— Abonnement: 20 Pfeunig monatlich. Bringerlohn 28 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ auſſchlag M..4 pro Quartal, Einzel⸗Nummer 8 Pig. (Badiſche Volkszeitung) der Stadt Mannheim und umgebung. hrichten (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim““, Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ Donnerstag, 4. Juni 1908. Iu ſera tet Anabhängige Tageszeitung. nahme v. Druckarbeiten 341 Ote Golduel.Zele. 28 Pfg. Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung Täglich 2 Husgaben Eigene Kedaktionsbureaus Nehaltn 377 Auswärtige Inſerate 80„ in Mauuheim und Umgebung.(ausgenommen Sonntag) in Berlin und Aarlsruhe. Erpedition und Verlags⸗ Die Reklame⸗Zeile.. 4 Mark Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens ½ 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 8 Uhr./ Er. 288.(bendblatt.) Die deutſch⸗ſchweizeriſche Zollkonferenz. Wie wiederholt in der Preſſe berichtet wurde, iſt die deutſch⸗ſchweizer iſche Zollkonferenz beendet, ohne daß hinſicht⸗ lich der Einfuhr deutſchen Backmehles in die Schweiz Verein⸗ barungen getroffen ſeien. Nach amtlicher Mitteilung erklär⸗ ten die deutſchen Vertreter, daß dieſe Frage nicht mit dem Zollregulativ zuſammenhänge und in dieſem Sinne ent⸗ wickeln ſich auch die nachfolgenden Ausführungen, welche uns von unterrichteter Seite zugingen. Schonſeit Jahren klagt die ſchweizeriſche Müllerei, Re teilweiſe noch über techniſch rückſtändige Betriebe verfügt, über ſchlechten Geſchäftsgang, hervorgerufen in erſter Linie durch eine ſtarke Konkurrenz der ſchweizeriſchen Mühlen untereinander. Dieſe Zuſtände haben früher wiederholt den Gegenſtand leidenſchaftlicher Erörterungen in der ſchweizeriſchen Preſſe gebildet, die das Drängen nach einem Zu⸗ ſammenſchluß der ſchweizeriſchen Mühlen⸗Intereſſenten deutlich erkennen ließen. Wenn es auch im weiteren Verfolg dieſer Beſtrebungen nicht gelang, die geſamte ſchweizeriſche Müllerei für einen einheitlichen Zuſammenſchluß zu gewinnen, ſo iſt doch die Bildung verſchiedener den ſchweizeri⸗ ſchen Markt beherrſchender Mühlenſyndikate in⸗ zwiſchen zur Tatſache geworden. Wenn man auch unter Umſtänden einer vorſichtig be⸗ kriebenen Syndikatspolitik eine gewiſſe Berechtigung nicht ab⸗ ſprechen will, ſo wird ſie doch ſehr bald die Kritik heraus⸗ Urdern, wenn die Beſtrebungen ſich in zu ſtarkem eieruch mit den Intereſſen der Volks⸗ wirbſchaf t befinden, oder wenn die zu hoch geſteckten Ziele durch Anwendung von Mitteln erzwungen werden, welche zu ſehr den allgemeinen Gepflogenheiten im Handel und Verkehr widerſprechen. Die Taktik der ſchweizeriſchen Mühlenſyndikate mußte dieſe Kritik her vorrufen. Sowohl in den Kreiſen der ſchweizer Konſumenten, als auch in den Kreiſen des Handels machte ſich eine große Erbitterung geltend, als man erkannte, daß die, die Mehlpreiſe willkürlich diktierende Preispolitike der Syndikate ſich weit über das durch die Konjunkturen des Weltmarktes gegebene normale Niveau hinausbewegte und daß ſeitens der Syndikate ſpeziell dem Bäckerei⸗ und Konditoreigewerbe Feſſeln angelegt werden ſollten, welche die Selbſtändigkeit dieſer Gewerbe und ihre Bewegungsfreiheit ſtark zu behindern drohten. Kennern der einſchlägigen Verhältniſſe in der Schweiz war es von vornherein ohne weiteres klar, daß das Syndikat auf weit in die Intereſſenſphäre der Konſumenten einſchneidende außergewöhnliche Maßnahmen angewieſen ſein würde. Es lag das in der ganzen Struktur der Syndikate, welche auch techniſch unvollkommene, unrationell arbeitende Betriebe aufnehmen, ja ſolche erwerben mußten, um ſie nachher ſtill zu ſetzen. In der Not⸗ wendigkeit, unverhältnismäßig hohe Summen für Verzinſung und Amortiſation, beſonders Das Panutheon und ſeine Geſchichte. Eine Studie zum 4. Juni. Von Dr. Friedrich Groß. (Nachdruck verboten.) Am 4. Juni wird Paris ein merkwürdiges Schauſpiel er⸗ leben. In feierlichem Aufzuge werden die Ueberreſte Emil Zolas in das Pantheon verbracht u. dort in den Gruftgewölben beigeſetzt werden. Aber das Merkwürdigſte an dieſem Vorgange bleibt doch der Umſtand, daß ein Teil der Bevölkerung in dieſer Huldigung einen Triumph der Gerechtigkeit ſieht, ein anderer aber ein bloßes rteimanöver, daß die einen das Pantheon in Wahrheit für den rechten Ruheplatz der Aſche Zolas erachten, die andern aber keines⸗ wegs geneigt ſind, ihn Frankreichs großen Männern beizuzählen. Es iſt wunderlich: das Pariſer Pantheon hat nie zu einem Mtionalheiligtume in dem Sinne werden wollen, wie es wohl urſprünglich gedacht war. Die großen inneren Zerwürfniſſe der heueren franzöſiſchen Geſchichte, die ſcharfen Gegenſätze der Geiſter ſpiegeln ſich in ſeiner Geſchichte deutlich wieder und bringen in dieſe Geſchichte einen ſetſamen Zug der Veränderlichkeit. Sie iſt inteveſſant genug, dieſe Geſchichte des Pantheons. Auf dem linken Ufer der Seine erhebt ſich zu einer Höhe von eiwa 60 Metern ein Berg, den man annäherungsweiſe mit der Erhöhung des Montmartre auf dem andern Flußufer vergleichen kann. Das iſt der„Mont de Paris“, oder, wie er bald heißen ollte, der„Mont St. Genevisve“. Die frühe Geſchichte dieſes Hägels hat der Bibliothekar an der ſtädtiſchen Bibliothel von⸗ aris, Marcel Poete, in ſeinen Vorleſungen über die Kindheit bon Paris, die inzwiſchen auch in Buchform erſchienen ſind(L' En⸗ dance de Paris“, bei Armand Colin) anziehend geſchildert. Nach dieſer Seite dehnte ſich zuerſt die wachſende Stadt aus, als ſie ſch über die Grenzen der Seine⸗Inſel hinauswagte, und der bhariſer Berg“ blickte bereits auf ein entſtehendes Stadtpiertel, für die unproduktiven Betriebe, mit in die Kalkulation hinein⸗ ziehen zu müſſen, war aber auch gleichzeitig das Schickſal der Syndikate beſiegelt und ihre unz u⸗ reichende Konkurrenzfähigkeit beſonders gegen⸗ über dem Auslande begründet. Während ſich der Syndizierungsprozeß in der Schweiz vollzog, wandte ſich der ſchweizeriſche Handel, unterſtützt durch die mit den Syndikaten unzufriedenen Bäcker, Konditoren und Konſumentenvereinigungen an die deutſchen, vornehmlich an die ſüddeutſchen Exportmühlen, um gewiſſermaßen bei ihnen Schutz zu ſuchen gegen die Maßnahmen der ſchweizeriſchen Mühlenſyndikate. Die ſüddeutſchen Exportmühlen, die faſt ausnahmslos, im Gegenſatz zu vielen ſchweizeriſchen Mühlen, über die denkbar vollkommenſten techni⸗ ſchen Einrichtungen und eine vorzügliche kommerzielle Organiſation verfügen, folg⸗ ten ſelbſtverſtändlich gerne dieſer verlockenden Anregung, in⸗ dem ſie, wie die Denkſchrift der ſchweizeriſchen Müller ſelbſt hervorhebt,„mit echt deutſcher Fachkenntnis, Zuverſicht, Energie und mit großer organiſatoriſcher Geſchicklichkeit“ den ſchweizer Markt bearbeiteten. Obwohl die Schweiz mit einem ausreichenden Mehl⸗ Schutzzoll verſehen iſt, fanden die vorzüglichen Fabrikate der ſüddeutſchen Mühlen ſehr bald die Anerkennung der ſchweize⸗ riſchen Konſumenten und die Einfuhr deutſchen Mehles in die Schweiz nahm Dimenſionen an, wie ſie unter normalen Konkurrenzverhältniſſen niemals zu erwarten waren und wie ſie, was hier ausdrücklich hervorgehoben werden ſoll, auch in keinem anderen Lande zu verzeichnen ſind. Es muß allerdings hierbei auch bemerkt werden, daß außer der übertriebenen Preispolitik der ſchweizer Mühlen noch eine Reihe von Zufälligkeiten, die in den allgemeinen Markt⸗ und den zeitweiligen ſpeziellen ſüddeutſchen Mehlabſatzverhältniſſen zu ſuchen ſind, die Ausfuhr deutſchen Mehles nach der Schweiz begünſtigten. Anſtatt dieſer Entwickelung der Dinge vorurteilsfrei ins Auge zu ſehen und von der Fortführung der durchaus ver⸗ fehlten Maximen Abſtand zu nehmen, führten die ſchweize⸗ riſchen Müller ihre Preispolitik ruhig weiter, ver⸗ ſuchten aber gleichzeitig mit Hülfe der Preſſe den exportieren⸗ den deutſchen Mühlen die Schuld für das Fiasko der ſchweize⸗ riſchen Mühlenſyndikats⸗Politik in die Schuhe zu ſchieben, indem man, in direktem Widerſpruch mit der beim Abſchluß der Handelsverträge von ſchweizeriſcher Seiteabgegebenen ausdrück⸗ lichen Erklärung plötzlich behauptete, daß das deutſche Zollrückvergütungs⸗Syſtem eine verſteckte Ausfuhr⸗ prämie für die Exportmühlen enthielte und daß hierauf die„Notlage“ der ſchweizeriſchen Mühleninduſtrie zurück⸗ zuführen ſei. Dieſe durchaus unrichtige Behaup⸗ tung hat man durch ein, aus haltloſen Kombinationen will⸗ kürlich konſtruiertes Zahlenmaterial zu ſtützen verſucht. Die ganzen in der diesbezüglichen ſchweizeriſchen Deukſchrift ent⸗ haltenen Ausführungen über die angebliche Exportprämie laufen lediglich auf mehr oder weniger verſteckte Denun⸗ ziationen gegen die deutſchen Export⸗ mühlen hinaus, indem man ohne jede poſi⸗ tive Unterlage den letzteren die Möglichkeit einer Umgehung des Zollregulativs zu unterſchieben verſucht. Die wirklichen Urſachen der ſtärkeren Einfuhr deutſchen Mehles nach der Schweiz können aber wohl kaum treffender illuſtriert werden, als durch die Denkſchrift der ſchweizeriſchen Müller ſelbſt. Die Denkſchrift ſagt einmal mit Bezug auf die behauptete deutſche„Ausfuhr⸗ prämie“, welche die ſchweizeriſchen Müller„ruinieren“ ſoll: „Dieſe 85 Kg. im Zollwerte von Mk..925 bilden eine Extraprämie auf die Miole eoſter Klaſſe,“ während an anderer Stelle geſagt wird: „nachweislich wird das deutſche Mehl Nr. 00 und 0— (Anmerkung) es iſt das die vorbenannte erſte Klaſſe — um ö5 bis 6 Frs. pro 100 Kg. billiger offeriert, als es der ſchweizer Müller ſelbſterzeugen kann.“ Wenn ſchon vorhin auf die Tatſache hingewieſen wurde, daß in erſter Linie die ganze Struktur der ſchweizeriſchen Mühlen⸗ ſyndikate, ihre Belaſtung mit unproduktiven Werten, ihre teilweiſe ſehr erhebliche Rück⸗ ſtändigkeitgegenüber den deutſchen Export⸗ mühlen als Urſachen für die verſtärkte Einfuhr deutſchen Mehles zu betrachten ſind, ſo iſt durch dieſe beiden von dem Verband ſchweizeriſcher Müller ſelbſt aufgeſtellten Sätze in denkbar überzeugender Weiſe die Richtigkeit der vorhin aus⸗ geſprochenen Auffaſſung erwieſen, denn wenn wirklich die dem deutſchen Zollregulativ angedichtete„Zollprämie“ von Mek..9 2— Frs. 2. 40— pro 100 Kg. vorhanden ſein und auf Grund des ſchweizeriſchen Vorſtoßes aufgehoben werden würde, ſo würde dennoch zwiſchen den Preiſen der deutſchen Mühlen und dem Selbſtkoſtenpreiſe der ſchweizer Mühlen eine Differenz von Frs..60 bis Frs..60 pro 100 Kg. beſtehen, um welche, wie die ſchweizeriſche Denkſchrift ausdrücklich beſagt, die Fabrikationskoſten des ſchweizeriſchen Müllers den Preis des deutſchen Mehles über⸗ ſteigen, obwohl, wie die Denkſchrift weiter beſagt: „der Weizenbezug über den Rhein für unſere Müllerei nicht viel koſtſpieliger iſt, als für die deutſche.“ Dieſe enorme, nach den ſchweizeriſchen Erklärungen auf höheren Herſtellungskoſten beruhende Differenz, die nach ver⸗ ſchiedenen Aeußerungen in der ſchweizeriſchen Preſſe noch höher— man ſpricht von einer Differenz zwiſchen dem deut⸗ ſchen und dem ſchweizeriſchen Preiſe von Frs.—8 pro 100 Kg.— ſein ſoll und die ſchweizeriſche Volks⸗ wirtſchaft mit Millionen jährlich be⸗ laſtet, kann naturgemäß nur auf die unglückliche Zu⸗ ſammenſetzung der Syndikate oder auf die techniſche Minderwertigkeit der ſchweizer Müllerei, für die jeßt der Konſum bluten ſoll, zurückzuführen ſein, eine andere Erklärung gibt es nicht! Bei dieſer Sachlage aber wird ſich der ſchweizeriſche Bundesrat wohl kaum dazu hergeben dürfen, dem Anſuchen der ſchweizeriſchen Müller, auf Koſten der ſchweize⸗ als noch die rechte Flußſeite ganz von Sümpfen und Wäldern bedeckt war. Am Abhange dieſes Berges dürften auch die erſten Pariſer Weinpflanzungen zu ſuchen ſein, von denen Julian der Abtrünnige in ſeiner Schilderung von Paris ſpricht. Bald aber erklommen die Baulichkeiten der Stadt die Höhe ſelbſt. Als das Chriſtentum im Frankenreiche geſiegt hatte, erhob ſich auf dem Gipfel des Hügels eine Baſilika der heiligen Apoſtel, die König Chlodwig und ſeine Frau Klotilde errichtet und in der ſie ſelbſt ihre letzte Ruheſtätte gefunden haben. Aber dieſer Kirche war noch weit höherer Ruhm beſchieden. Noch im 6. Jahrhundert ward in dies Gotteshaus der Leichnam der heiligen Genovefa über⸗ tragen, durch die es weit über die Grenzen der Stadt, ja des Landes hinaus berühmt wurde. Von ihr empfing es ſeinen Namen, der dann bald auch auf den Hügel ſelbſt überging, und es ward binnen kurzem ſtadt⸗ und landkundig, daß am Grabe der heiligen Genovefa ſich Wunder ereigneten. Insbeſondere war es durch die Heilung von Fieberkranken berühmt. Ihren Ruhm hat die Kirche der heiligen Genovefa auf dem Berge all die Jahrhunderte hindurch bewahrt, aber vor dem all⸗ mählichen Verfalle konnte er ſie nicht behüten. Ja, im Jahre 1657 war ſie ſogar von den Stiftsherren verlaſſen. Da geſchah es, daß Ludwig XV. durch den Eingriff der Schutzpatronin von Paris von ſchwerer Krankheit genas, und daraufhin faßte er den Entſchluß, die verfallende Kirche der Heiligen von Grund auf neu zu errichten. Das ſind die Anfänge des Pantheons, wie wir es heute kennen; es war der heute in der Krypte des Pantheons bei⸗ geſetzte Baumeiſter Soufflot, der den pompöſen Plan für die neue Staatskirche der heiligen Genovefa entwarf. In allem weſentlichen iſt dieſer Plan dann auch zur Durchführung gelangt Freilich ging der Bau langſam vor ſich, und als er ſo ziemlich be⸗ endet war, da lag nicht allein Ludwig XV. ſchon unter der Erde, ſondern es waren auch bereits die Tage des franzöſiſchen König⸗ tums gezählt, und die konſtituierende Nationalverſammlung be⸗ ſchloß im Jahre 1791, das noch nicht gänzlich vollendete Bauwerk ſeiner kirchlichen Beſtimmung zu entziehen und dem Gedächtniſſe der großen Männer der franzöſiſchen Nation zu widmen. Der Name„Pantheon“ ſelbſt erſchien etwas ſpäter. Lange dauerte aber die neue Beſtimmung nicht. Schon 1806 gab Napoleon die Kirche dem katholiſchen Gottesdienſte zurück, wobei er indes die unterirdiſchen Gewölbe für die Beiſetzung großer Männer vor⸗ behielt. Alſo, wie man ſieht, ein Kompromiß. Es beginnt nun ſozuſagen ein Spiel der wechfelnden Regierungen mit dieſem Ge⸗ bäude, das für die moderne Geſchichte Frankreichs ſehr bezeich⸗ nend, aber im Grunde genommen wenig würdig und faſt etwas lächerlich iſt. Die Reſtauration zunächſt zog auch Napoleons Vorbehalt hinſichtlich der Krypte zurück, mit der einzigen Aus⸗ nahme, daß ſie den Architekten Soufflot dort beiſetzen ließ. Die heilige Genovefa hatte alſo ihr Heiligtum uneingeſchränkt wieder aber nur für ein halbes Menſchenalter. Denn die Julirevolvution entkirchlichte die Kirche wieder— ſogar in dem Grade, daß ſie ſelbſt das die Kuppel bekrönende Kreuz kaſſierte. Dann kam Napoleon III. und gab ſie wieder dem Kultus zurück, dann die dritte Republik, die im Mai 1885 dem Kultus wieder ein Ende machte und das Pantheon ausſchließlich zur Begräbnisſtätte der großen Franzoſen beſtimmte. Wie lange dieſe Beſtimmung dauert und welches die nächſte ſein wird, das ruht noch im dunklen Schoße der Geſchichte. Wie man ſieht, iſt die Geſchichte des franzöſiſchen National⸗ heiligtums ſeit 100 Jahren nichts weniger als weihevoll zu nen⸗ nen. Und wenn wir weiter uns nun einmal die Männer ver⸗ gegenwärtigen, die hier zur ruhmreichen Ruhe beigeſetzt worden ſind, ſo werden wir auch manchen peinlichen Zug ähnlicher Art wahrnehmen. Der erſte nämlich, der nach der neuen Beſtimmung der Genovefakirche zum Pantheon hier beigeſetzt wurde— es war ein wirklich großer Mann: es war Mirabeau. Am 4. April 1791 wurde ſeine Leiche in höchſt feierlichem Zuge zum Pantheon ge⸗ leitet. Aber ſchon zwei Jahre ſpäter klagte Marie Joſeph Chenjer auf der Parlamentstribüne ihn, weil ſein Einverſtändnis mit Ludwig XVI., dem„Tyrannen“, nachgewieſen worden war, als einen Verräter an, und er ſetzte durch, daß Mirabeaus Sara aus 2. Seit General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 4. Juni. riſchen Volkswirtſchaft, welche hier für verfehlte Maß 5 der ſchweizer Mühlen und die von ihr ſelbſt zu⸗ gegebene Minderleiſtungsfähigkeit, durch Verteuerung des Mehles und des Brotes, in Anſpruch genommen werden 5 Folge zu geben und unter durchaus unberechtig ter Bezugnahme auf den Artikel 4 Abſatz II des Bundes⸗ geſet 25 betreffend den ſchweizeriſchen Zolltarif vom 10. Oktober 1902, die Einfuhr von deutſchem Mehl erſter Klaſſe mit einem beſonderen Zollzuſchlage von Frs..40 zu belaſten und damit den Zollkrieg gegen Deutſchland zu proklamieren. Eine derartige würde ſowohl gegen die Handels⸗ vertragsbeſtimmungen, als auch gegen die Intereſſen der ſchweizeriſchen Volkswirt⸗ ſchaft ſpeziell gegen die Intereſſen des ſchwei⸗ zeriſchen Bäcker⸗ und Konditorengewerbes verſtoßen, während auf der anderen Seite dadurch den, hinter den Anforderungen eines modernen Wirtſchaftslebens zurückgebliebenen ſchweizeriſchen Müllern eine Monopolſtellung im Lande eingeräumt werden würde, welche das Bäcker⸗ und Konditorengewerbe und die große Zahl der Konſumenten der rückſichtsloſen Aus⸗ beutung der c ſche Mühlenſyndi⸗ kate überliefern würde. Man ſcheint ſich auch in den Kreiſen der ſchweizeriſchen Müller ſelbſt wenig Erfolg von ihren mehr denunziatoriſchen wie ſachlich begründeten Maßnahmen zu verſprechen, denn man hat neuerdings zu einer anderen, nicht minder bedenklichen Taktik, den Import deutſchen Mehles 3u erſchweren, ſeine Zuflucht genommen, indem man in der denkbar ungenierteſten Weiſe die deutſchen Fabrikate, die gerade wegen ihrer vorzüglichen Qualität geradezu einen Sijegeslauf durch die ganze Schweiz genommen haben, in den Augen der Konſumenten herabzuwürdigen ſucht. Auf die Einzelheiten dieſes, ſich ſelbſt genügend charakteriſierenden Preßfeldzuges gegen die deutſchen Fabrikate ſoll hier nicht näher eingegangen werden, es dürfte auch genügen, darauf hinzuweiſen, daß in der Denkſchrift der ſchweizeriſchen Müller das deutſche Mehl als erſtklaſſig bezeichnet worden iſt und daß auch nach den ſcharfen Beſtimmungen des deutſchen Zollregulativs nur die beſten Mehlſorten mit Anſpruch auf die um⸗ ſtrittene Zollrückvergütung ausgeführt werden können und dürfen. Es ſoll aber als beſter Beweis für die Güte des deutſchen Mehles auch an dieſer Stelle ganz ausdrücklich bemerkt 9 daß ſchweizer Müller ſelbſt das heutſche Mehl, wie jederzeit nachgewieſen werden kann, ngroßen QOuantitäten gekauft und an ihre Kundſchaft zu weſentlich höheren Preiſen ijeder abgegeben haben. Es dürfte Sache der ſchweizeriſchen Konſumenten, vor len Dingen der Bäcker⸗ und Konditorenverbände ſein, gegen gie, einſeitige Intereſſen verfolgenden ſchweizeriſchen Müller⸗ erbände mit aller Entſchiedenheit vorzugehen und ſomit das ihrige damit beizutragen, ernſtliche Differenzen mit Deutſch⸗ land zu vermeiden, die ja auch für die ſchweize⸗ riſche Exportinduſtrie von großem Nachteil ſein pürden. Die ſchweizeriſche Regierung kann ſich nicht die Aufgabe Maßnahme ſtellen, Syndikatstendenzen zu fördern, welche auf die Ausbeutung der auf die Einfuhr von Brot⸗ ſtoffen angewieſenen ſchweizeriſchen Be⸗ völkerung hinauslaufen, oder Maßnahmen einer einzelnen Erwerbsgruppe zu unterſtützen, welche ihre wirt⸗ ſchaftliche Rückſtändigkeit auf Koſten der breiten, in erſter Linie der ärmeren beſeitigen zu rfen glaubt, 7 Polftische Uebersſcht. Mannheim, 4. Juni 5555 Zum Fall Eulenburg. Im Fall des Fürſten Eulenburg ſind bisher ungefähr 200 Zeugen vernommen worden; 165 davon hat Harden in ſeiner Ausſage angeführt. Die Zeugen verteilen ſich auf verſchiedene Städte. Vernehmungen haben ſtattgefunden in Berlin, Potsdam, Liebenberg, München, Starnberg, Wien, Paris, Oldenburg uſw. Sämtliche Zeugen ſind ſchon in der Vorunterſuchung vereidet worden. Man ſieht hieraus, daß der Unterſuchungsrichter, Landgerichtsrat Dr. Schmidt, ſchnell Und eifrig gearbeitet hat. Noch nicht vernommen iſt, weil er bisher nicht auffindbar war, der Schwiegerſohn des Fürſten, als bisher auszulegen. Herr Edmung Jarolimek. Doch wird in der Hauptverhand⸗ lung Gelegenheit ſein, die noch ausſtehenden Zeugenausſagen vorzunehmen. Die Lorumerſuchune ſoll in dieſen Tagen abgeſchloſſen werden. Die Akten 1 5 dann an die könig⸗ liche Staatsanwaltſchaft, die die Anklage erhebt und die Sache noch in der nächſten Schwurgerichtsperiode, die in der letzten Juniwoche beginnt, zur Verhandlung bringen zu können hofft. Die Anklage wird vertreten werden von dem Ober⸗Juſtiz⸗ anwalt, Geheimrat Dr. Iſenbiel und dem Staatsanwalt Raſch. Die Rechtsbeiſtände des Fürſten Eulenburg ſind Juſtizrat Wronker in Berlin und Geheimrat Laemmel in Neu⸗Ruppin. Darüber, ob das Polizeipräſidium die in letzter Zeit mehrfach erwähnte Denkſchrift, die der Polizeidirektor v. Meerſcheidt⸗ Hülleſſem über die Frage der Homoſexualität hinterlaſſen hat, dem Unterſuchungsrichter zur Verfügung geſtellt hat, iſ noch nichts bekannt geworden. Noch mal die klerikale Waſſerleitung. In Elſaß⸗ Lothringen wollen die Friedhofsſtreitigkeiten nicht abreißen; in Verſammlungen und Vereinen, auf Kanzeln und an offenen Gräbern erhebt der Ultramontanis⸗ mus immer anmaßender ſein Haupt; während man den Proteſtanten nicht einmal ein anſtändiges Grab gönnt, be⸗ hauptet man keck und in Reden, mit denen man den Kaiſer will, daß die Katholiken in Elſaß⸗Lothringen Parias ſind. Die Regierung aber hält das alles nicht ab, den Ultra⸗ gefällig zu ſein; von der Duldung der Ungeſetz⸗ lichen Metzer Prozeſſion bis zum Fall Klein und zur Waſſer⸗ weihe bei St. Privat zieht ſich eine einzige Kette von Nach⸗ giebigkeit und Freundlichkeit, für die der Ultramontanismus doch immer nur Hohn und Verachtung hat. Man kann es verſtehen, wenn unter den Proteſtanten Elſaß⸗“ Lothringens die Verſtimmung immer weiter um ſich greift. So hat jetzt der Vorſtand des Hauptvereins Lothringen des Evangeliſchen Bundes folgende Reſolution gefaßt: „Die Nachricht von der Weihe der neuen Waſſerleitung auf der Hochebene von St. Privat⸗Gravolotte durch Biſchof Benzler hat in den nichtklexikalen Kreiſen unſeres Landes lebhaftes Be⸗ fremden hervorgerufen. Angeſichts der Tatſache, daß zu den Koſten dieſes Werkes Patholiken, und Jsraeliten gemeinſam beitragen, muß es als eine Verleugnung der paritäti⸗ ſchen Grundſätze unſeres Staatsweſens bezeichnet wenn in dem Programm einer ſolchen rein weltlichen Feierlichkeit ein kirchlicher Akt geduldet wird, der den Wünſchen nur einer einzelnen Konfeſſion und auch dieſer kaum in ihrer Ge⸗ ſamtheit Rechnung trägt.“ Wenn die„klerikale Waſſerweihe“ wenigſtens noch wo anders ſtattgefunden hätte, als auf den Schlachtfeldern von St. Privat und Gravelotte! Was wird an unſerem Strafrecht geändert? Zu dieſem Thema berichtet eine Berliner Korreſpondenz das folgende: Der in jüngſter Zeit viel zitierte§ 175 ſoll eine Verſchär fung erfahren, und zwar in dem Sinns, daß ſittliche Verfehlungen, zu denen von dem Verführer Per⸗ ſönlichkeiten verleitet werden, die materiell von ihm abhängig ſind, erheblich ſtrenger beſtraft werden, als dies bisher der Fall war. Weiterhin wird an⸗ geſtrebt, die Strafmaße für Tierquälereien zu er⸗ höhen und den Begriff der Tierquälerei in weiterem Sinne Ebenſo ſollen alle Roheitsver⸗ gehen eine ſchärfere Ahndung finden, als ſie der Geſetzgeber nach den beſtehenden Vorſchriften zuläßt. Des ferneren dürften die Geſetzesparagraphen, die ſich mit Privatbeleidigungen befaſſen, geändert werden. Hierbei wird man wahrſcheinlich ſoweit gehen, wie das fran⸗ zöſiſche Recht. Es wäre dann künftig ausgeſchloſſen, daß vor dem Forum des Gerichtes der Wahrheitsbeweis für Dinge, die der Privatbeleidigung zugrunde liegen geführt werden dürfte; ebenſo würde die Möglichkeit fortfallen, Angelegen⸗ heiten aus dem Privatleben des einzelnen Staatsbürgers, die geeignet wären, das Anſehen der öffentlich ereeg. — Deutsches Reich. (Fronleichnamsprozeſſion in Nürn⸗ erg.) Eine Verſammlung des Zweigvereins Nürnberg des e Evangeliſchen Bundes beſchloß, eine Reſolution gegen die Aus⸗ dehnung der Fronleichnamsprozeſſion in Nürnberg als eine Provokation gegenüber der proteſtantiſchen Mehrheit beim Magiſtrat einzureichen. (Polniſch⸗ ultramontane Wahlaus⸗ ſchreitungen.) In Frauſtadt in der Provinz Poſen, wo dem Pantheon entfernt und dafür die Reſte des„Volksfreundes“ Marat dorthin übergeführt wurden. Man kann ſich vorſtellen, daß die Zeremonie einigermaßen grotesk war. Es erſchien ein Huiſſier des Konvents, verlas deſſen Dekret, und die Polizei führte ſodann den Tauſch der großen Männer aus. Voltaire kam als der nächſte ins Pantheon; zwölf prächtige Schimmel führten die Leiche des alten Spötters zu ſeiner Ruhmesſtätte. Nach einiger Zeit folgte ihm auch ſein Zeitgenoſſe und Antipode Rouſ⸗ ſeau. Aber weder Voltaires noch Rouſſeaus Aſche werden heut wirklich im Pantheon aufbewahrt, und man muß es als ein wahr⸗ haft groteskes Geſchick nennen, daß die beiden Größten, die ins Pantheon gekommen ſind, ihm wieder— abhanden gekommen ſind. Denn es ſcheint zweifellos, daß ihre Ueberreſte in den Tagen der Reſtauration heimlich entführt und irgendwo außerhalb von Paris in einen Graben geworfen worden ſind. Aber ihre Prunk⸗ ſärge blieben ſtehen, gleich als ob ſie nach wie vor die Ueberreſte bärgen. Es iſt im übrigen eine ſehr gemiſchte Geſellſchaft, die hier Platz gefunden hat. In den Tagen Napoleons I. waren es vor allem ſeine Generäle, die er unter Soufflots Kuppel beiſetzen ließ. 39 Särge wanderten damals im ganzen in die Gruftgewölbe des Pantheons. Erſt unter Louis Philipp kamen dann neue„Größen“ zu den alten, aber ſehr groß waren dieſe Größen nicht, und die be⸗ kannteſte darunter iſt wohl Benjamin Conſtant. Die dritte Re⸗ publik hat dann mit außerordentlichem Pomp Viktor Hugo ins Pantheon übergeführt, und auch der von Mörderhand gefallene Präſident Carnot hat hier ſeine letzte Ruhe gefunden. Und nun ſollen Zola und Gambetta ihnen folgen. Merkwürdige Zuſam⸗ ene merkwürdige Wechſel. Werfen wir nun einen Blick auf das Pantheon, wie es heute iſt. Wir verlaſſen die ſchattigen, von Ammen, Soldaten, Stu⸗ denten und Studentenliebchen gewöhnlich bevölkerten Alleen des Luxembourg⸗Gartens und wenden uns, den Boulevard„Miche“ kreuzend, in die breite Avenne Soufflot. Da erhebt ſich denn, als Straßenabſchluß Aaſeene aufgebaut, der mächtige Bau, Raumſchöpfungen, die der Menſchengeiſt erſonnen hat. Ultramontane und Polen zuſammen gehen, wurde eine Wahl⸗ verſammlung des Zentrums polizeilich aufgelöſt. Der Dechant Taſch erklärte, er halte ſich eines Mordes für fähig, falls er als Beſitzer enteignet würde. —(In Sachen der Feuerbeſtattu ng) haben die preußiſchen Feuerbeftattungsvereine eine neue Eingabe an die zuſtändigen Miniſter gerichtet. In dieſer Eingabe werden die Miniſter gebeten, auf dem Wege der Anordi nung die Béſtattungsfrage regeln zu wollen. —(Von der„Anſiedlungs ⸗Kommiſſion.) Man ſchreibt uns: In Erfüllung von Verpflichtungen, die ſie bereits vor Ergehen des neuen Enteignungsgeſetz tzes ein⸗ war, hat die Anſiedlungs⸗Kommiſſion in dieſen Tagen das Rittergut Mochellek, Kreis Hohenſalza, erworben. Das Gut gehörte bisher der Frau Fuchs, geb. Ohlendorf, hat eine Größe von 1300 Morgen und beſitzt für die Anſiedlungs⸗ Kommiſſion inſofern einen beſonderen Wert, als es in einer Länge von 2 Km. an das jetzt in der Aufteikung 568 ene Anſiedlungsgut Liebenſee(früher Liſſewo) grenzt. Durch dieſen Ankauf wächſt die Wahrſcheinlichkeit der Neubegrün⸗ dung eines evangeliſchen Kirchſpiels Liebenſee. —(An dem früheren Fus⸗ angel) der bekanntlich jetzt Zeitungsverleger iſt und die „Weſtdeutſche Volkszeitung“ herausgibt, nimmt das Zen⸗ trum gründlich Rache. Fusangel hatte gelegentlich ge⸗ äußert, das Zentrum ſei eine konfeſſionelle Partei. Nun⸗ mehr macht Fusangel in ſeinem Blatte bekannt:„Weil der Verleger Fusangel ſich entſchieden geweigert hat, ein Schrift⸗ ſtück zu unterzeichnen, in welchem er anerkennen ſollte, daß das Zentrum eine interkonfeſſionelle Partei ſei, iſt der„Weſt⸗ deutſchen Volkszeitung“ der als Zentrumsorgan aberkannt worden.“ — Koloniales. Internationaler Baumwollkongreß Paris. Von dem jetzt tagenden Fünften Internationalen Kongreß der Baumwoll⸗Spinner⸗ und Weber⸗Vereinigungen zu Paris berichten die Delegierten des Kolonial⸗Wirtſchaftlichen Komitees, daß die Vertreter aller Baumwoll⸗Induſtrieſtaaten der Welt mit Ausnahme Amerikas eine Reſolution gefaßt haben, welche die energiſche Fortſetzung der Erſchließung micht⸗ amerikaniſcher Baumwollproduktionsgebiete empfiehlt und die Regierungen und Intereſſenten zur tatkräftigen Unterſtützung, insbeſondere durch den Bau von Eiſenbahnen auffordert. Nach dem Vorbild des deutſchen Kolonial⸗Wirtſchaftlichen Komitees iſt neuerdings in Holland eine Baumwollbau⸗Geſell⸗ ſchaft gegründet worden. Ein Vergleich der im kolonſalen Baumwollbau bisher erzielten Erfolge ergibt: Frankreich und Deutſchland ver⸗ fügten annähernd über die gleichen Mittel. Frankreich er⸗ zielte im Jahre 1907 600 Ballen Baumwolle à 250 Kg., Deutſchland 3000 Ballen trotz des faſt gänzlichen Mangels an Eiſenbahnen in ſeinen Kolonien. England erzielte bei einem Aufwand von ganz bedeutend größeren Mitteln 13 000 Ballen in ſeinen afrikaniſchen Kolonien, von denen der Haupt⸗ anteil(10 000 Ballen) aus dem reichbevölkerten, mit Niſen⸗ bahnen durchzogenen, alten Baumwollland Lagos ſtammt. Die Ergebniſſe der deutſchen Baumwollkulturverſuche ſtehen alfo hinter dem Auslande in keiner Weiſe zurück. Die Wahlmännerwahlen zum preußiſchen Abgeordnetenhauſe. Weitere Ergebniſſe der Urwahlen zum preußiſchen Landtage (Sichwahlausſichten.) l III. Wahl von Kuhr(frſ. Bgg.) und von Tilly(konſ.) geſichert. Kaſſel XII. Stichwahl zwiſchen von Pappenheim (konſ.) und Simons(Reformp.) wahrſcheinlich. Magdeburg VIII. Wahl der natl.⸗lib. Kandidaten Wiersdorff und Woisling geſichert. Liegnitz J. Wiederwahl der Konſervativen Bäuchel und von Neumann geſichert. Schleswig WII. Wiederwahl von Graf Reventlow (konſ.) geſichert. Unter den Kandidaten, deren Wahl als gefichert angeſehen werden kann, befinden ſich nachfolgende, des bis⸗ Abgeordnetenhauſes: 50 1. Konſervatives v. Arnim⸗Zyſedow, v. Brandenſtein, Frhr. v. Erſa, Graf Kanitz, Kräth, Prinz zu Löwenſtein. ein imponſerendes Bild— ſagen wir nur gleich: das beſte Bild, das man von dem Gebäude überhaupt empfängt. Vom Gipfel des kleinen Hügel aufſteigend, ſchwingt ſich der Bau kühn zu der hohen Kuppel empor. Indem man ſich nun aber ſangſam dem Bau nähert, wird man mehr und mehr von dem eigentümlichen Eishauche berührt, der dies ganze Gebäude umwittert. Ja, es iſt ein froſtiges Bauwerk, dies Gebäude des Klaſſizismus. Nicht fehlerhaft juſt, vielmehr nach der Regel— aber viel zu viel Regel. Man hat dem Pantheon im Rom ſo manchen Fehler nachgewieſen, und dennoch bleibt es eine der außerordentlichen Mag ſein, daß man dem Pariſer Pantheon nur wenig Fehler nachweiſen kann, und dennoch bleibt es ein kaltes Werk. Es iſt wie eine Vorbedeutung, daß man jetzt vor ſeiner Vorhalle jenen„Denker“ Rodins aufgeſtellt hat, der nicht ſowohl die Freiheit des geiſtigen Schaffens, als die Qual der Anſpannung veranſchaulicht, der doch keine Leiſtung vergönnt iſt. Der Architekt dieſes Gebäudes hat das Pantheon übertrumpfen wollen und den hohen Kuppelraum auf vier Seiten mit Schiffen umgeben. Dadurch iſt die Wirkung des Kuppelraumes beeinträchtigt worden, ohne daß die Seiten⸗ ſchiffe dadurch an Schönheit gewonnen hätten. Klar und dalt: ſo baut ſich das Innere vor uns auf, und die mächtige Kuppel ſelbſt wirkt mehr wie ein triumphierender Beweis von Leiſtungs⸗ fähigkeit, als wie der natürliche rhythmiſche Abſchluß des Raumes. Dazu die unglückſelige maleriſche Ausſtattung! Dieſe iſt von der dritten Republik veranlaßt worden, allein man hat den ſehr demo⸗ kratiſchen Grundſatz befolgt, ja nicht etwa einem einzelnen ein ſo großes Werk anzuvertrauen. So ſieht man neben den berühmten Fresken von Puvis de Chavannes Wandgemälde von Bonnat, Laurens, Cabanel uſw.— und das Ganze iſt zu einer ſehr un⸗ glücklichen Folge von Bilderbogen geordnet. Die Fresken von Puvis de Chavannes ſelbſt, obgleich bei weitem die ſchönſten des Raumes, behalten doch auch etwas Dürftiges und Aengſtliches. Schließlich aber wird der Eindruck, den das Pantheon macht, dadurch noch vertieft, daß es ja nichts anderes mehr iſt, als ein Muſeum. Zu jeder Tageszeit wandern hier Reiſende, mit dem Bädeker bewaffnet, umher, laute Stimmen ertönen, Führer er⸗ klären; nicht die Spur von Weihe iſt dieſem Raume eigen; und nur die Wenigſten denken überhaupt daran, die großen Männer da unten in den Gruftgewölben aufzuſuchen. Auch hat man darin recht, denn dieſe Anſammlung von Prunkſärgen in den Kellern iſt nichts weniger als ſchön. Und ſo muß man ſagen, daß ſchon etwas Richtiges darin liegt, wenn die Entkirchlichung des beklagt wird. Wir erinnern als Gegenbeiſpiel an das National⸗ heiligtum von Florenz: die Kirche St. Croce, wo u. a. Michel⸗ angelo begraben liegt. Sie iſt noch heut, was ſie nun ſeit mehr als 500 Jahren geweſen iſt: Gotteshaus. Sie hat ihr hiſtoriſches, lebendiges Leben behalten, und die Geiſter der Verſtorbenen, die einſt im Leben hier geweilt und gekniet haben, ſcheinen uns noch heut dieſe hohen Hallen zu durchſchweben. Beim Pantheon in Paris— ja, wir wiſſen ja, wir wiſſen ja nicht einmal, ob Vol⸗ taires und Rouſſeaus Reſte wirklich da unten liegen; und wenn ſie es tun, ſo ſcheinen uns ihre. recht weit ab vom Pantheon an. ſchweben. 5 Buntes Feullleton. — Die Liebesaffäre des Kloſterpriors. Vor einigen Tagen wurde der Kloſterprior des Kremenski⸗Kloſters, der Hiero⸗ monach Jewgeni, als Dieb entlarvt. Wie man der„Inf.“ aus Petersburg ſchreibt, verſchwanden ſeit ca. Jahresfriſt int Kloſter allerlei Vorräte aus Küche und Keller und die Kaſſe des Kloſters litt an ſtändiger Ebbe. Der Verdacht fiel auf den Prior und eine Unterſuchung wurde durch einen Vertreter der geiſtlichen und weltlichen Macht angeordnet. Es gelang den beiden Beamten, den Hieromonach auf friſcher Tat zu er⸗ tappen, als er gerade dabei war, einen Sack durch das Hinter⸗ treppchen des Kloſters wegzuſchaffen. In dieſem Sack be⸗ fanden ſich 17 Pfund Tee, ein Skück Samt, ſeidene Tücher, 1 Jetzt ſchäf dem: für iſt, tex das den der des! wolle lutic z u n ſchäu Jous N 8 ein! ein 1 neute Die bat und prinz Und geord mag, einer ver Volk durck recht, loſig im kleri nur werd preu Liben Verh drän Erob iſt d lehne aller koſtb⸗ Der geſta dazu hatte einen Kloſt ſatz, amte Denr heißt Nrs. chleck 15 Maunheim, 4. Juni. General⸗Anzeiger.(Abendblatth. 3. Seite. 1 123 2. Freikonſervative: Dr. Arendts, Brütt, v. Dirkſen, Frhr. v. Moltke, Dr. Rebold, Frhr. v. Zedlitz⸗Neukirch. 3. Nationalliberale: Gamp, Graf Bartling, Dr. Beumer, Dr. Krauſe, Dr. Friedb Sömieding und Schwabach. Das Ergebnis vom heutigen Mittag. Um 12 Uhr mittags ergibt ſich folgende Zuſammen⸗ fellung der Landtagswahlergebniſſe: Es gelten als gewählt: 109 Konſervativen, 52 Freikonſervative, 52 Nationalliberale, 19 Freiſinnige Volkspartei, 7 Freiſinnige Vereinigung, 87 Zeutrum, 12 Polen, 3 Sozialdemokraten, 3 Dänen und 1 Fraktionsloſer. Die Konſervativen gewannen 5 Sitze und verloren 2, die Freikonſervativen gewannen 4 und verloren 4, die National⸗ llberalen gewannen 1 und verloren 6, die Freifinnige Volks⸗ partei gewann 6, das Zentrum gewann 1 und verlor 2, die 8 verloren 1, die Reformpartei verlor ihren einzigen Sitz in Kaſſel 6, gewinnt jedoch in Kaſſel 2 in Stichtwahl mit dem Konſervativen. 8 Die höchſte Zahl von Stichwahlen, 6, findet zwiſchen dem Zentrum und den Nationalliberalen in Rheinland⸗Weſt⸗ falen ſtatt. Zum Vergleich geben wir die Zuſammenſetzung des preußiſchen Abgeordnetenhauſes nach den Wahlen von 1908 wieder. Die Mandate verteilten ſich nach dem Politiſchen Handbuch der Nationalliberalen Partei folgendermaßen: 143 Konſervative, 59 Freikonſervativpe, 79 Nationalliberale. 32 Fortſchrittl. Linke, 97 Zentrum, 13 Polen, 2 Dänen. Sozialdemokraten gab es damals noch nicht im Landtage. Jetzt ziehen, wohl vornehmlich durch weitgehende Uebung ge⸗ ſchäftlichen Druckes auf die kleinen Geſchäfksleute 3 Sozial⸗ demokraten in das Preußenparlament. Wir halten es an ſich für berechtigt, daß dieſe Partei, da ſie nun einmal vorhanden das aber geſchehen wird, ſteht dahin. Nach bisher vorliegen⸗ den Preßäußerungen ſcheinen die Genoſſen die„Erſtürmung der preußiſchen Dreiklaſſen⸗Zwingburg“, den„Dammbruch des Dreiklaſſenwahlrecht“ in der Hauptſache dazu benutzen zu wollen, um wilde Agitationsreden für die revo⸗ lutionäre, internationale, völkerbefreiende Sozialdemokratie zum Fenſter hinaus zu halten. Man höre folgende Mumenden Tiraden eines Berliner ſozialdemokratiſchen Journaliſten: In den ſozialdemokratiſchen Abgeordneten Preußens wird ein Brennpunkt aller preußiſchen Volksintereſſen geſchaffen und ein machtvoller Herd der Agitation, die jetzt mit er⸗ neuten und verſtärkten Kräften an ihre Arbeit gehen wird. Die Frage des Volksrechts wird jetzt in allen De⸗ batten des Abgeordnetenhauſes auf der Tagesordnung ſtehen, und jeder Verſuch, ſie zu löſen, wird der Ueberwa hung durch prinzipientreue Vertreter des gleichen Rechts unterworſen ſein. Und ſo gering die Zahl der gewählten ſozialdem Kratiſchen Ab geordneten im Verhältnis zur Geſamtzahl des Hauſes erſcheinen mag, ſo werden ſie doch als die Vertreter einer grogen Ides und einer großen Maſſe, als die einzigen wi: lichen Volks⸗ bertreter, eine beſondere Stellung einnehmen. Man ſoll alſo etwas erleben! Den„einzigen wirklichen Volksvertretern“ werden die liberalen Parteien klar machen durch energiſche, aber beſonnene Verfechtung der Volks⸗ rechte im Rahmen des Geſetzes, daß die zu erwartenden Maß⸗ loſigkeiten der ſozialdemokratiſchen Abgeordneten⸗Agitatoren im Zuſammenſtoß mit der Regierung und der konſervativ⸗ klerikalen Mehrheit nicht der Volksfreiheit dienen, ſondern nur Waſſer auf die Mühle der Reaktion liefern werden. Gegen einen blutroten Radikalismus wird das Alt⸗ preußentum ſich erſt recht aufbäumen, ein bürgerlicher Liberalismus allein, der unter Berückſichtigung gewordener Verhältniſſe und Anſchauungen Schritt um Schritt vorwärts⸗ drängt, wird es innerlichüberwinden, weil er allein Eroberungen auch in konſervativenKreiſen zu machen imſtande iſt, die zu einem großen Teil innerlich garnicht mehr ſo ab⸗ lehnend gegen die demokratiſche Forderung auf Anteilnahme aller Schichten und Klaſſen an der Geſetzgebung ſich verhalten. ———.——.—..——— koſtbare Stoffe, Tee, Zucker, gemäſtete Hühner und ähnliches. Der des Diebſtahls überführte Prieſter fiel auf die Knie und geſtand offenherzig ſeine Vergehungen ein. Die Veranlaſſung dazu war jedenfalls noch amüſanter, als die Sache ſelbſt. Er hatte ſich nämlich in Moskau eine Geliebte angeſchafft, die ihm einen Sohn geſchenkt hatte und für die er das Eigentum des Kloſters verwendete. Er huldigte jedenfalls auch dem Grund⸗ ſaz, daß die Liebe durch den Magen gehe. Die beiden Be⸗ amten konnten ihm natürlich ſeine Miſſetaten nicht verzeihen. Denn wenn auch ſein Vergehen immerhin begreiflich war, ſo beißt doch„Alles verſtehen“ noch lange nicht„alles verzeihen“. 9— Das Geheimuts des Geſchlechts. Aus Newyork wird berichtet: 7 C. E. Calhoun erhebt den Anſpruch, das Geheimnis der Ge⸗ chlechtsbeſtimmung gelöſt zu haben, und ſie iſt bereits damit be⸗ ier ihre neuen Erkenntniſſe in der Praxis in vier der bekann⸗ teſten Familien in Amerika, die männliche Erben zu haben wün⸗ ſcen, zu erproben. Noch gibt Mrs. Cakhoun ihre Methode nicht breis, ſondern begnügt ſich mit der etwas vagen Erklärung, daß ſie nicht auf mediziniſchen oder chirurgiſchen Eingriffen beruhe, ſon⸗ dern lediglich auf einem Naturgeſetz, das bisher der Aufmerkſam⸗ leit der Gekehrten entgangen wäre. Den erſten Anhalt für ihre Ent⸗ kkung gewann ſie auf ihrer Farm in Kalifornien bei Experimenten uit den verſchiedenſten Arten von Früchten; dann ſtellte ſie Verſuche bei dem Viehbeſtand ihrer Farm an und erzielte, wie ſie behauptet, bei Pferden, Ri dern, Schafen und Schweinen die glänzendſten iltate. Die nächſten Experimente machte ſie— an ſich ſelbſt; ihre vier Söhne wären, ſo erklärt ſie voll Stolz, der beſte Beweis für die Richtigkeit ihrer Theorie. Sie arbeitet jetzt an einem Buch, nbem ſie ihr Geheimnis der Welt preisgeben will; aber das Buch ſoll nicht veröffentlicht werden, bevor nicht wirklich die vier Söhne den amerikaniſchen Familien, denen ſie zu Hilfe kommen will, ge⸗ zoren ſind. Die Welt wird ſich alſo noch etwas gedulden müſſen. iſt, im Preußenparlament vertreten ſei, um in geordne⸗ ter Weiſe ihre Wünſche und Forderungen zu vertreten. Ob Aus Stadt und Cand. * Mannheim, 4. Juni 1908. “ Berſetzt wurden in gleicher Eigenſchaft Profeſſor Dr. Stephan Kraft an der Oberrealſchule in ag dle Realſchule in Bretten und Profeſſor Joſef Riegelsberger an der Realſchule in Bretten an die Oberrealſchule in Heidel⸗ berg ſowie Notar Konrad Kern in Tiengen in den Amts. gerichtsbezirk Radolfzell. Kern wurde das Notariat Radolfzell zugewieſen. Der Verkehrs⸗Verein Mannheim hielt heute mittag im„Hotel National“ eine Ausſchußſitzu nig ab, in welcher die in der letzten Generalverſammlung wegen vorgerückter Zeit nicht mehr vollzogene Wahl des Vorſtandes vollgogen wurde. Der bisherige Vorſtand, beſtehend aus den Herren Stadtrat Darm ſtädter, Stadtrat Freytag, Veterinärrat Fuchs, Stadtverordnetenvor⸗ ſtand Fulda und Direktor Nettel, wurde per Akklamation wiedergewählt. Neugewählt wurden anſtelle der im Laufe des letzten Jahres ausgeſchiedenen zwei Vorſtandsmitglieder die Herren Rechtsantwalt Dr. Pawther und Prof. Dr. Walter. Der Vorſitzende machte alsdann auf die vom.—14. Juni in Landshut (Bahern) ſtattfindende Hauptverſamlung des Bundes deutſcher Ver⸗ kehrsvereine aufmerkſam und forderte zu reger Beteiligung auf mit dem Hinweis darauf, daß ſich der Beſuch der Münchener Ausſtellung ganz gut mit der Teilnahme an der Habecſendreng verbinden laſſe. Weiter brachte der Vorſitzende die füngſten Ausführungen des Landtagsabg. Vogel in der Zweiten Kammer über die Behandlung einer Beſchwerde des Verkehrsvereins durch die Generaldirektion zur Sprache. Herr Vogel hat ſich u. a. mit beſonderem Nachdruck dagegen gewandt, daß dem Verkehrsverein der Vorwurf gemacht werde, er erſtrebe aus Reklamezwecken einen deutlicheren Aufdruck des Platzes Mannheim in den Fahrſcheinheften der Strecke Frankfurt-—Genua., Die Verſammkung beſchloß, Herrn Vogel für die energiſche Verfechtung der Mannheimer Intereſſen den Dank auszuſprechen. Herr Rechtsanwalt Dr. Nauen führte als weiteres Beiſpiel der ſtiefmütterlichen Behandlung des Mannheimer Platzes im Eiſenbahnperkehr die Tatſache an, daß auf dem Karlsruher Bahn⸗ Hof die die Abgangsrichtung des Zuges anzeigende Tafel wohl an⸗ zeigt, daß der Zug nach Ludwigshafen, Lampertheim oder Worms fährt, daß man aber den Namen Mannheim vergeblich ſuche. Der Vorſitzende bemerkte, derurtige Beobachtungen könne man tagtäglich machen, während Herr Stadtwerordnetenvorſtand Fulda konſtatierte, daß ſogar die Bahnſteigſchaffner und Stationsvorſtände manchmal nicht wüßten, daß ein beſtimmter Zug einen Mannheimer Wagen mitführe. Derartige Vorkommniſſe würden ſorgfältig vegiſtriert, um aufgrund des geſammelten Materials zu gelegener Zeit gegen die außerordentliche Vernachläſſigung Mannheims Front zu können. Alsdann erſtattete Herr Geſchäftsführer Hohl den Tätigkeitsbericht. Die Propaganda für 1908 iſt darnach in vollem Gang, der neue Proſpekt mit dem farbigen Vogelſchaubild auf der Vorderſeite iſt großenteils ſchon verſchickt und der Reſt wird in allernächſter Zeit hinausgehen. Mit den Pro⸗ ſpekten wird in geeigneter Weiſe der Führer durch Mannheim ſowie die jüngſt erſchienene Rheinnummer der Illuſtrierten Zeitung zu Propagandazwecken verſandt werden. Vom den hergeſtellten 500 000 Korreſpondenz⸗Beilagezetteln haben die hieſigen Geſchäftskreiſe und Private bereits 350 000 entnommen; die Inſertionspropaganda er⸗ folgt vorläufig in 40 in⸗ und ausländiſchen Zeitungen und Zeit⸗ ſchriften. Außerdem wurde mit 9 hieſigen Hotels und Reſtaurants ein Gemeinſchaftsinſerat für 10 verſchiedene Zeitſchriften auf⸗ gegeben. Die für die Anfiedelung Auswärtiger beſtimmte ſammenſtellung der wichtigſten Lebensverhältniſſe in Mannheim be⸗ findet ſich gegentdärtig in Vorbereitung, ebenſo die zur Förderung der Induſtrieniederlaſfungen beſtimmte Veröffentlichung des der⸗ käuflichen Induſtrie⸗Terrains in und bei Mannheim. Für 2 Rhein⸗ Serien, welche det Rheiniſche Verkehrs⸗Verein demnächſt in dem Fuhrmann'ſchen Kaiſer⸗Panorama in Zirkel ſetzen wird, wurden 26 Stereoplatten hergeſtellt. Die Projektionsreklame während der Zwiſchenakte wird ſeit 1. Mai in je einem erſtklaſſigen Theater zu Berlin, Hamburg, Düſſeldorf und Frankfurt mit dem farbigen Vogelſchaubild unſerer Stadt durchgeführt. Um in Künſtlerkreiſen Intereſſe für Mannheim zu erwecken, hat man vor kurzem an un⸗ gefähr 100 Städte⸗ und Marinemaler eine bezügliche Einladung gerichtet. Die hieſigen Photographen und bedeutenderen Poſtkarten⸗ verlage wurden um die Fertigſtellung neuer Aufnahmen erſucht, namentlich ſolcher, welche von dem ſeither Dageweſenen abweichen. Im Laufe dieſes Monats werden 2 Kunſtblätter hergeſtellt, damit Mannheim auch Aufnahme in die künſtleriſchen Kataloge findet. Die hierzu gewählten Objekte ſind der Friedrichsplatz und eine Fern⸗ ſicht des Mühlauhafens. Mit 45 größeren Städten des In⸗ und Auslandes wurde ein Adreßbuchaustauſch eingerichtet und für 8 Reiſehandbücher der Mannheim betreffende Text bearbeitet. Dent Bemithungen des Vereins iſt es zuzuſchreiben, daß verſuchsweiſe Taxameter⸗Droſchken in Mannheim eingeführt wurden, und es iſt nur zu bedauern, daß die Einrichtung keine dauernde geworden iſt. Einladungen zum Beſuch Mannheims wurden an eine größere An⸗ tzahl auswärtiger Vereine und Verbände gerichtet, z. B. an den franzöſiſchen Ackerbauverein, welcher Ende dieſes Monats der Ein⸗ ladung Folge leiſten wird, an den Nordamerikaniſchen Turnerbund, wie auch an ſonſtige in⸗ und ausländiſche Turnvereine, welche dem im nächſten Monat ſtattfindenden Turnfeſt beiwohnen werden, an den Geſangverein„Arion“ in Brooklyn, welcher eine Sängerreiſe durch Deutſchland unternimmt, an die Damen⸗Reiſe⸗Geſellſchaft des Netphorker Morgenjournals, an den Lehrer⸗Geſangverein Zürich, an die freie Studentenſchaft in Berlin. Das Ergebnis dieſer Ein⸗ lrdungen war ein gutes und es haben ſich bereitsmehrere Ver⸗ eine angemeldet. Das Weltreiſebureau Thoſ. Cook u. Son in London, welches regelmäßige Studienfahrten aus China und Japan einrichtet, wurde mit Erfolg gebeten, die Reiſegeſellſchaften über unſere Stadt zu führen. Unter den vielen Anregungen, welche der Verein in den letzten Monaten gegeben hat, tritt der Antrag an den Kaiſerlichen Automobilklub herbor, die internatio⸗ nalen Warnungszeichen für Autiunobiliſten auch auf der Strecke Frankfurt⸗Lampertheim⸗Mannheim⸗Heidelberg aufzuſtellen, ſtatt nur auf der Bergſtraßenſtrecke, da man mit Recht befürchtete, daß ſonſt die Strecke über Mannheim von Automobiliſten mehr und mehr ge⸗ mieden würde. Hinſchtlich der am 20. Juli mit der Lanz⸗Konkur⸗ renz hier abſchließenden Motorboot⸗Regakta iſt u. a. ausgiebige Vor⸗ öffentlichung in den Nachbarzeitungen beabſichtigt, um möglichſt viele Auswärtige für den Beſuch Mannheims zu intereſſieren. Zum Beſuch der Darmſtädter und Münchener Ausſtellung wird vorausſichtlich je ein Sonderzug zu ermäßigten Prei⸗ ſen arrangiert. Der Geſchäftsbericht ſchließt mit dem Erſuchen um recht eifrige Werbung von Mitgliedern für die umfangreiche, auf reiche Mittel angewieſene Vexeinstätigkeit. Herr Stadtverordnetenvorſtand Fulda bemerkte mit Bezug auf die Aeußerung des Herrn Hohl, daß es dem Verkehrsverein hoffentlich nicht verübelt werde, wenn er zwei Ausſtellungs⸗ ſonderzüge nach Darmſtadt und München peranſtalte, er, könne nicht annehmen, daß Jemand in Mannheim ſo engherzig ſein werde, daß es heiße, man dürfe keine Erleichterungen für die Mannheimer ſchaffen. Ebenſo, wie es Aufgabe des Verkehrs⸗ vereins ſei, möglichſt viel Fremde bierher zu ziehen, müſſe er den Mannheimern die Möglichkeit gewähren, ohne große Koſten auswärts Erholung, Unterhaltung und Belehrung zu ſuchen, Die Verſammlung erklärte ſich mit dieſem Standpunkt vall⸗ kommen einverſtanden. Herr Rechtsanwalt Dr. Nauen ſcchlägt vor, daß der Verkehrsverein den Friedrienzvark unter⸗ Zu⸗ ſtützt. Am letzten Sonntag, an dem der Friedrichspark einen 20 Pfennigtag veranſtaltete, ſei auch bei Freikonzert die Leucht⸗ fontaine in Tätigkeit geſetzt worden. Derartige Kolliſtonen ſollten nach Möglichkeit vermieden werden, denn der Friedrichs⸗ park ſei eine dringende Notwendigkeit und man müſſe alles tun; um ihn lebensfähig zu erhalten. Herr Handelskammerſekretär, Dr. Blauſtein regt die Schaffung von Neckar ahrten mit Arnheiterſchen Booten an. Es gebe am Neckar eine ganze Reihe Plätze, die auf dieſe Weiſe aufgeſucht werden könnſen. Herr Stadtbaurat Perrey unterſtützt dieſe Arregung und weiſt dabei auf Dresden hin, wo der Ausflugsverkehr auf der Elbe außerordentlich entwickelt ſei. Es wäre wünſchenswert, darauf hinzuwirken, daß die am Rhein und Neckar bereits vor⸗ handenen recht dürftigen Wirtſch rften auf die Höhe der Zeit ge⸗ bracht würden, dann werde ſich nach Einführung einer regel⸗ mäßigen Dampferverbindung auch der Ausflugsverkehr auf Rhein und Neckar heben. Er könne aus eigener Erfahrung kon⸗ ſtatieren, daß es an heißen Sommertagen nichts erfriſchenderes gebe, als eine Rheinfahrt. Der Voßpitzende ſagte Berück⸗ ſichtigung aller Anregungen zu und ſprach den Herren Eglin⸗ ger und Baſſery den beſonderen Dank der Verſammlung dafür aus, daß ſie in der Lage waren, 30 neue Mitgliroer anzu⸗ melden. Damit endete nach einſtündiger Dauer die Sitzung. * Der Kinderſpielplatz auf dem Jungbuſch wird nun doch noch geſchaffen werden. Die Budgetkommiſſion der Zweiten Kammer hat lt.„Volksſt. beſchloſſen, nur die Mittel für ein Gebäude zu bewilligen, dagegen ſoll unter allen Umſtänden der nötige Raum für einen Kinderſpielplatz reſerviert bleiben. Die Petition des Gemeinnützigen Vereins des Jungbuſchs foll in dieſem Sinne der Regierung empfehlend überwieſen werden. Die käufliche Abtretung des für den Spielplatz erforderlichen Ge⸗ ländes dürfte nunmehr mit um ſo geringeren Schwierigkeiten berbunden ſein, als ſelbſt der Regierungsvertreter die Erſtellung des Spielplatzes als dringend nötig bezeichnet hat. Daß der Jungbuſch nun doch ſeinen Spielplatz erhält, iſt zum über⸗ wiegenden Teil der zähen Ausdauer des Ermeinnützigen Ver⸗ eins zu verdanken. Ihm gebührt warmer Dank und uneinge⸗ ſchränkte Anerkennung. * Eine Million Garantiefonds. Eine Million hat der Gaxvantiefonds für das elfte deutſche Turufeſt 1908 erreicht, wovon ein Mitglied des Frankfurter Turnvereins, Herr Otito Goldmann, allein über die Hälfte zuſammenbrächte. Dieſe be⸗ trächtliche Summe, zu der auch der Mittelſtand in anerkennens⸗ werten Weiſe weſentlich beigeſteuert hat, bietet den Garantie⸗ fondszeichnern die erfreuliche Ausſicht, daß ihnen kein allzu⸗ großes Riſiko erwachſen dürfte, da die Koſten für das Feſt etuige hunderttauſend Mark geringer veranſchlagt ſind. * Badiſcher Schwarzwald⸗Verein. Die von der Sektion Mannheim⸗Ludwigshafen des Schwarzwaldvereinas ſeinerzeit angeregte Herſtellung beſſerer Zugangswege und naue Markierung von St. Märgen zu den Zweribachfällen, ſind in⸗ zwiſchen durch die tatkräftige Mithilfe der Forſtbehörde in St. Märgen und deſſen Vorſtand, Herrn Oberförſter Dr. GEich⸗ horn, zur Ausführung gelangt. Mif einem Koſtenaufwand von beinahe M. 1000, an dem ſich die Gektion St. Märgen bezw. die Sektion Mannheim⸗Ludwigshafen und die Forſtbehörde be⸗ teiligten, wurde ein 1100 Meter langer Fußweg bis in die Näbe des Hohwartfelſens gebaut. Dieſer Fußweg führt von Brunnehor ab zunächſt guf kurze Strecke über Weidfeld, dann durch ſelſeg⸗ reiche Waldpartien, zum Waſſerfall des Hirſchbächleins, das auf einer Holzbrücke überſchritten wird. Der Weg windet ſich weiker⸗ hin durch ſchönen Altholzbeſtand an ſteiler Bergwand vorbei, bequem empor. Möge dieſer neue Zugangsweg zu ſo herrlichen Naturſchönheiten von der Touriſtenwelt und allen Freunden einer ſchönen Landſchaft recht viel begangen und die aufgewen⸗ dete Mühe und Koſten der beteiligten Kreiſen gebührend gewüz⸗ digt und anerkannt werden. 5 * Volksbibliothek R 2, 2. Die Inanſpruchnahme der hieſigen Volksbibliothek war auch in den zwei letztverfloſſenen Moncen eine durchaus erfreuliche; während der Monate April und Mai wurden 22 338 Bände nach Hauſe entliehen, wodurch im Ver⸗ gleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres ein Mehr von 3599 Bänden erzielt wurde. Seit September v. Is. ließen ſich 823 Perſonen als Mitglieder in den Verein aufnehmen. * Das Mannheimer Schulſyſtem. Das Stadtverordneten⸗ kollegium in Elberfeld hat kürzlich nahezu einſtimmig die Er⸗ richtung von Sonderklaſſenſyſtemen nach Mann⸗ heimer Art in 4 Schuldiſtrikten beſchloſſen. In der Schmeiz iſt St. Gallen dem Vorgehen von Baſel in der Einführung dor Förderklaſſen gefolgt. In Dänemark hat die Hauptſtadt Kopen⸗ chagen das Verdienſt, vorbildlich vorangegangen zu ſein, indem ſie zu Oſtern ds. Is. die Klaſſenorganiſatibn nach der Befähigung der Schüler durch Errichtung von 34 Förderklaſſen auf breiter Baſis in Angriff nahm. Die Zahl der Städte, in denen Verſuche mit dem Mannheimer Schurſyſtem gemacht werden, beträgt nunmehr über dreißig. Die mit der neuen Klaſſenorganiſation gemach⸗ ten Erfahrungen lauten durchtweg günſtig. Polizeibericht vom 4. Juni. (Schluß). Unaufgeklärte Diebſtähle. Von noch Unbelannten Tätern wurden dahier entwendet: a) geſtern während der Mittags⸗ zeit aus einem am linken Ufer des Verbindungskanals Nr. 10/18 gelegenen Komptoir, welches mittelſt Nachſchlüſſels geöffnet wurde, 69 M. 50 Pfg., bares Geld, beſtehend aus 8 Zwanzigmarkſcheinen und Silber⸗ und Nickelmünzen, ferner 1 Schachtel(25 Stück) Zigaretten, Marke„Dames In der gleichen Zeit wurde die Türe eines nebenan gelegenen anderen Komptoirs ebenfalls mittelſt Nach⸗ ſchlüſſels geöffnet, 3 Schreibpulte alsdann erbrochen, anſcheinend aber nichts entwendet. b) Am., ds. Mts. im Freibad an der Stephanienpromenade 1 Paar Boxealf⸗Schnürſtiefel. Um ſachdien⸗ liche Mitteilungen an die Schutzmannſchaft wird erſucht. Verhaftet wurden 19 Pexſonen wegen verſchiedener ſtraf⸗ barer Handlungen, darunter ein verheir. Kohlenträger von Wilden⸗ thterbach, wohnhaft hier, wegen Sittlichkeitsverbrechens, 1 Fuhr⸗ mann von Wallſtadt wegen Dtebſtahls, 1 Matroſe von hier wegen Körperverletzung und ein wegen Körperverletzung ſteckbrieflich ber⸗ folgter Kellner von Rödelheim. Aus dem Großherzogtum. *Karlsruhe, 4. Juni. Staatsanwalt Dr. Bleicher iſt nunmehr brieflich von Baron v. Reitzenſtein auf Pi⸗ ſtolen gefordert worden. Dr. Bleicher hat die Forderung, wie bereits gemeldet, abgelehnt und ſofort ſeiner vorge⸗ ſetzten Behörde von dem Sachderhält Kenntnis gegeben. U⸗ richtig iſt die Mitteilung auswärtiger Blätter, wonach Dra Bleicher gleichzeitig das Strafverfahren gegen Baron v. Reitzenſtein wegen Forderung eingeleitet habe, da er als Be⸗ teiligter dazu nicht in der Lage iſt. Es darf, ſo bemerkt die„B. Landesztg.“, aber als ſelbſtverſtändlich angenommen werden, daß gegen Baron Reitzenſtein ein Strafverfahren eingeleitet werden wird, denn wenn Zeugen, die, wie Frl. Molitor, wegen ihrer wahrheitsgetreuen Ausſagen vor Gericht beleidigt worden ſind, vom Staate beſchützt werden, ſo müſſen doch auch richterliche Beamte vor der Gefahr behütet werden, daß ſie wegen eines bei Ausübung ihres Berufes gefallenen Wortes gleich vor die Pi⸗ ſtole gefordert werden können. r General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 4 Juni. oe. Pforzheim, 2. Juni. Der Bürgerausſchuß ge⸗ nehmigte die ſtadträtliche Vorlage betr. Korrektion der Enz und Nagold im Stadtgebiete. Wie ſchon früher gemeldet, berägt der Koſtenaufwand für die Teile der Flußkorrektion 2090 000 Mark. Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Hochſchule für Muſik. Die Vorführungen unſerer Hochſchule für Muſik ſtreben, wenn ein Laie ſie recht verſteht, drei Zwecke. Die Leitung der Hochſchule muß durch Leiſtungen werben, die Studie⸗ renden müſſen Gelegenheit haben, ſich an ſchwierigen Aufgaben zu rproben, und das Urteil der Oeffentlichkeit muß eingeholt werden. Denn erſt die„öffentliche“ Erprobung kann den rechten Maßſtab geben. Die geſtrige Prüfung betraf nun die Kgammermuſik: Streichquartett, Sonate für Klavier und Violoncello, Klavierquar⸗ tett. Soweit die Hitze nichts verdarb ging alles ſicher, tüchtig und lobenswert von ſtatten. Es waren die Klaſſen unſerer Konzertmeiſter Schuſter und Müller, und insbeſondere eine Schülerin des Herrn Direktor Zuſchneid(Frl. Magda Schönhals), ſowie eine Schülerin ges Frl. Joh. Haldenwang(Frl. Maria Hor⸗ nung), die dieſen Enſembleſpiel⸗Klaſſen angegliedert ſind. Das Streichquartett d⸗moll von Schubert eröffnete den Abend; die Herren Drumm, Hofmann, Georgens und Lehmlber trugen es bor. Allerdings wurde die Stimmung der vier Inſtrumente im⸗ mer weniger rein, zu loben aber iſt die Tapferkeit, mit der die vier angehenden Kunſtjünger ſich durch dieſe Hinderniſſe durcharbeiteten, anzuerkennen insbeſondere die„gute Form“, in der Herr Otto Drumm das Quartett führte. In der Sonate von Godard machte Fräulein Hornung ihre Sache ſchon recht gut, und ſie ſpielt unter kühleren Verhältniſſen jedenfalls noch viel beſſer. Auch hier war das Talent erſichtlich, zu führen und anderſeits ſich dem Partner anzu⸗ paſſen. Herr Phil. Lehmler führte ſeinem Part ebenfalls löblich durch. Das ſeltene Klavierquartett von Joſ. Rheinberger beſchloß den Abend ſehr glücklich. Nicht allein das Zuſammenſpiel war er⸗ freulich, auch die Art, wie Fräulein Schöwhals das Quartett führte, mußte allgemein gefallen. Die funge Klavierſpielerin hat große Fortſchritte gemacht, ihr Anſchlag iſt freier, weicher, voller geworden, die Technik glänzender, der Vortrag„piu sentito“, wie der Italiener ſo treffend ſagt. Summa: es geht ein friſcher Zug durch unſere Hochſchule, und Direktor Zuſchneid iſt der rechte Mann. Nun ſoll man ihn aber auch unterſtützenl Denn es kann nicht helfen: die Hochſchule für Muſik muß ein Stück Mann⸗ heimer„Zukunftsmuſik“ werden!* Zum Tonkünſtlerfeſt in München ſind u. a. folgende Kompo⸗ niſten engetroffen: Richard Strauß, Engelbert Humperdinck, Wilh. Kienzl, L. L. Nicods, Hans Sommer und viele andere. Natürlich ſind die Münchner, Max Schillings, Friedrich Kloſe, Hermann Biſchoff, Ernſt Boehe, A. Beer⸗Walbrunn u. g. m. vollzählig an⸗ weſend; ebenſo die Repräſentanten aller angeſehenen muſikaliſchen Verlagshäuſer, an ihrer Spitze Herr Geh. Hofrat v. Haſe aus Leipzig, Chef der Firma Breitkopf und Härtel. Eine Galavorſtellnng im Theater Sarah Bernhardt zu. Gunſten der in Marokko verwundeten franzöſiſchen Soldaten bot den Pariſern am 31. Mai eine Senſation erſten Ranges. Das Theater war dicht gefüllt. Vertreter des diplomatiſchen Korps, der Ariſtokratie, der Finanzwelt und der Regierungskreiſe waren erſchienen. Präſident Fallisres ſamt Frau und Tochter, Clemenceau und ſeine Miniſterkollegen okkupierten die eleganten Logen dieſes modernſten aller Theater von Paris. Der Saal erſtrahlte im Glanze der Diademe, mit welchen die Damen ihr Haupt geſchmückt hatten. Man ſah Großfürſtin Wladimir von Ruß land, Großfürſt Paul, den Herzog und die Herzogin Guiche, Gräfin Greffulhe, Grafen und Gräfin Caſtellane, Boni Caſtellane, Prinzeſſin Caraman⸗Chimah u. ſ. w. Den Beginn der Vorſtellung machte die Marſeillaiſe. Der berühmte Baßbariton der großen Oper Schaljapin trug das Nationallied vor, das alle Anweſenden ſtehend anhörten. Enthuſiasmus erfüllte die Menge, als Schaljapins herrliche Stimme den Apell hervorbrachte: „Aux armes, citohens!“ Der Präſident hörte nicht auf zu applaudieren und feuerte die Begeiſterung an. Dann folgte die Aufführung von Roſſinis„Barbier von Sevilla“. Schaljapin ſang den Baſilio. Auf die Darſtellerin der Roſine, welche Fräulein Selma Kurz aus Wien hätte ſingen ſollen, wurde mit großer Span⸗ nung gewartet. Der Zettel nannte Fräulein Hidalgo, geboren in Madrid 1892. Die junge Sängerin, welche durch die Verlegenheit des Komitees auf die große Bühne von Paris geführt wurde, iſt alſo ſechzehn Jahre alt. Sie hat das Alter der Roſine. Die junge Spanierin, eine Tochter des Marquis Hidalgo, hat eine ſehr ſchöne Stimme und ſingt korrekt und mit Feinheit. Sie ſpielte ſehr gut, denn ſie ſpielte ſich ſelbſt, ſie ſpielte ihre Jugend, ihre Naivität. Die Kunſt brauchte nur Natur zu ſein. Das Pub⸗ likum bereitete der jungen Dame lebhafte Ovationen. Stimmen aus dem Publikum. Manuemer Schbaziergang! 15 Liesber Jukel sterr! Sei üns nicht böſe, wenn wir Dir einen Brief ſchreiben und Dir ſagen, was wir Mannheimer Kinder über Deinen letzten„Schba⸗ giergang“ denken. Das größte Vergnügen für uns iſt, wenn wir Sonntags mit unſern Eltern nach Heidelberg und in den wunderbar ſchönen Wald dürfen! Am letzten Sonntag aber ſagte unſer Papa: „Kinder, heute bleiben wir hier, wir gehen in Mannheim ſpasieren, denn was uns Heidelberg bietet, haben wir in Mannheim auch und billiger. Wir wanderten alſo morgens in den Neckarauer Wald, aber, o wehl Kaum waren wir am Eingang desſelben, da machten ſich die läſtigen Rheinſchnaken bemerkbar, ſo daß uns nichts anderes übrig blieb, als umzukehren. Daß wir natürlich ſehr enttäuſcht waren, kannſt Du Dir denken. Ebenſo enttäuſcht war unſere liebe Mama, als ſie uns vollſtändig beſtaubt und ſo früh ankommen ſah. Nun tvurde beſchloſſen, am Nachmittag in den ſchönen Luiſen⸗ park zu gehen, den Du uns, lieber Onkel, ja ſo warm empfohlen haſt. Aber da war es ja erſt recht nicht auszuhalten, denn die Schnaken haben uns faſt aufgefreſſen. Lieber Onkel, guck Dir nur einmal die Mannheimer Kinder an, wandere einmal in den Luiſen⸗ park, Du wirſt nicht nur Mitleid mit uns haben, ſondern einſehen, daß man in Mannheim nicht ſpazieren gehen kann, ohne vollſtändig verſtochen zu Hauſe anzukommen; oder gehen an Dich die Viecher nicht? Unſer Papa verſprach uns, daß wir künftig wieder nach Heidelberg dürfen, aber wieviel Familien können dies, beſonders wenn viele Geſchwiſter da ſind, und ſo bitte ich Dich im Namen dieſer vielen Mannheimer Kinder, gegem dieſe abſcheulichen Inſekten etwas zu tun. 8. Sieh', lieber Onkel Str., Du drohteſt neulich in einem Deiner „Mannemer Schbaziergäng“ dem„Roſengarten⸗Löwen“ und einige Tage ſpäter war derſelbe verſchwunden; wir ſind der Ueberzeugung, daß, wenn Du einen Löwen vertreiben kannſt, ſo muß es Dir mit den Mannemer Schnaken ein Leichtes ſein. Dann haben wir noch die Bitte, vertreib' doch auch den ſchwarzen Klapperſtorch, denn mneine Freundin, die Zucker vors Fenſter legte, hat Angſt, es kommt am Ende der ſchwarze Apfelſinerſtorch. Du biſt ja ſo lieb, haſt uns auch ſchon Chokolade geſchenkt, wonn Papa viele Zigarren bei Dir holke, vielleicht ſprichſt Du auch einmal wegen der Schnaken mit unſerm neuen Oberbürgermeiſter. Wenn dieſer für jedes Mannheimer Kind einen Froſch kommen läßt, ſind wir bald von dieſen Quälgeiſtern befreit und dleiben Sonntags gern in Mann⸗ e 13 85 Von Tag zu Tag. — Grauſiger Fund. Leipzig, 4. Juni. Heute früh fand ein Arbeiter in der Pleiße eine Frauenleiche, welcher der Kopf und die Beine fehlten. Anſcheinend liegt Mord vor. Die Leiche war nur mit dem Hemd bekleidet und in ein gelbes Wachs⸗ tuch gewickelt. Kurz vorher war an derſelben Stelle ein Trag⸗ korb herausgezogen worden. Wahrſcheinlich wurde die Leiche damit an die Pleiße getragen. Nach dem Befunde der Leiche muß der Mord erſt nachts oder am frühen Morgen geſchehen jein. — Vom Blitz erſchlagen. Hannoper, 4. Juni. Durch ſtarke Gewitter, die in der Provinz Hannover niederge⸗⸗ gangen ſind, wurden 4 Perſonen vom Blitz erſchlagen und 14 Gehöfte eingeäſchert, unter anderm das Ritter⸗ gut Schwöbbe bei Hameln, wobei die Ahnengalerie der bekagnten Familie v. Münchhauſen mitverbrannt iſt. — Raffinierter Diebſtahl. Köln, 4. Juni. Zwei Mitglieder einer internationalen Gaunerbande raubten geſtern im Pariſer D⸗Zug einem Franzoſen die Brieftaſche mnit be⸗ trächtlichem Inhalt. Der eine Verbrecher hatte den Heren um⸗ armt und ſich dann unter Entſchuldigung wegen angeblicher Verwechslung durch das Nebenabteil entfernt. — Unnatürlicher Familienvater. Aachen, 4. Juni. Ein Arbeiter in der Steinſtraße verletzte ſeine Frau im Verlauf eines Wortwechſels durch Meſſerſtiche in Kopf und Bruſt. Darauf ergriff der Wüterich das 4 Monate alte Kind und warf es wuchtig zu Boden. Mutter und Kind ſind ſchwer verletzt. Der Täter iſt in Haft. ——— Die Urwahlen zum preußiſchen Landtage⸗ * Berlin, 3. Juni. Der Reichskanzler Fürſt Bülow hatte in einem Wahllokal in der Taubenſtraße zu wählen. Er gab ſeine Stimme in der zweiten Abteilung für die konſervativen Wahl⸗ männer ab. In der ganzen Stadt ſcheint die Wahl nach den bis⸗ herigen Nachrichten ruhig verlaufen zu ſein. Heute abend ſammelten ſich ſchwache Wählergruppen vor der Redaktion des „Vorwärts“, wo Plakate ausgehängt wurden mit dem Aufdruck, daß bisher das Proletariat ſieben Sitze erobert habe. * Dortmund, 3. Juni. Die heutigen Wahlen vollzogen ſich in vollſter Ruhe, nirgends trat eine Störung des Verkehrs ein. Die ſozialdemokratiſche Parole: der Wahltag iſt ein Ruhetag, wurde wenig befolgt. Die Werke konnten die Betriebe aufrecht erhalten, ſie gaben allen, die Urlaub wünſchten, die Erlaubnis, manche Zechen ließen die Morgenſchicht ausfallen, nachdem ſie vorher eine Beiſchicht angeordnet hatten. * Poſen, 3. Juni. Das polniſch⸗ultramontane Bündnis iſt in der Provinz Poſen geſcheitert. Die Deutſchen behaupten Liſſa⸗Frauſtadt und Meſeritz⸗Bomſt. Gneſen ⸗Witkowo kann als deutſcher Gewinn geſichert gelten. Kolmar⸗ Czarnikau⸗Filehne und Hohenſalza und Strelno bleiben den Deutſchen. I 6 [JBerlin, 4. Juni. Bis heute nachmittag 5 Uhr ſind 400 Wahlreſultate bekannt. Davon entfallen auf die Konſervativen 135, die Freikonſervativen 52, die National⸗ liberalen 55, die Freiſ. Volkspartei 24, die Freiſ. Vereinigung 6, das Zentrum 92, die Polen 12, die Dänen 2, die Sozial⸗ demokraten 7, die Welfen 1 und die Antiſemiten 1. In die Stichwahl kommen: Freiſinnige Vereinigung 2, Nakionalliberale 10, Konſervative 4, Freikonſervative 6, Zen⸗ tum 8, Sozialdemokratie 5 Mall. Die Sozialdemokraten gedenken in den eroberten 5 Berliner Walkreiſen folgende 5 Kandidaten zu präſentieren: Rechtsanwalt Dr. Karl Liebknecht, Redakteur Ströbel vom„Vorwärts“, den Stadtverordneten Borgmann, den Charlottenburger Stadtver⸗ ordneten J. Hoeſch und den Berliner Stadtverordneten Hei⸗ mann. Hoeſch iſt Berufsjournaliſt und hat ſich durch verſchie⸗ dene Publikationen über das preußiſche Wahlrecht einen Namen verſchafft.,* 55 5 Cetzle hachrichten und Celegramme. * Bremen, 4. Juni. Die deutſchen Geiſtlichen ſandten nach Beendigung ihrer Englandfahrt dem Norddeutſchen Llopd fol⸗ gendes Telegramm: Die Vertreter der deutſchen chriſtlichen Kirchen ſprechen, ehe ſie England wieder verlaſſen, ihren tiefge ⸗ fühlten Dank aus für die in ſo reichem Maße empfangene Gaſt⸗ freundſchaft auf ihrem herrlichen Schiffe„Kronprinzeſſin Cecilie“ und verbinden damit aufrichtige Wünſche für das Gedeihen ihres im nationalen Intereſſe ſo bedeutungsvollen Unternehmens. * Zarskoje Sſelo, 4. Juni. Der Kaiſer empfing geſtern in Privataudienz. 8 Eröffnung der Bauausſtellung in Stuttgart. * Stuttgart, 4. Juni. In Gegenwart des Königs, der Köngin und der übrigen Mitglieder des Kgl. Hauſes wurde heute vormittag die Bauausſtellung im Stadtgarten und bei der Gewerbehalle eröffnet. Der Miniſter des Innern, Dr. v. Pi⸗ ſchek, und der Präſident der Zentralſtelle für Gewerbe und Handel, von Moſtkaf, hielten Anſprachen, worauf der König die Ausſtellung für eröffnet erklärte. Die Ausſtellung dauert bis zum Oktober. Entlaſſungsgeſuch des Vizepräſidenten des Bundesrats. * Bern, 4. Juni. Der Vizepräſident des Bundesrates Zemp reichte heute der Bundesverwaltung ſein Entlaſ⸗ ſungsgeſuch ein. Er hat zweimal das Bundespräſidium innegehabt und hat ſich beſonders um die Verſtaatlichung der Schweizer Eiſenbahnen verdient gemacht. Erregte Debatten im öſterreichiſchen Abgeordnetenhauſe. * Wien, 4. Juni. Das Abgeordnetenhaus begann heute die Sitzung unter großer Unruhe. Der Ruthene Toy⸗ lowsky brachte eine Interpellation ein wegen der geſtrigen Tötung eines Bauern durch einen Gendarmen. Bei der Verleſung des Antrages ertönten ſcharfe Zwiſchenrufe durch die Sozialdemokraten. Der deutſchradikale Sommer ſtellte den Antrag, der Präſident möge den Miniſter des In⸗ nern ſofort veranlaſſen, daß die Sicherheitswache, die heute ſehr ahlreich im Saale poſtiert iſt, ſofort zurückgezogen werde. Der Präſident ſagte das zu. Die Sozialdemokraten verlang⸗ ten ſtürmiſch die Abſtimmung, beruhigten ſich aber bald Während ein Chriſtlichſozialer zu ſprechen beginnt, unter⸗ halten ſich die Sozialdemokraten abſichtlich laut, weil die Ehriſtlichſozialen wiederholt das Gleiche taten. Es gab lt. „FIrkf. Ztg.“ lärmende Zuſammenſtöße. Studentenſtreik an den öſterreichiſchen Hochſchulen. *Wien, 4. Juni. Die Studenten verſammelten ſich um 7 Uhr an der Univerſität vor den Hörſälen, in denen Vorleſungen beginnen ſollten, in großer Anzahl und begrüß⸗ ten die Profeſſoren, die leſen wollten, mit ſtürmiſchen Kund⸗ gebungen, worauf dieſe die Säle verließen. Um 38 Uhr er⸗ 28 20 ſchien der Rektor Ebner auf der Rektoratskreppe und den Bevollmächtigten der ruſſiſchen Botſchaft in Berlin v. Miller ee verkündigte, daß die Vorleſungen bis auf weiteres fiſtiert werden, daß aber Prüfungen abgehalten werden, ſolange keim weiteren Unruhen eintreten und daß die Promotionen unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit erfolgen. Er erſuchte die Stu⸗ denten, ruhig die Univerſität zu verlaſſen und weder hier noch auf der Straße Demonſtrationen zu machen. Hierauf ver⸗ ließen die Studenten ruhig die Aula, deren Tore dann ge⸗ ſchloſſen wurden. An der Techniſchen Hochſchule be⸗ ginnen die Pfingſtferien ſchon heute und dauern bis 15. Juni, daher war ein Streik der Studenten hierdurch unmöglich. *Wien, 4. Juni. In der Hochſchule für Bodenkultur ver⸗ kündete der Rektor, daß die Vorleſungen bis auf weiteres ſiſtiert ſind. Die Studenten ſtimmten Heilrufe aus. Der General⸗ ſtreik wird auf die Kliniken und Inſtitute nicht ausgedehnt. In Prag haben ſich auch die Hörer der tſchechiſchen Uniberſität den Streile angeſchloſſen. 1 * Wien 4. Juni. An der Techniſchen Hochſchule kam es zu Ausſchreitungen, da die Studenten die Abhaltung der Prüfungen zu verhindern ſuchten. Dabei ließ der Rektor die Tore ſchließen. Die Hörer der Techniſchen Hochſchule in Brünn haben ſich dem Streike angeſchloſſen. 9 Wien, Juni. Wien ſind vorläufig die Vorleſungen ſiſtiert. An der montanſtii⸗ ſchen Hochſchule in Leoben haben ſich die Hörer aller Nationg⸗ litäten dem Streike angeſchloſſen. Innsbruck 4. Jun. Der Ausſchuß der hieſigen deutſch⸗ freiheitlichen Partei proteſtiert in einer einſtimmig beſchloſſenen Reſolution gegen die Schließung der Univerſität als einen bru⸗ talen Eingriff in die Autonomie derſelben. * Prag, 4. Juni. werden die Vorleſungen heute und morgen aufgehoben. Der Ver⸗ ſammlung tſchechiſcher Studenten lagen Nachrichten vor, nac denen die tſchechiſchen Hörer in Brünn und an der ſlaviſchen Hochſchule in Wien ebenfalls in Streik traten. ö Straßentumulte aus Anlaß der Ueberführung Zolas. * Paris, 3. Juni. Der Leichenwagen mit dem Sargz Zolas traf um 8 Uhr abends beim Pantheon ein, wo eine große Menſchenmenge die Ankunft des Trauerzuges erwartete. Dreyfus. Unter den Anweſenden befand ſich auch Major Es fanden verſchiedene Demonſtrationen füt, beziehungsweiſe gegen Zola ſtatt, doch ereignete ſich keig Zwiſchenfall von Belang. * Paris, 4. Juni. Die Straßenkundgebungen anläßlich ber Ueberführung des Sarges Zolas nach dem Panthenng An der tierärztlichen Fachſchule in An der Prager Deutſchen Univerſteatk dauerten bis 1 Uhr nachts fort. Die Polizei mußte wieden holt die Studenten zurückdrängen, die auch unterein ander handgemein wurden. Es wurden 40 Verhaf tungen vorgenommen.— Von nationalliſtiſcher Seite wird angekündigt, daß infolge der unter den nationaliſtiſchen un royaliſtiſchen Studenten herrſchendern Erregung noch heut vormittag Straßendemonſtrationen werden. Attentat auf Dreyfus. Juni.(Privattelegramm.) Wie uns ele⸗ Ek. Paris, 4. graphiſch mitgeteilt wird, wurde Major Dreyfus am Schluß da⸗ Zolafeier durch zwei Revolverſchüſſe am Arm verletzt. * Varis, 4. Juni. ſcher Journaliſt namens Grigoire iſt, einem royaliſtiſchen Blatte. 0 *Paris, 4. Juni, Der Attentäter heißt rich i [Gregory und iſt 55 Jahre alt und Redakteur des mill täriſchen Fachblattes„La france militaria“ ſowie des royg liſtiſchen„Gaulois“. Gregory wurde von mehreren um⸗ ſtehenden Journaliſten feſtgenommen und vom Publikun ziemlich argmißhandelt. Polizeipräſident Lepin un Sicherheitsdirektor Hennion führten den Attentäter auf daß Polizeikommiſſariat. Unter dem Publikum entſtand eim große Panik. zu Boden. Zuerſt war das Gerücht verbreitet, daß auf del Präſidenten Fall ieres geſchoſſen worden⸗. Die Polize“ offiziere beruhigten jedoch das Publikum und erklärten, enß Geiſteskranker habe auf Dreifus zwei blinde Schüſſe abg geben. Gregory hat in der Tat zwei Schüſſe abgegeben. Gleit der erſte traf Dreyfus am Handgelenk und wahrſchei ſtattfinden Als nach der Beiſetzungsfeierlichkel für Zola im Pantheon der Major Dreyfus an der Seite der Madame Zola das Pantheon verließ, wurde von einem am Aus“ gange aufgeſtellten Manne Revolverſchüſſe auf ihn abge⸗ geben. Dreyfus wurde leicht an der Hand verletzt. Der Akleg⸗ täter wurde verhaftet. Es heißt, daß er ein nationali Mitarbeiter a Mehrere Perſonen ſtürzten im Gedrängg lich auch unterhalb des Ellbogengelenks. Bei den zweiten Schuß fielen dem Attentäter mehrere neben ihn ſtehende Perſonen in die Arme, ſodaß die Kugel abgelen wurde. Das Gerücht, daß auch Frau Zola verletzt wurde, be ſtätigt ſich nicht. Dreyfus wurde nach der nahen Polizei⸗ ſtation des 15. Bezirks gebracht, wo ihn Prof. Pocci, de⸗ den Beiſetzungsfeierlichkeiten beigewohnt hatte, Funktionär unterzogen den Attentäter einem Verhör. ihr angetanen Schimpf rächen wollen. Attentat Gregory hat bei deſſen Bekannten lebhaftes El ſtaunen hervorgerufen, da Gregory insbeſondere ſich abE militäriſcher Fach⸗Schriftſteller eines gewiſſen Anfehens e“ freute und als ruhiger, beſonnener Mann galt. Als die Meng von dem Attentat erfuhr, brach ſie in Hochrufenaus auf Zolaunddie Republik und in Schmährufe auf die Nationaliſten. Der Präfident der Republi!“ welcher von dem Attentat erſt ſpäter erfuhr, nahm auf dem Paradeplatz die Parade der Truppen ab. Vom diploma; tiſchen Korps wohnten u. a. der amerikaniſche Botſchafter und der deutſche Botſchafter Freiherr von der Lancken der Feier hei, Neue Senatoren in Rom. Rom, 4. Junf. Der König ernannte 35 neue Senatoren, darunter den Schriftſteller Giacomo Barzelotti, Profeſſor Gui⸗ lio Lamperti, Admiral Gualteruio, ſowie mehrere ehemalige Abgeordnete und Beamte.% J f e M Feſtbankett zu Ehren des Kölner Geſangvereins in London. * London, 3. Juni. Zu Ehren des Kölner Mäaner⸗ geſangvereins, der hier vor einigen Tagen eingetrof en iſt, fand heute im Criterien⸗Reſtaurant ein Feſtbankelt ſtat. Der deutſche Botſchafter, Graf Wolff⸗Metternith hieß die deutſchen Gäſte in warmen Worten willkommen, woran der Vorſitzende des Liederkranzes, Robert Bälz, Ausführungen danke. Am Schluſſe des Banketts dankte der Präſident des Kölner Männergeſanvereins, von Othograven im Namen ſeines Vereins, der enthuſtaſtiſch aufgenommen Lieder vortrug. Das Feſt verlief in gehobenſter Stimmung, 85 verband Polizeipräſident Lepin und ein eneee e5 gory ſoll erklärt haben, er habe die Armee für 9 in längerel Sen ſtiert e keim unter e Stu⸗ er noch uf ver⸗ un ge⸗ Le be⸗ „Juni, lich. ur ber⸗ ſiſtiert eneral⸗ nt. Iu ät den des zu ifungen hließen. ich dem ſule in taniſti⸗ atiyng⸗ deutſch⸗ 'oſſenen en bru⸗ verſteät er Ver⸗ r, nach aviſchen 8. 0 Satge o eine erzuges ſtajot en für, ch kein mmene ung. b dee dece en. hat den Diskontſatz auf 4 roz, berabgeſetzt. Geweriel⸗Anzeiger(Abendblatt.) 5. Seite. Volkswirtschaft. Ermäßigung des Reichsbankdiskonts. Die Reichsbank ermäßigte in ihrer heutigen Sitzung den „Diskont auf%½ Proz. und den Lombardzinsfuß auf 5½ Proz. **** Die Ermäßigung des Reichsbankdiskonts um ein halbes Prozent auf 4½ pCt., die von der geſamten Induſtrie⸗ und Handelswelt ſchon ſo lange erwartet wurde, iſt endlich zur Tatſache geworden. Lange genug herrſchten die hohen Bankraten bei uns in Deutſchland, während fremdlän⸗ diſche Banken, wie z. B. die Banken vonEngland u. Frankreich, ſchon ſeit längerer Zeit einen ganz minimal niedrigen Diskontſatz hatten, wodurch auch eine glattere Abwicklung der Geldgeſchäfte ermöglicht wurde. Der deutſche Geldmarkt dürfte durch die Reduzierung des Reichsbankdiskonts eine ſehr weſentliche Neubelebung und Kräftigung erfahren, da der hohe Diskontſatz von größeren Transaktion abhielt und an den Börſen vielfach keine lebhaftere Tendenz aufkommen ließ. Mit beſonderer Genugtuung wird die Ermäßigung des Diskontſatzes aber auch vom Gewerbe⸗ und Handwerkerſtand empfunden werden, denn gerade dieſer Stand hat unter dem Druck des hohen Geldſtandes ſchwer gelitten. Mit bangen, Sorgen verfolgte man im vorigen Jahre insbeſondere von dieſen Kreiſen aus die ſtetige Steigerung des Diskontſatzes, deſſen Wirkungen manche zuvor blühende Exiſtenz vernichtete. Das Baugeſchäft wurde nahezu völlig lahm gelegt und zum Stillſtand gebracht. Geld war nur unter ſchweren finanziellen Opfern erhältlich, ſo daß ſelbſt die Städte mit ihren Anleihen. zurückhielten und den Eintritt einer beſſeren Konjunktur⸗ periode abwarteten. Mit dem Satze von 4½ PCt. ſind wir immerhin in etwas ſtabilere Verhältniſſe und in eine neue Epoche des deutſchen SHandels⸗ und Wirtſchaftslebens eingetreten. Die Ermäßi⸗ gung bietet zugleich aber auch die Gewähr, daß der deutſche Geldmarkt fich wieder in geordneten Bahnen bewegt. Ein Blick auf die letzten Ausweiſe der Reichsbank zeigt, daß eine Diskontermäßigung infolge der Anſprüche an das Inſtitut früher wohl nicht aßportun geweſen wäre und daß ein günſti⸗ ger Zeitpunkt abgewartet werden mußte. Hoffen wir, daß die deutſchen Geldverhältniſſe ſich ſo geſtalten, daß eine weitere Ermäßigung des Diskontſatzes bald nachfolgen kann, dezu die beulſche Reichsbank nimmt inbezug auf die Höhe des Piskont⸗ ſatzes immer noch eine der erſten Stellen ein und von einem flüſſigen Geldſtande“ kaun ſelbft bei dem Satz von 45 Proz. 11N 2 7 5**** HGerlin, 4. Juni. In der heutigen Sitzung des Zen⸗ AEralausſchuſſes der Reichsbauk wurde ſeitens des Direktoriums mitgeteilt, daß die ſchon in dem Ausweis vom 31. Mai zutage getretene Beſſerung des Status im Vergleich zur entſprechenden Zeit des Vorjahres in den letzten Tagen weitere, wenn auch nicht erhebliche Fortſchritte gemacht habe. Es ſei deshalb die Herabſetzung des Diskonts um ſo eher möglich, als demuch auch Goldeingänge auf geleiſtete Vor⸗ ſchüſſe zu erwarten ſeien. Eine Herabſetzung um mehr ſals ½ Proz. ſei aber nicht angängig, weil der Status der Bank immer noch ziemlich geſpannt ſei.. — Die Badiſche Bank hat den Wechſeldiskontſatz auf 4% Proz. und ihren Lombardgins fuß auf 57½ Prozent ernahig e e München, 4. Junf. Die Bayeriſche Notenbank Proz. und des Lombardzins auf 65.5 * Dresden, 4. Juni. Diskont für Wechſel auf 4,5 Proz. und den Landeszinsfuß auf „ 1— * %5 Proz. herabgeſetzt. 75——— Edelmetallinduſtrie und Geldknappheit. Die Geldkriſis des Jahres 1907, deren Begleiterſcheinung ein internationaler Kampf um das gelbe Metall twar, hatte für die Edelmetallinduſtrie eine Erſchwerung im Bezuge ihres Rohmaterials, des Goldes, zur Folge. In dem Berichte der Handelskammer für den Amtsbezirk Pforzheim, der der Hauptſitz der deutſchen Edelmetallinduſtrie iſt, finden wir darüder folgendes:„Die allgemeine Verſteifung des Geldmarktes war mit einer allgemeinen Knappheit an gemünztem Gold verbunden, welche die Verſorgung der Induſtrie mit Schmelz⸗ gold fühlbar erſchwert hat. Die Edelmetallinduſtrie verwendet zur Herſtellung ihres Rohmaterials aus techniſchen Gründen ſeit jeher Münzgold, das ſie ſeit vielen Jahren getwohnheitsmäßig von den Lokalbanken bezieht. Die Mitte der Neunziger Jahre über den induſtriellen Verbrauch von Gold veranſtaltete Enquete hatte damals Izu dem Ergebnis geführt, daß etwa 40 Millionen Münzgold von der Induſtrie verarbeitet wurden. Schon damals ſtand die Han⸗ delskammer auf dem Standpunkt, daß die Verwendung von Münz⸗ Fgold zu änduſtriellen Zwecken unwirtſchaftlich ſei, und hat ſich des⸗ Hbhalb bemüht, die Reichsbank zu veranlaſſen, der Induſtrie Zainen⸗ gold im Feingehalt des Müngzgoldes zur Verfügung zu ſtellen. Da⸗ Durch wäre dem Einſchmelzen von Reichsgold Einhalt getan, die Induſtrie hätte ſich behelfen und das von ihr benötigte Gold in dieſer Geſtalt von der Reichsbank beziehen können. Leider haben jedoch dieſe Bemühungen aus unbekannten Gründen einen Erfolg nicht gehabt. Dagegen hat die Reichsbank ſeit einer Reihe von Jahren unſerer Hauptinduſtrie neues vollgewichtiges Münzgold gegen Herabgabe von Diskonten abgelaſſen. Bedauerlicherweiſe wurde aber aus obigen Gründen die Lieferung dieſes Münzgoldes im Früh⸗ fſommer des Berichtsjahres eingeſtellt. Zainengold im Feingehalt des Müngzgoldes iſt nur der Hanauer Edelmetallinduſtrie, aber auch nur kurze Zeit, geliefert worden. Als dies bekannt wurde, bemühten wir AUuns erneut, auch für unſere Edelmetallinduſtrie um Ueberlaſſung von Zainengold. Indeſſen auch dieſe Bitte blieb ohne Erfolg und 8 hatte für die Hanauer Induſtrie die Einſtellung der Lieferung von Bainengold zur Folge.“ n. Maunheimer Produktenbörſe. nichts Neues zu berichten. Ueber das Getreideſchäft iſt Die Tendenz iſt recht ruhig und die Kaufluſt iſt infolge der günſtigen Witterung ſehr klein. Nur das Die Süchfiſche Ban dat dend bieſigen offiziellen Kursblatt haben eine nennenswerle Aenderung erfahren. Die offizielle Tendenz lautet: Getreide unverändert ruhig. Vom Auslande werden angeboten die Tonne, gegen Kaſſa, eif Rotterdam: Weizen Laplata⸗Bahia⸗Blanca oder Barletta⸗Ruſſo Mai⸗Juni M. 166, do. ungariſche Ausſaat 80 Kg. per Juni⸗Juli M. 165, do. Roſario⸗Santa⸗FJé 78 Kg. per Juni⸗Juli M. 165.50, Kanſas 2 per Juli⸗Auguſt M. 155.50, Hardwinter 2 prompt M. 166, Rumänier nach Muſter 79⸗80 Kg. ſchwimmend M. 176, do. per Aug.⸗ September M. 150, do. 78⸗79 Kg. ſchwimmend M. 174. Roggen 9 Pud 10⸗15 per Juli M. 151, Bulgar.⸗Rumän. 71⸗/2 Kg. Auguſt⸗September M. 135. Gerſte ruſſiſche 58⸗59 Kg. Mai⸗Juni M. 121, do. 59⸗60 Kg. per Mai⸗Juni M. 122, Donaugerſte nach Muſter 58⸗59 Kg. Mai⸗ Juni M. 122, do. 59⸗60 Kg. Mai⸗Juni nach Muſter M. 122.50. Hafer ruſſ. prompt 46⸗47 Kg. M. 123, do. 47⸗48 Kg. prompt M. 124, Donau nach Muſter ſchwimmend von M. 115—120, La⸗ plata 46⸗47 Kg. ſchwimmend M. 107. Mais Laplata gelb rye terms April⸗Mai M. 112, amerik. Mixed M.—, Donau⸗Mais März⸗April M. 117.50 und Odeſſa⸗ Meris per ſchwimmend M. 117. Genoſſenſchafts⸗Aktienbrauerei Union.⸗G., Saarbrücken. Die Bilanz dieſes Unternehmens über das am 30. November 1907 be⸗ endete erſte Betriebsjahr weiſt einen Fehlbetrag von 29 391,50 Mk. auf. Verkauft wurden 18 900 Hektoliter Bier. Die Aktiven ſetzen ſich zuſammen aus: 861373 Mk. Anlage⸗ und Einrichtungs⸗Konti, ferner 84 592 Mk. Vorräten, 881,76 Mk. Kaſſe und 112047 Mk. Außenſtänden. Die Paſſiva beſtehen aus 500 000 Mk. Aktien⸗ kapital, 416000 Mk. Hypotheken und 172 286 Mk. Verbindlich⸗ keiten. Außerdem figurieren auf beiden Seiten der Bilanz 100 000 Mk. als Hypotheken⸗Pfand⸗Konto bezw. Kautions⸗Hypo⸗ theken⸗Konto. Der Geſchäftsbericht führt u. A. aus, daß die Verteuerung faſt ſämtlicher Materialien, der geringe Bierabſatz, ſowie die erhöhte Brauſteuer durch den erhöhten Bierpreis keine genügende Deckung finden konnten und daß ferner der den Aktib⸗ mären gewährte hohe Rabatt von 80 Pfg. pro Hektoliter einen weſentlichen Ausfall dargeſtellt habe.(Auch bei Nichtgewährung dieſes Rabattes wäre der Fehlbetrag noch ein erheblicher geweſen.) Vorbereitungskoſten und Gründungsaufwand zu dem Unter⸗ nehmen, ſowie Zinſen und Laſten auf Terrain haben das Unkoſten⸗ Konto bedeutend belaſtet. Die Hoffnungen, daß die Beteiligung der Aktionäre als Kunden der Brauerei eine recht rege ſei, ſind nicht in Erfüllung gegangen, was lebhaft bedauert wird. Die Ausſichten für das neue Betriebsjahr ſind nach dem Geſchäfts⸗ bericht infolge der hohen Materialpreiſe ebenfalls keine erfreu⸗ lichen. Wenn neue Kundſchaft hinzukommt und die Aktionäre 1 0 eintreten, wird fürs laufende Jahr ein beſſeres Reſultat erhofft. ie e Ludwig Lehmann, Akt.⸗Geſ., Berlin. Eine unangenehme Ueber⸗ raſchung bedeutet für die Aktionäre dieſes Unternehmens(Woll⸗ waren) der Abſchluß für das bereits am 30. November 1907 ab⸗ gelaufene Geſchäftsafhr. Während bisher ſeit Gründung des Unter⸗ nehmens jeweils eine Dividende, die im Vorjahre ſogar von 4 auf 6% Prozent erhöht worden war, verteilt werden konnte, ſieht ſich das Unternehmen für 1906/07 nicht in der Lage, eine Dividende zu verteilen, da der Warengewinm von M. 226 479 auf M. 51692 kurückgegangen iſt. e n Berner Oberlandbahnen. Die Dividende wird nach der„N. Z. Ztg.“ mit 6 Prozent beantragt gegen 7½% Prozent im Vorjahr. Erhöhung der Börſen⸗Umſatzſteuer. Es tvar dieſer Tage in der Preſſe davon die Rede, daß im Reichsſchatzamt u. a, auch eine wei⸗ tere Enhöhung der Vörſen⸗Umſatzſteuer geplant werde. Nach Ju⸗ formationen der„Lib. Korr.“ dürfte ein ſolcher Plan, wenn er aund dies umſo weniger, als die Reſultate der Börſenſteuer bekann⸗ termaßen im letzten Jahre bereits außerordentlich ungünſtig waren. Ju ſachkundigen Kreiſen gilt es als ſicher, daß eine Erhöhung der Steuer eine Steigerung des Aufkommens für das Reich nicht oder mur in ganz unbedeutendem Maße zur Folge haben twürde. Schon aus dieſem Grunde dürfte das Reichsſchatzamt von ſolchen Plänen Ab⸗ ſtand nehmen. Ermäßigung der Nietenpreiſe. Die Vereinigung der deutſchen „Nietenfabrikanten hat den Preis um weitere M. 10 auf M. 165 die 1000 Kilo ermäßigt. Im November vorigen Jahres ſtand der Preis moch auf M. 200. Durch dieſen Preisrückgang wird wohl am beſten Dargetan, daß die Beſchäftigung auch bei den Nietenfabriken ſehr machgelaſſen hat. In der Tat ſind denn auch ſchon Feierſchichten ein⸗ gelegt worden. 5 Herabſetzung des Preiſes für Stabeiſen. Aus Newyork wird gemeldet: Der geſtern in Kraft getretenen Ermäßigung für Stangen⸗ zſtahl folgte heute die Mitteilung von der Herabſetzung des Preiſes für Stabeiſen um 3 Doll. per Tonne. f Im Kaliſyndikat iſt bis zum 1. Juni ein Mehrabſatz von Mark 33% Millionen gegen das Vorjahr erzielt worden. Der April⸗Rück⸗ gang hatte ſich bei genauer Abrechnung als ſehr unweſentlich heraus⸗ „geſtellt, während der Mai ein gutes Ergebnis zeigt. Für das ameri⸗ kaniſche Geſchäft lägen Anzeichen der Beſſerung vor. Zu berück⸗ ſichtigen iſt freilich die hohe Zahl der Proviſorien mit neuen Werken. Die Wirkung des Kupferpreisſturzes. Die Amalgamated Cop⸗ per Company erzielte für das abgelaufene Geſchäftsjahr eine Netto⸗ einnahme von 6 681000 Doll., das bedeutet eine Abnahme von 7 474 000 Doll. oder um 112 Prozent gegenüber dem vorangegange⸗ nen Geſchäftsjahre. Verband deutſcher Detailgeſchäfte der Textilbranche. Der Vor⸗ ſtand des Verbandes beruft, wie uns mitgeteilt wird, ſeine Dele⸗ gierten zu einer Sitzung auf 20. Juni nach Berlin ein zwecks Stel⸗ Jungnahme zu den Verkaufsbedingungen des Verbandes der Hut⸗ fabrikanſen und Putzgroßhändler, ſowie des Verbandes der Geflechts⸗ händler. Ruſſiſche innere Anleihe. Finanzminiſter Kokowzew erſuchte den Miniſterrat um die Genehmigung zur ſofortigen Ausgabe einer inneren Anleihe von 200 Mill. Rubel ohne Zuſtimmung der Duma. Begründet wird dießes Erſuchen mit dem äußerſt ungünſtigen Kaſſenſtand der Reichsrentei. Die Baumwollſpinnereien in Neu⸗England, mit einer Arbeiter⸗ zuhl von 35 000 Mann, die eine verkürzte Arbeitszeit eingeführt hatten, haben vom 1. Juni ab wieder die volle Arbeitszeit auf⸗ genommen. Zahlungseinſtellungen. Ueber das Vermögen der kleinen nach Oſtaſien arbeitenden Im⸗ und Exportfirma Goslar u. Michae⸗ lis in Hamburg, die im April in Zahkungsſchwierigkeiten ge⸗ riet, iſt nunmehr der Konkurs eröffnet worden.— Im Konkurs der Baufirma Gropengießer⸗Osnabrück wird ein Zwangs⸗ vergleich vorgeſchlagen, wonach 65 Prozent der Forderungen zur Verteilung kommen ſollen, gegen zuerſt angebotene 38½ Prozent. *** Telegraphiſche Handelsberichte. B. Vonder Frankfurter Börse. Die Deutsche Vereinsbank, die Frankfurter Filiale der Deutschen Bank, die Dresdner Bank und das Bankhaus Gebrüder Beth- mann haben den Antrag gestellt, die Orient-Eisenbahn- Gesellschaft zum Ultimohandel an der Frankfurter Börse kottvendigſte wird vom Konſum ervorben. Die Notierungen im zuzulassen. überhaupt ſe erwogen ſeim ſollte, nicht zur Durchführung kommen, Rheinisch Westfälische Kalkwerke Dornap. Nach der&Rh. W. Ztg.o erklärt die Verwal⸗ tung, dass für das laufende Geschäftsjahr eine Dividende in der Höhe der vorjährigen, 10 Prozent, nicht zu er- Wwarten sei. B. Münchener Stadtanleihe. Seitens der Emissionsstellen wird mitgeteilt, dass die Stücke der neuen Anleihe am 9. d. M. auf die Banken gegeben werden und dass demgemäss die Abnahme am 10. d. M. zu er- folgen hat. Zahlungseinstellung. Im Konkursver- fahren über das Vermögen der Germanias Trans- Portversicherungs-.-G. in Liquidation in Berlin, ist die auf den 18. d. M. einberufene Gläubigerversammlung it. Frkft. Itg.o zugleich bestimmt zur Entscheidung über den Antrag des Verwalters, das Verfahren mangels einer den Kosten entsprechenden Masse einzustellen. Nürnberg, 4. Juni. Der Abschluss der Süd deutschen Wasserwerke.-G. in Frankfurt a. ., früher in Nürnberg, ergibt nach Abschreibungen von M. 71 650(im Vorjahre M. 69 566), Erhöhung des Del-⸗ credere-Kontos um M. 21 400 und Deckung etwaiger Verluste bei dem im laufenden Geschäftsjahr erfolgten Verkauf der Filiale Stuttgart und Rückstellung von Mk. 150 000 zur Deckung weiterer Verluste, die der Gesell- schaft durch übernommene Wasserleitungsbauten in Bay-⸗ reuth drohen, einen Verlust von M. 262 969(i. V. Mark 104 816) Reingewinn. Hiervon ist der Gewinnvortrag aus den Jahren 1906 mit M. 17 210 in Abæzüg zu bringen, sodass sich für 1907 ein Verlust von M. 245 758 bei Mark 6 600 000 Aktienkapital ergibt. An Reserven stehen der Gesellschaft It. Frkft. Ztg.os noch M. 62 444 zur Ver⸗ fügung. *** Mannheimer Eſſektenbörſe vom 4. Juni.(Offizieller Bericht.) Heute notierten: Pfälz. Hypothekenbank⸗Aktien 190.25., Bad. Anilin⸗ und Sodafabrik-Aktien 351 bez. und G. und Süd⸗ deutſche Kabelwerke⸗Aktien 12250 G. Tendenz ſtill. Aktien. Banken. Brief Geld Brief Geld Badiſche Bank—.— 139.— Br. Werger, Worms—— 90.— Gewrbk. Sveyer50E—.——.—Wormſ. Br. v. Oertge—.— 68— fn S 8 100.20fPf. Preßh.⸗u. Sptfabr. 158.——. fä 8. hb.⸗Ban—.— 190.25 Traus 0 t 5 Pf. Sp⸗ u. Cdb.Landau 141.— 140. 1. Hesſicherung⸗ Rhein. Kreditbank—.— 134.50 B..⸗G. Rh B..⸗G. Rhſch. Seetr. 91—— 85 7055 Bar 108 Mannh. e 63.——.— Fiſenbahnen Francona, Rück⸗ und Pfälz. Ludwigsbahn—.— 218.— Mitverf..⸗G. vm. „Maxbahn—.— 151 8 0 Rück- u. Mitv.—— 670.— %. Nordbahn 131.80Bad. Aſſecurranz 1193 Heilbr. Straßenbahn echen drleſe Oberrb. Verſic ⸗Geſ „A. f. chem. Induſtr.——.— Oberrh. Ich.⸗Geſ. 450.— 445.— — 351.—Württ. Tranp.⸗Verſ. 590.— e em. Fab. Goldenbg.—.— 187.50 Verein chem. Fabriken 295,50 Induſteie. ; 5.⸗G. f. Seilinduſtrie—.— 135.— Verein D. Oe fabriken 8 129.5 Dinoler'ſche Mſchfbr. 1198— 80.——. Continental. Verſich. 425— 420.— Mannh. Verſicherung 440.——. — Weſt..⸗W. 150—.— Emalllirſbr Kirrweil.—.——.— 7 8 zug 105.50—.—; 1 Emaillw. Maikammer—.— 91.50 Brauereien,„(EEttlinger Spinnerei 105.ä— Bad. Braueret 100.——.— Hüttenh. Spinnerei 95.——.— Binger Aktienbierbr.—.——.—Karlsr. Maſchinenban— 210.— Durl. Hof vm. Hagen—.— 261.— Nähmfbr. Haid u. Neu 261.50—.— Eichbaum⸗Brauerei 126.——.— Koſth. Cell. u. Papierf.—.— 212 Elefbr. Rühl, Worms 90.— Mannh. Gum. u. Asb. 140.— Ganters Br. Freibg. 106.——.— Maſchinenf. Badenia Kleinlein Heidelberg 195.——.—Oberrh. Elektrizität omb. Meſſerſchmitt 50.——.— Pf. Nähm. u. Fahrradf. Ludwigsh. Brauerei 227.— Portl.⸗Zement Hdlbg. Mannh. Aktienbr.— 137.—Südd. Draht⸗Induſt. Pfalzbr. Geiſel, Mohr———.—Südd. Kabelwerke Brauerei Sinner —.— —.— —.— 198.— 25,.— 13350 —.— 152.—— 117.50 . 8—. 12250 Verein Frelb. Ziegelw. 140.— —— Br. Schrödl, Heidlbg. 201.50—.—]„ Speyr.„ 40.——.— „Schwartz, Speyer 124.—— Würzmühle Neuſtadt———.— „ Ri er, Schwetz.—— Naie Waldhof 326——.— „ S. Weltz, Speyer—.— 72.50 Zuckerfbr. Waghäuſel 148.—— „z Storch., Speyer—.—.— Zuckerraff. Mannh. 68.——.— Rursdlatt der Mannheimer produktenbörſe vom 4. Jun.. Die Notierungen ſind in Reichsmark, gegen Barzahlung per 100 Kg 44 bahnfrei hier. Weſzen pfälziſcher 22.75.. Ruſſ. Futtergerſte 1475 „Rheingauer—.—.— Haſer, bad. 18.50—.— „ norddeutſcher—.——.—[Hafer, nordd. 18.25—18 50 „ ruſſ. Azima 24.25—24.75 Hafer ruſſiſcher 18.50—18.75 „ Ulka 23.75—24.—„ La Plata 16.75——.— „ Theodoſia 25.50——.—„amerik. weißer—-—. „ Tagaurog 23.75—24.—[ Maisamer. Mixed—.. „ Saxonska 5„Donau 16.25—16 50 „ rumäniſcher 24.——24.50„La Plata 16.25—16.50 „ am. Winter 28.25—28.50 Kohlreps, d. neuer 36.—.— „ ManitobaJ—.———.— „ Walla Walla „ Kanſas II „ Auſtralier „ Ud Plata 23.——28.25 Kernen 22.50—22 75 Roggea, pfälzer neu 2025—.— „ ruſſiſcher 20.60——.— „ rumäniſcher—.——.— Wicken 19.—.— deeeee——— 8 250 —.— .· „Luzerne „ Provenc. „Eſparſette Leinöl mit Faß 48.—.— Rüböl in Faß Backrüböl ———— ——— „„„ 3.— „ norddeutſcher————..— Spiritus, Ia. verſt. 100 0% 139.50 „ amerik.—.—.— 70er unverſt. 69.50 Gerſte, hierl. 22.——.— Hoer 5 54.— „ Pfälzer 22 roh 7oer unverſt. 85/2% 67.— Gerſte, ungariſche.„ oer„ 85/92% 52.— 90 + 25 Weizenmehl r. 00 2 1 55 5 4. 15 32.— 31.— 80.— 29.25 28.50 3850 Roggenmehl Nr. 0) 30.— 1J) 28.— Getreide unverändert ruhig. Oeſterreichiſches Petroleum notiert bis auf Weiteres: M. 22.70 anfaulos Maunbein a= 5 ee bei Waggonbezug, M. 18.90 in Eizernen, per 100 Kg, 10. 6. Seite. eneral⸗Anzeiger. Abendblatt. Mannheim, 4. Juni, Frankfurter Effektenbörſe. [Privattelegramm des General- Anzeigers.) Frankfurt a.., 4. Juni.(Fondsbörse.) Für die Börse machte selbst die lang ersehnte Diskont- ermässigung der Deutschen Reichsbank keinen Eindruck. Die Herabsetzung des Wechseldiskonts von 5 Proz. auf 4% Proz. und des Lombardzinsfusses von 6 auf 5½ Proz. kam unerwartet, aber die Spekulation konnte sich von den Ausführungen des Bankdirektoriums in dem heutigen Zentralausschuss nicht sonderlich erfreuen. Der Privat- diskont ermässigte sich um /¼% Proz., Geld war ziemlich gefragt, aber erhältlich. Auch die Nebenbanken der ver- schiedenen Banken schlossen sich der Ermässigung an. Was die Einzelheiten des Verkehrs betrifft, so lag der Bahnenmarkt ungleichmässig, amerikanische Bahnen auf Newyork schwächer, Lombarden hatten unter dem Druck von Realisationen zu leiden. Der Montanmarkt litt teil- weise unter der Unlust des ruhigen Geschäfts und auf den amerikanischen Wochenbericht Iron Age. Phönix Berg- bau gab Wieder 2½% Proz. nach, auch übrige Werte dieses Marktes wiesen schwachere Tendenz auf. nahmen am Geschäft wenig Anteil, zur schwächeren Haltung. Industrieaktien konnten sich allgemein gut behaupten, Kunstseide 5½ Proz. höher, Photographengesellschaft Steglitz erholte sich auf Rück- Käufe um 4½ Proz., von chemischen Werten büssten büssten Griesheim 2½ Proz. ein, während übrige Aktien dieses Marktes gut behauptete Tendenz aufwiesen. Schiff- fahrtsaktien andauernd lustlos. Regerer Geschäftsverkehr Wäar auf dem Fondsmarkte, wo für ausländische Renten ſeste Tendenz vorherrschte, Russen bevorzugt, von heimi- schen Anleihen 3 Proz,. Werte beliebt und höher. Der wWeitere Verlauf war ruhig, die Kurse ziemlich gut be- hauptet, Phönix kEonnte sich leicht erholen. An der Nach- börse war das Geschäft ruhig, die Tendenz unveräandert still. Es notierten Kredit 197.60, Diskonto 173.90, Dres- dener Bank 138.10, Staatsbahn 147.70, Lombarden 25.75, Baltimore 88.40, Phönix Bergbau 166 à 166.75. Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie die Kurse neigten Schluß⸗Kurſe. Reichsbank⸗Diskont%½ 90. Wechſel. 8. 4 3. 4. anfterhem kurz 108.52 168.5 Paris kur 81.166 3166 Belgien„ 80.975 80933 Schweitz. Plätze„ 81 075 81075 Italien„ 81.175„.175 Wien 84.925 84 983 London„ 20.385 20.38[Napoleonsd'or 1625 16 24 8 lang———.—[Privatdiskonto 39/ 3½18 Staatspapiere. A. Deutſche. 3 4. 8. 4 4% beutſch. Reichsanl. 99.50 99.50 Mexikaner äuß. 88/900 8 15.40 8 7½ 1 5 9165 92.153 Mexikaner innere 66.60 66.85 3 83.10 834Taumalipas 98.35 98 35 *—* 44%% pr. konſ. St.⸗Anl. 99.50 99.50 Bulgaren 100.— 100,20 8.„ 1 91.95 92.201% Griechen 1890 49.20 49.20 88 20 83.305 italien. Rente 104.30—.— 4 babiſche St.A. 99.40 99.1004½ Oeſt. Silberrente 99.10 99.15 neue 100.— 100.4¼„ Papierrent..— 99.10 3½ bad. St-Oabg———.Oeſterr. Goldrente 99.05 99.— 3½„ 92 50 62.55 Portug. Serie L 62 90 63.— 3%„— 91.40 75„ I 6 640 Abayr..⸗B 2A..1915 90 80 90.8 475 neue Ruſſen 1905 93.,75 98 65 3 55 u. 3165.75 91.704 Ruſſen von 1880 84.70 85.10 .⸗B.⸗O 8.0 82.104 ſpan. ausl. Rente 95.— 95. Hen von 18 5 99.50 99.754 Türken von 1903 89.65 89.40 3 Heſſen 81 8115ʃ4 unif.—.— 95.90 3 Sachſen 62 70 88 4 Ung⸗. Goldrente 9885 8 75 4 Mh. Stadt⸗A. 1907—-.——[4„ Kͤronenrente 93.80 98 30 975 5„ 1905 89.70 89 85%% B. Auslänbiſche Verzinsliche Loſe. 5 Arg. j. Gold⸗A.1887 98.70 98.708 be 70 153.20 %½ Chineſen 1898 97.10 97.1. Türkiſche 150. 150.— 4 Egypter unificierte Bank⸗ und Berſicherungs⸗Aktien. 139.— 139.—[ Oeſterr.⸗Ung. Zank 124.60 125.20 Badiſche Bank Berg u. Metallb. 1710 117.10] Oeſt. Länderbank 110 50 110.50 Berl. Handels⸗Geſ. 160.60 160.90„Kredit⸗Anſtalt 198.— 197.60 Gomerf. u. Disk.⸗B. 108— 107.70 Ffälziſche Bank 100.— 100.— 12390 123 75 231 50 23,10 Darmftädter Bant Pfälz. Hup.⸗Bank 189.50 1B. Leutſche Bank Preuß. Hypothenb. 111—. Heutſchaſiat. Bank 137 25 187.50 Deutſche Reichsbt. 158.90 154— D. Eſſelten⸗Bank 100 20 100.30 Rhein. Kreditbank 134.75 184.59 Bisconto⸗Comm. 174 20 74 Ahein. Dyp. B. M. 193 50 193 Dresdener Bank 138.25 138— Schaaffh. Bankver. 133 95 133.45 Frankf. Hyp.⸗Ban! 201.30 201 30] Südd, Bank Mhm. 108.45 108.— Frkf. Oyp.⸗Creditv. 158.40 340 Wiener Bankver, 1400 13130 43 50 ettonglbos 118 5 183 7 Inf tamov: 143.50 Bankaktien Aktien induſtrieller Unternehmungen. Bad. Zuckerfabrik 147.45 147.4[Kunſtſeidenfabr. Frkf. 215.— 220.50 Südd. Immobil.⸗Geſ. 93.— 9 Lederwerk. St. Ingbert 60— 60.— Eichbaum Mannheim 125.— 125— Spicharz Lederwerke 118 50 118.—. Mh. Aktien⸗Brauerei 137.— 137. Ludwigsh. Walzmühle 17.— 169.— Parkakt Zweibrücken 92.— 96. Weltzz. Sonne, Speyer Cementwerk Heidelbg. 152— 151 8 Cementfabr. Karlſtadt 131 30 18ʃ. Badiſche Anilinfabrik 352 75 351.— Fabrik Griesheim 239 237 5 Fardigerte Höchſt 458 25 458 25 Pf. Nähm. ⸗u. Fahrradf Ver. chem. Fabrik Mh. 295.— 285. Gebr. Kayſer Chem. Werke Albert 403.— 402.50 Röhrenkeſſelfabrit Südd. Drahtind. Peh. 117.—117. vorm. Dürr& Co. Adlerfahrradw. Kleyer 77.— 278. Maſchinenfbr. Hitpert 75.— 75.— Maſchinenfb. Badenia 198, 198.— Dürrkopp Maſchinenf. Gritzner 218.— 212 Maſch.⸗Armatf.Klein 122.50 122. do 123.50 123.5. Akkumul.⸗Fab. Hagen 197 197 Schnellpreſſenf. Frkth. 181.50 180.50 Acc. Böſe, Berlin 64.— 64.— Ver.deutſcher Oelfabr. 30.50 131. Elektr.⸗Geſ. Allgem. 214. 214.8 Schuhfabr. Herz, Frkf. 126.— 126.— Südd. Kabelw. Nhm. 122 70 122 70 Seilinduſtrie Wolff 135.— 135.— Lahmeyer 119.— 119.—'wollſp. Lampertsm. 72— 72.— Elektr.⸗Geſ. 70 107.70[Kammgarn Kaiſersl. 158. 158 Siemens& Halske 178.50 178.— Zellſtoffabr. Waldhof 623.— 822 1 Bergwerks⸗Aktien. Bochumer Bergbau 212 70 211.[Harpener Bergbau 195.50 194 60 Buderus 110 50 11 50Kaliw. Weſterregeln 179 179.— Concordia Bergb.⸗G. 319— 320. Oberſchl.Eiſeninduſtr. 9789 97.70 Deutſch. Luxemburg 150 70 149 50 Vr.Königs⸗u. Laurah. 209 70 249. Friedrichshütte Bergb. 141.90 141Gewerkſch. Roßleben 890 8950 Gelſenkirchner 187.60 186.— Aktien deutſcher und ausländiſcher Transport⸗Anſtalten. Ludwigsh.⸗Bexbacher 215.50 2,5,[Oeſt. Südbahn Lomb. 26.2) 25.75 Pfälziſche Maxbahn 135— 134 75 do. Nordweſtb.—.——— do. Nordbahn 129 10 123 10 do. do. Lit. B. Südd. Eiſenb.⸗G. 113.— 113,[Gotthardbahn Hamburger Packet 110.— 109 50Ital. Mittelmeerbahn do, neue——do. Meridionalbahn Norddeutſcher Lloyd 94.50 94 0 Baltimore und Ohio Oeſt.⸗Ung. Staatsb 147.70 147 70 Pfaändbriefe, Prioritäts⸗Obligationen. 4% Frk. Hyv.⸗Pfdb. 97.50 97.50 4% Pr.Pfdb. unt. 15 140%.K. B. Pfdbr.⸗ 40 1910 780 died ſ„„„ 14 %g Hyph. Pfdb. 99.5 98 089 12 31½0% 99.80 30.803½/ Pr. Pfdbr.⸗Bl. 41½% Pr. VBod.⸗Fr. 89.40 89.40 Kleinb. b. 04 4% Ctr. Bd. Pfd. 5 97.— 97.—3½ Pr. Pfdbr.⸗Bk.⸗ Hyp.⸗Pfd.⸗Kom.⸗ Obl. unkündb. 12 4% Pr. Pfdbrf.⸗B. Aeb e 4% Rh. H. B. Pfh. 02 97.80 4% e .— 81 80 37.— 137 80 89 10 89.4 9730 f 98.— 98. 92.25 90.80 90 93.50 unk. 99 97.— 97. 91.30 „ Pfdbr..01 unk, 10 „Pfobr.v. O3 Pſvbr 36 Pfobr. v. 89 fi. 94 89.50 89.50 Ffo. 98/%6 89.50 89.5½% 31, „Com.⸗Obl. 3445 .Hl,unt 10 99.— 99.—34/ Com. Obl. 14 W. B. C..10 v. 1891 4o Pf. B. Pr.⸗Obl,. 98 90 „ Com.⸗Obl. ge Pf Pr.⸗O. 91 40 v. 96/06 24%½ Ftal.ſttl.g. E.)— 470 Pr. Pfdb. unk. 23 4%„** 4% 4⸗⁰% 3 5 34½ 4⁰⁰ 97.———— 97.— 97. 97.— 97.30 98.75 98,75 89.75 89.90 91.50 96 60 9730 97.30 675 800% 90 50 L0 50 90.50 97.25 97.25 97.25 87.80 97.30 frraukfurt a.., 4 Junf. Kreditaklſen 197 60, Staats⸗ bahn 147.70, Lombarden 26.— Egypter—.— 4% ung. oldrente 98 80, Gollhardbahn—.—, Disconto⸗Commandit 173.70 Laura —.—, Gelſenkirchen 188.—, Darmſtädter 124.—, Handelsgeſellſchaft 160.75, Dresdener Bant138 10. Deutſche Bant 231., Bochumer 211. Norlhern—.—. Tendenz: ſchwächer. Nachbörſe. Kreditaktien 197.60, Staatsbahn 147.70, Lombarden 25.75. Visconto⸗Commandit 1 Berliner Effettenbörſe. [Privattelegramm des General⸗Anzeigers) * Berlin, 4. Juni.(Fondsbörse.) Der Ein- tritt der lang erwarteten Diskontermäàssigung der Reichs- bank hat nur auf den Rentenmarkt eingewirkt, wo 3 Proz. Reichsanleihe 30 Proz. höher einsetzten. Auch die von London abhängigen Werte, wie Argentinier und Japaner, lagen etwas höher. Im übrigen war die Stimmung lust- los, weil der schwache Schluss der Newyorker Börse so- wie die Preisherabsetzung in der amerikanischen Eisen- industrie die Spekulation zu Abgaben in Hüttenwerten veranlasste. Letztere Werte erfuhren daraufhin gegen die Dienstagnotierungen Verluste von etwa 1 Proz., wo⸗ von nur der kleinere Teil späterhin wieder eingeholt werden konnte. Banken trotz belebtem Geschäft gleich- falls abgeschwächt. Von Bahnen Meridionalbahnen auf Heimatland höher, ebenso österreichische Staats- bahnen, dagegen Lombarden unter erheblichen Abgaben 90.50 97.25 Vaunh. Berſ.⸗G.⸗A. 460.— 460. weichend. Amerikanische Bahnen auf Newxerk gedrückt, zumal auch die starke Mindereinnahme der Kanada- Eisenbahn sehr ungünstig einwirkte. Schiffahrts- Aktien gleichfalls niedriger. Das Geschäft wurde im spateren Verlaufe sehr schleppend, da wegen der bevor- stehenden Feiertage Abneigung gegen neue Geschäfte be- stand. Tägliches Geld 4 à4 3½ Proz. Berlin, 4. Juni.(Schlußkurſe.) Ruſſennöten 213.95 21405 Lombarden 22.40 25.80 40% Ruſſ. Anl. 1902 84.50 84.60 Canada Pacifiec 155,/70 156.— 372% Reichsanl. 91.80 92.10] Hamburg Packet 10910 109— 3% Reichsanleihe 82.— 88.50 Hambg. Paket neue 40% Bad. St.⸗Anl. 99.60 99.70 Nordd. Lloyd 94.— 40% B. St.⸗B. neue 100.— 99 90 Dynamit Truſt 5 153.75 37% B. St.Obl. 1900 91.40—. Licht⸗ u. Kraftanl. 114.70 3% Bayern 91.70 91.90 Bochumer 211.— 40% Heſſen 90.40—.— Konſolidation— 3000 Heſſen 81.— 81.20 Dortmunder 59 60 o Sachſen 82.60 83.50 Gelſenkirchner 186 20 5 Pfbr. Rh. W. B. 96 30 96.30 Harpener 19470 o Chineſen 101.40 101.60 Laurahütte 209 70 40% Italiener———.— Phönix 167 20 %½ Japaner(neu) 89.25 90.—Ribeck⸗Montan 192.— 1860er Loſe 158 20 153.— Wurm⸗Repier— % Bagdad⸗Anl. 87.— 87.— Anilin Treptow Kreditaktien 23 Braunk.⸗Briketts 179.— Berg.⸗Märk. Bank 152 50 152 50 D. Steinzeugwerke 21650 216.— Berl. Handels⸗Gef. 160.80 160.60] Düſſeldorfer Wag. 301.70 302. Darmſtädter Zank 794 0 124.— Elberf. Farben(alt) 615.— 6.— Deutſch⸗Aſiat. Bank 137.50 136.90] Weſtereg. Alkallw. 179— 179. Deutſche Bank 231.20 230.90 Wollkämmerei⸗Akt. 181 80 13130 Disc⸗Kommandit 173.80 173.50 Chem. Charlottenb. 199.70 159 20 Dresdner Bank 138 20 137.70 Tonwaren Wiesloch 99.50 99 50 Nhein. Kredibant! 138.— 133.— Zellſtoff Waldhof 321 70 321.60 Schaaffh. Bankv. 133.20 133.20 Celluloſe Koſtheim 212— 21250 Lübeck⸗Büchener——— Rüttgerswerken 153.90 152.70 Staafsbahn 146. 70 147 80 Privatdiskont 3¾% Pariſer Boͤrſe. Paris, 4. Juni. Anfangskurſe. 3 0% Rente 95.25 95.20 Türk' Looſe 181.— 180.50 Aaliener———.— e ee 725.— 726.— Spanier 96 50 96.40] Nio Tinte 1515 1625 Türken unif. 96.50 96.50 Londoner Effektenbörſe. London, 4. Juni.(Telegr.) Anfangskurſe der Effektenbörſe. 4 oſ Reichsanleihe 82˙½ 82¼J Southern Pactſie 89%ë— 89— 5 ee Chineſen 103— 108—[Chicago Milwaukee 189— 138.— 4½% Chineſen 99— 99—Denver Pr. 66— 65— 25%½% Conſols 88 ½18 885/1% Alchiſon Pr. 95— 95— 3% Italiener 104¼ 104/ Louisv. u. Naſhv. 113½ 112— 8% Griechen 51½ 51½: UUnion Paeifie 153% 152½ 3% Portugieſen 65½ 65%JUnit. St. Steel eom. 89%8 391 Spanier 94% 95—„„ pref. 104½ 104% . Türken 955/% 95% Eriebahn 23˙8. 24— 4% Argentinier 87½% 87/ Tend.: beh. 3% Mexikaner 34%½ 34½ Debeers 117— 11%½ 4 J% Japaner 84— 84½[Chartered 170 16/8 Tend.: ftill. Goldfields 1— 3½ Ottomanbant 187/% 19—]Randmines 61%%/ Rio Tinto 64˙% 63/ Caſtrand 4— 4— Braſilianer 84% 841/½] Tend.;: ſtill. 8 Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Golden baum; für Kunſt, Feuilleton und Vermiſchtes: Alfreb Beetſchen; für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: Nich. Schönfelder; für Volkswirtſchaft u. den übrigen redaktionellen Teil: Karl Apfel; für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Franz Kircher⸗ Druck und Verlaß der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m...—— eeeee Müller. NMessaline—„Senneberg⸗ Radlium Selbe⸗ v. Mk. .10 an porto⸗ Oulsine U. zollfrei. Taffet— 7424¹ Muſter umg umgehend. Henneberg, alt Seidenfabrikt., Zürich. Der systematische Ruin un die t genannt werden, in der leider noch immer viele Frauen ihre Wäſche waſchen, indem ſie die verſchiedenſten ſcharfen Waſchmittel anwenden, welche die Leinwand u. andere Stoffe direkt ruinttren. 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