15 Abonnemenk: 70 Pfeunig monatlich. Bringerlohn 28 Pfg. monatlich, 94 durch die Poſt bez. inel. Poſt⸗ auſſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pfg. Badiſche Volkszeitung.) ee In ferate: mgebung. 8— IAlnabtzängige Tageszeitung. Telegramm⸗Apreſſe: „Journal Mannheim“, ——— Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 341 Die Cnloncl, Zele. 28 Pfg. Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung Täglich 2 Husgaben Eigene Nedaktionsbureaus Nedaltlon 877 Auswärtige Inſerate. 30„ in Mannheim und Umgebung.(ausgenommen Sonntag) in Berlin und Aarlsruhe. Expedition und Verlags⸗ Ole Reklame⸗Beile.4 Mark Schluß der Jnſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr. VV᷑: Nr. 222 Mittwoch, 13. Mai 1908. iieeeeeeeeeeeeeeeee AF 57 Der Anſchluß an den Reichsverband. In einer längeren Betrachtung behandelt die„Nat. gib. Korreſp.“ das Thema: Die Jungliberalen und die * r 5 nationalliberale Partei. Es werden zunächſt einige Angriffe der„Krenz⸗Ztg.“ abgetan. Dann wendet ſich der Artikel der Frage der Einbeziehung der badiſchen wie bayeriſchen jung⸗ lberalen Landesverbände in den Reichsverband zu. Wir glauben dieſen Abſchnitt wörtlich wiedergeben zu ſollen. Die „Nat. Lib. Korreſp. ſchreibt: Die badiſchen Blätter, die auf nationalliberalem Boden ſtehen, befüümvorten den Eintritt; die Freiſinnigen warnen vor ihme Das iſt ſehr beachtenswert, aber vielleicht noch micht entſcheidend. Es liegt dein Grund vor, den badiſchen Veveinen, die auf ihver Kon⸗ ſtanzer Tagung zunächſt die Entſcheidung verſchoben haben, in die pflichümäßige Ueberlegung der Bedeutung des Schrittes übereifrig hineinzureden. Es wäre unnütz, wenn ſich etwas zuſammenſchlöſſe⸗ was nicht zuſammengehört, und es wäre tief bedauerlich, wenn das, was zuſammengehört, durch das„tiefe Waſſer“ des Vor⸗ urteils verhindert würde, zuſammenzukommen. Ob ſie zu den nord⸗ deutſchen Nationalliberalen gehören, müſſen aber die ſülddeutſchen Jungliberalen ſelber wiſſen. Gehörem die beiden Teile innerlich ficht zuſammen, ſo wird man ſich beſſer bertragen, wenn mam nicht in der gleichen Organiſation iſt; andererſeits iſt die innigſte orga⸗ niſche Verbimdung das beſte Mittel, um Mißverſtändniſſe und Vov⸗ Artefle zu beſeitigen. Weniger um Material zur Entſcheidung dieſer Frage beigr⸗ bringen, als un Tatſachen richtig zu beleuchten, die füür das Ver⸗ ſtänduis von Nord und Süd dauernd von Bedeutung ſind— mag mum die Entſcheidung über die vorliegende Frage fallen wie ſie wolle — ſeien noch zwei Erwägungem hierhergeſtellt. Gimmal muß man im Norbdeukſchland beachten, daß im Süden die Verbindung der Liäberahem der verf men Richtungen viel inmiger iſt als un Nordenm. So ſind die Liberalen der bayeriſchen ſtammer ſeik bielen Jahren in einer Fraktſonsgemeinſchaſt vereimigt, die weit enger ſſt erls die neue(links⸗) liberale Fraktionsgemeinſchaft des deutſchen Reichstages. Daß die ſüddeutſche Jugend nicht am den Unterſcheidungslehren der liberalen Parteien, ſondern an dem Gemeinſamen hängt, iſt erllärlich und gereicht ihr nicht zur Unehre. Ueberall ſonſt hält man es für ein Zeichen von Real⸗ politik, von Schulung und Disziplim, wenn naheſtehende Gruppen Eſmigkeit zu halten verſtehen; unter dieſem Geſichtspunkte muß den füddeutſchen Jungliberalen die liberale Einigkeit erſcheimen. Für ſie iſt die Einigung pfychologiſch nicht mur eine reiche, fruchtbare Zu⸗ kunftsidee, ſondern eine einfuche Forderung der Diszziplin und der Nealpolitik gegenüber dem Andrängem des Zentrums Das hat wan ſich 15 Norbdeutſchland wohl noch nicht überall genügend klar zemacht. Die zweite Erwägung iſt die folgende: Abg. Baſſermaun hat auf der Magdeburger Tagung der nationalliberalen Partei aus⸗ geſprochen, daß er in Bayern, Baden und auch in Württemberg nur ein ſtändiges Anwachſen des ultramontanen Einfluſſes ſehe, und hat unter offenem Gingeſtändnis vor⸗ gefallener Meinungsverſchiedenheiten zwiſchen den Fraklionen des Reichstags und des preußiſchen Abgeordnetenhauſes der ſteten, zähen Tätigkeit der nationalliberalen Fraktion des preußiſchen Ab⸗ geordnetenhauſes warme Anerkennung gezollt. Dazu bpaßt ſchlecht. das Pochen des Südens auf ſeinen vorgeſchritteneren Liberalismus und ſeine liberaleren Einrichtungen, wie man es in der Pyveſſe und in Reden beobachten kann. Wenm man aber näher zuſieht, bemerkt man, daß es das Zentrum iſt, das beſonders gern bom freiheitlichen Süden ſpricht. Redet man mit Müunchner Hofbräuhaus⸗Potpourri. Von Alfred Beetſchen. (Schluß.) „Was machen's denn da allweil für Notizen?“ Das war nicht der Timbre des Intereſſes, der jetzt in der Bierſtimme zum Ausdruck kam, ſondern ſchnöder Argwohn. Als ich nicht prompt reagierte, wurde die indiskrete Frage mit augen⸗ ſcheinlichen Behagen wiederholt. Der Kerl fiel mir auf die Nerben. „Das geht Sie nichts an!“ fertigte ich ihn ab; ſchob gleich⸗ keitig, nun doch einmal aus dem Konzept gebracht, mein Büchleiz in die Rocktaſche,„Sovo!“ kam es höhniſch zurück.„Geht mich nichts an?“— „Nein!“ beteuerte ich kurz und bündig, worauf ſich das Sprachvermögen des zweibeinigen Fragezeichens zu verflüchtigen ſchien, denn es entſtand eine Pauſe, die wir beide inſtinktiv be züßten, um einen langen Schluck zu tun. Dann glotzte mein Nachbar wieder vor ſich hin und verfiel zuſehends in ſtumpfſin⸗ niges, elegiſches Brüten. Sein Forſchertrieb, ſeines Durſtes Doppelgänger, der Wiſſensdurſt, ſchien befriedigt. Der Mann ſühlte offenbar, daß er einem Fremden gegenüber ſich etwas viel hercusgenommen, und daß er die Sache auf irgend eine Weiſe wieder gut machen müſſe. Aber er wußte nur nicht wie, deshalb ieg er ſich aus. Dieſe Gelegenheit ſchien mir zur Wiederaufnahme meiner ien nicht ungünſtig. Mechaniſch griff meine Hand in die Buſentaſche und förderte mein dünnes, ſchwarzes Notizbüchlein wieder zu Tage. Trotzdem nur ein ſchmaler Karminſchnittrand im ſeinem beſcheidenen Aeußeren bemerklich war, wirkte das geſtchen auf meinen Nachbar wie das bewußte rote Tuch auf den Stier in der Areng. den Liberalen, die in einem ſüddeutſchen Parlament mitten im Kampf ſtehen, dann kanm es einem ergehen, daß man nichts von Freude über„liberale GEinrichtungen“, nichts von hochmütigem Herabblicken auf das rückſtändige Preußen zu hören bekommt. Es handelt ſich hier um harte, unbeſtrentbare Tatſachen. Hätten wir in Deutſchland nur Volksvertretungen wie die in München und Karlsruhe, dann wäre es nicht erſichtlich, wie im Reiche die Ab⸗ wendung vom Zentrum erfolgreich hätte voll⸗ 3ogen werden können. Gerade die ſüddeutſchen Junglibe⸗ ralen, die doch das gründliche Studium aller politiſchen Fragen ſich vorgeſetzt haben, werden erkennen, daß nicht alle liberale Weisheit im Süden gewachſen und nicht alle liberale Weisheit im Norden ver⸗ Horrt iſt. Es muß offen gefragt werden: wo iſt denn die libe⸗ rale Herrlichkeit des Südens? Die Vonſtellung wäre falſch, daßz im Süden augenblicklich ein freierer und größerer Zug des geiſtigen Lebens herrſche als um Norden. Dieſe Erkenntnis ſollte auch die ſüddeutſchen Jungliberalen veranlaſſen, mehr zu ſchätzen, was im Nordem in freier Entfaltung ſittlicher, geiſtiger und wirtſchaftlicher Kräfte geleiſtet wird. Eins iſt ſicher: die Zentrums⸗ herren führen in der preußiſchen Landſtube denn doch nicht in der Weiſe das große Wort wie in München; und daß das auf die Dauer neten ſicherlich am allermeiſten, demweſie haben doch wohl am meiſten darunter zu leiden * Polftjsche Uebersicht. Maunheim, 18. Mai 1908. Mit dem Weingeſetzentwurf haben ſich jetzt cluch die Aelteſten der Berliner Kaufmannſchaft beſchäftigt, nachdem das Geſetz von der Deputation für den Weinhandel einer eingehenden Beratung unterzogen worden war. Die Deputation erblickt in den Vorſchriften des Eut⸗ wurfs und der beigegebenen Denkſchrift eine Gefährdung des deutſchen Weingeſchäfts und eine Verkennung der Bedeutung und der berechtigten Intereſſen des Weinhandels. Die im Entwurf vorgeſchlagene Deklaration der gezuckerten Weine ſchädigt in hohem Maße die Intereſſen großer Weinbaugebiete und damit indirekt auch den Weinhandel und wird dieſen immer mehr zum Bezuge ausländiſcher Weine veranlaſſen. Die Vorſchrift, daß im Weinverkehr geographiſche Bezeich⸗ nungen nur als Herkunftsbezeichnungen angewendet werden dürfen, würde nur dann annehmbar ſein, wenn geſtattet würde, in hergebrachter Weiſe die Namen von Gemarkungen zu benutzen, um gleichartige Erzeugniſſe anderer Gemarkungen des betreffenden Weinbaugebietes zu bezeichnen. Auch die Vorſchriften über die Bezeichnung von Verſchnitten, die eine Bevorzugung der großen Weinbergbeſitzer enthalten, bedürfen im Intereſſe des Weinhandels einer Aenderung. Wenn der Berliner Weinhandel von der in Ausſicht genommenen räum⸗ lichen und zeitlichen Begrenzung der Zuckerung direkt nicht betroffen wird, ſo iſt doch im Intereſſe der von der Natur wenig begünſtigten Weinbaugebiete ein Zuckerwaſſerzuſatz bis zu einem Fünftel des Gemiſches und die Vornahme der Zucke⸗ rung bis Ende Januar des auf die Ernte folgenden Jahres zu geſtatten. Ferner müſſen die unter dem jetzigen Geſetz her⸗ geſtellten Getränke auch nach den bisherigen Beſtimmungen beurteilt werden. Endlich wurde abgeſehen von einer Reihe herin gibt's fei nix'ſpionieren! Dö Geheimpoliziſten laſſen'r eh dena Preuße? Sö ſan'wiß a ſo an Berliner?“ Ingrimmig ſpießte er mich mit ſeinen Blicken auf. Aha, da ging's hinaus. Nun fing die Sache an, mich zu amüſieren. Ich machte gute Miene zum böſen Spiel, da man gereizte Stiere nicht noch mehr aufregen ſoll, und ſagte meinem Preußen⸗ freſſer, daß ich ein ſogenannter Schweizer ſei. Nun guckte mich mein bierſeliger Nachbar höchlich verwundert an, ſchüttelte das oder Unterſchweizer?“ Nun konnt' ich mein Lachen nicht mehr zurückhalten; auch das Pärchen an unſerm Tiſch, das allmählich auf den Mann mit dem kategoriſchen Imperativ aufmerkſam geworden war, lachte herzhaft mit. War es die Möglichkeit? Der Kerl hatte mich für einen„Mili“⸗Schweizer halten zu müſſen geglaubt! Des⸗ halb die Schüttelbewegung ſeines zweifelnden Hauptes; der Menſch war wohl ſchon gar im Begriff, ſich einzubilden, ich hätte ihn mit meiner Antwort zum Narren halten wollen. Hätte dieſe Auffaſſung der Sachlage breiteren Boden bei ihm gewonnen, dann wäre das kleine Mißverſtändnis wohl auf weniger zierlicher Weiſe beigelegt worden. Und zu einer Rauferei mit Maßkrügen und Stuhlbeinen, wie ich ſie vom bayeriſchen Bauerntheater her kenne, verſpürte ich, offen geſtanden, wenig Luſt. Ich leerte meinen ſchäbigen Reſt und verließ die den Muſen ſo wenig ent⸗ gegenkommende Stätte, nicht ohne einen flüchtigen Blick auf meine Garderobe geworfen zu haben. Nein,— in ſo ſchlimmem Zuſtande befand ſie ſich denn doch nicht, daß ein Ober⸗„Schweizer“, ohne wei⸗ teres Aufſehen zu erregen, darin hätte debütieren können. Mein rabiater Herr Nachbar hafte eben offenbar an dieſem Abend, zumal es ein Sonntag Abend war, des Guten etwas zu viel getan. Im oberen Feſtſaal würde er die hingemalten Frauen⸗ türme haben wackeln ſehen. Hier unten in der Schwemme hat er wahrſcheinlich, wenn er überhaupt noch ſo viel mit ſeinem In ſeinem robuſten Innern aufs tiefſte empört, herrſchte er wich an: Da berin wird nir ufaſchrieb u.— berſtanden? Da Scharfblick erreichen konnte, das in Lenbach⸗Manier gehaltene kulturdrückend wirkt, empfinden die liberalen bayeriſchen Abgeord⸗ zweifellos etwas ſchwere Haupt und forſchte mißtrauiſch:„Ober⸗ (Abendblatt.) anderer Beanſtandungen bemängelt, daß viele Beſtimmungen des Entwurfes unklar und dehnbar ſind und einer präziſeren Faſſung bedürfen oder beſeitigt werden müſſen. Auf Grund dieſer Beſchlüſſe der Deputation werden die Aelteſten eine Ein⸗ gabe an die Reichsregierung ausarbeiten. Das geheime Stimmrecht in Preußen. Auf dem nationalliberalen weſtfäliſchen Parteitag, der am letzten Sonntag in Dortmund ſtattfand, hat der Abgeord⸗ nete Schmieding ſich noch einmal gegen die Einführung der geheimen Wahl in Preußen ausgeſprochen. Der Abg. Schmieding iſt zeitlebens ein Gegner der geheimen Wahl ge⸗ weſen und er kann für ſich mit Recht anführen, daß auch ſchon andere liberale Leute aus allgemeinen theoretiſchen Erwäg⸗ ungen heraus die geheime Wahl abgelehnt haben. Herr Schmieding wird ſich in den Stücken auch ſchwerlich wandeln: er ſteht mehr als ein Menſchenalter im politiſchen Kampf, hat durch 28 Seſſionen hindurch ſeine Vaterſtadt Dortmund im preußiſchen Abgeordnetenhaus vertreten und das Wandlungs⸗ fähige, Biegſame iſt wohl überhaupt nicht Weſtfalenart. Der Abg. Schmieding wird in ſeiner perſönlichen Abneigung gegen die geheime Wahl in Preußen vermutlich ſich auch fürderhin nicht wandeln und die nationalliberale Partei wird duldſam darüber hinweggehen: wer wahrhaft liberal iſt, iſt eben auch tolerant und läßt auch den Andersmeinenden gerne gewähren, ſofern von ihm nicht die Fundamentalſätze der Partei und ihre großen Linien gefährdet werden. Das aber iſt bei den ab⸗ weichenden Auffaſſungen des Abg. Schmieding über die beſte Form der Stimmabgabe im Lande Preußen nicht zu befürch⸗ ten. Herr Schmieding hat in Dortmund nur für ſeine Perſon (und vielleicht noch einen kleinen Kreis ſpezieller Geſinnungs⸗ genoſſen) geſprochen. Am letzten Ende wohl auch in der Ab⸗ ſicht und dem Willen des animam salvare. Die Grund⸗ linien der Partei werden dadurch nicht be⸗ rührt. Die ſind in der Zentralvorſtandsſitzung vom 1. März und dann auf dem Magdeburger Parteitag endgültig und unverrückbar in der Richtung der geheimen Wahl feſtgelegt worden. Nur ſo konnte jene innere Ge⸗ ſchloſſenheit geſchaffen werden, von der in Dortmund Herr Schmieding ſelbſt rühmte: ſie ſei„weſentlich die Vorbedingung für die Stoßkraft der Partei“. Zentrumsabgeorduete unter ſich. Der bayeriſche Zentrumsabgeordnete Dr. Heim war unlängſt in einer Verſammlung von ſeinem Landtags⸗ und Fraktionskollegen, dem Pfarrer Klimmer, ſehr ſcharf an⸗ gegriffen worden. Dr. Heim erwidert nun darauf in einer im„Bayeriſchen Kurier“ abgedruckten Erklärung u. a. folgendes: „Das hat Herr Klimmer behauptet, ahne einen Schat⸗ ten von Beweis mit eimer Leichtfertigkeit ſonder; gleichen, und ich habe es heute noch nicht zu bereuen, daß ich ähm den Vorwurf der Lüge gemacht habe. Es bleibt dabei ich wiederhole, daß Herr Klimmer gelogen hat und bverde mun vor Gericht den Beweis antreten, daß die ganze Aufſtellung des Herrn Klimmer leichbfertige Lüge iſt und daß ich vollſtändig korrekt gehandelt habe. ——— — PPPPPTVVVVVTVTTVVT—TT—TTTT große Porträt, welches den Prinzregenten Luitpold in der ſchwarzen Tracht der Hubertusritter darſtellt, für ein Konterfei des Königs Gambrinus gehalten, was wunder, wenn ſeine von dieſer Hopfen⸗ und Malzmajeſtät in die Irre geführten Lauer⸗ äuglein mich erſt für einen ſtenographierenden und ſpionierenden Preußen und ſchließlich gar— trotz meiner Brillengläſer— für einen„Oberſchweizer“ hielten. Aber Verſe zu feilen, iſt mir von nun an im Hofbräuhaus nicht mehr eingefallen ** Früher ſeis eben noch viel ſchöner und gemütlicher geweſen im Hofbräuhaus, behaupteten manche, die den Errungenſchaften der Neuzeit, wie z. B. dem elektriſchen Glump“ ſkeptiſch gegen⸗ überſtehen. Damals rauſchte das Käſeblättergold zu Füßen der Droſchken⸗ lenker, Dienſtmänner, Komödianten, Gewürzkrämer, Bauern, Landtagsabgeordneten und Miniſter etc., die ſich da in buntem Durcheinander zuſammenfanden, noch viel intenſiver. Damals befand ſich auch das eigentliche Bräuhaus mit den Siedekeſſeln, das nach dem Umbau in die Peripherie des hinter dem Maximi⸗ lianeum gelegenen Hofbräuhauskellers verlegt worden iſt, im klaſ⸗ ſiſchen Hofbräuhauskomplex am Platzl. Ja,— damals! Recht komiſch— du liebe Zeit!— nimmt ſich mitunter das Geſeufze nach der entſchwundenen alten Hofbräuhausherrlichkei aus, wenn man weiß, daß mancher Gaſt ſich damals„mit Grau⸗ ſen“ von der Hofbräutempelſchwelle wandte, die er, ein Auge zu⸗ drückend, ſchon zu überſchreiten im Begriff geweſen. Sogar ein Extraſtüberl, mehr eigentlich ein kahles Neben⸗ verließ für Abſonderlinge beſitzt der heutige Parterreſaal. Gleich beim Eingang, rechts am großmächtigen Kachelofen vorbei, an deſſen grüner Seite ſich ein graubärtiges, gnomartiges Zeitungs⸗ manderl etabliert hat, gehts nach„Stadelheim“, wie der Volks⸗ mund das betreffende Saalanhängſel analog dem gleichnamiger Münchener Gefängnis getauft hat 2. Seit, General⸗Auzeiger.(Abendblatt.) Wenn Zentrumsabgeordnete ſchon mit Fraktionskollegen in ſolch grobem Tone reden, dann kann man ſich nicht wundern, wenn ſie gegen Parlamentsjournsliſten noch gröber ſind. Die „Nat.⸗Ztg.“ erinnert übrigens bei dieſer paſſenden Gelegen⸗ heit wieder einmal daran, daß ein gewiſſer, durch ſeine gröberen Sitten bekannter Zentrumsabgeordneter ſeinen Kol⸗ legen Dasbach einſtmals mit den groben Worten bedachte: „Wenn Dich Dein geiſtliches Gewand nicht ſchützte, würde ich Dir ein paar hinter die Ohren ſchlagen.“ Aus dem preußiſchen Wahlkampf. Zum Montag abend hatte der Vorſtand des Berliner liberalen Parteitages eine Verſammlung von Wäh⸗ lern der freiſinnigen Volkspartei,„die gewillt 0 ſeien, deren Kandidaten zu unterſtützen“, zuſammenberufen. der Empörung über die Junkerherrſchaft in Preußen und das beſtehende überlebte Wahlſyſtem, das„Geldbeutelwahlrecht“. Das Pluralwahlrecht erklärt der Redner für unannehmbar. Jeder Freiſinnige müſſe nach wie vor die Einführung des Reichstagswahlrechts in Preußen fordern. Das ſei keine Frage der Taktik, ſondern eine kulturelle und moraliſche Frage. Dann appellierte Dr. Wiemer als zweiter Redner an den Patriotismus der preußiſchen Wähler. Er ſagte, die liberalen Abgeordneten hätten im Reiche mit Erfolg mitge⸗ wirkt zur Liberaliſierung der Politik. Er erklärt die Mah⸗ nungen, nicht nach rechts abzurutſchen, für überflüſſig; ſie kämen von Leuten, die ſelbſt in Gefahr ſeien, nach links ab⸗ zurutſchen, von den„Salondemokraten“. Auch Abg: Gold⸗ ſchmidt verteidigte die Stellung der volksparteilichen Abge⸗ ordneten. 5 Die rheiniſchen Zentrumsbauern ſind mit der Parteileitung wieder einmal unzufrieden. In Köln⸗Land, wo drei Abgeordnete zu wählen ſind und der bisherige Abg. Pingen zurückgetreten iſt, hatte man erwartet, daß an Stelle dieſes Herrn ein Agrarier aufgeſtellt werden würde. Das iſt aber nicht geſchehen; vielmehr iſt ein Kreis⸗ ſchulinſpektor als dritter Kandidat in Ausſicht genommen. Dazu ſchreibt die„Rhein. Volksſtimme“: „Gerade in dieſem ländlichen Wahlkreiſe iſt eine derartige Wahl einer der gröbſten Mißgriffe und folgenſchwer⸗ ſten taktiſchen Fehler, die das Zentrum ausgerechnet jetzt begehen konnte. Zuſammengehalten mit dem Verſprechen einer größeren Berückſichtigung des bäuerlichen Einfluſſes in der Zen⸗ trumspartei, wirkt eine ſolche Entſcheidung wie ein Fauſtſchlag ins Geſicht. Eine ſolche Unklugheit des Zentrums haben die Stürmer und Dränger der Deutſchen Vereinigung in ihren kühnſten Träumem nicht zu hoffen gewagt; das iſt Waſſer auf ihre Mühlen, die jetzt Huſtig klappern.“ Die Reiſe der franzöſiſchen Studenten nach Deutſchland, die den Akademiker und Abgeordneten Barrss und deſſen nationaliſtiſche und monarchiſtiſche Freunde um ihre Ruhe gebracht hat, wird, wie die„Weſer⸗Ztg.“ ſchreibt, in den Pro⸗ feſſoren⸗ und Studentenkreiſen nach wie vor ſehr ſympathiſch beſprochen. Der Vizepräfident des großen Studentenvereins, Herr Soulard, der die Reiſe nach Deutſchland mitgemacht, verwahrt ſich entſchieden dagegen, irgendwelche politiſche Nebenabſichten gehabt zu haben oder ſolchen auf deutſcher Seite begegnet zu ſein. Die franzöſiſchen Studenten erwidern ein⸗ fach den Beſuch ihrer deutſchen Kollegen, den dieſe ihnen vor einigen Jahren gemacht. Der hervorragende Statiſtiker Prof. Levaſſeur, Generaladminiſtrator des College de France, wurde erſt durch einen Mitarbeiter des Meſſidor auf den Arxtikel des Abg. Barrôs aufmerkſam gemacht, las dieſen in aller Gemütsruhe durch und erklärte dann:„Ich denke, daß ſeit langer Zeit internationale wiſſenſchaftliche und höfliche Beziehungen beſtehen und daß nicht der geringſte Grund vor⸗ liegt, um dieſe zu unterbrechen. Ich kenne Herrn Barrss nicht und will mich auch nicht über das Gefühl ausſprechen, das ihn bei dieſer Gelegenheit geleitet hat. Sehr gern erkläre ich Ihnen aber, daß— mit Ausſchluß jeder politiſchen Erwägung — es höchſt natürlich iſt, daß wir mit unſeren öſtlichen Nach⸗ barn ausgezeichnete intellektuelle Beziehungen unterhalten, wie wir übrigens mit ihnen gute Handelsbeziehungen haben. Gewiß bin ich nach dem Kriege nach Deutſchland gegangen. Ich war zu dem Kongreß des internationalen ſtatiſtiſchen Inſtituts in Berlin. Ich werde bald in Paris und zwar im Beginne des Jahres 1909 mit dem größten Vergnügen die hervor⸗ ragenden deutſchen Gelehrten empfangen, die zu dem Kon⸗ Daß auch der große Napoleon, noch immer ein Paradeſtück der Kunſthandlungen, im Hofbräuhaus zu finden wär, wer würd' es für möglich halten! Und doch hab ich ihn geſehen, wenn auch nur in einem der für die Kellnerinnen angebrachten Service⸗Kaſtl darin. Von der inneren Wand eines zu einem ſolchen Schränk⸗ chen gehörigen Türflügels, der eben offen ſtand, begrüßte mich die ſchwarze Silhouette Bonapartes, wie er, mit verſchränkten Armen, an Bord des engliſchen Schiffes, dem Felſeneiland St. Helena entgegenfährt. So wäre noch manches aufzuzählen, was einem guten Be⸗ obachter im Hofbräuhaus auffallen mag. Dahin gehören z. B. die gewiſſen Vereinen reſervierten Privatlokalitäten, unter denen der originelle Spielkartenſaal, deſſen Wände mit monumentalen Spielkartenmalereien geſchmückt ſind, eine erſte Stelle einnimmt. In dieſem Saale hielten vor Jahren die Münchener Künſtler und Literaten eine intime Böcklin⸗Feier ab, bei welchem Anlaß, wie ich mich noch vecht wohl erinnere, die jetzt tonangebenden Komponiſten Richard Strauß und Max Schillings à quatre mains den Flügel bearbeiteten. Sie ſpielten Weingartners„Gefilde der Seligen“, eine der vielen modernen ſinfoniſchen Tondichtungen, die den Hörer keineswegs beſeligen, ſondern ihm ſchon eher eine Gedulds⸗ probe auferlegen. Aber der Titel dieſes Muſikſtückes paßte wie kein zweites ins Hofbräuhaus. Denn dieſe Stätte, zum Glück iſt ſie kein moderner Bier⸗ palaſt, iſt wirklich ein Eiland und Gefilde für alle, die betrübten Herzens ſind. Haben ſie ihre Maß und treffen ſie's zu einem geſprächigen Tiſchgenoſſen, da geht ihnen das Herz auf, nicht nur den Armen im Geiſte, nein, auch den Gebildeteren, der des Lebens Bitternis gekoſtet hat und der in ſüßem Selbſtvergeſſen ſich hier deſſen bewußt wird, daß des Alltags grauer Sorgenſchwarm ihm an dieſer Stätte nichts anhaben kann. Hier lernt ſich's leicht von Angeſicht zu Angeſicht mit Wenigem zufrieden und glücklich ſein. In der Region des Zehnpfennig⸗Backſtein⸗Käſes und der Laugenbretzeln braucht ſich keiner ſeiner Armut zu ſchämen. Er weiß, daß Hunderte um ihn herum ſitzen, denen das Schickſal ebenſo ſchlecht, vielleicht noch viel ſchlechter als ihm mitgeſpielt Hat. Er ſieht ſie trotzdem lachen und ſcherzen, und er lächelt mit und freut ſich im Stillen ſeines Lebers Jer Gemütskranke, Albert Traeger fand, laut„Berl. Tagbl.“, kräftige Worte greſſe des ſtatiſtiſchen Inſtitutes kommen, für den die franzö⸗ ſiſche Regierung die nötigen Kredite beantragen wird.“ Auf die Frage, ob er im Prinzipe für eine Annäherung an Deutſch Jand wäre, erwiderte Profeſſor Levaſſeur:„Ich bin ein Fran⸗ zoſe von altem Schrote und Korn, ich hege für mein Land ein Gefühl heißer Liebe, habe die furchtbaren Ereigniſſe von 1870 zeiten, meine ich aber, muß man einen modlus vivendi her⸗ ſtellen und unter dieſem moclus vivendi ſind die Beziehungen wiſſenſchaftlicher, intellektueller und kommerzieller Natur vor allem geboten. Laſſen wir dem Miniſter des Aeußeren allein die Sorge, die politiſchen und diplomatiſchen Beziehungen zu regeln, und bemühen wir uns, die Annäherung der Völker zu fördern.“ F Deutsches Reich. — Die Ueberwachung der Moderniſten). Kardinal Kopp errichtete einen Ueberwachungs⸗ rat für die katholiſchen Theologiedozenten, welcher alle zwei Monate dem Kardinal berichten muß, ob ſich in den Lehrvorträgen und Büchern Neuerungen oder Anzeichen von Modernismus befinden;: auch ſoll der Aufſichtsrat auf Schriften der Profeſſoren über Reli⸗ quien ein wachſames Auge haben. Badiſche Politi. *Freiburg i.., 12. Mai. Im Anfang des nächſten Monats finden hier teilweiſe ſtädtiſche Wahlen zu m Bürgerausſchuß(Stadtverordnete und Stadtrat) ſtatt. Von Vorbereitungen zu denſelben verlautet bis jetzt nichts. Ob wieder ein Kompromiß zwiſchen Liberalen und Zentrum an⸗ geſtrebt wird, iſt, wie die„Straßb. Poſt“ ſchreibt, bei den heutigen weit komplizierter und ausgedehnter gewordenen Parteiverhältniſſen ſehr fraglich und wenig wahrſcheinlich. In zahlreichen Kreiſen begegnet man vielfach der Meinung, es möchte in der gegenwärtigen beengten Geſchäftslage mehr die geſchäftliche Seite der Sache, als die politiſche Frage ins Auge gefaßt werden. * Freiburg, 12. Mai. Als ſozialdemokrati⸗ ſcher Parteiſekretär mit dem Sitz Freiburg für die 6 oberbadiſchen Reichstagswahlkreiſe iſt in einer geſtern hier tagenden Konferenz Herr Engler gewählt worden. Es iſt dies nunmehr das 4. Parteiſekretariat, welches die ſozialdemokratiſche Partei in Baden unterhält, nämlich: 1. Mannheim, 2. Heidelberg, 3. Karlsruhe und 4. Freiburg. Die Lohnbewegung im Tüncher⸗ und Malergewerbe. Geſtern verhandelten in Karlsruhe die Arbeitgeber⸗ und Arbeitnehmerdelegierten dey badiſchen und pfälziſchen Städte, welche an der Lohnbewegung direkt intereſſiert ſind, über die Einführung des neuen Tarifs. Vertreter hatten entſandt die Städte Karlsruhe, Heidelberg, Mannheim⸗Ludwigshafen, Frei⸗ burg, Konſtanz⸗Singen und Landau. Vertreten waren der Ar⸗ beitgeberverband, der ſozialdemokratiſche Gehilfen⸗Verband durch Huß⸗Stuttgaxt, der chriſtliche Verband durch ſeinen Vorfitzenden Melchers⸗Düſſeldorf. Den Vorſitz der Verhandlungen führt⸗ Malermeiſter Lacroix⸗Karlsruhe. Wenn durch die Verhandlun⸗ gen auch noch keine volle Einigkeit erzielt wurde, ſo iſt man doch laut„Mannheimer Volksblatt“ wieder einen weiteren Schritt vorwärts gekommen. Dem Hauptſchiedsgericht Berlin mußte, da eine Einigung nicht zuſtande kam, die Frage der allgemeinen Lohnerhöhung zur Entſcheidung überlaſſen werden. Das kleine Schiedsgericht Karlsruhe, zuſammengeſetzt aus Herrn Bürger⸗ meiſter Föhrenbach als Vorfitzender, den Herren Roth⸗Karlsruhe (Arbeitgeber) und Kolb⸗Karlsruhe(Arbeitnehmer) befaßte ſich mit der Abſchaffung der bisher üblichen freien Vereinbarung mit Gehilfen im 1. Lehrjahr und mit der Aenderung der bisher mancherorts üblichen drei Lohnſkalen. Beide Anträge wurden im Sinne der Antragſteller verabſchiedet. Ueber die Leiſtungs⸗ klauſel konnte man ebeufalls zu keiner Einigung gelangen. Eine zehngliedrige Kommiſſion ſoll heute nachmittag hier in Mann⸗ heim im„Wilden Mann“ über den ſtrittigen Punkt weiter ver⸗ handeln. Sollte bis heute abend keine definitive Einigung herbei⸗ geführt werden können, ſo würde das das Scheitern der Tarif⸗ verhandlungen bedeuten. Im Intereſſe beider Teile kann man nur wünſchen, daß das mühevolle Tarifwerk unter Dach und Fach gebracht werden kann. für hypochondriſch veranlagte Naturen möchte ich das Hofbräu⸗ haus geradezu als ein Muſteraſyl empfehlen. Wer die ſteifleinene Menſchheit, die ſich vor üppigen Tafeln auf Sammtpolſtern vorausgeſetzt, daß ihm das Verſtändnis für„des Volkes wahren Himmel“ noch nicht abhanden gekommen iſt. Und darum war es ein guter Einfall von den Erbauern des neuen Hofbräuhauſes, im Burghof, wie ich den mit einem Brun⸗ nen, mit Bäumen und Fäſſern maleriſch hergerichteten freien Platz inmitten des Hofbräugebäudekomplexes nennen möchte, eine Sonnenuhr anzubringen mit der ſchalkhaften Aufſchrift: „Dem Glücklichen ſchlägt keine Stunde.“ Ja, ich glaube, ein richtiger Hofbräuhausſtammgaſt braucht nicht mal eine Sonnenuhr. Wenn die Maß gar iſt, weiß er genau was die Stunde'ſchlagen hat, und trinken tut er eh nit mehr, als er vertragen kann. Als ich mich einmal bei einem einheimiſchen Tiſchnachbar nach dem Namen des eben erwähnten, im Sommer viel frequentierten hübſchen Kneiphofes erkundigte, meinte der biedere Mann:„Na, an Namen, an'ſonderen, hat der Hof grad nit. 8 hoaßt halt'r Hof und s Ganze eben das Hofbräuhaus!“ Daß ich von dieſer einleuchtenden Logik niedergeſchmettert war, brauche ich nicht zu verſichern. Ja, man ſtößt mitunter auf gelungene Käuze im Hofbräu⸗ haus. Aber„ſauf'n kannſt a nit allweil, da müaſſen halt dö Pauſ'n durch'ſpaßmacher ausg'füllt werd'“.— Was zu be⸗ weiſen war. Sree Buntes Feuilleton. — Ein tragiſches Geſchick widerfuhr dieſer Tage der Frau eines Bahnbeamten in St. Ludwig. Sie ſah vom Fenſter ihrer Wohnung, wie eines ihrer Kinder, das auf der Straße ſpielte, von einem vorbeifahrenden Radler umgeriſſen wurde. herumräckelt, ſatt hat, der wird hier im Hofbräuhaus aufatmen, Mannßeim, 13. Mai ——-— 181 283—— Beleidigun; Sprozeß 1 Olga Molitor— Albert Herzog. Karlsrußhe (Nachmittagsſitzung.) (Schluß). Zeuge Rechtsanwal des Herrn v. Lindenau, ſchild nachdem man in dem Br ſammen mit Dr. Dietz ein habe dort von Lindenau na kommen, daß er der Briefſch eines Mannes gemacht, der etwas u id nur damit nich, zudruck rücken wollte. Wir beide war Ueberzeugungic hercus⸗ den Mann mit dem gr gefunden 0 Hate daß telegraphierten wir ſofort an den Vater Haen en, De lautes entſinne ich mich Haus ermittelt, Mann mit el N* Anſch Hat das Telegramm ni 5 Gönner: Das kann DeN Angaben Lindenaus zunächſt für 1e Dag Wir erklärt dann, wie die ii 955 Ze Olga Molitor als Täterin verſtärkt habe, in den Ettlinger acn gegen mann“ gekommen ſei. Er hatte einen Sühnetermin in ei ger wechel klage auf dem Rathaus in Et eener Privak⸗ alh die ug in ch in. Vüngel, war natürlich keine Neede 3„JBadiſchen Landsme Bemerkungen durch unen waren. Ich verhehle gegen Frl. Molitor geglaubt, aber eg woa würdig ſcheinende Fre le. kam darm u er i Hin⸗ 8 4 nach der Ermittelung Lindenaus hatte die Preſfe nicht bietndi Preſſe“ ſondern auch Korreſpondenten großer 2 Mitteiland verlangt, die man dann unter der nötigen Diskretion gab. 5 15 der Wiener Berichterſtatter gegenüber habe ich als möglich aub mzeige gegen Olga Molitor meiſter Häfner einige Minuten lichung unſerer Unterhaltung aus der Uebernahme der 9 in die„Bat amals geſagt habe, der D Lindenau gewiſſermaßen als d Vorſ.: Sie ſind eben dama heim in die Lage gekommen, wandte und daß Sie Auskunft gaben.— daß Olga als Th keinesfalls i ſehr bald von hieſigen Lindengu keine glaubwürdige Pe 5 mir geſagt, daß man ein Schuft f richtig beobachten kann. Vielleicht daß Lindenau fürchtete, keinen Glauben 31 klärlich, daß er mit ſeinen Mitteiln halte 115 Ae mit der* ſeinen Angaben hielt, ärkte zunächſt in dem Glauben an deren Richtigkei zumal er(Gönner) und der andere Verteidiger Oppenhein Lindenau immer ermahnt hatten, die ahrheit zu ſagen Verteidiger Oppenheimer hatte mit den ſtärkften ndungen an inn appelliert, aber auch der Hinweis auf die Gefängni trafe hatten Lindenau nicht irre gemacht. Er habe bis zuletzt aufrecht erhal. Tatort in Baden⸗ ſagte, 05 mir er⸗ zurücke ken habe ten, er könne doch nicht ſagen, daß er nicht ar Baden geweſen ſei, wo er doch dageweſen ſei. 1 75 8 beſchließt, den Zeugen nicht hinſichtlich der den Gegenſtand der Unterſuchung bildenden Tat der Teilnahme verdächtig erſcheint. 5 Zeuge.⸗A. Gönner: Unabhängig von dieſem B 8 2 eſchlu möchte ich perſönlich erklären, daß mir die Kor 75 n 25 nſeqnenzen, die meine Mitteilungen für Frl. Olga Molitor gehabt haben, perſön⸗ 95 die weiteren Verhandlungen auf Mittwoch früh 9 Uhr ver⸗ (Wiederholt, weil nur in einem Teil des Mittagsblattes enthalten * (Von unſerem Korreſpondenken] Sechſter Tag.— Vormittagsfttzung. Karlsruhe, 13. Mai Gegen 9 Uhr wurde die Verhandlung vom Vorſitzenden Frei⸗ herrn von Woldeck wieder eröffnet. Es ſind nur noch 2 Zengen prakt. Arzt Dr. Blos, Karlsruhe. Der Zeuge Dr. Blos wohnte am 5. November 1907 den am Tatorte angeſtellten Schieß⸗ und Sehproben bei. Staatsauwalt: Haben Sie mit dem Augeklagten Her⸗ zog über die Perſönlichkeit Lindenaus geſprochen? Zeuge: Hert formieren. Staatsanwalt: Haben Sie den Anugeklagten —————— Wohnung. Kaum hatte die Frau ihr Kind aufs Sofa gebettef als ſie, plötzlich von einem Herzſchlag getroffen, zuſammenbrach Die ausgeſtandene Angſt und Aufregung hatten den ſchnellen Tod der noch jungen Fran herbeigeführt. — Das Alter der franzöſiſchen Tricolore. Wenn Heinrich IV. Paris keine Meſſe galt, ſo war dem Grafen von Chambord Frankreich keine Fahne wert, denn 1871 ließ er ſich die Gelegen⸗ heit entgehen, das Königtum wiederherzuſtellen, weil er es ab⸗ lehnte, die Tricolore als Nationalfahne anzuerkennen, und auf die Wiedereinführung der weißen Flagge der Könige beſtand⸗ Allein die Farben der Tricolore ſcheinen ſchon ſeit Karl dem Großen auch die Farben der franzöſiſchen Könige geweſen zu ſein. Das Rolandslied berichtet von den Rittern König Karſs, die Banner entfalteten, die„weiß, ſcharlachrot und blau“ waren, Allerdings wurde unter Ludwig XIV. eine„Fahne von Frankz reich“ eingeführt, die blan war und Blumenſchmuck zeigte; aber die königlichen Farben waren doch die gleichen, die noch heute die franzöſiſchen Nationalfarben ſind. Die Tricolore war das Ban⸗ ner Heinrich IV. und die Damen, die den Prinzeſſinnen könig⸗ lichen Geblütes zugeteilt waren, trugen auf ihren Gewändern eie dreifarbige Schleife. Als am 14. Juli 1789 die Baſtille ge⸗ ſtürmt wurde, führten die Schweizer, die ſie verteidigten, die Tricolore als Banner. Und als der Konvent, ſo führt die Revne aus, die Tricolore feierlich zur Nationalfahne erklärte, kat dir Revolution nichts anderes, als unabſichtlich die Farben der franzöſiſchen Könige zu Nationalfarben zu erheben. — Der ſchießende Radler aus dem Köpenicker Forſt, der am Sonmtag mittag auf der Müggelheimer Chauſſee den Eiſenbaun⸗ arbeiter Rohrbeck aus der Manſteinſtraße in Berlin erſchoß, hat ſich der Polizei ſelbſt geſtellt. Es iſt der 39 Jahre alte, aus dorf gebürkige Tiſchler Eugen Des ka, der in kinderloſer Che! und in der Franffurterallee wohnt. Deska erſchten vorgeſen morgen mit ſeiner Frau bei einem Magiſtratsdiener in Lichtenben And ſtellte ſich zur Verfügung der Behörden. Er wurde ſcfort 8 öweiten Repfer in Lichtenberg und dann der Poligeidirektion 515 geführt. Das Ehepaar ſtellt den Vorgang weſentlich anders dar die drei Begleiter des Erſchoſſenen, Er will durch anzütgliche Redem⸗ Erſchreckt eilte die Frau hinab auf die Straße, hob die Kleine, 2 welche leine Verletzungen devongetrogen, auf und trug ſie in die 1 wilf Desza, arten ſtark gereigt worden ſein Daß Mohrbeck tödlich getroffen wer⸗ ee t. 6 zu bereidigen, da er lich leid tun.— Nach weiteren unweſentlichen Ausſagen wur zu vernehmen. R. A. Dr. Di etz, der Verteidiger Haus und der Herzog ſagte, er müſſe ſich perſönkich über die Sache Lindenau in⸗ I — Maunheim, 13. Mai. General⸗Anzeiger.(Abendblatt). 3. Seite. gcbel aufgeklärt, was für eine Perſon indenau war? Zeuge: Er ſagte gleich nach der Verhaftung von Lindenau's, ſeine Schlüſſe ſeen binfällig. Staatsanw.: Hat er nicht eine beſtimmte Per⸗ ſhnlichleit als Täter bezeichnet? Zeuge: Nein. Staats⸗ anwalt: Hat Herr Herzog nachher in der„Bad. Preſſe“ ſeine Auschuldigungen widerrufen? Zeuge: Ich muß bemerken, daß chniemals Zeitungen leſe.(öeiterkeit. Inſtiarat Bern ſtein ſucht dann auch durch Befragung geges Zeugen feſtzuſtellen, daß die von Fräulein Olga Molitor gemachten Beobachtungen in Bezug auf den nach der Tat davon⸗ elenden Mann infolge der Aufregung, in der ſie ſich durch die Tut befand, objektiv unrichtig angegeben habe. Ferner läßt er ſch von dem Zeugen beſtätigen, daß diſer eines Tages durch Friminalbeamten ohne vorausgegangene richterliche Vorladung über ſeine Feſtſtellungen am Tatorte vernommen wurde, daß der Heumte auch ein 5 darüber aufnahm, welches der Zeuge ſchoch nicht unterſchrieb. . Oppenheimer frägte auch ſeinerſeits den Zeugen nach dem Leumund des Angeklagten Herzog. Zeuge: Er iſt ein pflichttreuer wenige gibt. Jn Anſchluß an die Vernehmung dieſes Fräulein Olga Molitor und bemerkt: Es iſt geſtern wieder von meiner Makronen⸗ ſendung an Hau und den ſie begleitenden Knittel⸗ berſen die Rede geweſen. Ich möchte noch etwas zu meiner Ausſage binzufügen, damit mir nachher keine Vorwürfe gemacht perden. In Montreux hatte ichmit Hau einmal ein lite⸗ tariſches Geſpräch, das ſich um die Klaſſiker drehte. Wir ſprachen ſpeziell über Hamlet. Hau ſagte dabei: Es iſt ſchade daß darin Vieles ſehr ſchwer verſtändlich iſt. Ich könnte Ihnen ansgezeichnete Kommentare dazu beſorgen. Ich bat ihn ſchriftlich das zu kun, müffe aber zunächſt Mama fragen, ob ſie einen Brief⸗ wechſel zwiſchen uns geſtatte. Als wir dann nach Häuſe kamen, Iög ſchon eine Karte von Hau da. Da ich Mama aber noch nicht efragt hatte, ſo kann alſo von einem ſtattgefundenen Brief⸗ wechfel noch keine Rede ſein. Ich fragte ſie noch am Abend des gleichen Tages ob ich einen literariſchen Brief⸗ wechſel mit Hau haben dürfte und ſie wollte es an ſich euch gunz Vern, kam aber dann doch zu dem Entſchluß, es mir nicht zu geſdelten, weil ihr irgendwelche Bedenken gekommen waren. Sie ſhat ihn mir alſo rundweg abgeſchlagen und ich war darüber aufrichtig betrübt, da ich gehofft hatte, daß es zu einem vo Mann, wie e Zeugen erhebt ſich mmen wäre. Nnittelberſen? Iht ſie faſt mit mir gemacht. .A. v. Pannwitz: Die Makronen? Zeugin: Nein auch die Verſe.(Heiterkeit.) Juſtizrat Bernſtein: Ich brauche wohl nicht erſt her⸗ dorzuheben, daß ich durchaus auf dem Standpunkt ſtehe, daß eine wohlerzogene junge Dame von 20 Jahren die Qualifikation hat, alles zu leſen. Auch ich würde alſo aus der Lektüre des Fräulein Olga Molitor keine Schlüſſe ziehen. Der Charakter eines jungen Mädchens iſt in dieſem Alter ſo gebildet, daß er durch irgendwelche Lektüre kaum noch tangiert werden kunn. Aber etwas anderem m ich Ausdruck geben. Es ſcheint doch feſtzuſtehen, daß die verſtorbene Frau Ling Oau der Satz ausgeſprochen hat: Olga verſorgte uns alle mit pikanter Leltüre und die Frage iſt, wie ſie dazu gekommen ſein mag. Sie haben uns ja ſchon geſagt, Fräulein, daß Sie u. a. Bölſche geleſen haben. Bezieht ſich der Ausbruck Ihrer Schweſter hielleicht auf Bölſches Liebesleben in der Natur? Zeu⸗ gün: Das ſpeziell habe ich nicht geleſen. Bernſtein: Oder war es vielleicht Forel. Zeugin: Nein. Ich habe alle Sachen von Bölſche geleſen mit Ausnahme„Das Liebesleben in der Natur“. Dann las ich nur noch Moericke und die Klaſſiker. Bernſtein: Ich kann mir garnicht denken, was dann Ihre Schweſter mit dem Ausdruck„pikante Lektüre“ ge⸗ Reint haben könnte. Speziell Moericke iſt ein ſo reiner Dichter, daß es geradezu ein Wahnſinn wäre, jenen Ausdruck etwa hierauf zu heziehen. Auch die Klaſſiker kommen nicht in Frage, ebenſo⸗ wenig wie ſie die naturwiſſenſchafklichen Werke gemeint haben kann. Können Sie uns garnicht erklären, was Frau Hau denn eigentlich im Auge gehabt haben mag. geugin: O ja, ich hatte damals meiner Schweſter„Ellen Key“ gegeben, dann viel Ibſen— Bernſtein lunterbrechend!? Selbſtverſtändlich kann auch das nicht als pikante Lektüre in Frage kommen. Zeugin(fortfahrend): Und ich ſelbſt las damals Guſtav Heherſta m, den ich als feinen Pfychologen ſchätze. Bernſtein: Gewiß, ich auch. Dann verſtehe Bemerkung Ihrer Schweſter nicht. Staatsanwalt Dr. Bleicher: Ich darf bemerken, daß Fräulein Olga Molitor all dies auch ſchon im Hauprozeß bekundet hat. Bernſtein: Gewiß, aber es reicht zu der Erklärung der Bemerkung ihrer Schweſter nicht aus. geugin: Ich glaube, daß ſie Ellen Key im Auge gehabt Vorſitzender: Und es iſt ja eine bekannte Tatſache, daß hie und da don Damen, die Meinung vertreten wird, das ſollte eine junge Dame nicht leſen. Die Anſichten darüber gehen ſehr weit auseinander und es gibt viele Damen, denen Ellen Key zu weit geht. Zeug in: Ich möchte noch bemerken, daß ich niemals einen ſogenannten franzöſiſchen Roman in der Hand gehabt habe, weder Maupafſant noch wie ſie ſonſt alle heißen. „Vorfitzender: Sie wären auch nicht abonniert in einer Leihbibliohek, wo einem ab und zu etwas in die Finger kommen kann, was man ſonſt nicht leſen würde. Zeuain: Nein. 8— Darauf wurde der Verteidiger Haus, Rechtsanwalt Dr. Dietz uld Zeuge vernommen. Er wird zunächſt nicht vereidigt. Er an, 41 Jahre alt und konfeſſionslos zu ſein. Er ſoll Aus⸗ 255 über die Geh⸗ und Beleuchtungsverſuche, ſowie über 5 Schieß verſuche Anfang November 1907 am Ort der Tat. Der Zeuge gibt an: Um Material für das Wiederauf⸗ nahmeverfahren zu erhalten, hielt ich mich für ver⸗ fflichtet, ſolche Proben Anfang November anzuſtellen, weil da⸗ wals die Witterungs⸗ und Beleuchtungsverhältniſſe ſich den Ver⸗ hältniſſen des Mordtages anpaßten. Andere Leute wurden hin⸗ zugezogen. Es ſtellte ſich heraus, daß es abſolut unmöglich war, don der Mordſtelle aus zu ſehen, daß der fliehende Mann in den Lindenſtaffeln zwei Stufen auf einmal machte. Auch wurde kon⸗ ich eben die ſatiert, daß das Ueberſteigen des Stackets mit einem langen Mantel außerordentlich ſchwer iſt, Spuren mußten im Park gut zu ſehen ſein, weil das Stacket ſehr hoch iſt und beim Herab⸗ pringen der Fuß kief in die ſeuchze Erde eindringen mußte. anregenden und intereſſanten Briefwechſel ge⸗ NeA., v. Pannwitz: Und die Makronenſendung mit den Zeugin: Auch davon habe ich mit Mama geſprochen. Sie Augenſcheins⸗ und Sektionsprotokolle verweigerte; Am 28. April wurde der Zeuge zu einer Inaugenſchein⸗ nahme geladen, an der auch Hau teilnahm. Der Zeuge erfuhr erſt nachher in der Zeitung, daß mit Hau auch Gehproben ge⸗ macht wurden, ohne daß ihm etwas davon geſagt wurde. Vo rſ.: Lagen nicht auch Pläne mit Nottizen über die Entfernungen vor? Zeuge: Gewiß orſ.: Die Vorlegung wurde ſogar als Re⸗ viſtonsgrund angegeben? Zeuge: Ja, weil die Pläne nicht Veranlaſſung zu einem Augenſchein gaben. Vorſ.: Das Reichs⸗ gericht hat dieſen Reviſionsgrund abgelehnt. Staatsanwalt: Am 20. April wurde Hau von Behringer vorangeführt, damit Aufſehen vermieden wurde. Dem Zeitungsartikel ſtehe ich fern. Zeuge: Damals erſchien auch in der Zeitung der Inhalt des Hoche'ſchen Gutachtens und die Bemerkung, daß die Anklage nun⸗ mehr auf Mord lauten werde. Ich proteſtierte gegen dieſe Veröffentlichung und zugleich auch dagegen, daß mir nichts von den Gehverſuchen mit Hau mitgeteilt worden war. Ich will nicht ſagen, daß der Staatsanwalt perſönlich die Ar⸗ tikel veranlaßt hat. Sie konnten aber nur von Leuten kommen, die Beſcheid wußten. Vorſ.: Wände haben Ohren, und bei der großen Anzahl von Bedienſteten, durch deren Hände das Material geht, iſt es ſehr wohl möglich, daß derartige Dinge nach außen dringen. Ich habe die Beamten⸗damals noch beſonders auf die Pflicht der Amtsverſchwiegenheit aufmerkſam gemacht. Zeuge: Auch in der„N. Bad. Landeszeitung“ erſchien ein Artikel, wonach die Zeugenvernehmung in der Unterſuchung gegen Hau ab⸗ geſchloſſen ſei, Hau ſei danach ein raffinierter Betrüger. Auch dieſer Artikel kann nur von unterrichteten Perſonen veranlaßt ſein. Staatsanwalt: Ich ſtehe ihm völlig fern. Zeuge: Ich ſtelle auch feſt, daß mir der Unterſuchungsrichter Viſcher ſogar die Einſicht in diejenigen Akten ver⸗ weigerte, die mir geſetzlich zuſtanden. Vorſ.: Das Land⸗ gericht iſt dagegen eingeſchritten.“ 8 Juſtizrat Bernſtein: Wiſſen Sie, daß in der Ver⸗ handlung darauf Bezug genommen wurde, daß Hau bei den Geh⸗ verſuchen am 26. April dabei war? Zeuge: Im Protokoll ſteht, daß Hau dabei war. Wachtmeiſter Behringer be⸗ kundet auch, daß er mit Hau den Weg gegangen ſei. Juſtizrat Bernſtein: Es iſt ſehr weſentlich, wann Verteidigung einſetzt. Wenn ſie, wie hier ſeſtgeſtellt wurde, erſt nach 4 Monaten einſetzt, ſo ſind die Intereſſen des An⸗ geklagten irreparabel geſchädigt worden. Nach dem Geſetz hat der Angeklagte vom erſten Augenblick an das Recht auf eine vollſtändige Verteidigung. Zu einer ſolchen gehört die Einſicht aller Gerichtsakten. Nach dem Geſetz ſoll— von Ausnahmefällen abgeſehen— dem Verteidiger die völlige Akteneinſicht gewährt werden. Die Akteneinſicht kann mir berweigert werden,„wenn die Unterſuchung gefährdet werden käönnte. Der Unterfuchungsrichter hat entgegen dem Geſetz Ihnen die Augenſcheins⸗ und Sebtionsprotokolle verweigert, die Ihnen geſetzlich⸗ jederzeit zugänglich ſein mußten. Sie haben Be⸗ ſchwerde erhoben und die Beſchwerdeinſtanz ſagte, daß der Unter⸗ ſuchungsrichter einen Fehler gemacht habe, wenn er Ihnen die dagegen ſei es ſein formelles Recht, die anderen Akten zu verweigern. J bin nun der Meinung, daß in einem ſolchen Prozeß wie in dem Hauprozeß, wo ſoviel Spuren zu verfolgen waren, daß man in einem ſolchen Prozeß materiell die Akteneinſicht nicht verweigern dürfte, weil ſonſt eine Schädigung der Inter eſſen ngekle gten eintrat. Die Verte digung wurde durch die Verweigerung der Einſicht la hm gelegt Können Sie nun wirklich unter Ihrem Eid als anſtändiger Mann und Rechtsanwalt hier verſichern, daß in dem Verfahren gegen Karl Hau die Verteidigung durch die Aktenverweigerung ſo beſchränkt worden iſt, daß die Intereſſen des Karl Hau dauernd und em⸗ eine pfindlich geſchädigt worden ſind e eeee eee Zeuget Ich kann beſtätigen, daß mir durch dieſe Ver⸗ weigerung ungerechterweiſe die Möglichkeit ent⸗ zogen worden iſt, an der Aufklärung des Sachverhalts mitzu⸗ wirken. Ich wurde dadurch genötigt, alle Beweisanträge in's Blaue hinein zu ſtellen, da ich auch von meinem Klienten nicht die geringſte Information erhielt. Die Vertei⸗ digung iſt dadurch ſehr erſchwert worden. Nun wurde gar noch am 4. Februar bei mir angefragt, ob ich mit der Unterbringung des Karl Hau in der Klinik des Prof. Hoche in Freiburg ein⸗ verſtanden ſei. In drei Wochen ſollte Antwort erfolgen. Ich empfand es faſt als eine Rechtsverweiger un g, daß man keinen Nervenſpezialiſten zuließ, daß man meine Beweisanträge bezüglich der Geſundheit Hau's nicht beachtete. Hau wurde dann in die Anſtalt gebracht. Stat sanwalt: Die Unterſuchung ſoll ſchon vier Mo⸗ nate gedauert haben, ehe die Verteidigung Einſicht in die Akten bekam. Wann wurde Hau in Karlsruhe eingeliefert? Zeuge: Ich bekam Einſicht 4 Monate nach der Tat. Hau wurde am.—9. Januar eingeliefert. Dafür, daß man Hau vom 6. November bis 8. Januar nicht hatte, konnte die Behörde nichts. Staatsanwalt: Waren Sie nicht im Dezember 1906 in England bei Hau? Haben Sie nicht dort von den Er⸗ ſpräche mit Hau in London. kolle, die freilich für mich nicht ich ſchon in den Zeitungen gele daß man ſo tat inder 1 Vorſ.: nden Dinge darin, die Ihre einflußt hätten, wenn Sie ſie frſther wußten? Zeuge: Durch die Nichtkenntnis der Korreſpondenzen bin ich ſchwer geſchädigt worden, da ſie viele Geſich Spunkte darboten. Staatsanwalt: Die Korreſpondenzen kamen dem Unter⸗ ſuchungsrichter erſt im Laufe der Unterſuchung mit den eng⸗ liſchen Koffern zu. Rechtsanwalt v. Pannwitz: Ich habe lꝛmal wegen Mor⸗ des verteidigt, ich habe aber nie nach 2 oder 4 Monagten Ein⸗ ſicht in die Akten bekommen, früheſtens erſt nach 6 oder 8 Mo⸗ Ich bekämpfe es, daß der chtlich waren. Vieles hatte Ich fand es daher komiſch, rotokollen ſtehe. Verteidigung be⸗ der Unterſuchungsrichter die Einſicht verweigerte, ſo ta was alle Unterſuch i and ſtelle das feſt, weil man hier eine exorbitante konſtatieren will.— Zeuge: Ich habe nicht zu erſt zweimal wegen Mordes verteidigt. Ich kann beſtätigen, daß in vielen Fällen die Einſicht nicht gewährt wird. Aber gerade in Karlsruhe wird ſie meiſt möglichſt bald geſtattet. Ich gebe zu, daß in erſter Linie eine mangelhafte Beſtimmung des Geſetzes vorliegt. Von einem Geſetzesverſtoß kann ich nicht reden.— Rechtsanwalt v. Pannwitz: Mußte Ihnen nicht daran liegen, daß Ihr Klient recht ſchnell pſychiatriſch unterſucht werde, d ſeine Erregung zu verflachen begann?— Zeuge: Er war ruhiger geworden. Juſtizrat Bernſtein: Der Unter⸗ ſuchungsrichter„kann“ nicht die Einſicht geſtatten, er„muß“ es tun; wenn nicht eine Gefährdung der Unterſuchung vorlag. Di: muß aber bewieſen werden.— Rechtsanwalt v. Pannwitz! widerſpricht.— Juſtizrat Bernſtein(zum Zeugen): Wußten Sie, ob die engliſchen Ueberſetzungen richtig und vollſtändig waren?— Zeuge: Nein.— Juſtizrat Bernſtein: Sie ſind, als es ſich um die Unterbringung Haus in eine Klinik han⸗ delte, nicht in der Lage geweſen, von Ihrem Rechte Gehrauch zu machen, ſich zu äußern, weil Ihnen dazu die notwendigen Grundlagen verſagt worden ſind. Wenn Sie nun in den drei Tagen der Friſt in die Akten Einſicht gehabt hätten, hätten Sie ſich dann eher ein Urteil bilden können? Z euge: Das glaube ich wohl.— Staatsanwalt: Warum haben Sie nicht Schieß⸗ proben beranſtaltet, um die Wirkung des Schuſſes zu erproben? Zeuge: Ich halte das jetzt für ſehr wichtig, aber die Weis⸗ heit kommt manchmal zu ſpät.— Rechtsanwalt v. Pannwitz: Warum haben Sie denn an kein 1 8 Wiederaufnahmeverfahren für Hau gedacht?— Zeuge: Ich habe die Sache ſo bearbeitet, daß ich den Antrag ſofort einreichen konnte, falls meinem Klienten die Begnadigung verweigert wurde. Rechtsanwalt Pannwicz: Warum haben Sie nicht den Antrag geſtellt?— Zeuge: Es hatten ſich eine ganze Reihe von Prozeſſen entſponnen, in denen der Hauprozeß zur Sprache kommen mußte. Ich hielt es für meine Pflicht, erſt das Ergebnis dieſer Verfahren abzuwarten.— Rechtsanwalt v. Pannwrß: Es iſt bisher— außer hier— in keinem Prozeß mit einer Silbe vom Hauprozeß geſprochen worden.— Zeuge: Im dinden au⸗ prozeß wurde ſehr viel von Hau geſprochen. Für die Tat kann ſehr wohl eine dritte Perſon in Betracht kommen, die kleiner iſt als Hau. Dafür ſpricht der Schlußbefund. In bieſez Richtung bewegt ſich auch beſonders mein Wiederaufnahmegeſuch. Die Entſcheidung im Prozeß Lindenau, daß nur Hau der Täter ſei, ohne daß eine Beweisaufnahme darüber ſtattfand, ließ es mir unangebracht ſcheinen, vor demſelben Ge⸗ richt das Wiederaufnahmeverfahren für Hau zu deantragen. »Rechtsanwalt v. Pannwitz: Ihr Material hätte alſo— abgeſehen von dieſem Prozeß— nicht ausgereicht?— Zeuge: Mein Material war ſchon am 12. Oktober vollſtändig ausreichend. Ich hätte es aber für fehlerhaft gehalten, das Geſuch einzureichen, da gerade die Sache Lindenau in Gang kam.— Rechtsanwalt v. Pannwiß: Warum ſtellten Sie da nicht vor acht Tagen Ihren Antrag? Gder war für Ihr Ma⸗ terial die Entlarvung Lindenaus ſchädlich?— Zeuge: Ich hätte mein Material, das ich für völlig überzeugend halte, ſchon vor acht Tagen einreichen können. Aber damals hatte ich gerade eine Beleidigungsklage des Fräulein Molitor in der Taſche. Die Sache wollte ich erſt abwarten. Karl Hau ſitzt ja in Bruchſal; aber bei„lebenslänglich“ kommt es auf acht Tage nicht an.— Vorſ.: Sie meinen, Hau ſei nicht der Täter, ſondern eine dritte Perſon, wobei aber Fräulein Molitor aus⸗ ſcheide.— Zeuge: In dieſer Richtung wird ſich mein Geſuch bewegen.— Vorſ.! Welche Mitteilungen hat Ihnen Karl Hau gemacht über ſeine Bezſehungen zu Fräulein Olga Molitor? 0 Da der Zeuge ausführliche Bekundungen z machen will, wird zunächſt um ½1 Uhr Pauſe b beſchloſſen.) e Nus Stadt und Tand. „Maunheim, 18. Mai 1908. Eine Familientragödſe. Die Detafls, welche über den Selbſtmorddes Betriebs⸗ ingenieurs Bormann bekannt werden, laſſen die Vermutung micht von der Hand bveiſen, daß es ſich um die Tat eines anor⸗ malen Menſchen handelt. Allein ſchon die Vorbereitungen, die Bormann traf,, ehe er aus dem Leben ſchied, laſſen eine derartige Annahme zu. Bormann bewohnte den zweiten Stock des ſtädt. Ge⸗ bäudes Kepplerſtraße 22, in dem ſich die Umformerſtation des ſtäddt, Elektrizitätswerkes befindet. Als Herr Maſchineninſpektor Voſck⸗ mar, der von dem Vorhaben Bormanns brieflich benachrichtigt wurde, gegen 9 Uhr in der Kepplerſtraße eintraf, war die Wohnung Bormanns berſchloſſen. Da auf wiederholtes Läuten nicht geöffnet wurde, mißte die Korridortüre aufgebrochen werden. Bormann lag im Schlafzimmer ausgekleidet entſeelt im Bett. Auf dem Bette lagen vier ausgefüllte Telegrammformulare. Die Telegramme waren an die, in Erfurt lebende Mutter, an die verheiratete Schweſter bezw. den Schwager, an die in Leipzig lebenden Schwiegereltern und an den Ingenjeurverein„Skizze“ in Darmſtadt gerichtet, dem Bormann als Mitglied angehörte. Die Telegramme an Schtveſter und Schwieger⸗ ertern hatten den gleichen Worklaut. Bormann teilte darin mit, daß er ſchwer krank ſei und daß Jemand kommen ſolle. Das Tele⸗ gramm an die Mutter war ausführlicher und teilte direkt den frei⸗ willigen Tod mit. In dem an den Darmſtädter Verein gerichteten Telegramm ſtand:„Sorgt für einen Kranz für Siegfried!“(Sieg⸗ fried iſt der Vorname Bormanns.) Weiter lagen auf dem Bette die ausgefülltem Formulare für die Leichenver⸗ brennung im hieſigen Krematorium. Ein anderer Zettel enthält die Mitteilung, daß Bormann ſich das Cyankali von Jemand be⸗ ſorgen ließ. Gs ſeien etwa b Gram m gew eſen. Weiter bittet Bormann, man möge ihn nicht ſezieren. Auf einem weiteten Zeklel ſtehen die abgeriſſenen Worte: Unwohlſein— Schwindel— Röcheln— Alle! Unter einem mit der Schreibmaſchine geſchriebenen Gedicht, das von Frau VBormann handelt und offenbar für das nun völlig zur Waiſe gewordene vier Jahre alte Mädchen Bormanns beſtimmt war, ſteht die von Bormann beigefügte Be⸗ merkung, das Kind ſolle ſeinen Vater ruhen laſſen, die Mutter hätte ihn zu ſich gerufen. Am Fußende des Bettes ſtand eine Kiſte mit vertrockneten Blumen, die nach den Angaben Bormanns noch von der Hochzeit der Eheleute herrührten. Der Deckel der Kiſte trägt die Aufſchrift:„Dürch Nacht zum Lichtl“ iſt wohl auch kein Zufall, daß Bormann gerade geſtern aus ieden iſt. Iſt doch ſeine Frau auch an einem 12., ieden. Wie 1 dieſer Frage 8 auf ½4 Uhr 1 ˖ dem Leben geſ April, alſo genau vor einem Monat, verſch en, die Bormann öfter zu Geſicht belamen, n am 12. von Pe 0 wird, trug Bormann immer ein etwas exzentriſches Weſen zur Schau. Aim auffallendſten hat ſich Bormann beim Begräbnis ſeiner Gattin benommen Es werden da Dinge erzählt, die unbedingt auf einen nicht völlig geſunden Gemütszuſtand ſchließen laſſen. Das Fläſchchen, in welchem ſich das Gift befand, hat noch nicht aufgefunden werden können. Dagegen hat die Staatsanwaltſchaft das Waſſerglas be⸗ ſchlagnahmt, aus Vormann odestrunk getan hat. Von Bedeutung für die Beurteilung des Falles iſt auch die Tatſache, daß Bormann bor Jahren ein ſchwerer Gegenſtand auf den Kopf gefallen iſt und daß er dabei eine Schädelver⸗ dem N 4. Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 13. Mat letzung und eine Gehirnerſchütterung davongetragen herk. Unter dieſen Umſtänden darf man dem Ergebnis der Scektion, die trotz des letzten Wunſ zweifellos borgenommen w ſehen. es des Verſtorbenen von Gerichtswegen it beſonderem Intereſſe entgegen⸗ * Ordensauszeichnung. Der Karlsruher? ſchen Telegraphenbureaus und Herausgeber Korreſpondenz, Herr Redakteur Bratke, erhielt den 4. Klaſſe. *Arbeiterjubiläum. Mathäus Stein und Karl feiern am Freitag ihr 30jähriges Arbeit läum bei Herrn Baumeiſter Philipp Braun hier. * Eine Delegierten⸗Sitzung des Partikulier⸗Schiffer⸗Ver⸗ bandes„Jus et Justitia“(Sitz Mannheim), mit äußerſt umfang⸗ reicher Tagesordnung findet am 16. ds. Mts. zu Köln ſtatt. Unter den Anträgen befindet ſich auch ein ſolcher an die Mini⸗ ſterien von Baden, Bayern und Elſaß⸗Lothringen, wegen Er⸗ niſchen ronenorden richtung einer Rheinſchiffahrts⸗Kommiſſion für den Oberrhein Mannheim⸗Baſel. * Eine Neuerwerbung des Mannheimer Altertumsvereins. In der Kapelle des zu Sauldorf(A. Meßkirch) gehörigen Filialortes Roth befindet ſich ein altertümlicher Altar, der aus dem 15. Jahrhundert ſtammen dürfte. Das wertwolle Stück wurde dieſer Tage von dem Mannheimer Altertumsverein um die ſchöne Summe von 15 000 M. angekauft. Der Altar ſtand in der Pfarrkirche zu Sauldorf, wurde aber im Jahre 1832 gelegent⸗ lich eines Umbaues um einige Gulden verſteigert. Roth wird das Geld zum Bau eines Kirchleins, jedenfalls aber zu ähnlichen Zwecken verwenden. *Ausgeſtellt. In dem Schaufenſter von H. Lill(Pfälzer Hof) iſt zurzeit das Bild des verſtorbenen langjährigen erſten Vorſitzenden der hieſigen Sektion des Deutſchen und Oeſter⸗ reichiſchen Alpenvereins, Auguſt Herrſchel, ausgeſtellt, welches für die Pfalzgauhütte bei Cortina beſtimmt iſt. Rheinbäder. Das ſchöne, warme Wetter hat bereits die eifrigſten Freunde des Schwimmſports veranlaßt, Erfriſchung im Rhein zu ſuchen. Die gegenwärtige Waſſerwärme, die uns von Herrn Badebeſitzer Leop. Sänger mit 12½ Grad R. reſp. 14½ Grad C. aufgegeben wird, dürfte vielleicht manchem unſerer Leſer Anregung geben, ſich dieſem geſunden Sport bald hinzugeben. * Das Union⸗Theater, P 6, 20, zeigt ſeit geſtern wieder ein hervorragend ſchönes, neues Muſterprogramm, das jedermanns Gefallen findet. Die einzelnen Bilder ſind aus dem Inſerat im Mittagsblatt erſichtlich. Wir empfehlen einen Beſuch beſtens. Polizeibericht vom 13. Mai. (Schluß!. 5 Leichenländung: Im Rheine bei Worms wurde am 11, ds. Mts. die nachbeſchriebene Leiche eines etwa 40—45 Jahre alten unbekannten Mannes geländet. 1,68—70 Meetr groß, mittlere Statur, dunkle Haare(Glatze), hohe Stirn, kleiner dunk⸗ ler Schnurrbart; bekleidet war die Leiche mit ſchwarzem Ueber⸗ zieher, ſchwarzem Sackanzug, grauem Normalhemd mit weißem Stehkragen, ſchwarzer Krapatte, Normalunterhoſe, grauwollenen Strümpfen und Schnürſchuhen. In den Taſchen fanden ſich 4 weiße Taſchentücher gez.„K..“, ein weiteres weißes Taſchentuch blau gerändert, 1 Streichholzſchachtel nebſt Hülſe mit der Auf⸗ ſchrift„K. Ellwanger, Jubiläumsausſtellung Mannheim“. Bewußtlos aufgefunden wurde geſtern nachmittag 35% Uhr auf dem Gehweg vor F 2, 3 ein led. Stallſchweizer aus Eliasborn(Wibg.) und mußte mittelſt Droſchke in das allgem. Krankenhaus verbracht werden. Manſardendiebſtahl: In den 3 Wochen ſtahl ein Unbekannter aus einer verſchloſſenen Man⸗ ſarde in L 14, 9 ein blauſeidenes Kleid, weißgeblumt, mit blauem und weißen Spitzeneinſatz, Spitzenkragen und dunkel⸗ blauem Samtband, ferner 1 weißen Wollrock. Um ſachdienliche Mitteilungen an die Schutzmannſchaft wird erſucht. Verhaftet wurden 19 Perſonen wegen verſchiedener ſtrafb. Handlungen, darunter ein Steinbruchbeſitzer von Bürſtadt wegen Betrugs, 1 Taglöhner von hier wegen Diebſtahls und 4 Toglöhner wegen Hausfriedensbruchs. ö letzten 14 Tagen oder 2 2 F Aus dem Grossberzogtum. Karlsruhe, 13. Mai. Geſtern abend 8 Uhr hatte der Großherzog wieder einen allerdings unbedeutenden Wa⸗ genunfall. Es fuhr ein Radfahrer Ecke der Erbprinzen⸗ und Ritterſtraße gegen die Pferde des Hofwagens, in welchem der Großherzog nach dem Schloſſe fuhr. Der Radfahrer kam zu Fall und erlitt leichte Hautabſchürfungen und eine Verſtauchung des rechten Armes. Er konnte jedenfalls noch nicht ſicher fahren, ſonſt hätte er dem Gefährt ausweichen können. Der Großherzog ſetzte die Fahrt zum Schloſſe ohne Unterbrechung fort. Karlsruhe, 12. Mai Heute nachmittag kurz nach 12 Uhr wurden die Bewohner in der Leſſingſtraße und deren Umgebung in furchtbare Aufregung verſetzt. Im Hauſe Leſſingſtraße 49 wollte— wie nach der„Bad. Landesztg.“ erzählt wird— die 28jährige Ehefrau des Bierbrauereiarbeiters Bayer in der Küche Feuer, anzünden, um zu waſchen. Unbeſonnener⸗ weiſe ſchüttete ſie hierbei Petroleum in die glimmenden Kohlen, wobei die Petroleumkanne mit fürchterlichem Krach eyplo⸗ dierte. Der ganze Inhalt, zwei Liter, ergoß ſich über die Un⸗ glückliche, die unter markerſchütternden Schreien, einer lebenden Feuerſäule gleich, die drei Treppen hinunter in den Hof rannte. Den herbeieilenden Hausbewohnern und Paſſanten bot ſich ein entſetzlicher Anblick! Die unglückliche Frau raſte im Hof herum; lichterloh brannten ihre fliegenden Haare; Fetzen von Haut und Kleider hingen vom Leib; Geſicht und Füße waren ſchon ſchwarz verbrannt! Raſch entſchloſſen warfen die Hausbewohner Betten, Teppiche, alles was in der Aufregung zu erhaſchen war, auf die Bedauernswerte, die ſchließlich in einer Ecke des Hofes zuſammen⸗ brach. Inzwiſchen hatte ſich eine große Zuſchauermenge einge⸗ funden— die umliegenden Fabriken machten gerade die Mittags⸗ pauſe— und einige Beherzte eilten vaſch entſchloſſen in den dritten Stock, wo bereits eine ſchwarze Rauchſäule aus dem Fenſter qualmte. Brennende Kleidungsſtücke und ein erſtickender Rauch erſchwerten das Vordringen. Die Gasrühren waren faſt glühend, ſodaß eine größere Exploſion zu befürchten war. Den hilfsbereiten Leuten gelang es, die Flammen zu löſchen, die in einem neben dem Herd ſtehenden Korb Wäſche und an den Türen reichliche Nahrung gefunden hatten. Teile der Decke und Wand woren durch die fürchterliche Exploſion abgeriſſen und lagen mit den verkohlten Stoffreſten durcheinander am Boden. In einem Kin⸗ derwagen neben dem Herd lagen die ½ und 2½ Jahre alten Kinder der verunglückten Frau, die von dem inzwiſchen aus der Fabrik heimgekehrken Vater vom Tode des Erſtickens gerettet wurden. Sanitätsperſonal vom naheliegenden Militärlazarett hatte die bedauernswerte Mutter nach dem ſtädt. Krankenhaus überführt, wo ſie nachmittags um 15 Uhr ihren Verletzungen erlegen iſt.t. 7 5—— Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Ein Hans Thoma⸗Muſeum in Karlsruhe. Ein Hans Thoma⸗ Muſeum, das der verewigte Großherzog von Baden hat, und das auf ſeine Koſten errichtet wird, ſoll im nächſten Jahre, in dem der Meiſter das ſiebzigſte Lebensjahr vollendet, in Karlsruhe verwirklicht werden. Schon ſeit mehreren Jahren wird in aller Stille an der Ausführung gearbeitet und Wandbilder aus dem Leben Jeſu, an denen der Meiſter ſchafft, ſollen, wie die„Kunſtchronik“ jetzt erfährt, dieſen Bau ſchmücken. Das Thoma⸗Muſeum wird ein Seitenflügel der Karlsruher Ge⸗ mäldegalerie werden. angeregt die Die Verbreitung der Bibel. Auf der letzten Jahresverſamm⸗ lung der Britiſchen und Ausländiſchen Bibelgeſellſchaft wurde in einigen Zahlen der Siegeszug der Bibel durch die Welt ver⸗ anſchaulicht. Die Bibel iſt, ganz oder wenigſtens zumteil, in 412 verſchiedenen Sprachen veröffentlicht. Die im letzten Jahre ver⸗ breitete Anzahl von Exemplaren betrug 5 688 381 Bände, von denen 140000 in Japan und mehr als eine Million in China verbreitet wurden. Die Ausgaben des Jahres betrugen Mark 4500 000, von denen mehr als zirka 2 000 000 für die Herſtellung neuer Ausgaben der Schrift verwandt wurden. Die Geſamtein⸗ nahmen betrugen 4800 000 M. Von Tag zu Tag. — Grauſiger Fund. Zu dem Auffinden der Leiche des ermordeten 24jährigen Johann Menk von Nieder⸗Ingel⸗ heim, wird noch gemeldet: Der einzige Sohn des Land⸗ wirts Philipp Menk wurde geſtern vormittag, nachdem er ſchon ſeit geſtern abend von ſeinen Eltern vbermißt worden war, in der Nähe des Ortes in einem Weinberg halbverſcharrt ermordet aufgefunden. Die Leiche war nur noch ganz not⸗ dürftig mit Unterjacke und Hoſe begleitet und über und über mit Blut bedeckt. Große Stichwunden zeigten ſich am Hals und die Hand hielt noch krampfhaft ein Meſſer feſt, was auf eine heftige Gegenwehr ſchließen läßt. Auf welche Art und Weiſe der junge Mann ſein Leben eingebüßt hat, wird wohl die ſofort eingeleitete Unterſuchung ergeben. Verhaftungen purden bereits vorgenommen. 5 —Luſtmord. Lübeck, 13. Mai. Die ſeit dem 10. April verſchwundene 15jährige Tochter Margarethe der in Ottenſen lebenden Eheleute Kohler wurde heute nachmittag als Leiche aus der Trave gezogen. Nach dem Ergebnis der ärztlichen Unter⸗ ſuchung iſt ein Luſtmord an ihr verübt worden. Die Leiche wurde von der Lübecker Staatsanwaltſchaft beſchlagnahmt. Vom Täter fehlt jede Spur. ö̃ 1 5 5 85 4 5— I 2 Letzte Dachrichten und Telegramme. e Zum Weingeſetzentwurf. 55 Karlsruhe, 12. Mai. In der letzten Nummer des Landwirtſchaftlichen Wochenblatts, des Organs des Landwirt⸗ ſchaftlichen Vereins, beſpricht der Sekretär der Landwirt⸗ ſchaftskammer, Oekonomierat Dr. Müller, den neuen Geſetz⸗ entwurf. Im großen und ganzen begrüßt Dr. Müller dem Entwurf als einen tüchtigen Schritt nach vorwärts zur Ge⸗ ſundung des Weinmarktes. Demgegenüber dürfte der Wein⸗ bau und der Weinhandel ſchon bereit ſein, die Unbequemlich⸗ keiten, die jedes Geſetz mit ſich bringt, zu ertragen. Jus⸗ beſondere lobt Dr. Müller die beabfichtigte räumliche und zeit⸗ liche Begrenzung der Zuckerung, wodurch eine alte und wich⸗ tige Forderung des reellen Winzerſtandes erfüllt werde. Aller⸗ dings ſei zu wünſchen, daß daraus Schikanen oder eine zu weit gehende Einſchränkung der Zuckerung, die gegen das wirtſchaftliche Intereſſe mancher Gegenden und Jahrgänge verſtoßen würde, nicht abgeleitet werden. Notwendig ſei, daß die Weinbaugebiete in genügender Größe abgegrenzt würden, damit die natürliche Abſatzmöglichkeit nicht nachteilig be⸗ einflußt werde. In zwei Punkten iſt Müller mit dem Enk⸗ wurf nicht einverſtanden. In eingehender Weiſe begründet er daher beide Forderungen, die an das neue Weingeſetz ge⸗ ſtellt werden müſſen. Einmal ſolle in das neue Geſetz die Verpflichtung aufgenommen werden, die Rot⸗Weißwein⸗ verſchnitte als ſolche öffentlich zu verzeichnen(Deklarations⸗ zwang); die andere Forderung, die Müller ſtellt, betrifft eine einheitliche und gleichmäßige Durchführung der Kontrolle im ganzen Reich, und zwar nicht nur in den Weinländern, ſondern auch außerhalb der Weinbaugebiete, wo im allgemeinen die größten Weinfabriken zu finden ſeien. Gerade darin habe der Hauptmißſtand des bisher geltenden Weingeſetzes beſtanden, daß die Weinkontrolle in den einzelnen Ländern ſehr ver⸗ ſchieden ausgeübt worden ſei, in gewiſſen Gegenden Preußens überhaupt nicht. Zur Vermeidung von Ungleichheiten des Geſetzesvollzugs ſolle es aber nicht den einzelnen Landes⸗ behörden überlaſſen bleiben, Vorſchriften zur Sicherung der Ueberwachung zu erlaſſen, ſondern es ſolle auch dieſe Aufgabe einzig und allein dem Bundesrat zuſtehen. Der Fall Eulenburg. Berlin, 13. Mai. Der Antrag der Verteidigers, Juſtkz⸗ rats Wronker auf Haftentlaſſung des Fürſten Eulen⸗ burg wurde vom Beſchlußſenate des Kammergerichts endgültig abgelehnt. Eine Fahrt nach dem Oſten. * Berlin, 12. Mai. Eine Fahrt nach dem Oſten unternahmen, dem Graudenzer Geſelligen zufolge, die national⸗ liberalen Reichstagsabgeordneten Bankdirektor Ortel⸗Thorn, Juſtizrat Dr. Junck⸗Leipzig, Profeſſor Wetzel⸗Eßlingen am Neckar, Landgerichtsdirektor Heinze⸗Loſchwitz b. Dresden, Rechts⸗ anwalt Gregoire⸗Metz, Amtsgerichtsrat Dr. Görck⸗Heide in Hol⸗ ſtein und der Führer der Nationalliberalen Partei Rechtsanwalt Baſſermann⸗Mannheim. Die Herren beſuchten die Grenz⸗ ſtadt Gollub und die ruſſiſche Kreisſtadt Rypin. Die Einweihung der Hohkönigsburg. Hohkönigsburg, 13. Mai. Der Kaiſer kam programmäßig punkt 12 Uhr mit Automobil in Begleitung der Kaiſerin und des Prinzen Auguft Wilhelm unter ſtrömen⸗ dem Regen vor der Hohkönigsburg an. Die Teilnehmer des Zuges, die Mitglieder des Hohkönigsburgvereins, die Gäſte und ſonſtige Zuſchauer hatten zwiſchen der endloſen Reihe von Wagen und Automobilen auf dem Weg von Schlebtſtadt nach der Burg Aufſtellung genommen. Der Kaiſer nahm mit Gefolge unter dem künſtleriſch mit alegoriſchen Wappen aus⸗ geſchmückten Zelte vor dem äußeren Hoftore Plaß. Aus dem Hofe ſprengte ſodann ein Herold, welcher den Zug anführte, 2 der Schauſpieler Peſchel vom Straßburger Stadttheater, und 5 würde gelangten, ſo war auch dieſe Burg ein einmal ſpäter in den Stürmen der franzöſiſchen Revolution. Do ſprach den vom elſäſſiſchen Dichter Fritz Lienhardt de Prolog, in welchem die Beziehungen der Hohkönigsbu ben die Verflechtung ihres vielſeitigen Schickſals mit 115 8 und und Steigen der Macht des Reiches behandelt iſt Hohkönigsburg, 13. Mai. Die Einweihung der königsburg fand heute programmäßig ſtatt. Bei derſelben For G 2 7 0 1 8 7 0 1 der Kaiſer nach dem Staatsanzeiger folgende Rede: Nal „Als im Jahre 1899 zum erſten Male die Ruinen der gewaltigen Baureſten, bewunderte und 19 0 hiſtoriſch ſo reizvollen Stätte aus meinen Nlit beinebene und die Berge des Schwarzwaldes bis hin 175 im der Ferne ſchimmernden Alpenkette ſchweifen ließ 1 890 der eine angenehme Ueberraſchung, und hohe Freude, was mir die Siun Schlettſtadt mit dieſem herrlichen Stückchen ſiſchen Landes zum Eigentum darbrachte. e Meinen Dank glaube ich nicht beſſer betätigen aut Fnnen lz durch den Entſchluß, die alte Vogeſend eſte wieder in alz einſtigen Schönheit erſtehen zu laſſem und damit einen weiten Kreiſen des Reichslandes gehegten Wunſch zur E fül 5 verhelfen. kung n Keine leichte Aufgabe iſt es geweſen, das geſteckte Zi 9*— 4 iel reichen. Ziel ared So manche Schwierigkeit galt es zu überwinden durfte des verſtändnisbollen Zuſammenwirkens arbeit vieler Kräfte. Durch die tung er, „iſt mir ein Herzensbedürfnis. Ich gedenke danthar r, Ihres Herrn Vorgängers, welcher mich durch ierigen Bauausführung tatkräftig unterſtützt hat Ihnen, daß Sie das Werk fortgeſetzt haben. Ich danke genialen Architekten, der nach reiflichem Studium des Quellen⸗ und Urkundenmaterials das Werk vorbereitet und in ſbrenger An kehn ung an die Vorbilder alter Zeiten vollender ar, Hert Leitung der und danze ſerner dem m Sitken hat, ſowie den übrigen kühnen Meiſtern und Hand für ihre Archivverwaltungen, dem Hohkönigsverein, dem Verein füür lothrug Geſchichte und Altertumskunde, der Vereinigung gur Erhaltung dent, ſcher Burgen, der Direktion des Berliner Muſeums, insbeſondem auch Herrn v. Geymüller, der ſein Intereſſe am dem Werk Herbeiſchaffung von Bauſteinen betätigte und zum Gelingen des hel, tigen ſchönen Feſtes beigetragen hat. Berechtigter Stolz und freudige Genugtuung erfüllt uns al angeſichts des vollendeten Baues. Auf den Trümmern und Funda⸗ in ihrer jetzigen Geſtalt, ſoweit menſchliches Könnem es ein getreues Bild der Vergangenheit, wie ſie um daß Jahr 1500 hier in Wirblichkeit geweſen ſein wird. Die neugeſchaf⸗ fenen Räume bilden eine würdige Stätte für eine S amm Jung von kulturhiſtoriſchen elfäſſiſchen Erin werunge naller Art und für ein Archiv von Urkunden und Schrift⸗ ſfücken aus der Vergangenheit der Burg und des Reichslandes. Die kühnen Anlagen der Burg und Verteidigungskunſt, wie ſie unz hier wieder vor Augen geführt werden, erregen unſere vollſte Bewunde⸗ rung und in dieſer Umgebung können wir uns leicht in die Zeit mittelalterlicher Herrlichkeit gurückverſetzen Wir glauben, jene trotzigen Geſtalten der Ritter in ſchwerer eiſerner Rüſtung und ihre kampferprobten Mammen und Reiſige zu ſehen, um dem Beſitz der Burg gekämpft und geſtritten haben. Manch edlez Blut iſt hier gefloſſen, manch letzter Seufzer im finſtern Burgperlieh verhallt und manch' heißer Dank gezollt von Bedrängten und Ver⸗ folgten für ritterlich gewährten Schutz. Im Wechſel der Zeiten und des Kriegsglücks haben die Beſitzer der Burg mannigfache Wandlungem durchgemachk, Die Geſchichte nennt uns eine ganze Reihe von Namen aus erlauchten Fürrſtenhe, ſern und edlen Geſchlechtern. Als eigentliche Pfandbeſitzer aber Lehnsträgern zuvörderſt der Kaiſer aus dem Hauſe Hohenſtauen un dem Hauſe Habsburg, dann die Herzöge von Lothringen un Unter⸗Elſaß, die Landgrafen vom Wert, die Herren von Ratſams⸗ hauſen, von Oettingen und von Berckheim, die Grafen von Tier⸗ ſtein, deren großartiger Bau nunmehr wieder erſtanden iſt, die Ritter von Sickingen, deren Einzug im die Burg uns heute ſo kreff, lich vorgeführt wurde, und die Freiherrm von Bollweiler und Fugger, Num iſt die Burg wieder Eigentum des deukſchen Kaiſers geworden und wird es, wills Gott, auh im mer bleiben. Das zum Zeichen ſoll neben dem Wappen Karls V. mei Marienburg im Oſten als ein Wahrzeichen deutſcher Kul⸗ tkur und Macht bis in die fernſte Zeit erhalten blei⸗ ben und all den Tauſenden und Abertauſenden, die mach uns zu die⸗ ſem Kaiferſitz heraufpilgern, in pietätvollem Rückblick cuf die Ver⸗ dem ſtolgen Bergfried ſeine Schwingen ſtets über ein friedlicheß Land und glückliches Volk breiten. der wiedererſtellten Burg und fordere den von mir ernannten Schloß⸗ die Tore zu öffnen.“ Hohkönigsburg, 13. Mai. Als der Zug etwa Minuten paſſiert war, begab ſich der Kaiſer mit ſeinem Geſolge Hierauf übergab ihm der Staatsſekretär des Reichsamts des Innern nach einer Anſprache, in der ey die geſchichtliche Be⸗ deutung des gegenwärtigen Augenblickes betonte, den kunſtpoll angefertigten Schlüſſel der Burg. Der Kaiſer ernannte den Unterſtaatsſekretär Zorn von Bulach zum Schloßhauptmann und ließ dann das eiſerne Tor des szweiten Burghofs durch den Schloßhauptmann öffnen, worauf er mit dem Gefolge in die Burg eintrat. Dort entwickelte ſich nun das Programm in bekannter Weiſe. Heute Nachmittag verbleibt der Kaiſer noch in der Burxg und wird dann nach Straßburg zurückkehren. Hohkönigsburg, 13. Mai. Die Anſprache dez Staatsſekretärs von Bethmann⸗Hollweg an den Kaiſer hakte ug; gefähr folzenden Wortlaut: Die Zinnen dieſer Burg gemahnes an die Macht und Glanz des alten deutſchen Kaiſertums, aber auch an die Schwäche desſelben. Friedrich der Einäugige bon Schwaben hat dieſe Burg wie ſo manche andere in Elſaß zun Schutze des Reiches erbaut und als die 1 1 rzei kaiſerlichen Herrlichkeit und ſpäter als das Kaiſergeſchlecht 15 Staufen dabinſank, wurde die Burg von den Habsburgern au dem Nachlaß der Tierſteiner erworben. Im 30jährigen fiel die ſtolze Burg in Schutt und Trümmer und ihre Reſte noch auch dieſer Burg hat wie dem Reiche die Stunde der Wieder⸗ erſtehung geſchlagen. Kaiſer, Reich und Reichslande ließen 1 und Turm neu erſtehen. Hohenſtaufen, Habsburg, Hohenzo 5 was dieſe Namen uns bedeuten, empfinden wir im dece tigen feierlichen Momenke. Mögen ſich dieſe Tore nun öff 1 auf kaiſerliches Geheiß und deutſche Treue, deutſcher Dank un deutſche Zuverſicht, dem Hohenzollernkaiſer das Geleit gehen. 2 Die Unruhen an der indiſchen Grenze. 8 Sim la, 13. Mai. Die erſte und zweite Brigase iſt in, das Gebiet der Mohmands eingerückt. treue Mitarbeit. Ich danke endlich den beteiligten Behörden urd menten vergangener Jahrhunderte errichtet, bietet die Hohrönigsbung wie ſie mit ihren Lanzem und Hellebarden, mit Feuer umd Schwert kaiſerliches Wappen hier am Haupttor prangen.(Die Hülle fält“ Möge die Hohkönigsburg hier im Weſten des Reiches wie die gangenheit zur Freude und Belehrung dienen! Möge der Adler auf Mit ſolchem Segenswunſche ergreife ich feierlichem Beſiz ban hauptmann auf, ſeines Amtes zu tvalten und amit dieſem Schlüſſel in die Burg und nahm dort vor dem Burgtore Aufſtellung. E EED * Mannheim, 13. Mai. Geueral⸗Anzeiger.(Übendblatt.) 5. Seite. ee Der Kaiſer und der Blockreichstag. Kaiſer richtete, wie die„Nordd. hskanzler unterm 11. ds. Mts. 3 Ew. Durchlaucht Berichb „Berlin, 13. Mai. D 12 Zig“ meldet, an den Re friedigung entnommen, eine lgendes Te falgen des,— 7. Mai nage. bom 7. nie ausgiebige Tätigkeit Wie 2* der Reichstag der ſoeben ſchlofſenen Seſſion entfaltet, und welche bedeutende Anzahl vichtiger Geſetzesvorlagen und Verträge er erledigt hat. Zu zieem ſehr erfreulichen Ergebnis, das neben der patrioti⸗ ben Haltung des Reichstags m erſter Linie das Ver⸗ jent Ihrer und Ihrer Mitarbeiter geſchickter unermüdlicher Be⸗ ühung iſt, ſpreche ich Ew. Durchlaucht wiederholt von Herzen neine kaiſerliche Anerkennung ur aufrichtigen dank aus. M,ge dem Vaterlande dieſe nutzbring ende Arbeit des Reichstags zu immerwährendem Se⸗ eichen und für denfelben ein Anſporn ſein, die noch be⸗ ſgaben in gleicher Weiſe auch fernerhin zu einem erfolgreichen En de zu führen.“ + 1111 und ſolgende Verordnung des zug des § 1. gewieſen § 5 durch die Ortspolizeibehörde. 2. Diejenigen der höheren Verwaltungsbehörde und Landeszentralbehörde durch das Miniſterium des Inmern. Die behördliche Ermächtigung zum Erſcheinen mit Waffen nach 8 11 des Geſetzes erteilt das Bezirksamt. §2. Zur Auflöſung eines Vereins, deſſen Zweck dem Strafgeſetz zuwiderläuft, auf Grund des§ 2 des Geſetzes iſt dasjenige Bezirksamt zuſtändig, in deſſen Bezirk der Verein ſeinen Sitz hat. 45 17 de⸗ Die Auflöſung iſt nach Eintritt der Rechts⸗ ktaft im Amtsverkündigungsblatt bekannt zu geben. Zur Entſcheidung über die Klage gegen dieſe Ent⸗ ſchließung des Bezirksamts iſt der Verwaltungsgerichtshof in erſter und letzter Inſtanz nach Maßgabe des§ 42 ff. des Ver⸗ walkungsrechtspflegegeſetzes zuſtändig. Das Gleiche(§ 2) gilt für die Entſcheidung über die Klage gegen die Auflöſung einer Verſammlung gemäß 8 15 des Geſetzes. Als Auflöſungsverfügung im Sinne des 8 2 Abſ. 2 des Geſetzes, gegen welche die Klage zu richten iſt, gilt in dieſem Falle die Erklärung des Beauftragten der Poliszei⸗ behörde. 8 3. Die z. Zt. des Inkrafttretens des Geſetzes ſchon beſtehenden politiſchen Vereine(§ 3 des Geſetzes) haben bei der nächſten Aenderung der Satzung oder der Zuſammen⸗ ſezung des Vorſtandes die Satzung und ein vollſtändiges Ver⸗ zeichnis der Vorſtandsmitglieder einzureichen, ſoweit dies noch nicht geſchehen iſt. § 4. Die in 8 5 des Geſetzes vorgeſchriebene Beſcheini⸗ gung der Polizeibehörde über die erfolgte Anzeige einer öffenklichen politiſchen Verſammlung hat zu enthalten: 1 Ork und Zeit der Verſammlung, ſowie Name des Voranſtalters. e 185 2. Tag id Stunde 8. Unterſchrift des Datums. Die Beſcheinigung iſt, ſofern darum unter Bezahlung der Koſten nachgeſucht wird, telegraphiſch zu erteilen. Zu§ 5. Einer Anzeige nach§ 5 des Geſetzes bedarf es nicht, wenn die Abhaltung der Verſammlung mindeſtens 24 Stunden vor dem Verſammlungsbeginn unter Angabe von der Anzeige, Beamten unter Beifügung des Ork und Zeit der Verſammlung, unter Benennung des Ver⸗ anſtalters öffentlich bekannt gegeben worden iſt. Entweder ) in einer in dem Amtsbezirk erſcheinenden Zeitung oder b) durch öffentliche in die Augen fallende Anſchläge im Ver⸗ ſammlungsorte, geſchehen kann. 6. Oeffentliche Verſammlungen auf öffentlichen Straßen und Plätzen und Aufzitge auf öffeptlichen Straßen und Plätzen bedürfen der Genehmigung des Bezirksamtes. Pird deren Genehmigung verweigert, oder von der Einhal⸗ jung beſtimmter Bedingungen abhängig gemacht, ſo iſt dem Veranſtalter ſofort eine koſtenfreie Beſcheinigung mit der An⸗ gabe der Gründe zu erteilen. Dieſe Beſcheinigung iſt, ſofern darum unter Bezahlung der Koſten nachgeſucht wird, auch telegraphiſch zu erteilen. . Oeffentliche Verſammlungen unter freiem Himmek, die nicht auf den Straßen und Plätzen ſtattfinden, bedürfen der Genehmigung nicht, wenn ſie wenigſtens 24 Stunden vor Beginn der Verſammlung dem Bezirksamte unter Angabe von Ork und Zeit der Verſammlung, ſowie unter Benennung der Veranſtalter angemeldet ſind. Ueber die Anmeldung iſt voim Bezirksamt ſofort eine den Vorſchriften des§ 4 Abſ. 1 der Verordnung entſprechende Beſcheinigung koſtenfrei aus⸗ zuſtellen. Die Beſtimmungen des§ 4 Abſatz 2 finden hierbei eben⸗ falls Anwendung. .8.(iner Genehmigung oder Anmeldung bedürfen ge⸗ wöhnliche Leichenbegängniſſe, ſowie Züge von Hochzeitsgeſell⸗ ſchaften, wo ſie hergebracht ſind. Ferner Aufzüge und Aus⸗ tärſche der Feuerwehr, Sanitätskolonne, Kriegervereine, Innungen, Schulen, ſowie die Aufzüge von Vereinen zu geſell⸗ ſchaftlichen und ſportlichen Zwecken. 9. Aufzüge, die durch mehrere Ortſchaften führen, bedürfen, ſofern ſie überhaupt genehmigungspflichtig ſind, nur der Genehmigung des Bezirksamts, in deſſen Bezirk der Aufzug ſeinen Anfang nimmt. Von der erteilten Genehmi⸗ gung ſind die Bezirksämter und Ortspolizeibehörden, deren Bezirk der Aufzug berührt, ſofort zu verſtändigen. 5 10. Die zur Verhütung von Gefahren für örtliche Sicherheit erforderlichen polizeilichen Verordnungen bleiben bei allen Verſammlungen unter freiem Himmel und bei allen Aufzügen vorbehalten. 1. Der Gebrauch der nichtdeutſchen Sprache iſt in den u§ 6 Abf. 3 des Geſetzes bezeichneten öffentlichen Verſamm⸗ lungen zuläſſig. In anderen iſt neben den in§ 12 Abſ. 2 be⸗ zeichneten Fällen einzelnen Rednern der Gebrauch einer nicht⸗ beutſchen Sprache geſtattet. Weitere Ausnahmen kann das Be⸗ ürksamt nicht zulaſſen. § 12. Dieſe Verordnung tritt gleichzeitig mit dem Reichs⸗ bereinsgeſetz in Kraft.„„ Karlsruhe, 11. Mai 1908. 1 Großh. Miniſterium des Innern: v. Bodman. v. Henninger. Rswirtschalt Volkswirtschalt. .O. Die Bautätigkeit leibt im laufenden Jahre hinter den beiden Vorjahren erbeb⸗ lich zurück, aber doch war die Belebung im März ſtark genug, um die Arbeitsloſigkeit weſentlich zurückgehen zu laſſen. Ganz allgemein kann die Deobachtung gemacht werden, daß in den meiſten Großſtädten das Baugeſchäft erheblich ungünſtig& liegt als in Mittel⸗ und Kleinſtädten, ſowie auf dem platten Der April, von dem man eine Steigerung der Arbeitsg. heit erwartete, hat die auf ihn geſetzte Hoffnung nicht erfüllt. Ob beſonders für die Geſtaltung der Bautätigkeit der Umſtand maßgebend war, daß die Differenzen zwiſchen Arbeitgebern und Arbeitern noch nicht beſeitigt waren, das wird man erſt be⸗ urteilen können, wenn die Ausweiſe für den Monat Mai vor⸗ liegen. Verfolgt man den Beſchäftigungsgrad des Baugewerbes in den verſchiedenen Landesteilen, ſo fällt vor allem eine nicht unerhebliche Beſſerung in Süddeutſchland in die Augen, die allerdings lange nicht genügte, um auch nur den Beſchäftungs ⸗ grad der vorjährigen Frühjahrsſaiſon zu erreichen. Beſonders hat in Bayern die Zahl der unbeſchäftigten Arbeiter ſtärker nachgelaſſen. In München iſt durch die bevorſtehende Ausſtellung ſogar ziemlich reichliche Arbeitsgelegenheit vorhanden geweſen: in kleineren Orten wird gleichfalls lebhaft gebaut. Auch in Württemberg, Baden und Heſſen hat der März eine kräftige Abnahme des Ueberangebotes gebracht. In den rein ländlichen Gegenden, ſo vor allem in den preußiſchen Provinzen des Oſtens wird auch im laufenden Jahre viel gebaut. Auch in Branden⸗ burg mit Ausnahme von Berlin und den Vororten läßt ſich das Baugeſchäft bis jetzt befriedigend an. Gering war außer in den Großſtädten die Frühjahrsbelebung in den Induſtriegegenden, hauptſächlich in Rheinland⸗Weſtfalen, aber auch in den eigent⸗ lichen Induſtrieorten der Provinz Schleſien. In Hamburg, Bremen und Lübeck endlich läßt ſich eine kräftigere Belebung nicht verkennen, die auch im April vorgehalten hat. Deutſche Schaumweinfabrik in Wachenheim. Der Geſchäfts⸗ bericht bezeichnet das abgelaufene Geſchäftsjahr unter Berück⸗ ſichtigung der erheblichen Verteuerung ſämtlicher Rohmaterialien und vergrößerten Generalunkoſten als befriedigend. Auch der Umſatz habe ſich erfreulich gehoben. Der Reingewinn be⸗ trägt einſchließlich 6662 M.(i. V. 0) Vortrag 77 940 M.(69 847 Mark), woraus 7 Prozent(w. i..]) Dividende verteilt werden. Ferner werden 20000 M. der Extrareſerve zugewieſen und 13056 M. vorgetragen. In der Bilanz ſtehen die Immobilien mit 227536 M.(199 255.), Maſchinen mit 8554 M.(9006 Mark) und Geräte mit 31.893 M.(26 916.) zu Buch. Waren ſind mit 403 645 M.(396 971.) bewertet, an Debitoren waren 202 219 M(215 068.) ausſtändig, denen 139 437 M.(130 877 Mark) Kreditoren gegenüberſtehen. Die Hypothekſchuld belief ſich auf 98 500 M.(100 000.). Bei 500 000 M. Aktienkapital ent⸗ hielt die Reſerve 50000., die Extrareſerve 20 000., der Delkrederefonds 4008 M.(3187.). Das laufende Geſchäftsjahr hofft die Geſellſchaft ebenfalls mit einem befriedigenden Ergeb⸗ nis abſchließen zu können. Die Generalverſammlung genehmigte ſämtliche Verwaltungsanträge und ſetzte die Dividende auf 7 Prozent feſt. Der Aufſichtsrat der Bayeriſchen Bodenkreditanſtalt Würz⸗ burg hat die Herren Franz Adelmann und Dr. jur. Robert Goldſchmidt aus München zu weiteren Direktoren und Mitgliedern des Vorſtandes der Bank beſtellt. Beide Herren waren ſeither im Notariatsdienſt tätig. Die Bayeriſche Handelsbank in München teilt, mit, daß ſie die ſeit 1861 beſtehende Bankfirma Heymann u. Co. in Regens⸗ burg übernehme, um dieſe am 1. Juli d. IJ, als Filiale weiter zu führen. Mit dieſer Erwerbung faßt die Bayeriſche Handelsbank nunmehr auch in der Oberpfalz Fuß. Ferner über⸗ nimmt die Bayeriſche Handelsbank zum 1. Juli d. J. die im Jahre 1874 gegründete Bankfirma Richard Kirſchner in Würz⸗ burg, dieſelbe wird ebenfalls als Filiale weitergeführt. Die Bergwerksdirektion Saarbrücken hat ſoeben ihre Koh⸗ lenpreisliſte für das zweite Semeſter 1908 veröffentlicht. Eine Veränderung in den Preiſen iſt jedoch nicht eingetreten. Im Konkurs der Sächſiſchen Bankgeſellſchaft Quellmalz u. Co. in Leipzig und Dresden betragen die nichtbevorrechtigten Forderungen M. 871000; verfügbar ſind zurzeit M. 220 636. Zur Ausſchüttung gelangen vorausſichtlich 35—40 Prozent. Die heutige Gläubigerverſammlung will beim Konkursgericht eine ſofortige Abſchlagsquote von 15 Prozent beantragen, während der Konkursverwalter dieſe vertagen will. .⸗G. für Glasinduſtrie vorm. Siemens in Dresden. Generalverſammlung ſetzte die Dividende auf 16 Prozent (w. i..) feſt. Die Beſchäftigung ſei bisher recht befriedigend Ver⸗ Die geblieben. Die Direktion beurteilt die vom Europäiſchen band der Flaſchenfabriken erworbenen Owens⸗Patente zuver⸗ ſichtlich. Die Gelſenkirchener Bergwerksgeſellſchaft wird auf ihrer Schalker Abteilung den Hochofen 3 ſtillegen. Hochofen 4 iſt im Abbruch, und Hochofen 5 ſoll vorläufig nicht in Betrieb ge⸗ nommen werden. Die Ruſſiſche Bauk für auswärtigen Handel hat an ihre Geſchäftsfreunde ein Telegramm gerichtet, in dem ſie ausdrück⸗ lich erklärt, daß ſie an der großen Inſolvenz in Kiew keine Ver⸗ luſte erleide⸗ Das Kohlenſyndikat wird am 1. Juli in P aris eine Ver⸗ kaufsſtelle einrichten zur Förderung des Kohlenabſatzes nach Frankreich. Deutſch⸗öſterreichiſche Zuckerinduſtrie. Unter der Firma „Deutſch⸗öſterreichiſche Zuckeriaduſtrie“ wurde in Berlin eine Geſellſchaft gegründet. Gegentand zſt die Erzeugung und Ver⸗ wertung von Zucker und Zuckerwaren alllr Art. ſowie de⸗ dieſen Fabrikationszweigen dienenden Roh⸗, Hl und Nebenprodukte, Das Grundkapital iſt auf M. 1 400 000 keſtzeſebt. (Telegraphiſche Handelsberichte ſiehe 6. Seite). VVVVVVVVV Frankfurter Effektenbörſe. (Privaktelegramm des General⸗Anzeigers.) * Frankfurt à.., 13. Mai.(Fondsbörse.) Zu geginn der heutigen Börse war das Geschäft wieder sehr still. Von einer regeren Teilnahme der kapitalistischen Kreise am Börsemsschäft war immer noch nichts zu be- merken, obwohl sich die Besserung der Geldmarktsver- hältnisse, wenn auch langsam, vollzieht, so sieht man mit Zuversicht der Entwicklung des Geldmarktes entgegen. Infolgedessen herrschte an der heutigen Börse wieder ein fester Grundton. Der Privatdiskont konnte sieh um ein Secliszehntel, auf 4 pCt. ermässigen, Geld war darauf leiclit erhältlich. Wenn die Umsätze keinen grossen Umfang annahmen, so lag das an der schwachen Tendenz des New⸗ vorker Marktes. Amerikanische Bahnen lagen jedoch ver- haltnismässig gut behauptet, österreichische wenig beach- tet, italienische ungleichmässig, Prinz Heinrich konnte den Kursstand voll behaupten. Schiffahrtsaktien machten in ihrer Erholung weitere wenn auch nicht sehr erhebliche Fortschritte, Nordd. Lloyd auf das Dementi betr. eines Prozesses mit der Schichauwerft fester. Bankaktien zogen mässig an, das Geschäft nahm jedoch keinen lebhaften Charakter an. Im weiteren Verlauf trat ein Umschwung ein, welcher zu einer allgemein festen Tendenz verhalf. Montanaktien lebhaft in Erwartung baldiger Wiederher- stellung der Zeitgeschäfte, Bochumer, Gelsenkirchen und Harpener bevorzugt. Infolge weiterer Erleichterung des Geldmarkte an der Berliner Börse und auf Gerüchte einer Diskontermässigung der Bank von England im Laufe dieser Woche trat für imändische Anleihen, besonders für 3proz. festere Tendenz ein, ausländische Fonds waren günstig disponiert. Der Industriemarkt war ruhig. Wäh⸗ rend die Aktien der Badischen Anilin weitere Ab-⸗ schwächung erfuhren, Konnte das Bezugsrecht auf diese Aktien etwas anziehen und notierte 148 bez. Geld, Höch- ster verloren 2 pCt. In elektrischen Werten trat Auf- wärtsbewegung ein, Edison lebhaft umgesetzt, ebenso auch die übrigen Aktien dieses Gebietes, besonders anziehend Siemens u. Halske, Lahmeyer und Schuckert, Maschinen- fabriken ruhig. Die günstige Tendenz hielt infolge von Rückkaufen an und gestaltete sich wider Erwarten leb- hafteres Geschaft. An der ruhiger doch erhielt sich d besonders Diskonto fest. Nachbörse war der Verkehr je feste Stimmung. Banken Es notierten Kreditaktien 198.25, Diskonto 174.60 à4 175.10, Lombarden 23.30, Bal⸗ timore 88.40 à 50, Dresdener Bank 138.60, Staatsbahn 148.80, Edison 217.50. Telegramme der Continen tal⸗Telegraphen⸗Compagnie Schluß⸗Kurſe⸗ Reichsbank⸗Diskont 5 Prozent. Wechſel. 12² 185 125 18 Amſterdam kurz 168.65 168.62 Paris kur; 81.25 81238 Belgien„ 81.016 81.— Schweitz. Plätze„ 81(88 81 006 Italien„ 81.225 81.20 Wien 84.925 84 875 London„ 20.412 20.897 Napoleonsd'or 16.25 16 25 55 ang———.— Privatdiskonto 4¼1e 40% Staatspaplere. A. Deutſche⸗ 13. 13. 12 15 40% beutſch. Reichsanl. 99.50 99.50 Mexikaner äuß. 88/900 785 97.88 37³ 5 90 90 90.90ſ3 Mexikaner innere 65.50 65.3 8 5 4 81.25 81.550 Taumalipas 98.40 98 40 4% pr. konſ. St.⸗Anl. 99.50 99.50 Bulgaren 99.60 99 60 %½„ 4 90.85 90.90%½ Griechen 1890—.— 46.80 8 7 81 30 81.455 italien. Rente—.——.— 4 badiſche St.⸗A. 99.10—.—4ʃ½ Oeſt. Silberrente 99.10 99.10 „ neue—.— 99.794/„ Papierrent.———.— 87% bad. St⸗Olabg) l 95 10—.— Oeſterr. Goldrente 98 55 98 50 8%„ M. 91.80 91.703 Portug. Serie J 690.90 61— 392„„ 1900 90.40——8 5„ II—.— 62 70 4bayr..⸗B.⸗A..1915—— 99.504½ neue Ruſſen 1905 94.50 94.75 37½ do. u. Allg.Anl. 90.30 90.704 Ruſſen von 1880 82.40 82.60 3 do..⸗B.⸗Obl. 81.15 81.2004 ſpan. ausl. Rente 95.— 95.— 4 Heſſen von 1899 99.— 99.4 Türken von 1903 89.25 89.25 3 Heſſen 79 50 74 65[(4„ unif. 95.— 95.20 3 Sachſen 80.90 81104 Ungar. Goldrente 98.50 93 65 4 Mh. Stadt⸗A. 1907———.„„ Kronenrente 93.69 98 40 39 1* 7* 1905—.— 47. B. Ausländiſche. Berzinsliche Loſe⸗ 5 Arg. i. Gold⸗A.1887 99.20 99.203 Oeſterreichiſche 860 172.5) 153.10 4½ Chineſen 1898 95.70 86.— Türkiſche 149.60 150. 4 Egypter uniftcierte 103..103.— Aktien induſtrieller Unternehmungen. Bad. Zuckerfabrik 144.50 144.70 Südd. Immobil.⸗Geſ. 92.70 92 70 Eichbaum Mannheim 125.— 125.— Mh. Aktien⸗Brauerei 137.— 137.— Parkakt. Zweibrücken 90.— 89.95 Weltzz. Sonne, Speyer———.— Cementwerk Heidelbg. 151,50 151.50 Cementfabr. Karlſtadt 134— 133.50 Badiſche Anilinfabrik 495.— 40.50 Ch. Fabrik Griesheim 239. 239.— Farbwerke Höchſt 455— 445.— Ver. chem. Fabril Mh. 296.— 296.— Chem. Werke Albert 402.75 404.— Südd. Drahtind. Peh. 117.— 117. Akkumul.⸗Fab. Hagen 201.— 201— Acc. Böſe, Berlin 67.59 67.50 Elektr.⸗Geſ. Allgem. 215.89 21790 Südd. Kabelw. Mhm. 121. 120.90 Lahmeyer 122.15 123.— Elektr.⸗Geſ. Schuckert 109.30 110,24 Siemens& Halske 179.50 181.— Kunſtſeidenfabr. Frkf. 229.— 229. Lederwerk. St. Ingbert 60 60.— Spicharz Lederwerke 117 50 117.50 Ludwigsh. Walzmühle 79.— 170.— Adlerfahrradw.Kleyer 289.70 288.50 Maſchinenfbr. Hilpert 76.— 76.— Maſchinenfb. Badenia 198.— 198.— Dürrkopp 342— 341.— Maſchinenf. Gritzner 212.20 213.— Maſch.„Armatf. Klein 128.59—.— Pf. Nähm.⸗u. Fahrradf Gebr. Kayſer Röhrenkeſſelfabrik vorm. Dürr& Co. Schnellpreſſenf. Frkth. 183.29 183.— Ver.deutſcher Oelfabr. 129.50 129.78 Schuhfabr. Herz, Frkf.—.— 125.50 Seilinduſtrie Wolff 130.— 137.— 'wollſp. Lampertsm. 75— 75.— Kammgarn Kaiſersl. 157.158— Zellſtoffabr. Waldhof 324.10 324 50 128. 123. ———.— Bergwerks⸗Aktien. Bochumer Bergbau 218— 220.— Buderus 111 90 111.90 Concordia Bergh.⸗G. 322— 322.— Deutſch. Luxemburg 153—151.— Friedrichshütte Bergb. 146.— 14650 Gelſenkirchner 193.195.— Harpener Bergbau 188 90 200.— Kaliw. Weſterregeln 18 /— 180.— Oberſchl. Eiſeninduſtr. 99.30 100 25 Vr. Königs⸗u. Laurah. 208.— 208.50 Gewerkſch. Roßleben 9025 9023 Aktien deutſcher und ausländiſcher Trausport⸗Anſtalten. Ludwigsh.⸗Bexbacher 213.50 214.50 Pfälziſche Maxbahn 13375 134.— do. Nordbahn 128 20 128 50 Südd. Eiſenb.⸗G. 111.80112.— Hamburger Packet 109.39 109.50 do. neue—.— Norddeutſcher Lloyd 95.— 94 70 Oeſt.⸗Ung. Staatsb. 148.80 148.90 Oeſt. Südbahn Lomb. 23.25 23.30 do. Nordweſtb.——— do. do. Lit. BZ.—-. Gotthardbahn Ital. Mittelmeerbahn 7830—.— do. Meridionalbahn 13.50 8450 Baltimore und Ohio 88.20 83 40 Bank⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. 139.— 189.— 118 80 118.50 161.30 162.20 108.30 108.30 124 20 124.20 231.0 232 10 135.50 185.30 100 10 100.20 174 40 174 60 138.10 18 60 212— 201 153.40 153.40 114.30 114 95 Badiſche Bank Berg u. Metallb. Berl. Handels⸗Geſ. Comerſ. u. Disk.⸗B. Harmſtädter Bank Leutſche Bank Deutſchaſtat. Vank D. Effekten⸗Bant Olsconto⸗Comm. vresdener Bank ſrankf. Hyp.⸗Bant erkf. Hyp.⸗Creditv. Nationalbant Frankfurt a.., 13. Mai. Kreditaktien 198 20, 123.9 110. 198.23 100.10 Oeſterr.⸗Ung. Bank 123.9) Oeſt, Länderbank 109 30 „Kredit⸗Anſtalt 198.— Pfälziſche Bank 100.— Pfälz. Hyp.⸗Bank 189.— Preuß. Hypotheab. 111.30 Deutſche Reichsbk. 153.— 158 Ahein. Kreditbank 133 50 133.75 Rhein. Hyp. B. M. 192.50 19 Schaaffh. Bankver. 134 40 13. Südd. Bank Mhm. 108.40 108 3 Wiener Bankver. 130.50 130 7. Bank Ittomane 143.50 143.50 Staats⸗ hahn 148.80, Lombarden 23.30 Egypter—.—, 4% ung. Goldrente 93.50, Gotthardbahn—.—, Disconto⸗Jommandit 17450 Laura Gelſenkirchen 194.—, Darmſtädter 124 40 Handelsgeſellicholt 161.75, Dresdener Bank 138.30, Deutſche Bant 231 50, Bochumer 218.70 Northern—.—. Tendenz: beh. Nachbörſe. Kreditaktien 198.20, Staatsbahn 148.90, Lombarden 23.30, Bisconto⸗Commandit 175.—, 6. Seile. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Berliner Effeltenboͤrſe. ([Pribattelegramm des General⸗Anzeigers. Berlin, 13. Mai.(Fondsbörse.) Die gestrige feste Haltung übertrug sich auch auf den heutigen Ver- kehr, da die massgebenden Einflüsse, die Geldflüssigkeit an dlen westlichen Börsen, und weiterhin das baldige In- krafttreten der Börsengesetznovelle noch fortwirkten. Per Umstand, dass die Herabsetzung des englischen Bank- diskonts in Aussicht genommen ist, führt in den hiesigen Börsenkreisen zu der Annahme, dass auch die Reichsbank zu gleichen Massnahmen schreiten dürfte. Der Renten- markt wies für alle gehandelten Werte Kursbesserungen auf, auf höhere Londoner Notierungen, Deutsche Reichs- anleihe gewannen 0,20 pCt. Im übrigen stellten sich die Kurse auf fast allen Gebieten gleichfalls meist etwas höher. Das Geschäft hiet sich zunächst aber durchweg in engeren Grenzen, da die fortdauernden unbefriedigenden Berichte über die heimische Eisenindustrie und der schwache Verlauf der gestrigen Newyorker Börse die Unternehmungslust zurückhielt. Eine Steigerung von über 2 pCt. erfuhren Allgemeine Elektrizitätsaktien auf die geplante Erwerbung des Mehrheitsbesitzes von Aktien der Elektrizitäts-Landesgesellschaft durch die Berliner Eliktrizitätswerke. Im späteren Verlaufe setzte eine kräftige Aufwärtsbewegung auf dem Montanmarkte ein, unter Bevorzugung von Bochumer und Harpener; an- geblich dürften diese Steigerungen auf Deckungen zurück⸗ zuführen sein. Dies gab auch auf anderen Gebieten Anstoss zu weiteren Besserungen. Von Bahnen ameri- kanische auf besseres London anziehend. Tägliches Geld 4 PCt. und darunter. Die Ermässigung des Privatdiskonts auf 3/% PCt. brachte der allenthalben günstigen Stim⸗ mung eine weitere Besserung. In dritter Börsenstunde nach vorübergehenden, durch Realisierungen bewirkten, leichten Abschwächungen, fest. Heimische Anleihen besser; 3Hprozentige Reichsanleihe und Konsols um 0,20 und Zprozentige Reichsanleihe und Konsols um je 0,30 pCt. besser. Industriewerte des Kassamarktes lebhaft umgesetzt. Berlin, 13. Maf.(Schlußkur ſe.) Ruſſennoten 214.30 21415 Lombarden 23.20 23.20 40% Ruſſ. Anl. 1902(2 30 82.40 Canada Pacifie 155 60 156 20 3720% Reichsanl. 91.— 91.20 Hamburg Packet 109.50 109 60 300 Reichsanleihe 81.30 81.60 Hambg. Paket neue——-— 40½% Bad. St.⸗Anl.—.——.—Nordd. Lloyd 95 10˙ 95.— 40% B. St.⸗B. neue 99.50 99.50] Dynamit Truſt 162 40— 37% B. St.Obl. 1900—.—.— Licht⸗ u. Kraftanl. 114.50 114.— %½ 0% Bayern 90.30 90.70] Bochumer 218 50 219 70 40% Heſſen 90.90—.—Konſolidation—.— 424— 40% Heſſen 79 50 79.75 Dortmunder—.— 61.10 30½% Sachſen 80.90 81.10 Gelſenkirchner 198.20 194 20 30ſ0 Pfbr. Rh. W. B. 96 30 96,30 Harpener 198.50 200.— 50% Chineſen 100.70 101.— Laurahütte 207.50 209,20 40% Italtener——— nir 184.20 185.— 3% Japaner(neu) 86.10 87.75 Ribeck⸗Montan 194.— 194.80 1860er Loſe 152 70 152.70 Wurm⸗Revier—— 40% Bagdad⸗Anl. 87.50 87.60] Anilin Treptow 364.— 357— Kreditaltien— 198.30 Braunk.⸗Briketts 178.50 175.20 Berg.⸗Märk. Bank 152.70 152.70 D. Steinzeugwerke 217— 217 Berl. Handels⸗Gel. 161.60 182.20 Düſſeldorfer Wag. 304 50 30490 Darmſtädter Bank———.— Elberf. Farben(alt) 599.— 596,20 Deutſch⸗Aſtat. Bank 135.60 135.70] Weſtereg. Alkaliw. 181.30 181.50 Deutſche Bank 231.50 292.20 Wollkämmerei⸗Akt. 126 50 126.50 Disc⸗Kommandit 174 30 174.90 Chem. Charlottenb. 201.— 200.10 Dresdner Bank 188.70 139.'Tonwaren Wiesloch 99.— 99.— Rhein. Kredilbank 188.40 138.40 Zellſtoff Waldhof 32420 324— Schaaffh. Bankv. 184.— 134.— Lelluloſe Koſtheim 212— 211.50 Lübeck⸗Büchener—.——— Rüttgerswerken 150.60 151.— Staatsbahn 148.90 148.80 Privatdiskont 3½% Paxriſer Börſe. Paris, 13. Mai. Anfangskurſe. 3 d% Rente 96.60 96.62 Türk. Looſe Italiener Banque Ottomane Spanier 9380 93.90 Rio Tinto Türken unif. 95.20 95.87 7273 Londoner Eſſektenbörſe. London, 18. Mak.(Telegr.) Anfangskurſe der Effektenbörſe. 727.— 728.— 1818 1405 ———.— 4% ReichsanleijFe 80— 80½ J Southern Paelfie 88— 87½% 5% Chineſen 102— 1027% Chieagg Milwaukee 137 ½% 136½ 4½% Chineſen 97— 975% Denver Pr. 620— 25/% Conſols 855I, 867/½ Atchiſon Pr.—4 94½ 3% Italiener 103— 103—Louisv. u. Nafhv. 111½ 110% 3 e% Griechen 49— 49¼ Union Paeiſie 144% 148% 3 e% Portugieſen 63— 63— Unit. St. Steel eom. 88— 374½ Spanler 92½ 92½„ pref. 1061% 105½ D Türken 94½ 941/ Criebahn 21½ 20% 4% Argentinier 84.]% 85½%] Tend.: feſt. 3% Mexikaner 34½ 34 Debeers 9 57 10¼½ .% Japaner 81— 81½/,Chartered 136 18/3 Tend.: feſt. Goldftelds 8% 3½ Ottomanbant 187% 185/%Randmines 5 37% Rio Tinto 60% 60½½ Gaſtrand 6% 3½ Braſtlianer 82%½ 83/½] Tend:: feſt. Berliner Produktenbörſe. * Berlin, 18. Mai.(Produktenbörse.) Das Ge- schäft am Getreidemarkt hielt sich heute in sehr engen Grenzen, da es an allgemeiner Unternehmungslust fehlte. Das warme, regnerische Wetter sowie Verkaufsordre aus der Provinz drückten hier zunächst auf die Preise von Brotgetreide. Die Stimmung besserte sich aber später, als sich das Angebot infolge der höheren Liverpooler Meldungen zurückzog. Hafer war stärker angeboten und matt. Mais behauptete seinen Kurs. Rüböl per Mai Zeschäktslos, per Oktober behauptet. Wetter: Regen⸗ schauer. eeeeee Berlin, 13. Mai.(Telegramm.) Produktenbörſe.) Preiſe in Mart pro 100 kg. frei Berlin netto Kaſſe. 12. 18. 12. 18. Weizen per Mai 222.25 22875 Mais per Mai 159.—159.— „Juli 224.75 221.75„Juli 147.50 147.50 „ Sept. 195 50 198 25 5————. Roggen perMal 196.25 19625 Rüböl per Mai 75.80 75.50 „ Juli 197.— 196.50 Olk, 69.10 68 89 „ Sept. 181.28150— 5 2— Hafer per Mai 1864.— 162.75 Spiritus J0er loco——.— „Juli 168.— 166.50] Weizenmehl; 29.50 29 50 1=.— Hoadgemnebt 27.80 27.30 77* + 5 774 1 8 Manuheimer Eſſettenbörſe vom 13. Mai.(Offizieller Bericht.) Die Aktien der Bad. Anilin⸗ und Sodafabrik notierten heute 477,50 G. 482 B. Höher gefragt waren Zellſtoffabrik Waldhof⸗ Aktien. Kurs: 324 G. Sonſtiges ohne beſondere Veränderungen, Obligationen. Jnduirke⸗Obligation · 97.— bz4½%% Akk.⸗Geſ. f. Ssilindn⸗ 89.90 bzſ ſtrie rück, 105% 91.50 b34½.⸗G. f. Nhſchiff⸗ U. Pfandbriefe. 40% Rh. Hyp.⸗B. unk. 1902 3 verſchied. Kommunal „ 1 3 52 7* Slädte⸗Aulehen. 4½%% Bad. 60 34½% Freiburg f. B. 90.— 04% Br. Hl B 3½ J% Heidelbg. v. J. 1903 91.—65% Bu aus, Bonn 101.25( 30% Karlsruhe v. J. 1907 99.25 6½4% Herrenmühle Genz 98.— 30% Karlsruhe v. J. 1896 87.— V% o% Mannb. Dampf⸗ 4½0½ Lahr v. J. 1902 90.— G ſchleppf hrts⸗Geſ. 97.—G 4½% Ludwigshafen 99.— Gf4½%% Mannh. Lagerhaus⸗ 4% 1 v. 1906 99.—6 Geſellſchaft 100. „F 90.—%½ eh, Oberrh. Flektrizitäts⸗ 4% Mannh. Oblig. 1901 97.70 G] w Karisruhe 8 „ 1885 90.— 6 Pfälz notte u. 8 5„ 1888 90. onwerk,.⸗. Elſenb. 102.75 B „ 1895 4½% Ruſſ..⸗G. Zellſtofff. 9%„ 1898 90. daldhof bei Pernau in 9„ 1904 Aplani 100.— 19„ 1905 90.— 0 rer Brauhaus 490* 1906 98.50 G peyer 97. G 2 1907 98.50 C egelwerke 58.— U 91.—C —.— Üdd. Drahtinduſtr. 100.— G 4½% Tonw. Offſtein.⸗G. Dr. H. Loſſen, Worms 99.50 G 4½ Zellſtoffabrik Waldhof 101.— B 171 85 3½% Pirmaſens unk. 1905 3˙%½% Wiesloch v. J. 1905 Aktien. Wanken. Brief Geld Brief Geld Badiſche Bank„ eder Worms 90 Gewrbk. Sveyerßo—.———[Wormſ. Br. v. Oertge—.— 68.— Pfälz. Bank—.— 100.20Pf. Preßh.⸗u. Sptfabr. 150.— Pfälz. Hyp.⸗Bank—.— 189.— Trausport Pf. Sp⸗ u. Cdb Landau 141.— 140.—ft. Verſicherung. Rhein. Kreditbank.— 134. p Se, gſeee 0 B..⸗G. Rhſch. Seetr. 91. 2 Rhein. Hyyv.- Ankx 192 50 192.— Mannh D ſſchl 65. 5 8 Südd. Bank iir nee 5 585 8 75 Lagerhaus—. 80.— Kiſenbahnen, Francona, Rück⸗ und Pfälz. Ludwigsbahn—.— 218.— itverſ..⸗G. vm. „ Maxbahn.+ 187.60 Bad. Rück⸗ u. Mitv.—.— 657— 2% Nordbahn. 1381.80 Bad. Aſfecurranz 1205 1195 Heilbr. Straßenbahn 80.——.— Continental. Verſich.—— 425.— Ehem. Induſtrie. Mannh. Verſicherung—— 455.— .⸗A.f. chem. Induſtr,———.—. Oberrh. Verſich.⸗Geſ. 482.— 477.500[Württ. Tranp.⸗Verſ. 590.——. Chem. Fab. Goldenbg.—.— 187.50 uſtrie Verein chem. Fabriten—.— 299.00% e— 138.— Verein H. Oelfabrirten—.— 129.500F ce— 119— Weſt..⸗W. Stamm 190.——.— Dinaler'ſche Mſchfbr.— J Emaillirfbr. Kirrweil.. —.— 445.— — 1 „„Vorzug 105.50 Emaillw. Maikammer—.— 91.50 Brauereien, Ettlinger Spinnerei 105.l— Bad. Brauerei 100.——.— Hüttenh. Spinneret.——. Binger Aktienbierbr.—.——.— Karlsr. Maſchinenbau.— 210.— Durl. Hof vm. Hagen—.— 261.— Nähmfbr. Haid u. Neu 261.50—.— Eichbaum⸗Brauere!— 127.— Koſth. Cell. u. Papterf.—.— 212. Elefbr. Rühl, Worms— 90.— Mannh. Gum. u. Asb. 140.——.— Ganters Br. Freibg. 106.—— Maſchinenf. Badenig—.— 198.— Kleinlein Heidelberg 195.——.—Oberrh. Elektrizität Homb. Meſſerſchmitt 50.— Pf. Nähm u. Fahrradf.—.—128.— Ludwigsh. Brauerei 280.— Portl.⸗Zement Hdlbg. 153.——. Mannh. Aktienbr.—.— 187.— Pfalzbr. Geiſel, Mohr———.— Südd. Kabelwerke—.— 121.— Brauerei Sinner 250,— Verein Freib. Ziegelw. 145.— Br. Schrödl, Heidlbg. 201.50—.—„ Speyr.„ Schwartz, Speyer 126.——.— Würzmühle Neuſtadt-—.— „Ritter, Schwetz.—.— Zellſtoffabr. Waldhof „ S. Weltz, Speyer—.— Zuckerfbr. Waghäuſel „.Storch., Speyer—.— Zuckerraff. Mannh. Wel⸗*** e Telegraphiſche —— 0 ,— —.— —.— —.— —„. * —. 145.10 70.——.— Handelsberichte. Ultimohandel an der Frankfurter Börse. Wie in Berlin, so treffen auch die Frankfurter Behörden entsprechende Vorbereitungen. Wie die Frkf. Ztg. erfährt, besteht die Absicht, die Zulassung zum Ultimohandel an der Frankfurter Börse nicht nur für dieſenigen Bergwerke und Industriegesell- schaften zu beantragen, die, wie Harpener, Laura, Bochumer ete. bisher im freien Verkehr gehandelt wur- den sondern darüber hinaus auch für die in einer grösse- ren Anzahl Aktien grosser Gesellschaften namentlich der Elektrizitätsindustrie, von denen man annehmen kann, dass sich darin ein regelmässiges Geschäft entwickeln Wird. *Frankfurt a.., 13. Mai. Ueber das Ver⸗ mögen der Farbenfirma Friedrich Engelhard in Frankkurt wurde It. Frkf. Ztg. der Konkurs eröffnet. K6Iln, 13. Mai. In der heutigen Generalversamm- lung der chemischen Fabrik Weilerter Meer wurde anstelle der ausscheidenden Aufsichtsratsmitglieder Geh. Rat Stein, Herr Kommerzienrat Dr. Richard Schnitzler neugewählt. Ueber das laufende Geschäftsjahr wurde It. Frkf. Ztg. mitgeteilt, dass die Ungunst der Geschäftslage, besonders in Amerika, sich fühlbar mache. Dresden, 13. Mai. Die Hainer Webstuhl- und Maschinenfabrik,.-., beantragt It. Frkf. Ztg. 6 pCt. (i. V. 5 pCt.) Dividende. 186 Ueberſeeiſche Schiffahrts⸗Telegromme. New⸗Pork, 11.) Mai.(Drahtbericht der Red Star Line, Ant⸗ werpen. Der Dampfer„Vaderland“, am 2. Mai von Antwerpen ab, iſt heute hier angekommen. New⸗Nork, 11. Mai.(Drüßhtbericht der Holland⸗Amerika⸗Line Rotterdam). Der Dampfer„Noordam“, am 2. Mai von Rotterdam ab, iſt heute hier angekommen. Southampton, 12. Mai. Southampton.) Der Schnelldampfer„Oceanic“ am 6. New⸗Nork ab, iſt heute vormittag hier angekesinen. Wtigeteilt durch das aſſage⸗ und Retſe⸗Oureau Gun d⸗ lach& Bärenklau Nachſ. in Mannheim, Bahnhofplaß Nr. 7 direkt am Hauptbahnhof. N Mai von Geſchäftliches. * Sonderfahrt nach Paris. Es gehört gewiſſermaßen zum guten Ton, das herrliche Paris aus eigener Anſchauung ſelbſt einmal kennen gelernt zu haben und welcher Gebildete, dem Zeit und Umſtände ſeither hinderlich waren, hat dieſen Wunſch nicht ſchon gehabt! Eine günſtige Gelegenheit bietet ſich jetzt durch Be⸗ leiligung an der von dem bekannten Reiſebureau L. Lyſſen hop u. Co., G. m. b.., Mainz, Kaiſerſtraße 7. arrangierten und in der Zeit vom 24. Mai bis 2. Juni ſtatt⸗ 5 0 Südd. Draht⸗Induſt.—.— 117.50 für Volkswirtſchaft u. den übrigen rebaktionellen Tell: Karl Apfel“ (Drahtbericht der White Star Line Mannheim, 13, Müil. findenden Sonderfahrt mit einer volfen Woche r in Paris. Ganz beſonders intereſſant und genußtei Aufeult Fahrt noch dadurch, daß derſelben eine kurze Stereiſ de der Rieſen⸗Ozeandampfer des Nordd. 91 Mit einen ſügt iſt. Wer ein ſolches Schiff noch nicht geſehe angn, gt iſt. W 91 0 n, kann ft deſſen enormen Größenverhältniſſen kaum den richtigen 11 50 machen, hat doch ein ſolcher Dampfer allein ſchon eine 9 ſa welche an Kopfzahl derjenigen unſerer größten Kriegsſchſf ung, 5 ſpricht.(Wir verweiſen auf die Annonce i 6 58 ſpricht. 85 e im heutigen Dlach ing .* nd 125 Marx& Soldschmidt, Mannheim Telegramm⸗Adreſſe: Margold, Fernſprecher: Nr. 56 und 10 13. Mai 1908. Proviſtonszfrel Wir ſind als Selbſtkontrahenten ein Kaufex unter Vorbehalt: käufer 99 0 555———— .⸗G. für Mühlenbetrieb, Neuſtadt a. d. H. 1156 Atlas⸗Lebensverſicherungs⸗Gefellſchaft, Ludwigshafen M. 205 Badiſche Feuerverſicherungs⸗Bank——5 M2 Baumwollſpinnerel Speyer Stamm⸗Aktien 62 50 5„Vorzugs⸗Aktten 100 Benz& Co., Rheiniſche Gasmotpren, Mannheim 156 Braueret⸗Geſellſchaf vorm Karcher, Emmendingen— Bruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft 92 Bürgerbräu, Ludwigshafen 55 200 Chemiſche Fabriten Gernsheim⸗Heubruch 11 Daimler Motoren⸗Geſellſchaft, Untertürkheim, Lit.. erb.Gb. 1 Lit. B. 50ffr Fahr Gebr.,.⸗Geſ., Pirmaſens 1 Filterfabrik Enzinger, Worm 227 220 Flink, Eiſen⸗ und Broncegießerei, Mannheim 86 Frankenthaler Keſſelſchmiede 90 2 Fuchs, Waggonfabrik, Heidelberg 2 100 Herrenmühle vorm. Genz, Heidelberg 98 Lindes Eismaſchinen 160 2 Linoleumfabrik, Maximiliansau 114 2 Lothringer Baugeſellſchaft, Metz 85 120 Lux'ſche Induſtriewerte,.⸗G. Ludwigshafen— 99 Maſchinenfabrik Bruchſal, Schnabel& Henning 380— Mosbacher Aktienbrauerei vorm. Hübner 95— Neckarſulmer Fahrrad 161 8 Pfälziſche Mühlenwerke, Schifferſt adt 124 15 Nheinau, Terrain⸗Geſellſchaft 108½ l— Rheiniſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G., Mannheim 110 108 Rheiniſche Metallwarenfabrik, Genußſcheine— M Rheiniſche Schuckert⸗Geſellſchaſt, Mannheim 110— Rheinmühlenwerke, Mannheim— 12 Rheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Mannheim— 11⁰ Rombacher Portland⸗Cementwerke 128— Stahlwerk Mannheim 118 95 Süddeutſche Jute⸗Induſtrie, Mannheim— 80 Süddeutſche Kabel, Nannheim, Genußſcheine— M00 Unionwerle,.⸗G., Fabrikenf. Brauerei⸗Einrichtungen 134⁴ 855 Unionbraueret Karlsruhe 64⁴— Vita Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Mannheim— M Yds0 Waggonfabrik Raſtatt 8 96— Waldhof, Bahngeſellſcha 651fft. Immo biltengeſellſchaft— 65 N WeſtendhadrGeſellſchaft in Karlsrube 87 rr Zuckerfabrik Frankenthal— 27⁵ rrnrr 5 55 Verantwortlich: F Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; 19 für Kunſt, Feuilleton und Vermiſchtes: Alfred Beelſchen für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: Rich. Schönfelber für den Inſeratenkeil und Geſchäftliches: Franz Kircher, Druck und Verlag der Dr. H. Haas ſchen Buchdruckerel G. m. b..: Direktor: Eruſt Müller. Mütter nähret ſelbſt. Weder Milchkochapparate, noch künft liche Nährmittel können die Mutterbruſt erſetzen. Will eue, Mutter ihren Liebling ohne das Leben gefährdende Krankheiten, ahne lange ſchlafloſe Nächte großziehen, dann ernähre ſie es nach der guten Sitte unſerer Altvordern an der eigenen Bruſt. Beſ Milchmangel hilft Laetagol, ein von Tauſenden von Aerzten er⸗ probtes und empfohlenes Mittel, das auch in zahlreichen ſtal⸗ lichen und ſtädtiſchen Inſtituten, Säuglingsheimen uſw., braucht wird. Erhältlich in allen Apotheken und — rſte Mannheimer Verſicherung geg. apezehn gegründet 1900. Inh.: Eberhardt Meher., Mannheim, Colliniſtr. 10, Telef. 2818 Vertilgung von Ungeziefer jeder Art untg Gatantie. Selt 15 Jahren Spezialiſt in radikale: Wanzenvertilgung. 79036 — nicht etwa als Ehrenpres Das rote Bandf n öonhe Seitngen fee als ſicheres äußeres Erkennungszeichen aller lechten Luhns Fabrikate hat für jede tüchtige Hausfrau den größten Wert; deng es gibt ihr beim Einkauf v. Waſchmitteln die beruhigende Gewiß“ heit, daß jedes Paket, welches dieſes Rotband von guhns zeigt, das Beſte und Preiswerteſte, in jed. Hinſicht Vorteilhaſleſe enthält, was v. Seifen ꝛc. überhaupt heute auf den Markt kommt. ür Famili rauch und gewerbliekt e aen e zum Stieken Martin Deeker, A 3, A, vis--vis vom Theater. Telefon 1298. „Nähmaſchinen geeignet. Allelnverkauf bei BDigene HKeparaturwerkstatt. 78632 Pferde-Rennen Des Pfälz. gennpereins Neuſtadt g. Sdt. zu Haßloch am Dounerstag(Punmelfahrtstag), 28 Mat, 3 Uhr beginnend. beffentlicher TFotalisator. 95 „Mitgliedsbeltrag pro Jahr 10 Mark. Anſneldungen nimmt die Kaſſe in Haßloch entgegen. en u der abſtürzte. Der Ver⸗ nit demſell hen Zuge nach verbracht bern atleſem Zuſtande dem ſtädtiſchen Kranken⸗ 7 215 erg, 9. Mai. Zum Jubiläum des als von Winning ließ der Verein zur Bekämpfung 0 eine Adreſſe überreichen, ebenſo der Frauen⸗ Sverein ließ durch eine Deputation Glit dwünſc he ausfprechen. Die Großherzogin Wiſe Bild des verftorbenen Großherzogs, das Groß⸗ einen drahtlichen Glückwunſch. Unzählige mnarrangements, unter denen ſich auch ein ſolches der 5 efand, ſchmückten die Räume. Die Regimentsmuſik Mannheim und das ſtädt. brachten Ständchen. en Krieg erberein 0 ie 12. Mai. Der bisherige Bürgermeiſter, Herr wurde mit 62 Stimmen wiedergewählt. 2. Mai. Am letzten Samsdag ereignete ſich all. Als ein ſchwer beladener aus einem Heumagazin 0 und der hochgeladene, ſcht 2„e gegen ein eiſernes Gartengeer eſchleudert. Der — 0 werk leitende Dragoner, der auf Wagen ſaß, wurde 22³ ſo un auf die Kſernen Spitzen der& inzäunung geſchleudert, — daß er ſchwer v er lLetzt ins Lazarett 8251 1 werden mußte. — Larls ruhe, Mai. Nach Mitteilung des Volks⸗ 150 Schülerzahl der hieſigen Volks⸗ des laufenden Schuljahres 14 290 gegen 2 erflo ſe enen Schuljahres. Die Geſamtzahl 2 uft 15 auf 328 gegen 312 im Vorjahre. 99 hen 5418 Schüler, die erweiterte 5„die Knabenvorſchule 1317, die 8 Töcht terſchule 1321 Mädchen. An — ch der Vororte zur Verfügung — Haushaltungs⸗ und Induſtrielehrerin⸗ 1* 0 Der Direktor der„Allgem. Kranken⸗ —§..) Germania Keh Wang n 1 wegen Unterſchlagung ver⸗ Seebach, 11. Mai. Einen ſchweren Unfall 80 en einige Arbeiter in dem Granitſteinbruch beim Wolfs⸗ 0 90 1. Sie hatten eine Sprengmine entzündet, und da ſie — liger Zeit Rauch aufſteigen ſahen, glaubten ſie, die 98 ſei, wie ſch on oft, unhörbar explodiert oder das Feuer 5 hen. Doch 5 hatten ſie ſich der Sprengſtelle ge⸗ G6 fr nähert, als die Exploſion mit großer Gewalt erfolgte. Hier⸗ 65 Jf W wurden zwei Arbeiter ſchwer, zwei weitere leicht 275⁵ K. Waldkärſch, 8. Mai. b die bubre alte Creszentia Wer 5 Enkel und Uren a0 g 19 e Ehepaar war an ſei inem Ebrentag 996 geiſtig und ien börherlich munter und verſuchte ſogar noch ein Tängchen. 1 oe, Donaueſchingen, 10. Mai. Der Kaiſer verlieh dem elber bDidhauer Sauer von Karlsruhe, dem Schöpfer des Jagd⸗ Apfel brunnens, den Roten Adlerorden 4. Klaſſe. her. rel 1 blicht Ken 3632 ihn dann verfolgten. Pfalz, Heſſen und Umgebung. *Ormesheim, 6. Mai. Anfänglich war angenommen Wworden, Joh. Lutz von hier, der von der Eiſenbahn überfahren wurde, ſei verunglückt. Jetzt ſtellt es ſich heraus, daß er das Opfer einer Bluttat wurde. Er war der Tanzmuſik mit einigen Burſchen aus St. Ingbert in Streit geraten, die Wahrſcheinlich haben ſie ihn eingeholt und überfallen; er hat vier Meſſerſtiche im Rücken. Aus Angſt vor der Folgen ihrer Tat ſchleppten ſie den Lutz wahrſcheinlich auf die Schienen und demolierken das Rad. Zwei Verhaftungen wurden laut„Pf. Pr.“ vor⸗ genommen. Worms, 11. Mai. Gegen den Direktor der Theingauer Winzervereine iſt der Haftbefehl von Staatsanwaltſchaft erlaſſen worden. Die Geſamthöhe der von Direktor Werner begangenen 11 nterſchlag⸗ 5 gen beträgt laut„Wormſer Ztg.“ 13 Millionen Mark. 55 ber waren, das wegen Körperverletzung, Hausfriedens⸗ um 4 Uhr 50 Min. in Laboun in Nordböhmen, 5.„Bezold“ um 4 Uhr 32 Min. in Domſtadtl in Mähren, 6.„Tſchudi“ um 4 Uhr 9 Min. in Leitmeritz in Böhmen, 7.„Köln“ um 1 Uhr in Sed⸗ „Koblenz“ um 11 Uhr 59 Min. auf Herrſchaft Pourſchar Böhmen, 9.„Clouth“ um 11 Uhr 30 Min. in Apolda, 10 in „Dresden“ um 11 Uhr 5 Min. eine Stunde vor der Hohen Tatra. gieſes vorläufige Ergebnis bedarf noch der Nachprüfung durch die Sportkommiſſion, ſobald die genauen D Stunden nach der Landung eingegangen ſein müſſen. zeitige Landung von 1 Uhr mittags ab iſt wohl darauf zurück⸗ Daten vorliegen, die 21 Die zuführen, daß die Ballons ſämtlich zu dieſer Zeit in das Nieder⸗ druckgebiet gekommen ſind. Pferderennen in Hoppegarten. 11. Mai. Preis von Köpe⸗ nick. 3000 M. 1. Geſtüt Graditz Fladuſe(Erdmann), 2. Rochus, 3. Canada. 87:10; 24, 20, 174:10.— Jedfoot⸗Handikap. 4000 M. 1. A. Klönnes Aca[Veomans), 2. Goerſchen, 3. Vene⸗ tianerin und Harald J, totes Rennen. 48:10; 21, 44, 34, 10:10. — Hammerfeſt⸗Rennen. 3000 M. 1. O. Kampfhenkels Crefeld (Torke), 2. Landmann, 3. Rune. 59:10; 15, 12:10.— Chamant⸗ Rennen. 10 000 M. 1. H. Wenckes Oran(Weatherdon), 2. Del⸗ phin II, 3. Kriegsbruder. 27:10: 16, 18:10. Strausberg⸗ Rennen. 3800 M. 1. Geſtüt Graditz Kirſchwaſſer Erd⸗ mann), 2. Nepermore, 3. Iſolani. 58:10; 18, 21, 15:10.— Mahls⸗ dorfer⸗Handikap. M. 3800. 1. Mr. Solloways L Ni z z i II(Hughes), Charbin, 8. Baco. 91:10: 20, 19, 18:10.— Preis von Friedrichs⸗ felde. M. 5000. 1. v. Lang⸗Puchhofs Bajazzo(Reiff), 2. Mi⸗ notaux, 3. Droll. 33:10: 18, 24:10. ..G. Pferderennen zu Paris. Im Bois de Boulogne ge⸗ langte am Sonntag ein reichhaltiges Programm pferdeſportlicher Konkurrenzen zum Austrag. Den mit 30 000 Francs dotierten Prix la Rochette für dreijährige Stuten gewann Mr. W. K. Vanderbilts Foreſight in em Felde von elf 15 Monſ. Aumonts Amande und Comte de St. Palles Philomen Tot.: 36:10, 16, 19, 48:10. Den korreſpondierenden Prix 10 het für dreijährige Hengſte ſicherte ſich Monſ. Deſchamps intette vor Mr. Vanderbilts Schuhler und Monſ. Dela⸗ 3 Kinkaju. Tot.: 17:10, Platz 12, 13:10. In dem mit 8. dotierten Prix du Prince de Calles ſtartete die deutſche ß Margaret Beſitze des Herrn R. Haniel. D te ſich aber mit iten Platze da M Lieuxs Moulins la Marche leicht mit drei Längen ſi Tok.: Sieg 18. 10, Platz 14, 20:10. Die übrigen Rennen zeiti igten folgende Reſultate: Prix de'Ecole Militaire. 5000 Frs. I. Glasgow(Rolfe), 2. Lucullus, 3. Elſeneur. 29:10; 60, 22:10. Prix de'Eſplanade. 4000 Frs. 1. Indiano(Ch. Childs),.Vieſta Allegre, 3. Lucrsce II. 50:10; 22, 25, 19110. Prix de Viroflay. 6000 Frs. 1. Valſeuſe(A. Taylor), Rouziers, 3. Pic de la Mirandole. 106:10; 30, 26, 22:10. Gerichtszeitung. § Mannheim, 7. Mai. Strafkammer III. Vor⸗ Wengler. Vertreter der Großh ſitzender: 0 ſſor Gelßler Staatsbe hörde: er Fabrikarbeiter Georg und Urteil des Schöffengerichtes O welche mit ein cke T, bruchs u. a. gegen Georg Heckert auf 10 Tage, gegen Auguſt Heckert auf 4 Wochen Gefängnis lautete. Die Sache iſt ſchon beinahe ein Jahr her. Am 14. Juli vorigen Jahres hatten ſie in der Leutzſchen Wirtſchaft auf dem Rohrhof ſkandaliert und den Polizeidiener Deutſch beleidigt und geſchlagen. Sie konnten heute nichts vorbringen, das ihre Strafe in milderem Lichte erſcheinen ließ. Einen dreiſten Diebſtahl verübte der 32 Jahre alte Reiſende Albert Freiſe aus Hamburg im Warteſaal dritter Klaſſe auf dem Bahnhof in Schwetzingen. Er eskamotierte dem Hauſierer Moſes Blumenfeld ein Paket mit Waren im Werte von 110 Mk. Freiſe war ſchön im Zuchthaus. Er wird auf 1 Jahr 6 Monate abermals dahin geſchickt und der Ehrenrechte auf die Dauer von 5 Jahren entkleidet. * Heidelbe buſch“ auf der Schlierbacher La den dieſes Jahres, an we lchem Tage hieſige, dem Verbande Gipſer und einige Geſinnungsg genoſſen, die damals in renzen ſtanden, eine kleine Schar ihrer arbeitswilligen leen, die aus Pforzheim und anderwärts herbeigeholt worden waren, überfieklen und durchprügelten, fand am Samstag vor den Schöffen ihre Sühne. Angeklagt waren Friedrich Rupprecht, Ka chmidt und Adolf Gl 5 ckneir wegen Körperverletzung und gegen§ 153 der.⸗ Zunächſt wurden die drei An ·mmen, die meiſt nur paſſib an 1 Vorkonmmn bekeiligt ein wollen i nur der Ang ter gibt zu, Pa erg, 11. Mäi. Die Schlägerei beim„Roſen⸗ ze aam Sonmtag den 29. ten für die e Tahrrad 30 ee Broschürt III..80 E.—— empfehlen wir Populär gelcktriebene volsfümlick gehaltene Erzählungen mit über 30 interelianten künftl eriich ausgeührfen Hbbildungen. Jedlem Illunnheimer zum Hnkauf auis wärmste zu empehien. Zu beziellen durch die Eupedition des„Mannheimer General-Anzeiger“ Sowie, dureh alle Suchhandlungen, April. Maunheim, deu 13. Mai. 5 General⸗Anzeiger.(Abendblatt). 7. Sette. Spori. lichketten 8¹¹ beindernahme gibt jedoch ein 1 5 1 + 2 1. 18 Nus dem Grossherzogtum.*Gordou-⸗Bennet⸗Rennen der Lüfte. Nachdem jetzt ſämt⸗ er e 5 92 b An be 15 61 5 8 85 Sonntag in K 51 Au aſcheidungsrennen für das fäter, ſo doch einige der am Streit aktiv Beteiligten waren. Am Weinheim, Mat. Lokomotivführer Gärtner on⸗Beunet⸗Fliegen aufgeſtiegenen Ballons ihre Landung meiſten 8 der Zeuge Banholger herhalten, der nach der Weinheim hatte rn den Zug 12.30 Uhr von Wein⸗ S5el det haben, iſt das vorl auf fige Ergebnis folgendes: 1. Ballon ng„Da ſind ſie!“, die ihm und ſeinen Freunden ſeitens nach Worms zu luf Station Lache lehnte ſich zAr be reron“ gelandet 6 Uhr 35 Min. nachmitttags bei en Gipſer zuteil wurde, mich Spazierſtöcken und F Stritten bn mer aus ſeine und ſtieß mit dem Kopfe Mähren, 2.„Elberfeld“ um 5 Uhr 5 Min. in Przy⸗ bearbeſtet wurde, und als ſck üeßlich das vorrätige Stock⸗ 3.„Segler“ um 4 Uhr 50 Min. in Biſtritz, 4.„Bamler“ und Schirmmaterial in Stücken am Boden lag, bekamen er und ſeine Kollegen noch Wellenprügel zu koſten, ſodaß teils mehrtägige Arbeits ee teils Beſchränkung der A gleit bei den Mif Am meiſten fielen die Ausſagen der Aueen ins Gewicht, die alle die geſchilderten Vorgänge beſtätigten, insbeſondere war es ein Reches⸗ kandidat, der in den Angeklagten die Beteiligten wieder erkannte und damals den Eindruck gewonnen hatte, daß es ſich mun einen geplanten Heberfall gehandelt haben müſſe. Trotz dieſer belaſtenden Zeugen bleiben die bei ihren gemachten Ausſagen und wollen nicht zugeben, daß ſie f ſich an jenem Sonmtag Nachmittag in allzu großer Begeiſterung für ihre Sache zu Tätlichkeiten haben hinreißen laſſen. Das Urteil lautete gegen Ruppr echt und Schmittt auf je 2 Momate und gegen Glöckner auf 3 Mo⸗ nke⸗ 5 n g uis. Wie zu vermuten iſt, därfte die Arme⸗ ihre Erledigung noch nicht gefunden haben, ſondern auch ht, eventuell noch weitere Inſtanzen beſchäftigen. Dieſer Fall, ſo bemerkt die„Heidelb. Ztg.“, der wir dieſen Bericht entnehmen, recht zutreffend, zeigt wieder ſo recht, wie leicht Unhein angerichtet iſt; ſind doch Famikienväter dadurch betroffen, von dewen man annehmen ſollte, daß ſie von dem Leben mehr gelernt haben, als eißſen Lohnkampf au einer wüften Schlägeren auszugeſtalten. Loh kämpfe ſind ja mit unſerem heutigen Wirtſchaftsleben eng ver⸗ doch. auf beiden Seiten die Beſonnenheit mit. keinem Unmögliches zugemutet wird, ſo dürfte mam 9 auch um dieſe herumkommen. Gerade was dieſew Punkt anbelangt, ſo tet ſich hier der ſozialdemobratiſchen Partei ein großes Arbeitsfeld, denn mit wirklich aufgekhlärten Arbeitern läßt ſich unterhandeln, ne zu Ausſperrungsmaßregeln greifen gu müſſen. Und nur wenn die Arbeiter ſtatt aufgeklärt verhetzt werden, zeitigen unſere Organiſationen ſolche Auswüchſe, wie ſie uns in d dieſem Falle leider nicht zum erſten Male begegneten. Auszug aus dem Skandegamks-Begiſter für den Stadteil Neckarau. Verkündete: Johann Mandl und Maria Ruß geb. Bauer. 28. Gummiarbeiter Lud. Engelhard und Luiſe Trauthwein. 29. 80. ker Chr t. Otto Eugen Zeh und Amalie Monert. 30. r. Hch. Aug. Wilh. Adolf Volker und Anna Barbara Striehl. Mai. Kaufmann Guſt. Adolf Frey und Eliſa Luiſe Fanz. 4. Fabtikarbeiter Anton Landgraf und Anna Hofbauer. 8. pr. Arzt Dr. med. Gg. Aug. Ernſt Herm. Robert Engau und Eliſabet Brogle. April. Getraute: 28. Bautechniker Peter Jungblut mit Barbara Striehl. 30. Kaſſengehilfe Peter Wiesner mit Barbara Baro. 2* Fabrikarbeiter Anton Hruska mit Barbara Wolf. 2. Schuhmachergeßilfe Moritz Slezak mit Karoline Moravec. 9. Seiler Alexander Morſch mit Lina Wirth. April. Geborene: 6. Magazinarbeiter Joſef Ehrmann e. T. Elſa Maria. „Fahrikarbeiter Richard Florian e. S. Heinrich. Gummiarbeiter Jakob Barthel e. T. Hilda. Krahnenführer Emil Leop. Kies e. T. Georgine. Fabrikarbeiter Wendelin Knapp e. T. Creszentia Veronika. .Keſſelſchmied Joſef Daniel Brenneis e. S. Alfons Eugen. „Fabrikarbeiter Maximilian Laug e. S. Franz. „Friſeur Auguſt Wahn e. S. Erwin Wilhelm. Mai. Schloſſer Friedrich Stößel e. S. Ludwig Philipp. Wagner Karl Bernauer e. S. Eugen Eduard. Taglöhner Otto Nikolaus Leppich e. T. Anng Barb. Mari Eiſendreher Georg Roth e. T. Anna. Fabrikarbeiter Wenzl Schraml e. T. Anna. Monteur Johann Andreas Weiß e. S. Wilhelm. Schreiner Eduard Gaisbauer e. T. Thereſe. Former Karl Weckfort e. T. Hedwig. Magazinier Joſef Hennig e. S. Geſtorbe d. verw. Privatier Philipp V Vadter 86 J. d. led. berufsloſe 40 5 8 5 17 M. d. Julius, 4 M. 8 75 S Fabrikorbeiters A D. Peter. Germano, 1 J. 8— 15 T. 5 8 d. Gummiarb. Ettore Santini. 1. Karl Wilhelm, 1. J. 1 M.., S. d. Jak. Keitel. Maria Magdalena, 4 M. 9 T.., T. d. Fabrikarbeiter Mich. Schmidt. 7. Anton Adam, 5 M. 15 55., S. d. Schloſſers Joh. Gremm. 8. Anna Bauer, 4 M. 8 T. led. erküllfer Samund Neudörfer, 41 J. a. 2. Nov. 1907 d. Loſeve 8 Geshldte“ Sebunden III..50 Hasenstein& Annoncen- cſteste Ainoneel. Epedition Mann heim, 9201 fl F, Aut-Ces. A Zzu Oriainainreisen für alle Zeitunden der Welt. —— 0 IgdesNr. 5025, Flächeninhalt Abonnement: 50 Pfennig monatlich. Trägerlohn 10 Pfennig. — gufſchlag M..91 pro Quart Telephon: Redaktion Nr. 377. Durch die Poſt bezogen inkl. Poſt⸗ al. annheimer Amts⸗ und Kreisverkündigungsblatt. Nr. 84. Mittwoch, den 13. Mai 1908. 118. Bekauntmachung. Vertinsregiſter. Hekauntmachnug. Zum sofortigen Eintritt wird 79860 Ei ig von Freie[ Zum Vereinsregiſter, Band die Schiffs⸗ on betr. intt zur öffent⸗ jebracht, daß die ˖ jeberzeit loflenlos hier verabſolgt werden. Kgl. VBezirkskommando Mannheim. 12922 0 Aufforderung. Diejenigen Militärpflicht⸗ igen der Stadt Maunheim nebſt Vororten, welche an der diesjährigen Loſung teilgenommen haben, werden hiermit aufgefordert, ihren Loſungsſchein in der Zeit vom 8. bis 20. Mai 8. Is, auf der Revierpolizei⸗ wache abzuholen. 12899 Mannheim, 4. Mai 1908. Der Zivilvorſitzende der Erſatzkommiſſion des Aushebungsbezirks Mannheim. Dürr. Apeinſchiſſahrl. Nachſtehende Bekauntmachung kringen wir zur Kenutnis der Schiffahrtsintereſſenten. Mannheim, den 11. Mai 1908. Gr, Rheinbauinſpektion. Kupferſchmid. 12948 4 für die Rheinſchiffahrt zwiſchen Straßburg⸗Kehl und Fort⸗ Louis⸗Hügelsheim. Der nach der Bekanntmachung ſer Gr.Nheinbauinſpektion Karls⸗ ſuhe vom 26. Aprik 1908 bisher dei Nheinkilometer 152,8 der bad. fertellung aufgeſtellte 8 75 chauer, ſowie die Nebenwahr⸗ chauer bei Kllometer 158,0 und 156, der elſäſſiſchen Ufertellung ind heute eingezogen worden. Karlsruhe, den 7. Mak 1908. Gr. Rheinbauinſpektiou. Meythaler. Zwangs⸗erſteigerung. „Nr. 4438. Im Wege der Zwalgs⸗ vollſtreckung ſoll das in Mann⸗ heim belegene, im Grundbuche von Mannheim, zur Zeit der Einlragung des Verſteigerungs⸗ vermerkes auf den Namen der Valentin Dhein, Wirts Witwe Karoltne geb. Schindel in Mann⸗ heim, jetzt Ehefrau des Karl Marguth, Schreiner in Mann⸗ heim eingetragene, nachſtehend beſchrlebene Grundſtück am 2. Juli 1908, ag vormittags 9½ Uhr, durch das unterzeichnete Notarlat in deſſen Dienſträumen in Mann⸗ heim, B 4, 3, verſteigert werden. Der Verſteigerungsvermerk iſt am 19. Prärz 1906s in das Grundbuch elngetragen worden. Die Eluficht der Mittetlungen des Grundbuchamts, ſowie der übrigen das Grundſtülck betreffen⸗ den Nachwelfungen, insbeſondere der Schätzungsurkunde iſt jeder⸗ mann geſtattet. Es ergeht die Auſſorderung, Nechte, ſoweit ſie zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungs⸗ vermerkes aus dem Grundbuch nicht waren, ſpäteſtens im Verſteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzuntelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht, glaub⸗ haft zu machen, widrigenfalls ſit hei der Feſtſtellung des geringſten Gebotes nicht berückſichtigt und bei der Berteilung des Verßeiger⸗ Angserlöſes dem Anſpruche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden. Diejenigen, welche ein der Ver⸗ en haben, werdeif aufgefordert, vor der Erteilung des Zuſchlags die Aufhebung oder einſtwellige Ein⸗ ſtellung des Verfahrens herbei⸗ widrigenfalls für das echt der Verſteigerungserlös an 2 die Stelle des verſtsgerten Gegen⸗ ſtandes tritt Beſchreibung des zu verſteigernden Grundſtückes: Grundbuch von Manuheim, Band 284, Heft 26, Beſtandsver⸗ zeichnis I. 79844 Zar 6à am Hofraite, Wallſtabiſtr. Nr. es und Seckenheimerſtraße Nr. 48. Hierguf ſteht ein unterkellertes pierſiöckiges Wohn⸗ und Wirt⸗ ſchaftsgebäude mit ſolchem Flü⸗ gelbau nach der Seckenhelmer⸗ raße und pierſtöcigem Vorbau nach dem Hof nebſt einnöcktgem Abtirittsgebäude mit Piſſolr als Querbau, 1 u Mk. 84000.— Hierzu Zubehörſtücke im Werte von M. 2272.— Mannheim, 29. April 1908. Großh. Notariat II kapital beträgt 50 000 Mark. III,.⸗Z. 36, wurde heute eingetragen:„Der Verein „Jüdiſche Frauenvereini⸗ gung“ Mannheim. 12951 Mannßbeim, 12. Mai 1908. Broßh. Amtsgericht 155 Vertinsregiſter. Zum Vereinsregiſter, Band III,.⸗Z. 35, wurde heute eingetragen: Der Verein„Ar⸗ beitsnachweis der Indu⸗ ſtrie Mannheim⸗Ludwegs⸗ hafen“ in Mannheim. 12952 Mannheim, 12. Mai 1908. Zum Handelsregiſter B, Band VII,.⸗Z. 23 wurde heute eingetragen: Firma „Immobilien⸗Geſellſchaft Mannheim⸗Nord mit beſchränkter Haftung“, Mannheim, Dammſtraße 20. Gegenſtand des Unternehmens Grundſtücken ſowie die Be⸗ bauung und Beleihung von ſolchen. Die Geſellſchaft iſt befugt, ſich an gleichartigen oderähnlichen Unternehmungen zu beteiligen. Das Stamm⸗ Geſchäftsführer iſt Wilhelm Würth, Architekt in Mannheim. Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung. Der Geſellſchafts⸗ vertrag iſt am 9. Mai 1908 feſtgeſtellt. Die Geſellſchaft beſtellt einen oder mehrere Geſchäftsführer. Sind mehrere Geſchäftsführer beſtellt, ſo wird die Geſellſchaft durch zwei Geſchäftsführer oder durch einen Geſchäftsführer und einen Prokuriſten vertreten. Die Bekanmtmachungen der Ge⸗ ſcha l erfolgen im Deut⸗ chen Reichsanzeiger. 12958 Mannheim, 12. Mai 1908. Großh. Amtsgericht. Handeloregiſler. Zum Handelsregiſter B, Band V,.⸗Z. 9,„Gebr. Mellinghoff, Geſellſchaft Maunheim, als Zweignieber⸗ laſſung, mit dem Hauptſitz in Mülheim Ruhr, wurde heute eingetragen: Die Zweignieder⸗ laſſung Mannheim iſt aufge⸗ hoben, die Firma dahier er⸗ loſchen. 12950 Mannheim, 7. Mai 1908. Großh. Amtsgericht I. Imangsverſteigerung. Nr. 1019. Im Wege der Zwangs⸗ vollſtreckung ſoll das in Gemark⸗ ung Philtppsburg belegene, im Grundbuche von Phllippsburg 125 Zeit der Eintragung des erſteigerungsvermerkes aluf den Namen ves Friebr. Schlagint⸗ weit, Archttekt in Karlsruhe und deſſen Ehefrau Anna Marie eb. Sattler eingetragene, nach⸗ am Mittwoch, 3. Juni 1908, vormittags 57˙11 Uhr, durch das unterzelchnete Notariat im Rathauſe zu Philippsburg verſteigert werden. Der Berſteigerungsvermerk iſt am 28. März 190s in das Grund⸗ buch eingetragen worden. Die Elnſicht der Mittellungen des Grundbuchamts ſowie der übrigen das Grundſtück betreſſen⸗ den Nachweiſungen, insbeſondere der Schätzungsurkunde iſt jeder⸗ mann geſattet. Beſchreibung des zu verſleigernden Grundſtücks: Grundbuch von Phillppsburg, Band 1, Heſt 8, Beſlaudsver⸗ Darauf ein zweiſtöckiges Wohn⸗ haus(Gaſthaus zum Epfihorn) mit gewölbtem Keller und Über⸗ bauter Einſahrt, ein einſtöckiger Tanzſaal mit gewölbtem Keller, und eln einſtöckiger Saalanban, eln 11 mit Küche, Waſchküche und Zimmer, eine Schener und Stall mit gewölb⸗ tem Keller und eingebauten Abort, ein Schopf mit einge⸗ bauter Abortanlage und ein einſtöckiges Aborkgebäude eſs Nr. dos, abſs. 392a. Auf Grund⸗ flück Lgb.⸗Nr. 392 haftet die Schildgerechtigkeit zum Einhorn als Reatrecht Ii. Grundbuch B. 7, Nr. 307, S. 988. Schätzung Mk⸗ 58 850 elnſchließlich 15 8850 M. bewer⸗ teten Zubehörſtücke. Philippsburg, 15. April 1908. als Vollſtreckungsgericht: Dr. Elſaſſer. iſt: Der An⸗ und Verkauf von B mitbeſchränkterbaftung“ B ehend beſchriebene Grundſtilc — Einfangen herren⸗ loſer Hunde belr. Eingefangen und bei Adolf Heckert, Arbeiter, Rheinhäuſer⸗ ſtraße 62 untergebracht: ein herrenloſer Hund. Race: Schottiſcher Schäfer⸗ hund. Geſchlecht: männlich. Farbe: rotgelb mit weißem Hals. In dem Tieraſyl ſind die nachverzeichneten herrenloſe Hunde untergebracht: Race: Fox⸗Terrier auf den Namen„Beſſi“ hörend. Ge⸗ rauhhaarig. Race Schnauzer. Geſchlecht: männlich. Farbe: grau. Race: Aredal⸗Terrier. Ge⸗ ſchlecht: männlich. 12954 Mannheim, 12. Mai 1908. Großh. Bezirksamt: Polizeibirektlion. Genoſsenſchaftsregiſter Zum Genoſſenſchaftsregiſter Band I,.⸗Z. 24„Konſum⸗ verein Ilvesheim einge⸗ tragene mit beſchränkter pflicht“ in Ilvesheim, wurde heute eingetragen: Weber und Bernhard Zeh ſind aus dem Vorſtande ausge⸗ ſchieden; Friedrich Hofmann, Buchdrucker in Avesheim, wurde als Geſchäf'sführer, Jo⸗ hann Crönlein, Bäcker in Jlves⸗ Pand als Caſſier in den Vor⸗ tand gewählt. 12949 Mannheim, 11. Mai 1908. Großh. Amtsgericht 1. 9 3,4 0 3, 4 Große Verſteigerung n meliem Verſtelgerungs⸗ nl verſteigere im Auſiegg 95 nachm ½8 Uhr 1 ſchoͤne Schlaffimmer⸗Eſurich⸗ + 2 Betten, 1 Spiegelſchrauk 1 Waſchtoilette, mlt Spfegel, 2 Nachttiſche, 1 Sekrelär, 1 Garnſ. lux mit Seſſel, 1 Schreibiſſch, 1 Pianino, Waſchtiſche, Nachttiſche, Bilder, Spiegel, 1 Motorrad, Damenfahrrad, Büfelt, Stühle, Silberſchränkchen u. a. Uebernehme jeden Poſten Mödel oder Ware zum verſtei⸗ gern und gegen har. N à, 11. 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