möbl. parat. 23237 möbl. möbl. Schlaß 2944ʃ1 mmer 23204 immer 61338 Tr. u. er per 23221ʃ ppen, ſchön. 2826 2 Tr. Zim. 23228 möbl. 23999 9* eil, rtexte, Schlaſ⸗ Herrn en bis 57591 — —— „ gllt u, ſof, 22886 iterſall ibtiſch, 2831¹ rechts, möbl. 23241 einfach parat. 28863 er zi 23380 ler an rmiet. 61205 ntrum mi zu 6128 I ſchöne Herrn 23381 afſtelle uſtän⸗ 25195 lden an N Gadiſche Volkszeitung.) Badi Abonnement: 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 28 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 8 Pfg. Anabhängige Tageszeitung. hrichten (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Awreſſe „Journal Maunheim“, ——— Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 34¹ In ſerate: Die GolonelZeile... 28 Pfg-. Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung Täglich 2 Husgaben Eigene Redaktionsbureaus Nedakton 377 Ausmwörttge Inſerate. 80. in Mannheim und Umgebung.(ausgenommen Sonntag) in Berlin und Karlsruhe. Expeditlon und Verlags⸗ Die Reklame-Zelle.1 Mark Schluß der Inſeraten⸗Anuahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr. eeee e Nr. 254. Dieustag, 2. Juni 1908.(Abendblatt.) 3 185 Quelle, geben wir eine intereſſante Schilderung ſos wler Für⸗ ein großer Tell der infolge verdorbener Milch an Magen und Eine vorbildliche Wohlfahrts ſorge deutſchen Unternehmertums wieder, die die deutſchen]Darm erkrankten und überlebenden Säuglinge fällt nach Profeſſor einrichtung. Arbeiter einmal an den Darſtellungen Hunters meſſen ſollten, Dr. Siegert wegen dauernder e 1 an die auern minderwertig, Ueber die Lage der Arbeiter in den Vereinigten Staaten iſt neuerdings ein recht intereſſantes und lehrreiches Buch erſchienen, das wir vor allem den Anhängern der ſozialdemo⸗ kratiſchen Partei zur Lektüre empfehlen. Sie ſollten durch ſein Studium verlernen, über das„bischen ſtaatliche Sozial⸗ politik“ zu ſpotten und zu höhnen, das Deutſchland beſitzt. Sein Titel iſt: Robert Hunter, das Elend der neuen Welt. Es liegt eine deutſche Ueberſetzung von Dr. Südekum, dem bekannden ſozialdemokratiſchen Reichstagsabgeordneten vor. (Concordia, Deutſche Verlagsanſtalt). Wir können uns, das ſagen wir gegen die Scharfmacher, keine beſſere Rechtfertigung der Notwendigkeit ſtaatlicher Sozialpolitik denken, als dieſes Buch, und wir können uns, das ſagen wir gegen die Sozial⸗ demokratie, kein beſſeres Loblied auf die Sozialpolitik des Deutſchen Reiches denken, als dieſe genaue Studie, die uns recht trübe Bilder von der Lage des amerikaniſchen Arbeiters, vor allem des ungelernten, entwirft. Rückſtändig iſt aber nicht nur die Sozialpolitik der Vereinigten Staaten, rück⸗ ſtändig iſt auch die Sozialpolitik des amerika⸗ niſchen Unternehmertums. Nur im Zuſammen⸗ wi des Staates und des Unternehmertums aber kann eins erträgliche Lage des vierten Standes geſchaffen werden, wozu dann noch die Selbſthilfe des organiſierten Arbeiters kommen wird. Wir greifen aus dem Buche Hunters nur ein Beiſpiel heraus. Es bringt eine ſtatiſtiſche Tabelle der Ehenbahnunfälle in den Vereinigten Staaten von 1897 bis 190. Im erſteren Jahre wurden 1693 Angeſtellte getötet, im lezteten 2969. 1901 wurde immer auf 399 Angeſtellte einer gelstek. Hunter führt die erſchreckende Zahl von Unfällen auf den Mangel von Schutzvorrichtungen zurück Die Eiſenbahnen ſträuben ſich das Blockſyſtem einzuführen, das die Zahl der Todesfälle vermindern würde, ſie betrachten es als einen „unwirtſchaftlichen Luxus“. Es iſt„eine Politik, die lieber hohe Zahlen in der Totenliſte als niedrigere Dividenden haben will“. Aus dieſem einen kraſſen Beiſpiel ſpringt der Gegenſatz des ſozialen Empfindens des Unternehmertums hüben wie drüben in die Augen. Die ſtaatliche Sozialpolitik, die in ihr zum Ausdruck gebrachte wirtſchaftliche und mora⸗ liſche Verpflichtung dereſellſchaft gegenüber den nichtbeſitzen⸗ den Klaſſen hat das ſoziale Empfinden des deutſchen Arbeit⸗ gebers geweckt und geſtärkt. So ſehen wir neben die ſtaat⸗ liche Sozialpolitik mit ihren erzwungenen Leiſtungen eine große Fülle freiwilliger Leiſtungen der Unternehmer für Wohlfahrt und Geſundheit ihrer Arbeiter treten, die zwar auch von der Mißachtung der Sozialdemokratie verfolgt werden, die aber der objektiv urteilende bürgerliche Sozial⸗ politiker nach ihrer wirtſchaftlichen wie ſozialethiſchen Seite wohl zu würdigen weiß, zumal wenn er dieſen Leiſtungen gegenüberſtellt ſenen abſcheulichen Standpunkt amerikaniſchen Unternehmertums, der auch die geringſte Fürſorge für den Arbeiter, die Geld koſtet und die Dividende drückt, für„einen unwirtſchaftlichen Luxus“ erklärt. Aus dem jüngſt erſchienenen Jahresbericht der Großh. Bad. Fabrikinſpektion 1907 einer doch ſicher unverdächtigen Deutſchland eine halbe Million. Säuglinge im erſten Jahre. um die gehäſſige Herabwürdigung deutſcher Arbeiterverhält⸗ niſſe durch die Sozialdemokratie richtig einzuſchätzen. Es handelt ſich um die Säuglingsmilchküche der Rheiniſchen Gummi⸗ und Zelluloidfabrik in Neckarau⸗Mannheim. Der Jahresbericht der Badiſchen Fabrikinſpektion gibt von dieſer Wohlfahrtseinrich⸗ tung folgende den Sozialpolitiker ungemein intereſſierende Darſtellung, die auf einen wohltuend hohen Grad ſozial⸗ politiſchen Verſtändniſſes im deutſchen Unternehmertum ſchließen läßt: Die Säuglingsmilchküche der Rheiniſchen Gummi⸗ und Zelluloidfabrik zu Neckarau⸗Mann⸗ heim, die nicht nur den Arbeitern der Fabrik, ſondern allen Kreiſen des Vorortes ſteriliſierte Säuglingsmilch zu billigen Preiſen abgibt, hat den erſten Jahresabſchluß hinter ſich. Der Geſamtverbrauch an Milch bekrug 21.151 Liter, die Zahl der ver⸗ ausgabten Einzelportionen 212 594. Im Durchſchnitt wurde täg⸗ lich für 100 Kinder Säuglingsmilch ausgegeben; die Höchſtzahl der verſorgten Kinder betrug in der heißeſten Jahreszeit 152. Im ganzen wurden 287 Säuglinge verſorgt. Der Preis des Fläſch⸗ chens ſteriliſierter Milch bezifferte ſich auf 1, 2, 3, 4, 5 Pfg. je nach der dem Alter des Säuglings entſprechenden Konzentration und Menge. Auf ärztliche Anordnungen wurden auch Miſchungen für kranke Kinder, Haferſchleim uſw. zubereitet und abgegeben. Die Bareinnahmen der Küche betrugen 5782,66 Mk., die Ausgaben für Milch, Zucker und andere Naturalien 5036,40 Mk., ſo daß ſich ein Ueberſchuß von 746/26 Mk. ergab. Unter Anrechnung der Be⸗ dienung, des Verſchleißes an Fläſchchen, des Dampfes, der Kraft, der Heizung uſw. im Betrage von 2808,75 Mk. ergibt ſich ein Ver⸗ luſt von 2063,49 Mk., wobei weder Verzinſung und Abtragung des Anlagekapitals von rund 10000 Mark noch die Gehaltsanteile für die von dem Unternehmer angeſtellte Krankenſchweſter(Wochen⸗ pflegerin) in Anrechnung gebracht ſind, welche die Milchküche leitet. Der Verluſt betrug 9,7 Pfg. auf einen Liter Rohmilch oder 0,97 Pfg. auf ein Fläſchchen ſteriliſierte Milch. Die Steri⸗ liſationskoſten betrugen 13,3 Pfg. auf ein Fläſchchen ſteriliſierte Milch. Der Preis, für welchen die Säuglingsmilch abgegeben wird, liegt weſentlich unterhalb des Betrages für den die Frauen die Milch beziehen und im eigenen Haushalt ſteriliſieren können, insbeſondere wenn man den ſtarken Verbrauch an Fläſchchen und den Zeitaufwand mit dem dadurch entgangenen Arbeitsverdienſt mit in Rechnung zieht. Nach Ueberwindung mancher Vorurteile hat ſich die Arbeiterbevölkerung Neckaraus mit großem Verſtänd⸗ nis der neuen Einrichtung zugewandt und erkennt deren Segen mit Dank an. Die Aerzte ſprechen ſich durchweg voller Anerken⸗ nung aus und der Bezirksarzt ſtellte feſt, daß im Jahre 1907 die Sterblichkeit der Kinder unter einem Jahre an Verdauensſtörung gegenüber dem Jahre 1906 in Neckarau ſtark herabgegangen ſei (von 58 auf 36), während im übrigen Bezirke ſich die entgegen⸗ geſetzte Erſcheinung gezeigt habe won 649 auf 694); nach ſeiner Anſicht unterliegt es keinem Zweifel, daß dieſe günſtige Er⸗ ſcheinung lediglich dem Einfluß der Milchküche zuzuſchreiben ſei. — Es handelt ſich hier um eine wahre Wohlfahrtseinrichtung, die von allen Seiten Förderung und Sympathie verdient, denn die Säuglingsſterblichkeit iſt nachgerade zu einem der wichtigſten Probleme der Sozialhygiene ausgewachſen. Wir verlieren in und Krankenhäuſer und erweiſt ſich ſpäter geiſtig wie körperlich. Die Anſchauung der Sektionstheorethiker, daß die Säuglingsſterblichkeit eine gefunde Ausleſe herbeiführe, dürfte wohl überwunden ſein. Die Kinderſterblichkeit iſt ein Raubbau an Volksvermögen und Volkskraft.— Einer der Direk⸗ toren der Firma, Carl Benſinger, widmet der Säuglingsmilch⸗ küche beſondere und dauernde Aufmerkſamkeit; er hat in die Frage inſofern ein neues Moment getragen, als er die Anſicht vertritt, daß inmitten einer induſtriellen Bepölkerung die Arbeitgeber— einzeln oder im Zuſammenſchluß— zur Gründung von Säug⸗ lingsmilchküchen berufen ſeien, einmal, weil in ihren Händen an ſich die Garantie für eine geſchäftmäßige und ſomit billigere Ver⸗ waltung und Betreibunpg liegt; ſodann, weil die Milchküche als Anhängſel einer Fabrik hinſichtlich der allgemeinen Lage, der Räume, der Verſorgung mit Waſſer, Dampf, Kraft, Beleuchtung uſw., auch hinſichtlich der Bedienung unter vorteilhafteren Be⸗ dingungen zu arbeiten in der Lage iſt als charitative Vereine; ſchließlich— und nicht zuletzt— weil in einer ſo hervorragend wichtigen, die arbeitende Bevölkerung in erſter Linie berührenden Frage eine vorbildliche tätige Beteiligung der Arbeitgeberſchaft als Recht und Pflicht erſcheint. Polftische Aebersſcht. * Maunheim, 2. Juni 1908. Was wird der 3. Juni bringen? Morgen finden in Preußen die Wahlmänner⸗ wahlen zum Landtage ſtatt, deren Ausgang über die Zu⸗ ſammenſetzung des künftigen preußiſchen Landtages ent⸗ ſcheidet. Wie ſie ausfallen werden, weiß zur Stunde niemand. Mehr als, vage Vormutungen laſſen ſich bei der Unüberſichtlich⸗ keit des Schlachtfeldes nicht aufſtellen. In einer unſerer letzten Betrachtungen zur preußiſchen Landtagswahl hielten wir die Möglichkeit eines Gewinnes von etwa 30 Mandaten für den„Kulturblock“ offen. Auch in preußiſchen national ⸗ liberalen Kreiſen ſcheint man nicht ohne Hoffnung zu ſein, durch Schwächung des konſervativen Beſitzſtandes den Einfluß des Zentrums auf die preußiſche Kulturpolitik zu ſchwächen. So ſchreibt heute die„Nat. Lib. Korreſp.“: 5 In weiten Gebieten der Monarchie iſt der konſervative Beſitz ſo ſtark verankert, daß ihn loszulöſen faſt zur Unmöglichkeit wird. Und anderswo findet er Stütze und Hinterhalt an den behördlichen Organen, für die die ſtrikten Neutralitätserklärungen des Miniſter⸗ präſtdenten und des Miniſters des Innern überhaupt nicht zu exi⸗ ſtieren ſcheinen. Dennoch braucht man nicht mutlos zu wer⸗ den. Es hat ſich doch— von ziemlich vereinzelten Fällen abgeſeden, wo örtliche Beſonderheiten und überkommene Vorſtellungen Berück⸗ ſichtigung erheiſchten— etwas wie eine liberale Gemenn⸗ bürgſchaft herausgebildet. Zumal vom unſeren Freunden iſt dann unter der Oberfläche ſehr rege, emſig und aufopfernd gearbeitet worden; mit Sicherheit iſt ſo zu erwarten, daß, wenn am Wahltag ein jeder ſeine Pflicht tut, der Erfolg nicht fehlen wird. Das ſcheint— die hochtrabenden Redensarten der„Kreuzztg.“ ändern daran nicht das geringſte— auch in den Kreiſen unſerer Gegner befürchtet zu werden. Die ſtolze Zuverſicht von ehedem iſt im Schwinden; immer häufiger werden die Fälle, wo konſer va⸗ Pariſer Chronik. R. K. Paris, 30. Mai. Hatte ſchon die Londoner Reiſe des Miniſterpräſidenten Cle⸗ menceau, der dem Begräbnis des engliſchen Premiers H. C. Ban⸗ nermann bewohnen wollte, ſ. Zt. in England den beſten Eindruck hervorgerufen, ſo iſt dieſer durch den gegenwärtigen Beſuch des Präfidenten Fallisres nur no chverſtärkt und die freundſchaftlichen Beziehungen zwiſchen England und Frankreich noch enger ver⸗ knüpft worden. Der großartige Empfang, den der Präſident der franzöſiſchen Republik in London gefunden und die ſich an den⸗ ſelben anſchließenden rauſchenden Feſte, haben in der geſamten internationalen Preſſe einen ſtarken Nachhall gefunden. Daß dieſe Reſonnanz in Frankreich mächtiger und klangvoller iſt als anderwärts, iſt nicht eine Folge der räumlichen Nähe, denn die Politik bewegt ſich, wie man weiß, völlig unabhängig von den phy⸗ ſikaliſchen Geſetzen. Die Franzoſen nehmen mit ſtolzer Genugtuung Kenntnis von der enthufiaſtiſchen Aufnahme, die London, das engliſche Königs⸗ haus und das engliſche Volk dem Präſidenten Fallisres, als erſten Vertreter ihres Landes, bereiten. Sie ſehen darin eine, der franzöſiſchen Nation dargebrachte Huldigung und wiſſen dieſe mit all ihren Konſequenzen, vollauf zu würdigen. Das iſt die Rolle der Franzoſen. Die Engländer wiederum haben ihre ſprichwörtlich gewor⸗ dene, kaltblütige Ruhe abgeſtreift und haben ſich bis zum Ethuſias⸗ mus verſtiegen. Dieſe mehr als ſpontane, freundſchaftliche Kund⸗ gebung trägt ſchon einen demonſtrativen Charakter. Doch, wie dem auch immer ſei: Die Tiſchrede König Eduards VII. ſowie jene des Präſidenten der franzöſiſchen Republik klang in Friedens⸗ vorten aus— und das iſt für alle Welt die Hauptſache! Der geiſtvolle Chronikquer bes„Matin“, der offenbar auch ein Anhänger des Weltfriedens iſt, hat anläßlich der Miniſter⸗ deiſe nach London, J. Z. eine lehrreiche Randbemerkung gemacht. „Wie ſich die Zeiten ändern“ rief er aus.„Denket doch an die Theorien zurück, die noch vor wenigen Jahren im Umlauf waren. Die Pächter des Patriotismus lehrten damals, daß man unmbg.⸗ lich eine guter Franzoſe ſein könne, ohne das Ausland zu haſſen yder ihm gegenüber doch zum mindeſten ein ſtetes Mißtrauen zu Rähren. Rußland allein, war von dieſer Vehme ausgeſchloſſen. Man ſollte England verabſcheuen, umſomehr als man als deſſen Freund ſicher ſein konnte, von ihm übervorteilt zu werden. Die„Pa⸗ trioten“ gaben ſo liebenswürdigerweiſe zu verſtehen, daß die 5 Schwachköpfe ſind und unfähig ſind, ihre Intereſſen zu wahren. Selbſtverſtändlich mußte man auch Deutſchland haſſen. Deutſchland, das uns im Jahre 1870 geſchlagen und uns zwei Probinzen geiommen hat. Wir ſelbſt haben freilich, zu wieder⸗ holten Malen andere andern dasſelbe getan— aber man weiß: wenn zwei dasſelbe tun, iſt es nicht immer dasſelbe. Italien, als Verbündeter Deutſchlands, konnte doch unmöglich unſere Freundſchaft beanſpruchen; Deſterreich aus denſelben Gründen ebenſowenig. Für Oeſterreich blieb uns allerdings noch ein Reſt von Sympathie übrig, weil es die letzte Großmacht war, welche die Liebenswürdigkeit hatte, ſich von uns ſchlagen zu laſſen. So etwas vergißt man nicht ſo leicht! Und ſo lebte denn Frankreich in einer Art Halbfeindſchaft mit allen ſeinen Nachbarn und das galt als ſicherſtes Zeichen von potenziertem Patriotismus. Heute iſt das alles anders; wir haben nur noch Freunde. Selbſt inbezug auf Deutſchland ſuchen beide Nationen, über den Kopf ihrer Regierungen hinweg, einander zu verſtehen und dieſe ſcheint es gar nicht übel 4 nehmen. Selbſt auf die Gefahr hin, als Auti⸗Patriot zu gelten, glaube ich dennoch, daß der gegenwärtige Stand dem früheren vorzu⸗ ziehen iſt.“ Vor einigen Jahren wurde uns ein ergreifender Beweis, baß es auch in Frankreich ein inniges Familienleben gibt. Sonntag vor acht Tagen ſtarb die hochbetagte Schweſter des berühmten Dichters Francois Coppé. Mehrere Dichter⸗Gene⸗ rationen verehrten und ſchätzten„Soeur Annette“, den Schutzengel des Hauſes Copps. Als älteſte Tochter einer zahlreichen Familie wibmete ſie ihre Jugend der Miterziehung ihrer jgüngeren Ge⸗ ſchwiſter und ihr ganzes weiteres Leben der treuen Fürſorge um das Wohl ihres geliebten Bruders Frangois. Dieſer lohnte ihre ſchweſterliche Hingabe durch zarteſte Rückſicht und eine geradezu ſchwärmeriſche Verehrung. Selbſt ſchon hochbetagt, widmete er ſich in den letzten Jahren der treuen und aufopfernden Pflege ſeiner um 16 Jahre älteren Schweſter. Die Geſchwiſter waren unzertrennlich, waren ein Herz und eine Seele. Als im Laufe der vorigen Woche die Erkältung Schweſter Annettes einen bedrohlichen Charakter annahm und die Aerzte den Dichter ſo ſchonend wie möglich auf ihr baldiges Ende vorbe⸗ reiteten, da kannte Cappss Schmerz keine Grenzen. Dennoch wohnte er mit heroiſcher Selbſtbeherrſchung den letzten Augen⸗ blicken der treuen Schweſter bei und drückte ihr dann ſanft die Augen zu. Allein ſein ohnehin ſchwacher Geſundheitszuſtand verſchlim⸗ merte ſich in den nächſten Tagen, infolge der großen Gemüts⸗ bewegungen ſichtlich. Seine, ihn häufig beſuchenden, zahlreichen Freunde fanden ihn ſtets in Tränen aufgelöſt. Acht Tage nach dem Tode ſeiner Schweſter Annette, gab Francois Cappé ſeinen Geiſt auf. Die beiden Weſen, die im Leben ſo treu zu einander geſtanden, hat der Tod nun für ewig wieder vereinigt. Coppé iſt in dem kleinen, von einem Gärtchen umgebenen Hauſe in der rue Oudinot geſtorben, das er und ſeine Schweſter nahezu zwanzig Jahre bewohnt haben. Er iſt 66 Jahre alt geworden. Obgleich er ſchon ſeit langer Zeit von einem ſchweren Leiden heimgeſucht war, erwartete man dennoch nicht ein ſo jähes Ende. Der brillante Cauſeur, der geiſt⸗ volle Erzähler iſt in den letzten Jahren recht ſchweigſam gewor⸗ den. Sein letzter Ausgang galt der Abgabe ſeines Votums in der Akademie und es gereicht ihm zu hoher Ehre, daß er, der 2. Seit. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 2. Junf. tive Kandidaten und Redner ihr Herz entdecken und ſich mehr oder minder verklauſuliert zugunſten einer Wahl⸗ reform ausſprechen. Das zeugt doch wohl dafür, daß das Ver⸗ langen nach ſolcher Reform gleichwie die nationalliberalen Forde⸗ rungen auf dem Gebiet der Schule einem Zug der Zeit entſprechen. Zum Schluß fordert das parteiamtliche Organ dann zu regſter Wahlbeteiligung auf. Mann für Mann habe anzutreten. Großes ſtehe auf dem Spiel, für Preußen und durch Preußen für das Reich. Hier liegt der Haſe im Pfeffer. Werden die Wähler ihre Schuldigkeit tun? Die Frage iſt nach den früheren Erfahrungen ſehr ſchwer zu beantworten. Die Beteiligung an den preußiſchen Landtags⸗ wahlen war bisher ungemein ſchlecht, es herrſchte eine Läſſig⸗ keit, die kaum zu überbieten war. Nicht zum wenigſten durch die Schuld des Dreiklaſſenwahlrechts. Nun wird auch dies⸗ mal noch unter demſelben Wahlrecht gewählt. Aber es ſteht mehr auf dem Spiel, als bei ſonſtigen Wahlen. Es gilt, einen Reformlandtag zu wählen, einen Landtag, der ein freieres, gerechteres Wahlrecht ſchafft, um auf dieſem Wege die klerikal⸗ konſervative Uebermacht im Preußenparlament zu beſchränken. Wird dieſes fernere Ziel die Wähler morgen aufrütteln und ſie von der ſüßen Gewohnheit des Zuhauſebleibens abbringen? Werden ſie einſehen, daß ihnen diesmal in beſonders ſtarkem Maße eine Wahlpficht obliegt? Das iſt die Frage. Die ſtarken Worte der Ermahnung, die die liberale Preſſe Preußens an die Wähler richtet, ſcheint darauf zu deuten, daß keineswegs überall das politiſche Gewiſſen hinreichend wach iſt und nicht genügende Scheu vor dem politiſchen Makel der Wahlfaulheit herrſcht. Doch hoffen wir, daß es anders kommt als wir denken. Das Zeutrum— eine Kriegserklärung. Eine rein konfeſſionelle Partei iſt in unſerem paritätiſchen Staat eine Kriegserklärung: dies tref⸗ fende Wort fiel in einer Zentrumsverſammlung in Stolberg bei Aachen aus dem Munde des kathol. Pfarrers Dr. Kaufmann. Daß er dabei das Zentrum nicht als ſolche„rein konfefſionelle“ Partei auffaßte, verſteht ſich am Rande, nur ändert das an der Tatſache, daß das Zentrum ein „rein konfeſſioneller“ Fremdkörper in den deutſchen Parla⸗ menten iſt, nicht das mindeſte. Schon der ehemalige, an⸗ erkannte Führer der katholiſchen Partei in Baden, der frühere Landgerichtspräſident Reinhold Baumſtark, ſchrieb ſeinerzeit in ſeinem Buch„Schickſale eines deutſchen KNatholiken“: „Man muß es der Zentrumspartei geradezu ins Geſicht ſagem, daß ſie unter dem Vorwand einer heidniſchen, diokletia⸗ niſchen Verfolgung, die nie beſtand, und aus Haß ſowohl gegen das proteſtantiſche Preußen als gegen das nicht ihren Wünſchen entſprechende deutſche Reich, das breußiſche und das deutſche Volk bis ganz nahe an den Rand des Bürgerkrieges geführt hat.“ Und Herr Roeren ſagte noch am 21. Oktober 1906, er verſtehe einfach nicht, wie man ſich auf katholiſcher Seite ab ⸗ mühe zu beweiſen, daß das Zentrum keine konfeſſio⸗ nelle Partei ſei. Nun der Beweis iſt auch noch nie ge⸗ glückt. Deſto wertvoller aber iſt das Geſtändnis des Pfarrers Kaufmann, daß eine konfeſſionelle Partei eine permanente Kriegserklärung ſei. Das Zentrum iſt eine ſolche, ſchon bloß durch ſeine Exiſtenz. Die Kampfesweiſe des Zentrums and das Ziel ihrer Agitation erkennt man am beſten nicht aus den großen Blättern dieſer Partei, die auch von den Gegnern geleſen werden und ſich deshalb eines vorſichtigeren Tones befleißigen müſſen, ſondern aus der kleinen Preſſe, die von den Angehörigen anderer Parteien gewöhnlich nichk beachtet wird, aber auf die Zentrumswähler bedeutend größeren Einfluß ausübt, als etwa die„Germania“ oder die „Köln. Volkszeitung“. Da iſt es denn dankenswert, daß der liberale„Bergiſche Türmer“ neuerdings einige Zitate aus der„B. Gladbacher Volks⸗Ztg.“ zuſammenſtellte, die im Wahlkreis Mühlheim⸗Wipperfürth⸗Sieg erſcheint. Das klerikale Blatt hatte bereits in ſeiner Nummer 290, Jahrgang 1907, folgendes geſchrieben: „Katholiken, die dieſe Rede leſen, können auch in der Stich⸗ twahl keinen Nationalltberalen mehr unterſtützen; da iſt uns ein Mann wie Vollmar noch angenehmer als ſolche liberale Männer; das muß man jetzt ſchon offen ausſprechen, damit nicht wieder ein Reichskanzler kommt und das Zentrum an⸗ greift, wenn dieſes das kleinere Uebel wählt. In den Kreiſen eifrige Katholik völlig parteilos dem weltlichen Jean Richepin ſeine Stimme gegeben. Coppé war der Sänger der Dürftigen, der Enterbten. Seine zahlreichen Werke ſind von bleibendem Wert. Neben ſeinen Dramen hat Coppé auch ein neues Genre der Dichtkunſt ge⸗ ſchaffen, das heroiſche Gedicht, in Form des Monologs. Von diefer Gattung iſt ſein„Streik der Schmiede“ in Deutſchland am bekaunteſten. Es bildete lange Zeit das Steckenpferd der be⸗ rühmteſten Rezitatoren. IJn den letzten Jahren hatte ſich ſeine Muſe in ein religiöſes Gewand gehüllt. Seine„Bonne Souffrance“ iſt ein Buch der Zerknirſchung, der Rückkehr zum Glauben. Coppsé beſaß eine echte Dichterſeele, ein Herz voll Güte. Seiner letzten Verfügung gemäß wurden an ſeinem Grabe keine Reden gehalten; doch die Blumenſpenden ließen ſich ſeine Freunde nicht nehmen. Herrliche Kränze von Roſen und Lilien, den Lieblingsblumen des Dichters, ſchmücken das friſche Grab auf dem Friedhofe von Montparnaſſe. Die Beteiligung am Begräb⸗ nis war eine enorme; die Akademie, deren Mitglied er war, war äußerſt zahlreich vertreten. Dem Toten wurde auch die mili⸗ täriſche Ehrenbezeugung zuteil. Buntes Feullleton. — Träume und Verbrechen. Es iſt eine bekannte Tatſache, baß man oft einen ganzen Tag und länger unter der Einwirkung eines Traumes ſteht. Die Wirkung ſolcher Träume kann im wachen Zuſtande lange fortwirken und der Betreffende kann das Geträumte für wirklich erlebt halten. Dies iſt namentlich bei Frauen und Kindern häufig beobachtet worden und hat als ſog. Erinne⸗ rungsfälſchung große kriminaliſtiſche Bedeutung, da ſie oft zu un⸗ twahren Anzeigen ete. führt. So erzählt der bekannte Kriminaliſt Prof. Dr. H. Groß in ſeiner Kriminalpſychologie(F. C. W. Vogel, Leipzig) aus ſeiner Praxis zwei Fälle. Ein achtjähriges Mädchen war mit einem Manne nachmittags Kaſtanien ſuchen gegangen, kam am Abend fröhlich heim, war des andern Tags weinerlich und ge⸗ ſtand unter vielen Tränen, daß es geſtern von dem genannten einen freien Geiſt und der geſamten Zentrumsfraktion hat ſich dieſer Eindruck geltend ge⸗ macht; die Zentrumswähler werden ihn ebenſo haben.“ In der Nummer vom 16. April 1908 heißt es nun: „Wir begrüßen es daher lebhaft, daß man in Oberſchleſien dies allſeitig anerkannt hat und daß ſich Zentrum und Polen ver⸗ ſtändigen.„. Halten wir uns nur immer klar das Ziel vor Augen: Nieder mit dem Liberalismus! Ganz beſonders dem Freiſinn müſſen wir den Großmachtkitzel austreiben: er ſoll keine einzige Stimme vom Zentrum erhalten, ſelbſt wenn lauter Konſervativen oder lauter Sozialdemokraten gewählt werden ſollten.“ Und am 20. Mai 1908 ſchreibt dasſelbe Blatt: „½ Dann wird man auch im Zentrum vor der Stichwahl den Bleiſtift hernehmen und ganz genau rechnen, wie man es anzu⸗ ſtellen hat, um der heutigen Situation ein Ende zu bereiten. Stellt ſich heraus, daß der Sozialdemokrat dann das klei⸗ nere Uebel iſt, ſo wird er eben unterſtützt werden. Man wird nicht mehr ſo ungeſchickt und zimperlich ſein, daß man ein Rechenexempel nicht mehr vechnen wird, weil rote und ſchwarze Zahlen eine Mehrheit ergeben, nachdem rote und blaue wiederholt zu einer Mehrheit ſich verholfen haben. Wir machen kein Hehl mit unſerer Anſchauung, daß wir eim ſolches Verhalten nur in der Not⸗ wehr rechtfertigen und als erlaubt anſehen.“ Kommentar überflüſſig! Die Franzoſen und die Truppen des Sultans Abdul Aſis. Aus Tanger, 25. Mai, wird uns geſchrieben: Die Einzelheiten der Landung der Abdul Aſisſchen Truppen in Saffi werden hier viel kommentiert. Drei franzöſiſche Kriegsſch iffe lagen im Hafen von Saffi, als der franzöſiſche Transportdampfer„Qued Sebou“ mit den Truppen Abdul Aſis an Bord eintraf. Eine Pinaſſe der„Galilse“ lag längs⸗ ſeits zur Ueberwachung der Leichter, die über die eigenartige Ladung nicht wenig erſtaunt waren und vielleicht die Flucht hätten ergreifen wollen. Einmal an Land, wollten ſich die Soldaten natürlich gleich auf die wehrloſe Stadt ſtürzen, und es iſt nur der zufälligen Anweſen⸗ heit des ſpaniſchen Konſuls und ſeinem energiſchen Auftreten zu verdanken, daß es nicht zu Mord und Plünderung kam. Von allen wird das Vorgehen des franzöſiſchen Konſuls auf das ſchärfſte kritiſiert, da er es nicht für nötig hielt die Europäer zu benachrichtigen. Ohne das Dazwiſchentreten des ſpaniſchen Konſuls wären jedenfalls die außerhalb der Stadt wohnenden Europäer in große Gefahr geraten. Deutsehes Reich. — Die Scheckkommiſſion des Reichspoſt⸗ amtes) iſt aus der Schweiz, wo ſie die dortigen Einrich⸗ tungen ſtudiert hat, zurückgekehrt und hat ſich nach der „Nationalztg.“ jetzt nach Wien zu dem gleichen Zwecke be⸗ geben. Sie beſteht aus den Herren: Geh. Oberpoſtrat Aſchen⸗ born, Geh. Poſtrat Wernecke und einer Anzahl Beamter, die für die Leitung der Januar 1909 zu errichtenden Scheck⸗ poſtämter in Ausſicht genommen ſind; desgleichen nimmt der Vorſtand des Rechnungsbureaus des Reichspoſtamtes, Ge⸗ heimer Rechnungsrat Geisler, an den Studienreiſen teil. Die Ausarbeitung einer Dienſtinſtruktion für den Scheckverkehr iſth ſeitens der Kommiſſion bereits in die Wege geleitet. Gleich⸗ zeitig mit derEinrichtung des Poſt⸗Ueberweiſungs⸗ und Scheck⸗ verkehrs im Reichspoſtgebiete wird übrigens vorausſichtlich das Verfahren auf gleicher Grundlage auch in den König⸗ reichen Bayern und Württemberg zur Einführung gelangen. —(Für die wieder eröffnete höhere Poſtlaufbahn) ſind äußerſt zahlreiche Meldungen ein⸗ gegangen. Nach den Erklärungen des Staatsſekretärs des Reichspoſtamtes erfolgt die Annahme von Anwärtern zunächſt noch in beſchränktem Maßſtabe; daher wird ein großer Teil der Geſuche vorausſichtlich abſchlägig beſchieden werden müſſen. —(Fürſtenempfang nach Muſter.) Der Stellungsnahme eines großen Teils der deutſchen Preſſe, welche den Empfang in Berlin einziehender Fürſtlichkeiten am Brandenburger Tor nicht einer Stadt wie Berlin für würdig hält, haben ſich die Stadtväter der Reichs⸗ hauptſtadt auf die Dauer nicht verſchließen können. Sie wollen nunmehr von dem Teppich auf dem Pariſer Platz herunter und in das ihnen gehörige Rathaus. Nach dem Empfang des Königs von Schweden am letzten Sonntag hat Manne vergewaltigt worden ſei. In dem zweiten Falle war in einem Hauſe ein großer Einbruchdiebſtahl verübt worden, der die Hausbewohner in bedeutende Aufregung verſetzt hatte. Am zweiten Tage darauf erzählte die zwölfjährige Tochter des Beſtohlenen mit aller Beſtimmtheit, daß ſie unter den Dieben den Sohn des Nach⸗ barn erkannt habe. In beiden Fällen, die ſich durch zahlreiche ähn⸗ liche vermehren ließen, kam es zu ernſten gerichtlichen Schritten gegen die Verdächtigen, und jedesmal ſtellte es ſich heraus, daß die Kinder die Geſchichten— geträumt hatten. Das Charakteriſtiſche derartiger Anzeigen liegt darin, daß die Kinder ihre Behauptungen micht ſofort, ſondern erſt nach Verlauf einer oder mehrerer Nächte an den Mann bringen.— Welch ſchreckliche Folgen lebhafte, viel⸗ fach ſich wiederholende Träume haben können, zeigt ein von Geheim⸗ rat Näcke in Groß' Archiv mitgeteilter Fall. Ein Armenier tötete auf der Schwelle einer Kirche ſeinen 7 Monate alten Sohn, um ihn Gott als Opfer darzubringen. Vor zwei Jahren, ſo erzählte er, war er ſehr krank geweſen: nichts wollte helfen. Da träumte er, daß ihn Johnnes der Täufer zu Gott führte, der ihm ſagte, er werde geneſon, aber dafür müſſe er ihm ſeinen Sohn, wenn dieſer das Alter von 7 Monaten erreicht habe, opfern. Er verſprach dies, ebenſo auch, die Hälfte ſeines Vermögens den Armen zu geben, was er ſpäter auch tat. Er genas, ſeine Frau gebar ihm einen Sohn, und als dieſer 7 Monate alt war, erinnerte ihn Gott im Traume an ſein Ver⸗ ſprechen. In der Kirche bat der Armenier inbrünſtig zu Gott, ihm das Opfer zu erlaſſen— umſonſt. Darauf tötete er ſein Kind mit dem Meſſer. Dieſe Fälle ſind bei Geſunden ſehr ſelten. Merkwürdig iſt, daß Gott in dem zuletzt erzählten Falle den Mann wieder im Traume an ſein Verſprechen erinnerte und der Mann in wachem Zuſtande glaubte, eine Ablehnung erhalten zu haben. Jedenfalls ſpricht der Fall dafür, daß gewiſſe Erinnerungen aus einem Traume nicht nur als Erlebtes ausgegeben, ſondern auch im Traume wieder auftauchen und weiter ausgeſponnen werden können. — Der Kampf gegen das Trinkgeld. In England wird gegen⸗ wärtig ein energiſcher Feldzug gegen das Trinkgeld geführt, das beſonders in London zu einer wahren Plage geworden iſt. Das ganze Leben in der Oeffentlichkeit iſt durch dieſen Uebelſtand beeinträchtigt, und die Schuld tragen die Amerikaner, die jeden Sommer in Scharen über den Ozean kommen und deren über⸗ triebene Freigebigkeit die Anſprüche außerordentlich in die Höhe geſchraubt hat. In den großen Reſtaurants des Weſtend iſt der engliſchem nämlich eine Konferenz einiger Teilnehmer aus dem Kreſſe der Stadtverordneten ſtattgefunden, in welcher beſchloſſen wurde, demnächſt in der Stadtverordnetenverſammlung einen, Antrag einzubringen, daß nach Berlin kommende Fürſtlich⸗ keiten nicht mehr auf dem Pariſer Platz, ſondern im Rathaus zu empfangen ſeien. Es beſteht kaum ein Zweifel, daß ſich die Stadtverordneten emanzipieren und dieſen Antrag an⸗ nehmen werden, womit ja allerdings immer noch nicht defini⸗ tiv entſchieden iſt, daß ſich die höchſte Stelle dieſem Entſchluß gegenüber geneigt zeigen wird. Wir würden mit dieſer Neuerung lediglich einem Beiſpiel Londons folgen, das ja auch unſeren Kaiſer in eben dieſer Weiſe in der engliſchen Hauptſtadt willkommen hieß. Das Drama der Bürgermeiſterstochter Grete Beier vor Gericht. (Von unſerem Korreſpondenten.) sh. Freiberg i.., 1. Junf. Die Ermordung des Oberingenieurs Preßler durch ſeine Braut, die Bürgermeiſterstochter Grete Beier aus Brand bei Freiberg i. Sa., wird am nächſten Donnerstag und folgende Tage den Hintergrund für die Verhandlung gegen Grete Beier wegen Vergehen gegen§ 218 und ſchweren Diebſtahls vor der hieſigen Strafkammer bilden. Die Mordtat ſelbſt wird noch in dieſem Monat vor dem hieſigen Schwurgericht verhandelt. Die Straftat, um die es ſich im gegenwärtigen Prozeß handelt, ſteht in engem Zuſammenhange mit dem Morde ſelbſt, ſodaß es er⸗ forderlich iſt, die Ereigniſſe kurz zu rekapitulieren um die Anklage zu verſtehen. Ende Mai v. Is. verbreitete ſich in der Hauptſtadt des ſächſiſchen Induſtriereviers Chemnitz wie ein Lauffeuer die Nachricht, daß der am 14. Mai in ſeiner möblierten Wohnung in der Promenadenſtraße tot aufgeſundene 35jährige Oberingenieur Preßler das Opfer eines ganz ungewöhnlichen Verbrechens geworden ſei. Preßler, ein wohlhabender Mann, ſtand damals kurz vor ſeiner Hochzeit mit der 22jährigen Tochter Grete des Bürgermeiſters Beier von Brand und niemand konnte ſich er⸗ klären, weshalb dieſer ruhige und beſonnene Mann Hand an ſich gelegt habe. In dem Nachlaſſe des Verſtorbenen befand ſich ein Teſtament, in dem er ſeine Braut Grete Beier zur Univerſalerbin einſetzte. Gleichzeitig wurde aber auch das Fehlen von ca. 15 000 Mark baren Geldes, die ſich in der Wohnung Preßler's befunden haben mußten, feſtgeſtellt. Der rätſelhafte Todesfall veranlaßte die Polizei zu eingehenden Recherchen und es wurde ermittelt, daß am 30. April bei einer Freiberger Zeitung eine Briefkaſtenanfrage eingegangen ſei, in der ſich der anonyme Anfrager erkundigt, ob ein Bräutigam ſeine Braut durch ein ſogenanntes unfeierliches Teſtament zur Univerſalerbin einſetzen könne und ob dieſes Te⸗ ſtament Gültigkeit beſitze, wenn nach Verwandte, wie Mutter und Geſchwiſter, erbberechtigt ſind. Dieſe Briefkaſtenanfrage rührte von der Grete Beier her. Drei Tage ſpäter erſchien ſie in der Wohnung ihres Bräutigams in Chemnitz und erzählte ihm, daß ſie ihm eine Ueberraſchung vom Jahrmarkt mitgebracht habe. Er müſſe ſich jedoch von ihr die Augen verbinden laſſen und dann den Mund aufmachen. Preßler ging ahnungslos auf den vermeink⸗ lichen Scherz ein, wovauf ſeine Braut einen Revolver hervorzog, ihm dieſen in den Mund ſteckte und losdrückte. Preßler war im Moment tot. Während Preßler glauben gemacht wurde, Grete Beier ſei wahnſinnig in ihn verliebt, unterhielt dieſe mit dem Haufmann Merker aus Dresden ein Verhältnis. Das Pärchen hatte in Brand ein Abſteigequartier gemietet, in das die durchaus harm⸗ los und unauffällig auftretende Grete Beier den Geliebten Merker öfter beſtellte, da ſie in Wirklichkeit ſehr ausſchweifend veranlagt geweſen ſein ſoll. Als ſich die Folgen des Verkehrs bemerkbar machten, ſoll ſich Grete Beier des Verbrechens gegen§ 218 ſchuldig gemacht haben, das den Anlaß zu der jetzigen Anklage gab. Mer⸗ ker, der früher in einem Freiberger Geſchäft kätig war, hatte dort 2000 Mark unterſchlagen. Als er gezwungen wurde, dieſe Summe zu erſetzen, beging Grete Beier das Verbrechen des ſchweren Diebſtahls. In dem Beſitze des Vaters der Grete Beier, des Bürgermeiſters Beier aus Brand, befand ſich ein Sparkaſſen⸗ buch über 4000 Mark des Armenhausverwalters Kröner. Grete Beier hat ſich durch Nachſchlüſſel das Buch zu verſchaffen gewußt und von der Sparkaſſe die 4000 Mark abgehoben, indem ſie ſich als Empfangsberechtigte ausgab und mit dem Namen Erna Vogt geb. Kröner quittierte. Als der Nachlaßpfleger des ermordeten Pveßler der Referendar Preßler, von dieſen Vorgängen Kenntnis erhielt, kam er auf den Gedanken, daß auch bei dem Tode des Oberingenieurs nicht alles mit rechten Dingen zugegangen ſei, und ſo bildet das Strafverfahren des ſchweren Diebſtahls eigentlich die Veranlaſſung, daß gegen Grete Beier das Verfahren wegen Mordes an ihrem Bräutigam eingeleitet wurde. gewöhnliche Satz des Trinkgelds ſchließlich auf 20 Prozent ge⸗ ſtiegen, und jeder Gaſt gilt für einen argen Knauſer, der etwa ein Diner für 80 Mark eingenommen hat und nicht 20 Mark als Trinkgeld auf den Tiſch legt. Man erinnert ſich dabei, daß Eng⸗ land ſchon einmal, im 18. Jahrhundert war es, eine ähnliche Kriſis durchgemacht hat. Damals war der Trinkgelder⸗Unfug ſo ausgeartet, daß ein Mann von mittlerem Vermögen nicht mehr daran denken konnte, eine Einladung zum Sommeraufenthalt bei Freunden anzunehmen, weil dieſer Luxus ihn ruinieren konnte; auch bei der einfachſten Einladung mußte er mit einer erſtaunlich hohen Summe für Trinkgelder rechnen. War die Stunde der Abreiſe gekommen, ſo ſah der Gaſt in der Halle des Hauſes alle Bedienſteten vor ſich aufmarſchieren. Der eine reichte ihm den Hut, ein zweiter die Handſchuhe, ein dritter den Stock, ein vierter den Mantel, und ſo ging es fort, und jeder erwartete wenigſtens eine Guinee als Lohn für ſeine Mühe. Man erzählt, das ein vornehmer Herr, der auf dieſe Weiſe„bedient“ worden war, merkte, daß er auch nicht einen Schilling mehr in der Taſche hatte, als er zu dem letzten Lakaien kam, der ihm mit er⸗ wartungsvoller Miene ſeine Handſchuhe darbot. So machte er denn mit der Hand ein abwehrendes Zeichen und ſagte mit freundlichem Lächeln:„Sie können ſie behalten, ſie ſind keine Guinee mehr wert.“ 5 — Engliſche Ariſtokratinnen in der Induſtrie. Immer wieder hört man, daß ſich Damen aus der engliſchen Geſellſchaft ge⸗ ſchäftlich betätigen. So hat jetzt die Gräfin Molesworth ſich auf die Jamfabrikation geworfen. Da ihre ſelbſthergeſtellten Kon⸗ fituren von Freunden und Bekannten immer gern gegeſſen wur⸗ den, ſo kam ſie auf den Einfall, ihre Geſchicklichkeit geſchaftlich auszunutzen. In einem zu ihrem Gute gehörigen Braußguſe arbeitete eine ganze Anzahl von Damen unter ihrer Anleitung, und alljährlich ſchickt ſie 2000 Pfund Jam in die Welt. Eine andere Dame, Gräfin Ruſſell, betreibt auf ihrer Farm Ge⸗ flügelzucht in größerem Maßſtabe, und ihr Unternehmen geht ſo gut, daß ſie demnächſt in Weſtend einen Laden für den Ver⸗ kauf der Eier eröffnen will. Ihr Eifer für ihren Beruf iſt ſo groß, daß ſie ſich kürzlich bei einer Ueberſchwemmung nicht ſcheute. in Waſſerſtiefeln auf ihrem Gute umherzulaufen, um den ge⸗ fährdeten Tieren zu Hilfe zu kommen. „ TFFFFFCCCTCCCCCCC eeeeeeeeeeee N eeee Mannheim, 2. Junt. 5 General⸗Auzeiger.(Abendblatt). 3. Seite. en, riger Berühmtheit gelangten Familie Beier gruppieren, ſind zahl⸗ ch⸗ reiche. Der Bürgermeiſter Beier war früher ein armer Berg⸗ us mann, hinterließ aber bei ſeinem Tode ein Vermögen von 60 000 ich Mark. Wie er dies fertig gebracht, iſt nie klargeſtellt worden, da durch ſeinen Tod die anhängig gemachten Strafverfahren nicht durchgeführt wurden. Der Kaufmann Merker, der Geliebte der Grete Beier, iſt wegen Unterſchlagung zu zwei Jahren Gefängnis verurbeilt worden. Die Mutter der Grete Beier ſtand d. J. bor j0 bder hieſigen Strafkammer, um ſich wegen Verleitung zum Mein⸗ eide in der oben mitgeteilten Sparkaſſenbuchaffäre zu verant⸗ worten. Sie wurde zu zwei Jahren Gefängnis und 5 Jahren Ehrverluſt perurteilt. Ebenſo ſind die Frauen, die Grele 75 bei ihren Zuſammenkünften mit ihrem Geliebten in Brand Ab⸗ ſteigequartier gewährten, wegen Kuppelei bereits verurteilt. Die Strafkammerperhandlungen am Donnerstag und Freitag und die + pätere Schwurgerichtsverhandlung werden dann den Schlußakt bilden. Wir werden über die Verhandlungen bexichten. 5*1 ine 54 1 Aus Stadt und Land. de* Maunheim, 2. Juni 1908. ben Befördert wurden die Betriebsaſſiſtenten Peter Woer⸗ zen lein in Lauda und Hermann Waldvogel in Bruchſal zu 5 Betriebsſekretären. dle* Die Sammlung für das Kußmaul⸗Denkmal hat der eht.„Deutſchen Mediziniſchen Wochenſchrift“ zufolge bisher die er. Summe von 14500 Mark ergeben. 00 3* Die erſte Jahrt eines Perſonendampfers von Straßburg adt! bis Baſel. Von Straßburg bis Baſel und darüber hinaus bis die nach Rheinfelden iſt in den drei letzten Tagen der vergangenen in Woche ein größerer Perſonendampfer rheinaufwärts gefahren. eur Es war der Dampfer„Chriſt. Mußmacher“ von der Köln⸗ n8 Mühlheimer Dampfſchiffahrts⸗Aktiengeſellſchaft, der mit einer als Anzahl geladener Gäſte am Donnerstag früh 8 Uhr in Straß⸗ des burg abfuhr und abends 7 Uhr bei Breiſach vor Anker ging. er- Eine größere Stockung erlitt die Fahrt bei der Kehler Brſicke. ſi 4 Die an dieſer Brücke angebrachte Laufſchiene verhinderte die ein, Durchfahrt, ſodaß der Oberbau des Schiffes teilweiſe abmon⸗ bin tlert werden nußte, was einen Aufenthalt von drei Stynden 900 veranlaßte, Sonſt ging die Fahrt an dieſem Tage wie auch am den folgenden glatt von ſtatten. Der Dampfer traf am Freitag um Fte?%½% Uhr nachmittags in Baſel ein und wurde dort von einer daß großen Menſchenmenge mit Jubel begrüßt. Er legte durch⸗ age 1 trotz der ſtarken Strömung 9 Kilometer in der Stunde ob zuxück. hes* Der deutſche Bankbeamten⸗Verein, Zweigverein Mann⸗ Te⸗ heim⸗Ludwigshafen, welcher die dienſtfreien Samstag⸗Nachmittage ind ſeiner Mitglieder häufig zu Beſichtigungen indu⸗ rte ſtriellerf Etabliſſements benützt, hat am letzten Sams⸗ der! tag, von einer freundlichen Exlaubnis der Direktion der daß Brauereigeſellſchaft Eichbaum Gebrauch machend, den Er Brauerei⸗Anlagen gengunter Firma einen Beſuch abgeſtattet, Die den Teilnehmer dieſer Exkurſion haben, um das Reſumee vorweg eu nt. nehmen, gllen Grund, von dem Gebotenen vollauf befriedigt zu og, ſein, da die Eichbaumbrauerei unſtreitig in der Lage iſt, durch im muſtergiltige Einrichtungen, moderne, die menſchliche Arbeits⸗ kraft exſezende und übertreffende Maſchinenanlagen das In⸗ ſei eſſe des Beſuchers zu wecken und weil ſie ſich angelegen ſein lſeß, durch eine ebenſo ent nkommende wie durchaus ſachkun⸗ digs Führung den Herſt prozeß des Bieres in anſchau⸗ lih ie zzn erläutern. Es würde zu weit führen, auf alle 5 Gfee des lehrreichen Rundganges an dieſer Stelle ein⸗ ker zugehen, doch muß noch erwähnt werden, daß u. a. das Sudhaus agt mit ſeinen blitzblanken Keſſeln, die Eisfabrikatſon, die finn⸗ dar reichen Flaſchenputz⸗ und Füllmaſchinen und nicht zuletzt die aus⸗ dig gedehnten Lagerkeller die Aufmerkſamkeit des Laien in ganz 55 beſonderem Maße feſſelten. Zum Schluß beehrte Herr Direktor ort Hofmann die Beſucher mik einer liebenswürdigen Einladung md zu einer Koſtprobe, welche mit beſtem Dauke gerne dazu benützt ren wurde, ſich an der geeigneten Stelle über die Qualität des Eich⸗ des baumbräus ein ſehr günſtiges Urteil zu bilden. en⸗* Pogeſenklub, Sektion Maunheim. Am Pfingſtſonntag und ete Montag,(7. und 8. Juni), unternimmt die hieſige Sektion des ußtlt Vogeſenklubs ihre erſte diesjährige Vogeſenwanderung ſich und zwar in die Mittelvogeſen. Abfahrt Mannheim 4 Uhr 12 ogl Minuten vormittags über Raſtatt, Röſchwoog nach Zabern; An⸗ ten kunft 8 Uhr 47 Minuten. Nach Einnahme eines kleinen Früöß⸗ nis ſtücks im Bahnhof⸗Hotel dortſelbſt beginnt der Aufſtieg nach dem besNHN romantiſch gelegenen Ueberreſte eines ehemaligen Biſchofſitzes, ſei,[der Ruine„Hohbarr“(458 Meter). Von hier führt die Wan⸗ ich derung über den Geißfelſen(616 Meter) nach dem an Alter⸗ zen tümer, wie an einer herrlichen Gebirgsnatur ſo reichen Stückchen Erde, dem„Dapsburger Land“, um in der reizenden, gern be⸗ luchten Sommerfriſche Wangenburg zu enden. In der Frühe Je 1 des 8. Juni werden die hohen Felſen des Schneeberges 916 Mtr⸗, va welcher eine umfangreiche Ausſicht auf das Elſaß, die Lothringif he und Rheinebene gewährt, erklommen und der Marſch nach dem 9⸗ Arſtein(941 Meter) fortgeſetzt. Im nahen Forſthauſe Heuaſt che Rendezvous mit der Sektion Saarburg⸗Alberſchweiler. Vo 10 hier aus führt der Weg zum Mutigfelſen(1009 Meter), einem hr zerklüfteten Fels, der eine ſelten ſchöne Ausſicht auf das geſamte alt Breuſchtal, die umliegenden Gipfel wie Donon und Großmann en und die lothringiſchen Seen bietet. Der höchſte Punkt der ganzen 52 Wanderung iſt erreicht und nach kaum ½ Stunden ſteht man vor 75 einem impoſanten Naturdenkmal, dem Türgeſtell, einer rieſigen 8 f Felsmaſſe von merkwürdiger Form. Die intereſſanteſten und ſchönſten Punkte der Tour ſind damit berührt und in etwas%½ ick, Stunden iſt der Endpunkt, das liebliche Urmatt erreicht. Von 15 hier Abfahrt üher Straßburg⸗Appenweier, Ankunft Manaheim 15 12 Uhr 58 nachts. Gäſte, auch Damen ſind zur Tour will⸗ 5 kommen. Anmeldungen für Nachtquartier in Wangenburg nimmt he Herr Jerd. Rehfus, B 1. 6. entgegen. 5 25* Ringkämpfe im Apollotheater. Der erſte Kampf wurde 70 geſtern ausgefochten zwiſchen Morriſſon⸗England und Ofto it Meyer⸗Ludwigshafen. Trotzdem der Ludwigshafener ſich wacker ne bverteidigte, konnte er gegen den baumſtarken Englüänder nicht aufkommen. Morriſſon ſiegte durch Abfangen einer Piroueite er in 8 Minuten. Der Indier Kahoutah erlitt ſeine erſte Nieder⸗ 575 lage im Kampf gegen Siegfried. Nur mit Aufbietung aller 1f HKraft gelang es dem deutſchen Meiſter, den äußerſt gewandten Indier in der 17. Minute durch einen Halbnelſongriff zu be⸗ „ ſiegen. Unentſchieden endete das Treffen zwiſchen Bernard ch le Bouche r⸗Belgien und Milo⸗Italien. In dieſem Nampf bekam man alle Griffe und Paraden der griechiſch⸗römiſchen d,, Schule zu ſehen. Kaum verfxochte das Auge die blitzſchnellen Be⸗ 25 wegungen der beiden vorzüglichen Ringer zu verfolgen. Boucher 15 hakte natürlich am meiſter Beifall, da er der kleinere und leich⸗ 0. tere iſt. Trotzdem gebührt auch dem Italiener alles Lob und die 155 Demonſtrationen des Publikums gegen ihn waren abſolut unde⸗ 0 rechtigt.— Heute abend ſtehen drei intereſſante Kämpfe bevor, 5 welche nicht verfehlen werden, das größte Intereſſe zu excegen. 85 Es ringen: Der Italiener Milo gegen den Ungarn Karoly, Siegfried gegen den Italiener Bouchioni, welche bis jeßzt unbeſiegt ſind. Außerdem wird heute der Entſcheidungskampf TCarlos⸗Katoutah ausgefochten. Die Straffälle, die ſich um die durch die Mordaffäre zu trau-⸗ den hochintereſſanten Ringkämpfen vorangeht, hat Monatswechſel eine Erneuerung erfahren. Es ſind wieder durch⸗ weg exquiſite Kräfte, die man zu ſehen bekommt. An erſter Stelle rangiert Landoris Porzellan⸗Imitation, ein: Serie lebender Bilder, die das Entzücken eines jeden Kunſt⸗ freundes erregen müſſen, weil die Imitationen tatſächlich das Vollendetſte auf dieſem Gebiete ſind. Die ganze Kompoſition der Bilder, die einen geläuterten künſtleriſchen Geſchmack ver⸗ rät, muß in den Glauben verſetzen, daß man lebensgroße Meiß ner oder Delfter Kunſtwerke vor ſich hat. Es wäre ungerecht, wenn wir eine Nummer der Bilderſerie beſonders unterſtreichen woll⸗ ten, weil jedes Bild gleichwertig iſt. Der Applaus des Publikums wurde von Bild zu Bild wärmer und gipfelte, als ſich der Vor⸗ hang vor dem letzten Bilde, der prachtvollen Darſtellung einer Uhr der Kgl. Porzellanmanufaktur Berlin ſchloß, in Berfalls⸗ ſalven, die an Intenſität und Lebhaftigkeit nichts zu wünſchen übrig ließen. Viel Heiterkeit weiß der ventriliguiſtiſche Humorift und Satyriker Paul Rochelli zu erzeugen. Der lleine, drollige und ſchlagfertige Witzbold, der dem Künſtler auf dem Schoße hockt, weiß aber auch ſo gmüſant zu plaudern, daß man ganz vergißt, daß man eine Puppe vor ſich hat. Das Exzentrik⸗ genre iſt ſchon ſo oft durch erſtklaſſige Kräfte hier vertreten ge⸗ weſen, daß man ſich ſagt, auf dieſem Gebiete kann doch unmög⸗ lich noch etwas Neues geboten werden. Die Exzentriker Jeſter und Jocker haben das ſcheinbar Unmögliche möglich gemachi. Man bekommt bei dieſer Nummer Tricks zu ſehen, die in ihrer Art völlig neu ſind. Namentlich die Akrobatik des Paares iſt ganz hervorragend. Als Handakrobaten debutierten die drei Fillians, Mannheimer. Es handelte ſich geſtern um eine „Uraufführung“, die den günſtigſten Eindruck hinterließ, da das Trio mit Tricks aufwaxtete, die die Gewähr dafür bieten, daß die Nummer hald zu den erſtklaſſigen zählen wird. Die Grund⸗ lage dazu iſt zweifellos vorhanden. Was an der Zuſammen⸗ arbeit und an der Form noch fehlt, wird durch die Praxis er⸗ gänzt. Der Soubrette Martha Winterfeld gebührt eigent⸗ lich die Bezeichnung Vortragskünſtlerin, denn ſpeziell ihre Vor⸗ tragsweiſe verhilft ihrem Repertoire, das Heiteres und Genſtes in gleicher Güte bringt, zu dem tiefgehenden Eindruck, den ihr geſtriges Debüt hinterließ. * Pfingſt⸗Sängerreiſe der Maunheimer erhalle unternimmt Pfingſt⸗Samstag, S, Montag und ienstag eine Bodenſeereiſe. Das Programr iſt folgendes; J. TDag, Samstag, den 6. Juni 1908: Mittags 2 Uhr 11 Abfahrt nach Radolfzell. 7 Uhr 50 Ankunft dortfelbſt und Beziehen des Hotels„Schiff“!. 8 Uhr 30 gemeinſchaftliches Souper daſelbſt. 10 Uhr Bankett im„Scheffelſaal“ der Brauerei„Hölle“.— II. Tag(Pfingſtſonntag): Morgens 6 Uhr 15 Frühſtück im Hotel „Schiff“. 7 Uhr Abfahrt per Vahn nach Ueberlingen. 7 Uhr 42 Ankunft dortſelbſt. Hierguf Beſichtigung des Schloßgartens ſopie des Bodenſeegeſtades. 8 Uhr 45 Abzfahrt per Dampfboot nach der Inſel Mainau zur Beſichtigung des Schloſſes und der Paxkanlagen. 11 Uhr Abmarſch nach Staad(1 Stunde). 12 Uhr 30 gemein⸗ ſchaftliches Diner im Gaſthaus„zum Schiff“ in Stagd. 2 Uhr 30 Beſteigen des Ausſichtsturmes, woſelbſt man ein wunderbares Alpen⸗ panorama vor ſich hat. 4 Uhr 30 Abfahrt per Schiff mit Umſteigen in Meersburg nach Lindau. 7 Uhr 25 Ankunft in Lindau und Be⸗ ziehung des Hotels„Krone“. 8 Uhr 30 gemeinſchaftliches Souper im Hotel„Krone“. Nach dem Souper gemütliches Zuſammenſein mit dem Bruderverein in Lindau.— III. Tag(Pfingſtmontag): 7 Uhr Frühſtück. 7 Uhr 80 Beſichtigung des Muſeums und au⸗ ſchließend Spaziergänge im Hafen und ſonſtigen Anlagen. 11 Uhr gemeinſchaftliches Dinex im Hotel„Krone, 12 Uhr 40 Abfahrt Süngerhalle. Die per Dampfbost nach Bregeng. 1 Uhr 5. Ankunft dortſelhſt und ſo⸗ fortiger Abmarſch nach dem Gebhardsberg(1 Stunde) zur VBe⸗ ſichtigung des Alpen⸗ und Vodeuſeepanoramas. 4 Uhr 30 Abfahrt pex Schnelldampfer nach Konſtanz. 7 Uhr 10„Ankunft dortſelbſt und Beziehen des„Seehotels“. 8 Uhr 30 gemeinſchaftliches Souper auf der Texraſſe dieſes Hotels. Nach aufgehobener Tafel Lieder⸗ vorträge.— IV. Tag(Dienstag): 7 Uhr morgens Frühſtück. 7 Uhr 30 Beſichtigung Lon Konſtanz und Kreuzlingen. 10 Uhr 30 gemeinſchaftliches Diner im Hotel„Schönebeck“ in Konſtanz. 11 Uhr 35 Abfahrt per Dampfer durch den Unterſee und Ahein nach Schaffhauſen, 2 Uhr 50 Ankunft daſelbſt. Alsdann Beſich⸗ tigung des Rheinfalles, des Schloſſes Lauffen und des Schlößchen⸗ Wörth. 5 Uhr Stärkung zur Heimreiſe im Reſtaurant„Thier⸗ garten“ in Schaffhauſen. 7 Uhr 20 Abfahrt in Schaffhauſen. 12 Uhr 58 nachts Ankunft in Mannheim. Die gewählte Tour iſt keine beſonders anſtrengende, jedoch ſehr lohnende. An der Sänger⸗ reiſe dürfen ſich nur Sängerhallianer beteiligon. Die Beteiligung iſt eine ſtarke. Die Arrangierung wird dadurch an Reizen erhöht, da ſoiwohl in Radolfzell, Lindau und Konſtanz mit erſtklaſſigen Geſangvereinen Bande der Freundſchaft geknüpft begw. befeſtigt werden. Mit Beſtimmtheit iſt zu erwarten, daß die Sängerhallianer mit Rückſicht auf die getroffenen Arrangements hochbefriedigt zurück⸗ kehren. * Verein der bildenden Künſtler und Kunſtfreunde Mann⸗ heim. Wie bereits im Anzeigenteil dieſer Zeitung bekannt ge⸗ geben wurde, findet bei günſtiger Witterung allwöchentlich Mitt⸗ wochs ein gemeinfſamer Skizzierausflug ſtatt, woran ſich die Mitglieder und Freunde des Vereins beteiligen wollen. Programm und Abfahrtszeit ſind in der Hermann ſchen Buchhandlung, O 3, 6, zu erfragen. Sport. Mannheimer Fußballklub Viktoria 1897. Am vergangenen Sonntag fand das Retourſpiel zwiſchen Viktorig und Pfalz Lud⸗ wigshafen auf dem Viktoriaſportplatz ſtatt, wobei Viktoria mit 10.1 als Sieger hervorging. Pfalz kam ſehr ſelten aus ſeiner Spielhälfte heraus bis auf einzelne Vorſtöße, die jedoch meiſtens an der Verteidigung Viktorias ſcheiterten. Das Spiel wurde ehr fair durchgeführt und machte Pfalz in der zweiten Hölfte keine größere Anſtrengungen. da ſie die Ueberlegenheit Viktorias ſebſt einſah. Von Intereſſe wird es ſein, wie Viktoria am Pfingſt⸗ montag gegen Leipzig abſchneidet, da Viktoria gegenwärtig ſeine beſten Spieler ſtellt und das heutige Reſultat die hohe Klaſſe am deutlichſten beweiſt. Der Karlsruher Fußballverein J ſpielte geſtern auf ſeinem Platze gegen die Maunheimer Fußballgeſellſchaft 1896 und exrang bei überlegenem Spiel mit 5i0 Toren den Sieg. ..0. Der ausgezeichnete ilalieniſche Automobilrennfahrer Cedrino iſt bei einem Wettrennen auf der Automobilrennbahn von Pimlico in Amerika ums Leben gekommen. Cedrino juhr in einem 100 Km.⸗Tempo durch die Kurven als plötzlich ein Reifen platzte und der Wagen die Kurve hinabſtürzte. Der Jahrer wurde in weitem Bogen aus dem Wagen geſchlendert und mit zerbrochenem Genick vom Zement getragen. Cedrino hat ſeine großen Erfolge hauptſächlich in den Vexeinigten Staaten er⸗ rungen, wo ex in Dienſten Vanderbilts ſtand. Er gewann unter anderm ſämtliche Hauptkonkurrenzen des diesjährigen Florida⸗ meetings. Theater, Kunſt Klapierboxträge in Paul Stoges Konſerpatorium. Die all⸗ unnd Miſſenſchaft. wöchentlich ein⸗ bis zweimal abgehaltenen Klapiervorträge der Schüler und Schülerinnen des Konſervatoriums hatten mit dem letzten, am 31. Mai die Zabl 21 erreicht. Eine Fülle der Arbeit * Apollolheater. Der Spezialſtätenteſl der im Apollotheater ſeitens des Lehrers mußte es erfordert haben, das alles heraus⸗ mit dem Ziegelreihe aus dem Dach hinausgeſchlagen wurde Vermutlich remnmbaren zubringen, was geleiſtet wurde, aber dafür entſchädigt der durch⸗ gängig gute Erfolg. Beſonders deutlich zeigte ſich dieſer, wo er am ſicherſten feſtzuſtellen iſt, bei einzelnen Schülern, die in eigem abſehbaren Zeitraum ſich hören laſſen konnten, ſo bei Frl. Marie Sexauer(Weinheim), die noch vor einigen Monaten ein zlem⸗ lich harmloſes Programm ſpielte, und dann mit ihrer zweiten Klaviermatinee, die u. a. Beethovens G⸗dur Konzert, Chopins D⸗dur Nocturne und As⸗dur Polonaiſe und Liſzt's Phantaſie über Ungariſche Weiſen enthielt, durch die ſorgfältige kechniſche und muſikaliſche Ausarbeitung der einzelnen Nummern, eine ſchon ziemlich entwickelte Stilunterſcheidung und klangvollen Anſchlag zu überraſchen. Das gleiche gilt von Frl. Eliſabeth Moll, die in Beethopens G⸗dur und Chopins G⸗moll Konzert, Liſzts Pe⸗ trareg⸗Sonett und Les Preludes(für 2 Klabiere) durch feinen muſikaliſchen Vortrag, Weichheit und Ausdrücksfähigkeit des An⸗ ſchlages und weit geförderte Technik zu feſſeln wußte, Die in⸗ tereſſanten Programmzuſammenſtellungen— klaſſiſchen Meiſtern wie Bach, Beethoven, Mozart, Chopin, Liſzt und Brahms un letzthin dem als Klavierkomponiſten zu Unrecht etwas vernach⸗ läffigten Karl Reinecke gewidmete Abende wechſelten mit ſolchen, denen ein gemiſchtes, aber nach einheitlichen hiſtoriſchen und ſtiliſtiſchen Geſichtspunkten geordnetes Programm zu Grunde lag — bieten den Schülern große Anregungen, und gerade der Vor⸗ teil, auf dieſem Wege die Klapierlfteratur in weiſem Umfange, mit Einführung in die ſtiliſtiſchen und hiſtoriſchen Eigentümlich⸗ keiten kennen zu lernen, iſt für die muſikgliſche Entwicklung hoch anzuſchlagen, Ein friſches Leben ging durch alle dieſe 1 führungen, das von der oft gerügten Konſerpatoriumstrocken heſt ſich vorteilhaft unterſchied. E Die Frequenz der Techniſchen Hochſchule in Kaxlsruhe be⸗ trägt im laufenden Sommerſemeſter 1185 Studierende, 9 Hoſpitanten und 68 Teilnehmer an einzelnen Vorleſungen, gegen 1245 Studierende, 43 Hoſpitanten und 82 Teilnehmer im porigen Sommer. Max Neger wurde dom Großherzog von Heſſen anläßlich ſeiner Mitwirkung beim Kammermuſikfeſt der Orden für Kunſt und Wiſfenſchaft berliehen. Das Kölner Stadtthegter beſchließt heute, am 2. Juni, ſeine Winter⸗Spielzeit mit einer Tannhäuſer⸗Aufführung zu Gunſten des Chor⸗ und Vallettperſonals. 8 Die einſt ſo gefeierte Tragödin Anng Haperland iſt in Dresden, wo ſie ſeit Jahren in ſtiller Zurückgezogenheit lebte, geſtorben. 2 Der Weimarer Orgelvirtnoſe Wilhelm Gottſchalg(geboren 1827), einer der letzten Freunde Liſztis und Wagner's, iſt in Weimar geſtorben. In ſeinem Nachlaß befinden ſich zahlreiche Manpſkripte und Briefe herporragender Muſiker des 19. Jahr⸗ hunderts. Die Deutſche Schillerſtiftung verſendet ihren 48. Jahres⸗ bericht. Die Geſamtſumme der Ausgaben betrug 51.157 Maxk. Davon entfielen auf lebenslängliche Penſionen 12 850 Mark, auf vorübergehende Penſionen 31325 Mark und einmalige Be⸗ willigungen 12 892 Mark. Ein Kronprinz Rudolf⸗Denkmal, Man ſchreiht der„Inf.“ aus Wien: Ver nicht allzu langer Zeit wurde in Ungarn eine umfangreiche Sammlung eingeleilet, üm dem Kronprinzen Rudolf ein Nationaldenkmal in Budapeſt aufzuſtellen. Die Modellierung wurde von dem Bildhauer Nikolaus Ligeti vorgenommen. Das Modell iſt bereits in Erz gegoſſen und auch die Fundamentierun beendet. Mit Rückſicht darauf, daß die materiellen Mittel zu Errichtung des Denkmals aus allen Schichten der ungariſch Nation zuſammengetragen worden ſind, wird die Enthüllung im Herbſt ſtattfünden, üm den Vertretern aller Telle des Gelegenheit zu geben, der Feſer beiwohnen zu können. Kronpr Rudolf ſelbſt war kein beſonderer Freund von Denkmälern uz hat ſich, wie gus ſeiien Aeußerungen hervorgeht, auch niema eins gewünſcht. Dies dürfte eines der hauptſächlichſten Gründ dafüür ſein, daß man ihm bisher in der öſterreichiſchen Reich hülfte noch kein würdiges Denkmal geſetzt hat, Die Leiche Emil Zolas wird in der Nacht vom 3. zum 4. Jun bom Friedhof Montmartre nach dem Pantheon ibergeſiſek An dem Sarkophage Zolas im Pantheon werden ſeine intimſten Freunde, darunter der Komponiſt Bruneau, der Dichter Mirbegu und Alfred Dreyfus, die Ehrenwache halten. Aus dem Großherzogtum. oc. Karlsruhe, 1. Junj. Die ſtädt. Gewerbeſchule wird 190809 von 1690 Schülern beſucht gegen 1602 im Vorjahre. Unter den 1606 Pflichtſchülern befinden ſich 220 weihliche Lehr⸗ linge.— An der hieſigen Volksſchule haben ſich 33 Schüler⸗ ſpielabteilungen, 21 Knaben⸗ und 12 Mädchenabteilungen gebildet. Mit der Spielzeit wurde am 25. Mai begonnen. J Karlsruhe, 1. Juni.(Von unſerem Harlsruher Bu⸗ reau.)] Das ſtädtiſche ſtatiſtiſche Amt zeigt an, daß die fort⸗ geſchriebene Zahl der hieſigen Einwohner am., ds. Mts. 126 739 betragen hal.— Die Verwaltung der Stelle des Vor ſtandes des ſtädtiſchen ſtatiſtiſchen Amtes iſt Herrn Dr Otto Berendt, wiſſenſchaftlichem Aſſiſtenten beim ſtatiſtiſch Amt der Stadt Hamburg, fürſorglich übertragen worden.— De Mitgliedern der freiwilligen Feuerwehr, Schloſſe meiſter Albert Fiſcher, Schreiner Maxtin Leonhard Klaſſe und Ferdinand Zimmermann, welche bei dem unlängſt in de Druckerei des„Badiſchen Landesboten“ ausgebrochenen Schaden⸗ feuer durch ihr mutiges und aufopferndes Verhalten ein Men⸗ ſchenleben gerettet haben und die hierwegen durch Ve leihung der ſilbernen Rettungsmedaille bezw. durch eine öffenkli Belobung ausgezeichnet worden ſind, hat der Stadtrat auch namens der Stadtgemeinde Dank und Anerkennung ausgeſprochen — Die Hauptverſammlung des Badiſchen Lehrerinnen vereins wird Montag, den 29. Juni d. Is. in der hieſigen Feſthalle abgehalten werden, ferner findet am 11., 12, und 18. Juli ds. Js. der Delegiertentag der Neinigungs⸗Inſtituts⸗ Unternehmer Deutſchlands und der Schweiz ſtatt * Ettlingen, 1. Juni. Die Albtalbahngeſell⸗ ſchaft hat lt.„Bd. Ldem.“ eine Vergrößerung ihrer Kraftzentrale in Ausſicht genommen. Im Anſehluß hieran wird der bisherige Dampfbetrieb nach Pforzheim und Herrenalb in elektriſchen Betrieb umgewandelt werden. Die Aenderung ſoll derart be⸗ ſchleunigt werden, daß vorausſichtlich im Spätjahr ſchon die ge⸗ ſamten Strecken elektriſch befahren werden. Nach Hexrenalb ſoll gleichzeitig der 1 Stundenverkehr eingeführt werden, * Ruſt(A. Ettenheim), 1. Juni. Nun iſt auch ein dritter Bruder der beiden Söhne des Landwirts Matern Schwarz, die ihren alten Vater durch grauſame Mißhandlungen getötet haben ſollen, verhaftet worden, da der Verdacht vorliegt, daß auch er in die traurige Angelegenheit verwickelt iſt. Achern, 1. Juni. In dem Herrn Buchdruckexeibeſitze Jundt⸗Emmendingen gehörigen Hauſe entſtand heute nacht Exploſion. Die Detonation war ſo ſtaxk, daß die ganze Nach⸗ barſchaft aus dem Schlafe geweckt wurde. Aus einem ſchrugen bald daxauf die Flammen empor, doch konnie das raſch gelöſcht werden. Die Exploſien war ſo ſtaxk, daß ein die Exploſion von einer Flaſche aus, die einen abaren Stof ung gebra enkhielt und die auf irgend eine Weiſe zur Entzünd 4. Seite⸗ General⸗Auzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 2. Juni. ſtwurde. Da die betr. Flaſche, deren Scherben gefunden wurden, vermutlich von fremder Hand in den bekr. Raum gebracht wurden, ſcheint, lt.„Ach. Nachr.“, Brandſtiftung nicht ausgeſchloſſen. * Konſtanz, 1. Juni. Heute nacht brannte das 2ftöckige, am Rhein unterhalb des Schlachthauſes gelegene Kunſtſteingeſchäft von Reger u. Zimmerer, Tulengaſſe 5, bis auf den Grund nieder. Der Geſamtſchaden wird auf etwa 8000 M. angegeben. Nach Lage der Umſtände kann es ſich nur um Brandſtiftung handeln, und zwar dürfte man es mit dem gleichen Täter zu tun haben, der ſchon ſeit Jahren in dieſer Gegend der Stadt ſein Unweſen treibt. Pfalz, Heſſen und Umgebung. Frankenthal, 1. Juni. Der im proteſtantiſchen Pfarr⸗ Hauſe in Oppau an der Lepra erkrankte Schwager des Pfarrers, eim in den dreißiger Jahren ſtehender Mann namens Keef, iſt auf Veranlaſſung des Kgl. Bezirksamtes noch geſtern Abend in die hieſige Kreis⸗Krauken⸗ und Pflegeanſtalt eingeliefert worden. Vorher ſind Vorkehrungen getroffen worden, um jede direkte oder indirekte Berührung des Eingelieferten mit den in der Anſtalt unter⸗ gebrachten Kranken und Pfleglingen unmöglich zu machen. Er iſt in einer iſolierten Varacke untergebracht. Der Aufenthalt Keefs in der hieſigen Anſtalt wird übrigens nur wenige Tage währen, da er ſchon in den nächſten Tagen von einem Anſtaltsarzt und einem Anſtalts⸗ wärter in einem beſonderen Eiſenbahmpvagen nach Memel verbracht und in die in der dortigen Gegend befindliche Lepra⸗Station ein⸗ geliefert werden wird. Sehr unangenehm iſt die Sache für den Oppauer Pfarrer und ſeine Angehörigen. Nachdem ſeit der Rückkehr Keefs von Braſilien und ſeiner Berührung mit Lepra⸗Kranken 7 Fahre vergangen waren, und von vornherein die Ergebniſſe der auf behördliche Anordnung ſtattgehabten mehrjährigen Beobachtung eine Anſteckung als ausgeſchloſſen erſcheinen ließen, war im Ver⸗ kehr mit Keef keine beſondere Zurückhaltung beobachtet worden. Da nun aber das Reichsgeſetz zur Bekämpfung gemeingefährlicher Krankheiten beſtimmt, daß ſämtliche Angehörige eines Leprakranken, umit denen dieſer in Berührung gekommen iſt, unter Beobachtung geſtellt bezw. iſoliert werden müſſen, ſo muß jetzt das Bezirksamt Frankenthal entſcheiden, was gegenüber den Bewohnern des Oppauer Pferrrhauſes geſchehen ſoll. In der Gemeinde Oppau ſelbſt hat dieſer Fall begreifliche Aufregung hervorgerufen. 5 § Neuſtadt a.., 1. Juni. Das einzigartige Schauſpiel einer Höhen⸗ und Villenbeleuchtung dahier wird in dieſem Jahre zum erſten Male am Donnerstag, den 2. Juli a. c. in Szene geſetzt. Vereine und Ausflügler ſeien jetzt ſchon auf dieſe Gelegenheit aufmerkſam gemacht. 7 Nachtrag zum lokalen Teil. Der Liebesroman Fürſtenberg⸗Koczian. Prinzeſſin Amelie von Fürſtenberg ſoll geſtern mit ihrem Bräutigam in Karls⸗ ruhe geweſen ſein und eine Beſprechung mit ihren drei Brüdern gebabt haben. 0 8 —eeerees deee, Von Tag zu Tag. — Automobil-unglück. Köln, 2. Junj. In Rhein⸗ berg rannte ein mit zwei Herren, einer Dame und zwei Kindern beſetztes Automobil am Orſoyertor gegen einen Baum. Der Führer und die Kinder wurden aus dem Wagen geſchleudert und erlitten ſchwere Verletzungen. Auch die Mutter der Kinder wurde ſchwer verletzt. Die anderen Perſonen trugen leichtere Ver⸗ letzungen davon. Das Automobil, das von Düſſeldorf kam, befand ſich auf der Fahrt nach Cleve. Die Verunglückten wurden in das Krankenhaus zu Rheinberg gebracht. — Beim Kahnfahren ertrunken. Hildesheim, 2. Juni. Bei einer Kahnparkie, die fünf junge Mädchen äuf der Innerſte bei Haſede im Landkreis Hildesheim ünternahmen, ſchlug plötzlich der Kahn um; während drei der Inſaſſen gerettet werden konnten, ertranken die beiden anderen zwei Mädchen, im Alter von 18 und 20 Jahren. — Zugentgleiſungen. Apol da, 2. Juni. Geſtern Nachmittag iſt Schnellzug 9 auf der Strecke Weimar⸗Oßmannſtett mit dem letzten Wagen entgleiſt. Ein Reiſender wurde ſchwer, zwei wurden leicht verletzt. Der Betrieb iſt bis auf weiteres ein⸗ gleiſig.— Nordhauſen, 1. Juni. Bei dem Haltepunkte Puſtleben entgleiſte heute Nachmittag 1 Uhr 20 Min. eine Achſe des im D⸗Zuge 46 laufenden Speiſewagens und ſprang im kl⸗ Stück einer Weiche wieder in die rechte Spur. Perſonen wurden nicht verletzt. Der Materialſchaden iſt gering. Der Zug konnte mit 36 Minuten Verſpätung weiterfahren. Ein Chauffeur wegen Raubmordsverdachts berhaftet. Leipzig, 2. Juni. Unter dem dringenden Ver⸗ dachte des Raubmordverſuchs auf den Chauffeur Richter bei Wan⸗ ſee würde der 19jährige Chauffeur Albin Zänker in Volkmarsdorf einem Vororte von Leipzig, verhaftet. — Selbſtmord. Magdeburg, 2. Juni. Wegen dro⸗ henden Konkurſes erſchoß ſich der Beſitzer eines größeren Papier⸗ geſchäftes, namens Kunitz, nachdem er Gift genommen hatte. Rennbahn⸗Unfall. Berlin, 2. Juni. geſtrigen Trabrennen in Weſtend iſt der Fahrer Stolzenberg töt⸗ lich verunglückt. — Opfer der Hitze. Berlin, 2. Juni. Der 41jährige Arbeiter Grahl wurde vom Hitzſchlage getroffen und war ſofort tot. — Schneeſchmelze in den Schweizer Bergen. Zürich, 1. Juni. Seit zweimal 24 Stunden meldet ſich der Föhn abermals mit Macht in den Innentälern. Die Föhn⸗ ſtationen berichten bei heftigem Süd ungewöhnlichen Wärme⸗ anſtieg bis zu 24 Grad Celſius morgens um 7 Uh r. Auch auf den höchſten Höhen iſt die Temperatur beträchtlich ge⸗ ſtiegen inſolge einer warmen föhnartigen Strömung. Rigi und Pilatus melden 12 Grad Wärme, Säntis 9 Grad über Null. Es findet eine rapide Schneeſchmelze ſtatt. Am Säntisgipfel be⸗ trägt die Schneehöhe nur noch einen Meter, auf dem Gotthard⸗ hoſpiz nurmehr 30 Zentimeter. — Schiffsuntergang. Chabarowsk, 1. Juniz Infolge eines Orkans kenterte auf dem Amur⸗Fluſſe eine Barke, auf der ſich arretierte Chineſen befanden; 6 Mann von der Be⸗ wachungsmannſchaft und 83 Chineſen ertranken. Zu dem Friedhofsfall in Puzieux ſandte der dortige katholiſche Pfarrer Ettinger eine fran⸗ zöſiſche„Berichtigung“ an die„Lothringer Zeitung“, der wir Folgendes entnehmen: 1I. Die Haupttür des Friedhofes ſei nicht verſchloſſen geweſen, führte kein Schloß, deswegen konnte der Pfarrer den Schlüſſel nicht in die Taſche ſtecken. 2. Der Tote hätte gar nicht in der Reihe Hbeerdigt werden können, da es auf dem Friedhof, der um die katho⸗ liſche Kirche herumliegt, nur Familiengräber gebe, er ſei im Hinter⸗ grunde(au fond) des Friedhofes begraben. 3. Von„über die Mauer heben“ hätte er nichts geſagt. Er habe geraten, ſich an den Bürgermeiſter von Delme zu wenden, ſtatt deſſen hätte man den evangeliſchen Pfarrer von Dieuze kommen laſſen. Deshalb habe er— der katholiſche Pfarrer— geſagt:„wenn die Dinge ſo liegen, würden wir die größten Schwierigleiten haben, ich für mein Teil lehne die Verantwortung ab für alles, was lommem kann. Wo iſt win die Unduldſamzeft des Pfarrers von Wuzieun: Bei dem 4 Dazu bemerkt die„Deutſch⸗evangel. Korreſp.“: Daß der Pfarrer den Schlüſſel in die Taſche geſteckt habe, iſt gar nicht behauptet worden. Tatſache iſt, daß der Totengther den evangeliſchen Pfarrer mit Berufung auf den katholiſchen Pfarrer nicht durch das Haupttor gehen laſſen wollte. 2. Der Platz im„Hintergrunde“ des Friedhofs iſt die„infame Ecke“ hinter der Kirche, dorthin wurde alſo nach dem Eingeſtändnis des katholiſchen Pfarrers der evangeliſche Tote gebracht. 3. Das„über die Mauer heben“ war bislang beliebt und Ge⸗ brauch in Lothringen, der Totengräber wird gemeint haben, daß der katholiſche Pfarrer es auch wünſche. Was der Bürger⸗ meiſter von Delme in Sachen des Bürgermeiſters von Pu⸗ zieux zu ſagen haben ſoll, iſt völlig unerfindlich; beide Ort⸗ ſchaften gehen ſich gegenſeitig gar nichts an. Aber was will der katholiſche Pfarrer mit dem drohenden Schluß? Was für größte„Schwierigkeiten“ können denn aus dem Friedhofs⸗ fall entſtehen? Der evangeliſche Tote iſt gegen das Geſetz nach dem Willen des katholiſchen Pfarrers in der„Ecke“ beigeſetzt worden. Soll etwa der Friedhof vom Biſchof nun doch noch verflucht werden, weil der proteſtantiſche Pfarrer durch dos Haupttor gegangen iſt? Freilich hat man vor einigen Jahren in Langenberg in Lothringen als Grund für die ge⸗ ſchehene Verfluchung dieſes Friedhofs angegeben, daß der proteſtantiſche Begräbnisplatz ſo angelegt war, daß die evangeliſchen Toten an kathol. Gräbern vorbe i⸗ getragen werden mußten. So hätte wahrſcheinlich nach Anſicht des Pfarrers von Puzieux der Sarg des Prote⸗ ſtanten durch das Hinterpförtchen hinter der Kirche in die bewußte Ecke befördert werden müſſen. Letzte hachrichten und Telegramme. * Bellheim, 1. Juni. Der hieſige jungliberale Verein hielt geſtern im Saale zum Einhorn unter recht zahl⸗ reicher Beteiligung ſeine Monatsverſammlung ab. Dr. Born, prakt. Arzt, hielt einen faſt zweiſtündigen Vortrag über land⸗ wirtſchaftliche Unfallverſicherung, ein Stoff, der bei den zumeiſt Landwirtſchaft treibenden Mitgliedern ganz am Platze war und auch volle Würdigung fand. Der Redner verſtand es, die an ſich etwas trockene Materie durch allerhand praktiſche Beiſpiele aus ſeiner Erfahrung intereſſanter zu geſtalten. An den Vortrag ſchloß ſich eine lebhafte Ausſprache an. Es wurde weiterhin die Aenderung der Statuten nach dem in Kraft getretenen neuen Vereinsgeſetz beraten und beſchloſſen und von verſchiedenen Seiten angeregt, auf eine gemeinſchaftliche Verſammlung der jungliberalen Vereine des ganzen Amtsbezirkes hinzuwirken. Der Verein erhielt geſtern wieder einen Zuwachs von 16 Mit⸗ gliedern, in erſter Linie das Verdienſt ſeines äußerſt rührigen Vorſtandes, Obermälzers Zundel. * München, 2. Juni. Kunſtmaler Maxr Fuhrmann iſt den Verletzungen, die er bei dem Automobilunfall bei Freiſing erhalten hat, erlegen. Der Verunglückte hat ſich hauptſächlich auf dem Gebiete der kirchlichen Kunſt betätigt.⸗ * Berlin, 2. Juni. Heute wurde die Privatklageſache des Reichstagsabg. Fiſcher(Soz.) gegen den Redakteur der„Poſt“ Peterſon und ſechs andere Berliner Zeitungsredakteure ver⸗ handekt, die dem Privatkläger vorgeworfen hatten, daß er in ſeiner Eigenſchaft als Geſchäftsführer des„Vorwärts“ zum miergelder habe bezahlen laſ⸗ Nachteil des letzteren ſich Sich leich mit den ſechs Redakteuren, ſen. Es kam zu einem Verg die die Behauptung, die ſie von der„Poſt“ anſtandslos übernom⸗ men haktten, zurückzogen und ſich zur Tragung der Koſten ver⸗ pflichteten. Seitens der Verteidigung der„Poſt“ wurde noch eine Reihe andered Zeugen namhaft gemacht, weshalb die Ver⸗ handlung vertagt wurde. * Berlin, 2. Juni. Die Sperrung des Berliner ſtäd⸗ liſchen Vieh⸗ und Schlachthofes wegen Ausbruchs der Maul⸗ und Klauenſeuche am letzten Samstag wird, wie die Allg. Fleiſcherzeitung an amtlicher Stelle erfahren hat, auch noch weiter beſtehen, ſodaß es zweifelhaft ſein wird, ob die Auf⸗ hebung der Sperre am nächſten Samstag erfolgen kann⸗ * London, 2. Juni. General Buller, der britiſche Vefehlshaber zu Beginn des ſüdafritaniſchen Krieges, iſt in letzter Nacht geſtorben. Die Karlsruher Gemeindewahlen zur erſten Klaſſe. Karlsruhe, 2. Juni.(Von unſerem Karlsruher Bureau.) Bei den heutigen Gemeindewahlen zur erſten Klaſſe ſiegte die Liſte der bürgerlichen Oppoſition, die vom Grund⸗ und Hausbeſitzerverein aufgeſtellt wurde. In dieſen Sieg der bürgerlichen Oppoſition kam, wie vom Siege der ſozialdemokratiſchen Liſte in der 3. Klaſſe, wiederum die große Mißſtimmung der hieſigen Bürgerſchaft über die durch die Vermögensſteuer eingetretene hohe Belaſtung und über die großen Umlagezettel zum Ausdruck. In der Begrün⸗ dung der Aufſtellung der Oppoſitionsliſte wurde beſonders auf die große Belaſtung der Haus⸗ und Grundbeſitzer hin⸗ gewieſen ſowie auf die Tatſache, daß in der Gemeinde kein Schuldenabeug gewahrt wurde. Wahlberechtigt waren 1444 Wähler, abgeſtimmt haben gegen 820 Wähler. Die Liſte der Oppoſition ſiegte über die liberale Liſte mit 20—30 Stimmen. Von der Liſte der Oppoſition ging lediglich Zimmermeiſter Karl Meſſang nicht durch. Auf der Liſte der Oppoſition ſtanden mehrere Namen, die auch die offizielle Liſte enthält, ſo Prof. Bunte, Fabrikant Otto Müller, Bahnhofswirt Stelzer und Schreinermeiſter Stöckle. Von der offitiellen Liſte der vereinigen Liberalen ſiegten lediglich Privatmann Kael Markſtahler, der anſtelle des unterlegenen Meſſang trat. Von den Unterlegenen der offiziellen Liſte, die meiſtens Be⸗ amte enthält, ſind zu nennen die prakt. Aerzte Gr. Bongartz und Dr. H. Walther Klaus, Profeſſor Dr. Robert Goldſchmit, Bäcker⸗ meiſter F. Kiby, Konſul K. Loyh, Oberſchulrat Rebmann, Sub⸗ direktor Reime, Landgerichtsdirektor Freiherr Rüd von Collen⸗ berg, Brauereidirektor Weng und Architekt Zinſer. Eröffnung der deutſchen Schiffsbauausſtellung. * Berlin, 2. Juni. Heute eröffnete der Kaiſer in Begleitung des Königs von Schweden im Zoologiſchen Garteg die deutſche Schiffsbau⸗Ausſtellung. Bei der Eröffnung waren zugegen: die Kaiſerin, das Großherzogspaar von Baden, Staatsſekretär von Tirpitz, Kriegsminiſter von Einem, von Rheinbaben, von Moltke, Dr. Delbrück, von Beth⸗ mann⸗Hollweg und Krätke. Unter den Zuſchauern befanden ſich auch Marokkaner. Nach einer Anſprache von Geheimrat Büsleh erklärte der Kaiſer die Ausſtellung eröffnet, worauf ein Rundgang durch dieſe erfolgte. Unter den Ausſtellern be⸗ findet ſich auch der Kaiſer, Prinz Heinrich von Preußen und der Großherzog von Oldenburg. Das Großherzogspaar von Baden begab ſich darauf zum Frühſtück in die badiſche Ge⸗ ſandtſchaft. 15 Regimentsjubiläen. * Leipzig, 2. Juni. Heute begannen das 106. und 107. Infanterieregiment ihre 200 Jahrfeier, wozu die aktive Mannſchaft und die alten Regimentskameraden und Kriegsteiſ⸗ nehmer im Kaſernenhof Aufſtellung genommen hatten. Der König, der Kronprinz und Prinz Chriſtian in Uniform trafen dort ein und ritten die Front ab. Beim Feldgottesdienſt hielt Oberpfarrer Neumeiſter die Feſtpredigt. Es erfolgte ein Parade⸗ marſch in Kompagniefront, zuerſt die aktiven Leute, denen die alten Leute und Kriegsteilnehmer folgten. Der Vorbeimarſch dauerte über eine Stunde. * Stargard, 2. Juni. Zur Erinnerung an die Hunderk⸗ jahrfeier des Kolbergſchen Grenadierregiments Graf Gneiſenau, 2. Pommerſches Nr. 9, beſchloſſen die ſtädtiſchen Behörden die Errichtung einer Jubiläumsſtiftung im Be⸗ trage von 10000 Mark, deren Zinſen zum Beſten von Angehörigen des Regiments verwendet werden ſollen. Eine Abordnung der Stadt überreichte geſtern, am Vorabend der Hauptfeier, im Offi⸗ zierskaſino des Regiments die Stiftungsurkunde mit einer Glück⸗ wurſchadreſſe. Ferner hatetn ſich Vertreter der Städte Berlin, Steklin, Pyritz nud Kolberg und des Kreiſes Pyritz neben Abord⸗ nungen ehemaliger Offiziere des Regiments und des Vereins ehe⸗ maliger Kameraden von Berlin, Stettin und Hinterpommern zur Beglückwünſchung und Ueberreichung wertvoller Geſchenke ein⸗ gefunden. Im Namen des Regiments brachte Oberſt v. Wrochem den Dank für die Beweiſe der Freundſchaft und Anhänglichkeit zum Ausdruck. * Stargard, 2. Juni. Prinz Eitel Friedrich iſt als Verkreter des Kaiſers zur 100jährigen Feier des Kolberger Gre⸗ nadierregiments„Graf Gneiſenau“, 2. Pommerſches No. 9 heute hier eingetroffen. Zum Empfang hatten ſich eingefunden der Oberpräſident Freiherr von Malzahn und Regierungspräſident Günther., Der Prinz ritt unter dem Jubel der Bevölkerung nach der Kaſerne. 175 Die Rückkehr Profeſſor Wahrmunds nach Innsbruck. * Wien, 1. Juni. Profeſſor Wahrmund iſt geſtern abend nach Innsbruck abgereiſt. Einem Redakteur der„Neuen Freien Preſſe“ gegenüber äußerte er ſich über das Reſultat ſeiner An⸗ weſenheit in Wien ungefähr folgendermaßen:„Ich habe während meiner Anweſenheit in Wien nur mit akademiſchen Kreiſen Füh⸗ lung genommen. Wie ich ja die ganze Angelegenheit überhaupt nur als eine rein akademiſche Frage und nicht als eine politiſche betrachte. Die Aufnahme, die ich in den hieſigen Profeſſorenkreiſen gefunden habe, war eine überaus herzliche. Ich konnte mich davon überzeugen, daß ich auf die volle Solidarität der Wiener Profeſſoren rechnen kann, daß in der Abwehr klerikaler Vorſtöße auf die Lehr⸗ und Lernfreiheit unſerer Univerſitäten in akademiſchen Kreiſen volle Einigkeit herrſcht. Wenn die Klerikalen die Abſicht gehabt haben, meing Broſchüve zum Vorwande eines Anſturmes auf die Univerſitäten zu benützen, ſo läßt ſich mit Beſtimmtheit ſagen, daß dieſe Abſicht an dem geſchloſſenen Widerſtande des Lehrkörpers unſerer Uni⸗ verſitäten ſcheitert. Was mein Verhalten für die nächſte Zukunft beſtimmt, ſo kann ich mich darüber erſt äußern, wenn ich das Re⸗ ſultat der Beſprechungen mit meinen Wiener Kollegen, auch mit meinen Kollegen in Innsbruck beraten habe, weil es notwendig iſt, daß in dieſer Frage vollſtändiges Einvernehmen zwiſchen den Uni⸗ verſitäten in Wien und Innsbruck herrſcht. Ich behalte mir jedoch vor, meine Stellungnahme in den nächſten Tagen bekanntzugeben und zu begründen.“ Raufereien zwiſchen ſpaniſchen und franzöſiſchen Soldaten in Caſablanca. * Paris, 2. Juni. Aus Caſablanca wird dem „Matin“ mit Funkentelegramm gemeldet, daß vorgeſtern abend zwiſchen ſpaniſchen und franzöſiſchen Soldaten neuer⸗ dings eine Rauferei ſtattgefunden habe, die damit endete, daß die erſteren einen eingeborenen franzöſiſchen Trainſoldaten gewaltſam auf den ſpaniſchen Wachtpoſten führten. Der Leile⸗ des ſpaniſchen Poſtens ſei übrigens genötigt geweſen, den franzöſiſchen Soldaten alsbald wieder frei zu laſſen. Die Spanier hätten ſich außerdem das Recht angemaßt, Pa⸗ trouillen auszuſchicken. General'Amade, dem der Vorfall nach Buznika gemeldet wurde, ernannte einen Oberſten zum Platzkommandanten von Caſablanca und befahl, daß bezüglich einer fremden Intervention gegen franzöſiſche Truppen die Algecirasakte ſtreng beobachtet werde. Dies bedeutet in Wirk⸗ lichkeit ein formelles Verbot der ſpaniſchen Patrouillen. Dernburg in Kapſtadt. * Kapſtadt, 2. Juni. Staatsſekretär Dernburg iſt heute hier eingetroffen. Er wurde vom Premierminiſte⸗ derriman empfangen und wird während ſeines hieſigen Aufenthalts Gaſt des Gouverneurs ſein. Zur Ermordung des deutſchen Schutzgenoſſen in Marokko. * Caſablanca, 31. Mai. Angeſichts des Feſthaltens der Franzoſen an der Behauptung, der deutſche Schutzgenoſſe Mohammed Bel Arbi ſei bewaffnet im Kampfe im Ge⸗ birgswalde des Mdakera⸗Gebiets an dem ſogenannten Roſen⸗ brunnen gefallen, ſind die Ausſagen ſeines geſtern inCaſa⸗ blanca eingetroffenen älteſten Sohnes und eines Guts⸗ verwalters wertvoll. Sie erzählen, daß Mohammed Bel Arbi nach der Verwüſtung und Ausplünderung ſeiner Beſitzung in der Mdakera⸗Ebene feſtgehalten worden ſei. Er benutzte das Anrücken der Franzoſen, um unter Begleitung ſeiner Diener⸗ ſchaft zu entweichen und nach ſeiner zerſtörten Beſitzung zu⸗ rückzukehren. Die Franzoſen kamen unter Führung von Ein⸗ geborenen näher, der Schutzgenoſſe befahl ſeiner Diener⸗ ſchaft, nicht zu ſchießen, da die Ehriſten auch nicht ſchießen dürften. Seine erſchrockenen Begleiter entflohen, mit Aus⸗ nahme von drei Unbewaffneten, in die Schluchten hinein. Mohammed Bel Arbi, der von den Führern der Franzoſen nach ſeiner Perſon als„der auf dem Maultier reitende Mann“ bezeichnet wurde, wurde mit ſeinen drei Dienern aus nächſter Nähe, ohne auch nur aulfgefordert zu werden, ſich zu ergeben, erſchoſſen. Die franzöſiſchen Mannſchaften(Senegaleſen) verſtümmelten die Leiche des Schutzgenoſſen, während die Leichen der Diener nicht verſtüm⸗ melt wurden. Die Familie des Schutzgenoſſen kehrte ſpäter nach der zerſtörten Beſitzung zurück. Die Franzoſen forderken den Sohn des Erſchoſſenen auf, ſich in ihrem Lager einzu⸗ ſtellen; er entwich aber in der Nacht zum 30. nach Caſablancg. Die von den Franzoſen geraubten Viehherden und Pferde ſind verkauft worden.— Dies iſt der Sach⸗ verhalt nach den durchaus wahrheitsgemäß ſcheinenden An⸗ gaben des eigenen Sohnes des Mohammed Bel Arbi. e: R — SSS.es aaeeeene General⸗Anzeiger.(ÜAbendblatt.) 5. Seite Volkswirtschaft. Schiffs⸗ und Maſchinenbau⸗Aktiengeſellſchaft, Mannheim. Nach dem Jahresbericht brachte das verflofſene Geſchäftsfahr⸗ für alle Betriebe ſehr flotte Beſchäftigung und ſchließt nach der vorliegenden Bilanz„nebſt Gewinn⸗ und Verluſt⸗Rechnung mit einem Bruttogewinn von 107097,72 Mk. und nach Abzug der Ab⸗ ſchreibungen 50 592,64 Mk. mit einem Reingewinn von 56 505/08 Mk. ab, wodurch die Unterbilanz aus 1900—06 ſich auf 183 709,93 Mark vermindert. Darf das Ergebnis auch als befriedigend be⸗ zeichnet werden, ſo iſt dabei doch zu berückſichtigen, daß eine Reihe bon größeren Aufträgen nur zu wenig lohnenden Preiſen herein⸗ geholt werden konnte, und daß wiederholte unvorhergeſehene Lohn⸗ ſteigerungen das Reſultat ungünſtig beeinflußten; ebenſo hat ein in einzelnen Betrieben ausgebrochener Streik im Verein mit an⸗ deren Umſtänden die rechtzeitige Ablieferung mehrerer Bauten ſehr verzögert, wodurch nicht unerhebliche Zinsverluſte erwuchſen. Die bis jetzt vorliegenden Aufträge zeigen auch für das laufende Jahr eine gute Beſchäftigung. Die Betriebseinrichtungen wur⸗ den auch im vergangenen Jahr vielfach beträchtlich erweitert und verbeſſert. Außer einigen kleineren Bauten und einem vertraglich von der Stadtgemeinde erſtellten, unentgeltlich in das Eigentum der Geſellſchaft übergegangenen Anſchlußgeleiſe wurde eine ſtärkere Lokomobile für den Betrieb der Keſſelſchmiede und Werft beſchafft, desgleichen auch eine größere Anzahl moderner und leiſtungs⸗ fähiger Werkzeugmaſchinen namentlich für die Maſchinenfabrik und Keſſelſchmiede aufgeſtellt. Die große Helling der Werft wurde erweitert und der hinzugekommene Teil mit Geleiſen und Winden verſehen; ebenſo wurden die Geleiſe des alten Teils der Helling und die ganze Vorhelling vollſtändig erneuert und zu ſämtlichen Geleiſen neue und ſtärkere Aufzugswagen angefertigt, auch einige ſonſt nötige Montagevorrichtungen und Verbeſſerungen hergeſtellt. Um hinſichtlich elektriſchen Stroms für Kraft und Licht für Keſſel⸗ ſchmiede, Schiffbau und Gießerei der Maſchinenfabrik unabhängig zu ſein, weil überdies die vorhandene Dynamvanlage nicht mehr ausreichte, wurde für obige Betriebe eine neue Dynamomaſchine ungeſchafft. Die Gießereieinrichtung wurde in nötiger Weiſe er⸗ gänzt und an Utenſilien und kleineren Werkzeugen die durch die Beſchäftigung bedingten Anſchaffungen gemacht, während der Zu⸗ gang an Modellen in bisheriger Weiſe wieder abgeſchrieben wurde. Schließlich wurde das autogene Schneidverfahren erfolg⸗ reich in Anwendung gebracht. Der Geſamtumſatz für das ab⸗ gelaufene Jahr beziffert ſich auf 1570 000 Mk. gegen 868 300 Mk. in 1906 und 729000 Mk. in 1905; die ausgegebenen Löhne beliefen ſich auf 475 000 Mk. gegen 279 600 Mk. in 1906 und 231 200 Mk. in 1905. Die durchſchnittliche Arbeiterzahl betrug 408 gegen 283 in 1906 und 247 in 1905. An unerledigten Aufträgen wurden aus der verfloſſenen Betriebsperiode in das neue Jahr herüber ge⸗ nommen für 568 000 Mk., wozu bis Ende April an neuen Auf⸗ trägen noch hinzugekommen ſind für 600 000 Mk. Nach der Bilanz werden ausgewieſen: Grundſtücke 280 190 Mk.(279 607), Gebäude, Gas und Waſſer, Dampfheizung, Schienengeleiſe 296 242 Mk.(295,721), Betriebsmaſchinen 39 798 Mk.(28 842), Werkzeug⸗ maſchinen 158 921 Mk.(112028), Modelle und Zeichnungen 95 603 Mk.(27 828), Werft 5 430 Mk.(44 509), Utenſilien 36 039 Mk.(32 824), Werkzeuge 60 200 Mk.(55 991), Elektr. Licht⸗ und Kraftanlage 13 666 Mk.(10 837), Gießerei⸗Einrichtung 21261 Mk. hee), Materzalien 96 718 Mk.(79 670), in Arbeit befindliche Maſchinen, Schiffe ete, 328 275 Mk.(230 008], Kaſſe und Wechſel I195 Ni,(9848], Effekten und Kautionen 4658 Mk.(2843), De⸗ bitsren 347878 Mk(445 125], Verluſt 183 710 Mk.(240 215).— Das Aktienkapital beträgt 600 000 Mk., Hypotheken belaufen ſich nuf 224 500 Mk.(230 700), der Reſervefond enthält 12 118 Mk. (wie i..), die Spezialreſerve 26995 Mk.(15 381), Akzepte 43 361 Mk.(12 570]), Kreditoren werden in Höhe von 1083 453 Mk. 741 720 Mk.] ausgewieſen. g——— Mannheimer Induſtriebörſe. Der heutige Trefftag ſollte ein Spezialtag für die Nahrungs⸗ und Genußmittelbranchen ſein. Leider konnten wir nur einen einzigen Vertreter der genannten Branche zu Geſicht bekommen; es war dies die Firma Jean Bechtol d⸗Schifferſtadt(Pfalz), die mit einer reichhaltigen Kol⸗ lektion ihrer Erzeugniſſe vertreten war.— Die Firma„Hera“, Landsberger u. Co., Mannheim, führte die autogene Schweißung im Betrieb vor. Was ſonſt noch ausgeſtellt war, bedarf keiner Erwähnung, da ſolches wiederholt beſprochen wurde.— Es dürfte ſich aber doch empfehlen, wenn die Mannheimer Induſtrie ſich etwas mehr um die von ihr geſchaffene Einrichtung kümmerr würde, der Vorſtand tut alles, was er zu tun vermag, aber wo das Intereſſe der Mitglieder fehlt, da iſt eben nichts zu macher B. Verein chemiſcher Fabriken, Maunheim. Von der Frank⸗ furter Filiale der Deutſchen Bank und der Filiale der Bank fur Handel und Induſtrie iſt der Antrag auf Zulaſſung von Mark 1200 000 neuer Aktien zur hieſigen Börſe eingereicht worden.— In der heutigen Generalverſammlung der.⸗G. für Hoch⸗ und Tiefhau in Frankfurt a. M. wurden die Anträge der Verwaltung einſtimmig genehmigk. Die Dividende beträgt 5 Proz. Die aus dem Aufſichtsrat ausſcheidenden Mitglieder wurden wieder⸗ gewählt. Reichsbank. Der letzte Mai⸗Ausweis zeigt zwar die Spuren einer mäßig ſtarken Inanſpruchnahme der Anſtalt zum Monatswechſel, doch iſt ihre im Laufe des vorigen Monats erheblich kräftiger gewordene Lage an und für ſich durch die Anſprüche zum Monatswechſel nicht derartig geſchwächt worden, daß man von einer be⸗ deutenden Verſchlechterung ſprechen könnte. Denn die Bank iſt immer⸗ hin noch in der Lage, mit faſt 100 Millionen Mark ſteuerfreien Noten in den Monat Juni hineinzugehen. Der Wechſelbeſtand, der einen Zugang von 34 680 000 M.(58 633 000.) erhielt, hat mit 992 993 000 M.(1060 451000.) faſt die Höhe einer Milliarde wieder erreicht. Dieſe große Wechſelanlage iſt es wohl vornehmlich, welche die Leitung der Bank zu Bedenken veranlaßte, ſchon im vorigen Monat eine weitere Herabſetzung des Bankſatzes vorzunehmen. Tapeten⸗Induſtrie Akt.⸗Geſ., Altona⸗Ottenſen. In den Auf⸗ ſichtsrat dieſer Geſellſchaft, die dieſer Tage die Erhöhung des Aktien⸗ kapitals um M. 7 Mill. guf M. 15 800 000 genehmigte, wurden bei der Neutvahl von Auffichtsratsmitgliedern u. a. Herr Dr. Gru⸗ gept, Direktor der Rheiniſchen Creditbank, gewählt. Stand der Saaten im Großherzogtum Baden. Mitte Mak 1908. Die ſeit Anfang Mai herrſchende feuchtwarme Witterung hat das Wachstum von Getreide und Futterpflanzen allenthalben außerordentlich gefördert. Der gegenwärtige Stand der Winter⸗ ſowie der Sommerfrüchte und die Ernteausſichten werden faſt überall als günſtig und vielverſprechend bezeichnet. Beim Winter⸗ roggen wird aus manchen Bezirken über Lagerung infolge der anhaltenden Näſſe geklagt, bezw. bei Fortdauer der Witterung ſolche befürchtet. Im Sommergetreide wird aus dem gleichen Grunde mancherorts das Ueberhandnehmen von Unkraut feſt⸗ geſtellt. Klee⸗ und Luzernefelder ſowie die Wieſen ſtehen faſt über⸗ all üppig und verſprechen reiche Erträge. In einigen Bezirken der ſüdlichen Landeshälfte ſind anfangs Mai Hagelwetter nieder⸗ gegangen, die ſtellenweiſe beträchtlichen Schaden angerichtet haben. Legen der⸗Kartoffeln konnte wegen der vielen Niederſchläge noch⸗nicht übergll zu Ende geführt werden; doch wird dies bei dem 228 709 000 am 33. Mai 1908 und einer ſeit den letzten Tagen eingetretenen warmen und trockenen Wetter bald nachgeholt ſein. Die Reben treiben gleichmäßig und zeigen meiſt reichliche und geſunde Geſcheine, ſo daß bei Fortdauer der günſtigen Witterung ebenfalls das beſte zu erhoffen iſt. Nach der Stufenfolge einer Nr. 1 ſehr guten, Nr. 2 guten, Nr. 3 mittleren (durchſchnittlichen), Nr. 4 geringen und Nr. 5 ſehr geringen Ernte, berechtigt der Stand der Saaten im Großherzogtum Mitte Mai bei Winterweizen zu 2,2(dagegen Mitte Mai 1907 2,4, bei Sommerweizen 2,1(2,4), Winterſpelz 2,1(2,4), Winterweizen mit Roggen 1,9(2,0), Winterſpelz mit Roggen 2,2(2,4), Winterſpelz mit Weizen 2,1(2,4), Winterroggen 2,1(2,2), Sommerroggen 2,2 (2,5), Sommergerſte 2,1(2,2), Hafer 2,1(2,2), Klee lauch mit Bei⸗ miſchung von Gräſern 2,1(2,1), Luzerne 2,1(2,3), Wieſen(be⸗ wüſſerbare) 1,9(2,1), andere Wieſen 2,1 2,4). Engliſche Kohlen am Oberrhein. Der„Köln. Volksztg.“ zufolge werden engliſche Kohlen am Oberrhein unter einem derartigen Preisdruck angeboten, daß ganze Schiffsladungen zu verluſtbringen⸗ den Preiſen verſchleudert werden müſſen. Sehr billig wird auch der Gießereikoks von außerhalb des Kohlenkontors ſtehenden Händlern angeboten; mehrere Schiffsladungen ſind wegen Abſatzmangels zu 20 bis 21 M. pro Tonne frei Schiff Mannheim verſteigert worden. Das Kohlenkontor fordert gegenwärtig 27 M. Zahlungseinſtellungen. Die unter Kontrolle des Gläubiger⸗ ausſchuſſes aufgeſtellte Vermögensüberſicht der Firma Haas u. Strauß in Frankfurt a. M. weiſt Vermögenswerte in der Höhe von 817 169 M. auf, denen Verbindlichkeiten von 1061 748 Mark gegenüberſtehen. Die letzteruen ſetzen ſich zuſammen aus Mark 547 824 Waren⸗, 391 628 M. Bank⸗ und 122 296 M. ſonſtigen Forderungen. Von den Vermögenswerten ſind M. 97 922 Außen⸗ ſtände, 11582 Bankguthaben, 3907 M. Kaſſen⸗ und Wechſelbeſtand, 8667 M. Vorräte und 56000 M. Hypothekenſicherheiten. Der ſchätzungsweiſe ermittelte Wert der Liegenſchaften nach Abzug der darauf laſtenden Hypotheken ſtellt ſich auf 639 000 M.— In Sachen der mit dieſer Firma im Zuſammenhang ſtehenden Zahlungseinſtel⸗ lung der Lederwerke Friedrichsdorf betragen die Ver⸗ bindlichkeiten 614326 M. und die Vermögenswerte 586 834 M. Von den letzteren ſind 68 292 M. Außenſtände, 81177 M. Vor⸗ räte, 70961 M. Maſchinen und Mobilien und 31450 M. Liegen⸗ ſchaften. Die Verbindlichkeiten beſtehen aus 289 486 M. Bank⸗ ſchulden, 169 846 M. Waren⸗ und Bauſchulden und 155 004 M. fremden und eigenen Akzepten.— Die Lederhandlung Joachims⸗ mann u. Co. in Berlin hat ihre Zahlungen eingeſtellt und ſucht ſich auf der Grundlage von 30 Prog. zu vergleichen. *** Telegraphiſche Handelsberichte. Deutſcher Reichsbank⸗Ausweis vom 30. Mai 1908. 1(Mill. Mk.) egen die Aktiva: 5 Metall⸗Beſtand 1005 680 000— 17 963 000 Reichs⸗Kaſſen⸗Scheine 67 717 000— 5 696 000 Noten anderer Banken 8 770 000— 27 740 000 Wechſelbeſtand 992 998 000 34 680 000 Lombardoarlehen 96 707 00 29 683 000 Effektenbeſtand 46 268 000— 25 149 000 Sonſtige Aktivan 179 170 000 + 39 454 000 Paſſiva: 2. Grundkapitalll„„„ 180 000 00⁰0 unverändert Reſervefonds„64 814 000 unverändert Notenumlauf„„1 456 394 000 + 81 708 000 Depoſiten„ 655 883 000— 51 702 000 Sonſtige Paſſivwaͤa 460 209 000 212 000 Die deutſche Reichsbank verfügt über eine ſteuerfreien Noten⸗ reſerve von Mk. 98 602 000 gegenüber einer ron Mk. 103 07/4 000 am 31. Mai 1907. Bei den Abrechnungsſtellen wurden im Monat Mai abgerechnet Mk. 3 722 061 C00. 5 Reichsanleihe und Konſols. Nachdem vor einiger Zeit das Konſortium ſeine Beſtände in 3Zproz. Anleihen ausverkauft hatte, hat es nunmehr lt.„F..“ auch ſämtliche Zproz. Werte begeben, ſo daß nur noch Beſtände in 4proz. Titres übrig bleiben. Hier⸗ von wurden in letzter Zeit ebenfalls anſehnliche Beträge in an⸗ dere Hände übergeführt, ſo daß die Beſtände eine bedeutende Er⸗ mäßigung erfahren haben. Hannoverſche Maſchinenbau⸗A.⸗G. vorm. Gg. Egestorf, Han⸗ nover. In der heutigen außerordentlichen Generalverſammlung wurde die Erhöhung des Aktienkapitals von Mark 5093 000 auf 8 Millionen beſchloſſen. Das Werk verfügt zurzeit über einen Auftragsbeſtand von 23 Millionen Mark. Hierdurch iſt It. Frkf. Ztg. die volle Beſchäftigung in allen Betrieben des am 1. Juli d. J. beginnenden Geſchäftsjahres geſichert. * Berlin, 2. Juni. Zu den Zahlungsſchwierigkeiten der Kleiderſtoffirma Hermann Löwenthal in Berlin erfährt der „Konf.“, daß deren Inhaber ſtatt der urſprünglich angeſtrebten außergerichtlichen Liquidation nunmehr den Gläubigern einen feſten Vergleichsvorſchlag auf der Baſis von 50 Prozent offerierte, zwecks Erhaltung des Geſchäfts. Nach Schätzung des Gläubigerausſchuſſes betragen jetzt die Aktivem M. 1 200 000, während dieſe beim erſten Status mit 2019338 M. bewertet wurden. Die Geſamtverbind⸗ lichkeiten betragen 2 247 794 M. * Buenos⸗Ayres, 2. Juni. Der Deputierte Charles Charles legte der Kammer einen Geſetzentwurf vor, wordurch das Kontingentierungsgeſetz dahin abgeändert werden ſoll, daß das Pfund Sterling als Münzeinheit anzuſehen iſt. *** Berliner Effeftenboͤrſe. [Privattelegramm des General⸗Anzeigerzg.) * Berlin, 2. Juni. Fondsbörſe. Die Börſe eröffnete ent⸗ ſchieden feſt auf die gute Verfaſſung des internationalen Geld⸗ marktes, welche in einer weiteren Steigerung der Rentenwerte anden weſteuropäiſchen Börſen geſtern zu erneutem Ausdruck kam; ferner vor allem auf die bedeutende Beſſerung am Newyorker Markte. Zudem wirkte die Hoffnung ermutigend, daß die Reichs⸗ bank durch größere Goldzuflüſſe aus dem Auslande bald in den Stand geſetzt werden würde, zur Herabſetzung des Diskonts zu ſchreiten. Infolgedeſſen ſah die Spekulation nach den geſtrigen Blanko⸗Abgaben ſich zunächſt zu Deckungen auf dem Montanmarkte veranlaßt, welche den Kursſtand einzelner Werte bis zu 3 Proz., wie z. B. der Harpener, hoben. Gelſenkirchener und Phönix ſetzten um 2½ Proz. höher ein. Von Bahnen wieſen amerikaniſche Werte gleichfalls Beſſerungen um etwa 2 Proz. auf. Auf dem Rentenmarkte waren Japaner und ruſſiſche Anleihe in Rück⸗ wirkung der Londoner Tendenz bevorzugt. Deutſche Reichsanleihe zogen gleichfalls an. Im übrigen hielt ſich die Kursbewegung in ziemlich engen Grenzen, namentlich auf dem wieder vernach⸗ läſſigten Bankenmarkt. Offenbar hielt die Spekulation, bei der vielfach ungünſtig beurteilten allgemeinen Wirtſchaftslage, Vor⸗ ausſetzungen für die Hauſſebewegung noch nicht für gekommen. So trat wieder eine große Zurückhaltung zutage. Beeinträchtigt wurde die Stimmung ſpäterhin auch durch neuerliches Angebot in Phönixaktien, welches nicht nur auf dieſe, ſondern auch auf die übrigen Papiere des Montanmarktes drückte, was auch auf die übrigen Umſatzgebiete vorübergehend einen Druck ausübte. Das Geſchäft geſtaltete ſich in der zweiten Börſenſtunde ſehr lebhaft. Deſterreichiſche Bahnen auf Wien höher. Tägliches Geld 4 Proz. folchen von Mk. ſteuerfreien Notenreſerve Berlin, 2. Junj.(Schlußkur ſe.) Ruſſennoten 213.95—.— Lombarden 22.40 2820 4% Ruſſ. Anl. 1902 84.50 8475 Canada Pacifte 155,70 157.— 3½% Reichsanl. 91.80 91.80 Hamburg Packet 109 10 109 90 30% Reichsanleihe 82.- 88.20 Hambg. Paket neue——-—— 40% Bad. St.⸗Anl. 99.60 99.60 Nordd. Lloyd 94 10 94.60 4% B. St.⸗B. neue 100.——.— Dynamit Truſt 154 25 153.75 3½ B. St. Obl. 1900 91.40—.— Licht⸗ u. Kraftanl. 115.— 115.— 3%% Bayern 91.70 9180 Bochumer 210 20 213— 40% Heſſen 90.4)—.—Konſolidation——ͤ— 40% Heſſen 81.— 81.— Dortmunder 58.20 59ʃ50 30½% Sachſen 82.60 82.75 Gelſenkirchner 185.50 186 90 30½ Pfbr. Rh. W. B. 96 30 96.30 Harpener 195.20 195.— 5% Chineſen 101.40 101.60 Laurahütte 209.— 209.70 40% Italiener—.——.— Phönix 166.80 167.20 3½ Japaner(neu) 89.25—.— Ribeck⸗Montan 193.— 193.— 1860er Loſe 153 20 153.— Wurm⸗Revier——— 40% Bagdad⸗Anl. 87.— 886.70 Anilin Treptow 360.— 859.— Kreditaktien Braumk. Briketts 17 Bant 152 50 152.50 D. Steinzeugwerke 216.50 215.— Berl. Handels⸗Geſ. 160.80 161.— Düſſeldorfer Wag. 301.70 300.20 Darmſtädter Bank 124.10 124.10] Elberf. Farben(alt) 615.— 610— Deutſch⸗Aſtat. Bank 137.50 136.70] Weſtereg. Alkaliw. 179.— 179.20 Deutſche Bank 231.20 231.60 Wollkämmerei⸗Akt. 131 80 131.50 Disc.⸗Kommandit 173.80 174 20 Chem. Charlottenb. 199.70 199.50 Dresdner Bank 138 20 138.40 Tonwaren Wiesloch 99.50 99.50 Rhein. Krediibank 133.— 133.— Sellif Waldhof 321 70 321.60 15 Bankv. 133.20 133.10] Celluloſe Koſtheim 212— 212.— LübeckBüchener—.——.—Rüttgerswerken 153.90 153 70 Staalsbahn 146.70 14750 Privatdiskont 3¾% (Telegr.) Nachbörſe. Staatsbahn W. Berlin, 2. Juni. Kredit⸗Aktten 197.90 197 90 146.75 147.50 22 40 26.20 Diskonto Komm. 173.60 174.10 Lombarden Pariſer Börſe. Paris, 2. Juni. Anfangskurfe. 3 d% Rente 94.20 95 20 Türk. Looſe—.— 180 50 Maliener—.——.—Bangque Ottomane 731.— 726.— Spanier 95 80 96 40 Nio Tinto 1598 1625 Türken unif. 96 29 96.50 *** Mannheimer Eſſektenboͤrſe vom 2. Juni.(Offizieller Bericht.) Die Börſe war ſtill. Von Bankaktien gingen Süd deutſche Bank zu 108 pCt. um. Von Induſtrie⸗Aktien Anilin zu 353 pCt. geſucht, während Dinglerſche Maſchinenfabrik⸗ Aktien zu 119 PCt. erhältlich blieben. Aktien. Banken. Brief Geld Brief Geld Badiſche Bank— 139.— Br. Werger, Worms—.— 90.— Gewrbk. Sveyers0½ ß—.——.—Wormſ. Br. v. Oertge 68— Pfälz. Bank—. 100.20fPf. Preßh. ⸗u.Sptfabr. 158.—— Pfälz. Hyp.⸗Bank—.— 190.—] Transport Pf. Sy⸗ u. Cdh. Landau 141.— 140.— u. Verſicherung. Rhein. Kreditbank—.— 134.50 B..⸗G. Rhſch. Seetr. 91.——.— Rhein. Hyp⸗Bank.— 1286 25Mannh. Dampfſchl. 63.——.— Südd. Bank— 108.— Lagerhaus—.— 80.— Eiſenbahnen. Francona, Rück⸗ und Pfälz. Ludwigsbahn— 218.— Mitperſ..⸗G. umm. „ Marbahn—.— 137.60 Bad. Rück⸗ u. Mitv.—.— 670.—-— Nordbahn—.— 1381.80 Bad. Aſſecurranz 1195—.— 57 Heilbr. Straßenbahn Continental. Verſich. 425.— 420.— Chem. Induſtrie. Mannh. Verſicherung 440.——.— .⸗A..chem. Induſtr.———.— Oberrh. Verſich⸗Geſ. 450.— 445.— eee— 358.— Württ. Tranp.⸗Verſ. 590.——.— em. Fab. Goldenbg.—.— 187.50 duſtrie Verein chem. Fabriken 295.50—.— 19 Verein D. Oe fabriken—.— 129.50 Dinaler'ſche Mſſchfbr. 119ü Weſt. A⸗W. 11 0 180.——.— Emaillirfbr. Kirrweil.———— „„„ Vorzug 105.50—.— Emaillw. Maikammer—.— 91.5 Brauereien. TCeEttlinger Spinnerei 105.— Bad. Braueret 100.——.— Hüttenh. Spinnerei 95.— Binger Aktienbierbr.—.——.— Karlsr. Maſchinenbau—— 210.— Durl. Hof vm. Hagen—.— 261.— Nähmfbr. Haid u. Neu 261.50—.— Eichbaum⸗Brauerei 126.— Koſth. Cell. u. Papierf.—— 212. Elefbr. Rühl, Worms 90.—.—[Mannh. Gum. u. Asb. 140.——.— Ganters Br. Freibg. 106..——.—Maſchinenf. Badenia—.— 198.— Kleinlein Heidelberg 195.——.—Oberrh. Elektrizitäſt 25.——.— Homb. Meſſerſchmitt 50.——.—Pf. Nähm u. Fahrradf.—.— 128 50 Ludwigsh. Brauerei 227.——.— Portl.⸗Zement Hdlbg. 152.— 151.— Mannh. Aktienbr.—. 137—Süpd. Draht⸗Induſt.—.— 117.50 Pfalzbr. Geiſel, Mohr———.— Südd. Kabelwerke—.— 122.— Brauerei Sinner—.— 250— Br. Schrödl, Heidlbg. 201.50——-„ Schwartz, Speyer 124.——.— Würzmühle Neuſtadt———.— „RNitter, Schwetz.—.———Zellſtoffabr. Waldhof 324——.— „ S. Weltz, Speyer—.— 72.50 Waghäuſel 149.50 „ z. Storch., Speyer—.——. Zuckerraff. Mannh. 68.— *** Frankfurter Eſſektenbörſe. (Privattelegramm des General⸗ Anzeigers.) * Frankfurt a.., 2. Juni.(Tel.) Fondsbörſe. Dil Tendenz der heutigen Börſe zeigte bei Beginn gegen geſtern Er⸗ holung. Im Verfolg der geſtrigen feſten Newyorker Börſe ſetzten amerikaniſche Transportaktien mit erhöhten Kurſen ein. Größeres Intereſſe beſtand für Baltimore, welche bei größeren Umſätzen gehandelt wurden. Oeſterreichiſche Bahnen ruhig und gut behauptet. Das Gebiet der Bankaktien blieb ruhig. Lebhaftes Geſchäft entwickelte ſich aber auf dem Montanmarkt. Dem geſtrigen energiſchen Vorſtoß aller Baiſſiers wurde durch Juler⸗ bentionskäufe und Deckungen Einhalt geboten, die Kurſe zeigten im allgemeinen durchaus Erholung. Erwähnt werden Harpener, Bochumer, Gelſenkirchen, Phönix und Deutſch⸗Luxemburger. Später trat vorübergehend ſchwankende Tendenz ein, welche jedoch auf lebhaftere Nachfrage zu weiterer Feſtigkeit führte. Das Geſchäft auf dem Induſtriemarkt lag dagegen ruhiger, chemiſche Aktien dagegen abgeſchwächt, Blei⸗ und Silberhütte Braubach verlor 2 Proz., Photographengeſellſchaft Steglitz erneut ſtarl offe⸗ riert, für Verlagsanſtalt beſtand Intereſſe, Ediſon im Ultimo⸗ handel lebhaft umgeſetzt. Schiffahrtsaktien waren leicht befeſtigt. Von ausländiſchen Fonds waren Ruſſen, Griechen und Japa⸗ ner, letztere auf Staatseinnahme im letzten Rechnungsjahr, we⸗ ſentlich höher, heimiſche Anleihen gut behauptet. Der Deutſche Reichsbankausweis wurde verhältnismäßig wenig beachtet, ob⸗ wohl wieder im Verhältnis des vorjährigen ein Rückgang der Notenreſerve zu konſtatieren iſt. Der Privatdiskont blieb un⸗ verändert. Geld war erhältlich. Der weitere Verlauf war ruhiger und die Tendenz behauptet. Die Börſe zeigte heute mehr Hoff⸗ nungsfreudigkeit infolge der weiteren Belebung auf dem Mon⸗ tanmarkt. An der Nachbörſe war das Geſchäft ſtill, die Haltung. auf den meiſten Gebieten günſtig. Es notierten Kredit 197.50), Diskonto 174.10, Dresdner Bank 138.25, Staatsbahn 147, Lom⸗ 80.——.— — —.— Speyr. 40.— barden 26.30 3 20, Baltimore 89.75 à 50,. Verein Freib. Ziegelw. 140.—-—.— 6. Seite. Jeneral⸗Anzeiger. Abondblatt. Maunheim, 2. Juni. Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compaanie Schluß⸗Kurſe. Reichsbank⸗Diskont 5 Prozent. Wechſel. 4. 2 1 8 Amſterdam kurz 168.52 168,52 Partis ſur 81.20 8166 elgien„ 81.016 1083Schweitz. Plätze„ 81 116 1125 Italien„ 81.20,.175 Wien 849 4933 London„ 20.39 20,39 Napoleonsd'or 16.28 16 25 5 lang———.—[Privatdiskonto 3%. Staatspapiere. A. Deutſche. 1 2 15 2 40% veutſch. Reichsanl. 99.50 99.50 Mexikaner äuß. 88/90 8— 8. 37 5 5 9160 1658 Mexikaner innexe 66 30 46 4% 3 8 31 345/Taumalipas 98 86 98 65 4% pr. konſ. St.⸗Anl, 99.50 99.50 Bulgaren 99 85 99 80 3%„ 55.60 91.651¼%0 Griechen 1890 48.80 49. e8 10 88.1 5 italien. Rente e 4 badiſche St.⸗A.— 99,15[4½ Oeſt. Silberrente 99.15 99.15 „ neue 100.— 9,954½„ Papierrent.— 3% bad. St.⸗O.labg)fl— 85— Oeſterr,. Goldrente 98.90 8 95 555 M. 92.50 92.503 Portug. Serte!—.— 62 60 405 1„ 1900— 3„ III 6370 63 7 Ahayr..⸗B.⸗A..1915 99 10 999 4½ neue Ruſſen 1905 95 70 95 60 3½ do. u. Allg.Anl..70 91.704 Ruſſen von 1880.70 84.— 3 do..⸗B.Obl. 89.15 82 204 ſpan. ausl. Rente 95.— 95. 4 Heſſen von 1899 99,0 99.504 Türken von 190? 89 50 89 50 3 Heſſen 80½95 1l q nmnif, 96.— 60 10 3 Sachſen 82 20 82 854 Ungar. Goldrente 98 75 13 7 4 Mh. Stadt⸗A. 1907 98.20—4„ Kronenrente 93.25 93 25 1905 50* 15 Lusländiſche. 89.50 89 5 Verzinsliche Loſe. 5 Arg. i. Gold⸗A. 1887 98.70 98.703 Oeſterreichiſche860 153. 152.75 4½ Chineſen 1898 96.80 69Türkiſche 150.20 150.— 4 Egypter unificierte— Aktien induſtrieller Bad. Zuckerfabrik 148.— 147.2 Südd. Immobil.⸗Geſ. 98.10 9 Eichbaum Mannheim 125.— 125 Mh. Aktien⸗Brauerei 137.— 187. Parkakt. Zweibrücken 91.50 91.50 Weltzz. Sonne, Speyer—— Cementwerk Heidelbg. 152 151.8 Cementfabr. Karlſtadt 132.— 181.50 Badiſche Anilinfabrik 351 358.— Ch. Fabrik Griesheim 239 20 239 9. Farbwerke Höchſt 457 50 656. Ver. chem. Fabrik Mh. 295.50 205 50 Chem. Werke Albert 405.75 403— Südd, Drahtind. Pih. 117.— 17. Akkumul.⸗Fab. Hagen 197 197 Acc. Böſe, Berlin 65.— 64.— Elektr.⸗Geſ. Allgem. 214.50 214 Südd. Kabelw. Nhm. 122 70 122 7 Lahmeyer 119.50 119.40 Elektr.⸗Geſ. Schuckert 108 50 108.—Kammgarn Kaiſersl. 158. 158— Siemens& Halske 17950 178.50 Zellſtoffabr. Waldhof 522.— 321 40 Bergwerts⸗Aktien. Unternehmungen. Kunſtſeidenfabr. Frkf. 221.25 220. Lederwerk. St. Ingbert 60 60. Spicharz Lederwerke 118 50 118 0 Ludwigsh. Walzmühle 17— 170 Adlerfahrradw. Kleyer 77.—780 Maſchinenfbr. Hilpert 7550 75.— Maſchinenfb. Badenia 198 198.— Dürrkopp 5 Maſchinenf, Gritzner 213.— 218. Maſch.„Armatf,Klein 123.20 22.20 Pf. Nähm.⸗u.Fahrradf Gebr. Kayſer Röhrenkeſſelfabrit vorm. Dürr& Co.— Schnellpreſſenf. Frkth.18,50 82.50 Ver.deutſcher Oelfabr. 30.80 130.50 Schuhfabr. Herz, Frkf. 126.— 126.— Seilinduſtrie Wolff 135.— 135.— 'wollſp. Lampertsm. 73— 72.— 128.50 123 5 Bochumer Bergbau Aktien deutſcher und ausländiſcher Transport⸗Anſtalten. gudwigsh.⸗Berbacher 215 80 215,50Oeſt. Südbahn Lomb. 268 26.80 Pfälziſche Marbahn 135 4 135.—do. Nordweſtb. —.— 1 do. Nordbahn 29 2 1290% do. do. Lit, B. Südd. Eiſenb.⸗G. 112—112.50[Gotthardbahn—.—.— Hamburger Packet 109— 110. Ital. Mittelmeerbahnn— do neue do. Meridionalbahn— 1387.— Norddeutſcher Lloyd 93.80 94 50 Baltimore und Ohio 87.80 89.75 Oeſt.⸗Ung. Staatsb 146.8 147 Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligatisnen. 4% Nrk. Hup.⸗Ufdb. 97.50 97.((% Pr. Pfdb. unt. 18 97 39 97.8 1eo. K. V. Pfobr.O05 97.50 75,4%„„„ 17 68— 88 401%„ 1910 9780 978 ,„ eee 4% Pf. HypB. Pfdb. 90 ß5 gaß i½%„9 030.80 3½%%„„„ 90.00.80 ½% Pr.g fdbr.⸗Bk., 4½%% Pr. Bod.⸗Fr. 89 4.4 Kleinb, b 04 93.50 98 50 1% Ctr. Bd, Pfd.vo 97.— 97.—½ Pr.fdhr.⸗Bk. 3% 99.⸗Pfd.⸗Kom.⸗ Unk. 0 97.— 97. Ohl. unfünb 12 91.30 91.84 4%„ Pfbbr,.0! 4% Pr. fdbrf.⸗B unt. 1d 97— 27 onp⸗hſd unt 117.— 4%„ Pfobr..0s% Mh, H. B. 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