“ Der Major wiegte bedenklich den grauen Kopf.„Na, das wollen wir doch nicht ſo ſchroff hinſtellen, Malchen, aber ſchreck⸗ lich finde ich die ganze Wirtſchaft auch, das kann ich wohl ſagen. Das arme Kind, hätten wir es nur nicht ziehen laſſen!“ „Siehſt Du wohl! Habe ich es Dir nicht immer geſagt. Aber Du wollteſt ja nicht bören. Doch ſtill. da kommt ſie wieder.“ Aniane trat lächelnd ins Zimmer. Sie trug auf einem Tablett Brot, Butter, kaltes Fleiſch und einige Früchte.„Der Kakao kommt ſofort“, ſagte ſie heiter,„bedient Euch bitte. Ach, wie froh und glücklich bin ich, Euch bei mir zu haben. Nun aber erzählt; wie geht es in Tannenrode?“ Die Alten ließen ſich gemächlich an dem ſchnell hergerichteten Frühſtückstiſch nieder und als der dampfende Kalao vor ihnen ſtand, da wurden ſie auch etwas gemütlicher. „Der tut gut nach der langen Fahrt“, ſagte der Mafor. Es iſt doch ſchon verflucht kalt und in der Bahn war ſchlecht geheizt“ Aniane hielt zärtlich Tante Malchens Hand.„Erzähle, Tantchen“. „Ja, ſo“, begann die Tante, umſtändlich Meſſer und Gabel ruhen laſſend,„alſo in Tannenrode! Na, weißt Du, nach der Ge⸗ ſchichte mit der Zilla von Wolfhardt iſt eigentlich wenig in Tan⸗ nenrode paſſiert.“ 0 „Was iſt denn eigentlich mit Zilla, Tante? Ich habe brieflichen Andeutungen garnicht verſtanden.“ „Nicht? Na, das ſchadet auch garnichts. Fort iſt ſie, ſpur⸗ Jos fort, gerade wie einſt die Mutter und die rothaarige Rahel. Man munkelte allerlei. Viele ſagten ſie he ein Verhältnis mit dem Prinzen gehabt. Na, Du weißt wohl garnicht, was ein Verhältnis iſt? Alſo, ſo ſagte man, aber an den Prinzen glaube ich nicht. Es wird wohl irgend ein anderer geweſen ſein, mit dem das dumme Ding durchgegangen iſt. Bei Nacht und Nebel fort. Kannſt Du Dir ſo etwas denken?“ Bei Erwähnung des Prinzen hatte einen Augenblick Anjaues Herzſchlag geſtockt. Eine heiße Röte hatte ihr feines Geſicht überflammt, dann aber hatte ſie ſtill geſagt:„Die arme Zilla, Tante. Ich faſſe es kaum. Hat man denn nichts weiter von ihr vernommen?“ „Nichts, rein garnichts. Der Vater hat ja alle Hebel in Bewegung geſetzt, Zilla aufzufinden. Viele ſagten, ſie ſei, als ſie ihre Schande nicht mehr verbergen konnte, zu ihrer Mutter 5: —8 12 Deine Arte Ile * 2. Seite. General⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) Mannheim, 16. April. es auffallen, daß bei den angeblichen„vertretenen“ journaliſti⸗ ſchen Vereinigungen die größte und umfaſſendſte dieſer Art, 1 der„Berein Berliner Preſſe“, umgangen und ausgeſchloſſen war. Dafür waren Vereinigungen angeführt, die ſich mit derartigen Fragen grundſätzlich garnicht befaſſen. Weitere Anfragen ergaben, daß ſelbſt Vorſtandsmitglieder von Ver⸗ binen, die in der Notiz genannt worden waren, von der ganzen Geſchichte keine Ahnung hatten. Wenn alſo die„Rheiniſch⸗ Weſtf. Zig.“, was wir ihr nicht verdenken können, ſich mit einer gewiſſen Bitterkeit über das Auftreten dieſer„Schrift⸗ ſtellerverſammlung“ äußert, ſo mag ſie aus dem Mitgeteilten erſehen, daß der Bericht über dieſe Verſammlung ſich in weſent⸗ lichen Punkten als eine dreiſte und grobe Myſtifikation dar⸗ ſtellt.“— Die„Frankf. Ztg.“ beſtätigt dieſes Urteil und be⸗ merkt zur Erläuterung noch folgendes: Wir haben ebenſo wie andere Herren von der Preſſe von jener Verſammlung erſt aus dem Bericht erfahren, den das Korreſpondenzbureau Schweder u. Hertzſch den Blättern zugeſandt hat. Die Ver⸗ ſammlung hatte den Zweck, durch Schaffung eines Zentral⸗ komitees oder dergleichen ein gemeinſames Vorgehen der Preſſevertreter bei beſonderen Anläſſen zu ermöglichen. Zu dieſem Behufe ſind, wie verſichert wird, Einladungen an alle journaliſtiſchen Korporationen ergangen, auch an den Verein der Berliner Preſſe, der aber nicht darauf reagiert hat. Der eine oder andere Berliner Chefredakteur, der einex anderen Korporation angehört, iſt jedoch in der Verſammlung geweſen. In derſelben iſt dann auch die Stellung der„Rhein.⸗Weſtf. Ztg.“ zum Journaliſtenſtreik erörtert worden, und der In⸗ haber eines Korreſpondenzbureaus hat der Verſammlung die geſtern mitgeteilte Reſolution unterbreitet. Eine Anzahl Journaliſten und Schriftſteller hat die Reſolution auch unter⸗ geichnet, aber zu einer Abſtimmung darüber iſt es, weil die Verſammlung eben für einen anderen Zweck berufen war, kicht gekommen, während der in den Zeitungen veröffentlichte Bericht den Glauben erwecken muß, als ſei ein von allen großen Zeitungen gebilligter Boykott der„Rhein.⸗Weſtf. Ztg.“ heſchloſſen worden. Darin liegt die mit Recht gerügte Myſti⸗ fikation der öffentlichen Meinung. ——— Deutsches Reich. — Der Münchener Gewerkverein der Ma⸗ ler des Hirſch⸗Dunckerſchen Gewerkvereins) hat es ſehr verurteilt, daß die Tarifver handlungen in Mannheim für das Malergewerbe in Süddeutſchland daxan geſcheitert ſind, daß die„Freien“ Gewerkſchaften u. a. ablehnten, die Verhandlungen in Gemeinſchaft mit den Ge⸗ kwerkvereinen zu führen. Die Mitglieder des Hirſch⸗Duncker⸗ ſchen Gewerkvereins der Maler halten es für ihre erſte Pflicht, ſich den Beſchlüſſen, die nur von den„Freien“ gefaßt werden, nicht zu unterwerfen und werden die Gewerkſchaften die Kon⸗ ſeguenzen dann ſelbſt zu tragen haben, —(Zum Weingeſetz.) Wie die„Deutſche Wein⸗ zeitung“ mitteilt, ſoll der Reichskanzler gegen den in dem neuen Entwurfe zum Weingeſetz feſtgelegten Dekla⸗ rationszwang beim Verſchnitte von Weißwein mit Rotwein Einſpruch erhoben haben. VVCCCrkfk —([Die Reichsfinanzreform.) Nach dem Wiederbeginn der Reichstagsarbeiten nach Oſtern werden zwiſchen dem Reichsſchatzamdte und den führenden Parlamentariern des Reichstags Vorbeſprech⸗ ungen ſtattfinden über die Art und Jorm einer für den Herbſt in Angriff zu nehmenden Reichsfinanzreform. Der leue Reichsſchatzſekretär hat bereits in großen Zügen neue Steuerpläne ausgearbeitet, er will dieſe Pläne aber nicht Weiter verfolgen, ehe er nicht genau weiß, ob er hierin von! Block Unterſtützung finden wird. Es ſollen dann im Reichs⸗ tag nur ſolche Skeuerprojekte in Frage kammen, die ganz ſicher eine Blockmehrheit finden. Wie es heißt, will Herr Sydow beide Blockflügel zu Konzeſſionen bewegen, um nökigen⸗ ſalls auch direkte Reichsſteuern präſentieren zu können. Die Verhandlungen zwiſchen Regierung und Block werden laut „Hannov. Cour.“ auch während der Sommerpauſe nicht ruhen und die Parteiführer ſtändig mit den werdenden Steuer⸗ Projekten Fühlung behalten, ſo daß die im Herbſt kommende Finanzreform nicht den parlamentariſchen Schwierigkeiten des Borjahres begegnen wird. geflüchtet, aber wo die Mutter eigentlich lebt, das weiß ja kein Menſch. Der alte Hofrat iſt ganz weiß geworden. Er ſchleicht tief gebückt umher und dabei iſt er doch noch garnicht alt.“ „Und Rahel?“, fragte Aniane ganz tonlos. „Na, das iſt auch eine! Kannſt Du Dir denken, daß ſie ſeit ein paar Wochen in Leipzig iſt, um bier Medizin zu ſtudieren? Neulich hat ſie in Dresden ihr Abiturium gemacht. Ganz Tan⸗ nenrode ſtand auf dem Kopf. So was unweibliches, rohes! Man kann es kaum faſſen! Ein Mädchen aus gutem Hauſe und dabei ſo entartet.“ „Tante“, rief Anjane empört.„Du tuſt, als wären Wir Jahrhunderte zurück. Es iſt doch ſehr vernünftig, daß Rahel verſucht, ihrem Leben einen Inhalt zu geben. In Tannenrode muß ſie ja verkommen.“ „Verkommen? Sind wir da verkommen? Haben wir nicht alle dort ein glückliches und zufriedenes Daſejn geführt? Nein, Find, das verſtehſt Du nicht. Abenteuerluſtig iſt die Rahel! In Leipzig ſtudieren! Du lieber Gytt, dabei wird was ſchönes guskommen! Ich ſehe ſie ſchon im Geiſte mit den Korpsbrüdern auf der Bierbank, eine große Zigarre im Mund.“ „Du machſt Dir ja nette Begriffe von einem Studium in eipzig, Tante“, lachte Aniane luſtig. 85 (Fortſetzung folgt.) Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Theaoter⸗Notig. Die Intendanz teilt mit: Zu den Vorſtellungen „Lohengrin“ und„Macbeth“ werden die Karten für Parterre, Stehparkett, Galerie⸗Loge und Galerie von morgen vormittag 10 Uhr ab an der Tageskaſſe 1 ausgegeben. Mufikverein. Wir machen darauf aufmerkſam, daß Karten für das Konzert des Muftkbereins am Charfreitag von 3 Uhr ab an der Roſengartenkaſſe erhältlich ſind. Der Verein für klaſſiſche Kirchenmuſik wird am Charfreitag, vormittags 10 Uhr, in der Konkordienkirche folgende Chöre zum Vorkrag bringen: 1. Der ſterbende Erlöſer“ von Joh. Mich. Hagdn (1737 bis 1806); 2.„Wenn ich eimnal ſoll ſcheiden“, Choral; 100 H. L. Haßler(1601), Tonſatz von J. S. Bach(1685 18 50). 8 5 18 8 22 Rundschau im Nuslande. Die Kongofrage. In der belgiſchen Deputiertenkammer beantragte Deſtree eine Tagesordnung, dahingehend, daß die Beratung über das Kolonialgeſetz und den Angliederungsver⸗ trag verbunden werden ſolle und daß ſich die Abſtim⸗ mung zuerſt auf das Kolonialgeſetz und dann auf den Ver⸗ tragsentwurf erſtrecken ſoll. Die Kongofrage ſei noch ſehr wenig geklärt, und wenn die Gegner der Annexion daran gehindert werden ſollten, ihre Anſicht zu ſagen, ſo würden ſie von ihrem Recht der Obſtruktion Gebrauch machen. Der Miniſterpräſident habe geſagt, daß er bezüglich der Ausdehnung der Debatte keine Verpflichtung übernehmen könne. Nach der Erwiderung des Miniſterpräſidenten Schol⸗ laert auf die letzte Bemerkung Deſtrees entſpann ſich eine längere Auseinanderſetzung zwiſchen den beiden, in der Deſtree den Miniſterpräſidenten heftig angriff und die Befürchtung ausſprach, daß die Regierung die Abſtimmung über das Kolonialgeſetz und die Kongoangliederung zuſammen⸗ faſſen und in einer der Wichtigkeit der Angelegenheit nicht entſprechenden Weiſe abkürzen wolle. Er erſuche den Miniſter⸗ präſidenten um die Verſicherung, daß zuer ſt über das Ko⸗ lonialgeſetz abgeſtimmt werden ſolle. Hierauf erwiderte der Miniſterpräſident, die Regierung ſei entſchloſſen, die Debatten in voller Ausführlichkeit und Aufrichtigkeit durchzuführen. Er fuhr dann fort: Die Regierung ſchlägt der Kammer vor, gleichzeitig über den Angliederungsgeſetzentwurf und das Kolonialgeſeß zu beraten. Was die Abſtimmung an⸗ betrifft, ſo erſcheint es uns ſicher, daß die Abſtimmung über die Angliederungsvorlage wegen des Textes einiger Artikel der des Kolonialgeſetzes vorangehen muß. Die Reichsduma arbeitet mit Volldampf am Budget, und von kleinen Partei⸗ zwiſten und Aeußerungen eines zu heißblütigen Temperaments abgeſehen, tragen die Sitzungen einen rein geſchäftlichen Charak⸗ ter. Die ſtückweiſe Beratung des Budgets bringt es mit ſich, daß die Kritik der Finanzpolitik der Regierung keinen einheitlichen Charakter zeigt und ſich auf den jeweilig vorliegenden Etat be⸗ ſchränkt. Allerdings ſind die allgemeinen Budgetdebatten am Schluß in Ausſicht geſtellt, es fragt ſich aber, ob ſich ſpäter die Zeit finden wird und ob vor allen Dingen die Abgeordneten nach der ſchweren Arbeit noch Luſt haben werden, die Budgetver⸗ handlungen mehr in die Länge zu ziehen, als es unbedingt erfor⸗ derlich iſt. Inzwiſchen nimmt die Reichsduma zu Uebergangs⸗ formeln ihre Zuflucht, um auf die Aenderungen in den einzelnen Verwaltungszweigen hinzuweiſen, die ſie durchgeführt zu ſehen wünſcht. Dieſe Uebergangsformeln als nutzloſe Zeitverſchwen⸗ dung hinzuſtellen, wie es vielfach geſchieht, iſt wohl kaum begrün⸗ det. Allerdings ſind es nur Wünſche, die an und für ſich an der Sachlage nichts ändern, aber in ihnen legt die Volksvertretung ihren Standpunkt feſt, und es iſt nun Sache der Regierung, ob ſie durch rechtzeitiges Entgegenkommen ſich die/ Budgetarbeit im nächſten Jahr erleichtern will. Allerdings kann im Laufe der wenigen bis zur Einbringung des nächſten Budgets zur Ver⸗ fügung ſtehenden Monate von einer Durchführung aller ange⸗ deuteten Reformen nicht die Rede ſein, hierzu werden Jahre er⸗ forderlich ſein, um ſo mehr, als die betreffenden Vorlugen zum größten Teil wiederum den Weg durch die geſetzgebenden In⸗ ſtanzen nehmen müſſen. Der gemäßigte Beſtand der Reichs⸗ duma ermöglicht es jedoch der Regierung, ſich mit ihr friedlich anseinanderzuſetzen, wenn ſie nur einigen guten Willen zeigt. Badiſche Politik. .C. Karlsruhe, 15. April. Der Miniſter des Innern, Frhr. von und zu Bodman, begab ſich heute zu 1Atägigem Aufenthalte an die Riviera. * Karlsruhe, 15. April. Wie der„Volksfreund“ mitteilt, hat die ſozialdemokratiſche Fraktion der Zweiten Kammer einen Antrag ausgearbeitet, in dem die Regierung erſucht wird, dem Landtag unverzüglich einen Ge⸗ ſetzentwurf vorzulegen, in dem alle Milderungen des neuen Reichsvereinsgeſetzes für die Bebölkerung unſeres Landes ſichergeſtellt werden. Insbeſondere ſoll den zahlreichen, in Baden lebenden Ausländern der uneingeſchränkte Gebrauch ihrer Mutterſprache gewährleiſtet werden. 1 Ruf am die Berliner Univerſität als Nachfolger des Geh. Ober⸗ regierungsrates Dr. Hübler angenommen. Das Donkmal⸗Komitee für die Errichtung eines Robert Haaß⸗ Denkmals in Karlsruhe hat geſtern mittag im Atelier des Prof. Volz das van dieſem gefertigte Relief des Dichters beſichtigt und einſtimmig angenommen. Das von Volz entworfene Denkmal be⸗ ſteht aus einem Gramitaufbau mit dem Bildnis des Dichters. Der Steinaufbau läuft in eine Brunnenanlage aus. Das Denkmal wird kwahrſcheinlich im Laufe des Sommers auf einem von der Stadt in der Allee zur Verfügung geſtellten Platze errichtet werden. Anläßlich des 70. Geburtstages von Gduard Kreuſer, der dieſer Tage in der Donauſtadt feſtlich begangen wurde, mag da⸗ ran erinnert ſein, daß der verdtente Chormeiſter des„Wiener Männergeſangvereins“ ſich auch mit Operekten verſucht hat. Kremſers heiteves Bühnenwerk„Eine Operette“(Text von Grandjean] erlebte vor nunmehr 31 Jahren— am 29. Septem⸗ ber 1874— ſeine Uraufführung. Es folgten die Operetten„Der Botſchafter“ Text von Wohlmuth und Wittmann),„Der Schloſ⸗ ſerkönig“ Text von L. Held und B. Schier nach Scribes„Keins cbun jour“ und das dreiaktige Singſpiel„Der kritiſche Tag“, deſſen Textbuch Chiavacci und Ganghofer lieferten. Die drama⸗ lichen Arbeiten Kremſers, die ſämtlich in Wien das Licht der Rampe erblickten, ſind kaum über das Weichbild der öſterreichi⸗ ſchen Kaiſerſtadt hinausgedrungen. Auch ſeine Männerchorwerke mit Orcheſter— die„Balkanbilder“,„Das Leben ein Tanz“ u. a.— haben ſich in der Hauptſache mit örtlichen Erfolgen begnü⸗ gen müſſen. Als Tonſetzer wurde der ſeit Jahrzehnten bewährte Chorführer vornehmlich mit ſeinen meiſterhaften Bearbeitungen der„Altniederländiſchen Volkslieder“ und dem Klavierſtück„Alt⸗ Wien“(Perlen aus Lanners Walzern“) populär, einem Pot⸗ pourri, dem Benjamin Schier(der Mitlibrettiſt des Schloſſer⸗ königs“) ſangbare Texte unterlegt hat. Frühjahrsausſtellung der Münchner Sezeſſion. Die Ausſtellung wird dieſes Jahr ſchon am 20. April(Oſtermontag) geſchloſſen, da eine Reihe Bilder nach Dresden geſandt werden, wo die Sezeſſion auf der Großen Dresdner Ausſtellung eine Kollektivausſtellung ver⸗ anſtaltet. Zum Direktor des Wnigl. Gymmafiums in Düſſeldorf iſt als Beon der Heidelberger Uniberſität. Profeſſor Or. Anfchütz, 6. Zt. Dekan der juriſtiſchen Jakultät, ſaf den an ihm ergangenen Badiſcher Landtag. .E. Karlsruhe, 15. April. In der Kommiſſion für. die Beamtenvorlagen wurde heute in die Generaldebatte über die Kategorie der oberen Beamten eingetreten. Im allgemeinen war man der An⸗ ſicht, daß bei den oberen Beamten eine durchgreifende Beſſe⸗ rung gegenüber den bisherigen Verhältniſſen notwendig er⸗ ſcheine. Von verſchiedenen Seiten wurde beklagt, daß die Philologen und Techniker gegenüber den Juriſten wieder zurückgeſetzt erſcheinen. In der Frage der Gleichſtellung der Richter bei den Land⸗ und Amts⸗ gerichten gingen die Auffaſſungen auseinander. Bürgerausſchußſitzung in Ladenburg. Ladenburg, 13. April, Beratung des Gemeindevoranſchlags für 1908 (Schluß). .A. M. H. Günther erſuchte um beſſere Herrichtung des Zugangs zur alten Volksſchule. .A. M. Pirmin Müller wünſchte Straßenlampe im Jeſuitenhof. Bürgermeiſter Reinmuth entgegnete, daß der Jeſuitenhof durch ein Tor abgeſchloſſen und Privateigentum ſei. 2* 1 2— +: 1 8 .A. M. Th. Nilſon gab ſeinem Bedauern Ausdruck über die ablehnende Haltung des Gemeinderats gegenüber dem Geſuche die Anbringung einer von Gartenbeſitzern um Herſtellung eines Zufahrtsweges zum Kan⸗ zelbach. Bürgermeiſter Reinmukh erwiderie, daß dieſe Angelegenheit zurüctgeſtellt wurde, weil der Ortsbauplan für jene Gegend zur Zeit ausgearbeitet werde. Im Laufe dieſer Woche werde eine Kom⸗ miſſion einberufen, die ſich u. a. auch mit dieſer Sache beſchäftigen könne. B. A. M sitätsvertre B. A. M. Bargoliapi trat ebenfalls für eine Beſchleunigung der Kanalifationsarbeiten ein. Vogel bat unr Veröffentlichung des neuen Elektri⸗ weil die Unternehmungsfirma auch im Haus⸗Innern die Kanalar⸗ 2 beiten ausführe. Dieſe Firma follte nur bis zur Hausgrenze und micht bis zum erſten Fettfüänger die Anlagen machen. Der Fettfänger werde oft ſo tief ins Haus mehr übrig bleibe. Bürgermeiſter Reinmuth erklärte, daß die Kanalanlags bis zum erſten Fettfänger jedes Hauſes Gemeindeſache ſei In dieſem Sinne ſei auch der Vertrag mit dem Untermehmer abgeſchloſſen Im Uebrigen geſchehe die Ausführung aller Arbeiten unter Auffſicht der techniſchen Behörde. ..M. Beedgen hielt es für ratſam, zu der Anlage von neuen Straßen nicht die alten Stadttaglöhner, ſondern andere Leute zu verwenden. Haltung der Zugänge zu den Gebäuden während der Kanalarbeiten.“ Bei Feuersgefahr würden dieſe Mißſtände die ſchlimmſten Folgem zeitigen. Zum Kapitel„Schulen“ liegt eim ſozialdemokratiſcher An krag vor, der die Anſtellung eines Schulargtes fordert. .A. M. Bargolini begründet dieſen Antrag. Es ſei er⸗ Sommerhalbjahres Unterricht erteilt werde. Die Putzutenſilien ſoll⸗ dten durch die Gemeinde und nicht auf Koſten des Schuldieners ange⸗ ſchafft werden. Die Gemeinde wöchte der Frage miktelfreiheit näher treten. Die Realſchule wüſſe des Raum⸗ einer ev. Erhöhung des Kinderſchulgeldes warnen. .A. M. Höflein wünſchte eine Erhöhung des Schuldiener⸗ gehalts um 10 Mark monatlich, da auch die Frau des Dieners bei den Schulreinigungs⸗ uſw. ⸗Arbeiten mithelfen müſſe. Ueber die Ver⸗ 7 8 des Betrages für Remunerationen wolle Auskunft erteilt werden. Handarbeitsunterrichts in den Sommermonaben auf Rechnung des hieſigen Frauenvereins geſchehe, wofür dieſem der Dank der Ge⸗ meinde gebühve. Der Gemeindevat habe ſich dieſer Neueinrichtung gegenüber ablehnend verhalten. Man ſei zurzeit mit der Aus⸗ Arbeitung einer allgemeinen Dienſt⸗ und Gehaltsordnung für die Gemeinde⸗Beamten, Bedienſteten und Arbeiter beſchäftigt. Eine Kommiſſionsſitzung ſei bereits aunberaumt. Der Schuldiener beziehe für Utenſilienanſchaffung 30 Mark Jahresaverſum. Das Oelen der Schulböden werde beſonders bergütet. Die Remunerationen ſin vorgeſehen zur Gleichſtellung der evangeliſchen Lehrer mit ihren katholiſchen Kollegen, denen ſolche Zuvendungen aus Stiftungs⸗ mitteln zukommen. beſtimmt worden. Dramatiſches vom Deutſchen Oberlehrertag. Aus Braunſchweig wird gemeldek: In Anweſenheit des Herzogregenten fand auläßlich des Deutſchen Oberlehrertages die Uraufführung der fünf⸗ altigen Tragödie des Wolfenbüttler Gymnaſiallehrers Loeſen „Heroſtrat von Epheſus“, der die Oberlehrer als Gäſte des Regenten beitvohnten, ſtatt. Die Aufführung nahm bei ſehr guter Darſtellung glänzenden Verlauf. In der Pauſe hielt der Herzogregent Cercle. Der Naturhiſtoriſche Verein der preußiſchen Rheinlande und Weſtfalens wird in dieſem Sommer mit der Durchforſchung der Flora von Weſtdeutſchland beginnen. An der Spitze des Unter⸗ mehmens ſtehen Apotheker Ferd. Wirtgen in Bonn und Profeſſor P. Roloff in St. Tönis bei Krefeld. Bereits 236 Herren aus den verſchiedenſten Berufen haben ihre Mitarbeiterſchaft zugeſagt. Ganz Weſtdeutſchland iſt in 58 Bezirke eingeteilt. Jedem von ihnen ſteht ein Obmann vor. Gebietes ſoll ſo gefördert werden, daß bereits 1910 mit der Ver⸗ und Veröffentlichung des Materials begonnen werden 28 Ein Brief Schillers für 555 Mark. Berliner Zeitungen wiſſen folgendes über koſtſpielige Briefe zu berichten: Bei einer Verſteigerung der Buchhandlung J. A. Stargardt kamen Briefe von Heine an Campe, betreffend Verbeſſerungen ſeiner Gedichte ans Tageslicht Intereſſant iſt der Brief von Franz Liſzt an Frau Dr. Benfey:„Ich erſchreckte bei dem Titel Beethoven und Liſst⸗ Eine Jugenderinnerung befiel mich: Vor nahe 50 Jahren ſah ich öfter im Jardin des Plantes einen harmloſen Pudel im Käfig eines majeſtätiſchen Löwen. Dieſer ſchien dem kleinen Kammerjunker ſehr gewogen. Ich fühle mich ganz wie der Pudel bei dem König der Wälder.“ brachte ein Brief von Schiller an ſeinen Verleger Goeſchen über den„Don Carlos“ aus dem Jahre 1797 555 Mk. Von Franz Schubert erwarb die Wiener Stadtbibliothek einen kurzen Brief für 475 Mark. Vom Walzerkönig Johann Strauß ging der„Gartenlaubenwalzer“ nach Wien, ein Blatt mit einigen Takten aus„An der ſchönen, blauen Donau“ blieb für 125 Mk. Nachfolger des verſtorbenen Direktors Dr. Asbach der Direklor der 1 1200 eigenhändigen Zeilen, brachte 2000 Mark. 5 2 Die Handwerker ſeien geſchädigk, hineingelegt, daß für Privatarbeit nichts .AM. H. Günkther beklagte die Außerachtlaſſung der Frei⸗ 1 5 freulich, daß in der Handarbeitsſchule nunmehr auch während des der ehß, mangels wegen umgebaut oder in einem Neubau untergebracht werden, zuimal jetzt auch Mädchen Aufnahme finden können. Bor möchte er heute ſchonm Bürgermeiſter Reinmutc bemerkte, daß die Einführung des FEEr———————————. ‚—......——— Rheiniſchen Ritter⸗Akademie in Bedburg, Dr. Poppelreuter, Die pflanzengeographiſche Durchforſchung dieſes Zum Schluß der Verſteigerung in Berlin. Webers Notizenbuch aus den Jahren 1813—16, mit 5 u musſchuß gewählt. Mannheim, 16. April. General⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) 3. Seite. Gemeinderat Wolkenſchläger erhoh verſchiedene Bedenken egen die Lehrmittelfreiheit, während..M. Becker dieſe Ein⸗ wendungen unter Berufung auf die Ausführungen des Stadtſchulrats Or. Sickinger⸗Mannheim in der letzten Mannheimer Bürgeraus⸗ ſchußſitzung zu widerlegen ſuchte. Auch hinſichtlich der Schularzt⸗ frage entſpann ſich eine lebhafte Debatte, die durch das Eintreten des..M. Metzger ihr Ende erreichte. Dieſer Redner bemerkte, daß manche Rede nicht gehalten worden wäre, wenn er früher das Wort erhalten hätte. Der Schularzt werde kommen und zwar von Staatswegen. Für die dem Frauerverein gegollte Anerbennung danke er in deſſen Namen beſtens. Bezüglich der Behandlung an⸗ ſteckender Krankheiten der Schüler beſtünden eingehende und ſcharfe Verordnungen. Man ſollte wegen der Anzeigepflicht der Aergte dieſen das Gewiſſen ſchärfen. Die unhaltbaren Zuſtände im Real⸗ ſchulgebäude lerne man am beſten durch einen Augenſchein während und nach den Unterrichtsſtunden kennen. Die Aufnahme der Mäd⸗ chen in die Realſchule habe der Gr. Oberſchulrat bereits im Jahre 1905 geſtattet. Zur Beauſſichtigung des Kleinkinderſchulhauſes dürfte ein Diener in dieſem Gebäude unterzubringen ſein. Für den Realſchuldiener wünſchte er die gleiche Beſſerſtellung wie für den Volksſchuldiener. Bürgermeiſter Reinmuth erwiderte, daß ein Plan über eine Dienerwohnung im Kinderſchulgebäude 3. Zt. ausgearbeitet werde. Der Schulargtfrage wird nähergetreten werden, ſofern dieſe Angelegenheit nicht vom Staate aus geregelt werden ſollte. .A. M. Bargolini zieht hierauf den bezüglichen Antrag turück. .A. M. Heiden führte aus, daß bei der diesjährigen Faſt⸗ nacht grobe Ausſchreitungen, u. a. gegen die Krankenſchweſtern, wahrgenommen worden ſeien Die ſog.„Narrenfreiheit“ werde immer mehr dazu benutzt, alle möglichen Roheiten auszuführen. Es ſei baher notwendig, eine polizeiliche Vorſchrift zu erlaſſen, wonach das Tragen von Larven oder ſonſtige Unkenntlichmachung auf den Straßen verboten wird. Auch der Maszbenzug habe Anlaß zu Be⸗ ſchwerden gegeben. Der Witz und Humor trete hier ebenfalls mehr in den Hintergrund. Der Maskenzug ſollte kümftig nur ſtattfinden dürfen, wenn er polizeilich genehmigt iſt. Bürgermeiſter Reimmuth beſtätigte dieſe Ausführungen und ſprach ſein Bedauern über die Vorkommniſſe aus. Er werde, wenn möglich, geeignete Vorkehrungen treffen. Zu Poſition„Armenaufwand“ war ein ſozialdemokra⸗ Uſcher Antrag eingelaufen, der die Einſtellung von 1600 M. für etwerige Arbeitsloſe fordert. Der Antrag wurde nach längerer Diskuſſion zurlckgezogen, nachdem der Vorſitzende verſicherte, daß für die Beſchäftigung von Arbeitsloſen, wenn irgend tunlich, geſorgt werde. Auf die Anfrage des.A. M. Becker mwach dem Stand der Vor⸗ arbeiten für die Bildung einer Armenkommiſſion erklärte Gemeinderat Günther, daß man eine Erweiterung des 3. Zt. 15 Ritglieder zählenden Armenrats nicht für notwendig halte. .A. M. Heiden fand es ſehr bedauerlich, daß man dem ein⸗ mütigen Verlangen des Bürgerausſchuſſes in dieſer Sache eine Folge nicht geben wolle. Es ſollte mit dem vorigjährigen Antrage nicht eine Erweiterung des Armenrats, ſondern eine andere Konſtitute⸗ rung desſelben mit weniger Mitgliedern, die aber an der Armen⸗ pflege, beſonders bei der Armenkontrolle, aktib ſich beteiligen, be⸗ zweckt werden. Der Ausſchuß des mittleren Städtetags ſei 3. Zt. mit der Ausarbeitung eines Normalſtatuts für die Kommiſſions⸗ bildung beſchäftigt. Nach Feſtſetzung dieſes Statuts erwarte mam eine befriedigende Löſung im Sinne unſeres Antrages. Bürgermeiſter Reinmuth ſtellte auf Anſuchen des Vorred⸗ ners an Hand der Akten feſt, daß der Armenaufwand für alle Einwohner, die in Ladenburg den Unterſtützungswohnſitz haben, (alſo nicht nur für die Gemeindebürger) aus dem Bürgerhoſpital⸗ ſonds beſtritten werden müſſe. Der Vorſitzende erklärte noch daß er der Frage der Bildung einer Armenkommiſſion näher treten werde. eines Dachreiters auf der Spritzenremiſe an. .A. M. Heiden vermittelte die Klage des Ziegenzuchtvereins wegen der Bockanſchaffung. Bei Ankauf von Ziegenböcken ſollte man mit dem Vereinsvorſtand ſich ins Benehmen ſetzen. Bürgermeiſter Reinmuth erwiderte, daß die Ziegenböcke in Zukunft durch den Ziegenzuchtverein eingekauft würden. .A. M. Th. Nilſon bat, bei der bevorſtehenden Regelung des Gehaltstarifs für die Gemeindebedienſteten auch die Feldhüter ziu berückſichtigen. .A. M. Peter Müller erkundigte ſich nach dem Stand der Vorarbeiten für den Neubau eines Farrenſtalls. Es ſcheine ſich hier um eine harte Geburt zu handeln. Mit der Einführung der Kanaliſation ſei man ſchneller verfahren. Die Gemeinderäte Remelius und Wollenſchläger er⸗ llärten, daß die Entſcheidung über die Fragen der Farrenhaltung beztw des Faſſelſtallbaues noch nicht getroffen ſei. Die Erhebungen ſeien noch nicht abgeſchloſſen. 1—— .A. M. Kling verbreitete ſich über dieſe Angelegenheit in längeren Ausführungen. Für die Gemeinde ſei es vorteilhafter, wenn ſie dem Farrenhalzer angeſichts der hohen Futterpreiſe ſein Aberſum entſprechend erhöhe und ihm daun die Verabreichung heſſeren Kraftfutters an die Tiere zur Auflage mache. Die Koſten der Selbſtverpflegung der Farren und der Anſtellung eines eigenen Farrenwärters komme die Gemeinde auf ca. 4000 Mark zu ſtehen; hiebef ſejen Amortiſation und Verzinſung des Aufwands für den FJarrenſtall etc. noch nicht berückſichtigt. .A. M. Jean Bläß erklärte ſich bereit, auf eine Erneuerung des Farrenhaltungsvertrags einzugehen, wenn er eine entſprechende Bezahlung erhalte. Er trete indes gerne freiwillig zurück, wenn ein FJarrenſtall erbaut werde. Bürgermeiſter Reinmuth führte aus, daß verſchiedene Fach⸗ ſeute von der Errichtung eines Farrenſtalls ihm abgeraten hätten. .-M. Bargolini begründete den Antrag ſeiner Fraktion auf Anſchluß der hieſigen Gemeinde an das Mannheimer Gewerbegericht. Die B. A. M. Becker und Skoll befürworteten den Antrag, während B. A. M. Kuntz dieſe Neueinrichtung der wenigen Fälle und großen Umſtände wegen z. Zt. nicht für nötig hält. Bürgermeiſter Reinmuth erklärte, daß er mit der Stadt Mannheim ins Benehmen treten werde. B. A. M. Bargolini regte abermals an, die aber umlagepflichtigen Einwohner zu ermitteln. 5 B..M. Becker möchte bitten, daß man die Wünſche und Be⸗ ſchwerden in Wahrung berechtigter Intereſſen und nicht perfönlich guffaſſe. Der Gemeindevoranſchlag wird in der darauf folgen⸗ den namentlichen Abſtimmung einſtimmig g enehmigt. An Amlagen werden erhoben aus den Liegenſchaftswerten und den Steuerwerten des Betriebsvermögens je 38 Pfg., aus werten des Kapitalbermögens 10 Pfg. und aus den Einkommenſteuer⸗ anſchlägen 2 M. 28 Pfg. Die Poſition„für Feſte und Feierlichkeiten“ wird von den Sozialdemokraten„aus brinzipiellen Gründen“ abgelehnt. An Stelle des verſtorbenen Bäckermeiers Nikol. Meineke wurde Bäckermeiſter Franz Müller einſtimmig in den Bürger⸗ ſteuerfreien, Schluß der Sitzung ½11 Uhr —— 1— .A. M. Beedgen regte, wie im Vorjahre, die Errichtung den Steuer⸗ Aus Stadt und Land. * Mannheim, 16. April 1908. Ein Erholungsheim für die Maunheimer Schulkinder. In dieſem Jahre blickt der Verein für Ferienkolo⸗ nien in hieſiger Stadt auf die lange Zeit ſeiner 25jährigen. reichgeſegneten Tätigkeit zurück. Dank der wohlwollenden Unter⸗ ſtützung, die der Verein ſeit ſeinem Beſtehen vonſeiten der Stadt⸗ verwaltung und der Bürgerſchaft gefunden hat, war es ihm mög⸗ lich geworden, jedes Jahr eine ſtattliche, wenn auch nicht immer die wünſchenswerte Anzahl kränklicher Schulkinder in die Sommerfriſche zu ſchicken. Gar viele der Koloniſten kehrten alle⸗ mal an Geiſt und Körper erfriſcht und gekräftigt zur Arbeit zurück und bei einigen hat ſich ſogar die fördernde Wirkung dieſer hygieniſchen Maßnahmen auch ſpäterhin geltend gemacht. So darf der Verein, der in Herrn Magenau einen trefflichen Leiter und in Herrn Stadtſchulrat Dr. Sickinger einen warmen Freund und Förderer ſeiner Beſtrebungen gefunden hat, mit hohem Stolz und mit tiefer Befriedigung auf die Erfolge zurückblicken, die nicht im mindeſten hinter den Opfern und Er⸗ wartungen zurückgeblieben ſind. Aber in dieſes erhebende Gefühl der Freude miſcht ſich doch auch ein wehmütiger Ton bei dem Gedanken daran, daß der Verein unter den beſtehenden Verhältniſſen bei weitem nicht den hohen Anforderungen zu entſprechen vermag, die in immer wachſendem Maße gerade in den letzten Jahren an ihn geſtellt werden. Infolge der unzulänglichen Geldmittel war der Verein leider nicht in der Lage, alle kränklichen und bedürftigen Kinder in den vollen Genuß der Wohltat zu ſetzen. Eine zu große An⸗ zahl, namentlich auch die Kinder weniger bemittelter Bürger⸗ familien, konnte trotz der namhaften Zuſchüſſe ſeitens der Stadt⸗ verwaltung und der Bürgerſchaft keine Berückſichtigung ſinden. Und die Pflege der die Segnungen dieſer Einrichtung genießenden Kinder war leider auch in den meiſten Fällen viel zu kurz und zur Erzielung nachhaltiger Wirkungen nicht ausreichend genug und weil ferner die Pflege an eine beſtimmte Zeit gebunden war(Auguſt), ſo trat ſie oft ein, wenn es zu ſpät war. Alle dieſe Mängel, die im Laufe der letzten Jahre mit beſonderer Deutlichkeit beim Ferienkolonieſyſtem hervortraten, haben in dem mit dieſer Fürſorge betrauten Kreiſe die feſte Ueberzeugung von der unbedingten Notwendigkeit einer umfaſſenderen, wirkſameren, nachhaltigeren und vor allem von einer rationelleren Pflege der Kinder entſtehen laſſen. In verſchiedenen Städten Deutſch⸗ lands iſt man gerade in letzter Zeit dem Gedanken an die Er⸗ richtung eines Erholungsheims fü kränkliche Schulkinder nahegetreten und der Verein für Er⸗ holungspflege in Worms hat bereits den Bau und die Einrichtung eines ſolchen Erholungsheimes in Angriff se⸗ nommen. Das Wormſer Erholungsheim wird, ſo ſchreibt die Zeit⸗ ſchrift„Der Kinderarzt“ u.., an einem geeigneten Plaßze des vorderen oder mittleren Odenwaldes in einer Höhenlage von ca. 400 Meter errichtet und für 60 bis 70 Kinder eingerichtet wer⸗ den. Da man faſt das ganze Jahr hindurch den Betrieb auf⸗ recht erhalten wird, ſo werden ca. 500 bis 600 Kinder pro Jahr in dem Heim untergebracht werden können. Man wird nicht bloß arme, ſondern auch ſolche Kinder aufnehmen, für die das Pflege⸗ geld, das pro Tag und Kind ca..10 Mark betragen dürfte, von den Eltern ganz oder teilweiſe zurückerſtattet wird. Auf dieſe Weiſe wird es ermöglicht, auch Kindern des Mittelſtandes die oft ſo dringend notwendige Erholungspflege zu gewähren. Der⸗ Verein beabſichtigt auch, in beſonders ſchweren Fällen eine Nachpflege durch Verabreichung von Milch, Bädern uſw. eintreten zu ſaſſen, falls ſeine Mittel es geſtatten. Die Koſten für die Erbauung und Einrichtung des Heims deranſchlagt man auf ca. 70000 Mark und ſoll dieſe Summe bei der Großh. Heſſ. Landesverſicherungsanſtalt zu einem mäßi⸗ gen Zinsfuß aufgenommen werden. Die Stadt Worms wird dafür als Bürge eintreten und es ſoll ihr das Vermögen des Vereins, das ſehr bald ca. 30000 Mark betragen dürfte, ver⸗ pfändet werden. Die Koſten für den Betrieb des Heims, die auf ca. 17000 Mark pro Jahr veranſchlagt ſind, werden zum Teil gedeckt durch die Privatwohltätigkeit, die ſeither ſchon dem Vereine bei den großen Sympathien, die derſelbe in allen Bepölkerungsſchichten genießt, große Mittel zufließen ließ; ſo er⸗ gab z. B. der am 29. März 1906 ſtattgehabte erſte Kinder⸗ hilfstag eine Reineinnahme von 9000 Mark. Der Betrieb eines ſo groß angelegten Erholungsheims war aber erſt geſichert, als die drei in Worms beſtehenden größeren Fabrik⸗ firmen(C. W. Heyl, Dörr u. Reinhardt, W. J. D. Falkenberg), die allgemeine Orts⸗ und die ſtädt. Be⸗ triebskrankenkaſſe, ſowie die Armenverwaltung Beſchlüſſe faßten, welche dahingehen, daß dem Verein die Mittel, welche er durch Verpflegung von Kindern ihrer Arbeiter bezw. Mitglieder uſw. aufwendet, ganz oder teilweiſe zurücker⸗ ſtattet werden. Eine ganze Reihe anderer Fabr ikfirmen und Induſtrielle ſind dieſem Beſchluſſe nachgefolgt. Was die verhälinismäßig fleine Nachbarſtadt Worms hier⸗ mit begonnen hat, das muß auch das Ziel werden, dem der Mann⸗ heimer Verein für Ferienkolonien in der weiteren Etappe ſeiner Entwicklung mit aller Kraft nachſtreben wird. Herr Stadtver⸗ ordnetenvorſtand Magenau, der Leiter des Vereins, hat des⸗ halb in der Bürgerausſchußſitzung vom 10. April ds. Is. die hochwichtige Frage angeſchnitten und am Ende ſeiner durch warme Begeiſterung und große Sachkenntnis ausgezeichneten Dar⸗ legungen der feſten Hoffnung Ausdruck gegeben, daß die Behand⸗ lung der Frage, wenn die Sache ſpäterhin einmal feſtere Ge⸗ ſtalt angeommen hat, doch ſicherlich eine wohlwollende Unterſtützung finden wird. Auch wir zweifeln keineswegs daran, daß unſere Stadtverwaltung und vor allem der wohl⸗ habende Teil der Mannheemer Bürgerſchaft, die es an der nötigen ſozialpolitiſchen Einſicht und Opferwilligkeit noch nie hat fehlen laſſen, ihre Ehre darein ſetzt, einem Werke von ſo großer ſozial⸗hygieniſcher Bedeutung reiche Unterſtützung und Förderung angedeihen zu laſſen. „ Etatmäßig angeſtellt wurden die Poſtſekretäre Leppold Carqué aus Schriesheim beim Poſtamt 1 in Karlsruhe, Alfred Rudi aus Mannheim beim Poſtamt in Karlsrube⸗ Mühlburg, Karl Philipp Lehn aus Kirrlach beim Poſtamt in Kehl, Johann Ludwig Adolph aus Reilingen beim Babn⸗ poſtamt Nr. 27 in Mannheim, Joſef Leopold S chnorr aus Mosbach beim Poſtamt in Heidelberg und Georg Adam Ries aus Friedrichsfeld beim, Poſtamt 1 in Mannheim. * Verliehen wurde dem Obertelegraphenaſſiſtenten Albin Englert in Mannheim der Titel Telegraphenſekretär. 5 *Fernſprechverkehr. Vom 14. April ab iſt der unbeſchränkte Sprechverkehr zugelaſſen zwiſchen Mannheim⸗Sandhofen und nachſtehenden Orten des Oberpoſtdirektionsbezirks Erfurt: Blankenburg(Schwarzatal). Greiz, Weida, Zeulen⸗ roda nebſt deren Umgebung. Die Geſprächsgebühr beträgt je⸗ weils M. 1. 5 1* Oeffeutliche Vorleſungen der Handelshochſchule Mann⸗ die Handelshochſchule Mannheim eine Reihe von öffentlichen Vorleſungen aus dem Gebiete der allgemeinen Geiſteswiſſenſchof⸗ ten veranſtalten, wozu jedermann unter den bekanntgegebenen Einſchreibebedingungen als Hörer zugelaſſen wird. Es iſt zu erwarten, daß dieſe während den Abendſtunden im Rathaus⸗ ſaale ſtattfindenden Vorleſungen wegen ihres allgemeinen In⸗ tereſſes eine zahlreiche Hörerſchaft anziehen werden. Prirat⸗ dozent Dr. Goldſtein⸗Darmſtadt hat die Ein führung in die Pſychologie als Thema gewählt und wird dar⸗ über jeweils Montags von 7 bis 8 Uhr abends vortragen. Geh. Hofrat Profeſſor Dr. Gothein wird über die Kulturge⸗ ſchichte Spantens leſen und zwar gleichfalls einmal wöchentlich Dienstags von 6 bis 7 Uhr). Eine Einführ ung in die Rechtswiſſenſchaft für Nichtjuriſten wird Privatdozent Dr. Radbruch⸗Heidelberg in einem zweiſtün⸗ digen Kolleg(Donnerstags 8 bis 10 Uhr) geben. Der Studren⸗ direktor der Handelshochſchule Profeſſor Dr. Schott hat eine ins Weſen der bevölkerungsſtatiſtiſchen Wiſſenſchaft einführende Vorleſung:„Die deutſche Bevölkerung im Lichte der Statiſtik“ angekündigt(Freitags 7 bis 8 Uhr). Eine intereſſante Ergänzung findet ferner das Programm der öffent⸗ lichen Vorleſungen durch das Thema:„Die Deszendeng⸗ theorie mit beſonderer Berückſichtigung der neueren Vererbungslehren, vorzugsweiſe auf botaniſchem Gebiet“, worüber Privpatdozent Dr. Ti ſch⸗ ler⸗Heidelberg ein zweiſtündiges Kolleg(Freitags 8 bis 10 Uhr) halten wird.— In der Abteilung Verkehrsweſen kommt neben Herrn Geh. Hofrat Gothein, der über dieGGeſchichte der National⸗ ökonomie der Eiſenbahnen, namentlich auch die wichtige Frage des Privatbabn⸗, Staatsbahn⸗ oder gemiſchten Syſtems ſprechen wird, der bewährte Praktiker im Eiſenbahnfach, Herr Reg.⸗Ral Endres von der Kgl. Preuß. und Großh. Heſf. Eiſenbahndirel⸗ 5 Herr Endres behandelt als Fortſezung tion Mainz zum Wort. des in den zwei vorhandenen Semeſtern Erörterten, Has Gütertarifweſen der Eiſenbahnen“ und in Verbindung damit die Frage des Betriebskoeffizienten und ſeines Einfluſſes auf die Rentabilität der Bahnen. Bei der anſchaulichen Darſtellungs⸗ weiſe des Vortragenden, die den ſo ungemein ſpröden Stoff dem Verſtändniſſe auch des verkehrstechniſchen Laien nahe zu bringen weiß, iſt dem Fachkurſe des Herrn Reg.⸗Rat Endres auch im Sommerſemeſter eine zahlreiche Hörerſchaft ſicher * In der Bildungsanſtalt für Kindergürtneriunen, F 1, 14. fanden am Montag, den 13. April, die Prüfungen unter der Leitung des Herrn Oberlehrers Lutz durch die Vorſteherinnen und Lehrer der Anſtalt ſtatt. 9 Kandidatinnen waren zum Examen zugelaſſen und haben die Prüfung beſtanden. Im Anſchluß an das Examen findet Oſtermontag und Dienstag eine Ausſtellung der Hand⸗ arbeiten und Bildungsſtoffe der austretenden Schülerinnen ſtatt, zu der jedermann bei freiem Eintritt eingeladen iſt.(Geöffnet von 10—6 lihr.) Das neue Schuljahr beginnt am 27. April. *Schwetzinger Spargel. Kommenden Samstag, den 18. d.., beginnen in Schwetzingen wieder die regelmäßigen Spar⸗ gelmärkte, die jeweils abends 6 Uhr auf den Schloßplanken Aunter ſtädtiſcher Aufſicht und Kontrolle abgehalten werden. Konzerte an den beiden Oſterfeiertagen im Friedrichspark, Wie uns die Parkverwaltung mitteilt, finden an den beiden Oſter⸗ feiertagen des nachmittags von 3 bis 6 Uhr, Konzerte der Grena⸗ dierkapelle ſtatt. Es iſt beabſichtigt, falls die ſchöne Witterung an den Feiertagen anhält, die Konzerte(Militärmuſik) ins freie züu verlegen. Bei zweifelhaftem oder ungünſtigein Wetter findet Streichmuſik im Saale ſtatt. Allgemeine Gaſtwirtsgewerblithe Ausſtellung in Neuſtadt a. H. In den letzten Jahren haben die Wirkevereine in vielen deutſchen Städten Kochkunſt⸗ und Gaſtwirtſchaftsgewerbliche Ausſtellunge averanſtaltet, die faſt ohne Ausnahnte glänzend verlaufen ſi Ermutigt durch dieſen Erfolg ſah ſich auch der Gaſtwirte⸗ verein von Neuſtadt und Umgebung veranlaßt, ſeinen Mit⸗ bürgern ein ähnliches Werk zu bieten. Vom 23. Mai bis 1. Juni ſoll in den Räumen des Saalbaues eine Allgemeine Gaſtwirtsgewerbliche Ausſtellung, einſchließlich aller verwandten Gewerbe(Nahrungs⸗ und Genußmittel, Hy⸗ giene, Volksernährung, Weinbau, Kochkunſt, Konditorei, Bäckerei, Fleiſcherei ete.] ſtattfinden. Regierungspräſident Adolf Ritter v. Neuffer hat das Protektorat übernommen. Anmeldungen werden vom ausführenden Komitee, das aus den Herren biarl Weißbecker, Karl Haizmann und Oskar Stuhlfauth beſteht, ent⸗ gegengenommen. , Die Ausſperrung bei C. G. Mayer. Bei keinem Streik ſind bis jetzt, der Größe der Ausſtandsbewegung entſprechend, ſo biele Klagen wegen Vergehen gegen§ 158 zu berseichnen, wie bei der Ausſperrung bei der vorbezeichneten Firma. Ende der vorigen Woche wurde erſt gegen drei Angeklagte in drei Fällen verhandelt, geſtern erfolgte wieder die Verhandlung in einer Anklage gegen die Hafenarbeiter Ambros Zeller und Peter Reinhard von hier. Eine Reihe weiterer Verhandlungen ſoll noch in Ausſicht ſtehen. Zeller und Reinhard ſuchten die Arbeitswilligen Ziegler und Soltnev in einer Weiſe zu überreden, ihnen nicht in den Rücken zu fallen, die nach Anſicht des Staatsanwalts mit dem§ 158 der.O. kolli⸗ diert. Als alles nichts half, gab Zeller dem 17jährigen Arbeits⸗ willigen Ziegler einen Fußtritt. Wie bei den Verhandlungen der. letzten Streikanklagen ſteht auch hier der Verteidiger,.⸗A. Dr⸗ Frank, auf dem Standpunkte, daß der§ 158 G. O. auf die vör⸗ liegende Anklage nicht autvendbar ſei. Der§ 158 habe nur Streik⸗ vergehen im Auge, hier handle es ſich aber um keine Verabredung zur Erzielung günſtiger Lohn⸗ und Arbeitsbedingungen, denn die Angeklagten waren ja enklaſſen. Das Gericht ſprach entgegen der Anſchauung Dr. Frauks wegen Streikvergehen gegen Zeller eine Gefängnisſtrafe von 14, gegen Reinhard eine ſolche von 7 Tagen aus. * Vergiftet. Das 2½ Jahre alte Kind der Eheleute Mau⸗ gold, wohnhaft R 4, 14, trank geſtern vormittag während der Abweſenheit der Mutter aus einem im Ofen ſtehenden Fläſchchen Cocain. Man bkachte das bedauernswerte Kind ins Allg. Kranzen⸗ haus, wo es abends ſeinen ſchweren Leiden erLag. * Leichenlündung. Etwa 50 Meter oberhalb der Oppauer Fähre wurde geſtern eine männliche Leiche eländet, welche bis jetzu noch nicht identifiziert iſt. Die Leiche iſt Angefähr 1,70 groß, hat ſchwarzen Schnurrbart und ſchwarze Haare. * Ein myſteriöſer Todesfall exregt hier großes Aufſehen. Sonntag Mittag ſtarb kurz nach dem Eſſen plötzlich die Frau des Kepplerſtraße 22 wohnhaften und beim ſtädtiſchen Elektrizi⸗ tätswerk angeſtellten Betriebsingenieurs Karl Bormann. Die vorgenommene Sektion der Leiche ergab Vergiftung durch Cyhankali. Auf welche Weiſe das Gift in, den Körper der Frau gelangt iſt, bedarf noch der Aufklärung. Man ſteht hier vor einem Rätſel, da nach Lage der Verhältniſſe Selbſt⸗ mord vollkommen ausgeſchloſſen iſt. Die Verſtor⸗ bene, die ein Kind von 4 Jahren hinterläßt, lebte mit ihrem Manne in der glücklichſten Ehe, war heiter, lebensluſtig, hatke keine Nahrungsſorgen, kurz geſagt, nicht der geringſte Anhalts⸗ punkt iſt für die Annahme vorhanden, daß die Frau ſich bergiftet hat. Die Staatsanwaltſchaft, die die Angelegenheit bereits in Behandlung hat, bekommt alſo eine harte Nuß zu knacken. Die beim. Auch in dem demnächſt beainnenden Sommerſemeſter wird Einöſcherung der Leiche, die bereits aeſtern ſtallfinden folle, heim. 4. Seſte. General⸗Auzeiger.(Mittagblatt.) Mannheim, 16. Aprü. aher burch die angeordnete Sektion verzögert wurde, findet heute nachmittag im hieſigen Krematorium ſtatt. * Mutmaßliches Wetter am 17. und 18. April. Für Freitag und Samstag iſt vorwiegend trockenes, heiteres und wärmeres Wetter, bei ganz vereinzelten Niederſchlägen zu erwarten. Polizeibericht vom 16. April. Tödlicher Unglücksfall. Ein 2 Jahre altes Kind trank in einem unbeaufſichtigten Augenblick in der Wohnung ſeiner Großmutter im Hauſe R 4, 14 geſtern Nachmittag aus einem mit Cocein gefüllten Fläſchchen und mußte in das allgem. Krankenhaus gebracht werden, wo es alsbald ſtarb. Unfall. Beim Spielen im Ausſtellungsgelände fiel geſtern Abend ein 18jähriger Volksſchüler von hier über eine Brücken⸗ einfaſſung und brach den linlen Oberarm. Nach Anlegung eines Notverbandes wurde der Verletzte in ſeine elterliche Be⸗ hauſung verbracht. Entwendet wurden: 1) am 13. ds. Mts. im Hauſe 2,—4 vier Tauben, 2) am gleichen Tage vor 7, 35 ein glatthaariger bellbrauner Hund(Pinſcher), 3) in der Nacht vom 14. auf 15. ds. Mts. vom Lagerplaß Stammnitzſtraße Nr. 5 zwei Block Blei je 1 Zentner ſchwer. Die Täter ſind noch unbekannt. Aufgefunden wurde am 14. ds. Mts. im Luiſenpark 1 Sack mit der Aufſchrift„Gypswerk Seckach“, enthaltend 1 etwa 2 Meter langes in 6 Stücke zerbrochenes Bleirohr, welches offen⸗ bar irgendwo entwendet wurde Um ſäachdienliche Mitteilungen an bie Schutzmannſchaft wird gebeten. Verhaftet wurden 12 Perſonen wegen berſchiedener ſtrafbarer Handlungen, darunter eine Dienſtmagd von Weiß und eine ſolche von Neuſtadt a.., beide wegen Diebſtahls, ein Hausdiener von Frankenthal wegen Fahrraddiebſtahls, ein Haufmann von Lemberg wegen Glückſpiels und eine verh. Fa⸗ brikarbeitern von Oehringen wohnhaft hier wegen Kuppelei. Sport. Sportplatz bei den Brauereien. Näher rücken die Tage, welche den Freunden des Raſenſportes das bedeutendſte Ereignis, dier diesjährigen Saiſon bringen ſollen. Die beiden ausländi⸗ ſchen Mannſchaften, welche an den beiden Oſtertagen als Gäſte der Mannheimer Fußballgeſellſchaft„1896“ in unſerer Vaterſtadt weilen werden, dürfen aufgrund ihrer bisherigen ſportlichen Leiſtungen als würdige Vertreter ihres heimiſchen Herdes be⸗ zeichnet werden. Die„Aſſociation Sportive Francaiſe, Paris“, iſt zurzeit eine der ſtärkſten franzöſiſchen Mannſchaften.— Der RN. C. en V. V.„Achilles“ Rotterdam, iſt eine repräſentable Fklaſſe des ſportlich in ſo hohem Maße durchgebildeten holländi⸗ ſchen Bolkes. In Würdigung dieſer hervorragenden Gegner ſtellen die einheimiſchen„1896“er diesmal ihre beſten Kräfte ins FJoeld. An eifriger Vorbereitung fehlt es nicht, ſodaß ſie mit den Ausländiſchen Gäſten einen guten Sport bieten werden, deſſen Verlauf mit Spannung erwartet werden darf. FJußball. mania, der es bisher gut verſtanden hat, mit den Verbands⸗ vereinen eine Reihe fairer Wettſpiele zu liefern, wird über die Feiertage mit allen drei Mannſchaften(für die vierte Mann⸗ ſchaft war leider kein Gegner zu erhalten) folgende Spiele liefern: 2. Mannſchaft gegen 2. Mannſc 1903 Ludwigshafen in Ludwigshafen; 3. Mannſchaft gegen 2. Mannſchaft des Turn⸗ ünd Fechtklub Lubwigshafen in Mann⸗ Die 1. Mannſchaft wird, anſtatt in Leipzig anzutreten, am Oſterſonntag kontra Frankfurter Viktoria in Fraakfurt a. M. und am Montag in Hagenau gegen die erſte Mannſchaft des Hagenauer Fußballvereins ſpielen. Die dritte Mannſchaft kährt nach Worms und ſpielt gegen die Mannſchaft der Wormſer Allemania. ..0. Die öſterreichiſche Tourenfahrt durch Bosnien, die Herzegowina und Dalmatien, die in den Tagen vom 3. bis 15. Mai beranſtaltet wird, hat bei dem ſoeben erfolgten Nennungs⸗ ſchluß 20 Unterſchriften erhalten, unter denen ſich 9 deutſche Meldungen befinden, u. a. Fritz Erle⸗Mannheim, Max Lauf⸗ ſer⸗Wien und Karl Hengſtenberg⸗Eſſen mit Benzwagen. Das Verhör des Berliner Knabenmörders. Der Couleurdiener Auguſt Heider, der in ſeiner Woh⸗ nung in der Lietzmannſtraße 2 den 16 Jahre alten Lehrling Blecher ermordete, iſt geſtern vormittag durch die Kriminal⸗ kommiſſare Wannowski und Peters eingehend verhört worden. Et leugnet die Tat auch heute noch, wurde aber noch weiter belaſtet. Als ihm die Kommiſſare vorhielten, daß ſie noch ein Fingerglied in der Aſche des Kachelofens ge⸗ funden häkten, ſprang Heider erregt auf und rief:„In dem Kachelofen können Sie überhaupt nichts gefunden haben, darin habe ich ja gar nichts verbrannt!“ Dann erklärte er, daß er nun überhaupt nichts mehr ſagen werde. Unterdeſſen meldeten ſich noch zwei Zeugen, die eine wichtige Bekundung machten. Es war mitgeteilt worden, daß der ſpäter ermordete Knabe Blecher ſeiner Erzählung nach am Sonntag vor acht Tagen, alſo kurz vor ſeiner Ermordung, von einem Freunde in verſchiedene Cafés der Friedrichſtadt mitgenommen worden ſei. Dieſer Freund hat ſich nicht gemeldet. Kein Wunder, denn der Freund iſt Heider ſelbſt geweſen, den zwei Männer in einer „Kaffeeklappe“ in der Alexanderſtraße 9 geſehen hatten, als er Hhlecher unſittlich berührte. Um dieſe Ausſage vor der Gegen⸗ überſtellung auf ihren Wert zu prüfen, ſtellten die Kommiſſare Heider in eine Gruppe von Männern. Die Zeugen erkannten Heider ſofort. Ob Heider mit Blecher auch noch in anderen Cafes geweſen iſt, iſt noch nicht ermittelt. Die Ausſage der beiden Männer findet eine unmittelbare Be⸗ ſtätigung durch die Bekundung des Knaben Zwiebaum. Dieſer hat Blecher Montag abends in der Alexanderſtraße getroffen, kurg bevor die beiden Männer herankamen und jedem einen„Sechſer“ gaben Auf Zwiebaum machte es den Eindruck, als ob Heider und Blecher ſich ſchon gekannt hätten. Wahrſcheinlich hat der Mörder ſein Opfer ſchon am Sonntag abend in ſeine Wohnung locken wollen. in der 1+5 Blecher betannt und gut gelitten war, wie er ſich auch ſonſt beliebt zu machen wußde. 4 41 4 1 f Nach dem Morde hat ihn Heider gerade aus dieſem Grunde bis zur Unkenntlichkeit gerſtückelt, weil der Mörder ſich ſagen mußte, daß ſofort nach Feſt⸗ fſſtellung der Perſönlichkeit der Verdacht auf ihn fallen mußte. Der Kopf des Ermordeten ſollte geſtern Heider gezeigt werden. Es kann aber erſt ſpäter geſchehen, da der Kopf augenblicklich zur Aufbewahrung präpariert wird. Die Kriminalkommiſſare fertigten geſtern vormittag bereits ihren Bericht an. Am Nachmittag wurde der Knabenmörder Heider geſeſſelt in einer geſchloſſenen Droſchke nach dem Unterſuchungsgefäng⸗ nis gebracht. Er hatte nichts mehr ausgeſagt. Die Kriminol⸗ pvpolizei ſetzt ihre Ermittelungen noch fort. Der bereits fröder genannten Frau aus Buckow wurde heute vormittag die Schürze Richtung war der Fortſchritt des Feuers ein langſamer. Der Mannheimer Sportklub Ger⸗ t von Geſellſchaft 5 erkannte ſie wieder. Die weiteren Nachforſchungen würde es er⸗ leichtern, wenn ſich der zweite Mann, der mit Heider zuſammen den jungen Blecher in der Alexanderſtraße traf, unverzüglich bei der Kriminalpolizei meldete. Es iſt das der Unbekannte, der mit Heider, Blecher und dem Aushilfskellner Kukenberg den Bouillonkellner von Hoffmann Dienstag morgens um halb 6 Uhr, als ſonſt keine Gäſte mehr im Keller weilten, verließ. Heider ſagte beim Abſchiede, er wolle Blecher zu ſeinem Vater nach der Lothringerſtraße bringen, weil er auch dort wohne. Er entfernte ſich auch mit ihm nach dieſer Richtung. Der Unbe⸗ kannte ging mit Kukenberg nach der anderen Richtung. Die ſer hat mit der Tat nichts zu tun, wird aber als Zeuge geſucht. Das Gutachten des Gerichtschemikers Dr. Jeſerich über die in der Wohnung Heiders geſtern gefundenen und beſchlag⸗ nahmten Gegenſtände und Spuren iſt noch nicht eingegangen. Das Großfeuer in Boſtou. Das Feuer in dem Stadtviertel Chelſea in Boſton wurde am Montag abend gelöſcht, nachdem es einen Schaden angerichtet hatte, der bis auf 40 Mill. Mk. geſchätzt wird. Der Verluſt an Menſchenleben ſcheint verhältnismäßig gering zu ſein, denn man fand bis Montag mittag nur drei Leichen. Tauſende von Menſchen ſind obdachlos. Das Feuer brach aus in einem Haufen von Lumpen in dem Laden eines Lumpen⸗ ſammlers, an der Ecke der Cyprusſtraße und der Dritten Straße. Ein Nordoſtſturm trieb die Flammen trotz der ver⸗ zweifelten Gegenwehr der Feuerwehren von Boſton und der Nachbarſtädte in ſüdöſtlicher Richtung über die Stadt, wobei die Flammenſtraße auf ihrem Weg immer breiter wurde. Von dem öſtlichen Teil der Boſton und Maine⸗Eiſenbahn wendete ſich das Feuermeer nach dem Verbindungspunkt der Boſton⸗ und Albany⸗Eiſenbahn. An dieſer Stelle überſprangen die Flammen das Bahngleis und ſetzten ihren Weg fort, bis ein Waſſergraben ihrem Lauf ein Ende machte. In der anderen Die Flammen krochen ſozuſagen an der Zweiten Straße entlang bis zum Broadway und dort durch zwei andere Straßen bis zur Waſſerfront von Chelſea Creek. Von dort ſprang das Feuer nach Eaſt⸗Boſton über. Die Entfernung von der Ur⸗ ſprungsſtätte des Brandes bis nach dem Creek betrug 2½ Klm.; die größte Breite der von den Flammen durch den Ort gebildeten Straße betrug 800 Mtr. Die erſten Berichte über den Umfang des Feuers waren leider in keiner Weiſe über⸗ trieben. Die geringe Zahl der Verunglückten iſt erſtaunlich. Von den vielen Verletzten, die den außerhalb Chelſea liegenden Hoſpitälern zugeführt wurden, befinden ſich nur zwei in Lebensgefahr. In den Oeltanks an der Waſſerfront von Oſt⸗ Boſton kobte das Feuer am 13. April noch, hatte ſich aber ſonſt ausgebrannt. Die Flammen haben auf ihrem Weg alles voll⸗ ſtändig vernichtet. Die noch ſtehenden Mauern und Fabrik⸗ ſchornſteine bröckeln ab und ſchwanken. Ein kalter Wind, der von leichtem Schneefall begleitet war und ſpäter zum kalten Regen wurde, erhöhte das Elend der Obdachloſen. Während das Feuer tobte, wurden in dem bedrohten Diſtrikt ſieben ſtein gefunden hatte. nicht über 1 Jahr alt waren. Sie erklärte, die verzweifelte Mutter habe ihr die Kinder mit den Worten in den Arm gedrückt:„Hier halte ſie, ich muß die andern holen.“ Der Stadtrat von Chelſea erſuchte die Staatsbehörde um die Be⸗ rechtigung, eine Anleihe bon 500 000 bis 1 Mill. Dollars aufnehmen zu dürfen; er beſtimmte ſofort 10 000 Dollars für die Notleidenden. Die Verſicherungsgeſellſchaften in Newyork berechnen den Verluſt der Geſellſchaften auf—3½ Mill, Dollars. Auch engliſche Verſicherungsgeſellſchaften haben ge⸗ litten. Das verwüſtete Gebiet wurde mit einem Militär⸗ kordon umzogen, was ſich als notwendig erwies, weil am Sonntag abend Plünderungen vorgekommen waren. Es wurde auch die Marinemiliz aufgeboten, aber am Montag morgen wieder entlaſſen.— Nach den letzten Nachrichten kamen vier Perſonen ums Leben; der angerichtete Schaden wurde auf 10 Mill. Dollars berechnet, von denen 5 Mill. durch Ver⸗ ſicherung gedeckt ſein ſollen. Ueber Schreckensſzenen beim Brande von lichen Vorſtadt von Boſton, deren größter Teil, wie berichtet, durch die Feuersbrunſt zerſtört wurde, herrſcht vollſtändige Panik. Die Zahl der Opfer zu überſehen, wird erſt möglich ſein, wenn wieder Ordnung geſchaffen iſt; vorläufig lauten die eingegangenen Meldungen noch troſtlos. Ueber die Ent⸗ ſtehung des Brandes wird mitgeteilt, daß drei Lumpenſamm⸗ ler die Feuersbrunſt verurſacht haben. Bei ſcharfem Wind zündeten ſie auf freiem Feld Feuer an, um Lumpen zu trock⸗ nen. Der Wind fegte den brennenden Haufen fort und ſetzte Hunderte von ölgetränkten Stücken Papier und Baumwolle in Brand. Dieſe wurden gegen eine große Lumpenfabrik ge⸗ trieben, die ſofort in Flammen aufging; von da ſprang das Feuer auf eine andere Fabrik über. Noch ehe Feuerlärm ge⸗ geben werden konnte, ſtand faſt die ganze Stadt in Flammen. Natürlich haben ſich bei einem Brande von ſolcher Ausdehnung auch einige ſonderbare Vorkommniſſe abgeſpielt. Während der Feuersbrunſt wurden ſteben Kinder in verſchiedenen Häu⸗ ſern geboren; Mütter und Kinder mußten der herannahenden Flammen wegen fortgeſchafft werden, trotzdem befinden ſie ſich alle wohl. Montag wurden 50 verlorene Kinder im Alter von einem Jahr bis zu fünf Jahren auf die Polizei gebracht. Ein Knabe übergab der Polizei ein noch nicht zwölf Monate altes Kind, das er im Rinnſtein gefunden hatte; es war auf der Flucht verloren worden. Eine Frau erſchien auf der Polizeiwache mit kaum einjährigen Zwillingen, die eine ver⸗ zweifelte Mutter ihr in die Arme gedrückt hatte mit dem Rufe, ſie müſſe ihre anderen Kinder ſuchen. Eine Frau, der man nicht geſtattete, in ihr brennendes Haus zurückzukehren, erſchoß ſich auf der Stelle. . Von Tag zu Tag. — Brand eines Grefſenaſyls. Bern, 16. April. In Prunkrut iſt letzte Nacht ein zum Krankenhaus ge⸗ höriges Wohngebäude, das als Greiſenaſyl diente, in Brand geraten. Obwohl die Feuerwehr rechtzeitig zur Stelle war, vorgelegt, in die einige Leichenteile gewickelt waren. Die Jrau blieben zwei alte Leute in den Flammen. Es waren Eine Frau brachte Zwillinge, die noch Chelſea berichtet die„Tägl. Rundſch.“: In der unglück⸗ — dies eine Frau Picquerey und ein Greis namens Vallat, die im oberen Stock wohnten und ſich infolge ihrer Unbehilflichleit nicht zu retten vermochten. — Geſtrandeter Lloyddampfer. Rom, 16. April Der bei Sardinien geſtrandete Lloyddampfer„Hohenzollern“ iß verloren. Alle Rettungsverſuche wurden eingeſtellt. — Verhafteter Wechſelfälſcher. Görlitz, 6. April. Die Strafkammer verurteilte den früheren Tafelglas⸗ hüttenbeſitzer Cleemann aus Rauſcha wegen Konkursvpergehens und Wechſelfälſchung, wodurch er die Reichsbank um 100 000 M. geſchädigt hatte, zu 2 Jahren 1 Monat Gefängnis und drei Jahre Ehrverluſt. Der Angeklagte wurde ſofort verhaftet. — Ertrunken. Berlin, 16. April. Dem„Berl. Lokalanz.“ zufolge wurde in Hennerholt der Schleifer Neckop in einem Brunnen ertrunken aufgefunden. Der Verunglückte hatte in ſeiner Trunkenheit die Tür des Brunnenhäuschens offenbar für ſeine Haustüre gehalten. 7 — Abenteuer eines Automobiliſten. Zürich, 16. April. Der Chauffcur eines hieſigen Automobilgeſchäftes machte mit einigen Herren eine Ausfahrt gegen den See hin⸗ auf, als ihm das Benzin ausging. Beim Füllen des Reſer⸗ voirs entleerte ſich ein kleines Quantum auf den Boden. Einer der Mitfahrenden warf aus Unachtſamkeit ein Streichholz zur Erde, worauf im Nu die ſämklichen brennbaren Teile des Automobils vom Feuer erfaßt und zerſtört wurden. Das Automobil iſt gegen derartige Schäden verſichert. Die Fahrer kamen ohne Schaden davon. — Bluttaten an einer Totenbahre. Graz, 16. April. In Ragosnitz bei Pettau ſtarb der 80 Jahre alle Müller Pukſchitſch. Als der Greis auf der Bahre lag, gerieten Franz Pukchitſch und ſein Eheweib angeſichts der Leiche mit und verfluchten den Verſtorbenen, der vor ihnen lag. Da kamen die Brüder Raſchl, bei denen der alte Pukſchilſch mit ſeinem Weibe gewohnt hatte, herbei und wollten dem wilden Fluchen ein Ende machen. Der rabiate Neffe des Müllers ſprang auf die beiden hinzu und tötete ſie durch Meſ⸗ ſerſtiche. Letzte Nachrichten und Telegramme. * Bamberg, 16. April. Wegen einer Zigarette der 17jährige Fabrikarbeiter Emmert ſeinen Arbeitskollegen auf dem Fabrikwege. Er wurde von der Strafkammer zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt. verwaltung und. den mit dem Bau der italieniſch⸗ franzöſiſchen Bahnlinie Koni⸗Nizza be⸗ trauten Unternehmern iſt ein Zwiſt ausgebrochen. Nach dem urſprünglichen Plane ſollte zwiſchen Hontan und Pieng ein einziger Tunnel angelegt werden. Kurz nach Beginn des Baues erklärte die franzöſiſche Kriegsverwaltung, daß im Intereſſe der Grenzverteidigung die Anlags eines zweiten Tunnels verlangt werden müſſe. Da eine Verſtändigung nicht erzielt werden konnte, wurden die Bahnarbeiten bis auf wurden Bomben gelegt. Zwei explodierten und richteten Materialſchaden an. * Moskau, 15. April. Im Kreml fand heute an der ſeinen Tod fand in Gegenwart der Großfürſtin Witwe Eliſa⸗ derer hochgeſtellter Perſönlichkeiten die feierliche Ent⸗ * Waſhington, 15. April. Das Repräſentanten⸗ haus lehte den Antrag Hobſon, der den Bau von bier worteten zwei vorſieht, mit 180 gegen 19 Stimmen ab. Das Ergebnis der Abſtimmung wurde mit lautem Beifall begrüßk. Die Ablehnung erfolgte auf eine Rede des Vorſitzenden der Kommiſſion für die Bewilligung, Tawney, in der dieſer auf die große Zunahme der Geldbewilligung hinwies und erklärte, gebe für Kriegsrüſtungen mehr aus als irgend ein and. München, 15. April. für neue bayeriſche Poſtwertzeichen ſind von 219 Bewerbern Das Preisgericht, beſtehend aus den Profeſſoren v. Hilden⸗ brand, Paul Pfann, Richard Riemerſchmid, Toni Stadler, richter ſprachen ſich übereinſtimmend dahin aus, daß daß Ergebnis des Wettbewerbes den gehegten Erwartungen nicht eintſpreche und kein Entwurf als hervorragend be⸗ mußte nach den Beſtimmungen der Preisausſchreibung verteilt werden. Er wird in folgender Weiſe vergeben: Drei Preiſe von 400 M. erhalten die Entwürfe von Otto Hupp in Schließ⸗ heim, Wilhelm Schalk⸗München und Karl Throll⸗München. München, zehn Preiſe von 175 M. Alois Boerſch⸗München, Richard Dänert⸗Magdeburg, Julius Ingeherd, Joſef Meuder, Otto Ludwig Nägele⸗München, Albert Raboldt⸗Friedenau bei Berlin(für zwei Entwürfe), Georg Römer⸗München, Friz Entwürfe werden demnächſt in der Ausſtellung München 1908 ausgeſtellt. Arbeiterbewegung. * Duisburg, 15. April. Die Draht⸗ und 5 werke in Dinslaken haben ihren Betrieb eingeſtellt. Die Arbeiter haben keinen Verſuch gemacht, die geſtern ablaufende Kündigung aufzuheben. Es ſind 150 Mann ausſtändig. Paris, 16. April. Die Zahl der ausſtändigen Gärtnergehilfen im Seinedepartement hat beträchtlich zu⸗ genommen. In einzelnen Ortſchaften haben die Streikenden pflanzungen und Blumengärten bernichtet. Da mehrere Pariſer Markt beſtimmte Blumenladungen durch Ausſtändige griffen wurden, ordnete die Behörde an, daß dieſe Wagen bi weiteres von Gendarmerie begleitet werden. der Witwe des Toten in Streit, forderten ihr Erbgut heraus *Paris, 16. April. Zwiſchen der franzöſiſchen Kriegs⸗ *Narbonne, 16. April. Von dem Hauſe des ehemaligen Maire, eines ehemaligen Beigeordneten und des jetzigen Maite Stelle, wo Großfürſt Sergius Alexandrowitſch beth Feodorowna, des Großfürſten Wladimir Alexandrowitſch, des Großherzogs und der Großherzogin von Heſſen, ſowie an⸗ hüllung des Denkmals für den Verſtorbenen ſtatt. Schlachtſchiffen anſtelle der vom Marinekomitee befür⸗ Die neue baheriſche Briefmarke.— Auf das Preisausſchreiben gegen 1100 verſchiedene Markenentwürfe eingeſandt worden. v. Stuck, Miniſterialrat Adam Hafen und Poſtrat Ludwig Bauer in München, iſt geſtern zuſammengetreten. Die Preis⸗ zeichnet werden könne. Der ausgeſetzte Betrag von 38500 M. Zwei Preiſe von 275 Mark erhalten M. Daſio und J. Diez in Scholl⸗Rieſenfeld und Karl Staudinger in Dachau. Sämtliche Nagel⸗ ange⸗ 3 auf f nee Maunnheim 16. April. General⸗Anzeiger.(Mittaablatt.) 5. Seite. * Vierviers, 14. April. Die 22 000 organiſierten Ar⸗ beiter des hieſigen Bezirks haben für dieſes Jahr eine große Maifeier angekündigt, Marokko. * Paris, 16. April. Aus Tanger wird gemeldet, daß der Kaid Sidi Aiſſa, der das Amt eines Miniſters des Aeußern bei Mulahy Hafid bekleidet, durch ſeinen Sohn; den Gouverneur von Saffi, dem dortigen franzöſiſchen Konſulat das Anerbieten unter⸗ breitet hat, in Friedensverhandlungen einzutreten. Man frage ſich, ob dieſes Anerbieten ehrlich gemeint iſt oder nicht vielmehr den Zweck verfolgt, weiter Zeit zu gewinnen. Fürſt Bülow in Rom. * Ro m, 15. April. Fürſt und Fürſtin v. Bülow nahmen heute das Frühſtück beim Botſchafter Grafen von Monts ein. Eingeladen waren: Donna Laura Minghetti, Staatsſekretär Dernburg und Gemahlin, Geſandter von Flotow, Profeſſor don Renvers, der bayeriſche Geſandte beim Vatikan, Freiherr von Guttenberg, Botſchaftsrat Baron von Ritter und Pro⸗ feſſor Kehr. * Ro m, 15. April. Staatsſekretär Merry del Val erwiderte heute Nachmittag den Beſuch des Reichskanzlers im Hotel Regina, wo auch Monſignore Bisleti und die anderen Mitglieder des päpſtlichen Hofſtaates ihre Karten abgaben. Lord Tweedmouth. * Lomdon, 15. April. Lord Tweedmouth erklärte in der in Dartmouth gehaltenen Rede, ſein Rücktritt als erſter Lord der Admiralität erfolgte nur deshalb, weil der nunmehrige Premier⸗ miniſter Asquith von der Ueberzeugung durchdrungen ſei, daß die Chefs der großen Verwaltungen, die große Aufwendungen erheiſch⸗ ten, Mitglieder des Unterhauſes ſein müßten, um dort den Volls⸗ pertretern Rechenſchaft ablegen zu können. Der Dank des Kaiſers an Griechenland. Athen, 15. April. In der heutigen Sitzung der Kam⸗ mer verlas der Präſident ein Schreiben des deutſchen Geſandten, in welchem dieſer den Dank des Kaiſers übermittelt für die Sympathiekundgebung der Kammer am 11. April. In dem Schreiben heißt es, der Kaiſer habe mit großer Befriedigung von den liebenswürdigen und beredten Worten Kenntnis ge⸗ nommen, die der Präſident unter Zuſtimmung der Kammer au ihn gerichtet habe; er beauftrage ſeinen Geſandten, für dieſe verbindliche und angenehme Anfmerkſamkeit bei ſeiner Ankunft in Korfn ſeinen Dank auszuſprechen. Aus der Duma. * Pekersburg, 15. April. Die Duma prüfte das Budget der Kanzlei des Verkehrsminiſteriums, wobei die Bud⸗ getkommiſſton Rubel 11 000 zu ſtreichen beantragte, da das Miniſterium dieſe ungeſetzlich, nämlich zehn Tage vor der Ein⸗ berufung der Duma, zur allerhöchſten Beſtätigung vorgelegt habe. Graf Bobrinski,(gemäßigte Rechte) wies darauf hin, daß es die Pflicht der Duma ſei, die Grundgeſetze zu ſtützen und dadurch dem Monarchen, der die Befolgung der Grund⸗ geſetze befehle, ihre Ergebenheit zu beweiſen; er beantragte daher, den obigen 11 000 Rubeln noch einen Rubel hinzuzu⸗ fügen, um dadurch die Budgetrechte der Duma zu betonen. Die äußerſte Rechte ließ erklären, ſie werde den Saal verlaſſen müſſen, da ein derartiger Beſchluß die ſelbſtherrlichen Rechte des Monarchen verletze. Dies rief auf den Bänken des Zen⸗ trums und der Linken großen Lärm herbor. Zurufe:„Hinaus!“ wurden laut. Die zußerſte Rechte verließ während der Ab⸗ ſtimmung den Sitzungsſaal. Die Duma nahm einſtimmig den Ankrag Bobrinski an und beſtätigte ferner den Etat der Verwaltung der Waſſerwege und Chauſſeen, von dem laut Vorlage der Budgeikommiſſion Rubel 1 300 000 geſtrichen wurden. Der Terror. * Penſe(Rußland), 15. April. Geſtern Abend erdolch⸗ teu elf politiſche Arreſtauten zwei Aufſeher des Gonvernementsgefängniſſes und verwundeten einen dritten, worauf ſie durch eine in die Decke einer Zelle gebrochene Oeff⸗ nung das Dach erſtiegen. Von dort warfen ſie in den Innen⸗ hof eine Bombe und begannen ſich dann an Tauen, die ſie aus Bettbezügen hergeſtellt hatten, an der Kerkermaner her. uuterzulaſſen. Als der erſte Arreſtant hierbei von der Schutz⸗ wache erſchoſſen wurde, warfen ſie eine zweite Bombe von be⸗ deutender Sprengkraft und ſuchten, durch die Rauchwolken ge⸗ deckt, zu entkommen. Sie erreichten ein freies Feld: aber während des nun folgenden Zuſammenſtoßes mit der Schutzwache und mit Polizeimaunſchaften wurden weitere ſteben erſchoſſen; drei Arre⸗ ſtanten iſt die Flucht gelungen. Koreas Erhebung. * Tokio, 15. April. Aus Soeul wird gemeldet, daß im Südweſtgebiet Revolntionäre tätig ſind. Zwei Miniſter reich⸗ ten ihre Demiſſion ein. Die antijapaniſche Bewegung iſt im Wachſen begriffen: das Militär wurde verſtärkt. Berliner Drahtbericht. (Von unſerem Berliner Bureau.) JBerlin, 16. April. Aus Wien verlautet, daß auf der Rückreiſe von Korfu Kaiſer Wilhelm dem öſter⸗ reichiſchen Kriegshafen Pola einen Beſuch abſtatten werde. In Pola werden bereits umfaſſende Vorbereitungen für den Kaiſerbeſuch getroffen. Faſt ſämtliche Kriegsſchiffe Oeſter⸗ reich⸗Ungarns ſollen dem Kaiſer vorgeführt werden. E Berlin, 16. April. Wie aus Korfu gemeldet wird, verlautet dort, daß demnächſt der Prinz von Connaught in Korfu eintrifft. Auf beſonderen Wunſch der Kaiſerin iſt die urſprünglich auf den 28. April feſtgeſetzte Abreiſe auf Anfang Mai verſchoben worden. Fürſtenbeſuche bei Kaiſer Franz Joſef. J Berlin, 16. April. Aus Wien, wird gemeldet: Nach dem Beſuche Kaiſer Wilhelms und der deutſchen Bundes⸗ fürſten werden auch mehrere europäiſche Souveräne Kaiſer Franz Joſef in Iſchl beſuchen. König Eduard wird auf ſeiner Reiſe nach Marienbad vermutlich nach Iſchl kommen. König Alfonſo und Königin Viktoria von Spanien werden gleich⸗ falls erwartet, nachdem ihr vorjähriger Beſuch unterblieben iſt. Auch die Könige von Dänemark, Schweden und Nor⸗ wegen ſollen die Abſicht haben, mit der Gratulation zum Re⸗ gierungsjubiläum ihre Antrittsbeſuche zu verbinden. Dagegen wird die Ankündigung eines Beſuches des Präſidenten Fallieres als unbegründet bezeichnet. Drahtnachrichten unſeres Londoner Bureaus. +London, 16. April. Die„Times! erfährt aus Teheran, daß eine Deputation von 6 Parlamentsmit⸗ gliedern beim Schah erſchien, der auf ihre Vorſchläge hin geſtattete, daß die Beamten, gegen welche die Einleitung eines Prozeßverfahrens gefordert iſt, vor ein Militärgericht geſtellt werden. Eine nach Tauſenden zählende Menſchenmenge er⸗ klärte, daß ſie indeſſen mit dieſer Entſcheidung, welche die betreffenden Abgeordneten gutgeheißen haben, nicht einverſtan⸗ den iſt, ſondern proteſtierte in lärmender Weiſe gegen alle Abmachungen mit dem Schah. London, 16. April. Der Waſhingktoner Korreſpon⸗ dent der„Morning Poſt“ meldet ſeinem Blatte: Eine Ab⸗ ordnung von Irländern und Deutſchen kamen nach Waſhington, um dort gegen die Ratifizierung des Schiedsgerichtsvertrages mit Großbritan⸗ nien zu proteſtieren. Sie hatten eine einſtündige Unter⸗ redung mit dem Präſidenten Rooſevelt und baten dieſen, ſeinen Einfluß dahin geltend zu machen, daß der Vertrag nicht ratifiziert werde, da er gleichbedeutend mit einem Bündniſſe ſei. Der Präſident erklärte ihre Anſicht für eine falſche Auf⸗ faſſung des Abkommens. Allein die deutſchen und iriſchen Beſucher ließen ſich vom Präſidenten nicht überzeugen, ſondern gingen ſpäter auch ins Kapitol, um die Senatoren dazu zu bringen, gegen die Ratifizierung des Vertrages zu ſtimmen, mit der Begründung, daß man im Jahre der Präſidentenwahl die Stimmen der Deutſchen und Iren nicht entbehren könne. Flottenagitation in den Vereinigten Staaten. PLondon, 16. April. Der Newyorker Korreſpondent der Daily Telegraph telegraphiert, daß die Ankunft der amerika⸗ niſchen Armada an der Küſte von Kalifornien Anlaß zu unge⸗ ch ſt Die Verſtärkung der dert und über die in den Gewäſſern des Stillen Ozeans liegende Flotte genau Bericht gegeben. Der Korreſpondent genannten Blattes iſt der Anſicht, daß Rooſevelt doch noch ſeine vier Schlachtſchiffe erhält, da die überwiegende Mehrheit der öffent⸗ lichen Meinung für die Mehrforderung eintritt. Dies geht auch aus einer Rede hervor, welche der Gonverneur Gillet beim Em⸗ pfang des Geſchwaders in San Jugs gehalten hat und worin er ſagt: Heute herrſcht im Stillen Ozean Friede, das wird aber in Zukunft anders ſein. Denn bedeutende Kämpfe um die Vorherr⸗ ſchaft werden in nicht allzuferner Zeit hier ausgefochten wer⸗ den. Die Vereinigten Staaten werden ihnen mit Ruhe entgegen⸗ ſehen und müſſen daher darauf vorbereitet ſein. Uolkswirtschalt. Bahyeriſche Bodenkredit⸗Anſtalt in Würzburg. Gegenüber den drohenden Anfechtungsklagen der Ansbacher⸗ Gruppe und allenfallſigen ſonſtigen Maßnahmen der Minderheit beſchloß, wie bereits gemeldet, eine gute beſuchte Verſammlung von Aktionären der Baperiſchen Bodenkredit⸗Anſtalt, vor allem eine Aktien⸗Sperre bis mindeſtens 1. Mai 1909 zu über⸗ nehmen. Annähernd 3000 Aktien ſind auf dieſe Weiſe bereits durch Unterſchrift dem Verkehr entzogen, eine Anzahl Aktio⸗ näre verpflichtete ſich jedoch bereits jetzt zu einer Sperre auf län⸗ gere Zeit(2 Jahre). Des weitern wurde ein Ausſchuß gewählt, der einer demnächſtigen Verſammlung Vorſchläge zu einem noch engern Zuſammenſchluß der unabhängigen Aktionäre machen ſoll. Beabſichtigt iſt die Gründung einer Vereinigung, ſei es als Geſellſchaft m. b. H. oder als Genoſſenſchaft bezw. Verein mit dem Zwecke, 1. eine einheitliche Abſtimmung in den Hauptver⸗ ſammlungen gegenüber der Ansbacher⸗Gruppe zu gewährleiſten, 2. die Ausgabe von Zertifikaten einzuleiten, mäßigen Verkauf der Aktien trotz Sperre zu ermöglichen, wobei das Stimmrecht der Vereinigung vorbehalten bleibt und 3. um die Möglichkeit der Beleihung bei einer Bank zu mäßigem Zins⸗ fuß zu gewähren. Der amerikaniſche Außenhandel in den ſieben Monaten Juli 1907 bis Jauuar 1908 ſveiſt gegenüber dem gleichen Zeitraum 1906/07 in der Einfuhr eine Abnahme von rund 53 Millionen Dollar, in der Ausfuhr eine Zunahme von 59% Millionen Dollar auf. Was insbeſondere den Handel mit Deutſchland betrifft, ſo iſt die Einfuhr aus Deutſchland um 2 Millionen Dollar zurück⸗ gegangen, die Ausfuhr nach Deutſchland dagegen um 23 Mill. Dollar geſtiegen. Die Ausfuhr nach den übrigen Ländern hat nicht annähernd ſo zugenommen wie die nwach Deutſchland. Beim Export nach England beträgt die Zunahme 9, nach Japan 5, nach ganz Südamerika 4, nach Holland 3, nach Afrika 3, nach Kuba 2, nach Frankreich 1 Million Dollar. Vor einigen Monaten poſaunten die amerikaniſchen Republikaner in die Welt hinaus, das neue deukſch⸗amerikaniſche Handelsabkommen, das ſeit dem 1. Juli 1907 in Kraft iſt, ſei nur vorteilhaft für Deutſchland, dagegen nachteilig für die Vereinigten Stagten. Eine ſchärfere Kritik konnte dieſe Be⸗ hauptung nicht erfahren, als ſie ihr durch die vorſtehenden amtlichen Zahlen zuteil wird. Die Einfuhr der Union aus Deutſchland iſt um 2,4 Prozent gefallen, wähvend umgekehrt die Ausfuhr der Union nach Deutſchland um nicht weniger als 13,1 Prozent zugenommen hat. Der Ausfuhr⸗Ueberſchuß zugunſten der Vereinigten Staatem hat ſich ſeit dem Inkrafttreten des neuen Handelsabkommens von 66,7 auf 90,4 Millionen Dollar, d. i. um beinahe 36 Prozent ver⸗ mehrt. Von der Zunahme der Geſamtausfuhr der Ver. Staaten in der angegebenen Zeit entfallen rund 40 Prozent auf den Export nach Deutſchland. Aus dieſen Zahlen iſt alſo gerade das Gegenteil von dem zu folgern, was die amerikaniſchen Hochſchutzzöllner be⸗ haupten. 2 Das deutſch⸗amerikaniſche Handelsabkommen ſoll bekanntlich nur eine vorläufige Vereinbarung ſein. Es iſt abgeſchloſſen worden in der Vorausſetzung, daß durch eine Reviſion des amerikaniſchen Zolltarifs die Grundlage für einen endgültigen Handelsvertrag ge⸗ ſchaffen werde. Von einer ſolchen Tarifreviſion war ſeitdem in Amerika hin und wieder einmal die Rede. Ernſtliche Vorbereitungen dazu ſind aber bisher nicht getroffen worden. Vor kurzem iſt zwi⸗ ſchen dem Präſideunten Rooſevelt und der republikaniſchen Partei eine Vereinbarung dahin zuſtände gekommen, daß der Kongreß un⸗ mittelbar nach dem Amtsantritt des neuen Präſidenten im Jahre 1909 zu einer außerordentlichen Tagung einberufen werden ſolle, um ſich mit der Frage der Tarifreviſion zu beſchäftigen. Eine Kom⸗ miſſion ſoll inzwiſchen die Frage ſtudieren. Praktiſche Bedeutung iſt dieſer Vereinbarung ſchon darum nicht beizumeſſen, weil der neue Präſident gar nicht an die Abmachungen ſeines Vorgängers betreffs der Tarifreviſion gebunden iſt. *** .K Aus der Handelskammer. Zum endgültigen Entwurf des Sommerfahrplans der Königlichen Preuß. und Großh. Heſſ. Eiſenbahndirektion Mainz ſind drei Berichtigungsblätter er⸗ ſchienen, die auf dem Buxeau der Handelskammer eingeſehen werden können.— Ueber zweifelhafte Firmen im Ausland gehen der Handelskammer regelmäßig vertrauliche Nachrichten zu, neuerdings über ſolche in Bulgarien. Auskünfte können auf dem Bureau der Kammer eingeholt werden. Die Badiſche Anilin⸗ und Soda⸗Fabrik, Ludwigshafen a. Rh. teilt uns mit, daß ſie ihrem juriſtiſchen Mitarbeiter, Herrn Nechtsanwalt Alexander Allbrecht, die Exmächtigung er⸗ teilte, die Firma per Prokura nach Maßgabe des Paragraphen 18 des Gefellſchaftsvertrages in Gemeinſchaft mit einem Direktor e um den börſen⸗ bezw. einem ſtellvertretenden Direktor oder einem Prokuriſten rechtsgiltig zu zeichnen. Deutſche Reichsbank. Der Rückfluß in der zweiten Woche des neuen Quartals iſt, ſoweit ſich bisher überſehen läßt, nicht als befriedigend zu bezeichnen. Die Wechſel⸗ und Lom⸗ bardanlage hat nicht in dem Maße abgenommen wie in der gleichen Zeit-des Vorjahres. Auch die Bewegung auf dem Konko der fremden Gelder iſt weniger günſtig als in der Vorfjahrs⸗ periode. Die Zunahme des Metallbeſtands bleibt hinter der vorjährigen Ziffer zurück. Bis zum 15. ds. Mts., dem Ab⸗ ſchluß der neuen Wochenüberſicht, können natürlich noch weſent⸗ liche Verſchiebungen eintreten, die das Bild günſtiger erſcheinen laſſen. Ordensauszeichnung an induſtrielle Etabliſſements. Der „Reichsanzeiger“ meldet: Seine Majeſtät der König haben aller⸗ gnädigſt geruht, der Daimler⸗Motorengeſellſchaft in Marienfelde bei Berlin und den Adlerwerken vorm. Heinrich Kleher,.⸗G. in Frankfurt a.., die Staatsmedaille in Gold mil der Inſchrift„Für gewerbliche Leiſtungen“ zu verleihen. Defizit in einer Darleihkaſſe. In der zur Raiffeif ſation gehörenden Darlehenskaſſe in Rauental im Rhein⸗ gau wurde ein Fehlbetrag von über 25000 Mark feſt⸗ geſtellt. Viehmarkt in Maunheim vom 15. April. Amt licher Be⸗ richt der Direktion.) Es wurde bezahlt für 50 Ko. Schlachtgewicht: 435 Kälber: a) feine Maſt⸗(Vollm.⸗Moſt) und beſte Saugkälber 105-00., b) mittlere Maſt⸗ u. gute Saugkälber 100—0., o) ge⸗ einge Saugkälber 35—00., d) ältere gering genährte(Froſſer) 00—00 M. 30 Schafe: a) Maſtlämmer und jüngere Maſthammel 75—00., b) ältere Maſthammel 70—00., mäßig genährte Hammel und Schafe(Merzſchafe) 65—00 M. 977 Schweine: 8) vollfleiſchige der feineren Raſſen und deren Kreuzungen im Alter bis zu 1¼ Jahren 60—00., d) fleiſchige 59—00., c) gering entwickelte 00—00., d) Sauen und Eber 50—52 M. Es wurden bezahlt für das Stück: 000 Luxuspferde: 000—0000., 005 Arbeitspferde: 000—0090., 000 Pferde zum Schlach⸗ ten: 00—-000., 000 Zucht⸗ und Nutzvieh: 000—0000., 00 Stück Maſtvieh: 00—00 Mk., 00 Milchkühe: 000—00)., 143 Ferkel:.00—16.00., 10 Ziegen: 12—25 Mk. 30 Zick⸗ lein:—6., 8 Lämmer: 12—20 M. Zuſammen 1633 Stück. Handel lebhaft, Schweine mittelmäßig. Laudesprodukten⸗Börſe Stuttgart. 13. April 1908. Die nächſte Börſe ſindet au Dienstag, 21. April ſtait, Wir notieren per 100 kg frachtfrei Stuttgart, ſe nach Qualitat u. Lieferzeit: Weizen württembergerg. M. 22 50—22.75, fränkiſcher 00.00 00.00 bayeriſcher M. 22.75—23.25, Rumänier, M. 00ʃ00 bis 00.00, Ulka M. 23.50—24.00, Saxonska M. 00.00—00.00, Roſtoff Azima M. 00.00—00.00, Walla⸗Walla M. 00.00.—00.00, La Plata M. 22.50—23.00, Amerikaner M. 00.00—00.00, Kalifornier M. 00.00 00.00. Kernen: Oberländer M. 22.—2275, Unterländer M. 00.00—00.00. Dinkel 15.25—15.75. Roggen: württemb. nom. M. 19.00— 20.00, nordd. M. 00.00—00.00, rufſiſcher M. 00.00—00.00. Gerſte: württmberg. M. 00.—00.00, Pfälzer(nominell) M. 00.09 bis 00.00, bayeriſche M. 00.00—00.00, Tauber M. 00.00—00.00 ungariſche M. 00.00—00.00, kaliforn. prima M. 00.00—00.00, Hafer: Oberländer M. 00.00—00.00, Unterländer M. 00.00—00.00, württembg. M. 17.00—18.00, ruſſiſcher M. 00.00—00.00. Mais Mixed M. 00.00—00.00, La Plata geſund 17.25—17.75, Yellow M.—00.00 Donau 17.25—17.75. Kohlreps 00.00—00.00. Mehl⸗ preiſe pro 100 kg incl. Sack: Mehl Nr. 0 M. 3.50—33.50, Nr. 1 M. 31.50—32.50, Nr. 2 M. 30.50—31.50, Nr. 3 M. 29.50—30.50, Nr. 4 M. 28.00—29.00, Suppengries M. 00.00—00.00, Sack Klete Mk. 10.75 11.00(ohne Sack). Waſſerſtaudsnachrichten im Monat April. Börſenbericht vom Pegelſtationen Datum: vom Rhein: 11. 12. 13. 14 15. 16.] Vemerkungen Konſtangaʒñ 3,01 3,10 3,04 Waldshut 2,45 2,40 1,82 Hüningen“!) 22,15 2,14 2,12 2,13 2,02.01 Abds. 6 Uhr Kehhl. 2,79 2,71 2 71.71.63 2,58 N. 6 Uhr Lauterburg 4,37 4,38 4,26 Abds. 6 Uhr Maxaun„J4,45 4,39 4,38 4,34.30 4,21 2 Uhr Germersheim 4,06 3,05 3,99.P. 12 Hhr Mannheim 33,94 3,94 8,88 3,82 3,77 3,67 Morg. 7 Uhr Mainz„„ ds e e eee.-P. 12 Uhr Biigen:n 2,35 2,29 2,20 10 Uhr Maub.„„„f2,78 2,78 2,74 2,67.55 2 Uhr Koblen:z: 3,02 2,95 2,82 10 Uhr Köln„„J6,30 3,33 3,26 3,17 8,02 2 Uhr Ruhrort 6 Uhr vom Neckar: Mannheim 3,99 3,98 3,92 3,89 3,82 3,71] V. Uhr Heilbronn 1,48 1,48 1,40 1,30 ,15 V. 7 Uhr *) Windſtill, Nebel, +“0. 9SCCCFCC— m———————rö— Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Kunſt, Feuilleton und Vermiſchtes: Alfred Beetſchen; für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: Rich. Schönfelder; für Volkswirtſchaft u. den übrigen redaktionellen Teil: Karl Apfel; für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Frauz Kircher. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m. b..: Direktor: Ernſt Müller. 22:::::::::::::xkk;;k—8:“!?!?!! Die neueste Errungenschaft auf wissen⸗ schaftlichem Gebiete. Es ist dies Leeiferrin, eine Verbindung von Leeithin mit Eisen und anderen leicht verdaulichen Substauzen, um den geschwächten Körper au kräftigen und den Organismus in normalem und gesundem Zustande zu erhalten. Leeithin ist ein sehr wichtiger Bestandteil des Orgauismus und findet sich vorzugsweise in den Nerven, dem Gehirn und dem Blute. 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(Alle Anfragen, jedoch nur von Abonnenten unſeres Blattes, müſſen ſchriftlich eingereicht werden; ſchriftliche, mündliche oder kelephoniſche Auskunft wird nicht erteilt. Die Auskünfte erfolgen ohne jede Rechtsverbindlichkeit.) NESM. Das iſt Geſchmacksſache. Daß die Stimmittel der beiden Damen gleichwertig ſind, geht wohl ſchon daraus hervor, daß ihnen die gleichen Rollen zugeivieſen werden. Wanderungen 1908. Die Ruine Strahlenburg iſt Privateigen⸗ tum des Grafen von Oberndorff, welcher dem Inhaber der Wirt⸗ ſchaft die Ermächtigung erteilt hat, das Betreten der Ruine nur Wirtſchaftsbeſuchern zu geſtatten Daran iſt leider nichts zu ändern. bringt. E. H. Lindenhof. In Ergänzung unſerer kürzlichen Antwort W. K. Wir nennen Ihnen: W. L. Heimann, Bopfingen; A. teilen wir Ihnen noch mit, daß ſich Donnerstags bloß der Stamm⸗ tiſch„Ungemütlichkeit“ verſammelt, während der Stammtiſch„Ge⸗ mütlichkeit“ Samstags tagt. Näheres iſt beim Vorſtand der Ungemüt⸗ lichkeit im Stammlokal oder von beiden Vorſtänden in der Wohnung zu erfahren, die vom Gaſtgeber gern angegeben wird. No. 1368. O. E. Weder ein Württemberger noch ein Bayer braucht die badiſche Staatsangehörigkeit zwecks Eheſchließung mit einer Badenſerin zu erwerben. Vielleicht haben Sie an das von den rechtsrheiniſchen baheriſchen Männern beizubringende von deren Heimatsbehörde auszuſtellende ſog. Verehelichkeitszeugnis gedacht; ein ſolches muß vorgelegt werden, wenn dieſe in Baden eine Ehe ſchließen wollen. N. D. 100. Vorlage der Geburtsurkunden und Nachweis der elterlichen Einwilligung bei vorhandener Minderjährigkeit der Ver⸗ lobten. H. B. Nach der uns gegebenen Sachlage wird man Ihrem Chef das Erfinderrecht bezw. das Eigentum an dem Patent zuerkennen müſſen; dies folgt einmal aus dem allgemeinen Geſichtspunkt, daß Sie ihm die Zeichnung übergaben und gegen die vom Patentamt durch Veröffentlichung in Ausſicht geſtellte Erbeilung des Patentes an Ihren Chef keinen Einſpruch eingelegt haben. Allerdings ſpricht der Untſtand, daß Sie kaufmänniſcher Angeſtellter ſind und daß demnach Ihre Erfindung außerhalb des Rahmens Ihrer Obliegenheiten liegt, dafür, daß nicht Ihrem Chef, ſondern Ihnen allein das Patent zu⸗ ſteht. Indes kann dieſe Frage nur bei Kenntnis des Erfindungs⸗ gegenſtandes, des Imhaltes Ihres Engagementvertrages, Ihrer ge⸗ wöhnlichen Tätigkeit unter Berückſichtigung aller Umſtände richtig beantwortet werden. Wenden Sie ſich an einen Patentanwalt. Abynnent G. H. 1. Ohne weiteres ſteht Ihnen ein ſofortiges Kündigungsrecht nicht zu; fordern Sie zunächſt den Eigentümer auf, für Abſtellung zu ſorgen, eventuell auf Beſeitigung der Störung zu klagen. 2. Wenn der Mieter, den Sie ſtellen wollen, für den Ver⸗ ntieter annehmbar iſt und Sie ſich bereit erklären, für deſſen geld⸗ kiche Verpflichtung aufzukommen, darf der Vermieter Ihnen die Writervermietung an einen Dritten nicht verbieten. Tut er es dennoch, ſo können Sie früheſtens zum 1. Oktober nunmehr kündigen. 8. Nicht Sie, ſondern der Eigentümer kann klagen; machen Sie ein⸗ mtal die Polizeibehörde auf die Zuſtände aufmerkſam; vielleicht er⸗ reichen Sie durch deren Eingreifen ſchon Ihren Zweck. G. H. Die beiden von Ihnen bezeichneten Taler haben keinen Vebthaberwert W. Th. Die Unterſtützung beträgt 30 pCt. des ortsüblichen Tagelohnes für die Ghefvau und 10 pCt. desgleichen für jedes Kind, doch darf zuſammen der Betrag von 60 pCt. nicht überſchritten werden. Nicht gezahlt wird die Unterſtützung, ſofern das Gehalt des Mannes während der Uebung weiter gezahlt wird. 2. Der An⸗ ſpruch erliſcht 4 Wochen nach der Uebung. 3. Wenden Sie ſich aus Bezirkskommando. FKulonie. Sie wenden ſich am beſten an die amtliche Auskunfts⸗ ſtelle für Auswanderer, Schellingſtr. 4, Berlin, von der Sie koſtenlos Auskunft erhalten, ſowie an die Deutſche Kolonial⸗Geſellſchaft, Abonnent K. H. 1. Ohne Einhaltung einer Kündigungsfriſt können Sie wegen der gerügten Uebelſtände ausziehen, wenn ſie einen derartigen Umfang angenommen haben, daß Ihnen ein Weiter⸗ berweilen in der Wohnung nicht zugemutet werden kann und wenn auch die Uebelſtände trotz Ihres Erſuchens nicht behoben werden. 2. Für den nachweisbar durch Mäuſe angerichteten Schaden muß der Vermieter Ihnen gegenütber aufkommen. 3. Dieſe Rechte können Sie geltend machen, auch wenn kein ſchriftlicher Mietvertrag vorliegt. H. L. Ganz läßt ſich der ſüßliche Geſchmack der Kartoffeln nicht entfernen, mildern kann man ihn, indem man die Kartoffeln am Vorabende des Kochens geſchält in kaltes Waſſer legt, ſie darin bis zum Gebrauch ſtehen läßt und mit reichlich Waſſer zum Feuer Henrich⸗Cahot Nachf., Mühlhauſen i..; M. Davids u. Co., Krefeld. C. H. Sie haben Recht; der Staat kann nur die Minder⸗ jährigen, die das 18. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, in eine Erziehungsanſtalt unterbringen. Goldmann. 1. Ob der Landwehrmann 2. Aufgebots auch vor den Feind gelangt, hängt von den Wechſelfällem des Krieges ab. Im allgemeinen iſt es aber wahrſcheinlich. 2. Die Familie erhält Unter⸗ ſtützung, es ſei denn, daß das Gehalt dem Mann weitergezahlt wird. Deutſch⸗Samon⸗Plankſtadt Laſſen Sie ſich vom Buchhändler den bei Dietrich Reimers(Ernſt Vohſen) erſchienenen amtlichen Ratgeber für Deutſch⸗Südweſtafrika kommen. Preis 1 Mark. Sie finden alles Wiſſenswerte in dem Buche. 2. Das Klima in Samoa iſt gut. Auskunft erteilt auch die Amtl. Auskunftsſtelle für Aus⸗ wanderer, Schellingſtr. 4, Berlin. E. Sch. Ludwigshafen. Das betreffende Thema hat ſo viele „Eingeſandt“ gezeitigt, daß wir unmöglich jedem der Mitſprecher einen Platz für ſeine gutgemeinten Ratſchläge erteilen konnten. Uebrigens iſt es ein alter Brauch, daß nicht verlangte kleinere Einſendungen gewöhnlich nicht retourniert werden. Zwiſchen Hau Mannheim, 16. April Krauen Lammelt nurgrüne Rabatt. marken des Allg. Rabatt-Sparvereing Mannheim und Umgebung(E sind zur Auszahlung vollgeklebte; Sparbücher bei hiesigen Bankenp und Sparkassen deponiert. nicht retournieren aber und„ignorieren“ iſt noch immer ein beträchtlicher Unterſchied. Stimmen aus dem publitum. Hundeplage in Mannheim. Zu dieſem Kapitel kann auch ich ein Lied ſingen. Nach längerem Krankſein zog ich am Donnerstag früh morgens hinaus in den Waldpark. Wie ſollte der herrliche Sonnenſchein, wie ſollte die friſche, geſunde Luft meinen kranken Nerpen wohl tun. Wie wollte ich mich erholen in der friedvollen Stille des ſchönen Neckarauer Waldes. Aber ſchon am Ausgange der Stephanien⸗ promenade drang lautes Hundegebell an mein Ohr, das immer lauter wurde, je tiefer ich in den Wald kam und als ich nun, um die noch recht kühle Morgenſonne, mehr auf mich wirken laſſen zu können, den Rheindamm empor ſtieg, ſtand ich am Ausgangs⸗ punkt des Gekläffes— am Hundeaſyl. Dutzendſtimmig, in allen Tonarten, geradezu unerträglich erſcholl dieſes nervenzer⸗ reißende Gekläff durch die friedliche Stille des Morgens. Da war keine Rettung, wo ich mich auch hinflüchtete bis an das äußerſte Ende des Parkes, überall das durchdringende Geheul. Der Spaziergang, der meinem kranken Körper eine Erholung werden ſollte, wurde für mich eine Qual. Ich will die Exiſtenz⸗ berechtigung einer ſolchen Anſtalt nicht abſtreiten, aber dieſe ge hört unter keinen Umſtänden direkt an den beliebteſten Spazier⸗ weg von Mannheim, wo ſich täglich Hunderte von Spaziergänger erholen wollen von des Tages Laſt und Mühen. Weit abſeits der Heerſtraße, dorthin wollen die Hundefteunde ihre Lieblinge bringen, aber für Menſchen, die erholungsbedürftig ſind, für dieſe paßt ſolche Muſik nicht. Alſo fort mit dieſer Anſtalt aus dem Waldparke. B. NKindesrtr kaufen Sie nur im Spezialgeschäft von Sehr grosse Auswahl. Billige Preise. Die besten U Schulranzen für Ihre bol Entnahme v. 25 Flasghon rel insIHaus. 75688 II1 3 5 bfg.) 210 Pfg.) E 2, 16 Tel. eio Plankten 5 von Dr. Hirschbrunn, Löwen-Apotheke Sodawasser ILimonads 8 A. Schmiederer, F 2, 12 ledewaren F 2, 12 ſeuege Tuneee füralle Zeitunzen wit 78273 — IIeses Berlin. A Kirchen⸗Anſagen. Cpaugeliſch⸗proteſtantiſche Gemeinde. Karfreitag, den 17, April 1908. Trinitatiskirche. Morgens ½% 8 Uhr Predigt. Herr 8 Chriſtian. Stadtvikar Krapf. Morgens 9 Uhr Predigt. Herr Stadt⸗ Aula der Friedrichsſchule(U2— Eingang vom Ring aus. Mitwirkung des Kirchenchors) Schloßkirche. lt⸗Katholiſche Gemeinde: Larfreitag, den 17. April 1908. Uhr: Karfreitagsliturgie(unter — Morgens 9½ mit Predigt, Herr Stadtpfarrer — Kollekte. Der Gottesdienſt fällt aus. pfarrer Hitzig. Hl. Abendmahl mit Vorberellung unmittelbar vorher.— Kollekte. Abends 6 Uhr Predigt. Herr Stadt⸗ pfarrer Achtnich. 1055 Abendmahl mit Vorbereitung unmittel⸗ bar vorher.— Kollekte. Concordienkirche Morgens 9 Uhr Predigt. Herr Stadtpfarrer Ahles. Hl. Abendmahl mit Vorbereitung un⸗ mittelbar vorher.— Kollekte. Abends 6 Uhr P edigt. Herr Stadtpfarrer Siman. Hl. Abendmahl mit Vorbereitung un⸗ mittelbar vorher.— Kollekte. Lutherkirche, Morgens 10 Uhr Predigt. Herr Stadk⸗ begorgt He Spegial: arg Vermögens- u. Familienverhältnisse und Vorleben, sowie Er. ſorschun 5 nach Bewelsmaterial in Kriminal- u. 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Franke, erfolgt Donnerstag, den 18. April, nachmittags 4½%½ Uhr. Karl Bormann, zuglelch im Naman der Angehörigen. Mannheim, den 15. April 1908. 78898 Frin, — Das neue Mittel dagegen: Danksagung. Neckarvorſt.: Lortzingſtr. 20(Leiteubau). Ade-Biseuits 17. Aprik, morgens 10 Uhr Früh⸗ e ebengs un de beſizt gegenüber den gebräuchlichſten kaus mitteln folgende Jedermann iſt herzlich willkommen. Für die vielen Beweise aufrichtiger Teilnahme bei dem Vorzüge: Ade⸗Bisecuits find angenehm einzunehmen, und ver⸗ urſachen weder Leibſchmerzen noch Burchfall. Ade⸗Biscuits, wenn abends genoſſen, wirken am andern Morgen ganz zuverläſſtg. Ade⸗Biscuits ſind in der Anwendung ſehr bingde. Erwachſene benötigen in der Regel nur 55 5 Pfennige, Kinder die Hälfte. 8 Alle dieſe Eigenſchaften machen Ade⸗Biscuits einem 5 idealen Abführmittel, welches d ätig ſein ſollte. loepoſt geng zeſerdeker Acherhens iß nenendi ſn Hämorrhoidal-Leidende die außerordentlich milde Wirkung. Evang.⸗lutheriſcher Gottesdienſt. 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Bekauntmachung. Die Aufnahme in die Volks⸗ ſchule betr. Das Schuljahr 1908/1909 beginnt Dienstag, den 28. April 1908. Die Eltern oder deren Stellvertreter haben dafür zu ſorgen, daß ihre ſchulpflichtigen Kinder(geboren n der Zeit vom 1. Juli 1901 bis einſchließlich 30. Juni 1902) zur Aufnahme in die Volksſchuls in den unten genannten Schulhäuſern angemeldet werden. Die Anmeldung erfolgt am Dienstag, den 28. April 1908, morgeus von—1 Uhr. Anzumelden ſind für: 8 155 ch die Kinder aus dem Wohnbezirk 1 Wohn riedrichſchule: C 5 K 5Schule: 5 7 2 1 3 Neckarſchule:„ Knaben„„ 45 (Alphornſtraße) 19 Wohn Hildaſchule:„Mädchen, (Dammſtraße) 0 5 W Humboldtſchule:„ Kinder„ 6 5 Wohlgelegenſchule:„„ 7 6 Mollſchule: 7 u. 8 n Wohn⸗ llerſchule: 75 5 2 9 diſtrikt (Emil Heckelſtraße) 5 111 Lindenhofſchule:„„„„ 10 wäfertal⸗Schule 5 121„ 7 Waldhof⸗Schule:„„„„ 7 12 Neckarau⸗Schule 1:„Knaben„ 1319 Neckaran⸗Schule II:„Mädchen, 7 5 13 (Germaniaſtraße) Wohnbezirk 1(Oberſtadt, Parkring und Mühlau I) umfaßt: Die Quadrate—0 und—0, Parkring, Luiſen⸗ ring(Nr. 18) und Hafenſtraße(Nr.—3 u.—16) bis Rheinſtraße und das Gebiet zwiſchen Rhein und Mühlauhafen. Wohnbezirk 2(Unterſtadt⸗Oſt u. Oſtſtadtgebiet nörd⸗ lich der Hebel⸗ und Hildaſtraße) umfaßt: Die Quadrate—0U und E—8 bis K—3, Ge⸗ biet nördlich der Hebel⸗ und Hildaſtraße, Friedrichsring von Nr. 26 ab. „Wohnbezirk 3(Unterſtadt⸗Weſt, Jungbuſch und Mühlau II) umfaßt: Die Quadrate E—7 bis K—7, Jungbuſch ab und das Gebiet zwiſchen Mühlauhafen und Neckar. Wohnbezirk 4(Neckarſtadt⸗Süd) umfaßt: Gebiet zwiſchen Damm⸗, Laurentius⸗ und Ried⸗ feldſtraße, ſowie die Induſtrieſtraße von Nr.—7 und Nr. 2. Wohnbezirk 5(Neckarſtadt⸗Nord) umfaßt: Gebiet zwiſchen Riedfeld⸗ und Waldhofſtraße(von Nr,. 19 ab), von Laurentiusſtraße die Nummern 23—33 ferner Induſtriehafen, ſoweit nicht zu Bezirk 4 gehörig und die Herzogenriedſtraße. Wohnbezirk 6(Reckarſtadt⸗Oſt) umfaßt: Das Gebiet öſtlich der Laurentius⸗ und Walbhof⸗ ſtraße. Wohnbezirk 7 und 8(Schwetzingerſtadt L u. II und Oſtſtadt 1 und II) umfaßt: Das Gebiet zwiſchen Hauptbahn—Luiſenpark und Kaiſerring—Friedrichsfelder⸗, Kleinfeldſtraße, ſowie die „Grenzſtraßen—Friedrichsring(Nr—24) und Haydn⸗, Wespin⸗, Weber⸗, Otto Beck⸗, Hilda⸗ und Hebelſtraße. Wohnbezirk 9(Schwetzingerſtadt III, Oſtſtadt III u. Lindenhof⸗Süd) umfaßt: Das Gebiet ſüdöſtlich der Kleinfeld⸗, 9 Wes⸗ pin⸗ und Weberſtraße, Gebiet ſüdlich der Windeckſtraße und von Stephanienpromenade Nr. 7 ab, ferner die und Neckarauerſtraße Nr. 101—287 und 02—230. Wohnbezirk 10(indenhof⸗Nord) umfaßt: Das Gebiet des Lindenhofs nördlich der Windeck⸗ ſtraße. Wohnbezirk 11(Käfertal) umfaßt: Die Vorſtadt Käfertal von der Wohnbezirk 12(Waldhof) umfaßt: 995 e ſaßt »Wohnbezirk Neckarau) umfaßt: Die Vorſtadt Neckargu Wird die Abgrenzung zweier anſtoßenden Bezirke durch eine Längsſtraße gebildet, ſo iſt als Grenzlinie jeweils die Mitte der Straße anzunehmen. Bei der Anmeldung ſind ſowohl für die hier ge⸗ borenen wie für die auswärts geborenen Kinder Impfs und Geburtsſchein vorzulegen. Für hier geborene Kinder werden die vom Standesamt beglaubigten Einträge in den hier üblichen Familien⸗Stamm⸗ büchern als Erſatz für die Geburtsſcheine angeſehen. Die auf Oſtern ſchulpflichtig werdenden Kinder, welche Privatunterricht erhalten oder erſt kommenden Herbſt in ein Privat⸗ Inſtitut eintreten ſollen, ſind Freitag, den 24. April, morgens von—12 uhr auf der Rektoratskanzlei namhaft zu machen. Kinder, welche nach dem 30. Juni 1902 geboren ſind, dürſen unter keinen Umſtänden zum Schul⸗ beſuch zugelaſſen werden. Fiür Kinder, welche in ihrer Entwickelung zurückgeblieben ſind, kann unter finngemäßer Anwendung von 8 2 958 Ele⸗ mentarunterrichtsgeſetzes hinſichtlich des Schulanfangstermins Nachſicht erteilt werden; Kinder, die wegen körperlicher oder geiſtiger Gebrechen nicht mit Erfolg am Unterricht der Volks⸗ ſchule teilnehmen können, ſind gemäß 8 8 des Schulgeſetzes vom Beſuch der öffentlichen Schule zu dispenſieren. Zu dieſem Zwecke ſind entweder die diesbezüglichen Zurück⸗ ſtellungs⸗ beziehungsweiſe Dispensgeſuche unter Anſchluß der vorgeſchriebenen ärztlichen Zeugniſſe auf Samstag, den 25., April anher vyrzulegen, oder die betreffenden Kinder ſelbſt ſind Samstag, den 25. April, morgens von—12 uhr, auf der Rektoratskanzlei, Friedrichſchule in J 2(Eingang gegenüber von U 1) vorzuſtellen. Kinder, welche in früheren Jahren zurückgeſtellt wurden und ſeither noch keine Schule beſucht haben, müſſen gleichfalls am 25, April, morgens von—1 Uhr, je nach der Lage der Wohnung, in einem der oben genaunten Schul⸗ häuſer zum angemeldet werden. Bei der An⸗ meldung ſind die Zurückſtellungsſcheine vorzulegen. Sofern dieſe Kinder noch nicht aufnahmefähig erſcheinen, muß auf den 25, April, wie oben angegeben, um weitere Zurück⸗ ſtellung auf 1 Jahr beim Rektorat nachgeſucht werden. Eltern oder deren Stellvertreter ſeien hiermit darauf aufmertſam gemacht, daß in der hieſigen Volksſchule keine Schiefertafeln mehr, ſondern ausſchließlich Schreibhefte verwendet werden. Mannheim, den 12. März 1908. Das Volktsſchulrektorat: Dr. Sickinger. Wechiels Formulare in ſeder deſleben Stüct- zalll zu haben in der Preuß.⸗Heſſ Bahn ab. GlossgVogelausstellung des Vereins für Schutz und Pflege einhelmischer Singvögel F verbunden mit Verlosung am Ostersonntag, 19. und Ostermontag. 20. April im Saale zur neuen Centralhalle, Riedfeldstrasse 38. Eröffnung der Ausstellung: Ostersonntag, 19. April, nachmittags 3 Uhr. 78899 Die Ausstellung ist geöffnet am Ostersonntag von nachmittags 9 Uhr, am Ostermontag von vormittags 11 bis abends 9 Uhr. Eintrittspreis 20 Pfg. pro Person. Zu recht zahlreichem Besuche ladet freundlichst ein 8 — 2 8— Die Ausstellungskommission. Bekanutmachung. Wir machen unſere verehrliche Kundſchaft darauf aufmerkſam, daß laut Verordnung des Großh. Bezirks⸗ Gehilfen und Lehrlingen an den drei hohen Feſt⸗ tagen(wie Oſtern, Pfingſten und Weihnachten) vom 1. auf den 2. Feiertag verboten iſt, und bitten wir die verehrl. Kundſchaft ſich mit Backwaren für den zweiten Feiertag bei Zeiten genügend verſehen zu wollen. 78902 Bäcker⸗Innung Mannheim. Ieinheim s25s. Waldsehlösschen Sergstr. ½Std. von Weinheim im Gorxheimer Tal. Neuerb Gasthaus mit Saal, Terrasse u. allem Komfort der Neuzeit. Herrl Um- gebung inmitten laubbewaldeter Berge. 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Syſteme), Wechſellehre, Bank⸗ u, Handels⸗ weſen, Schönſchreiben ꝛc. ꝛc, erhalten, ſo entſteht wieder die wichtige Frage: Wo ſoll ich meinen Sohn oder meine Tochter ausbilden laſſen, daß ſie zu tüchtigen, praktiſchen u. brauchbaren Kräften herangebildet werden, um mir eine Stütze zu ſein Dieſen Anforderungen entſpricht die andelstehranstalt, Merkur p4,2, welche durch ihre leichtfaßliche Lehrmethode die beſten Reſultate erzielte, was durch eine große Anzahl Dankſchreiben aus allen Rreiſen beſtätigt wird, denn die zu erlernenden Fächer werden mit jedem einzeln durchgearbeitet, wodurch ein Erfolg auch beiminder Begabten ein um ſo ſicherer iſt. 78720 In dem Musterkontor werden alle Teilnehmer in die, in der Praxis täglich vorkommenden Arbeiten wie Facturieren, Copieren, Regiſtrieren, Er⸗ ledigung der Korreſpondenz nach den Vorfällen der Buchführung(u..), Ausſtellen aller vorkommenden Formulare, Deklarationen, Vornahme von Kalkulationen, Anfertigen von Konſo⸗Korrente n, 3 Meth. ꝛc. ꝛc. ge⸗ wiſſenhaft eingearbeitet. 5 Beginn der Kurse am 27. April a. e. Unterrichtszeit von—12 und von—5 Uhr. Bequemſte Ratenzahlung. Nach Beendigung der Kurſe erfolgt koſtenloſe Stellenvermittlung. Jeder Teilnehmer hat das Recht den Unterricht ſo lauge zu beſuchen, bis er in den gewählten Fächern perfekt iſt, ohne irgend welche Nachzahlung leiſten zu müſſen. 0 Stellung, Euistenz, höheres Cehalt Jteiligen, in welchen Gelegenheit geboten iſt, ſich in allen Bureauarbeiten auszubilden oder zu vervollkommnen. Eintritt täglich.— Feinſte Reſerenzen. Müßiges Honorar. Bequeme Ralenzahlung. HdagtehrarsgatMertur' e „2.—— Da I J1 berufsmäßig zu lehren und ſelbſtän⸗ e dige Kleidermacherinnen in der beſſeren Schneiderei und Zuſchneidekunt zu vervollſtändigen ſind alleit in der Lage Akademiſche Fach⸗ ſchulen, welche von Zuſchneidemeinern und Damenſchneider⸗ meiſteen gegründet ſind und von denſeſben Unterrich: erteilt wird. 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Etage, ſfein möble Zimmier zu v. 21088 Zimmer mit Pen⸗ — eer eeeeee rceerertee Mannheim, 16. April General⸗Auzeiger.(Mittagblatt.) 11. Seite. 5 5V 355„% * mache ja nichts, ſhikata ga nai, man habe ſich ſchon nach einer berg 1701—1703 exbaut. te ein Kreuz dar bon 80 Meker 1 untes Feuilleton. Nachfolgerin umgeſehen 5 Länge mit doppelter Emporenanlage, hatte runde Bogenfenſter 7 Nummer zwei trat an.. aber o Schreck! ſtets am dritten und im Schnittpunkte des Dachfirſtes eine kleine Laterne. Durch Japaniſche Dienſtboten. Tage ſtarb die Großn utter, und eine Köchin nach der andern eine Exploſion in dem benachbarten ehemaligen Spandauer Die Dienſtbotennot einer deutſchen Hausfrau in Japan“ ging trauern, das heißt, ſie verſchwand auf Nimmerwiederſehen, Turm, der als Pul zin verwendet wurde, erlitt die Kirche b. ſbert Frau Wanda Miſchke in Nr. 27 des Sie aat wenn auch ſtets mit tauſend Entſchuldigungen. Die Sache wurde am 12. Auguſt 172 ere Beſchädigungen, daß der Abbruch n, e 1..: Als ich nach Japan kam traf ich es er ſaht at 19 18 mir allmählich zu dumm, und ich nahm meine treue Seng⸗ſan erfolgen mußte. Nach kurzer Zeit ließ Friedrich Wilhelm 1. U. G. 41 9 5 ES E fſehr gut. PMeet 22.—. 5 8 0 erra + 4f— 1 1 + 0* pann hatte von einer befreundeten Familie die au kan 3 ins Gebet. Da kam denn eine überraſchende Aufklärung. Nach an derſelben Stelle einen Neubau ohne Turm und Vorhallen, 15 Mann hatt* einer beſreundet 88 Ate, die auf 1 f 5 Wint dach 1 98 zreren Ahmeſſ hfier Leitung 1 15 heimgegangen war, einfach Haus und Einrichtung und langem Stöh 55 und Winden bre chte die Gute heraus, mit in erheblich Arüßeren Abmeſf eitung von Nai f ft ühernommen. Ich kam alſo in eine„fertige Sache.“ Das Tränen in den Augen: die Oku⸗ſan(die Hausfrau) wäre ja ſehr Philipp Gerlach 1721—1722 errichten. Am 31. Mai 1722 erfolgte aft u 1 en. e„fertige Sache. Das baeß: 5 +„ e 934 wor ſehr Aber nach vierzehn Tagen ſchon Aite 55 den horofhii gut), aber ſie wäre doch auch, warui(ſchlecht), ſie tadele die Einweihung durch den Propſt Gedicke. Später wurden mehrere ſch Joch entlaſſen. Dieſer Burſche bettachtele 1 Neußer immer die Kuk⸗ſan— eine Miſſis in Japan bürfe aber nicht ohne Umbauten vorgenommen, vor achb Jahren, und am 23. aßz.. im vollen Sinne des Wörtes als ein Schaf, das geſcho weiteres tadeln. Erſtens iſt das garnicht vornehm, im Gegenteil Dezember 1900 ward vernichtete Kirche in Gegenwaz⸗ 1 10 1 En Nue Des W J S 1 Schaf, das geſch 8 17 8 5 shii 10 50 gehr jibe des Kaiſerf ares feier — ren werden mußte. Wenn das ſo weiter gegangen wäre, ſo wäre 5 balſeaſhe 5 5 ſehr übel, F 347 1% ſan inſer ganzes Einkommen in ſeine Taſche gefloſſen und eee e getadelt u der Mann darf das Zur Jeſtnahme Heider in Verlin er⸗ VVCVVVVVVVVTTb„„„„n enne n e,tun, bei dem nimmt man icht ſo genau, aber die Frau fährk die„Tägl. Rundſch. heiten: Die Kriminal⸗ 302 ch nicht einmfal gereicht. Es war eine offenſichtliche Räuberei.„ 5 polizei hatte ermittelt, daß Blecher am Montag, 6. April, abends 90l. ch ließ mir alſo den japaniſe Dolmetſcher meines Mannes 728 114½ Uhr pp ind ege ihr JjJß Ich fragke nun, wie man denn die Leute auf ihre Fehlerunt ie uhr, den Bauillonkeller von Hoffmann Alesender ekbaße 2 zömmen und ſetzte ihm auseinander, was l Der Koch oskr 7 100 3 e 13. 68, aufgeſucht hatte und dort bis Di im 5½ Uhr ge aufmerkſam machen ſolle. Ja, das wäre mutſukaſhii, ſehr ſchwierig, nnnſdndt wi eind n deee 7 10 wurde heranbefohlen, und nun hielt ihm der Meiſcher els aer es wae aiich Wiede 1105 1 ab 78 5 B8 ihm waren kommen, die ein⸗ igalgende Rede in meinem Namen:„Du biſt eine wahre Perle von fondere heſſode u ke zen ihm Schokolade Foch, die Produkte Deines Topfes ſind 15176 ein Gedicht 516 ein ſondere Methode. Zuerſt müſſe man das arme Wurm auf ſeine 35 Koch, E Deines Tof Und 8 F 75 8557 0 9 hlief. Mor⸗ önd Frühlingshauch, wie die libellenumſchwirrtegebensblüte 18 mond⸗ e Eicen ceften ſeeren, 85 jeder Menſch habe duch Jungen ein B Zwiebeln und f durchglänzter Abendkühle Unglücklich würde ich ſein, 1 1 Eigenſchaften, und die müſſe man loben, in allen Tonarten aun brach man Einer der Unbe 5 änzt 2„ Ungl 1de ſein, en! 5 5 aun ch man iner der Unbe⸗ *Ä nich ehr veun]loben— wenn man dann genug gelobt habe, ſo ſehr, daß die D die 337meine Augen nicht mehr an Dir hängen, meine Zunge den Blü⸗ Szndonz, dcha 1* 5 Ne e 1 r„ der die Nacht hindurch bei —— tenduft deiner Göttergeſchenke entbehrer müßzte aber ent⸗ ſich ſchon darüber ſchäme, dann dürfe man leiſe und irtſchaft von Schmidt ant Iite FF 8 behutſa ſeine Wünſche bringen. Aber gleich deln leit saraben, k an Affen Schmidt fihrk V 5 10 ſchuldige vieltauſendmal, ich hahe leider nicht die Mittel, für die beh d 5 5 0 anhringen Aber g eich 5 eln, 9955 gsgraben, en Affen⸗Schmidt führt. Von dort 360Daner Deine Kunſt zu bezahlen!“ Da regnete es nun Kompli⸗ en wollte man es nicht, ſondern es müſſe ſo gemacht werden, wurde der)die Polizei weggeholt und unter Ne„„%( 5 das wäre warui, und das dürfe eine Miſſes nie tun. dem Verdacht ls nach dem Unterſuchun fängnis ge⸗ Abl., zente und Verbeugungen von beiden Seiten. Schließlich wurde e Goe; 5 Hueh 8mir die Sache zu langweilig, ich ſtand auf, machte einen Knicks Da hatte ich alſo meine Lektion weg! Nun, ich habe die Lehre]bracht fuhr man von dem Kellner, nachdem man ihnm N 5 ne, vpbefolgt und bin daber gefahre in Moabit en hatte. Wo der zweite unbekannte Mar it ſue aud ſagte dem Koch durch Vermittelung meines Mannes, der 85 ellnes nich, 8 87 65 58 iſt j ahr, ihre ethode würde für deutſche Verhältniſſe ben war, ſpuf Kellner nicht, eriunerte ſich ahetwas von der Landesſprache verſtand:„Ich biete Dir ungefähr s t ja wahr, ihre würde für deutſche Verhältniſſe aber, daß er vor 14 Tag⸗ mem Mädchen im Vouillo 3880 5 85 e 7 75 cber es ffegt dog„ 5 l Mädchen im Bo 92 Fun. den ſechſten Teil deſſen, was Du bisher verwirtſchafteſt haſt“, 0 liegt e, ee leller geweſen war. Di nute ſo genau beſchrieben 524 nebenbei geſagt, es war vollkommen angemeſſen!]„willſt Du uns aen viel Umſchweife und Winkelzüge zu(perden, daß es al Eckardt ermittelte, die zur⸗ e— 3— E i 5 L 1 wie es Nal 5 1 1n2 14 7 8 415— 1 8 ſanh für dieſe Summe weiter verköſtigen, dann gut—, wenn nicht, nötig iſt: aber im Prinzip liegt etwas zeft im Kranlkenhau Dachs in der Fröbelſtraße 2r* 7 +. ar inde Ir 1 ansfr 11 11 er Fienſt⸗ 7 2 55 bann gehe gefälligſt, wohin Du willſt.“ Nun gab es noch eine darin. Ich ſin e, wir deutſchen Ha unſeren Dienſt iter, halte ih ahen ſan ſundenlange Verhandlung, bis der Wackere endnültig erklärke, dem Tadel bei der Hand damals Woh zatte der Unbekannte 4o0 er könne das nicht. So verließ er denn das Zimmer, ging in gen es am Lobe ſelbſt es ſehr angebracht wäre. in jener Nacht ſeine Beg in gewür eil ſie Forderungen, dien 1215 ſeine Küche, packte alle Kochtöpfe und was ſich ſonſt transportie⸗ tadeln, das ſcheint mir eine ſehr befolgens⸗ er au ſie ſtellte, nicht erf llen wollte. Zwar wußte die E. weder . ren ließ, ob es ihm gehörte oder nicht, zuſammen und 3og ab.] Werte 5 Straße noch Hausnummer, glaubte aber daß ſie das Haus und die! 5 8 5 505 5 5 U. 455 Noknulrng ber 4515 1 5 er d ug Einige Tage hielt er ſich dann noch bei den Dienſthoten auf, in 5 een en e ene 5 bder ſicheren Erwartung, daß ich ihn zurückrufen müſſe. Selbſt⸗— Hiſtoriſches von der abgebraunten Berliner Garniſonkirche. Maant 5 Audeht ennd ſ Walitte 8 85 2+ 14 n 2 N 2 4 7 97 3 8 zunachſt fand n Ddie 5 perſtändlich unterließ er es nicht, fämtliche kochenden Geiſter des] Die Garniſonkirche war diejenige Kirche Berlins, welche die recht 83 dachte t 51 2—2 g 1— 5 88 25 1 18 5 recht. D achte die Kriminal 0 Ei 147 Ortes von meinem ſchlimmen Vorgehen zu unterrichten. Die meiſten Umbauten erfahren hatte. Vor dem ketzten, ſehr gründ⸗ Monaten einſam dort hauſte, weil ſeine Frau im Kr chauſe lie 0 775 3 2 5 5 7 7 1 7 8— 2 2 2 5 Monate Ham bdort!. 11 11 Irad 7 IN 9 N. gunl. Jolge war, daß es mir trotz allen Umherfragens nicht gelang, lichen Umbau, war die Kirche 1863 durch Stüler und vorher, Hier klopfte man an, erhielt aber keine Antwort Weil das Mäd⸗ aß) einen neuen 75 zu bekommen. Es war ein förmlicher Boykott.] vor hundert Jahren, nach der Verwüſtung durch die Franzoſen ſchen beſtimmt erklärte, daß es ſich in dem Hauſe nicht irren könne •4 Da ſaß ich unn mit einem Haus voll von Menſchen, aber] umfaſſend erneuert worden. Die Franzoſen hatten die eine und d Dile Wößnine Bera e 9327 0 Wenſchen, 55 Franuzo und da nur dieſe Wohnung noch in Betracht ſommen konnte, ſo öff⸗ ohne Koch. Hälfte der Kirche als Schnapslager, die andere als Heuſchuppen] nete man ſie in Abweſenheit des Mieters und führte die Eckardt döbl. 5 5 8 5—5 12752 Mieters und führte die Eckardt 5 Nach einer ganzen Reihe vergeblicher Verſuche, wieder zu]benutzt. Mit den Pfeifen der zerſtörten Orgel ſpielten damals hinein Jetzt erkaunte ſie ſofort die Räume und die Einrichtung unem Koch; 2 5 5 I 8 0 45 de ee 2 75 S —einem Koch zu kommen, hörte ich von einer meiner Amahs, daß die Kinder auf der Straße. Von den Franzoſen waren damals 64 wieder. Nun ſand die Polizei in einem Spind eine Hofe, die über es auch weibliche Kuk⸗ſans, alſo ſozuſagen Köchinnen gäbe. Ich Fahnen, Trophäen aus den Schlachten von Hohenfriedberg und und über mit Blut beſudelt war, und weiter ein Frauenhemd voll 1201 beſchloß, es mit einer ſolchen zu verſuchen, und gab Auftrag, Keſſelsdorf, verborgen worden. Dieſe Fahnen ſind ſeitdem ver⸗ geronnenen Blutes. In einer Pl Tnt eine zu beſorgen. In der Tat ſtellte ſich auch bald eine ein, ſie ſchwunden. Der noch während der Franzoſenzeit geſtorbene die Maum kviede 1185 ſtand aber für die dortigen Verhältniſſe durchaus nicht auf der Küſter hat das Geheimnis, wo man die Fahnen verſteckt hakte, 9 Mar kbeen Füneri 115 Hohe. Es hieß alſo: anlernen! Und ich war ebenſa gern bereit mit ins Grab genommen. Außer den Fahnen hatte man die be⸗ ale it e 10 derte ſich 5 Föch 9 5 19 07 8 Dort zeigte ihr ie Schweſter Schürze, und nderte ſie 1100 eu lehren, wie meine Köchin entgegenkommend um Unterweiſung rühmten Bilder von der Hand des Akademiedirektors Rode ge⸗ n di Herkennie, Ani be 190 8 S Ar beile e 9571[bat. Die Schwierigkeit war nur: wie? Mit den Dienerinnen, rettet. Die Bilder wurden dann an der Orgelwand aufgehängt ee e Potloren b. be ſie ſie mirgends d 110 1 2900 ——— 5 2 2— 2 25 iil 1 Tloren habe 1e 1* Dds, ſonderm im Noh⸗ chin die ich ſchon hatte, verſtand ich mich ausgezeichnet. Wir hatten und ſind jetzt den Flammen zum Teil zum Opfer gefallen. Außer⸗ nung zurückgekaſſen. Frau Heide e de f J eine iſche S ne,uung zurückgelaſſen. Frau Heider erkannte ihre 230 uns eine indipiduelle, japaniſche Sprache zurechtgemacht, die nicht dem barg das Innere der Kirche ein Bild„Chriſtus vor Pilatus“, beſtimmt wieder, auch an den Stopfungen u ———— 8 2 2 79 2 e— 1 9 8 +** 1 ebie 15 einmal mein Mann verſtand, der ſich doch auf feine Kenntniſſeein E eſcheuk Friedrich Wilhelms III., und ein Altarbild„Chriſtus] Frau, die an Nerbenkeißen leidet, wu N 1 —10 be⸗ enee Was ich nun auch meiner neuen Köchin ſagen auf dem Oelberge“ vom älteren Begas. Der Kirchenſtuhl, den! nommen. In der We pung verſteckten ſich nun Kriminalbeamte, um mochte, 888 55 tets nur ein neues Kopfſchütteln hervor. Meine Friedrich Wilhelm 1. zu benutzen pflegte, ein feſter Bretterſtuhl,][ den Mann beim Eintritt ſoforbein Empfaug zu nehmen; man rech⸗ terer ahs mußten jer n en e 78 115 5 8 8 5 im⸗. Ama mußken als Dolmetſcher di nen, und auch da kamden ſich der König ſelbſt angefertigt hatte, wurde nach dem letzten ütele aber auch damit, daß er irgendwo herumbunmele, und des⸗ an das Verſtändnis nur langſam, mit allerlei ärgerlichen Irrtümern Umbau auf ausdrücklichen Befehl des Kaiſers in der Königsloge halb wurden alls Küeipen beſetzt in denen er zu berkehreu pflegte. 7 0 7 79 8 8 7 555 2 8 e 2,.r 9 22 170 7 gemiſcht. Meine alte gute Amaß, Seng⸗ſan hieß ſie— ſie war wieder aufgeſtellt. Die Tür dieſer Loge war beim letzten Umbau Andere Beamte gingen in den Skeicßen umher⸗ Ihnen ſchloſſen ſſch , in gutes Mädchen, bloß zum Verzweifeln langſam— gab ſich mit der Engelgeſtalt aus dem Bilde„Völker Europas wahret der Aushilfskellner vom Bouillonkellner und die Eckardt an, die den ſöe,alle Mühe, der Neuen zu erklären, was die Oku⸗ſan, die Haus⸗ eure heiligſten Güter!“ geſchmückk worden. In den Gruftgewölben H. bom Anſehen kannten. Es war verabredet worden, daß dieſe 5 krau eigentlich meine. Das gab nun ein langes Hanaſhi und bei der Kirche, die die Eigentümlichkeit beſitzen, die freiſtehenden beiden etwas vorausgehen und den Heider anſprechen ſollten, ſobald S eine ze Hetze ückf el 68 5 5 0 ihnen irgend So ftreifte Hierhi 8 15 Saßze eine ganze Hetze von Rückfragen, jedesmal mit ſechs Särge wohl zu erhalten, waren einſt gegen 800 Särge aufge⸗ 5 76 beee 15 nee 5 hierhin und dort⸗ bis z eugur J tand! ei wi i Di 81 777 8 n 25 m und richtete ein beſonderes Augenmerk auch den Brand der 885 bis zehn Verbeugungen. Ich ſtand dabei wie ein Narr, die Zeit ſtellt. Etwa 600 wurden nach einem Umban nach dem Friedhofe Garnifonkirehe det ale Welk 1 Hier kraf der 5 1e verging, und nichts geſchah! Es war gar keine Ausſicht, das Eſſen an der Müllerſtraße gebracht. 221 aber ſind noch vorhanden. Kriminal olisei Sert 41 50 96 5277 Frbe 525 ſich 1118 zur Zeit fertig zu bekommen. Endlich riß mir die Geduld: ich] Unter den hier Beigeſetzten beſanden ſich zwei Feldpropſte. Die über N a Kaß italber⸗ 5 de Slaltd 9K mitt 8 eel 1 bafre 4 15 55 oe 3unerhörte Kapit e'n Stand der Ermitk⸗ 5el, gah, es blieb mir nichts übrig, als ſelbſt Hand anzulegen, etwas übrigen waren Generäle und Offiziere. Der erſte war der 1709 lungen Vortrag balten ließ bne ie 8 „ v. ganz Unerhörtes in jenem Lande! Das geſchah wohl etwas un⸗bei Mons gefallene Generalmajor v. Tettau, der letzte im Jahre für die Unterſt e iebenswürdi bbe Vert l 5 m Juhrée fur die Unterſuchung und erbat ſich einen Sonderber lehenswürdig und ohne Verbeugungen. Die Folge war, meine 1839 der Major v. Maltißz. Die Gruft bildete eine reiche Ein⸗ ſpeiteren Fortgang und das Ereig 9 Kächenſee verſchwand aus der Küche, und als ich nach ihr fragte, nahmequelle für die Kirche, denn für jeden General, der ſich hier dann die Feſtnahme des mulmaß 120 die Gn der Köchin ſei die O⸗ba⸗ſan, begraben ließ, mußten 500 Taler bezahlt werden. Die Garniſon⸗ Kronprinzen gemeldet wurde. die Großmutter, geſtorben, und nun müſſe ſie trauern, aber das kirche ward unter König Friedrich 1 nach Zeichnungen von Grün⸗ ppell, de„ Ie ſie 1 75 er Ddas⸗ irche war er Konig 5 DI nach Zeichr gen vo Iru! I 7 ff VVTTf ELL peamscntes 1 jalgesuche *— 1— Kleine ruhige Familie ſucht eEIxA 25 2 A3 bis 4 Zimmerwohng. uebſt dolt 15 Keitche u. Zubeh., 2. od. 5. Slok 25 Jahre alt, prote⸗ Kitche u. Zubeh, 2. od.§ Stocl, 1101 Itiulein 40900 Wnt e. mögl. Oberſtadt gelegen. Off. den, Vermögeit(garantiert) wünſcht 5 59918.d. Exp. d. 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