immer 6112⁵ erſte⸗ l. Iit Nle⸗ ſof, zu 22936 lierles 988 mbbt, od. her 28040 möbl. u uur verſh, 60954 mböhl. richsr 60921 nöbl, if die mi ode 611ʃ47 möbl, 23132 Zimm. ni zu 28158 Meries Tpp. h. 25140 immer 23059 8 . et mit enütz. Dalhe 61007 Stock. (Badiſche Volkszeitung.) adi Abonnement 20 Pfeunig utouatlich. Beingerlohn 25 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ aufſchiag M..42 pro Quartal. Eingel⸗Nummer 8 Pfg⸗. der Stadt Mannheim und umgebung.(Mannheimer Volksblatt.) che Neueſte Nachrichten Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim““ —— Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ In ſera te: Anab hHängige Tageszeitung. nahme v. Druckarbeiten 341 Die Sotonel-Zeile... 25 Pfg e Zeitung Täglich 2 Husgaben Eigene Redaktionsbureaus Nedaktln 77 Auswärtige Infercte 1—5 aunheim und Umgebung.(ausgenommen Sonntag) in Berlin und Narlsruhe. Erpedition und Verlags⸗ Die Neteme- Bre 1 Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 5 9 uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr. eeeeee Ar.(Abendblatt.) Der deutſche Baumwollbedarf und unſere Kolonien. Der wichtigſte der kolonialen Rohſtoffe iſt die Baumwolle. Er iſt in allen Kulturländern der unentbehrliche Grundſtoff für die Gewebeinduſtrie geworden. Der Bedarf ſteigt fort⸗ geſett. So wurden im Jahre 1882 155 900 To. Baumwolle im Werte von 179,2 Mill. Mark nach Deutſchland eingeführt, 1907 dagegen 476 400 To. im Werte von 575,4 Mill. Mark. In unſerer Einfuhr ſteht die Baumwolle an erſter Stelle, in unſerer Ausfuhr an hervorragender; es wurden nämlich 1907 Baumwollwaren im Werte von 488,4 Mill. Mark ausgeführt. Die deutſche Baumwollinduſtrie bleibt heute, wie einem Aufſatze des„Reichsarbeitsblattes“ zu entnehmen iſt, an Aus⸗ dehnung nur noch hinter Großbritannien und den Vereinigten Staaten zurück. Welche Bedeutung das Baumwollgewerbe für die deutſche Volkswirtſchaft und die Arbeiterſchaft hat, iſt wohl ohne weiteres einleuchtend. Das in Deutſchland in 232 000 Webſtühlen und 9,3 Mill. Spindeln angelegte Kapital wird auf 700 Millionen berechnet. Die Zahl der Betriebe wird für 1906 auf 14 697 mit etwa 875 000 darin beſchäftigten (berſicherten) Perſonen angegeben, der jährliche Lohnbetrag auf 655 Mill. Mark. Nebſt den verwandten Gewerbezweigen zürſte die Baumwollverarbeitung etwa 1 Million Arbeiter und Arbeiterinnen in Nahrung ſetzen. Leider ſind wir mit Bezug auf den Rohſtoff bisher ganz abhängig vom Auslawd und es entſteht die bange Frage, ob die Erzeugung des Rohſtoffes mit dem ſteigenden Bedarf Schritt halten wird. Amerika iſt bei weitem der größte Baumwolllieferant der Welt. Von der Baumwoll⸗ krnte der Welt im Jahre 1906, die rund 19,9 Millionen Ballen entfielen auf die Vereinigten Staaten von Amerika 18,0, auf Britiſch⸗Indien 3,7, auf Aegypten 1½ und auf die ſonſtigen Gebiete 1,8 Millionen Ballen. Deutſch⸗ land bezog im Jahre 1907 68,1 pCt. der eingeführten Roh⸗ baumwolle aus Amerika. Würde in Amerika eine Mißernte eintreten oder aus politiſchen Gründen oder wegen Wachſens der eigenen, amerikaniſchen, Baumwollinduſtrie die Roh⸗ baumwolle geſperrt werden, ſo wären die Folgen für die heimiſche Induſtrie und die Arbeiterſchaft fürchterlich. der Baumwollpreis wird von Amerika diktiert. Noch 1899 betrug der Preis eines Pfundes amerikaniſcher Baumwolle 29 Pf. Er iſt bedeutend geſtiegen. Seit Sep⸗ tember 1907 iſt er von den amerikaniſchen Baumwollſyndi⸗ daten auf 60 Pf. erhöht worden, obwohl ein Durchſchnitts⸗ preis von 10 Cents gleich rund 40 Pf. für das Pfund nach fachverſtündigem Urteil als durchaus befriedigend anzuſehen wäre. Eine Verteuerung von 20 Pf. auf das Pfund bedeutet aber für die deutſche Textilinduſtrie bei einem Jahresbedarf von 1,6 Millionen Ballen eine Mehrausgabe von 160 Mill. Mark oder rund 160 Mk. auf den Kopf der beſchäftigten Arbeiter 5 Durch dieſe Umſtände wird das Beſtreben begreiflich, uns, wenn möglich, unabhängig vom Ausland zu machen. Den erſten Anſtoß hierzu in Europa gab das Kolonial⸗ wirtſchaftliche Komitee in Berlin, das mit ſeiner im Jahre 1900 nach Tog o entfandten„Baumwollexpedition“ Dienstag, 26. Mai 1908. den Grundſtein für alle weiteren Beſtrebungen legte und dem Baumwollbau in Südafrika die Wege ebnete. Der Baum⸗ wollbau hat in Togo ſeit dieſer Zeit als Volkskultur erfreu⸗ liche Fortſchrite gemacht: die Güte der hier gezogenen Baum⸗ wolle überragte im Durchſchnitt die Marke amerikaniſcher middling, die Ernte betrug im Jahre 1905/06 857 Ballen zu 250 Kg., und 1906/07 ca. 1200 Ballen. Auch in Deutſch⸗ Oſtafrika, weiter in Kamerun und Südweſtafrika hat man den Anbau gefördert. Trotzdem ſtehen wir erſt in den An⸗ fängen. Das unſerem Togo benachbarte engliſche Nigeria hat allein ſchon das 10fache der Ausfuhr von Togo und Deutſch⸗Oſtafrika zuſammen aufzuweiſen und hofft ſie dem⸗ nächſt noch erheblich zu ſteigern. Es iſt das mit daraus zu erklären, daß Nigeria ſchon viel früher eine doppelt ſo lange Eiſenbahn wie Togo erhalten hat, daß dieſe Bahn jetzt um das Dreifache verlängert wird, um noch reichere Baumwoll⸗ gelände zu eröffnen und durch ähnliche Maßnahmen. Auch ſtehen hinter den dortigen Beſtrebungen nicht nur die eng⸗ liſchen Textilinduſtriellen, ſondern auch die Textilarbeiter (Textile Trade Unions Lancaſhires), die aus der Hungersnot der 60er Jahre wohl die Lehre gezogen haben, daß die natio⸗ nale Baumwollerzeugung für ſie geradezu eine Daſeinsfrage bedeutet. Das Deutſche Kolonial⸗wirtſchaftliche Komitee wird ſo⸗ wohl vom Reiche dauernd unterſtützt, als auch erhält es von den Textilinduſtriellen eine Beihilfe von 10 PpCt. der Be⸗ rufsgenoſſenſchafts⸗Umlagen zur Förderung der Baumwoll⸗ kultur. Auf Grund dieſer Unterſtützungen iſt es weiterhin in der Lage, in den Kolonien wie im Inlande das Intereſſe an dieſer Sache dauernd rege zu halten. Es ſei hier auch auf die in Berlin im Mai/ Juni veranſtaltete„Ausſtellung ameri⸗ kaniſcher und engliſcher Baumwoll⸗Erntebereitungsmaſchinen“ hingewieſen, die in der Bearbeitung deutſch⸗kolonialer Roh⸗ baumwolle vorgeführt werden. Da ferner der Bau der als notwendig erkannten Kolonialbahnen nunmehr vom Reichs⸗ tage bewilligt worden iſt, auch einige Textilinduſtrielle ſich bereits größere Baumwollgelände in Oſtafrika geſichert haben, darf der weiteren Entwicklung mit größerem Vertrauen ent⸗ gegengeſehen werden. Nach ſachverſtändiger Schätzung würden nach Einführung geeigneter Methoden bis zu 23 Mil⸗ lionen Ballen Baumwolle in unſeren Kolonien erzeugt werden können. Perſiſcher Konflikt mit England und Rußland? Aus Teheran, 9. Mai, wird uns geſchrieben: Vor acht Tagen hat das geſamte Kabinett ſeinen Rücktritt eingereicht, der vom Schah angenommen worden iſt. Als Grund zu dieſem Schritte nennen die Miniſter die angebliche Einmiſchung fremder Mächte in innere per⸗ ſiſche Angelegenheiten. Durch den Einſpruch Englands und Rußlands gegen die beabſichtigte Steuer auf Tee und Zucker wird allerdings ein Lieblings⸗ gedanke der Perſer getroffen. Man hoffte durch dieſe und Das VBachfeſt in Leipzig. II Heber das Muſikfeſt kann ich mit kürzer faſſen: Der Ge⸗ danke, Bach in ſeinem ganzen Schaffensreichtum zu zeigen, iſt in einer überaus glücklichen Weiſe verwirklicht worden. Man hat es berſtanden, ohne pedantiſch und aufdringlich zu werden, neben Repräſentanten der großen Hauptgattungen auch Werke heran⸗ zuziehen, die weniger bekannt ſind. Daß überall die Ergebniſſe der neuen Bachforſchung verwertet waren, ohne daß der Wieder⸗ gabe der Charakter des muſikhiſtoriſchen Kurioſums, des Sammelſuriums gelehrter Ausgrabungen aufgedrückt wurde, kurz geſagt, daß wirkliches warmblütiges Leben den gangen Feſt⸗ organismus bis in ſeine feinſten Veräſtelungen durchpulſte, war leineswegs von vornherein ſo ſelbſtverſtändlich, als es hinterher ſcheinen mag. Das Verdienſt hieran gebührt in erſter Reihe Karl Straub, der ſeine an der Orgel erworbene und viel be⸗ wunderter Feinfühligkeit nun als Feſtdirigent auf größerer Baſis tigen konnte 9 Eingeleitet wurde das Feſt durch ein Kirchenkonzert zweier Künffler. Der Münſterorganiſt Adolf Hamm hatte eſonders Erfolg mit dem äußerſt innig gefühlten Vortrag zweier gelchoräle, ſowie eines Orgelkonzertes nach Vivaldi und der keueien und Fugen in Es und G. Die Altiſtin Maria Phi⸗ 1 0 bielleicht die erſte lebende Bachſängerin, ſang einige geiſt⸗ 1 750 Lieder zur Orgel aus dem von Bach redigierten Schemel. iſchen Liederbuchs“(1786), eine Erbauungsmuſik, der feither nichts ebenbüctiges an die Seite getreten iſt. Samstag gab es eine Feſtmotette in der Thomaskirche 1 itend ſpielte der Organiſt G. Knak von der Chriſtus⸗ 11556 in Hamburg Phantaſie und Fuge in G, dann folgte ie überaus glanzvolle und reiche(Neujahrs⸗) Motette„Singet em Herrn ein neues Lied“. Schriftperleſung und Gemeinde⸗ gelaung ſchloſſen die kirchliche Handlung. Das ferſte Kirchen⸗ anzert“ am Abend begann mit der gewaltigen Paſſacaglia in 4 Cderen kühn und weit geſchwungene Linien durch M. G. Feſi⸗ Leipzig mit Verſtändnis und Liebe aufgezeigt wurden. Die un⸗ geheure Tripeſfuge zum Schluß wurde mit muſterhafter Ueber⸗ ſichtlichkeit gegeben. Es folgte als Muſter einer Chorkantate die Kantate:„Wie ſchön leucht uns der Morgenſtern“ mit ihrer blühenden Frühlingsmuſik; alsdann die Splokantate„Mein liebſter Jeſus“ iſt verloren“, die ſich aus tiefſter Verzweiflung zu ſtiller Freude durchringt. Den Schluß bildete das her cliche Magnificat, das, ſchon 1811 im Druck erſchienen, viel früher als die Kantaten in weitere Kreiſe gedrungen iſt. Laſſen wir dieſen Reichtm von Stimmungen an uns vorüberziehen, der von kindlichem Spiel zu urgewaltigſter Begeiſterung reicht, die profundeſten Tiefſinn und erſchütterte Innenblicke aus wenigen Tönen hinzaubert, ſo erſehen wir klar, daß unſere Muſik der Bach's niemals wird entraten können, weil ſie eben ihre beſten Kräfte aus ihr zieht und ziehen wird. Am Sonntag morgen fand in der Thomaskirche ein Feſt⸗ gottesdenſt mit voller Liturgie ſtatt, ſowie mit Orgel⸗ u. Choral⸗ muſik von Bach. Die auf den Samstag„Kantate“ fallende Kan⸗ tae ſowie die Predigt des ausgezeichneten Bach⸗ und Gerhard⸗ kenners D. Nelle(Hamm, Weſtſalen) verknüpften religiöſe und künſtleriſche Werte zu einer höheren Einheit. Unmittelbar darauf fand die feierliche Denkmalsübergabe an die Behörden ſtatt. In tiefempfundenen Worten gedachte Geheimrat Wach der Komits⸗ mitglieder, die den Ehrentag nicht hatten erleben dürfen: Namen wie Johannes Brahms, Joſeph Joachim, H. von Her⸗ zogenberg, Wilhelm His. Oberbürgermeiſter Dr. Trönd⸗ Uin erwiderte in Worten, die erkennen ließen, daß Leipzig ge⸗ willt iſt, das koſtbare Vermächtnis zu bewahren. Das Kammermuſik⸗Konzert des Abends vermittelte höchſte Kunſtgenüſſe. Max Reger ſaß als Begleiter den ganzen Abend am Klavier, ſeine unvergleichliche Kunſt iſt ja bekannt. Mit M. Schwedler ſpielte er die liebliche Flötenſonate in h, mit J. Klengel die Gamba(Cello⸗] Sonate in 8, mit Meiſter Mar⸗ teau die 5. Geigenſonate, die man ſelten hört. Fräulein eine Erhöhung der direkten Steuern jährlich vier Millionen Toman lelf Millionen Mark) aufzubringen, um damit eine Anleihe von etwa 50 Millionen Toman zu verzinſen und zu tilgen. Die Anleihe war zum Bau einer Eiſenbahn vom Kaſpiſchen Meere zum Golf und zur Einleitung der notwen⸗ digſten Reformen beſtimmt. Trotz des Einſpruches Englands und Rußlands gegen die Einführung dieſer Steuer ſprach die Volksvertretung am vorigen Samstag nochmals die Hoff⸗ nung aus, dieſe beiden Staaten würden wohl ihre Zuſtim⸗ mung geben. Der Zucker ſei in den letzten Jahren ganz er⸗ heblich im Preiſe geſtiegen, ohne daß der Verbrauch abge⸗ nommen habe. Eine Schädigung der Einfuhr bei einer gering⸗ fügigen Erhöhung ſei nicht zu erwarten. Zudem verbillige eine Eiſenbahn die Beförderung ſehr bedeutend. Der Ein⸗ ſpruch Englands und Rußlands beweiſe alſo, daß nicht ihr Handel gefährdet, ſondern nur eine Schädigung Per⸗ ſiens beabſichtigt ſei. Das perſiſche Volk werde jedoch darauf zu antworten wiſſen. Das Geld für den einmütig verlangten Eiſenbahnbau müſſe auf⸗ gebracht werden, ſelbſt wenn die Bevölkerung ein Viertel ihres Einkommens als Steuer zu zahlen hätte, und ein Ein⸗ ſpruch des Auslandes bedeute nur wenig. Der Abgeordnete Tagiſads bemerkte, das perſiſche Volk habe ſchon einmal ſeine Vaterlandsliebe bewieſen. Was früher möglich geweſen ſei, würde ſich auch jetzt ausführen laſſen. Er deutete damit auf Vorgänge, die ſich vor etwa⸗15 Jahren hier abge⸗ ſpielt haben. Damals erklärte die Geiſtlichkeit in ihrem Wider⸗ ſtande gegen die geplante Tabaksregie den Tabak für verboten und unrein, und ſo wagte längere Zeit kein Perſer zu rauchen. Dieſe Andeutung des Abgeordneten wurde mit Beifall aufgenommen, und man erklärte, das perſiſche Volk ſei bereit, überhaupt keinen Tee und Zucker mehr zu verbrauchen, wenn ſich England und Rußland gegen die Steuer ausſprächen. Sollte daher, was nicht ausgeſchloſſen iſt, in nächſter Zeit die Geiſtlichkeit den Genuß von Tee und Zucker verbieten, ſo werden Rußland und England dagegen nichts tun können, denn ſchließlich können ſie den Perſern Tee und Zucker nicht gewaltſam in den Mund ſtopfen. Polftische ebersſe“ * Maunnheim, 20. Ueber die Erhöhung der Zivilliſte de von Preußen haben, wie die„Rhein. Weſtf. Ztg.“ berichtet, vor nicht allzu⸗ langer Zeit Beſprechungen ſtattgefunden.„Jedoch hielt man es im Hinblick auf die Landtagswahlen und die Verſchiebung der Beamtenbeſoldungsvorlage nicht für opportun, über die Erhöhung der Zivilliſte jetzt ſchon etwas verlauten zu laſſen.“ — Nachdem aber nunmehr doch über die Angelegenheit Nach⸗ richten in die Oeffentlichkeit gelangt ſind, iſt es Pflicht der Regierung, feſtzuſtellen, was eigentlich beabſichtigt wird. Eine Berliner Korreſpondenz der„Weſer⸗Zeitung“ ſucht der An⸗ gelegenheit ein möglichſt harmloſes Mäntelchen umzulegen, indem ſie behauptet, die Erhöhung der preußiſchen Zivilliſte 1908. Königs Philippi ſang drei Geſänge aus dem Klavierbüchlein der A. M. Bachin, ebenſoviele Offenbarungen höchſter und zugleich innerlichſter Kunſt. Die Hochzeitskantate:„Weicht nur, betrübte Schatten“(1749) für Sopran und kleines Orcheſter(Sopran: Fräulein E. Reichel⸗Paris), die tiefſinig beginnt und in enk⸗ zückenden Tanzmelodien ausklingt, zeigte den noch im Alter lebens⸗ frohen Meiſter von einer neuen Seite: Straubes Direktion vermittelte auch hier viel Feines. Den unvergleichlichen Schluß des Abends bildete die d⸗moll partita, von Marteau auf der Geige allein vorgetragen, der ſich, namentlich in der bekannten Chaconne als würdigen Geiſteserben J. Joachims auswies. Der Bericht eilt zum Ende. Noch iſt der Aufführung der Matthäuspaſſion zu denken, die ſo gut wie ſtrichlos in 2 Abtei⸗ lungen am Montag vorgeführt wurde. Straubes Auffaſſung, durch Ludwig Heß als Evangeliſten unterſtützt, iſt ſehr drama⸗ tiſch bewegt: man wurde ſo, wie ſelten, neben der Muſik auch der Idee des Textes in hervorragender Weiſe gerecht. Das Cembalo ſpielte eine große Rolle. Prof. Dr. Seiffert⸗Berlin vertrat es am Flügel meiſterlich. Von den Soliſten iſt noch neben Fräulein Philippi, Frau Grum bacher und A. v. Ewyck (Ehriſtus) zu erwähnen. Wir wollen keine Namen häufen: die Leiſtungen waren durchweg ſehr gute, einige ſogar hervorragend, und vor allem aufs feinſte auf einander abgeſtimmt. Wir ſind zu Ende. Wir ſind für die überreiche Fülle von Schönheit, die das Feſt brachte, dankbar und hoffen zu dem Geiſte deutſcher Kunſt, das er ſich von dem Weſen Johann Sebaſtſan Bachs immer tiefer und inniger möge durchdringen laſſen, dem Volk wie dem Einzelnen zu Heil und Läuterung! W. P. Buntes Feuflleton. Perſönliches von Frangois Coppéee. Aus Paris wird ge⸗ ſchrieben: Nach einer peinvollen, ſchon Jahre hindurch währenden Krankheit, von der es keine Geneſung geben konnte, iſt Fransois 2. Seit General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) bezwecke„im weſentlichen“ nichts anderes als den König für die Mehraufwendungen ſchadlos zu halten, die och die Steiger ung der Hofbeamtengehälter n wird.— Hier muß ſchon der Zuſatz„im weſent⸗ lichen“ ſtutzig machen. Ferner iſt es auch noch ſehr die Frage, ob eine Erhöhung der Hofbeamtengehälter, ſoweit ſie nötig iſt, nicht auf andere Weiſe erfolgen kann. In Zeiten der Teue⸗ rung muß ſich eben jedermann einſchränken! Nach der„Deutſchen Tagesztg.“ beabſichtigt man nament⸗ lich eine Aufbeſſerung von kleineren Hofbeamten. Die Erörte⸗ rung der Frage iſt aber bisher nur an den nächftbeteiligt Stellen gepflogen worden; dem Finanzminiſterium iſt ſie amtlich jedenfalls noch nicht unterbreitet worden. Noch weniger iſt bereits Fühlung mit den Parteien über ihre Stel⸗ hme zu etwaigen Anträgen in dieſer Hinſicht genom⸗ men worden. Einſtweilen läßt ſich noch gar nicht abſehen, ob die Erörterungen zwiſchen den nächſtbeteiligten Inſtanzen überhaupt zu irgend welchen Abänderungsvorſchlägen führen werden. Deutsches Reich. —(Austritt aus dem Deutſchen Flotten⸗ herein.) Die Ortsgruppe Mülheim a. Ruhr des Deutſchen Flottenvereins, die über 1300 Mitglieder zählt, hat in ihrer Verſammlung am Sonntag folgenden Beſchluß ge⸗ faßt: „Die heutige Verſammlung erklärt einſtimmig ihren Austritt aus dem Deutſchen Flottenverein, falls nicht in Danzig das alte Präſidium wiedergewählt und der Verein zu einem national⸗ golitiſchen Verein erklärt wird.“ Da, wie die„Tägl. Rundſch.“ hört, noch andere Orts⸗ gruppen, ſogar Verbände, ähnliche Beſchlüſſe faſſen werden, ſo wird es auf der Danziger Tagung wohl heiß hergehen. —(Die Novelle zum Handelsgeſetzbuch) (Aenderung des§ 68) hat der Bundesrat, wie die„Voſſ. Ztg.“ erfährt, nunmehr beſchloſſen, in der Faſſung des Reichstags abzulehnen. —(Die Verſetzung des Landgerichtsrats Lehmann bevorſtehend.) Wie eine Berliner Korre⸗ ſpondenz wiſſen will, wird der Moltke⸗Harden⸗Pro⸗ 3 e ßf, der durch Reichsgerichtsurteil an die erſte Inſtanz zurück⸗ verwieſen wurde, nicht mehr von dem urſprünglichen Vor⸗ ſitzenden, Landgerichtsrat Lehmann, geleitet werden. Man rechnet nämlich mit einer bevorſtehenden Verſetzung desſelben und bringt dies mit Aeußerungen zuſammen, die der Land⸗ gerichtsrat während der Dauer des Prozeſſes fallen gelafſen hat, zudem hätte die Verhandlungsführung an vorgeſetzter Stelle in einigen Punkten nicht die volle Billigung gefunden. 1 m. Radolfszell, 26. Mai. Der heute bier verhandelte Beleidigungsprozeß des Lehramtspraktikanten Rapp in Singen gegen den Redakteur der„Singener Nachrichten“ und den erſten Vorſitzenden des liberalen Vereins Dr. Stadler endete mit einer gänzlichen Niederlage Rapp's. Beide Angeklagten wurden freigeſprochen. Das Gericht erachtete den Beweis, daß der Privatkläger nach ſeiner Kaiſerrede in Hilzingen am 25. Januar ſich in beleidigenden Aeußerungen Aber Bismarck und die nationalliberale Partei er⸗ gangen habe, als völlig erbracht. Auch die Form der von den Beklagten veröffentlichten Erklärung ſei nicht ſtrafbar, ſondern geradezu„mäßig“ zu nennen. Die von der Verteidigung gela⸗ denen Zeugen, gegen deren Glaubwürdigkeit keine Bedenken ob⸗ walten konnten, beſtätigten die von den Klägern beſtrittenen Aeußerungen. Die zur Entlaſtung angebotenen Zeugen verſagten teilweiſe völlig, teilweiſe ſagten ſie auch zu Gunſten der Beklagten aus. Viel beachtet wurde die Bekundung des als Zeuge geladenen Schulvorſtandes Profeſſor Zimmermann, der Kläger und ſeine zwei ihn begleitenden Kollegen hätten die Unwahrheit der über ſie verbreiteten Gerüchte, deren Wahrheit der Gerichtshof annimmt, unter Berufung auf ihren Dienſteid behauptet. Als Bertreter des Privatklägers traten Rechtsanwalt Welte, als Verteidiger der Angeklagten Rechtsanwalt Möſſinger⸗Radolfszell und Rechtsanwalt Hauſer⸗Konſtanz auf. Coppee, der beliebteſte der Parnaſſiens, der einfache, ſchlichte und gutherzige Menſch, der mit ſeinen liebevoll beobachteten und ſorg⸗ ſam ausgefeilten poetiſchen Bildchen den Geſchmack des großen franzöſiſchen Publikums ſo gut zu treffen wußte, ruhig und gefaßt geſtorben. Seit einer ſchweren Krankheit, die ihn vor elf Jahren darniederwarf und während der er zwei lebensgefährliche Opera⸗ tionen durchzumachen hatte, war er zu ſeinem Kinderglauben zurückgekehrt und hatte ein praktiſches Chriſtentum angenommen, deſſen koſtbares Geheimnis er in dem Leitſpruch„Savoir ſouffrir! Savoir aimer!“(Leiden können! Lieben könnenl] entdeckt zu haben glaubte, und dieſe ſtille Reſignation iſt ihm in den letzten Lebens⸗ jahren treu geblieben und hat ihm über all das Schwere hinweg⸗ geholfen, das ihn noch erwartete. Als kränkliches und ſchwäch⸗ liches Kind hatte der Sohn eines beſcheidenen Beamten im franzöſiſchen Kriegsminiſterium zu Paris ſein Leben begonnen, und ſeine Studien im Lyceum hatte er deshalb aufgeben müſſen. Aber von Kindheit an hatte er ſich gewöhnt, ſich ſeinen Träume⸗ reien und Phantaſien hinzugeben, und ſich im Reimen und Dichten geübt. Seine literariſche Laufbahn begann dann mit einem merk⸗ würdigen Autodafs. Er hatte ſich einer Gruppe junger Dichter angeſchloſſen, die ſich im Jahre 1866 gebildet hatte und die in Leconte de Lisle ihren Herrn und Meiſter verehrte; Catulle Menteés war das eifrigſte Mitglied des Kreiſes. Eines Abends brachte der junge Coppee, der bis dahin noch keine Dichtung von ſich vorgetragen hatte, ein Manuſkript„eines anonymen Dichters, das ihm zugegangen wäre“. Man las es und war von dem un⸗ bekannten Dichter allgemein entzückt. Da geſtand Coppeée ſchüchtern, daß er ſelbſt der Verfaſſer wäre und daß er noch 6000 andere Verſe gedichtet hätte.„Schön, bringen Sie mir morgen alle her!“ ſagte Catulle Mendss. So geſchah es, und man las die Verſe des neuentdeckten Dichters.„Nun?“ fragte Coppse. „Ja, das iſt alles greulich,“ antwortete Mendss.„Sie ſind her⸗ vorragend begabt, aber Sie verſtehen nicht das Geringſte von Ihrem Handwerk.“ Ohne einen Moment zu zaudern, warf Coppse alle ſeine 6000 Verſe ins Feuer und ſagte ruhig:„Nun, ſo bringen Sie mir dieſes Handwerk bei““ Mendes, der die Geſchichte ſelbſt Badiſcher Landtag. [Von unſerem Karlsruher Bureau.) 2. Kammer.— 79. Sitzung. Karlsruhe, 26. Mai. Präſient Fehrenbach eröffnet ½10 Uhr die Sitzung. Am Regierungstiſch Staatsminiſter Freiherr von Duſch und Regierungskommiſſare. Budget der Volksſchulen. Abg. Ihrig(Dem.) erhält das Schlußwork zu ſeinem Antrag auf Simultaniſierung der konfeſſionellen Lehrer⸗ ſeminarien und bedauert, daß derſelbe bei der Regierung ſo wenig Anklang gefunden. Wenn man gemiſchte Schulen habe, ſo ſollte man auch die Lehrer in gemiſchten Anſtalten erziehen. In einem ſimultanen Staat ſeien einſeitig konfeſſionelle An⸗ ſtalten ein Unding. Staatsminiſter v. Duſch erklärt, daß die Schulverwal⸗ tung es ablehnen müſſe, ihrerſeits auf anonyme An⸗ zeigen Disziplinarverfahren einzuleiten. Abg. Kräuter(Soz.) begründet nochmals den Antrag auf Aufhebung des Züchtigungsrechts in der Schule und polemiſiert gegen den Abg. Dieterle, der in ſehr wenig ge⸗ ſchmackvoller Weiſe ihm die Befähigung zur Kindererziehung abgeſprochen habe. Er müſſe ſein Bedauern über dieſe Ge⸗ ſchmackloſigkeit ausſprechen und glaube als Vater ſich zur Kindererziehung eher befähigt, als der Geiſtliche Dieterle. In den Mittelſchulen ſei das Prügeln verboten, aber in der Volksſchule dürfe darauf losgeſchlagen werden. Er hoffe, daß die Lehrer ſelbſt dafür ſorgen, daß die Prügelſtrafe aus der Schule beſeitigt werde. Staatsminiſter v. Duſch muß auch dieſem Redner be⸗ merken, daß man nur auf Grund beſtimmter Mitteilungen gegen dieſen und jenen Lehrer vorgehen könne. Abg. Geck(Soz.) bemerkt demgegenüber, daß ſeine geſtrigen Ausführungen über die Verfehlungen eines Lehrers ſo deutlich geweſen ſeien, daß man gegen dieſen wohl hätte vorgehen können. Abg. Dr. Frank(Soz.) führt aus, daß die Mitteilungen der Abgeordneten von dem Miniſter mit anonymen Anzeigen verglichen worden ſeien. Er müſſe dies entſchieden zurück⸗ weiſen. Staatsminiſter v. Duſch betont nochmals, daß die Schulverwaltung ohne genügende Unterlage nicht in der Lage ſei, vorzugehen. Es fiele ihm dabei nicht ein, die Ausführungen der Abgeordneten mit anonymen Anzeigen zu vergleichen. Abg. Ihrig(Dem.) erklärt, daß er ſeine Kenntnis nicht von Seminariſten, ſondern von Umterlehrern erhalten habe. Hierauf wird die Debatte geſchloſſen. Der Abg. Kpäuter verzichtet aufs Schlußwort. 5 Von den Abgg. Rohrhurſt, Heimburger u. Wittum iſt ein Antrag eingelaufen, wonach der Punkt der Petitionen der Schwarzwaldgemeinden, welcher anſtelle der beiden ſchuf⸗ freien Nachmittage die Einführung eines ganzfreien Tages will, der Regierung in dem Sinne zur Kenntnisnahme über⸗ wieſen werden ſoll, daß dieſe Angelegenheit auf die Tages⸗ ordnung der nächſten Kreisſchulkonferenz geſetzt wird. Abg. Zehnter(Ztr.) erhält das Schlußwort zu den Anträgen des Zentrums. Auf der anderen Seite des Hauſes beſteht die Abſicht, aus unſeren Anträgen eine politiſche Aktion allererſten Ranges zu machen. Wir müſſen uns energiſch dagegen verwahren, daß die Erregung in den Land⸗ gemeinden als eine künſtliche Mache hingeſtellt wird; die Bewegung in den Gemeinden iſt herausgewachſen aus den Mißſtänden, die ſich bei der Durchführung des neuen Lehr⸗ planes ergeben haben. An dieſer Bewegung haben ſich Leute aller Parteien und aller Konfeſſionen beteiligt. Zum Volks⸗ ſchulgeſetz von 1906 nehmen wir heute noch dieſelbe Stellung ein wie vor zwei Jahren. Wir wollen den neuen Stundenplan nicht abſchaffen, ſondern wir wollen, daß er vernünftig durchgeführt wird. Die Volksſchule iſt für das Leben da, nicht aber das Leben für die Volksſchule. Es iſt auch nicht unſere Abſicht, die Volksſchulen der Willkür der Gemeinden auszuliefern; aber wir wollen, daß die Gemeinden in dieſen Uebergangszeiten gehört werden. Man hat den neuen Stundenplan ſozuſagen über Nacht ohne jede Rückſich⸗ ten auf beſtehende Verhältniſſe zur Durchführung gebracht. Die neue Lehrerkonferenz ſollte auf die Beſchwerden vom Lande einige Achtung geben; die Schulverwaltung ſollte auch Männer hören, die lokale Sachkenntnis haben. Bei unſeren Anträgen hatten wir nur ſachliche Motive im Auge: es iſt unloyal, uns andere Motive zu unterſchieben und ich werde he⸗ digt, als einen ſeine Behauptungen wider b 1 N8 tſprichft naicht; t. Es entſpricht nicht der Gep Mann anſehen n. 11 eſſeres d t. Ez flogenheit d 193 ückf bsloſer; 5 tonen in ſo ſchroffer und rückſichtsloſer Weſ handeln, denen ſoviel Berechtigung de lie J zugrunde liegt vorliegenden Falle. Wir haben uns Kommiſſionsanträge nick i an das Haus einen G unſerem Antrage kommt eine Aufhebung des neuen Die Gegenſeite ſollte an Gründe waren, welche un 1+ * en, ſſen. 5 wir an 65 5 Gere ſachlig flührten. Redner beantragt, eee unſerer Muue fuhrten. Redner utragt, zunächſt über die Ai Zentrums und dann über die d bfiage des laſſen und über die Anträge des oſtimmen ön verſchiedenen Punkten abzuſtimt ̃ bei der Abſtimmung der Ko Heb ng zur Tagesordnung hi halten; ſoweit ſie Ueberweiſung der Petitionen zur Ger nahme wollen, werde das Zentrum dafür ſtetine 1 555 8 11 nen, wen nicht die empfehlende Ueberweiſung erreichen könne 1 leberga Abg. Rohrhurſt(natl.) als Kommiſſionsper Ich verſtehe den Ton nicht, welchen W ntecdterſntter miſſion gegenüber angeſchlagen hat. Wir müſſen 23 5 15 Kon. daß wir uns ſchroff und rückſichtslos gegenüber der 95 11 verhalten hätten. Bei den Angriffen des Zentrums 5 atnen ſich um einen wohl überlegten Angriff auf 50 1 letzten Landtage geſchaffene Werk der Schulreſorm. Nich 8 waren es, welche die Sache auf das politiſche Geleis. geſchoben haben, ſondern es war der Kollege Schtei über ruhe. Es iſt durchaus unberechtigt, zu ſagen, es ſei nich 9055 pflogenheit dieſes Hauſes, über ſolche Petitionen hinwegzugehen, Auch das Zentrum iſt ſchon oft über Petitionen hinwegge 111 wenn ſie ihm unberechtigt erſchienen. Und Anhee waren die vorliegenden Petitionen, unberechtigt war 935 501 langen, den nenen Lehrplan wieder abzuſchaffen. Wie Wun Abg. Zehnter zu dem ungehenerlichen Vorwurf, daß 15 Kommiſfion in ſchroffer und rückſichtsloſer Weiſe Aüben 5 Wünſche der Petenten hinweggegangen ſei; begreift der Ah Zehnter nicht, daß er damit den Mitgliedern der eigenen Partei Pflichtverletzung vorwirft, die in der Kommiſſion für beie er Anträge ſtimmten. Die Petenten haben nach den Kommiffizns. anträgen in einem Teile ihrer Wünſche das erreich 3 5 225 4 ht, was ſie wollten. In dem ganzen Streit erſcheint es mir, als ob ſich 1 dieſem Hauſe ein gut Teil von Rechthaberei abſpielt. Ich kann 1715 nochmals beantragen: Stimmen Sie den Kommiſſionsan⸗ krägen zu. Aba. Dr Obkircher(aatl) hat als Verichterſinkter be⸗ Budgetkommiffion das Schlußwort: Ich möchte hier nochmal dem Wunſche Ausdruck geben, daß die eeprd Zahl 10 Schulräumlichkeiten zur Durchführung des nenen Lehrplanes he⸗ reit geſtellt wird. Der Staatsminiſter haf auf die bielen Schwierigkeiten hingewieſen, die der Uebernahme der Schullaſten auf den Staat entgegenſtehen. Abgeſehen von den finanziellen Schwierigkeiten ſollte an der jetzigen Organifation feſtgehallen werden. Würden wir die Staatsſchule einführen, ſo wür⸗ den wir die Normalſchule erhakten, das aber würde einen ent⸗ ſchiedenen Rückſchritt für viele Gemeinden des Landes bedeuten, Der Abg. Geck hat gefordert, daß von Rechtswegen gewiſſe Minimalgrundſätze aufgeſtellt werden ſollen, nach welchen die Schulen im ganzen Reiche geleitet werden ſollen. Bisher find wir bei der ſeitherigen Organiſation gut gefahren, wenn wir auch bekennen müſſen, daß die Volksſchule bei uns im Rückſtande ge⸗ blieben iſt. Es muß verwundern, daß ſämtliche Mitglieder dez Zentrums, ſoweit ſie der Petitionskommiſſion angehören, unge⸗ fallen ſind zugunſten der Zentrumsantrüge, und es muß ver⸗ wundern, daß die Zentrumsmitglieder, welche die Zuſchrifter er⸗ hielten, den Angehörigen der Petitionskommiſſion keine Miß⸗ teilung machten. Dann aber hätten auch die Petenten über dis wahre Stimmung in der Petitionskommiſſion vom Zentrum auf⸗ geklärt werden müſſen. Der Geiſt, aus welchem die Zentrumz⸗ anträge geboren ſind, beurteilen wir aus der Begründung, die ſie hier erfahren haben. Welche Schlüſſe wir daraus ziehen wollen, das muß uns überlaſſen werden. Wenn wir den Schluß ziehen, daß mehrere Zentrumsmitglieder der Erweiterung der Unter⸗ richtszeit wenig freundlich gegenüberſtehen, ſo muß uns das überlaſſen werden und zwar aufgrund der ſtenographiſchen Be⸗ richte der„Harlsruher Zeitung“. Der Antrag Burckhard und Genoſſen enthält das, was in Ziffer 6 des Zentrums⸗ antrages geſagt iſt. Das geiſtige Eigentum ſteht alſo dem Kollegen Burkhard und Genoſſen zu und nicht den Herren bon der Zentrumspartei.(Lachen im Zentrum). Das feſtzuſtellen er, ſcheint von Wichtigkeit beſonders bei der Entwicklung, die ſchließ“ lich noch die ganze Angelegenheit nehmen kann. Man fragt, wo⸗ zu die ganze Aktion des Zentrums? Redner geht auf den bom Abg. Zehnter empfohlenen Abſtimmungsmodus näher ein und — erzählt hat, fügt hinzu, daß er nur wenige Dichter kenne, die ſich zu einem ſolchen Autodafé entſchließen könnten.. Coppse hat bekanntlich nicht nur Gedichte und Erzählungen geſchrieben, ſondern ſich auch als Dramatiker verſucht. Sarah Bernhardt rühmt ſich in ihren Erinnerungen, ihm den erſten Schritt auf die Bühne erleichtert zu haben. Es war im Jahre 1869, ſie war damals am Odeéon, als eine Tages die ſchöneMme Agar, die neben ihr in den Hauptrollen an dieſem Theater wirkte, einen ſchüch⸗ ternen jungen Mann zuführte, deſſen ſchönes, abgezehrtes und bleiches Geſicht ſie ſofort an den großen Napoleon erinnerte. „Alles in mir zitterte vor Eregung, erzählt die„göttliche Sarah“, „denn ich bete Napoleon I. an, beſonders den jungen Bonaparte.“ Die Agar ſetzt ſich in einen Seſſel und nimmt die Freundin auf den Schoß; der junge Dichter rückt ſeinen Stuhl ganz nahe heran und ſpricht ihnen leiſe die Verſe ſeines dramatiſchen Erſt⸗ lings, der einaktigen Komödie„Le Paſſant“, vor. Die Schau⸗ ſpielerinnen ſind von den ſchönen Verſen und der idylliſchen Stim⸗ mung entzückt und bringen ihre Direktoren dazu, die Erſtauf⸗ führung in vierzehn Tagen anzuſetzen. Die Koſtüme, die ihnen der Direktor nicht ſchön genug bewilligen wollte, beſorgen ſie ſelbſt. „Oe Paſſamt“ iſt ein großer Erfolg, ein Triumph. Immer wieder hebt ſich der Vorhang über den beiden Darſtellerinnen, aber der Dichter, den das Publikum ſtürmiſch ruft, iſt nicht zu finden, er hat ſich verſteckt. Bis dahin ein böllig Unbekannter, iſt er jetzt in wenigen Stunden berühmt und der Theaterdirektor zahlt ſeinen Schauſpielerinnen die Koſtüme. Der kleine Akt wird mehr als 100mal vor vollem Hauſe geſpielt. So groß war der Erfolg, daß auch der Kaiſer Napoleon die Schauſpielerinnen in die Tuilerien einlud, das Stück vor ihm zu ſpielen.. Zu der modernen deutſchen Kunſt und Literatur iſt Coppse, der neben Jules Lamaitre einer der Begründer der„Liga des franzöſiſchen Vaterlandes“ geweſen iſt, nie in nähere Beziehungen getreten. Wie er in einem Geſpräch vor zehn Jahren freimütig bekannte, hatte er von der modernen deutſchen Literatur nichts geleſen außer Gerhart Hauptmanns„Weber“ und in dieſem Schauſpiel ſand er ein zweifelloſes Dalent, aber zuviel bloße Stimmungs⸗ malerei. Nur einen deutſchen Maler kannte er genauer und et war von ihm entzückt: nämlich Uhde.„Das iſt ein Maler au den die Deutſchen ſtolz ſein können“, ſagte er;„ſein Chriſtus⸗Bild, das den Heiland mitten in der Dorfſchule darſtellt, wie er di⸗ Kindlein zu ſich kommen läßt, iſt ein herrliches Werk voll tiefte Wahrheit und warmer Liebe.“ — Viltor Margueritte über Berliner Obſzönitäten. Der he⸗ kannte franzöſiſche Schriftſteller, Viktor Margueritte nimmt der Frage des Kampfes gegen die Pornographie Stellung 91 ſchreibt darüber in einem Artikel einer franzöſiſchen Zeitung gal⸗ gendes:„Der Kampf gegen die obſzöne Literatur iſt ja in gewiſſer Beziehung gutzuheißen; denn der gute Ruf der franzöſiſchen Bücher wird durch ſolche Produktionen in Frage geſtellt⸗ Man gehe nach Berlin oder Budapeſt und betrachte die verſchiedenel Neuerſcheinungen, die in den Schaufenſtern der Buchhandlungen ausgeſtellt ſind. Da wird man neben guten franzöſiſchen Verken neben den Schriften berühmter Autoren hunderte von Büthern mit viel⸗verheißenden, pikanten Titeln finden. Die Uumſchläne und Titelſeiten dieſer Lektüre ſind zumeiſt mit irgend einem nackten oder halbnackten Bilde bemalt. Die Verfaſſer ſolche Schriften ſind entweder gar nicht genannt, oder ſie berberſen hinter irgend einem Pſeudonym.— Und nach dieſen Erzeuguſſſe der„Literatur“ beurteilt man uns Franzoſen im Auslande 1 Ein internationaler Kongreß ſoll nun Abhilfe ſchaffen, 50 15 gierte verſchiedener Länder wollen nun das Problem löſen, 5 welcheWeiſe es möglich iſt, der Hochflut der Pornographie. ken zu ſetzen. Es wäre zu wünſchen, wenn der Kongreß 15 Meinung, die im Auslande über franzöfiſche Kunſt und 1 ſiſches Theater herrſcht, zerſtreuen würde. Man müßte dem 0 lande zeigen, daß wir auch etwas anderes leiſten, als Schriften in die Welt zu ſetzen.“ Aber zu weit dürfe man 155 mit dem Kampfe gegen Unmoral und„Unſittlichkeit“ nicht ges denn man begeht da den Fehler, daß man wirklich Schörfungen der Kunſt und Literatur mit ganz minderwerteg Schundliteratur verwechſelt.“ — —444 Sr —. W— »SS= —— e e nd do:o e ee S VCͥ CccCcccCC00———TT . eee ßß. Unis⸗ un ez atter: Kom⸗ tiefſtet er he⸗ ut al Aund ng fol ewiſſer ſiſchen Man 'edenen lungen Zerkel, füchern ſchläge einem ſolcher ſen ſich guiſſen de!l— Dele⸗ n, auf schran⸗ 5 die ranzö⸗ Aus⸗ bſzöne u auch gehen; rtbolle erliger Mauiheim, 26. Mai. General⸗Anzeiger.(Abendblatt). 3. Seſte⸗ ——5 7 0 8 Abufiehlt, Ziffer 6 des Zentrumsantrages zurückzuziehen, da —— ſont leicht Schwierigkeiten bezüglich des Abſtimmungsmodus eutſtehen könnten. Trp-en e Hierauf wird die Generaldebatte geſchloſſen. Es folgt die Spezialdiskuſſion. (Schluß folgtl. Die Einweihung der ſtädtiſchen Altertums⸗ und Kunſtſammlung in Heidelberg. un Heidelberg, 26. Mai. Die großherzoglichen Herrſchaften trafen pünktlich 9 Uhr 55 Min. mit dem fahrplanmäßigen Zuge auf dem hiefigen Bahnhofe ein und wurden von den Spitzen der Behörden am Bahnhof empfangen. Hierauf fuhren die Herr⸗ ſchaften zur ſtädtiſchen Sammlungsgebäude, wo Oberbürger⸗ meiſter Dr. Wilckens eine große Zahl der Anwefenden dem Großherzog vorſtellte, der ſich mit den einzelnen Herreg in liebenswürdigſter Weiſe unterhielt. Die Feier nahm einen ſehr ſchönen Verlauf. Oberbürgermeiſter Dr. Wilckens hielt olgende Rede: 2 ö Durchlauchtigſter Großherzog, gnädigſter Fürſt und Herr! Durchlauchtigſte Großherzogin, gnädigſte Fürſtin und Frau! Eure Königliche Hoheiten wollen erlauben, daß ich Aller⸗ öchſtdenſelben für Ihre huldvolle Teilnahme an unſerer ein⸗ ſachen Feier im Namen der Stadt und ihrer Verwaltung den chrerbietigſten und wärmſten Dank ſage. Wir Heidelberger begrüßen heute in unſerer Mitte den durchlauchtigſten Sohn des edlen Fürſten, der nach 55jährigem, reich gefegnetem Pirken am 28. September v. J. zum tiefen Schmerze ſeines dankbaren Volkes die Augen ſchloß, zum erſten Male als tegierenden Großherzog, indem wir ihm unwandelbare Liebe und Treue gekoben und dem innigen Wunſche Ausdruck geben, daß ihm ein langes, glückliches und geſegnetes Regiment be⸗ ſchieden ſein möge. Wir heißen zugleich aber auch Höchſtſeine erlauchte Gemahlin, die zu unſerer großen Freude ſich am heutigen Tage ebenfalls bei uns eingefunden hat, aufs herz⸗ lichſte willkommen. Unſere Feier gilt der Eröffnung der ſtädtiſchen Samm⸗ lungen im früher v. Chelius'ſchen Hauſe, welches auf den 1. Jult 1906 von der Stadt angekauft worden iſt. Der eigentliche Gründer dieſer Sammlungen war ein hochverdienter Mann, der Graf Karl von Graimberg, ein franzöfiſcher Emigrant, der im Jahre 1811 ſich hier nieder⸗ gelaſſen hatte und das Intereſſe breiter Schichten der Be⸗ völkerung für das Heidelberger Schloß zu erwecken und zu beleben wußte. Er war in einer Zeit zu uns gekommen, — in welcher das Verſtändnis für die Schönheit des Schloſſes noch kein allgemeines war und in der insbeſondere auch die Aufſicht auf das Schloß viel zu wünſchen übrig ließ. Seinen Bemühungen hauptſächlich war es zu verdanken, daß die Erkenntnis von der Notwendigkeit des Schutzes und der Erhaltung der Schloßruine in immer weitere Kreiſe drang. Graf Graimberg war zugleich ein kunſtſinniger genialer Heichner, der eine große Zahl bildlicher Darſtellungen des Schloſſes herausgab, durch welche die wunderbaren Reize desſelben ſbeithin bekannt wurden und die eine Zierde der Zimmer des Obergeſchoſſes in dieſem Hauſe bilden. Der ſteffliche Mann ließ es ſich aber auch angelegen ſein, zur Veranſchaulichung der Geſchichte des Schloſſes wie der Stadt Altere Bilder, Porträts, Gerätſchaften und dergleichen zu ſammeln und zur Ausſtellung zu bringen. Auf dieſe Weiſe entſtand im Lauf der Jahrzehnte eine reichhaltige Kunſt⸗ und Altertümer⸗Sammlung, die 1879 durch Kauf in den Beſitz der Stadt Heidelberg überging und den Grundſtock unſerer dermaligen Sammlungen bildet. Der Mann, welcher den Ankauf aufs nachdrücklichſte betrieben hatte, war Rechts⸗ anwalt Albert Mays, ein treuer Sohn und begeiſterter Freund unſerer Stadt, dem Heidelberg auf den verſchiedenſten Ge⸗ bieten zu dauerndem Danke verpflichtet iſt und der insbeſon⸗ dere um die Pflege der Geſchichte der Stadt ſich unvergängliche Verdienſte erworben hat. Er hinterließ bei ſeinem 1893 er⸗ folgten Tode auf Grund einer von ihm getroffenen letzt⸗ willigen Verfügung ſeine eigene, durch Jahrzehntelange un⸗ ermüdliche Arbeit zuſammengebrachte, namentlich an pfälzi⸗ ſchen Münzen ungemein reiche Sammlung der Stadtgemeinde. Durch weitere Erwerbungen, die aus ſtädtiſchen Mitteln vollzogen wurden, wie auch durch hochherzige Schenkungen hat ſich der Beſtand der ſtädtiſchen Sammlungen ſeither be⸗ deutend vermehrt. Es iſt unmöglich, bei dieſem Anlaß die Namen all der Stifter zu erwähnen, welche zur Vermehrung des Inhalts unſerer Sammlungen beigetragen haben. Eine wichtige Bereicherung unſerer Sammlungen haben ſo⸗ dann die Ausgrabungen herbeigeführt, welche Profeſſor Dr. Karl Pfaff im Auftrage der Stadt in und um Heidelberg ſeit 1899 voll⸗ zogen hat. Es haben dieſe Arbeiten die Geſchichte der Beſiedlung unſerer Gegend in hervorragendem Maße geklärt und zugleich das Ergebnis gehabt, daß nicht nur römiſche und frühgermaniſche, ſondern auch zahlreiche prähiſtoriſche Funde den Sammlungen eingefügt werden konnten. Bis vor kurezem befanden ſich die Gemälde, das Frankentaler Porzellan ſowie verſchiedene alte Waffen, Urkunden u. dgl. zum Zwetke ihrer Ausſtellung auf dem Schloſſe, wo ſie Dank des Ent⸗ gegenkommens der Gr. Regierung früher im Friedrichsbau und ſpäter im Otto Heinrichsbau ein Unterkommen gefunden hatten, während andere wichtige Beſtandteile der Sammlungen, wie insbeſondere die Münzen, gar nicht ausgeſtellt waren. Die Be⸗ ſchränktheit der Räume, die auf dem Schloſſe disponibel waren, erlaubte es aber nicht, die Sammlungen daſelbſt zu konzentrieren ſowie in einheitllicher Weiſe zu ordnen. Die Stadtverwaltung hatte daher ſchon ſeit Jahren die Verlezung der Sammlungen an einen Platz ins Auge geſaßt, auf dem eine Vereinigung ihrer ver⸗ ſchiedenen Beſtandteile und eine einheitliche Ausſtellung derſelben zu ermöglichen wäre. Die Gelegenheit zu einer entſprechenden Löſung der Frage ergab ſich vor einigen Jahren, als der Eigentümer des v. Che⸗ lus ſchen Hauſes in der Hauptſtraße, Herr Privatmann Wilhelm b. Chelius, die Geneigtheit zeigte, dasſelbe an die Stadt zu ver⸗ üußern, von der er mit Recht annahm, daß ſie dieſes alte, 1709 erbaute Patrizierhaus in ſeinen architektonſſch ſchönen Formen werde zu erhalten und einer angemeſſenen Beſtimmung werde zu⸗ zuführen ſuchen. Unter Beiziehung einer hochherzigen Stiftung, die ein lieber und werter, leider nicht genannt ſein wollender Freund Heidelbergs gemacht hatte, wurde das Haus, welches ver⸗ möge ſeiner ganzen Anlage und Ausſtattung an und für ſich ſchon als eine Sehenswürdigkeit unſerer Stadt erſcheint und das im vorigen Jahrhundert Dezennien hindurch von dem großen Chirurgen Maximilian v. Chelius als Eigentümer bewohnt wor⸗ den iſt, ſeitens der Stadt käuflich erworben und auf Grund eines ſtens des Gr. Herrn Kunftgewerbeſchul⸗Direktorz Hoffocken Karlsruhe zur Aufnahme der ſtädtiſchen Sammlungen be⸗ timmt. Die zu dieſem Zwecke erforderlichen baulichen Herſtellungen und Inſtandſetzungen ſind in den letzten zwei Jahren durch Herrn Stadtbaumeiſter Ehrmann ausgeführt worden. Die Trans⸗ ferierung der Sammlungen vom Schloß nach der Stadt ſowie das ſchwierige Werk ihrer Neuordnung und Neuaufſtellung im früher v. Chelius'ſchen Hauſe hat unter Mitwirkung der Herren Di⸗ rektor Hoffacker und Geh. Hofvat Dr. Thorbecke ſowie verſchiede⸗ ner anderer Mitglieder der Kommiſſion für die Geſchichte der Stadt der Konſervator der ſtädtiſchen Sammlungen, Herr Prof. Dr. Pfaff, durchgeführt und vollendet. Möge aber auch die nunmehr erzielte Vereinigung unſerer Sammlungen in ſchönen und würdigen Räumen, in denen ſie der Bevölkerung jederzeit zugänglich ſind, der Allgemeinheit zum Nutzen gereichen! Mit lebhaftem Intereſſe und herzlicher Teilnahme hat unſer heimgegangener Landesherr die Pläne der Stadt wegen Um⸗ geſtaltung des v. Chelius'ſchen Hauſes zu einem Gebäude für die ſtädtiſchen Sammlungen verfolgt und es hat mir Aller⸗ höchſtderſelbe noch kurz vor ſeinem Tode in Gegenwart Ihrer Königlichen Hoheit der Großherzogin Luiſe mitgeteilt, er freue ſich darauf, der Feier der Eröffnung der Sammlungen in dem Hauſe beiwohnen zu können, in welchem er zum erſten Male als zehnjähriger Prinz geweilt und mit dem ſich für ihn wertwvolle Reminiszenzen verbänden. Leider hat es der Himmel anders gefügt. Aber wir freuen uns darüber und ſind von ganzem Herzen dankbar dafür, daß das Intereſſe des teuren Dahin⸗ geſchiedenen für unſere Sammlungen, ja ich darf ſagen, für unſere Satdt überhaupt auf ſeinen hohen Nachfolger überge⸗ gangen iſt. Wir danken Eurer Königlichen Hoheit, durch⸗ lauchteſter Großherzog, nochmals innig dafür, daß Allerhöchſt⸗ dieſelben mit Ihrer Königlichen Hoheit der Großherzogin Hilda unſerer heutigen Feier die ſchönſte Weihe geben und bitten um Fortdauer Ihrer gnädigen Geſinnungen gegen Heidelberg und ſeine Verwaltung. Es möge uns geſtattet ſein, den Gefühlen der Anhänglichkeit, Hingebung und Treue, die uns unſerem ge⸗ liebten Fürſtenpaare gegenüber beſeelen, dadurch Ausdruck zu geben, daß wir einſtimmen in den Ruf: Ihre Königlichen Hoheiten der Großherzog und die Groß⸗ herzogin leben hoch, hoch, hoch! S. K. H. Großherzog Friedrich II. dankte in ſeinem und ſeiner Gemablin Namen in überaus herzlichen Worten. Oleran ſchloß ſich ein Rundgang durch die Sammlungen. Wir werden morgen noch ausführlicher über die Feier und den Beſuch des Großherzogspaares in Heidelberg berichten. Aus Stadt und Land. * Mannheim, 26. Mai 1908. Wahl des erſten Bürgermeiſters. Heute Nachmittag fand durch den Bürgerausſchuß die Neuwahl eines erſten Bürgermeiſters anſtelle des zum Ober⸗ bürgermeiſter gewählten Herrn Martin ſtatt. Von 122 Wahlberechtigten ſtimmten 90 ab. Davon fielen auf den bisherigen zweiten Bürgermeiſter, Herrn Robert Ritber, 86 Stimmen, der ſomit gewählt wurde. Je 1 Stimme fielen auf Herrn Dr. Alt und Herrn Stadtrat Löwenhaupt. 2 Zettel waren weiß. Als Vorſitzender der Wahlhandlung fungierte Oberbürgermeiſter Martin, Beiſttzer waren die Herren Stadträte Barber und Dr. Stern.—5 *** Auch der Ausgang dieſer Wahl war nach den vorher ge⸗ pflogenen Verhandlungen und getroffenen Abmachungen zu er⸗ warten. Das Reſultat wird in allen Schichten der Bürgerſchaft mit lebhafter Befriedigung aufgenommen werden und allſeitige Zuſtimmung finden. Darüber beſtand wohl kein Zweifel, daß nach Wahl des erſten Bürgermeiſters, Herrn Martin, zum Oberbürgermeiſter das Vorrücken der anderen Herren Bürger⸗ meiſter eine ſelbſtverſtändliche Folge iſt, da unſere Stadt in den Herren Bürgermeiſter Ritter und v. Hollander hervor⸗ ragende, begabte, tüchtige und fleißige Männer beſitzt, die ausge⸗ ſtattet ſind mit den beſten Geiſtes⸗ und Charaktereigenſchaften. Dieſe beiden bedeutenden Herren bieten die Gewähr eines harmo⸗ niſchen, verſtändnisvollen Zuſammenwirkens mit unſerem neuen Stadtoberhaupt, Herrn Oberbürgermeiſter Martin, dem ſie ſchon ſeither treue, arbeitsfrohe Kollegen geweſen ſind und unter deſſen zielbewußter, energiſcher Führung ſie auch gerne weiterhin ihre reichen Kräfte in den Dienſt unſerer Stadt und ſeiner Bürger⸗ ſchaft ſtellen werden. Herr Bürgermeiſter Ritter hat ſich im vorigen Jahre durch die Arrangierung und Durchführung der ſo glänzend gelungenen Ausſtellung ein großes Verdienſt erworben und ein bleibendes Denkmal in den Herzen der Bürgerſchaft geſetzt. Nur ein Mann von ſeinen Fähigkeiten, ſeiner geiſtigen und körperlichen Wider⸗ ſtandsfähigkeit, ſeinem Organiſationstalent u. ſeinem unermüdlichen Tatendrange konnte eine ſo enorme Arbeitslaſt, wie die Veran⸗ ſtaltung einer ſolch' großen und einzigartig angelegten Ausſtellung ſie mit ſich brachte, in einer nach jeder Seite hin vollendeten Weiſe bewältigen, ſodaß das Unternehmen die Bewunderung ganz Deutſchlands erregte. Zahlreich waren die Gebiete, welche bisher dem zweiten und nunmehrigen erſten Bürgermeiſter, Herrn Ritter, unter⸗ ſtanden und ſchwierig die Aufgaben, an deren Löſung er mitzu⸗ wirken hatte. In erſter Linie gehörte zu ſeinen Obliegenheiten die Leitung und Beaufſichtigung der ſtädtiſchen techniſchen Be⸗ triebe und Aemter, ſo der elektriſchen Straßenbahnen, des Schlacht⸗ und Viehhofes, des Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizitätswerkes uſw., alſo Unternehmungen, die ſich gerade in den letzten Jahren ge⸗ waltig entwickelt haben und die an die Arbeitsluſt und die geiſtigen Fähigkeiten der zu ihrer Führung berufenen Männer große Anſprüche ſtellen. Wie auch in Zukunft die Einteilung der ſtädtiſchen Aemter ſich geſtalten und welche Reſſorts Herr Ritter in ſeiner neuen Eigenſchaft als erſter Bürgermeiſter über⸗ nehmen möge: die Bürgerſchaft iſt von der Ueberzeugung und dem Bewußtſein durchdrungen, daß unſer neuer erſter Bürgermeiſter an jedem Platze, an dem er geſtellt wird, ſich als der rechte Mann am rechten Ort erweiſen dürfte. M. *** Robert Ritter wurde 1862 zu St. Blaſien geboren, 1885 Finanzpraktikant, 1889 Hauptamtskontrolleur zu Baſel, 1889 Aſſeſſor beim Großh. Oberſtiftungsrat, 1883 Oberſtiftungsrat, 1894 Obereinnehmer in Thiengen, 1897 Regierungsrat und Kol⸗ legialmitglied der Oberdirektion des Waſſer⸗ und Straßenbaues, 12. Juli 1898 Wahl zum 2. Bürhermeiſter, 1907 Wiederwahl als ſolcher. 4 Sitzung des Bürgerausſchuſſes am Dienstag, 26. Mai. Bürgermeiſter Ritter eröffnet die Sitzung um 3 Uhr 10 in Anlveſenheit von 72 Mitgliedern. Es wird ſofort in die Tagesordnung eingetreten. Dienſtvertrag des Herrn Oberbürgermeiſters Paul Martin. Stb.⸗V. Selb empfiehlt die Annahme der ſtadträtlichen Vor⸗ lage mit einigen empfehlenden Worten. In der darauffolgenden Abſtimmung wird die Vorlage eĩ n⸗ ſt immäg angenommen.(Vereinzelte Bravorufe.) Liegenſchaftserwerbungen. Der Stadtrat hat die Grundſtücke auf der ehemaligen Ge⸗ markung Käfertal und Waldhof zu 70 Pfg. und.50 M. pro Ouadralmeter, im ganzen 2878 Qmtr. um 3812.90 M. erworben und ſtellt jetzt beim Bürgerausſchuß den Antrag auf Bewilligung von 4150 M. behufs Zahlung der Kaufpreiſe und Kaufkoſten. Stb.⸗V. Selb empfiehlt die Vorlage zur Annahme. Die Abſtimmung ergab die Annahane der Vorlage. Die Herſtellung der Weidenſtraße zweiter Teil von der norpweſt⸗ lichen Greuze des Grundſtückes Lgb.⸗Nr. 5767 bis zur Viehhofſtraße. Angefordert werden 44 050 M. Stb.⸗V. Magenau weiſt in ſeiner Begründung der Vorlige davauf hin, daß man ſich bald in jeder Sitzung mit Neckarauer Straßenherſtellungen beſchäftigt habe. Er glaube, daß dem Bedürf⸗ mris jetzt Genüge geleiſtet worden ſei. Da ſpeziell gegen die Weiden⸗ ſtraße kein Einſpruch erhobem wurde, ſo empfehle er die Annahme der Vorlage. Die Vorlage wurde hierauf einſtimmig angenommen. Herſtellung der Augartenſtraße, vierter Teil, vom Grundſtück Igb.⸗Nr. 5767 bis zur Viehhofſtraße. Zu bewilligen ſind 26 730 M. Stw.⸗V. Magenau empfiehlt die Annahme der Vorlage. Wird einſtimmig angenommen. ö Die Herſtellung der Stolzeſtraſte. 75 Der Stadtrat beantragt, der Bürgerausſchuß wolle unter Ab⸗ weiſung der erhobenen Einſprache beſtinnnen, daß die angrenzenden Eigentümer der Stolzeſtraße zur Tragung der Straßenherſtellungs⸗ koſtem in Höhe von 4450 M. beigezogen werden. Sto.⸗B. Magenau widmet der Vorlage einige empfehlende Die Stw. Bub weiſt darauf hin, daß dunch den Bau der Straße ein Winkel entſtehe, der durch eine Gebäulichkeit, bielleicht eine Poligeiwache, beſeitigt werden ſollte. In der darauffolgenden Abſtimmung wird die Vorlage ein⸗ ſtunmig angenommen. Die Herſtellung der Schmiedgaſſe zwiſchen Friedrich⸗ und Bismarckſtraße im Stadtteil Neckarau. Angefordert werden 24 400 Mark. Stb.⸗V. Magenau weiſt darauf hin, daß gegen die Herſtellung der Bismarck⸗ und Friedrichſtraße einige Ein⸗ ſprachen eingelaufen ſeien und zwar von ſeiten der Angrenzer⸗ die für das abzutretende Gelände eine zum Teil nicht auss reichende Entſchädigung erhalten würden. Stv. Süfß wünſcht, daß die Stadtverwaltung Mann⸗ heim mehr Sorge treffe für ſchnellere Straßenherſtellung. Es ſei bereits ſchon erwähnt worden, daß ſämtliche Straßen in Neckarau, die bis jetzt genehmigt wurden, noch nicht gebaut ſind. Bis jetzt ſei überhaupt noch keine Straße in Angriff genommen worden. Stb. Noll pflichtet dem Vorredner bei. Die Friedrich⸗ und Neckarſtraße ſowie die anderen Straßen, die ſchon ſeit Jahren bewilligt wurden, ſeien heute noch nicht ausgebaut. Er möchte um ein ſchnelleres Tempo im Straßenbau bitten. Stadtbaurat Eiſenlohr macht darauf aufmerkſam, daß es mit der Bewillgung der Straßenherſtellung allein nicht getan ſei. Mit den Geländeerwerbungen ſtoße man vielfach auf Schwierigkeiten. Das Gelände müſſe meiſtens auf dem Wege der Enteignung erworben werden, und dieſes dauere oft jahrelang. Die Herſtellung der Wörthſtraße zwiſchen Friedrich⸗ Roſenſtraße im Stadtteil Neckaran. Zu bewilligen ſind 26 399 Mk. Stv.⸗BV. Magenau empfiehlt die Annahme der Vor⸗ und 5 lage. 12 Einſtimmig angenommen. Die Herſtellung der Schwetzinger Landſtraße in Neckaran von der Friedrich⸗ bis zur Induſtrieſtraße. Zu bewilligen ſind 22 616 Mk. Nach kurzer Empfehlung durch Stv.⸗v. Magenau ein⸗ ſtimmig angenommen. *** Rede des Herrn Oberbürgermeiſters Martin. Hierauf betritt Herr Oberbürgermeiſter Martin den Saal und hielt alsdann unter lautloſer Stille des Hauſe nach⸗ ſtehende ſehr beifällig aufgenommene Anſprache: Meine hochverehrten Herren! Nach Verlauf der geſetzlichen Wahleinſpruchsfriſt und Ab⸗ legung des vorgeſchriebenen Verpflichtungsgelübdes trete ich heute erſtmals in meiner neuen amtlichen Eigenſchaft als Ober⸗ bürgermeiſter vor die ſtädtiſchen Kollegien. Ich zweifle Aicht daran, daß Sie alle mit mir dieſen Moment als bedeutſam ge⸗ nug empfinden, um mir zu verzeihen, wenn ich Sie bitte, die Erledigung der Tagesordnung vorübergehend zu unterbrechen und mir für kurze Zeit Gehör zu ſchenken. M..! Auf den höchſten Ehrenplatz der Gemeinde, auf dem jemals zu ſtehen ich mir zu keiner Stunde hätte träumen laſſen, hat mich das Vertrauen der Mannheimer Bürgerſchaft und ihrer gewählten Vertreter berufen und uir dadurch überwälkigend ehrenvoll eine Würdigung meiner bisherigen beſcheidenen Tätig keit für unſere Stadt Mannheim bekundet, die mich im Innerſten erſchüttert bit Dank, aufrichtigſter, innigſter Dan! für ſo hohes, ja höchſtes Vertrauen, wie es mir ſtolz beglückend zu Teil wurde, muß daher nalurgemäß die erſte Empfindung ſein, die in dieſen bedeutungsvollen Tagen mein ganzes Weſen beherrſcht und ihr ſei deshalb auch vor allem heute freudiger Ausdruck von mir Uperliehen! . Delte. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 25. Mal⸗ Dank der Bürgerf mannigfachſter Form, vor ur nen wohltuenden Vertrauensbeweiſe, Dank Ihnen, meine Herren, den hochgeſchätzten Mitgliedern der ſtädtiſchen Verwa 815 chaften, die meine Perſon und Amtsführung am Genaueſten en, deren faſt einſtimmiges Eintreten für meine Wahl ein ganz beſonders koſtbares Vertrauensvotum für mich und zugleich das zuverläſſigſte Hilfs⸗ mittel darſtellt. mir die Durchführung der überaus ſchweren Aufgabe zu erleichtern. Dank aber auch der verehrlichen Mannheimer Preſſe aller Parteirichtungen nicht nur für ihre weit über Vedienſt freund⸗ liche und wohlwollende Beurteilung meiner bisherigen und die Manifeſtation ihres wertvollen Zutrauens zu meiner künftigen Tätigkeit, ſondern namentlich auch für ihre während der ganzen Vorgeſchichte der Wahl beobachtete hocher⸗ freuliche taktvbolle Diskretion, die den Intereſſen der Stadt, wie ich genau zu wiſſen glaube, gerade im vorliegenden Falle außer⸗ ordentlich dienlich war, Und Dank, herzlicher Dank endlich der ſtädtiſchen Beamten⸗ ft, deren ſpontane, ehrenvolle Vertrauenskundgebungen mich 0 Tiefſte bewegt und den entſcheidenden Anſtoß dazu gegeben ablehnenden Entſchluß ins Wanken zu haben, meinen anfänglich pringen. Ich weiß, m.., daß man mir dieſe meine anfänglich ab⸗ lehnende Haltung vielfach verübelt und mancherlei, auf irrtüm⸗ lichen Vorausſetzungen beruhende Erörterungen daran geknüpft hat; und ich möchte daher, um möglichſt alle Schatten der Ver⸗ gangenheit aus meiner neuen Daſeinsepoche zu bannen, in der ich Licht, viel Licht von allen Seiten brauchen werde, die heutige Gelegenheit zu der ausdrücklichen Erklärung benutzen, daß da⸗ bei keinerlei andere Gründe für mich maß⸗ gebend waren, als ſolche, die in meiner Perſon und in der eigenen Erkenntnis meiner ſelbſt lagen.— Und wenn nun dieſe Gründe doch am Ende nicht dicht hielten, wenn ich vielmehr den überraſchenden, auch mehr und mehr ergreifenden und faſt unwiderſtehlich fortreißenden Ver⸗ trauensbeweiſen ſchließlich erlag, ſo geſchah es nicht etwa, weil ich von der Unrichtigkeit meiner Selbſtbeurteilung überzeugt worden wäre, ſondern vielfach deshalb, weil ich mir ſagte: So ſeltenes Vertrauen verpflichtet, und weil ich mit unſerem vielum⸗ ſtrittenen modernſten Philoſophen des Glaubens bin, daß wir nicht geboren ſind, glücklich zu ſein, ſondern um unſere Pflicht zu tun, und daß wir uns ſegnen dürfen, wenn wir wiſſen, wo unſere Pflicht iſt. Und ſo habe ich denn geglaubt, wenn die maßgebende Mann⸗ heimer Bürgerſchaft trotz meiner Einwände an der Ueberzeugung feſthält, die Intereſſen der Stadt, der ich ſeit bald 1½ Dezen⸗ nien diene, ſeien wohl gewahrt, wenn ich nunmehr an ihre Spitze ktrete, meine eignen Bedenken zurückſtellen und mich der höheren Einſicht meiner Wähler fügen zu wollen, eingedenk der Goethe⸗ ſchen Weisheit: „Mußt nicht widerſtehn dem Schickſal, Aber mußt es auch nicht fliehn, Wirſt Du ihm entgegengehn, Wirds Dich freundlich nach ſich ziehn.“ Meine Herren! Wenn ich nunmehr die Pflichten und Rechte des neuen Amtes übernehme, in das Ihr überreiches Vertrauen mich berufen hat, ſo läge es an ſich nahe und würde auch einer ullgemeinen Uebung entſprechen, Ihnen in einer ſog. Progvramm⸗ rede die leitenden Grundſätze meiner künftigen Amtsführung zu entwickeln; allein ich glaube, im vorliegenden Ausnahmefall wer⸗ den Sie mich gerne ermächtigen, von dieſer Uebung abzuweichen. Denn einmal bin ich Ihnen ja kein Fremder, ſondern Sie kennen mich, meine Anſichten, meine Geſchäftsführung ganz genau und ich darf wohl annehmen, daß Sie gerade weſentlich mit aus dieſem Grunde und in der Vorausſetzung, daß ich nach den gleichen Grundſätzen, wie mein bisheriges, nun wohl auch das neue Amt führen werde, mich zu Ihrem Oberhaupt erwählt haben. Wenn Sie von dieſer Vorausſetzung in der Tat ausgegangen ſind, ſo kann ich ſie nur in allen Teilen als durchaus zutreffend beſtätigen. Sodaun aber habe ich Ihnen hier ja erſt vor wenigen Wochen unſres unvergeßlichen Oberbürgermeiſters Otto Beck leitende Amts⸗ prinzipien zuſammenfaſſend in Erinnerung gebracht und beigefügt, daß ich dieſe Prinzipien vorbildlich für jedes Gemeindeoberhaupt anſehe.— Umwievielmehr alſo müſſen ſte dies für mich ſein, der ich Gemeindeverwaltungsbeamter ausſchließlich durch ihn und unter ihm, meinem ausgezeichneten Amtsvorgänger geworden bin und der ich meine ganze Wiſſenſchaft und Erfahrung auf dieſem Gebiete ihm, feiner Lehre und ſeinem Beiſpiel verdanke. Hiernach iſt wohl die Bahn, auf der ich Sie bitten möchte, mich vertrauensvoll in die Zukunft zu begleiten, in allem Weſent⸗ Aichen klar borgegeichnet und Abtweichungem im Einzelnen, wie ſie die Verſchiedenheit der Individualftäten notwendig mit ſich bringt, werden an der Haupft richtung dieſer Bahn nichts zu ändern vev⸗ mögen. Ich möchte mir daher, angeregt durch gelegentliche Bemerkungen in der hieſigen Preſſe, nur noch zwei alllgemeine Gefichtspunkte zur Frage meines Zukunftsprogrammes kurz zu berühren geſtatten. Man hat zunächſt den Wunſch ausgeſprochen, daß ich mir auch hinſichtlich eines gewiſſen Ausgleichs zwiſchen den Intereſſen der Geſamtheit und denjenigen einzelner Schichten der Bürgerſchaft Unſer verblichenes Stadtoberhaupt als leuchtendes Vorbild dienen laſſen möge; die Erfüllung dieſes Wunſches kann ich ſchon des⸗ halb ohne jedes Bedenken und vorbehaltlos zuſichern, weil ich ja, entſprechend der Organiſation unſerer Städteverwaſtung, ſchon hisher auch bei dieſem Teile meiner Amtsführung ledöglich nach den Grundſätzen und Direktiven meines hochverehrten Chefs handeln konnte und gehan⸗ delt habe, eime Syſtemänderung hierin alſo umſoweniger be⸗ fürchtet zu werden braucht, als dieſe Grundſätze des Heimgegangenen auch meiner eigenen inner⸗ ſten Uebergeugung durchaus entſprechen. „Sodann wurde die Frage aufgeworfen, ob etwa, wie man es da und dort ſogar wünſche, von der Amtsperiode des neuen Oberbürgermeiſters ein gewiſſer Stillſtand in Inaugurierung und Durchführung größerer Projekte zu erwarten ſei. Zu die⸗ ſer allerdings ſehr wichtigen Frage bin ich der Meinung, daß Stillſtand für ein Gemeinweſen etwas ebenſo Unmögliches iſt, als je von einem ſolchen in der Natur oder in der Geſchichte, in der Entwicklung des Menſchengeſchlechts oder des einzelnen Menſchen die Rede ſein kann: Es gibt keinen Stillſtand, am allerwenigſten vielleicht für eine moderne, mitten im Sta⸗ bium gewaltigſter Expanſion nach allen Seiten hin ſtehende Handels⸗ und Induſtrieſtadt, wie unſer Mannheim, ſondern Es gibt nur Entwicklung, nur ein ewiges panta rei, und unſere Parole wird deshalb ſtets nur heißen können: Entweder Rück⸗ wärtsentwicklung, oder Vorwärtsentwicklung! Welchem Oberbürgermeiſter aber, oder wem von Ihnen meine Herren, könnte bei ſolcher Alternative die Wahl auch nur einen Augenblick ſchwer fallen? Nein, es kann für uns und unſere Stadt kein Zurück, kein Herabgleiten von der ſchon erreichten anſehnlichen Höhe⸗ ſein müſſen. geben, ſondern nur ein Vorwärtsſchreiten, ein ſtetes Hinan zu immer neuen Aufgaben und Zielen, wie ſie uns geſteckt werden durch die täglich neue Ueberraſchungen bringenden Errungenſchaften der Technik, als unabweisbar empfundenen Notwendigkeit der Erfüllung neuer Aufgaben unlösbar ſcheinende Konflikte ergeben— nun dann meine Herren, werden wir eben in vertrauensvoll harmoniſchem Zuſammenwirken verſuchen müſſen, ebenſo wie wir das jetzt in den großen Staatsverbänden allerwärts ſich vollziehen ſehen, auch an unſerm beſcheidenern Kreiſe unter möglichſter Schonung berechtigter Intereſſen die Finanz⸗ kraft und Leiſtungsfähigkeit der Gemeinde durch geeignete Reformen zu ſteigern. Und auch für die Löſung dieſer ſchweren Aufgabe ſind ja durch Oberbürgermeiſter Beck bereits wertpolle Grundlagen geſchaffen worden, auf denen langſam und nach Bedarf weiterzubauen der Stadt Mannheim ſicherlich zu dauerndem Segen gereichen wird. Soviel, meine Herren, glaubte ich Ihnen als allgemeine Ergänzung zu dem Einzelprogramm ſchuldig zu ſein, das ich Ihnen, allerdings mit anderer Tendenz und ohne Vorahnung der kommenden Ereigniſſe, bereits am 7. April hier in dieſem Saal als vorbildliches Muſter entwickelt habe. Im übrigen gedenke ich, wie während meiner geſamten bisherigen Tätig⸗ keit als Staats⸗ und Gemeindebeamter, auch künftighin ſo⸗ wohl für meine eigene Perſon, als für die Beurteilung aller derjenigen, auf deren Wirken im Dienſte der Stadt mir Ein⸗ fluß zuſteht, daran feſtzuhalten, daß die oberſten Grund⸗ ſätze einer erſprießlichen öffentlichen Amtsführung Gerechtigkeit und gewiſſenhafte Pflichterfüllung Pflichterfüllung in dem ſchon eingangs meiner heutigen Worte charakteriſtierten unerbittlichen Sinne verſtanden, Gerech⸗ tigkeit aber, auf daß ſie niemals zur Ungerechtigkeit werde, ge⸗ paart mit Billigkeit, wie wir, aus dem Bewußtſein eigener Un⸗ volllommenheit, all unſern Mitmenſchen ſie ſchulden. Und ſo will ich denn, meine hochv. Herren, verſuchen, mich zu rüſten mit der Kraft und Stärke, mit der Ruhe und Geduld, mit der Umſicht und Weisheit, wie mein neues hohes Amt ſie er⸗ fordert, ich will verſuchen, unterſtützt durch die Mitarbeit meiner erprobten treuen Bürgermeiſterkollegen und bauend auf die her⸗ vorragende Intelligenz und den ausgeprägten Bürgerſinn der Mannheimer Bevölkerung, ſowie auf die freundliche Förderung der Gr. Staatsbehörden, dieſes Amt zu führen, wohl eingedenk zwar des alten Wortes, daß wer ſich in die Oeffentlichkeit begibt, Nachſicht weder zu erwarten, noch zu fordern hat, getragen aber dafür von Ihrem einmütigen, unſchätzbaren Vertrauen und zuver⸗ ſichtlich gewärtig Ihrer eifrigen Mithilfe durch Rat und Tat, ſund ich will verſuchen, von all den zahlreichen vortrefflichen Män⸗ nern, die mir mit bewährtem Wiſſen und reichen Erfahrungen. als Mitglieder der ſtädtiſchen Kollegien und des ſtädtiſchen Be⸗ amtenkörpers zur Seite ſtehen, zu lernen, was mir für mein ſchweres, verantwortungsvolles Amt heute noch fehlt. Und wollen Sie mir ſchließlich freundlichſt eine Bitte verſtatten, ſo ſei es die: Wappnen auch Sie, meine ſehr geehrten Herren, ſich gütigſt mit etwas Geduld, eiee laſſen Sie mir Zeit. 5 155 in all'“ das Neue, was auf mich einſtitrmt, mich hineinzufinden und meine guten Vorſätze, ſoweit meine Fähigkeiten reichen, zu ver⸗ wirklichen, erwarten Sie nicht allzufrüh und ehe mir ſelbſt reiflichſte eigene Prüfung und verantwortliche Entſchließung möglich iſt, ſchwerwiegende Initiatlivanträge vor mir,— ſeien Sie aber anderer⸗ ſeits in dieſer ernſten Stunde, die die ſchickſalsſchwerſte Wendung meines Lebens einleitet, aufs hefligſte verſichert, daß ich auch ferner meine ganze Kraft und Perſönlichkeit. alles, was ich vermag, einſetzen werde zum Wohle der mir zur zweiten Heimat gewordenen teuren Stadt Mannheim, auf daß ſie, wie ich zuperſichtlich zu hoffen wage, in kraftvollſter Blüte weiter gedeihe und heran⸗ wachſe zur vollen MWacht und Reife der Großſtodt. „Was unerreichbar iſt, das rührt mich nicht, Doch was erveichbar iſt, ſei mir goldne Pflicht!“ *.. Sto.⸗Lv. Selb dankt namens des Stadtverordneten⸗ Kollegiums für die Ausführungen des Oberbürgermeiſters. Es ſei eine ſchöne Aufgabe, an der Spitze einer aufſtrebenden Stadt zu ſtehen, an der Spitze einer Bevölkerung, die zwar ſcharf kritiſch, aber gewillt ſei, den Oberbürgermeiſter in ſeiner Auf⸗ gabe zu unterſtützen, die umſo ſchwerer ſei, da es ſich im vor⸗ liegenden Fall um die Nachfolge des verſtorbenen Oberbürger⸗ meiſters Beck handle. Man ſei der Anſicht, daß Oberbürger⸗ meiſter Martin der rechte Mann am rechten Platze ſei. Man vertraue ſeinem geraden Sinn, ſeiner Arbeitskraft und hoffe, daß er ſeines Amtes recht lange Jahre walten werde zum Gedeihen unſerer Vaterſtadt. Hierauf wird in der Weiterberatung fortgefahren. Dienſtverhältniſſe des Stadtbbeirats Dr. Schott. Stv.⸗V. Fulda empfiehlt die Annahme der Vorlage. In der darauffolgenden Abſtimmung einſtimmig an⸗ genommen. Oberbürgermeiſter Martin macht unter lebhaftem Bei⸗ fall die Wahl des Bürgermeiſters Ritter zum erſten Bür⸗ germeiſter bekannt. Die ſämtlichen übrigen iſtände der Tagesordm einſtimmig angenommen. er Ber omung wurden 1 nben. r 5 morgen. mesete e deueree ee e Heaznahn Zebentt de Y— Stadtrat au ergreifen regelmäßigkeiten, wie ſolche beim Ban der Kunſthalle um Un⸗ men ſind, für die Folge zu vermeiden?“, erklärte Bi Horgekom⸗ von Hollander, daß die Interpellation heute nich neiſer wortet werden könne, da die Staatsanwaltſchaft die An. 0 in die Hand genommen habe und die Unterſuchung Heiget genhei os würden Maßnahmen getroffen, welche derartige 95 niſſe in Zukunft verhindern. Dem Bürgerausſchuß rechtzeitig Mitteilung hierüber gemacht. werde damn Sto. Levi erklärt ſich damit zufrieden. Schluß der Sitzung nach 5 Uhr. Der Verein der bildenden Künſtler und Kunf heim, veranſtaltet alltvöchentlich Mittwochs einen gemeinſamen Sfi zierausflug, deren erſter morgen nach Rheinau ſtaktfindet(S r⸗ fit⸗ * Der§ 153.⸗O. und die Holzarbeiterausſperrun⸗ Nai) dem Schöffengericht fand geſtern die erſte Verhandkung we eines Vergehens im Sinne des§ 153.⸗O. in dem noch 15 benden Kampfe in der Holzinduſtrie zwiſchen Arbeinehmerl dus Arbeitgebern ſtatt. Der Platzmeiſter Georg Bühler ef uud 18. April dem Platzmeiſter Johann Götz im Lager der Fun Meſſerſchmitt zu, er ſolle das Laden ſein laſſen, ſonſt werfe ihn vom Gangbord herunter. Das Schöffengericht ſtelte ſch auf den Standpunkt, daß im vorliegenden Falle ein dene Arbeitsbedingungen ſames Streben zur Erlangung günſtiger zu erblicken ſei und verurteilte den Angeklagten auf 3 § 153.⸗G. zu einer Gefängnisſtrafe von 3 Tagen. Letzie Pachrichten und Telegramme. Karlsruhe, 26. Mai. Oberamtsrichter Dr. W mann, der Landtagsabgeordnete für den Bezirk Wne 15 G a iſert⸗Progeß wiederholt genamnt wurnde, Hat an zuſtä⸗ diger Stelle um ſeine Verſetzung nachgeſucht. Danzig, 26. Mai. Heute mittag 12 Uhr fand der Stapellauf des auf hieſiger Werft erbauten Kreuzers Erſatz Pfeil ſtatt. Als Taufpate amtierte der Oberbürgermeiſter 5u Emden, Geheimer Regierungsrat Fürbrin ger, der das Schiff auf den Namen„Emden“ taufte. Als Vertreter des Staats⸗ feketärs des Marineamtes war Vizeadmiral Breuſing zugegen. tfreunde Maum Berlin, 28. Mai. Der Bolſchafter Cambon hat geſterſ abend im Auftrage ſeiner Regierung dem Staatsſekretär des auswärtien Amtes von Schön die neuen Inſtruktionen mitge⸗ teilt, welche die franzöſiſche Regierung dem General d Amade ge⸗ geben hat. Nach dieſen Inſtruktionen ſollen weftere militäriſche Streifzüge nicht beabſichtigt ſein und ein allmähliches Zurſick⸗ gehen der franzöſiſchen Truppen in Ausſicht genommen wobei die von ihnen verlaſſenen Etappen den marokkaniſchen Truppen übergeben werden ſollen; welchen Truppen, ob denen Mulay Hafids oder Abdul Aſis, iſt in der Inſtruktioan offen gelaſſen. * Berlin, 26. Mai. Das in letzter Zeit aufgetauchte Ge⸗ rücht, daß beabſichtigt ſei, eine Reichsdotation für den Kaiſer zu verlangen, wird an offizieller Stelle als abſolnt unbegründet erklärt. *Bad Orb, 26. Mai. Das in Orb idylliſch gelegene Geneſungsheim„Küppelsmühle“ wurde heute in Gegenwart der ſtaatlichen, ſtädtiſchen und Kreisbehörden, des Vorfitzenden der Frankfurter Ortskrankenkaſſe, Gräf, und des Vorftandes der Vereinigten Krankenkaſſen Frankfurts, ſowie zahlreicher Gäſte, unter denen ſich u. a. Oberbürgermeiſter Mornewey aus Darmſtadt und Geheimrat Dr. Stratmann aus Solingen befanden, feierlich eröffnet. In der Eröffnungs⸗ rede führte der ärztliche Leiter Dr. Scharf aus, daß das Heim zum Schutze der produktiven Kräfte errichtet ſei und allen Arbeitern, deren Geſundheit zu Schaden gekommen iſt, Er⸗ holung und Geneſung durch die Bäder gewähren ſoll. * Paris, 26. Mai. Etwa 10 Anarchiſten, die unwillig darüber waren, daß die„Humanite“ eine von ihnen, die Generalratswahlen betreffende Berichtigung nicht auf⸗ genommen hatte, drangen geſtern in die Bureauräume des Blattes ein und zertrümmerten einen Teil der vorhandenen Gegenſtände. Peters gegen„Kölniſche Zeitung“. * Köln, 26. Mai. Die vierte Strafkammer de hieſigen Landgerichts hob unter dem Vorſitz des Landgerichts⸗ direktors Kratzenberg als Reviſionsinſtanz das am 22. Jauuar in der Privatklage des Dr. Peters gegen den verantwortlichen Redakteur der„Kölniſchen Zeitung“, Dr. Brüggemann, und den Gouverneur a. D. von Bennigſen erkannte Urteil auf und erkannte auf Einſtellung des Verfahrens auf Grund der §8 194 und 61(wegen zu ſpät erhobener Klage) bezüglich der Anklage gegen Dr. Brüggemann, während das Verfahren gegen von Bennigſen für unzuläſſig erklärt wurde, da auf Grund der§ 22 des Preßgeſetzes Verjährung der Straf⸗ verfolgung eingetreten ſei. Sämtliche Koſten wurden De⸗ Peters auferlegt. Rechtsanwalt Falk hatte eingangs der Verhandlungen namens der Angeklagten einen Vergleichs⸗ vorſchlag des Vorſitzenden abgelehnt. Rechtsbeiſtand des Klägers, Dr. Peters, war Rechtsanwalt Dr. Roſenthal⸗ München. Mord. * Genf, 26. Mai. Geſtern Abend iſt hier in einem Hauſe in der Freiburgerſtraße der Ruſſe Boris Naidoff, der ſich als Korreſpondent für ruſſiſche Zeitungen ausgab und ſeit einigen Monaten hier wohnte, von einer unbekannten Perſon ermordet worden. Der Täter iſt geflüchtet. Naidoff ſchien wohlhabend zu ſein. Er erhielt häufig bedeutende Geldſummen von ſeiner Mutter und ſchien ſeinen Reden nach der rebolutio⸗ nären Partei anzugehören. Man vermutet, der Täter habe inn Auftrage eines geheimen Komitees gehandelt. Ein ſchweres Gefecht in Nordindien. * London, 26. Mai. Wie dem Reuterſchen Bureau gemeldet wird, fand am Sonntag ein Gefecht zwiſchen den Truppen und Aufſtändigen in Nord⸗Indien, die etwa drei⸗ tauſend Mann zählten, ſtatt. Die Aufſtändiſchen erlitten eine Niederlage. Sie hatten 100 Tote, während auf britiſche Seite die Verluſte gering ſind. Furchtbare Ueberſchwemmung in Amerika. * Newyork, 25. Mai. Die Ueberſchwemmung, 15 Oklahoma u. Texas heimgeſucht, hat bereits Waee ſchaden von zwei Millionen Dollar angerichte Die Flüſſe ſteigen zu einer nie erreichten Höhe und 1 Brücken und Häuſer weg. Die Ueberſchwemmung iſt die Folge zehnſtündiger Wolkenbrüche. Taufelt Perſonen in Dallas(Texas) ſind obdachlos. Das Elend groß. Kleine Flüſſe ſind meilenweit über die Ufer getreten. Zahlreiche Bahnziige mit Reiſenden wurden aufgehalten. — e e . uheit zwei⸗ mm⸗ dann kanm Skiz⸗ Mannheim, 26. Mai. Grneral⸗Anzeiger.(Übendblatt.) 5. Sekte und Wiſſenſchaft. 8 ATheater, Kunft Das Kammermuſikfeſt in Darmſtadt. 15 4+ 1 Di gkeit um ſie ſchlang. hen, und die Strahlen evergolden, treffen r Vergeſſenheit entriß— Verdienf eiten. Adel iſt's, der das ; im Wien des agusgehenden Epoche ihren wahrſten Aus⸗ dort zuteil ward 5 bon beide ie des K edles Wẽ ſuch die Brae⸗ des Künſtlers Und wie Erbe der Fürſten 1 Jahrhundert ind n we 12 5 vie beſtim⸗ in des Kaiſers Franz war, d auf die zweite Geman ſe, die„ganz Ki tlerin“ ſein wollte. Haydn, Mozart und geelhoben wären nicht ſo ſchnell geworden, was ſie wurden, hätten e nicht einen ſolchen Boden vorgefunden. Auch hier wiederholt ch das Bild, iſt es die Görmerſchaft, die den Künſtler als gleich⸗ techtigten Faktor anerkamite, auch hier iſt es das Mäcenatentum in ſeiner vornehmen Geſtalt, das der wahre Künſtler allein er⸗ kwagen kum. Man dende etwa an Beethoven, um das recht inne zu werden. Es gehörte ein hoher Grad von Selbſtverleugnung dazu, wenn ein Mann wie Carl v. Lichnowsky, der Beethoven in keinen Schutz genommen hatte, nicht als er ſchon der gefeierte Meiſter, ſondern als er noch der unbekannde Klavierſpieler, der bertanmte Komponift war, dem dieſer ſo viel zu danken hatte, die oſt ſchroffe und barſche Art des Meiſters erbrug, ohne in ſeiner ver⸗ chrenden Zuneigung ſich beirren zu laſſen. Ein teuer Umſchwung der Zeiten hat damm dem reichen Bürger⸗ um die Rolle des Schützers der Kunſt zugewieſen, und dieſes hat zuch nicht gelernt, um der Kumſt willen dew Mäcen zuſpielen. Aber wurh die Fürftenhöfe entfwemdeten ſich dieſer ihrer hohen Aufgabe mehr und mehr. Wenige Auustahmen beſtätigen die Regel. Selbſt Dorutſtudt, das zur Zeit der Lamdgräfin Caroline eine Pflegeſtätte peiſtiger Kultur war, wo der mufikbegeiſterte Großherzog Ludwig J. zu den bvenigen fürſtlichen Subſkribenten auf die Abſchrift von Heethovens Missa solemnis gehört hatte, war, mit veranlaßt durch ſeine polktliſche Geſchichte, im Laufe des 19. Jahrhunderts eime ſtille Reftdenz geworden. Inzwiſchen haben ſich freilich nach den Am⸗ fängen, die ſeine Mutter veranlaßte, die Verhälkniſſe unter Groß⸗ Ernſt Ludwig, der heute als der vonrehmfte fürſtliche Mäcen gilt, ſchnell geümdert. Darmſtadt hat ſich als Sitz künſtleriſcher Beſtr wieder einen geachtetem Namen erworben, die Künſtler⸗ Kolonie brachte durch ihre Eigenart neue Anregung; auch das allgemeine künftleriſche Leben zog bald allgemeine Beachtung f ſich. 10 7900 auf der begonnenen Bahm raftlos weitergeſchritten wird, ßeigt die neueſte Errungenſchaft des Darmſtädter Kunſtlebens, die Haumergunkfeſte Deun ſo kann man doch wohl ſagen, da die oſtes zeigt, der in dieſen 1u Feſte als er daß es eine bleibende Einrich dDen Manueg Beethovens w Abend des diesjährigen Feſes gewidtet Als eine edle, erhebende Feier war er gedacht, bem großen Geiſte deſſen entſprechend, dem er galt. Sein Srreich⸗ guartett in F, der ſchwer gefaßte Entſchluß“(Op. 135) leitete ſie ein, eines der erhabenſten Werke ſeiner Kammermuſtk voll büfteren Ernſtes in dem herrlichen Lento, voll heiterer Freude und Lebensluſt in den beiden erſten Sätzen und geiſtvollen Humors in dem Schlußſatze, zu deſſen Entſtehung aus dem Kanon„Es muß ſeyn!“ auch hier die ungeſchickte traditionelle Erklärung beigefügt par. Das Darmſtädter Quartett(Havemanm, Bornemanm, Delp, kundrae) interpretierte es. Man merkte die Sorgfalt der Ein⸗ ſndderung und lamg gepflegtes Zuſammenſpiel. Durchweg vollendet helang trotzdem nur der 3. Satz, über dem eine wohltuende, er⸗ hobene Rußhe ausgebreitet war; kleine Schwankungen und Unregel⸗ kmäßigkeiten beeinrächtigten die anderen Sätze, denen es auch ge⸗ legenklich aur lebensvoller Friſche fehlte. Der erſte Geiger ſchien untuhig, und wie ſehr an ihm alles liegt, konnte man auch hier ſpieder ſehen. Um ſſo mehr fiel er dann in dem den Abſchluß zeuden D⸗dur Trio(Op. 70,), an dem der ausgezeichnete Ce des Quartetts und der feinſinnige Hofrat de Haan mitwirkten, durch einen ſeelenvollen, großen und ſchönen Ton und durch eine Friſche des Vortrags auf, die dem hier durchweg vollendeten Zu⸗ ſammentvirkem der Stimmen den charakteriſtiſchen Stempel auf⸗ brück Dazwiſchem ſtand außer den Liedern die Appaſſionata in F⸗moll (Op. 57), die Frau Frieda Kwaſt⸗Hodapp(Berlin) ſpielte. Als peiblicher Beethoveninterpret nicht nur zu genütgen, ſondern ſogar 8 zu feſſeln, wie es hier geſchah, ſcheint mir ein ganz beſonderes Ver⸗ dienſt, denn es iſt eine Erſchei„die mehr als ſelten iſt. Aber nken in den tiefen Geiſt dieſer Leidenſchaften, die in ihr die geradezu über⸗ Gr Wärme der lier begegnete man einem Sichv wogen, gepaart mit einer D zaſchte und einen tiefen Eindruck Empfindung Vortrag der fünf ſchotti Violine und Violoncell labier, Aus. 1 der Lieder d größere Wucht Ueber Ludwig Heß der den Liederkreis„An die ferne Geliebbe“ — 8 mehr viel Ne s zu ſagen. Heß, der der erklärte Läebling der Münchener geword einer der Liederſänger, die ch ſympathiſch iſt, in ordent⸗ Nur unterli und mehr der d der Phraſierung ſ und wenn er es auch nur tut, weil er f muſfkaliſchen den alles unterordnet, Glanze der Darſtellung muſikaliſche E Seite vielleicht mehr not, es auf der anderen gewinnt. eß ktrotzdem den größten Erfolg des A hatte, iſt eben aus der intereſſanten, eigenartigen Perſönli aus der feſſelnden licher Zucht Kollegen, mehr dem Rhythmy⸗ viele ſeiner N leidet doch ement auf der einen Daß — Wi einnes tief durchgeiſtigten V 3 irnd ſeiner alanz 5 g ſetues tief durchgeiſtigten Vortrags und ſeiner glanz Stimme wohl zu erklären. b. ** 82 da Richard Wagner⸗Verein und Hoftheater⸗Direktion in 9 A** 2 25 22 2 Darmſtadt. Wie man uns mitteilt, ſind zwiſchen dem Richard Wagner⸗Verein, dem bedeutendſten Konzertverein in Darmſtadt, und der Direktion des großh. Hoftheaters in Darmſtadt D zenzen ausgebrochen, die geeignet ſind, berechtigtes Aufſehen zu krregen. Der genannte Verein pflegte ſeit vielen Jahren auf in⸗ kreſſante lokale Veranſtaltungen auf muſikaliſchem, dramatiſchem ind literariſchem Gebiete durch entſprechende Beilage von Druck⸗ achen zu den Programmſendungen an ſeine Mitglieder auf⸗ nerkſam zu machen. So verſandte er auch vor kurzem eine Bei⸗ ö lbae. das Gaftſpiel des von Regiſſeur R. Gorter⸗Hannover ge⸗ leiteten„Theaters der Modernen“ betreffend, das einige lite⸗ rariſche Neuheiten, die am Darmſtädter Hoftheater noch nicht zur Aufführung kamen, ankündigte. Die Hoftheaterdirektion er⸗ blickte hierin eine Konkurrenz, die dem Hoftheater Schaden brinen könne, und hat nunmehr den Mitgliedern des Hofthearers die Mitwirkung bei fämtlichen Veranſtaltungen des Richard Wagner⸗Vereins verboten. In dieſem Vorgehen der Hoftheafer⸗ direktion ſieht der Vorſtand des Richard Wagner⸗Vereins mit Recht eine ſchwere Gefahr für das geſamte Kunſtleben in Darm⸗ ſtadt und dürfte das Vorgehen des Hoftheaters in weiteſten Kreiſen Aufſehen erregen. Nn. Einweihung der ſtädtiſchen Sammlungen in Heidelberg. Aus Heidelberg, 25. Mai, wird uns geſchrieben: Morgen früh 10 Uhr ſollen die im früher Chelius'ſchen Hauſe unterge⸗ brachten ſtädtiſchen Sammlungen, über die wir geſtern bereits kurz berichteten, in Anweſenheit unſeres Großherzogspaares ein⸗ geweiht werden. Die hohen Herrſchaften treffen.55 Uhr auf den hieſigen Hauptbahnhofe ein und werden durch Herrn Oberbür⸗ germeiſter Dr. Wilckens und eine ſehr kleine Zahl von Stadt⸗ räten empfangen. In eigener Karoſſerie begeben ſich die Herr⸗ ſchaften in das Sammlungsgebäude, wo Herr Oberbürgermeiſter Dr. Wilckens die Eröffnungsfeier durch eine Anſprache einleiten wird. Nach der Feier werden die Herrſchaften einen Rundgang durch die Sammlungen anſchließen. Hierauf fahren die Herr⸗ ſchaften zur Beſichtigung der Univerſitätsbibliothek unter der Führung des Direktors der Univerſität Geh. Hofrat Dr. Wille. Zu dieſer Beſichtigung ſind nur an den engeren Senat der Uni⸗ verſität Einladungen ergangen. Das Frühſtück werden die Groß⸗ herzoglichen Herrſchaften im eigenen Palais im engſten Kreiſe einnehmen. Nachmittags ſind ein Beſuch des„Hotel Ritter“ und bei günſtigem Wetter eine Fahrt auf den Königſtuhl und zum „Kohlhof“ vorgeſehen, wo die Herrſchaften einen Tee einnehmen werden. Auf Wunſch der Großherzoglichen Herrſchaften wird wegen der Trauer jeder größere Empfang unterbleiben. Am Abend oder bei ungünſtiger Witterung bereits am Nachmitlag fahren die Herrſchaften wieder von Heidelberg ab. un. Aus dem Großherzogtum. §Seckenheim, 25. Mai. Bei dem geſtern in Ladenburg ſtattgefundenen Wettgeſangsfeſte erwarb ſich, wie bereits mitgeteilt, in der 2. Landklaſſe bis zu 45 Sängern der Männergeſang⸗ berein Seckenheim bei ſtärkſter Konkurrenz den erſten Preis, M. 200 in bar und ſilbervergoldetete Medaille. Dem Verein, welcher in den letzten Jahren ſchon eine größere Zahl erſtklaſſiger Auszeichnungen erhielt, und ſeinem küchtigen Dirigenten, Herrn Hauptlehrer Phil. Stein⸗Mannheim, unſere Gratulakion! (:) Sandhofen, 25. Mai. Am Sonntag feierte der Hieſige Turnerbund Jahn ſein 15jähriges Stiftuwgsfeſt mit Gaufeſt und Preisturnen. Das Feſt erlitt durch die anhalbend ſchlechte Witterung eine erhebliche Einbuße, weil bedauerbicherweiſe viele auswärtige Vereine ausblieben. Das am Samstag abend im Saale des„Morgenſtern“ abgehaltene Banzett war ſehr gut beſucht. Den Mittelpunkt bildete die Anſprache des Gauvorſitzenden, Prof. Weiß. Muſik⸗ und Geſangsvorträge hieſiger Vereine verſchönten den Abend. Der Sonntag beganm wieder mit Regen, doch beſſerte ſich das Wetter in den Vormittagsſtunden ein wenig, ſodaß wenig⸗ ſtens die Preisübungen geturnt werden konnten. Der Feſtzug zeigte eine hübſche Reihe hiefiger und auswärtiger Vereine. Leider mußte das Gauturnen unterbleiben. Das Feſt beſchloß eim gemütlicher Ball in den Räumen des„Morgenſtern“. oc, Ettenheim, 25. Mai. In Ruſt wurde der 67 Jahre alte Landwirt von ſeinen beiden Söhnen in ſolch beſtialiſcher Weiſe am letzten Samstag nacht mißhandelt, daß der Tod alsbald eintrat. äö Nach ärzlichem Befund hatte der Tote Die Söhne, 27 und 2½ Jahre alt, ſollten das Haus des Vaters von Amtswegen verlaſſen, da ſich der Vater des öfteren wegen Mißhandlung beſchwerte. Die beiden wurden geſtern Sonntag ins hieſige Amtsgefängnis verbracht. Von Tag zu Tag. * Düſſeldorf, 26. Mai. Der Marinemaler Heinrich Peterſen dus Flensburg iſt im Alter von 41 Jahren ge⸗ ſtorben. — Wahnſinnstat einer Muftter. Tilſit, 35. Mai. Wie die„Tilſ. Ztg.“ aus Cappin erfährt, hat die Ar⸗ beiterfrau Prepeus im Irrſinn ihre 4 Kinder von ½ bis 7 Jahren mit Beilhieben ermordet. Ein zehnjähriges Mädchen vermochte zu fliehen. Die Wahnſinnige verletzte ſich dann ſelbſt ſchwer mit einem Raſiermeſſer und liegt im Kreiskrankenhaus. — Automobilunglück. Cinzig, 25. Mai. In ver⸗ gangener Nacht ſtieß ein von Koblenz kommendes Automobil aus Köln, das mit 7 Perſonen beſetzt war, auf einen umgeſtürzten Akazienbaum, wodurch das Automobil in Trümmer ging. Der Führer wurde getötet, die anderen Inſaſſen wurden leicht ver⸗ letzt. — Ueberſchwemmung in Texas. Dallas(Texas), 25. Mai. Weite Teile von Texas ſind überſchwemmt. Die bei Dallas befindliche Eiſenbahnbrücke der Texas⸗Pacific⸗Eiſenbahn iſt eingeſtürzt, dabei ſind ſechs Perſonen ertrunken. — Unwetterſchaden in Berlins Umgebung. Berlin, 25. Mai. In der Sitzung der ſtädtiſchen Deputation der Kanaliſationswerke und Rieſelfelder ſtellte der Direktor der ſtädtiſchen Güter feſt, daß durch das Unwetter am 23. Mai auf den Gütern Berlins mehrere hunderttauſend Mark Schaden ver⸗ urſacht worden ſind. 300 Morgen Roggen und große Teile der Obſtkulturen ſind total vernichtet. — Unwetter in Amerika. Newyork, 25. Mai. Im Staate Oklahoma richteten andauernde Wolkenbrüche große Ver⸗ heerungen an. Viele Städte, auch die Hauptſtadt, haben unter den Ueberſchwemmungen gelitten. Die Stadt Giſthrieſtedt iſt teilweiſe unter Waſſer; der Verkehr ſtockt. Man befürchtet, daß viele Perſonen umgekommen ſind; im Cottanwoodfluſſe wurden mehrere in den Wellen kreibende Leichen bemerkt. — Brand einer Erziehungsanſtalt. Chriſtia⸗ Geſtern brannten die große neuerbaute Scheune und die Stallgebäude der Stiftung Teftesgabe, die auf der Inſel des Sees Mibſen liegt, nieder. 100 Kühe und Pferde verbrannten. Das Gut wurde als Erziehungsanſtalt für verwahrloſte Burſchen benutzt. Das Feuer ſoll durch Schütler der Anſtalt angelegt wor⸗ den ſein. Die Unterſuchung ergab ein großes Komplott unter 5 ni a, 26. Mai. den Knaben zum Zwecke der Zerſtörung der Anſtalt. Zwei Burſchen, die geſtändig ſind, wurden verhaftet. — Selbſtmord eines Rechtsan walts. Berlin, 26. Mai. Unweit der Station Grunewald wurde der Rechtsan⸗ wald Paul Biſchoff aus Charlottenburg erſchoſſen aufgefunden. Es liegt Selbſtmord vor. — Maſſenflucht aus einem Gefängnis. Tif⸗ lis, 25. Mai. Geſtern abend entflohen aus dem hieſigen Ge⸗ fängnis 18 Arreſtanten mit Hülfe eines Unbekannten, der den ngnisaufſeher tötete. Gleichzeitig wurden beide Wachtpoſten am Tore erſcho ſſen. In die Wachtſtube wurde eine Bombe geworfen. Die im Innenhofe ſpazieren gehen⸗ den Arreſtanten entflohen in der Richtung nach dem Nachbar⸗ kloſter, wo Helfershelfer ihrer warteten, die noch zwei Bomben warfen. Die Zahl der Verunglückten iſt unbekannt. »Stand der fremden Wechſelkurſe und des Privaldiskon 6 Rippenbrüche. Familienzwiſtigkeiten ſind die Urſache der Tat⸗ Jolkswirtschalt. Börſenausſchuß. Der„Reichsanzeiger“ veröffentlicht Namen der ab 1. März 1908 auf fünf Jahre neu ernannten glieder des Börſenausſchuſſes und ihre Stellvertreter. Mannheim gehören als Mitglied dem Ausſchuſſe Herr Kom⸗ merzienrat Wilhelm Zeiler und als deſſen Stellvertreter Herr Emil Hirſch an. Der Privatdiskontſatz ermäßigte ſich heute weiter auf 358 Prozent, während tägliches Geld mit 3½ Prozent angeboten bleibt. Man erwartet für die nächſte Zeit eine Ermäßigung des offiziellen Diskontſatzes. Reichsbank. Auch die dritte Maiwoche hat der Reichsbank nach dem jetzt vorliegenden Ausweis noch weitere Rückflüſſe gebracht. Sie haben indes die Höhe der in der entſprechenden Woche des Vorjahres beobachteten Zuflüſſe nicht erreicht. Insbeſondere ſind der Bank auf der Wechſelrechnung diesmal nur 1167 000 Mark gegen vorigjährige 30 456 000 M. wieder zugefloſſen. Auch die Zuflüſſe auf der Girorechnung ſind mit 26 801 000 M. weſentlich geringer als im Vorjahr, wo ſie 64 120 000 M. betrugen. Da⸗ gegen ergibt ſich offenbar infolge von Rückzahlungen des Reichs diesmal auf der Wertpapierrechnung ein Zufluß von 35 446 000 Mark gegen wenige 928 000 M. im Vorjahr. Unter Berückſichtigung der ſonſtigen Veränderungen ſtellt ſich die geſamte Kräftigung, welche die Bank im Laufe der Woche erfahren hat, auf 88 114 000 Mark gegen 112 274000 M. im Vorjahr. Das kommt zum Aus⸗ druck in einer Vermehrung der Bardeckung um 38 881 000 M. (54919 000.) und einer Verringerung des Notenumlaufs um 54 288 000 M.(57 355 000.). Der ſteuerfreie Noten der Bank erhöht ſich infolgedeſſen auf 228 709 000 228 306 000 M. im Vorjahr, während ihr Diskont Prozent niedriger iſt als damals. Obwohl zum wieder eine Zunahme der an die Bank herantretenden Anſf zu erwarten iſt, darf man hiernach doch bei dem gegenm am heimi⸗ ſchen Markt wohl erwarten, daß die Bank mit einer weiteren Er⸗ mäßigung ihres Diskontſatzes nicht mehr allzu lange zögern wird. Speyerer Gewerbebank.⸗G. Geſtern fand die ordentliche Generalverſammlung der in Liquidation befindlichen Gewerbebank .⸗G, ſtatt. Dem Geſchäftsbericht iſt zu entnehmen, daß die Liqui⸗ dation am 13. April 1907 begann und daß am 23. Mai er. das Sperrjahr endigte, nach deſſen Ablauf nun eine Quote auf das Akkienkapital zurückbezahlt werden kann. Von dem Ueberſchuß auf Zinſen und Proviſions⸗Konto mit 28 754.14 M. wurden vorſorg 21769.26 M. auf Debitoren abgeſetzt. Es ſind auf dieſe Ab ſchreibungen wieder Eingänge zu erwarten. Die Oicuidation er⸗ ſtreckte ſich auf die von der Filiale der Rheiniſchen Creditbank nicht übernommenen Konten, vorwehmlich auf die Einziehung der der Bank als Sicherheit dienenden Magerſchen Ausſtände. Nach dem erſten Status der Firma A. Mager Sohn, an welche die Bank ein hohes Guthaben hatte, ſollte die Abwicklung der freiwilligen Ligui⸗ dation 50 Prozent, im Falle eines Konkurſes 31 Prozent der For⸗ derungen ergeben. Die neueſte Bilanz per 1. März ſpricht ſich dahim aus, daß jetzt noch 28 Prozent in der Maſſe Liegen, das ſind zuzüglich ausbezahlter 5 Prozent ein Ergebmis von 38 Prozent. In den mit 640 740 M ausgewieſenen Debitoren der Bank iſt ein Gut⸗ haben bei der Filiale der Rheiniſchen Creditbank von 180 000 M. enthalten, daraus ſollen die Aktionäre nach der Genevalverſamm⸗ lung eine erſte Quote von 100 M. auf die mit 500 M. einbezahlte Aktie ausbezahlt erhalten; es iſt beabſichtigt, eine weitere Quote von 100 M. zu verteilen, ſobald aus den Ausſtänden die nötigen die Mit⸗ Von Mittel von 150000 M. angeſammelt ſein werden. Die Bilanz fand einſtimmige Genehmigung der Generalverſammlung. Es er⸗ 9 folgte Entlaſtung der Kommiſſion und des Aufſichtsrates.— Necch dem erſtatteten Geſchäftsbericht, der nahezu ausſchließlich die Ver⸗ Handlungen mit der in Liquidation befindlichen Möbelfabrik A. Mager Sohn beſpricht, iſt die Durchführung der Liquidation äußerſt ſchwierig. Vor Jahresfriſt iſt an ein Ende nicht zu denken. Eine raſchere Abwickelung wäre für die Bank nicht günſtig. Die Ver⸗ ſammlung beſchloß hierzu, daß die Liquidation, ſoweit die Inter⸗ eſſen der Gewerbebank in Frage ſtehen, tunlichſt beſchleunigt werde, Bezüglich der veruntreuten Summe des Kaſſiers Müller teilte Liquidator Lichtenberger mit, daß die Gewerbebank mittelſt Vertrages bei der Bank Moritz Rech eingetreten wäre. Auf andere Weiſe könnte die Bank ihre Rechte nicht wahren; der Betrag, den die Gewerbebank erhält, iſt noch nicht zu beſtimmen. Nach der neueſten Bilanz beträgt der Verluſt bei dieſer Bank 191 000 Frs.“ Der Jahresbericht der Schwarzwälder Handelskammer für 1907 ſagt bezüglich der Ühreninduſtrie des badiſchen Schwarzwaldes Das Jahr 1907 gehörte zum größten Teil noch zur guten Per Der Abſatz nach Deutſchland war gut, das Geſchäft nach Ruß und Frankreich belebte ſich etwas. Oeſterreich⸗Ungarn ging als Abſatzgebiet verloren, nach den Vereinigten Staaten fand ein recht lebhaftes Geſchäft ſtatt. Geſamttendeng: in Anbetracht der allge⸗ meinen Geſchäftslage befriedigend. Die Akt.⸗Geſ. Vereinigte Werkſtätten für Kunſt im Handwerr in München ſchließteäihr erſtes Geſchäftsjahr bei einem Fabrikations⸗ überſchuß von M. 197 655 mit einem Verluſte von M. 39 620 ab, der borgetragen wird. In der Generalverſammlung der Geſell⸗ ſchaft wurde mitgeteilt, daß im abgelaufenen Jahre mit der Fabrit von W. Kümmel in Berlin eine Uebernahmevertrag abgeſchloſſen wurde, gemäß dem dieſes Unternehmen für M. 282 000 in den Veſitz der Münchener Geſellſchaft übergeht. Die Vereinigten Werk⸗ ſtätten ſeien gegenwärtig, auch in Berlin, ſehr gut beſchäftigt, ſeit Abſchluß der Bilanz ſeien weitere, den ganzen Umſatz des Vorjahreß überſteigende Aufträge eingegangen. Die Gewerbebank Ulm, e. G. m. b.., eröffnet, twie wir er⸗ fahren, in Ravensburg eine Filiale, wachdem der Aufſichtsrat der Gewerbebank Ravensburg, e. G. m. b.., vorbehaltlich der Ge⸗ nehmigung der Generalverſammlung die Liquidation der Genoſſen⸗ ſchaft beſchloſſen hat. Wilhelma in Magdeburg, Allgemeine Verſicherungs⸗A.⸗G. In der Generalberſammlung wurden die Verwaltungsanträge geneh⸗ migt und die Dividende auf 262½ Prozent= 80 M. feſtgeſetzt. Verein für Zellſtoff⸗Induſtrie, Aktiengeſellſchaft in Dresden. Das Gewinnergebnis des Jahres 1907/08 wird, ſoweit es ſich nach den bis jetzt vorliegenden Betriebsergebniſſen überſehen läßt, laut „B. Bs⸗Ztg.“ wahrſcheinlich die Ausſchüttung einer nicht geringeren Dibidende als im Vorjahre(6½ Prozent) geſtatten. Zahlungseinſtellungen. Nach den„Leipz. N..“ hat die Pelz⸗ warenfirma Jules Königswerther in Paris die Zah⸗ lungen eingeſtellt. Den mit Frs. 3½ Mill. bezifferten Verbindlich⸗ keiten ſtehen nur etwa Frs. 750 000 Aktiva gegenüber. Vom Roheiſenſyndikat. Zu den Verhandlungen geſtaltung des Roheiſenſyndikates wird der„Köln daß in den am vergangenen Samstag dort eingeführten Verhand⸗ lungen der rheiniſch⸗weſtfäliſchen Syndikatswerke ſämtliche ver⸗ tretenen Werke ihre grundſätzliche Zuſtimmung zu dem Gedanken der Gründung eines großen deutſchen Roheiſenſyndikates aus⸗ geſprochen haben. Kartell der Nühſeidefabriken. Di italieniſchen und ſchweizeriſchen Nähſe einiger Zeit eine Vereinbarung getroffen zur! und der Verkaufsbedingungen. In der Praxis l Vereinbarungen nicht aufrechterhalten; die Kartells oder Syndikats ſcheiterte an erſtande einiger größerer Firmen. Man hat deshalb die Kartellierung vorerſt auf⸗ gegeben, wird aber die Beſtrebungen ſofort wieder aufnehmen, wenn die Marktverhältniſſe günſtiger ſind als bisher. r die Aus Ztg.“ berichtet, maßgebenden deutſchen, e idenzwirr dem Wid 2,6(2,9), Sr Hafer 2,3(2,4); (2,2), ander 12,%%0. he in Prozenten der A 51 izen 2,(27,4), Winterſpelz nterroggen 2,2(4,1), Klee 14(9,3), Luzerne 12(7,9) In den Bemerkungen zu dem Saatenſtandsbericht heißt es: In⸗ folge der kalten und naſſen Witterung des Vormonats machte 8 Wachstum der Früchte nur geringe Fortſchritte und die Be⸗ g der Frühjahrsſaaten und Hackfrüchte wurde mehr oder weniger verzögert. Die durch Auswinterung uſw. nötig ge⸗ wordenen Umpflügungen nahmen in dieſem Jahre im allgemeinen einen geringen Umfang an. Der gegenwärtige Stand der Winter⸗ ſaaten wird im allgemeinen als befriedigend bezeichnet; das gilt beſonders von Winterweizen Winterſpelz, und von den Frühjahrs⸗ ſaaten des Winterroggens. Die Beſtellung der Sommerhalm⸗ früchte hatte unter der naßkalten Witterung viel zu leiden. Die rechtzeitig zur Ausſaat gelangten Saaten ſind faſt überall gut auf⸗ gelaufen und haben ſich größtenteils gut entwickelt, ſind aber ver⸗ ſchiedentlich ſtark mit Unkraut durchwachſen. Das Legen der Kartoffeln ging infolge der Näſſe nur langſam vonſtatten. Klee und Luzerne haben ſich in letzter Zeit ſehr gebeſſert. Auch die Wieſen finden eine beſſere Beurteilung als im Vormonat. *** Süiddeutſche Aſbeſt⸗Werke,.⸗G., Mannheim⸗Rheinau. In dem Konkurſe der Geſellſchaft findet die Schlußverteilung ſtatt, für die M. 18 070 zur Verfügung ſtehen. Hieraus ſind die Gebühren des Gläubigerausſchuſſes und 284 Soc“ M. bevorrechtete Jorderungen zu berückſichtigen. Mannheimer Eſſektenbörſe vom 26. Mai.(Offizieller Bericht) Die Aktien der Bad. Anilin⸗ und Sodafabrik wurden von heute ab ex Bezugsrecht notiert und ſtellte ſich deren Kurs auf 354 bez. u. G. Auf den übrigen Gebieten hat ſich wenig ge⸗ ändert. Akkie n, Banken. Brief Gelde Brief Geld Madiſche Bank— 130.— Gr. Werger, Porms—.— 90.— W̃„Byv. Oertge 88 Gewrbk Speyer5ßo—.——.—Pormſ. Br. v. Oertge—. Pfälz. Bank—.— 100.20fPf. Preßh.⸗u. Sptfabr. 158.—. Pfälz. Hyp.⸗Bank—.— 189.— Trausport 74 Pf.Sp⸗ u. Cdb. Landau 141.— 140.—u. Verſicherung. 12955 Rhein. Kreditbank—.—184.50 B..⸗G. Rhſch. Seetr. 91.— 192 50 192.— 108 75 108.50 Rhein. Hyp.⸗Bank Südd. Bank Giſenbahnen. Pfälz. Ludwigsbahn—— 218.— „ Mapxbahn—.— 187.60 „ Nordbahn—.— 131.80 Heilbr. Straßenbahn 80.——. Chem. Induſtrie. .⸗A. f. chem. Induſtr. Bad. Anil.⸗u. Sodafbr. Mannh. Dampfſchl. „ Lagerhaus—.— 80.— Francona, Rück⸗ und Mitverſ..⸗G. vm. Bad. Rück⸗ u. Mitv.—.— 670.— Bad. Aſſecurranz 1195—.— Continental. Verſich. 425.—- Mannh. Verſicherung 450.——.— Oberrh. Verſich.⸗Geſ.—.— 445.— . 354.—Württ. Tranp.⸗Verſ. 590,.—— —.— Induſtrie, Verein chem. Fabriken—.— 90 l. Berein S. Oelſabriten D. 129.500Pfietſche weichſ Weſt..⸗W. Stamm 180.——.— Emaillirſbr. Kirrweil. Vorzug 105.50—.— e ee —. 135.— —.— 110.— —.——.— * Emaillw. Maikammer—.— 91.50 Brauereien, Ettlinger Spinnerei 105.— Bad. Brauerei 100.—.— Hüttenh. Spinnerei 95,.——. Binger Aktienbierbr.—.——.— Farlsr. Maſchinenbau—.— 210.— Durl. Hof vm. Hagen—.— 261.— Nähmfbr. Haid u. Neu 261.50—.— Eichbaum⸗Brauerei 126.— Koſth. Cell. u. Papierf.—— 212. Elefbr. Rühl, Worms—. 90.— Mannh. Gum. u. Asb. 140.——.— Ganters Br. Freibg. 106.-—.— Maſchinenf. Badenia—.— 198.— fkleinlein Heidelberg 195.——.—Oberrh. Elektrizitüt 25.——.— 50.——.— Pf.Nähmu. Fahrradf.—.— 128.— Homb. Meſſerſchmitt 5 Ludwigsh. Brauerei 227.— Mannb. Aktienbr.—.— 137.— Pfalzbr. Geiſel, Mohr—— Brauerei Sinner Portl.⸗Zement Hdlbg. 152.— 151.— Südd. Draht⸗Induſt.—.— 117.50 Südd. Kabelwerke 122.— Verein Freib. Ziegelw. 140.——.— —— 0 250.— —.— 0 ee Br. Schrödl, Heidlbg. 201.50—.—]„ Speyr.„ 40.——.— „Schwartz, Speyer 124.——.— Würzmühle Neuſtadt—— „ Ritter, Schwetz.——Gellſtoffabr. Waldhof 324— „S. Weltz, Speyer—.— 72.50Zuckerfbr. Waghäuſel 149.50 .Storch., Speyer—.— 70.— Zuckerraff. Mannh. 68.— Frankfurter Effektenbörſe. [Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) * Frankfurt a.., 26. Mai.(Fondsbörſe.) Bei Er⸗ öffnung der Börſe kam zunächſt die Beſſerung des Status der Deutſchen Reichsbank bei der Tendenz zum Ausdruck. Auch in der dritten Maiwoche ſind weitere Fortſchritte zu verzeichnen, allerdings nicht ganz in dem Umfange des vorigen Jahres. Die Haltung war zunächſt eine freundlichere und ließ auch auf den meiſten Gebieten feſte Tendenz zu. Dieſes gilt zunächſt dem Montanaktienmarkt. Der Eſſener Kohlenmarkt wird als zufriedenſtellend bezeichnet, Kohlenaktien zogen auch mäßig an, Phönix Bergbau war bei Eröffnung im freien Verkehr gefragt, mußte aber unter dem ſtarken Angebot erneut eine große Ein⸗ buße erleiden. Dieſe verſtimmte den Markt. Es zeigte ſich erneute Unlufſt am Geſchäft und trat auf dem Montanmarkt Abſchwächung ein. Beſſer hielt ſich der Bankenmarkt, die Kurſe zeigten mit wenig Ausnahmen Befeſtigung, das Geſchäft hielt ſich allerdings in engen Grenzen. Angeregter war der Verkehr in Transportaktien, Baltimore feſter auf günſtigere Tendenz des Newyorker Marktes, Lombarden behauptet, Staatsbahn ſtill, für italieniſche Bahnen beſtand Intereſſe. Schiffahrtsaktien vernachläſſigt und ziemlich behauptet. In⸗ duſtrieaktien zeigten mit geringen Ausnahmen wenig Ver⸗ änderung. Als höher zu bezeichnen ſind Aluminium bei Aproz. Steigerung, chemiſche Werte behauptet, Badiſche Anilin no⸗ tier 354 ex Bezugsrecht. Höchſter 2 pCt. niedriger. Elektriſche Werte ruhig. Ruſſen angeregt auf Käufe für Pariſer Rech⸗ hüng, ungariſche Kronenrenten ſchwach, Türken und Japaner abgeſchwächt. Heimiſche Fonds bei ruhigem Geſchäft behaup⸗ tek. Im weiteren Verlauf war die Stimmung allgemein ruhi⸗ ger infolge der ſchwächeren Tendenz des Montanmarktes. An der Nachbörſe war das Geſchäft ſtill, die Börſe ſchloß bei be⸗ haupteter Tendenz. Lombarden ſchwach. Es notierten Kredit⸗ —.— General⸗Anzeiger. (Abendblatt.) Mannheim, 28. Mal 80 Schluß Dresdner Bank 130.20, .60, Baltimore 87.90 Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie, ⸗Kurſe. Reichsbank⸗Diskont 5 Prozenk. Wechſel⸗ 2820. 25. 26 Amſterdam kurz 168.25 168.45Paris kur; 81.29 81.20 Belgien„ 80.933 80.933 Schweitz. Plätze„ 81.05 8110 Italien„ 81.175 81.290 Wien 849) 84.90 London„ 20.392 20.892 Napoleonsd'or 16 23 16.123 7 lang—.———[Privatdiskonto 37% 37% Staatspapiere. A. Deutſche⸗ 25 26. 285, 28 %0 beukſch. Reichsanl. 99.50 99.50 Mexikaner äuß. 88/90 98.25 8 3 7 1 91.95 91803 Mexikaner innere 66 50 6650 8 0 1 8265 82.65 Taumalipas 98 40 98.40 4% pr. konf. St.⸗Anl. 99.50 99.50 Bulgaren 99.80 99.75 3%„„ 91.95 91.801½, Griechen 1890 48.— 48 55 5 82.65 82 635 italien. Rente—. 104.30 4 badiſche St.⸗A.—.— 99.604½ Oeſt. Silberrente 99.15 99.15 4„ neue 100.— 100.—4/„ Papierrent.——. 3% bad. St.⸗O(abg)fl—.——— Oeſterr. Goldrente 99.05 98 90 3½%„ M. 92 30 92.503 Portug. Serie L— 6250 3%„„ 1900 91.60—.—8„ 5 64. 63 80 4bayr..⸗B.⸗A.b. 1915 99.6) 99604% neue Ruſſen 1905 95.25 95.50 3% do. u. Allg.Anl. 91.60.904 Ruſſen von 1880 88. 83 70 3 do..⸗B.⸗Obl. 82.60 82.1504 ſpan. ausl. Rente 95.— 95.— 4 Heſſen von 18999 99.30 99.604 Türken von 1902 39 60 89 30 3 Heſſen 80 70 8070[(4„ unif. 90.05 96.05 3 Sachſen 82.— 82 4 Ungar. Goldrente 9370 98 65 4 Mh. Stadt⸗A. 1— 2 4„ Kronenrente 98 60 98.20 3 1905 5 89%%% 55 Nusländiſche. Verzinsliche Loſe. 5 Arg. i. Gold⸗A.1887 98.50 98.503 Oeſterreichiſche1860 152.70 152.70 4% Chineſen 1898 96.60 96.50Türkiſche 150,70 150.60 4 Egypfer unificierte—— Aktien inbuſtrieller Unternehmungen. Bad. Zuckerfabrik 148.30 147.30 Südd. Immobil.⸗Geſ. 93 93.05 Eichbaum Mannheim 125.— 125.— Mh. Aktien⸗Brauerei 137.— 187.— Parkakt. Zweibrücken 91.50 91.50 Weltzz. Sonne, Speyer——- Cementwerk Heidelbg. 152.— 151. Cementfabr. Karlſtadt 132.10 132.— Badiſche Anilinfabrik—.— 394 Ch. Fabrik Griesheim 288 25 239.— Farbwerke Höchſt 459.—.459 Ver. chem. Fabrik Mh. 295.50 295.50 Chem. Werke Albert 407.30 408.50 Südd. Drahtind. Mh. 117.— 117.— Akkumul.⸗Fab. Hagen 200— 200. Acc. Böſe, Berlin 67.50 67.— Elektr.⸗Geſ. Allgem. 215.80 215.80 Südd. Kabelw. ehm. 122 20 122.50 Lahmeyer 119.50 120.— Elektr.⸗Geſ. Schuckert 110.— 109.80 Siemens& Halske 180., 180. Kunſtſeidenfabr. Frkf. 231.— 231. Lederwerk. St. Ingbert 60.— 60— Spicharz Lederwerke 118.30 118 50 Ludwigsh. Walzmühle 170.— 170.— Adlerfahrradw.Kleyer 284.— 282.— Maſchinenfbr. Hilpert 75.50 75.50 Maſchinenfb. Badenia 198.— 198.— Dürrkopp 340.— 840.— Maſchinenf. Gritzner 213.— 213.— Maſch.⸗,Armatf.Klein 120.50 121. Pf. Nähm.⸗u. Fahrradf Gebr. Kayſer 123.50 123.50 Röhrenkeſſelfabrik vorm. Dürr&K Co.—.——. Schnellpreſſenf. Frkth. 182.50 182.50 Ver.deutſcher Oelfabr. 130.80 130.80 Schuhfabr. Herz, Frkf. 126.—126.— Seilinduſtrie Wolff 186.— 135.— 'wollſp. Lampertsm. 68.— 69.— Kammgarn Kaiſersl. 158— 158. Zellſtoffabr. Waldhof 321.50 822.75 Aktien deutſcher und ausländiſcher Trausport⸗Anſtalten. Ludwigsh.⸗Bexbacher 215.——. Pfälziſche Maxbahn 134 50 135.— do. Nordhahn 128 80 128 80 Südd. Eiſenb.⸗G. 111.60 111.8 Hamburger Packet 110.50 110.80 do. neue—— Norddeutſcher Lloyd 95.10 95.10 Oeſt.⸗Ung. Stgatsb. 148 40 148.50 Oeſt. Südbahn Lomb. 22.— 23. do. Nordweſtb.——— do. do. Pit,.... Gottharbbahn—.—— Ital. Mittelmeerbahn—— do. Meridionalbahn 186 80 136.70 Baltimore und Ohio 88.90 87.90 Bank⸗ und Berficherungs⸗Aktien Badiſche Bank 189. 138.75 Berg u. Metallb. 118.— 118.— Berl. Handels⸗Geſ. 161.90 162.20 Comerſ. u. Disk.⸗B. 107.80 108— Darmſtädter Bank 124.60 124 30 Deutſche Bank 232 20 232 80 Deutſchaſtat. Bank 186.50 187.— De Eſſekten⸗Bank 100.10 100.10 Disconto⸗Conmn. 174 90 175 20 Dresdener Bank 139.10 139.40 201.— 158.50 114.80 krkf, Hyp.⸗Ereditv. 158.40 kationalbank 11480 eh Hyp.⸗Bank 201.— Oeſterr.⸗Ung. Bank 124.80 124.80 Oeſt. Länderbank—.— 110 50 „Kredit⸗Anſtalt 197.75 198 Pfälziſche Bank 100.100.10 Pfälz. Hyp.⸗Bank 190.— 190.— Preuß. Hypothenb.—.— 111.60 Deutſche Neichsbk. 154 40 154.45 Rhein. Kreditdank 134.25 184.75 Rhein. 191.— 192. ſſb Baneer. 133.20 134 20 Schaaff Südd. Bank Mhm. 108.50 108.50 Wiener Bankver, 130 60 181.— 143.80 143.80 Bank Ottomane Frankſurt a.., 26. Mai. Kreditaktien 198.—, Staats⸗ bahn 148.50, Lombarden 23.20 Egypter—.—, 4% ung. Goldrente 93.65, Gotthardbahn—.—, Disconto⸗Commandit 17530 Laura Dig: Gelſenkirchen 192.50, Darmſtädter 124.40. Handelsgeſellſchaft 162.25, Dresdener Bank139,. Northern—.—. Tendenz: feſter. Deutſche Bank 232.25, Bochumer 217.25 Berliner Effektenboͤrſe. Berl in, 26. Maf.(Schlußkurſe.) Ruſſennoten 213.85 218.90 40% Ruſſ. Anl. 1902 83.80 84.— 3½% Neichsanl. 91.80 91.70 30% Reichsanleihe 82.70 82.70 40% Bad St.⸗An... 40% B. St.⸗B. neue 100.— 99.75 3½% B. St. Obl. 1900 91.40—.— 3%% Bayern 91.80 91.75 4% Heſſen 90.90—— 40% Heſſen 80.70 80.40 30% Sachſen 82.— 82.10 30%0 Pfbr. Rh. W. B. 96.30 96.30 50% Chineſen 101.30 101.30 40% Italiener 5 3% Japaner(neu) 88.70 88.70 1860er Loſe 153.90 152 80 4% Bagdad⸗Anl. 87.10 87.20 Kreditaktien 197.70 197.10 Berg.⸗Märk. Bank 153.70 152.70 Berl. Handels⸗Geſ. 161.90 161.60 Darmſtädter Bank———. Deutſch⸗Aſiat. Bank 136,50 186.60 Deutſche Bank 232.10 281.40 Disc.⸗Kommandit 174.90 174.90 Dresdner Bank 138.70 188 80 Rhein. Kredirbank 138.50 133.50 Schaaffh. Bankv. 183.80 183.70 Lübeck⸗Büchener Staalsbahn —.—.— —1480 Lombarden 2810 23.— Canada Pacifte 153.80 154.70 Hamburg Packet 110.50 110.60 Hambg. Paket neue——.— Nordd. Lloyd 95.10 95.— Dynamit Truſt 160.20 160 50 Licht⸗ u. Kraftanl. 114.20 115.40 Bochumer 217.70 216 50 Konſolidation—.——.— Dortmunder 60.50 60 10 Gelſenkirchner 19190 191.60 Harpener 197.— 197.— aurahütte 211.70 211.50 Phönir 178 20 171.50 Ribeck⸗Montan 193.— 193.90 —— nilin Treptow 67.— 5 Braunk.⸗Briketts 9—9 D. Steinzeugwerke 217.60 21760 Düſſeldorfer Wag. 303.— 302 50 Elberf. Farben(alt) 619— 628.50 Weſtereg. Alkaliw. 179.90 178 50 Wollkämmerei⸗Akt. 131.50 162— Chem. Charlottenb. 300.— 200.— Tonwaren Wiesloch 99 50 99.50 Zellſtoff Waldhof 320 50 321 20 Celluloſe Koſtheim 211.50 211 90 Rüttgerswerken 154.— 154 80 MAGaT Kreuzſtern 4 17 Kredit⸗Aktien Diskonto Komm, Berlin, 26 Maf.(Telegr.) Nachbörſe. 198.— 197.90 Staatsbahn 175.— 175.—] Lombarden 28.10 Privatdiskont%%% 0 Pariſer Vörſe. —.— 14870 22060 aris, 26. Mai. Anfangskurſe. 3;0 Rente 96.82 96.72] Türk. Looſe 0 5 Naltener———.—]Banque Ottol 7 Spanter 94.70 95.— Rio Tinto 0 72.— Türken unif. 96.15 9680 9 1390 Tondoner Effektenbörſe. London, 26. Mai.(Telegr.) Anfangskurſe der Effeltenbörſe 4% Reichsanleihe 81¼ 81¼ J Southern Pae 5 6% Chineſen 102 1023/ Chteago Pültwee 135%½ 4½% Chineſen g87, 98 Denver Pr. 94 895 25%% Conſols 865/ 862%1 Atchiſon Pr. 94% 9955 3% Iſꝗaliener 108½% 108 J0.] Louisv. u. Naſhv. 110— 1 3 e% Griechen 50% 50½'] Union Pacifie 1551 570 3 c% Portugieſen 92 64%Unit. St. Steel com. 37 1 Spanler 92/ 92%. 103.— 104.— D Türken 95½% 95ʃ½% Eriebahn 1 e 05 115 4% Argentinier 867%/ 86¼]] Tend.: feſt. 3 eſ Mexikaner 34½% 34˙½% Debeers 101½ 100% 4 d% Japaner 82% 821/] Chartered 1671 1 Lend.: feſt. oldftelds 91 Ottomanbant 19— 19.— Randmtnes 2 Mio Tinto 62% 63/ Gaſtrand 8ů 100 Braſilianer 84½ 84 Tend.: feſt.— Berkiner propuktenbötſe. ., Berlin, 28. Mai.(Telegramm.) Produktenbör . ö 12.) Preiſe in Mark pro 100 kg. frei Berlin netto Kaſſe. 0 25. 26. 25 4 Weizen per Mai 223 75 221.— Mais per Mai 159 90480 „ Juli 221 50 221.50„Juli 147.50 147 50 „ Sept. 198 25 108— 5 eeee, Roggen perMal 109 50 201.— Räböl per Mal 75.10 f% „Juli 195.50 195.75„Okt. 69.60 69.0 „ Sept. 181 50 181 50 05 Hafer per Mai 163.75 165 50 Spiritus J0er loco——— „Jult 166.75 167.50 Weizenmehl 29.— 20. 7—.—— doggenmehl 27.10 27. ** Telegraphiſche Handelsberichte. Heidelberger Straßen⸗ und Bergbahn⸗A.⸗G. Nach der„FIrh, Ztg. ſoll eine Dividende von 47½ Prog.(wie im Vorjahre) vertell werden. Zahlungseinſtellung. Nach der„Voſſ. Zig“ bat die Lederhandlung Heinrich Odenheimer ihre Zahlungen eig⸗ geſtellt. Die Paſſiva ſollen bedeutend ſein. *Eſſen a. d.., 26. Mai. Der Ausſchuß der Groh⸗ blechwerke hat die für morgen anberaumte Sitzung zur Gründung eines Blechſyndikates aufgehoben, nachdem die geſtern erneuerten Beratungen der Feinblechwerke in der gleichen Ange⸗ legenheit ergbnislos verlaufen waren. New-Pork, 28. Mai. Die Chicago⸗Burlingtonbahn hal, laut„Frkf. Zig“, 300 Millionen Dollar vierprozentiger Vonds durch die Bankfirma Morgan emittiert zwecks Neufundierung ferner zur Deckung einer ſchwebenden Schuld. Zwecks Ver⸗ beſſerung der Anlagen werden vorläufig 16 Millionen begeben,. *** Ueberſeeiſche Schiffahrts⸗Telegramme. Laut telegraphiſcher Nachricht iſt der Dampfer„Frankfurk a..“ am 4. Mai von Bremerhaven ab, am 24. Mai vormitt 10 Uhr wohlbehalten in New⸗Yorke angekommen. Mitgeteilt durch Ph. Jat. Sgiinger m alletniger für's Großherzogtum Baden konzeſſtonierter Generalagen des Norbdeutſchen Lond in Bremen. Mreeeee ee Antwerpen, 26. Mai. Drahtbericht der Reb⸗Star⸗Line in Antwerpen. Der Dampfer„Vaderland“, am 10, Mat von New⸗Dork ab, iſt heute hier angekommen. Mitgeteilt durch das Paſſage⸗ und eiſe⸗Buremm Wnbe lach& Bärenklau Nachf. in Mannheim, Bahnhofplaß Ir. direkt am Hauptbahnhof. 5 CTCCC Dampfer⸗Expeditionen des Norddeutſchen Lloyd in Bremen ab Bremerhaven vom 24. Mai bis 30. Mai 1908;„Kronprinzeſſil Cecilie“ am 26. Mai nach New⸗York über Southampton⸗Cherbourg; „Bremen“ am 30. Mai nach Halifay⸗New⸗York,„Gießen“ am 30.,/ Mai nach dem La Plata,„Prinzeß Irene“ am 28. Mai von Genua nach New⸗Nork über Gibraltar,„Sachſen“ am 30. Mai von Genua nach Konſtantinopel und Odeſſa. FFAHWS—————————;—;vZTv——————= rxßtß————. Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum: für Kunſt, Feuilleton und Vermiſchtes: Alfred Beeiſchen; für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: Rich. Schönfelber; für Volkswirtſchaft u. den übrigen vedaktionellen Teil: Karl Apfelz für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Franz Kircher Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m. b..: Divektor: Ernſt Mäller. Zarten Teint und ſchöne weiße Hände bekommt man bei täglichem Gebrauch von Kaiſer⸗Borar im Waſchwaſſer oder im warme Bad. Kaiſer⸗Borax iſt das mildeſte, harmloſeſte und geſündeſte Net⸗ ſchönerungsmittel für die Haut; überall vorrätig. Nur echt in roten Cartons 10, 20 und 50 Pf. mit ausführlicher Gedeeee 85 5 Im wunderschönen Monat Mai iſt die günſtigſte Zeit für den Hausputz, und die meiſten Haus⸗ fvauen ſind auch jetzt dabei, alles, was überhaupt werden kann, vorzunehmen. Wie viel ſchneller, 13 leichter würde manche Frau aber mit der Arbeit fertig ſein, wenn ſie die gute Wirkung von Luhns Salm.⸗Terp⸗Kernſelg ſchon erprobt hätte. Wer Luhns Salm.⸗Terp.⸗Kernſeife weil mal gebraucht hat, läßt ſie nicht wieder aus dem Haushalt, man aus ihr eine billige, ſparſame und milde Abſeiflauge waſc wie ſie jede tüchtige Hausfrau gerne hat. Deshalb iſt Tickt jetzt in jedem beſſeren Geſchäft echte Luhns zu haben. Vorſich beim Einkauf geboten. in Würfeln zu 10 Pfg. für 2 Teller mit dem iſt ſehr wohlſchmeckend und geſund. Von hausgemachter nicht zu unterſcheiden. Vorzüg⸗ Kreuzstern lich als Abendſuppe. Zu haben, wie auch Reis⸗, Sago⸗Suppe uſw. in allen einſchlägigen 79203 Geſchäften. adebs 9225 sparsame Kuche“ — eFrT Al n e 2 m bei rmen Ver⸗ cht in ſſung. 70⁰⁷ lai aus⸗ nigt und ſein, ſeifs ein⸗ weil acht, auch ſicht Mannßbelm, den 26. Mai. General⸗Anzeiger. (Abendblatt). 7. Selte. 2 — — c, . — — — W Handelshochſchulſtipendien. Nr. 210941. Nachſtehend bringen wir die vom Stadtrat 85. Stadtrat und Kommerzienrat Fritz Hirſchhorn geb. Tuchmann in Mannheim hat am 20. März 15. April 1908, beſeelt von dem Wunſche, das Andenken leider zu früh verſtorbenen Gatten in der Stadt, für welche er viele Jahre gewirkt hat, dauernd zu erhalten, der Stadtgemeinde Mannheim eine Schenkung in Form 40,ger Mannheimer Stadtobligationen von 1907 im Nennwerte von Mk. 10000.— — Sehntaufend Mark— zugewendet. 31481 Das Kapital dieſer Schenkung ſoll getrennt vom Grund⸗ ſtocksvermögen der Stadt verwaltet, die Erträgniſſe derſelben ſollen im Sinne des Herrn Stadtrats Hirſchhorn zur Förderung einer umfaſſenden Bildung der Kaufleute durch höheren Fach⸗ unterricht verwendet werden. Die Stadtgemeinde hat die Schenkung durch Beſchluß des Stadtrats vom 26. März 1908, mit Staatsgenehmigung durch Erlaß Großherzoglichen Miniſteriums des Innern vom 24, April 1908 No. 19617 angenommen. § 2. Nach den Anordnungen der Schenkungsurkunde ſollen zus den Zinſen des geſchenkren Kapitals, wenn letzteres nach Zahlung einer etwaigen Schenkungsſtener durch Zinſenzu⸗ ſchlag wieder auf die Summe von M. 10 000 gebracht iſt, nach Abzug der Verwaltungskoſten alljährlich am 27. März — dem Geburtstage des Herrn Stadtrats Hirſchhorn— an emen oder mehrere bedürftige und würdige, in Mannheim wohnende Studierende der Mannheimer Handelshochſchule Sdäpendien verteilt werden. Es ſollen tunlichſt dabei in erſter Linie ſolche Studierende berückſichtigt werden, die in Mannheim geboren, oder ſeit längerer Zeit anſäſſig ſind. Eventuell kann auch der zur Verfügung ſtehende Betrag zum Zwecke von Studienreiſen und zwar während des Studiums oder als Ahſchluß desſelben an ſolche Studierende der Mannheimer Handelshochſchule verteilt werden. Falls der Zinſenertrag in einem oder in mehreren Jahren nicht oder nur teilweiſe zur Verteilung kommt, ſoll die letztere in den folgenden Jahren nachgeholt werden. § 8. Eine Aufforderung zur Bewerbung um die Stipendien ſoll allfährlich am 3. Februar— dem Todestage des Herrn Stadtrats Hirſchhorn— in den zu amtlichen Bekanntmach⸗ ungen beſtimmten Mannheimer Zeitungen veröffentlicht und dabei ausdrücklich erwähnt werden, daß die Stipendienver⸗ lellung aus der Fritz Hirſchhorn⸗Schenkung erfolgt. Der Bewerbung iſt ein ortsübliches Vermögenszeugnis, ein Leumundszeugnis des Studiendirektors und das letzte Senmeſterzengnis über Beſuch und Erfolg der Vorle ſungen an der Handelshochſchule beizufügen. 8 4 „Die Verleihung der Stipendien geſchieht durch eine aus deei Pettgliedern— dem jeweiligen Oberbürgermeiſter der Stadt Mannheim als Vorſitzenden, dem ülteſten in Mannheim wohnenden, direkten männkichen volljährigen Nachkommen des Herrn Stadtrats Hirſchhorn und dem Studiendirektor der Handelshochſchule— beſtehende Kommiſſion. Bei Stimmengleichheit über verſchiedene Mefnungen in der Stſpendienkommiſſion ſoll die Stimme des Hirſch⸗ horn'ſchen Nachkommen den Ausſchlaz geben. § 0. Von Unterſtützten, welche ſich ſpäterhin nicht dem kauf⸗ männiſchen Berufe widmen, ſowie von ſolchen, welche zu Vermögen gelangen, wird erwartet, daß ſie der Schenkungs⸗ kaſſe das Empfangene rückerſtatten. Eine rechtliche Ver⸗ pflichtung ſoll indeſſen nicht begründet werden. Hiervon iſt bei Zuweifung der Unterſtützung dem Be⸗ dachten Eröffnung zu machen. Mannheim, den 22. Mai 1908. Das Nuratorium der Bandelshochſchule gez. Martin. gez. Seeger. Maundwasser schützt nachweislich vor Nasen- u. Rachen-Katarrhen, ſ. Medico Nr. 33 v. 16. Anguſt 1905. Es werden da ärzt⸗ licherſeits Fälle berichtet, bei denen ſelbſt alte, eingewurzelte Pharynx⸗ katarrhe in kurzer Zeit durch Gebrauch des Bombaſtus⸗Mundwaſſers aus⸗ Zu haben in Apotheken, Drogerien, Parfümerien, beſſeren Friſeurgeſchäften. die saure Reaktion heilten. Für die Allgemeinheit diene zur Erläuterung, daß die ärztl. Fachzeitung zu den angeſehenſten Organen d. med. Wiſſenſchaft gehört. Außerden wird uns ärztlicherſeits be⸗ richtet von erfolgreicher Anwendung des Bombaſtus⸗Mundwaſſers gegen bei Zuckerkranken. Vorbeugen iſt bekanntlich ange⸗ nehmer und leichter als Heilen! Der Gebrauch d. Bombaſtus⸗Mundwaſſers erzeugt und erhält auch mit Sicherheit Trischen, gesunden Atem, normalen Speichel und schöne, weisse Zähne. Ganz ähnliche Vorteile bietet auch enannte die an des Speichels — .Porſto! Grüs⸗Verſteigerung. No. 7249 I. Am Dienstag, den 2. Juni 1908 vormittags 10 Ubr verſteigern wir den Gras⸗ erwachs aus nachbenannten ſtädtiſchen Parks und Anlagen öffentlich an den Meiſtbielenden: 1. Vom Rheindamm. 2. Von der Rheingewann. 3. Vom Wald⸗ park Neckarau. 4. Vom Hinler⸗ ſchledig. 5. Vom Schlangen⸗ wörth. 6. Vom alten Friedhof in Neckarau. 7. Voim Schnicken⸗ loch⸗Park. 8. Vomt Park auf der alten Fohlenwäde. 9. Vom alten Kugelfang. 10. Das Gras vor dem Friedhofportal. Verſteigerungslokal: Tiefbauamt I 2, 9, Zimmer Nr. 20. 31477 Mannheim, 25. Mai 1908. Städtiſches Tiefbauamt: Eiſenlohr. ** 8 Zwangs⸗Vverſteigerung. Am Mittwoch, den 27. d.., nachmittags 2 uhr werde ich im hieſigen Pfand⸗ lokal G 4, 5 gegen Barzahlung im Vollſtreckungswege öffent⸗ lich verſteigern: 70 Mille beſſere Eigarren, unſortiert in Transport⸗ kiſten loſe, von 3000 bis 9000 Stück enthaltend, ver⸗ packt. Die Verſteigerung findet beſtimmt ſtatt. 61195 Mannheim, 26. Mai 1908. Happle, Gerichtsvollzieher. Freiwillige Verſteigerung Dienstag, 26. Mai 1908 nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal 0 4, 5 hier im Auftrage der Marie Nees einen 61209 Divan gegen Barzahlung öffentlich verſteigern. Mannheim, 25. Mai 1908. Krug, Gerichtsvollzieher. Zwangsverſteigerung. Mittwoch, 27. Mai 1908, nachmittags 2 uhr werde ich in a 4 5 hier, gegen bare Zahlung im Vollſtreckungs⸗ wege öffentlich verſtelgern: 1 Klavier und Möbel ver⸗ ſchiedener Art. 61226 Mannheim, 26. Mai 1908. Marotzke, Gerichtsvollzieher. Die erſten Blaufelehen Rheinſalm CTurbols, Rotzungen Seezungen leb. Aal, Forellen Schellſiſch ꝛc. eingetroffen. J. KNAB 0. f 5 Breitestrasse Telephon 299. Filiale E G6, 22 Heidelbergerſtr. Telephon 1334. 61230 In der Ausſchmückung von Balkons u. Vorgärten, ſowie in der Anlage u. Inſtandhaltung von Gärten jeder Art, empfehlen ſich Deckert& Schmidt, Tandſchaflsgürtnerei, Augartenſtraßze 15. 79490 ebd Ein gut beſuchtes Wirtſchaftsauweſen in Mannheim mit Garten und Kegelbahn in nächſter Nähe großer Fabriken und einer Halteſtelle der Straßenbahn, iſt; unter günſtigen Bedingungen preiswert zu verkaufen. Gute Verzinſung wird nachgewieſen. Ernſtliche, zahl⸗ ungsfähige Liebhaber erhalten jede gewünſchte Auskunft auf ſchriftliche Anfragen unter Chiffre W. 60 Nr. 79608 an die Expedition ds. Blattes. 5 Miet Pianos von Mark 08689 geſpielte Pianos Mark Theilzahlung: 10 Mark, bei Kauf Mietanrechnung. H. Donecker, L I, 2. 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Mai 5 Abfahrt nach Rheinau.40 Uhr. Das geeignetste Insertions-Organ — flür Heidelberg ist die Heidelberger Jeitung. Radfahrer! 15 1 Conkinentaf Prima Centrum Seit mehr als einem Trotz des billigen Jahrzehnt die füh⸗] Preiſes als wirk⸗ rende Marke. Aller⸗ lich zuverläſſiger beſte Zualität. Reifen jedem Längſte Halt⸗ Nadfahrer zu barkett.— empfehlen. Continental Cacutchoue- U. Gutta-Percha Co. Hannqper. Wonn Sie Kaſſee gerne Schlaflosigkeit VCCCVVCo 8 eit. erzklopſen, Händezittern eandd Kaffee 1 und sonstige unangenehme Zzu- stünde danach bekommen, 8o0 macben Sie einmal einen Versuch mit dem Coſfeinfreien Naſfese HAd Gchutzmarke Rettungsting), der in'verschlossenen ½ Pfund- Pakeſen in allen besserem Geschäften zum Preise von.20 MRE und höher per Pfund zu haben ist. Vergleichen Sie ausserdem seinen Geschmack mit dem anderer, im Preise gleichet Kaffee- sorten und Sie werden dnden, dass er auch in dieser Beziehung den Vorzug verdient. Er schmeckt weicher und ſieblicher und 55 hat das volle, schöne Aroma der edelsten Sorten. Er ist der einzigs Kaſſee, der bei Blutarmut, Nervosität, Nierenleiden, Gicht ete. eto. Arztlichtohne weiteres gestallet 1 Wird, da ihm das schädliche. Coſffein entzogen ist. Der Coffeinfreio Kaſfee HAG. wird her- gestollt unter ständiger Kontrolle des chemi- schen Laboratoriums Fresenius-Wiesbaden von der Kaffee-Handels Aktien-Gesellschaft Bremen. Lassen Sie sich ticht irre machen von Verkünfern, die ihn noch ꝓicht iühren. sondern ürteilen Sie selbst Aus Stadt und Land. Maunheim, 26. Mai 1908. Handelslehrertag. Am 7. und 8. Juni, den beiden Pfingſtfeiertagen, findet in Berlin im Hotel Stewen, Nieder⸗ wallſtraße 11, dte ordentliche Generalverſammlung des über ganz Deutſchland verbreiteten Vereins Deutſcher Handelslehrer ſtatt. Die Verhandlungen dürften das In⸗ tereſſe weiter Kreiſe erwecken, da das kaufmänniſche Unterrichts⸗ weſen in letzter Zeit mehrfach in der Oeffentlichkeit beſprochen bürde. Im Mittelpunkte der Verhandlungen ſteht eine vom Verein inAusſicht genommenen Denkſchrift über das private Han⸗ delsſchulwefen in ſeiner gegenwärtigen Geſtalt nebſt Vorſchlägen zu ſeiner Reorganiſation. * Der Deutſchnationale Haudlungsgehilfenverband, Orts⸗ gruppe Mannheim veranſtaltet am Himmelfahrtstag einen Ta⸗ gesgusflug mit Damen und zwar eine Wanderung don Heidelberg mit Picknick auf dem Weißen Stein nach Hirſchhorn am Neckar, von wo die Rückfahrt per Bahn erfolgt. Das nähere bielberſprechende Programm, das aus dem heutigen Inſeraten⸗ leil erſichtlich iſt, wird viele Teilnehmer anlocken. Die Koſten für Arzt und Apotheke ſind für viele Minder⸗ bemittelte, weſche nicht gerade einer Krankenkaſſe angehören, oft Lemlich hohe, deshalb gefürchtete, doch unvermeidliche Ausgaben. Deshalb ſei nochmals in Erinnerung gebracht, daß in dieſem uun bald zu Ende gehenden Monate Mai freie Aufnahme 15 den Neuen Medizinalverein Mannheim und drorke leingeſchriebene Hilfskaſſe), gegründet von Franz Thorbecke 1890, erfolgt, welcher allgemeine Familien⸗ und Ein⸗ zelberſicherung für Arzt und Apotheke bietet. Gewerbeansſtellung in Sandhofen. Nach dem Programm üür die Eröffnung der lokalen Gewerbeausſtellung in Sandhofen am 28. Mai(Himmelfahrtstag) findet vormitlags 10 Ahr die Begrüßung der Feſtgäſte im Gaſthaus„z. Schützen⸗ ſof durch den Vorſtand des Gewerbevereins und den Bürger⸗ meiſter ſtatt, worauf die Feſtrede folgt. Alsdann wird die Aus⸗ ſllung durch den Vorſtand eröffnet. Die Kapelle Emerich in Sondhofen und die Geſangvereine Sängerbund, Aurelia und Rännergeſangverein Sandhofen werden die Feier verſchönen. in die Beſichtigung der Ausſtellung ſchließt ſich ein Früß⸗ bpenkonzert und ein Feſteſſen an. * Verſendung don Paketen während der Pfingſtzeit. Die Verſendung mehrerer Pakete mittels einer Poſtpaketadreſſe iſt für die Zeit vom 31. Mai bis einſchl. 7. Juni weder im inneren Verkehr noch im Verkehr mit dem Ausland— ausgenommen Ar⸗ gentinien— geſtattet. Nach Argentinien können auch in dieſer Zeit mehrere, jedoch höchſtens drei Pakete, mit einer Poſtpaket⸗ adreſſe verſandt werden. * Als höchſte Auszeichnung wurde auf der Kochkunſt⸗Aus⸗ ſtellung in Lübeck der Maggi⸗Geſellſchaft, Berlin, die ſilberne Staatsmedaille der Freien⸗ und Haſeſtadt Lübeck zuer⸗ kannt. Die Maggi⸗Geſellſchaft beſitzt nunmehr 10 deutſche Staatspreiſe. * Sängererfolg. Bei dem am Sonntag veranſtalteten nationalen Geſangswettſtreit des Geſangvereins„Sängereinheit“ in Ladenburg erhielt, wie bereits mitgeteilt, die„Sänger⸗ halle“ Neckarau unter der bewährten Leitung ihres lang⸗ jährigen Dirigenten, Herrn Oberlehrer H. Heiß, in der Stadtklaſſe bei ſchwerer Konkurrenz den 1. Preis(400 M. und ſilbervergoldete Medaille) und mit dem Bolksliede„Unterm Lindenbaum“ von W. Sturm den Ehrenpreis der Stadt Laden⸗ burg. Die„Sängerhalle“ erzielte unter ſämtlichen 28 teilnehmen⸗ den Vereinen die höchſte Punktzahl von 246. Wir gratulieren der Sängerhalle nebſt ihrem Dirigenten zu dem ſchönen Erfolg! * Ringkämpfe im Apollotheater. Wieder war„ausverlauft“ die Parole geſtern im Apollotheater. Der Engländer Mor vi⸗ ſon und Charles Bernard⸗Frankreich eröffneten den Reigen. 9 Minuten währte der Kampf, welcher endete mit dem Sieg des Engländers, der durch einen prachtvoll ausgeführten Untergriff von hinten ſeinen maſſigen Gegner auf beide Schul⸗ tern beförderte. Sodann traten der Belgier Bernard le Boucher und der Kroatier Orlando in die Schranken. Sieger wurde der hier allgemein beliebte Boucher durch einen Ueberwurf aus dem Stande. Hierauf ſtanden ſich der Italiener Bouchioni und der Kölner Urbach gegenüber. Der Kampf war manchmal recht ſtürmiſch und die Galerie raſte, als der Italiener ſeinen Gegner einigemale in die die Bühne abſper en⸗ den Säulen drängte. Plötzlich gelingt es Urbach den Italiener mit Untergriff zu faſſen, letzterer umklammert jedoch die Arme ſeines Gegners und wirft ihn ſo durch Armobergriff auf beide Schultern. Ein allgemeines Aha! der Erwartung ging durch die Reihen der Zuſchauer, als Carlos und Jackſon vor die Nawge traten. Die heißblütigen Gegner gingen bald aus der len oder Damen belieben ihre Offert unt. Nr 23240 a. d. Expd. anfänglichen Reſerve heraus. Manchmal drohte der Kampf in die ſchönſte Schlägerei auszuarten, da beide ſich abſolut nicht an die Regeln des griechiſch⸗römiſchen Ringkampfes hielten. Troß der heftigſten Anſtrengung von beiden Seiten gelang es nicht, innerhalb 20 Minuten ein Reſultat herbeizuführen. So maßte dieſer Kampf als unentſchieden abgebrochen werden. Heute Abend ringen Karoly(Ungarn) gegen Jeß Nielſen⸗Däne⸗ mark, Michael Brenno⸗Steiermark gegen Bouchioni⸗ Italien, Otto Meyer⸗Ludwigshafen gegen Milo⸗Italien. Außerdem findet heute ein abermaliger Entſcheidungs⸗ kampf zwiſchen Jackſon⸗Auſtralien und Siegfried⸗ Deutſchland ſtatt. Der Auſtralier hat gegen den Urteilsſpruch am letzten Freitag proteſtiert mit der Begründung, daß Sieg⸗ fried ihn nicht auf beide Schultern fixiert habe und er nur über⸗ gerollt ſei. Ein großer Teil des Publikums iſt auch der Mei⸗ nung, daß Siegfrieds Sieg nicht einwandfrei iſt, ſo daß das Schiedsgericht beſchloſſen hat, einen abermaligen Kampf Sieg⸗ fried⸗Jackſon anzuſetzen. Bedingung iſt, daß der Beſiegte minde⸗ ſtens 3 Sekunden auf beiden Schultern liegen muß. * Ein Kirchendiebſtahl, der mit demfenigen in Neckarau große Aehnlichkeit hat und deshalb offenbar von denſelben Spitz⸗ buben begangen worden iſt, wurde verfloſſene Nacht in Viern⸗ heim verübt. Es liegt uns darüber folgende Meldung vor! In vergangener Nacht wurde in der hieſigen katholiſchen Kirche ein Einbruch verübt. Um ſich Eingang in die Kirche zu verſchaffen, erbrachen die Diebe die Kirchentüre. Die geſtoh⸗ lenen Gegenſtände ſind von nicht allzugroßem Werte. Entwendek wurden eine Monſtranz und mehrere ſilberne Kelchlöffel. Von einer zweiten Monſtranz wurde nur der innere Teil geſtohlen. Die Kelche, unter denen ſich mehrere aus Meſſing und eigige aus Silber befanden, waren den Dieben anſcheinend nicht koſt⸗ bar genug, um mitgenommen zu werden. Das Tabernakel konnte von den Dieben trotz großer Anſtrengungen, wie die Spuren zeigten, nicht geöffnet werden. Wäre ihnen dieſes ge⸗ glückt, ſo wäre der entſtandene Schaden wohl ein bedeutend grö⸗ ßerer geworden. Von den Tätern hat man keine Spur, doch nimmt man an, daß ſie mit den Neckarauer Kirchen; räubern identiſch ſind. Der Diebſtahl wurde erſt heute früh durch den Kirchendiener entdeckt, der ſofort die Geiſtlichkeit und die Polizei von dem Einbruch benachrichtigte. ————b— 8. Seite XEen 91.18 deorg Eichentler 57,13 Fernsprecher 2184.— Gegründet 1869. Wäsche- u. Aussteuer-Geschäft Spezialität: Herrenhemden. Mitglied des Allgem. 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