0 ſof. 200 Mhe möbl. l Sdöe od. 2 12651 ah, höller 2787/ möb⸗ ohhe 22821 mmek ekrn 201ʃ6 p. U, zöbl. fden 0894 l elten Maut 1a. (Badiſche Volkszeitung.) Abonnement: 20 Pfennig monatlich. Beingerlohn 28 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ aniſchlog M..4a pro Quartal. Einzel⸗Nummer 8 Pfg⸗ der Stadt Mannheim und Amgebung. (Mannheimer Volksblatt.) Badiſche Neueſte Nachrichten Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim“ Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ Anabhängige Tageszeitung. mahmen. Drugarbelten 841 Oie Colonel⸗Zeile.. 28 Pfg⸗ Geleſeuſte und verbreitetſte Zeitung Täglich 2 Husgaben Eigene Nedaktionsbureaus Nedaktn 877 Auswärttge Inferate 30 in Maunheim und Umgebung.(ausgenommen Sonntag) in Berlin und Narlsruhe. Erpeditton und Verlags⸗ Die Reklame⸗Zeile 1 Mark Schluß der Jnſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 5 9 Uhr, fiir das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. aeee, Nr. 280. Montag, 18. Mai 1908. Elbendblatt.) Taft oder Rooſevelt. (Von unſerem Newyorker Korreſpondenten.) .d. Newyork, 8. Mai. Die Frage, wie ſteht es mit der Ausſicht der republi⸗ kaniſchen Partei auf den Sieg in der kommenden Präſidentenwahl, iſt heute faſt mit der Frage, welche Ausſicht hat William Soward Taft, der Nachfolger des Präſidenten Rooſevelt zu werden, identiſch geworden. Denn noch den Berichten, die aus allen Teilen des Landes kommen, iſt es eine ausge Sache, daß der Herr allen ſeinen Mit⸗ bewerbern weit voraus iſt und daher auf die Nomination in Chicago rechnen kann. Welches ſind nun die feindlichen Jaktoren, die gerade gegen dieſen Kandidaten ins Gewicht ſallen, die Faktoren, die für die Partei das Riſiko bilden, wenn ſie Taft als ihren Bannerträger erwählt? Wir wollen ſie aufzähler und kurz erklären. Taft hat das geſamte Negervotum gegen ſich. Die Schwarzen zählen an die 10 Millionen und bilden daher keinen verächtlichen Bruchteil der Wählerſchaft. Aus früheren Freunden der Partei ſind ſie zu ihren Feinden ge⸗ worden. Alle Mittelchen, die Rooſevelt, um der lieben Stimmen willen, nachträglich angewandt, die Verſöhnung wieder herbeizuführen, ſind fehlgeſchlagen. Und Taft iſt Rooſevelts Kriegsſekretär. Außerdem bildete ſich ſchon feit langer Zeit in der Partei im Süden eine Kluft, die unüberbrückbar erſcheint. Die Republikaner ſind da den Spuren der Demo⸗ kraten gefolgt und haben die ſogenannte„lilienweiße“ Be⸗ wegung zu ihrer eigenen gemacht. Die Schwarzen wurden in bielen Orten ganz von den politiſchen Verſammlungen aus⸗ geſchloßſen, wodurch die Partei in den Staaten, in denen die Neger ſehr zahlreich find, paraliſiert iſt. Die Republikaner bedauern jetzt, daß die Gründer der Partei mit der Befreiung und Emanzipierung der Sklaven gleich ſo weit gegangen ſind, und möchten daher rückgängig machen, was noch rückgängig zu machen iſt. Taft hat gegen dieſe Strömung in ſeiner Partei noch niemals Stellung genommen, ſo daß die Neger auf ihm den Spruch anwenden: Wer nicht für mich iſt, der iſb wider mich. Wäre nun Taft ein Mann, der, wie einſt und bielleicht auch heute noch Rooſevelt, das ganze Land mit ſich ſortreißen könnbe, ſo hätte dieſe Gegnerſchaft der Schwarzen wenig zu bedeuten. Kann er das aber nicht, ſo muß ſie ſchwer ins Gewicht fallen. Vielen Männern kommt es ſehr widerlich vor, daß die ganze große Maſchine der Bundesregierung mit Rooſevelt an der Spitze für dieſen Kandidaten arbeitet. Die„Ernennung“ des Nachfolgers von oben herab gefällt den demokratiſchen Naturen nicht und es iſt gar kein unbedeutendes Element in der Partei, das dieſe Beeinfluſſung der einzelnen Partei⸗ organiſationen ſehr unangenehm empfindet und ſcharf tadelt. QAullem Anſchein nach wird auch in dieſer Kampagne das Geld wieder eine große Rolle ſpielen. Trotz der Rieſen⸗ ſkandale, die da in den Rooſevelt⸗ und MeKinley⸗Wahlen auf⸗ 7 iſt die Oeffentlichkeit der Lampagne⸗ Kontributionen nicht vorgeſehen, ſo daß die Korruption durch die großen Geldintereſſen wieder ruhig im Dunkeln arbeiten kann. Viel böſes Blut haben auch die republikaniſchen Parteimachinationen in Ohio, dem Heimatſtaate Tafts, gemacht. Um die Gegner ſeiner Kandidatur dort niederzuwerfen, haben die Republikaner dem verhaßten und geſchwächten„Boßtum“ Konzeſſionen gemacht, die dieſes wieder aufleben ließen. Unter dieſem Boßtum iſt die faſt abſolute Herrſchaft einzelner Männer zu verſtehen, die ſich beſonders in der Lokal⸗ und Munizipalpolitik fühlbar macht. So ein Boß beherrſcht die Stadt, bringt ſeine Jammer⸗ kreaturen in die Aemter und durch dieſe wird ihm die ganze Politik nichts anderes als die milchende Kuh, die ihn mit Butter verſorgt. Rooſevelt und die großen„Reformatoren“ ſind auffallend zahm geworden. Von Wafhington aus kommt ſogar die Nach⸗ richt, daß man mit den Truſts einen geheimen Frie⸗ den geſchloſſen hat, damit ſie, dieſe allmächtigen Körper⸗ ſchaften des Landes, deren Geſchäftsintereſſen beſonders durch den räuberiſchen Hochzoll ſehr eng mit der Politik verbunden ſind, Tafts Kandidatur unterſtützen. Und es ſieht ganz ſo aus, als ob dieſe Anſchuldigung wahr ſei. Wallſtreet iſt heute eher für Taft als für jeden anderen Kandidaten. Von den alten Drohungen gegen die Geldariſtokratie, gegen die „verbrecheriſchen Reichen“, hört man nicht mehr viel. Das große Megaphon im Weißen Hauſe iſt ſtille geworden. Auch Rooſevelt iſt zuletzt nur ein Politiker. Er mag nicht für irgend eine Sache untergehen. Auch ihm iſt es vor allem die Hauptſache, daß die Partei am Ruder bleibt. Taft hat mit der feſten OpPpoſition der ganzen organiſierten Arbeit im Lande zu rechnen. Daß er in früheren Jahren als Bundesrichter einige ungünſtige Entſcheidungen gegen ſie abgegeben hat, können ihm dieſe ſtraff organiſierten Vereinigungen nicht vergeſſen. Beſonders gefährlich dürften Taft ſeine Freunde im Staate Newyork werden, ohne deren Gunſt ein Kandidat kaum auf den Sieg rechnen darf. Gouverneur Hughes hat hier ſeine Anhänger, die ihn gern im Weißen Hauſe ſehen möchten. Dieſer Beamte kämpft jetzt mit Herz und Seele gegen die Rennwetten, die er um jeden Preis unterdrücken will. Der ganze Staat iſt darüber in zwei Lager geſpalten, der Staatsſenat, der über die Frage abſtimmte, ſogar genau in zwei Hälften, ſo daß dem Gouverneur zur Durchführung ſeines Lieblingsplanes nur eine Stimme fehlte. Für das Volk hat der Streit dieſelbe Bedeutung wie etwa die Zirkus⸗ frage im alten Rom. Des Gouverneurs Gegner ſind aber die Freunde Tafts und das ſtempelt ihn in den Augen vieler Wähler als den Mann des Syſtems, das um jeden Preis die Pferderennen mit dem korrupten Spiel, das ſchon mehr Familien ruiniert hat wie irgend ein anderes Laſter, un⸗ angetaſtet ſehen wollen. Millionäre wie Belmont und Keene ſind Zentralfiguren in dieſem Kampfe. Taft iſt alſo heute der Mann, den ſeine Partei wahrſchein⸗ lich auf den Schild erheben wird. Wie aber, wenn dieſer Mann aus den angeführten Gründen im letzten Augenblicke Pariſer Brief. RK. Paris, 11. Mai. Ueber den Rückgang der Geburten in Frankreich iſt ſchon viel beſprochen und geſchrieben worden. Der kürzlich im„Matin“ deröffentlichte ſtatiſtiſche Bericht des Seine⸗Deputierten Meſſimy weiſt ziffermäßig den, ſpeziell in den beiden letzten Jahren ſo rapiden Niedergang nach und betont überdies, daß der ſtets ab⸗ nehmenden Zahl von Geburten eine größere Sterblichkeitsziffer gegenüberſteht. Dem Artikel zufolge hat die Anzahl der lebend zur Welt gebrachten Kinder in den letzten achtzig Jahren ſtetig abgenommen. Eine Ausnahme bildeten nur die Jahre nach den Kriegen mit Italien und Deutſchland. Von 1825—1875 war die Abnahme der Geburten nur eine mäßige Beiläufig 25000 innerhalb fünfzig Jahren; alſo gegen 500 fährlich. Von 1876 bis 1900 hat ſich dieſe Abnahme bedeutend ver⸗ ſchärft. In fünfundzwanzig Jahren iſt man von 976 000 auf 880000 heruntergekommen; alſo eine jährliche Abnahme von 4000 Kindern. Seit dem Jahre 1900 wurde der Niedergang noch raſcher und ſchroffer. Im Laufe von ſieben Jahren iſt die franzö⸗ ſiſche Natalität von 860 000 auf 774 000 geſunken, was eine jähr⸗ liche Abnahme von 12 000 bedeutet. Das Jahr 1907 hat den Rekord erreicht. Im letzten Jahre baben in Frankreich 774 000 Kinder das Licht der Welt erblick um 39 000 weniger als im vorhergegangenen Jahre. Dieſer Rück⸗ dang iſt jedoch keineswegs die FJolge einer Epidemie oder der all⸗ gemeinen ſanitären Zuſtände. Innerßalb des neunzehnten Jahrhunderts war die jährliche Geburtsziffer in Frankreich nie unter 800 000 geſunken. Dank r Verbeſſerungen der Hhgiene hat ſich die Altersziffer ſtetig erhöht, ſo daß trotz der Abnahme der Geburten bis zum Jahre 4906 die franzöſiſche Bevölkerung an Kopfzahl zugenommen hat. Dieſe Vermehrung vollzog ſich allerdings recht langſam, denn während Frankreich kaum 50000 Einwohner gewann, hatte Deutſchland und Rußland eine Zunahme von einer Million, Italien und Oeſterreich von je einer halben Million Einwohner zu verzeichnen. Doch wie beſcheiden auch immer dieſer Zuwachs war: heute hat Frankreich nicht einmal einen ſolchen aufzuweiſen. Im Gegenteil: die Sterblichkeitsziffer(793 000) im Jahre 1907 überſteigt nahezu um 20 000 jene der Geburten. Während alſo alle Nationen der Erde, ohne Ausnahme, ſich verdichten, iſt die franzöſiſche Nation die einzige, welche ſich ab⸗ ſchwächt, ſich verringert und welche— wenn nicht Geſetz und Sitten ſich gründlich ändern— mit der Zeit notwendig ver⸗ ſchwinden muß. Die Zahl der Geburten hat beſonders ſeit dem Jahre 1875 abgenommen und ſeit dieſer Zeit datiert auch die Abnahme der Eheſchließungen von Perſonen im Alter von 25—80 Jahren. Die Verringerung der Geburten hat naturgemäß eine verminderte Anzahl ehewilliger junger Leute zur Folge. Es wird ſicherlich eine Zeit kommen, in welcher aus dem einen oder andern Grunde dem Uebel wird geſteuert werden. Vorderhand iſt die Kriſe eine ſehr ernſte. Vom militäriſchen Standpunkt aus dürfte Frankreich in 15 bis 20 Jahren ſeinen Effektivſtand um 50 000—60 000 Mann ver⸗ ringert ſehen. Dieſer Gefahr könnte man begegnen, indem man eine größere Truppenaushebung bei den Eingeborenen von Tunis und Algier bewerkſtelligt⸗ Inbezug auf die intellektuelle und wirtſchaftliche und wirt⸗ ſchaftliche Entwicklung iſt nach Anſicht des Deputierten Meſſimy die Gefahr einer Entkräftung Frankreichs noch bedeutend größer. Mr. Meſſimy empfiehlt zur Bekämpfung derſelben drei wirkſame Mittel: No. 1. Die Entlaſtung kinderreicher Familien von allen direkten Steuern, da ſie mehr als andere an Verzehrungsſteuer leiſten. No. 2. Indem man das Leben jener Neugeborenen Kraft verlöre und die öffentliche Meinung zum Schluſſe käme, daß die Partei mit ihm nicht gewinnen kann? Da bliebe als der Retter in der Not nur Theodore Rooſevelt übrig, und wer weiß, ob es nicht ſein Traum iſt, daß ſich nicht noch im letzten Momente die ganze Partei in einem großen Hülferuf an ihn wendet, ſie noch einmal zum Siege zu führen, wie er es ſchon zweimal ſo glänzend getan hat. Tatſache iſt, daß dieſer merkwürdige Mann heute immer noch mächtiger und einflußreicher iſt wie irgend ein anderer Mann, der in den Staaten einen Namen hat. Dieſe abſolutiſtiſche Natur iſt immer noch des Volkes„Teddy“. Rooſevelt, dem Impulfſiven, werden alle Fehler verziehen. An Rooſevelt, der es ſo wohl verſteht, Ehrlichkeit als die beſte Politik zu betreiben, glauben ſie immer noch. Politische Uebersſcht. * Maunheim, 18. Mai 1908. Das Zeutrum in Weſtpreußen. Aus Weſtpreußen wird uns geſchrieben: Es erregt begreiflicherweiſe das Unbehagen der„Köln. Volksztg.“, daß der Ausſchuß der Zentrumspartei des Wahlkreiſes Neuſtadt⸗Karthaus⸗Putzig ſeinem Bedauern Aus⸗ druck gab über die Weiſung des Parteivorſtandes von den Kompromiß mit den deutſchen Parteien zurückzutreten. Ebenſo unſympathiſch iſt den weſtdeutſchen Polenfreunden der Um⸗ ſtand, daß die maßgebenden Zentrumsmänner des Wahl⸗ kreiſes Konitz⸗Schlochau⸗Tuchel mit den deut⸗ ſchen Parteien gegen die Polen zuſammen gehen. Es ſind darum mehrere Zentrumsparlamentarier mobil gemacht, die dieſer Tage in Danzig Konferenzen abhalten, um die Aus⸗ dehnung des Wahlkartells zwiſchen Polen und Zentrum auf ganz Weſtpreußen durchzuſetzen. Es iſt auch zweifellos, daß ein dahingehender Beſchluß gefaßt werden wird, für ebenſo zweifellos möchten wir es jedoch halten, daß der allergrößte Teil der katholiſchen Wähler ſolcher Parole nicht folgen wird. Wenn in Danzig die Freiſinnigen die Kandidatur Karuth fallen laſſen mußten, weil deſſen polenfreundliche Haltung den Un⸗ willen der freiſinnigen Wähler erregt hat, ſo wiſſen auch die katholiſchen Deutſchen, ſo weit ſie nicht dem„Weſtpr. Volks⸗ blatt“ blindlings folgen, was ſie von den Polen zu halten haben. Unvergeſſen ſind die wilden Angriffe gegen die Biſchöfe Redner und Roſentreter, unvergeſſen die Ausfälle gegen die„minderwertigen Daiczkatholiken“. Die„Gazeta Grudziondzka“ ſteht mit ihrer fortgeſetzten Bekämpfung der katholiſchen Geiſtlichen ja nicht allein, alle polniſchen Blätter Weßpreußens bemühen ſich, ihr hierin erfolgreiche Konkurrenz au machen. Man braucht nur ein Jahrzehnt zurückzublicken, damit man erkennt, wem die Schuld daran beizumeſſen iſt, daß heute auch in unſerer Provinz Zuſtände herrſchen, wie man ſie in Poſen und Oberſchleſien hat. Hier in Weſtpreußen freilich iſt die Erinnerung an die„Segnungen“ polniſcher Herrſchaft lebhafter als in anderen Teilen der Oſtmark. Hier iſt auch die Zahl der deutſchen Katholiken größer als in Poſen ſchützt, die, ſei es nun infolge der Ignoranz ihrer Eltern oder infolge materiellen Elends, nur ein paar Monate lang ihr ſchwächliches Daſein friſten. Durch eine Erweiterung der Wohl⸗ fahrtseinrichtungen für Kinder könnte man jährlich 60000—89 000 Kindern das Leben retten. No. 3 Indem man dem Beiſpiel der Vereinigten Staaten folgt und die Naturaliſation, die Erlangung des franzöſiſchen Bürgerrechts den 1 200 000 odere 1 500 000 in Frankreich anſäſſigen Fremden leichter zugänglich macht. In der letztvergangenen Woche ſtarben in Paris zwei be⸗ deutende Männer: Chamberland, der unermüdliche Mitarbeiter Paſteurs und Ludwig Haléoy, Offenbachs geiſtvoller Librettiſt. Ehamberlands Name iſt erſt in die Oeffentlichkeit gedrungen, als er ſich mit der brennenden Tagesfrage: der Sterkliſation des Waſſers, beſchäftigte. Ein jeder kennt hier heutzutage den Chamberland'ſchen Filtrierapparat; die wenigſten aber wiſſen, oder laſſen ſich träumen, wie ſchwierig dieſes Problemſtudium war und daß nur tieferſte Forſchungsarbeit zu dieſem Ergebnis führte. Chamberland war Mitglied der Akademie der Wiſſenſchaft; er ließ ſich aber nur ſelten bei den Sitzungen blicken, da ſeine zahlreichen Laboratoriumsarbeiten ſeine ganze Zeit in Anſpruch nahmen. Als Duclaux ſtarb, erklärte Roux, nur in Gemeinſchaft mit Chamberland die Leitung der Inſtituts Paſteur übernehmen zu wollen. Die moderne Chirurgie hat Chamberland in neue Wege gewieſen. Nach der Anſicht dieſes vortrefflichen Gelehrten ſind die in der Luft befindlichen Mikroben nicht die ſchlimmen Krankheitserreger und daher weniger beachtenswert. Hingegen iſt die Steriliſation der operierenden Hände, wie der Inſtrumente und der Verbände von immenſer Wichtigkeit. Chamberland iſt der Schöpfer der Desinfektionskammern, wiz der ſelbſttätigen Desinfektionsapparate. Auch um die Landwirtſchaft hat er ſich große! worben, indem ſeine Methoden verſchiedene Vie ſpielsweiſe die Peſtblatter, ſo wirkſam bekämpften, daß dieſe um mehr höchſt ſelten auftreten. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 18,— Danzig eine polenfre jaffen, dann iſt es die höchſte gach Poſe Vorbild auch hier Katholiken zu ſchaffen der aufnimmt. rf, wie wir die Stimmung in den eutſchen katholiſchen Kreiſen Weſtpreußens kennen, nur eines Aufrufes, um ſofort Tauſende gut deutſch geſinnter katholiſcher ner um das neue Banner zu ſcharen. Will das Zentrum vor den dann 115 ihm ſehr deutlich ge⸗ eine ſolche Politik 15 Platz iſt. n von 9eb„Köln. V organ ö den alten Verein cän die deutſchen Katholiken unſerer Provinz durchaus p olniſchen Wagen ſpannen, hier fü die He r verlaſſen. Wahlbeeinfluſſung durch einen katholiſchen Geiſtlichen. IJi Zweiten württembergiſchen Kammer hatte man am Mittwoch mit Wahlanfechtungen, beſonders mit der andtagswahl in Geislingen, zu befaſſen. Die Wahl wurde hauptſächlich aus folgendem Grunde angefochten: In Wieſenſteig hatte der dortige katholiſche Stadtpfarrer Dr. Roth in einer Wahlverſammlung des Zentrums zu den Wählern geſagt:„Wenn ihr einſt droben zuſammen⸗ kommt, ſo werdet ihr belohnt werden dafür, daß timme abgebt für die Partei, Religion und Frömmigkeit ein⸗ itt.“ In der Wahlprüfungskommiſſion waren zweierlei Anſchauungen zum Wort gekommen. Während der Mitbericht⸗ erſtatter Haußmann dafür eingetreten war, daß die Wahl wegen Angehöriger der Wähler für ungültig erklärt werden müſſe, bertrat d der ſozialdemok raliſche Abgeord⸗ nete Hildenbrand als Berichterſtatter den Standpunkt, man ſich al lerbiner an der Grenze des geſetzlich Zu⸗ läſſigen befinde, daß aber ein Grund zur Ungültigkeits⸗ erklär rung nicht vorliege, da nicht nachzuweiſen ſei, daß Stadt⸗ pfarrer Dr. Roth über die Verſam mlung hinaus einen Druck auf die Stimmabgabe der Wähler ausgeübt habe. Die Kom⸗ miſſion hat in ihrer Mehrheit ſich auf die Seite des Abgeord⸗ en Hildenl brand geſtellt und folgenden Beſchluß vorgelegt: Die Wahl des Schuhmachermeiſters Herbſter in Wieſenſteig Abgeordn von für gültig zu erklären Regierung zu erſuchen, die geeigneten Schritte zu islaſſungen von Geiſtlichen, die wie diejenige des rers Dr. Roth von Wieſenſteig unter Ankündigung Siigfen oder Belohnungen die Freiheit der Wahl änken geeignet ſind, bei den öffentlichen Wahlen ib Nach längeren Auseinanderſetzungen, in denen Zentrums zugegeben werden mußte, daß die Volksztg.“ und zn der S — ihr jetzt eure die für Je8 weſen ſei, wurde die Beſchlußfaſſung über den Kommiſſions⸗ antrag vertagt. Wahlterrorismus der Sozialdemokratie. Den Wahlterrorismus beabſichtigt die Sozialdemokratie uUf der ganzen Linie in Anwendung zu bringen. Aus einem Artikel des Genoſſen Emil Kloth in der„Neuen Zeit“ geht hervor, daß es ſich bei bekannt gewordenen Androhungen des Boykotts gegen Gewerbetreibende und Kaufleute, die nicht ſozialdemokratiſch ſtimmen keineswegs um gelegentliche handelt, ſondern daß man dieſes Zwangsmittel benutzen will. Kloth ſchreibt nämlich in einem ktik bei den Landtagswahlen“ wörtlich: Reſſiſtenz“ wird unanwendbar im bpolitiſchen ge die Beamten und Arbeiter der ſtaatlichen icht mitmachen. ſind mög⸗ Zweifel auch eindrucksvoll, können aber aus naheliegen⸗ Rich ht inſzeniert werden. Wohl aber beſtehem zen Jaſſtoe Verkehrsbe lich u der Oeffentlichkeit der Stim m⸗ je unſere wirtſchaftliche Macht auf bonuns abhängigen WMähler in der konſequen⸗ teſtet Weiſe auszuüben, als die öffentlich e 2 zahl von der Regierung und den maßgebenden Parteien lediglich zum Zwecke der Einſchüchterung der von ihnen abhängigen Wähler aufrechterhalten wird. Wir befinden uns in Notwehr, und da heißt es:„Auge um 70 Auge, Zahn um Zahn. Drohung mit ger, um i durch die V Wovor man ſich aber hüten ſoll, das iſt die er Gründung von Konſumvereinen an die Kleinbür⸗ irtſchaftliche Exiſtenz zu untergraben. Nicht nur, daß irklichung ſolcher Drohungen Gerechte und Ungerechte en Geſchäftsleuten getroffen würden, was beim bermieden werden kann, ſondern mit ſolchen Drohungen man viel Her d des Getrollten, weil ſich die eute ſagen, daß ſelbſt bei ihvem politiſc ſerem Sinne die Arbeiter nicht von der Gründung und Aus⸗ d Ii un breitung der Konſumgenoſſenſchaften Abſtand nehmen werden, da guten Zwecks wegen trotzdem gegründet werden. Durch ſtellung, wodurch ihre gekräftigt wird. Denn! Partei die beſte Deckung Hier wird alſo o 1 fskraft hieb war ſchwächt, 03 en bekannt, daß die zialdemokraten genau dieſelbe Wah e üben wollen, die ſie mit Recht auf das ſchärff ei den Konſervativen ede Ueber die Neſelzt der Arbeiterverſicherung ffe bee te nach den Plänen der Reichsregierung macht das„Zentral⸗ blatt für das deutſche Baugewerbe“ Mitteilungen, die im weſentlichen folgendes beſagen: Die vorhandenen Arten der Kaſſenorgamiſation, die ſich bewe Paſſen i, ſollen en und in den Rahmen der Neu lorganiſation hinein beibehalten, jedoch ſoll Auf ihren Zuſammenſchluß mit Nachdruck hingewirkt werden. Für die Verſicherung der Landarb 5 werden Landkrankenkaſſen vorgeſehen, die Gemeindekrankenlaſſen⸗ verſicherung geht ein. Die Beiträge zur Krankenver⸗ ſicherung ſollen je zur Hälfte von den Arbeitgebern und Arbeitnehmern aufgebrach Trotzdem ſoll von den letzteren bei der Beſchlußfaſſi enunterſtützungen und Beiträge zwei Drittel, den erſteren nur ein Drittel der Stimmen zuſtehen. Die Krankenkaſſenvorſtände erhalten einen un⸗ parteiiſchen Vorſitzenden. e Krankbenkaſſen im Bezirk einer unteren Verwaltur igsbehörde werden zu einem Ver bände zuſammengeſchloſſen. Dieſer bildet die Lokalinſtanz; ſie ſoll die Funktionen eines gemeinſamen Unter⸗ baues der Unfall⸗, Sualden ⸗und Hinterl bliebenenverſicherung in ſich ber igen und die Aufſich hörde der ankertaffen, 5 regelmäf ge Spruch⸗ und Beſchlußbe 1 Inſtanz für d geſamte Gebiet der bild den, und endlich alle bis⸗ herigen Obliegenheiten der unteren Verwaltungs⸗ und ſonſtigen ört⸗ lichen Behörden übernehmen. Verſicherungsamt hrt he Sie heißen und der unteren Verwaltung rde angegl liedert werden. Zur Beſetzung der Spruchaus Verſi igsam ites 5 wird * 5 die gleiche Zahl von Vertretern der 2 gewählk Sowohl auf dem Gebiete! 9 g auf dem der Invaliden⸗ und Hinte e erung fällt dem Verſicherungsamt die Feſtſtellung der geſetzlichen Entſch ädigungen zu. Ferner ſoll demſelben die Entſcheidung auf alle Beſchwerden über⸗ tragen werden, über die jetzt von den Regierungspräſidenten oder dem Reichsverſicherungsamt zu entſcheiden iſt, alſo Beſchwerden im Sachen des Genoſſenſchaftske 3, Beitragsbeſchwerden, Gefahren⸗ tarifbeſchwerden ufſw. Dem Verſicherungsamt ferner die Be⸗ ſtimmung darüber übertragen, ob die Berufs 1 7 oſſenſchaft zur Ueber⸗ nahme des Heilverfahrens während der erſten d hn Wochen nach 3u cherten wi auch dem Unfall oder zur Anwendung der Heilanſtaltspft e verpflichtet iſt. Die jetzigen Schiedsgerichte werde 1Oberver⸗ ſicherungsämtern ausgeſtaltet, deren Vorſitzender, Direktor des Oberperſicherungsamts, die Befähigung Zum eren Verwal⸗ tungsdienſt oder Richteramt beſitzen muß. Die Oberverſicherungs⸗ ämter werden an die höheren Verwaltungsbehörden(Regierungen, Berlin: Polizeipräſident) angelehnt; ihre Begirke decken ſich deshalb mit denjenigen der vorgenannten Behörden. Die 33 ämter bilden die zweite Inſtanz hinſichtlich aller Zweige der Arbei⸗ kerverſicherung für alle Entſchendungen des Verſicherungsamts ſo⸗ wohl bezüglich der Emtſchädigungsfeſtſtellungen wie auch der Be⸗ ſchwerden. Gegen die Embſcheidungen des Oberverſicherungsamtes ſteht das Rechtsmittel der Revifion an das Reichsverſicherungsamb zu. In Streitigkeiten aber, in denen es ſich um das Heilverfahren, das Sterbegeld, um die Frage, ob ein Unfall vorliegt, ob derſelbe erwieſen iſt, oder der Unfall eine verſicherungspflichtige Perſon betroffen hat, ob der Anſpruch verjährt oder der Unfall bei Begehung von Verbrechen eingetreten iſt, ob der Jahresarbeitsverdienſt zu⸗ treffend berechnet iſt, wird die Reviſion überhaupt ausgeſchloſſen. Dasſelbe geſchieht aber auch, wenn es ſich um die anderweite Feſt⸗ ſtelli ung der N nach Eintritt einer Veränderung der Ver⸗ hältn iſſe! and eizeh 9 n 1+ 1 Tragung der Koſten anbelan eſe in der für das Verſicherungsamt den Berufsgenoſſen⸗ 155 und den Landesberſi herungsanſtalten, für das Oberver⸗ ſicherungsamt dem Staate und für das Reichsverſicherungsamt dem Reiche(für die Landesverſicherungsämter den betreffenden Bundes⸗ verbleiben. Die Krankemaſſen ſollen zur Tragung der Koſten des nicht herangezogen werden, vielmehr die , ſo ſoll Verſicherungsamtes Berufsgenoſſenſchaften und Verſicherungsanſtalten auch diejenigen Koſten übernehmen, welche die Krankenberſicherung den Verſiche⸗ rungsämtern verurſacht. Es bleibt abzuwarten, ob die Mitteilungen des Fach⸗ blattes im ganzen und in allen Einzelheiten zutreffen. Erſt wenn dies feſtſteht, wird es angebracht ſein, genauer auf das Projekt einzugehen. Schon ſetzt möchten wir aber auf die ſeltſame Meldung aufmerkſam machen, daß die Arbeit⸗ 92585 die Hälfte der Krankenkafſenbeiträgg ſtatt bisher ein Drittel aufbringen, trotzdem aber nur ein Drittel der Stimmen wie zurzeit haben ſollen. Hierin würde eine Ungerechtigkeit und eine Verletzung des Prinzips liegen, daß jeder nach den Maßgaben ſeiner Leiſtungen auch bei der Verwaltung mitzuſprechen hat. Deutsches Reſch. er Geho rſam unſerer kalß, Mit bü rger in a buslän diſcher Bekeuc Man ſchreibt uns: In No. 56 der„Schaffhau aſer 3 vom 9. 155 1908 fanden wir in einem Artikel, der eit fahrt nach Lourdes behandelte, folgende fle haben ja gee 450 Badenſer beij gehörige 5 großen deutſchen Reick uns folge und die Unteroe; Jugend auf gewohnt find.“ Die Anwe eſef 1450 Janne und die Unterwerfung von gewohnten“ Badenern gilt alſo als Garantie, den Geiſtlichen keine Scht wierigkeiten erwachfen. Jug daß dem Die Ane nung der deutſchen Disziplin iſt getwiß e 0 N— 9. auch die beſondere Betonung des§ 8 und der dyn d auf gewohnten Unterwerfung, das 1 die Leſer utſcheiden. Badiſche Politik. Der Bund der Landwirte in Baden. hat vor etwa 8 Tagen ſeine erſte Landesver rſammlung gh lten. Wir geben dem„Schwäb. Merkur“ Recht, wenn e t, daß die liberale Preſſe dieſer Verſammlung la nicht genug Beachtung ſchenke. 1)e Bedeutung der Vund der Landwirte bei den kommenden Landtagswahlenz kommen droht, haben wir neulich an 5 n Vorgängen in Adele⸗ heim⸗Boxberg gezeigt. Er kann Dank der Wackerſchen Vallt den Liberalen in manchen Wahlkreiſen unbegnen we Wir richten daher die Aufmerkſam keit auf ſeine erſte La verf ſammlung und gleichzeitig auf die wichtige F Frage na nalliberaler Agitation auf dem Lan de Dae Art, wie der Bund der Landwirte die bäuerliche Bevölkermm Badens für ſich zu gewinnen ſucht, mag unſerer Partei aug manche wertvollen Fingerzeichen für das eigene pra⸗ tiſche und taktiſche für die Richtlinieg der Agitation geben. Nach dem jetzt vorliegen Bericht der„Deutſchen Reichs poſt“ ſind die Verhandlun harmoniſch verlaufen. Namens des Bundesvorſtandes ſprag Frhr. v. Wan genheim, der das polſtiſche Gebiet inſofen ſtreifte, als er für den Reichstagsblock eintrat. Der habe u. a. die gute Wirkung gehabt, daß die äußerſte (Gerlach⸗Barth), die den Freiſinn zu den Sozialdemokrale hinüberziehen wollte, ausgeſchaltet wurde. Der Lit liberalismus ſei dadurch für praktiſche Politik frei geworden Die Kolonialpolitik, das Vereinsgeſetz, das Börſengeſc wurden als verſtändige Blockarbeit anerkannt, etwaige Ein⸗ wände wurden für unerheblich erklärt. Später kam Scho walter⸗Roſendorf auf die bad. Politik zu ſprech Der Pakt der badiſchen Liberalen mit der Sozialdemokr mache ſie dem Bund unmöglich; das Zentrum ſtehe ihn näher. Gillardon⸗Bretten ſagte, ſolange die Liberalen mit den Sozialdemokraten gehen, könne ſich der badiſche Baug ihnen nicht anſchließen. Im kommenden Wahlkampf möchteg die Konſervativen und der Bund ruhig mit dem Sg eine zuſtande bringen, die beſſer ſei als die gegem wärtige. Aehnlich ſprach ſich der konſervative Landtagsabg Banſchbach aus, während der liberale Landtagsabg Neuwirth ſich als alten Bündler bekannte, der die Jorde rungen d des Bundes mit Unterſtützung ſeiner nationalliheralen Parteigenoſſen vertreten habe, aber das politiſche Gebiet ben⸗ mied. Der Berichterſtatter der„Reichspoſt“ hebt hervor, daß ſtarke nationale Töne angeſchlagen worden ſeien, di allgemeinen Widerhall fanden. Wenn konſervative Anſchau⸗ ungen weniger betont wurden, ſo liege dies daran, daß man allgemein die Zuſammengehörigkeit des Bundes und der Kon ſervativen als etwas Selbſtverſtändliches betrachtet habe Iuf dieſer Uebereinſtimmung mit kouſervativen Anſchauungen ſe man einig geweſen, ebenſo in der grundſätzlichen Abſage an die Sozialdemokratie und in der Ablehnung des Liberalismnz „ſo lange als er mit jener verbündet t ſei“. Bayeriſche und Pfälziſche Politik. Jungliberale und Reichsvereinsgeſetz. Frankenthal, 16. Mai. In einer heute abend ten, vo•m Jungliberalen Verein einbernfeſeg gut beſuchten öffentlichen Verſammlung hielb der Vorſitzende des genannten Vereins, Rechtsanwalt Scheib von hier, den Boykott aber zwängen wir unſere Gegner in die Verteidigungs⸗ einen etwa zweiſtündigen Vortrag über das neue Reichs⸗ Ehamberland hat ein Alter von 57 Jahren erreicht. Der eine Neubildung desſelben eintritt. Nun veröffentlicht Dr. So⸗ zahlte auch wirklich das Geld ein. Wie erſtaunt war er, als er Tod überraſchte ihn in voller Tätigkeit. Die franzöſiſche Wiſſen. kolowsky in der Umſchau Beobachtungen, die er im Hagenbeckſchen] ſpäter eine Flaſche probieren wollte und nur mit Waſſer ſiatt Wen 165 ſchaft verliert mit ihm einen ſeiner glänzendſten Sterne. Tierpark an einem jungen afrikaniſchen Nashorn gemacht hat. gefüllte Fl laſche en vorfand. Der Wirt ſchickte zwar ſo 1 Halévy iſt in dem alten Hauſe auf der Place Dau Sie führen zu dem Reſultate, daß auch bei dem afrikaniſchen] zurück, muß aber nun auf den echten Wein ve rgeblich watlen, phine, das er ſeit langen Jahren bewohnte, am 7. ds. Mts. ver⸗. ein Hornwechſel eintritt. Ein junges, etwas über ein— Eine Statiſtik der geiſtigen Vererbung. Von ztwei h ſchieden. Er im Jahre 1834 geboren als Sohn des be⸗] Jahr altes männliches Nashorn, das bei Schirati an Viktoria 5 deutenden Literarhiſtorikers Leon Halevy. Sein Onkel war der berühmte Muſiker Fromental⸗Halévy. Ludwig Halévy begann ſeine adminiſtrative Tätigkeit als Sekretariatsbeamter im Staatsminiſterium; ſpäter wurde er Bureauchef im Miniſterium von Algier, darauf Parlamentsſekre⸗ tär Im Jahre 1861 verließ er ſeinen Poſten Unter dem Namen Jules Servieres, hatte er bereits eine Anzahl Operetten auf⸗ führen laſſen, zu denen Offenbach(„Rata⸗plan“,„Fortunios Lied“), Bizet[(„Der Doktor Miracley“), der Herzog von Morny(„Der Ehemann wider Willen“) die Muſik geſchrieben, als er eines Tages Meilhac kennen lernte. Meilhac, Haleévy, Offenbach, bildeten nun in der Folge und lange Zeit hindurch eine fruchtbare Dreieinigkeit, deren Werke nahezu klaſſiſch genannt werden können. Das ſind:„Die ſchöne Helena“,„Die Großherzogin von Gerolſtein“, Perichole“ u. g. m. Nach Offenbachs Tode arbeiteten die beiden Autoren mit Secpeg.„Der kleine Herzog“ iſt das bekannteſte Werk, das dieſer Mitarbeiterſchaft entſprang. Dann ſchrieben ſie noch„Froufrou“, „Die kleine Marquiſe“, Der Gatte der Debütantin ete. Später entſagte Halsvy dem Theater und wandte ſich der Romandichtung zu. Von dieſen Werken iſt ſein Buch„Abbs Conſtantin“ das Buntes F. Feullleton. Der Hornwechſel beim Rhinoceros. Bisher war durch Be⸗ abachtungen nun nachggwieſen, daß bei dem indiſchen Rhinoceros ein Wechſel des Horns in zehnzährigen Interpallen ſtattfindet und — Nhanza gefangen worden war, wurde auf einmal furchtbar un⸗ ruhig und gebärdete ſich ganz wild. Der Anlaß zu dieſem elemen⸗ taren Ausdruck ſeines Schmerzes war dadurch hervorgerufen worden, daß das Tier ſich den Kopf am Gitter geoßen hatte und dadurch das 50 6 von ſeiner Baſis loslöſte, das nur noch an ſeinem vorderen Rande mit der Haut in Verbindung war. Unter ſtarken Blutunge en löſte ſich dann das Horn völlig und fiel in den Käfig. Der Hornabwurf hatte ſich ſchon etwa fünf Wchone lang vorbereitet und muß als eine natürliche Erſcheinung be⸗ trachtet werden, die bei dem afrikaniſchen wie dem indiſchen Nashorn periodiſch auftritt und mit dem Wachstum der Tiere in Zuſammenhang ſteht. Er findet kein Gegenſtück bei anderen Tieren, ſondern ſteht ganz einzigartig in der Naturgeſchichte da. Das Wachstum des neuen Hornes geht ſehr raſch vor ſich, die Abwurfſtelle verhornt ſich bald wieder und ſo entbehrt das Tier nicht lange ſeiner furchtbaren Waffe, mit der es, in blinde Wut verſetzt, mit großer Schnelligkeit und Geſchicklichkeit den Gegen⸗ and ſeines Haſſes zu durchbohren vermag. — Wie ein Weinhändler zu ſeinem Gelde kam. Siedelte ſich neulich in der Lycker Gegend ein Wirt an, der ſchon anderswo Pech genug gehabt hatte. So ſtand er bei einem Königsberger Wein⸗ händler noch ſtark in der Kreide. Als er nun ſein neues Reſtaurant übernommen hatte, kam auf die Kunde hiervon neulich der betreffende Weinhändler zu ihm, um ihm zu gratulier en und gleichzeitig die „ergraute“ Rechnung nochmals vorzuzeigen. Geld gab's zwar wieder nicht, aber zahlreiche neue Aufträge. Nach Erledigung derſelb ſollte beſtimmt die„alte“ Rechnung beglichen werden. Nachdenklie fuhr der Weinhändler davon. Nach einigen Tagen erhielt, wie die „Allenſt. Zig.“ berichtet, der Wirt den beſtellten Wein, und zwar gegen Nachnahme des Betrages der alten Rechnung. Der Wirt ae ben Di 1 e 8 und 1 werden ntlicht, deren Vererbungsfäh ͤ gewinnen. en 1 555 Die Wbc umfaf Jahrze gu n mehrere und wurden von über dreitauſend holländiſchen Aerzten durch ei ichhaltiges Material unterſtützt. Dabei zeigte es ſich, daß die Fähſt en Denkens und die Gabe, die Gedanken zu formul uſprechen, in weitaus den meiſten 55 llen r er⸗ erbt war erecen von hunde i anlagter Män den Drang und 55 guu wif deren Töchter: nur 14 von Hundert 0 mit dem Vater. Beſonders i 1˖ Kindern von Müttern, die rege Neigung und Fä ſchaftlicher Beſchäftigung zten: in allen Fällen kritt bei den Söhnen wieder zutage, in keinem Falle bei den Töch Faſt alle Züge, die von Gutmütigkeit und Gefühlsreichtum zer auf die Väter zurückzuführen; nur in we 5 Mukter. Neigung zum Verbre Bater zurück; Melancholie, Ep ſtesf tanden in neunzig von hunder der väterlichen Natur im Zuſammenhang. die Sportintereſſen und der Leidenſchaf für die Jagd ſeltſame eiſe d. Mutter, ebenſo in der Körperpflege und dem Sinn für reinliche dung. Pünktlichkeit und Ehrge fühl gingen ſtets auf den Vater ebenſo ſchriftftelleriſche ten, während küenſtleriſche Talen erbt ſind. Aus der e der unter⸗ tnis bei den e N dem Ei Dagegen dom iniert bei ert die beobachteten Cbaraätersüde aus dem Kreiſe im Saabe der Metznerſchen Brauerei⸗ Reſtauration ſtattgehab⸗ 55 Afaben ſcheinen. 8 9 0 9 t r ....... T ĩ — Fbalen Links orden, ngeſeß Ein⸗ zöchten m eine gegene gsabg, gsabg Forde⸗ eralen i ber⸗ 1, daß n, dig cſchau⸗ man Kon⸗ e. Ißf en ſel ge an St abend gehab⸗ fenen, itzende hiet, ichs⸗ als er er ex⸗ unter⸗ est —— General⸗Anzeiger.(Abendblatt). 3. Seite. Mannheim, 18. Mai. gebung Geſch as neue und eine darſtelle, mus, deſſen Mitwirkung das Geſetz in erſt zu danken ſei, als auf eine begrüßenswerte Tat ſein könne. Jedenfalls zeige das Zuſtandebringen des Geſetzes durch die Blockparteien, daß auch in einer Vernunftehe ein ſhönes Kind geboren werden könne. An den Vortrag reihte i iskuſſion, der ſich die Redner mit den Aus⸗ 28 Vortragenden einverſtanden erklärten. ANus Stadt und Land. * Maunheim, 18. Mai 1908. ſt o Lz wurde aufgefunden: am 28. Baſel ein Geldbeutel 1el utel Zug 1419 ein Geldbeute 20 P nburg; am 2. Mai im Zug 17 ein 61 Pfg., abgeliejf in Achern. * Konzerte im Friedrichspark. konzert in dem muck prangenden Friedrichsp hen Beſuches zu erfreuen. Nahez piert. Die gleiche lebhafte Frequenz Kinderſpielplatz konſtatieren, wo eine geſtrige Nach⸗ irtig im ſchönſten hatte ſich eines über⸗ ezu ſämtliche Sitz⸗ 8 zahlr gelegenheiten waren o ließ ſich auch auf dem große Anzahl und Mädchen ſich tummelten und die Spielgeräte mit roße Bewunderung erregte dere die gärtneriſche jenige des Rondells vo hier in kunſt⸗ boller, hübſcher Gruppierung faſt die ganze Frühlingsfloca in ſurbenprächtiger Schönheit. Herr Muſikdirektor Vollmer hatte für den geſtrigen Tag ein vorzügliches Programm zu⸗ fämmengeſtellt und brachte es mit gewohnter Meiſterſchaft zum Vortrag. Wir nennen aus dem Programm nur die Namen Gagenr, Offenbach, Strauß, Bizet, Suppé, Schubert, Wagner, Ferd. Langer. Der dritte des Programms beſtand aus Teil d eichterer Muſtk, einem Potpourri, einer Quadrille, einem Walzer und einem Marſch. Die großen ſchattenſpendenden Bäume des Friedrichspark machen den Aufenthalt im Park zumal bei der nun beginnenden wärmeren Jahreszeit zu einem äußerſt ange⸗ nehmen. Auch die ausgedehnten und ſauber gepflegten Spazier⸗ wege verſchaffen die gewünſchte Ruhe und Erholung. Wer noch nicht Abonnent des Par geworden iſt, hole deshalb bei dem wundervollen Wetter das bisher Verſäumte ſo ſchnell als möglich nach. Wie uns mitgeteilt wird, war auch der Beſuch des geſtrigen Abendkonzertes ein ſehr guter. * Internationale Rin lämpfe im Apollo. Vor gut beſetztem Hauſe fand Samstag Abend im Apollo⸗Toeater die Eröffnungs⸗ internationalen Ringkampf⸗Kon⸗ kurrenz ſtatt. Nachdem der Abend durch ein hübſches Variets⸗ Zirkusproſpektes lic r zu präſentieren. kämpfer aus aller Herren er ſind vertreten. Neben boloffal ſchweren franzöſiſchen Ringern ſtand ein ſchlanker ſehniger Indier in exofiſcher Tracht, neben einem blonden Deutſchen ein dunkelgefärbter Südländer, kurz faſt alle europäiſchen und einige hen Staaten haben ihre beſten Vertreter zu den Ring⸗ kämpf geſchickt. Wir wollen heute einige Herren nennen, welche unſere beſondere Aufmerkſamkeit erregten. Tom Jack⸗ Pn, der auſtraliſche Rieſe, mißt über zwei Meter und wird in dieſer Konkurrenz an Größe nähernd nur von Karoly, dem ungariſchen Herkules, erreicht. Eine ſcheinend koloſſaler Kraft der Siegfried iſt gebauter Ri er ſehr muskulös und harmoniſch blütiger Herr ſcheint der Por Laſtträger“, zu ſein, welcher durch ſein heftiges, ro gleich am erſten Tage den Unwillen und den Widerſpruch des Publikums eregte. Vor Beginn der Entſcheidungskämpfe ließ der Kampfleiter, Herr van der Heyden, zunächſt die verbotenen Griffe Würgen, Armausdrehen, und Beinſtellen und die ähnlichen krlaubten vorführen. Die bei dem erſten darauf beginnenden Wettkampfe zweier ziemlich ebenbürtigen Gegner beſonders in Erſcheinung tretende ausgiebige Plänkelei machte dem Publikum, beſonders den Damen, vie Die mehr oder minder ſach⸗ berſtändige Zuſchauerſchaft folgte mit wachſender Erregung und Vegeiſterung den ungemein intereſſanten Phaſen der einzelnen Gänge, bei denen Mut, Liſt und Gewandheit, Technik mit Kraft und Ausdauer um den Sieg rangen und bewunderungswürdige Momente ſchufen. Nachſtehend die Reſultate der erſten beiden Tage: Morriſſon⸗England beegt N ielſen⸗Dänemark. Ein heſtiger Kampf, welcher von beiden Seiten mit äußerſter Energie geführt wird. Im erſten Gange, der nach 3 Minuten zum Boden⸗ kampf führte, zeigte man vorchtige Halt Morriſſon iſt der neberlegene, jedoch ſein Gegner beſch ſich nicht nur auf die Verteidigung, ſondern gre Spaß. teidig auch ſeinerſeits heftig an. Bei einer Kopfmaſſage gab es einiges Ziſchen. Im zweiten Gang fällt er ntergriff von hinten zum Opfer. bald einem unwiderſtehlichen U Eutſcheidung nach 13½ Minuten. Bernard le Boucher⸗ Bilgien beegt Jean Andres(Eſſen) in 17 Minuten. Zwei Leichtgewichtsringer von bravouröſer Technik ſtanden ſich hier gidenüber. Beide waren abwechſelnd im Vorkeil. Es war ein Lergnügen zu ſehen, wie geſchickt der geſchmeidiger Belgier im Stand und am Boden den gefährlichen Umarmungen des Deut⸗ 5 Gang ſprang Andres 2Meite! Iwelte ſchen immer wieder entrann. en in Eifer ſo ins Orcheſter, ohne ch zu verletzen. Nach 17 Minuten glückte Boucher ein Kopfzug aus dem Stande. Er drücte dem geſchmeidigen Deutſchen die Brücke ein und be⸗ förderte ihn ſo auf die Schultern, unter verdientem ſtürmiſchen Beifall. Carlos⸗Portugal beeſiegt Paulſen⸗Dänemark in 9Minuten. Dieſer Ringkampf ähnelt oft einer ſolennen Schlägerei. Der heißblütige, ungeſchlachte Portugieſe geriet über + 1 mit welcher dieſer ſeinen heftigen An⸗ die Gewandtheit Paulſens, d Pfeifen der Gallerie geiffen, Kopfſtößen, wogegen Pfuirufe und proteſtierte, entging, derartig in Wut, daß er den ſchlanken Dänen andauernd mit heftigen Maſſagen beglückte. Als er nach 2% Minuten den Gegner mit Schulterwurf anſcheinend auf beide Schultern geworfen hatte, wurde ſein Sieg unter großem Lärm nicht anerkannt; er ſuchte durch Geſten ſich zu verſtändigen, mußte üer den Kampf fortſetzen. Nach 8 Minuten ſchleuderte er ihn kurch einen wuchtigen Untergriff direkt vom Stand auf die hultern. Das Publikum n ſeinen Sieg keilw mit Miß ußerungen auf und feierte ſeinen zugleich erſchienenen Geg⸗ zer oſtentativ. Carlos bezog irrtümlich zur allgemeinen Heiterkeit zieſen Beifall auf ſich.— 2. Tag. Siegfrie d⸗Deutſchland beſiegt Breumm in 6 Minuten. Der Deutſche machte mit ſei⸗ nem Gegner wenig Umſtände und legte ihn in 6 Minuten durch einen Aushebegriff auf den Rücken. Jackſo n Auſtralien beſiegt van Leyden⸗Holland in 2 Minuten. Der arme van Lepden mußte erkennen, daß er gegen den auſtraliſchen Rieſen machtlos iſt. Jack nahm ihn in ſeine Arme und warf ihn nack i Minuten durch einen, einem Purzelbau mähnlichen Ueberſtürzer auf den n. Kahoutah⸗Indien beſiegt Orlando⸗ Kroatien nach 16 Minuten. Der Kroate Orlando erlag dem ge⸗ ſchmeidigen Indier nach 16 Minuten durch einen Untergriff von hinten. Es war ein Triumph der Technik über die brutale Kraft. * Die Neckarauer Kirchenräuber ſind noch nicht ermittelt. Man glaubt, daß man es mit einer Bande zu tun hat, die die Kirchendiebſtähle als Spezialität betreibt. In Ergänzung un⸗ ſeres Berichts im Samstag Abendblatt haben wir noch mit⸗ zuteilen, daß auch die Monſtranzkaſſe, in der ſich etwa 20 Mark befanden, von den Einbrechern geleert wurde. Die zwei verdächtigen Burſchen, die Freitag Nacht an der Ecke der Wörth⸗ und Kaiſer Wilhelmſtraße beobachtet wurden und von denen man annimmt, daß ſie„Schmiere“ geſtanden haben, werden von einem Einwohner der Wörthſtraße wie folgt beſchrieben: Der eine war etwa 20 bis 22 Jahre alt, und etwa 1,60 Meter groß, trug helle, ſehr weite Hoſen und dunklen weichen Filzhut, den er in das Geſicht gezogen hatte. Die eine Hand hielt er unter dem Kittel verborgen, ſodaß man annehmen mußte, er verberge etwas. Der andere war etwa 1,65 bis 1,70 Meter groß, 20 bis 24 Jahre alt und trug dunklen Anzug und ſchwarzen weichen Filzhut. Aus Ludwigshafen. Ein 2½ Jahre altes Kind ſprang am Samstag nachmittag in der von der Tannſtvaße von der Tor⸗ einfahrt des Hauſes 42 direkt in ein Fuhrwerk und wurde ſiber⸗ fahren. Das Kind wurde erheblich verletzt.— Ein 60 Jahre alte Witwe namens Kiefer wurde am gleichen Nach⸗ mittage von dem Fuhrwerk eines Geflügelhändlers überfahren 27 und erlitt mehrere Rippenbrüche. Nus dem Krossherzogtum, Weinheim, 18. Mai. Der des Luſt mo rdes ver⸗ ilipp Mohrweiſer wurde heute nacht in ſeiner Heimat Bürſtadt, als er nach Hauſe ging, v erhaftet. Er iſt 17 Jahre alt, ſo daß im Falle ſeiner Verurteilung eine Höchſtſtrafe von 15 Jahren Gefängnis zuläſſig wäre. Der Ver⸗ haftete traf mit der Eiſenbahn um 10 Uhr hier ein und wurde mittelſt Droſchke, die von 10 Gendarmen und Schutzleuten eskortiert war, in das Gefängnis verbracht. Die ungefähre Zeit ſeiner Ankunft war bekannt geworden und es hatte ch der Ein⸗ wohnerſchaft eine ungeheure Erregung bemächtigt, die in Drohungen und Verwünſchungen zum Ausdruck kam. Wenn nicht die Begleitung des Wagens eine beſonders ſtarke geweſen wäre, wäre es wohl unfehlbar zu einem Akt von Jynchjuſtiz gekommen. Die Ermittlung des mutmaßlichen Täters geſchah dadurch, daß ſeine Mutter, welcher er 40 Mark geſtohlen hatte, ſich an die Polizei in Heidelberg gewandt hatte, um ihren Sohn nach Bürſtadt zurückzubringen, und daß von Heidelberg aus die Spur ſeines Aufenthalts nach Weinheim führte. Hier hatte Flaſchenbierhändler Weipert um Arbeit ge⸗ dieſen Namen und Heimat befragt eipert ſtammt ebenfalls aus Bürſtadt, kannte den hrwieſer aber nicht. Immerhin konnte er aber bei der Entdeckung des Mörders ſachdienliche Fingerzeige geben, die den Verdacht gegen Mohrwieſer ergaben. Seither wurde das elterliche Haus in Bürſtadt polizeilich bewacht, bis es, wie geſagt, heute nacht 12 Uhr gelang, den Verdächtigen feſtzu⸗ nehmen. Es ſtellt ſich nun auch heraus, daß ein hieſiger Landwirt namens Oswald am Tage des Mordes eine Begegnung mit einem jungen Manne auf dem Hirſchkopf hatte. De XLetztere fragte Herrn Oswald um den Weg, war aber dann, als ſich Herr Oswald nach einigen Schritten umſah, im Walde ver⸗ ſchwunden. Es wird ch bei der Gegenüberſtellung ergeben, ob dieſer Burſche mit Mohrwieſer identiſch iſt. Weinheim, 17. Mai. Der räuberiſche Ueber⸗ fal auf den Landwirt Friedrich Joſt jr. von Lützelſachſen hat ſich nach unſeren Erkundigungen folgendermaßen zugetragen: Joſt war am Samstag, bereits früh morgens, zuſammen mit ſei⸗ nem Vater im Gorxheimer Tal beſchäftigt geweſen. Während letzterer nun mit ſeinem Fuhrwerk den Rückweg über Weinheim nahm, wollte der junge Joſt der Kürze wegen die Waldwege zur Heimkehr benützen. Als er ungefähr an der Stelle a en em Acrur S dächtige Schl Mohrwieſer bei dem nach kreuzt, gegen, die Gabel die er trug, hinzulegen. forderung nicht nach und ſchickte ſich an, mit der Gabel gegen den Wegelagerer vorzugehen. In dieſem Moment tauchten auf einen Pfiff zwei weitere Männer auf, von denen der eine mit einem Revolver Joſt angriff. Dieſem blieb natürlich nichts anderes als die Flucht übrig. Die Strolche verfolgten Joſt eine Strecke weit und ſchickten ihm einige Schüſſe nach, die glücklicherweiſe nicht trafen, obwohl die Geſchoſſe nach dem Empfinden des Joſt dicht an ſeinem Kopfe vorbeipfiffe Der Ueberfallene erſtattete ſofort Anzeige und beteiligte ſich ſelbſt an der Verfolgung der Täter, von denen er einen ziemlich genau beſchreiben konnte. Aufgrund dieſer Perſonalbeſchreibung glaubt man dieſen Täter zu kennen. Eine Feſtnahme konnte, da er flüchtig iſt, bis jetzt allerdings nicht erfolgen. oc. Raſtakt, 17. Mai. Der 65jährige verheiratete Pri⸗ valier Kirchberger brachte ſich auf einer Bank im Glacis 4 Re⸗ volpverſchüſſe bei. Es ßpeſteht ſeine Hoffnung, ihn am Leben zu erhalten. Sport. ..C. Bei deu geſtrigen Pferderennen in Longchamps bil⸗ dete der mit 40 000 Irs. dotierte Prix Lupin das Haupt⸗ ereignis des Tages und gleichzeitig eine Vorprüfung für das Derby. Die klaſſiſche Konkurrenz verſammelte 11 Pferde am Start, unter denen Valda, Kenilworth und Conquiſitador als Favoriten galten. Ein kraſſer Außenſeiter, Vicomte'Har⸗ court's Holbein, gewann das Rennen mit 3 bis 4 Längen gegen Kenilworth und Varney. Auf den Sieg von Holbein, den Hobbs ritt, zahlte der Totaliſator 274.10. A..0O. Das engliſche Derby, Belgiens größtes Zuchtrennen, wurde geſtern in Brüſſel entſchieden. Das bedeutende Rennen endete mit einer Ueberraſchung, da Monſ. de Ribaucourts Marron, dr als heißer Favorit ſtartete, nur den zweiten Platz hinter Sucrerie belegte. ..0. Die Pferderennen, die am Sonntag in Berlin⸗ Hoppegarten entſchieden wurden, brachten in dem mit 22000 Mark dotierten Jubiläums⸗Preis ein Rennen von klaſſiſcher Bedeutung. Durch den Start von Herren von Weinbergs Derbyfavorit„Horizont II“, der auch im öſter⸗ Bauer“.— Mittwoch, 20. Mai: reichiſchen Derby deutſche ſoll, gewann große Konkurrenz noch an Bedeutung. Erwartung ſiegte der Favorit denn auch in leichteſter Manier unter 'Connor, indem er ſpielend mit 6 Längen vor Herrn Puchhofs„Hochzeit“ durchs Ziel ging. Hinter„Hochzeit nen „Oran“ und„Viktoria Regia“ in totem Rennen auf dem dritten Platze ein. In dem den Tag einleitenden Preis von L berg ſiegte Herrn A. Klönnes„Wandora“(Jockey Veomans) mit 3 Längen vor Kgl. Hauptgeſtüt Graditz Tonleiter und Baron von Oppenheims Adria. Im Logierhaus⸗Handikap verſammelte ſich ein Feld von 13 Pferden am Start, von denen Graf Henckels„Chamerops“(Jockey Spencer) vor Herrn Eltz' Deutſchordensreiter und Baron von Oppenheims Eskamillo nach ſcharfem Kampfe ſiegte. Das Orkan⸗Rennen brachte mit dem Siege von Herrn W. Kochs„Weltbürger“ eine Ueber⸗ raſchung. Der Hengſt, den Jockey Raſtenberger ritt, ſiegte nach Kampf gegen Amorette und Saperlipopettchen. Für Sieg wurde in dieſem Rennen 179 Mark für 10 Mark bezahlt. Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Ein„Goethe⸗Wald⸗Theater“ bei Darmſtadt() Man ſchreiht uns: Schon ſeit Monaten ging man in intereſſierten Kreiſen mit dem Gedanken um, auf dem Hergottsberg ein Goethe⸗ Wald ⸗Theater zu errichten; die Mitwirkung hervoragen⸗ der künſtleriſcher Kräfte war ſoweit geſichert, um den Beſuchern der Landesausſtellung die hervorragendſten Schöpfungen des Alt⸗ meiſters Goethe im Freien mit entſprechender natürlicher Um⸗ gebung vorzuführen, doch ſcheiterte das Projekt an dem Mangel hinreichender Mittel, die trotz aller Mühe nicht aufzubringen waren.(Ein Goethe⸗Wald⸗Theater! Das hätte uns noch gerade gefehlt! Die Red.]. Frankfurter Schauſpielhaus. Dienstag, ſteins Lager“, hierauf:„Die Piccolomini.“ „Uriel Acoſta“.— Donnerstag, 21. Mai:„2 tag, 22. Mai:„Die Großen und die Kleinen“.— 23. Mai:„Zwiſchen Ja und Nein“.— Sonntag, „Zwiſchen Ja und Nein“.— Montag, 25. Mai:„Die Farben vertreten ete er M̃ 19. Mai:„Wall 25 Mittwoch, 20. * 2=%. Großen und die Kleinen“.— Dienstag:„Zwiſchen Ja und Nein.“— Mittwoch, 27. Mai: nachm.(Schülervorſtellung)„Wilhelm Tell“, abends:„Zwiſchen Ja und Nein“. Dienstag, 19. Mai:„Der fidele „Der Waffenſchmied“.— Donnerstag, 21. Mai:„Cormen“.— Freitag, 22. Mai:„Triſtan Frankfurter Opernhaus. und Iſolde“.— Samstag, 28. Mai:„Der fidele Bauer.“— Sonntag, 24. Mai:„Manon.“— Montag, 25. 9„Tann⸗ häuſer.“ Von der Münchener Ausſtellung. Aus Anlaß der Er⸗ öffnung der Münchener Ausſtellung hat der Prinzregent größere Anzahl von Auszeichnungen verliehen. Unter anderem erhielten den Michaelsorden zweiter Klaſſe mit dem Stern de Oberbürgermeiſter v. Borſcht, den Michaelsorden dritter K der Architekt Profeſſor Littmann und der Kunſtmaler Profeſſos Benno Becker, die Prinzregenten⸗Medaille in Silber der Archi⸗ tekt Profeſſor Emanuel v. Seidl und Hofoperndirektor Mottl. Der Berliner Zweigverein des Schwäbiſchen Schillervereins hat in ſeiner Hauptverſammlung den württembergiſchen Ge⸗ ſandten Fretherrn v. Varnbüler zum Vorſitzenden wiegerge Eine Sängerfahrt nach Wetzlar. Am 9. und 7. J fand die Feier des 100jährigen Geburtslages Ludwig Vaters und Wiedererweckers des deutſchen Vo dieſer Feier hatte auch die Geburtsſtadt Erks, lar, ihr ſtädtiſches Oberhaupt abgeſandt, der die Veranf dieſes Jubiläumsfeſtes, den Erkſchen Männergeſangyverein und den Erkſchen Verein für gemiſchten Chor(Berlin) zu einem Bes ſuche nach Wetzlar einlud. Beide Vereine leiſten dieſer freund⸗ lichen Einladung Folge und fahren mit Sonderzud am Pfin ſamstag dorthin. Am 1. Feiertag geben die Vereine in Weßlar ein Konzert zum Beſten des Goethedenkmalsfonds. Daran ſchließt ſich eine Fahrt durch das Lahntal und an det Die Rückreiſe erfolgt Donnerstag, 11. Juni, von Wiesbad über Eiſenach. Samstag, 30. Mai, veranſtaltet der C Männergeſangeverein ein Abſchiedskonzert auf den„Terraſſ von Halenſee“ unter Leitung ſeines erſten Dirigenten, P Max Stange. Die geplante Amerikareiſe Siegfried Wagners. Vor ei Tagen wurde das Gerücht verbreitet, Siegfried Wagner eine große Amerikatournee gewonnen, ſeine Mutter, Frau Wagner, werde ihn dorthin begleiten. Die Meldung wurd von Siegfried Wagner dementiert, doch hat der Plan tatf beſtanden. Er wurde im letzten Augenblicke durch Sieg Wagner vereitelt. Newyorker Blätter berichten über dieſen folgendes: Für die Amerikafahrt Siegfried Wagners hatte tatſächlich eine„Siegfried Wagner⸗Konzertkompagnie“, beſtehend aus drei Newyorker Herren gebildet. Es ſchwebten Verhand⸗ lungen, Siegfried Wagner für eine im Oktober beginnendz amerikaniſche Tournee an die Spitze der Berliner Philhar⸗ moniker zu ſtellen. Es ſollte in dieſen Konzerten, an denen ſich auch hervorragende Soliſten beteiligen ſollten, hauptſächlich Bruchſtücke aus ſeinen Werken dirigieren. Für die T Tournee waren nach Newhork noch folgende Städte in Ausſicht genommen: Philadelphia, Boſton, Waſhington, Pittsburg, Baltimore, Ehicago, Eincinatti, St. Louis und Canſas City. Als löſchluß dieſer Tournee war eine große Feſtvorſtellung in Newyork ge⸗ plant. Im Madiſon Square Garden ſollte Siegfried Wagner an der Spitze eines auf 250 Muſiker verſtärkten Orcheſt Abſchiedskonzert dirigieren. ——— Beleidigungsprozeß Olga Molitor— Albert Herzog. (Von unſerem Korreſpondenten.] sh. Karlsruhe, 18. Mai, Zehnter Verhandlungstag.— Vormittagsſitzung. Der Prozeß geht nunmehr langſam ſeinem Ende enk⸗ gegen. Man hofft, daß ſpäteſtens Mittwoch abend das Urtetl geſprochen wird. Der Andrang des Publikums iſt auch heute wieder ein ſtarker. Der Vorſitzende Landgerichtsdirektor von Woldeck eröffnet die Verhandlung mit dem Bemerken, daß noch 3 Zeugen geladen und erſchienen ſind. Zunächſt wird noch einmal Rechtsanwalt Dr. Dietz vorgerufen. Vorſ.: Sie haben im Verlauf Ihrer mehr⸗ tägigen Vernehmung an einer Stelle in Bezu f achten des Geh. Medizinalrats Neumann, Prozeß Hau erſtattet hat, den Ausdruck„No braucht. in Bezug auf Zeugen oder Sachverſtän Pflicht tun, derartiges geſagt wird. erſcheint der Ausdruck aber ganz 1 weil dadurch ein im Dienſte der von hervorragender keit betroffen wird. en, daß eine momentane Erregung den Herrn Zeugen dazu zebracht hat, über die gezogenen Grenzen hinauszugehen, Jch 1 Iu 4. Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 48. Me nehme daher Veranlaſſung, den Ausdruck ganz ent⸗ ſchieden zurügen und die ebenſo entſchtedene Aufforde⸗ rung daran zu knüpfen, von derartigen Ausdrücken für die Zukunft abzuſehen. Dr. Dietz: Zur Erklärung, warum ich etwa dazu gekommen wäre, einen ſchärferen Ausdruck auf dieſen Herrn anzuwenden, darf ich bemerken, daß ich dieſen Herrn Geh. Medizinalrat als einen objektiven und un⸗ parteiiſchen Sachverſtändigen nicht anerkennen kann und zwar, weil er am 10. Auguſt v. Is. gegenüber dem praktiſchen Arzt Dr. Paul Meißner aus Berlin, in Bezug auf mich als den Verteidiger Haus und ferner in Bezug auf die Preſſe, welche ſich das Recht der Kritik in Bezug auf den Fall Hau wahrte, geäußert hat:„Rechtsanwälte, welche die Verteidi⸗ gung eines Hau übernehmen, ſind in meinen Augen Louis (Bewegung)— eine Preſſe, welche ſich für einen Mann wie Hau engagiert, iſt eine Louispreſſe(erneute Bewegung),— die Koſten der Verteidigung in dieſem Prozeß werden von amerikaniſchen Wettbureaus bezahlt, welche auf den Kopf des Hau gewettet haben und welche die Mittel zur Verfügung ſtellten, um die Verteidigung durchzuführen.(Heiterkeit.) Weiter hat dieſer Sachverſtändige bemerkt, daß er den Hau zwar nie geſprochen habe, ſondern nur ein einziges Mal in ſeinem Leben mit Frau Lina Hau und Fräulein Olga Moli⸗ tor zuſammen geſehen habe, daß der Hau aber in ſeinen Augen ein Lausbub ſei, der einer internationalen Verbrecher⸗ bande angehöre, die ihn, um den Mord an der Frau Molitor zu begehen, auf den Kontinent geſchickt habe.(Erneute Heiter⸗ keit.) Alles dies hat Dr. Meißner mir in meiner Wohnung erzählt, auch ſchwarz auf weiß gegeben und auf mein Ver⸗ langen nochmals telegraphiſch beſtätigt. Ferner hat mir Dr. Meißner geſagt, daß der Sachverſtändige Dr. Neumann in Bezug auf die Zeugin Eiſele geäußert habe, ſie ſei eine hyſteriſche Perſon, die er als Gerichtsarzt auf ihren Geiſtes⸗ zuſtand hin unterſuchen werde.(Bewegung.) Vorſ.: Sie haben dieſe Bemerkungen gemacht und was das auf ſich hat, iſt eine weitere Sache. Sie haben anerkannt, nicht innerhalb der Schranken der Kritik geblieben zu ſein und damit kann die Sache auf ſich beruhen. Ich erſuche aber wiederholt, daß die Herren kaltes Blut bewahren. Der Zeuge Dietz beſtreitet dann weiterhin, daß er den Re⸗⸗ dakteuren Lippe und Ehret die von dieſen bekundeten, Hau gün⸗ ſtigen Zeitungsnachrichten übermittelt habe und daß er es etwa geweſen ſei, der im„Berliner Tageblatt“ die bekannte„mora⸗ liſche Reviſionsſchrift“ veröffentlicht habe..⸗A. v. Pannwitz: Der Zeuge ſagte, er ſtehe der Veröffentlichung im Berliner Tageblatt durchaus fern. Dieſe moraliſche Rechtfertigungsſchrift war aber ein abſolutes Internum. Zeuge: Ich hatte ſie einer Neihe von Herren, denen gegenüber ich meine Stellung zu präzi⸗ ſteren hatte, überſandt und es iſt möglich, daß einer von ihnen ein Exzerpt daraus verfertigt hat..⸗A. v. Pannwitz: Sie nannten eben den Namen Paul Lindaus. Haben Sie die Briefe Ling Haus, die in der„Neuen Freien Preſſe“ veröffentlicht wur⸗ den, und von denen einer im Hauprozeß gar nicht verleſen wor⸗ den iſt, irgend jemand zugeſchickt? Zeuge: Ich habe von An⸗ fang an abgelehnt zu ſagen, mit wem ich im Intereſſe mein⸗s Klienten korreſpondiert habe. Ich habe Paul Lindau genannt, weil er im Verdachte ſteht, mit mir zu tun gehabt zu haben. .⸗A. d. Pannwitz: Ich verlange keine Namensnennuang, möchte den Zeugen aber bitten, ſich darüber zu äußern, ob er die Briefe Frau Haus auch an fremde Perſonen geſchickt hat?— Zeuge: Zur Veroizierung der in der Preſſe zumteil unvoll⸗ ſtändig gegebenen Breiefe habe ich verſchiedenen Perſonen dieſe Briefe zum Leſen gegeben. Es ſoll nun über die Vereidigung des Dietz beſchloſſen werden. Staatsanwalt Dr. Bleicher: Ich bean⸗ trage, den Dr. Dietz wegen Verdachts der Teilnahme an der unter Anklage ſtehenden Beleidigung nicht zu vereidigen.— .⸗A. v. Pannwitz: Ich ſchließe mich dem Staatsanwalt an. Dr. Dietz hat ſelbſt zugegeben, an Herrn Lippe und vier Zei⸗ kungen durch Dr. Gönner Mitteilung von der Sache Lindenau gemacht zu haben.— Juſtizrat Bernſtein: Ich bitte, den Dr. Dietz zu vereidigen, er kann nicht Teilnehmer an der Tat ſein im Sinne des Geſetzes. Wer Ohren hat zu hören und Augen zu ſehen, der konnte ſich während dieſer ganzen Verhand⸗ lung der Empfindung nicht verſchließen, daß Dr. Dietz nicht eine unwahre Silbe geſagt hat. Niemand hat nur die leiſeſte Ver⸗ anlaſſung, auch an dem unbeeideten Wort des Dr. Dietz im Ge⸗ ringſten zu zweifeln. Und wenn einer hier ſtehen und lügen würde, glauben Sie, daß Herr Herzog die Lüge mit anhören würde? Der Brief an Herrn Dr. Paul Lindau gehört abſolut nicht hierher. f * —.⸗A. Oppenheimer weiſt ebenfalls avf die Notwendigkeit der Vereidigung des Dr. Dietz hin.— Das Gericht zieht ſich zur Beſchlußfaſſung zurück und verkündet nach längerer Beratung, daß das Gericht beſchloſſen habe, den Be⸗ weisantrag der Verteidigung auf Ladung des Redakteurs Schmidt von der„Berliner Morgenpoſt“ als unerheblich a b⸗ zulehnen. Auch die Vereidigung des Dr. Dietz wird abgelehnt, da er als Teilnehmer verdächtig iſt; ebenſo a b⸗ geklehnt wird die Nachbeeidigung des Redakteurs Lippe und des.⸗A. Dr. Gönner, da ſie ebenfalls der Teilnahme ver⸗ dächtig ſind. .⸗A. Vögele: Die Verteidigung beantragt nun die 15 Vernehmung des Zeugen Karl Hau und zwar 1) darüber, daß ſeine Frau ihm niemals Unwahrheiten geſagt hat, und daß Hau von der Wahrheit der ihm von ſeiner Frau Lina Hau gemachten Bekundungen überzeugt war, 2) daß ſer Frau Molitor nicht getötet hat, vielmehr am 6. November mit dem Wagen des Kuſchers Braun zur Bahn gefahren iſt, 3) daß er am 6. November 1906 nicht einen graumelierten Bart getragen hat, und daß er nicht hinter den Damen Molitor herge⸗ gangen iſt, 4) daß er mit dem ſogenannten Geſtändnis in Lon⸗ don ſeinen Verteidiger autoriſiert hat, die Annahme ſeiner Tä⸗ terſchaft der Verteidigung zugrunde zu legen. Die Verteidigung beantragt, den Zeugen zur Gerichtsſtelle zu bringen, weil er un⸗ mittelbar geladen iſt und auch deshalb, weil mehrere Sachver⸗ gtändige bereits erklärt haben, daß ſie perſönlich Kenntnis von der Beſchaffenheit des Hau haben müſſen. Staatsanwalt Dr. Bleicher: Ueber die Würdigung der Taftik einer Verteidigung, die einen wegen Mordes rechtskräftig zum Tode verurteilten Mann als Zeugen darüber ladet, daß er den Mord nicht begangen hat, will ich weitere Worte nicht ver⸗ lieven. Ich ſtehe auf dem Standpunkt: Was Karl Hau ſagt, oder was er nicht ſagt, iſt für unſere Sache ganz bedeutungslos. In materieller Beziehung iſt ein Mann, der zum Tode wegen Mordes berurteikt iſt, abſolnt unglaubwürdig, in eigener Sache ein Urteil abzugeben..⸗A. v. Pannwitz: Ich beantrage die Ablehnung des Antrages..A. Bernſtein: Ich möchte nur kurz be⸗ merken, daß der Herr Staatsanwalt mit der Bemerkung, daß ein Mann, der wegen Mordes verurteilt iſt, wenn er über die Täterſchaft ausſagt, nicht glaubwürdig erſcheinen kann, boll⸗ kommen recht hat. So iſt unſer Antrag aber auch nicht gemeint. Die Verteidigung iſt vielmehr der Anſicht, daß, nachdem alle Punkte hier berährt worden ſind, welche den Fall Hau betreffen, notwendig erf heint, um das Bild vollſtändi as es ſich ja auch in dieſem Prozeß wieder gehand hat, eine Vernehmung des Karl Hau notwendig iſt. Es iſt eine ganze An⸗ zahl von Punkten berührt worden, zu denen eine Aeußerung Karl Haus notwendig erſcheint, nicht nur die, ob er der Mörder iſt und es ſind dies Punkte, zu denen er allein ſich auf das ompetenteſte äußern kann. Seine Verurteilung zum Tode allein iſt noch kein Anlaß, alles für unglaubwürdig zu halten, was er ſagt. Sie können alle nur ſagen, dem Zeugen Karl Hau iſt mit dem allerſchärfſten Mißtrauen zu begegnen, aber ich glaube nicht, daß es ein Grund iſt, ihn überhaupt als Zeuge abzulehnen. Es iſt nicht Neugier oder Senſationsluſt, welche uns zu dieſem An⸗ trage treibt. Im Gegenteil, gerade ein pflichtbewußter Richter muß ſich meines Erachtens auf den allein richtigen Standpunkt ſtellen, einen wie den andern zu behandeln, und da iſt es ein Un⸗ ding, den Mann nicht zu hören und zu ſehen, von deſſen Perſon und Beziehungen die ganze Zeit hier die Rede geweſen iſt. Es kommt ferner hinzu, daß einzelne Sachverſtändige geſagt haben, wenn Hau hier wäre, würden ſie ihr Gutachten beſſer fundieren können. Ich weiß zwar, daß das Gericht das Recht hat, die Gutachten abzugrenzen, aber es gibt ein höheres und ſtärkeres Geſetz, nämlich das, mit allen Mitteln die Wahrheit zu ſuchen, und zu finden und wenn daher ein Sachverſtändiger ſagt, ich bin ein beſſeres Inſtrument in der Hand des Richters, wenn mir dies und jenes Material noch zur Verfügung geſtellt wird, ſo ſollte man darauf doch eingehen. Der Gerichtshof zieht ſich dann zur Beratung zurück. Gegen 1412 Uhr erſchien der Gerichtshof wieder im Saale. Auf einem Tiſche vor dem Gericht ſind inzwiſchen die Kleider der ermordeten Frau Molitor aufgeſtapelt. Auch das Herz der Toten iſt in einem Glaſe aufgeſtellt. An einem Kleiderſtänder iſt der ſchwarze Mantel der Frau Molitor aufgehängt. Der Vorſitzende, Landgerichtsdirektor v. Woldeck, veranlaßt mun die Sachverſtändigen zur Erſtattung der Gutachten. Zunächſt gibt Geh. Medizinalrat Dr. Neumann⸗Baden⸗ Baden ſein Gutachten ab. Dazu erklärt der Vorſitzende: Wenn es etwa für Frl. Olga Mobitor peinlich ſein ſollte, dieſen Dar⸗ legungen vollſtändig beizuwohnen, ſo ſteht dem nichts entgegen, daß ſie wenigſtens zeitweiſe ſich entfernt. Ich will ihr das aber voll⸗ ſtändig überlaſſen, ein Zwang exiſtiert ja nicht. Wenn etwa Feſt⸗ ſtellungen gewünſcht werden, bei denen ſie wieder anweſend zu ſein hätte, ſo ließe ſich das ja machen.—.⸗A. v. Pamnwitz: Frl. Molitor bittet, ſich zu ihren Angehörigen ſetzen zu dürfen. Frl. Olga Molitor nimmt auf der Zeugenbank neben ihren Ge⸗ ſchwiſtern Platz.— Dr. Neumann berichtet dann über den Befund und demonſtriert am Mantel. Es zeigt ſich auf der linken Seite der Rückenſeite eine Eingangsöffnung von einem Schuß. Die Oeffmung iſt reichlich 9 Mällimeter groß. Der Sachverſtändige ver⸗ folgt den Lauf der Kugel weiter bis zum Herz.(Im dichtgedrängten Zuhörerraum bricht eine Dame ohnmächtig zuſammen.) Dr. Neu⸗ mann gibt detaillierte Auskunft über den Sektionsbefund. Als Pro⸗ jektil könne nur ein Bleigeſchoß von einem Revolver in Betracht kommen. Der Schuß ſei in der Höhe der 10. Rippe in die Wirbel⸗ ſäule eingedrungen. Der Täter ſei direkt hinter der Frau Molitor geſtanden. Er ſei wahrſcheinlich ein großer Mann geweſen, etwa 25 Zentimeter höher als Frau Molitor. Der Schuß iſt aus größter Nähe gekommen. Um einen zufällig abgegebenen Schuß kann es ſich nicht handeln. Der Schuß war nur mit der Ab⸗ ſicht auf Mord von dem Täter abgegeben, veil in der Schußlinie das Herz lag. Wenn der Schuß von Frl. Molitor abgefeuert worden wäre, ſo hätte ſie hierzu hinter die Mutter treten müffen. Der Schuß war aus einer Enkfernung von 15—20 Zentimelern abge⸗ geben wordem. Juſtizrat Beruſtein: Haben Sie ſich ſelbſt mit Schießver⸗ ſuchen beſch Sachverſtändiger: Nein, aber ich habe von Praktikerm gehört, daß Hautverbrennungen bei Tieren ſelbſt bei 98 Zentimeter Entfernung vorkämen.— Juſtizrat Bernſtein: Sind Sie als Sachverſtändiger in Schießfragen anzufehen oder nicht? — Zeuge: Ich habe ſelbſt zahlreiche Schußverletzungen unterſucht und nehme die Sache völlig ernſt.— Juſtigrat Bernſtein: Wenn es ſich um die Frage der Entfernung der Waffe vom Körper handelt, zönnten Sie dann als Sachverſtändiger dienen.— Sachver⸗ ſtämdiger: Jawohl, auf Grund eigener Erfahrung.— Vor⸗ ſitzender: Dr. Neumann iſt in erſter Linie nicht als Schießſach⸗ verſtändiger, ſondern als Gerichtsarzt geladen, der bei der Sektion mithalf.— Juſtizrat Bernſtein: Können Sie verſichern, wann es ſich um einen zufällig losgegangenen Schuß handelt? Der Sach⸗ verſtämdige äußert ſich nicht Heſtimmt zu dieſer Frage.— Vorſitzender: Das Gericht hat einen Revolver in Verwahrung, der bei Hau beſchlagnahmt wurde, es ſteht aber nicht feſt, daß mit dieſer Waffe geſchoſſen worden iſt. Wenn die Sachverſtändigen es wünſchen, wird der Revolver herbeigeſchafft. Hierauf tritt eine Pauſe von 1½ bis 45 Uhr ein. ———— Aus dem Grossherzogtum. Offenburg, 10. Mai. Einer Anregung des Bürger⸗ ausſchuſſes anläßlich der Voranſchlagsberatung folgend, beſchloß der Stadtrat die Er höhung der Hundeſteuer von 16 auf 20 Mark. Die Vorlage an den Bürgerausſchuß wird ſo be⸗ ſchleunigt, daß die Beratung alsbald vor ſich gehen und die Ge⸗ nehmigung des Gemeindebeſchluſſes durch das Großh. Bezirksamt noch ſo zeitig erfolgen kann, daß die Erhebung der erhöhten Steuer ſchon für 1908 möglich ſein wird.— Die diamantene Hoch⸗ zeit feiern am 11. Mai Hafner Blöchle und ſeine Ehefrau, beide trotz ihres hohen Alters körperlich und geiſtig noch voll⸗ kommen rüſtig. Herr Blöchle iſt 1820, Frau Blöchle 1821 ge⸗ boren. * Badenweiler, 10. Mai. Das Hotel„Elſäſſer Hof“ iſt durch Kauf in den Befitz der hieſigen Gemeinde überge⸗ gangen. Dieſe wird das Haus im Innern für Dienſträume der Gemeinde⸗ und Kurverwaltung einrichten laſſen. Der Kaufpreis beträgt 90000 Maxk. oc. Vom Bodenſee, 17. Mai. Bode nſee⸗ flotille iſt um ein prächtiges Boot bereichert worden. Es iſt das der Firma Adolf Sauer in Romanshorn gehörige Beut„Ar⸗ bor Felix“, das, mit allem Komfort ausgeſtattet, eine Maxi⸗ malgeſchwindigkeit von 26 Kilometern haben wird, während die größten Bodenſeedampfer nur eine Kursgeſchwindigkeit von 24 Kilometer haben. Die Es wird bei der diesjährigen Motorbootregatta auf dem Bodenſee in Dienſt geſtellt werden. * 2 Gerichtszeitung. §8 Mannheim, 14. Mai. Strafkammer III. Vor⸗ ſitzender: Landgerichtsdirekor Wengler. Vertreter der Großh. Staatsbehörde: Aſſeſſor Geißler. Der 69 Jahre alte Taglöhner Val. Weber aus Birkenau hatte keinen Pfennig Geld, iſt aber ein Freund des Alkohols und begeht deshalb immer wieder aufs neue Zechprellereien. Dies⸗ mal wird auf 5 Monate Gefängnis erkannt. Der Fabrikarbeiter Wilh. Freund in Feudenheim miſchte ſich unklugerweiſe in Kindergeſchichten. Er packte am 12. Februar ds. Is. den ſechsjährigen(!)) Hermann Bentzinger, weil dieſer ſeinen eigenen Jungen geſchlagen haben ſollte, und mißhandelte ihn in ziemlich derber Weiſe. Vom Schöffengericht wurde dieſer ht betrachtet ſeine Handlun erfügt, da ein Strafankr des Tatz. ASpei rperverletz 1 mißhandelten fehlte, die Einſtelue Ein Auto⸗Unfall, glimpflich ablief, beſchöre f 5 5 7 965 5 beſchäftig Landgericht als Berufungsinſtanz. Als der Ingenienr gae Würmell von hier im 17. Auguſt vor. Irs, die Her 0 entlang fuhr, begegnete ihm zwiſchen Leutershaufen und 1 heim das Fuhrwerk des Landwirts Jakob Stöhr bon hauſen. In dieſem Augenblick ſcheute das Pferd und Whe dem Auto niedergeworfen, wobei die Deichſel abbrach bon Schöffengericht hielt den Automobiliſten, der nach Angabe S nicht rechtzeitig ausgewichen ſei, für den ſchuldigen Teil u ſöhrs kannte gegen ihn auf eine Geldſtrafe von 50 Mark. Das 1 er. wird heute auf die Berufung Würmells hin aufgehoben Berufungskläger freigeſprochen. Die zweite Juſten den Fall für nicht genügend aufgeklärt. Vert.: R. N Dr feld jr. Der Dienſtknecht Joh. Samstag aus Sandhofen 2 ſich, die Gunſt der Frau des Dienſtherrn, des Landwirt Rutz auf dem Scharhof, in einer Weiſe genoſſen zu haben 8 die Frau öffentlich bloßgeſtellt wurde. Der Ehrabſchneider wi vom Schöffengericht zu 2 Monaten Gefängnis verurteilt tags Berufung wird heute als unbegründet verworfen. Von Tag zu Tag. eBootunglück. Breslau, 18. Mai. Die Zeitung“ meldet aus Trebnitz: In Beiſchowitz unternah Samstag abend fünf Knechte eine Kahnfahrt auf dem Jiſchteich. Der Kahn kenterte infolge Schaukelns, Inſaſſen ertranken. — Fernbeben. Breslau, 18. Mai. Die Erdbeben warte Krietern meldet: Die Apparate verzeichneten geſtern nac. mittag ab.34 Uhr ein ſtarkes Erdbeben in einer Entfernunz von etwa 17000 Km. Das Beben dauerte bis.20 Uhr. — Selbſtmord eines italieniſchen Bah kiers. Mailand, 15. Mai. Cavaliere Gardella, Dele gierter des Verwaltungsrates der Societa Ligure Ramiferz in Genua, deren Aktien im Vorjahre Gegenſtand der wilde⸗ ſten Hauſſeſpekulation waren, wurde bei Decco als Leiche auz dem Meere gezogen. Man vermutet Selbſtmord. chleſiſte men an d dorkigen drei von den Hunde gebiſſen. Brünn, 16. Mai. In Bojanowig bei Kremſier hat ein wütender Hund acht Perſonen gebiſſen Die Verletzten wurden nach Wien in das Rudolfs⸗Spital g6⸗ bracht. Der Hund wurde getötet. 8 Tetzle Bachrichten und Celegramme. * Altrip, 18. Mai. Geſtern abend g Uhr brannke das Anweſen von Adam Engelhorn, Wirt zur„Rheinpfalz', nieder, ebenſo das Nachbar⸗Anweſen. Dem Nachbar ſein Vieh konnute nur mit großer Gefahr gerettet werden. Einige zwanzig Hühner ſind verbrannt. *Wien, 18. Mai. Heute vormittag wurde der 8. inter⸗ nationale Architektenkongreß vom Miniſter Freihert von Bienert eröffnet. Faſt ſämtliche Staaten Europas und Ame⸗ rikas haben Vertreter zur Begrüßung enſandt. Miniſteriums der öffentlichem Arbeiten, im Auftrage des gleichs⸗ kanzlers. Der Präſident Wagner hielt die Feſtrede. An den Kaiſer wurde ein Huldigungsgruß abgeſandt. * Tientſin, 18. Mai. Der Vertrag betreffend die Aus⸗ nutzung der Forſtbeſtände am Talu wurde am 16. Mai durch den japaniſchen Geſandten unterzeichnet. %e0Tumulte an der Innsbrucker Univerſität. * Innsbruck, 18. Mai. kam es nach der„Neuen Freien Preſſe“ wieder zu einen großen Tumult. Klerikale Studenten, unterſtützt von Theo⸗ 8 Uhr die Univerſität beſetzt und verweigerten den freiſinni⸗ gen Studenten den Eintritt. Es kam zu großen Tumulten, Der Vermittlungsverſuch des Rektors blieb erfolglos, ebenſo die Siſtierung einzelner Perſönlichkeiten. Infolgedeſſen ordnete der Rektor die Schließung der Univerſität an. Wahr⸗ ſcheinlich auf 8 Tage. *Innsbruck, 18. Mai. Früh morgens wurden heue die hieſigen Univerſität von Couleurſtudenten beſetzt, die mit Stöcken bewaffnet waren und durch Abſingen der Kaiſer⸗ hymne und katholiſchen Liedern demonſtrierten. Freiheitliche Studenten wurden nicht eingelaſſen. Der Rektor ſiſtierke It.„Frkf. Ztg.“ die Vorleſungen und ließ die Univerſitäl ſchließen. Die Couleurſtudenten zogen dann in ihre Couleur⸗ häuſer. Wahrſcheinlich wird es nun zu Schlägereien kommeh. Innsbruck, 18. Mai. Die katholiſchen Studenten überreichten vor dem Abzug von der Univerſität dem Rektor einen Proteſt gegen die freiheitlichen Studenten. Der Rektor ließ lt.„Frkf. Ztg.“ eine Kundmachung am ſchwarzen Brelt anſchlagen, worin er Demonſtrationen verbietet und jedenn Studenten, der auf akademiſchem Boden die Hand gegen einen Kollegen erhebt, mit Relegierung droht. * Innsbruck, 18. Mai. Deutſch⸗freiheitliche Studel⸗ ten demonſtrierten ſoeben vor dem Hauſe der klerikalen Akademiker. Als aus deſſen Fenſtern auf die Hemonſtre den Waffer herabgegoſſen wurde, eröffneten dieſe lt. 1 k Ztg.“ ein Steinbombardement auf das Gebäude. Ein große⸗ Wachgebot ſtellte die Ruhe wieder her. Die ſüddeutſchen Bürgermeiſter in England⸗ * London, 18. Mai. Die ſüddeutſchen Bürgermeiſtt haben heute dem Weſtminſter einen Beſuch abgeſtattet und hier⸗ nach der Guildhalle, wo ſie am Ratsſaale von den Londo e und Stadträten begrüßt wurden. Nach Beſichtigung der Bib⸗ liothek und des Muſeums wurden im Grocershall Erfriſchungen eingenommen. Marokko. * Caſablanca, 18. Mai. Der Generalinſpektor der intern. Polizei in Marokko, Oberſt Müller, iſt hier ein⸗ getroffen. Das friedliche Japau. Soeul. 17. Mai Anläßlich des Jahrestage de Oeffnung des Hafens Schemulpo für den ausländif 75 Handel fand hier ein Feſtmahl ſtatt, an welchem auch 5 quis Ito teilnahm. In ſeiner Rede betonte Ito die frle) 15 Politik der Japaner in Korea. Korea müſſe in Zukunſt Juſtizakt mit 1 Woche Gefängnis geahndet. Freunds Berufung 2 8 5 5 Seine abhängig daſtehen und mit Japan verbündet werden. 11 75 Rede wurde von Japanern und Koreanern begeiſtert au—0 nommen. — Acht Perſonen von einem wütenden! Für Deutſchland ſprech Wirkl. Geh. Rat Hinkeldeyn, Oberbaudirektor des pteuß An der hieſigen Univerſität logen in Zivilkleidung und Nicht⸗Akademikern hatten vor! inke 1 Vieh inige ter⸗ eihere Ame⸗ Hland euß. eichs⸗ 1 den Lẽus⸗ u 16. rſität inem Theo⸗ vor inni⸗ ilten. benſo eſſen Jahr⸗ heute mit liſer⸗ tliche ierte ſitat leur⸗ men. ten ektor ektor rett dem inen den⸗ alen ren⸗ rkf. oßeß iſter hier⸗ nern Bib⸗ igen der ein⸗ der chen tdar⸗ iche un⸗ ine ge⸗ f 40 —— berung der Naunheim, 18. Mat. Geueral⸗Anzeiger.(Übendblatt.) 5. Seite Volkstoiffschaft. Sektion Mannheim des Vereins ſüddeutſcher Mehl. G. B. Frankfurt a. M. hielt heute nachmittag im Effek⸗ der Börſe ſeine ordentliche Generalverſammlung Frankenthal eröffnete die Verſammlung mit Worten und erſtattete ſodann den Geſchäfts⸗ das abgelaufene Vereinsjahr. Dem Bericht iſt zu entnehmen, daß im letzten Geſchäftsjahre außer mehreren Stzungen 14 Vorſtandsverſammlungen abgehalten wurden. Der gericht beſchäſtigt ſich dann in ausführlicher Weiße über die Aen⸗ Preisſkala der Großmühlen, die eine betröchtlichs Lerteuerung der Brotmehle zur Folge gehabt habe. Die Aende⸗ uung der Preisſkala habe bei den Bäckern in ganz Süddeutſch⸗ uund große Entrüſtung hervorgerufen; die Bäckerinnungen von Haden, der Pfalz und Württemberg hätten auch gegen das Vor⸗ gchen der Großmühlen Stellung genommen. Mit dem Schieds⸗ „Die zändler ſanaale ab Herr Perron⸗ kehrüßenden bericht über gricht der Mühlen habe man nicht immer gute Erfahrungen gemacht, weshalb wiederholt der Antrag geſtellt wurde, die Rählen möchten ſich unter Aufhebung ihres Schiedsgerichts an 3 Schiedsgericht der Börſe anſchließen. Auch bei den Vereias⸗ müigliedern habe die letzte Preisregulierung der Mühlen viel hiſes Blut verurſacht. Bedauerlich ſei es auch, daß die Mühlen 3 nicht über ſich brachten, dem Verein Gerechtigkeit widerfahren u laſſen. Die Einführung der vom Verein ſüddeutſcher Mehl⸗ zändler empfohlenen Verkaufs⸗ und Zahlungsbedingungen liege im Intereſſe der Mitglieder ſelbſt. Der Bericht appelliert ſchließlich an die Vereinsmitglieder, alle Kräfte zur Hebung des Etandesbewußtfeins anzuwenden, um den Verein ſein früheres Auſehen zu erhalten. Herr Weingärtner erſtattete den taſſenbericht, demzufolge ſich die Einnahmen auf Mark 424327, die Ausgaben auf M. 1147.59 belaufen, ſo daß ein Kaſſenbeſtand von M. 95.68 verbleibt. Der Verein hat bei der Süddeutſchen Bank ein Guthaben von M. 920. Das Geſamt⸗ bermögen des Vereins beläuft ſich auf M. 1057.68. Die Mit⸗ gliederzahl bewege ſich in Mannheim awiſchen 95 und 100. Bei dem Punkt Neu⸗ reſp. Ergänzungswahl erklärte der Vorſitzende, daß man die Abſicht gehabt habe, den Hauptſitz des Vereins nach Mannheim, wo doch das Hauptgeſchäft ſei, zu verlegen; da jedoch der Frankfurter Verein ſeine diesjährige Generalverſammlung ſchon abgehalten habe, wolle man mit dieſem Plane bis zum nächſten Jahre warten. Der nächſte Punkt der Tagesordnung „Stellungnahme zum Schiedsgericht der Vereinigung Süddenr⸗ ſcher Handelsmühlen“ zeitigte eine ſehr lebhafte Ausſprache. Es purden im Laufe der Debatte mehrere Vorſchläge gemacht, ſo u. 1. auch, daß das Mühlenſchiedsgericht dem Börſengericht ange⸗ gliedert werden ſolle. Dieſer Antrag ſei zwar ſchon einmal ge⸗ ſtellt und vom Börſenvorſtand auch ſympathiſch aufgenommen korden, allein an dem Widerſtand der Mühlen geſcheitert. Die Generalverſammlung ermächtigt ſchließlich den Vorſtand, in dieſer Angelegenheit die geeigneten Schritte zu ergreifen, des⸗ gleichen auch in einer Reihe interner Angelegenheiten, die unter Punkt„Verſchiedenes“ vorgebracht wurden. Die Verſammlung, die um 194 Uhr begonnen, wurde um 3½ Uhr vom Vorſitzenden geſchloſſen. K. n. Mannheimer Produktenbörſe. Unter dein Einfluß der weiter reduzierten Forderungen des Auslandes, ſowie infolge des für die Vegetation ſehr günſtigen Wetters erlitten die Preiſe für alle Ge⸗ kreidearten eine Einbuße. Die Unternehmungsluft iſt ſehr klein aund es ſterden nach wie vor nur die molwendigſte Bedarfs⸗ Gulſchaffüngen gemacht. Auch der imt haltende ſchleppende I Die Mehlabſatz ütt einen Druck auf die Geſchäf keit aus. Notierungen im hieſigen offiziellen Kursblatt ſind für Weizen um 25, Roggen um 10—15, Futtergerſte um 25 und Mais um 10 Pfg. per 100 Kg. bahnfrei Mannheim ermäßigt worden. Für Weizenmehl wurden die Preiſe ſogar um 50 Pfg. per 100 Kg. herabgeſetzt, weil der Konſum äußerſte Zurückhaltung beobachtet. Die offizielle Ten⸗ denz lautet: Weizen und Roggen ruhig, Futtergerſte abgeſchwächt, Hafer unverändert, Mais etwas ruhiger.— Vom Auslande werden angeboten die Tonne, gegen Kaſſa, cif Rotterdam: Weizen La⸗ blata⸗Bahia⸗Blanca oder Barketta⸗Ruſſo April⸗Mai M. 170, do. ungariſche Ausſaat 80 Kg. per April⸗Mai M. 170, do. Roſario⸗ Santa⸗Je 78 Kg. per Mai M. 170.50, Kanſas 2 per Juli M. 161, Hardwinter 2 prompt M. 169.50, Rumänier nach Muſter 79⸗80 Kg. ſchwimmend M. 178, do. per Auguſt⸗September M. 151, do. 78•19 Kilogr. ſchwimmend M. 176; Roggen 9 Pud 10⸗15 ſchwimmend M. 452, Bulgar⸗Rumän. 71⸗72 Kg. ſchwimmend M.—; Ger ſt e ruſſiſche 58⸗59 Kg. Mai⸗Juni M. 120, do. 59⸗60 Kg. per Mai⸗Juni N. 121, Donaugerſte nach Muſter 58⸗59 Kg. Mai⸗Juni M. 122, do, 59⸗60 Kg. Mai⸗Juni nach Muſter M. 122.50; Hafer ruſſ. prompt 46⸗47 Kg. M. 123, do. 47⸗48 Kg. prompt M. 124, Donau gach Muſter ſchwimmend von M. 115—120, Laplata 46⸗47 Kg. März⸗April M. 113; Mais Lpalata gelb rye terms April⸗Mai M. 112, amerik. Mixed M.—, Donau⸗Mais Märg⸗April M. 119 und Odeſſa⸗Mais per ſchwimmend M. 118.50. Emmericher Kreditbank zu Emmerich. Die Jahresrechnung für 1907 ſchließt nach 96 775 M. li. V. 95 000.) Abſchreibungen guf Ausſtände mit 17604 M.(39 467.) Reingewinn, boraus 3 Prozent(7½ Prozent) Dividende auf 500 009 Mark verteilt und 390 Mark(655 Marl) vorgetragen werden. Die Ergebniſſe des abgelaufenen Jahres werden recht befrie⸗ digend genannt, obwohl die Bank einen recht erheblichen Ve⸗ kag auf eine uneinbringliche Forderung abſchreiben mußte. Das auf 1000 000 Mark erhöhte Aktienkapital, das ſeit dem 1. April 8. Js. bereits voll gezahlt iſt, wird die Beweglichkeit der Bank weſentlich erhöhen. Zur Inſolvenz der Getreidefirma Max Schönwald in Kaſſel berlautet, daß die Eröffnung des Kon kurſes unvermeid⸗ lich geworden iſt, da die Inhaber einer Forderung von 89 bis 000 Mark ihre Zuſtimmung zu dem nachgeſuchten Mora⸗ korium verweigert haben. Die Konkursausbeute dürfte nur ſehr gering ſein und kaum 10 Prozent betragen. 5 Bayeriſche Bodenkreditanſtalt in Würzburg. Der Termen für die Anfechtungsklage der Ans ba cher⸗Gruppe gegen das Auſtitut, der auf 21. Mai anberaumt war, iſt auf etwa vier Vochen verſchoben worden, ebenſo die Anfechtungsklage des neuen Aufſichtsrates und der Direktion gegen die Punkte 3 und 4 der Tagesordnung der Generalverſammlung vom 8 April. Zeide Klagen dürften zuſammen verhandelt werden.— Im baheriſchen Landtag iſt der im Intereſſe der Bank gewiß wohl⸗ berechtigte Wunſch nach einer möglichſt ſchnellen Erledigung des Gerichtsverfahrens ausgeſprochen worden. Die Antwort darauf iſ jetzt die Hinausſchiebung des Termins um einen Monat. 1 Mürzburger Straßenbahn. Die Betriebseinnahmen des an März 1908 abgelaufenen Geſchäftsjahres betragen 271370 Nark(265 505) M. Zuzüglich 3997 M. an ſonſtigen Betriebs⸗ ünnahmen(Altmaterial, Reklame uſw) ergeben ſich 275 367 M. Geſamteinnahme, gegenüber 269 426 M. i. V. Die Geſamtaus⸗ 1 5 betragen 231 179 M. gegen 226 101 M. im Vorjahr, ſodaß ein Betriebsüberſchuß von 44 187 M. ergibt, welcher ſch noch um 713 M. Zinſen erhöht, ſo daß ein Geſamtüberſchuß (45 401) zur Verfügung ſteht. Das Geſamter⸗ guis einſchließlich 143 699 M. Zuſchuß li. V. 53 630.) aus der Verpachtung des Betriebes an die Elektrizitäts⸗Aktiengeſell⸗ ſhaft vorm. Schuckert u. Co. Nürnberg, durch welche eine ſich wie folgt: 6 Prozent Dividende gleich 120 000 Mark, Til⸗ gungs⸗Rücklage 27400., Erneuerungsrücklage(4,6 Prozent aus 1 862 293.) 29 796, Reſervefonds 6315., Tantiemen 3600 M. und Remunerationen 1487., zuſammen 188 599 M. Der Abſchluß per 31. März 1908 iſt auf Grund des abge⸗ ſchloſſenen und von der Generalverſammlung vom 6. d. M. ge⸗ nehmigten Vergleiches mit der Betriebspächterin aufgeſtellt. Neue Aprozentige Augsburger Stadtanleihe. Der Ueber⸗ nahmekurs der neuen Anleihe bon 4 Millionen Mark beträgt laut„M. N..“ 96,61 Prozent, wobei der Schlußſcheinſtempel zur Hälfte von der Stadt, zur Hälfte vom Konſortium zu tragen iſt. Der Stadt wird für denjenigen Teil der Anlehensvaluta. welcher dem Konſortium bis 1. September 1908 feſt überlaſſen wird, ein feſter Zins von 4 Prozent vom Konſortium vergütet. Weſtfäliſche Bankkommandite Ohm, Hernekamp u. Co., Dortmund. Die ordentliche Hauptverſammlung genehmigte ohne Erörterung die Erhöhung des Grundkapitals von 5 auf 8 Mill. Mark und beſchloß die Feſt, ung der Bedingungen der Kapitalserhöhung dem Aufſichtsrat zu überlaſſen, mit der Maßgabe, daß die neuen Aktien zum Kurſe von 105 Prozent an eine Bankengruppe begeben werden. Die neuen Aktien nehmen vom 1. Juli ab an der Dividende des laufenden Jahres teil. Die Saganer Wollſpinnerei und Weberei wird dem Ver⸗ nehmen nach für das Geſchäftsjahr 1907 die Verteilung einer Dividende von 10 Prozent(i. V. 12 Prozent) auf die Vorzugs⸗ aktien und von 4 Prozent(6 Prozent) auf die Stammenaktien in Vorſchlag zu bringen. Das Jahresergebnis hatte die Ver⸗ teilung der gleichen Dividende wie im Vorjahre ermöglicht, doch war davbon mit Rückſicht auf den weſentlich ſchwächeren Ge⸗ ſchäftsgang im laufenden Jahre Abſtand genommen. Die Ge⸗ ſellſchaft hat ihr Aktienkapital im letzten Jahre um 420 000 M. Stammaktien auf 1 250 000 Mark erhöht. Die Verhandlungen über eine Berliner Ziegeleiverkaufs⸗ konvention ſind, wie der Berliner Ziegeleibeſitzerverein mitteilt, noch nicht zum Abſchluß gebracht worden, doch ſollen die Arbeiten zur Herbeiführung der Konvention energiſch weitergeführt werden. Max Jüdel u. Co., Braunſchweig. Der Aufſichtsrat der Eiſenbahnſignal⸗Bauanſtalt Max Jüdel u. Co. ſchlägt bei einem ähnlichen Ergebuis wie im Vorjahr wieder 18 Prozent Dividende vor. Im Vorjahr betrug der Reingewinn bei 127 540 Mark Abſchreibungen 2193 143 Mark. Weitere Betriebseinſchränkungen in der engliſchen Baum⸗ wollinduſtrie. In einer Verſammlung des Vereins der Baum⸗ wollſpinnereibeſitzer in London beſchloſſen die Spinner. die amerikaniſche Baumwolle verarbeiten, ihre Spinnereien für die ganze Pfingſtwoche und in den folgenden vier Wochen Montags und Samstags zu ſchließen. Die Vorarbeiter ägyptiſcher Baum⸗ wolle verſchoben ihre Entſcheidung bis nach der Konferenz, die im nächſten Monat in Wien ſtattfinden ſoll. Aufhebung von Eiſenzöllen? Der„Köln. Ztg.“ zufolge ſollen verſchiedene Kreiſe der Reichstagsabgeordneten geneigt ſein, die Forderung einer Aufhebung der Zölle für Roheiſen, Halbzeug und Schrott aufzuſtellen; auch dürfte ein derartiger Antrag nach Anſicht einiger Abgeordneter bei der gegenwärtig herrſchenden Stimmung bei der Mehrheit des Reichskages Anklang finden. — Der gegenwärtige Einfuhrzoll für Roheiſen beträgt M. 10, für Halbzeug 15 und für Schrott 10 M. pro Tonne. Nach einer eventuellen Aufhebung der Zölle dürften als Roheiſenlieferanten laut„Frkf. Itg.“ vornehmlich Großbritannien aber auch die Vereinigten Stac in Betracht kommen, und als Halbzeug⸗ lieferanten in erſter Linie die Vereinigten Staaten und Frauk⸗ reich. Die deutſche Roheiſen und Halbzeugkonſumierende In⸗ von einer Beſeitigung der Zölle größte Vorteile aben. Hamburg⸗Bremer Rückverſicherungs⸗Aktien⸗Geſellſchaft. Die Generalverſammlung ſetzte die Dividende auf 25 M. pro Aktle feſt und beſchloß ferner eine Kapitalserhöhung bis um 1 Mill. Mark. Die neuen Aktien, auf welche 25 Prozent und ein Aufgeld von 2½ Prozent einzuzahlen ſind, werden den alten Ak⸗ tionären angeboten. Die Kapitalserhöhung gilt als erfolgt, wenn mindeſtens 750 Aktien gezeichnet werden. *** Telegraphiſche Haudelsberichte. Deutſcher Reichsbank⸗Ausweis vom 15. Mai 1908. (Mill. Mk.) egen die Vorwoche. 38 152000 Aktiva: Metall⸗Beſtand 995 027 000 + 3 Reichs⸗Kaſſen⸗Scheine 71 614000— 3893 000 Noten anderer Banken 0 094000 8083 000 Wechſelbeſtand 95948 000— 14161 000 Lombardoarlehen„„% 81 387000— 1389 000 Effektenbeſtand„„106 858000— 34 282 000 Sonſtige Aktivoaan„„ 149 310 000— 7169 000 Paſſiva: Grundkapitall 2 180 000 000 unverändert Reſervefonds 64 814 000 unverändert Notenumlaunf1 428 969 000— 60 186 000 Depoſiten 60 784 000 + 66 767 000 Sonſtige Paſſivaa 39 203 000 + 884 000 Die deutſche Reichsbank verfügt über eine ſteuerfreien Noten⸗ reſerve von Mk. 140 595 000 gegenüber einer Notenſteuer von Mk. 30 281 00O0 am 7. Mai 1908 und einer ſteuerfreien Notenreſerve ron Mk. 111 032 000 am 7. Mai 1907. Felten und Guilleaume Lahmayer Werke.⸗G., Mülheim a. Rh. Der Geſchäftsbericht für 1907 erwähnt zunächſt die Ein⸗ forderung der Reſtſummen auf die nunmehr voll eingezahlten 4 Millionen Aktien. Damit iſt nunmehr das ganze Aktienkapital von 35 Millionen vollſtändig einbezahlt. Das abgelaufene Jahr habe lt. Frkf. Ztg. für ſämtliche Abteilungen regen Betrieb ge⸗ bracht. Neue Aufträge aus dem Vorjahre liegen ſowohl beim Karlswerke wie auch beim Dynamowerke genügend vor. Der Preis, der hauptſächlich verwendeten Rohmaterialien, insbeſos⸗ dere der Metalle, habe ſich durchweg erheblich vermindert. In⸗ folge des ruhigen Tempos des Rückgangs im Verein mit dem Umſtande, daß die Geſellſchaft entſprechend ihren Einkäufen Auf⸗ träge auf Lieferung ausgeführt hat, hat ſie durch den Preisrück⸗ gang von Kupfer keinen erheblichen Nachteil erlitten, ebenſo⸗ wenig aus dem Preisrückgang von Blei, Zink und Zinn. Die neuen Handelsverträge haben der Geſellſchaft in einer Reihe von Artikeln und Ländern erhebliche Verſchlechterungen gebracht. Der Reingewinn betrug 6595 622 M.(7 129 739 M. i..] oder wieder 10 Prozent. Die zu dem beim Jahresſchluß vorliegenden Aufträgen in den erſten vier Monaten hinzugekommenen wei⸗ teren Aufträge erreichten der Wertſumme nach zwar nicht ganz den gleichen Beſtand wie im Vorjahre, doch ſind alle Hauplabtei⸗ lungen befriedigend beſchäftigt. * Frankfurt a. M. 18. Mai. Zu der bevorſtehenden General⸗Verſammlung der öſterreichiſ chen Südbahn hat ſich die Firma Franz Strauß Sohn, Frankfurt a.., er⸗ boten, die Intereſſen der deut ſchen Aktionäre zu ver⸗ treten, wobei ſie bereits die Vollmacht der Beſitzer von mehr als 90 000 Aktien hat. Dazu kommen noch 15—20 000 Aktien, die in Wien und Hamburg angemeldet ſind, und mit der Firma ſprozentige Dividende auf das Aktienkapitalsgarantiert iſt, ſtellt zuſammenſtimmen, ſodaß im ganzen ungefähr 105—110 000 m Aktien die deutſchen Intereſſen vertreten werden. Immerhin ein erheblicher Poſten, wenn man bedenkt, daß bei der vorjäh⸗ rigen General⸗Verſammlung insgeſamt 189 000 und in frü⸗ heren Generalverſammlungen zwiſchen 120—220 000 Stück Aktien vorlagen. Die deutſchen Aktien werden mit der in Luzian Brunner repräfentierten Wiener Opoſition gemeinſam den Kampf aufnehmen, während die ſonſtigen Forderungen in allen Punkten verſchieden ſind. * Frankfurt a.., 18. Mai. Dent Jußelenhändler Schäiff in Paris iſt lt.„Frkf. Ztg.“ ein gerichtlicher Liquidator beſtellt worden. * Kaſſel, 18. Mai. Bei der Inſolvenz der Getreide⸗ Futter⸗ und Düngermittel Max Schönwald iſt de Moratorium, der„Frkf. Zig.“ zufolge, nicht zuſtande weil einige Gläubiger mit 80—90 000 M. Bevorrechtigung ver⸗ langten. Der Konkurs iſt unvermeidlich und wird, wie verlautet, am Dienstag angemeldet werden. Die Konkursquote wird launt 10 Prozent betragen, während im Falle einer außergerichtlichen Erledigung etwa 25 Prozent bei Verwandtenhilfe zur Ausſchütkung geiangen werden. * Berlin, 18. Mai. bohrung in Aſchersleben hat in Budapeſt die .⸗G. für Tiefbohrungen und Bergwerksank Die Heinrich Lapp.⸗G. für Tief⸗ Firma Heinrich Lapp nlagen gegründet. Das Aktienkapital von 500 000 Kronen iſt mit 30 Prozent eingezahlt. Die deutſche Geſellſchaft hofft, lt.„Frkf. Ztg.“, durch ihren Beſtand an Bohrapparaten und Utenſilien an die neue Geſellſchaft abgeben zu können. *Berlin, 18. Mai. Die Londoner Angabe wonach die Reichsbank direkt nach London zinsfreien Vorſchuß für Gold an⸗ bietet, iſt, wie die Frkf. Ztg. erfährt, un richtig. * Berlin, 18. Mai. Bei der Inſolvenz der Stärkefabrik B. Fricker in Magdeburg iſt lt. Frkf. Ztg. auch der Magde⸗ burger Bankverein beteiligt, der jedoch durch Bürgſchaft von Effekten und Hypotheken größtenteils gedeckt iſt. * Hamburg, 18. Mai. Der Betrieb der Norddeutſchen Jute⸗Spinnerei und Weberei iſt heute früh, wie die Frankf. Ztg. meldet, wieder aufgenommen worden, nachdem die Ar⸗ beiterinnen alle Forderungen wieder zurückgezogen hatten. * Newyork, 18. Mai. Die Nachfrage nach Roheiſen war beſſer, da die amerikaniſchen Preiſe nachließen. In der letzten Woche wurden laut Frkf. Ztg. in Birmingham 100 000 Tonnen vom Konſum genommen zu 11½ Doll. * Pittsburg, 18. Mai. Eine amtliche Veröffentlichung meldet: Die Alleghany National⸗Bank werde morgen ihre Pforten nicht öffnen, da der Kontrolleur des Barbeſtandes der Bank ihre Liguidation für erforderlich erklärte. Die Maßregel ſei durch Betrügereien des Kaſſierers Montgomery in Höhe von 500 000 Doll. beranlaßt. Montgomerh befindet ſich hinter Schloß und Riegel. * Pittsburg, 18. Mai. Nach einer weiteren Meldung überſteigt der Fehlbetrag bei der Alleghany National⸗ bank zwei Milltonen Dollars *** Mannheimer Eſſektenborſe vom 18. Mai.(Offizieller Bericht.) An der heutigen Börſe ſtellten ſich: Bad. Anflin⸗ und Sodafabrik⸗Aktien 506 G. 508 B. Ferner waren begehrk: Zuckerfabrit Waghäuſel zu 147 Proz., dagegen blieben Pork⸗ land⸗Zementwerke Heidelberg zu 152 Proz. erhältlich. ſel Atr i e n. Banken. Brief Geld Brief Geld Badiſche Bank 139.— Br. Werger, Worms—.— 90.— Getyrbk. SveyerßoW—— Wormſ. Br. v. Oertge—— 68. Pfälz. Bank—.— 100.20Pf. Preßh.⸗u. Sptfabr. 188.——.. Pfälz. Hyp.⸗Bank 189. Pf. Sp⸗ U. Edb Landau 141.— 140.—1. 828 Rhein. Kredithank 184. g..⸗G. Röſch. Serte 91 Nhein. Hyp.⸗Bank 192.50 192.— iannh. Damd ſſchl. 1 5 — 109.„ Lagerhaus—.— 80.— Eiſenbahnen Francona, Rück⸗ und Pfälz. Ludwigsbahn—.— 218.— Mitverſ..⸗G. vm. Maxbahn—.— 187.60] Bad. Rück- u. Mitv.—.— 665.— „ Nordbahn Heilbr. Straßenbahn Chem. Induſtirie. .⸗A. f. chem. Induſtr.—— —.— 131.80Bad. Aſſecurranz 80.——.— Continental. Verſich.—.— 425.— Mannh. Verſicherung—.— 450.— Oberrh. Verſich⸗Geſ.—.— 445.— e 508.— 606— Württ. Tranp.⸗Verſ. 590.——.. Chem. Fab. Goldenbg.—.— 187.50 anduſtrie Verein chem. Fabriken—.— 299.90%—.— 135.— Nerein F. Helſabriken.— 129.50 Dincferſche Michfor.—— 115.— Weſt..⸗W. Vog Emaillirfbr. Kirrweil.—. 9 105.5—Emaillw. Maikammer—.— 91.50 —.— —.— ** Brauereien, Eltlinger Spinnerei 105.— Bad. Brauerei 100.——.— Hüttenh. Spinnerei 95.— Binger Aktienbierbr.—.——.— Karlsr Maſchinenbau Durl. Hof vm. Hagen—.— 261.— Nähmfbr. Haid u. Neu 261.50 Eichbaum⸗Brauerei—.— 127.— Koſth. Cell. u. Papierf.—.— 2127 Elefbr. Rühl, Worms—. 90—Mannh. Gum u. Asb. 140.— Ganters Br. Freibg. 106..——.— Maſchinenf. Badenia—.— Kleinlein Heidelberg 195.——.— Oberrh. Elektrizitit 25.——.— Homb. Meſſerſchmitt 50.——.— Pf.Nähm u. Fahrradf.—. 123.— Ludwigsh. Brauerei 230.——.— Portl.⸗Zement Hdlbg. 152.——. Mannh. Aktienbr.— 137.— Südd. Draht⸗Induſt.—.— 117.89 Pfalzbr. Geiſel, Mohr———.— Südd. Kabelwerke—.— 121.— Brauerei Sinner—.— 250— Verein Freib. Ziegelw. 145 Br. Schrödl, Heidlbg. 201.50„Speyr. 40.—.— Schwartz, Speyer 125.——.— Würzmühle Neuſtadt———. 210..— 198.— —— —.— 5 VVVVV'VC:ᷣ Zellſtoffabr. Waldhof—.— 324— „ S. Weltz, Speyer—.— 72.5 Zuckerfbr. Waghäuſel— 147.— „ Storch., Speyer—.— 70.—Zuckerraff. Mannh. 68.——.— Kursblatt der Mannheimer Produktenbörſe vom 18. Mai. ie Notierungen ſind in Reichsmark, gegen Barzahlung per 100 Kg bahnfrei hier. Welzen pfälziſcher 23.25—.— Ruſſ. Futtergerſte 15.——15.25 Rheingauer—..——.—[ Haſer, bad. 18.25—18.50 „norddeutſcher—.—.— Paſer, nordd. 18.25—18.50 „ruſſ. Azima 24.50—25.— Hafer ruſſiſcher 18.50—18.75 „ Ulka 23.75—24.25„ La Plata 17.——17.28 „ Theodoſia 25.50——.—„amerik. weißer—-——— „ Taganrog 23.75—24.25[ Maisamer. Mixed—.—.— „ Saponska„Donau 16.65——.— „rumäniſcher 24.——2ʃ1.75„ La Plata 18.65——.— „ am. Winter 23.75——.—[Koblreps, d. neuer 36.—— „ Manitoba—.—[Vicken 19.—.— „ Walla Malla.———.—Kleeſamendeutſch. 1——— „ Kanſas II 24.——. 5„ II——— „ Auſtralier——„Luzerne— „ La Plata 28.75.——.—„Provene,— 2— Kernen 23.——„Eſparſette—— Roggeg, pfälzer neu 20.50—.— Leinél mit Faß 47.———. „ ruſſiſcher 20.60-—.—] Nüböl in Faß 77—— „ rümniſche— Backrüböl 82.——— 17—.——.—Sprteitus, Ia. verſt. 100% 139.59 „ amerit.——.— 70 f.5 Gerſte, hierl. 22.—— 5 90% 805 „APfälzer 22.—. roh 70erunverſt. 85/%8 67.— Gerſte, ungariſche„ ober„ 88/2% 52. General⸗Anzeiger.(Abendblatt., Mannheim, 18. Mai verändert, Oeſterreichiſches Petroleum notiert bis auf Weiteres: M. 22.70 Mais etwas ruhiger. Frankfurter Holzbarrels bei Waggonbezug, Tankanlage Mannheim, verzollt. Effektenbörſe. Er 00 0 1 2 25 92 931 30.—.25 28.50 26.50 r 0) 30.— 1028.— n und Roggen rubig, Futtergerſte abgeſchwächt, Hafer un⸗ *. 18.90 in Ciſternen, per 100 kg, [Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) Frankfürt a.., ie Grundſti 0 voche ung hat nachgelaſſen. lußt durch ſtärkere Realiſierungen. 18. Mai.(Tel.) Fonds⸗ der Börſe war bei Beginn der g, die Unternehmungsluſt der Die Newyorker Börſe iſt eben⸗ Die Veröffent⸗ lichung, daß die Alleghany⸗Nationalbank liquidieren müſſe, welches als dung hit Folge von Betrügereien des Kaſſiers zurückzuführen Man hoffte, die Vereinigten Staaten hätten den gefürchteten Punkt der Kriſts hinter ſich, indem das Bank⸗ und Geldweſen wieder einen normalen Chatakter angenommen hatte, obgleich man heute durch die Schließung oben erwähnter Bank wieder gegen⸗ tei liges hört. Der Fehlbetrag vol über 2 Mill. Dollars läßt befürchten, daß wieder weitere Kreiſe in die Pittsburger hinein⸗ gezogen werden. J m allgemeinen war jedoch die Tendenz nicht ungünſtig, umſomehr Leben auf dem Fondsmarkte ſich be⸗ merkbar machte Reichsanleihe Heimiſche Anleihen, Preußiſche Konſols feſt bei ſtärkerer Nach⸗ beſonders 3½proz. frage, Ruſſen teilweiſe günſtiger disponiert, für Japaaner trat Kaufluſt ein auf den günſtigen Wahlausfall zum Abgeordneten⸗ haus, welcher eine geſchloſſene Regierungsmajotität brachte. Bankaktien brachten wenig Veränderung und Kursſtand behaupten. ruhiger, 551 2 75 Intereſſe. es ermöglichte, ſter und ganz ind Geld. Maſ 1 e zu bemerken. igerung, Bezugsrecht 8. Gr konnten den In Montanaktien war das Geſchäft da es an jeglicher Anregung fehlte, für Bochumer Auf dem Geldmarkt hat ſich weniges ver⸗ Der Privatdiskont blieb mit 4 Proz. unverändert. druck hinterließ der Ausweis der Deutſchen Reichs⸗ daß eine ſteuerfreie Notenreſerve 95 000 M. erreicht wurde und ſomit die vom Vor⸗ h erheblich überſchritt. m Einklang mit der Londoner Börſe feſt. Schiff⸗ Die Tendenz auf dem Induſtriemarkt niſche Werte behauptet, lebhafter gehan⸗ Bahnen ruhig und feſt, beſonders Badiſche Anilin bei auf dieſe Aktien war bez. hinenfabrik Sürther matt bei ½ Proz. Kurseinbuße, elektriſche Werte ruhig. Verlauf war infolge der Geſchäftsſtille wenig Kursveränderung Baltimore wurden lebhaft umgeſetzt. Im weiteren An der Nachbörſe hielt die Unluſt anweiteren Unternehmungen an, die Kuſe erfuhren nur geringe Veränderungen. Es notierten Kredit 198.70, Diskonto 175.30, Dresdner Bank 139.50, Staatsbahn 149.10, Lombarden 23.60, Baltimore 91.30 4 50 4 40. Privatdiskont 4 Proz. Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnke, Schluß⸗Kurſe. sbank⸗Diskont 5 Prozent. Wechſel. 16. 13 16 18 Amſterdam kurz 168.65 16872 Paxis kur; 81.25 81.266 Belgien„ 81.05 8103Schweitz. Plätze„ 81.(83 81083 Italien„ 81 2.225 Wien 84.90 84 90 London 20.49 20½40 Napoleonsd'or 16.25 16 25 88 ang———.— Privatdiskonto 4% 40% Staatspapiere. A. Deutſche⸗ 16 18. 16. 18. 404%o beutſch. Reichsanl. 99.50 99.50 Mexikaner auß. 88/90.20 98.45 39 55 5 9150 91.70/3 Mexikaner innere 66.— 66 20 3 55„ 5225 82 450Taumalipas 98.30 97 30 4% pr. konf. St.⸗Anl. 99.50 99.50 Bulgaren 99.50 9960 3%„ 5 91.50 91.751% Griechen 1890 47.40 47.50 52 20 82.505 italien. Rente—.— 10⁴ 10 4 badiſche A. 99 20.654½½ Oeſt. Silberrente 99.10 99.10 „ neue 99.70 99.904¼½„ Papierrent. 99,.10—.— 37% bad.St.⸗Oabg)fl———.— Oeſterr. Goldrente 98 60 98.65 M.—.— 48 Portug. Serie! 61.40—-— 37*.* 1900—.——.— 3** 62.70 68.50 Abayr..⸗B.⸗A..1915 99 50 99504% neue Ruſſen 1905 94.85 95.— 3% do. u. Allg. Anl. 91.65 91.3004 Ruſſen von 1880 82.90 88.— do..⸗B.⸗Obl.—.——.—4 ſpan. ausl. Rente 95.— 95.— 4 Heſſen von 1899 99 35 99.—4 Türken von 190? 89 80 90— 3 Heſſen 80 20 80 40]4„ unif. 95.80 95 95 3 Sachſen 81 40 81.504 Ungar. Goldrente 98 60 93.65 4 Mh. Stadt⸗A. 1907-———[4„ Kronenrente 93.80—.— 87.„„ q 41905—.— 89 60Nna: B. Ausländiſche. Verzinsliche Loſe. 5 Arg. i. Gold⸗A.1887 98.50 98.503 Oeſterreichiſche860 158.25 188.40 4% Chineſen 1898 96.25 96 4 Türkiſche 150.60 150,40 Egypter unificierte—.— 102.70 Aktien induſtrieller Unternehmungen. Bad. Zuckerfabrik 146.95 147.— Südd. Immobil.⸗Geſ. 92.70 93. Eichbaum Mannheim 125.— 125.— Mh. Aktien⸗Brauerei 137.— 187.— Parkakt. Zweibrücken 90.40 90.50 Weltzz. Sonne, Speyer Cementwerk Heidelbg. 152— 151.— Cementfabr. Karlſtadt 152 90 132.7 Badiſche Anilinfabrik 498 506. Ch. Fabrik Griesheim 289 25 239 25 Farbwerke Höchſt 455— 456.50 Ver. chem. Fabrik Mh. 295.50 295.50 Chem. Werke Albert 408.— 407.50 Südd. Drahtind. Mh. 117.— 117. Akkumul.⸗Fab. Hagen 200.- 200— Ace. Böſe, Berlin 67.590 67.50 Clektr.⸗Geſ. Allgem. 216.70 216 80 Südd. Kabelw. Nhm. 121.12125 Lahmeyer 121.40 120.80 Elektr.⸗Geſ. Schuckert 110. 109.55 Siemens& Halske 179.50 179.5. —— Kunſtſeidenfabr. Frkf. 227.— 227.— Lederwerk. St. Ingbert 60— 60.— Spicharz Lederwerke 117 50 117.30 Ludwigsh. Walzmühle 170.— 170.— Adlerfahrradw. Kleyer 289.60 283.40 Maſchinenfbr. Hilpert 75 50 75.50 Maſchinenfb. Badenia 198.— 198.— Dürrkopp 340.— 340.— Maſchinenf. Gritzner 213.— 214.— Maſch.⸗,Armatf. Klein 121.50 121.50 Pf. Nähm.⸗u. Fahrradf Gebr. Kayſer Röhrenkeſſelfabrik vorm. Dürr& Co. Schnellpreſſenf. Frkth. 183.—183. Ver.deutſcher Oelfabr. 130.— 130.40 Schuhfabr. Herz, Frkf.—.— 125.— Seilinduſtrie Wolff 137.— 137.— 'wollſp. Lampertsm. 70— 70.— Kammgarn Katſersl. 158. 158— Zellſtoffabr. Waldhof 323.— 328.— 124,10 123.50 Bergwerks⸗Aktien. Bochumer Bergbau 220 78 220.70 Harpener Bergbau Buderus Concordia Bergb.⸗G. 198 20 198.10 112 112.—Kaliw. Weſterregeln 178 50 178 50 322.— 322.—Oberſchl.Eiſeninduſtr. 10.— 100.— Deutſch. Luremburg 154.— 153.50Vr. Königs⸗u. Laurah. 212.— 212.20 Friebrichshüte Bergb. 148.— 147 50 Belſenkirchner 194.193.60 ewerkſch. Roßleben ————— Transport⸗Anſtalten. Südd. Eiſenb.⸗G. 11 111. Hamburger Packet 109.99 109 do neue * telmeerbahn Meridionalbahn Norddeutſcher Lloyd 94.8) 94 90 Baltimore und Ohio 91 60 91.30 Oeſt.⸗Ung. Staatsb 149.10 149 10 Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligationen. 4% Frk. Hyp.⸗Pfdb. 97.50 97.50 4e% Pr.Pfdb. unk. 15 6730 97.3 0% F. R. V. Pfdbr.O5 97.50 b7 50% 40% 40% 1910 97.80 97.8 1% 5 14 92.50 92.50 10090 idd d d 030 9030 4% Pf. HypB. Pfdb. 99 5 5 12 90 80 91.30 2—* 31½ 34½% Pr. Nfdbr.⸗Bk.⸗ 4½% Pr. Vod.⸗Fr. 89.49) 89.40 Kleinb. b. 04 93.50 93 50 4% Etr. Bd, Pfd. voo 97.— 97.—3½ Pr. Rfdhr.⸗Bk.⸗ 0 922 Dyp.⸗Pfd.⸗Kom.⸗ 3%„ i o Obl. 799 8555 12 91.30 91.30 4%„ Sfdbr..0„ 40 Pr. Ufdbrf.⸗B. unk. 10 97— 97.— Hyp.⸗Pfd. unk. 1917—.——.— 4% Pfdbr..0g 20% Nh. H. B. Pfb. 0 97.— 97.— unk. 12 97.30 97.34% 0 97.— 97.— —3N— 0 Pfdobr..86 10% 33 1912 97.30 97 30 89 u, 94 89.50 89.504e%„ 98.75 98.75 31%½ Pfd. 9600s 89.50 89.531ſ,„ verſchied. 89.70 89.9 „ eee ½„„„ 1914 89.9 89.0 .I,unk 10 99.— 99.—3½ gtrh..⸗B..O 91.50 91.50 Gonnen 10% h.. B. C..10 90.80 00 80 v. 1891 L0 50(0 50 4 Pf. B. Pr.⸗Obl.—— 99. 5%„ Com.⸗Obl. 04% Pf. B. Pr.⸗O. 90 60 90 10 v. 96/06 90.50 90,50 ½§tal. ſttl.g. E. B. 70.69 70.55 40%/ Pr. Pfdb. unl. 09 87.25 97.95 47%0„„„ 12 97.50 97.50 MNaunh. Verſ.⸗G.⸗A. 455.— 460 %᷑ ꝛꝛM Bank⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. Badiſche Bank 128.50 188.50 Oeſterr.⸗Ung. Bank 123.99 123.60 Berg u. Metallb. 118 50 18.50 Oeſt. Länderbank 110 50— Berl, Handels⸗Geſ. 162.70 162 60„Kredit⸗Anſialt 198 50 198 70 Comerf. u. Disk.⸗B. 108 30 108.30 Pfälziſche Bank 100.10 100.10 Darmſtädter Bank 124 60 124. Pfälz. Hyp.⸗Banl 189.— 189.— Deutſche Bank 232 70 257 Preuß. Hypothenb. 111.20 111.20 Deutſchaſtat. Vank 185.50 15 Deutſche Reichsbk. 154.60 154 60 D. Effekten⸗Bank 100 20 Mhein. Kreditbank 134.— 134.— Disconto⸗Comm. 175 40 l Rhein. Hyp. B. M. 189.—189.— Dresdener Bank 139.80 139. Schaaffh. Bankver. 13480 136.70 Frankf. Hyp.⸗Bank 201.— 201—] Südd. Bank Mhm. 108 80 108.80 Frkf. Hyp.⸗Creditv. 153.40 153 40] Wiener Bankver, 131 20— Nationalbank 114.90 114.50 Bank Ottomane 143 80 143.80 Frankfurt a.., 18. Mat. Kreditaktien 198 70, Staats⸗ bahn 149.10, Lombarden 23.70 Ggypter—.—, 4% ung. Goldrente 93.60, Gotthardbahn—.—, Disconto⸗Fommandit 17530 Laura —.—, Gelſenkirchen 193.75, Darmſtädter 124 50 Handelsgeſellſchaft 162.75, Dresdener Bank 139.50, Deutſche Bant 282.80, Bochumer 221.— Northern——. Tendenz: ruhig. Nachbörſe. Kreditaktien 198 70, Staatsbahn 149.10, Lombarden 28.60, Disconto⸗Commandit 1753 0, Berliner Effektenbörſe. [Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) * Berlin, 18. Mai. Fondsbörſe. Die Börſe be⸗ gann die neue Woche im allgemeinen in mißmutiger Stim⸗ mung. Nur auf dem Rentenmarkte trat Kaufluſt her⸗ vor, infolge der Erleichterung am internationalen Geldmarkte. Ruſſiſche Anleihe von 1902 bevorzugt und bei ziemlich lebhaftem Geſchäft 98 Proz. höher. Auch Zproz. Deutſche Reichsanleihen und Japaner höher. Im übrigen war die Spekulation zurück⸗ haltend und die Kurſe neigten zur Schwäche. Banken wieder vernachläſſigt. Von Bahnen konnten amerikaniſche Werte die anfänglichen kleinen Beſſerungen nicht behaupteten, da London für dieſe Werte niedrigere Kurſe meldete. Mon⸗ tanwerte faſt durchweg niedriger und zwar- Phönix um mehr als 1 Proz.; nur Bochumer lagen feſt. Schiffa hrts⸗ aktien nur unbedeutend verändert, Dynamittruſt und allge⸗ meine Elektrizitätsaktien ebenfalls abgeſchwächt. Bei ſchlep⸗ pendem Geſchäftsgang machte ſpäter die Abſchwächung auf dem Montanmqärkte weitere Fortſchritte. Dagegen bewahrte der Rentenmarkt ſeine Feſtigkeit im vollen Umfange. Deutſche Reichsanleihen und Ruſſiſche Anleihe für 1902 weiter anziehend. Kreditaktien neigten zur Schwäche. Lägliches Geld 4 Proz. und darunter. Späterhin befeſtigte ſich, vom Rentenmarkt ausgehend, die Haltung im allgemeinen. Ameri⸗ kaniſche Bahnen erholten ſich auf wieder gebeſſertes London. Ruſſiſche Anleihen zogen wieder an. Beorlin, 18. Mai.(Schlußkurſe.) Ruſſennoten 214.— 214 05 Lombarden 23.70 23.70 40% Ruſſ. Anl. 1902 82 40 83 20 Canada Pacifte 155.50 156 20 37.9 Reichsanl. 91.40 91.60 Hamburg Packet 109.70 109 50 30% Reichsanleihe 82.25 82.50 Hambg. Paket neue-— 40% Bad. St.⸗Anl. 99.25—.— Nordd. Lloyd 95— 94.80 4% B. St.⸗B. neue 99.40 99.70] Dynamit Truſt 161 160.25 3½% B. St. Obl. 1900—.— 99.75 Licht⸗ u. Kraftanl. 115.20 115.50 3% eſ Bayern 91.40 91.40 Bochumer 220.50 221.— 40½% Heſſen—.— 90.40] Konſolidation———— 40% Heſſen 8125 80.40 Dortmunder 30% Sachſen 81.50 81.70] Gelſenkirchner 193 20 193 20 %0 Pfbr.). W. B.—— 996.25 Harpener 197.90 197 50 50% Chineſen 101.20 101.10] Laurahütte 211˙70 213 20 40 Iꝗqaliener———.— Phönix 184 40 188.70 3% Japaner(neu) 87.50 88.90 Ribeck⸗Montan 1860er Loſe 153.— 158.. Wurm⸗Revier 55 4% Bagdad⸗Anl. 87.50 87.60 Anilin Treptow 360 20 858.70 Kreditaktien 198.80 198.90 Braunk.⸗Briketts 179.— 181.2 Berg.⸗Märk. Bank 152.60 152.70 D. Steinzeugwerke 217.— 217 Berl. Handels⸗Geſ.—.— 162.60] Düſſeldorfer Wag. 304 50 304.40 Darmſtädter Bank—.— 124.60 Elberf. Farben(alt) 604.— 602 50 Deutſch⸗Aſiat. Bank 135.70 135.— Beſtereg. Alkaliw. 178 70 179.50 Deutſche Bank 232.90 233.— Wollkämmerei⸗Akt. 182— 131.50 Disc⸗Kommandit 175.50 175.40 Chem. Charlottenb. 200.— 200.— Dresdner Bank———.— Tonwaren Wiesloch 99.— 99.— Rhein. Kreditbank 134.10 134.—Zellſtoff Waldhof 322 20—— Fabend Bankv. 134.— 184.10 Pelluloſe Koſthein 211 50 211.50 Lübeck⸗Büchener 181 50——Rüttgerswerken 152.— 153.— Staalsbahn 149.20 149 20 8 Privatdiskon 3¼% W. Berlin, 18 Mai.(Telegr.) Nachbörſe. Fredit⸗Aktien 199.10 19890 Staatsbahn 149.20 149.20 Diskonio Komm. 175.— 175,40 Vombarden 28.70 23.70 Parifer Börſe. Pasis, 18. Mai. Anfangskurſe. 8 0% Rente 96.77 96.95 Türk. Looſe—.— 181.— Italtener—.——.— Banque Ottomane 729.— 729.— 94.10 94.60 Rio Tinto 1595 1615 keneunif. 95.80 96.40 Londoner Effeltendörſe. London, 18. Maf.(Telegr.) Anfangskurſe der Effektendörſe 4 o% Reichsanleihe 81— 81— Southern Paeffie 891f 00 4½% Ghiaen 8% Dhienge e 4 62 00 Chineſen 125 29 55 De nver Pr. 66— 667 29%% Conſols 86 8 865ſ1% 95— gs. 3 4% Iꝗtaliener 103% 108 /½ Louisv. u. Naſhv. 1110 1130 3 c% Griechen 0— 50—Union Paeiſie 148•% 1500 3 0% Portugieſen 6% 647. Unit. St. Steel eom. 695%, 36l. — 2 92 5 9 1 Derken u8— de. oiiseehn d i ), Türk 95— 95[Erieb 21¹ 4% Argentinier— ce, Tend. feſt, i A 3 0% Mexikane⸗ 34½ 342 Debeers 8 extkaner 20 12 51 5 8 5 10¼ 1010 4 9% Japaner 82— 82¾JCharteret 1401 14% Tend.: felk. Boldſtelds 37 30 Ittomanbant 197 19—Randmines 570 10 Mio Tinto 620 64 Eaſtrand 3f 90 Braſilianer 82½ 84½ Tend.: feſt. 1 Berliner Produktenbörſe. Berlin, 18. Mai.(Tel.) Produktenbörf Die Preisrückgänge am Getreidemarkte machten heute welten Fortſchritt. Brotgetreide gab infolge der andauend günſtigen Witterung ſowie infolge der luſtloſen Auslande⸗ börſen, Verkaufsordres aus der Provinz und Realiſationen 11 Verlar lach. Hafer und Mais geſchäftslos un eiſheek, k lin ee berändert. Rüböl bei leichten Schwankungen preishalſend Berlin, 18. Mai.(Telegramm.) Produkten99 rfe) Preiſe in Mark pro 100 kg. frei Berlin netto Kaſſe. 5 16. 18. 16. 18 Weizen per Mai.— 220 50 Mais per Mai 1860.50 100— Jull 2„ Juli 148,, „ Sept.—.— 191.75 5 Roggen per Mai—.— 196.[Rüböl per Mai 78.90 74. „Juli 194.50 193.—„Okt. 69.10 694 „ Sept. 178.50 177.— 5—— Hafer per Mai 1865.— 163.— Spiritus 70er loco „Juli 167.— 165.25 Weizenmehl 29.— 295 5———.— Roggenmebl 27.20 27— **C* Ueberſeeiſche Schiffahrts⸗Telegramme. New⸗Dork, 16. Mai. Drahtbericht der hampton. Der Schnell⸗Dampfer„St. Louis“, am 9. Ma vnn Southampton ab, iſt heute nachmtttag hier angekommen. Rotterdam, 16. Mai.(Drahtbericht der Holland Amerfka⸗Iine Rotterdam). Der Dampfer„Ryndam“, am 6. Mai von Num⸗ York ab, iſt heute hier angekommen. Mitgeteilt durch das Paſſage⸗ und Reiſe⸗Bureau Punzd⸗ lach& Bärenklau Nachf. in Mannheim, Bahnhofplaß Kr. J direkt am Hauptbahnhof. Laut telegraphiſſcher Nachricht iſt der Dampfer„Barbaroſſa“ am 2. Mai von Bremerhaven ab, am 13. Mai nachmittags 10 Uhr! wohlbehalten in New⸗York angekommen. Laut telegraphiſcher Nachricht iſt der Dampfer„Kronpri Wilhelm“ am 5. Mai von Bremerhaven ab, am 12. Maj nach⸗ mittags 3 Uhr wohlbehalten in New⸗Yorke angekommen. Mitgeteilt durch Ph. Jar. Sglinger in Mannheim, alleiniger für's Großherzogtum Baden konzeſſionierter Generalagent des Norddeutſchen Llohd in Bremen. Dampfer⸗Expeditionen des Norddeutſchen Lloyd in Bremen ab 5 vom 17. Mai bis 23. Mai 1908:„Kuiſer Mil⸗ helm d..“ am 19. Mai nach New⸗ork über Southampton⸗Cher⸗ bourg,„Breslau“ am 21. Mai nach Baltimore,„Prinz Ludwig“ am 21. Mai nach Oſtaſien,„Großer Kurfürſt“ am 23. Mai nach New⸗ Pork direkt,„Crefeld“ am 23. Mai nach Braſilien,„Weſtfalen“ an 28. Mai nach Auſtra⸗lien., 15555 i Marx& Goldschmidt, Mannheim Telegramm⸗Adreſſe: Margold, 18. Mai 1908. Proviſionsfreil 8 Ver Wir ſind als Selbſtkontrahenten e Käuffr unter Vorbehalt: 0 .⸗G. für Mühlenbetrieb, Neuſtadt a. d. H. 1150 Atlas⸗Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Ludwigshafen.20— Badiſche Feuerverſicherungs⸗Bank— M..230 Baumwollſpinneret Speyer Stamm⸗Aktien 62— 5„ Vorzugs⸗Aktien 10⁰— Benz& Co., Rheiniſche Gasmotoren, Mannheim 156— Brauerei⸗Geſellſchaft vorm. Karcher, Emmendingen— 20fft Bruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft 92— Bürgerbräu, Ludwigshafen— 20 Chemiſche Fabrilen Gernsheim⸗Heubruch— 77 If Daimler Motoren⸗Geſellſchaft, Untertürkheim, Lit. K. erb. Gb.— 1 15 1 Lit. B. 50zfr 25 Fahr Gebr.,.⸗Geſ., Pirmaſens— Filterfabrik Enzinger, Worms 227 220 Flink, Eiſen⸗ und Broncegießerei, Mannheim 86 Frankenthaler Keſſelſchmiede 90 Fuchs, Waggonfabrik, Heidelberg 5 Herrenmühle vorm. Genz, Heidelberg 998 Lindes Eismaſchinen 160 Linoleumfabrik, Maximiliansau 114 Lothringer Baugeſellſchaft, Metz 85 Lux'ſche Induſtriewerke,.⸗G. Ludwigshafen— Maſchinenfabrik Bruchſal, Schnabel E Henning Mosbacher Aktienbrauerei vorm. Hübner 95 e Neckarſulmer Fahrrad 161 Pfälziſche Mühlenwerke, Schifferſtedt 12⁴ Nheinau, Terrain⸗Geſellſchaft 1108 ½ öft Rheiniſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G., Mannheim 110 1 5 Rheinſſche Metallwarenfabrik, Genußſcheine— M. 200 Rheiniſche Schuckert⸗Geſellſchaſt, Mannheim Rheinmühlenwerke, Mannheim— 12 Rheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Mannheim— 1⁰ Rombacher Portland⸗Cementwerke aS8 Stahlwerk Mannheim 118 80 Süddeutſche Jute⸗Induſtrie, Mannheim 35 160 Süddeutſche Kabel, Kannheim, Genußſcheine— M9 Unionwerke,.⸗G., Fabrikenf. Brauerei⸗Einrichtungen 134 25 Unionbrauerei Karlsruhe 6⁴ 570 Vita Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Mannhem—.s Waggonfabrik Raſtatt 96 75 Waldhof, Bahngeſellſchaft— 650. Immobiliengeſellſchaft— 65 öſt Weſtendbau⸗Geſellſchaft in Karlsruhe 87 zr„7 Zuckerfabrik Frankenthal— 275 Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Woldenbaum; für Kunſt, Feuilleton und Vermiſchtes: Alfred Beelſchen; für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: Rich. Schönfelber; für Volkswirtſchaft u. den übrigen redaktionellen Teil: Karl Apſel für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Franz Kircher⸗ Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckeret, G. m. b..: Direktor: Eruſt Müller. merican Line, Soul⸗ Fernſprecher: Nr. 56 und 1637 IIk. kitete lernd inds⸗ mn im benig lenh, .) 8 SS 5 8 Abonnement: 50 Pfennig monatlich. Trägerlohn 10 Pfennig. Durch die Poſt bezogen inkl. Poſt⸗ aufſchlag M..91 pro Quartal. Telephon: Redaktion Nr. 377. Amts⸗ und Kreisverkündigungsblatt. Juſerate; Die Kolonel⸗Zeile„ 25 Pfg. Auswärtige Inſerate„ 30„ Die Reklame⸗Zeile„„ 1 Mark. Expedition Nr. 218. der —— Nr. 87. Montag, den 18. Mai 1908. 118. Jahrgang. — 8 ˖„Der Privatbeklagte wird—55 Srkauntmachung. Belannkmachung 15 Handelsregiſter. e Bekanntmachung. Zwangsverſteigrrung. e Gefunden und Vauf dem Handelsregiſter a gebens der Beleidigung zu No. 1526 V. Nachſtehende ortspoltzeliche Vorſchrift 0 poliſrecüg oll das in Nr. 52161 P. Wir bringen Fundbureau— Zimmer 11 einer Geldſtrafe von einhun⸗ bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis. Manne Naed 110 Grund⸗ hiermit zur öffentlichen Kennt⸗ nis, daß behufs Vornahme von Straßenbaua rbeiten in den Straßen zwiſchen 5 6, +—0 5 und die Abſperrung dieſer Straßen pom Mittwoch, 20. Mai l. Js. bis auf Weiteres nötig fällt. Während dieſes Zeitraumes iſt die Benützung der er⸗ wähnten Straßenſtrecke für den geſamten Fuhrwerks⸗ verkehr verboten. 12967 Zuwiderhandlungen werden gemäߧ 366 Z. 10.⸗Str.⸗ g. und 8 121 Pol.⸗Str.⸗ mit Geld bis zu 60 Mark oder mit Haft bis zu 14 Tagen beſtraft. Maunheim, 14. Mai 1908. Großh⸗ Bezirksamt. Polizeidirektion Abt. IVa⸗ Dr. Korn. Helanntmachung. Den Verkehr mit Kraftfahrzeugen betr. No, 52774P. Zur Prüfung ſer für den Verkehr auf öffent⸗ lichen Wegen und Plätzen be⸗ ſlimmlen Kraftfahrzeuge(Fraft⸗ wagen und Krafträder, 8 4 Abſ. 2 der Verordnung vom 20. Sep⸗ ſenber 1806— Amisblatt No. 168 vom 11. Oktober 1906) iſt zon Großh. Miniſterium des Junern: Herr Ernſt Wehrle, In⸗ bei der Badiſchen Geſell⸗ Ueberwachung von ſeln in Mannhein 12983 diger beſtellt worden. Maunheim, den 15. Mai 1908. Großh. Bezirksamt Polizeidirektion: Sr Dr. Korn. Bellanntmachung. Dampſwalzarbeiten betr. Nr. 11802, Zur Vornahme von Dampfwalzarbeiten müſſen die nachverzeichneten Land⸗ Aund Kreisſlraßenſtrecken jeweils in der Zeit von morgens 6 Uhr bis abends 7 Uhr für den Fuhrwerksverkehr geſperrt werden: a) Die Landſtraße Nr. 1 (Bergſtraße) 1. Von km. 11.500—12,450 von oberhalb Lützelſachſen gegen Großſachſen vom 11. bis 15. Mai l. Is. 2. Von km 19,050 bis 19,825 d. i. von der Gemarkungs⸗ grenze Schriesheim bis zum Ort Doſſenheim vom 16. bis 2. Mai l. Is. 3. Von km 20,825 bis 21,857 von oberhalb Doſſenheim bis zut Gemarkungsgrenze Hand⸗ ſchuhsheim vom 21. bis 27. Mai l. Is. bDiezkveisſtraße Nr. 146 ſvon Em 0 bis 1,500 d. i. von Großſachſen gegen Heddesheim bis zur Main⸗ Neckarbahn vom 29. Mai bis 10. Juni l. Is. Zuwiderhandlungen werden gemäߧ 121.Str..B. mit Geld bis zu 60 M. oder mit Haft bis zu 14 Tagen beſtraft. Die Bürgermeifter⸗ und Stabhalterämter des Bezirks haben dies in ortsüblicher Weiſe bekannt zu machen. Weinheim, den 1. Mai 1908. Großh. Bezirksamt. Steiner. No. 5747IV. Vorſtehende Bekanntmach⸗ ung bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntuis. 12978 Mannheim, 15. Mai 1908. Großh. Bezirksamt Abteilung: IV Eppelsheimer. Sekanntmachung Notlauf bei Adam Will in Wallſtadt belreffend. 12985 „Nr. 8803 III. Unter dem Schweinebeſtande des Landwirts Adam Wiil in Wallſtadt iſt der Rotlauf ausgebrochen. Stall⸗ perre iſt verhängt. Mannbeim, den 15. Mai 1908. Großh. Bezirksamt. Abteilung III: Dr. V. Pfaff. Bekannkmachung Notlauf inNeckarau betreffend. 12984 Nr. 8940 III. Im Schweine⸗ heland des Wirts Stahl, Ne⸗ Agtauerſtraße Nr. 198 in Neckaran der Rotlauf ausgebrochen. Slallſperre wurde verfügt. Maunheim, den 16. Mai 1908. Großh. Bezirksamt: der Polizeidirektion zur Auf⸗ bewahrung abgegeben wurde: 2 Fingerringe, 1 Damesgürtel, 7 Handtäſchchen, 2 Regenſchirme, 2 Damennhren, 3 Portemonaies mit Inhalt, Schlüſſel, 2 Eheringe, 1 Sack Hirſe, baares Geld, 1 Broſche, 1 Fahrrad, 1 Kravatte und 1 Paar Handſchnhe, 1 Paar Schuhe, Loſe, 1 Fußball, 1 Ueberzieher. 12979 Falls ſich ein Empfangs⸗ berechtigter nicht rechtzeitig meldet, geht das Eigentum an der gefundenen Sache bin⸗ nen Jahresfriſt auf den Finder oder die Gemeinde über. Mannheim, den 16. Mai 190. Gr. Bezirksamt⸗Poltzeidirektion. Bekaunkmachung. Die Vornahme der Feuerſchau betr. Nr. 5647 IV. Die Feuerſchau wird demnächſt in Abteilung IV der von uns mit Verfügung vom 29. Auguſt 1906 veröffent⸗ lichten Reihenfolge ſtattfinden. Abteilung 4umfaßt das Gebiet Neckarvorſtadt bis zum Wald⸗ hof und bis zur ehemaligen Gemarkungsgrenze von Käfer⸗ thal und der Gemarkungs⸗ greunze von Feudenheim. Die Hauseigentümer, Mieter, deren Verwalter und andere Stellvertreter ſind verpflichtet, dem Feuerſchauer, der einen ſchriftlichen Ausweis bei ſich führt, Zutritt zu allen Räumen des Gebäudes auch die Be⸗ ſteigung des Daches, zu ge⸗ ſtatten. 12981 Mannheim, 13. Mai 1908. Gr, Bezirksamt, Abt. IV: Eppelsheimer. Bekanntmachung. Einfangen herrenloſer Hunde betr. Eingefangen und bei Gaſt⸗ wirt Wilhelm Bähr in Käfer⸗ thal, Mannheimerſtr. 2 unter⸗ gebracht, 1 herrenloſer Hund. Race: Bernhardiner, Ge⸗ ſchlecht: weiblich, Farbe: weiß und gelb gefleckt. 12980 Mannheim, 16. Mai 1908. Großh. Bezirksamt Polizeidirektion. Urteil. Nr. 2234. In der Straf⸗ ſache gegen Katharina geb. Kübler, Witwe des Wirts Peter Geiger von Käfer⸗ thal wegen falſcher Anſchul⸗ digung und Beleidigung. hat die II. Strafkammer des Groß⸗ herzoglichen Landgerichts zu Mannheim am 27. Februar 1908 zu Recht erkannt: Die Angeklagte Katharina Geiger geb. Kübler von Käfer⸗ thal wird wegen Vergehens gegen§ 164 St.⸗G.⸗B. im Zu⸗ ſammentreffen mit Beleidigung des Poſtverwalters Schnepf und des Poftſchaffners Geis in Käferthal zur Gefüngnisſtrafe von ſechs Monaten ſowie zu den Koſten verurteilt. Zugleich wird den Verletzten die Befugnis zugeſprochen, die Verurteilung auf Koſten der Verurteilten im„Mannheimer Generalanzeiger“ innerhalb vier Wochen nach eingetretener Rechtskraft des Urteils durch einmaliges Einrücken bekannt zu machen. V. R. W. Nr. 4735. Die Richtigkeit vorſtehender Abſchrift wird be⸗ Iglaubigt und die Vollſtreckbar⸗ keit des Urteils beſcheinigt. Mannheim, 14. Mai 1908. * Der Gerichtsſchreiber des Großh. Landgerichts: Würth. 79439 Mannheim uſw.— Bayeriſcher Gütertarif vom 1. Januar 1902. Mit ſofortiger Gültigkeit ſind die Bayeriſchen Staatsbahn⸗ ſtationen Auhauſen, Beckſtetten, Loiching, Mallersdorf und Wies⸗ thal in die Holz⸗Ausnahme⸗ larife 1 und la gufgenommen worden. 79438 Die Frachtſätze werden gleich⸗ beteh in unſerem Tarifanzeiger kaunt gegeben, auch ſind ſie bei den Dienſtſtellen zu erfragen. Karlsruhe, den 15. Mai 1908. Gr. Generaldirektion der bad. Staatseiſenbahnen⸗ Dackelhündin mit ihren 2 Jungen 88 Abteilung III: Dr. V. Pfaff. verkauſen. 225 Kaiſerring 26 bei Lindner. 1. Band VII,.⸗Z. 52, Firma„Ernſtberger& Mayer,“ Mannheim: Die Firma iſt erloſchen 2. Band VIII,.⸗Z. 183, Firma„Hermann Beer“ in Mannheim: Offene Handels⸗ geſellſchaft. Julius Beer, Kauf⸗ mann, Mannheim, iſt in das Geſchäft als perſönlich haften⸗ der Geſellſchafter eingetreten. Die Geſellſchaft hat am 1. Mai 1908 begonnen. 3. Band XIII,.⸗Z. 21, Firma„Hans Dandesky Möbeltransport“ in Mann⸗ heim. Die Firma iſt geändert in„Mannheimer Ver⸗ kehrsanſtalt Helvetia Dandesky& Thein.“ Offene Handelsgeſellſchaft. Martin Thein, Möbeltrans⸗ porteur in Mannheim, iſt in das Geſchäft als perſönlich haftender Geſellſchafter ein⸗ getreten. Die Geſellſchaft hat am 15. Mai 1908 begonnen. 4. Band XII,.⸗Z. 145, Firma„Gebrüder Oppen⸗ heimer“ in Mannheim als Zweigniederlaſſung mit dem Hauptſitze in Sinsheim: Die Zweigniederlaſſung Mannheim iſt aufgehoben, die Firma dahier erloſchen. 5. Band XIII,.⸗Z. 141: Firma„Badenia⸗Werke Alfred Steinbach“, Monn⸗ heim, 7, 6. Inhaber iſt Alfred Steinbach, Mechaniker, Mannheim. Geſchäftszweig: Automobil⸗Windenfabrik. 6. Band XIII,.⸗Z. 142: Firma„Gebrüder Oppen⸗ heimer“, Mannheim, Kirchen⸗ ſtraße 3. Offene Handelsgeſell⸗ ſchaft. Perſönlich haftende Ge⸗ ſellſchafter ſind: Sigmund Op⸗ penheimer, Kaufmann Mann⸗ heim, Ferdinand Oppenheimer Kaufmann, Sinsheim. Die Geſellſchaft hat am 14. Mai 1908 begonnen. Geſchäftszweig: Getreidehandel. 12971/77 7. Band XIII,.⸗Z. 143: Firma„Möbel⸗ und Waren⸗Credithaus „Mercur“ MoritzLauber“, Mannheim. Inhaber iſt: Moritz Lauber, Kaufmann in Hagen iWeſtſalen. Geſchäfts⸗ zweig: Handel mit Manufaktur⸗ waren und Möbeln. Mannheim 16. Mai 1908. Großh. Amtsgericht I. Güterrechtsregiſter. Zum Güterrechtsregiſter, Band VIII, wurde heute ein⸗ getragen: 1. Seite 466: Sprengel, Maximilian, Erdarbeiter in Feudenheim, und Chriſtine geb. Biedermann. Durch Ver⸗ trag vom 5. Mai 1908 iſt Gütertrennung vereinbart. 2. Seite 467: Müller, Peter, Schloſſermeiſter in Mannheim und Antonie Luiſe geb. Meffert. Durch Vertrag vom 6. Mai 1908 iſt Güter⸗ trennung vereinbart. 3. Seite 468: Kuß, Wilhelm Johann, Kaufmann in Mann⸗ heim und Johanna Wilhelminag geb. Schmitt. Durch Vertrag vom 12. Mai 1908 iſt Güter⸗ trennung vereinbart. Mannheim, 16. Mai 1908. Gr. Amtsgericht I. Veröffeutlichung des in der Privatklageſache Hoch eſa Mayer ergangenen rechtskräftigen Urteils: Im Namen Seiner Majeſtät des Königs von Bayern erkennt das Schöffengericht Ludwigs⸗ hafen a. Rh. in der Privat⸗ klage: 1. Karl Hoch, Kommerzien⸗ rat und Weinhändler, 2. Ludwig Hoch, Weinhänd⸗ ler, beide in Neuſtadt d.., 67 Sigmund Mayer, Reiſender in Iggelheim, Privatbeklagten wegen Beleidigung in ſeiner öffentlichen Sitzung vom 3. Februar 1908 in Ge⸗ genwart: 1. des kgl. Amtsrichters Germann, 2. der Schöffen: a) Friedrich Fäth, b) Adam Müller II., 3. des Gerichtsſchreibers Schröer nach geflogener Verhandlung zu Recht wie folgt: dertfünfzig Mart, im Un⸗ einbringlichkeitsfalle zu einem Monat Gefängnis und zu den Koſten, einſchließlich der den Privatklägern erwach⸗ ſenen notwendigen Auslagen, verurteilt. Den Privatklägern wird die Befugnis zugeſprochen Eingang und erkennenden Teil dieſes Urteils binnen'ier Wochen nach Rechtskraft durch je ein⸗ maliges Einrücken in den „General⸗Anzeiger“ von Lud⸗ wigshafen am Rhein und von Mannheim, ſowie in die „Speyerer⸗Zeitung“ auf Koſten des Privatbeklagten öffentlich bekannt zu machen. Gründe: ete. etc. gez. Germann. Für richtige Abſchrift. Ludwigshafen am Rh., den 14 Februar 1908. Gerichtsſchreiberei des Kgl. Amtsgerichts: L. 8. gez. Hei ſt. Kgl. Oberſekretär. Vorſtehendes Urteil iſt mit Ablauf des 18. April 1908 rechtskräftig geworden. Ludwigshafen a. Rh., den 15. Mai 1908. Gerichtsſchreiberei des Kgl. Amtsgerichts. gez. Heiſt. Kal. Oberſekretär. Zur Beglaubigung: Dr. Mayer, Frankenthal. Rechtsanwalt. 7 2 NTAnr! 10 Zwangs⸗ Verſteigerung. Nr. 4773. Im Wege der Zwangs⸗ vollſtreckung ſoll das in Mann⸗ heim belegene, im Grundbuche von Maunheim zur Zeit der Elutragung des Verſteigerungs⸗ vermerkes auf das Geſamtgut der Errungenſchaftsgemeinſchaft zwiſchen Johann Peter Eſchert Buchdrucker und deſſen Ehefrau Eliſabetha geb. Maier hier ein⸗ getragene, nachſtehend beſchriebe⸗ nen Freitag, den 10. Jul vormittags 9½ Uhrzene durch das unterzeichnete Notarickt — in deſſen Dienſträumen B4, 3 in Mannheim— verſteigert werden. Die Einſicht der Mitteilungen des Grundbuchamts, ſowie der übrigen das Grundſtück betreſſen⸗ en Nachweiſunge n, insbeſonder der in eaſt Zurkunde iſt jede maun geſtatt et. Es ergeht dle Aufforderung, Rechte, ſoweit ſie zur Zeit det Eintragung des Verſteigerungs⸗ vermerkes aus dem Grundbuch nicht erſichtlich waren, ſpäteſtens im Verſteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenu der Gläubiger widerſpricht, glaub⸗ aft zu machen, widrigenfalls ſit el der Feſtſtellung des geringſten Gebotes nicht berückſichtigt und bei der Vertellung des Verſſeiger⸗ Aungserlöſes dem Anſpruche des Gläubigers und den übrigen Nechten nachgeſetzt werden. Diejenigen, welche ein der Ver⸗ Bahe den een haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des Zuſchlags die Aufhebung oder einſſwellige Ein⸗ ſtellung des Verfahrens herbei⸗ br widrigenfalls für das echt der Verſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten Gegen⸗ ſtandes tritt. Beſchreibung des zu verſteigernden Grundſtückes: Grundbuch von Mannheim, Band 457, Heft 19, Beſtands⸗ verzeichnis 1. Lgb.⸗Nr. 293 i, Flächeninhalt 1,52 ar Hoſraite, Zehntſtraße 35. Hierauf ſteht ein unterkellertes zweiſtöckiges vorderes Wohnhaus mnit Gaupen geſchätzt zu 21 000.— Mk. Mannheim, den 6. Mai 1908. Großh. Notariat III als Vollſtreckungsgericht: Dr. Elſaſſer. Aufforderung. Diejenigen Militärpflicht⸗ igen der Stadt Mannheim nebſt Vororten, welche an der diesjährigen Loſung teilgenommen haben, werden hiermit aufgefordert, ihren Loſungsſchein in der Zeit vom 8. bis 20. Atai d. Is. auf der Revierpolizei⸗ wache abzuholen. 12809 Mannheim, 4. Mai 1908. Der Zivilvorſitzende der Erſatzkommiſſion des Aushebungsbezirks Manuheim. Dürr. ee Eigentänter Kadhol ſches Bürgerhofpiatat. Dfl Mannheim, den 16. Mai 1908. Großh. Bezirksamt. Abteilung V: Levinger. Das Vermieten von Schlafſtellen betr. Aufgrund der§§ 28 Ziffer 1 und 3, 49, 87a. 116, 136 P. Str..B. 147, 158, 163, 168, 169, Landesbauordnung wird mit Zuſtimmung des Stadtrats Mannheim folgende durch Erlaß Großh. Herrn Landeskommiſſärs vom 14. Mai 1908, No. 3502 für vollziehbar erklärte Ortspolizeiliche Vorſchrift erlaſſen. +. Die nachſtehenden Paragraphen der Ortspolizeilichen Vorſchrift vom 10. November 1904„das Vermieten von Schlafſtellen betr.“(Schlafſtelleuordnung) werden, wie folgt abgeändert und ergänzt: 8 3. Der bisherige Abſatz 3 wird mit Abſatz 2 als ein Ab⸗ ſatz vereinigt. Als neuer Abſatz 3 wird angefügt: Perſoneu mit ſchweren oder anſteckenden Krankheiten dürfen in Räumen, die von mehreren Schlafgängern benützt werden, nicht verpflegt werden. Die Bermieter haben im Falle derartiger Erkrankungen von Schlafgängern alsbalßd dem Bezirksamt zur Anordnung der erforderlichen Maßregeln Anzeige zu erſtatten. 8 4. Abſatz 1 erhält folgende Faſſung, bezw. folgenden Zufatz: Bei Aufnahme von Schlafgängern muß dem Vermieter für ſich und ſeine Familien⸗ und Haushaltungsangehörigen eine genügend große Wohnung, ſowie die Möglichkeit der Trennung der für dieſe beſtimmten Schlafräume nach Ge⸗ ſchlechtern und für jedes der Angehörigen über 12 Jahre bezw. für zwei ſolcher Angehörigen unter 12 Jahren je ein großes Bett zur Verfügung bleiben. Sogenannte doppel⸗ ſchläfrige Betten werden 8 ein Bett gezählt. § 5. Satz 2 erhält folgende Faſſung: Ausnahmen ſind mit beſonderer Genehmigung des Be⸗ zirksamts hinſichtlich erwachſener oder in nahem Verwand⸗ ſchaftsverhältnis mit einander ſtehender Perſonen zuläſſig. 6 erhält folgende Faſſung: Räume, zu welchen man nur durch Wohn⸗, Schlaf⸗, Arbeitsräume oder Küchen des Vermieters oder ſeiner Ange⸗ hörigen gelangen kann, oder welche als Zugang zu den ge⸗ nannten Räumen benutzt werden müſſen, dürſen nicht an Schlafgänger vermietet werden. Ausnahmen ſind mit be⸗ ſonderer Genehmigung des Bezirksamts zuläſſig, wenn der Vermieter und deſſen über 12 Jahre alten Angehörigen ſowie die Schlafgänger demſelben Geſchlecht angehören, oder in nahem Verwandtſchaftsverhältnis mit einander ſtehen. 13 enthält folgende Faſſung: Den Polizei⸗ und Medizinalbeamten, den Mitgliedern der Wohnungskommiſſtonen, Bau⸗ und Wohnungskontrolleuren und den von der Polizei⸗ und der ſtädtiſchen Armenbehörde beauftragten Perſonen iſt der Zutritt in die Schlafräume zu geſtatten, e Auskunft zu geben und auf Ver⸗ langen das Schlafgängerverzeichnis vorzulegen. 1115 7 195 Vorſchrift tritt mit dem Tage ihrer Verkündigung in Kraſt. Mannheim, den 23. April 1908. Großh. Bezirksamt. Levinger. 12986 Wekanntmachung. Die Entwäſſerungsanlagen in Brühl belr. Wegen Ausführung der Entwäſſerungsanlage im Ort Brühl wird der Kreisweg Nr. 14 von der Mannheimer Straße ab bis zum Bahnhof in Brühl vom 13, bis zum 20, Mai ds. Is. für den Fuhrwerksverkehr geſperrt. Die Bürgermeiſterämter Brühl, Ketſch und Schwetzingen haben dies ſofort ortsüblich bekannt zu geben. Zuwider⸗ handlungen gegen obiges Verbot werden gemäߧ 121.⸗ Str.,G.⸗B. ſtreng beſtraft. Schwetzingen, 14. Mai 1908. Großh. Bezirksamt: Dr. Baur 12982 Nr. 25746 IV. Vorſtehende Bekanntmachung bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis. Mannheim, 15. Mai 1908. Großh. Bezirksamt: Eppelsheimer. Von der Reise Zurüek Dr. med. C. Cahn O2, J. Telephon 2174. Spezlalarzt für Nasen-, Hals- und Obrenkrankheiten. 5 Ueschdsbeslent Firma D. Mayscheider Nalge m 8 N MNNEN O 8, 5 Ludwigspsfen a. Hb. felefon 1029. Speyer a. Rh. Tel. 432. Tel. 166. Instrumentarien u. ganze Einricht. f. Aerzte u. Krankenhäuser Kunstbelne, orthop. Apparate, Bandagen, Krankenartikel. Elektromotoxen- 5 5 Dynamo- 8 Betrieb. Optisohes Institut Vernickelung. 8 79296 tung bester Zahler für abgelegte Herren⸗ u. Damen⸗Kleider, Schuhe, Möbel, Betten, Gold, Silber, Treſſen, Platin, alte Zahngebiſſe. Wegen Geſchäftseröffnung bin ich gezwungen hohe Preſſe zu zahlen. tun Für Sacco⸗Anzüge, einzelne Hoſen ſehr hohe Preiſe.— Gefällige Zu ſchriften erbittet 77692 Brym, R 4, 3, 1 Treppe. e Komme auch außerhalb! buche von Mannheim zur Zeit der Eintragung des Verſteſger⸗ ungsvermerkes auf den Namen des Albrecht Albert Maler u, Tüncher in Maunheim einge⸗ tragene, nachſtehend beſchriebene Grundſtück am Freitag, den 17. Juli 1908, ivormittags 9½ Uhr, durch das unterzeichnete Notariat — in deſſen Dienſträumen B 4, 8— in Mannheim verſteigert werden. Der Verſteigerungsvermerk iſt am 11. April 1908 in das Grundbuch eingetragen worden. Die Einſicht der Mitteilungen des Grundbuchamts ſowie der übrigen das Grundſtück betreffen⸗ den Nachweiſungen, insbeſondere der meee iſt jeder⸗ mann geſtattet. Es ergeht die Aufſorderung, Nechte, 8 5 ſie zur Zelt der Eintragung des Verſteigerungs⸗ vermerks aus dem Grundbüch nicht erſichtlich waren, ſpäteſtens um Verſteigerungstermine vor der Aufforderüng zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht, glaub⸗ haft zu machen, wibrigenfälls ſie bei der Feſtſtellung des geringſten Gebots nicht berückſichtigt und bei der Verteilung des Beiſtelger⸗ ungserlöſes dem Anſpruche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden. Diejenigen, welche ein der Verſteigerung entgegenſtehendes Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des Zuſchlags die 10 oder einſtweilige Einſtellung des Verfahrens her⸗ beizuführeit, widrigenfalls für das Recht der Verſteigerungs⸗ erlös an die Stelle des ver⸗ ſteigerten Gegenſtandes tritt. Beſchreihung des zu verſteigernden Grundſtücks:— Grundbuch von Mannbeimt⸗ Baud 442, Heft 21, Beſtands⸗ wedac 1 + agerb.⸗Nr. 4289a, Flächen⸗ inhalt Ea 94 ꝗqm Hofraite, in der Amerikanerſtraße Nr. 39. Hierauf ſteht ein nach der Straße drei⸗ ſtöckig mit Gaupen und Frout⸗ aufbau, nach dem Hofe vier⸗ ſtöckiges unterkellertesWohnhaus, und ein unterkellerter 2ſtöckiger Seitenbau, rechts, erſter u. zwelter Teil, unten Werkſtätte, oben Woh⸗ 8 kätzt zu 7 eſckätzt zu 78000 Maunbeiſn 6. Mal 1908. 155 Großh. Notariat III als Vollſtreckungsgericht: Dr. Elſaſſer. 79432 Jwangsnuerſteigerung. Nr. 4765. Im Wege der Zwangs⸗ vollſtreckung ſoll das in Mann⸗ heim belegene, im Grund⸗ buche von Mannheim zur Zeit der Eintragung des Verſteſger⸗ ungsvermerkes auf den Namen des Johaun KarlDoerr, Schueidermeiſter in Mannheim eingetragene, nachſtehend beſchrie⸗ bene Grundſtück ain Mittwoch, den 15. Juli 1908, vormittags 9½ Uhr, durch das unterzeichnete Notaxigt in deſſen Dienſträumen B 4, 8 in Maunheim verſteigert werden. Der Verſteigerungsverſmerk iſt am 381. März 1908 in das Grund⸗ buch eingetragen worden. Die Einſicht der Mitteilungen des Grundbuchamts ſowie der übrigen das Grundſtück betreſſen⸗ den Nachweifungen, insbeſondere der Schätzungsurkunde iſt jeder⸗ mann geſtattet. 79451 Es ergeht die Auſſorderung, Rechte, ſoweit ſte zur Zelt der Eiutragung des Verſteigerungs⸗ vermerkes aus dem Grundbuch nicht erſichtlich waren, ſpäteſtens im Verſteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht, glaubhaſt zu machen, widrigen⸗ falls ſie bei der Feſtſtellung des geringſten Gebots nicht berück⸗ ſichtigt und bei der Vertellung des Verſteigerungserlöſes dei Auſpruche des Gläubigers und den übrigen Rechten Uachgeſetzt werden. Diejenigen, welche ein der Ver⸗ ſteigerung entgegenſtehendes Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des Verfahrens her⸗ beizuführen, widrigenfalls für das Recht der Verſteigerungs⸗ erlös an die Stelle des ver⸗ ſteigerten Gegenſtandes tritt, Beſchreibung des zu verſteigernden Grundſtücks: Grundbuch von Manuheim, Band 192, Heft 40, Beſtandsver⸗ zelchnis I. Lgb.Nr. 3835, Flächeninhalt 1 ar 70 qm Hofraite, Literg K 2, 28. Heerauf ſteht ein unterkellertes dreiſtöckiges Wohnhaus mit Ganpenwohnung und ein unter⸗ kellerter dreiſtöckiger Seitenbau, links mit Gaupen, geſchätzt zu 44000 Mk. Maunheini, den 6. Mai 1908. Gr. Notariat Mannheim III als Vollſtreckungsgericht. Dr. ELfaſſer. .-Hareſche Suchdengeel, G General-Anzeiger.(Abendblatt bei ollen flsus- Ncho—— frauen seh beſiebt 0 Wöe e wirkt haltb en§chuhen gibt ̃ muss in] — 4 80f d 4 in jedem — 140 4 S 5 88888—————, Ratten, Mäuſe, Nä Wanzen fotten ef 5— ſe, Räfer, Wanzen, Motten, Rehl⸗Motten c. Mmitte unſern n Ie 00 1 ſern neu erfundenen, eigenſt dazu konſtrnierten Apparaten, und ſicher wirkenden Medikamenten, 5 ichts beſchäd —— n ädigen, nichts he 1 F08 11 Ceiſtungsfätzigſtes Anternetzmen für radilale Angezieferau tum. Erſte babiſche verſicherung gegen Ungeziefer.cg er, Mannbheim, T 4, 2ö. 5 ieeeeeeeeeeeeee 10 ermischtes.] r 1. Sange n 7 geſ. W. Ge en ahrhe il Heiratsgesuch. 3 5 Etrſcheinung 50 Mille Vermögen, wei Leulen geſucht. Mannhei 1890. 1 ee Baumeiſter, das geſamte Publikum und an die A 0 uten in bebergerlde aum umct Vororte. Maler⸗ und Tüngergeſchäfte Mannheims und Ludnigshafens. z ee ee Aligemelne Famlillen- und Einzelversl s und Ludwigshafen's. 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Nr. 22605 Oßz aunt. ialen neunc Der Vorstand Berliner Schiedsſpruch umgehen, in den Streik zu treibe aß die Meiſſer den pedkſion dieſes Blates. fl. arderpelig Slelna Die Führer der Gehilfe bedilion dieſes Blattes. u. Nr. 22800 an die Grpae— 8 5—————— 25 verſuchen dieſen ſogenannten Putſch und Erſahrene Pang Peranfſaltun en 5 Hproklamierten den Streik.“ Seldverkehk. b5geea en e f 2 Indem wir zur St 8 11 dies 5 8 5 a ne. 3 925 6 ˖ 90 un gemeinnützige Kreiſe der Aeeder 1 50 e 9 aller DTarlehe damiſtr. 54, 150 1 7 8 werten Auftraggeber alle uns zugebae uh bringen, erſuchen wir unſere D en Alleinſtehende iurich ungen hieſ. Fraueuvereine. 99 55 belanren Pergewaltdunger. Bedrohingen anſern Arelzwillgen ſeeg 0 155 keder Höbe 95 Lebensver⸗ tagsüber 44 0 egeleiteten Streikenden dürfte ein geregelter Geſchäftsbetrieb v gen ſeitens pſcn i ohne Koſteß- 2., 8. Siot, Volksküchen mit Dam ft 5 mwöglich ſein. orerſt noch nicht an die 6 7950 55 60802 8 N ur. I: Litera I& 6, 6/9.— Rr. 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II Meiſter wollten den älteren Gehilfen nicht mehr die alten Lohne 5 5 an die Expebiton de. Bl. iadt nächt den Paanken ſid) 8 0¹ Hauzsratſammelſtelle. 1 11 Dies iſt der größte Schwindel, der von dieſer Seite Beteiligung. aan an ene eaen ase riſhen Gaen Klhangeſtür,. 1e der Han. ff geleiſtet wurde.— Wenn unſere älteren Gehilfen bis ſpäteſtens e ee en dal in Fläcenram 150 benmelftel 15 lar Aberweſen an der Hausrat⸗ f morgen Dienstag, 19. Mai nicht in den einzelnen Werkſtätten 5 über 2 68 800 fir bon Sonterdaln, Einſahrt und Hf D Jer Geggef⸗ g 6dert nach benagrihiiaung erſcheinen, übernehmen wir keinerlei Verpflichtung mehr, dieselben noch III den,ſeh al Galegentelt gebo. ſpiter u bermie Je 1E einzuſtellen, da von ſeiten der Gehilfenleitung Vertragsbruch vorliegt. beihüh Eln ammen N anbe Vet⸗ 1 ſ Mannheim, den 18. Mai Poſten zu beteili e änderung könen Spezialwün⸗ 5 55 Sohreibmaschine fi 1 0 i 988 af be g l.22802 ſocge Aneiller kauche] bde gler- u ifler⸗Nereini an die Exped. ds. 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