mö, 60025 „Zißß, ig pa 2185 bliek und! 55 of. u 2137) ſchey mmer 25 fei er J. Iöble echts, ge ag in. ih, 58700% zmeß⸗ Woht Hern u Tal miet 2 80 1 955 2185 Weneene Godiſche Belkszenung) der Stadt Mannheim und Amgebung⸗ (Naunheimer Voſtsblatt⸗) Eaegramm⸗ Ebreſpe eege, 33„Journal Nenudelmde eueſte Nachrichten zel⸗enees 8 Pi- 5 ee me 14⁴⁸ de detate, Anabtzängige Tageszeitung. naben, Draderbeten 66l Der Sobewede Sene„„ Selefentze u werbneettee Beitung Taiglich 2 Husgaben Eigene Nebaktlensbureaus Nebaltie 3„„ 4 8 Aaswörhgt Jaterete in Mannbein un Angebangz,(eusgenomnen Senntag) in Berlim und Narlsruge. Ererttden und Berlenb- Wie Nrame⸗Sels MNart Seint der Jafesstes⸗dunahme füz bas Mittagsblett Morgens 5u 9 thr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhe.„ 8 Nr. 188. Samstag, 18. April 1908.(Abendblatt.) Die heutige Abendausgabe umfaßt 24 Seiten. — Der Oſterufeiertage wegen erſcheint die nächſte Nummer am Dieustag Vormittag —— Die Gefahren der neuen mazedoniſchen Neformpläne. Von einem Manne, der dem Reformwerke in Magedonien ſeit langem praktiſch nahegeſtanden hat, wird uns aus Saloniki, 11. April geſchrieben: Nicht nur eine Schwierigkeit, ſondern eine wirkliche ern ſte Gefahr bedeutet der ruſſiſche Vorſchlag, in Mazedonien einen bewaffneten Landſturm(gardes communales) einzurichten. Schon die Organiſterung dieſes Landſturmes würde blutige Aufſtände zur Folge haben müſſen. Der Vorſchlag des Heneral Schoſtak, der von den Adjoints angenommen worden iſt, ſieht vor, daß in jedem Orte eine beſtimmte Anzahl von Bewohnern jeder dort vorhandenen Raſſe oder Religion„im Berhältnis zu ihrem Bevölkerungsanteil“ zu dieſem Land⸗ ſturm ausgehoben werden ſoll. Ueber die Feſtſtellung dieſes Anteils würde es faſt überall zu blutigen Kämpfen kommen, da es kaum einen Ort gihbt, wo nicht Serben, Bulgaren und Griechen jeder für ſich die Mehrheit der Bevölkerung in An⸗ ſpruch nähmen. Geſetzt aber, dieſe Schwierigkeit wäre endlich gehopben, ſo würden die ſerbiſchen Beſtandteile des Land⸗ ſturmes niemals gegen die ſerbiſchen, die griechiſchen niemals gegen die griechiſchen und die bulgariſchen niemals gegen die bulgariſchen Stammesgenoſſen einſchreiten. Täten ſie es, ſo würden ſie die Rache des ſtammesgenöſſiſchen Revolutiens⸗ komitees auf ſich heraufbeſchwören, die an allen Orten ihre Vertrauensmänner haben. Dieſe würden auch ſofort die Berbindung mit den Stammesgenoſſen bei den gardes muni⸗ zipales herſtellen und damit würden die gardes zu bloßen Werk⸗ zeugen der Komitees herabſinken. Nach meiner langjährigen Erfahrung ſage ich doraus, daß die gardes munizipales in kurzer Friſt nichts anderes ſein würden, als was die Hamidié⸗Regimenter in Kurdiſtan ſind, nämlich bewaffnete Räuberbanden. Die Zuſtimmung der Adjoints zu dem Plane des Generals Schoſtak imponiert mir umſo weniger, als ich zuverläſſig weiß, daß die Adjoints früher entgegengeſetzter Anſicht geweſen ſind. Ich möchte deshalb empfehlen, daß in dieſer Frage neben den militäriſchen Adjoints auch die Mitglieder der Finanzkommiſſion und der mit den mazedoniſchen Verhältniſſen vertrauten Konſuln gehört werden möchten, da es ſich hier nicht nur um militäriſche Dinge handelt, ſondern auch um Fragen verwaltungstechniſcher und vor allem auch finanzieller Natur. Denn wenn man durch Organiſierung des Landſturmes die Verminderung der regu⸗ lären Truppen in Mazedonien bewirken will, ſo wird man die Ausgaben nicht vermindern, ſondern erhöhen. Oſterglocken. Klingt froher denn als ſonſt der Ton, Der uns den Frieden bringte Iſt's neues Glück? Gilt's ſel'gen Lohn? Weil's gar ſo lieblich klingt? Ward uns ein neues Ahnen noche Spricht's denn in neuen Zungen?—= „Es iſt der ew'ge Frühling doch, Dem wieder ein Lied gelungen!“ Vom Turm zum Turm wie ſüße Mär Schwebt's über das alte Dach, Gleich Sphärenklang dringt's frei und hehr Durch Fenſter und Gemach. Lieb Menſchenkind, der Dich erhält, Er iſt mit Segen gekommen; Er ſoll der alten treuen Welt Ein Auferſtehen frommen. Und hat der Winter Dich arg bedräut, Iſt dem Haupte manch Haar ergraut, Ein neues Hoffen ward ausgeſtreut Drum froh gen Himmel geſchaut. Es ladet der mildere Sonnenſchein Nun den Armen wie Reichen zu Gaſt; Die Oſterglocken klingen drein,— So hält Dich die Gottheit umfaßt. H. W. Form als der Sache nach. Wenn gefordert wird, daß der Ich komme damit auf die finanzielle Frage, die ja beſonders England ſo lebhaft betont. Wenn die Eng⸗ länder der Türkei einen Vorwurf aus dem mazedoniſchen Defi⸗ zit von 330 000 Pfund Sterling machen und ihr die erſt im letzten Jahre zugeſtandene Zollerhöhung von 3 pCt. wieder ſtreitig machen wollen, ſo erſcheint dies jedem Kenner der Ver⸗ hältniſſe als eine ſchreiende Ungerechtigkeit. Die kürkiſche Re⸗ gietung hat die Zollerhöhung durchaus in dem von den Mächten geforderten Sinne verwandt, ſie hat aber die Erhöhung nicht ſchon, wie ſie es wünſchte, am Schluſſe des vorigen Etats⸗ jahres, alſo Mitte März 1907 in Kraft treten laſſen dürfen, ſondern erſt Mitte Juli, alſo 4 Monate ſpäter. Dadurch war die Zollerhöhung noch nicht im ganzen vorigen Jahre wirkſam und ſo erklärt ſich das Defizit. Die Schuld daran aber kträgt gerade England, denn dieſes hat nicht nur die Verhandlungen über die Erhöhung in jeder erdenklichen Weiſe verſchleppt, ſondern es hat auch, als man endlich einig war, durchgeſetzt, daß die Erhöhung erſt zwei Monate nach der Verſtändigung in Krafk kreten durfte, was völlig überflüſſig war. Für das laufende Geſchäftsjahr, März 1908 bis März 1909, balanziert der Etat für Mazedonien vollſtändig. Es iſt alſo kein gerechtfertigter Grund vorhanden, der Türkei durch Entziehung der Zollerhöhung neue finanzielle Schwierigkeiten zu bereiten. England will aber auf dieſem indirekten Wege die Türkei zwingen, ihre Truppen in Maze⸗ donien zu vermindern. Die türkiſchen Truppen vermindern und durch Einrichtung der gardes munizipales den revolu⸗ tionären Komiters neue Stüßzpunkte zu ſchaffen, das heißt nichts anderes, als nicht nur erneute Metzeleien heraufzu⸗ ſchwören, ſondern auch die Bulgaren, die ſich bisher nur durch das ſtaͤrke türkiſche Truppenaufgebot von kriegeriſchen Abenteuern zurückhalten ließen, direkt auffordern, einen Krieg mit der Türkei vom Zaune zu brechen. In dieſem Sinne iſt alſo die finanzielle Frage in hohem Gtade auch eine politiſche, denn ſie im Sinne Sir Edward Gteys erledigen heißt den Frieden ernſtlich gefährden. Ich halte es für geboten, hierauf mit aller Schärfe ſchon jetzt hin⸗ zuweiſen, damit man im gegebenen Falle weiß, auf wen die Verantwortung für Ströme von Blut fällt. Den Gefahren der gardes munizipales und der verkehrten Löſung der Finanzfrage gegenüber bedeutet die von Rußland vorgeſchlagene Ausdehnung der rufſiſch⸗öſterreichiſchen Entente auf das„europäiſche Konzert“ eine Schwierigkeit mehr der Generalinſpekteur nur mit Genehmigung der ſechs Großmächte ſoll abgeſetzt werden dürfen, ſo würde, wenn man daraus einen feierlichen Programmpunkt macht, der Sultan mißtrauiſch und in ſeinem Selbſtgefühl verletzt werden. Die Sache läßt ſich aber viel einfacher machen. Hilmi Paſcha iſt auf 7 weitere Jahre als Generalinſpekteur beſtätigt worden und zwar unter Zugrundelegung ber Beſtimmungen des Reformprogramms von 4903. Darin aber heißt es, daß der Inſpekteur nicht ab⸗ berufen werden darf,„ohne daß die beiden Regierungen(nämlich Rußland und Oeſterreich) vorher hierüber befragt worden ſind.“ Rußland und Oeſterreich brauchen alſo nur zu er⸗ kläten, daß ſie dieſes Recht nur gemeinſam mit den anderen Mannheimer Wochenbild. Das Volk durſtet nach Kunſt und edſer Muſik. Einen neuen Beweis hierfür brachte das am letzten Sonntag im Nibelungen⸗ ſaal des Roſengartens ſtattgefundene 1. Volkskonzert der Ver⸗ einigten Mannheimer Männergeſangvereine. In großen Maſſen ſtrömte die Einwohnerſchaft herbei und am ſtärkſten waren die unteren und mittleren Schichten vertreten. Solche Veranſtal⸗ tungen haben auch eine ſoziale Aufgabe. Sie ſind geeignet, Freunde des deutſchen Liedes aus allen Kreiſen, aus Hoch und Nieder, zu gemeinſamem Wirken zu vereinigen und dadurch eine Annäherung und ein gegenſeitiges Verſtehen Vieler, die ſich ſonſt fremd geblieben wären, herbeizuführen. Man kann nur wün⸗ ſchen, daß die Abſicht der Leitung der Vereinigten Männer⸗ geſangvereine, alljährlich ein ſolches Volkskonzert zu veranſtal⸗ den, ſich verwirklichen läßt. Es war kein leichtes Beginnen, ſolche verſchiedenartige Sängerſcharen zu einem großen Chor zuſammenzufaſſen und dieſen in kurzer Zeit derart zu ſchulen, daß er ſo ſchön ſingen konnte. Den Männern— es ſind dies in erſter Linie die Herren Heinr. Küllmer, Stadtrat Heinrich Löwenhaupt u. Muſikdirektor Bieling— die das Wagnis eines ſolchen Maſſenkonzerts unternommen haben, gebührt Dank und Anerkennung für ihren Mut und für ihre Aufopferung. Sie haben ſich mit dieſer ſozialen Tat ein großes Verdienſt erworben, deſſen Bebentung und Tragweite vielleicht erſt in Jahren er⸗ meſſen werden kann. Nicht unmöglich iſt es, daß dieſes gemein⸗ ſame Arbeiten der hieſigen Geſangvereine mit der Zeit eine gänzliche Umwandlung in unſerem hieſigen Männergeſang⸗ Mächten ausüben wollen. Hierin braucht alſo keine Schwie⸗ rigkeit für den Eintritt der anderen Mächte in die Mitwirkung bei der Durchführung der Reformen zu liegen. Viel größere Schwierigkeiten bereiten die Gegenſätze in Anſchauungen da⸗ rüber, wie man die Reformen verwirklicht, ohne daß man mehr Schaden anrichtet, als Nutzen ſtiftet. Ich glaube, aus meiner Kenntnis und Erfahrung heraus einen kleinen Beitrag dafür gegeben zu haben, daß große Vorſicht geboten iſt. Die Oſtafrikareiſe des Unterſtaats⸗ ſekretärs. Die Nachrichten, welche bisher über die Oſtafrikareiſe des Unterſtaatsſekretärs v. Lindequiſt in die Oeffentlichkeit gelangt ſind, bedürfen— ſo ſchreibt die„Kolonialpolitiſche Korreſpondenz“— namentlich inſofern einer Richtigſtellung, als es noch keineswegs ausgemachte Sache iſt, daß das Projekt wirklich zuſtande kommt. Die Beſrechungen über das Thema haben noch nicht zu einem endgültigen Be⸗ ſchluß geführt. Immerhin wird der Gedanke der Entſendung einer Kommiſſion zur Feſtſtellung der Ausſichten für Anſiedler in beſtimmten Zonen des Schutzgebietes ernſt⸗ haft erwogen; richtig iſt auch, daß der Unterſtaatsſekretär des Reichskolonialamts als ihr Leiter einſtweilen in erſter Linie in Bettacht kommt. Wird etwas aus der Sache, ſo iſt die Ausreiſe des Herrn v. Lindequiſt nicht vor dem Herbſt zu erwarten. Es liegt auf der Hand, daß die Entſendung der Kommiſſion eine Folge des Widerſpruchs iſt, der ſich gegen die von dem Stagtsſekretär Dernburg entwickelten Ideen über die Zukunft Oſtafrikas faſt einhellig aus den Kreiſen der Nächſtbeleiligten, nämlich der Deutſch⸗Oſtafrikaner, ferner ſehr ſtark aus den Kreiſen der Kolonialintereſſenten in der Heimat, ob ſie nun dem Parlament, der Preſſe oder der Kategorie der von Dernburg etwas geringſchätzig behandelten alten Afrikaner angehören, heraus gemeldet hat. Soll die Entſendung der Kommiſſion irgend welchen Wert haben, und iſt ſie, was Dern⸗ burg wohl nicht zuzutrauen iſt, nicht etwa nur als ein Manb⸗ ver zur Beſchwichtigung der Oppoſitton gegen die Negerpolitil des Staatsſekretärs gedacht, ſo muß ſie ſich aus Männern von Rückgrat, einem Urteil und frei von jeder Voreingenommen⸗ heit zugunſten der Kolonialbureaukratie wie der Miſſionen oder des Hamburger Konzerns zuſammenſetzen. Viel wird von der Perſon des Vorſitzenden der Kommiſſion abhängen. Es kann nicht in Abrede geſtellt werden, daß die Wahl Linde⸗ quiſts mit überwiegendem Beifall begrüßt werden wülrde. Seine Geſchäftsführung in Südweſtafrika iſt freilich nicht ganz ohne Widerſpruch geblieben. Indeſſen hat er bereits früher, 3. B. in der Frage der Eingeborenenverordnungen für Deutſch⸗ Südweſt, der eigenen Behörde gegenüber bei allerlei Gelegen⸗ heiten Haltung gezeigt. Auch iſt er nie in den Verdacht der Popularitätshaſcherei gekommen. Das find zwei Momenke, die ins Gewicht fallen! Man wird ſomit dem Ergebnis, zu dem er in Deutſchoſtafrika kommen wird, mit Intereſſe ent⸗ gegenſehen dürfen— vorausgeſetzt, wie geſagt, daß ſeine Aus⸗ reiſe überhaupt zur Wirklichkeit wird! Als Herrn v. Linde⸗ quiſt nach dem Auftauchen der erſten Preſſemeldungen über vereinsweſen zur Folge hat. Doch das ſind Fragen der Zukunft, die heute nicht zur Erörterung geſtellt werden können, ſondern die ſich aus der Entwickelung ergeben müſſen. Die Theaterdebatte im Bürgerausſchuß hat Anlaß gegeben zu längeren Preßerörterungen. Wir haben keine Veranlaſſung und tragen auch kein Bedürfnis, auf dieſo verſchiedenartigen, das Gefechtsfeld vollſtändig verſchiebenden Aeußerungen einzu⸗ gehen. Dagegen möchten wir einen Irrtum berichtigen, der uns in unſerem Artikel unterlaufen iſt. Wir hatten ausgefüthrt, daß im Jahre 1898 der ſtädtiſche Geſamtaufwand für das Theater 280 000 Mark betragen habe, während er ſich jetzt auf nahezu 500 000 Mark beziffere. Dieſe Zahlen ſind tatſächlich unrichtig. Wir hatten überſehen, daß inzwiſchen bei der Aufſtellung des ſtädtiſchen Budgets zu den Aufwendungen der verſchiedenen ſtädt. Unternehmungen die Nutzungswerte ſowie ein Anteil an den Zentralverwaltungskoſten geſchlagen worden ſind. Dieſe vor einigen Jahren vorgenommene Veränderung in der Aufmachung des ſtädtiſchen Budgets war von uns nicht berückſichtigt worden, was wir hiermit nachholen, denn wir möchten uns nicht gerne dem Vorwurf ausſetzen, nicht dem Mut gehabt zu haben, einen tatſächlichen Irrtum richtig zu ſtellen. Unter Berückſichtigung dieſer veränderten Budgetaufſtellung betrug im Jahre 1898 der ſtädtiſche Geſamtanfwand 208 000 Mark und iſt ſeitdem um Mk. 56 000 geſtiegen. Dann noch cine kurze Bemerkung zu den vergleichenden Zahlen der in den letzten Jahren am hieſigen Hof⸗ theater vorgekommenen Perſonalveränderungen. Es handelt ſich wohl nicht darum, wieviel Künſtler in jedem Jahre ausgetreten ſind, ſondern mehr darum, wieviel Künſtlern von der Intendanz 27 Seit General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannfeim, 18. April. ſeine Miſſion gelegentlich die Frage vorgelegt wurde, ob er mit feſtgelegter Marſchroute hinübergehe, d. h. ob er ſich auf irgendwelche Grundanſchauungen habe einſchwören müſſen, hat er dieſe Unterſtellung ruhig, aber beſtimmt zurückgewieſen. „Wenn ich die Ellbogen nicht frei hätte, würde ich nicht daran denken, ein ſolches Mandat zu übernehmen.“ Er hat ferner, wie uns berichtet wird, verſichert, daß es ihm, und übrigens genau ebenſo dem Staatsſekretär, gar nicht einfalle, das Recht jedes einzelnen Reichsangehörigen, ſich nach ſeinem Ermeſſen auf ſein eigenes Riſiko hin an der Erſchließung unſeres Kolonialbeſitzes zu beteiligen, in Abrede zu ſtellen. Nur ſicher⸗ heitspolizeiliche Geſichtspunkte könnten die Fernhaltung be⸗ ſtimmter Individuen rechtfertigen. Der Unterſtaatsſekretär ſteht nicht auf dem Standpunkt, daß es das Anſehen der weißen Raſſe ſchädige, wenn deren Angehörige bei grober Arbeit in Afrika mit Hand anlegen. Allerdings iſt er auch kein Freund der mit den Verhältniſſen an Ort und Stelle unvereinbaren, in heimiſchen Kolonialkreiſen indeſſen mit Vorliebe gepflegten Idee, in unſerm oſtafrikaniſchen Schutzgebiet deutſche Bauern, die ohne ſchwarze Hilfskräfte roden, ſäen und ernten ſollen, anzuſetzen. Im übrigen will es der Unterſtaatsſekretär, wie man lieſt, grundſätzlich vermeiden, ſich vor ſeiner Ausreiſe liber Anſchauungen, die er vielleicht über unſer Schutzgebiet in der einen oder anderen Geſtalt bereits jetzt mit ſich herum⸗ trägt, irgendwie zu äußern. Er will ſich nicht vorzeitig feſt⸗ legen, um ſo mehr, da er bisher aus perſönlicher Anſchauung nur Uſambara kennt. 55 * e eeeeee, eee e 5 88 7 Politische CUebersicht. * Mannheim, 18. April 1908, Der preußiſche Wahlkampf. Aus angeblich ſicherer Quelle hat die ſozialdemokratiſche „Fränkiſche Tagespoſt“ die nachſtehende Meldung erhalten: „Die preußiſche Regierung hat die Landräte für folgende Wahlparole inſtruiert: Zurückdrängung des Zentrums, der Sosial⸗ demokratie, des Freiſinns und der extremen Konſervativen; Unter⸗ ſtützung der Nationalliberalen und der Freikonſervativen mit allen Mitteln.“ Gegenüber dieſen unzutreffenden Angaben ſtellt die„Magdeb. Zig.“ feſt, daß Miniſterpräſident Fürſt Bülow in Bezug auf die preußiſche Wahlbewegung es dieſes Mal als ſeine beſondere Aufgabe betrachtet, darüber zu wachen, daß die preußiſchen Regierungsorgane ſich im Wahlkampfe neutral verhalten, namentlich ſoweit der Wahlkampf zwiſchen Konſervativen und Liberalen ſtatt⸗ findet. Ueber die Stellung der Polen im Wahlkampf äußert ſich der radikale Gneſener„Lech“ dahin, daß den Blockparteien und insbeſondere dem Freiſinn keine pol⸗ niſche Stimme zukommen dürfe. Wörklich ſchreibt das Blatt: inſer politiſches Intereſſe erfordert, daß in das Abgeordneten⸗ haus die Sozialdemokraten in möglichſt großer Zahl eindringen. Durch ihre Unterſtützung wollen wir unſere Stellung zur preußiſchen Regierung dokumentieren. Wir ſind übrigens nicht die erſten, die ein Kompromiß mit den Sozialdemo⸗ kraten ſchließen, wir folgen darin nur dem Beiſpiele des Zentrums, das ſich ſtets mit den Sozialiſten verband, wo ſein Parteiintereſſe es erforderte. Wo ein Sozialdemokrat mit einem Zentrumsmanm in Stichwahl ſteht, wird letzterer, in allen übrigen Fällen der Sozial⸗ demokrat zu unterſtützen ſein. Für Zentrum und Sozial⸗ demokratie iſt unſere Parole! 1 7 ——(Gouverneur v. Rechenberg.) Gouverneur v. Rechenberg tritt ſeine Wiederausreiſe nach Deutſchoſtafrila erſt Mitte Mai an. Vorher wird er in Brüſſel einer Konferenz, die ſich mit der Frage der Einfuhr von Waffen, Alkohol ete. in Kolonialgebiete befaſſen wird, beiwohnen. —(Der nationalſoziale Verein München) heſchloß in ſeiner letzten Mitgliederverſammlung auf Antrag Dr. Hohmanns für den bevorſtehenden Pgrteitag der frei⸗ ſinnigen Vereinigung mit allen gegen eine Stimme folgende Kundgebung:„Der Münchener nationalſoziale Verein hat ſich in zwei Reſolutionen in zwei Verſammlungen gegen den Ent⸗ wurf eines Reichsvereinsgeſetzes ausgeſprochen. Er verſteht und würdigt aber die interfraktionellen Schwierigkeiten, die unſeren Abgeordneten die Zuſtimmung zu dieſem mangel⸗ haften Geſetz notwendig erſcheinen ließ, und die übrigen be⸗ ſonders von Dr. Naumann in der Oeffentlichkeit geltend ge⸗ machten Gründe ſeiner Stellungnahme. Trotz ſeiner in dieſem Punkte abweichenden Stellung aber betont der nationalſoziale gekündigt wurde oder, um uns ganz korrelt auszudrücken, bei wieviel Künſtlern und Künſtlerinnen auf die Erneuerung des Kontraktes ſeitens der Intendanz verzichtet wurde. Doch nun genug damit. Wir haben nur den einen Wunſch, daß wir im nächſten Jahre, wenn wieder im Bürgerausſchuß über das Theaterbudget beraten worden iſt, in die Lage verſetzt ſein mögen, konſtatieren zu können, daß alle diesmal erhobenen Beſchwerden und Klagen nach jeder Richtung hin gegenſtandslos geworden ſind. Niemand würde ſich mehr darüber freuen als wie wir. Im Vordergrund des öffentlichen Intereſſes ſteht naturge ⸗ mäß die Frage der Nenbeſetzung des Oberbürgermeiſterpoſtens. In den letzten Tagen ſind verſchiedentliche Nachrichten in dieſer Angelegenheit durch die Preſſe gegangen, die ſich aber auf irgend welche Tatſachen nicht ſtützen konnten. Das iſt erklärlich, denn beſtimmte Reſultate oder greifbare Beſchlüſſe oder auch nur borbereitende Schritte ſind bis jetzt nicht geſchehen. Nur im engſten Rahmen fand zwiſchen den Führern einiger Fraktionen eine vertrauliche Beſprechung ſtatt, die aber mehr einen ſon⸗ dierenden Charakter trug. Eine ſchwere Verantwortung liegt auf den Schultern derjenigen Männern, denen die vorbereitenden Schritte zur Auswahl einer beſtimmten Perſönlichkeit für den Oberbürgermeiſterpoſten obliegen. Sie haben gewiſſermaßen die Geſtaltung der Zukunft der Stadt in ihren Händen und die nach⸗ folgende Generation wird das Urteil zu fällen haben, ob ſie eine richtige Wahl getroffen haben. Gewaltige Aufgaben waren in den letzten zwei Dezennien zu löſen, aber es dünkt uns, als wären die kommenden Jahrzehnte noch ungleich arbeitsreicher und für die Eutwicklung unſeres Gemeinweſens bedeutungsvoller. Verein München ſein feſtes Vertrauen zu den führenden Ab⸗ geordneten unſerer Partei, vor allem zu Dr. Naumann, hält an der linksliberalen Fraktionsgemein⸗ ſchaft feſt und verurteilt alle Verſuche, die Einheit der Partei durch eine Sezeſſion zu zerſtören, auf das ſchär fſte.“ Badiſche Politik. Gegen den Anſchluß an den Reichsverband erklärt ſich eine Zuſchrift aus jungliberalen Kreiſen, die farbloſen und freiſinnigen Blättern zu⸗ gegangen iſt. Sie hofft, daß die Vertreterverſammlung in Konſtanz den Anſchluß ein für allemal ablehne. Die Freunde des Reichsverbandes im Landesverband, und zu dieſen gehöre ja auch der 1. Vorſitzende Oberamtsrichter Dr. Koch in Mann⸗ heim, ſängen ſein Lob in den höchſten Tönen; umſo miß⸗ trauiſcher ſeien freilich die Gegner des Anſchluſſes, zu denen bisher der Jungliberale Verein Baden⸗Baden, Konſtanz, Sückingen, Schopfheim und Waldshut, vielleicht auch noch Karlsruhe gehörten. Wenn die Freunde des Reichsverbandes den Anſchluß erzwingen wollten, ſo werde der Schritt höchſt⸗ wahrſcheinlich zu einer Schwächung des Landesverbandes führen. In den genannten Vereinen ſei die Stimmung die, warum ſollen wir durchaus in den Reichsverband? Der Schluß der Betrachtung lautet: Wir ſind wohl alle Freunde der liberalen Einigung; aber mit Leuten, die ſich nicht für die Einführung des Reichstagswahlrechts in Preußen begeiſtern können, gehen wir doch nicht unter eine Haube, denn mit Recht müſſen wir eine Mundtotmachung der entſchieden liberalen badiſchen Elemente durch die konſervativfreundlichen norddeutſchen Brüder befürchten. Darüber täuſchen uns keine ſchönen Worte hinweg. Deshalb nochmals: Hände weg vom Reichs⸗ Verband! Wir geben zunächſt die Hauptpunkte dieſes Artikels von „Freunden der liberalen Einigung“ wieder. Es wird wohl darauf zurückzukommen ſein. Als Freunde des Reichsver⸗ bandes, der ja ganz gewiß keine konſervative Politik treibt, allerdings auch keine Politik nach dem Herzen des„Berl. Tagebl.“ und derjenigen liberalen Kreiſe, die den Jung⸗ liberalismus von der nationalliberalen Partei abſprengen möchten, verurteilen wir den Vorſtoß aufs ſchärfſte. Wir hoffen, daß der hier zur Diskuſſion geſtellte Antrag in Kon⸗ ſtanz eine glatte Ablehnung findet. Der Eutwurf eines Geſetzes betreffend die Sonntagsruhe im Handelsgewerbe. Der Vorſtand des Kaufmänniſchen Vereins Mauheim hatl im Auflrag der übrigen hieſigen berbündeten kaufmänniſchen Vereine folgende Eingabe am das Großh. Miniſterium des Innern ge⸗ richtet: Wie aus den Tagesblättern zu erſehen iſt, hat ſich die Han⸗ delskammer für den Kreis Mannheim auf Auffor⸗ derung des Großh. Miniſteriums des Inmern gutachtlich über den vorliegenden Geſetzentvurf betreffend die Sonntagsruhe im Handelsgewerbe geäußert. Entgegen der Verfügung des Königl. Preußiſchen Miniſteriums, welches die Regierungsbehörden angevieſen hat, auch die in ihrem Bezirk beſtehenden Vereine der Handlungsgehllfen um ihr Gutachten anzugehen, hat Gr. Miri⸗ ſterium des Innern nur die Verkretung der Pringipale, tmlich die Handelskammer, hier zur gutachtlichen Aeußerung aufgefordert. Da der in Frage ſtehende Geſetzennpurf auch die vitalſten Intereſſen der Handlungsgehilfen berührt, ſahen ſich die ergebenſt unterzeich⸗ neten kaufmänniſchen Vereine veranlaßt, durch die Veröffentlichung des Gutachtens der Handelskammer Sbellung zu demſelben und zu dem vorliegenden Geſetzentwurf zu nehmen. Es erſcheint im Inter⸗ eſſe der Sache nicht wünſchenswert, Gr. Miniſterium des Innern mir einſeitig informiert zu wiſſen, und wir geben der Hoffnung Raum, daß die nachſtehenden Ausführungen bei Gr. Mimiſterunn Weachtung finden. Die lückenloſe Sonntagsruhe nimmt bei den Hand⸗ lungsgehilfen wohl die erſte Stelle in der Reihe der ſozialpolitiſchen Forderungen ein, welche ſie zur Beſſerung ihrer Lage erheben. Die Urſachen hierfür— veligiöſer, ethiſcher und ſozialer Natur— zu erörtern, erachten wir als überflüſſig, da dies in den letzten Dezen⸗ nien hinreichend geſchehen iſt und auch, wie der vorliegende Geſetz⸗ entwurf beweiſt, an maßgebender Stellung Anerkennung gefunden hat. Die Gehilfenvereine verlangen auswahmslos die vol l⸗ ſtändige Sonntagsruche für alle Betriebe und billigen nicht, daß im vorliegenden Entwurf Ausnahmen, wen nauch nur auf Widerruf, von den Kommunalbehörden auf Antrag ge⸗ troffen kwerden können. Wenn auch einige Kommunalbehörden von dem ihnen bisher zuſtehenden Rechte, die Sonntagsarbeit von 5 Stunden, wie ſie bisher durch Reichsgeſetz feſtgeſtellt war, zu ver⸗ ringern oder ganz zu beſeitigen, Gebrauch gemacht haben, ſo hat doch die Mehrzahl derſelben vollſtändig verſagt und gezeigt, daß ſie den Sinn des Geſetzes nicht zu würdigen wußten. An vielen Plaätzen ſind die Bemühungen der Handlungsgehilfen, die Sonntagsruhe⸗ Wir möchten erinnern an den weittragenden Einfluß, den die Oberrheinregulierung für Mannheim haben wird. Wir möchten ferner hinweiſen auf das mächtige Projekt der Fortführung der Rheinſchiffahrt bis nach Baſel und der Schaffung eines Waſſer⸗ wegs bis nach Genua. Wieviel neue Geſichtspunkte von eminen⸗ ter Tragweite bei der Geſtaltung der wirtſchaftlichen Verhält⸗ niſſe unſerer Stadt tauchen bei einem flüchtigen Blick über dieſe großartigen Unternehmungen auf! Es iſt weiter aufmerkſam zu machen auf die Anforderungen, die die Fortſetzung einer groß⸗ zügigen Einverleibungspolitik an den zukünftigen erſten Leiter unſerer ſtädtiſchen Geſchicke ſtellt. Hierzu kommen die bedeu⸗ tungsvollen Aufgaben eines ſyſtematiſchen Ausbaues unſeres Vorortbahnnetzes mit den mannigfachen Nebenfragen, die von ihm aufgeworfen werden dürften. Weiter kommen hinzu die vielen Projekte mehr intern⸗lokaler Natur, welche das nächſte Jahrzehnt bringen dürfte. Wir nennen hier nur die Schaffung neuer Baugebiete, die Erſtellung einer dritten Neckarbrücke, den Neubau eines Allgemeinen Krankenhauſes, die Errichtung eines Zentralfriedhofes, die Fortſetzung der Moderniſierung unſeres Schulweſens, den Ausbau unſerer Handelshochſchule, die Ueber⸗ nahme der Ingenieurſchule durch die Stadt mit einer eventl. Angliederung einer Bangewerkſchule uſw. Auch die immer ſtärker werdende Notwendigkeit einer dem modernen ſozialen Empfinden Rechnung tragenden Bodenreform dürfte viele Fragen zur Löſung drängen. Auf eine vernünftige Handwerker⸗ und Arbeiterpolitik wird eine weitblickende Stadtverwaltung ihr Augenmerk lenken müſſen. Speziell nach der Errichtung der Er⸗ haltung eines geſunden, leiſtungsfähigen Handwerker⸗ und Ge⸗ werbeſtandes werden die nächſten Jahre mancherlei ſchwerwie⸗ ei N nd„ beſtimmungen zu erweitern, an dem Widerſtande der Kommung behörden geſchettert. Wenn die Kommunalbehör r in dieſer Beziehung die auf ſie geſetzten Erwartungen nicht rechtfertigten, ſo iſt nach der Faſſung des neuen Entwurfs wohl anzunehmen, daß ſie ſich ſpäler⸗ hin den Geſuchen der Prinzipale um Erlaubnis der Sonntagsarbeit umſo geneigter zeigen und es iſt zu befürchten, daß das Prinzig der lückenloſen Sonntagsruhe, welches eigentlich dem Regierungsenl⸗ wurf zu Grunde liegt, durch die zuläſſigen Befugniſſe der Gemeinde⸗ behörden vielerorts, ſpeziell auf kleineren Plätzen, wieder durch⸗ brochen wird. Geſchäftsinhaber, die ihr Heil in möglichſt ausge⸗ dehnter Arebitszeit ſuchen, und die bei jeder Reduktion derſelben ihre geſchäftliche Schädigung bekonen, wird es ſtets geben und die Gefahr, daß ſie bei vielen Kommunalbehörden ein williges Ohr finden, liegt allzunahe. Deshalb fordern wir die vollſtändige Sonntagsruhe für alle Betriebe ohne jede Aenderungsbefugnis der Kommunalbehörden, zu welchen wir nach den Erfahrungen des ver⸗ floſſenen Jahrzehnts kein Vertrauen haben können. Es iſt verfehlt anzunehmen, daß nur die Handlungsgehilfen die reichsgeſetzliche Anordnung der vollſtändigen Sonntagsru langen. Abgeſehen dabon, daß eine Reihe von Geſchäftsbetrieben jetzt ſchon ohne Zwang die Sonntagsarbeit vollſtändig beſeſtigle, liegen Aeußerungen von Inhabern von Geſchäftsbetrieben aller Branchen und verſchiedenſten Umfangs vor, welche betonen, daß ſie ſich nur durch die gegenwärtige berſchiedenartige Einteilung der Verkaufsgeiten an Sonntagen geſchädigt ſehen aber die Einführung der lückenloſen Sonntagsruhe durch Reichsgeſetz begrüßen würden, Die Handelskammer für den Kreis Mannheim erachtet es anſcheinend als ihre Aufgabe, nur die Anſchauungen derjenigen Geſchäftsinhaber zu vertreten, welche einer Verkürzung oder Beſeitigung der Sonm⸗ tagsarbeit widerſtreben und ſchlägb ſogar eine Verſchlechterung der am hieſigen Platze beſtehenden Beſtimmungen und des reichsgeſetz⸗ lichen Entwurzs vor. Wir haben Grund zur Annahme, daß die Aeußerungen der Handelskammer nicht die Meinung der Mehrheit der hieſigen Prin⸗ zipalität wiedergeben, ebenſowenig wie dies beiſpielsweiſe bei der ortsſtatutariſchen Regelung der Sonntagsruhe in Engros⸗ und Fabrikbetrieben etc. der Fall war. Wenn die Handelskammer von den bedauerlichen Kämpfen siwi⸗ ſchen Prinzipalen und Angeſtellten ſpricht und, um dieſen zu be⸗ gegnen, die Sonnkagsarbeit als Prinzip, die Verkürzung oder Be⸗ ſeitigung derſelben als Ausnahmebeſtimmung feſtſetzen will, ſo widerſpricht dies den ſeitherigen Erfahrungen. Die verfloſſenen Jahre haben gezeigt, daß gerade die verſchiedenartige Geſtaltung der Sonntagsruhebeſtimmungen die ſtete Quelle von Kämpfen zwiſchen Angeſtellten und einem Teil der Prinzipale und der Handelskammern war, und wenn es der Handelskammer um deren Beſeitigung Ernſt iſt, ſo wäre unſeres Erachtens die Befürwortung einer einheitlichen Regelung der Sonntagsruhe für das deutſche Reich die beſte, wenn nicht eintzige Löſung. Sollte die vollſtändige Sonntagsruhe ohne Klauſel nicht zu er⸗ langen ſein, ſo möchten wir widerrufliche Ausnahmebeſtimmungen mur für offene Verkaufsſtellen zulaſſen, und zwar dürfte die Arbeits⸗ geit hierfür zwei ungeteilte Stunden, die in die Zeit vor 1 Uhr mit⸗ tags zu berlegen ſind, nicht überſchreiten. Engros⸗, Fabrik⸗, Bank⸗ Speditions⸗, Verſicherungs⸗ etc. Geſchäfte bedürfen der Sonntags⸗ arbeit erfahrungsgemäß keinesfalls. Die Erfahrungen am hieſigen Platze, wo ſeit einigen Jahren vollſtändige Sonntagsruhe in Engros⸗, Fabrik⸗ etc. Betrieben mit wenigen Ausnahmen ein⸗ geführt iſt, betveiſen, daß die vielfach erwartete Schädigung nicht eintrat und viele damaligen Gegner würden heute eine Aenderung micht mehr befürworten. Um wieviel mehr muß jede Schädigung ausgeſchloſſen ſein, wenn die vollſtändige Sonntagsruhe fülr das ganze Reich eingeführt, alſo auch die Konkurernz der Nachbarſtädte ausgeſchloſſen iſt. Als Ausnahmeſonntage für offene Verkaufsſtellen genügen die zwei Sonntage bor Weühnachten mit einer Verkaufszeit von 7 Stun⸗ den und Ladenſchluß nicht nach 5 Uhr abends. Die 10ſtündige Arbeitszeit erſcheint uns gerade für die Zeit vor Weihnachten zu weitgehend. Erfahrungsgemäß iſt das Perſonal während dieſer Periode aufs äußerſte angeſtrengt und einige Ruheſtunden ſind unerläßlich, um am Montag die Arbeit einer aufreibenden Woche friſch an Geiſt und Körper wieder aufnehmen zu können. Speziell gilt dies auch für die Geſchäftsinhaber ſelbſt, von welchen eine große Anzahl, nur durch das Beiſpiel der Konkurreng veranlaßt, die ſeither zugelaſſene Verkaufszeit voll ausnützte und die jedenfalls eine be⸗ Hördliche allgemeine Verkürzung am erſten begrüßen würden. Das Geſchäft würde abſolut nicht beeinträchtigt, da ſich das Publikum zweifellos darnach einzurichten wüßte. Sonſtige Ausnahmetage halten wir für überflüſſig. Die Han⸗ delskammer in Frankfurt äußert ſich zum Geſetzentwurf wie folgts „Die Bevölkerungsſchichten aus der Umgegend Frankfurts, welche gezwungen ſind, ihre Einkäufe am Sonntag vorzunehmen, und zu dieſem Zwecke früher nach Frantfurt kamen, haben ſich ſeit Ein⸗ führung der völligen Sonntagsruhe in Frankfurt a. M. nach den in der Nähe liegenden Orten, wie Offenbach, Hanau, Mainz, Höchſt uſtv. gewandt, was naturgemäß eine ſtarke Beeinträchtigung des hieſigen Geſchäftslebens bedeutet. In hohem Maße wird bei⸗ ſpielsweiſe die Konfektionsbranche, insbeſondere die Herrenkonfek⸗ tion, geſchädigt. Am ſchwerſten iſt von dieſer Maßnahme jedoch die Zigurrenbranche betroffen worden, da für den Verkauf von Zigarren und Zigaretten der Sonntag von jeher ein Hauptgeſchäftstag ge⸗ weſen iſt. In dem Jahresbericht für 1900 auf S. 194 iſt feſtgeſtellt worden, daß vor Inkrafttreten des erwähnten Ortsſtatuts hier in —..ñ— gende und tiefgreifende Aufgaben an eine Stadtverwaltung ſtellen. 7 Endlich möchten wir noch hinweiſen auf das immer ſtärker werdende Bedürfnis der Erhöhung der eigenen Einnahmen der Stadt, ſei es durch Stärkung der bisherigen, ſei es durch Erſchließung neuer Einnahmequellen. Ueber, ſieht man dieſes gewaltige Arbeitsfeld, das unſer künftiges Stadt⸗ oberhaupt findet, ſo wird man zu der Ueberzeugung kommen, daß für Mannheim der tüchtigſte, fähigſte, energiſchſte und weit⸗ blickendſte Mann gerade gut genug iſt. Glücklicherweiſe ſchein von dieſer Erkenninis der ganze Bürgerausſchuß durchdrungen zu ſein, wenigſtens ſind bis jetzt noch keinerlei Anzeichen hervor⸗ getreten, die darauf ſchließen ließen, daß die Parteifrage irgend eine Rolle in dieſer Angelegenheit ſpielen wird. Das iſt hocher⸗ freulich und verheißungsvoll. Wir verzichten heute darauf, die Namen der Perſönlichkeiten zu nennen, die für die Oberbürger⸗ meiſterſtelle in Betracht kommen können. Es würde dies wohl kaum dem jetzigen Stand der Sache entſprechen und könnkt höchſtens ſchaden, keinesfalls aber nützen. Vielleicht haben ſich bereits Ende nächſter Woche die Dinge ſoweit entwickelt, daß wei⸗ tere Mitteilungen gemacht werden können, ohne eine Schädigung oder eine Beeinträchtigung der glücklichen Löſung der Frage be⸗ fürchten zu müſſen. Sehr wünſchenswert wäre es, wenn es ge⸗ länge, den ganzen Bürgerausſchuß auf einen Namen zu ver⸗ einigen, um eine möglichſt einſtimmige Wahl herbeizuführen. Ein ſolch' gewaltiges Vertrauensvotum würde unſerem neuen Stadt⸗ oberhaupt ſeine mühevolle und ſchwere Arheit ſicher von vorn⸗ herein erleichtern. M. — F—— busrul Prt, er in erforde 2. die zive arbeits 8. behörde beſchloſ ungete! 10 0 gegen! Die D im Ai ſolgen W und be ſandte des m der b Erſtau Aende reichsg Ein de oziale tadtt atut Ausne hafen wigshe gerte Oktob. bürfe, Verkan — eiſtu länze Inmit geſpro unang Umſtä nmüſſen liert, elegt Kritil über geben. IDr. Zeitu lenter ſamt thec dieſer alleze Mäce Gehei 9 boshe „Mü war! Naunheim, 18. April. General⸗Auzeiger.(Abendblatt) J. Sekte. Afurt aun Sonntagen die Einnahmen aus dem Einzelverkauf gigarren und Zigaretken in der Zeit zwiſchen 11 bis 1 Uhr 1 80 Przent einer vollen Wochentags innahme betragen haben. Einführung der völligen Sruhe iſt dieſer Abſatz aber autſchlielich den Hote 5 Automaten⸗Reſtaurants und ſuigen Wirkſchaften zugef in Sonntagen geſtattet iſt. S Geſetz im 1 3 erd daß ſich die Han kammer als Vertreterin der Geſchäfts⸗ 4 da kaber ungefähr im gleichen Sinne ausſpricht wie die Gehilfen und ein großer Teil der einſichtigen Prinzipale. 5 Wir richten daher an Gr. Miniſterium des Irnern die ergebene Fütte, unſere Ausführungen, die wir wie unter ſtehend zuſammen⸗ 0 ſen, bei Begutachtung des reichsgeſetzlichen Entwurfs berückſichtigen u wollen. 1. Der geſetzliche Ir in dem Regierungsentwurfe erforderlich erachtet. 55 einzige Ausnahme für offene Verkaufsſtellen ſind 4 die zwwei vor Weihnachten mik einer 7ſtündigen Maximal⸗ Aurbeitszeit feſtzuſetzen. ile wei Aulsnahmen, die durch die Kommunal⸗ behörden in dringenden Fällen für o fF̃ fe ne VBerka ufssſtellen beſchloſſen werden können, ſind nur für 2 Stunden zuläſſig, die ungeteilt bleiben müſſen und in die Zeit vor 1 Uhr mittags zu ver⸗ Jegen ſind. * Zwang zur bollſtändigen Sonntagsruhe, wie vorgeſehen iſt, wird für unbedingt rre Nus Stadt und Land. * Maunheim, 18. April 1908. Die Sountagsruhe in den oſſenen Verkaufsſtellen. Der Vorſtand des Kaufmänniſchen Vereins Mannheim hat Iim Auftrag der übrigen verbündeten kaufmänniſchen Vereine Holgende Eingabe an das hieſige Bürgermeiſteramt Zerichtet: Wir empfingen Ihre gefl. Zuſchrift vom 1. d. Nr. 13 084 1 Fund beehren uns, auf das uns zur gutachtlichen Aeußerung über⸗ Jandte Schreiben des Bürgermeiſteramts Ludwigshafen Folgen⸗ bdes mitzuteilen: Die verbündeten Vereine ſtehen nach wie vor auf dem Boden ber vollſtändigen Sountagsruhe und drücken ihr Erſtaunen darüber aus, daß Ludwigshafen jetzt noch einmal eine Jenderung des Ortsſtatuts beabſichtigt, krotzdem in Bälde eine eichsgeſezliche Regelung der Sonntagsruhe zu erwarten iſt. IEin derartiges Vorgehen beiweiſt kein beſonderes Verſtändnis in IIzialen Dingen und ſteht auch zu den Beſtrebungen anderer dtadtverwaltungen, die vollſtändige Sonntagsruhe durch Orts⸗ ſatüut einzuführen, geradezu im Gegenſatz. Es bedarf wohl keiner beſonderen Bemerkung, daß die ver⸗ hündeten kaufmänniſchen Vereine durchaus damit einverſtanden ind, die Jeſtſetzung der Ausnahmetage für Mannheim und Lud⸗ rſich, wie Ludwigs⸗ 1 Jahr erſtreckt. Lud⸗ igshafen daß es eine verkänz Nachmittags für die Mongte gerte Verkar Oktober und ————————————. „Provinz.“ —— Man ſchreibt uns: Wie eine Probe auf das von Herrn Dr. Alt über die jetzige keiſtung unſeres Theaters gegebene Exempel darf der wenig änzende Erfolg ſeines Gaſtſpiels in München betrachtet werden. Humitten des vielen Tadels der da neben ſpärlichem Lobe aus⸗ eſprochen wurde, iſt der markanteſte das unſerm Ohre höchſt angenehm klingende Wort„Provinz“. Es verlohnt, auf die umſtände einzugehen, die eine ſolche Kritik veranlaßt haben nüſſen. Herr Dr. Alt hatte mit wenigen aber ſicher treffenden Strichen das Stück„Dr. Eiſenbart“ durchaus freundlich kriti⸗ liert, um dennoch zu dem Schluſſe zu gelangen, daß es eine„auf⸗ ſelegte Mittelmäßigkeit“ ſei. Darin hat ihm die Münchener ritik— die doch gewiß kein Intereſſe daran hatte, ungerecht er das Drama Falckenbergs zu urteilen— vollſtändig recht ge⸗ ben. Auch in andern, wichtigeren Punkten beſtätigte ſie, was Ir. Alt geſagt hatte. So z. B. heißt es in der„Münchener eitung“?„Der„Neue Verein“ wird immer kühner und opu⸗ enter. So hat man uns geſtern nichts geringeres als ein Ge⸗ amtſpiel des„Großherzoglichen“ Hof⸗ und National⸗ theaters in Mannheim geboken. Alle Achtung vor dleſer ſchneidigen und großzügigen Vereinsleitung und— vor dem allezeit offenen Portemonnaie in irgend eines geheimnisvollen Mäcens Taſche, das ein ſolches defizitverachtende„Ins⸗Zeug⸗ Gehen“ geſtattet!“ Die erwähnte Titulatur unſeres Theaters zeigt eine gewiſſe boshafte Ausführlichkeit. Das Wort„Provinz“ aber hat die Münchener Poct“ gefunden.„Nehmt alles nur in allem: es war die Provinz. Provinz in üblicher Aufmachung. Mit falſchem Pathos, überlauten Gebärden, wallenden Buſen, lauten Seufzern, aufdringlichen Vordergrundaktion und überladenem ſtummem Spiel.“ Die verſchiedenen Kritiker ſtimmen in der Bewertung Kunſerer Einzelkräfte nicht ganz überein; in dieſem„Nehmt alles — ur in allem“ jedoch läßt ſich aus den„Münchener Neueſt, Nach⸗ ichten“ nichts anderes herausleſen, als aus der ungſchminkten Sprache der„Münchener Poſt“. Die Kritik der„Münchener Heitung“ endlich läßt eine eingehende Bekanntſchaft mit den Theorien des Herrn Dr. Hagemann und ein ſtarkes Wohlwollen Ar ihn ſelbſt erkennen, indem ſie dem„Zuſammenſpiel“ ſtramme Nucht und höhe Lebendigkeit nachrühmt, d h. ſie erwähnt vühmend praktiſche Verwirklichung von Herrn Dr. Hogemannz retiſcher Betonung der„Euſemblekunſt“. Mit welcher inneren ſagt ſie,„„eichnete Herr Ferechtigung?„Für die Regie“, Reiter.“(„Sie brachte allerdings keine beſonderen Ueber⸗ koſchungen.“ Uns in Mannheim hat die„ſtramme Zucht und Kebendigkeit des Zuſammenſpiels“ in dieſem Stücke keineswegs aſcht. Denn das ſind Vorzüge unſeres Enſembles, die wir neher gewohnt ſind, und die nicht einmal unter der Direk⸗ lion Hofmann berloren gingen. Es iſt einfach nicht wahr, daß die Zuſtände beim Eintreffen des Herrn Dr. ann herbeſſerungsbedürftig waren, daß eine„Disziplinloſigkeit“ von ihm beſeitigt hätte werden müſſen oder—„beſeitigt“ worden bäre; wir werden ja ſehen. Vielleicht werden wir Gelegenheit Vor allem ſtellen wir feſt, daß man die Landkundſchaft an Geſchäftsinhaber haben ergeben, daß denſelben irgendwelcheNach⸗ teile durch den 1 Uhr⸗Ladenſchluß nicht entſtanden ſind. Auch iſt es in Ludwigshafen, wie uns von durchaus glaubwürdiger Seite verſichert wird, nur eine verhältuismäßig kleine Gruppe, welche die Verkaufszeit in den Monaten Oktober und November bis 3 Uhr verlängert haben möchten. Solche Geſchäftsinhaber hat es auch an andern Plätzen gegeben, wo die Verhältniſſe ähn⸗ lich lagen, man ſah aber davon ab, deren Anträge Folge zu geben, da ſich bei genauer Prüfung der Sachlage herausſtellte, daß dieſe nur in einer Verlängerung der Verkaufszeit ihr Heil zu finden glaubten. Der Meinung des Bürgermeiſteramis Ludwigshafen, es fiele die verlängerte Sonntagsarbeit bis 3 Uhr nachmittags in den Monaten Oktober und November nicht allzuſehr in die Wag⸗ ſchale, weil in den übrigen 9 Monaten den Angeſtellten eine ausgiebige Sonntagsruhe gewährt ſei, können wir nicht bei⸗ pflichten. Gerade die Herbſttage ſind oft die ſchönſten und eine Verkürzung der Erholungszeit in den Monaten Oktober und November würde von den Angeſtellten umſo unangenehmer em⸗ pfunden werden, als ſchon in dieſen beiden Monaten intenſiver gearbeitet werden muß und der Monat Dezember ihnen nicht nur eine verlängerte Arbeitszeit an den Werktagen, ſondern auch an den Sonntagen bis zu 10 Stunden bringt. Unter den Angeſtellten Mannheims und Ludwigshafens zeigt ſich über das Vorgehen des Bürgermeiſteramts Ludwigshafen be⸗ reits eine ſehr ſtarle Erregung und es werden ſich zweifelsohne die Kämpfe und Demonſtrationen in weit ſtärkerem Maße wie⸗ derholen, welche die ſtaatl. Behörden im Intereſſe des ſozialen Friedens vermieden ſehen möchten. Wir bitten deshalb das ver⸗ ehrliche Bürgermeiſteramt dringend, ſeinen ganzen Einfluß da⸗ hin geltend zu machen, daß Ludwigshafen von der geplanten Ab⸗ änderung ſeines Ortsſtatuts abſieht und, daß wie auch die Ent⸗ ſchließung in Ludwigshafen fallen möge, das hieſige Ortsſtatut in ſeiner heutigen Geſtalt erhalten bleibt, * Sandwirtſchaftskammer. Einer Bekanntmachung des Vor⸗ ſitzenden der Landwirtſchaftskammer, des Prinzen Alfred zu Löwen⸗ ſtein auf Langenzell bei Heidelberg, zufolge hat nunmehr die Land⸗ bpirtſchaftskammer ihre Geſchäftsſtelle in Karlsruhe, Ett⸗ lingerſtraße 59, errichtet und damit ihren ordnungsmäßigen, vollen Geſchäftsbetrieb eröffnet. In Erfüllung ihrer geſetzlichen Pflichten, die Förderung der Land⸗ und Forſtwirtſchaft in wirtſchaftlicher und techniſcher Bezichung wahrzunehmen, erllärt ſich die Landevirtſchafts? kammer bereit, im Zuſammenwirken mit den Organen der Großh. Regierung innerhalb ihrer Befugnis und nach Maßgabe der verfüg⸗ bgren Mitktel zweckmäßig erſcheinende Aufgaben zu ergreifen und Einrichtungen zu treffen, ſowie auf an ſie gerichtete Anfragen nach Möglichkeit Auskunft zu erteilen. Andererſeits will ſie es dankbar begrüßen, Anregungen aus dem geſamten Intereſſengebiete des land⸗ und forſtwirtſchaftlichen Berufsſtandes entgegengunehmen, um ſie in der eigenen Organiſation zu verwerten oder an anderer geeigneter Stelle zur Geltung zu bringen. * Arbeiterfürſorge. Die Fittingsfabrik in Singen hat auch dieſes Jahr dem Perſonal der beiden Fabrilken in Siagen und Schaffhaufen den Betrag von 32 000 Franken als Altersgz ulage gewwährt. In Betracht kommen zunächſt die Arbefter, die 5 Jahre in den Fabriken tätig ſind. * Porein für Schutz⸗ und Pflege einheimiſcher Singvögel. Wir icht berfehlen, nochmals auf die große Vogelaus⸗ ug des Vepeins am Oſterſonntag⸗ und Montag aufnierkſam trefflichen Schauſpieler und unſerer Regiſſeure, das das Zu⸗ ſammenſpiel mindeſtens bis zum Dienſtantritt des Herrn Dr. Hagemann auf einer ſtets gleichen, hohen Stufe gehalten hat. Wir fragen die Abonnentenſchaft unſeres Hoftheaters, ob wir darin recht haben, oder nicht. Allein wie konnte unter dieſen Umſtänden die„Münchener Poſt“ auf das üble Wort„Provinz“ verfallen? Nur aus Bos⸗ heit gegen die fremden Gäſte? Das würde doch nicht gut an⸗ gehen; ſo mächtig iſt auch die Preſſe nicht, daß ein Kritiker ſo etwas völlig aus der Luft greifen dürfte. Aber wenn wir dies dennoch einmal annehmen wollen, ſo müſſen wir bekennen: es ließ ſich vorausſehen. Es war nicht wohlgetan, dem „ehrenvollen“ Rufe unſeres Enſembles nach M ünchſen über⸗ haupt Folge zu leiſten. Es war nicht wohlgetan, vorber öffent⸗ lich auszuſprechen, daß der Dichter ſelbſt erklärt habe, in Mün⸗ chen könne man kein ſo vorzügliches Enſemble finden, wie das unſrige. Die Ausreiſe mit dem„Taſſo“ nach Bonn zu dem „literariſchen“ Verein ginge ſchon eher. Indeſſen, der Wettbe⸗ werb mit den von Frau Luiſe Dumont und von Max Reinhardt geleiteten Enſembles verbeſſert die Poſition des unſrigen in „Taſſo“ nicht gerade. Aber war denn niemand im Stadtrat, der daran dachte, daß das Gaſtſpiel in München zu einer Bloßſtellung unſeres Hoftheaters führen könne, ja müſſe?! Ein Herzog von Meiningen konnte ſich und ſeinem Enſemble ſolche Gaſtſpielreiſen geſtatten, nachdem er es in Jahren bis zu dem Grade von Vollendung geſchult hatte, der ſeiner Idee entſprach. Dennoch begegnete man auch ihm weder in Berlin noch in Mün chen mit dem ganzen, ehrlichen Reſpekt, den dieſe Leiſtung verdient hätte. Herrn Dr. Hagemann hätte man vielleicht ein Gleiches geſtatten dürfen, wenn er etwa die Mannheimer„Idealbühne“ zur Reife ihrer Idee emporgeführt hätte, deren Möglichkeit ja bon Herrn Dr. Alt nicht beſtritten worden iſt. Allein mit dem „Dr. Eiſenbart“? Ob die„Münchener Poſt“ ihre Bezeichnung„Provinz“ völlig aus der Luft gegriffen habe, oder nicht— dieſe Frage ſtellen, beißt für den kundigen Thebaner, ſie bean vorten.„Falſches Pathos, überlaute Gebärden, wallende Buſen, laute Seufzer, aufdringliche Vordergrundaktion und überladenes ſtummes Spiel.“ Ziehen wir von dem Maße der Härte dieſes Urteils friſch die Hälfte ab, ſo bleibt genug des Tatſächlichen übrig, das ſich zumteil auf die Erziehung des Enſembles, zumteil auf die Mitarbeit der inneren Regie am dramatiſchen Verſtänd⸗ nis und am entſprechenden Stil der Eineldarſteller bezieht. Sapienti sat. Auge hat, als eine Wenn man eben fortgeſetzt nichts anderes im Bühne ſeinen eigenen, theoretiſch gefaßten Ideen dienſtbar zu machen, wenn man immer daran denkt, gerade dieſe zu verwirklichen, und wenn dieſe Ideen ſich im Weſenklichen nur auf den äußeren Rahmen der Bühne beziehen, dann köunen ſolche Folgen einfacht nicht ausbleiben. Die Verwirklichung ſolcher Badens findet Oſterſonntag und dem feſtlie und der Bezi 68 2 ſtrebt alles hinaus in die Natur. kann, der möge einen Spaziergang bei dem Gebüſch hinter der Lanzſchen Fabrik machen und ſich freuen, wie der Schle h⸗ dorn zum Blühen kommt. der Geſellſchaft im E dieſer Rüge einer falſchen Rollenbeſetzung, die in der Zeitung“ direkt, in den„Neueſten Nachrichten“ chener Poſt“ unbewußt, jedoch gleichfalls ausdrücklich, den Baufond zur Errichtung einer eigenen Gemeindehalle be⸗ jedem Wochentage in der Stadt ſindet und die Erfahrungen der. ſtimmt. 5 5 Mannheimer und eines erheblichen Teiles der Ludwigshafener* Der diesjährige Berbandstag der Evaugel. Arbeitervereine ⸗Montag in Mannheim ſtatt. Zu hen Familienabend Oſterſonntag, abends halb 8 Uhr in hspark ſind die Mitglieder der verſchiedenen evarngeliſchen herzlich eingeladen, ſowie auch die des Gvangel. Bundes rksmännervereine. Es wäre ſehr zu wünſchen, daß der Feſtabend eine zahlreiche Beteiligung aus allen Kreiſen der evangel. Oru, Friedr. Vereine Bevölkerung finde, damit die Vertreter auswärtiger Vereine den Eindruck gewinnen, daß man hier in Mannheim die Bedeutung der evangel. Arbeitervereine zu ſchätzen wiſſe. * Das Union⸗Theater, P 6, 20, beginnt am Oſterſountag Nach⸗ naittag 3 Uhr wieder mit ſeinen anerkannt gulen Vorſtellungen und eröffnet mit einem vollſtändig neuen brillanten Feſt⸗Programm, das nutr zwei aus dem Inſerat im Mittagsblatt zu erſehen. Ein Beſuch kamm nur beſtens empfohlen werden. Tage zur Vorführung gelangt. Die einzelnen Bilder ſind — * Aufgefundenes Geld. Es ſvurde aufgefunden: am 6. April auf dem Hauptbahnhof in Freiburg der Betrag von 4 Mark. * Die Parademuſik findet von jetzt ab wieder am Schloſſe ſtatt, eine Kunde, die alle Freunde des alten Standortes der Grenadierkapelle mit großer Freude ver⸗ nehmen werden. * Boten des Frühlings. An den Oſterfeiertagen Wer nicht weit fortgehen * Ein Geſanggottesdienſt, bei welchem Geſang⸗ vereine aus Pforzheim mitwirken, findet am Oſtermontag, den Mittelſtraße 43, ſtatt. Der Eintritt iſt frei. Jedermann iſt herzlich willkommen. 20. April, abends 6 Uhr, im Geſellſchaftshaus Neckatvorſtadt, * Der evang. Kirchenchor Waldhof wird am erſten Oſterfeiertag den Chor„Kommt ihr ſchon am frühen⸗ Morgen“ von Greith aus der Pilgerharfe Nr. 74, zum Vor⸗ trag bringen. * Mannheimer Altertumsverein, Wir machen hiermit auf die im Inſeratenteil des Mittagblattes befindliche Bekanntmachung über die Ausſtellung der neuerworbenen Muſeumsgegenſtände aus der Jubiläumsſpende aufmerkſam, die in den wenigen Tagen ſeit der Eröffnung außerordentlich zahlreich⸗ beſucht wurde und bei den Beſuchern viel Beifall gefunden hak. Der Streik der Arbeiter bei der Syndikatfreien Kohlenver⸗ einigung G. m. b. H. iſt, wie man uns mitteilt, die Jolge der Ablehnung einer Lohnmehrforderung, welche die Geſellſchaft in Anſehung der allgemein ungünſtigen Geſchäftslage zu bewil⸗ ligen ſich nicht bereit finden konnte. Die Lagerarbeiter, ſoge⸗ nannte Hafenarbeiter, bezogen anfänglich M. 5 Taglohn, als⸗ dann wurde dasſelbe im Frühjahr 1907 auf M..50 erhöht und als die Arbeiter im Herbſt vorigen Jahres eine weitere Erhöhung auf M. 6 forderten, fand in einer Beſprechung des Vorſtandes der Geſellſchaft mit dem Arbeiter⸗Ausſchuß in Gegenwart und unter Zuſtimmung des„Allgemeinen Arbeik⸗ geber⸗Verbandes“ ſowie des„Hafenarbeiter⸗Verbandes“ eine Verſtändigung auf M..75 ſtatt. In dieſer Verſammlung wurde auch gleichzeitig ein Lohntarif ausgearbeitet, welcher bis zum Herbſt1908 Geltung⸗haben ſollte. Nachträglich verlangte Dann der Hafenarbetter⸗Verband einige von der Beſprechung abweichende Abänderungen des Tarifes, welche jedoch ſeitens?s inbernehmen mit dem Allgegeinen Arbetl⸗ geber⸗Berband nicht akzeptiert wurden. Der in der Verſamm⸗ lung vereinbarte Tarifvertrag wurde von dem Arbeiker⸗Aus⸗ Wir hatten einen nicht unähnlichen, nur weniger ſenſationellen Zuſtand unter Herrn v. Stengel. AUnſere Schauſpielkräfte ſelber ſind an jener herben Kritil ſicherlich unſchuldig. Die Neuerwerbungen des Jntendanten auf dieſem Gebiet barren freilich großenteils noch der Bewährung. Es wäre übel, wenn angeſichts des hohen Zuſchuſſes, den der Stadtſäckel zu unſerm Theater leiſtet, der Perſonalbeſtand nicht bald wieder auf einen gleichmäßig hohen Durchſchnittswert ge⸗ bracht werden ſollte. 20 Mittelmäßigkeiten wiegen eine wirk⸗ liche Kraft ſo wenig abf, wie 3. Damit verplempert man ſeine Mittel, und wenn man ſie für ſo koſtſpielige Dinge ausgibt, wie eine Neuausſtattung von„Carmen“, oder für die Tapeten und bumitiviſtiſchen Dekorationen der Idealbühne, dann können ſie für wichtigere Dinge unmöglich ausveichen. Künſtler, denen der„Dr.Eiſenbart“ anvertraut wurde, die beſten, die wir in ihrem Fache haben. Sie ſtammen nicht aus Mann⸗ heim, ſie ſind nicht aus der Provinz, und ſie ſind nicht„Provinz“, fondern ſie leiſten, jeder in ſeinem Fache, alles das, was die Dar⸗ ſteller jeder andern erſtklaſſigen Bühne in Deutſchland leiſten. Von ſolchen Bühnen kamen ſie, zu ſolchen gehen ſie. Gelegent⸗ lich war auch ſchon manches in München für unſer Auge oder Ohr „Provinz“; manches auch in Berlin, nämentlich für unſer Ohr. Allein das abſolut zuläſſige Maß des Hervortretens und der Betonung im Ganzen einer Aufführung vermag auch der Tüch⸗ tigſte ſich nicht jedesmal ſelbſt zu beſtimmen. Hier iſt der Punkt, wo die innere Regie einſetzen muß und wo ſie ihren wahren Wert unverweigerlich offenbart. Und daß ſie hier nicht das⸗ jenige geleiſtet hat, ſchon ſeit längerer Zeit nicht geleiſtet hat, was ſie eigentlich leiſten müßte, das iſt an der Auf⸗ führung von„Dr. Eiſenbart“ unzweifhaft zu Tage getreten. So rächte ſich denn in München ein überaus hohes Selbſt⸗ gefühl, das in Mannheim nicht auf ſein berechtigtes Maß ver⸗ wieſen worden war, weil es verſtanden hatte, auf einem neben⸗ ſächlichen Gebiete mit überraſchenden Neuheiten hervorzutreten, Zu dieſem inneren Grunde des Mißerfolgs trat aber noch ein weiterer. Wir haben vor dem Können des Herrn Godeck an allen Plätzen, wo er hingehört, lwir können diesmal nicht eigentlich ſagen: in ſeinem„Fache), die größte Hochachtung. Z. B. der Geiſt des alten Hamlet war eine wundervolle Meiſterleiſtung dieſes Künſtlers, die den Rahmen der ſtimmungsvollen und auf's Höchſte für ſeine Abſichten einnehmenden Szene, die der Inten⸗ dant dort geſchaffen hatte, glänzend erfüllte. Allein Herr Godeck als der„Dr. Eiſenbart“ Falckenberg's? Ein Caglioſtro, ein Voll⸗ blutmenſch mit einem Stich in den Bonivant, der die ſtolzeſten Frauen bezaubert und hinreißt? Herr Godeck ein Caglioſtro und Don Juan? Das konnte unmöglich ganz gelingen, bei aller An⸗ erkennung des relativ Ausgezeichneten, was Herr Godeck mit ſeinen Mitteln auch hier wieder geleiſtet hat. Wir hoffen, ihn mit „Münchener und der„Mün⸗ ausge⸗ te 1 N Jedoch waren die Hagemann hierin Ideen nimmt ſoviel Zeit und Kräfte in Abwechslung des Spielplans leiden muß, die zu detes Anrecht haben. baben, auf dieſen Punkt noch einma zurückzukommen. Wenn es doch nicht die Leitung war, ſo war es das Pflichtgefühl unſerer einem Jahr freilich nur 6 neu ſtudierte Anſpruch, daß auch die fordern die Abonnenten a einem Theater, wie das unſrige, ein wohlbegrün⸗ Wenn man für eine Neuinſzenierung von „Carmen“ 3 Monate in Anſpruch nimmt, dann kann man in Werke hergusbringen. ſprochen wurde, nicht zu verletzen. Denn wir nehmen ihn da⸗ durch gegen jene Kritiker in Schutz. Jedoch wir wollen es bei dieſem einen Beiſpiel bewenden laſſen, weil eines genügt, um aus Mißgriffen der Regie in der Rollenbeſetzung gleichfalls jenen Zug z“ zu erklären, deſſen Feſtſtellung unſer Hofthegter non„Provinz 8 ſich in München gefallen laſſen mußte. 4. Seite. Geueral⸗Anzeiger.(Abendblatt.) * ———— Maunherm, 18. Aprf⸗ ſchuß der Organiſation nicht unkerzeichnet. Als nun neuer⸗ dings die Arbeiter— geſteigerte Lebensmittelpreiſe als Grund angebend— eine Erhöhung des Lohnes auf M. 6 forderten, wozu ſich die Firma nicht bereit erklärte, verweigerten ſie zu⸗ nächſt Ueberſtunden⸗Arbeit und legten ſchließlich am Montag, den 13 cr. ihre Arbeit vollſtändig nieder. Die Kutſcher arbei⸗ teten unter Zuſtimmung ihrer Organiſation, des Transport⸗ arbeiter⸗Verbandes, ruhig weiter, aber am Mittwoch, den 15. cr. morgens während der Arbeitsſtunden waren ſie zu einer Ver⸗ ſammlung einberufen worden und ſtellten ſich Mittags wieder zur Verfügung, jedoch lediglich nur zum fahren, nicht aber zum Aufladen und Herrichten der Säcke, was ſie bisher mit Zu⸗ ſtimmung ihrer hieſigen Organiſationsleitung mitverrichtet hatten. Der Vorſtand der Geſellſchaft ſah ſich indeſſen wegen der eigenmächtigen Arbeitsunterbrechung während der Arbeits⸗ ſtunden genötigt, die Kutſcher nicht wieder aufzunehmen. Eine Einigung iſt bisher nicht erzielt und bietet auch der von den Hafenarbeitern eingereichte neue Lohntarif-Entwurf wegen ſeiner verſchiedenen unerfüllbaren Forderungen keine Ausſicht auf die Zuſtimmung der Geſellſchaft. Juternationales Kaiſerinbilaum und 6. öſterreichiſches Bundesſchießen in Wien. In der Zeit vom 28. Juni bis 7. Juli 1908 ſoll in Wien ein Kaiſeyjubiläum und 6. öſterr. Bundesſchießen ſtattfinden. Dieſes anläßlich des 60jähr. Regierungs⸗Jubiläums des Kaiſers veranſtaltete Bundesſchießen iſt in ſeinem Programme den großen Schützenfeſten der Schweiz, Frankreichs und Italiens angepaßt und hat entſprechend der in Zürich 1907 gefaßten Beſchlüſſe, der am 11. internationalen Maich bateiligten Nationen die Durchführung des 12. internatio⸗ Matches für Gewehre und Revolver übernommen. Zum erſten 1995 werden in Wien Vertreter zahlreicher Nationen an einem mobern angelegten internationalen Feſtſchießen teilnehmen und gleichzeitig Zeuge ſein für eine denkwürdige Huldigung des öſterreichiſchen Schützenvereins für den allgemein verehrten Herrſcher Kaiſer und König Franz Joſef I. Der Miniſter des Aeußern Freiherr von Aehrenthal iſt dem Ehren⸗Präſidium des Zentral⸗Komitees beigetreten. Nius dem Grossherzoglum. * Heidelberg, 16. April. Wie das„Holbg. Tgbl.“ 9 5 nalen meldet, hat ſich der geflüchtete und ſteckbrieflich verfolgte Otto Fitterer aus Odenheim(A. Bruchſal) nac) Amerika be⸗ geben, von wo aus er ſeinen Angehörigen Nachricht zukommen ließ. Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Spielplau⸗Aonderung des Hoftheaters. Wie uns(zu ſpät für Morgenblatt) durch das hſten Mittwoch im Abonnemenb B ſtatt„Nora“ Sudermanns „JIbohannisfeuer“ in Szene. Großh. Hoftheater Karlsruhe. Spielplan für die Zeit vom April bis mit 27. April 1908. In Karlsruhe: Sonntag, „April:„Das Kätchen von Heilbronn“ oder„Die Feuerprobe“. — Montag, 20. April:„Lohengrin“.— Diernstag, 2. April: „Ein ideaſer Gatte“.— Donnerstag, 23. April:„Der Dumm⸗ kopf“.— Freitag, 24. April:„Neue Wege“.— Samstag, 25. April:„Die Boheme“.— Sonntag, 25. April:„Tiefland“.— Montag, 27. April:„Jägerblut“, April: In Baden: Mittwoch, 22. „Eugen Onegin“.— Sonntag, 26. April:„Der, Dumm⸗ 5 lionalen Wettſpiele der Mannheiner Fußball⸗Geſellſchaft “gegen Paris und Ratterdam beginnen ſtatt um 3 Uhr Ihr; bemerkt ſei noch, daß die Spiele hei jeder Witte⸗ rung ſtattfindeft. 5„„ * Fußball. Ueber die Oſterfeiertage fährt die erſte Mann⸗ ſchaſt der Mannheimer Fußball⸗Geſellſchaft „Kickers“ nach Frankfurt⸗Oberrad, um am Oſterſonntag gegen die erſte Mannſchaft desdortigen Fußball⸗Klubs„Vik⸗ toria“ ein Wettſpiel auszufechten und am Oſtermontag dem Namensvetter, dem dortigen Fußball⸗Klub„Kickers“, gegen⸗ überzutreten. Gleichzeitig wird am Oſtermontag die dritte Mannſchaft der Mannheimer„Kickers“ auf dem hieſigen Exerzierplatz der dritten Mannſchaft der M. F. G.„Palatia“ im Retourſpiel gegenüberſtehen. 75 * N ————— Von Tag zu Tag. — Ehetragödie. Gannſtatkt, 13. April. Der hier woh⸗ geude Muſterdrucker Oskar Delle, der ſeit längerer Zeit mit ſeiner Frau in Unfrieden lebt, gab auf dieſe, als ſie ihm mit dem Weg⸗ gannge drohte, mehrere Revolverſchüſſe ab und traf ſie in den Kopf ind in das Herz, worauf er ſich ſelbſt mit einer Kugel verwundete. Die Frau ſtarb kurz nach der Ankunft des Arztes. Der Mann ſchwebt lmt Krankenhaus in ensgefahr. Das Ghepaar be zwei Kinder, von denen ein fünfjähriger Kn in einer Idiotenanſtalt unter⸗ gebracht iſt; das andere Kind befand ſich während des Vorfalles außer dem Hauſe. — Vom eigenen Förſter erſchoſſen. Brom⸗ herg, 18. April. Die„Oſtdeutſche Rundſchau“ meldet aus Wärſitz: Der auf dem Gute Kracgke im Kreiſe Wirſitz ang f lÜte Förſter er⸗ ſchoß geſtern Morgen den Gutsverwalter Stazkowick, der im Garten Buntes Feuflleton. — BVont Oſterhaſen. Der Oſterhaſe, der putzig ausſtaffiert feinen drolligen Männchen heute in allen Kinderſtuben Hherumhüf Hak ernſten Männern ſchon mehr Kopfzerbrechen gemacht, als der Ahnungsloſe Frohſinn unſerer Jugend ſich wohl träumen läßt. Wie kommt Meiſter Lampe tvohl zu dem ebenſo ehrenvollen wie ihm ſchlech⸗ terdings unmöglichen Geſchäfte des Eierlegens? Wir haben es jeden⸗ falls hier mit einer urdeutſchen Volksüberlieferung zu tun, denn in den Sſterbräuchen anderer Länder weiß man nichts von dieſer für uns ſo wichtigen Figur. In der altgermaniſchen Mhi gie erſcheint eine der Holda verwandte Frühlings⸗ und Waldgöttin„Mutker — und Wichtelmännchen ſind Freude verkündende Vorbolen, wenn ſie den Frauen erſcheinen, um ihnen baldigen Kinderſegen kündigen. Der Haſe, der wegen ſeimer Fruchtbarkeit ſrüger f Kührk war wie jetzt das Kaninchen, hat infolge ſeines elbiſchen Wehens mannigfache Kräfte. und wie er früh mit der Früheingsgöttin in Verbindung gebracht wird, unter deren Tritt die winterlich er⸗ ſtarrte Natur zu neuem Leben aufblüht, ſo wird er auch zum Symbol der Fruchtbarkeit, erſcheint als das Tier der altkeltiſchen Nehalennia, — aterbureau mitgeteilt wird, geht des Förſters weilte. Es handelt ſich anſcheinend um einem Rachoakk, da dem Förſter zum 1. Juli ſeine Stellung gekündigt worden war. — Pockenfall. Stadtlengsfeld, 18. April. Auf einem benachbarten Gute ſind den Blättern zufolge bei einer dort beſchäftigten polniſchen Arbeiterin vom Bezirksarzte ſchwere Pocken feſtgeſtellt worden. Alle Vorſichtsmaßregeln wurden ſogleich getroffen. Die Erkrankte wurde nach Dermbach gebracht. — Tollwut. Heiligenſtadt, 18. April. Bei dem in das Johanniterkrankenhaus eingelieferten Arbeiter Heinrich Bir⸗ kenfeld wurde Tollwut feſtgeſtell. Wo und wann die Verletzung durch Hundebiß ſtattgefunden hat, konnte nicht feſtgeſtellt werden. Der Mann iſt unter heftigen Qualen bei vollem Bewußtſein vor⸗ geſtern geſtorben. Der behandelnde Arzt und die Kranken⸗ ſchweſtern mußten ſich geſtern nach Berlin begeben, um ſich einer Schußimpfung im Paſteurſchen Inſtitute zu unterwerfen. — Schiffsunfall. Bartenſtein, 18. April. Die „Bartenſteiner Zeitung“ meldet aus Schippenbeil: Bei einer Kahnpartie, die geſtern ſieben Perſonen in einem neugezimmerten Kahn auf der Guber unternahmen, geriet der Kahn in einen Strudel. Alle Inſaſſen ſtürzten ins Waſſer; drei ertranken, Letzte Nachrichten und Telegramme. De Darmſtadt, 18. April. Das Obergutachten über den Maler Martin, welcher im vorigen Jahre die Frau und die Kinder des Müllers Neuroth in der Schnackenmühle bei Asba im Odenwald überfiel und die beiden Kinder erſchoß, beſtätigt das erſte Gutachten und lautet auf Unzurech⸗ nungsfähigkeit. Er wird daher in einer Irrenanſtalt untergebracht werden. Am Donnerstag iſt auch die Frau Neuroth in Großbiberau geſtorben. * Mainz, 18. April. Der 13jährige Schüler Chriſtian Schepp verſetzte im Streite dem 14jährigen Friedrich Ledderhob aus Kreusnach auf der Holzſtraße mit ſeinem Taſchenmeſſer einen Stich ins Herz. Ledderhos war ſofort tot. * Straßburg, 18. April. Der Landesaus⸗ ſchuß wird ſeine Beratungen am 29. ds. wieder aufnehmen. Auf der Tagesordnung der erſten Sitzung ſteht lt.„Frkft. Zig.“ u. g. auch der Antrag Wolff und Genoſſen betreffend den Gebrauch der franzöſiſchen Sprache in öffentlichen Verſamm⸗ lungen. London, 18. April. Die Kaiſerin⸗Witwe von Rußland iſt heute nach mehrwöchigem Aufenthalt in England nach Petersburg abgereiſt. * Bukareſt, 18. April. Die Kammer nahm ein⸗ ſtimmig das Handelsübereinkommen und den Auslieferungs⸗ vertrag mit Nordamerika, das Antipetroleumtruſtgeſetz und das Rekrutenkontingent in der vorgeſchlagenen Stärke von 44 000 Mann auf Grund der zweijährigen Dienſtzeit an. Belgrad, 18. April. Gegenüber der Behauptung, der König habe während der Konferenzen mit den Partei⸗ führern zur Beratung der Kriſen den jungradikalen Abgeord⸗ neten ſein Wort verpfändet, daß Paſchitſch unter keinen Um⸗ ſtänden mit der Kabinettsbildung vertraut werde, wird von zuftändiger Seite erklärt, daß die Behauptung unwahr iſt. Um den Handelsvertrag und das Jahresbudget zu erledigen, empfahl der König während der Beratung die Bildung eines altradikalen Kabinetts aus ganz neuen Perſönlichkeiten, die dann auch mit der Auflöſung der Skupſchtina und der Durch⸗ führung der Neuwahlen vertraut werden ſollte. Es könne alſo nur ven einer Empfehlung, aber nicht von eiver Verpfändung orthlaczebei den Brausvefan Die inter⸗ des Ehrenwortes des Königs die Rede ſein. * Konſtant inopel, 18. April. Kriegsſchiffe haben lt.„Frkft. Zig.“ in der Bucht von Kueit ſiſchen Golf zu ſteuern. Bellincona, 18. April. iſt der Direktor der Gotthardbahn, Dr. Stoffel, geſtorben. Er war lt. „Fraukf. Ztg.“ ſeit Gründung der Gotthardbahn in deren Direktion und früher Regierungsvat im Kanton Turgau. Achilleion(Korfu), 18. April. Der Kaiſer hörte heute die Vertreter der Chefs des Militärkabinetts, der Chefs des Marinekabinetts, der ſtellvertretenden Chefs des Zivilkabinetts und des Geſandten Dr. Freiherr von Jeniſch. * Newpork, 18. April. Bald nachdem der Expreßzug der Northern Pacifie Minneapolis verlaſſen hatte, ſprangen 2 Räuber mit vorgehaltenem Revolver Revolver in die Waggons und zwangen ſämtliche Reiſenden Geld und Gepäck herauszugeben. Als der Zug bei der nächſten Station ſeine Schnelligkeit verlangſamte, ſprangen ſie ab. Arbeiterbewegung. * Stuttgart, 18. April. Nachdem am 13. April die Gewerkſchaft der Maurer über einen hieſigen Bauunternehmer, der zur Zeit das neue ſtädtiſche Elektrizitätswerk in Cannſtatt aufführt, die Sperre verhängt hatte, weil er drei Maurex ohne Angabe der Gründe entlaſſen hat, haben ſich die im Bunde der Arbeitgeber des Baugewerbes vereinigten nehmer ſolidariſch erklärt und beſchloſſen, ſämtliche organi⸗ ſierten, dem Zentralverbande der Maurer Deutſchlands an⸗ gehörigen Arbeiter ſo lange auszuſperren, bis die Arbeit an der mütterlichen Gottheit, aus der alles L der Haſe zu einem Oſter⸗ und Früthli er wird, iſt verſtändlich. Aber warum legt er Eier? Ein anderes Tier, deſſen zu Oſtern die Germanen gedachten, war der Hahn, der Verkünder des Tages, des nach langer Winternacht anbrechenden Frühlingslichtes, der auch die geiſtige Sonne des auferſtehenden Chriſtus vorauf verkündet. Wie ſo manche rötlichen Tiere den rotbärtigen Tor, dem Beſieger der Froſt⸗ und Nebelrieſen, dem Helden, der den Winter vernichtenden „Oſt⸗ oder Oſternfahrt“ heilig ſind, ſo das Eichhörnchen, auf das zu Oſtern die jungen Burſchen Jagd machen, das Rotkehlchen und der Fuchs, ſo iſt auch der rote Hahn ein beſonderer Liebling des Tor, und die rotgefärbten Oſtereier, die er legen ſoll, ſind Symbole des Lebens und der Fruchtbarkeit. Der Humor unſeres Volksgeiſtes brachte nun die beiden uralten Symbole junger fruchtbarer Lebens⸗ kraft in eine überraſchende Verbindung miteinander, in dem er den en, der zu Oſtern ſchon, wenn kaum die erſten grünen Halme der Erde gucken, ſeine Familie um einige Junge vermehrt, dis Eier legen ließ, in denen alles Wachſen und Gedeihen im Keime ſchlummerk. Das Ei gilt in vielen Religionen und Mythologien als das ſchen verehrte Sinnbild der Natur und der alles gebärenden Mutter Erde. Das Ei ſpielt daher natürlich beim Oſterfeſt, das den Einzug des Frühlings und das Erwachen alles jungen Lebens feiert eine große Rolle. Da iſt das Eierpicken, das gegenſeitige Aufklopfen der Eier, wie es in Süddeutſchland auch heute noch ein beliebtes Kinderſpiel iſt, ein Symbol der Auferweckung des Lebens aus dem Ei. Das öſterreichiſche„Eierſchupfen“, das in die Höhe werfen und Auffangen des Eis, aus dem uralten öſterlichen Ballſpiel entſtanden, das badiſche„Oſtereierrugeln“, wobei man Eier den Wieſenhang binabrollt, das Eierlaufen, bei dem es darauf ankommt, wer am eben geboren wird. Daß ſo ſchnellſten die weihin verſtreuten Eſer ſicher zuſammenlieſt und dann licherweiſe den Befehl erhalten nach dem Orient zu ſegeh Zwei engliſche Anker geworfen, angeblich um dent Piratenunweſen im Per⸗ Im Alter von über 60 Jahren] als Organiſator der griechiſchen Marine, darauf geſchloſſen. hieſigen Firmen mit dem von der Sperre betroffenen Unter⸗ Sieb und legts darein. Kehrt derweilen der Laufer ehender zurl dem Clektrizitäswerk ohne Wiedereinſtellung der ſrer e laſſenen Maurer wieder aufgenommen wird. Eine neue Wahrmundbroſchüre. * Münche n, 18. April. In den nächſten Tagen wird lt.„Frkft. Ztg.“ im Verlag von Lehmann⸗München eine wele Wahrmundbroſchüre erſcheinen unter dem Titel„Ultramonta“ in der ſich Prof. Wahrmund mit ſeinen Gegnern auseinander zuſetzen gedenkt. Die akademiſche Kunſtausbildung der Frauen. * Berlin, 18. April. Mit Hilfe der im Ciat von 1907 zum erſten Male bewilligten ſtaatlichen Mittel richter wie Berliner Korreſpondenz mitteilt, die Königliche Kunſtſchule in Berlin zurzeit Damenklaſſen ein, in denen den Schülerinnen eine dem akademiſchen Studium gleichwertige Ausbildung zu⸗ teil werden ſoll. Um dilettantiſche und ungenügend vorgebll⸗ dete Elemente auszuſchließen, wird als Vorbedingung für die Aufnahme in dieſe Klaſſen die Ablegung des Zeichenlehrer⸗ innenexamens oder der Nachweis einer beſtandenen gleichwer⸗ tigen Prüfung verlangt. An der Berliner königlichen Kunf⸗ akademie, die 250 Studierende vorſieht, iſt für Frauen, di Kunſt ſtudieren, zurzeit kein Raum vorhanden, der ein g⸗ trenntes Arbeiten beider Geſchlechter ermöglicht; das gemein⸗ ſame Arbeiten von Damen und Herren nach dem Alt iſt abe bom Lehrerkollegium der Kunſtakademie aus Gründen der Aeſthetik und der Schicklichkeit als unmöglich bezeichnet, die Frage, ob auf die Lehrer ein Zwang ausgeübt werden dürf, Damen zuzulaſſen, einſtimmig verneint worden. Fürſt Bülow in Raom. 18. April. Geſtern abend hatke Fürſt Bülloh eine Zuſammenkunft mit Tittoni. * Rom, 17. April. Fürſt Bülom und Gemahlit beſuchten am Nachmittag die Villa Malta. Abends naßme ſie das Diner beim Fürſten Camporeale ein. 0 Die italieniſche Flottendemonſtration gegen die Türlef. * Ro m, 18. April.„Popolo Romano“ ſagt: In Monle citorio und in den ſonſtigen politiſchen Kreiſen habe die Naß richt von der Flottenkonzentration in den ge wäſſern von Gasta im Hinblick auf die noch zu en wartenden weiteren Maßnahmen Eindruck gemacht. Sicher lich habe dieſe Maßregel nicht verfehlen können, Kommentun hervorzurufen. Die klarblickende Leitung der auswärtige Politik Italiens ſei ſolcher Art, daß ſie jede Ueberraſchug ausſchließe, und ſomit müſſe man glauben, es handle ſich u. eine von den Umſtänden anzugebende Vorſichtsmaßregel un um eine ſolche handelt es ſich in der Tat. Der„Meſſagert ſagt ähnlich wie die„Tribuna“, das Geſchwader könne mög Das Blatt wirft die Frage auf, oh man nicht etwa mit eing Flottendemonſtration gegen die Türkei wegen der Frage da Poſtagenturen zu tun habe. Frankreich und die Pforte. Zu der Noke, mit dei — WDie Flotte Griechenlandds 1 „* A kcheen, 18. April. Die Kammer nahm das Budge pon 4908 an und genehmigte gegen die Stimmen der Oppe⸗ ſition einen Kredit zur Berufung eines aufländiſchen Offizin; Die Seſſion wurdt 1—. 15 Berliner Drahtbericht. VVon unſerem Berliner Bureau.) J Berlin, 18. April. Kriegsminiſter v. Eineſ dem ſein Erholungsurlaub in Aegypten ſehr gut bekommeni befindet ſich, wie der„Lok.⸗Anz.“ erfährt, bereits auf der Reſ[ſ und wird etwa Mitte Mai ſeine Dienſtgeſchäfte in vollef Umfange wieder aufnehmen. e Berlin, 18. April. Aus Neapel. wird gemele Infolge Unwetters droht hier ein Gefängniseinſtut 200 Gefangene wurden durch ein ſtarkes Polizeigufgebot in grö⸗ ter Eile in ein anderes Gefängnis überführt. Berlin, 18. April. Ueber das Reiſeprogramg des Staatsſekretärs Dernburg in Afrika kann das„Bf Tagebl.“ mitteilen, daß Herr Dernburg ſeine Kolonialteſf nach Erledigung der Kolonialvorlagen i! Reichstag antreten wird und zwar wird ſich zunächſt über London nach Kapſtadt begeben u von dort auch das Kapland und die anderen engliſchen Kolt nien in Südafrika beſuchen. Er wird auch Natal und deſf Oranjefreiſtaat, Transvaal und Rhoſta kutz beſichtigen. P Reiſe dürfte etwa vier Monate beanſpruchen. ã ͤ ͤbTPTPPPTPTPTPbPTPPTPPhhfThPhPhPTPfPTPTPTPTPTPTPTPTPTPTPTPTPTPTPTfTT das Eierleſen, wohl das beliebteſte Oſtereierſpiel. Das Eiepleſen 0i0 ſich augenſcheinlich aus dem Wettlauf um die Eier entwickelt e zvird in Norddeutſchland meiſtens nur ſo geſpielt, daß die vom Oſtet haſen gelegten im Garten oder auf dem Felde verſteckten Eier geſuch werden müſſen. In Süddeutſchland aber hat es ſich noch vielfa in der urſprünglichen Form erhalten, wie ſie uns bereits aus den Mittelalter überliefert iſt. In einer ſchwäbiſchen Predigt, die für Oſterfeſt„ein geiſtliches Eierklauben zu einer frommen Reareatit und Luſtbarkeit der Seelen“ anſtellen will, wird uns zunächſt da volkstümliche Eierleſen beſchrieben.„Man gehet hinaus aufs Jel oder in einen weiten Hofgarten oder Wieſen, da läuft man m gantz Körben voll Eiern zu. Man nimmt eine gewiſſe Zahl derſelben 100, 200oder noch mehr. Solche legt man auf den Boden, der 0 nach, eins hinter das andere, in gewiſſer Diſtanzz etwa einen Schri weit von dem andern. Dieſe Eier muß einer(der das Spiel gewinne will) alleſantt, eines nach dem andern, zuvor aufklauben und in en beſtimmtes Geſchirr, Sieb oder Korb legen, unzerbrochen, ehe daß anderer, zu einem gewiſſen Ziele laufend wieder zurückkommt gilt es nun ein Gewett, welcher aus dieſen Beeden geſchwinder ſe der Laufer oder der Klauber. Da iſt nun luſtig zu ſehen. Daun al ſo oft der Klauber ein Ei aufhebt, lauft er damit zum Korb bdel ſo iſt das aufgeſetzte Gewinnet ſein; gleichwie es des Aufklaubet iſt, wann er vor der Zurückkunft des Laufenden mit dem Aufklaubeh fertig wird; zeröricht er aber ein Ei, ſo hat ers Spiel verloren Das ganze Dorf zog zum Eierleſen aus; die Burſchen tragen weiſe Hoſen und ſind mit roten Bändern behangen; die Muſikanten ſpiele 80 dazu; einmal leſen die Burſchen und dann leſen die Mädchen um alles endet in einer ungebunden fröhlichen Frühlingsfeier. ortul Ableh⸗ zudge Ophe⸗ fiziete nenh ten iſ Reiß 15 vollen melde ſtut! größ am. „Bet alrei n il rd n Kole. d deln Dif ende. 0 kingt ſich ihrer Bruſt. ſechsziger Jahre. Zügen, das einſt ſchön geweſen ſein muß, iſt von ſorgfältig gaepflegtem, ſchneeweißen Haar umrahmt. einen bergilbten Brief umfaſſen, ruhen auf dem Schoße. Un⸗ ruhig dreht die Dame das Papier zwiſchen den Fingern hin und her; plötzlich ergreift ſie das auf dem Tiſchchen liegende FTränen, welche jeden Augenblick hervorzubrechen drohen. weilen wirft ſie mit ihren glanzloſen, blauen Augen einen weh⸗ mütigen Blick auf eine in einem dunklen Gußrahmen einge⸗ laſſener Photographie. FTochter geraubt. Ihr einziger Sohn, der nun auch ſchon über zwanzig Jahren weit fort iſt, im fernen Indien weilt, der ſcheint ihr auch auf immer verloren zu ſein; ſchon ſeit vier „Jahren hat ſie kein Lebenszeichen mehr von ihm erhalten. Maunheim, 18. April. General⸗Auzeiger.(Abendblatt.) B. Seite. tiſchchen ſtehende Porträt ihres Sohnes, deſſen freundliches[In den hübſchen Augen Karl Rombergs blitzte ein ſeltſamer Auferſtanden. Geſicht mit den fröhlichen, blauen Augen die Mutter anſah.] Funke, wie die heilige Flamme glückſtrahlender Freude brach Oſter⸗Erzählung von Amandus Korn. Noch iſt alles ſtill rings umher, nur auf lau⸗feuchien Schwingen kommt der Tauwind über die Meere gezogen und rüttelt an den Bäumen und Sträuchern. Im Laubwalde ſieht es noch kahl aus, nur die erſten Keime ſproſſen aus den Zweigen der Bäume und Hecken, die Tannen und Kiefern da⸗ gegen blicken ernſt und ſchweigend herab. Doch wartet nur! Bald werden auch Euch die frühlingsgrünen Sproſſen aus den Spitzen der Zweige hervorquellen, denn die Natur hat lange genug im Winterſchlaf gelegen, und bald wird auch ſie ihr Auferſtehungsfeſt feiern; mag auch der Winter noch ſo ſehr auf ſeine Macht pochen. Es hilft alles Zögern und Stemmen nichts; ſchon folgt das erſte Veilchen den Lockungen der Frühlingsſonnenſtrahlen, verſtohlen ſchauen die Spitzen der Schneeglöckchen und Ana⸗ monen aus dem mooſigen Waldboden. Ringsum atmet alles neues Leben. Der einziehende Frühling will keine traurigen Geſichter, nichts Welkes ſehen, denn ſein Einzug gilt dem Leben, der Freude, dem Pflücken von goldenen Daſeins⸗ blumen mit vollen Händen. Hoffnung heißt die Oſtergabe, die einſtens der Heiland den Menſchen beſcherte und die ihre Herzen tröſten und laben ſolle.— Doch einem Herzen ſcheint ſie verſagt zu ſein.— Auf einer Bank, rechts am Eingange des Friedhofes ſitzt eine in Trauerkleider gehüllte, ältere Frauengeſtalt und ſenkt ſchluchzend das Haupt in die ſchmalen Hände... Morgen,— am Oſterſonntag ſind es fünfzehn Jahre her, ſeit ihr Mann geſtorben; heute vor drei Jahren hatte man ihre einzige, hoff⸗ nungsvolle Tochter Helene zur ewigen Ruhe gebettet.—„Ich bete für Euch meine geliebten Toten, die Ihr eingegangen in das ewige Reich der Verklärten, meine ſtillen Schläfer heim ginget Ihr alle— zuletzt auch Du— liebe Helene!— Mögen meine Tränen Eure Ruhe nicht ſtören.“— Von der Stadt herüber trägt der Wind den Schall der Glocken zum Kirchhofe und weckt die trauernde Witwe und Mutter aus ihrer Ver⸗ ſunkenheit. Und wie die Sonne höher am Himmel ſteigt, ſo belebte ſich auch die Gegend mehr und mehr; Kirchhofsbeſucher, die heute auch ihrer Lieben gedenken, füllen die Wege. Heilige Stille lagert über dieſem geweihten Ort des Friedens. Lang⸗ ſam richtet ſich die Frauengeſtalt von der Bank auf, wirft einen Blick über die Kreuz⸗ und Hügelreihe und fährt ſich mit der Hand über die Augen, in denen ein paar helle Tränen ſtehen. Mit zitternder Hand nimmt ſie die auf der Bank neben ſich liegenden zwei Kränze, welche ſie in der der dem Kirchhofe gegenüberliegenden Gärtnerei kaufte und ſchreitet langſam zwiſchen den Gräberreihen ihrem Ziele zu. Oefter bleibt ſie ſtehen, wenn ſie bemerkt, daß dort ein neues Grab ſich ge⸗ ſchloſſen hat. Nun iſt ſie am Ziele. Unter einer Cypreſſe lliegt ein einfaches aber ſorgfältig gepflegtes Grab, in dem ihr Mann und ihre einzige Tochter ruhen, ein mäßig großer Grabſtein aus geſchliffenem, ſchwarzen Syenit fteht am Kopf⸗ Auf dem Hügel liegt ein welker Kranz, den ſie vor einigen Wochen hierher brachte, ſie beugt ſich nieder, hebt ihn auf und trägt ihn bei Seite, dann legt ſie die friſchen Kränze auf den Hügel. Ein wehmütiges Gefühl erfaßt die Friedhofs⸗ beſucherin, als ſie hier an dieſer Stätte des Todes, auf dem SGrabhügel das erſte kleine Leben vom Schlafe aufſtehen ſieht, vie es verlangend ſeine Aermchen aus der von hellem Sonnen⸗ ſchein und erfriſchender Morgenluft umflutenden Grabesdecke wurdß ſtreckte.„Bringt ihr mir Grüße von meinen Lieben, die hier ruhen, ihr holden Frühlingskinder— Veilchen und Schnee⸗ glöckchen— die ihr von den Strahlen der Auferſtehungsſonne geweckt ſeid? flüſterte die alte Dame mit zitternden Lippen und ließ ſich laut ſchluchzend, geſenkten Hauptes zu einem kurzen Gebet auf die kleine Bank nieder, die neben dem Hügel ſteht. Sie hatte die Augen einen Moment geſchloſſen und die Hände lagen gefaltet über dem mit Tränen benetzten Taſchentuch. Alles atmet Auferſtehung, neues Leben; wird auch mir noch einmal im Leben ein frohes Oſterglocken⸗Läuten, ein Herzens⸗Frühling werden?“ Ein ſehnſüchtiger Seufzer ent⸗ Ein leichter Windhauch umſpielt ihre Stirne, als glitte eine ſanfte Hand leicht darüber und glättete die dort eingegrabenen Runzeln. Ernſt, wie ſie gekommen, verließ ſie auch wieder die Stätte des Friedens, nochmals läßt ſie einen wehmutsvollen Blick am Ausgange des Friedhofes durch die Kreuz⸗ und Hügelreihen ſchweifen und kehrt nach der Stadt zurück.——— Die warme Frühlingsſonne flutet durch das offene 55 Fenſter in das trauliche Wohnzimmer, deſſen ſchlichte, beſchei⸗ dene und doch geſchmackvolle Einrichtung gute und einfache Menſchen erkennen läßt. Aber an einem kleinen runden Nähtiſchchen ſitzt eine ehrwürdige Frauengeſtalt, Mitte der Ihr ſtilles, blaſſes Geſicht mit den feinen Ihre Hände, welche Taſchentuch, als wolle ſie es in Bereitſchaft halten für die Ju⸗ Der Tod hat ihr den Gatten und die Als er vor vielen, vielen Jahren den Entſchluß faßte, zu 5 ſeiner praktiſchen Ausbildung in den fremden Sprachen eine Stelle bei einem großen Handlungshauſe im Auslande anzu⸗ 15 nehmen, da wollten ihn die Eltern an der Ausführung ſeines Vorhabens nicht hindern, denn der Vater lebte auch mehrere 8 Jahre als junger Kaufmann im Auslande, und insbeſondere wollte ſeine Mutter ihm die frohe Jugend nicht durch Tränen und Klagen verkümmern; nun hat ihr die Fremde ihren ein⸗ zigen Sohn geraubt, er hat ſeine alte Mutter vergeſſen!—— Feierlich klangen die Glocken, die das heilige Oſterfeſt ein⸗ läuteten von den Kirchen der Stadt, Klänge der Freude, Klänge ſeligen Hoffens. Die letzten Strahlen der untergehenden Sonne glitten über den mit entfalteten Briefen bedeckten Tiſch; ein matter Lichtſchimmer huſchte noch einmal über das auf dem Näh⸗ Frühlings⸗Toilettentiſches überreichte. Viele Jahre waren vergangen, ſeit ſie nicht mehr in jene liebevollen Augen geſehen. Die heranſchleichende Dämmerung perhüllte das Bild nach und nach mit ihrem Schatten. In den Seſſel zurück geſunken, verfolgten die Blicke der Greiſin die Spuren des allmählig verblaſſenden Abendrotes, während in ihrem Auge die Vergangenhett mit ihrem kurzen, traum⸗ haften Glück und ihrem langen, unendlichen Leid vorüberzog. Aus ihren Betrachtungen wurde ſie durch den Eintritt eines jungen Mädchens aufgeſcheucht.„Ach Du biſt es, Luiſe?, ich hatte Dich in der Dämmerung nicht ſogleich er⸗ kannt,“ ſagte die alte Frau und reichte der Eintretenden die Hand. Luiſe wollte ſie an ihre Lippen führen, doch ſie wehrte leiſe ab.„Nicht doch, das iſt zwiſchen Mutter und Kind nicht nötig, Du weißt ja, Luiſe, ſeit ich meine Helene verloren, be⸗ trachte ich Dich als meine Tochter. Du biſt zwar viel jünger als Helene und ich erinnere mich ſehr gut, wie ſie mit Dir als ihrer jungen Freundin traulich ſpielte.“ Ach, die gute Helene, jetzt iſt ſie ſchon längſt tok. Ein leidenſchaftlicher Schmerz bebte durch dieſe Worte. Luiſe war ein junges, ſchlankes Mädchen; ihr Kopf war etwas leicht geſenkt unter der Fülle der ſchweren, braunen Flechten, die über die Schultern herabrollten, aus ihrem ovalen, ſchönen Geſichte ſahen ein Paar füße, dunkle Augen erwartungsvoll mit dem Ausdruck von Sanftmut und Güte, der geraden Weges zu dem Herzen der alten Dame geht. „Tot iſt ſie nicht, liebe, gute Mama, nein Helene iſt nicht tot, iſt ſie auch nur uns gegangen. In unſerem Herzen, in der Erinnerung wird ſie ewig fortleben, am Tage in den Ge⸗ danken, des Nachts in Träumen. Als ſie für dieſe Welt ent⸗ ſchlummerte, nahmen wir ſie in unſere Seele auf!“„Ja mein Kind, o welch' ſchöner Himmel iſt eine edle Seele!“—— Luiſe nickte ſchweigend. „Sind auch meine Lieben in jenes unbekannte Land, von dem keine Wiederkehr mir vorangegangen, ſo weiß ich doch den Weg zu ihnen, ſo kann ich doch an ihrem Grabe beten, wo⸗ aber mein Sohn Karl weilt, ob er noch lebt, ob er auch ſchon zu ſeinem Vater, zu ſeiner Schweſter heimgegangen?“ Ein ſchwerer Seufzer unterbrach die zitternde Stimme der alten Dame, die den verzweifelten Klageruf ihres Herzens nicht zum Schweigen bringen konnte und ihre Augen feuchteten ſich dabei. „Seien wir ſtark im Glauben und Hoffen, morgen iſt der Tag, an dem der Erlöſer ſich uns offenbarte und die Hoff⸗ nung in die Menſchenbruſt ſenkte, das Feſt der Auferſtehung wird auch Ihnen, liebe Mama eine herrliche Oſtergabe be⸗ ſcheren,“ antwortet Luiſe und ihre dunklen Augen ruhten zärtlich auf der alten Dame. Die tiefen Schatten des Abends fielen in das Gemach und kanzten auf den Möbeln, deren Formen immer mehr verſchwanden. Eine kurze Weile ſprachen die beiden Frauengeſtalten noch miteinander; Luiſe war es gelungen, die alte Dame zu be⸗ ruhigen. „Jetzt muß ich leider gehen, hoffentlich kann ich morgen, am erſten Oſtertage, einige Stunden bei Ihnen verwejflen,“ ſagte Luiſe in freundlichem Tone, an dem allgemeinen Feſt der Freude werden auch wir keilnehmen, denn Freude iſt ja mitteilſam. Nun gute Nacht, liebe Mama!“— Bei dieſen Worten beugte ſie ſich über die Schultet der alten Dame und küßte ihre Wangen. N— + 22 J* eeeee ee Es war ein herrlicher Frühlingstag, dieſer erſte Oſtertag, heller Sonnenſchein, erfriſchende Morgenluft, der blaue Him⸗ mel, von Sonnenlicht durchleuchtet, wölbte ſich über die wie⸗ dererwachten Fluren, durch welche eine Welle von Glück und Freude wogte. Hell klingen die Oſterglocken durch die weiche Luft, Liebe predigend zu freudigem Auferſtehen; über der ganzen Natur liegt der ſanfte Hauch der Friedensgßöttin. Schon frühe war Luiſe in ihrem hellen Morgenkleide bei der alten Dame erſchienen und überraſchte ſie mit einem Sträuß⸗ chen duftender Veilchen, die erſten Lenzesboten, die der Strahl der Frühlingsſonne erweckt. Blicke kindlicher Zärtlichkeit leuchteten aus Luiſens ſchönen Augen, als ſie die Gaben des „Gerne würde ich Sie zur Kirche begleiten, liebe Mama, aber Frau Arnold erhält heute Beſuch ihrer Schweſter und da iſt noch ſo manches vor⸗ zubereiten.“ Luiſe bekleidete bei der wohlhabenden Kauf⸗ mannsfamilie Fritz Arnold die Stelle einer Geſellſchaftsdame. Das Arnold'ſche Haus befand ſich in der Nähe der Wohnung der alten Dame. Indes Luiſe ſich verabſchieden wollte, krat ein junger, hochaufgewachſener Mann in grauem Reiſeanzug in das Vor⸗ gärtchen. Sein intelligentes Geſicht mit dem ſchwarzen Bärtchen und den großen blauen Augen war etwas bleich, doch war die ganze Erſcheinung von männlicher Schönheit. „Verzeihen die Damen, wenn ich ſtöre“, ſagte er mit langſamer Betonung, die ſofort den Ausländer erkennen ließ; „wohnt hier Frau Witwe Romberg?“ Die ſo Angeſprochene zuckte leicht zufammen, doch faßte ſie ſich raſch wieder und nickte zuſtimmend. Frau Romberg wohnt hier, bitte, mit wem habe ich die Ehre, zu ſprechen?“ „Wie ich ſehe, ſind Sie im Begriff auszugehen, Frau Romberg,“ erwiderte der Fremde,„ich werde mir deshalb er⸗ lauben, ſpäter zu kommen, bitte, um welche Zeit iſt es Ihnen angenehm, denn mein Auftrag iſt mehr als geſchäftlicher Natur, und ſeine Erledigung fordert mehr Zeit, als Sie augenblicklich zur Verfügung zu haben ſcheinen.“ Die Konverſation, die dem Fremden zuerſt eiwas ſchwer fiel, floß jetzt geläufiger. Frau Romberg ſah ihn ſchweigend an, ihre Augen hingen prüfend an dem ſchmalen, blaſſen Ge⸗ ſichte, über das ein jähes Rot huſchte. Plötzlich trat ihr das Bild ihres Kindes in ganzer Klarheit vor die Seele, wie war es ſo ganz das Ebenbild des Vaters. Wenn ihr dieſe großen, blauen Augen entgegenſtrahlen, ſo ſieht ſie die Augen ihres Kindes, ihres Sohnes! Sie ſtreckte dem Fremden die Hand entgegen,„Karl Romberg“, kam es leiſe über ihre Lippen.„Ja, ja, Karl Romberg, Karl Romberg, der bin ich, ja der bin ich!“ rief er, und Tränen ſchwammen in ſeinen Augen.„Endlich, endlich habe ich Dich gefunden, liebe, gute Großmama!“ In eine nicht endenwollenden Umarmung halten ſich zwei glückliche Menſchen umſchlungen. Ach, Großmama, wie habe ich mich auf dieſen Augenblick gefreut!“ Luiſe, die bei der Begrüßung ſeitwärts getreten, war ganz rot geworden, man ſah das erregte Pochen ihrer Bruſt, die lebhaften Bewegungen ihres leicht geſchwellten Buſens. es hervor. Raſch wandte ſich die ſchlanke Geſtalt verbeugend nach Luiſe.„Wohl meine liebe Kouſine, Großmama?“„Doch nicht, Fräulein Luiſe Krollmann, heißt die Dame, ich bitte, zu entſchuldigen, in der Erregung hatte ich ganz vergeſſen Dich, liebe Luiſe, meinem Enkel Karl vorzuſtellen“ Mit den Manieren eines vollendeten Kavaliers führte Karl Romberg Luiſens Hand an ſeine Lippen. In die Wohnung zurückgekehrt, begann Karl ſeine Er⸗ zählung, als er der Großmutter von den letzten Tagen ſeines Vaters erzählte, als ſie erfuhr, daß ihr einziger Sohn ſchon vor nahezu vier Jahren ſtarb, von einem kückiſchen Fieber weggerafft, kurz vor ſeiner, ſo oft ſchon verſchobenen Reiſe nach ſeiner alten Heimat, ſeiner heißgeliebten Mutter, da brach die alte Frau in Tränen aus und ſank nieder an die Bruſt ihres Enkels. Er ſah ihr mit vollem Blick der Liebe in die Augen,„faſſe Dich, Großmama, ſchicke Dich in das Un⸗ abänderliche, der liebe, gute Papa ſagte mir noch kurz vor ſeinem Scheiden, ich ſolle Dich aufſuchen, Dir eine Stütze, eine neue Stütze ſein, und wenn ihn der Himmel zu ſich nähme, ſo möchte ich, der Enkel, den Sohn, Dein Kind erſetzen. Er erzählte mir ſo viel Gutes von Dir, Großmama, ich habe Dich deshalb ja auch ſo lieb, ach, ſo unſäglich lieb, ich werde immer, immer bei Dir bleiben, alles das ſein, alles, was der Papa Dir geweſen! Weinend hielt ſich die greiſe Fran an ſein Herz gepreßt. Nach und nach kehrte die Ruhe wieder etwas zurück, verloren war ihr der Sohn ſchon viele Jahre, oft glaubte ſie ihn nicht mehr unter den Lebenden, doch blieb die Hoffnung im Kampfe mit dem nagenden Zweifel Sieger, nun iſt auch ſie dahin! „Ich danke Dir für Deine unendliche Liebe, mein guter Karl“, flüſterte ſie,„ich habe den bitteren Kelch bis zur Neige geleert, es iſt beinah zuviel für mich geweſen.“ Seit jenen Oſtern iſt ein Jahr vergangen; auch heute lagert wieder heller Sonnenſchein über Wald und Flur, rings umher iſt noch alles kahl und ſtill, doch jeder Frühling treib! neue Knoſpen und Blüten und wirft Abgeſtorbenes vermodernd in den Staub, und ſo feiert auch dieſer Frühling ſeine Oſtern; himmlich klingen die ſüßen Oſterglocken auch heute wieder durch den ſegensvollen Morgen und in ungeahnten Wonnen erzittern zwei Menſchenherzen, fie läuteten den Herzensfrüh⸗ ling ein. Karl Romberg weilte einige Wochen bei ſeiner Groß⸗ mutter. Luiſe, die ihr immer mit Liebe und Verehrung von früher Jugend auf eine zweite Tochter war, beſuchte die alte Dame täglich. Karl lernte das Mädchen kennen, das ſein Herz und ſeine Sinne mit der elementaren Gewalt einer erſten Leidenſchaft gefangen nahm. Heute am erſten Oſtertag traten als Verlobte, als glückliche Brautleute, Luiſe und Karl, vor die Großmama. Befangen blickte ſie zur Erde, ihre Wangen röteten ſich und ihr Buſen wogte höher, ſeine Augen waren entzückt von dem lieblichen Bilde, das ſie in ihrer Verwirrung bot, er öffnete den Mund, um ſich den Segen zu erbitten, der ihnen aus tief fühlendem Herzen erteilt wurde. Mit beben⸗ der Stimme und mit gefalteten Händen dankte die alte Frau. „Gnädiger und gütiger Himmel, was Du mir im Mit⸗ tage des Lebens genommen, am Abend haſt Du es mir wieder V In dieſen zwei glücklichen Herzen ſind meine Kinder wieder auferſtanden, ich danke Dir für dieſe herrliche Oſtern!“ Und nun beginnt eine glückſelige Zeit ein Träumen, ein Hoffen. Reine ſtarke Liebe hat zwei Herzen enffacht, in ihnen heilige Oſtern gefeiert. Jolkswirtschaft. Am Geldmarkt waren die Geldſätze bis gegen Wochenſchluß, wo der Diskont um anzog, beinahe unverändert. Die Börſe war dieſe Woche hindurch, wie dies ſchon die Feiertage bedingten, nicht allzu lebhaft. Die deutſche Induſtrie war in letzter Zeit erfreulicher⸗ weiſe gut beſchäftigt. Arbeiterentlaſſungen und Betriebsein⸗ ſchränkungen in größerem Umfange, wie ſie zu Beginn dieſes Frühjahrs in verſchiedenen größeren Etabliſſements vor⸗ kamen, ſind nicht zu verzeichnen. Allerdings läßt die Lage im Eiſen⸗ und Kohlenmarkt noch manches zu wünſchen übrig. Auf dem Eiſenmarkt iſt der Verkehr nach wie vor ſchwach. Mehrere Werke nahmen zu Produktionseinſchränkungen ihre Zuflucht, um die gegenwärtige Stagnation überwinden zu können. Aehnlich verhält es ſich auf dem Kohlenmarkt, wo das Kohlenſyndikat weitere Förderungseinſchränkungen be⸗ ſchloß. Von Amerika wird eine weiter anhaltende günſtigere Ent⸗ wicklung des induſtriellen und wirtſchaftlichen Lebens ge⸗ meldet. Obwohl der amerikaniſche Bahnenmarkt im Laufe dieſer Woche ziemlich ruhig verlief, ſo war doch die Tendenz ein gut behauptete. Kupferwerte lagen zu Beginn dieſer Woche etwas ſchwach, erholten ſich jedoch gegen Wochenſchluß. Die amerikaniſche Induſtrie ſcheint ſich ebenſo raſch als der Niederſchlag der Konjunktur erfolgte, auch wieder zu erholen. Die allgemeine Geſchäftslage erſcheint heute allgemein als ge⸗ beſſert und die Nachfrage nach amerikaniſchen Papieren iſt heute prozentual ſtärker als früher. Namentlich in amerikaniſchen Bahnen herrſcht rege Nachfrage in Deutſchland. Ueber eine 100 Millionen⸗Anleihe der Stadt Berlin be⸗ richteten wir in einer unſerer letzten Nummern. Die Höhe der Anleihe hat im erſten Moment überraſcht. Die Anleihe wird jedoch erſt im Juni und dann nur zur Hälfte zur Sub⸗ ſkription aufgelegt werden. Maßgebend hierfür war die erſt kürzlich ſtattgehabte Emiſſion der deutſchen Reichsanleihe und preußiſchen Konſols. Man verſpricht ſich jedenfalls von der Verſchiebung des Zeichnungstermins eine lebhaftere Beteili⸗ gung der Kapitaliſten an der Emiſſion. Von der Reichsbank verlautet nach wie vor eine ſtarle In⸗ anſpruchnahme des Inſtituts. Die zu Anfangs dieſes Monats vorgeſehene und auch auf die Feiertage prophezeite Diskonk⸗ ermäßigung der Reichsbank mußte deshalb unterbleiben. Was die hieſigen induſtriellen Verhältniſſe anbelangt, ſo ſind die Betriebe gut beſchäftigt. Auch diejenigen Etabliffe⸗ ments, die zu Beginn dieſes Jahres unter Abfatzmangel zu leiden hatten, waren infolge ſtärkerer Nachfrage in den Stand geſetzt, den vollen Betrieb aufrecht zu erhalten. K. 6. Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) MNaunheim, 28. ApeI Zellſtofffabrik Waldhof⸗Mannheim. W. Das Geſchäftsjahr 1907 hat wieder ein günſtiges Refultat zu bergeſchnen. Das Unternehmen war im ganzen Jahr voll be⸗ ſcheftigt und konnte die tviederum weſentlich erhöhte Produktion ſchlank abgeſetzt werden. Die Produktion betrug im Jahre 1907 61 002965 Ko. gegen 54 898 799 Ko. im Vorjchre, alſo gegen 1906 mehr 6 604 166 Ko. Die Umbauten ſind fertiggeſtellt. Um jedoch den in dem Ver⸗ krag mit der„Paphrus.⸗G., Mannheim, eingegangenen Lie⸗ ferungsverpflichtungen nachkommen zu können, ſind weitere Neu⸗ und Umbauten in dem Waldhofer Werk nötig, die zum Teil ſchon im laufenden Jahre in Angriff genommen würden, deren Fertigſtellung aber erſt 1909 zu erwarten iſt. Die Ruſſiſche Aktiengeſellſchaft Zellſtoffabril Waldhof bei Per⸗ nau(Livland) hat auch im abgelaufenen Geſchäftsjahr befriedigend gearbeitet. Die Steigerung des einheimiſchen Konſums hat dauernd angehalten, aber auch die Produktion dieſer Geſellſchaft hat ſich wie⸗ pbDerum erhöht, wodurch ſich die Geneval⸗Unkoſten weiter ermäßigten. Immerhin ſteht noch ein Quantum von ca. 45 Prozent der heutigen Produktion für den Export zur Verfügung. Um dem weiter ſteigen⸗ den Bedarf ſofort entſprechen zu können, ſind die nötigen Ver⸗ größerungen vorgeſehen und teilweiſe ſchon in Angriff genommen. Für den Holzbedarf hat die Geſellſchaft mehrjährige Verträge laufen. Der Verwaltungsrat hat beſchloſſen, die Verteilung einer Dividende bon 6 Prozent für 1907 der am 1. Juni n. St..c. ſtattfindenden Generalverſammlung vorzuſchlagen. Das weitaus wichtigſte Ereignis in dem abgelaufenen Geſchäfts⸗ Jahr iſt die Fuſion mit der Zellſtoffabrik Tilſit.⸗G. in it Uebernahme der geſamten Aktiva und Paſſiva dieſer Geſellſchaft. In den letzten 9 Monaten des Jahres 1907 hat die Zellſtoffabrik Tilſit .⸗G,., jetzt Zellſtoffabrik Waldhof, Tilſit, trotzdem die Umbauten noch uinicht vollendet ſind, vecht zufriedenſtellend gearbeitet, ſodaß ſie nach wieder reichlichen Abſchreibungen und Ausſchüttung der vertraglich feſtgelegten 20 Prozent p. r. t. Dividende auf die im Umtauſch Zellſtoffabrik Waldhof⸗Aktien noch einen kleinen Ueberſchuß erzielte, der in dem Gewinn erſcheint. Die erwarteten Vorteile, die bei der Fuſion maßgebend waren, werden ſich ſelbſtwerſtändlich erſt im lau⸗ fenden und in den ſpäteren Jahren zeigen können. Die Koſten der Fufion ſind der Spezialreſerve entnommen. Der Walbbeſitz iſt von 1885 Hektar Ende 1906 auf 2170 Hektar Ende 1907 geſtiegen. Da die Frage der Holzbeſchaffung für die Zellſtoffabrikation immer wichtiger und die rechtzeitige Beſchaffung der geeigneten Holzſorten immer ſchwieriger wird, hat die Geſell⸗ ſchaft durch in dieſem Jahre erfolgte bedeutende Waldkäufe und Abſchlüſſe in Rußland den größten Teil des Holsbedarfes auf eine längere Reihe von Jahren geſichert. Allerdings wurde daburch die ſofortige Inveſtierung don weiteren großen Kapitalien nötig. Die Ausſichten für das laufende Geſchäftsjahr können wieder algs günſtig bezeichnet werden und ſind bereits Anzeichen vorhanden, daß auch das amerikaniſche Geſchäft wieder in normale Bahnen kommen wird. Die Koſten der Rohmaterialien, wie Holz, Kohlen ete., werden zwar wieder höhere werden; auch die Löhne betvegen ſich Hauernd in ſteigender Richtung, dagegen lommen die Vorteile der berbeſſerten Einrichtungen immer mehr zur Geltung. Da auch dieſes Jahr die Pröduktion für das laufende Jahr 1908 ganz ver⸗ kauft iſt, teilweiſe auch ſchon Abſchlüſſe pro 1909 getätigt ſind, ſo ſtellen zu köonnen. 985 8 e Die Aktiva zeigt folgende Werte: Liegenſchaften 383 04/.78(217.845), Fabrikgrundſtücke, Eiſenbähn und Ducai⸗ unlage Waldhof M. 658 856 68, Fabrikgrundſtücke, G Hafen und Kanalanluge Tilſit M. 595,884.58, zuſamme 1254 488.23, Gebäude, Maſchinen, Apparate ſtlien Waldhof M. 7 575 02502, Gebäude, Maſchinen, Apparate, Utenſtlien und Fuhrwerke Tilſtt M. 5784 022.04, zuſammen Mark 18 309 047,06, fertige Fabrilate(inkl. Winterlager Antwerpen) M. 518 142.16(422 073), in Fabrikation befindliche Stoffe Mark 111 793.22(85 923), Rohſtoffe und Brennmaterial M. 774 468.87 (129 186), Holzvorrat inkl. gekaufte Waldungen M..954 235.71 (4 539 857), Erſatz, und Reparaturmaterial M. 1312.179.68 (821 820), Debitoren M. 15 7568 162.90(11 448 132), vovaus⸗ begeahlte Zinſen, Unfall⸗ und Feuerverſicherungsprämien Mark 41284.08(4828), Wechſel⸗ und Kaſſenbeſtände M. 1 059 297.89 (412 942, Effekten M. 158 492 759.30(15 410 269), Pyrit⸗ Mutungs⸗Konto M. 3508.70, Die Paſſipa verzeichnet u..? Kreditoren 185 M. 7 228 868.68 wichterhobene Dividende M. 300, Obligationszinſen pro 2. Semeſter 1907 M. 159 708, nichterhobene Obligationszinſen M. 12 600, Reſerbe für Frachten und Berufsgenoſſenſchaft M. 98 517.15, im Hahre 1908 fällig werdende Holgkaufſchillinge und Holgfrachten M. 271 807.98, Delkvedere⸗ und Dispoſitionsfonds M. 28 182.21, Aſſekurang⸗ a metä⸗Konto M. 28 787.43. Stiftung iſt gebucht mit M. 119 950.27. An Unkoſten und Tantiemen waren M. 2 480 998.82(Mark 1 896 830.84), an Steuern, Umlagen M. 332 189.55(238 862.88) Atig. Der Aufwand an Gvatifilationen, Krankenkaſſen⸗Beiträgen, Unterſtützungen beträgt M. 265788.38(221 482.94). Dieſen Zif⸗ fern ſteht das Erträgnis gegenüber und zwar: Ueberſchuß auf Waren⸗Konto und Ertrag aus Effekten Mark 8 267 431.18 6 102 860), Vortrag Waldhof aus 1906 M. 1 572 042.05, Vortrag Dülſit aus 1906/07 M. 41 938.28, zuſammen M. 9 881 411.46. Nach Abzug der Handlungsunkoſten, Steuern, vertrags⸗ und ftatutenmäßigen Tantismen— berechnet gemäߧ 29 der Stat. aus der nach Abzug ſämtlicher Abſchreibungen und Rückſtellungen und nmaoch Ausſchüttung von 4 Prozent Dividende berbleibenden Summe)— Grattfikationen an Beamte, Werkführer, Arbeiter ete. herbleiben von dem Bruttogewinn M. 5 520 649.03, zuzüglich Vor⸗ krag aus 1906 M. 1 614 980.28, zuſammen M..184 629.31 5 518 083.12), wovon folgende Abſchreibungen beantragt werden: Praz. auf Grundſtücke, Eiſenbahn⸗ und Quaianlage M. 55 273.38, Proz, auf Gebäude, Maſchinen, Apparate und Ütenſilien Mekrk 1143 716.27, ſodaß ſich ein Reingewinn von M. 5 935 689.66 4772 04.05) ergibt. Nachdem der Kapitalreſervefonds die vorgeſchriebene Höhe um Ms gas 706.68 überſchritten hat, kommt die Zuweifung zur Spe⸗ e mit M. 200 000 in Abgug. Von den verbleibenden 8 785 689.66 ſollen verwendet werden: 4 Prozent Divi⸗ enbe aus M. 16 000 000 Aktienkapital M. 640 000, 4 Prozent Dividende für 9 Monate aus M. 3 000 000 Aktienkapital M. 90 900, ſodaß M. 5 0058 689.66 zur Verfügung der Generalver⸗ ſammlung ſtehen. Die Summe ſoll wie folgt verwendet werden: 21 Pebgent Superdiyidende aus M. 16 000 000 Aktien⸗ Japital M. 8 860 000, 16 Progent Superdividende für 9Monatte aus M. 8 000 000 Aktienkapital M. 360 000,Vortrag auf neue Rechnung Mark 1 285 689.11, alſo im ganzen 28 Prozent Dipidende auf 16 Millionen und 2 0 Prozent auf 3 Millionen auf 9 Monate M. 4 450 000. Nach Genehmigung dieſes Antrages werden ſich pro 31. Dezember 1907 ſtellen: die Hationen— Abſchreibungen auf Immobilien und Einrichtungen in Waldhof— auf M. 18 455 881.75, der Kapital⸗ züglich Fuſtonskoſten M. 612 594.21 auf M. 2112 405 79, der Pen⸗ fionsfonds auf M. 300 000, zufammen M. 26 711 494.17. gegen die Stammaktien der Zellſtoffabrik Tilſit.⸗G. gegebenen FPPP000000T0TTTdTdTdbnennn 66 021 590), Akzepte Tilſit(inzwiſchen eingelöſt) M. 2 690 000, Die Dr. Carl Clemm⸗ reſervefonds auf M. 10 848 709.88, der Spezialreſervefonds ab⸗ Deutſche Steinzeugwaarenfabrik für Canaliſation und Chemiſche Induſtrie in Friedrichsfeld(Baden) W. Das Geſchäftsjahr 1907 iſt ziemlich normal berlaufen und ein befriedigendes Ergebnis erzielt worden. Die bedeutenden Mehrkoſten, die der Betrieb durch die nicht unerhebliche Preisſteigerung der Kohlen hatte und die noch erhöht wurden durch zeitweiſe gelieferte minderwertige Kohlen, ſowie durch die Aufbeſſerung einiger im Tagelohn be⸗ ſchäftigter Arbeitergruppen, konnten durch entſprechende Er⸗ höhung unſerer Verkaufspreiſe wieder ausgeglichen werden. Verluſte an Außenſtänden ſind ſo gut wie gar keine zu vey zeichnen. Die Nachfrage nach den Fabrikaten war bis zum Herbſt eine rege. Im letzten Quartal ließ der Eingang an Auf⸗ trägen aber zu wünſchen übrig. Dieſer Zuſtand hält zurzeit auch noch an. Durch den hohen Leihſatz des Geldes wurde nicht nur die Privatbautätigkeit, ſondern auch die der Städte ungünſtig beeinflußt. Manche von den Städten vorgeſehene Kanaliſationsausführungen wurden und werden zurzeit noch weiter zurückgeſtellt. Durch die verringerte Bautätigkeit fin⸗ det ſeitens der Konkurrenz ein ſtarkes Angebot von Handels⸗ ware für die Privatbautätigkeit zu weit heruntergeſetzten Preiſen ſtatt, mit der auch die Geſellſchaft für dieſe Qualität Schritt halten muß. Die hohen Kohlenpreiſe und Arbeits⸗ löhne müſſen für das laufende Jahr weiter gezahlt werden. Es beträgt: Der Bruttofabrikationsgewinn pro 1907 M. 1 120 412.99(1056.482.24), der Reingewinn pro 1907 beziffert ſich auf M. 589 459.05(M. 508 452.86), hierzu Ge⸗ winnvortrag aus 1906 M. 39 415.74, Summa M. 578 874.79, wovon die Aktionäre 4 pEt. Vordividende auf das Aktien⸗ kapital von M. 2 500 000 erhalten d. i. M. 100 000, ver⸗ bleiben M. 478 874.79, die der Generalverſammlung zur Ver⸗ fügung geſtellt werden. Für die Fürſorge der Angeſtellten und Arbeiter, ſowie deren Familien wurden im Geſchäftsjahre 1907 M. 35 396.07 gezahlt. Sofern der Vorſchlag des Vorſtaudes von der General⸗ verſammlung angenommen wird, gelangen zur Ausſchüttung noch 10 pPCt., Superdividende d. j. M. 250 000. Es ſollen überwieſen werden: dem Aufſichtsrat Mark 25 000, dem Spezialreſervefonds M. 50 000, der hieſigen ebangeliſchen Kirchengemeinde als Beihilfe zur Aufbringung der Zinſen für ein zum Kirchenbau aufgenommenes Darlehen M. 1000 und auf neue Rechnung ſollen M. 152 874.79 vorge⸗ tragen werden. Der geſetzliche und der Spezialreſervefonds würden durch die oben beantragte Ueberweiſung von M. 50.000 52 pEt. des Aktienkapitals von M. 2 500 000 d. i. M. 1 300,000 be⸗ tragen.—— Wie aus dem Vortrag von M. 152 874.79 hervorgeht, hätte die Geſellſchaft wohl die gleich hohe Dividende wie im in Anbetracht des heute noch nicht überſehbaren Verlaufs des neuen Geſchäftsjahres und in Hinblick auf möglichſte Stetig⸗ keit der zukünftigen Dividenden vorſichtigerweiſe nur 14 pCt. Dividende(i6pet) in Porſchlag Die Bilanz weiſt folgende Ziffern au Geleiſe Anlage M. 49,111.50(M. 54.022), Eigene Fabrik⸗ kanaliſation M. 57 875.80(M. 52 988), Maſchinen Mark 587 229.10(M. 491 245), Mobilien M. 22 066.70(20 049), Inventar M. 59 000.20(M. 53 831), Modelle und Formen: Abſchreibung per 1907 25 pet., M. 4879.55(M..—). Reſerveteile M. 8982.85(M. 9776), Vorausbezahlte Verſiche⸗ rungs⸗Prämie: auf 2 Jahre vorausbezahlte Prämie für In⸗ haltsverſicherung M. 7880.92(M. 11719), Avale M. 34 000 (M. 34 000), Kautions⸗Depot⸗Konto des Vorſtandes Mark 10 000(M. 10 000), Kaſſa M. 11 738.87(M. 4686), Wechſel M. 18 388.40(M. 35 407), Effekten M. 107 261.90(Mars 110 046), Debitoren M. 686 773.04(M. 733 279), Vorräte aller Art M. 463 286.86(M. 434 369) Die Paſſiva verzeichnet: Kreditoren M. 325 459.72 (M. 210 223.81), Akzepte: Laufende Akzepte M. 14 386.15, Verſicherungskonto: Reſerve per 1907 M. 11 993.70, Aval⸗ Konto: Gegen den gleichen Aktivpoſten M. 34 000, Kautions⸗ Effekten des Vorſtandes: Gegen den gleichen Aktivpoſten M. 10.000, Sicherheitshypothek der Gemeinde Seckenheim: M. 168 000. 985 Die Erträgniſſe im Haben des Gewinn⸗ und Verluſt⸗ Kontos inkl. Vortrag beziffern ſich auf M. 1165 634.24 (1 080 930.66), denen im Soll gegenüberſtehen: Handlungs⸗ unkoſten M. 356 454.57(817415.46), Steuern und Feuer⸗ verſicherung M. 45 529.83, Beiträge zur Fabrikkrankenkaſſe, Hilfskaſſe und Invaliditäts⸗ und Altersverſicherung Mark 23 402.37, Beiträge zur Unfallverſicherung M. 11 993.70, Ab⸗ ſchreibungen M. 149 378.98(178 485.52). * 1*** Telegraphiſche Handelsberichte. Deutſcher Reichsbank⸗Ausweis vom 15. April 1908. (Mill. Mk.) egen die Aktiva:: orwoche. Metall⸗Beſtand..„ 915 488 000, + 85 871 000 Reichs⸗Kaſſen⸗Scheine„„„ 66 343000. 775 000 Noten anderer Banken„„„„ 33 61 000 8 898 000 Wechſelbeſtand„„„„„„ 968 740 000— 112 819 000 Lombarboarlehenn„„„ I13 296000— 27 651 00 Effektenbeſtand„ 4„„„154 351000— 7241 000 Sonſtige Aktivann„„ 116 735 000 + 13 198 000 Paſſiva: Grundkapitall.„„% 180 000 000 unverändert Reſervefondss„„„ 64 814 000 unverändert Notenumlauf„„„„„1517 745000— 125 627 000 Depoſiten„„ 570051 000 + 849 6000 Sonſtige Paſſiva„ 33 774000 742000 Die deutſche Reichsbank befindet ſich mit Mk. 29 674 000 in, der Notenſteuer, gegen eine ſolche von Mk. 199 795 000 am 7. April 1908 und gegen eine Notenſteuer von Mk. 10 291 000 am 15. Aprit 1907. 5 85 8 Dieeutſche Eiſenbahngeſellſchaft, Frankfurt a. M. Der Rein⸗ gewinn beträgt laut Frk. Ztg.“ 288 114 gegen M. 215 753, die Dividende 576 Prozenf gegen 5 Prozent. ſchon mehrere Jahre erträgnislos blieb, wendet ſich nunmehr an die Aktionäre, Es ſoll, lt.„Frkf. Ztg.“, eine außerordentliche Ge⸗ — mäß auf dz 38* 8 wurde das Exportgeſchäft durch die kritiſchen Zuſtände in den Vorjahre zur Verteilung vorſchlagen können, ſie bringt aber ufe: Aktipgz Ton⸗ gruben M. 110262.99(M. 75 718.21), Grundſtücke Mark⸗ 388 495%01,(M. 46,697.47), Gebäude M..820 766.30. 115 9 55(M. 691588) Brennöfen M. 495419.37“(M. 518647½ Soulpamplon) Der Schnelldampfer Telegramm⸗Adreſſe: Margold. nicht eingelöſte 2 Dividendenſcheine von 1906 M. 320, Unfall⸗ Filzfabrik A⸗G. Ful da. Das Unknernehmen, das: 12 2 7 neralverſammlung einberufen werden, auf deren Tagesordnung der Antrag auf Herabſetzung des Grundkapitals um 500 000 Mk auf 1 Million ſteht. Chemiſche Fabrik Griesheim⸗Elektron. Infolge rechtzeitiger Erweiterung der Betriebe hat die Geſellſchaft an der günſtigen Geſchäftslage des abgelaufenen Jahres vollen Anteil gehabt. Der Umſchwung der Konjunktur im vergangenen Jahre hat in Verbindung mit dem überaus angeſpannten Geldm erkt naturge⸗ ie Lage der chemiſchen Induſtrie eingewirkt. Auch Vereinigten Staaten von Amerika und einigen anderen eurd⸗ päiſchen Ländern beeinträchtigt. Dennoch kounte die Geſehlchaft laut„Fr', Ztg.“ die Mehrzahl ihrer Betriebe aufrecht erhaſten und ſie gofft, dies auch fernerhin tun zu können.— Der Rein⸗ gewinn beträgt 3 872 204 Mark gegen M. 3 416059, die Dioi⸗ dende 14 Prozent(gegen 12 Prozent i..), der Beuttogewinn N. 8 233 670 gegen M. 7009 271. Aluminium⸗Induſtrie.⸗G. Neuhauſen. Die diesjährige Generalperſammlung nahm einen ziemlich lebhaf⸗ ten Verlauf. Nach der„Neuen Zürich. Ztg.“ wurden von den Aktionären eine Reihe von Bemängelungen vorge⸗ bracht, ſo, daß die Dividende von 26 auf 20 Prozent veduziert werden, daß der Geſchäftsgang für eine ſo große Ge⸗ ſellſchaft ſehr knapp gehalten, der Gewinn nur in einem Poſten angegeben und die Tantieme im Bericht nicht ziffernmäßig aus⸗ gedrückt iſt. Trotz der großen Tantiemen hätten Berliner Ver⸗ waltengsräte ihre Aktien zu hohen Preiſen nach der Schweiz ah⸗ geſtoßen, worauf nachher die Mitteilung über Preisreduktion aus Deutſchland getkommen ſei. Von Seiten der Verwaltung wurde, laut„Frkf. Ztg.“, erwidert, daß die Verhältniſſe der Geſellſchaft im letzten Jahr ohne ihr Verſchulden ungünſtig geworden ſeien. Berlin, 18. Abril. Der Verwaltungsrat der Geſell⸗ ſchaft für elektriſche Beleuchtung in Peters⸗ burg beſchloß, in der auf den 2. bezw. 15. Mai einzuberufenden Generalverſammlung die Verteilung einer Dividende von 6 Prozent(gegen 10 Prozent im Vorjahre] vorzuſchlagen. Der Ueberſchuß, der nach Abkürzung aller Betriebsausgaben, Steu⸗ ern, Abgaben, Zinſen ete, verbleibt, beläuft ſich auf 380 429,30 Rubel gegen 892 159,46 Rubel im Vorjahre. Für Abſchreibung und Ueberweiſung an den Reſervefond werden 650 000 Rubel (gegen 570 000 Rubel i..] verwendet, außerdem wird eine be⸗ ſondere Rückſtellung von 200 000 Rubel zur Beſtreitung der durch die Ausgabe neuer Aktien erwachſenen Unkoſten vorgenom⸗ men. In der vorjährigen ordentlichen General⸗Verſammlung hatte ſich die Verwaltung bereits ermächtigen laſſen, die Geneh⸗ migung der Regierung zur Ausgabe von 3 Millionen Rubel Stämm⸗ oder Vorzugsaktien nachzuſuchen. Die Genehmigung iſt inzwiſchen erfolgt. Die Verwaltung beſchloß nun, zur Be⸗ ſeitigung der ſchwebenden Schuld, dieſe 3 Millivnen Rubel untet Form von Stammaktien den Aktionären innerhalb einer noch feſtzuſetzenden Friſt zum Bezug anzubieten. * Cchicags, 18. April. Die neue Zentralbahn in Illinois ließ eine erſte Hypothek auf ihre Inventar ein⸗ trägen, die als Sicherheit für die mit 4 Prozent verzinsliche, im Jahre 1928 rückzahlbare Bonsausgabe bis zu dem Höchſtbetrage von 30 000 000 Dollar dienen ſoll Das Geld ſoll zur Beſſerung und Erhaltung der Linie Verwendung finden 55*.* e 855 KHeferſeeiſche Schiffahrts⸗Lelegromme. Ie New⸗Nork, 18, April,(Drahtbericht der White Star Line „Adriatie“, am 8. April von Southawplön ab, it bente vormittag hler angstommen. Sonthämpton, 17. Aßril.(Draßtbericht der Amerikan Line Southampton); Der ⸗Schnelldampfer„St. Paul“ am 11. April von Neww⸗Nork ab, iſt heute nachmittag hier angekommenn. Meitgeteilt durch das Paäſſage⸗ und gteiſe⸗Zureau Gunde lach& Bärenklan Nachf. in Mannhetm, Bahnhofplatz Nr.* direktl am Hantthabnbof. Dampferscrpeditionen des Norddeutſchen Lloyd in Bremen ab Bremerhaven vom 19. April bis 25. April 1908: Kaiſez Wilſelm der Grobe“ am 21. April nach New⸗York über Soutbhampton⸗ Cherbourg,„Caſſel“ am 23. April nach Baltimore,„Kleiſt“ am 23 April nach Oſtaſien.„Main“ am 25. April nach New⸗Jork direkt, „Würzbarg“ am 25, April nach Braſilien. ** Marx& Goldschmidt, Mannheim Fernſprecher: Nr. 56 und 1637 Proviſtonsfrei! 7 18 April 1908. 2— Wir ſind als Selbſtkontrahenten 2 85 Gaufer 2 1 unter Vorbehalt: 05 00 eeeeeeeeen n eeeeeeee eeeee ere=eeeeereee ekeerdeeeeeeeeeeeexRRxx .⸗G. für Mühlenbetrieb, Neuſtadt a. d. H. 118„ Atlas⸗Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Ludwigshafen M. 280— Badiſche Feuerverſicherungs⸗Bank M. 230 Baumwollſpinnerei Speyer Stamm⸗Aktien 66— „ Vorzugs⸗Aktien 100 Benz& Cöo., Rheiniſche Gasmotoren,. Mannheim 138* Brauerei⸗Geſellſchaft vorm. Karcher, Emmendingen 27:r A24ifr Bruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft 9³— Bürgerbräu, Ludwigshafen— 280 Chemiſche Fabrit Heubruch— 75 zfr Daimler Motoren⸗Geſellſchaſt, Untertürkheim, Lit. A. 178— I5 8 1* Lit. B. BAzfr Fahr Gebr.,.⸗Geſ., Pirmaſens—.—5 Filterfabrik Enzinger, Worms 8— 2²⁵ Flint, Eiſen⸗ und Vronecegießerei, Mannheim 86— Frankenthalet Keſſelſchmiede 85— Fuchs, Waggonfabrit, Heidelberg— 154 Herrenmühle vorm. Genz, Heidelberg 98— Lindes Eismaſchinen 17⁴ 5 Linoleumfabrik, Maximiliansau 11⁴— Lothringer Baugeſellſchaft, Metz 85—— Lux'ſche Induſtriewerke,.⸗G. Ludwigshafen 102 Maſchinenfabrit Bruchſal, Schnabel& Henning 380— Mosbacher Aktienbrauerei vorm. Hübner 95— Neckarſulmer Fahrrad 161— Pfälziſche Mühlenwerke, Schifferſtadt 124 Nheinau, Terrain⸗Geſellſchaft 109zft— Rheiniſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G., Mannheim 110 10⁵ Rheiniſche Metallwarenfabrit, Genußſcheine M. 210— Nheiniſche Schuckert⸗Geſellſchaſt, Mannheim 110 5— Rheinmühlenwerke, Mannheim— 142 Rheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Mannheim— 110 Rombacher Portland⸗Cementwerke 128— Stahlwert Mannheim 113— Süddeutſche Jute⸗Induſtrie, Mannheim—— 74 Süddeulſche Kabel,„annheim, Genußſcheine— M. 90 Unionwerle,.⸗G., Fabrikenf. Brauerei⸗Einrichtungen 135 2 Unionbrauerei Karlsruhe 66— Vita Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Maunheim— M. 800 Waggonfabrik Raſtatt 104— Waldhof, Bahngoſellſchaft— 655ft „ Immobiliengeſellſchaft— 65 zfr Weſtendbau⸗Geſellſchaſt in Karlsruhe 87 zfr— Zuckerfabrik Frantenthal 30⁵— ——. 2:— ———— 514——. —— ———— FF0% T0000ö 8 Wochen⸗Beilage zum „General⸗Anzeiger“ der Stadt Mannheim und Umgebung. Samstag, 18. April 1908. Der projektierte Hornisgrindeturm. Anläßlich der am 12. März ds. Is. ſtattgefundenen Gene⸗ ralverſammlung der Sektion Baden des Schwarzwald⸗Vereins äußerte ſich Stadtrat und Architekt Klein über obiges Thema in etwa ſolgender Weiſe:: Der Turm ſtellt ſich in der Lage cg. 430 Meter weiter ſüdlich als das jetzige, Turm genannte Ver⸗ meſſungsſignal auf den Firſt der 1164 Meter hohen Hochfläche der zwiſchen Murg und Acher gelegenen höchſten Erhebung des nördlichen unteren Schwarzwaldes, der Hornisgrinde. Moor be⸗ deckt die Hochfläche dieſes Kopfes, der Grinde; dennoch liegt der tragfähige Baugrund, aus blaßrotem älteſten Buntfandſtein be⸗ ſtehend, der wohl von ca. 700 Meter Höhe abwärts dann von dem Urgeſtein des Granites getragen wird, nach den ſorgfältigen Probelöchern nur 1,50 Meter unter der Oberfläche. Der auf der Höhe, beſonders gegen den Dreifürſtenſtein zu liegende, in mäch⸗ ligen Blöcken und Platten vorhandene harte, quarzhaltige Sand⸗ ſtein wird das Baumaterial bilden. Der Turm iſt ganz ſüdlich geſtellt, um von dort noch den Blick in den Mummelſec zu haben und dem beſtehenbleibenden Signal keinen Eintrag zu tun; weiter um am Ende beſſer und wuchtiger auf dieſer Südweſtfläche zur Geltung zu kommen, als in der Mitte des langen Daches der Hornisgrinde, das überall, beſonders vom Rheintal her und vom Neckar bezw. der Rauhen Alb das Wahrzeichen des unteren Schwarzwaldes bildet. Der Weg zum Turer wird Donk dem Eifer des Acherner Sektionsvorſtandes(Direktor Nauwerk in Oberachern), ſchon bis Ende Mai ds. Is. fahrbar fertig und es ſei hier dankend der woackeren Gemeinde und Privobwaldbeſttzer gedacht, die opferwillig hiezu unter der Leitung des Forſtamtes Ottenhöfen beigetragen haben. Der Turm, nach den Werkplänen des im engern Wettbewerb ſieggekrönten Architekten Hermann Waldder in Karlsruhe(Er⸗ bauer vom„Moninger“, Karlsruhe, Brauerei Rothaus, Donau⸗ eſchingen, Weihenſtephan in Bapern und zahlreicher Privat⸗ brauereien wie z. B. Franz⸗Raſtatt) iſt ein eigenartig ſchönes, hochkünſtleriſch durchdachtes Bauwerk. Schon das Bauprogramm vereinigt alle im Turmbau der letzten Jahrzehnte gemachten Er⸗ ſahrungen; gehören doch der Baukommiſſion die Sektionsvor⸗ ſtände von Achern, Baden⸗Baden, Karlsruhe, Pforzheim und Mannheim und dazu die Turmbauer Architekt Prof. Biſchof; Karlsruhe vom Malbergturm und Architekt Anton Klein⸗Baden⸗ Baden vom Großherzog Friedrichsturm der Badener Höhe und Kaiſer Wilhelmsturmes auf dem Hohloh an. Während aber dort die Türme zwar aus demſelben Material beſtehen, aber meiſtens rund 24 bis 30 Meter hochanſteigen, ſoll der Hornisgrindeturm, um möglichſt wuchtig und nicht zu ſchlank zu wirken, bis Ober⸗ kante oberſter Plattformbrüſtung nur 23 Mtr. haben und ſich aus wuchtigem quadratiſchen Unterbau von ca. 8,40 Meter Seiten⸗ länge entwickeln, der ſich über der erſten Galerie(auf vornen 8,30 Meter Höhe, hinten gegen Oſten auf 9,90 Meter hoher, auch den Anbau deckender Plattform] dann auf ca. 590 Meter Seiten⸗ länge abſetzt. Oben verbreitet ſich der Turm wieder, wo man auf 20,70 Meter Höhe auf die Hauptplattform ſenkrecht, wie eiwa beim Merkurturm von Baden⸗Baden hinaustritt. Treppe und Aus⸗ tritt deckt wie dort nochmals ein weiterer 180 Meter hoher letz⸗ ter Aufbau, der, mit äußerer Freitreppe zugängig, auch die Orientierungstafeln tragen und einen ganz ungeſtörten Rund⸗ blick ergeben wird. Die L⸗armige Podeſttreppe dieſes Turmes. beguemer als die Rundtreppen, liegt originell, aber konſtruktiv quer über Eck in der Richtung des ſtärkſten Winddruckes, mit dem dort oben ſehr gerechnet werden muß. Eine ebenſo große Rolle ſpielen die Eis⸗ und Schneeverhältniſſe. Nun fügt ſich aber dem Turm weiteres an, was keine neuere derartige Anlage im Schwarzwald bei uns bis jetzt hat. Für Wanderer und Skifahrer legt ſich an den Turm ein Unterkunftsraum 8 Moter lang, 4,80 breit, alſo ca. 38 Quadratmetergroß und davor eine Steinveranda mit direktem Zugange von außen, bei 8 Meter Länge, 190 Meter breit. Turm- und Hüttenboden liegen wegen des Schnees uſw. 1,30 Meter über der Außenfläche. Zwiſchen Turm und Hütte ſchließen ſich im Erdgeſchoſſe begueme Aborte au mit Vorplätzen, für Herren und Damen. Darüber liegt die Wächterſtube, 4 Meter lang und 2,80 Meter breit und.30 Meter hoch, das ganze Innere in Holz vertäfelt an Decke, Wänden und Boden. Nochmals liegt ein ähnlich großer Raum, etwa als Um⸗ kleidezimmer für Damen geeignet, über der Wächterſtube. Ueber dem Unterkunftsraum liegt der 40 Quadratmeter große Speicher⸗ raum mit ſeißen Giebelfenſtern, den man recht gut zu einer Nachtherberge ausbilden kann, wenn ſich die Skiklubs etwa ent⸗ ſprechend finanziell beteiligen. Wächterſtube und Unterkunfts⸗ raum, allenfalls auch Speicher und oberer Raum ſind heizbar. Bei 3 Meter Lichthöhe iſt der Unterkunftsraum mit Boden, Decke und Wänden ringsum, oben und unten in Holz vertäfelt. Mäche ige Bänke entlang den Wänden erleichtern das Ausruhen und därften auch auf der Veranda noch anzubringen ſein. Kräftige Holzläden werden die Fenſter aller Räume ſchützen. Den beſten Schutz dürfte aber der Wächter bieten, deſſen Unterkunft durch Kartenverkauf uſw. und in Verbindung mit Mummelſec⸗ und Wolfsbrunnen⸗Wirt durch Abgabe von Ge⸗ tränken und kalten Erfriſchungen geſichert ſein kann. Ein kühler . Keller liegt gen Norden im Turme unter der Treppe. Es iſt zu erhoffen, daß die wichtigſten Arbeiten des Maurers und Stein⸗ hauers zum Rohbaue um die Summe von etwa 25 000 Mark gut ausgeführt werden können. Da die Turmbaukaſſe mit Pforzheim für Schluß 1907 bereits 17800 Mark in bar hat und Opfer⸗ willige, Achern ſtolz voran, bereits 6000 Mark unverzinsliche Anteilſcheine gezeichnet haben, ſo kann ruhig ſofort nach der Wegfertigſtellung der Bau begonnen und etwa nach Pfingſten der Grundſtein gelegt werden. Zum mindeſten kann bis Winter 1908 der Turmunterbau nebſt Hütbe, Abort und Wächteranbau für Wanderer und Skiläufer brauchbar auf ca. 10 Meter Höhe fer⸗ tiggeſtellt werden. Die Hütte erhält in dieſem Falle ein provi⸗ ſoriſches Dach, etwa aus doppeltem Ruberoid, das doch gleich⸗ zeitig zum Schutze gegen Schnee uſw. nötig iſt. Den Speicher⸗ raum wickelt man am beſten nach altdeutſcher Sitte und verſchalt ihn dann einſach mit gehobelten Brettern. Ans Bädern und Sommerfriſchen. *Von der Drachenſtation am Bodenſece. Zum Vorſtand der Drachenſtation in Friedrichshafen wurde auf Vorſchlag des Kuratoriums, zuſammengeſtellt aus Vertretern der an der Er⸗ richtung und Unterhaltung derſelben beteiligten Staaten(Reich, Bayern, Württemberg, Baden, Elſaß⸗Lothringen] durch die würt⸗ tembergiſche Regierung der Aſſiſtent am meteborologiſchen Landes⸗ dienſt von Elſaß⸗Lothringen zu Straßburg, Dr. Ernſt Klein⸗ ſchmidt, berufen. Bad Kiſſingen. Der Wiederbeginn der Badefaiſon hat bereits zahlreiche Kurgäſte aus faſt allen Gauen Dentſchlands nach Kiſſingen geführt. Gerade jetzt bietet Kiſſingen und ſeine Umgebung durch das Wiedererwachen der Natur einen bezau⸗ bernden Anblick. Proſpekte durch den Kurverein. *Solbad Fraukenhanſen am Kyffhänſer. Wer im Eiſen⸗ bahnwagen durch Thüringen eilt, dem bleibt das liebliche Bild des Kyffhäuſergebirges unvergeſſen. Kaiſerdenkmal und Rothen⸗ Hurg ſind Anziehungspunkte für viele Tauſende geworden. Mäch⸗ tige Salzlager durchziehen hier die Erde. Aus dieſem Stein⸗ ſalzreichtum ſchöpft Solbad Frankenhauſen am Kyffhäuſer ſeine unübertroffenen Kurmittel in Form von Trink⸗ Bade⸗ und Inhalationskuren. In zwei Badehäuſern werden die Sol⸗ und kohlenſäuren Solbäder verabreicht, und in zwei großen Inha⸗ lationsſälen wirkt ein ſalzreicher Nebel heilſam auf die Er⸗ krankungen der Atmungsorgane. Solbad Frankenhauſen bietet günſtige Aufenthaltsbedingungen. Kurkapelle, Theater Reunions, Leſezimmer ſorgen für anregende Unterhaltung. Die Geſund⸗ heitsverhältniſſe im Orte ſind die denkbar beſten. Die Zahl der Ausflüge in den Kyffhäuſer iſt ſehr groß. Geuf, Sanatorium„Silpana“, Dr. Rumler'ſche Spezialau⸗ ſtalt für Neuraſthenie. Aerztlicher Leiter und Beſitzer Dr. Ringelmann. Avenue de la Forét, 4. Es gibt wenige Städte, deren Lage und Klima ſo ſpeziell geeignet iſt zum Kuraufent⸗ halt für Neuraſtheniker, als gerade Genf. Am füdlichen Ende des herrlichen Genfer Sees gelegen, bietet dieſe Stadt durch ihr mildes, dabei anregendes und erfriſchendes Klima und die land⸗ ſchaftliche Schönheit ihrer Umgebung alle Vorbedingungen, die man an einen Kurplatz für die Behandlung genannter Leiden ſtellen kann. Vorzügliche Bahnverbindungen nach allen Rich⸗ tungen und die Annehmlichkeiten der Großſtadt bieten Gelegen⸗ heit zur Zerſtreuung und Abwechslung nach Geſchmack der Pa⸗ tienten. Es iſt eine erwieſene Tatſache, daß gerade das Klima von Genf auf Neuraſtheniker eine auffallend günſtige, beruhigende und ſtärkende Wirkung ausübt. Das Sanatorium„Silvano“ hat alſo ſchon nach dieſer ⸗Richtung hin viele Vorteile aufzuführen, die derartigen Anſtalten in anderen Orten unbedingt mangeln. Aber nicht allein hierin iſt der außerordentliche Erfolg zu ſuchen, den die Heilanſtalt Silvana in faſt allen Fällen von Neuraſthenie erzielt. In erſter Linie ſind es die langjährige Erfahrung des Beſitzers und leitenden Arztes in der ſpeziellen Behandlung genannter Leiden und die modernſten Einrichtungen des Sana⸗ toriums zur Durchführung einer ſyſtematiſchen Behandlung. Das Sanatorium Silvana liegt in erhöhter, ruhiger, geſunder, abſolut ſtaubfreier Lage, hart am Rande der Stadt Genf, reizend zwiſchen ſchattenſpendenden Bäumen verſteckt. Der Aufenthalt in derſelben kommt gewiſſermaßen einem Landaufenthalt gleich, ob⸗ wohl man die Annehmlichkeiten und Vorzüge der Großſtaot nicht zu entbehren braucht. Die verſchiedenen Villen des Etabliſſements liegen in einem hübſchen Park, deſſen iſolierte Lage vor allen Dingen den Patienten die abſolut nötige Ruhe und Stille ge⸗ währt. Die Anzahl der Patienten iſt eine beſchränkte, ſodaß jedem einzelnen das größte Intereſſe entgegengebracht wird und eine individuelle Behandlungen durchgeführt werden kann. Die Anſtalt iſt mit allem modernen Komfort ausgeſtattet. Zentral⸗ waſſerheizung und elektriſches Licht iſt in allen Räumen vorhan⸗ den. Die Zimmer ſind freundlich und luftig, Leſezimmer, Bibliothek, Billard, eine gedeckte Wandelhalle, Kegelbahn uſw. ſtehen den Patienien zur Verfügung. Die herrliche Umgebang Genks bietet reichliche Gelegenheit zu Ausflügen auf dem See und in die Berge. Als Heilmittel kommen beſonders in An⸗ wendung: Licht⸗, Luft⸗ und Sonnenbäder verbunden mit Gym⸗ naſtik, Maſſage und Waſſeranwendungen, Hydrotheraple in jeder Form, hydro⸗elektriſche Bäder, elektriſche Vierzellenbäde⸗, elek⸗ triſche Lichtbäder uſw. Die Anſtalt iſt ſerner ausgerüſtet mit einem vollſtändigen Röntgen⸗Apparat, ſowie mit Apparaten aller Art zur Anwendung von Hochfreguenzſtrömen, Einrichtungen für Kohlenſaurebäder mit Soole und anderen wirkſamen Zuſäten, manuelle Heilgymnaſtik, heilgymnaſtiſche Apparate, Vibrations⸗ therapie, elektriſche Maſſage, neueſte Apparate für elektriſche Heißluftbehandlung uſw. Die Koſten eines Kuraufenthaltes ſind ſehr mäßige und umfaſſen in einem Pauſchalpreis ſowohl die Speſen für Wohnung und Beköſtigung als auch die ärztliche Be⸗ handlung, ſodaß ein Patient neben den Koſten, die ihm je nach Art ſeines ſpeziellen Falles vor ſeinem Eintritt in die Kuranſtalt bekannt gegeben werden, keinerlei weitere Ausgaben in der An⸗ ſtalt entſtehen. Die ärztliche Leitung des Sanatoriums Silvana, Genf, verſendet auf Verlangen ausführlichen Proſpekt jederzeit gratis an Jutereſſenten und bittet ſolchen zu verlangen. Aus den Touriſten⸗ und Fremdenverkehrs⸗ Vereinen. * Der neue Feldbergturm als Laudesdenkmal für Großherzog Friedrich. Im jüngſt erſchienenen Jahresbericht des„Badiſchen Schwarzwaldvereins“ leſen wir: Die Arbeiten für den Friedrich⸗ Luiſen⸗Turm auf dem Feldberg ſind im letzten Jahre um ein bedeutendes weitergeführt worden. Unter Benützung der preis⸗ gekrönten und angekauften Projekte aus der Konkurrenz vom Jahre 1906 haben im Auftrag des Hauptvorſtandes Herr Stadt⸗ baumeiſter Thoma und Herr Architekt Ploch in Freiburg ein Projekt ausgearbeitet, das ungefähr den Wünſchen des Preis⸗ gerichts entſpricht unter Vermeidung der an den früheren einzel⸗ nen Projekten vorgefundenen Mängel. Die Beſchlußfaſſung dar⸗ über aber, welches Projekt zur Ausführung gelangen ſoll, ſteht noch aus; ſie wird von dem eingeſetzten Hauptausſchuß erfolgen, ſobald an die Ausführung des Unternehmens herangetreten wer⸗ den kann. Von vielen Seiten wurde der Wunſch uns nahegelegt, den neuen Feldbergturm als Landesdenkmal für unſeren hoch⸗ ſeligen unvergeßlichen Großherzog Friedrich I. zu errichten. Dieſen Gedanke entſpricht vollſtändig der Abſicht des Schwarz⸗ waldvereins. In allen unſeren Aufrufen und Veröffentlichungen wurde hervorgehoben, daß es ſich hier niemals um einen Aus⸗ ſichtsturm handeln könne, ſondern um die Erhaltung, bezw. Er⸗ richtung und Wiedererneuerung eines Denkmals. Er war bisher das Erinnerungszeichen des ganzen badiſchen Landes an die grüne Hochzeit unſeres Großherzogspaares Friedrich I. und Luiſe und ſoll auch in Zukunft dieſem Gedächtnis gewidmet bleiben und weiter noch ein Denkmal für die goldene Hochzeit im Jahre 1906 und für den am 28. September 1907 verewigten Großherzog Friedrich J. ſein. In Rückſicht auf die Höhe von faſt 1500 Meler muß ſelbſtverſtändlich von einem Standbilde abgeſehen und grundſätzlich unter Anlehnung an die geſchichtlichen Vorgänge eine maſſive kräftige Turmform mit Unterſtandsraum beibehalten werden. Alle Wahrzeichen des alten Turmes werden an den neuen übertragen und dieſer mit den Bildwerken und Inſchriften an die Ereigniſſe im Jahre 1906 und 1907 geſchmückt. So vird er für alle Zeiten ein Gedächtniswerk für das edle Herrſcherpagr darſtellen, das auf der höchſten Spitze des Landes errichtet, weit⸗ hin über unſer Heimatland herabſchaut, vom Bodenſee bis zum Main⸗ und Neckarſtrand, und die Erinnerung an die verfloſſene große Zeit für die nachkommenden Geſchlechter feſthält. Ein ge⸗ eigneteres Landesdenkmal wird ſich wohl kaum irgendwo im Ba⸗ denerlande errichten laſſen. Der Berchtesgadener Fremdenverkehrsverein richtete eine Petition an die bayeriſche Regierung um Erbauung einer elek⸗ triſchen Straßenbahn Berchtesgaden⸗Königsſee anſtelle der be⸗ ſtehenden Automobilverbindung, die der Gegend durch ſtarke Ent⸗ wicklung von Staub beträchtlichen Schaden verurſacht. * Das Tiroler Verkehrs⸗ und Hotelbuch. Herausgegeben bort Landesverband für Fremdenverkehr in Tirol und durch das Zen⸗ tralbureau des Verbandes, Innsbruck, Meinhartſtraße 14, gegen Poſterſaß(20 Pf. oder 20 Heller⸗Marke) koſtenlos zu beziehen. Die vorliegende 6. Auflage(1908), dieſes vom reiſenden Publikum ſehr geſchatzten Buches wurde genau überprüft und ergänzt. Ueber alle wichtigen Sommerfriſchen, Touriſtenſtationen und Kurorle gibt das Tiroler Verkehrsbuch genauen Aufſchluß; das dem Buche beigegebene Hotelbuch enthält nähere Angaben über 300 Gaſtſtätten und alpine Schutzhütten des Landes. Eine neu angefertigte Ueberſichtskarte iſt dem Buche beigegeben. Das für jeden Reiſenden nützliche Buch iſt jedenfalls ein vorzüglicher Weg⸗ weiſer durch Tirol und wird jedem, der ſich mit der Auswahl einer Sommerfriſche beſchäftigt, oder ſeine Urlaubsreiſe ia Tirol zu verbringen gedenkt, ſehr gute Dienſte leiſten. Verkehrsweſen. *Eine Bahn übers Meer. Ueber den Ozean führt die ürz⸗ lich fertiggeſtellte Bahn vom ſüdlichen Teil der Halbinſel Florida bis Key Weſt, die in Verbindung mit Dampffähren einen Eiſen⸗ bahnverkehr nach Havanna auf Kuba ermöglicht. Die Bahn ſt ein Meiſterwerk der Ingenieurkunſt, beginnt bei Miama, einem Badeorte der Südoſtküſte Floridas und geht zunächſt 30 Kilo⸗ meter weit durch Sumpfgebiet. Von Homeſtead, am Südende der Oſtküſte, geht ſie zumteil auf Brücken über die Inſelreihe, die ſich bis Key Weſt in einer Ausdehnung von 84 Kilometer hinzieht. Die Zahl dieſer auf Korallenriffen ruhenden Inſeln beträgt 42. Eine der Brücken beſteht aus 180 Bogen, auf denen die Züge etwa neun Meter hoch über dem Meere laufen. Auf manchen Strecken haben die Baukoſten für jede engliſche Meile(1,609 Kilo⸗ meter), eine halbe Million Dollar betragen. Die Entfernung von Key Weſt bis Hapanna iſt 144 Kilometer. Auf dieſer Strecke werden gewaltige Dampffähren verkehren, ſo daß die Eiſenbahn⸗ 1551 mit ihren Pullmanwagen von Newyork bis nach Kuba gehen önnen. [Neckartail DNe eeeeeneneeneeneeeneee Sehlosg⸗Hotel Heidelberg aet Schönster Frühlahrsaufenthalt— Prächtige frele Lage neben der Schlossruine. Wohnungen mit Bad e Terrassenrestaurant Möbl. Villa mit 7 Zimmer, Bad eto, zu vermleten. daäheres duroh Schloss-Hotel Heidelberg. 78744 enAAnn gommerirische Hirschhorn rl. Autenthalt, direkt am Walde, fern vom Geräusch der Welt, Gute Verpflegung. Prospekt durch Ver- gr. Saal für 300 Pers. TIf. 61 A. Buhl 8ADE —— HOrkEIS ugs RESITAUHRAN .IUIFTKUIRO Ober-Bödlertel 2gſe,- Badlscher Hol Stat. Odertal b. Bähl 4 Min, v. Behmkof Obertel. Der Neuzeit entgpr. eingeriehtst, Hüäbsche Fremdenzimmer. Bill. Peusionapr., Eigent, Jos. 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O Schür von Bern, als dirigierender Arzt zur Seite ſteht, der ſich in den letzten Jahren einen Namen gemacht hat durch ſeine wiſſenſchaftlichen Pubſi⸗ kationen und die Pionierarbelt auf dem Gebiete der Sonnen⸗ behandlung und zudem wührend einer Reihe von Jahien Pri⸗ vataſſiſtent einer der arößten medizinſſchen Berühmtheit der gegenwärtigen Zeit war. Frühlingsfaiſon im Berner Oberlaud, Zum erſten Male ſeit ih em Beſte⸗ hen hat heuer die Beatenberg⸗ bahn den Betrieb auf 1. April eröffnet. Es ſteht dieſe Neu⸗ erung im engen Zuſammen⸗ haug mit dem Aufſchwung, welchen die Kurorte des außer⸗ ordentlich milden Thunerſee⸗ ufers, nahmentlich Oberhofen und Hilterfingen, aber auch Thun, Merligen und Gunſen, als Frühlingsſtationen zu ver⸗ zeichnen haben. Peatenberg gehört trotz ſeiner höheren Lage ebenfalls in bieſe Reihe.— Mit dem 1. April hat aber auch der regere Dampferverkehr auf dem Thuner⸗ und Brienzerſet begounen; einielne Kurſe ſind friſch eingeſchaltet, andere, dit in Winter nur Teilkurſe waren figurieren jetzt als Ganzkurſe, Auch die Beatushöhlen, die im März bereits an Sonn⸗ tagen geöffnet waren, werden nunmehr d m Publikum wieder täglich zugänglich ſein. Pro⸗ ſpekte dieſer Orte verſendet das Oberländiſche Verkehrs⸗ bureau in Interlalen auf Wunſch gratis, Hohenſchwau gau (Bayeriſches Hochlaud.) Wie alljährlich iſt auch heuer während der toten Saſſon alles vorbercitet worden, un den Ruf Hohenſchwangaus alz einer erſtklaſſigen Sommer⸗ triſche zu rechtfertigen. Die Natur hat in reicher Fülle alles beſchen, was zu einem genußreichen Landaufenthalt nötig iſt: hochragende Fels⸗ zinnen und ſanft anſteigende Berge, idylliſche Seen, groß⸗ artige Wälder, in deren Schatten 72 Kllometer beſtgepflegte Wege zu Promenaden einladen, ozon⸗ teichſte, ſtaubfrele Höhenluft und blumenreiche Malten. 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Nachdem puf Grund amtlicher Daten von der Statthalter in Inn hruck zuſammengeſt ten ſtaltſtiſchen Ausweiſe über den Fremdenverkehr in Tirol und VPorarlberg in Zeit Zonm 1. Oktober 1906 bis Ende September 1907, zeigt ſich auch in der abg laufenen Saiſon im allgemeinen wiederum ein Aufſchwung in der Frequenz. Die Frequenzziffern in den letzten ſechs Erhebungsperioden Jſeit dem Jahre 1961 weiſen folgende Steigerung auf: 605977, 658 043, 718 339, 768 245, 785 493, 824 562. Hiernach ergibt ſich ſpeziell in der letzten Periode eine anz erhebliche Steigerung. Für die Zukunft laßt die Er⸗ öffnung neuer Straßenzüge, insbeſondere der Ausban der Dolomitenſtraßen, ſowie die Verwirklichung wehrerer Bahn⸗ projekte und die Tätigkeit der alpinen Vereine noch weitere Exvanſion des Frem⸗ denverkehrs m. Grund erhoffen. Neue Schnellzüge zwi⸗ ſchen Berlin und der Schwei; Uber Lindau werden im nächſten Sommerfuhrplan vorgeſehen. Die Züge follen durch Deutſchland mit der größtmöglichen Geſch windigkeit verkehren. In Ausſicht ge⸗ nommen ſind durchlaufende „Wagen zwiſchen Berlin und Luzern pder Zürich, ſowie zwiſchen Verlin und Chur. Zwiſchen Berlin und Lindau wird auch ein Schlafwag in den die L bis III. Kle führenden, aus-Zugwa gebüldeten Zügen, beſd 2 der Strecke Augsburg wird ferner ein Speiſewagen Ob dieſer auch Marienbadlel Rudofsgquelle. Stärkstes nafürliches giechtwasser gegen Gicht, ArrusanreDisthese, Blasen- 5 leiden etc. Beste Hülfe b. veralteten Leiden Marienbader Mineralwasser- Sder Versendung. ——— NYNNNN Fo vorzugliche Apfelwem Dun per Liter 28 Pfg. ab hier, lieſe von 60 2ter an, Unbekanunten gegen Nachnahme. 59887 Jakeb Seitz, Apfelweinkelterei, Schriesbein:. 28 Ruium,ůõe, ISS hIiA. 8 Süsinleiden 1 Nereg-u, f Iasenerkrankungen Aunreh ine Heilbar ZU Hause m dem Ammmmnhänserr Natürliehen Gichtwasser. An doppeltkohlemaurem binton Stärkste Tnerme. Broschülre mit Henlberichlen frel Brunpen. 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Perſonen: on Baunewitz, Rittmeiſter Chriſtiau Eckelmann. ton Baunewitz, Nitkneiſte der 2. 5 en ann Gskadron Alfred Möller. Magdebur⸗ Haus Godeck. ſgiſchen Ula⸗ Nlexander Kökert. nen⸗Regi⸗ Georg Kößler. Reus Juſſad Kallenberger. Nk. Emil Beriſch. von Höwen, Leutnant von Laufſen, Leutnant Volkharbk, Wachtmeiſter Queiß, Vizewachtmteiſter Helbig, Sergeant Michalek, Ulan Spieß, Ulan Klärchen Volkharde Major Paſchke vom 12 Fußartil⸗ Traute Carlſen. lerie⸗Regiment Nr. „ Paul Tietſch. Riktmeiſter Graf Lehdenburg vom Pfälzt⸗ ſchen Küraſſier⸗Regiment Nr. 19. Karl Neumann⸗Hoditz. Oberleutnant Saene vom Breis⸗ gauiſchen Infant.⸗Regt. Nr. 188„Felix Krauſe. Erſter Kriegsgerichtsrat(Berhand⸗ Guſtav Trauiſchold. Selter Aiegsgepigtert: HBeiftberpr Eall Kahma Imeiter Kriegsgerichtsra iſitzer) Enitl Kratzm 8„Georg Naudanz. Dritter Kriegsgerichtsrat(Ankläger) Der Protokollführerr. Karl Loher Ein einjährig⸗ſreiwilliger Unterarzt. Sigmund Kraus⸗. Eine Gerichtsor onnalg(Feldwebel) Emil Hecht. 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Perſonen: Peter Packter Alired Sieder. Liſe, ſeine Muhme 5 Nora Zimmermann. Anna Marie);; znerf Elſe Tuſchkau. Katharina) Witwen, Bäuerinnen Noſe Kleſnert. Nachtwächter„Richard Schmidt. Bauern, Bäuerinnen. Hierauf neu einſtudiert: Die Müruberger Puppe. Komiſche Oper in 1 Akt von Leunen und A. v. Beauplan. Deutſch von Ernſt Pasque. Mufik von A. Adam. Regiſſeur: Eugen Gebrath.— Dirigent: Erwin Huth. Perſenen: Cornelius, Mechaniker und Spiel⸗ warenfabrikant„„ Karl Marx. Benjamin, ſein Sohn 5„ Alſred Sieder Heinrich, ſein Neffe und Gehülfe Bertha 0 „Hugo Voifta. 8„RNoſe Kleinert. Die Handlung geht vor in Nürnberg bei Corneſlus. Nad dem erften Atück uudei eine Paufe vonu 185 Nin. Hatt. Naeues Thenter o Sintritespseife. Diemstag, 1. yil.. Dorfelung en s.. In nerer szenischer NHurfentunz u. Ia zeaer Hastutterumg. Sarmen. Priska Schoeffler Georg Lebkuchen Verlobte. Ludwigshafen a. Nx. Mannhelrn Bismarckstr. 78. Charlottenstr. 4. Osterm 1808. 78935 Neekarau. Gaſthaus„zum Badiſchen Sof“. 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Schule: die Kinder aus dem Wohnbezirk 1 1 on 15 Friedrichſchule: 05 0 29. 33 8 Neckarſchule:„ Knaben„„ (Alphornſtraße) A1 ildaſchule:„Mädchen„„ (Dammſtraße) Humboldtſchule:„Kinder„ Wohlgelegenſchule:„„ Mollſchule: 88 (Wespinſtraße) Schillerſchule:„ 85 (Emil Heckelſtraße) 125 Lindenhofſchule„„„ ccafertal⸗Schule?:„ Waddhof⸗Schule:„„ 2 * * Neckarau⸗Schule 1:„Knaben„ 13 Kedaran-Schule I:„Mädchen,„ 13 Wwoßrwife, (Germaniaſtraße) Wohubezirk 1(Oberſtadt, Parkring und Müßplau 5) umſaßt: Die Quadrate—0 und.—0, Parkring, Luiſen⸗ ring(Nr. 1- 8) und Hafenſtraße(Nr.—3 u.—16) Witeen und das Gebiet zwiſchen Rhein und Muühlauhafen. Wohnbezirk 2(Unterſtadt⸗Oſt u. Oſtſtadtgebiet nörd⸗ lich der Hebel⸗ und Hildaſtraße) umfaßt: Die Quadrate—0 und E—3 bis K—3, Ge⸗ biet nördlich der Hebel⸗ und Hildaſtraße, Friedrichsring von Nr. 26 ab. „Wohnbezierr 3(Unterſtadt⸗Weſt, Jungbuſch und Mäühlau 5 umfaßt: le Quadrate E—7 bis K—7, Jungbuſch ab und das Gebiet zwiſchen Müßlauhafen und Neclar. Wohubezirk 4(Neckarſtadi⸗Suüd) umſaßt: Sebiet zwiſchen Damms⸗, Laurentius⸗ und Ried⸗ ſowie die Induſtrieſtraße don Nr.—7 Nr. 2. Woß ier 5(Neckarſtabi⸗KNord) umfaßt: et enen Riedfeld⸗ und Waldhpofſtraße(von Ar. 19 4% non Sarentinzftraße die Nummern 28.—88 — 1 oweit nicht zu Bezirk 4 gezörig abr. Wohendenee(Keckarftadt⸗Oſt 2 eou. Gabie ec der Sentke und Waldhof⸗ Sebnbener 7 und 8(Schwezirgerſtabt 1 u. II und T Ab 1 8 Sede G e J und „ Weber⸗ Otte urld —— 11, B t r Aadenhef⸗nd a: Das Sebiet füdöftlich der Kleinfeld⸗, Haydn⸗ Wes⸗ Pin⸗ und Weberſtraße, Gebiet füdlich der Windeckſtraße und don enpromenade Nr. 7 ab, ferner die e, und Netlatauerſtraße Nr. 101—287 und 280. Wobnbezirr 10 indenboſ⸗Norb) umfaßk: 5 eh Gebe des Sbeheſe nalch der Windeck⸗ 1 aße. Wohnbezirr 1 Käfertal umſaßt:: Die Vorſmt! Vvon 55 Preuß.⸗Heſſ. Bahn ab. Wohnbezirk 12(Waldhof) umfaßl: Sgge eee . Die Porſtadt Neckarau. Wird die Abgr enzung zweter auſtoßenden Bezirke durch eine eblldtt, ſo 5 Längsſtraße 82 e als Grenzütnie jeweils die Bei der Anmeldung ſind ſowohl für die Hier 15 Kinder welche nach dem 30. Juni 1902 geboren find, dürfen unter keinen Umftänden n Shul⸗ Für Kinder, welche in ihrer Entwickelung zurückgeblieben ſind, kann unter ſiungemäßer Anwendung von§ 2 des Ele⸗ mentarunterrichtsgeſetzes hinſichtlich des Schulanfangstermins Nachſicht erteilt werden; Kinder, die wegen körperlicher oder geiſtiger Gebrechen nicht mit Erfolg am Unterricht der Volks⸗ ſchule teilnehmen können, ſind gemäß 8 3 des Schulgeſetzes vom Beſuch der öffentlichen Schule zu dispenſieren. Zu dieſem Zwecke ſind entweder die diesbezüglichen Zurück⸗ ſtellungs⸗ beziehungsweiſe Dispensgeſuche unter Anſchluß der vorgeſchriebenen ärztlichen Zeugniſſe auf Samstag, den 25. April anher vorzulegen, oder die betreffenden Kinder ſelbſt ſind Samstag, den 25,. April, morgens von—12 Uhe, auf der Rektoratskanzlei, Friedrichſchule in U 2(Eingang gegenüber von U 1) vorzuſtellen. Kinder, welche in früheren Jahren zurückgeſtellt wurden und ſeither noch keine Schule beſucht haben, müſſen gleichfalls am 28. April, morgens von—1 Ühr, je nach der Lage der Wohnung, in einem der oben genanuten Schul⸗ häuſer zum Schulbeſuch angemeldet werden. Bei der An⸗ meidung iind die Zurückſtellungsſcheine vorzulegen. Sofern dieſe Kinder noch nicht aufnabmefäbig erſcheinen, muß auf den 25. April, wie oben angegeben, um weitere Zurück⸗ ſtellung auf 1 Jahr beim Rektorat nachgeſucht werden. FEltern oder deren Stellvertreter ſeien hiermit darauf Schedea aeece in 10 7 Volksſchule keine S 1 ondern au Schr derwender werden. 5 Maunheim, den 12. März 1908. Das Bolksſchulrektorat: Dr. Sickinger. Abägebante porzügt. Suglität, 58, 80, 2 7⁰ Itr. d. 0 Rotwein de 1. Muller, Wringulsbeſber. Kunsinsbefrk. WütelfkaBkr. 44. ——— Schneidermeister Margareie Sieche. Verlobte. 4 7 Mannhelm, Ostern 1005. Büliocher nn Leſeſal Handelshochſchule ſind geöffnet Dienstag, Min, woch und Samstag 9 —10 abends und Sonnta vormittags von 10—1 u 9 Die Bücherallsgabe erolgt a den betreffenden Tagen von? Uhr. 71 Zuzust Schußp Die im vorigen Semeſter en lieheuen Werke find unvetzial Die Bibliothek andelsgochichule, Als passende Geschenke empfehle: Talel-Bestecke in gcht Silber, sewie vor- sldert mit gestempelter Silder-Auflage. Fent sierne Lier-Bostscke Lussmmanztel. Paten-Löffel A Babygeschenke Hasar Poseumepar PHaz Pl. Austattungen bilhgste Bezugsquelle Möbelhaus J 5, 10 ludwig Zahn. ür Hausfrauen E Elettra⸗Kerzen J. Bong 4 1 „Bonga rog-. Srn, 1h 3, 1. Guß leicht be⸗ ſchädigte Dtz. 30 u..20. Ur.EStumaun Dfogenbandlung Heidelbergerstr. 0 6,3 Alle Artikel U. Uten Silion zur Wäsehe. Id. Bohnermasse offen vorgewogen. 56820 abzullefern. 4085%%) Alle Artikel zun Reinemachen. Grüne Rabattmarken. EFEFEE Sloth Waäscht am besten.“ — Maunhen 18. 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Schloſſer Jakob Beſt und Anna Walter. 11. Briefträger Joh. Georg Hafner ünd Henr. Moeller. 12. d. led. Ausläuf. Karl Gauger, 60 J. 1o M 11. Schloſſer Albert Ried und Sofie Machmann 11. Kfm. Karl Lichtenberger und Eliſe Feßenbecker. 114. Emilie Anna, T. d. Eiſendrehers Emil Münfinger, 1 A I1. Privatm. Karl Becker und Wilha. Baumann. 11. Lok.⸗Heizer Jakob Ludwig und Eliſab. Treichler. 7 M. I1. Kim. Guſt, Saſſe und Ling Nagel. 878 11. Ingenieur Karl Müller und Elſa zür Hellen. 14. Marta Wilhe., T. d. Schloſſers Thomas Frank, 1 J. 1 M. 11. Kfm. Karl Wickenhäuſer und Berta Heitz. 111. Kfm. Enno Neubert und Roſine Lichtenberger. 13. d. led. Tal Mathias Sturm, 28 J. 10 M. 11. Kfim. Wilhelm Loes und Karol, Herkel, II1. Mechaniker Joh. Rimmele und Joſefine Müller„geb. 14. d. verh. Schneider Joh. Marquet, 68 J. 3 M. 14. Damenſchneider Leo Nägele und Elfriede Daum. Staßen. 14. d. verh. Hofſchauſpieler Richard Eichrodt, 68 J. 1 M. 11. Maſcharb. Aug. Beutel und Eliſ. Schmitt. 11. Hauptl. Karl Spieß und⸗Eliſ. Hagenmeher. 14. ds bertb. Tgl. Leop. Röth, 30 J. 8 M. 19. Kfm. Otto Brumlik und Eſther Wollrauchht 11. Hausdiener Martin Shein und Anng Roth. I14. 5, led. Näherin Kath. Schwing, 34 J. 183. Kfm. Sugo Karb und Marie Bernion. F ˙er Chriſtian Walter Und Annd Will. 113. d. led. Dienſtmagd Marie Cichoritz, 1 J. 8 M. 13. Kfm. Arkur Schneider und Eliſab. Kreichgauer. 111, Metzger Jakob⸗ Schließmann und Magdal: Schmitkt. f 9. Michael, S. d. Kaſſiers Iſaak Alzern, 4 J. 13. Bahnarb. Leo Doſch und Barb. Schmitt. I111 Kellner Max Kärner und Karolinga Habichen 14. Albert, S. d. Schneidermſtr. Hch. Büchler, 1 M. 13. Schloſſer Harl Hofmann und Liſette Grobz. Aprik Geſtorbenes?ß 15. Kurt Richard Arthur Hugo, S. detefm. Hugo Töpffer, 13. Schloͤſſer Karl Deck und Luiſe Ehrmann.„48. Gg. Ludw., S. d. Wirts Joh. Gg. Bührle, 10 M. 25. 6 M. 13. Reg.⸗Baumeiſter Max Feuchtinger und Helene Neubauer. 8. d. led. Kokom,⸗Führer ke D. Wikh.Gg. Grüſer 48 J. 4 M. 15. d. verh. Privatm. Karl Aug. Jul. Dyckerhoff, 66 J. 2 Me⸗ 3. Glasmaler Joſef Altenbach und Frieda Beierle. 9, Eliſe Emilie, Tü,de Spenglexs-Goktl. Mauxer, 5 J. 6 M. 14. Froͤrch., S. d. Wächters Heh. Wurth, 5 T. 8 illa Thereſia geb. Kenz, Wwe. d. Tagl. Joſef Luß, dagstabctendes, Ditschan le 27* Eenſerſtklaſßgen 1 teiſe 1 Nar 26. Mai in 188 ſtatt. Es folgen: . NMordliansreise ab Bremerhaven vom 4. bis 30. Juli 5 nach Schottland, Nordkap, Spitzbergen uſid Nörwegen. Fahrpreis für die Seefahrt mit Verpflegung von 700 Kronen dufwärts. W4C 10 .Nordlamdreise], Sc: dompf Arzwonn ab Kiel vom 3. bis 31. Augzuſt nach Norwegen, Spitzbergen und dem Ewigen Eiſe. Fabrpreis für die Seefahrt mit Ver⸗ 1 pflegung von 700 Kroneſt auftwärks. NB. Die Norblandreiſen werveſt in dieſem Ja re vont Deſterreichiſchen Lloßd ſeſbſtändig durchgeführt. Reiſe X vom 5. September bis 1. Okrtober vou Bremerhaven nah dekanuten Seebädern des Atlantiſchen Ozeans,ſach Algier bis Trieſt. 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Beicht. 1 1 18 5 35 5 Uhr Fuhneſe 1 Undpſten⸗Konto: N 4. 4* Se e 44**E A 7 Uhr hl. eſſe hr Amt 0 r Feſtpredigt mit 3 6 7 0 8 82 105,211 Ikb. Hochamt. 11 Uer hl. Meſſe. ½8 Uhr Oſterundacht Geier urdaeeneiee Tarenen Seachernite enfaflg der var⸗ Untere kath. Pfarrei. Sonntag, 19. April. 6 Uhr 5 5 e des Staats⸗ gelderzinſen! 3—„ 8,282,287 8 Frühmeſſe. 7 Uhr hl. Meſſe. 8 Uhr Singmeſſe m. Predigt. 9 55 ſſärs u. des ſtellvertretenden 3 Proviſtons⸗Konto: 5 10 Uhr Feſtpredigt, lev. Hochamt mit Segen. 11 Uhr ſtille Statu ngen 184,370.57 Warunter 4 döss8s al aut dem hi. Meſſe mit Predigt. ½3 Uhr feierl. Vesper mit Segen. Vagar en Auf⸗ Baugekderzeſchät) vereinhinte ro⸗ Nachher Beichtgelegenheit. ſchesratsmitglieder. 92⁰³⁰— viſtonen 477, 796 80 Montag, 20. April. Quartalſeſt der Corp.-Gpriſti⸗ Heiſcpele bes ichtemes 2·624 50 gazücgich ber an Agenlen geßabiten An Banken gezahlte Kortokorrent⸗ Propiſto Bruderſchaft., 6 Uhr Frühmefſe. 7 Uhr hl. 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Von ½6 lHor Inſerate, 8 Beichtgelegenheit. 7 Uhr Frühmeſfe 8 lir Geminnanteilſche me, Vertriebs⸗ 550 0 la 9955 von Militärpfarrer Hemmrich aus Würzburg und ler 5⁰ amt vor ansgeſetztem Allerheil 5 efſtempel 9 33 11. Uhr ol. Meſſe. 73 Uhr ſeierl. Vesper mit Segen. Na Nac 6 0 0 8 0 45 3 Uhr Beichtgelegenheit. 7 nto für Abſchreibungen: Montag, 20. April. Von ½6 Uir an Beichtgel elß an aus 7 Uhr Frühmeſſe. 8 Uhr Singmeſſe. 10 ilr Pertiet dem Jahre 1908 16,401.05 55 lev. Hochamt. 11 Uhr hl. Meſſe mit Predigt. 78 Uhr„„ 1908 4 20.57478 85,575 78 Verlu ufwend 9 heſeriech Lindenhof. Sonntag, 19. April. Aheen e 8 Ulr Beoch 77 Uhr Frühmeſſe. 8 Uhr mit dem Jahre 1905 14,852.78 „Predigt. 1910 Uhr Predigt, lev. Hochamt, Te Deum und 1906 50,988.96 6⁵ 7 Segen. 33 Uhr feierl. Besper mit Segen. Moniag, 20. April e Ußr Beicht 997 Uhr Früßmeſſe. e eel Zinſen aus Luhr Singmeſſe. 210 uhr Predigt u. At. 2 Uhr Vesper 3,706 41 meree un Koſten und Auſ⸗ 8 Alt⸗Katholiſche Gemeinde. 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Apeil.437/18 62 17 Gewinnanteilſchein⸗Konto: 1 1 aus 1903 noch nicht erhoben ⸗* 80 Dividende pro 1905„„ 250,000— „ 1907„„%„„ 3225,009— 975,080— 18 Konto verjährter Zinsſcheine„„— 20082 50 19 Gewinn⸗ und Verluſt⸗Konto: ——— Dartaag auf 19s—e 54½77½8555 57 15,7,8655 57 Kirchen⸗Auſagen. Evpangeliſch⸗proteſtantiſche Gtmeindt. Hſterſonntag, den 19. April 1908. KETrinitatiskirche. Morgens ½9 Uhr Predigt, Herr Stadkolkar Becker. Kollekte. Morgens 10 Uhr Predigt, Herr Stadtpfarrer Hl. Abendmahl mit Vorbereitung unmittelbar vorher. ollekte. 5 Concordienkirche. Morgens 10 Uhr Predigt, Herr Stadt⸗ pfarrer Simon. Hl. Abendmahl mit Vorbereitung ünmittelbar vor⸗ her. Kollekte. Abends 6 Uhr Predigt, Herr Stadtvikar Seuſert. Ol. Abend nahl mit Vorbereitung un hiftelbar vorher. Kollekte. Lutherkirche. Morgens 10 Uhr Predigt, Herr Stadtpfarter Weißhermer. Hl. Abendmahl mit Vorbereitung unmittelbar vörber⸗ Kollekte. Adends 6 Uhr Predigt, Herr Städtpfarrer lein. Hl. Abendmahl mit Vorbereitung unmittelbar vorher⸗ Kollekte. Friedeuskirche. Morgens 10 Uhr Plevigt, Herr Staprpfarrer von Schöpffer Heil. Abendauhl mirk Vorberettüng unmittelbar Johauniskirche Lindenhof. Morgens ie Uur Pfedigt, f mit Börbereftüng Unmittelbar vorher. Fönerten Abends 6 Uhr Predigt, Herr Stadtuyikar Roland. llekte. Hkinrſch Lanz⸗ n oon e Lindenhof. Abends 5 Ußr Predigß, Herr Stadipfarrer von Schöpfſer. Wohlgelegen. Margens /iqier Predigk, Herr Stadtpfarrer 0 Hle Abendmahl mit Votbereitung unmittelbar vorher. Collekte. Diakoniſſenhaus kapelle. Moxgens /11 Uhr Predigt, Herr Pfarrer Kühlewein. Abends 8 Uhr liturgiſcher Gottesdienſt, Herz Pfarrer Kühlewein. 5 Oſtermontag, den 20. April 1908. Trinitatiskirche. Morgens ½9 Uhr Predigt, Oerr Stadt⸗ zikar Or. Fineiſen. Morgens 10 Uhr Predigt, Herr Stadtpfarrer Wieig Morgens ¼12 Uhr Kindergottesdienſt, Herr Stadtvikar Krapf. Concordienkirche. Morgens 10 Uhr Predigt, Herr Stadt⸗ plarrer Ahles. Morgens ½¼12 Uhr Kindergottesdienſt, Herr Stadt⸗ vilar Seufert. 8 Lutherkirche. Morgens 10 Uhr Predigt, Herr Stadtvikar Duhm. Morgens 11 Uhr Kindergottesdienn, Herr Stadtvikar Quhm. Friedeuskirche. Morgens 10 Uhr Predigt, Herr Stadt⸗ 41785 8 Höhler. Morgens 11 Uhr Kindergoktesdſenſt, Herr Stadt⸗ vikar Höfer. 95 Zohanniskirche Lindenhof. Morgens 10 Uhr Predigt, Herr Sladtoitar Becker. Morgens 11 Uhr Kindergottesdienſt, Herr Stadtv kar Roland. Diakoniſſenhauskapelle. Morgens 11 Uhr Predigt, Herr Pfarrer Kuhilewern. Itadtmiſſion. Evaug. Vereinshaus K 2, l0. Sonutag, 11 Uhr⸗ Sonntagsſchule. 3 Uhr: Allgemeine Erbauungsſtunde, Herr Prediger Kaiſer⸗Heidelberg. 5 Uhr: Jungfrauenverein„Tabea“(Bibel⸗ und Gefangſtunde). 8 Uhr: Allgemeine Gebetsvereinigung. Montag,—5 Uhr: Frauenverein(Arbeitsſtunde). 5 8 Uhr: Jungfrauenverein„Tabea“(Arbeits⸗ ſtunde). Freitag ½9 Uhr: Probe des Geſangvereins„Zion“. Samstag,—2 Uhr: Pfennigſparkaſſe der Sonntagsſchule.— 49 Uhr: Vor ereitung zur Sonntagsſchule. Schwetzingerſtadt, Schwetzingerſtraße 124. Sonntag, 1 Uhr: Sonntagsſchule, ½9 Uhr: Allgemeine Bibelſtunde. Montag, 8 Uhr: Gemiſchter Chor, Herr Kaiſer. Dienstag, ½9 Uhr: Jungfrauenverein. Neckarſtadt, Gärtuerſtraße 17. Sonntag, 1 Uhr: Sonntagsſchule. 5 Dienstag. ½9 Uhr: Allgemeine Bibelſtunde fällt gus. Lindeuhof, Bellenſtraße 52. Sonntag, 1 Uhr: Sonntagsſchule. Frcitag,%9 Uhr: Allgemeine Bibelſtunde. Zu den allgemeinen Bibelſtunden der Stadkmiſſton if Jedermann freundlich eingeladen. Epang. Männer⸗ u. Jünglingsperein. E. 9. 1 3, 23. Wochenprogramm vom 19. April bis 25. April 1908. Oſter⸗Sonntag. 19. April. Ingend⸗Agteilung: Nachuittags Geſangsübungen mit auſchließender Betrachtung der Omtergeſchichte. „Oſter⸗Montag, 20. April; Ausflug nach Waldmicheldach, Ab⸗ ſahrt morgens 5 Uir 25 Minuten. Dienstag, 21. Apru, abends ½ Uhr Turnen im Gr. Gym- naſiun, abends—9 Utr: Engliſcher Sprachkurs von Herrn Dr. Weber⸗Oiſerens. 5 5 Mittwoch, 22. April, abends ½9 Uhr:, Probe des Poſaumenchors. Donnerstag, 23. April, abends ½9 Uhr: Spiel⸗ und Leſeabend der Jugend⸗Abteilung, abends ½ Ubr Ausſchußſitzung. ——.— Freitag, 24. April, abends ½9. Uhr, Bidelſtunde der Jugend⸗ Abtetlung, freier Texrt von Herrn Stadipikar Krapn abends—9 Uor engliſcher Sprachkurs von Herrn Dr. Weuer⸗Diſerens,—10 Uhr franzöſiſcher Sprachkurs von Herrn Dr. Weber⸗Diſerens. Samstag, 25. April, abds. 9 Uhr: Gebetsvereinigung in U 9,28. Jeder chriſtlich geſinnte Mann und Jüngling iſt zum Beſuch, der Verſammlungen herzlich eingeladen. Nähere Auskunft erteilen der 1. Vorſitzende, Bauführer Klos, Eliſabeihſtr. 3. Der 2. Vor⸗ ſitende, Stadtvikar Krapf, F 2, 98. 5 Evang.⸗lutheriſcher Gottesdienſt. Diakoniſſenhauskapelle, F 7, 29. Sonntag, den 19. April 1908(Hl. Oſtern), nachm. 5 Uhr Predigt. Herr Superinſendent Rübenſtrunk. Evangel. Gemeinſchaft. F 6, 5, Hof, 1 Kr. Sonntag, 19. April, morgens ¼10 Uhr Frühgollesdeinſt; 11 Uhr Sonntagsſchule; nachmittags halb 4 Uhr Predigt; 5 Uhr Jugendverein. Donnerstag, 28. April, abds. ½ Uhr, Bibelſtunde. Freitag, 24. April, abds. ½9 Uhr, Singſtunde des Geſang:B Neckarvorſt.: Lortziugſtraße 20, Hof. Zwangs⸗Verſteigerung Dienstag, 21. April 1908, nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal G 4,5 hier gezen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern. 60053 1 Schlafzimmereinrichtung u. ſonſtige Möbel aller Art. Mannheim, 18. April 1908. Scheuber, Gerichtsvollzieher. Feildungsanfallk für Kindergärtnerinntn. Mannheim, 1 No. 11. Sonntag, 19. April, morgens ¼10 Uhr, Frühgottezviengg end 11— ds ½0 Uhe Bibelſtund Mittwoch, 22. April, abends ¼9 Uhr Bibelſtunden Montag, 20. April findet abends 6 115 ic ca Mittelſtraße 43, ein Geſauggottesdienſt bei ſretem Eintri Jebermann iil berzlich wülkdmmen!:!:!: Eben⸗Ezer⸗Kapelle, Augartenſtraße 20. (Methodiſten⸗Gemeinde). 515 Sonntag. Vormittags 10 Uhr Goltesdienſt. Nachm ⸗ ½ Uhr Kindergottesdienſt. Nachmittags ½4 Uhr Predigt. Dienstag. Abends ½9 Uhr Bibel⸗ und Gebetſtunde. Freitag. Abends ½9 Uhr Jünglings⸗ u. Männerverein. Jedermann iſt freundlichſt eingeladen. 5 Apoſtoliſche Gemeinde hier, Hollr. II, Hths. 2. Stoc. Gottesbienſt: Sonntag nachmittag 4 Uhr. 2. Oſtertag vor⸗ mittags 9½ Ubr. Donnerstaa abend 8 ¼ Uhr. Hlan⸗Kreuz⸗Nerein(E..), Schwetzingerſtraße 124. Donnerstag, 28. April, abends 8⅛ Uhr: Oeffentlicher Vortrag von Herrn Dr. L. Mann hier über das Thema: Die ſchädlichen Wirkungen des Alkohols in der Familic. Geſchäftsſtelle: Chr. Mühlematter, Traitteurur. 21. Em Gefanggottesdienſt, dei welchem Geſaugvereine aus Pforzheim mitwirten, findet am Oſtermontag, den 20. April im Geſellſchartshaus Neckarvorſſadt, Mittelſtratze 43, abends 6 Uhr ſtatt. Der Eintritt iſt ſrei. Jeder ann tſt hereltch wiliommen. Freireligioſe Gemeinde. Oſter⸗Sonntag, den 19. April, vormittas 10 Uhr, im großen Saale des Stadtparkes(Friedrichspark) Konfirmation. Diermn lade deman neudücht en Der Vorttand. 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Ueberſtunden⸗ 85 Ueberſtunden werden mit 25%, Nacht⸗ und Sonntags⸗ arbeit wird mit 50% vergütet. Bei Nachtarbeit kommt dit Zeit von 8 Uhr abends vis 4 Uhr morgens in Betracht. Jede angefangene Stunde wird als volle Stunde bezahlt⸗ 4. Löhne. die nachweislich ein Jahr in der Branche tätig waren, erhalten einen Wochenlohn von 29 Mark. Lehrlinge erhalten einen Wochenloon von 21 M. Letzterer ſteig! viertel⸗ jäbrlich um 2 M. und erreicht nach einjähriger Tätigkeit den Höchſtlohn 955 78989 Aushilfsarbeiten werden mit 5,50 M. bezahlt. Zuſchläge zum Lohn pro Tag werden bezahlt: Für Ab⸗ waſchen von Häuferfaſſaden, Treppenhäuſer, Küchen u. dgl, 2 Mk., für einen halben Tag 1,25 Ml. für Sandſtein⸗ faſſaden abwaſchen oder abblaſen.50., für Trottoir⸗ ſchwenken.50 Mk. Obige Löhne verſtehen ſich ohne Invalidengeldes. Putzer, Abzug des Kranken⸗ und Allgemeines- 55 „Die Lohnzahlung iſt wöchentlich und zwar⸗ Freitags. Kaution wird vom Lohn nicht in Abzug gebracht. „Geſetzliche Feiertage wei den bezahlt. Gegenſeitige Kündigung findet keine ſtatt. Der 1 Maf iſt als Ruhetag freizugeben. 1 „Drei Tage Ferien erhält derfenige Putzer der ein Jahr ſtändig im Betrieh tätig iſt. 7. Der Arbeitgeber benützt bei Bedarf von Putzern den Arbeitsnachweis des Transportarbeiter⸗Verbandes. 8. Dieſer Tarif hebt alle Sonderabmachungen auf. 9. Maßregelungen aus Anlaß dieſer Bewegung oder wegen Verbandszugehörigkeit finden keine ſtatt. 10. Etagenarbeiten dürfen blos von 2 Mann ausgeführt werden. 25 11. Dieſer Tarif ſoll am 1. April 908 beginnen und deſſen Giltigkeit mit dem 1. April 1910 enden. Sollte derſelbe am 1. März 1910 von keiner der Parteien gekündigt werden, ſo läuft er ſtillſchweigend ein Jahr weiter, Adelsheim(Bad. Unterland) Frau früher Köchin im am Walde.— Mildes f f 2 gesch,u staubfr. Pension Knieni Zahringer u. Bad. Hofin Mannheim): Gut ausgestattets Zimmer m. pension von Mark .50 an per Tag. zu väherer Auskunft ist bereit 683 Wirt Ab uL. hier. G 2, Tuschneideschule Grünbaum, Mannheim, K J, 18, part. elche das Zuſchneiden, Anfertigen u. Zeichnen — Sommerfrische u. Luftkurort in reizend. Gegend, unmittelbax 21. ſan bon Koſtümen urller Art, Häuskleider, Kinderkleider ze. gründlich erlernen wollen, können eintreten. Beginn der uenen Kurſe am 1. Mai. 1 monatl. Kurs 20 Mk.; jeder weitere Monat 10 Mk. 5 FReal Tchrinsüitnt Frankenthal(Pfalz) (Knabeupenſionat.) Das Sommerſemeſter beginnt am 28. April. Die Abgangs⸗ zeugniſſe berechtigen zum einj. freiw. Dienſt und zum Eintritt in die 7. Klaſſe(Oberſekunda) einer Oberrealſchule. In den letzen 15 Jahren haben von 324 „Abiturienten 322 beſtanden. Proſp., Jahresbericht u. Ref. uc die Direktion Trautmann,— 55 18 Paörg ichentler pi.18 Fernsprecher 2184.— Gegründet 1889. Schulranzen HBeste Sattlerambeit 78803 N 3, 17— R. Kaulmann— N 3, 7 Portemonnaie Hosenträger u. s. 1. und den anſchließenden Ladenräumlichkeiten in P8, 15¼16, welcher heute beginnt, ſind Laden⸗Feuſterſcheiben(große!, A dein Abbruch des Bänfhauſes 28. Ladenburg& Glasabſchlüſſe, Glasdach, Fenſter mit Scheiden, Türen, ſſe, Eiſenkouſtruktionen der neueſten Ankage, Theken mit eingefaßtem verzierten Glasabſchluß,.Träger, Wendeltreppen, Kloſeteinricht⸗ ungen, neu, Porzellanöfen und Herde, gußeiſerne Herde und Oefen (ueneſte onſtruktion), Parkettböden, neu, Mettlacher Plättehen, ant erhalten, deutſche Ziegel und Falzziegel, Dielen und Sparren⸗ holz billigſt zu verkauſen. 18805 Zu erfragen bei Sch. Graeff J, Dalbergſtraße 13 und Ab⸗ bruchſtelle ſelbſl. 1 Näh. M 3, 3, 2, Stock. 38924 ee 22 Directer Betsug int und ateslündischer—— arfumerien nud Seiſen Neue feine frauröôſiſdie Varfumes Bürsten u. Hrifirkämme beſtèe Habrikale zuddgruc Aufstecbbdmmie. EL„I 8 N oilettleugegenſtande in Celluloid gE Schilupatt, Mlfeubein, Hbenhola. 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S. 35/86) auf ſolche Radlaut⸗ ocken veſchränkt worden, welche e in Perbindung mit ber Hemmvorrichtung ſiehen, daß ie ertönen, weun und ſo lange leſe in Anwendung gebracht wird.“ Geſtattet iſt dagegen der Gebrauch derſenigen Radiauf⸗ locken, welche unabhängig von er Bremsvorrichtun burch An⸗ kiehen eines Riemens oder einer Sd nur in Täligkeit geſetzt werden. 12787 Mannhbeim, ven 6. April 1908. Großz. Bezirksamt: Polizeibirektion. Dr. Norn. Stfanotmagung. Dampfwalzarbeiten betr. Nr. 3082 IV. Zur Vornahme der Dampfwalzarbeiten werden die nachſtehend verzeichneten ftreisſtraßen und Kreiswege⸗ ſtrecken feweils in der Zeit von 2 Ahr ft 6 Uhr bis abends 7 Uhr für den Fuhrwerksver⸗ kehr geſperrt werden: a die Kreisſtraße No. 148: 1. von Km.—1,5 d. i. von Großſachſen gegen Hed⸗ desheim bis zur Main⸗ Neckarbahn, vom 28. Mal bis 10. Juni l. Js. 2. BVon Km. 9,2010, 4, von unterhalb dem Ort Wall⸗ ſtadt bis an den Kreis⸗ weg No. 4, vom 11., bis mutt 20. Juni l. Is. 8. 85T. vun „i. von der heſſiſchen Sudwigsbahn bis 25— Warniſonsſtr. in Mann⸗ heim, vom 22, bis mit 25. Juni l. Js. 5) Kreisweg No. 7: Auf Gemarkung Secken⸗ heim. zwiſchen Seckenheim und Stengelhof, vom 26. Juni bis 4. Juli ds. Js. Die Bürgermeiſterämter des Bezirks werden beauftragt, dies in ortsüblicher Weiſe bekannt zu geben. 12788 Mannhbeim, 11. April 1908. Großh. Bezirksamt, Abteilung IV. Eppelsheimer. Bekanntmachung. Einfangen herrenloſer Hunde betr. Eingefangen und bei Adolf Bollrath, Kfm., Bökſtraße 9 untergebracht: 12790 1 herrenloſer Hund. Nace: Friegshund. Geſch echt: männ⸗ lich. Farbe: ſchwarz mit gel⸗ ben Füßen. Mannheim, 15, April 1908. Großh. Bezirksamt. Polizeidirekftior. Oeſſeulliche Jnſtellung,. „Joſef Holler, geb. 28. März 1907 zu Mannheim⸗ Neckarau, als Sohn der Näherin Berta Holler, vertreten durch ſeinen Vormund, Mühlenbeſit⸗ Aldis Holler in Kaltenbach, agt gegen den Bäcker Franz Grlewein, zuletzt in Mann⸗ feim Neckarau, wegen Unter⸗ halts, mit dem Antrag, vor⸗ läufig vollſtreckbares Urteil dahin zu er aſſen: Der Beklagte ſel koſtenfällig ſchuldig, an den Kläger, zu Handen ſeines je⸗ weiligen Vormundes, vom 28. März 1907 bis zum vollendeten 10. Lebensjabr eine in viertel⸗ ährlichen Raten vorauszahl⸗ are Geldrente von monatlich k. eventl. einen in ichterliches Ermeſſen geſtellten Betrag zu zahlen. 12783 Der Kläger ladet den Be⸗ klagten zur mündlichen Ver⸗ handlung des Rechtsſtreits vor das Gr. Amtsgericht 6Mann⸗ heim Sitzungsſaal B, Zimmer Nr. 112, zum Termin am: Freitag, 12. Inni 1908, vormittags 9½ Uhr. Zum Zwecke der öffentlichen Zuſtellung wird dieſer Auszug der Klage bekannt gemacht. Waunheim, 11. April 1908 Der Gerichtsſchreiber des Gr Amtsgerichts: Krämer. Handelsrrgiſter. Zum Handelsregiſter B, Bd. II,.⸗Z. 42, Firma Aktien⸗ geſellſchaft zur Räuber⸗ höhle“ in Mannheim wurde heute eingetragen. Die Liqui⸗ dation iſt beendigt, die Firma erloſchen. 12792 Mannheim, 10. April 1908 Großh. Amtsgericht I. Handelsregiſter. Zum Handelsreatſter B, Bd. VI..⸗Z. 42, Firma„Fabrik elaſtiſcher Schlelf⸗ Polirräder, Geſellſchaft mitbeſchränkter Haftung“ in Mannheim, wurde beute eingetragen. Die Liquidation iſt beenoigt, die Firma er⸗ loſchen. 12798 Mannheim, 9. April 1908. Gr. Amtsgericht J1. Handelsregiſter. Zum Handelsregiſter B Band VII.⸗Z. 21 wurde heute eingetragen: Firma „H. Hildebrand& Söhne, Geſellſchaft mit be⸗ ſchränkter Haftung“, Mannheim, Zweignieder⸗ laſſung. Hauptſitz Weinheim. Gegenſtand des Unternehmens iſt der Betrieb der Handels⸗ müllerei. Das Stammkapital beträgt: 2,400 000 Mark. Ge⸗ 0 ſind: Georg Hildebrand, Kunſtmühlen⸗ beſitzer, Weinheim, Heinrich Hldebtand Kaufmann, Mann⸗ heim, F itz Hildebrand, Kauf⸗ mann, Weinheim, Julius An⸗ dreae, Kaufmann, Mannheim. Karl Köchlin, Mannbeim und Arthur Müller, Mannhelm, ſind zu Einzel⸗Prokuriſten be⸗ ſch k· ränkter Haftung. Der Ge⸗ ſellſchaftsvertrag iſt am 19. Januar 1901 feſtgeſtellt. eder Geſchäftsführer iſt für ſich allein zur Vertretung der Geiellſchaft und Zeichnung der Firma berechtigt. Mannheim, 11. April 1908. Koukursperfahren. Nr. 4509. Das Konkurs⸗ verfahren über das Vermögen der Firma Adler⸗Drogerie Rudolf Heintze Inhaber Drogiſt Rudolf Heintze in Mannheim wurde nach Ab⸗ haltung des Schlußtermins ee der Schlußver⸗ telkung mit Beſchluß des Ge⸗ richts vom 11. ds. Mts. auf⸗ gehoben. 12794 Mannheim, 15, April 1908. Der Gerichtsſchreiber Or. Amtsgerichts 14. Gieſer Froßh. Bad. Seugnriſhule Furlpangen. Abteilung ſür Holzbildhauer und Modeiteure. 2. Ablellung für Schreiner. Beginn des Schulſahres 1908/09. Freitag, den 1. Mai 1908, vormittags 3 Uhr. Anmeldung neuer Schuüler bis ſpäteſtens 25. Ayril ds. Js. lehrittlich. Aufgamebermgungen nebſt Anmeldeſormnlare unentgeltlich. Der Vorſtand. G. Hautte. 12663 Deniſch⸗Jialieniſcher Güterverkehr. Mit Wirxkung vom 1. Oktober 1908 tritt der Ausnahlmetarif für die Beförderung von Steinkohlen uſw. von Deuiſchland nach Itglien vom 1. April 1908 außer Kraft. Der künftige Kohlentarif wird an Stelle der ſeitherigen außerita⸗ lieniſchen Schnittſätze anderweite erhohte Frochtſätze unter Aus⸗ ichluß der bisher gewährten be⸗ ſonderen Fiachtermäßigungen (Rückvergütüngen) entbalten. Weitere Bekanntmachnug bleibt bis zur Fertigſtellung des neuen Tariſs vorbehalten. 78925 Karlsrußbe, den 15. April 1908. Gr. Generaldirektion der Bad. Staatseiſenbahuen. Jurücknahme eines Steckbriefes. Der dies elis unterm 7. 12. 1900 in Nr. 575 des Maunheimer Geueral⸗Auzeigers vom 11. Dez. 1900 gegen den Rekruten Georg Michael Hunger, gebo en a. 80. Oktober 187b zu Windsbach Amt Ausbach, erlaſſene Steck⸗ brief wird zurückgenommen, da Genannter nunmehr zur Ein⸗ zellung gelangt iſt. 12786 Maunberm, 26. März 1908. Königl. Bezirkskommando. .eür. Mathes, Buchhalter .4% U, 4. St., deſorat Einrichten ütren und liezen—4.— Aerüdriger Federnwagen zu 8 kauſen gelucht. R 7, 89. 21286U ſchaſtsb. Eigentümer: Katholi ſches u. 4317 Geſellſchaft mit be⸗ Großh. Amtsgericht I. Samstag, den 18. April 1908. gekauntmachung. Straßenſperre betr. No. 41019 P. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kennt⸗ nis, daß behufs Vornahme von Straßenbauerbeiten in der d öen Schwetz⸗ inger⸗ und Rheinhäuſerſtraße die Abſperrung dieſer Straße vom 21. ds. Mts. bis auf Weiteres nötig fällt. Mährend dleſee Zeitraumes iſt die Benützung der er⸗ wähnten Straßenirecke für den geſamten Fuhrwerks⸗ verkehr verboten. Zuwiderhandlungen werden gemäߧ 366 3. 10.⸗Str.⸗ .⸗B. u.§ 121.⸗Str.⸗G.⸗B. mit Geld bis zu 60 Pik. oder mit Haft bis zu 14 Tagen beſtraft. 12747 „Mannheim, 16. April 1908. Gr. Bezirksamt Abt., IVb. Polizeidirektion. Dr. Caſtenholz. Nr. 5171. Das Gr. Amts⸗ Maunheim hat mit eſchluß vom 11. April 1908 folgendes Aufgebot erlaſſen: Der Taglöhner Jakob Weinhart aus Mannheim⸗ Neckarau, hat beantragt, den amt 19. September 1849 in Mannheim⸗Neckarau geborenen Georg Weinhart, der zu⸗ letzt in Neckarau wohnhaſt war und jetzt verſchollen iſt, für tot zu erklären. Der bezeichnete Verſchollene wird aufgefordert, ſich ſpäteſtens in dem auf Freitag, 4. Dezember 1908, vormittags 11 uhr vor dem unterzeichneten Gericht, Sitzungsſaal B, II. Stock, Zim⸗ mer 112, anberaumten Auf⸗ gebotstermine zu melden, wid⸗ rigenfalls die Todeserklärung erfolgen wird. An Alle, welche Auskuuft über Leben oder Tod des Ver⸗ ſchollen n zu erteilen vermdan ergeht die Aufforderung ſpätez Gericht Anzelge zu machen. Mannheim, 11, April 1908. Der Gerichtsſchreiber Großh. Amtsgerichts vI. Krämer. 12795 wangsverſteigerung. Nr. 1019. Im Wege der Zwangs⸗ vollſtreckung ſoll das in Ge nark ⸗ ung Philnppsdurg belegene, im Grundluche von Pbilippsburg zur Zeit der Eintrogung des Verſteigerungsvermerkes auf den Namen des Friedr. Schlagint⸗ weit, Architekt ein Karlsrube und deſſen Ehefran Anna Marie geb. Sattler eingetragene, nach⸗ ltehend beſchriebene Grunbſtück am Mittwoch, 3. Juni 1908, vormittags ½11 ühr, durch daß unterzeichnete Notariat im Rathauſe zu Philipsburg perſſeigert⸗werden. Der Verſteigerungsvermerk iſt am 28. März 190s in das Grund⸗ duch eingetragen worden. Die Einſicht der Mittellungen des Grundbuchamts ſowite der lbrigen das Grundſtück petreffen⸗ den Nachweiſungen, insbeſondere der Schätzungsürkunde iſt jeder⸗ mann genattet. Pelteczen Grundbuch von Pyhilippsburg, Band 1, Heſt s, Beſlandsver⸗ zeichnis J. Ord.Zahl 1, Ifde. Nr der Grunpuücke im Ba1 1, Lgb.⸗Nr. 892, Flächemuhalt 11 à 67 qm Holtaite. Darauf ein zweiſtöckiges Wohn⸗ haus(Gaſthaus zum Einnorn) iniſt gewölbtem Keller und über⸗ bauter Einfahrt, ein einſtöckigei Tanzſgal mit gewölbtem Keller. und 25 19 19 8 5 ein Zwiſchenbau mit Küche, Waſchtüche und Zimmer, eine Scheuer und Stall mit gewölb⸗ tenm Keller und eingebauten Abort, ein Schopf mit einge⸗ bamer Abortanlage und ein eiuſtöckiges Abortgebände eſs Nr 893, adſs. 3922. Auf Grund. mück Sgb.⸗Nr. 39? haftet die Schildgerechugkeſt zun Einhorn als Realrecht It. Grundbuch B 7, Nr. 307, S. 988. „Schätzung Mk. 58 850 einſchließlich der 3850 M. bewer⸗ teten Zubehörnücke. Philippsburg, 15. April 190s. Gr Rotariat Philippsburg als Vollſtreckungsgericht: Lederle. 78926 — Kitten Slas, Porzellan ete. ete, wird beſtens beſorgt. 56884 E 1, 15, Schirmladen. rgerhoſpiatal.— Verantwortlicher Nedakteur: Franz Kircher. Druck und Vertrieb: Dr. ſtens im Aufgebotslermißte dent Bekanntmachung. Erkrankungen und Sterblichkeit Im I. Vierkeljahre 1908 betr. Nr. 407. I. Im J. Vierielfahre 1908 kamen aus dem Land⸗ bezirk Maunheim, ſowie aus den Vororten Käferthal, Neckarau und Waldbof ſolgende Erkrankungen an übertragbaren Krank⸗ heiten zur Auzeige: 1 Fall von Typhus in Seckenheim 1 Fall von Puerperalſteber in Necarhanſen, 11 Fälle von Scharlach(2 in Käßertal, 2 in Neckarau Waldbof, 2 in Feudenheim, 1 in Sandhofen und Seckenyelm). 13 Fälle von Diphterie(1 in Käfertal, 1 in Neckarau, 2 in Feudenheim, s in Sandboten und s in Seckenheim.) 2 Fälle von Kehlkopfroup in Sandboſen. 2 Wit von(1 in Neckaran und 1 in eudenheim). II. Es ttarten(ohne die Zahl(19] der Totgeborenen) im I. Vierteljahre: 243. 5 Von den Geſlorbenen waren Kinder im Alter von—1 Jahr: 108; im Alter von—15 Jahren: 28. An Maſern ſtarben 2 Kinder; an Keuchhuſten: 3 u. 4 Kinder ſtarben an Diphterie. 85 85 14 Kinder(unter 1 Jahre) ftarben an Verdauungsſörung; 28 Perſonen erlagen der Lungenſchwindſucht, 6 ſtarben an Jufluenza und 9 an Krebs. Maunheim, den 16. Ayril 1908. Der Großh. Bezirksarzt U: Dr. BIx. Bekanntmachung. No. 1568. Die Städtiſche Sparkaſſe Mannheim hat mit Wirkung vom 1. Mai d. Is, an in den nachgenannten Stadtteilen und benachbarten Oriek Annahmeſtellen für Spareinlagen eingerichtet und die Verwaltung derſelben den beigeſetzten Perſonen übertragen: im Stadtleil Lindenhof: im Hauſe Meerfeldſtraße 19; Inhaber ver Annahmeſtelle: Herr Kñaufmann Friedrch Kaiſer. Schwetzingerſtadt: im Hauſe Schwetzinger⸗ fraße 89; Ingaber der Annahmeſtelle: Herr Mathias Merz, Inhaber eines Friſeur⸗ und Parfümerieartitel⸗Geſchafts; 55 Deſtliche Staoterweiterung: im Hauſe Eliſabethſtraße 7; Inhaber der Aunahme⸗ 1 in 8 in 12791 in del ant, 57 ſtelle: Herr Kaufmann Peter Disdorn Reckarſtadt: im Hauſe Mittelſtraße 69; Wilhelm Huber; Jungbuſch: im Hauſe Beilſtraße 22; In⸗ Ferdinaud Schotterer: in der Gemeinde Sandhofen: im Kaufhauſe Bernhard —— Herr Kaufmann Bernh. Wedelz 5 Gemeinde Waukadt; um Hauſe des Phllzpv „Bluchlere a 153 002 8 855 Bei dieſen Annahmeſtellen, die für das Einkegervublikum täglich während der üäblichen Geſchäftsſtunden ge⸗ Mk. 200.— für eine Peiſon und während einer Woche voll⸗ zogen werden. 5 regen Benützung. 1271 Mannheim, den 14. April 1908. chmelcher. Vergebung. weiterungsbau des ſtädtiſchen Elektrizitätswerkes ſm Indu⸗ ſtriehefen ſoll im Wege der 31987 Inhaber der Annahmeſtelle; Herr Kaufmann gaber der Annahmeſtelle: Herr Kaufmann Wedel in der Nähe des Bahnhofs; Inhaber a nahmeſlelle; 55 Se öffüet ſind, können Einlagen zunächſt in Betrügen bis zu Wir empfehlen dieſe Annahmeſtellen dem Publikum, 115 Sparkaſſe: Die Lieferung der ſchmiebeiſernen Feuſter für den Er⸗ Submiſſien vergeben werden. Die Unterlagen zur Vergebung können in unferem Buregu, K 7, Jimmer Nr. 11 während der Dienſtſtunden von—12 und—6 Ubhr eingeſehen reſp,. ogen werden. Leiſtungsfähige Unternehmer, welche ähnliche Arbeiten ſchun wiederhol ausgeführt baben und hierüber Nachweiſe erbringen können, wollen ihre Angebote bis ſpäteſtens Mittmoch, den 22. April 1908, vormittags 11 Uhr, verſchloſſen mit entſprechender Auſſchrift bei uns Zimmer Nr. 4 einxeichen. 9 855 5 Maunheim, den 11. April 1908. Die Direktion ber ſtäbdt. Waßer⸗, Gas⸗ unb Elektrizitätswerke. Vich ler. Die in der benfigen Genersiversammjung auf IU/ kestgesetgte Dividende- Mk. 100— pro Dividendenschein Nr. 8 tür die Aktien Nr.—1500 und Nr. 3 für die Aktien Nr. 1501—2600 und M. 25.— kür die Aktien Nr. 2601—8000 ist sofort zahlbar: in Neustadt a Hdt. an unserer Kʒasse, in Ludwigshaſen Rh., Frankfurt a/M. und Munchen bei der Pfülzischen Bank und de-⸗ roen sämtlichen Niederlassungen. in Beriin und msseldorf bei dem A. Schaaffhau⸗ sen'schen Rankverein. 742¹ Neustadt /Hdt., den 15, April 1908. Wayss& FreytagA. G. Der Vorstand: C. Freytag., Kgl. Kommerzienrat. Prima Gelegenheit für Bäcker. In großem Dorſe uuwert Mannheim und Ludwigshafen iſt ſehr reutable öhef Bäückerei nit Kafſee nebſt ſchoönemm Wohuhaus, ca. 80.— M. Taägeselunahme. ſährlicher Reinperdienſt ca. 5000.— Pe, bet nur 928000 Anzahlung billign zu verkaufen. Vermiktler verbeten Ofſerken unter No. 21395 au die Erxvedtuon dieſes Blattes. Zwangs⸗Verſteigerung. Dienstag, 21, Aprit 1906, nachmittags 2 uhr, werde ich im Pfandlokal Q4, 5 bter im Vollſtreckungswege gegen Barzahlung öffentlich verſteigern: 1Kiabier und Möbel verſchtedener Art; auſchltießend hieran a; Fanvorte 6 leere Weinfäſſer (½ Stück haltend), 60045 Mannheim, 18. April 1908 NMachhilfeunterricht. „An ſchon beſtehenden Kurſen für Sexta(Gymn.), Quarta (Realg.) und O. III.(Ober⸗ realſch. Handelsabt.) können noch je 2 Schüler teilnehmen. Sich. frf. Beſt. Ref. Gefl. Offerten unter J. L. 118. Jahrgang. Frühjahr⸗ Kontroll⸗Verſammlungen 1905 im Landwehr⸗Bezirk Mannheim, Bezirk des Hauptmeldeamts Mannheim, für die Ortſchaften des Amtsbezirks Mannheim. Sur Teilnahme ſind verpflichtet: Sämtliche Unteroffiziere, Mannſchaften und Erfatzreſer⸗ viſten der Jahresklaſſen 1395 bis 1907 mit Ausnahme derjenigen der Jahresklaſſen 1395 und 1896, welche bereits zur Landwehr u1. Aufgebots übergeführt worden ſind und derjenigen der Jahresklaſſe 1896, welche in der Zeit vom 1, April bis 30, September 1896 eingetreten ſind. Es haben zu erſcheinen: In Feudenheim(Alker Friedhof): Dieustag, den 21. April 1908, nachm. 2½ Uhr. Die Mannſchaften der Infanterie von Feudenheim und Wallſtadt. 8 Dienstag, den 21. April 1908, nachm. 4 Uhr. Die Mannſchaften der übrigen Waffen, die Erfatzreſerv ſten aller Waffen und die zur Dispoſition der Erſatzbehörden entlaſſenen Mannſchaften aller Waffen von Feudenheim und Wallſtadt. In Sandhofen(Rrankenhaushuf): Mittwoch, den 22. April 1903, Kachm, 2½% Uhr. Die Mannſchaſten der Infanterie von Sandhofen, Schaarhof, Sandtorf und Kirſchgartshauſen. Mittwoch, den 22. April 1908, nachm. 4 Uhr⸗ Die Mannſchaften der übrigen Waffen, die Erſatzreſerviſten aller Waffen und die zur Disvpoſition der Erſatzbehörden entlaſſenen Mannſchaften aller Waffen von Sandhofen, Schaarhof, Sandtorf und Kirſchgartshauſen, In Tadenburg(Schulhof): Dotinerstag, den 23. April 1908, vorm, 9½ Uhr⸗ Die Mannſchaften der Infanterie von Ladenburg und Neckarhauſen. Donnerstag, den 23, April 1908, vorm, 11 Uhr. Die Mannſchaften der übrigen Waffen, die Erſatzreſerviſten, aller Waffen und die zur Dispoſition der Erſatzbehörden entlaſſenen Mannſchaften aller Waffen von Ladenburg und Neikärhauſenn In Schrieskeim(Im Garten der Wirkfckaff von Peter Urban II/: Dönnerstag, den 23. April 1903, nachm. 3 Uhr⸗. Sämtliche Mannſchaften der Gemeinde Schriesheim, In SHeckenheim(Schlößchen): Freitag, den 24. April 1908, vorm. 10 Uuhr. J Mannſchaften der Infanterie von Seckenheim und Ilvesheim. Freitag, den 24. April 1908, nachm. 2% Uhr. Die Mannſchaften der übrigen Waffen, die Erſa; reſerviſten aller Waffen und die zur Dispoſition der Erſatzbehörden entlaſſenen Mannſchaften aller Waffen von Seckenhei m und Ilvesheim. In Rheinau(Markkplaßz): Montag, den 27. April 1908, vorm. 10 Uhr. Sämtliche Mannſchaften von Rheinau und Stengelhof, Militär⸗, Erſatzreſerve⸗Päſſe und Kriegsbeorderungen ſind mitzubringen. Die Jahresklaſſe jeden Mannes befindet ſich auf der Vorderſeite des Militär⸗ bezw. Erſatzreſerve⸗Paſſes verzeichnet. Unentſchuldigtes Fehlen und Erſcheinen zu einer un⸗ richtigen Kontrollverſammlung werden beſtraft. Bezirks⸗Kommando Mannheim. Nr. 5859. Vorſtehende Bekanntmachung des Bezirks⸗ kommandos Mannheim wird den Bürgermeiſterämtern des Landbezirks hiermit zur Kenntinis gebrocht, mit der Verfügung, dieſelbe den Mannſchaften der Gemeinden durch mehrmaliges Ausſchellen, Anſchlagen am Rathauſe, an Fab⸗ riken u. ſ. w. bekannt zu geben. Der Vollzug dieſes 1 iſt dem Kgl. Hauptmeldeamt Maunheim ſpäteſtens zum 5. k. Mts, anzuzeigen. Bei ungünſtiger Witterun; haben die in Belracht kommen⸗ den Bürgermeiſterämter für Sicherſtellung eines zur Aufnahme von 300 Mann genügend großen bedeckten Raumes Sorge zu tragen. Mannheim, den 25. März 1908. Grofzh. Bezirksamt, Abt. II. Dürr. Gebäude⸗Reinigung. 3,1 Emil Nittel 03, l. Bas Überall belliebte Ffeinmelz. 12634 Tof stets frisch erhältlich bei Nr. 59 948 an die Exped. Lindeumeier, Gerichtsvollzieher οf eeeeeee eee eeeee 5. Haas'ſche Buchdruckereſ, G. m. b. f. Karl Kunzmann, 3, 22.—— 78439 ßens. „B. iſt, 0 bon fande nung Titr. 1168 ausg an 4407 „ſeit Mmehn hand bung erre eine! 9 des Pap gege aufg Fum 0 1 —— Mannheim, 18. April General⸗Anzeiger⸗(Abendblatt. 15 Sekte. Jolkswirtschaft. Subſkription auf die neuen Anleihen des Reiches und Preu⸗ ßens. Zur Subſkription auf die neuen Anleihen erfährt das B., daß der Nutzen, der den Hauptkonſortien zugefloſſen iſt, 065 Prozent beträgt. Die größte Zeichnungsanmeldung kam bon der Deutſchen Bank mit 123 Mill.., därunter be⸗ fanden ſich 70 Mill. M. Sperrſtücke, und die nächſtfolgende Zeich⸗ nungsanmeldung umfaßte 55 Mill. M. Umſätze in den neuen Titres fanden an der Berliner Börſe noch nicht ſtatt. Ausprägung von Reichsmünzen. Nachdem im März 1908 U1687 250 M. Goldmünzen und 2129 237 M. Silbermünzen ausgeprägt worden ſind, ſtellt ſich die Geſamtausprägung an Reichsmünzen abzüglich der wieder eingezogenen Stücke auf 4407736 850 M. Goldmünzen und 918 293 842 M. Silbermünzen. Zuſammenſchlußbeſtrebungen in der Papierbranche. Schon ſeit langem ſind Beſtrebungen aufgetaucht, die darauf abzielten, mehr oder weniger umfaſſendere Zuſammenſchlüſſe im Papier⸗ bandel zuſtande zu bringen. Doch iſt bisher mit dieſen Beſtre⸗ bungen im Grunde genommen etwas erreicht worden. Nunmehr wird von neuem der Verfuch gemacht, einen Verband der deutſchen Papier⸗ und Pappen⸗ großhändler zu begründen. Der Hauptzweck dieſes Verban⸗ des ſoll der ſein,„die vorhandenen Mißſtände im Papier⸗ und Pappengroßhandel zu beſeitigen und der Preisſchleuderei ent⸗ gegenzukreten.“ Durch Aufruf werden die intereſſierten Firmen aufgefordert, ſich zwecks Teilnahme an einer Verſammlung bis zum 20. d. M. szu melden. Württembergiſche Holzwarenmaunfaktur.⸗G. vorm. Bayer . Leibfried, Eßlingen a. N. Der Bruttogewinn in 1907 ging bon vorjährigen M. 247484 auf M. 238 574 zurück. Nach Mark 31043(i. V. M. 21 188) Abſchreibungen und den von M. 215 964 auf M. 219 744 geſtiegenen Unkoſten erhöht ſich der Verluſtſaldo don M. 18091 auf M. 40 445. Eine Dividende gelangt ſomit, wie ſeit Beſtehen der Geſellſchaft(1903) nicht zur Verteilung. Bei M. 1 Mill. Aktienkapital ſtehen die Immobilien mit Mark 05 Mill.(M. 0,49 Mill.) zu Buch, belaſtet mit M. 494000 (N. 514 000) Hypotheken; das Betriebsinventarkonto iſt mit M. 0,20 Mill.(M. 0,27 Mill.) verzeichnet. Vorräte mit Mark 051 Mill.(M. 0,59 Mill.). In Bar, Wechſeln und bei Debitoren werden M. 0,52 Mill.(M. 0,63 Mill.) ausgewieſen; Kreditoren halten lt. Frkf. Zig. M. 0,32 Mill. zu fordern. Die General⸗ berſammlung wählte die ausſcheidenden Mitglieder des Auſſichts⸗ rates wieder. Mülheimer Bergwerksverein in Mülheim a. d. Ruhr. In der unter dem Vorſitz des Herrn Hugo Stinnes[Mülheim g. d. Ruhr) abgehaltenen ordentlichen Hauptverſammlung waren 41 Aktionäre mit 5259 Stimmen vertreten. Alle Anträge der Verwaltung wurden einſtimmig und durch Zuruf genehmigr. Die Dividende von 10 Prozent iſt vom 21. April ab zahlbar. Von ber Verwaltung wurden in der Verſammlung Mitteilungen über den Geſchäftsgang nicht gemacht; das Ergebnis des erſten Viec⸗ teljahres 1908 deckt ſich lt. K. Volksztg. mit demjenigen des letzter Vierteljahres 1907. Von den rheiniſch⸗weſtfäliſchen Baumwollſpinnereien. Der „Köln. Volksztg.“ zufolge planen die rheiniſch⸗weſtfäliſchen Haumwollſpinnereien eine zwan zigprozentige Produk⸗ Honseinſchränkung. Sie Sie nahmen dieſerhalb Fühlung mit den ſächſiſchen und füddeutſchen Spinnern. Martini u. Hüneke, Maſchinenbau⸗A.⸗G. in Hannoper. Unter dieſer Firma iſt eine Geſellſchaft in das Hondelsregiſter einge⸗ tragen worden, welche die Herſtellung und den Vertrieb ete. von techniſchen Einrichtungen zur Verhütung von Exploſionen, insbe⸗ ſondere auch die Ausführung der Apparaturen und Verfahren nach den Patenten Martini u. Hüneke zum Gegenſtande hat. Das Stammkapital beträgt 1 200 000 M. und iſt eingeteilt in 400 Aktien Lit.& und 800 Aktien Lit. B. Auf die Aktien A iſt der volle Nennbetrag, auf die Aktien B ſind 60 Prozent des Nenubetrages eingezahlt. Das Konkurswarenlager der Koufektionsfirma Cohn u. Daniel in Berlin iſt dem„Konfektionär“ zufolge in der Gläu⸗ bigerausſchußſitzung für den Preis von 640 000., das ſind 40 Prozent über den eingeſtellten Wert, an Bernhard Frieb⸗ länder verkauft werden. Oeſterreichiſcher Saalenſtandsbericht. ſtandsberichte des Ackerbauminiſteriums von Mitte April iſt der Stand der Winterſaaten recht gut. Der Stand von Winterroggen iſt kräftiger als der von Winterweizen. Winter⸗ raps und Wintergerſte überwintern guk. Der Anbau von Zucker⸗ küben hat bereits begonnen. Der Hopfen iſt kräftig. Nach dem Saaten⸗ rex-Zahnpuſver i Huto.Dose Automatische 2 FiFulverabgabe— Nen! ein ſdeal- Präparat Fi von denbcbar zartester i 2 3 Feinheit. 1 8—.— Inlialt cu. 60 Portionen. 12 2 Monate ausreichend. HPreis M..— + 82125 15 7 22382222˙ 7 20 Gewerbeſchnle Mannheim. Schulbeginn betr. Die Aufnahme der neueintretenden Schüler erfolgt Montag, den 27. und Dienstag, den 28. April, morgens von—10 Uhr im Saale No. 5 der Gewerbeſchule. Bei der Anmeldung iſt das Schulzeugnis vorzulegen. Zu gleicher Zeit wird den Schülern der letztjährigen 1. Kla ſſe im Saale No. 4, denen der 2. Klaſſe im Saale No. 3 die neue Klaſſen⸗Einteilung bekannt gegeben. Dienstag, den 28., ſowie Mittwoch, den 29. April, ubends von 7— 739 Uhr werden Anmeldungen zum Gehilfen⸗ kurs, ſowie Figurenzeichnen entgegengenommen. Der Ur terricht beginnt Donnerstag, den 30. April, Mmorgens 7 Uhr. Der Rektor Herth. 31378 FFFFFUFUPUFTTTTTTTT Poſitives nicht erreicht BVuom ruſſiſchen Saatenſtand. Laut„Handels⸗ und Indn⸗ ſtriezeitung“ war der Winterſaatenſtand am 25. März alten Stils in 13 ſüdlichen und 10 polniſchen Gbuvernements im allgemeinen nicht vollkommen befriedigen d. Unbefriedigend und teilweiſe ſchlecht iſt er in den Gonvernements Cherſon und Kiew, im größten Teil von Poltawa, in Nordtaurien, Podo⸗ lien, Wolnyen, dem Dongebiet und im Oſten von Jekaterinos⸗ law; gut in einigen Gonvernements des Nordkankaſus, der Krin und in Polen, im übrigen befriedigend. Eine Vergrößerung dez Anbaufläche für Wintergetreide ſteht bevor. Die Ausſaat des Sommergetreides verzögert ſich infolge der Kälte. Neue Inſolvenzen. Die Lederhandlung Auguſt Geyh in Seipzig hat ihre Zahlungen eingeſtellt.— Die Schneider⸗ artikelengrosfirma Fiſchel u. Krauſe in Br eslau befindet ſich dem„Konfektionär“ zufolge in Zahlungsſchwierig⸗ keitenv. Die Paſſiven betragen zirka 100 000 M. Es wird ein Vergleichsvorſchlag von 60 Prozent geboten. ————.— * Büchertiſch. Kurze Anzeigen eingegangener Bücher. Ausführlichere ſprechungen nach Auswahl vorbehalten. Die„Luſftige Woche“(Nr. 14) bringt neben ſinnigen und heiteren Buntbildern Schwarz⸗weiß⸗Illuſtrationen voll ſonnigen Humors. Eine Perle der Iluftrationskunſt z. B. bedeutet Otto Seitz' „Märchen“ mit Text von Carl Ernſt Ehriſtian. Die Teyte wie „Damenſport“,„Berührungspunkt“,„Bebenntnis“,„Das Zahlen⸗ ſyftem“ eic, ſind drollig und entbehrem nicht einer gewiſſen Satire. Ein friſcher, moderner Zug macht ſich auch in den Einzelſcherzen bemerbar und Gloſſen, wie Gedankenſplitter, tragen den Stempel wirklichen Geiſtes. Gebührt der Redaktion nicht geringes Dob, ſo ge⸗ bührt dem Verlage doppeltes Lob, denn techniſch iſt die„Luſtige Wache mit ſhren ſauberen Vierfarbendrucken vorbildlich zu nennen; Aufmachung und Ausſtattung des Blattes ſind vornehnt gebliebem wie am erſten Tag.(Preis des Einzelheftes 25 Pf. Verlag Dr. Ed. Roſe, Neurode.) „ Ein Bismarck⸗ Kompendium für 30 Pfg. Abge⸗ ſeher bon den 12 Bänden ſeiner Reden und von ſeinem Nachlaßwerke „Gedanken und Erinnerungen“ hat Bismarck gahlloſe Denkſchriften, Berichte, Briefe, Ausſprüche uſw. hinterlaſſen, die in einer ganzen Reihe verſchiedener Werke zerſtreut zu finden ſind. Eine kleine Zu⸗ ſammenſtellung der wichtigſten Gedanken und Ausſprüche Bismarcks, auch aus den Reden, bringt das erſte Bändchen des„Politiſchen Hausſchatzes der Deutſchen“, der als eine beſondere Gruppe von Hillgers illuſtrierten Volksbüchern erſcheint. Auf 112 Seiten faßt das Büchlein zufammen, was Bismarck über die Reichseinigung, die Grundlagen des Reiches, das deutſche Volk, Verfaſſung und Par⸗ teien, Polen und Zertrum, Preſſe, allgemeine Politik, Auswärtiges, Frieden und Krieg, Heer und Flotte, endlich über Kolonial⸗, Sozial⸗ Wirtſchafts⸗ und Handelspolitif geſagt hat. Eingeleitet wird das Büchlein durch eine neue Art von Selbſtbiographie, durch eine Reihe von Ausſprüchen, in denen Bismarck ſich ſelbſt und ſeinen Lebens⸗ und Strebensgang kennzeichnet. Das Büchlein iſt ein Auszug aus dem bekannten größeren Werk„Bismarck als Erzieber“ von Paul Dehn und perdient die weiteſte Verbreitung, 9 Be⸗ 95** 85 8 Nond Geſchäftliches! Kaiſer⸗Borax in jedem Hans? 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Einzelnummer 5 Pf. g celephon: lummernu: 22 Direktion und Buchhaltung 1449 Druckerel- Bureau ¶Mnname don Druckarbeltenn. 341 Redaktlosn„„ 877 Expeditios„%%%„ 413 inſerate Dlo CToibnelzeile 25 N. fluswärtige Inſerats 30 Die Reklamerells 100„ rrrrrr———— delegramm⸗fdreſſa: Idurna llannhelm⸗ Hachdruck der Originalartixel des MHannbelmer Seneral-Hnzeligerse wlrd aum u Genehmigung des Certages ertaunt — Samstag, 18. Hpril! 90 die Amwälzung im Schiffswaſchinenban durt dit Leutz ſche Jentilſtenerung. Von Karl Knietzſch⸗Mannheim. R Das große Ingenieurproblem, das durch ſeine kulturelle und wirtſchaftliche Bedeutung zu einer immer brennender werdenden Daſeinsfrage für die Menſchheit auswächſt, bildet die Vervollkommnung der Energieumwandlung in unſeren Wärmekraftmaſchinen. Aus dieſem Grunde mußte auch die geniale Schöpfung von James Watt— die Dampfmaſchine den geſteigerten Anforderungen angepaßt und weiterer Ver⸗ Kommnung entgegengeführt werden. Und wenn auch die Maſchine bezüglich ihrer Arbeitsweiſe in der Hauptſache die⸗ ſelbe geblieben iſt, ſo gibt doch der Vergleich zwiſchen einer modernen Maſchine und der Watt'ſchen Originalmaſchine ein weſentlich verſchiedenes Bild. In erſter Anie ſind es die Fückichten auf Erzielung eines geringen Dampf⸗ bezw. Nohlenverbrauchs, d. h. diejenigen auf Betriebserſparniſſe ge⸗ ſen, welche im Laufe der Jahre zu immer weiteren Fort⸗ ſcheitten im Dampfmaſchinenbau geführt haben. 15 An der Spitze aller hierher gehörigen Beſtrebungen ſteht intt Recht die hochwichtige Frage der Wirtſchaftlichkeit des etriebes einer Dampfmaſchinenanlage; nicht nur gewähr⸗ keiſtet ſie den Beſitzern von Dampfmaſchinenanlagen bezw. den Verwaltungen induſtrieller Werke einen willkommenen Betriebsgewinn und eröffnet dem Fabrikanten verbeſſerter im Wettbewerbe mit der Konkurrenz günſtige Geſchäftsausſichten, ſondern ſie bringt auch eine rattonellere Verwendung der in der Erde aufgeſpeicherten foſſilen Brenn⸗ ſtoffe für die Allgemeinheit mit ſich. Sodann ſpielen Einfach⸗ heit und Betriebsſicherheit, Gleichförmigkeit und Ruhigkeit des Maſchinenganges, kleiner Platzbedarf und geringe Au⸗ ſchaffungskoſten, ſowie aus letzterem Grunde auch die An⸗ wendung hoher Dampfſpannungen und Umlaufzahlen im Dampfmaſchinenbetriebe eine beachtenswerte Rolle. In der Neugzeit geſellt ſich hierzu, nachdem hinreichend praktiſche Erfahrungen geſammelt ſind, die ſchon längſt als den anerkannte Erzeugung und Verwendung hoch über⸗ hitzten Dampfes. Der Uebergang zu hohen Dampfſpannungen iſt bereits allgemein vollzogen. Die früheren unwirtſchaft⸗ lichen Niederdruckmaſchinen ſind verſchwunden. Die heute üblichen Keſſelſpannungen betragen zu Land ſelten noch unter 10 Atmoſphären, und im Schiffsbetriob iſt man damit bereits bis gegen 20 Atm. gegangen. Hohe Spannungen ſtellen aller⸗ dings höhere Anforderungen an die konſtruktive Ausbildung der Dampfmaſchinen; dieſe müſſen ſolid gebaute Zapfen, Lager und Stopfbüchſen mit ſicher wirkender Druckſchmierung, ſowie nicht zuletzt Steuerorgane erhalten, bei denen ſchädliche Wirkungen der gewaltigen Preſſungen des hochgeſpannten Dampfes vermieden— Reibung und Abnützung der mit⸗ einander in Berührung ſtehenden Teile auf das erreichbar kleinſte Maß beſchränkt werden. Abgeſehen von dem gänzlich entlaſteten Kolbenſchieber zwingt dieſe Ueberlegung zur grundſätzlichen Verwerfung des Schiebers in jeder Form. Die zeitgemäße Uebertragung aller Entwicklungsfortſchritte des modernen Maſchinenbaues, ins⸗ befondere der vollen Ausnützung des überhitzten Dampfes wird nur allein mit Hilfe der Ventilſteuerung ermöglicht, Während das Ueberhitzungsgebiet bei jeder Maſchine mit Schieberſteuerung eng begrenzt iſt, iſt bei der Ventilſteuerung die Ueberhitzung in jeder Höhe zuläſſig. Alle bisher bekann⸗ ten Schieberſyſteme, ſeien es nun Flachſchieber, Kolbenſchieber oder Drehſchieber, leiden ohne Ausnahme an erheblichen praktiſchen Nachteilen für den Heißdampfbetrieb, weil ſie alle auf der Flächengleitung beruhen, welche naturgemäß alle Ronſequenzen einer größeren Reibungsarbeit, wie Abnützung, Kraftverbrauch uſw. mit ſich bringt, während das Ventil eine einfache Hubbewegung ohne Reibung vollzieht und ſich auch bei den höchften Ueberhitzungsgraden als unempfindlich er⸗ wieſen hat. Freilich mußte von der Verwendung des ſo viele Vorteile in ſich ſchließenden Ventils ſo lange abgeſehen werden als keine Steuerung beſtand, welche für hohe Umlaufzahlen geeignet erſchien. Für auslöſende Venkilſteuerungen bilden ungefähr 100 minutliche Umläufe die Grenze, bis zu welcher man zu gehen pflegte. Das gleiche galt von den älteren zwangläufigen Venkilſteuerungen, von denen jedoch einige keberen Syſtems bis auf 150. Umläyfe in der Minule hinent⸗ gegangen ſind. Eine weitere Steigerung der Umlaufzahlen mit dieſen Steuerungen ſcheiterte zumeiſt an der komplizierten Bauark der mit einer großen Anzahl von Hebeln, Stangen und Gelenken arbeitenden Steuerungen. Umſo größeren Erfolg aber verſpricht jene Ventil⸗Steuerung, welche die komplizierten Mechanismen vermeidet, alſo möglichſt wenig Hebel und Gelenke beſitzt und für die Ventilbewegung eine hervorragende Stetigkeit ohne ruckweiſe Beſchleunigungen erzeugt. Und das Verdienſt, der Technik eine derartige, verblüffend einfache Ventilſtenerung geſchenkt zu haben, gebührt dem bekannten Erfinder Ingenieur Lentz. Schon längere Zeit ſteht dieſe Lentz⸗Ventilſteuerung im praktiſchen Dampf⸗ maſchinenbau unerreicht da und genießt allenthalben rüchhaltloſe Anerkeunung. Vergleicht man die typiſche Form der Schiffsmaſchine in ihrem ganzen Aufbau mit einer ſtehenden ortsfeſten Dampf⸗ maſchine, ſo findet man trotz mannigfacher Abweichungen in den Grundzügen doch eine derartige Aehnlichkeit,—5 man ſich des Gedankens nicht erwehren kann, warum denn bei den Schiffsmaſchinen nicht auch ſchon längſt an die Einführung der Ventilſteuerung gedacht worden iſt, umſomehr, als der Reverſterbarkeit einer Ventilſteuerung doch gar nichts im Wege ſteht! Ja, dieſe Aufgabe iſt umſo ausſichtsvoller, als der Kuliſſenmechanismus durch ein einziges umſteuerbares Excenter von einfachſter Konſtruktion und kleinen Abmeſſungen ſich erſetzen läßt. Wohl iſt man vereinzelt im Schiffsbetriebe dazu übergegangen, ſich die Errungenſchaft des überhitzten Dampfes zu Nutze zu machen. Bedeutet doch gerade die Dampfüberhitzung einen der bemerkenswerteſten Fortſchritte für die Erhöhung der Wirtſchaftlichkeit der Wärmceausnützung. Erhöht man doch mit ihr das verfügbare Temperaturgefälle, mit deſſen Steigerung bekanntlich der thermodynamiſche Wirkungsgrad wächſt. Ebenſo genügt man bei der Dampf⸗ erzeugung der Forderung, die Wärmezuführung zum Kraft⸗ träger bei möglichſt hoher Temperatur vor ſich gehen zu laſſen, was durch Entropiebetrachtungen ebenfalls als rationell er⸗ kannt iſt. Neben der höheren thermodynamiſchen Wertigkeit des überhitzten Dampfes, deſſen Arbeitsfähigkeit durch einen ſtoff erreicht wird, beſitzt der überhitzte Dampf in der An⸗ wendung verſchiedene vorteilhafte Eigenſchaften, die einem wirtſchaftlichen Betriebe zu gute kommen. So verſchwindet z. B. der Waſſerbeſchlag an den Zylinderwänden faſt ganz, wenigſtens in den erſten Zylindern, in denen der Dampf ſich noch im Ueberhitzungsgebiete befindet. Außerdem wird in⸗ folge der ſchlechten Leitungsfähigkeit die Wärmeaustauſch⸗ bewegung zwiſchen Dampf und Wandungen herabgemindert. Nebenbei mag nicht unerwähnt bleiben, daß hochüberhitzter Dampf zufolge ſeiner größeren Elgſtizität höhere Strömungs⸗ geſchwindigkeiten ohne Nachteil verträgt, alſo die Rohrweiten und die Dampfführungsquerſchnitte an der Maſchine weſentlich kleiner gehalten werden können, als bei einer mit geſättigtem Dampf betriebenen Maſchine. Damit verringert ſich nicht nur die Größe des Leitungsverluſtes infolge der Verkleinerung der ausſtrahlenden Oberfläche, ſondern auch das Gewicht der meiſt nicht unbeträchtlichen Rohrleitungen und ſonſtigen Dampfführungen, während dem Konſtrukteur die verkleinerten Abmeſſungen der Steuerungsorgane beſonders willkommen ſind. Allerdings mußte der letztere auch den Beſonderheiten des Überhitzten Dampfes Rechnung tragen, die erſt in langon, heute glücklich hinter uns liegenden Betriebserſahrungen ge⸗ wonnen werden konnten. Vornehmlich erheiſchten die bei hoher Temperatur eintretenden Wärmedehnungen die eingehendſte Berückſichtigung durch zweckentſprechende Durchbildung ge⸗ wiſſer Einzelteile der Dampfmaſchine, vor allem ſolcher bei der inneren Steuerung. die Gtwinunng von Ofon und Slichſtoff verbindungen aus der Luft. Von Dr. F. Schoenbeck. Die Elektrizität, die Univerfalarbeitskraft unſeres heuti⸗ gen Jahrhunderts iſt Dank ihrer leichten Umwandelbarkeit in andere Energieformen auch herangezogen worden, um chemiſche Arbeit zu verrichten, ſei es zur Gewinnung reiner Melalle aus den entſprechenden Verbindungen, ſei es zur Darſtellung neuer, wichtiger Subſtanzen der Seilkunde oder der Technik. verhältnismäßig äußerſt geringen Mehraufwand an Brenn⸗ Die chemiſche Arbeit der elektriſchen Energie kann eni⸗ weder auf Elektrolyſe beruhen, unter welcher Bezeichnung man die Eigenſchaft des Stromes verſteht, aus einer Jöſung die einzelnen Beſtandteile des gelöſten Körpers abzuſcheiden, oder die erſtere kann ſich auf die Anwendung der hohen Tempera⸗ turen des elektriſchen Lichtbogens erſtrecken, zum Beiſpiel bei der Calciumcarbid⸗ und Karborundumgewinnung. Schließlich nimmt unſere moderne Technik zur Erzeugung wichtiger, chemiſcher Stoffe die dunklen elektriſchen Entlad⸗ ungen zu Hilfe, indem man hochgeſpannte Ströme ſich in Gaſen entladen läßt. Wir wollen heute uns in der Haupt⸗ ſache mit der letzteren Verwendungsart der Elektrizität im Dienſte der Chemie beſchäftigen und die Gewinnung zweier wichtiger Körper, nämlich des Ozons(1840 von Schönbein entdeckt) und der Stickſtoffpverbindungen kennen lernen. Das Ozon ſtellt eine Modifikation des Sauerſtoffes dar, und zwar nimmt man an, daß das Molekül desſelben aus 3 Atomen Sauerſtoff beſteht, während dem Molekül des letzteren nur 2 Atome zukommen. Man bezeichnet wohl auch das Ozon als aktiven Sauerſtoff, bei welchem 1 Atom im Verhältnis zu den beiden übrigen nur locker gebunden iſt, wodurch ſich die ſtark oxydierende Wirkung erklärt. Das Oson ſtellt ein farb⸗ loſes, in Waſſer leicht lösliches Gas von eigentümlichem Geruch dar, welches ſich hauptſächlich bildet, wenn Luft, reſpektive Sauerſtoff dunklen elektriſchen Entladungen ausgeſetzt werden, Unter den letzteren verſtehen wir einen Ausgleich zweier elektr. geladener Körper, welche ſo weit räumlich von einander ge⸗ trennt ſind, daß derſelbe durch einen Funken nicht geſchaffen werden kann(Glimmentladung). Zwar erzeugt jede elek⸗ triſche Entladung Ozon, doch hat man durch eingehende Ver⸗ ſuche feſtgeſtellt, daß die dunklen Entladungen größere Aus⸗ beute liefern. Es ſei nur hier erwähnt, daß der ſogenannte „elektriſche Geruch“, welcher bei einer ſich im Gaug befind⸗ lichen Influenzmaſchine auftritt, der des entſtandenen Gaſes iſt. Siemens hat im Jahre 1857 wohl zuerſt einen techniſch brauchbaren Ozoniſator konſtruiert, welcher in der Hauptſache aus zwei ineinander geſteckten, mit Stancol belegten Glas⸗ röhren beſtand. Dieſe Belege und die Glasſchicht dienten ge⸗ wiſſermaßen als Kondenſator, der durch ſchnell wechſelnde Ströme geladen wurde. Kreiſt zwiſchen beiden Röhren ein Luftſtrom, ſo wird derſelbe burch die ſtattfindenden Entlad⸗ ungen in Ozon übergeführt. Dieſes Prinzip der Ozonröhre iſt bei den modernen Ozonapparaten beibehalten worden mit der Abänderung, daß Waſſer die Metallbelegungen erſetzt, in⸗ dem das innere Rohr mit Waſſer angefüllt iſt, während das üußere in Waſſer taucht. Das Ozon hat als Bleich⸗ und Reinigungsmittel, ferner zur Steriliſierung von Trinkwaſſer eine ausgedehnte Anwen⸗ dung gefunden. Das Verfahren zur Trinkwaſſerreinigung be⸗ ruht meiſtens darauf, daß ozoniſierte Luft in das Waſſer ein⸗ geblaſen wird. Die Brauchbarkeit dieſer Reinigungsmethode iſt von Repin im Paſteurſchen Inſtitut eingehend unterſucht und für genügend erachtet worden. Allerdings mußten die organiſchen Verunreinigungen zuvor entfernt worden ſein, da ſonſt dieſelben durch das Ozon oyydiert wurden, ſo daß die Wirkung des Gaſes den Bakterien gegenüber nicht zur Geltung kommen konnte. In neuerer Zeit ſind von Leffmann eingehende Verſuche über Trinkwaſſerreinigung gemacht worden, deren Reſultate darauf hinaus laufen, daß zur Gewinnung des Ozons ſich am beſten die dunklen elektriſchen Entladungen eignen, da die Funkenentladung die Bildung von Stickoryden zur Folge haben würde. Ferner iſt zu beachten, daß die Luft, ghe ſie den Ozoni⸗ ſator paſſtert, getrocknet worden iſt, denn ſonſt würde Waſſer⸗ ſtofffſuperoryd bei der Einwirkung des Stromes entſtehen. Die Stadt Philadelphia beſitzt zum Beiſpiel eine große Waſſer⸗ reinigungsanlage, die in Bezug auf Beſeitigung der Bakterien zußerſt günſtige Reſultate erzielen ſoll.— Erzeugt man in einer eingeſchloſſenen Luftmenge Funken⸗ entladung, ſo beobachtet man, daß ſich der betreffende Behäl⸗ ter mit einem braun gefärbten Gaſe anfüllt, welches aus Stick⸗ orhden beſteht. Man erkannte ſehr bald, daß ſich hier eine Quelle erſchloſſen hatte, mit Hilfe derer man vielleicht im⸗ ſtande wäre. die notwendigen Stickſtoffverbindungen als Düngungsmittel für die Landwirtſchaft herzuſtellen. Die großen Lager in Chile, die bisher der einzige Fundork des wichtigen Salpeters ſind, gehen mehr und mehr auf die Neige, ſodaß die Landwirtſchaft gezwungen iſt, nach geeignetem Erſatz JUmſchau zu halten. „Die Luft ſetzt ſich bekanntlich aus 5 Sauerſtoff und 433 Stickſtoff zuſammen, enthält alſo einen großen Vorrat an Stickſtoff, der mit Hilfe der Elektrizität in Stickoryde über⸗ geführt werden könnte, die dann ihrerſeits in Salpeterſäure, das Ausgangsmaterial der entſprechenden Düngſalze, ver⸗ wandelt werden müßten. So verlockend der Gedanke auch way, aus Nichts, oder beſſer geſagt, ohne beſondere Materialkoſten, für die Landwirtſchaft die nötigen Stickſtoffverbindungen in leicht löslicher Form zu gewinnen, ſo ſtellten ſich der Aus⸗ führung dieſes Problems große Schwierigkeiten entgegen, da die erzeugten Stickoryde, falls ſie längere Zeit der Funken⸗ wirkung ausgeſetzt wurden, ſchnell wieder in ihre Grund⸗ beſtandteile zerfielen. Man war alſo gezwungen, auf Mittel und Wege zu ſinnen, die gebildeten Reaktionsprodukte mög⸗ lichſt ſchnell der Funkenwirkung zu entziehen, mußte alſo eine koſtſpielige Apparatur aufwenden; zu dieſem Uebel kam ferner noch, daß die Ausbeute an Salpeterſäure nur ca. 3 Gr. pro Kilowattſtunde betrug. Nach dem Verfähren von Birkeland in Norwegen wird zwiſchen Kupferelektroden ein Hochſpann⸗ ungslichtbogen erzeugt, welchem durch Einfluß eines Magneten eine ſcheibenförmige Ausbreitung erteilt wird. Die Anord⸗ nütg iſt nun ſo getroffen, daß der den Apparat durchſtreichende Luftſtrom den Lichtbogen ſchneidet, wodurch ein Teil der Luft ſich in Stickoryd, reſpektive Stickſtoffdioryd umwandelt. Natür⸗ lich hat man für eine genügend ſchnelle Entfernung der ge⸗ bildeten Gaſe Sorge zu tragen, da ſonſt, wie ſchon erwähnt, eine Zerſetzung eintreten würde. Die Stickſtoffverbindungen werden durch geeignete Abſaugvorrichtungen aus der Reak⸗ tionskammer entfernt und in beſondere Apparate geleitet, in denen eine Umſetzung in Salpeterſäure ſtattfindet. Eine Kilowattſtunde ſoll nach dieſem Verfahren ungefähr 110 Ge. Salpeterſäure liefern, was wirtſchaftlich ganz günſtig erſcheint, falls die Koſten der elektriſchen Energie ſich möglichſt niedrig ſtellen. Die Birkeland⸗Geſellſchaft benützt zur Elektrizitäts⸗ erzeugung Waſſerkräfte, ſodaß in dieſein Falle mit einer ge⸗ nügenden Rentabilität zu rechnen iſt. Seit einiger Zeit beſitzt die Badiſche Anilin⸗ und Sodafabrit auch Patente zur Gewin⸗ nung von Stickſtoffverbindungen aus der Luft, welche den Literaturangaben zufolge noch günſtigere Ausbeuten geben ſoll. Ob es ſich bei dieſen Reaktionsvorgängen im Lichtbogen Um eine rein thermiſche Reaktion handelt, dürfte dahingeſtellt bleiben, da ja bekanntlich ſich auch Stickoxyde durch dunkle elektriſche Entladungen und Funkenentladung bilden, bei welchen offenbar keine ſo hohen Temperaturen aufgewandt werden. Dieſer jüngſte Zweig der chemiſchen Induſtrie ge⸗ hört zweifellos zu den wichtigſten Nutzanwendungen der elek⸗ triſchen Energie. Wenn auch zunächſt noch für eine Reihe von Jahren der nötige Salpeterbedarf gedeckt werden kann, ſo wird doch einſt, wenn dieſe Quelle in Chile verſiegt, die Frage an uns heran⸗ treten, wie beſchaffen wir der Landwirtſchaft die nötigen Stick⸗ ſtoffverbindungen? Die Wiſſenſchaft mit ihrem weitſichtigen Blick hat dafür geſorgt, daß wir dem Zeitpunkt ruhig entgegen⸗ ſehen können, ohne eine ſchwere Kriſis befürchten zu miſſen. Nicht allein der Landwirtſchaft iſt ein unſchätzbarer Dienſt ge⸗ leiſtet worden, ſondern die geſamte Induſtrie wird einſt aus dieſer Gewinnung der Stickſtoffverbindungen wohl berechtigte Vorteile ziehen. Betrachteir wir in der Technik ein Gebiet nach dem anderen, überall werden wir der Nutzbarmachung der elektriſchen Energie begegnen, überall tritt ſie uns als die lenkende, ſchaffende Kraft entgegen, ſei es in Form von mechaniſcher Arbeit, Licht oder Wärme, oder ſei es zur Ver⸗ vichtung chemiſcher Arbeit, ſie iſt die Helfershelferin unſerer geſamten Induſtrie, die überall ihre fleißigen Hände regt Di 44 477 10 it Dienſte der Menſchheit. Rechtspflege. rd. Recht des Hausbeſitzers zur Abtretung von Mietfor⸗ derungen. Ein Hausbeſitzer trat in einem vor einem Notar ge⸗ ſchloſſenen Vertrage einem Grundſtücksbeſitzer die Mieteinnahmen aus ſeinen beiden Häuſern für die Zeit vom 1. Juni bis 1. Dezbr. ab. Einige Wochen ſpäter wurden beide Grundſtücke im Wege der Zwangsvollſtreckung beſchlagnahmt und ein gerichtlicher Ver⸗ walter beſtellt. Trotzdem dieſem bekannt war, daß der frühere Eigentümer des Hauſes die Mietforderungen an den erwähnten Grundſtücksbeſitzer ahgetreten hatte, zog ey dennoch von den Mie⸗ tern, die von der erwähnten Zeſſion nichts erfahren hatten, den Mietzins ein. Da derjenige, welchem nach der Abtretung das Recht an den Mieteinnahmen zuſtand, von dem Vorwalter dieſe nicht erhalten konnte, ſtrengte er gegen ihn Klage auf Heraus⸗ zahlung au. Der Beklagte wandte ein, die ſeitens des in Ver⸗ mögensverfall geratenen Vorbeſitzers vorgenommene Abtretung ſel ungültig; einmal mache ihre Faſſung ſie rechtsunwirkfam, da weder Schuldner, noch Betrag angegeben ſei, und dann verſtoße der fragliche Vertrag gegen die guten Sitten, er ſei alſo gemäß Paragraph 138 des Bürgerlichen Geſetzbuches rechtsungültig. In⸗ deſſen hat das Oberlandesgericht Stettin dieſe Einwände nicht gelten laſſen. Keineswegs ſei in der Abtretung von Mietzinſen für einen gewiſſen Zeitraum ein Verſtoß gegen die guten Sitten zu erblicken. Gegen eine ſolche Uebertragung kann auch der Hypothekengläubiger nichts ausrichten, wenn er nicht vor Er⸗ teilung der Zeſſion die Beſchlagnahme der Mieten erwirkt hat. Sonach rechtfertigt ſich der Anſpruch des Klägers. (Nachdr. verboten). rcd. Folgen der Vereinbarung ungeſetzlicher Kündigungsfriſt zwiſchen einem Fabrikanten und einem ausgelernten Faäbrikar⸗ beiter. Nach Paragraph 134 der Gewerbeordnung finden auf Fabrikarbeiter die Beſtimmungen der Paragraphen 121 bis 125 der Gewerbeordnung Anwendung, und nach Paragraph 122 dieſes Geſetzes kann das Arbeitsverhältnis zwiſchen Gehilfen und Arbeitgeber, wenn nicht etwas anderes verabredet iſt, durch eine pierzehn Tage vorher erklärte Aufkündigung gelöſt werden. Werden andere Kündigungsfriſten vereinbart, ſo müſſen ſie für beide Teile gleich ſein. Vereinbarungen, welche dieſen Beſtimmun⸗ gen zuwiderlaufen, ſind nichtig. Nun hatte ein Fabrikant mit einem Arbeiter, als er ihn engagierte, vereinbart, daß jeder Teil das Rechtmonatlicher Aufkündigung haben ſollte, der Arbeitgeber aber nicht vor einem beſtimmten Zeitpunkte. Für den Fall, daß er dies dennoch tun ſollte, verpflichtete ſich der Fabrikant zur Zahlung einer Vertragsſtrafe. Noch vor Ablauf des erwähnten Zeitpunktes ſah ſich der Arbeitgeber genötigt, das Vertragsverhältnis zu löfen, und nun ſtrengte der Arbeiter gegen ihn Klage auf Zahlung der für dieſen Fall vorgeſehenen Vertragsſtrafe an. Indeſſen hat ihn das Oberlandesgericht Dresden mit ſeinen Anſprüchen abgewieſen Nach Para⸗ graph 122 der Gewerbeordnung müſſe die Aufkündigungsfriſt für beide Teile gleich ſein; das trifft hier nicht zu, folglich iſt die Abkommens über die Kündigung muß aber auch zur Ungültigkeit der Einigung über die vom Beklagten für den Fall der Zuwider⸗ handlung zu entrichtende Vertragsſtrafe nach ſich ziehen, was da⸗ hin führen mußte, den Anſpruch des Klägers für unbegründet zu erklären.(Nachdr. verboten). ——— vom Waren⸗ und Pproduktenmarkt. (Von unſerem Korreſpondenten.) Im Verlaufe dieſer Berichtswoche hielt ſich das Geſchäft auf den Warenmärkten, infolge der Oſterfejertage, in engen Grenzen; doch zeigle die Stimmung an einigen Tagen im allge⸗ meinen einen etwas feſteren Charakter. Für die Preisgeſtaltung auf dem Weltmarkte Ge⸗ treide waren die fortgeſetz günſtig lautenden Witterungsbe⸗ richte und der Fortgang der Frühjahrsbeſtellungen entſcheidend. Unter dem Einfluß dieſer günſtigen Nachrichien machte denn auch anfangs der Berichtswoche die rückläufige Bewegung für Weizen zunächſt noch weitere Fortſchritte. In den letzten Tagen bewirkten indes die feſteren Berichte von nordamerikaniſchen und engliſchen Märkten, ſowie die Zurückhaltung Argentiniens mit Angeboten einen Tendenzuniſchwung und der Artikel geht an den meiſten Märkten mit einer Werlbeſſerung aus der Woche her⸗ bor! Auch die Annahme, aß die Verſchiffungen von Argentinien in dieſer Woche eine weitere Abnahme aufpweiſen dürften, wirkte befeſtigend. Ferner trugen die aus Kauſas und Nebreskqa vor⸗ liegenden Klagen über zu große Trockenheit zur Aufwärtsbe⸗ wegung bei. Au unſerem Markte war der Geſchäftsverkehr nicht von Bedeutung und obwohl der Mehlabſatz eine kleine Beſſerung erkennen läßt, hielten ſich die Umſätze in Weizen in engen Gren⸗ zen. Im Eifgeſchäft fanden nur einige kleiue Partien in Rotter⸗ dann fällige La Platas Aufnahme. Von Rußland und Rumänien lagen in dieſer Woche einige Offerten vor und zwar Ulkaweizen 9 Pud 10—15 prompte Abladung zu M. 161—162 und 9 Pud 20—25 zu M. 164 Rumänien offerierte neue Ernte 79 Kg. per Auguſt⸗September zu M. 141—143 eif Seehafen doch beſtand hierfür keine Unternehmungsluſt, weil man dieſe Preiſe noch für zu hoch hält. Auch im Weizen⸗Geſchäft blieb es ſtill. Nur kleinere Partien(Isponibe oderß rheinſchvimmend konnten plaziert werden. Der Konſum iſt weiter äußerſt zurückhaltend und macht nach wie bor nur die notwendigſten Bedarfsanſchaffungen. Roggen hat ſeine matte Tendenz beibehalten. Den Anlaß hier⸗ zu gaben die günſtigeren Saatenſtandsberichte und die damit zu⸗ ſammenhängenden Entäußerungsbeſtrebungen ſeitens ruſſiſcher Ablader. Die Angebote von Rußland ſind heute um zirka zwei Mark billiger als vor 8 Tagen. Braugerſte hat, obwohl die Saiſon bereits ihrem Ende entegegengeht, ihren Preisſtand behauptet und für gute Qualitäten ſind immer noch Käufer zu finden. Umſätze ſind jedoch nur unbedeutend. Futtergerſte hatte ſehr ruhigen Markt. Die Forderungen ſind unverändert. Abſchlüſſe wurden nicht getätigt. Für Hafer laſſen die Preiſe wieder mehr Stetigkeit erkennen. Die Offerten für La Plata⸗ ware ſind um zirka zwei Mark höher als vor 8 Tagen; indes beſteht für Hafer auf Abladung nur wenig Kanufluſt. Auch für hier disponible ader rheinſchwimmende Mengen hat die Nach⸗ frage nachgelaſſen. Mais erlitt unter der Einwirkung der bil⸗ ligeren a Plaigofferten eine Einbuße und war billigſt per Mai⸗-Juni oder Juni⸗Juli⸗Abladungen zu M. 108,50—108 unge⸗ boten. Die Forderungen für Donaumais zeigten dagegen mehr Widerſtandsfähigkeit. Hier disponibler Mais bleibt inanbetracht der kleinen hieſigen Beſtände gefragt. Auch für Virginid Saat⸗ niats beſteht Nachfrage. Die Notierungen ſtellten ſich an den wichligſten Getreide⸗ für märkten wie folgt ee 70 5.4. 16./4 Diff. Weizen: New⸗Nork loco ets 968 99 +8¼ 55 Juli„ 92 93% 41%è Chicago Juli„ 8s7e 99/ 2½ Liverpool Juli sh 7/00% 7½¼00— 7 Budapeſt Mai! Kr. 11.08 11.62—.41 Paris MaiAuguſt Fr. 221.50 221.——.50 Berlin Juli M. 205.25 207.50 +2.75 Mannheim lolo„ 216.50 215.50—.— Roggen: Chicago leco ots 76 76.— F 75 +1 Paris MaffAuguſt Fr. 169.— 189.—— Berlin Juli M. 188.— 188.50*.50 Mannheim loko 18 193 8—5 Hafer:; Chicago Iitli ets 45½ 457/— 7 Paris MaiAuguſt Fr. 173.— 173.50.50 Berlin Juli M. 159.— 161.— Mannheim loko 5 0 170.——.50 Mais: New⸗York Mai ets 76 767. + * 7 ili* 72/ 73 75 Chieago 5350 667/— 7. Juli„ 64 635— Berlin Jult M. 141.— 141.75 40.75 Mannheim loko„ 156.— 155.50—.50 Die Situation auf dem Frachtenmarkt hat keine Ver⸗ änderung erfahren. Die Frachten ſind andauernd nieder und es konnten trotzdem nur unbedeutende Abſchlüſſe erfolgen, weil das Angebot von Gütern ein geringes bleibt. Die Waſſerverhält⸗ niſſe ſind indes weiter befriedigend. Die Schiffsfracht für Koh⸗ lenladungen nach Mainz, Mannheim⸗Ludwigshafen⸗Rheinau ſtellt ſich für die Karre(1700 Kg.) auf 105—1,10., nach Karls⸗ ruhe⸗Maxau 1,50—1,55 und nach Straßburg⸗Kehl 2,35—2,40., alles bei freier Schleppheſörderung. Die Frachten für Getreide ab Rotterdam nach Mainz⸗Worms, Mannheim⸗Ludwigshafen ſtellen ſich auf 4,50 M. und nach Frankfurt auf M. 5,50; von Antwerpen nach Mannheim auf 5,50., nach Frankfurt auf 6,50 M. per Laſt. Am Kaffeemarkte haben ſich die Preiſe ungefähr auf der letztwöchentlichen Baſis behauptet. Das Geſchäft iſt jedoch be⸗ ſchränkt und da dem Markte eine gewiſſe Luſtloſigkeit anhaftet, ſo wird nur der jeweilige Bedarf gedeckt. Das vor einigen Tagen aufgetauchte Gerücht, daß die Regierung von Sao Paulo mit einer Gruppe über den Verkauf von 3 Millionen Sack Valori⸗ ſationskaffee verhandelte, blieb bis jetzt unbeſtätigt und wurde ſkeptiſch aufgenommen. Die Zufuhren belaufen ſich in der letzten Woche von Rio de Janeiro auf 42000 gegen 36 000 Sack und die in Santos auf 68 000 gegen 79 000 Sack in der Vorwoche. Die Vorräte in Nio de Janeiro ſchätzt man dieſe Woche auf 276 000 gegen vorwöchige auf 263 000 Sack und die in Santos auf 1010 000 gegen 1007 000 Sack in der Vorwoche. Die Vorräte in den Vereinigten Staaten betragen einſchließlich der ſchwimmenden⸗ Ladungen 3 741 000(3 776 000) Sack. Newyork notiert: Mio No. 7 lolko April Meat Juni Juli'g. Sept 9 April 8.65.65.70 0 578 85 16. April 6.60.60 365.70.75.80 Diff.——5—5—5———— +5 Zucker verkehrie vorwiegend in ſeſter Haltung bei lebhaften Umſätzen. Den Anlaß hierzu gaben die feſteren Meldungen aus London, ſowie die beſtimmte Erwartung, daß Amerika bald grö⸗ ßere Neuerwerbungen vornehmen wird. Auch die Meldungen ehntägige Kündigung tritt in Kraft. Die Nichtigkeit des“ 5 Kündigungsfriſt ungültig, und die geſetzliche, alſo erd aus Kuba, daß die Trockenheit anhält und daß auf Kuba nur noch 74 Zentralen gegen er Verbrauch und im Sep⸗ — im Monat März 944 tember⸗März 6802 820 ſich im September⸗ Ausbeute betrug im März 14,8 und im September⸗März 14,76 menge. Die Ankünfte i gegen vorwöchige 32000 und die Geſan belaufen ſich auf 544000 Tonne! vorräte erfuhren bei einem Beſtand von (i. V. 994 4 U Zunahme betrugen 270 tzufthren foi! tzuführen ſeit 1. D 9 2 47 500 St Staa⸗ Tonnen zurückgegangen. 1* Börſe belief ſich in den letzten 8 Tagen auf 389 0 Zentner in der Vorspoche. Magdeburg notiert: Mai Juni Juli Aug, Okt. Dez. 10. Apri 23.05 23.10 20.50 16. 23.45 23.50 20.75 40 + 40—25 1 3 1. 17 Handelsberichte. Börſenwochen⸗Bericht. 5 [Driginalbericht des„Mannheimer General⸗Anzeiger“) B. Frankfurt a.., 18. April. Ein für die deutſche Börſenwelt denkwürdiger Zeitabſchnitt liegt hinter uns. Nach ſchweren Mühen iſt es nun endlich gelungen, daß die Börſenreform zur Tat geworden iſt und man begrüßte es mit Freude, wie wir bereits in unſerem letzten Berichte erwähnten, daß das Geſchäft einen lebhafteren Charakter annahm. Ein bölliger Wandel hat ſich in den Börſe, ſie war international. Die leidige Geldfrage gab be⸗ ſtändig neuen Stoff zur Erörterung. Nachdem das große Er⸗ eignis der bergangenen Woche, auf welche die Börſe ſo frohe Hoffnungen ſetzte, vorübergegangen iſt, trat eine allgemeine Geſchäftsſtille ein. Im Hinblick auf die mehrtägige Unter⸗ brechung des Verkehrs war die Tendenz auf den meiſten Ge⸗ bieten ruhig, jedoch feſt. Lebhafteres Geſchäft entwickelte ſich auf dem Induſtriemarkte, wo beſonders Elektrizitäts⸗Aktien gute Stimmung zeigten. Die vorübergehenden Realiſierungen, welche in dieſen Werten ſtattfanden, konnten ſich am Schluß der Woche im Kurſe voll und ganz ausgleichen. Die erneuten Gerüchte über die beabſichtigte Einführung des elektriſchen Be⸗ triebes auf Vollbahnen in Bayern regten an. Chemiſche Aktien nach wie vor beliebt. Der Bankenmarkt brachte wenig Ver⸗ änderung, die Kurſe zeigen gut behauptete Tendenz. Der Montan⸗Aktienmarkt ließ ſchwächere Haltung erkennen. Gründe ſind vor allem Realiſationen anzuführen. Immerhin iſt zu erwähnen, daß auf dieſem Gebiete die Geſchäftstätigkeit eine weitere lebhafte war. Von Kohlen⸗Aktien konnten Gelſen⸗ kirchener bedeutende Avancen nehmen. Die Lage der Induſtrie an ſich bietet eigentlich für eine Hauſſe noch keinen Grund, obwohl die Nachrichten aus den Induſtriebezirken zu einer feſteren Tendenz Berechtigung hätten. Transportaktien ruhig. Die Zeichnung der neuen Aäprozentigen Reichs⸗ anleihe und Konſols machte auf die Börſe guten Ein⸗ druck. Die Zeichnung der Anleihen hat diesmal nicht den ſenſationellen Verlauf genommen wie gewöhnlich. In der Sitzung des Uebernahme⸗Konſortiums wurde beſchloſſen, die Zuteilungen dahin vorzunehmen, daß auf die Schuldbuch⸗ und Sperrzeichnungen die vollen gezeichneten Beträge entfallen. Auf die freien Zeichnungen ſollen bei möglichſter Bevorzugung der erſten und kleinen Zeichnungen durchſchnittlich 50 pCt. der gezeichneten Beträge zugeteilt werden. Die Abrechnungen und Auflöſungen des Konſortiums ſoll unmittelbar nach den Oſterfeiertagen erfolgen. Ein einigermaßen genauer Betrag der Geſamtzeichnungen wird diesmal von den offiziellen Stellen nicht bekannt gegeben. Es dürfte ſich der Geſamtbetrag auf rund 900 Millionen Mark ſtellen, wovon etwa 400 Millionen M. auf Schuldbuch und Sperrzeichnungen kommen dürften. Warum diesmal mit einer offiziellen Angabe über den Umfang der Zeichnungen zurückgehalten wird, iſt nicht recht verſtändlich. Die Oeffentlichkeit hat ein lebhaftes Intereſſe daran, über die Vorgänge bei den Anleihezeichnungen möglichſt genau infor⸗ miert zu werden. Das Zeichnungs⸗Reſultat der neuen An⸗ leihe⸗Emiſſionen des Reichs und Preußens in Höhe von M. 650 Millionen ſteht jetzt feſt: Es ſind im ganzen etwa über M. 700 bis 800 Millionen gezeichnet worden, hinzugefügt wird, daß die Qualität der Zeichnungen ausgezeichnet iſt, daß 40 pCt. der Anmeldungen auf Sperrſtücke lauten und zwar größ⸗ tenteils mit Eintragung in die Schuldbücher. Die Angaben über die Art der Zeichnungen ſind faſt noch wichtiger als das ziffernmäßige Reſultat. Denn gerade die früheren Emiſſtonen unſerer heimiſchen Anleihen haben immer von neuem den Beweis erbracht, daß alle prunkenden Milliardenzeichnungen nichts ſind wenn hinter ihnen nicht ein feſter Block von ſeriöſen Kapitaliſten ſich verbirgt. Ja noch mehr, die rieſenhaften früheren Ueberzeichnungen hatten die gute Klaſſierung der An⸗ leihen ſogar regelmäßig erſchwert: Die Konzert⸗Zeichner haften Phantaſie⸗Summen gezeichnet, die Banken hatten angeſichts der zu erwartenden Ueberzeichnung gleichfalls Rieſen⸗Summen aufgeſchlagen, um ihre Kunden dann mit der Zuteilung beſſer berückſichtigen zu können, und der Effekt war, daß wirklich an⸗ lageſuchende Sparer vielfach leer ausgingen oder nur kleint Bruchteile ihres Bedarfs erhielten, während der Hauptteil der Emiſſionen an die Konzertzeichner fiel und erſt nach langer Zeit endgültig plaziert war. Alles in allem hat die Zeich⸗ nung der Anleihen diesmal nicht den ſenſationellen Verlauf genommen wie gewöhnlich. Der aufgelegte Betrag iſt gut ge⸗ zeichnet worben. Eine allzu erhebliche Ueberzeichnung beſteht aber nicht. Auf ein gewiſſes Rückſtrömen von Stücken wird man deshalb wohl auch diesmal rechnen müſſen, jedoch iſt an⸗ zunehmen, daß ſich der Ausgleich zwiſchen Angebot und Nach⸗ frage rleativ raſch vollziehen wird, weil die neuen Titres ſo außerordentlich preiswert ſind. Es würde vielleicht der Klaſ⸗ ſierung der Anleihen zum Vorteil gereichen, wenn man zunächſt die Börſennotiz nur unweſentlich höher als den Subſkriptions⸗ kurs hielte. Ueberhaupt wird der Anleihemarkt weiterhin von den zuſtändigen Stellen mit Aufmerkſamkeit zu verfolgen und mit Sorgfalt zu behandeln ſein. Vom Internationalen Geldmarkte iſt zu melden, daß verſchiedene Umſtände zuſammengewirkt haben um Als u anu aduun aqun zeutun uhr svg usgeg sog— goqaog ung: TCCCCCCCCCC enuee eeece eee eee ee e eee e een Jautuitc mog aocungß uto ulladcks ung diat vl de ictu ol ge de jge don abeg Sozs ee meee lee eee ie e ee ee eguilneiun zepiu uun:atunztz zohizag ur sjohhpraeang 896 Sunſg „udpjog umocz uteuse uv cpi Anu 4 80 fvi gun 1g01 unic Jcbe eee e ben e ee eee nead ee nomef u de eee ben ee een ene g; enl ceg de de en unen eeee 2 1al Ira Itoa poin eeen ee n epege gun becß weenee e encee ie ee ee iee 555 1Ja01 Biale An eneeg baol a0 11 heg aeig teqvach moa aeg de0 ah uegubſhelngz aanmnunze zeszaog ui Sielfpapinla geg dun ⸗adg Mogungzog ABupagneg aan een un weet egt! eg 5 eeueee en eeeen eiht ee eeec ee de bun— unu dn alt ue gun ea! 11ea meee ee enn weie e 5 Zuvg J uen e eee ane e e d eedß v micz uteure! neneg duueee ee ee ed Zuvup'ch zvaavnc gaclbvdg un uc og uvpjegnd und drat fioa! ſ a8 eee Sunanig ue nol uepluezn u pnßz— 2 55 2 ee 2259 5 1818N 10nan udgen unu giut oi! Sno sig uellnz auuogz aogteh gocat ur oil gun uogtea pim uv a ee eee e ben eee ene ee at bun heg a1 ug Lallad dnen zue Jegunnt 2:aunze zabzog uf slepig seg Dunlag ne cp ogen unee uohe necnehne nune pou bunuſſoch dugſech pepel uepojc% aun 5 upet e e ene e eeee e n enn dun——— nn dded de pbn donsalsurepd Iusgoaeg abgheaun 40 l1 1f fuozung; 40 40 Anu Jf Hugepaegun zaog a gain 3921—-—— Mecg de ͤne ene dunuoee Tuspya ne cic uſe volpie sog zneah qpn „g ec leagſoch guvg 10 1 SvcF eſtpog 10 gunt auue ee eeeeedg manegeg 210 a eheeeee e e e e eepna uscpl Svoch 40 a0 ꝓnac; eeedee unnee ue lebroe 228 uga ꝛnaſd gun ee eeeee eg en denenee eee eeee ſa 970 aug o Aee n uceng sguscdane guſz usigvg 458 90 Anvgz — sspg118 198 aung asphinög — ubptg .5— 2 unge ne ann ee M1418 Uogaiſc cun nollvh ubc ubee aoeeß bace ie*** Taodue qvich uoa bonl aeiezn 1e% uu 5 ie wucee deei wi e gunde eehat oſn giget 18 susz0hog int Zuubgeh eiat ac quvfl Pu Puiqusonſs uslng molct susqeg sse— Abusego n0 e e e e*„„ Sönb 4 Iiabeg ilaes v 50Jl 9 ꝛa0h% d 0—alng hoa ea83 sv buns Kbunehcd uog invagd) ee e 158 obupfeßgog zuluon!„usgupſhelng“ e enfuafpug asg A ogð eee e ne dite a pul un aögß 1 0 8 üen zie ae eg 42985 10zung uie ol din Zahvhlng donoz gure an] se 016 29 4005 5 1en ollvhug usg gun jagpfoch sog a ozuunzae gaoſo mo bunlae ps e neeen ee baen ang 150 bacbiegaog uic uv uoe pugen se goo usbun upeſbgg oe qun e e FF ceeee een leeene eeg we or uepgeg Meupg ud Aahupah olhd de aön 8 eeseho dun en eenct ee sngz 5 Aepiu ade ueeuegee ahnzg oe a0 ogann zae 1 05 uodhe! 8 aahpigmngzzs 6e a neen eenz eeee eee eeegee ee csegerg sbg diat uonaezen b oignin nognunc ognut ac uollvpob ands susqeg denen eee üeeg aanzg dureg muc aoh 8 dun ahabcuehis a0 uog agana eheeeeen eceunn eeen ee um a udee enegc ane bogz uieg Inv avat 5 anppu die wang sanvepf Hrunumlguehnv teeaung die pang se jugz ueouphn um nousb sonv zonv oſv ueeloh so oſvg agusd anzg a ee ee dugr usgupfhrelng (IniqpS). Tussoggeg pnagcpozg)*3—.sO0 2 piuepe ah un pnactaenh naeinnee ee eeun ehe iuotzusmtolng eeeeeeeee—— mduigz un Soholsbungeohnzz Sogglun dunznagee noepinn 1 8.— 7 8 N. 7 »Haty g use miahunvn ad Jdieh dve uctudb gdg ut opnacaenl zſdie ꝙpnuo gve 15* 61 0—1 uogaeat ziogaegsia cpog Jnut o Pian ungt oian uie hond unn ug boeß zhn udziog dudcerclaeg ſchea u nd noagvs eeee ududgorplagg nog ur poc molgoſſc svag jioq daungg uopvſule niog suv uſdl auu epog dloſg uuvg zeusnbog dus zoqp noppos ⸗zud fiohahvg olhawd gund vl uobgu ocpnacce 410 ½ U 8„nvz! icpru ufogß a gaim od + nozqusqß ugosl ne sgqrcd“ 4 8 8 Aened:Gnache zog opou ꝙpnv dapar udungunug; Vlan 4 3 8 UHuv 8 Mugsunfef Nequessfa SnaN sufaempaO MoNzind„piq ogpnad z00 Siqid ol utonc ne sseubolt 4 Joig une eng ade joh o uaonl ne Sneunocz“ „en ee ee banblat ans Slid gogoch aog gun zpoaſorug osd snvch utoloie suv oppioc o gladg sun jommich uiog zzu nic gog Inzz A Udcuvglgonv uze ng⸗ Miagd nlos daadch ade di oc“ heznn; cun golnvgugonvgz ushlerahlos udughvzasgqjo Sauid guvaf ⸗gohulch gog uv gudz ze usſozon jpqz Sobfeusd uid anu maog Aetpigvaboczaoun gopheun ago u eenv uudat e dgog — egee pnicktun ugus udlee Lupguzuimoing un dig uez u! 2 ee 3 zlre a ſpmace aahuuvzog söqub; Vunqegun Car auoguuvzſd%Sa 676 8 ⸗doppgz usphhnde sdgohun uogusbach uozerg un abſſtag utd ae 2 5 72 Juſnue 99 udese9 zunct Il aegv usboaaellc; Agnsceli meun 428 pniaenzz 2 9 5 id ulonogz soe Jchiu gun ehe aen 4 „Ubin Aol meoat auvyoc uetpinlgen un gun uohogß u8 „cdat pnad 100 3nd Deulpae a0q ee eeee e deeeee“ 25 adune giog og gun uojgpenene„ujobea pAIHInÑ 9 1 01 ⸗naonog;“ udg een e eeeies uda aun Uoaggobuv 9 55 nezuhpasge gog sjw daobeo uonoguv Luvgß zoune non 910 VVVVÿß!!(' epnacaaen deig jdnogaoqn pn uobnpcpleg gogjos goe dvaz Jpanee ueubuphuemmolnd uimve utog gun uozvoc uog en — 98— Aatzaiquvc of 9 9 ubunogz Aploch 01 9 Jedoabuſg 9 8 Anche oi 9 69 5 99 0 ee eeeeee 5 2 9 8 9 2 + 9 9 6 8 2 9 2 7 8 85 + —— ſpendet hatte,— in dieſer einen Minute erlebte einmal. Aber nun iſt das vorbei! Von nun an w bilt en der Nacht bleiben! 8 den Schatten geftellt und den anderen allein alle Sonne ge⸗ er alles noch ird über ihn die Sonne leuchten! Und der andere, der Verhaßte wird nun Wie ein wilder, ſtürmender Jubel ringt es ſich hoch in ſeiner Bruſt. Da auf einmal ſchwebt ein Ruf durch die L verweht, von fern her. „Hülfe! Hülfe! Hülf Plötz lich geht es wie ein Was denn!? ſchehen!? Er begreift es nicht gleich. Sein Sinn iſt nommen. Ganz wüſt iſt ſein Kopf. Da noch einmal der flehende, wimmernde R „Hülfe! Hülfe! Hülfe!“ Und nun plötzlich reißt er die Augen auf. ſetzt ſtarrt er um ſich. Nun, nun erſt erfaßt er iſt ſein Taumel aus. Ruck durch Brunos uft, matt, wie Körper. Was war das!? Was war denn nur ge⸗ noch wie be⸗ uf Jäh und enk⸗ alles. Nun O Gott! Allmächtiger Gott, was hat er getan! Und wie gejagt, wie gehetzt, ſtürmt er vorwärts, hin⸗ einter nach dem See. Einmal ſieht in Sicht. Es ſind ja auch kaum erſt zwei Minute Nun iſt er unten am Waſſer. Aber was nun? er ſich um. Aber noch immer iſt niema vorbei. Fragend ſieht er ſich um. Nichts! Nichts! Kein Bool! Kein Menſch! Jetzt hilſt nur eins: das Eis durchtreten un Das tut er. Mit wütender 0 Eisdecke ein. Greift ein paar abgebrochene Bar tun weiter. Schritt für Schritt. bricht und bröckelt weiter, wohin er kommt. Ab id hiuein. Kraft ſtößk er die dünne imſtücke. Und Schnell gibt das Eis nach, er tiefer und 0 finkt er ein. Schon ſpürt er, wie es eiskalt durch ſeinen Körper rinnt. Doch er macht ſich hart und feſt, Weichling. Wie dankt er jetzt dem Leben, daß es er ja kein ihn ſo hart und ſtarr gemacht hat!——— Weiter, immer weiter. Schon hat er ringsherum alles ein ſchon kommt er ſeinent Ziel näher.——— Da auf einmal flül. er Boden nehr und ſinkt. Nun heißt es ſchw himme Er verſucht es, — kaucht, doch nicht zu weit weg von der b. Defffung,— Uund füicht num nach dem Unt ergegange enen.— Schwer. Er ſchwimmt hin und her. Nimmt die letzte Kraft zuſam⸗ men,— da endlich, endlich ſieht er ee ihn mit,— ſchwer, unendlich ſchwer iſt es,— aber er, rudert mit einer Hand und zieht mit der anderen deu faſt 17 90 oſ als er wieder Boden unter den Füßen hat, er ihn hoch und trägt ihn vor ſich auf den Armen. Ge 1e Gott f Dank! Und draußen am Uſer legt er ihn einen Augenblick nieder, 1 reißt Rock und eſt — klopft ihn, ſchüttelt i auf und reibt die Bruſt mit Schnee. Und a nichts nützt, reißt er ihn pldtzlich an ſich 115 ſchüttelt ihn,— und mit einem Mal beugt er f und küßt ihn, heiß und wild, als wollte er ihi einhaucher Da endlich ſchlägt Kuürt die fragend blickt er um ſich. Bruno aber reißt ihn aufs ne küßt er ihn, heiß und innig. Und nun erwacht auch Kurts Bewußtſei „Bruno,“ ſagt er ganz leiſe und ſieht 950 M̃ ſich. Ui en nach. Un e und Hemd 8 auch das loch rüttelt und ich über ihn n ſein Lebe⸗ att, kraftlos, aufs neue Bruder mit mattem Dankesblick an,—„ach, Du Bruno!?“— Dann ſchwindet das Bewußtfein wieder. Endlich, endlich kommt die erſte Hülfe. Der Förſterknecht mit einem Schlitten iſt es Und ganz, Schnell wir Unten auf geht's zurück zum Oberförfter. Britno aber perſchteindek ſofort im Wald, Im wilden Galopp rennt er dahin. 1900 gelegt, in den Schlitten gepackt. hinten kommen nun auch ſchon andere. *i; Kurt, eingehüllt in Decken und in Tüchern, Und daun Nicht um die Welt möchte er jetzt einen der anderen ſehen! Oder gar Worte des Dankes hören! Jumer ſchneller und ſchneller raſt er dahin. Nichts von Näſſe, nichts von Kälte merkt er. Sein Herz ſchlägt ſo froh und ſo warm wie noch nie, und ſeine Seele jubelt förmlich, denn es iſt wie eine Zentnerlaſt von ihr ge⸗ fallen,— er iſt ſeit langer, langer Zeit zum erſten Mal wieder ganz Iroh und ganz glücklich und ganz frei! In wenigen Minuten hat er ſein Gehöft ſchon erreicht. Entſetzt und angſtvoll ſtarrt ihn alles an. Niemand begreift, was geſchehen iſt. Und Fräulein Berta ſteht da wie vom Schlag gewihrt, Er aber winkt allen fröhlich zu⸗ „Ganz ſchnell, aber auch ganz ſchnell, einen heißen, ſtraſpd men Grog!“ Und daun ins Bett. „Aber niemand, wer auch kommen möge, niemand w vorgelaſſen!“ Alle ſtarren ihn an; keiner verſteht ihn. Er aber ſchließt ſich ein und ſteigt ſchmunzelnd ins Bekk. 10. Was Bruno vorausgeſehen, ſtraf ein. daum eine Stunde ſpäter fuhr ein Schlitten in den H Und Onkel Klaus ins Haus. Aber er kam umſonſt. räulein Berta ber Doch damit gab der Alte ſich nun nicht zufrieden. Kurz 6 entſchloſſen ging er bis zum Schlafzimmer und pochte dort ait. Hof. richteke, was 11 „Na, wer iſt denn da?“ klang es verſchlafen heraus. „Ich. Onkel Klaus. Bitte mach mal auf.“ „Tut mir leid. Geht nicht.“ „Aber warum denn nicht?“ „Weil ich im Bett liege und ſchwitze.“ wollte wütend werden, aber ſein Humo — So ein Schlingel! Das ſah ihm wieder mal ganz ähn Sich 1591300 geden Dankeswort zu entziehen! So ein lopf. — 7 „Haſt Du denn wenigſtens einen Arzt geholt?“ er beſorgt. Und lachend klang es heraus:„Wozu denn einen Arzt? Einen ſtrammen Grog h b ich intus. Und jetzt bin ich wie aus dem Wafſer gezogen. Das iſt die beſte Kur.“ „Aber wenn Du Dir was zugezogen haſt.“ „Ach was, Unkraut vergeht nicht!“ i Noch einmal bat der Alte:„So mach' doch auf!“ „Nee, nee, Onkelchen, ich tu's nicht!“ „Dummer Bengel, Du!“— Und ſchmunzelnd zog der Beſuch wieder von dannen und fuhr eilends zurück nach der Förſterei, um Frau Grete zu beruhigen, die vor Angſt halb verging Inzwiſchen war auch Kurt wieder ſich gekommen. hakte ihn tüchtig maſſiert, gerieben und geklopft, bis der Arzt crſchien, der ſofort ſachgemäß und energiſch zugriff. Nun lag er gut eingepackt und ſchwitzte. Mit einem ſtarken Schnupfen würde er davonkommen, meinte der Arz Da erſt atmete Tante Marie zum erſten Mal wieder frei auf, denn bisher war ſie angſtbebend umhergegangen und atie alles nur mit halbem Bewußtſein getan. Nun ſaß ſie am Bett ihres Lieblings und tat ihm die l 8 nütigen Handreichungen. Zärtlich' ſtreichelte ſie über ſein weiches 9925 und Rebkofeng preßte ſie ihr Geſicht an das ſeinige.„Mein lieber, armer Junge,“ ſagte ſie leiſe,„wie danke ich unſerm S böpfer, daß er Dich gerettet hat!“ Und ihre alten Augen ſchwammen in Tränen. „Und Bruno,“ flüſterte er leiſe,„ihm, ihm habe ich; ſo viel zu dauken wäre er nicht dageweſen, wer weiß, was dann aus mir wäre.“ Stumm nickte ſie ihm nur zu. Ja, ja, wer hätte d wohl dem Bruno; zugetraut; ein ganz unbereche enbarer Me war er doch; von 1651 an würde man ihn nun doch mehr Haus ziehen müſſen. Auch Onkel Klaus und Grete kamen ans Lager des Kran⸗ ken, aber lange verweilten ſie nicht dort. Das Tantchen meinte, es könne ihn zu ſehr erregen, und der Arzt habe do vor allem Ruhe afgeordnet Inbelnd ſprang Leutnant Breitenbach vom Stuhl und ergriff des Kommerzienrats Hand. „Herr Kommerzienrat! Sie wollten“——— „Ja, Sie ſollen meine Anna haben, aber eine Ueber⸗ kaſchung ſoll es für dieſelbe doch ſein. Sie ſoll es in Geſtalt eines Oſtergeſchenkes erhalten.“ Das wie und wo beſprachen dann die beiden unter ſt *** So war der erſte Oſterfeiertag herangekommen. Wie in früheren Jahren, ſo hatte Anna auch diesmal wieder am Abend zuvor viele Oſtereier und kleine Geſchenke im Garten verſteckt, welche am erſten Feiertage die Kinder des Portiers und Kutſchers im Beiſein und zur Beluſtigung des Kommerzienrats und Annas 155 mußten. Der größte Teil der verſteckten ſüßen Dinge war von den jubelnden Kleinen ſchon aufgefunden, als mit einem Male eins der Kinder rief: „Hurra, kommt mal alle her! Dort ſitzt in der Ecke ein ganz großer Oſterhaſe!“ Alle ſtürmten herbei, auch Anna, die davon keine Ahnung hatte, trat herz! „Liebſter Papa! Welche Ueberraſchung! Einen ſo großen Haſen habe ich ja noch nie geſehen! Allerliebſt ſieht er aus!“ „Wirklich! Das freut mich! Aber haſt Du ihn Dir auch ſchon angeſehen? Tu es mal, es iſt der Mühe wert!“ lächelte der Kommerzienrat verſchmitzt. Und während Anna das Kunſtwerk betrachtete, bewegte ſich plötzlich eine Seitenwand, ſchob ſich ganz beiſeite und— her⸗ aus ſpraug Leutnant Breitenbach. „Annchen, endlich! Du, meine liebe, fſüße Braut!“ „Max, Liebſter!“ Und des Herzens und Küfſſens wollte kein Ende nehmen, krotz der vielen Kinder ringsherum. „Papa, Herzenspapa! Das iſt meinem ganzen bisherigen Leben!“ „Werdet glücklich, Kinder!— Das iſt mein Oſterwunſch!“ erwiderte dieſer gerührt, ſich verſtohlen eine Träne krocknend —— ohalee, Plauderei von M. Koſſak(Wien). (Nachdruck verboten). iſt eine ſeltſame Tatſache, daß die meiſten Lieder und Sprüche aus alter Zeit, die ſich an unſere Feſte knüpfen und ihren Namen von dieſen enklehnt haben, flüchtig betrachtet, in keiner Verbindung mit ihnen zu ſtehen ſcheinen. So gibt es z. B. eine ganze Reihe von ſogenannten Silveſterliedern, die ihrem Inhalt nach nicht das mindeſte mit dem Jahres⸗ wechſel zu tun haben. Eines davon, das im höchſten Norden Europas am letzten Tage des Jahres regelmäßig geſungen wird, iſt nichts mehr und nichts weniger als ein Hynmus an die Mitternachtsſonne, in einem anderen provencali aliſchen geſteht ein Jüngling einem Mä ädchen ſeine Liebe uſw. Das Geſagte trifft auch für d die Oſterſprüche zu, in denen von allem Erdenklichen die Rede iſt, nur nicht von Oſtern; zum mindeſten begegnen wir dem Nanten dieſes Feſtes in keinem. Aber freilich, wenn wir genauer zuſchauen, finden wir lrotzdem Beziehungen dazu. Denn das Auferſtehungsfeſt des Welterlöſers iſt auch das Auferſtehungsfeſt der Natur, das Frühlingsfeſt unſerer germaniſchen Altvordern, das ſie durch allerhaud Bräuche feierten. Die meiſten davon von geſängen und dem Herſagen von Sprüchen begleitet, die ſich die Jahrhunderte hindurch im Volk forterhalten haben. Lie das nun bei ſo vielen Sitten ſymboliſcher Art geſchieht, 5 1 nan ſie beibehalten uid ihre Bedeutung vergeſſen hat, ſo 1 t das sauch hier der Fall. Der ehrwürdige ſinnbildliche Brauch iſt zum bloßen Wuen enſchanz oder Neckſpiel herabgeſunken, das man Jahr für Jahr, wenn die Natur nach der Todes⸗ ſtarre des Winters 5 neuem Leben erwacht, teils der Unter⸗ haltung wegen, teils vielleicht auch aus Pietät, aufführt. Zuweilen iſt das Moib auch ein durchaus praktiſches, daun nämlich, wenn die alte Sitte in dem Geben und Nehmen von Gefcheuken wurzelte. So haben 3. B. die meſſten feſtlichen 70 2 Umzüge für die daran Teilnehmenden doch nur den Zweck, von den Einwohnern des Ortes Gaben einzuſammeln. Noch vor etwa fünfzig Jahren bewegte ſich am erſten Oſterfeiertag morgens in wohl allen ſlaviſchen Ländern ein phantaſtiſcher Zug durch die Straßen der Dörfer. Er ſetzte ſich aus der Jugend beiderlei Geſchlechts, die allerlei Märchen⸗ geſtalten verkörperte, zuſammen; die vornehmſten Jünglinge der Ortſchaft erſchienen in fürſtlicher Tracht, mit Kronen auf den Häuptern, jeder einen gefeſſelten Moren hinter ſich ſchlep⸗ pend, ihnen folgten weiß gekleidete, mit Perlenſchnüren, Bän⸗ dern und künſtlichen Blumen geſchmückte Mädchen, indeß eine Anzahl Burſchen in buntſcheckigen Narrenjacken, die fort⸗ während kleine Fahnen in die Luft warfen und wieder auf⸗ fingen, johlend und ſchreiend zur Seite liefen. Vorne aber ſchritt die ſchönſte Jungfrau des Dorfes, ein mit allerhand Tand geputztes Tannenbäumchen tragend und dazu ein Nied ſingend, deſſen ſtets wiederkehrender Refrain lautete: „Unſer Bäumchen iſt grün Und ſchön geſchmückt,“ Trat der Zug vor ein Haus, ſo blieb er ſtehen und allt ſangen: 5 „In das Haus treten wir ein, Wünſchen Geſundheit und Glück Und bitten um ein paar Gaben fein.“ Natürlich wurde dieſe verabreicht, die Jünglinge erhiel⸗ ten Wein, die Mohren Branntwein, die Narren Wurſt, Speck und Brot und die Mädchen Kuchen. An manchen Orten hatte mau auch auf den Sitzen der Fähnchen, die die Narren ſchwangen, lange, ſpitze Gabeln angebracht, mit denen die Geſchenke aufgefangen wurden. Heutzutage finden die Umzüge wohl nur ſelten noch ſtatt, auch die Lieder ſind vergeſſen, ihre Refrains dagegen hat das Volk in ſeinem Gedächtnis aufbewahrt, um ſie ſich in den Oftertagen zuzurufen. begegnen, ſo ſpricht der eine:„Unſer Bäumchen iſt grün“ und der andere antwortet:„Und ſchön geſchmückt“. Was ſie ſich dabei denken, wiſſen ſie wohl ſelbſt nicht. Mehr Sinn liegt jedenfalls darin, wenn die Oſtergratulanten mit dem Spruch: „In das Haus trete ich ein 10 wünſche Geſundheit und Glück“ re Gaſtfreunde begrüßen. Welchen Atfer aber mag wohl folgender ſieben⸗ bürgiſche Oſte erſpruch haben, den die Buben morgens vor den Häuſern der Leute ableiern: „Eine ſchwarze Maus, die fitzt im Eck, Wir lachen und jagen ſie Euch weg!“ Nicht minder finnlos erſcheint einer, von dem ich in Litauen erzählen hörte: „Putz di', putz di' Teufelein. Bekommſt doch nimmer die Hände rein.“ Für jemand, der die Volkslore zu ſeinem Studium er⸗ wählt hat, wäre es vielleicht eine intereſſante Aufgabe, nach der Bedeutung dieſer Sprüche zu ſuchen. In Oeſterreichi ſch⸗Schleſien, in einzelnen Teilen Ungarns und in Bosnien finden ſich noch heute Reſte eines alten, wahrſcheinlich aus heidniſcher Zeit ſtammenden Brauchs, der darin gipfelte, daß man eine rieſige Strohpuppe, die an einer langen Stange befeſtigt iſt, durck rch das Dorf trägt und dazu ſingt:„Wir kragen heraus wir tragen heraus, unſere Mayynka aus dem Haus Wie man behauptet, ſoll die Mayynka ein böſer Geiſt ſein, audere ſehen in ihr eine weib⸗ liche Perſonifikation des Wi nters. Zum Schluß warf man die Puppe in Fluß und ſang: i e Mauynka wuchs und wuchs Bis in die Wolken wuchs ſie'nein, Jetzt iſt ſie todt, jetzt iſt ſie todt Und wir ſind los die Pein.“ Auch dieſe Sitte wird ſelten mehr ausgeübt, aber die au⸗ geführten vier Jeilen ſchreiben die Landleute am Abend vor dem erſten Oſterfejertage als Oſterſpruch an die Türen ihrer —21 Häuſer und Scheunen, weil ſie damit ihre Saaten chädigende Frühjahrsfröſte verhindern zu können glauben. Wenn zwei ſich am frühen Morgen. vatoch dabg -pnun eeen eed eg negec 01 pog ugt 5i allnm 20 Uazuvaz utoe zog gubg öehhne doh gun „unge; ur r Tuege! uhr gog“ ABuz ade 2150 11 Vige aun sub uotehun uteg cou oula odlog Jögldag usz wa s0g eg sg aog piß one Inv on buvagl vg aez5 obg uid Jchig ss avaz ahol Jgel— uvaog 80 tuvz zocbn eener ehpu beun eeg de ueg ee eee ui an uolſo nog Gou uebn uonaoenddur neuellaosd wan iun ogaavz gun uommolne ahn; uoapzcß svocß Inv au oid gusgabuz olfoſ dulg jpzgz uwue ut aun snoch sva win zo osbol quojznog 119 uogndle 525 ugojch vo So ian pi endon sfpiu Spds Meeba eee encht neb epg agun unesapg gu Zanlaoſhzogtz usgog uiog u zuchejobpuane gudgocß Dul hujungun sonb gogoſat uuvc dug dugo olchlung ljgalg bbaee ahhn die bnzct jpbuuie inzz oſcpvat cun va uscpovecß onuge öhplozg q e eeune eeeeeehe ee enden iehne ge 6¹ 0 nogunſe 10 40 Moquonvab obpar auvbuvg goo hol Jpozgs udavczcpan; goloig us Uuvbog 6 digd gun uehnſz uolozeupſd uduellogcp ie qzog uohe ziut gun Inagz Weeeuſoodh ut“ lolg gun out sozhhng unu nudzcz gugch davl ogoab gog bof vcß aohvd süUv ˖ll eene 151140 ooß ulsmpad ogg cuogegbuz Suv 8o jol uuvg 24150 Aithoz 50 fcpiu ggol undat Sopolt ad l0] 3901 apigae 3ea a0 pays Uol F0ne Uloufe uv pou Svo Bulh uobocß uohno uog u8 Ijeolog viehv dgana zohultatod gun counck puggouv ꝙæpuv 39a4z add Svai gun ughl gequ 910 gun on gol, Jchpez gun 5o guvach soc gobog uiog otu no cplan vpaecß utezupad gunt nvpugche Luvd zdgn boz anue opi; ttogun dund Icpvagobboat usganat daunc die apbol ozugf zad aogß Senz uso avat ugzggenne uobogz gun gaolch uld; Aog o uehie napte euvd ur honſ noqzoczuohv voz loch zudg znd gun Jpojog ugelnog zuu usganat danſs gun nocggog n uih oihog uolte; Ino Sohhv ſt uv unun uogz udgada Hallbjebaog giho!k oulghvusnj dugo auvutofu unuchps Zun ohnzt diggabaoyv dig oſougaongog gun bungunegudusbung Söatcp duld gogocß gdg ononohluog gozyckl ogunfs duld izusgog Lubd Sznda0g aeger ad uudg uohhoz uojog gea ud gun ttobor aotol hin a enu e eitutcgsböub utohog uobogß nonolocpaog u nocagat ue 1 Uohuuvpocz uog duho„o avar winvgz a gocgen un echguee eene eet ight gee e ent 4⁰ uudg easeb sog oilcogg die pnd aval 89 Ailnvch pou aocofat Wae ahn gun luin as geg ltolleitts oucpt gun udggdat zuvag goig Jc Aenatsoſſoßd un duz die jpiuts um ugt dpock veß zguut uogrojg Jjogz un dooz idaie ad gog agol ol bil dd) 10110 e joge gun sva ug! otuiunl Danvaf gun oquaz oigo! uuoe 999005 dig Mech een udag oppoct udezonf ol zuse 10 weoinvch Uohvlasg gun dag mnogvaßhaollogz 19 nde u Innb 8o gol soznoaz gun nbac Udgoias svo usgeg uidulol u! 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Buncvatsgnaelg sidb Indalob gg oſh oſſvg N — Uopponcht ne gudmozu amt avan gun uze ulavg 0 geice Kolllllig Acht znv vuuzz oie Hufb Anvch poit uoboscpleb ⸗ogetu gun Jlazuzige poqttepſoagz zuvitznad gusagpat gun Dunfogige gdufo döc dee eeeeneeon eoniß ohnlad ne og czunatsusenoch gac eogoh gun gutamlog lejogz uog dog gun seannso: Mogog — oſog Jaogod anz aog ub dig— vuuſß aoc Unvcz Meaqo bvazuz mousof guio Aeegedeu eat nesgveog Jcpru Dee 10 gug gapzzao 4joz a0 avg dlagh ontunlejnp ogond oſ 40 slv gun Jaeenaoebn dovg udpdeuvun goutd! Bunbozavtz ane ugt ozſpg aolorcz ejpgebuv guvch sbuuzz mn zſſoch gun noldaſod Jpauoregeuliltogz utzog ulcnog 4d aban unzg ocanat zaegiangd snozuogs dgeng osat ege) un— uouudz eeeeeeeee dugtoh oludge gun ei uvuabcß vuuzz ohoß utoune znv 4 e v⸗ Uohelnvzagg aogufjag Ateg zuun uoch udg dunez uuvg vs zuuvg gun udausat ne anoguvutogszuem Go ug un ſi uofgoag aohgupch eic Zunz unu sogz Jolcpoaiszvucegz 82 „ieehe ig in biuuolct nogol ofaobeaiog jogucz zech uegan geagad wmuim 910 edee Udavaß ddjed dig chn Pipedtsbnezgz aa4%0 ol ege) foz! 2200 a0 e euicute guceing unon usg ſpuv 10 utog uog aglodg U1e iu ndite divg nlenzz aog Aorerti zolojsuobeutgog aeg eieee e man 40 ozzphod euv guvch dagl uin duspg gun uoldalob aaſpgz uiſog naguobvach u bee eeneen pquoſsongz nog zozgz zom utcaog; ogunach utognogjo enb unzg zunaogz eeeeeneeee iune dfufdas gun e eee Goltttng uenht e e ͤeg „uuvulſavc szvaudrewulutogs gog aoztpo N obreurd 91% wuuz ur aqdeg 1 W GJ log ogsogolune 20 100 Abggudeun zujoipoat Roqugoatog) dig eis mt 9n. ee— uobodog uolpnzao ude uicht uog roagei uteznvac dipg uoahods Oe ioes nobgoutaoilc uw zlae ugoguoh Auoß dlan Bopslipc mio gchtu uohsſaogß suv pnv undat mohuthoar c nr— Dunzoshogz denig dußho ſonv— Jprploh pozun nshpu ugg dzjog aozrauoß ocß Funapzzacd die guv undg dz udguvf daudngs iog gun gunahlitz zog uduvn zofun aeuenh ne bunughgaog mun ueuutczeb eel nog Abai o tozjocg uohv uog ugr uoſeponzog cun nsſpng hhhhe ee nohvl uofdupg uoſo ude znv udanchſudupad Sojcpvage „ete pno c8“ 185 udz6 3 5080“ „eohleg nopu ude ncz undg zlog v“ „t sjb gobigorbcpvu joig din 11303) ⸗npas pugd“ unaduec oh die eei ſeclnen“ engeng useinpag gzunvlnd„zsvgß zond“ 17 Kusdntpas pud unqog ippgob uvavg 91 duc“! Nenelob degogz oſſog aogo bifföecpiog „uunplaeg piu sn jlog og loug nd= acvagnogn 9— inn 5% Gongvat 4a6 791 185 22— VVVVVCCVFCCCCCTCTTTTTTTTTTTTTTTTTT VTFTTTTTTTTTTTTTTTTTTVTTTTTTTTTTTTVTTT—V —— —— Am anderen Morgen, als der Arzt kam, war im Zimmer] wohl ſein Nervenſyſtem bon berufswegen zur Reizbarkeik ſchickliches Weißweinglas neben die nveinkar tellte, B e. Ihr Dienſt f en 1 5 5 855 11 115 geriet der Herr Oberlehrer an der berſchloſſenen Korri⸗ bittend, fürlieb zu nehmen. e 255 Ailih en bernn un ließ ſch wehen ee Auede ne ee ee,, e — 8 5 22 8 7 7 1 ziellen! 0 0 5 2412 5 Lächelnd und behutſam weckte ſie der Arzt und zog ſieerwogener Beharrlichkeit, wie ein Experiment, das nur durch ab. Tanichen beſchwor ihn, ſich Glf Oddepure 91 ee leiſe mit hinaus. Draußen ſagte er:„Er iſt gerettet. Seine Selbſtbeherrſchung und Ausdauer zum Ziele führt. Auf ſeinem zu erkälten, genügend Reſerveſtrümpfe mitzunehmen, den Weg 115 Feſtput 79 Hilfe neh 2 5 150 Rieſennatur hat geholfen. Nun laſſen Sie ihn ſchlafen, bis er]ſchmalen Geſicht mit dem dünnen, zauſeligen Backenbart, der nicht zu verfehlen, weder ſeine Börſe noch die Schüler zu ver⸗ 85 15 don ſelber aufwacht.“ Stumm, doch heißen Dankes voll, ſchüttelte ſie dem Arzt die Hand. Nun erſt konnte ſie wieder frei atmen. Erſt gegen Abend wurde der Kranke wach. Als er ſeine treue Wärterin am Lager ſitzen ſah, nickte er ihr herzlich lächelnd zu und drückte ſtumm, mit innigeim Dank, ihre Hand. Die Tränen kamen ihr hoch, aber zurück. Nichts, nichts ſollte er merken. Am anderen Tage wußte es die ganze Umgegend, daß der Herr auf Schönau krank lag. Und nun kam Nachfrage auf Nachfrage, und ein Beſuch folgte dem anderen. Doch niemand wurde vorgelaſſen, weil ſtrengſte Schonung des Patienten vom Arzt anbefohlen war. Langſam aber mit ſtetig! nun wieder vorwärts. neues Leben. werden. Kurt war der erſte, der kam. ſie zwang ſie wieder achſender Zunahme ging es Jeder Tag brachte neue Kraft und Und dann durften auch Beſuche vorgelaſſen Schluchzend ſank er an dem Lager nieder, ergriff des Bruders Hand und zog ſie an den Mund. Bruno aber wehrte ihn mit wehmütigem Lächeln ab und ſagte leiſe:„Nein, ſo nicht, gib mir Deine Hand.“ Da umfaßte Kurt ihn und rief leiſe bebend:„Nie werde ich das wieder gut machen können, was Du für mich getan haſt, Bruno! Ewig bleibe ich nun Dein Schuldner!“ „Aber mach doch nicht ſo viel Aufheben davon,“ antwortete der ältere nur und ſchüttelte ſeine Hand. Und auf einmal, als er die linke Hand Kurts in der ſeinen fühlte, taſtete er unwillkürlich nach dem Verlobungsring. Aber er fand ihn nicht. Kein Wort ſagte er, aber das Herz wurde ihm doch leichter. Bald darauf kam dann der alte Vater. Und diesmal wies Bruno ſeine Hand nicht zurück. Dies⸗ mal zog er ihn an ſich, denn jetzt fühlte er, daß ſie zuſammen⸗ gehörten, und ſo feierten ſie denn eine ſtille, ernſte Verſöhnung. Am anderen Tage erſchien denn auch Onkel Klaus, und als er ſah, daß jede Gefahr vorüber war, begann er gleich wieder zu ſcherzen. Lächelnd hörte Bruno ihn an, dann weshalb kommſt Du allein?“ fragte er leiſe:„Und Da ſah Onkelchen pfiffig auf und erwiderte derbluſtig: „Ja, wie kann die Grete denn mitkommen? Sie müßte ja befürchten, daß Du ſie nochmals abfallen läßt!“ „Laß ſie nur kommen“, ſagte Bruno in illem Glück. Und ſie kam. Sie war nämlich ſchon draußen. Onkelchen wollte nur vorher erſt ſondieren. Langſam trat ſie ans Lager. „Geht es Dir beſſer?“ fragte ſie errötend. Er nickte ihr lächelnd zu, nahm ihre Hand, und hielt ſie feſt. Dann nannte er ganz leiſe ihren Namen und zog die Hand an die Lippen. Stumm, in holdſeligem Erröten, ſtand ſie da lange und tief an. Da zog er ſie zu ſich nieder u immer wieder————— Onkelchen aber ſtand hinter der Tür und dachte: na, ſo hald möchte ich aber den Eheſtifter doch nicht wieder ſpielen! ——— Der Oflerkuchen. Nobellette von El⸗Corre!. [Nachdruck verboten). Oberlehrer Doktor) am Samstag ſeiner Tante anklingelte, um wie alljährlich ern“ zu wünſchen, da mußte er drei— viermal den Bewegung ſetzen, ehe man ihm Ob⸗ 9 8 und ſah ihn ſie, wieder und Als Herr nachmittag bei „frohe Oſt —14 öffnete. Läuteapparat in ihn vor der Zeit würdig erſcheinen ließ, verbreitete ſich ſogar beim vierten Klingeln ein befriedigtes Lächeln, das er nur, mühſam aus ſeiner Miene bannte, als endlich Tantchens wohl⸗ bekanne Schlürfſchrittchen der Korridortür nahten. Das gute alte Dämchen ſtand nun auch bald in der ge⸗ öffneten Türe, ein bißchen verlegen wie immer, wenn ſie ge⸗ nötigt war, ſelbſt aufzumachen. „Ach, Ernſtchen!“ rief ſie erfreut, da ſie den Neffen er⸗ e.„Entſchuldige! Babette hat wohl nicht gehört!“ An der Küchentür aber erſchien ſoeben Babettes grauet Kopf, als wolle er die Worte der alten Dame widerlegen. Doktor Liebreich hing inzwiſchen Hut, Stock und Mantel, nebſt dem Kragenſchoner an das Garderobegeſtell und folgte einem Tantchen in die blinkerblanke Wohnſtube, wo der gelbe, Kanarienvogel ſang und wo die Biedermaier⸗Birnbaummöbel ioch die Bilder aus„Ernſtchens“ Kinderzeit zu ſpiegeln chienen. Die Hyazinthen am Fenſter dufteten und der weiße dachelofen ließ ſeine reinliche Wärme entſtrömen. „Wieder mal Oſterfeſt, liebes Tantchen!“ ſagte nun Dok⸗ lor Liebreich, händereibend über die blanken Dielen ſchrei⸗ tend.„Wie wird mir auch diesmal meine Wanderung durch Wald und Flur gut tun. Zwei Sekundaner werden ſich mir diesmal anſchließen; das ſollen luſtige Feſttage werden!“ „Ach,“ Tantchen ſchlug wie alljährlich enttäuſcht die weißen Händchen ineinander.„So haben wir Dich nicht fürs Feſt einmal da? Bleib' doch mal bei uns, Ernſtchen!“ „Aber Tantchen, wie ſollte ich denn auskommen ohne meinen Feiertagsmarſch, und ſei's bei Wind und Regen!“ Während er ſo ſprach, horchte ſein linkes Ohr nach dem Korri⸗ dor hinaus. Dort rumorte es jetzt vorwurfsvoll und kämpfe⸗ riſch. Der Garderobeſtänder ward gerückt, Waſſer plätſcherte, eine Bürſte ward in Tätigkeit geſetzt „Fräulein Babette noch nicht fertig mit dem Feſtputz?“ ragte nun Doktor Liebreich. Aber in ſeinen teilnehmenden ten und ſeinem harmloſen Lächeln lag eine Welt bewußten es. Denn wenn er Fräulein Babette ſagte, ſo um⸗ faßte er mit dieſer Titulatur die ganze Geſchichte dieſes kleinen Hausſtandes, in dem man eigentlich nicht wußte, wer; die Herrin und wer die Dienerin war? Dieſe Frage ließ ſich dermaßen ſchwer beantworten, daß des Herrn Doktor Liebreichs ausgereifte Philoſophie nicht genügte, ſie zu erledigen, nach⸗ dem er faſt ſeine ganze erſte Jugend der Löſung dieſes Problems vergebens gewidmet hatte. Als er aber mit ſeinem vollendeten ſechsundzwanzigſten Jahre einſah, daß er der Löſung dieſes Problems nie mächtig werden würde, erklärte er ſich ſeinen beiden Erzieherinnen und Pflegerinnen für mündig und mietete eine eigene Wohnung, in der Pfeffer⸗ ſtraße 44, drei Treppen rechts bei der Schriftgießerswitwe Wormſer. „Gerade bei der Wormſern!“ pflegte ſich Babette ſtets über ſeine Wahl zu empören. „Warum gerade bei dieſer Frau Wormſern?“ grübelle Fräulein Liebreich. Denn die Schriftgießerswitwe hatte ein wenig rühmliches Renommee— was aber gerade den Herrn Doktor bewogen hatte, ſich ihrer Häuslichkeit anzuvertrauen. Frau Wormſer war keine fanatiſche Reinlichkeitsprieſterin wie Babette. Sie plagte ihren Mieter auch nicht mit ſoviel Fürſorge, wie Tank⸗ chen ihren Neffen plagte. „So dick lag der Staub auf ſeinen Büchern!“ hatte Ba⸗ bette einmal berichtet, als ſie die geſtopften Strümpſe dem Herrn Oberlehrer in ſeine Wohnung gebracht hatte. Denn ſeine Strümpfe zu ſtopfen, das ließ ſich Babette denn doch nicht auch noch nehmen. Heute aber ſchien ſie ſich mehr als das nehmen zu laſſen. Sie planſchte im Korridor herum, während Fräulein Liebreich verſchämt den Zwiebackskaſten für Ernſtchen bereit ſtellte und — ſich anſcheinend nicht aus dem Zimmer wagend— ein un⸗ blickt 1 8 — te lieren, feuchte Bettwäſche zu vermeiden, ordentlich zu eſſen, um Gottes Willen nicht zu kalt zu trinken und—„die Haupt⸗ gache, Ernſtchen, langſam gehen! Recht langſam gehen!“ Dioktor Liebreich kannte dieſe Verhaltungsmaßregeln ſchon ſeit 20 Jahren. Gewohnheitsmäßig erwiderte er:„Freilich natürlich— ſelbſtredend— mach' Dir keine Sorge Tantchen!“ Er küßte die Gütige zärtlich auf beide Wänglein, bekam auch zwei Küßchen und das ſchon für ihn bereit ſtehende Kognak⸗ fläſchchen, aber diesmal keinen Oſterkuchen. Ging die Welt nicht aus den Fugen? Jedes Jahr hatte er ein Stück Oſterkuchen mit auf die Ferienreiſe bekommen— kalte Eier vertrug er nicht— dies⸗ mal wurde er nur mit dem Kognak proviantiert. Tante Liebreich fing ſeinen verſtörten Blick auf.„Der der Kuchen iſt noch nicht da!“ ſtotterte ſie tief verlegen. Errötend drückte ſie dem Neffen etwas in die Hand— ein goldenes Zehnmarkſtückchen— als Entſchädigung für den Oſterkuchen. „Aber Tantchen,“ erſchrak er.„Das iſt doch zu viel!“ „Laß nur, Jungchen!“ erwiderte ſie, ſeinen Aermel ſtreichend.„Wozu ſoll ichs ſparen? Ich habe ja nur Dich auf der Welt!“— Merkwürdig! Als er nachher draußen dem Fräulein Babette„frohe Oſtern“ wünſchen wollte, fand er auch dort ein weinend Antlitz. Verhaltenes Schluchzen miſchte ſich in das Geräuſch der tatkräftigen Bürſte, und den aufmunternde! Worten des Herrn Oberlehrers folgte die melancholiſche Zu⸗ rückweiſung:„Laſſen Sie man, Herr Doktor! Frohes Oſtern iſt was für junge Leute!“ Und die Bürſte ſcheuerte noch wuchtiger. Weiſe ſchweigend ſchied der Herr Oberlehrer. Tante Liebreich hörte die Korridortür zuklinken. Schmerzbewegt lauſchte ſie noch. Dann deckte ſie das Vogelbauer zu. Das Zwitſchern und Flöten des Vögleins vertrug ſich nicht mit der tiefen Betrübnis ihrer Seele. Bald wurde es auch draußen ſtill. Der Feſtvorabend ſenkte ſich feierlich herab— herab auch auf das kleine Heim der beiden guten alten Weſen, deren wunderbare Seelen⸗ harmonie ſeit vorgeſtern furchtbar geriſſen war. So furchtbar wie noch nie. Kleine Streitigkeiten gehörten ja zur Tages⸗ ordnung; wie konnten ſich auch zwei ſo empfindſame Naturen immer miteinander vertragen? Babette war z. B. doch mit Recht beleidigt, wenn Fräulein Liebreich behauptete, im Zim⸗ mer ſei es zu kühl, während doch Babette, die durch Tätigkeit Erwärmte, ihrem Befunde nach behaupten mußte, daß es ſtickheiß war. Solche Meinungsverſchiedenheiten brachten eine unterhaltſame Melodie in das einförmige Zuſammen⸗ leben der beiden. Der kritiſche Neffe aber hatte feſtgeſtellt: Sie zürnen einander nur, um ſich dann— wie Liebesleute— berſöhnen zu können. In der Tat, nach der Verzürnung hob dann wieder die gegenſeitige Annäherung an— erſt ſacht taſtend, nur allmählich vorandringend. Ehrenſache war, das Schmollen nicht zu früh aufzugeben. Beſonders Babette hatte darin ihren Stolz. Sie verſagte immer lange eine Antwort, bis ſie ſich ſpröde zu einem entgegenkommenden Brummlaut entſchloß. Den Blick hob ſie erſt nach deutlichen Anzeichen von der Reumütigkeit ihrer Dame.„Gut“ ward ſie erſt, wenn ſich ihr Gelegenheit gab, ihren Willen gegen den ihrer Partnerin Sei es eingeſtanden: Babette war doch herrſchſüchtiger, i Gleichſtellung bewirkt hat. ſeinsgenoſſin ſchuldig. Wie eng verbunden waren ſie durch unden gemeinſam getragenen Leides, gemeinſamer Freude. — Je fügſamer Fräulein Liebreich aber zufolge ihrer güte⸗ übel genommen. Ob ſie's dem Fräulein denn nicht m recht mache? Ob ſie zu alt ſei? „Du klagteſt doch ein bißchen über Rheumatismus!“ ent⸗ ſchuldigte ſich die Gebieterin ſchüchtern. „Darf ich etzva keinen Rheumatismus haben?“ begehrte da Babette auf.„Was Gott ſchickt, nehme ich hin! Aher wenn Menſchen mich ärgern wollen, das laſſe ich mir nicht gefallen!“ Der Schlußzſatz enthielt eine Drohung, die den Verſtand des Fräulein Liebreich ſtill ſtehen machte... Babette ſelbſt ſchien nachträglich erſchrocken zu ſein— ſie erſtarrte ihrerſeits in Trotz, um nicht in die Dornen ihrer eigenen Natur zu fallen.— Dieſe Szene ſpielte am Gründonnerstag früh. Der Karfreitag verging ſchwül und unverſöhnt. Der Samstag folgte, ohne daß das Mißverſtändnis eine Löſung in Liebe und Eintracht fand. Dafür zeitigte es neue Konflikte Die Frage des Oſterkuchens ſchwebte unerledigt in der Luft. Keine der beiden ließ ſich zu der verfänglichen Frage herab: „Iſt er beſtellt?“ Ernſtchen kam mit ſeinen Oſterwünſchen— kein Kuchen war da. Die Kirchenglocken läuteten das Feſt ein— kein Kuchen war da Als Babette das Teebrett hereinbrachte, ſagte ſie nur, ohne aufzublicken:„Ich geh zu meiner Koufine!“ Bevor Fräulein Liebreich nur Atem ſchöpfen konnte, um aus be⸗ klommener Bruſt ein Wort der Annäherung zu bringen, war Babette ſchon wieder hinaus und klatſch! fiel die Korridor⸗ tür zu. „Und ſie weiß doch, daß ich' eh gut meine!“ murmelte das Fräulein mit zuckender Lippe. Nicht, daß ſie ſelbſt beleidigt war; ſie litt nur unter dem Bewußtſein, daß die kreue Dienerin litt.— Und was wurde nun mit dem Kuchen? Oſtern für Oſtern hatten ſie ſtets ihren ſchönen, hellgelben Baumkuchen gehabt, den ſie beide ſo gern aßen, während ſie nicht ermüdeten, die wunderbare Art ſeiner Herſtellung anzu⸗ ſtaunen und an den Lagen des feinen Teiges nachzuweiſen.“ Die in Zuckerglaſur glänzenden Zacken regten einen edlen Wettſtreit an, weil eine der anderen den ſchönſten Zacken gönnte. Es war ſchon einmal vorgekommen, vor vier Jahren war's, daß Fräulein Liebreich entſchieden befahl:„Dieſen ſchönen Zacken bekommſt Du! Voriges Jahr habe ich ſtets die größten bekommen.“ Diesmal ſollte das Feſt ni bringen. Es war ſehr fraglich, Kuchen beſtellt hatte. Beim konnte ſich Fräulein Liebreich nicht entſchließen. Entwedeß blamierte ſie ſich ſelbſt oder Babetten. Sie verſucht die Zeitung zu leſen, allein ihr Intereſſe zerflattert ſtets von neuem. Der fehlende Oſterkuchen warf ſeinen Schat!“ über ihr Daſein. Tiefbekümmert begab ſis ſich zu Bekt ühigt und reuevoll, wie eine Gattin in den *⁰ * in wohl nichts von alledem ob Babette eigenmächtig den Konditor anzufragen, dazu Flitterwock e ihren ſchmollenden Mann im Wirtshaus weiß.——— Elegiſchen Verzichtes voll betrat Fräulein Liebreich am anderen Morgen die Wohnſtube, wo der Kanarienpvogel flötete, die Hyazinthen dufteten, der weiße Kachelofen ſeine reinliche Wärme ſpendete und ein wenig Oſtermorgenſonne durch die Mullgardinchen flimmerte. 55 Doch was war da noch? Inmitten des blütenweiß ge⸗ deckten Kaffeetiſches erhob ſich— ja erhob ſich wirklich det kleine hellgelbe Kuchen in ſchimmernder Zuckerglaſur Tränen der Rührung und Freude traten dem alten Fräulein in die Augen. Unverzüglich eilte ſie mit ihren Schlürfſchrittchen zur Tür und rief in den Korridor hinaus: „Babettchen... Babettchen!“ 77 „Gnä' Fräulein!“ kam's tränenerſtickt aus der 55 Dann kam Babette ſelbſt. Sie ſchluckte an Worten und hoß Einſicht war, deſto herrſchſüchtiger wider Willen ward wie abbittend die Hände, die Fräulein Liebreich gerührt en auf den Geldmarkt eine leichte Verſteifung hineinzutragen. Die Bank von England zeigt, daß die Erforderniſſe der Medio⸗ lguidation ein vermehrtes Wechſelangebot für deutſche Rech⸗ nung im Zuſammenhang mit der Emiſſion der neuen deutſchen Staatsanleihen und ſchließlich eine vermehrte Nachfrage nach Gold für kontinentale, ſpeziell franzöſiſche Rechnung ſich ein⸗ ſtellte. Dazu kamen Gerüchte, wonach auch für japaniſche Rech⸗ nung Goldhebungen in größerem Umfange erfolgen ſollen. Hinzugefügt wurde, daß außerdem größere Goldverſchiffungen von Auſtralien nach Europa, vermutlich nach Deutſchland be⸗ Den befeſtigenden Einflüſſen wirkte entgegen, daß fündere geworden iſt. Mit den großen Poſitionen, die ſo lange eine deten, iſt anſcheined gründlich aufgeräumt worden. Das Material iſt mehr verteilt und in potentere Hände über⸗ gegangen. Daraus reſultiert eine größere Widerſtandsfähigkeit der Börſen, die noch erhöht wird durch die billigen Geldſätze, von denen einſtweilen nur Deutſchland noch eine Ausnahme bildet, da hier Kapitalbedarf ſowohl der Staaten wie der Kom⸗ munen, als auch der Privatinduſtrie ſehr bedeutend geblieben iſt. Die Börſe läßt ſich aber dadurch nicht beirren und bleibt ihrer zuverſichklichen Beurteilung der weiteren Ausſichten des Geldmarktes treu. Wenn die Ermäßigung des Reichsbank⸗ diskonts, auf die man ſchon ſo lange wartet, nicht in dieſer Woche eintritt, dann rechnet man umſo beſtimmter darauf, daß ſie nächſte Woche ſtattfinden wird. Uebrigens haben die ergänzenden Angaben über das Ergebnis der Zeichnungen auf die Aproz. inländiſchen Anleihen guten Eindruck gemacht und einer beſſeren Stimmung den Weg geebnet. Die Börſenwoche ſchloß bei ſehr ſtillem Geſchäfte und feſter Tendenz. Vom Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Kuxenmarkt. (Bericht von Gebrüder Stern, Bankgeſchäft.) Dortmund, 15. April 1908. Die Aufwwärtsbewegung am Kohlenkuxenmarkte iſt zum Stillſtand gekommen, und nachdem in der Berichts⸗ woche eine geringe Abſchwächung für Montanwerte an den großen Börſen eingetreten iſt, zeigt ſich in den letzten Tagen auch ein leichter Rückgang der Kohlenkuxe. Indes war gerade zu etwas rückläufigen Preiſen die Nachfrage am heimiſchen Markte eine recht bedeutende, und es kamen in ſchweren Wer⸗ ten an einzelnen Tagen rege Umſätze zuſtande. Für einzelne Papiere konnten ſich deshalb die letzten Preiſe gut behaupten, in wenigen Fällen wurden ſogar Preiſe über dem vorwöchent⸗ lichen Stande erzielt. Namentlich waren für König Ludwig gute Käufer am Markte, die Kurſe bis M. 30 500 bezahlten, und auch Dorſtfeld wurden vorübergehend bis M. 13 750 be⸗ wertet. Königin Eliſabeth erzielten wiederholt M. 20 800, Helene u. Amalie M. 16 300 bis M. 16 500 und Mont Cenis annähernd M. 15 000. Für Ewald war Meinung vorhanden, die den Kurs bis M. 52 000 hob, doch ließ das Intereſſe nach der Gewerkenverſammlung wieder nach. Für mittlere und keichte Papiere trat allerdings die Abſchwächung deutlicher in die Erſcheinung. Hermann 1/111 wurden nach dem anfänglich bezahlten Kurſe von M. 2300 bis M. 2200 angeboten, wäh⸗ zend Trier, in denen noch erhebliches Deckungsbedürfnis zu beſtehen ſcheint, bei M. 5000 gut behauptet ſind. Größere Um⸗ ſätze entwickelten ſich in Kaiſer Friedrich von M. 3525 bis M. 3400, in Schürbank und Charlottenburg von M. 1625 bis M. 1525, in Tremonia von M. 3650 bis M. 3525 und Got⸗ tesſegen von M. 4000 bis M. 3900. Nur Oeſpel weiſen die einzige Erhöhung auf, ſie konnten auf Ankaufsgerüchte, die ihren Urſprung in der Intereſſengemeinſchaft hatten, ihren Kurs von M. 1550 bis M. 1700 erhöhen, ſtellen ſich aber auf Gewinnfeſtſtellungen bei Berichtsſchluß wieder um M. 75 niedriger. Am Braunkohlenmarkte zeigte ſich ſeit längerer Zeit wiederum Nachfrage für Brühl. Der Kurs konnte bis M. 9150 anziehen und zu dieſem Preiſe wurden einzelne Um⸗ ſätze getätigt. Bruckdorf, Nietleben und Humboldt hielten ſich auf ihrem vorwöchentlichen Stande, während Lucherberg elwas niedriger notierten. Nur in Schallmauer kamen leb⸗ haftere Umſätze zuſtande, wobei fich der Kurs zwiſchen M. 8425 und M. 3450 bewegte. Der Kalimarkt iſt in der abgelaufenen Woche wieder in ſeine alte Luſtloſigkeit verfallen. Die gemeldete Beſſerung in den Abſagvperhältniſſen vermochte nicht anregend zu wirken. Der ſtarke Geldbedarf der meiſten jüngeren Unternehmungen im Verein mit den Befürchtungen, daß die bergpolizeiliche Verordnung der Anlage eines zweiten Schachtes bei vielen Gewerkſchaften zu finanziellen Störungen führen könne, führen hei dem Mangel an entſchiedener Kaufluſt zu einer Ab⸗ ſchwächung des Preisſtandes. Von Ausbeutewerten war das Angebot in Burbach auffallend, die bei M. 300 erhältlich waxen, ohne Aufnahme zu finden. Auch Wilhelmshall waren krotz lebhafter Käufe bis M. 9800 bei Berichtsſchluß wieder bei M. 9700 angeboten. Beienrode verloren im Laufe der Woche M. 150, Großherzog von Sachſen M. 200 und Kaiſeroda M. 100, während Alexandershall, Hohenfels und Wintershall ihre Preiſe gut behaupten konnten. Bemerkens⸗ werk iſt die Feſtigkeit in Neu⸗Staßfurt, die bei M. 11 500 hergeblich gefragt wurden. In den Kuxen der jüngeren Unier⸗ gehmungen machte trotz einzelner Käufe die Abwärtsbewegung der berfloſſenen Woche weitere Fortſchritte. So waren Sieg⸗ fried 1 bei M. 2150, Hanſa Silberberg bei M. 2125, Rothen⸗ berg bei M. 1025, Sachſen⸗Weimar bei M. 1650, Immenrode bei M. 2200, Heldrungen bei M. 900 und Hermann II bei N. 1650 erhältlich. Die Stimmung auf dieſem Gebiete iſt bei Berichtsſchluß ſchwach und das Angebot überwiegt in ſämtlichen Papieren. Am Aktienmarkte macht die Unter⸗ nehmung einen ſcharfen Vorſtoß gegen die Aktien der Deut⸗ ſchen Kaliwerke, die etwa 5 Proz. auf das inzwiſchen demen⸗ lierte Gerücht verloren, daß die Geſellſchaft Kapitalbedarf habe. Im Zuſammenhang mit dieſem Rückgang verloren auch Hattorf auf Glattſtellungen 3 Proz., während die Bewertung 1 15 15 er übrigen in Betracht kommenden Papiere bei gänzlicher Sſagnation des Geſchäftes unverändert blieb. Am Erzkuxenmarkte waren Bautenberg gefragt und etwa um M. 75 höher. Auch für Victoria Littfeld beſtand zu dem erhöhten Preiſe von M. 1225 gute Kaufluſt. Apfel⸗ Aeumerzug ſind weiter rückgängig und bei M. 228 erhältlich. Kolonialwerte. (Bericht von Magnus u. Friedmann, Sonderabteilung: Kolonialkontor, Hamburg.) In Afrikaniſchen Kompanie⸗Aktien war wieder ziemlich Ware vorhanden, ohne daß entſprechende Nachfrage vorlag. Die Differenz zwiſchen dem Preiſe der alten und dem Emiſ⸗ ſionskurſe der neuen Aktien iſt dementſprechend wieder größer geworden, auch wenn man den zu Gunſten der alten Aktien beſtehenden Dividendenunterſchied außer Acht läßt. Auch die anderen Kamerun⸗Werte blieben in der verfloſſenen Woche faſt durchweg angeboten. In erſter Linie ſind Deutſche Kaut⸗ ſchuk ſchwach, für welches Papier momentan gar kein Kauf⸗ intereſſe vorhanden iſt. Weiter liegen noch unausgeführte Ver⸗ kaufsaufträge für Debundſcha Viktoria und Noliſe wie auch für einige Kautſchukwerte vor.— Südweſtafrikaniſche Werte waren gleichfalls gedrückt, doch ſind die Kursverluſte nicht von Bedeutung, mit Ausnahme von Otavi, die etwas ſtärker rück⸗ gängig waren. Erfreulich iſt, daß bei der South Weſt Africa Co., für deren Aktien, wie bekannt, die Schaffung eines offi⸗ ziellen deutſchen Marktes geplant iſt, nunmehr dem deutſchen Einfluß mehr Geltung verſchafft werden ſoll. Der demnächſti⸗ gen Generalverſammlung wird eine Statutenänderung dahin⸗ gehend zur Beſchlußfaſſung vorgelegt werden, wonach von den Verwaltungsmitgliedern mindeſtens 3 deutſcher Nationalität ſein müſſen und die deutſche Regierung ſich durch einen Reichs⸗ Auf dem deutſch⸗oſtafrikaniſchen Gebiete kamen einjge Umſätze in Uſambara Vorzugsanteilen zuſtande, dagegen war das Ge⸗ ſchäft ſonſt ſehr träge. Für D. O. A. G. zeigte ſich etwas Kaufluſt, bei den übrigen Werten bleibt das Angebot vor⸗ herrſchend.— Von Südſeewerten waren Neu Guinea⸗ Vor⸗ ſeeplantagen und Deutſche Samoa verlaſſen die Woche zu an⸗ ſehnlich ermäßigtem Kurſe, Jaluit wie Paeifie Phosphate ſind dagegen gut behauptet. 5. Marktbericht. Wochenbericht von Jonas Hoffmann. Neuß, 17. April. Das dieswöchentliche Getreidegeſchäft verlief im Hinblick auf die bevorſtehenden Feiertage wiederum recht ruhig. Weizen, Roggen, Hafer, Gerſte und Mais haben ihren Preisſtand nur unweſentlich verändert. Das Gleiche gilt für Weizen⸗ und Roggenmehl. Weizenkleie bleibt gut ge⸗ fragt und preishaltend. Tagespreiſe: Weizen bis M. 205, Roggen bis M. 187, Hafer bis M. 165 die 1000 Ko., Weizen⸗ mehl Nr. 000 ohne Sack bis M. 26.75, Roggenmehl ohne Sack bis M. 27 die 100 Ko. Weizenkleie mit Sack bis M. 6 die 50 Ko. Die ſandauernde Zurückhaltung der Müller nötigt die Ver⸗ käufer von Rübölſaaten zur Ermäßigung ihrer Forderungen. Der unbefriedigende Abſatz in Rüböl läßt jedoch uennenswerte Umſätze nicht aufklommen. Für Leinſaaten beſtand dagegen gute Kaufluſt, ſodaß Preiſe erheblich anziehen konnten. Auch Leinöl wird bei ſchlankem Abſatze teuerer bezahlt. Erdnüſſe fehlen. Erdnußöl höher gehalten. Rüböl ſtill und abge⸗ ſchwächt. Oelkuchen ruhig. Tagespreiſe bei Abnahme von Poſten: Rüböl ohne Faß bis M. 74 ab Neuß, Leinöl ohne Faß bis M. 42 die 100 Ko. Fracht⸗Parität Geldern. [Driginalbericht von Mowinckel u. Co., Bergen⸗Norway). Bergen, 8. April. Das Geſamtreſultat der Fiſchereien im ganzen Lande bis zum 1. April im Vergleich mit früheren Jahren ſtellt ſich, der offiziellen Statiſtik gemäß, wie folgt: Anzahl Hectoliter Tokalfang Stacſice Dampfthran Leber Rogen 1908 30 200 000 10 000 000 42 970 9 700 40 900 1907 26 200 000 7 100 000 27 600 8 900 34 900 1906 33 300 000 10 800 000 31250 7920 43 200 1905 28 900 000 7900 000 21 780 5 050 38 170 1904 24 900 000 7 200 000 9040 5 02⁵5 20 550 Die Stockfiſche— Rundfiſche— werden, allem Anſcheine nach, einen großen Teil von Italiener, Gewöhn. Holläuder und großfallendem Weſtre leiſten. Was Lofoten betrifft, ſo ſchließen in der Regel die Fiſchereien gegen Oſtern, indem die Fiſcher nach ihren Heimaten zurückkehren, um die Feſttage zu feiern. Die Fiſcherei in Lofoten wird kaum wieder auf⸗ genommen, es ſei denn, daß neue Schwärme von Dorſchen ſich zeigen. Für prima kältebeſt. Dampfmedizinaltran notieren wir M. 32 per Tonne zu 100 Kilo, f. o. b. Bergen. 5 Baumwolle (Wochenbericht bon Hornby, Hemelryt&& Co., Baumwollmätler in Liverpool.) Liverpool, 15. April. Die Stimmung auf den Baumwollmärkten iſt noch immer baiſſefreundlich. Die geringe Unternehmungsluſt ſowie die Apa⸗ thie, mit der Spinner ſich augenblicklich dem Artikel gegenüber verhalten, ſind die hauptſächlichſten Urſachen. Zahlreiche ermüdete Hauſſiers ſowohl hier als auch in Newhork haben ausverkauft. Die Induſtrielage in Amerika, welche die rückgängige Bewegung inſzenierte, ſoll nach der Meinung vieler ſich langſam aufbeſſern, allerdings treffen auch gegenteilige Anſichten ein. Ernteberichte lauten vorwiegend günſtig. Es heißt zwar, daß ſich Pflanzer etwas nachgiebiger zeigen, insbeſondere inſolange die Ernteberichte gut ſind und Ausſichten auf eine große neue Ernte beſtehen, doch liegen auch Berichte von anderen vor, wonach die Pflanzer hart⸗ näckig bei ihren Forderungen beharren und ſich durch nichts ein⸗ ſchüchtern laſſen. Sopiel ſteht feſt, daß ungünſtige Witterung während der nächſten Zeit Unruhe bei dem großen Blankointereſſe hervorrufen würde. Ruffiſcher Getreidemarkthericht. (Driginalbericht des„Mannheimer General⸗Anzeiger“) Odeſſa, 1/14. April. Getreide. Der Handel hat hier ſehr ſchwore Zeiten durchzumachen und den Inhabern von Ware werden zu ihrer größten Unzufriedenheit täglich niedrigere Gebote gemacht. Die Preiſe ſind viel ſchwächer für alle Artikel und neue ſehr nahe Ware, die vor Ankunft verkauft ſein ſoll, wird angeboten. Weizen. Es findet nur unbedeutendes Geſchäft ſtatt, teils nach England, teils nach dem Mittelmeer; nach dem nörd⸗ lichen Kontinent iſt abſolut keine Nachfrage. Wir notieren für mittlere Sorten von Dnieper Ulka's Rbl..10—.15. Gerſte. Die deutſchen Märkte beharren in ihrer Ab⸗ wärtsbewegung, doch liegt die Schuld an dem beharrlichen Fallen der Preiſe unſerer Meinung nach hauptſächlich an der plumpen Spekulation hierorts und in Hamburg, welche aller⸗ dings noch durch den gedrückten Ton der Konſumplätze unter⸗ ſtützt wird. Die Nachfrage nach Gerſte beſſert ſich im Verhält⸗ nis zu den ſinkenden Preiſen, und der Konſum von Gerſte nimmt zu. Andererſeits ſind die Vorräte von Gerſte nicht groß und wie wir ſchon einmal geſagt haben, ſo können wir einen ſcharfen Aufgang vorausſehen, wenn die auswärtigen Märkte ein ernſtes Intereſſe für den Artikel zeigen ſollten. Im letzten Jahre um dieſe Zeit hatten wir ungefähr dieſelben Preiſe und waren bei einer ſich beſſernden Nachfrage Zeuge einer Steige⸗ rung von 15 M. per Tonne in den letzten drei Wochen des April 1907. Wir glauben kaum, daß das herrſchende kalte Wetter den Saaten der neuen Ernte günſtig iſt und die Ernte wird ſpät herauskommen und damit immer Gefahren ausge⸗ ſetzt ſein. Mais. In Uebereinſtimmung mit den anderen Artikeln iſt die Haltung für Mais auch ruhiger und die Preiſe ſind in Holland um 13 Hfl. und in Deutſchland um 13 M. niedriger und England hat auch 6 p nachgegeben. Wir notieren 185 Hfl., 114 M. und 25/—. Die Zufuhren in Mais bleiben ziemlich gut, doch mögen ſie auf eine gute Nachfrage treffen in Anbetracht der ziemlich bedeutenden Verkäufe, die jüngſt nach Deutſchland und England gemacht worden ſind. 75 Das Wetter iſt etwas wärmer gewoͤrden, doch macht die Vegetation ſehr langſame Fortſchritte. Die Winterſaaten ſollen doch ſtark gelitten haben, doch läßt ſich immer noch kein klares Bild fällen. Die Frühjahrsarbeiten ſind hier im Süd⸗ weſten beendek und zwar meiſtens unter günſtigen Umſtänden, 1 5* 5 P.— 1 e — 55 F Baudels⸗ ulnd Marktberiehte a e Getreide. (Originalbericht des„Mannheimer General-⸗Anzeiger“) ö In der abgelaufenen Woche hat ſich die Tendenz im Ge⸗ treidegeſchäft wieder befeſtigt; außer von Argentinien war das Angebot nicht dringend. Wir notieren: Laplata⸗Bahia⸗Blanca neue Ernte April⸗Juni 22.50., ruſſ. Weizen 24.50—25., ee ee, ſſ. Weiz 50—25 M. 20.50 M, ruſſ. Roggen 21., Laplatahafer 16.75 Mark, ruſſ. Hafer 18.50—19.50., Juttergeyſte 15.25., Ja⸗ platamais und Donaumais 16.75 M. per 100 Ko. brutto mit Sack. Sonſt alles per 100 Ko. netto, ohne Sack, verzollt ab Mannheim, Hopfen. 5 (DOriginalbericht des„Mannheimer General⸗Anzeigers“] In dieſer Woche machte ſich der Export etwas mehr wie in den letzten Wochen bemerkbar, allerdings zu ſehr gedrückten, Preiſen, bis ſogar herunter auf M. 20 per 50 Kilo. Die Kund⸗ ſchaft entnahm dem Markte meiſt grünfarbige Sachen zu bis⸗ herigen, behaupteten Preiſen. Der Geſamtumſatz mag etwa 600 Ballen geweſen ſein, bei nur zirka 150 Ballen Zufuhr. Sehr gelichtet ſind die Marktläger gegen ſonſtige Jahre, es müßte denu ſein, daß ſich in den ſogenannten geheimen Spekulationslägern noch große Poſten befinden und wenn der Sommer in gleicher Weiſe als das Frühjahr einſetzt, haben wir einen erhöhten Bier⸗ abſatz und damit verbunden vielleicht noch eine kleine Konjunktur zu gewärtigen. Auch war in den letzten Tagen Nachfrage vom Auslande nach ſogenannten alten verjährten Hopfen, allein die dafür angebotenen Preiſe fanden keine Aufnahme, zumal die Vorräte hierin ſehr beſcheiden ſind und ſich auch nur in einzelnen feſten Händen befinden. Die Eigner derſelben haben auch vecht, wenn ſie dieſe Sachen momentan nicht zu einent Schleuderpreiſe abſetzen, haben doch oft ſchon ſolche Sachen kurz vor und nach der Ernte ganz erheblich höhere Preiſe geholt. In den Hopfen⸗ gärten wird fleißig weiter gearbeitet und merkt man, daß die Pflanzen gut überwintert haben. e ee eee en, Loeder. [(Originalbericht des„Mannheimer Infolge der Feſttage war dieſe Woche etwas kuhiger. Chepreaur bildeten den Hauptartikel. Bor⸗Calf wurde gumeiſt nur in beſſeren Sortimenten gehandelt. Lackleder fand ſchlan⸗ ken Abſatz. Die Preiſe behaupten ſich. 5 1. ees, Holz. (Originalbericht des„Mannheimer General⸗Anzeiger“) Mannheimer Dn N. 4 3 19 5 ne Der Verkehr am Rundholzmarkte während der leh⸗ ten Woche zeigte kein beſonderes Leben. Die Säge⸗ werke Rheinlands und Weſtfalens haben in Ermange⸗ lung größerer Aufträge noch nicht an die Eindeckung von Roh⸗ ware ſchreiten können. Sie haben nur das gekauft, was ſie für notwendig hielten. So wie es den Anſchein hat, iſt ein weiterer Rückgang der Rundholzpreiſe nicht zu erwarten. Die bisherigen billigen Sätze haben das Verlaufsgeſchäft gehoben, bezw. ſind an⸗ ſehnliche Mengen aus dem Markte genommen worden und ſo iſt der heutige verfügbare Beſtand nur noch ein geringer. Die Lang⸗ holzhändler haben daher keine Urſache, ihre Forderungen noch niedriger zu ſetzen, da ſchon bei den bisherigen Notierungen ein Verdienſt nicht bleibt. Am hieſigen Markte iſt der Vorxat äußerſt gering. Die Beifuhr geſchah nur in kleinen Mengen. Der Einkauf von Rundholz im Walde iſt neuerdings ſehr vor⸗ ſichtig gehandhabt worden, wie dies ſchon die mißliche Marktlage bedingte. Die Preisüberſchreitungen waren diesmal nicht beſon⸗ ders erheblich. Die Marktlage am Schnittwarenmarkte hat ſich noch nicht beſſern können. Hauptſächlich mangelte es an größeren Aufträgen in geſchnittenen Tannen⸗ und Fichtenkanthölzern. Die Preiſe lagen gedrückt. Die Forderungen ſtellten ſich für mit üb⸗ licher Waldkante geſchnittene Hölzer auf M. 41 bis 43 frei hier⸗ Kohlenmarkt, 758— 55 (Originalbericht des„Mannheimer General⸗Anzeigers“.) Die Zufuhren ſind reichlich und da die Konſumenten mi dem Kauf immer noch ſehr zurückhaltend ſind, ſo häufen die Vorräte aun, umſomehr als auch der Bedarf für Hausbr. zwecke infolge der warmen Witterung minimal iſt. Der engliſche Markt iſt merklich feſter geworden. Wochenmarktbericht über den Viehverkehr vom 13.—18. April. Originalbericht des„Mannheimer General⸗-Anzeiger“.) Der Rindermarkt war gut befucht. Der Auftrieb Großvieh betrug 1066 Stück. Der Handel war mittelmäßie Preiſe pro 50 Kg. Schlachtgewicht: Ochſen 74—82., Bulle (Farren) 62—68., Rinder 66—80., Kühe 50—74 M. Auf dem Kälbermarkt ſtanden am 18. April 373 Stück am 15. April 435 Stück zum Verkaufe. Geſchäftsverkehr ein lebhafter. Preiſe pro 50 Kg. 90—105 M. Der Schweinemarkt war mit 2661 Stück nlittelmäßig be⸗ ſucht. Handel mittelmäßig. Preiſe 59—60 M. pro 50 ſig Schlachtgewicht. Der FJerkelmarkt war mit 143 Stück beſucht, Handel leb⸗ haft. 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