— 7 5 — 8 möb „ möbl, n- und 23642 — „ nl. ler mit 23415 Afſtelle Abonnement:(Badiſche Volkszeitung.) 70 Pfeunig monatlich. 7 Bringerlohn 28 Pig. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ aufſchlag M..43 pro Quartal, Einzel⸗Nummer 8 Pfg. In ſerate: Badiſche Neueſte Nachrichten Anabhängige Tageszeitung. — (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim“, Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 341 Dienstag, 9. Juni 1908. Vor der Entſcheidung. b Seit nahezu 25 Jahren ſtehen die Volksſchullehrer im zähen, oft erbitterten Kampf um Gleichſtellung mit den wiederholt von Behörden und Abgeordneten ſelbſt als zu gleichzuachtend bezeichneten Beamten. Gleichzuachtend haupt⸗ ſächlich hinfichtlich der Vorbildung des Einzelnen und der Be⸗ deutung des Berufs für die Geſellſchaft. Trotz dieſer grund⸗ ſätzlichen Stellungnahme der Zweiten badiſchen Kammer, die ſich wiederholt für Einreihung in den Gehaltstarif und damit für gehaltliche Gleichſtellung ausgeſprochen hat, weigert ſich befremdlicherweiſe die Regierung bis heute, dieſen Akt der Gerechtigkeit zu vollziehen. Einer Zeitungsnotiz zu⸗ folge erklärte Staatsminiſter Freiherr von Duſch namens des Geſamtminiſteriums in aller Form, daß der Geſetzentwurf der Gehaltsordnung nebſt Gehaltstarif zurückgezogen werden ——5 falls die Aufnahme der Lehrer in den Tarif beſchloſſen wür Die Regierung übt alſo den ſtärkſten Druck auf die Ab⸗ geordneten aus, der möglich iſt. Sie ſpielt die Lehrer gegen die geſamte Beamtenſchaft aus. Sie will damit abſichtlich die Sachlage ſo geſtalten, daß, falls die Ab⸗ geordneten trotz der Drohung feſt bleiben und ihr vor den Wahlen beſtimmt gegebenes Verſprechen einlöſen, das ganze Heer der Beamten gegen die Volksſchul⸗ lehrer aufgebracht würde und ſagen ſoll:„dieſen„nimmer⸗ ſatten“ Volksſchullehrern haben wirs zu verdanken, daß alle Aichts erhielten.“ joll die Lofung werden im ganzen Beamtenſtand, Gegengründe, durchſchlagende Gegengründe hat die Re⸗ gierung keine; alſo macht ſie's mit Gewalt. Es iſt eine Kraftprobe, wie ſie ſelten vorkommt, und welche auf die allen badiſchen Staats⸗ dienern von Rechtswegen zuzuwendende Ge⸗ rechtigkeit und Gleichbehandlung ein be⸗ denkliches Licht wirft. Wiederholen wir kurz noch einmal die Tatſache, von der⸗ 81 ſelben Regierung ſelbſt zugegebene Tatſache, daß die Ein⸗ kommensverhältniſſe der Beamten, die 18 94 feſtgeſetzt und ſpäter durch Aufhebung des Zproz. Witwenkaſſenbeitrages etwas verbeſſert wurden, durch die Verteuerung aller Bedürf⸗ niſſe weit überholt worden ſeien. Vergleichen wir damit die weitere Tatſache, daß bei den Volksſchullehrern erſt 1906 einigermaßen nachgeholt wurde, was die„gleichzuachten⸗ den Beamten“ ſeit 1894 ſchon hatten, und was von den ver⸗ änderten Zeitverhältniſſen bereits überholt worden war, dann wird man die Erbitterung verſtehen, die in Lehrerkreiſen heute herrſcht. Nebenbei ſei weiter bemerkt, daß die Lehrer erſt ſeit 1902 Zugskoſten bekommen, was die anderen Beam⸗ ten ebenfalls längſt erhielten. Dieſer Tatbeſtand muß immer wieder betont werden, wenn entgegengehalten wird:„Die Lehrer haben doch erſt 1906 eine Aufbeſſerung bekommen“. Weiter muß bekannt werden, daß die Lehrer 1906, und zwar erſt nach langem Sträuben der Regierung, endlich 2800 M. Höchſtgehalt zugebilligt erhielten, während die —— „gleichzu⸗ Die Colonel⸗geile.. 25 Pfg. Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung Täglich 2 Husgaben Eigene Redaktionsbureaus Medakton 77 Auswärtige Inſerate 80„ in Mannheim und Umgebung.(ausgenommen Sonntag) in Berlin und Karlsruhe. Erpedition und Verlags⸗ Schluß der Inſeraten⸗Aunahme für das Mittagsblatt Morgens 3 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. eeee Nr. 264.(Abendblatt.) achtenden Beamten“ ſchon längſt 3000 M. Höchſtgehalt be⸗ zogen. Es war alſo durchaus keine„Antizipation“. Es warnureine Nachholung deſſen, was bei den andern„gleichzuachtenden Beamten“ be⸗ reits, und zwar mit Recht, als unzulänglich bezeichnet wurde. Das ſahen auch alle Parteien ein, indem ſie in ihren Wahlaufrufen die Einreihung der Lehrer offen und frei for⸗ derten. Nur die Zentrumspartei drückte ſich etwas zurück⸗ haltend aus. Da aber auch ihre Abgeordneten im Landtag vorher für dieſe Forderung geſtimmt hatten, kann getroſt geſagt werden, daß die ganze Zweite Kammer dafür eintrat und heute noch dafür eintreten wird. Das Volk, welches mitunter als Gegner einer weiteren Lehreraufbeſſerung angezogen wird, hat durch die Wahl ſolcher Kandidaten, welche dieſe Forderung vertraten, zum voraus ſeine Zuſtimmung gegeben. Es kann alſo auch dieſer Einwand nicht verfangen. Die Abgeordneten ſtehen alſo jetzt vor der Entſcheidung: Sollen ſie ſich durch die Drohung des Miniſteriums zum Bruch ihres vor den Wahlen gegebenen Verſprechens drängen laſſen, oder iſt ihnen die Einlöſung ihres Wortes heiliger. Nach Lage der Dinge iſt immer noch zu hoffen, daß ſie feſt bleiben. Von Sozialdemokraten, Demokraten und Frei⸗ ſinnigen verlautet, daß ſie bereits beſchloſſen haben, unter keinen Umſtänden nachzugeben. Von den nationalliberalen Abgeordneten hoffen wir, daß auch ſie die Wichtigkeit des Augenblicks erkennen und ſich von den andern nicht überbieten laſſen. Denn hierſteht mehrauf dem Spielals bloß die Lehrerfrage. Hier wird ſich zeigen, ob die gewählten Vertrauensmänner vor jedem beſtimmt gegebenen Nein der Regierung zurückweichen oder ob ſie ſich auf den Standpunkt ſtellen: Wir ſind uns unſerer Verantwortung ſo gut bewußt wie die Regierung. Wir ſtehen in ebenſo enger Fühlung mit dem Volk, meiſt engerer, als die Regierung. Wir wiſſen ſo gut wie die Miniſter, was dem Volk nottut, und wir werden der Gerechtigkeit zum Sieg verhelfen, wenn's ſein muß, auch gegen Regierungserklärungen; denn wir ver⸗ fechten damit nur den Fundamentalſatz eines Verfaſſungs⸗ ſtaates: Gleiches Recht für alle.“ Es iſt beklagenswert, daß die Sache ſich ſo zuſpitzte. Schuld des Volkes und ſeiner Abgeordneten iſt es nicht. Es handelt ſich um eine Volksangelegenheit aller⸗ erſten Ranges. Im letzten Grund trifft die Behandlung der Lehrer das Volk ſelbſt. Mit der Ableugnung des Lehrermangels vor einigen Jahren war er nicht aus der Welt geſchafft, und heute fehlen eben immer noch gegen 1000 Lehrkräfte, während alle andere Berufe über⸗ füllt ſind. Wollen denn die maßgebenden Faktoren dieſen Zuſtand als geſund betrachten? Wenn in den letzten Jahren der Zugang zum Lehrerberuf etwas beſſer geworden iſt, ſo ſteht unzweifelhaft feſt, daß er ſofort wieder abflauen wird, wenn der Lehrerſtand aufs neue in den Hintergrund gedrängt wird. Und daß die Qualität mit dem mangelnden Angebot zurückgeht, zurückgehen muß. braucht nicht bewieſen zu werden. Die thomiſtiſche Spekulation aber kann es. Soll denn jener ſozialdemokratiſche Abgeordnete, der in einer Wählerverſammlung rief:„Ihr Bauern, merkt Ihr denn nicht, daß man durch Niederhaltung Eurer Lehrer Euch ſelbſt niederhalten will: recht haben? Wahrlich, die Regierung iſt ſchlecht beraten, wenn ſie glaubt mit dieſer durch nichts zu rechtfertigenden Niederhal⸗ tung der Volksſchullehrer dem Volk einen guten Dienſt zu erweiſen. Und das Volk wäre ſehr kurzſichtig, wenn es nicht einſähe, daß eigentlich ihm angetan wird, was den Lehrern ſeiner Kinder geſchieht. Man ſtelle ſie daher auch ſo, daß ſich dem gewiß ſchönen, wenn auch ſchweren Beruf wieder die Beſten zuwenden. Man laſſe endlich dem Stand, der unſer Teuerſtes, unſere Kinder, 10 Jahre lang entſcheidend beeinflußt, dieſelbe Behandlung und gehaltliche Stellung zuteil werden, wie man ſie den „gleichzuachtenden Beamten“ im gleichen Lande Baden längſt zukommen läßt. Von den Abgeordneten der nationalliberalen Partei hof⸗ fen wir aber zuverſichtlich, daß ſie trotz der miniſteriellen Drohung feſt bleiben und ihr durch zwei Landes⸗Ver⸗ ſammlungen feierlich ſanktioniertes Ver⸗ ſprechen einlöſen. Mögen ſie die Wirkung im Lande nicht unterſchätzen! Nächſtes Jahr kommen die Neuwahlen. Von der Haltung der Partei in der Gehaltsfrage wird nicht wenig abhängen. Wir ſind feſt überzeugt, daß man mit größter Spannung gerade ihrer Abſtimmung entgegenſieht, und wir zweifeln nicht, daß die Gegner unſerer Partei die ganze Schuld zuſchieben würden. politische Alebersicht. Mannheim, 9. Juni 1908. Mit„Nitru“⸗Commer, dem Moderniſtentöter ſetzt ſich in einer Artikelſerie das„Zwanzigſte Jahrhundert“ auseinander. Man ſollte es nicht glauben, welch ſeltſame Früchte am Baum ultramontaner Wiſſenſchaft reifen. Commer wirft ſich mit Vorliebe auf die Natur⸗ wiſſenſchaften. Wie er ſie treibt, gdavon weiß das „Zwanzigſte Jahrhundert“ folgenden ergößlichen Fall zu be⸗ richten: Commer hat in einer Disputation über das Hexasmeron im Jahre 1904 eine Polemik gegen die Naturwiſſenſchaftler geführt, die voll pikanter Einzelheiten iſt, ſodaß ſie der Nachwelt zur Ergötz⸗ lichkeit aufbewahrt zu werden verdient. Nachdem er die Natur⸗ wiſſenſchaften als ancillae theologiae(Mägde der Gottesgelahrt⸗ heit) reklamiert und die Naturforſcher mit dem Titel isti pseudo⸗ physici maledicti(letzteres bekanntlich ſein Lieblingswort) aus⸗ gezeichnet. hatte vertiefte er ſich in das Lob der naturwiſſenſchaft⸗ lichen speculatio Divi Thomae Aquinatis und begann dann in einem ſchauderhaften, haarſträubenden Küchenlatein, mit dem ber⸗ glichen das der„Briefe der Dunkelmänner“ noch eine Hochblüte ciceronianiſcher Klaſſizität dapſtellt, in folgenden Abſtraktionen zu ſchwelgen.„In Geneſis 1, 2 heißt es: Finſternis war über dem Abgrunde. Nun frage ich“, ſchrie der Heine Mann pathetiſch,„die Naturforſcher, ob ſie uns ſagen können, wohin die Finſternis gekommen ſei, nachdem es Licht geworden. Sie können es nicht. Die Finſternis, Spanien⸗Reiſe. Vortrag des Herrn Kommerzienrats Johann Klein von Frankenthal, gehalten im Pfalz-Saarbrücker Bezirksverein Deutſcher Ingenieure in Neunkirchen. VII. Ein Ausflug von Gibraltar führte uns in etwa 3 Stunden in eine neue Welt, in das auf afrikaniſchem Boden liegende Tanger.— Schon in der Ferne ſieht man die weißen Häuſer von Tanger wie den hellfarbigen Steinbruch eines Hügels vor ſich. In Tanger mit ſeinen 30000 Einwohnern herrſcht echt afrikaniſches Leben, mehr als in der Stadt Algier. Die Gaſſen ſind eng, winkelig, ſchmutzig, dicht von drängenden farbigen Menſchen gefüllt, an⸗ ſteigend und daher nicht befahrbar; der ganze Laſtenverkehr wird bon Trägern und Eſeln beſorgt. Die Angehörigen der niederen F Volksklaſſen, Afrikaner in allen Schattierungen, vom tiefſten Schwarz bis zum Hellgelb, laufen nur halbbekleidet herum.— Die Aufwartung in den Gaſthäuſern geſchieht meiſt durch farbige Kellner. Der Hafenverkehr iſt überall von großem Gedränge und Geſchrei begleitet, das ſehr oft zu tätlichem Streit führt. Man balgt ſich eben dort ſtatt zu disputieren. Beim Ausladen von Rindern im Hafen wird ſehr einfach verfahren. Die Tiere wer⸗ den aus den Kähnen ins Waſſer getrieben und erreichen ſchwim⸗ mend das Land. Beim Ausboten hatte einer unſerer Reiſe⸗ gefährten einen Unfall. Er ſtellte ſich auf den Sitz, glitt aus und ſtürzte auf den Boden des Kahns, wobei er ſich das Wadenbein brach. Kaum war der Verunglückte, der übrigens des Spaniſchen mächtig war, im Hotel untergebracht, als ſich auch ſchon ein ara⸗ biſcher Heilkünſtler einſtellte, der dann, als gleich darauf der her⸗ M beigerufene deutſche Arzt erſchien, erklärte, daß er auf das glück⸗ üh gebotene„Geſchäft verzichten wolle, wenn ibm eine Ent⸗ von mindeſtens 50 Ircg. bewilligt werde⸗ einen Brunnen von 6 Meter Tiefe, auf deſſen Boden Männer ſtanden und mit Eimern das Waſſer aus Lachen ſchöpften, wie es durchſickerte. An dem Brunnenrande warteten viele Waſſerträger auf die Füllung ihrer Gefäße. Die marokkaniſchen Wachſoldaten lagen in ſchlechten Uni⸗ formen vor den Stadttoren disziplinlos auf dem Erdboden. Die Geſandten der großen Nationen haben ſchöne Villen in Tanger. Während unſeres Aufenthaltes in dem hübſchen Garten unſeres Geſchäftsträgers, Legationsrat von Roſen kam gerade der marokkaniſche Kriegsminiſter auf einem Mauleſel mit einer Es⸗ korte von etwa einem Dutzend ſchön unformierter Marokkaner auf hübſchen Pferden angeritten. Während der Miniſter ſich in das Haus begab, ſtiegen die Soldaten ab und warfen ſich ſofort neben den Pferden in das Gras. Auf dem Markte herrſchte ein unbeſchreibliches Gewimmel. Menſchenmengen drängten ſich auf dem Platze und feilſchten er⸗ regt um Lebensmittel und kleine Gerätſchaften. Des Abends ſaßen die Marokkaner dichtgedrängt in größeren Lokalen um den Bauch⸗ tanz anzuſehen, den ½ Dutzend Mädchen abwechſelnd aufführten. Es gibt dort auch ein verhältnismäßig gutes Strandhotel, ſowie eine Bierreſtauration, welche von einem Wiener betrieben wird. Die marokkaniſchen Regierungsgebäude liegen in einer Gruppe, der Kasba, beiſammen und ſind teilweiſe ſehr vernach⸗ läſſigt und zerfallen. Der Kadi hält ſeine Gerichtsverhandlungen in den Vormittagsſtunden vor dem hufeiſenförmig gewölbten mauriſchen Tore ſeines Geſchäftshauſes auf der Straße ab, (wie dies früher auch in Granada geſchehen iſt). Die Parteien erſcheinen in langen Reihen hintereinander aufgeſtellt. Ein ſchriftliches Verfahren gibt es nicht; der Kadi hört die Parteien an und entſcheidet ſofort; der Schuldige wird ſogleich in das daneben befindliche Gefängnis geſtoßen und damit iſt die Sache erledigt.— Prompte Juſtiz.— In dem Gefängnis laufen die zahlreichen Inſaſſen wie in einer Menagerie bunt durcheinander und verkaufen durch einen Fengen Schalter, durch den man ins Innere ſehen fann, kleine Geräte. Die Gefangenen bekommen nur Waſſer; für die übrigen Be⸗ dürfniſſe müſſen Verwandte oder Freunde ſorgen. Dabei kommt es oft vor, daß ein Gefangener von der Außenwelt vergeſſen wird und dann verhungert. Die Damen unſerer Reiſegeſellſchaft hatten Gelegenheit, den Harem des Gouverneurs zu beſuchen, während die Männer nicht eingelaſſen wurden. Die Haremsdamen waren meiſt dick und aufgedunſen und bettelten die Beſucher an. Es iſt den Mohammedanern verboten, ſich abkonterfeien zu laſſen. Als einer unſerer Reiſegefährten ſeinen photographiſchen Apparat auf ein Haus richtete, warfen die auf dem Dache be⸗ ſchäftigten Arbeiter mit Steinen nach uns. Die deutſche Firma Holzmann erbaut in Tanger eine neut Hafenmole aus Zementblöcken. Kurz vor unſerer Ankunft war eine Störung dadurch eingetreten, daß der Bauleitung das Dy⸗ namit geſtohlen worden war. Dasſelbe Dynamit wurde dann auf Umwegen wieder an die Firma verkauft. Herr Mannesmann aus Remſcheid hielt ſich dazumal auf längere Dauer in Tanger auf.— In den zahlreichen Bazaren gibt es alle möglichen Reiſe⸗ erinnerungen zu kaufen. Eine Spezialität ſind Ledertaſchen, die hier ſehr geſchickt gearbeitet und mit ſchönen Perlenſtickereien ver⸗ ziert werden. Marokko exportiert über Tanger zahlreiche Rinder und Felle Es könnte auch Korkrinde ausführen, doch ſtoll das Ablöſen der Rinde gegen die religiöſen Vorſchriften verſtoßen. In Marokko iſt für uns nicht viel zu holen, da die Einfuhr gering iſt. Die Franzoſen haben viel mehr und beſſere Kolonien als wir. Sie haben ihren Kolonialbeſitz ſeit dem Jahre 1870 rieſig verzrößert und werden keine Ruhe geben, bis ſie Marokko zu Algier und Tunis hinzugefügt haben. Ueber kurz oder lang werden die Franzoſen auch mit uns wieder anbändeln, ſie werden aber bei unſerer zunehmenden Bepölkerung mehr Bataillone fin⸗ 2. Sett. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannbeim, 9. Junk. das Symbol des Satans, hat ſich in die Erde zurück⸗ gezogen, aus der ſie nach Jahrtauſenden als Steinkohle wieder ans Tageslicht gefördert wurde, die zur Förderung der Sinnenluſt der Kinder dieſer Welt dient“. Mit dieſer Lehre von den Finſterniskohlen wird die Kohlenfinſternis, in der Roms Sterne am hellſten ſtrahlen, nur noch dichter geballt. Ueberall ſonſt auf der Erde würde ein Orkan der Entrüſtung den Charlatan hinwegfegen, der ſolches auf einer Univerſitätslehrkanzel wagte. Im gemüt⸗ lichen Wien bleibt er ungeſchoren und vom Papſte wird er be⸗ lobt in maiorem gloriam Divi Thomae. Nun ſtammt dieſer blühende Unſinn von den Finſterniskohlen allerdings aus der ſcholaſtiſchen Literatur, aber nicht von Thomas Aquinas, ſon⸗ dern von deſſen Lehrer Albertus Magnus, der eben nicht im Zeitalter der Naturwiſſenſchaft lebte. Commer hat eben wieder einmal ſchlecht bei ſeinem Orakel Billouart nachgeleſen. So etwas wird wohl kein Prediger dem ungebildetſten Publi⸗ kum zu bieten wagen, an der uralten Hochſchule Wien geht es klaglos hin. Die ſozialpolitiſchen Forderungen der Techniker. Der deutſche Techniker Verband hielt zu Pfingſten ſeinen 15. Verbandstag zu Königsberg ab. Im Vordergrund ſtanden ſozialpolitiſche Fragen. Die ſozialpolitiſchen Forderungen des Verbandes bewegen ſich zur Zeit auf drei Hauptgebieten, nämlich auf ſeiner Stel⸗ lungnahme zur Gewerbeordnungsnovelle, zur Frage der Arbeitskammern und zur Privat⸗ beamtenverſicherung. Hinſichtlich der letztgenann⸗ len verlangt der Verband eine ausreichende, d. h. eine ſolche Verſorgung, die es den Privatbeamten ermöglicht, in einer ihrer früheren Lebensſtellung entſprechenden Weiſe zu leben, ebenſo ihren Hinterbliebenen. Den von der Regierung veröffentlichten Geſetzentwurf über Arbeitskammern kann der Verbandstag nicht als eine Inſtanz anſehen, in der auch die techniſchen Angeſtellten eine Verkretung ihrer Intereſſen finden, und lehnt ihn daher als für dieſe unbrauchbar ab. Der Verbandstag ſpricht daher die ſichere Erwartung aus, daß das von der Regierung in Ausſicht geſtellte„beſondere Vorgehen“ für die techniſchen Angeſtellten in der Arbeitskammerfrage bald durch Veröffentlichung eines entſprechenden Entwurfs in die Tat umgeſetzt werden wird. Die Wünſche der Techniker für die ihnen in Ausſicht geſtellte Intereſſenvertretung gehen im Verbande dahin, daß 1. für die Technikerkammern eine paritätiſche Organiſation vor⸗ geſehen wird, 2. eine territoriale Einteilung der Kammern erfolgt, 3. die Kammern bei ihrer einigungsamtlichen Tätig⸗ keit mit dem Verhandlungszwang ausgeſtattet werden, 4. es dem Angeſtellten freigeſtellt wird, ſich bei Streitigkeiten an das Gewerbegericht oder die Arbeitskammern zu wenden, 5. das aktive Wahlrecht auf das 21., das paſſive Wahlrecht auf das 25. Lebensjahr feſtgeſetzt wird, 6. die Vertreterwahlen nach dem Grundſatz der Verhältniswahl in erſter Linie durch die Organiſationen der Angeſtellten und Unternehmer er⸗ folgen, wobei eine Wahl der leitenden Beamten der Verbände für ſtatthaft zu erklären iſt, 7. die für die Arbeitskammer nok⸗ wendigen Aufwendungen vom Reich übernommen werden. Hinſichtlich der Gewerbeordnungsnovelle ſtellt der Ver⸗ kandstag mit Genugtuung feſt, daß die durch die Kommiſ⸗ ſionsanträge im Reichstag vorgeſehene Art der Regelung ſeiner Bitten betr. die einmonatige Gehaltszahlung, die Aus⸗ ſtellung des Dienſtzeugniſſes am Kündigungstage, dig Be⸗ ſeitigung des den Arbeitgebern bisher zuſtehenden Rechtes der Aufhebung des Dienſtperhältniſſes infolge einer acht⸗ wöchigen Pflichtübung und die Verpflichtung des Arbeitgebers zur Fortzahlung des Gehalts bei unverſchuldetem Unglück auf ſechs Wochen, auf Nne den Intereſſen der techniſchen Ange⸗ ſtellten, wohlwollende Geſinnung der Parteien ſchließen läßt. Der Verbandstag bittet daher den Reichstag, den Kommifſ⸗ ſtonsbeſchlüſſen ſeine Zuſtimmung zu geben und dadurch in obigen Punkten eine geſetzliche Gleichſtellung der Techniker mit den Handlungsgehilfen herbeizuführen. Er bittet den Reichstag ferner, dahin wirken zu wollen, daß in dem Enl⸗ wurf zur Abänderung der Gewerbeordnung eine Neuregelung der Vorſchriften in§ 133h erfolgt, in der Weiſe,„daß Ver⸗ einbarungen, durch die der Angeſtellte für die Zeit nach der Beendigung des Dienſtverhältniſſes in ſeiner gewerblichen Tätigkeit beſchränkt wird“, für nichtig erklärt werden. Um ferner der Gefahr vorzubeugen, daß nach Wegfall der Kon⸗ kurrengklauſel Vereinbarungen zwiſchen Arbeitgebern ge⸗ kroffen werden, wonach Angeſtellte nur unter beſtimmten Be⸗ dingungen nach vorheriger Verſtändigung des neuen mit dem —— ‚——»—˖X—»——ß9s eekee den, als ihnen lieb iſt, und es werden ihnen hoffentlich wieder die Hoſen ausgeklopft werden. Wir fuhren zurück nach Algeciras und nach Atägigem ſchönen Aufenthalt, während des Pfingſtfeſtes dort, wurde die Reiſe nach Cordova angetreten. Cordova ſelbft bietet nichts als den Anblick herabgekommener Größe und wer die Stadt mit großen Erwartungen betritt, wird enttäuſcht ſein; trotzdem lohnt der Beſuch Cordovas und eine Be⸗ ſichtigung der alten Moſchee, der jetzigen Kathedrale, entſchädigt für alles Uebrige. Die Moſchee in Cordova, in 3 Abteilungen er⸗ baut, iſt die größte Schöpfung der Mauren auf dem Gebiete der religiöſen Baukunſt in Spanien und nach der Kaaba in Mekka die größte Moſchee der Welt. Ihre Grundfläche iſt ſo groß wie die Peterskirche ſamt ihrem Vorplatze in Rom. Sie macht mit ihren 860 Säulen, welche ein Gebälk tragen, von dem 7000 ver⸗ goldete Lampen herabhängen, und den ſchönen hufeiſenförmigen Doppelbogen in wechſelvoller Perſpektive einen gewaltigen Ein⸗ druck, der leider durch eine Kirche beeinträchtigt wird, welche unter Karl V. zum Zeichen des Sieges des Chriſtentums mitten in die Moſchee hineingebant worden iſt. Obwohl Karl V. die Ge⸗ nehmigung zur Vornahme des Einbaues erteilt hatte, ſo konnte er, als er des Werkes zum erſtenmale anſichtig wurde, ſich nicht enthalten, ti⸗trüſtet auszurufen:„Ihr wollt etwas bauen, was man anderſbärts auch finden kann, aber Ihr habt etwas zerſtört, was einzig war in der Welt.“ An dem einen Ende der Moſchee war in einer prachtvoll ausgeſchmückten halbförmigen Niſche mit gerippter Decke der Koran auf einem Pult aufgelegt. Das Pult ſtand auf einer großen Granitplatte, auf welcher die zahlreichen Piklger auf den Knien um das Heiligtum herumrutſchten, derart, daß die Platte gegenwärtig eine Vertiefung von etwa 5 Zen⸗ timetern aufweiſt. Der Guadalauvir wird in Cordova von einer alten mau⸗ riſchen Brücke auf römiſchen Fundamenten mit 16 Bogen über⸗ früheren Arbeitgeber engagiert werden dürfen, bittet der Ver⸗ bandstag dringend, auch dieſe ſowie die durch Abnahme des Ehrenwortes eingeführte Art der heimlichen Konkurrenz⸗ klauſeln zu verbieten. Da hier aber eine bloße Vorſchrift nicht ausreichen würde, ſo müßte für ſolche Fälle eine ſtrafrechtliche Ahndung eintreten. Der Verbandstag bittet ſodann den Reichstag, auch dem bisher unberückſichtigten Wunſch der Tech⸗ niker nach Beſeitigung der Abzugsfähigkeit geſetzlicher Ver⸗ ſicherungsbezüge vom Gehalt in Krankheitsfällen Rechnung zu tragen, wie er ja auch ſchon zu dem die gleiche Forderung enthaltenden Antrag auf Abänderung des§ 63 des Handels⸗ geſetzbuches ſeine Zuſtimmung erklärt habe. Endlich möge die Gehaltszahlung während der Dauer militäriſcher Uebungen, ebenſo die übrigen Forderungen, mit zwingendem Recht be⸗ ſchloſſen werden. Zur Wahrung des Koalitionsrechtes der techniſchen Angeſtellten wird dem Verbandsvorſtande die Ge⸗ nehmigung erteilt, bei vorkommenden Maßregelungen die materielle Mithilfe der Mitglieder anzurufen. Vom internationalen Briefporto. Die Aelteſten der Berliner Kaufmannſchaft nahmen in ihrer Sitzung am Freitag von der Zeitungsmeldung Kenntnis, wonach der engliſche Generalpoſtmeiſter im Unterhauſe die Erklärung abgegeben hat, daß die Vereinigten Staaten von Amerika der Einführung des Pennyportos im Verkehr mit Großbritannien zum 1. Oktober 1908 zugeſtimmt haben. Hierbei wurde dem lebhaften Bedauern darüber Ausdruck gegeben, daß die im Jahre 1905 begonnenen und ſeither in Denkſchriften und Eingaben fortgeſetzten Beſtrebungen der Aelteſten der Kaufmannſchaft von Berlin auf Abſchluß ſolcher Sonderabkommen zwiſchen dem Deutſchen Reiche und anderen Staaten bisher ohne jeden Erfolg geblieben ſind, während ſeitens der engliſchen Poſtverwaltung bereits eine Reihe von ſolchen Abkommen geſchloſſen worden iſt, die einen großen Verkehrsaufſchwung zur Folge gehabt haben, und weitere, z B. mit Frankreich, in Ausſicht ſtehen. Auch im Reichstage iſt die Frage ſeitens des Abg. Kaempf bereits vor zwei Jahren zur Sprache gebracht worden, ohne daß die Reichspoſtverwaltung ſich zu den Anregungen geäußert hat. Auch jetzt wieder iſt es das Ausland, das ſich durch Ver⸗ billigung des Briefportos im Verkehr mit wichtigen Kultur⸗ ſtaaten enorme wirtſchaftliche Vorteile ſichert, während Deutſch⸗ lands Handel und Induſtrie ſich bisher ganz vergeblich in dieſer Richtung bemüht haben. Das Aelteſten⸗Kollegium be⸗ ſchloß, in einer neuen Eingabe an den Staatsſekretär des Reichspoſtamts dieſen auf die zunehmenden Nachteile hin⸗ zuweiſen, die dem deutſchen Erwerbsleben aus dem Ver⸗ halten der Reichspoſtverwaltung in dieſer Frage erwachſen. Es iſt die alte Leier, ſchreibt dazu die„Freifinn. Ztg.“ Wie in allen anderen Beziehungen, ſo iſt auch in Bezug auf die Verbilligung des internationalen Briefportos das Syſtem Kraetke durchaus rückſtändig. Im innern Verkehr verdanken wir Herrn Kraetke nicht nur keinen Fortſchritt, ſondern durch Aufhebung der billigen Ortstarife ſogar einen ganz weſent⸗ lichen Rückſchritt, und in Bezug auf die internationalen Ver⸗ hältniſſe herrſcht völlige Stagnation, während die Poſtver⸗ waltungen anderer Staaten rüſtig vorwärts ſchreiten. Von ſeiner führenden Stellung iſt das deutſche Poſtweſen ſchon längſt zurückgedrängt worden. Wir befinden uns im Hinter⸗ treffen, und ſo lange eine ſolche ſubalterne Perſönlichkeit wie Herr Kraetke an der Spitze ſteht, deren ganzes Streben ſich in fiskaliſcher Plusmacherei erſchöpft, wird es auch nicht beſſer werden. Deutsches Reich. —(Der Rückgang der ſozfaldemokrati⸗ ſchen Gewerkſchaften) in Berlin wird in dem ſoeben erſchienenen neueſten Jahresbericht der Berliner Ge⸗ werkſchaftskommiſſion offiziell zugegeben. Man zählt in rund hundert Gewerkſchaften heute 235 980 Mitglieder gegen 252 096 im Vorjahre. Neben der ungünſtigen Geſchäftslage dürfte die Agitation der chriſtlichen und gelben Gewerkſchaften hauptſächlich dazu beigetragen haben. Der Verluſt' betrifft hauptſächlich das Baugewerbe, das 11000 Mitglieder ein⸗ gebüßt hat. Davon entfallen auf die Bauhilfsarbeiter ca. 5000, auf die Maurer 4600 und auf die Zimmerleute ca. 1100 Mann. Die Holzarbeiter haben über 3800 Mit⸗ glieder verloren, die Maler rund 1000, die Handels⸗ und Transportarbeiter 2500 und die Wäſchearbeiter 1200. Eine Reihe anderer kleiner Gewerkſchaften ſind ebenfalls an dem Niedergange beteiligt. Insgeſamt beträgt der Verluſt über 12 ärgert haben. Er wollte zufehen, 5 ßer, wenn einen Mitglieder auf die Streik⸗ Der Rü 16 000 Mitglieder. ckgang wäre noch größer, nicht ein Teil der Gewerkſchaften, rund ½, zuwachs erlangt hätten, der hauptſächlich bewegung in verſchiedenen Branchen zurückgeführt wer⸗ den muß. (Derxr Eld auf die preußiſche Ber; faſſung und die roten Landtagsabgeord⸗ neten.) Eine ſchwere Leiſtung ſteht den roten La demnächſt bevor, nämlich die Ablegung des Eides guf d 0 Verfaſſung, der den Treueid gegen den Monarchen in ſich ſchließt. Die„Genoſſen“ werden den Eid natürlich wohl⸗ gemut leiſten und ſich dadurch in ihren antimonare 90 wiegelungen nicht ſtören laſſen. Nannte dock die„Konſ. Korr.“ erinnert, vor geraumer Zeit Ver⸗ faſſungseide Zwirnsfäden, die den Sozialde kraten in ihren Beſtrebungen nicht hinderlich ſeien. Ii rhin wird es ein denkwürdiger Moment ſein, an dem die ſieben„Ge⸗ noſſen“ zum Schwur vortreten und Gott dafür zum Zeugen anrufen werden, daß ſie die monarchiſche Verfaſſung Preußens treu und gewiſſenhaft zu halten entſchloſſen ſeien. en Auf⸗ el, worag die Ver 8 eeeeeeeeee, 28 718422 Badiſche Politik. Zur Abſtimmung über den Antrag Ihrig ſchreibt die„Münch Allgem. Ztg.“: In der badiſchen Zweiten K Vorgang abgeſpielt, der auf die pe beſondere auch auf die Verlegenheiten der 5 ein helles Schlaglicht warf. Es kam zur Abſtimmung ein ntrag des demokratiſchen Abgeordneten J ig auf Simultaniſierung 55 Lehrerſeminare; dafür ſtimmten natürlich die Linksliberalen und Sozialdemokraten, dagegen ebenſo natürlich die Konſervativen und das Zentrum. Die Nationalliberalen aber bermochten Einhelligkeit in ihrer Fraktion nicht zu erzieben; die Mehrzahl zwar wußte, was ſie dem Liberalismus ſchuldig war; vier ländliche Abgeordnete in⸗ deſſen, die ſich zur Partei halten, glaupten der agrariſch⸗konſer⸗ vativen Grundſtimmung ihrer Wähler doch Rechming tragen zu müſſen, ſchlugen ſich auf die Gegenſeite und brachten ſo den Antrag zu Fall: ein weiteres Mitglied der Fraktion enthielt ſich als Ober⸗ ſchulratsmitglied der Abſtimmung, da die Regierung ſich ablehnend geäußert hatte. Der Vorgang iſt bezeichnend deshalb, weil er die Wurzeln der Schwäche bloßlegt, an der die einſt das Land be⸗ herrſchende nationalliberale Partei krankt. Um ihren Beruf als Mittelpartei, als Partei der ſchonenden Uebergänge erfſllen zu können, mu ſie auf die rechtsſtehenden bäuerkichen Elemente oft mehr Rückficht nehmen, als es den liberalen Grundſätzen bekömmlich iſt. Dieſe Tendenz muß ſich um ſo mehr verſtärken, je heftiger die Agitation des Bundes der Landwirte wird. —— Der Kuabenmörder Heider vor den Geſchworenen. * Berbin, 8. Juni. Der Knabenmörder Heider, der, wie bereits mritgeteilt, am Samstag vom hieſtgen Schwurgerſcht zu 10 Jahren Zucht⸗ haus und 10 Jahren Ghrverluſt verurteilt wurde, blieb bei ſeiner Vernehmung dabei, daß er dem Jungen früh Kaffee und dlwei Schrippen gegeben habe. Der Junge ſei ſehr brummig und übel⸗ launig geweſen, er habe die Stiefel ungeputzt anziehen wollen und wegen ſeines unfreundlichen Verhaltens von ihm noch eine Ohr⸗ feige erhalten. In der ledernen Brieftaſche, die der Junge ſich angeeignet hatte, hätten ſich Briefmarken für vielleicht fünfzig Pfennig bis eine Mark befunden, der Wert de Taſche ſei höchſtens eine Mark geweſen. Heider will ſich über dieſen Diebſtahl ſehr ge⸗ ob der Junge enva noch mnehr in ſeinen Taſchen trage, habe ihn deshalb in den Hemdkragen gefaßt, und da ſei, wie der Angeklagte immer wieder behauptet, der Rufſchrei des Blecher erfolgt und der Jurnge fei aungefallen. Er felbſt ſei 1 vor Schreck auf den Stuhl geſunken 2 und ſelbſt faßt bewußetlos geweſen. Er habe daun dem Jungen Hemd und Weſte aufgeſchnitten, kümftkiche Atmungen an⸗ geſtellt und ſonſtige Wiederbelebungsverfuche Heider bleibt auch im weiteren Verlaufe ſeiner Vernehmung bei dieſer Darſtellung. Ms aſles vergebens war, ſei er vor Am gſt weggelaufen, habe einige Straßen durchirrt und ſei ſchließlich in eine Reſtauration gegangen, wo er ſich Mittagbrot be⸗ ſtellte, aber nicht eſſen konnte. Gegen ½12 Uhr mittags will er wieder nach Hauſe gekommen ſein und, um ſeine Unruhe zu be⸗ meiſtern, Fenſter geputzt haben. Die Zerlegung der Leiche habe er mit einem Jagdmeſſer ausgeführt. Die Zerlegung in kleine Teile ſei notwendig geweſen, um die Leiche zu bderbrennen. Dieſe Arbeit habe bis 3½ Uhr gedauert. Dagviſchen habe er Bier und Kognak getrunken. Zum Verbrennen habe er die Leiche mit Petroleum begoſſen und Kohlen in den Ofen geſteckt. Gegen 4 Uhr ſei er fertig geweſen. Als er geſehen, daß nicht alles verbrennen twollte, habe er ſich bemüht, alles zu beſeitigen, woran man die Leiche erkennen könnte. Deshalb habe er vom Kopfe die Geſichts⸗ haut abgezogen. Kleine Teile der Leiche und auch die Kleidung habe er verbrannt. Die übrigen, nicht verbrannten kleinen Teile Madrid liegt auf einer ſteppenartigen, faſt baumloſen Hochebene, fern von größeren Flüſſen, am Horizont von einer hohen Ge⸗ birgskette begrenzt, ſodaß ſeiner Entwicklung von der Natur große Schwierigkeiten in den Weg gelegt waren. Erſt mit den Eiſenbahnen ſind regere Gewerbstätigkeit und lebhafter Handels⸗ verkehr eingezogen. Die Stadt iſt verhältnismäßig noch neu und eine politiſche Gründung; ſie verdankt ihre Erhebung zur Haupt⸗ ſtadt ihrer Lage inmitten des geeinten ſpaniſchen Reiches. Der Fluß Manzanares hat keine große Bedeutung und iſt im Sommer meiſt ausgetrocknet. Das nicht ſehr reichliche Nutzwaſſer fließt vom Gebirge zu. Madrid iſt der Sitz der königlichen und der Zivil⸗Verwaltung. Es ſind da ein großes Schloß, verſchiedene Miniſterien, die Banca de Eſpana, das Ständehaus, u. a. Madrid iſt auch reich an Muſeen aller Art, von denen beſonders die be⸗ rühmte große Bildergalerie Muſo del Prado mit Gemälden von Murillo, Velasquez, Diner, Rubens, v. Dyk und die Waffen⸗ ſammlung Armeria mit alten geſchichtlichen Waffenſtücken, u. a. einigen prächtigen, mit goldeingelgten Rüſtungen Karl., be⸗ rühmt ſind. In jüngſter Zeit gehört zu den Sehenswürdigkeiten auch der Ort, wo das Bombenattentat auf das jungvermählte Königspaar ausgeführt wurde. Der gewaltige Schloßbau entſtammt der jüngſten Vergangen⸗ heit. Er erhebt ſich auf der Höhe über dem Manazares, auf der einſt der mauriſche Palaſt und dann das abgebrannte Schloß Philipp II. geſtanden haben, und bedeckt eine Grundfläche von 22 500 Quadratmetern. Die Schloßgebäude umfaſſen ſechs Stockwerke mit einer Durchſchnittsgeſamthöhe von 50 Meter. Das Innere der Paläſte iſt nur ſelten zu beſichtigen, ſodaß von ihrer Pracht nichts weiter berichtet werden kann, als daß der Bau, die innere Ausſtattung eingerechnet, eiwa 60 000 000 Mark gekoſtet haben ſoll. Vor dem brückt. In dem Fluſſe ſtehen noch maſſive, turmartige Gebäude, alte mauriſche Mühlen. 15 Anſer nächſtes Reiſezjel war die Hauptſtadt Spanſens, n——————— we eereereereeeeeeeee Philißp II. und 44 Standbildern weſtgotiſcher und ſpanſſcher Könige. Ein buntes, intereſſantes Bild gibt während der Anweſenheit des Hofes der täglich 11 Uhr morgens ſtattfindende Aufzug der Schloßwache. Man macht ſich meiſtens ein falſches Bild von dem ſpaniſchen Militär; den wohlgeſtalteten Soldaten in ihren ſau⸗ beren, kleidſamen Uniformen iſt nichts von der Lotterer anzuſehen, die angeblich in der ſpaniſchen Armee herrſcht. Ich hatte Ge⸗ legenheit auch in anderen Städten Militär zu ſehen und belam auch dort einen günſtigen Eindruck. Die Madrider Wachtparade bietet für uns Deutſche inſofern etwas Neues, als auch die Ar⸗ tillerie aufzieht und die Schloßwache mit Helebarden in mittel⸗ alterlicher Tracht im langſamen, geſpreizten, feierlichen ſpani⸗ ſchen Schritt unter Muſikbegleitung anmarſchiert kommt. Buntes Feuilleton. — Ein 79jähriger Brüutigam. Aus London wird geſchrieben: Lord Portmann, einer der begüterſten engliſchen Ariſtokraten und Mitglied des Oberhauſes, hat ſich dieſer Tage in London mik Mrs. Livingſtone Learmouth vermählt. Das wäre nicht weiter berwunder⸗ lich, aber Lord Portman feiert in wenigen Wochen ſeinen 79. Ge⸗ irtstag, und ſeine„junge Frau“ zählt 71 Lenze. Lord Portman iſt mehrfacher Urgroßvaer, und vier Generationen der Familie Port⸗ man wohnten der Trauung in der St. Mary⸗Kirche bei. Das neu⸗ gebackene Ehepaar wird ſeine Flitterwochen in Brhanſton, dem prächtigen Landſitz des Lords in Dorfetſhire, verleben. Es iſt nalür⸗ lich, daß dieſer ſpäte Liebesfrühling in der Londoner Geſellſchaft großes Aufſehen erregt hat, und die engliſchen Blätter wiſſen ſogar zu berichten, daß das Reiſekleid von Lady Portman aus blauer und weißer Tuſſorſeide beſteht, und daß ſie einen großen maleriſchen Hut auf ihre— wahrſcheinlich nicht mehr blonden— Locken ſetzem wird. Schloß breitet ſich die Plaza del Oriente aus, der größte Platz Madrids, mit ſchönen Anlagen, einem prächtigen Reiterdenkmal — Das vpperierte Rhinozeros. Fünfzehn amerikaniſche Tier⸗ ärzte haben entdeckt, daß man 900 Gramm Chloroform und 200 — FPFrDre G. ͤ ee K b reenn Lu— 2 r: — — wenn Mannheim, 9. Juni. General⸗Anzeiger.(Abendblatt). 3. Seite. treik⸗ wer⸗ habe er in die Schürze ſeiner Frau gewickelt und ſei mit dieſem kleinen Paket fortgegangen, und zwar, um keinen Ver⸗ dacht zu erwecken, am Arbeitsnachweis vorbei. Bei der Station Bellevue habe er das Paket nicht loswerden können, erſt nach Dunkel⸗ werden habe er es in den Faulen Graben werfen können. Dann rds ei er wieder nach Hauſe gegangen und habe die großen Leichenteile boten in einen Sack gepackt. Gegen 3411 Uhr ſei er weggegangen, mit die der elektriſchen Bahn bis zum Brandenburger Tor gefahren, dann ſich Fbur Hochbahn gegangen und bis zum Charlottenburger Knie ge⸗ vohl⸗ fahren. Dann ſei Er in den Tiergarten hineingegangen und habe Auf⸗ das Paket in ein Strauchwerk geſtellt. Von dork ſei er nach dem orag Großen Stern gegangen, weiter nach Moabit gefahren und in einem Ver- Bouillonkeller eingekehrt. Von dort habe er ſich nach Hauſe begeben. n i Die Reinigung ſeiner Wohnung wird habe er am 8. April vorgenommen. Am Abend des 8. April war „Ge⸗ Heider wieder im Bouillonkeller. Als er die Bekanntmachung des ugen Polizeipräſidiums geleſen hatte, ließ er ſich die Zeitung geben und ßens verfolgte aufmerkſam die über das Auffinden der Leichenteile ge⸗ Bens gebene Darſtellung. Er ſcheint dann die Abſicht zur Flucht gehabt zu haben, denn es ſoll zur Sprache gekommen ſein, daß er den BVerſuch gemacht habe, ſich von einem Kellner Legitimationspapiere zu verſchaffen. Er ſoll dabei erzählt haben, er ſei Privatdetektiv and müſſe zur Ausführung eines Auftrages als Kellner auftreten und ſich als ſolcher legitimieren können. Der Verſuch, die Papiere zu erlangen, iſt aber ohne Erfolg geblieben. Der Vater des Ange⸗ kagten ſoll, wie weiter zur Sprache kam, ein Trinker geweſen ſein. ein Der Angeklagte ſelbſt ſoll an epileptiſchen Anfällen leiden, ins⸗ häufig auf der Straße umgefallen ſein und dann nichts von dem arke! wiſſen, was geſchehen ſei. 1 1 Der Ausſchluß der Oeffentlichkeit wurde bis zur der Urteilsverkündung durchgeführt. Ueber den Schluß der Verhand⸗ und lung iſt noch folgendes zu berichten: Der Sachverſtändige, Gerichts⸗ und 4 arzt Dr. Straub, gab die Möglichkeit zu, daß der Schneiderlehr⸗ gkeit 9 ling Blecher in der Weiſe ermordet worden ſei, wie es der Ange⸗ was klagte in ſeinem Geſtändnis dargeſtellt. Ob die Strangfurche, die in: ſich am Halſe des Ermordeten befand, im Leben oder im Tode ent⸗ nſer⸗- ſtanden ſei, habe ſich mit abſoluter Gewißheit nicht feſtſtellen laſſen. un Der Sachkverſtändige hielt auf Grund der Zeugenausſagen den An⸗ Urag geklagten für einen Epileptiker.— Der zwefte Sachverſtändige Medi⸗ ber⸗ ginalrat Dr. Stoermer hielt ebenfalls das Vorhandenſein von nend Ffpilepſie bei dem Angeklagten für vorliegend, der deshalb als min⸗ die derwertig zu betrachten ſei. Dieſer Sachverſtändige wie auch die be⸗ folgenden konnten ein abſolut ſicheres Urteil über die Todesurſache als nicht abgeben.— Der Staatsanwal Porzelt plaidierte dafür, zuu die Frage nach Mord im Sinne des Paragr. 214 des St.G. B. zu oft bejahen, wonach jemand bei Begehung eincr ſtrafbaren Handlung, nlich umm ſich der Ergreifung zu entziehen, einen Menſchen tötet, mit die Zuchthus nicht unter zehn Jahren oder mit lebenslänglichem Zucht⸗ haus beſtraft wird.— Der Wahrſpruch der Geſchwo⸗ renen lautete gemäß dem Antrage des Staatsanwalts, wonach der en. Angeklagte des Totſchlages für ſchuldig befunden und mildernde 1 Umſtände verſagt wurden. Der Staatsanwalt beantragte , daraufhin eine Zuchthausſtrafe von zwölf Jahren. Der Gerichtshof cht⸗ fällte ſodann das eingangs erwähnte Urteil und begründete die r Strafhöhe damit, daß der Angeklagte ein roher, gewalttätiger und bei gefährlicher Menſch ſei, der es fertig gebracht, einen völlig unbeſchol⸗ Fel⸗ tenen Menſchen des von ihm begangenen ſchweren Verbrechens zu 1nd begichtigen. 8 A 1 Fladt Ad nd 0 Nus Sadt und Land. 5* Maunheim, 9. Juni 1908. n Gautag des Unterpfalzgauverbandes der Gewerbe⸗ HN und Handwerkervereinigungen Maunheim. , Am Pfingſtmontag nachmittags 3 Uhr begann pünktlich der viesjährige Gautag, welcher von dem 1. Vorſitzenden, Mechaniker König, mit Begrüßungsworten eröffnet wurde, in der geräumigen Ausſtellungshalle der Sandhofener Ausſtellung. Die Verſammlung hatte ſich bei dem ſchönen Pfingſtwetter eines guten Beſuches zu erfreuen. Es waren laut Präſenzliſte erſchienen die Gewerbevereine Mannheim, Seckenheim, Schwetzingen, Brühl, Ladenburg, Wein⸗ heim, Ketſch, Edingen, Großſachſen, Heddesheim, Sandhofen. Mit Beifall begrüßt, ergriff Herr Handwerkskammerſekretär Haußer das Wort zu ſeinem Referat: Zwang und Frei⸗ heit in der Organiſation des Handwerks. Redner kam zur Wahl dieſes zeitgemäßen Themas, um Klarheit in den An⸗ ſichten über dieſe Verhältniſſe zu ſchaffen, worüber er häufig An⸗ fragen erhalten habe. So fragte ein Schmiedeverband an, ob er durch Gründung einer Zwangsinnung zur Feſtſetzung einheitlicher Preiſe gelangen könne. Das iſt aber nach§ 100g0 der.⸗O. aus⸗ geſchloſſen. Redner gab nun eine Begriffsbeſtimmung der Innung, der freien und Zwangsinnung, und ſkizzierte deren Rechtsverhält⸗ niſſe und deren Aufgaben. Die freien Innungen führen ihre Ge⸗ ſchäfte durch Innungsverſammlungen und Vorſtandsbeſchlüſſe und haben nur beſchränkte Adminiſtrativgewalt. Etwas anders geſtaltet ſich das Weſen einer Zwangsinnung. Zur Errichtung einer ſolchen wird auf Antrag beim Bezirksamt ein diesbezüglicher Antrag ge⸗ ſchließlich die Abſtimmung erfolgt, bei der die abſolute Mehrheit entſcheidet. Zwangsinnungen geſtatten nicht direkt gemeinſame Betriebseinrichtungen, ebenſo auch nicht, wie ſchon geſagt, die Feſt⸗ ſetzung von Mindeſtpreiſen, wegen des entgegenſtehenden§ 1004 der.⸗G.⸗O. Aus letzterem Grunde wäre es ſonach unrichtig, bloß deshalb eine Zwangsinnung zu gründen, ſo wichtig und berechtigt dieſer Grund ja an ſich wäre. Man ſucht zwar in allen Zwangs⸗ innungen genannten Zweck in einer ſog. Nachſitzung zu erreichen, wozu aber dann eigentlich keine Zwangsinnung nötig iſt. Mam ſcheink auch in leitenden Kreiſen dies jetzt einzuſehen, weshalb man die Beſeitigung des§ 100g anſtrebt; doch iſt trotz unverkennbarer Neigung des Reichstags zu einem Entgegenkommen gegen dieſen berechtigten Wunſch des Handwerks der erwartete Erfolg nicht ſo ganz ſicher. Eine entſprechende Eingabe an den Reichstag iſt be⸗ fanntlich erfolgt, welche eine Abänderung, nicht Aufhebung des § 100g verlangt. Wie ſtellte ſich die Sache im Falle der Annahme ————.—— ß—— Gramm Aether braucht, um ein Rhinozeros empfindungslos zu machen. Dieſe enorme Doſis Chloroform wurde am letzten Frei⸗ 2 tag einem indiſchen Rhinozeros des Newyorker Zoologiſchen Gar⸗ nd tens während einer Staroperation verabreicht. Eine Stunde lang .blieb das Rhinozeros, das auf den Namen Mogul hört, unter dem 125 Einfluß des Betäubungsmittels; als es dann erwachte, begann es 125 gewaltig zu grunzen, ſchien ſich aber im übrigen recht wohl zu iſt füßhlen. Dr. Mater, Profeſſor der Augenheilkunde an der New⸗ + horker Veterinärſchule, vollzog die Operation im Beiſein von 14 u⸗ bekannten Tierärzten und Chirurgen, 6 Journaliſten, 3 Phoko⸗ 505 graphen und 10 Wärtern des Zoologiſchen Gartens. Am ſchwierig⸗ 5 ſten war die genaue Beſtimmung der Chloroformdoſts, die man ver⸗ ift abreichen mußte, um das Tier einzuſchläfern, ohne ſeiner Geſund⸗ 75 heit Schaden zuzufügen. Die Dicke der Haut des Rhinozeroſſes er⸗ 5 wies ſich als ſo groß, daß Pulsſchläge überhaupt nicht wahr⸗ 5 genommen werden konnten, und die chirurgiſchen Inſtrumente, die en mam eigens für dieſen Zweck konſtruiert hatte, waren gar nicht au brauchen. Mogul wurde mit ſtarken Lederriemen feſtgebunden; das Chloroform wurde ihm in Baumwollkügelchen verabreicht. Bevor das Mittel ſeine vollſtändige Wirkung ausübte, waren die Aus⸗ dünſtungen des Rhinozeroſſes ſo ſtark, daß die Anweſenden faſt ohn⸗ Föchtig wurden. Die Operatiun dauerte eine halbe Stunde und ſehr gut berlaufen ſein mütiges Vorgehen auch ohne ſolche herausgebildet hat. ſtellt, das zunächſt Erwägungen und Erhebungen anſtellt, worauf der Eingabe nun in der Praxis? Hier wird es bei gleichbleibender Arbeit ſtets noch Unterſchiede geben. Für große Bezirke wäre die Kontrolle über die Einhaltspreiſe wohl kaum richtig durchführbar und das vorgeſchlagene Recht auf Einſichtnahme in die Bücher er⸗ ſcheint unter Umſtänden doch etwas mißlich. Die Feſtſetzung der Mindeſtpreiſe unter Zuſtimmung der Auſſichtsbehörde erinnert an die alten Zuſtände, wo die Polizei die Preiſe mit aufſtellen half. Auch die Koſten ſind für eine Zwangsinnung nicht unerheblich. Die Preisdrückerei bei Ausſchreibungen läßt ſich alſo durch Zwangs⸗ innungen allein in abſehbarer Zeit nicht verhindern. Redner glaubt ſein Thema mit aller Obdjektivität behandelt zu haben und bittet um rege Ausſprache, um ohne Rückſicht auf Stimmungen und Schlagworte zu einer klaren Einſicht zu kommen. Seit einem Vierteljahrhundert hat Redner die Handwerkerfvage praktiſch und theoretiſch ſtudiert und hat einen erfreulich fortſchrittlichen Entwick⸗ lungsgeiſt im Handwerke gefunden. Lange hat es gedauert, bis die Regierung den ſo nötigen kleinen Befähigungsnachweis ein⸗ geführt hat. Noch immer ſtehen Mitglieder des Handwerks gleich⸗ gültig beiſeite oder berharren in nörgelnder Untätigkeit, ſtatt ſich der Orgaiiſation einzufügen. Auf die äußere Form kommt es bei der Organiſation des Handwerks nicht ſo ſehr an; auch die Zwangs⸗ innung hat gewiß unter Umſtänden ihre volle Berechtigung und Zweckmäßigkeit. Nur darf man ſich von ihr keine falſchen Er⸗ wartungen machen. Dann gibt es unfehlbar Enttäuſchung und darauf Abneigung gegen jede Organiſation. Eine jede Organi⸗ ſation ſoll ſich möglichſt harmoniſch in das Ganze des Wirtſchafts⸗ lebens einfügen; das iſt auch bei Gründung von Zwangsinnungen zu beachten. Eine ähnliche Auffaſſung wird in der„Südd. Maler⸗ zeitung“ von Malermeiſter Burian vertreten, es iſt das Zeugnis eines im praktiſchen Leben ſtehenden einſichtigen Mannes. Es gilt in erſter Linie, die Organiſation aus eigener Kraft zu ſchaffen, die Selbſthilfe iſt und bleibt die beſte Hilfe. Hierfür bietet der junge Gewerbeverein Sandhofen das beſte Beiſpiel, der eine Zklaſſige gewerbliche Fortbildungsſchule, die erſte in Baden, in der Gemeinde eingeführt und die ſchöne Ausſtellung geſchaffen hat. Die öffent⸗ liche Meinung muß im Sinne der Anerkennung der berechtigten wirkſchaftlichen Beſtrebungen des Handwerks beeinflußt werden, verlorene und neue Abſatzgebiete müſſen erobert werden, die Be⸗ triebsweiſe modernen Verhältniſſen angepaßt werden, um einen kräftigen, leiſtungsfähigen Handwerkerſtand zu ſchaffen. Laſſe man alſo jede Organiſation durch ihre Erfolge beweiſen, was ſie wert iſt. Dem Tüchtigen gehört die Welt!(Lebhafter Beifall.) Vor der Diskuſſion begrüßte der Vorſitzende den an⸗ weſenden Sandhofener Bürgermeiſter als Handwerksfreund, mit welchem er ſchon 4 Jahre im Mannheimer Bezirksrate zu⸗ ſammen gearbeitet habe. Er führte ferner den Fall der Auflöſung einer Schloſſerzwangsinnung in einer Großſtadt im Elſaß an, was die Haußer ſche Auffaſſung beſtätige. Der§ 100g4 müſſe fallen, es könne dies, wenn nicht ſofort, dann allmählich erfolgen. Aus einer Fachzeitung von 1857 erwähnte Redner beiſpielsweiſe den Proteſt der Münchener Gärtnerzwangsinnung gegen einen Käſehändler, der ſelbſtgezogenen Rettig in ſeinem Laden verkaufte. keiten ſeien heutzutage nicht mehr angebracht. Herr Schuhmacher⸗ Obermeiſter Schmidt⸗Mannheim teilt mit, daß in Mannheim die Einführung der Zwangsinnung beſchloſſen ſei, um einen Aus⸗ bau der Organiſation herbeizuführen. Die ſeit einem Jahre ge⸗ gründete Genoſſenſchaft blüht erfreulich. Dafür ſcheine ihm eine ſog. bedingte Zwangsinnung, die nur die Lehrlinge und Geſellen beſchäftigenden Meiſter umfaßt, am geeignetſten. Herr Umhey⸗ Schwetzingen iſt für die Zwangsinnungen; man ſolle ſich an der feſten Arbeiterorganiſation ein Vorbild nehmen. Redner ſpricht mit urwüchſigem Pfälzer Humor über die Handwerkerverhältniſſe. Herr Schleitz⸗Seckenheim erwähnt die ſ. Zt. geplante Gründung einer Zwangsinnung der Bäckermeiſter ſeiner Gegend, die an den hohen Beiträgen und vielen Vorſchriften ſcheiterte, wonach ſich ein 85 err Handelskammerſekretär Haußer erklärt nochmals den Begriff der bedingten Zwangsinnung und hat nichts gegen den Plan der Mann⸗ heimer Schuhmachermeiſter einzuwenden, doch ſei zu bemerken, daß in einem Nachbarorte erſt wieder eine Schuhmacherzwangsinnung aufgelöſt werden mußte. Die Mannheimer Fleiſchermeiſter laſſen keinen in ihre Genoſſenſchaft, der nicht zugleich in der Innung iſt. Eine große Zwangsinnung von 160 Mitgliedern in Mannheim hat beiſpielsweiſe noch nicht einheitliche Rabattſätze an Beamtenvereine durchſetzen können. Herr Obermeiſter Schmidt macht noch einige Erwiderungen zu den Haußer'ſchen Bemerkungen, worauf Herr Haußer eine Richtigſtellung bezgl. der Auflöſung der Heidelberger Schuhmacherzwangsinnung macht, die erſt vor 2 Jahren gegründet wurde. Der Vorſitzende ſprach ſodann Herrn Haußer den Dank der Verſammlung für ſeine bereitwillige Mitwirkung aus. Zu Punkt 3 ſprach Herr Malermeiſter“Leemann⸗Mann⸗ heim zugunſten der bereits ſeit einigen Jahren beſtehenden Sterbekaſſe, welche ſchon ſegensreich gewirkt und an die Hinterbliebenen von 22 verſtorbenen Mitgliedern 9275 Mark aus⸗ bezahlt hat bei nur 1255 M. Einzahlungen. Auch der Vor⸗ ſitzende empfiehlt die gutgeleitete, leiſtungsfähige Kaſſe und gibt dann Bericht über die Verhältniſſe im Gau, die ſich im allgemeinen unverändert erhalten haben. Der Gaubeitrag iſt ſtets nach dem Stande des Vorjahres an die Geſchäftsſtelle einzuſenden. Der Gewerbeverein Feudenheim iſt anſcheinend eingegangen. Das Präſidium ſollte noch energiſcher die Werbearbeit aufnehmen, wie voriges Jahr ſchon in Ausſicht geſtellt worden ſei. Herr Umhey⸗ Schwetzingen frägt wegen Entſchädigung von Auslagen an, worauf er vom Vorſitzenden eine humorvolle Auskunft erhält und dann wieder ebenſo launig über den Mannemer großen Geldbeutel ſpricht. Ferner wird halbjährige Vorauszahlung der Zeitungs⸗ beiträge ſtatt ganzjähriger gewünſcht, was berückſichtigt werden ſoll. Bei der vorgeſchriebenen Neuwahl wurden auf Vorſchlag die ausſcheidenden beiden Gauvorſitzenden, Herren Leemann und König⸗Mannheim ohne weiteres wiedergewählt. Herr Lee⸗ mann erklärt erſt, aus Geſundheitsrückſichten ablehnen zu müſſen, nimmt aber ſchließlich doch an. Bei der Wahl des Ortes der nächſt⸗ jährigen Gauausſchußſitzung regt der Vorſitzende an, ſich aus tak⸗ tiſchen Gründen für die Bergſtraße zu entſcheiden. Demgegenüber ſprechen ſich die zahlreichen Seckenheimer für ihren Ort aus, der vielleicht ſpäter ſchon eingemeindet ſei, wonach ihr Antrag durch⸗ geht. An die Bergſtraße ſoll im Spätjahr einmal zivecks Agitation gegangen werden. Zum letzten Punkte:„Verſchiedenes“, bemerkt Herr Noll⸗ Neckarau bezgl. Entſchädigungen, daß jedenfalls keine Ausnahme für einzelne gemacht werden dürfe. Herr Umhey frägt über dieſem Punkt nochmals an, worauf Herr Handwerkskammerſekretär Haußer ihm erwidert, daß Koſtenzettel einzureichen ſind, was für Schwetzingen eben nicht erfolgt war. Herr Br iypner⸗Brühl regt eine Auskunftsecke für gute Bezugsquellen in der Gewerbe⸗ zeitung an. Herr Haußer ſtimmt den Klagen über Uebervor⸗ teilung durch Lieferung minderwertiger Werkzeuge und Maſchinen aus eigener Erfahrung zu. Im Landesgewerbeamt gibt Herr Ingenieur Buccerius Auskunft, ebenſo gibt die„Gewerbe⸗ zeitung“ jeweils gerne Auskunft. Herr König kann für reelle Bezugsquellen die Mannheimer Firmen empfehlen und warnt vor Unterſchreibung zweifelhafter Beſtellſcheine. Herr Noll⸗Neckarau ſchlägt eine dauernde Auskunftsrubrik in der„Gewerbezeitung vor. Hierauf dankt der 1. Vorſitzende für den anſehnlichen Beſuch, worauf der Vertreter des Sandhofener Gewerbevereins auf den Gautag ein dreifaches Hoch ausbringt. Uum ½5 Uhr ſchloß die ſchön verkaufene Tagung, die vorher und nachher nach den fremden Beſuchern erwünſchte Gelegenheit zur Beſichtigung der reichhaltigen Ausſtellung gab. Mg. * 4 Solche Streitig⸗ *Verſetzt wurde Notar Konſtantin Strübe in Weinheim in den Amtsgerichtsbezirk Lahr unter Ueberweiſung des No⸗ tariats Lahr I, Notar Karl Lederle in Philippsburg in den Amtsgerichtsbezirk Weinheim unter Ueberweiſung des Notariats Weinheim I, Notar Franz Simmler in Neckarbiſchofsheim in den Amtsgerichtsbezirk Philippsburg unter Ueberweiſung des dortigen Notariats und Notar Heinrich Bolack in Aglaſter⸗ hauſen in den Amtsgerichtsbezirk Neckarbiſchofsheim und Regie⸗ rungsbaumeiſter Eduard Kieſer in Emmendingen zur Waſſer⸗ und Straßenbauinſpektion Raſtatt. * Pfingſtausflugsverkehr. Wir haben bereits konſtatiert, daß der Ausflugsverkehr an Pfingſten enorm war. Auf der Staats⸗ bahn hat ſich der Verkehr an beiden Feiertagen die Wage ge⸗ halten, denn es wurden auf dem Hauptbahnhofe am erſten Feiertage 26000 Fahrkarten und am zweiten Feier⸗ tag 25 000 Fahrkarten verkauft. Nach Heidelberg wurden am 1. Feiertag 7000 und am zweiten Feiertag 9000 Tageskarten gelöft. Die Durchgangsbeförderung betrug in Heidelberg im Durchſchnitt an jedem Tage 25 000 Perſonen. Am Samstag ver⸗ kehrten 48 und am Sonntag und Montag je 53 Sonderzüge. An den Schaltern der beiden Mannheimer Nebenbahnhöfe wurden an beiden Feiertagen 5080 Fahrkarten gelöſt und zwar auf dem Weinheimer Bahnhof 1476 und auf dem Stadtbahnhof 3604. Sehr begehrt waren Fahrkarten nach Heidelberg und Edingen bezw. Neckarhauſen. * Ringkämpfe im Apollotheater. Samstag erfocht der baum⸗ ſtarke Engländer Morriſon einen ſchönen Sieg über den Indier Kahoutah, den er in 8 Minuten durch Untergriff von hinten auf beide Schultern warf. Siegfried hatte gegen den ungariſchen Hünen Karoly einen ſehr ſchweren Stand. Der höchſt ſpannende Kampf zwiſchen dieſen beiden Matadoren mußte nach zwanzig Minuten als unentſchieden abgebrochen wer⸗ den. Aimable, welcher ſchon Samsbag infolge eines Furunkels am rechten Vorderarm zu leiden hatte, zeigte ſich dennoch dem wackeren Bouche r⸗Belgien überlegen und warf ihn durch Unter⸗ griff von der Seite in 5 Minuten. Sonntag beſiegte der Eng⸗ länder Morriſſon den Italiener Bouchioni durch einen Aushebegriff nach 15 Minuten. Da Aimable infolge ſeines Furunkels Sonntag nicht ringen konnte, ſo rang ſtatt deſſen der Ungar Karoly mit dem kleinen Belgier Boucher, der ſich volle 6 Minuten zu verteidigen vermochte. Der Kampf Bouchioni Kahoutah, welcher nachmittags ausgefochten wurde, blieb unentſchieden. Unentſchieden blieb ebenfalls das Treffen zwiſchen Siegfried und Morxiſon⸗England. Dies war wohl der intereſſanteſte Kampf, welcher bisher ausgefochten wurde. Beide Gegner ſind ſich in jeder Hinſicht vollſtändig eben⸗ bürtig. Einmal war Siegfried in großer Gefahr, als er von Mor⸗ riſon mit Untergriff hochgehoben wurde. Nur um ein Haar ent⸗ ging er der Niederlage. Auf jeden Fall iſt es ſehr ſchwer voraus⸗ zuſagen, wer von dieſen beiden Matadoren Sieger bleiben wird, Nach 7 Minuten langem Kampf ſiegte darauf der Ungar Ka⸗ rolh in auffallend überlegener Weiſe über den Indier Ka⸗ houtah.— Heute Abend ringen: Morriſſon gegen Ber nard le Boucher, Bouchioni gegen Kahoutah(Ent ſcheidung). Außerdem findet heute ein freier Ringkampf ſtatt bei welchem alle Griffe erlaubt ſind, zwiſchen Carlos und Siegfried. Bekanntlich hat Carlos vergeblich gegen ſeine ar vergangenen Freitag erlittene Niederlage proteſtiert. Nun hat e zu einem anderen Mittel gegriffen, um nochmals mit Siegfrie⸗ zu ringen, indem er denſelben zum freien Ringkampf hera gefordert hat. Zu dieſem Zweck hat er beim Schiedsgeric Mark deponiert, welche Siegfried zufallen ſollen, falls e gelingt, ihn, Carlos auch in dieſem Stil zu beſiegen. Unter d Bedingung hat Siegfried angenommen, jedoch verzichtet er auf, einen Gegeneinſatz zu deponieren. Carlos iſt noch nich dieſer Kampfart beſiegt worden. Auch Siegfried hat ſich dief Kampfesweiſe angeeignet während ſeines Aufenthalts in England. 525 ſteht alſo ein intereſſanter Abend heute im Apollo⸗Theatez ebor. 177 15 Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Von der Heidelberger Uuiverſität. Anſtelle des nach Berlin auf Prof. Dr. Hüblers Lehrſtuhl überſiedelnden Staaksrechts⸗ lehrers Prof. Dr. A. Anſchütz erhielt, nachdem der Würzburger Prof. Dr. v. Piloty abgelehnt hat, der Profeſſor für öffent⸗ liches und Kirchenrecht an der Tübinger Univerſität Dr. Flei⸗ 7 ner einen Ruf an die Ruperto Carola. — Frankfurter Operuhaus. Mittwoch, 10. Juni:„Madan. Butterfly“; Donnerstag, 11.:„Oberon“; Freitag, 12.: ie Regimentstochter“, hierauf„Fortunios Lied“; Samstag, „Figaros Hochzeit“; Sonntag, 14.„Lohengrin“; Montag, 1 „Ein Walzertraum“; Dienstag, 16.:„Djamileß“, hierat „Feuersnot“; Mittwoch, 17.:„Die luſtige Witwe“. Die Feſtſpiele des Rheiniſchen Goethe⸗Vereins in Düſſeldor nehmen am 28. ds. mit„Romeo und Julia“ ihren Anfang. Generalverſammlung des Deutſchen Bühnenvereins. Aus Koburg, 6. Juni, wird uns geſchrieben: Im Spiegelſaale des Herzoglichen Hoftheaters fand hierſelbſt die 37. Generalver⸗ ſammlung des„Deutſchen Bühnenvereins“ ſtatt. In Behinde⸗ rung des Präſidenten von Hülſen⸗Berlin, der erkrankt iſt, leitete der Vizepräſident Freiherr von Ledebour⸗Schwerin die Verhandlungen. Von den 120 Mitgliedern des Vereins waren 77 Mitglieder anweſend. Nach Erſtattung des Geſchäftsberichtes kam folgender Antrag Skraup⸗Erfurf zur Verhandlung:„Die dem Deutſchen Bühnenverein angehörigen Mitglieder bilden im Verein zwei Kurien; der erſten Kurie gehören die Leiter der Hoftheater und jener Bühnen an, die mit feſtem Gehalt an⸗ geſtellt und am Gewinn oder Verluſt des Theaterunternehmens nicht beteiligt ſind. Die zweite Kurie wird von allen Bühnen⸗ leitern gebildet, welche die Theater auf eigene Rechnung und Gefahr leiten. Jede Kurie wählt zur Leitung ihrer Gentee. handlungen aus ſich mit Stimmenmehrheit einen Obmann. Der Direktorialausſchuß wird beildet aus a) den Mitgliedern des Präſidiums, b) den Obmännern der beiden Kurien, die durch Wahl in den einzelnen Kurien beſtimmt werden, 6) aus je zwei Stellvertretern, ebenfalls aus Wahlen hervorgegangen) dem Syndikus des Vereins. Ueber alle die materiellen Intereſſen der Tehaterleiter berührenden Angelegenheiten ſtimmt jede Kurie für ſich nach Stimmenmehrheit.“— Da ſich gegen die Annahme dieſes Antrages verſchiedentlich Bedenken geltend machten, ſo wurde er zurückgezogen und dafür eine ſieben⸗ gliedrige Kommiſſion eingeſetzt, welche die angeregte Frage weite⸗ beraten ſoll.— Zur Annahme gelangte ſodann das von einer gemiſchten Kommiſſion, die aus Bühnenvereins⸗ und Genoff ſchaftsmitgliedern beſtand, aufgeſtellte neue obligatoriſche Ve⸗ tragsformular, das am 1. September 1909 in Kraft treten un 5 Jahre unverändert Giltigkeit haben ſoll. Es gelangten hie⸗ folgende Beſtimmungen zur Annahme: 1) Der Bühnenver und die Bühnenvortragende ſind vom 1. September ab für de Deutſchen Bühnenverein und die Genoſſenſchaff deutſcher nenangehöriger obligatoriſch. 2) Beide Körperſchaften ver ten ſich, mindeſtens bis zum 31. Auguſt 1914 keinen Schritt zu tun, der auf Abänderung des Bühnenvertrages oder der Büh⸗ nenvertragsregeln hinzielt. 3) Verträge, die nach dem 31. Jan. »1909 abgeſchloſſen werden, dürfen nach keinem anderen Formular Sefle General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Maunheim, 9. Junz 2 5 als nach den Bühnenvertragsregeln abgeſchloſſen werden. J) Jeder vorher abgeſchloſſene Vertag muß ebenſo wie ein Vertrag, dere ſpäter nach einem anderen Formular abgeſchoſſen ſein ſollte, auf Verlangen des Mitgliedes nach vertrages und der Bühnenvertragsregeln umgeſchrieben werden. Nachdem dann noch über die„Ausdehnung der Verſicherungs⸗ pflicht auf gering bezahlte Bühnenmitglieder“ und die„Errich⸗ kung einer Altersverſicherung“ referiert und beide Angelegen⸗ heiten an eine Kommiſſion verwieſen worden waren, beſchäftigte ſich die Generalverſammlung mit der Frage der„Gaſtſpiele“, Es gelangte folgender Antrag zur Annahme.„Sofern Mit⸗ glieder Angehörige einer Vereinsbühne zu Gaſtſpielen heran⸗ ziehen wollen, hat dem Antrag an den Bühnenangehörigen eine Anfrage an die Bühnenleitung vorauszugehen, dahinlautend, ob ſie in der Lage und gewillt iſt, den Bühnenangehörigen für die betreffende Zeit zu beurlauben.“— Es wurde ferner beſchloſſen, die nächſtjährige Generalverſammlung in Düſſeldorf abzuhalten. — Die Teilnehmer folgten ſodann einer Einladung des Herzogs Karl Eduard zu einem Diner auf der Feſte Coburg und Abends fand mit einer Feſtvorſtellung im Hoftheater die diesjährige Ge⸗ neralverſammlung ihren Abſchluß. S. u. H. Ein Brahms⸗Zyklus, drei Symphoniekonzerte umfaſſend, findet am., 11. und 14. Juli im Gürzenich⸗Saal zu Köln ſtatt. Es handelt ſich um eine Extraveranſtaltung des von Fritz Steinbach geleiteten ſtädtiſchen Kölner Orcheſters. Eine Volksoper in München? Aus München wird berichtet: Hier ſteht die Gründung einer G. m. b. H.„Volksoper München“ unmittelbar bevor. Das Volksopernhaus wird am Sendlinger⸗ ſtorplatz auf einem Grundſtück des Kommerzienrats Heilmann erbaut, welcher mit einer anſehnlichen Summe an der Gründung beteiligt iſt. Es ſind Neuerungen geplant, welche das Unter⸗ nehmen zu einem in Deutſchland einzigartigen machen ſollen. Aus dem Großherzogtum. Heidelberg, 9. Juni. Das leidige Begießen des Feuers mit Spiritus hat wieder ein Opfer gefordert. Das 15 Jahre alte Kindermädchen Anna Hartmann von Mann⸗ heim, Schloß⸗Wolfsbrunnenweg Nr. 30 hier bedienſtet, goß am Sonntag Vormittag aus einer Blechkanne Spiritus in das Herd⸗ feuer, wobei der Inhalt der Kanne explodierte. Die Klei⸗ der des Mädchens fingen Feuer, wodurch es am ganzen Unter⸗ körper, am linken Urm und an der linken Bruſt ſchwere Brand⸗ wunden erlitt, die ſeine Ueberführung mittels Krankentrans⸗ portwagens in das akademiſche Krankenhaus nötig machten. Die Bedauernswerte iſt am Pfingſtmontag früh halb 6 Uhr ihren ſchweren Wunden erlegen. * Karlsruhe, 9. Juni. Am Pfingſtſonntag, nachmittags hielt ſich der 6 Jahre alte Karl Friedrich Braun, Sohn des Schreiners Braun, vor ſeiner elterlichen Wohnung, Schützen⸗ ſtraße 22, mit noch andern Kindern auf dem Gehwege auf. In dem Augenblick, als eine mit 3 Fahrgäſten beſetzte Droſchke vor⸗ überfuhr, ging er rückwärts, fiel über den Bordſtein rücklings zu Boden und kam zwiſchen Pferd und Räder zu liegen, ſodaß ihm beide Räder über Hals und Bruſt hinweggingen, bevor die Droſchke zum Stehen gebracht werden konnte. Der Knabe wurde dabei ſo ſchwer verletzt, daß er nach wenigen Minuten ſtarb. Nach Aus⸗ ſage mehrexer Augenzeugen liegt ein Verſchulden vonſeiten des Kutſchers nicht vor,—T— Die Landtagswahlen in Preußen. Bochu m, 7. Juni. Das Wahlkomitee der ſozial⸗ demokratiſchen Partei hat für die Stichwahlen im Landtagswahlkreiſe Bochum Stadt und Land⸗Herne folgende Stichwahlparole ausgegeben: Eintreten für die ſozialdemokratiſchen Wahlmänner, in Stichwahlen zwiſchen Nationalliberalen und Zentrum muß den erſteren die Erlangung der abſoluten Majorität unmöglich gemacht werden, indem die Zahl der Wahlmänner dieſer Partei nicht vermehrt werden dürfe. In der Stichwahl ſind noch 121 Wahlmänner zu wählen. Der nationalliberalen Partei fehlen noch 84 Wahlmänner an der abſoluten Majorität. * Mülheim(Ruhr), 8. Juni. Nach den Stich⸗ wahlen von Samstag haben die Nationalliberalen nun⸗ mehr 496, das Zentrum 449, die Sozialdemokraten 42. Un⸗ bekannt iſt die Wahlzugehörigkeit von ſechs. Vier Wahl⸗ männer kommen noch in die engere Wahl. *** Der Sozialdemokratie Preußen⸗Deutſchlands ſind Glückwunſchdepeſchen aus aller Welt zugegangen. Die ausländiſchen Sozialiſten ſcheinen ſich der ſchönen Hoffnung hinzugeben, daß der Einzug von ſechs Sozialdemokraten in den preußiſchen Landtag gleichbedeutend ſei mit einem Wieder⸗ erſtarken der ſozialdemokratiſchen Bewegung in, Deutſchland Uberhaupt. Als einen gar herrlichen und glänzenden Sieg preiſen die Wiener Sozialdemokraten das Ereignis. Zum Aſtolzen Siegesritt“ beglückwünſcht die weſtböhmiſche Sozial⸗ demokratie die„Niedergerittenen“ und auch das Hoch des International. Sozialiſtenbundes in Brüſſel gilt dem„nieder⸗ gerittenen Sieger“. Mit lärmenden Phraſen die Maſſen zu berauſchen und zu betäuben ift eben das Hauptkunſtſtück der ſozialiſtiſchen Demagogen. Es bleibt aber trotzdem wahr, daß der ſozialdemokratiſche Erfolg in Preußen ſich garnicht erklärt aus einem gewaltigen Wiedererſtarken der Sozial⸗ demokratie nach vorübergehender Niederlage. Immerhin wird er in dem Sinne agitatoriſch ausgebeutet werden und Darf ſchon aus dieſem Grunde von den bürgerlichen Parteien nicht gleichgültig behandelt werden. Die Hoffnungen der verführten Maſſen ſind ſo leicht herabzuſtimmen und ſo leicht auch wieder zu beleben. Eine ſehr ſchöne Stilübung haben ſich die badiſchen Genoſſen, gezeichnet Ad. Geck, Igeleiſtet. Ihr Telegramm lautet: Karlsruhe, 4. Juni. Die rote Fraktion des ziveitälteſten Dandtags begrüßt hocherfreut die jüngſte fozialdemokratiſche Land⸗ ttagsfraktion und deren Erzeuger. Sehr ſchön iſt der Jubelhymnus der„Leipz. Volksztg.“ Sie ſchreibt: Es kam darauf an, den Maſſen darüber die Augen zu öffuen, ſes empörende, niederträchtige Brutſtätte ſoßzjaler Raubſucht dieſe preußiſche„Volksvertretung“ iſt, wie eine VBande ſkrupelloſer Schnapphähne mit den e e der beſitzloſen Klaſſen ein freventlich Spiel treibt, durch eime frivole Schulpolitik die Verdummung organiſiert, durch raf⸗ finierte Stellenverteflung in Heer und Verwaltung alle Fäden in der Hand hat, durch eine ſchamloſe Finanzpolftik in Reich und Staat ſich ſelber nahezu Steuerfreiheit ſicherte und außerdem noch durch große und kleine Liebesgaben Hunderte und Tauſende von Millionen in den eigenen Beutel wirtſchaftet, durch e rückſichtslofeſte Schreckensherrſchaft jede freie Meinung niederknüppelt, die Staatsbeamten und ⸗Arbeiter in Staaksſilaben verwandelt, ihnen das Koalitionsrecht raubt, dem Formular des Bühnen⸗ eingelaſſen wird, von Blattpflanzen umgeben. Die Inſchrift lau⸗ durch ein Wahlrecht, das an hinterhältiger Verlogen⸗ heiß und Perfidie ſeinesgleichen ſucht. Darüber den Maſſen die Augen zu öffnen, iſt der Sozialdemokratie zum Teil gelungen, und Sache der Abgeordneten wird es ſein, die aufrütternde Arbeit der Wahlagitation in dieſem ſogenaunten„Parlament“ fort⸗ zuſetzen Werden die badiſchen Genoſſen auch über dieſe treffliche Leiſtung hocherfreut ſein? Im übrigen werden die preußiſchen Konſervativen und die Reaktionäre aller Gegenden und Zonen hocherfreut ſein über den wilden und taktiſch unklugen Sieges⸗ taumel der Sozialdemokratie, zu dem in in den Tatſachen auch nicht der mindeſte Anlaß gegeben iſt. Das ganze inter⸗ nationale Geſchrei liefert ihnen ausgezeichnetes Agitations⸗ material. Sie werden ſich auf die demagogiſchen Kund⸗ gebungen der Sozialdemokratie, die wirklich von allen guten Geiſtern verlaſſen ſcheint, berufen, um ihr Widerſtreben gegen eine Reform des Wahlrechts in Preußen zu„begründen“. Klüger ſind die Sozialdemokraten durch ihre Niederlage nicht geworden, genau wie das Zentrum. Sie dienen mit ihren Uebertreibungen nicht einer Liberaliſierung Preußens, wohl aber ſtärken ſie die Reaktion, wir haben in unſeren Be⸗ trachtungen zur Landtagswahl wiederholentlich darauf hin⸗ gewieſen. Dieſe„wertvollen Bundesgenoſſen“ werden den Liberalismus in Preußen auf Schritt und Tritt hemmen durch ihren wüſten Lärm und die täppiſche agitatoriſche Aus⸗ nutzung ihres Erfolges, der ſich garnicht herleitet aus der unwiderſtehlichen Siegeskraft des ſozialiſtiſchen Gedankens. Vielleicht wird der Ausfall der eigentlichen Abgeordneten⸗ wahlen am 16. Juni das ſchon erweiſen. Die liberalen Parteien, die von vornherein jede Gemeinſchaft mit der Sozialdemokratie ablehnten, haben noch nachträglich eine glänzende Rechtfertigung ihres Verhaltens bekommen. Ein Zuſammengehen mit dieſer Sozialdemokratie würde die konſervative„Gegenreformation“ nur noch mehr ermutizt und geſtärkt haben. Letzle Hachrichten und Telegramme. *Berlin, 9. Juni. Die„Nordd. Allg, Zig.“ meldet: Reichs⸗ kanzler Fürſt Bülow empfing Montag mittag den früheren Vizepräſidenten im chineſiſchen Verkehrsminiſterium Pue Shi Mei in Begleitung des chineſiſchen Geſandten Sun Pao Ki und ſeine 2 Dolmetſcher. * Liegnitz, 9. Juni. Der Kaiſer traf heute im Sonderzug um.50 Uhr zur Kircheneinweihung hier ein. Er trug die Uniform des Leibgrenadierregiments No. 8(Frankfurt a..). In ſeiner Begleitung befand ſich Prinz Oskar in der Uniform der Königsgrenadiere. Die Herr⸗ ſchaften fuhren im Automobil zur Kirche, wo ſie vom Herzog Ernſt Günther von Schleswig⸗Holſtein, Oberpräſident Graf Zedlitz, kommandierenden General Graf von Kirchbach, der Geiſtlichkeit und Ehrengäſten empfangen. Oberbürgermeiſter Ertel begrüßte den Kaiſer, der ihm dankte und die Hand ſchüttelte. Darauf wurde dem Kaiſer eine Jur Erinnerung geprägte Plakette übergeben. In der Vorhalle der Kirche beſichtigte der Kaiſer die von ihm geſtifteten Epitaphien für das Kaiſer Friedrich⸗Profil⸗ bruſtbild in Bronze von Prof. Vogel⸗Berlin, das an der Wand tet: Zum Gedächtnis im zwanzigſten Jahre nach ſeinem Heim⸗ gange. Der Kaiſer nahm dann in der Kirche nächſt dem Altar Platz. Die Feier wurde eingeleitet durch Geſang des nieder⸗ ländiſchen Dankgebets. Generalſuperintendent Dr. Haupt hielt die Weiherede auf Pfalm 46, 2, welchen Spruch die Kaiſerin in die von ihr gewidmete Altarbibel ſelbſt eingetragen hatte. Dr. Haupt vollzog dann den Weiheakt. * Innsbruck, 9. JIuni Während der Pfingſtfeiertage gingen über ganz Tirol ſchwere Unwetter nieder, die großen Schaden verurſachten. E ̃ Ein ſchwerer Eiſenbahnunfall. m. Singen(Hohentwiel), 9. Juni. Heute Nachmittag um 1,20 Uhr entgleiſte bei der Ausfahrt aus dem Bahnhofe am ſüd⸗ lichen Ausgange ein Güterzug. Der Lokomotipführer und der Heizer ſind tot. Der Materialſchaden iſt bedentend. Der Ver⸗ kehr iſt jetzt wieder freigemacht. Die Urſache des Eiſenbahn⸗ unglücks iſt noch nicht feſtgeſtellt, doch wird ſie in der Ueberlaſtung des Bahnhofes zu ſuchen ſein. Das bayeriſche Zentrum und die Lehrer. * München, 9. Juni. Die Stimmung im baheriſchen Zentrum gegen die Lehreraufbeſſerung iſt im Wachſen begriffen. Es heißt ſogar lt. Frkf. Ztg., daß die Abſicht beſtehe, die Regie⸗ rungsvorlage abzulehnen. Der hauptſächlichſte Führer in dieſem Streite iſt Freiherr von Frankenſtein. Die Oppoſition des Zen⸗ trums ſoll durch die Haltung der„Neuen freien Schulztg.“ ver⸗ anlaßt worden ſein. Andererſeits glaubt man, daß es das Zen⸗ trum nicht recht ernſt meint. Die Wahrmundaffäre. *Wien, 9. Juni. Profeſſor Wahrmund hatte am Samstag eine Unterredung mit dem Unterrichtsminiſter Martſcheck, wo⸗ rüber dieſer dem Profeſſorxen⸗Kollegium berichten wird. Morgen findet im Unterrichtsminiſterium eine Rektorenkonferenz zwecks Beilegung des Hochſchulſtreikes ſtatt. Die Repaler Monarchenbegegnung. *Reval, 9. Juni. Die Zuſammenkunft des Kaiſers von Rußland und des Königs von England fand heute Vormittag um 11 Uhr auf der Reede von Reval ſtatt. * Reval, 9. Juni. In zwei Sonderzügen trafen aus Petersburg der Kaiſer und die Kaiſerin, die Kaiſerin⸗ witwe, die Königin von Griechenland, die Großfürſtin Olga Alexandrowna, der Großfürſt Michael Alexandrowitſch und der Prinz Peter von Oldenburg mit zahlreichem Gefolge u. a. dem Miniſterpräſidenten Stolypin, Miniſter des Aeußern Iswolski, dem Marineminiſter Dikow, dem ruſſiſchen Bot⸗ ſchafter in London mit dem Militär⸗ und Marineattachee ein, wo ſie vom Generalgouverneur und anderen Würdenträgern empfangen wurden, von der Bevölkerung lebhaft begrüßt. Die Majeſtäten beſtiegen hierauf die Jachten„Standard“,„Polar⸗ ſtern“ und„Almaf“. Um 9 Uhr wurde das engliſche Geſchwader geſichtet. Während Salutſchüſſe gewechſelt wurden, fuhr das engliſche Geſchwader im Bogen um das ruſſiſche herum. Die engliſche Jacht„Viktoria and Albert“ ſtellte ſich dem„Standard“ gegenüber auf, während die beiden Geſchwader ſich in Kiellinie formierten. Der Kaiſer fuhr mit kleinem Gefolge in einem Kutter an Bord der„Viktoria and Albert“. Die Begrüßung der Herrſcher erfolgte um 10.10 Uhr. Der Kaiſer weilte kurze Zeit auf der„Viktoria and Albert“ und begab ſich mit dem engliſchen Königspaare und der lichen Hauſes, ſowie den Miniſter Stolypin, Iswolkski und Dikow empfangen wurden. Marokko. * Paris, 9. Juni. Wie hier bekannt wird, hat Mulay Hafid, am 2. Juni mit einer Schar Mekine verlaſſen, um gegen die übrig gebliebenen feindlichen Bergſtämme und Cherada⸗ ſtämme zu ziehen, die er vernichtet haben ſoll. Zahlreiche Berber unter Führung eines Sohnes von Zorieni bilden eine Armee für Mulay Hafid. Mehrere Beamte, die von Rabaf geflohen ſind trafen in Mekine ein. 5 Der Kult der Fahne. * Troyes, 8. Juni. Der Kriegsminiſter General Pie⸗ quart hielt als Präſident der gymnaſtiſchen Feſtſpieſe eine An⸗ ſprache, in der er unter lebhaftem Beifall erklärte, die Bemüh⸗ ungen einiger Utopiſten, den Kult der Fahne herabzumindern ſeien vergeblich und würden es auch in Zukunft bleiben. Kein Kult ſei lebhafter in den Herzen der Franzoſen als dieſer. Er ſehe den Beweis dafür in denjenigen, welche ſo freudig auf afri⸗ kaniſcher Erde gefallen. 5 Die Verſchwörung gegen den Schah von Perſien. Teheran, 9. Juni. Der Leiter der Verſchwörung hat ſich nach dem Auslande geflüchtet. Es iſt augenſcheinlich, daß es Prinz Zill es Saltaneh geweſen iſt. Das Parlament ſtand der Bewegung fern. Der Emir Dſcheng, der in die ruſſiſche Botſchaft geflüchtet iſt, verließ dieſe wieder. Der Telegraphenverkehr von Teheran iſt unterbrochen, nur die Linie nach Aſtrabad iſt im Be⸗ trieb. Der Schah ließ in der ganzen Stadt Kundgebungen ver⸗ breiten, in welchen er ſeine Ergebenheit für die von ihm be⸗ ſchworene Verfaſſung verſicherte. Die vorgenommenen Ver⸗ haftungen ſeien auf Wunſch der Regierung erfolgt, um dem re⸗ volutionären Treiben, das kein Friede aufkommen laſſe, ein Ziel zu ſetzen. Die Bevölkerung nahm die Kundgebung ſympathiſch auf. Die Stadt iſt ruhig. Die Vorgänge auf Samos. Konſtantinopel, 8. Juni. Die Ruſſen haben der Frkf. Ztg. zufolge ein Detachement von 20 Mann und 1 Offizier bon der aus Kreta zurückgezogenen Truppe auf Samos gelandet angeblich zum Schutze ihres Konſulates. Deutſchland und die Türkei. Konſtantinopel, 9. Juni. Der deutſche General von der Goltz und deſſen Gemahlin wurden hier ſehr ehrenvoll auf⸗ genommen. Beide wurden vom Sultan zu einem intimen Diner eingeladen, worauf der Sultan den Freiherrn von der Goltz in längerer Privataudienz empfing und ihm zuletzt den Iftihariorden in Brillanten an die Bruſt heftete. Frau von der Goltz erhielt den Medjidieorden für Frauen in Brillanten, eine erſt Amal ſeit dem folgt iſt. * halbhundertjährigen Beſtehen dieſes Ordens er⸗ ——— Berliner Drahtbericht. Won unſerem Berliner Bureau.) JBerlin, 9. Juni. Der in Brünn lebende Vater des Oberleutnants Koczian hat von der Prinzeſſin Fürſten⸗ berg ein Schreiben erhalten, wonach ſich ihre Mutter mit ihrer Vermählung mit Koczian einverſtanden erklärt habe und der niederlaſſen. und die Zarin wollen im Herbſt den König Eduard auf Schloß Sondingham einen einwöchigen Beſuch abſtatten und noch bis im November als Gäſte dort weilen. Der Fall Eulenburg. Berlin, 9. Juni. Die Verhandlungen gegen den Für⸗ ſten Eulenburg erfolgen in der am 15. Juni beginnenden am Freitag die auf Meineid ſchrift zugeſtellt erhalten. eeeee Von Tag zu Tag. — Schneefall Salzburg, 9. Junj. In Bad Gaſtein ſind am Pfingſtſonntag 20 Zentimeter Neuſchnee ge⸗ fallen, der an Kulturen großen Schaden angerichtet hat. — Bahnunfall. Namur, 8. Juni. Ein mit 8 Aus⸗ flüglern beſetzter Wagen ſtieß bei einem Bahnübergang in der Nähe von Rochefort mit einem rangierenden Zuge zuſammen. Fünf Per⸗ ſonen ſind tot und drei berwundet. — Sport. V. Baden⸗Baden, 9. Juni. Die beiden Pfingſttage ſind in ausgiebiger Weiſe zu Rennen benutzt worden. Am Sonntag wurde in Auteuil bei Paris die„Grand Steeple⸗Chaſe de Paris, das reichſte Hindernis⸗Rennen der Welt(125 000 Franken) nebſt Ehrenpreis im Werte von 10 000 Franken) ausgefochten. Zehn der beſten Hindernis⸗Pferde Frankreichs fanden ſich am Start ein, um die Reiſe auf die Rieſenentfernung von 6500 Metern anzutreten. Der Ausgang des Rennens brachte eine große Ueberraſchung, denn anſtelle des Favoriten„Rohal Viſiteur“, der unplaziert endete, ſiegte E. Fiſchofs„Dandolo“, derſelbe, welcher ſchon einmal, im Jahre 1904, dieſes Reunen gewonnen hatte. Zweiter: A. Veil⸗ Picards„Pharaon“, dritter: G. Dreyfus' Adonis II.“ * Berlin, 9. Juni. Prinz Heinrichfahrt. Von 144 gemel⸗ deten Automobilen ſtarteten heute früh 6 Uhr 128 vom Steuer⸗ häuschen am Tempelhoferfelde. Die Abfahrt ging in Abſtänden von 30 Sekunden pünktlich vor ſich, ſo daß ſie um 7 Uhr 4 Min beendet war. Eine große Menſchenmenge hatte ſich am Start⸗ platz eingefunden. Der Wagen Nr. 50(Hans Dornfeld⸗Breslau] iſt heute früh Unter den Linden gegen eine Schwelle gefahren und dadurch fahrunfähig geworden. * Stettin, 9. Juni. Prinz Heinrichfahrt. 12.40 Uhr trafen als Erſter die beiden heimiſchen Stöwerwagen ein. An der Prinzeſſin Viktoria an Bord der„Standard“, wo ſie von der gie mit Hungerköhnemabſpeſſteund das ganze Spftem krönt Kaiſerin, der Kaiſerinwitwe und den Mitgliedern des kaiſer⸗ Berliner Chauſſee begrüßte ein zahlreiches Publikum die Fahrer lebhaft. Bis 2 Uhr waren 20 Wagen angelangt. 25 Auszeichnung, die Trauung, die in wenigen Wochen erfolgt, beiwohnen werde. Koczfan will ſich nach der Hochzeit in Tirol als Grundbeſitzer Berlin, 9. Juni. Aus London wird berichtet, der Zar Schwurgerichtsſitzung des Landgerichts J Berlin. Der Fürſt hat lautende Angeklage⸗ eE is geſchickte Leitung Maunheim, 9. Junk. General⸗Anzeiger(Abendblatt.) „ Seite — Sport. Prinz Heinrich⸗Fahrt 1908. [(Eigener Bericht.) *Berlin, 8. Juni. 12 „Dienstag morgens 6 Uhr, Start am Steuerhäuschen auf dem kantelbefer feee.. So lautete die Fahrtbeſtimmung für die Teilnehmer der dies⸗ ührigen erſten Prinz Heinrich⸗Fahrt und unter den Kanonen⸗ ſchlägen der Auspaffrohre und dem Geratter der Motore werden ungefähr 150 Automobile ſich für ihre ſiebentägige Tour durch Norddeutſchland bis nach Frankfurt a. M. hin in Bewegung ſezen. 149 Wagen haben gemeldet, einige haben noch im letzten Augenblick ihre Nennung zurückgezogen, immerhin ein Feld ſtartender Automobile, das der Teilnehmerzahl der Herkomer⸗ Lonkurrenzen nur um ein Geringes zurückſteht trotz mancher un⸗ günſtiger Umſtände. Die Regierungen, von der öffentlichen Meinung gedrängt, die durch die„wilden Fahrer“ gegen den Automobilismus überhaupt in Harniſch geraten iſt, haben wenig Neigung gezeigt, die Landſtraßen für Automobilkonkurrenzen frei zu geben; die Automobilinduſtrie, die ſich augenblicklich in einer wohl ſchon überſtandenen Kriſe befindet, bewies auch keine große Luſt, ſich an größeren Konkurrenz⸗Fahrten zu beteiligen, da man zweifelhaft geworden war, ob auch die Koſten und Mühen ſolcher Veranſtaltungen durch die Erfolge aufgewogen würden. Und für die Amateure und Herrenfahrer bot die Ausſchreibung für die Prinz Heinrich⸗Fahrt auch kein beſonders großen Anreiz zur Teilnahme, da landſchaftlich die heurige Tourenfahrt kaum die abwechfelungsreichen Bilder bieten wird als die verfloſſenen Her⸗ komerfahrten. Auf jenen Fahrten, die ſich um die bayeriſche Hauptſtadt als Mittelpunkt bewegten, wechſelten die lieblichen deutſchen Mittelgebirgen mit den ſchneebedeckten Höhen der Alpen, die ſchwarze Tannenwelt der badiſchen Wälder mit den ober⸗ baheriſchen Seen, der Kniebis, der Keſſelberg, der Semmering wurden überquert. So abwechſelungsreich werden die Land⸗ ſchaftsbilder der Prinz Heinrich⸗Fahrt nicht ſein; vier Tage gehts durch ebenes flaches Land, dann erſt wird der Teutoburger Wald mit ſeinen hiſtoriſchen Stätten, das freundliche Sauerland, das liebliche Moſeltal, die herbe Schönheit der Eifel und das wein⸗ bergumgürtete Tal des Rheines auch dem Genußreiſenden unter den Prinz Heinrich⸗Fahrern Entgelt bieten für die: erſten Fahrttage. Wenn trot dieſer ungünſtigen Umſtände nahezu anderthalb⸗ hundert Fahrer ſtarten wollen, ſo iſt das ein Zeichen für die trotz aller Unkenrufe innerlich noch geſunde deutſche Automobilinduſtrie, ſo iſt es zu einem guten Teile auch wohl dem Namen des Protek⸗ tors, des Prinzen Heinrich von Preußen, zu danken, dem ener⸗ giſchen Wortführer aller Fortſchrittsgedanken im Automobilismus. er in der zweiten Herkomer⸗Konkurrenz ſelber ſchon einmal am Steuer ſaß, und der ſich bereit gefunden hat, an Stelle der aus⸗ gekämpften ſilbernen Trophäe Hubert von Herkomers einen Preis für eine neue Konkurrenz zu ſtiften. Ihm überhaupk iſt es zu danken, daß das autoſportliche Interim, das einzutreten drohte, in dieſem Jahre wenigſtens einmal unterbrochen wurde. Schließ⸗ lich mag wohl auch der uns Deutſchen inne wohnende Hang zum Reiſen, der uns Strapazen und Koſten gern übernehmen läßt, wenn wir durch die Welt ſtreifen können und laſt not leaſt die des kaiſerlichen Automobil⸗Klubs, dem die ganze tion der Fahrt zugefallen iſt, die Automobiliſten wieder an den Stark und auf die Strecke getrieben haben. Anderthalb Hundert Wagen haben genannt und zwar aus aller Herren Länder: Frankreich iſt mit 7 Wagen vertreten, Belgien mit 11, mit je 5 Italien und Oeſterreich, die Schweiz mit 3 und Englands Induſtrie ſtellt einen Wagen. Von den deutſchen Fabriken werden allein mehr als 100 Wagen am Start erſcheinen. ſind mit je 12 Automobilen beteiligt, Adam Opel in Rüſſelsheim mit 10. Von anderen bekannten Fabriken ſeien noch Dürkopp⸗ Bielefeld mit 9 Wagen, Horch in Zwickau mit 8, Stoewer in Stettin mit 3 und die Norddeutſche Aktiengeſellſchaft in Bremen mit 2 genannt. Die Internationalität, die in den Nennungen zum Ausdruck kommt, iſt auch inbezug auf Führer und Beſitzer der Wagen beſtens gewahrt. Beſonders Oeſterreich, obwohl ſich die Prinz Heinrich⸗ Fahrt fern der ſchwarz⸗gelben Grenzpfähle abſpielt, iſt ſtark durch tüchtige Herrenfahrer beteiligt; ſonſt zeigte die Startliſte noch Namen aus England und Belgien, Spanien und der Schweiz, aus Holland und Frankreich. Einen Vorzug wird die Prinz Heinrich⸗Fahrt auf jeden Fall dor der Herkomerfahrt haben, ein Vorzug, der ihr auch bei den Nichtbeteiligten Sympathien wecken wird. Paragr. 1 der Satzungen ſagt klipp und klar: Die Tour iſt eine Zuverläſſigkeits⸗ fahrt und kein Rennen. Ein deutlicher Wink für die ſkrupelloſen Wildlinge, die durch ihr rückſichtsloſes Fahren die letzte Herkomerfahrt ſo in Mißkredit gebracht haben. Um ihnen den Charakter der Prinz Heinrich⸗Fahrt als Tourenfahrt noch deutlicher zu Gemüte zu führen, wird unnachſichtlich mit Dis⸗ qualifikation beſtraft, wer den vorrauffahrenden Wagen ohne Erlaubnis des in ihm fahrenden Unparteiiſchen zu überholen verſucht. Auch ſonſt ſind durch die Organe des Kaiſerlichen Auto⸗ mobilklubs die ausgedehnteſten Veranſtaltungen getroffen, um für die Wageninſaſſen die Fahrt ſo angenehm wie möglich zu machen, damit auch die, die nicht mit Preiſen gekrönt durchs Ziel gehen, mit Genuß ſich der erſten Prinz Heinrich⸗Fahrt erinnern. In dieſer Hoffnung: Auf zum Start, morgen früh um 6 Uhr zum Tempelhofer Felde. Chr. Soß. ** Mg. Schwimmſport. Das internationale Wettſchwimmen „Quer durch Frankfurt“ über 5500 Meter im Main verlief am Pfingſtſonntag bei günſtigen Waſſer⸗ u. Wetterverhältniſſen vor⸗ züglich ohne jede Störung. Von den 28 Teilnehmern dieſer erſten deutſchen Städtedurchquerung legten alle außer einem einzigen, der wegen Krampfes aufgab, die anſehnliche Strecke zurück. Die erſtklaſſigen Schwimmer Meyer⸗Hamburg und Mayer⸗ Wien fehlten leider, ſo daß der erſte Preis nur von den beiden Meiſtern Rau ſch⸗Berlin und Schiele⸗Magdeburg ausge⸗ ſochten wurde. Gleich nach dem Start um ½4 Uhr führte Rauſch und weiter bis zuletzt in ſeinem mächtigen Ueberhandſchlagtempo. Schiele, der gleich anfangs vom eigenen Begleitboot überfahren wurde, verlor ſtets mehr Raum und endete ca. 100 Meter hinter dem Sieger, der die vorzügliche Zeit von 50 Minuten für die 5½ Km. leiſtete. Dritter wurde weit dahinter Schröder⸗ Frankfurt vom feſtgebenden Verein. Dann kamen noch um den Platz kämpfend allmählich die weiteren Teilnehmer. Die Strompolizei ſorgte eifrig für Ordnung, viele Ruder⸗ und Ver⸗ gnügungsboote belebten die Strecke. Auf dem Begleitdampfer mit einer Dragonerkapelle und dem Ehrenausſchuß(u. a. Generalſtabs⸗ chef Oberſtleutnant Ilſe vom 18. Armeekorps) wurden kinemato⸗ graphiſche Aufnahmen für Tonbildertheater gemacht. Eine zahl⸗ bbſe Titlich gekleidete Menſchenmenge umſäumte die Ufer und Benz in Mannheim und die Frankfurter Adlerwerke drängte ſich auf den fünf durchſchwommenen Brücken. Bei der anſchließenden Preisverteilung im Garten des Hippodroms wies Dr. Geiſow in einer meiſterhaften Rede auf die hohe Bedeutung dieſer vollkommen gelungenen, zu einem wahren Volksfeſte ge⸗ wordenen intereſſanten und neuartigen Sporkveranſtaltung hin. 27 Schwimmer erhielten als Anerkennung Ehrenurkunde und ge⸗ ſchmackvolle Plakette. * Stuttgarter Rennen vom 8. Juni. Preis Mercedes 10 000 Mark. 1. Geſt. Weils Perchant('Connor), 2. Pont'Eragny und Schmetterling totes Rennen. 18:10.— Preis von Weil. 12 000 M. 1. Lt. v. Pagenhardts Etaliere(Beſ), 2. Nathalie, 3. Onkel Fritz. Ferner: Intermede, Sad Affair, Feretti, Carmil⸗ han. 48:10: 32, 32, 56:20. * Emſer Kaiſerregatta. Bei dem Ausländermeldeſchluß zur Emſer Kaiſerregatta hat der Amſterdamer Studenten⸗ ruderverein„Minerva“ 6 Meldungen abgegeben, und zwar zum Preis vom Rhein(Junior⸗Achter), Preis der Stadt Ems(Zweiter Vierer), Preis von Naſſau(Zweiter Achter), Hochſchulpreis(Studentenvierer), und Preis der Bäderley (Senior⸗Einſer). Der Weinbergſche Stall iſt im öſterreichiſchen Derby vom Mißgeſchick verfolgt. Vor zwei Jahren unterlag Fels knapp gegen Morpeth, im vorgen Jahre erlitt Deſir, der beſte Chancen gehabt hätte, in letzter Stunde einen Unfall und konnte die Reiſe nach der Freudenau nicht antreten und jetzt wurde Horizont II von einem Pferd geſchlagen, dem man nicht zutraute, daß es ſich das blaue Band holen werde. Das„tiefe Geläuf“ mag vielleicht einen Teil zur Niederlage von Horizont beigetragen haben. Intrygant ſiegte aber ſo leicht, daß er wohl doch das beſſere Pferd oder der beſſere Steher iſt. Auf dem Ruſſen war der franzöſiſche Champion⸗Jockai G. Stern im Sattel, trotzdem war Intrygant am Totaliſator nicht favo⸗ riert, was die hohe Quote beweiſt. Bei den Buchmachern aber — in Oeſterreich⸗Ungarn iſt das Wettgeſchäft legaliſiert— war er mit gewaltigen Summen gewettet worden. Sein Beſitzer hatte ihn, wie der„Deutſche Sport“ meldet,„mit ſelbſt für Wiener Verhältniſſe ſo hohen Beträgen gewettet, daß der führende Mann des Ringes offen erklärt, er habe noch nie auf ein Derbypferd ſo große Wetten laufen gehabt, wie auf den Ruſſen. Und das will etwas beſagen bei einem Manne, der über Derby⸗Sieger ſchon hunderttauſende ausgezahlt hat.“ Intrygant beſitzt auch ein Engagement im ruſſiſchen Derby, das in einigen Wochen zur Entſcheidung kommt. Colkswirtschaft. 5 Kolonialwerte. kBericht von Magnus u. Friedmann, Sonderabteilung: Kolonialkontor, Hamburg.) Das Geſchäft in Südweſtafrikaniſchen Werten war in der vergangenen Woche etwas ſtill, doch konnten ſich die Preiſe auf ihrem höchſten Stand behaupten. Neben den in der letzten Zeit öfters genannten Otavi, South Weſt Africa und Souch African Territories Anteilen, zeigte ſich letzthin auch Nachfrage nach den Anteilen der Deutſchen Kolonialgeſellſchaft für Südweſt Afrika. Dagegen war für Kameruner Werte das Angebot vorherrſchend, da die in der kürzlich ſtattgefundenen Verſammlung der Weſt⸗ afrikaniſchen Pflanzungsgeſellſchaft Victoria gegebenen Mit⸗ teilungen über die gegenwärtige Lage der Kakaopflanzungen recht peſſimiſtiſch lauteten, und ſomit der ganze Markt verſtimmt wurde. Auch für Bibundi zeigte ſich eher Angebot als Nachfrage, obwohl der Bericht dieſer Geſellſchaft recht günſtig lautet. Afri⸗ kaniſche Kompanie und Geſellſchaft Süd Kamerun waren in größeren Poſten im Markte. Von oſtafrikaniſchen Werten fan⸗ den kleinere Umſätze in Centralafrikaniſchen Bergwerks⸗An⸗ teilen ſtatt. Das Unternehmen iſt mit ſeinen bisherigen Auf⸗ ſchlüſſen zufrieden und beruft eine Geſellſchafterverſammlung zwecks Verwertung der Goldvorkommen ein. Die ſonſtigen oſt⸗ afrikaniſchen Werte, insbeſondere Agaven Werte, waren ange⸗ ſichts der ſchwachen Haltung von Siſalhanf angeboten, denn während der Preis für Kautſchuck ſich nach und nach befeſtigt, lag der Mark in Siſalhanf gegenwärtig noch immer recht ſchwach. Die Geſellſchaften werden daher einen großen Gewinn⸗ ausfall zu erleiden haben. Südſeewerte waren ohne Geſchäft. Die Dividende von 10 Prozent auf die geteilten Aktien und Ge⸗ nuüßſcheine der Jaluitgeſellſchaft(d. h. 30 Prozent auf die alten Aktien) war erwartet und brachte ſomit keine neue Anregung. *** Ruſſiſcher Saatenſtandsbericht. * Odeſſa, 22.(.) Juni. Geſtern abend ging über unſeren Bezirk ein von Nordweſt kommendes ſtarkes Gewitter und brachte uns endlich den langerſehnten Regen, welcher während 1% Stunden anhielt und die dem Vertrocknen nahen Saaten aufs Neue belebt und ihnen neues Wachstum gebracht hat. Schon um Mittag türmten ſich die Wolken zuſammen und da der Wind vom Inland kam, ſo iſt mit Sicherheit anzunehmen, daß ein gut Stück Land von dieſem Niederſchlag was abbekommen hat. Die Nachrichten aus dem Innern von der Wolga, dem Dongebiet, Samara, Ufa und Tungay(Aſien) über die Saaten lauten gut, der Felderſtand der Winter⸗ und Sommerſaaten iſt befriedigend und die Ernteausſichten ſind gut. Nach den heute hier vorliegen⸗ den Nachrichten hat es geregnet in Ungheni, Akkerman, Odeſſaer Kreis, Rafdelnaja, Dujepergebiet, von Alexandrosk⸗Cherſon und etwa eine habe Stunde auch in Nikolajeff. ———2 Die Deutſche Hypothekenrentenbank in Mannheim verein⸗ nahmte in 1907 an Dividende auf ihren Beſitz an Aktien der Hannoverſchen Bodenkreditbank zu Hildesheim M. 123 832(i. V. M. 107321) und hatte daraus nach Abzug von M. 72 800 Obligationenzinſen, M. 8565 Kontokorrentzinſen und M. 4297 Unkoſten(i. V. M. 74753 Zinſen und Unkoſten) einen Jahres⸗ reingewinn von M. 38 171)(M. 32 826), der ſich durch den Vor⸗ trag um M. 114 809(M. 96 743) auf M. 162 980(M. 129 569) erhöht. Die Verwendung des Gewinns iſt aus der Bilanzver⸗ öffentlichung nicht erſichtlich. Unter den Aktiven ſtehen die Aktien des Hildesheimer Inſtituts von nicht angegebenem Nennwert mit M. 2401 600 zu Buch(w. i..); andererſeits beträgt der Obligationenumlauf ebenfalls unverändert M. 1 820 000, die ſchwebenden Verbindlichkeiten aber M. 327 452(M. 318 372), ab⸗ geſehen vom Gewinn; ihnen ſtehen nur M. 123 832 Debitoren gegenüber. Die Reſerbe enthält jetzt M. 25 000(M. 22 240 bei einem eingezahlten Aktienkapital von M. 200 000, dieſes befindet ſich bekanntlich in den Händen der Rheiniſchen Hypothe⸗ kenbank in Mannheim. Rheiniſche Gummi⸗ u. Celluloidwaren⸗ fabrik, Mannheim⸗Neckarau. Die Dividende be⸗ trägt wieder, wie die„Frkf. Ztg.“ zu melden weiß, 25 pCt. wie im Vorjahr. Die Einnahme an Reichsſtempelabgabe für Wertpapiere im Rechnungsjahr 1907⸗08 beträgt 24.429 563.; davon entfallen auf inländiſche Aktien 17 828 056., ausländiſche Aktien Mark 718 838, inländiſche Renten und Schuldverſchreibungen 1874 566 Mark, inländiſche Schuldverſchreibungen der Grundkredit⸗ und Hypothekenbanken uſw. 2 482 355., Renten und Schuldver⸗ ſchreibungen ausländiſcher Staaten und Eiſenbahngeſellſchaften 668 259., andere Renten und Schuldverſchreibungen 280 352 Mark, Bergwerksanteilſcheine und Einzahlungen auf ſolche Mk, 501542 und Genußſcheine 79592 M. Die Portlandzementfabrik Saturn in Hamburg hat im Jahr 1907 einen Gewinn an Waren von 2629 440 M.(i. V. 2 208 528 Mark) erzielt. Nach Abzug der Unkoſten von 3 243 463 M. (2 763 841.) ergibt ſich ein Verluſt von 619 843., um den ſich der vorjährige Fehlbetrag von 235022 M. auf 854 865 M. erhöht. Die Gothaer Waggonfabrik,.⸗G., die wegen des Schmiede⸗ ſtreiks ihre Fabrik ſchloß, gab Aufträge von%½ Mill. M. an auswärtige Firmen ab. Außerdem vergab ſie zahlreiche Perſonen⸗ wagen und Güterwagen nach auswärts zur Fertigſtellung. Zahlungseinſtellung. Rich. Zeller, Inhaber der Firma Fett u. Co., Schuhwarenhaus Union in Hamburg, iſt laut Frkf. Ztg. in Konkurs. Zahlungseinſtellung. Wie wir hören, hat die Nutzholzhand⸗ lung von Bogaſchewski u. Co., Berlin, Schleuſenufer, die Gläubiger zuſammengerufen. Es beſtehen Schwierigkeiten, die durch Ausfälle bei der Tiſchlerkundſchaft entſtanden ſind. Betei⸗ ligt ſind mehrere Firmen in Berlin und in Oſtpreußen mit mittleren Beträgen. Es wird der Verſuch gemacht, die Angele⸗ genheit auf außergerichtlichem Wege zu erledigen. Der Firmen⸗ inhaber bietet einen Vergleich auf Baſis von 35 Proz, der von der Gläubigerſchaft angenommen werden dürfte. (Telegraphiſche Handelsberichte ſiehe 6. Seite). *** Frankfurter Effeitenbörſe. [Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) * Frankfurt a.., 9. Juni.(Fondsbörſe.) An der Börſe will ein lebhafteres Geſchäft nicht aufrommen. Es ſind allerdings Gründe mannigfacher Art, welche ſich täglich ein⸗ ſtellen. Die Hoffnung, daß ſich nach den Feiertagen eine leb⸗ haftere Tätigkeit entfalten werde, blieb unerfüllt. Das Dementi einer neuen Börſenumſatzſteuer ließ die Börſe un⸗ berührt. Was die Einzelheiten betrifft, ſo lagen Transport⸗ aktien ungleichmäßig, amerikaniſche Bahnen ließen mäßige Be⸗ feſtigung erkennen. Die Umſätze in dieſen Aktien waren gering. Belebter war das Geſchäft in öſterreichiſchen Bahnen, wo Lom⸗ barden ſich gut erholten und Staatsbahn auf ſpekulative Käufe weitere Befeſtigung erfuhren. In Schiffahrtsaktien fanden un⸗ bedeutende Kursverluſte ſtatt. Der Montanmarkt war bei Er⸗ öffnung auf andauernd ungünſtige Berichte luſtlos, ſpäter auf ſpeluative Käufe feſt und ieilweiſe ſtärker anziehend, Bochumer und Gelſenkirchener bevorzugt. Auf dem Bankenmarkt war das Geſchäft ruhig, die Haltung im allgemeinen günſtiger. Fonds ruhig, heimiſche Anleihen behauptet, von ausländiſchen ſind Japaner und Türken bei feſter Tendenz zu erwähnen, Ruſſen ruhig. Der Induſtriemarkt brachte infolge des ſtillen Geſchäfts nur wenig Veränderung, chemiſche Aktien behauptet, Preßhefe Baſt 734 pCt. höher, Vereinigte Ultramarin 4 pCt. niedriger. Im weiteren Verlauf war auf Anregung der Ber⸗ liner Börſe der Markt weſentlich belebter, beſonders zeigte der Montanmarkt feſte Tendenz bei größeren Umſätzen. Oeſter⸗ reichiſche Staatsbahn auf Wien weſentlich feſter. An der Nach⸗ börſe erhielt ſich die feſte Tendenz. Banken leicht anziehend. Lombarden belebt. Es notierten Kredit 197.50, Diskonto 173.30 à 50, Dresdner Bank 137.70 à 90 à 70, Staatsbahn 148.70 à 149.30, Lombarden 25.30 à 75, Baltimore 88, Phönix Bergbau 164.75. Telegramme der Continenkal⸗Telegraphen⸗Compagnie Schluß⸗Kurſe. Reichsbank⸗Diskont 4½ 9. Wechſel. 6. 9 6 9 Amſterdam kurz 168.57 168.56 Paxis kur 81.166 31,166 Belgien„ 80.966 80.95 Schweitz. Plätze„ 81 10 81 10 talien„ 61.15 81.175 Wien 8495 84 983 ondon„ 20.382 20.38 Napoleonsd'or 1624 16 24 5 lang———.— Privatdiskonto 3½% 3½ Staatspapiere. A. Deutſche. 6 9. 6. 9 40ſ% beutſch. Reichsanl. 99.60 99.50 Mexikaner äuß. 88/90 8 3) 98.40 35 5 5 12 15 92.2003 Mexikaner innere 66.70 66.5 3 0 8655 53 5¼ Taumalipas 98.35 98 35 4% pr. konſ. St.⸗Anl. 99.6 99.60Bulgaren 100.— 100.10 3%„ 5 12.60 92.301%ĩ36 Griechen 1890—.— 49.30 8 5 88.40 88.405 italien. Rente—.——.— 4 badiſche St.⸗A.„— 99.304%½ Oeſt. Silberrente 99.10 99.18 „ neue 100.— 100.—-4¼„ Papierrenk. 99.10— 3% bad. St.⸗Olabg)fl———.—Oeſterr. Goldrente 99.— 99.10 3%„ M. 92.50 92.5008 Portug. Serie! 68.50 64.— 373„„ 1900 91.20—.—3 10„ III 6450 66 60 4bayr..⸗B.⸗A..1915 99 80 100.24%½ neue Ruſſen 1905 95.50 95 65 8½ do. u. Allg.Anl..85 91.9504 Ruſſen von 1880 85.— 84 60 3 do..⸗B.⸗Obl. 85.90 83 4 ſpan. ausl. Rente.—— 4 Heſſen von 1899 10ʃ. 69.204 Türken von 190? 89 55 89.50 3 Heſſen 81 40 81 204„ unif. 95.90 95.90 3 Sachſen 83 50 b8 5004 Unger. Goldrente 9880-— 4 Mh. Stadt⸗A. 1907—-.— 4„ Kronenrente 98 45 93 25 3½%„„ 1905 89.80— Verzinsliche Loſe. 3 Oeſterreichiſche880 152.70 182.80 Türkiſche 149.10 149 50 B. Ausländiſche. 5 Arg. i. Gold⸗A. 1887 98.70 170.— 4½ Chineſen 1898 97.20 97.1 4 Egypter unificierte——.— Aktien deutſcher und ausländiſcher Transport⸗Anſtalten. Ludwigsh.⸗Bexbacher 215.50 215.89Oeſt. Südbahn Lomb. 24.7) 25.80 Pfälziſche Maxbahn 135.— 135.50] do. Nordweſtb.—.——.— do. Nordbahn 129 10 129 50 do. do. Lit,.——.— Südd. Eiſenb.⸗G. 113.50 113.50[Gotthardbahn—.——.— Hamburger Packet 108 20 108.10Ital. Mittelmeerbahn———.— do. Meridionalbahn 137.30 186 40 Baltimore und Ohio 87.80 83.] do. neue—— Norddeutſcher Lloyd 93.40 93.70 Oeſt.⸗Ung. Staatsb. 147.50 148 70 Bank⸗ und Berſicherungs⸗Aktien. 139.— 139.— Oeſterr.⸗Ung. Bank 125.45 125 20 1175 17.50 Oeſt. Zänderbank 110 50 110,0 158.80 59 70 Kredit⸗Anſalt 1972, 197.5 107 50 107.50 Pfälnſche Bank 100.— 100.— 123 50 128 70 Pfälz. Hyp.⸗Bant 190.59 18050 22 20 230 Preuß. Hypothenldz. 187.20 137.— Veutſche Reichsbk. 154—l7s 80 100 80 100.,30 thein. Kreditbant 134.75 134.75 172 59 173 30 Rhein. Hyy. B. M. 192 50 192.50 137.— 137 70 5 70 Bankver. 182 30 131.50 201.10 201 Stdd. Baut Mym. 108 40 108.40 153.30 183.30 f Wiener Bankver. 131.25 131.20 118 50 114.301 Bank ttomans 143.50 143.50 Badiſche Bank 8585 u. Metallb. Berl. Fandels⸗Geſ. Comerſ. u. Disk.⸗B. Darmſtädter Bank Deutſche Bank Deutſchaſtat. Bank D. Eſſekten⸗Bank Disconto-Comm. 500 Frankf. Hop.⸗Ban 1 5. Eredſis. attionalbank 6. Selte. Aktien induſtrieller Unternehmungen. Bad. Zuckerfabrit 147.85 47.3 Kunſtſeidenfabr. Frkf. 232.— 223.— Südd. Immobil.⸗Geſ. 93.— 9 Lederwerk. St. Ingbert 60 60.— Eichbaum Mannheim 125.— 125 Spicharz Lederwerke 18— 118.— Mh. Aktien⸗Brauerei 137.— J87. Ludwigsh. Walzmühle 17. 170. Parkakt. Zweibrücken 96.— 96. Adlerfahrradw Kleyer 78.50 73.— Weltzz. Sonne, Speyer——— Maſchinenfbr. Hilpert 75.50 75.50 Cementwerk Heidelbg. 5190 151.9, Maſchinenfb. Badenia 18 198.— Cementfabr. Karlſtadt. 31 80 13ʃ5 Dürrkopp Badiſche Anilinfabrit 350 35 Maſchinenf. Gritzner 213. 213. Ch. Fabrik Griesheim 238 238 Maſch.⸗Armatf.Klein 122.— 1225 Farbwerke Höchſt 156 75 565 Pf. Nähm.⸗u. Fahrradf Ver. chem. Fabrik Mh. 291. 291 Gebr. Kayſer 17420 124.2 Chem. Werte Albert 402.50 402 50 Röhrenkeſſelfabrit Südd. Drahtind. Pih. 17.— 117. vorm. Dürr& Co. 5 Akkumul.⸗Fab. Hagen 197 197— Schnellpreſſenf. Frkth. 80.— 181.— Acc. Böſe, Berlin 64. 62.8 Ver.deutſcher Oelfabr. 81.— 131. Elektr.⸗Geſ. Allgem. 213.60 213 50 Südd. Kabelw. Nhm. 122 70 122 70 Lahmeyer 118.10 118.— Schuhiabr. Herz, Frkf. 126.— 126.— Seilinduſtrie Wolff 135.— 135.— 'wollſp. Lampertsm. 72 72.— Elektr.⸗Geſ. Schuckert 108.—107.75 Kammgarn Kaiſersl. 158.— 158 Siemens& Halske 171. 176.50 Zellſtoffabr. Waldhof 521.40 321 40 Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligationen. 4% Frk. Hyp.⸗Pfdb. 97.50 97.50 4e% Pr. Pfdb. unk. 15 97 30 97.30 4% F. K..Pfobroz 97.0 87.50 40%„„ 17 8— 98— ,, 4% Pf. HupB. Pfdb. 59.5) 99.53½„„ 12 0 30 30.30 31%%„„„„ 91.—½ Pr. Pfdbr.⸗Bk.⸗ 41/% Pr. Bod.⸗Fr. 89.40 89.40 Kleinb. b 04 93.50 93.— 4% Etr. Bd. Pfd.voo 97.— 97.—3½ Pr.efdhr.Bk. 30% 99 Hyp.⸗Pfd.⸗Kom.⸗ „ünt. 00 97.— 9720 Oßbk. 0 91.30 91.30 1%„ Pfdbr..0! 4% Pr. Mfdhrf.⸗B. unk. 10 97— 27 20 Hyp.⸗Pfd. unk. 1917———.— 4% Pfdbr..0g 4% Nh. H. B. Pfb. 02 97.— 97.— unk. 12 97.20 97.4%%% 3½„ Pfdbr..86 4%„„ 1912 97.30 97 80 80 u. 94 89.50 89.50 4%„„„ 97, 9875 88 50 31½% Pfd. 90006 89.50 89.531½„ verſchied. 89.75 89 70 4%„ Com.⸗Obl.%½„„„„ 89.9, 89. 0 .0 L,unt 10 99.— 99. 31½ Fih..⸗B. C. O 91.50 91.50 bi,„ Com.⸗Obl, 40% R. W. B. C. B. 10 9660 96 70 v. 1801 90 50 L0 50 4% Pf. B. Pr.⸗Obl. 99 30 99 30 84%„Com.⸗Obl.%% Pf..Pr.O. 91—- v. 96/06 90.50 90.50 ½ Ftal.ſttl.g. E. B. 70.85 71.— 4% Pr. Pfdb.unl. 09 97.25 97.25 , Maunh. Verſ.⸗G.⸗A. 460.— 460. 0. Frankfurt a.., 9. Juni. Kreditaktien 198—, Staats⸗ bahn 14750 Lombarden 25.50 Egypter—.—, 4% ung. Goldrente 98 70, Gotthardbahn—.—, Disconto⸗Commandit 17310 Laura —: Gelſenkirchen 188.70, Darmſtädter 123 60 Handelsgeſellſchaf 159,25, Dresdener Bant137 30. Deutſche Bant 229 80, Bochumer 20625 Northern—.—. Lendenz: ruhig. Nachbörſe. Kreditaktien 197.50, 25.40 tseonto⸗Commandit 178 30 Mannheimer Eſſektenbörſe vom 9. Juni.(Offizieller Bericht) Die Börſe verlief ſtill. Bank⸗ und Verſicherungsaktien und Brauereien ohne Veränderungen. Von Induſtrieaktien waren geſucht: Koſtheimer Celluloſe zu 218 pCt. und Pfälz. Nähmaſchinen⸗ und Fahrräderfabrik⸗Aktien zu 124 pfCLt. Obligationen. Tuduſtrie⸗Obligation. 97.— b½% Akt.⸗Geſ. f. Seilindn.⸗ 89.75 bz. ſtrie rück:, 105 0½% 91.50 bſ4½ Bad..⸗G. f. Rhſchiff. u. Seetransvort 100.—G 4½% Bad. Anflin⸗u. Sodaf. 102.10 G 90.— 84% Br. Kleinlein, Heſdlbg. 97.— 5 94.5 6/% Bürg. Brauhaus, Bonn 101.25 G Staatsbahn 149.30, Lombarden Pfandbrieſe. 40% Rh. Hyp.⸗B. unk. 1902 „„„ verſchied. Kommunal Städte⸗Aulehen. 31½% Freiburg i. B. 3½ 9% Heidelbg. v. J. 1903 102.— 30 Karlsruhe v. J. 1907 99.25 C40% Herrenmühle Genz 98.—5 ga Karlsruhe v. J. 1896 87.—[4½% Mannb. Dampf⸗ 4½0% Lahr v. J. 1902 90.—G ſchleppſchiffahrts⸗Geſ. 97.— G 4%% Ludwigshafen 99.— G 4½% Mannh. Lagerhaus⸗ 1 4% 40% 7 v. 1906 99.—6 Geſellſchaft 00.—8 90.— ½½% Oberrö. Clektrizitäts⸗ 4% Mannh. Oblig. 1901 08. Gf werke, Karlsruhe %„1888 00.— 64½% Pfälz. Chamotte u. „„ 1888 90.— 6 Tonwerk,.⸗G. Eiſenb. 102.— 977„„ 1895 90.—.4½% Nuff..⸗G. Zeaſtwfff, „ 1898 90.— 6] Waldhof bei Pernau in 15 105 99.—5 Avland 100.—0 2„„ 905— 4% S s 4%„„ 1906 98.%0 G.G. 96.— G 4%„ 1307 98.50 G½½ Speyrer Ziegelwerke 99.— 8˙%% Pirmaſens unk. 1905 91.— 6 82½% Wlesloch v. J. 1905.—%½% Süd. Sraßtindufc. 100.—G 4½% Tonw. Offſtein.⸗G. Dr. H. Loſſen, Worms 99.50 G 4½ Zellſtoffabrik Waldhof 101.— B Aktien. Banken, Brief Geld 5 8 Brief Geld Badiſche Bank.— 189.— Br. Werger, Worms— 90.— Sandebeperso„ Br. v. Deige 88. Pfälz. Bank.— 100.20Pf. Preßh.⸗u. Sptfabr. 158.——. Pfälz. Hyp⸗Bank—.— 190.25 Transport Pf. Sp⸗ u. Cdb. Landau 141.— 140. 1. Verſicherung. Rhein. Kreditbank—.— 184.50g..G Rhſch. Seett 91.— 2— eieen Lamefl. d5.—— ⸗— Lagerhaus—.— 80.— Eiſenbahnen, Francona, Rück⸗ und Pfälz. Ludwigsbahn—.— 218.— Mitverſ..⸗G. vm. „ Maxbahn.— 187.60 Bad. Rück⸗ u. Mitv.—.— 670.— u, Nordbahn—.— 131.80 Bad. Aſſecurran. 1195—.— Heilbr. Straßenbahn 80.——.— Continental. Berſich. 425.— 420.— Chem. Induſtrie. Mannh. Verſicherung 440.——.— .⸗A.f. chem. Induſtr.———.— Oberrh. Verſich⸗Geſ. 450.— 445.— —— 351.—Württ. Tranp.⸗Verſ. 590.——.— Chem. Fab. Goldenbg.—.— 187.50 uduſtrie. Verein chem. Fabriken 295.50—.— 188.— Verein D. Oelfabriken—.— 180.— Dinoler'ſche Mſchfbr. 119——.— Weſt, A⸗W. Ttamm 100.——.— Emaillirfbr. Kirrwell.———.— 1*„Vorzug 105.50—.— Emaillw. Maikammer—.— 91.50 Brauereien. i Bad. Brauerei 100.——.— Binger Aktienbierbr.—.——.— Karlsr. Maſchinenban— 210.— Durl. Hof vm. Hagen—.— 261.— Nähmfbr. Haid u. Neu 261.50—.— Eichbaum⸗Brauerei 126.——.— Koſth. Cell. u. Papierf.—.— 213— Elefbr. Rühl, Worms 90..— Mannh. Gum. u. Asb. 140.——.— Ganters Br. Freibg. 106.—- Maſchinenf. Badenia—.— 198.— Kleinlein Heidelberg 195.——.— Oberrh. Elektrizitüt 25.——.— e erſchmiti 50.——.— Pf. Nähm u. Fahrradf. udwigsh. annh. Ak —.— 124.— rauerei 227.— n—.— 152.— M tienbr. 187— Südd. Draht⸗Induſt. Pfalzbr. Geiſel, Mohr——— Brauerei Sinner— üdd. Kabelwerke Br. Schrödl, Heidlbg. 201,50 — 122.50 250—Verein Freib. Ziegelw. 140.— „Schwartz, Speyer 124.— Ritter, Schwetz.. —.— Speyr. 40.— * S. Weltz, Speyer—.— 72.50 * 2 * b, —— —.— * ühle Neuſtadt—. ellſtoffabr. Waldhof 323——.— Waghäuſel 148.— 0 Mannh. 68.— 2— —.— Würzm ü 5S Spevyer—. eneral⸗Anzeiger. Abondblatt. Maunheim, 9. Jumt. Berliner Effektenborſe. [Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) *Berlin, 9. Juni.(Fondsbörſe.) Die weitere Ver⸗ billigung des Geldes und die Ausſicht auf fortgeſetzte Gold⸗ eingänge vom Auslande vermochten die Unternehmungsluſt ebenſo wenig anzuregen, wie die Feſtigkeit Newyorks. Die Haltung war zwar vorwiegend feſt, aber die Kursbeſſerungen blieben meiſt in engen Grenzen. Auf dem Montanmarkte ſtanden angeblich mit Deckungen zuſammenhängende Erhöhun⸗ gen, bei Beginn auch Abſchwächungen gegenüber. Letztere wur⸗ den allerdings im Verlaufe wieder eingeholt. Rheinſtahlaktien ſtellten ſich gegen Samstag um 1 pCt. niedri Banken konnten teilweiſe bis 3% pEt. anziel nen außer⸗ amerikaniſche Werte, die auf Newyork anzogen, öſterreichiſche auf Wien höher, da die Meldung von der Wiederaufnahme der Verſtaatlichungsverhandlungen mit der Staatsbahn anregte. Nenten, bei im allgemeinen behaupteten Kurſen ſehr ſtill. Japaner neigten zur Schwäche. Schiffahrtsaktien wenig ver⸗ ändert. Die Umſätze bewegten ſich in engen Grenzen, weil die Beteiligung des Privatpublikums fehlte. Tägliches Geld 3 pCt. In der zweiten Börſenſtunde kam die Feſtigkeit der Ten⸗ denz zum Ausdruck durch Umſätze auf dem Montanmarkte; namentlich profitierten hiervon Gelſenkirchener, die ſich um 194 pCt. gegen Samstag höher ſtellten. Von günſtigem Ein⸗ fluß auf die Tendenz der Börſe waren ferner auch die Aus⸗ ſichten auf eine gute Ernte. Berlin, 9. Juni.(Schlußkurſe.) Ruſſennoten 214.— 21395 Lombarden 22.90 25.30 4% Ruſſ. Anl. 1902 84.10 84.10 Canada Pacifte. 155 50 156.50 370ʃ%9 Reichsanl. 92.20 92.— Hamburg Packet 108 10 108.— 30% Reichsanleihe 83.30 88.80 Hambg. Paket neue. 4% Bad. St⸗Anl. 99.60 99.30 Nordd. Lloyd 93.50 93.10 40% B. St.⸗B. neue 100.— 99 90] Dynamit Truſt—.— 153.— 3% B. St. Obl. 1900—— Licht⸗ u. Kraftanl. 115.— 114.20 37% 0 Bayern 91.80 91.90] Bochumer 206.70 207— 40% Heſſen—.——.—Konſolidation———— 40% Heſſen 81.——.—Dortmunder 55.10 586.30 30% Sachſen 83.30 83,25 Gelſenkirchner 183.70 185 20 3˙0 Pfbr.R. W. B. 96 30 96.30 Harpener 192.70 193 20 %0 Chineſen 101.60 101.50 Laurahütte 202 40 203.30 40% Italiener—.——.— Phönix 168.70 164 20 3% Japaner(neu) 90.10 89.75 Ribeck⸗Montan 193.— 191,20 1860er Loſe—— 152 60] Wurm⸗Revier 5 4% Bagdad⸗Anl. 87.40 87.40 Anilin Treptow 374 50 376.— Kreditaktien———.— Braunk.⸗Briketts 180.70 180.50 5 Bank 152.50 152.50 D. Steinzeugwerke 216.50 216.50 Berl. Handels⸗Geſ. 159.20 159.70] Düſſeldorfer Wag. 301.80 3090.50 Darmſtädter Bank—— 123.30 Elberf. Farben(alt) 614.— 618— Deutſch⸗Aſiät Bank 136.50 135.70 Weſtereg. Alkaliw. 179.— 178.70 Deutſche Bank 229.20 229.20] Wollkämmerei⸗Akt. 181 50 1 Disc⸗Kommandit 172.60 173.20 Chem. Charlottenb. 198— 105.— Dresdner Bank 137.— 187.70 Tonwaren Wiesloch 99.50 99 50 Rhein. Kredubant 133.— 1338.— Seulf Waldhof 321 50 321.— Sude Bankv. 131.70 181.90 Celluloſe Koſtheim 213.50 212.50 Ebeck Büchenen—.——.— NRüttgerswerken 152.20 151.— Staalsbahn 147.80 149.—J Privatdiskon! 3/6% (Telegr.) Nachbörſe. 196.90 197.40 Staatsbahn W. Berlin, 9 Juni. Kredit⸗Aktien 147.50 149.50 Diskonio Komm. 172.50 178,20 Lombarden 24.50 25.70 Pariſer Boͤrſe. Paris, 9. Juni. Anfangskurſe. 8% Rente 95.50 95.42 Türk. Looſe—.— 180.50 aldener—.——.—] Banque Ottomane 723— 726.— Spanter 96 50 96,70 Rio Tinto 1625 1627 96.50 96.60 Londoner Effektenbörſe. London, 9. Junz.(Telegr.) Anfangskurſe der Effektenbörſe. Türken unif. 4% Reichsanleihef 82/ 82% Southern Paclſte 89— 897½ 9 e% Chineſen 103— 103—Chicago Milwaukee 138— 138— 4½% Chineſen 99— 99— Denver Pr. 65— 67— 25/%% Conſols 885/́1% 881.„ Atchiſon Pr. 95— 95½ 3% Iſaliener 104¼ 104—Louisv. u. Naſhv. 112— 112.— 3% Griechen 51½ 51½½ Union Pacific 152% 151ʃ/ 8 o% Portugieſen 65˙% 667/ Untt. St. Steel com. 39½ 38¼ Spanier d wpref. 104 104 D Türken 952/ 955/] Eriebahn 24— 23½ 4% Argentinier 87 88— Tend.: feſt, 3% Mexitaner 34% 34½ Debeers 11% 11% 4% Japaner 84½% 84%/] Chartered 16/8 16ſ07 Tend.: feſt. Goldfields 8½% 41½ Ottomanbank 19— 19— Randmines 6% 69˙J Mio Tinto 63% 64˙/ Caſtrand 4—%½ Braſilianer 84% 84/% 1 Tend. feſt. Berliner Produktenbörſe. Berlin, 9. Juni.(Telegramm.) Produttenbörſe.) Preiſe in Mart pro 100 kg. frei Berlin netto Kaſſe. 6. 9. 6. 9. Weizen per Juli 218.75 212.50 Mais per Juli 145 50 144 50 5 2 5 193.50 195.75— Sept. 145.— 143.50 Roggen perJull 191.—.191.50 Nübel per Juni 72˙50—.— „Sevt. 177.—178.25„Stt, 68.90 69.10 „ Dkk⸗—.——„ Dezbr.—.—— Hafer per Jull 168.50 163.50] Spiritus 70er loceob—— „Sept. 157.50 157.75 Weizenmehr 28 75 28 75 —.——[atoggenmehl 26.50 26.50 *** Telegraphiſche Handelsberichte. 4proz. Kieler Stadt⸗Anleihe. Von der im Ganzen 34 Mill. betragenden Anleihe, zu deren Ausgabe die Stadt Kiel im Juni 1907 ermächtigt worden iſt, und von die bereits 8 Mill. zu 98,90 pCt. und im Dezember 1907 weitere 9 Mill. zu 97,60 pCt. ausgegeben hat, ſind von einem Kon⸗ ſortium, unter Führung der Dresdner Bank, weitere 7 Mill. übernommen worden. Auch zur Frankfurter Börſe wird die Zulaſſung der Anleihe demnächſt beantragt werden. Herabſezung der Zwiſchendeckspreiſe. Die Hamburg⸗Amerika⸗Linie hat, wie der B. B. C. erfährt, die Zwiſchendeckspreiſe im Verkehr zwiſchen den Häfen von Nordamerika und Europa in beiden Richtungen herabgeſetzt. Der Schnelldampfer„Deutſchland“ berechnet vorerſt für die Reiſe nach Amerika ab Hamburg mit M. 150 ſtatt 170 M. und ab Cherbourg mit 130 M. 5 Dividendenſchätzungen. Die Eiſenbahn⸗ Rentenbank Frantfurt a. M. dürfte mit ſolider Bilanz eine Dividende von 8 pCt.(gegen 7½ pCt. im Vorjahr) in Ausſicht nehmen.— Bei der Bankfürelektriſche Un⸗ ternehmungen in Hörich dürfte die diesjährige Divpi⸗ dende etwa niedriger ausfallen(im Vorjahr 9½ pCt.).— Bei den vereiniaten Pinſelfabriken in Nürnberg dürfte eine Dividende wie im Vorjahre von 15 pCt. zu erwarten ſeim; Die Maſchinen⸗ und Armaturenfabrik vorm. Kl ein, Schanzlin u. Becker in Frankenthal darf eine Dividende wieder mit 9 pCt. erwarten.— Die Maſchinen⸗ bau⸗Geſellſchaft Karlsruhe iſt die Höhe der Dividende noch nicht zu überſehen, doch wird ſie nicht geringer ſein als im Vorfahre, 14 pCt.— Auch die Pfälziſche Pulverfabrik in St. Ingbert darf nach der„Frkf. Ztg.“ eine Dividende von 9 pCt. wie im Vorjahr erwarten.— Der Dividendengewinn der Bankfür induſtrielle u n⸗ ternehmungen in Frankfurt a. M. wird ſtark geſchwächt erſcheinen; man erwartet 2 pCt. ſtatt 4½ pt. wie im Vor⸗ jahre. Geſchäftliches. Zwei goldene Medaillen— Dürkopp. Bei der Freilaufprüfungsfahrt der Südweſt⸗Bezirke des ſächſiſchen Radfah⸗ rerbundes am 31. Mai wurde für die Freilaufsbremsnabe Atlas die goldene Medaille verliehen. Am gleichen Tage bei der Fernfahrt Bremen—Hännover—Bremen gewann ein Amateur die goldene Medaille nebſt Ehrenpreis des Bezirks Bremen des deutſchen Rad⸗ fahrer⸗Bundes auf der Dürkopprennmaſchine. Das ſind Erfolge die jedermann für dieſe Fabrikate gewinnen müſſen. **** Ueberſeeiſche Schiffahrts⸗Telegramme. Sonthampton, 5. Junj.(PDrahthericht der(merikan Line, Southampton) Der Schnelldampfer„Philadelphia“ am 30. Mai von Nem⸗Nork ab, iſt heute nachmittag hier angekommen. New⸗Nork, 5. Juni. Drahtbericht der American Line, Sout⸗ bampton. Der Schnell⸗Dampfer„New⸗York“, am 30. Mai von Southampton ab, iſt heute vormtttag hier angekommen. Rotterdam, 6. Juni.(Drahtbericht der Holland Amerikg⸗Line Rotterdam). Der Dampfer„Stadendam“, am 27. Mai von New⸗ Hork ab. iſt heute hier angekommen. Autwerpen, 9. Juni. Drahtbericht der Red⸗Star⸗Line in Antwerpen. Der Dampfer„Kroonland“, am 80. Mai von New⸗ Nork ab. iſt heute hier angekommen. New⸗PYork, 9. Juni.(Drahtbericht der Holland⸗Amerika⸗Line Rotterdam). Der Dampfer„Potsdam“, am 89. Mai von Rotterdam ab, iſt heute hier ängekommen. Mitgeteilt durch das Paſſage⸗ und Reiſe⸗Bureanu Gunde dach& Bärenklau Nachf. in Mannheim, Bahnhofplatz Nr. 7, direkt am Hauptbahnhof. Laut telegraphiſcher Nachricht iſt das Schulſchiff Cecilie“ am 8. angekommen. Laut telegraphiſcher Nachricht hat das Schulſchiff„Herzogin Sophie Charlofte“ am 5. Juni vormittags 11 Uhr wohlbehalten Dungeneß paſſiert. Laut telegraphiſcher Nachricht iſt der Dampfer„Rhein“ am 25. April von Bremerhaven ab, am 7. Juni, nachmittags 2 Uhr, wohlbehalten in Kiautſchou(Tſintau) angekommen. Mitgeteilt durch Py. Jak. Sglinger mim Mannuhbeim alleiniger für 3 Großherzogtum Baden konzeſſionierter Generalagem des Norddeutſchen Loyd in Bremen. Dampfer⸗Expeditionen des Norddeutſchen Lloyd in Bremen ab Bremerhaven vom 7. Juni bis 18. Juni 1908:„Kaiſer Wilhelm II.“ am 9. Juni nach New⸗Nork über Southampton⸗Cherbourg,„Roon⸗ am 10. Juni nach Auſtralien,„Borkum“ am 11. Juni nach Cuba, „Barbaroſſa“ am 18. Juni nach New⸗Mork direkt,„Tübingen“ am 13. Juni nach Braſilten. 9* ** Marx& Goldschmidt, Mannheim Telegramm⸗Adreſſe: Margold, Ferufprecher: Nr. 56 und 1637 9. Juni 1908. Proviſtonsfreit SSSSrSrSS———BB—————————b——— „Herzogin Juni vormittags 11 Uhr wohlbehalten in Cardiff Ver⸗ Wir ſind als Selbſtrontrahenten taufee unter Vorbehalt: 5 1 rrrrr rrrrrr: tTtTtTt—t— .⸗G. für Mühlenbetrieb, Neuſtadt a, d. H. 11⁵— ee ee Ludwigshafen M. 290 M. 265 Badiſche Feuerverſicherungs⸗Bank M. 250 M. 220 Baumwollſpinnerei Speyer Stamm⸗Aktien 60— 75„Vorzugs⸗Aktten 10⁰— Benz& Co., Rheiniſche Gasmotoren, Mannheim 150— Brauerei⸗Geſellſchaft vorm. Karcher, Emmendingen 23zfr. Bruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft 78— Bürgerbräu, Ludwigshafen— 27⁰ Chemiſche Fabriken Gernsheim⸗Heubruch— 89 zfr Daimler Motoren⸗Geſellſchaft. Untertürkheim—— Fahr Gebr.,.⸗Geſ., Pirmaſens—— ilterfabrik Enzinger, Worms 223— Flink, Eiſen⸗ und Broncegießerei, Mannheim 8⁴— Frankenthaler Keſſelſchmiede 90——5 Fuchs, Waggonfabrik, Heidelberg 8 15⁵ Herrenmühle vorm. Genz, Heidelberg 98— Lindes Eismaſchinen— 147 Linoleumfabrik, Maximiliansau 112— Lothringer Baugeſellſchaft, Metz 70— Luxiſche Induſtriewerke,.⸗G. Ludwigshafen 101— Maſchinenfabrik Bruchſal, Schnabel& Henning 830— Mosbacher Aktienbrauerei vorm. Hübner 95— Neckarſulmer Fahrrad 161 Pfälziſche Mühlenwerke, Schifferſtadt 12²— Nheinau, Terrain⸗Geſellſchaft 108 zfr— Rheiniſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G., Mannheim 108— Rheiniſche Metallwarenfabrik, Genußſcheine M. 200 Rheiniſche Schuckert⸗Geſellſchaſt, Mannheim 109— Rheinmühlenwerke, Mannheim— 142 Rheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Mannheim— 109 Rombacher Portland⸗Cementwerke 128— Stahlwerk Mannheim 118— Süddeutſche Jute⸗Induſtrie, Mannheim 88— Süddeutſche Kabel, annheim, Genußſcheine— M. 90 Unionwerle,.⸗G., Fabriken f. Brauerei⸗Einrichtungen 183— Unionbrauerei Kaxlsruhe 5 64— Vita Lebeusverſicherungs⸗Geſellſchaft, Mannheim— M. 350 Waggonfabrik Raſtatt 92 Waldhof, Bahngeſellſchaft— 705ft 8 Immobiliengeſellſchaft— 70 zfr Weſtendbau⸗Geſellſchaft in Karlsruhe 87 zfr— Zuckerfabrik Frankenthal— 250 Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Boldenbaum: für Kunſt, Feuilleton und Vermiſchtes Alfred Beetſchen; für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: Rich. Schönfelder; für Volkswirtſchaft u. den übrigen redaktionellen Teil! Karl Apfel; für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Franz Kircher⸗ Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m. b..: Direktor: Eruſt Müller. —rrne Sr. Divi⸗ Bei eine 18 ein, eine te n⸗ der inger ſche Frkf. 1 Un⸗ vächt Vor⸗ ider dfah⸗ las fahrt dene Rad⸗ e die Line, Mai zout⸗ von Line New⸗ e in ſtew⸗ 0 Mannheim, den 9. Juni 1908. General⸗Anzeiger. (Abendblatt.) 7. Seite. ——— Polizeibericht vom 9. Juni. —(Schluß). Unaufgeklärte Diebſtähle. Von noch unermittelten Tätern wurden in letzter Zeit dahier entwendet: 1. Am 30. Mai ds. Is. ein Silerio⸗Rad, Fabrik⸗Nr. 131 115 mit ſchwarzem Rahmen und Felgen, ſchwarze Celluloidringen an den Korkgriffen der Lenkſtange, Signalglocke mit dem Namen: „Hugo Lieber“. 2. Am 30. Mai ds. Is. ein Maas⸗Rad, ſchwarzer Rahmen und Felgen, vernickelte Lenkſtange, hinten Schutzblech mit der Firma„Maas“. 3. Am 31. Mai ds. Is. ein Superberad, ziemlich alt, mit ſchwarzem Rahmen und Felgen, nach unten ge⸗ bogene Lenkſtange, Freilauf und Rücktrittbremſe, auf dem hin⸗ teren, noch faſt neuen Mantel ſteht„Dunlop“, auf dem vorderen älteren Mantel„Harburger Phönix“. 4. Am 31. Mai ds. Is. ein Opel⸗Rad, Fabrik⸗Nr. 6232, mit ſchwarzem Rahmen und Felgen, aufwärtsgebogener Lenkſtange mit Korkgriffen. 5. Am 1. Juni ds. Is. ein Neckarſulmer Pfeilrad, Fabr.⸗Nr. 122 895 mit Freilauf und Rücktrittbremſe, gerade Lenkſtange. 6. Am 2. Juni ds. Js. ein Konkordiarad mit ſchwarzem Rahmen und Felgen, aufwärtsgebogener Lenkſtange mit Korkgriffen. 7. Am 3. Juni ds. Is. ein Fahrrad, Marke unbekannt, Fabrik⸗Nr. 6210, ſchwarzer Rahmen und Felgen, vernickelte Lenkſtange, gelbe Werkzeugtaſche. 8. Am 5. Juni ds. Is. ein Triumphrad, Fabrik⸗Nr. 39 881 mit ſchwarzem Rahmen und Felgen, letztere haben rote Streifen, vernickelte Speichen, linker Korkgriff an der Lenkſtange defekt, hinten gerippter, vorn glatter Mantel. An der Gabel weißes obales Schild mit der Aufſchrift„Triumph“. In der Nacht vom 5. auf 6. ds. Mts. beim ſtädt. Viehhof ge⸗ legenen Hühnerſtällen, 13 verſchiedenfarbige Hühner und 1 reb⸗ huhnfarbiger Hahn und 3 verſchiedenfarbige Hühner. Am 7. ds. Mig. in der Zentralherberge T 6, 3 ein neuer grauer Juppen⸗ anzug, dunkel geſtreift, 1 weißleinenes Vorhemd mit Stehkragen und 1 weißer ſchwarz geſtreifter Strohhut mit ſchwarzem Band. In der Nacht vom 3. auf 4. ds. Mts. aus einem Lagerplatz n den Spelzengärten 6 indiſche Lauf⸗Enten, verſchiedenfarbig. In der gleichen Nacht aus einem Lagerplatz Gr. Merzelſtraße 26 10 Türſchlöſſer, 1 Metallglocke, 50 Stück Waſſerſtandsgläſer und 1 Partie buchene Bretter. Am 6. ds. Mts. auf dem Speiſemarkt 61 eine Geldbörſe mit 150 Mark Inhalt. Verloren und auf dem Fundbureau bis jetzt nicht ab⸗ ſegeben wurde: a) am 31. Mai in einem hieſigen Café aus einem Ringe ein Brillant im Wert von 600 Mark; b) am 7. ds. Mts. auf dem Wege C 3, 6 bis C 3, 1 ein goldenes Kettenarmband mit 7 Brillanten beſetzt. Um ſachdienliche Mitteilungen an die Schutz⸗ Aus dem Großherzogtum. () Sandhofen, 8. Juni. Einen ſehr wichtigen Gegen⸗ ſtand hatte die geſtern mittag im hieſigen Rathauſe ſtattgefun⸗ dene Verſammlung der Sandhofer Landwirte zu beraten. Es wurde vorgetragen, daß ſeitens der Gr. Domänendirektion die Nachricht beim Bürgermeiſteramte eingetroffen ſei, die Zuckerfabrik Waghäuſel beabſichtige, vom Gr. Domä⸗ nenärar die Wieſen auf der Frieſenheimer Inſel zum Zwecke des Anbaues von Zuckerrüben zu pachten. Nun beziehen aber unſere hieſigen Landwirte ſchon ſeit langer Zeit ihr Heu durch alljährliche Steigerung von jenen ärariſchen Wieſen lim letzten Jahre waren es 86 einzelne Steigerer); ihre eigenen Wieſen auf der Gemarkung, die wegen zu hoher und trockener Lage nicht ergiebig genug waren, haben ſie nach und nach umge⸗ baut. In Erkennung der ihnen drohenden Notlage haben die Landwirte eine einſtimmige Reſolution dahingehend gefaßt, durch Angehung der Regierung die Verpachtung des in Frage ſtehenden Wieſengeländes an die Zuckerfabrik Waghäuſel zu ver⸗ hindern. Pfalz, Heſſen und Umgebung. p. Grünſtadt, 9. Juni. Aus Unvorſichtigkeit hat ſich der Gutsbeſitzer Karl Mann von Lautersheim bei Grünſtadt er⸗ ſchoſſen. Er ging zur Nachtzeit in der Nähe des Hahnweiler Hofes. Unterwegs ſetzte er ſich, um ſeine Schuhe zu binden, und legte das Gewehr neben ſich. Durch eine unvorſichtige Bewegung Manns kam das Gewehr zur Entladung. Die Kugel drang dem⸗ ſelben in den Hals. Die Verletzung war eine ſo ſchwere, daß Mann eine Stunde ſpäter ſtar b. * Geinsheim, 6. Juni. Heute nacht feuerte der Winzer Gona drei Schrotſchüſſe auf ſeine Frau. Die Schüſſe trafen in die linke Bruſtſeite und verletzten die Frau ſehr ſchwer. Der Mann ſelbſt ſchoß ſich in den Mund und war ſofort tot. Es wurde ihm der Kopf zur Hälfte weggeriſſen. Die Urſachen der ſchrecklichen Tat ſind bis zur Stunde noch unbekannt. Wie der„Pf. Pr.“ auf Erkundigungen mitgeteilt wird, ſoll die Frau noch leben und auch Ausſicht beſtehen, ſie am Leben zu erhalten. Der Winzer Joa war 33 Jahre alt; er glaubte Grund zur Eifer⸗ zeichnet wird. Von anderer Seite wieder wird mitgeteilt, daß Joa die Tat im Zuſtand der Geiſtesſtörung verübte und daß ſeine Ueberführung in eine Anſtalt bevorſtand. Er war ſeit einem Jahr verheiratet, der Ehe iſt ein Kind entſproſſen. — — — bei Gebrauch von Bombastus naturgemässem Haarfeit oder 4344 Bombastus-Haarereme, sowie auch bei dem entfettenden Haarwasser„Nurunnitzar“ wWie auch der den Ausfall des Kopfhaares verhindernden „Ulianar-Composition““ Schöner volleruweicherBart bei Verwendung von Bombastus-Bartereme. Schöne, gesunde Haut und zarter reiner Teint bei Gebranch von Bombastus-Teint-Astril. Erfrischenden Wohlgeruch verbreitet Bombastus Kölnisches Wasser mit Waldesduftod. Blütenduft Ca. 4000 deutsche Aerzte und andere heryorragende Fachmünner haben geprüft und empfehlen die an Wirk- gamkeit und Reellität uner- reichten Bombastus-Präparate. Zu haben in Apotheken, Dro- gerien, Parfümerien u. besseren Friseurgeschäften. Wo nicht, liefern direkt die Bombastus- Werke, Potscbappel-Dresden. 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Hemmer Compagny, „Bank- und Handelshaus Badenia Mühlhölzer& Co., 12 Neſtor Straus, alle in Mannheim, werden aufgefordert, binnen 3 Monaten einen etwaigen Widerſpruch gegen die Löſchung ihrer Firma ſchriftlich oder zu Protokoll des Gerichtsſchreibers ahier geltend zu machen. Mannheim, den 2. Juni 1908. Grohßerzogliches Amtsgericht I. Welanntmachung. Nr. 9334 M. Die Aushebung der Militärpflichtigen betr. Jur sdffeutlichen Kenntnis! Die siesjährige Aushebung der Militär⸗ pflichtigen des Nushebungsbezirks Mann⸗ 13103 heim findet vom 50. Juni bis 14. Juli 0. Is., E ieweils vormittags 7 Uhr beginnend, im Saale der Reftauration„Zur Aaiſerhütte“, Seckenheimerſtr. Ia dahier, ſtatt. Es haben zu erſcheinen, die beim dies⸗ jährigen Muſterungsgeſchäfte: 10 für untauglich Erklärten; b) zum Landſturm Vorgeſchlagenen; c) zur Erſatzreſerve Vorgeſchlagenen; d) für tauglich Befundenen; e) die von den Truppenteilen abgewie⸗ ſenen Einjährig⸗Freiwilligen, ferner 1) diejenigen Militärpflicheigen, welche ſich zur diesjährigen Vormufterung nicht geſtellt haben. Der Tag, an welchem die einzelnen Militär⸗ bflichtigen zu erſcheinen haben, wird denſelben durch Vorladung bekannt gegeben werden. Die Verbeſcheidung der Reklamationsgeſuche durch die verſtärtte Obererſatzkommiſſtion findet am 11., 13. und 14. Juli ſtatt. Fum Reklamationstermin, welcher duych Vorladung noch beſonders bekannt gegeben wird, haben die Reklamierten ſowie deren Eltern ſpäteſtens vormittags 10 Uhr im Aushebungslokal zu erſcheinen. In denjenigen Füllen, in welchen zufolge der Aushebung mehrere Brüder gleichzeitig in den Mili⸗ tärdienſt gelangen, bezw. im Militärdienſt ſtehen würden, kann die Zurückſtellung des jüngeren ſpä⸗ teſtens 3 Tage vor dem Aushebungstermin bean⸗ tragt werden, Die Militärpflichtigen haben pünktlich jeweils 7 Uhr vormittags in reinem und nüchternem Zuſtande im Aushebungslokale zu er⸗ ſcheinen und ihre Militärpapiere mitzubringen. Die ohne genügende Entſchuldigung Ausbleibenden werden gemäߧ 26 Z. 7.⸗O. an Geld bis zu 30 Mark oder Haft bis zu 3 Tagen beſtraft, auch können ihnen die Vorteile der Loſung entzogen und ſie als„vorweg Einzuſtellende“ behandelt werden. Wer ſich der Geſtellung böslich entzieht, wird als unſicherer Dienſtpflichtiger behandelt, er kann außer⸗ terminlich gemuſtert und ſofort bei einem Truppenteil eingeſtellt werden. 0 Die durch Arankheit am Erſcheinen Verhinderten hahen ein ärztliches Jeugnis einzureichen, dasſelbe iſt, ſofern der ausſtellende Arzt nicht Staats⸗ arzt iſt, bürgermeiſteramtlich beglaubigen zu laſſen. Mannheim, den 19. Mai 1908. Ner Zivilvorſtzende der Erſahkommiſſſon des Aushehungsbezirks Mannheim: Dürr. 13011 — Allen Betrieben wie Kolonialwaren-Handlungen, Magazinen, Warenhäusern, Bäckereien, Metzgereien eto, empflehlt sich zur Neuanfertigung und Lleferung von: 76292 Topiernressen, Fressen für Industriele Zweske, Magen, boeinaagentSäll-U. Magazins-Karren und vollständigen modernen Einrichtungen. Andr. König, Maunbeim, Dalbergstrasse 6 Gegründet 1876.— Roparatur-Werkstätte.— Tel. 754. Ersatzteile zweckentsprechd., schnell u billig. 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In dem Konkurs⸗ verfahren über den Nachlaß des Blumenhändlers Jacques Weiß hier iſt zur Abnahme der Schlußrechnung des Ver⸗ walters, zur Erhebung von nwendungen gegen das Schlußverzeſchnis der bei der Verteilung zu berückſichtigenden Forderungen und zur Beſchluß⸗ faſſung der Gläubiger über die nicht verwertbaren Ver⸗ mögensſtücke Schlußtermin be⸗ ſtimmt auf: 13105 Mittwoch, 3. Juli 1908, vormittags 10 uhr vor dem Amtsgerichte hierſelbſt II. Stock Zimmer 112. Mannheim, 26. Mat 1908. Der Gerichtsſchreiber Großh. Amtsgerichts: Motſch. Bekanntmachung. Die Hundstaxe betr. 101 31459. 118 vaß ſür darauf aufmerkſam, daß für alle über ſechs Wochen alte F in der Zeit vom 1. is 15. dieſes Monais die Hundstaxe bei der Großh. Steuereinnehmerei zu ent⸗ richten iſt. Wer die rechtzeitige An⸗ meldung eines Hundes und zugleich die Entrichtung der Taxe unterläßt, hat neben der Taxe den doppelten Betrag derſelben als Strcfe zu ent⸗ richten. 79848 zuzuwarten, da ſonſt wegen des um dieſe Zeit herrſchen⸗ den großen Andranges des Publikums an der Kaſſe der Steuereinnehmerei III ſich eine ſofortige Abfertigung der N nicht ermöoͤglichen äßt Mannßheim, 5. Juni 1908. Großh. Finanzamt: Dr. Bernauer. Koks⸗, Kohlen⸗ und Holzlieferung. Für kommenden Winter werden benötigt: a) für Großh. Gymna⸗ ſtum hier. Ca. 2400 Ztr. Ruhrbrechkoks für Zentralheizung. Ca. 200 Ztr. Nußkohlen II. Korngroöße. Ca. 80 Ztr. Fettſchrot. Ca. 6 Ster tannenes Scheiter⸗ holz. 79849 d) für Großh. Blinden⸗ erziehungsanſtalt Ilves⸗ heim. Ca. 2500 Ztr. Ruhrbrechkoks für Zentralheizung. Ca. 200 Ztr. Nußkohlen I. Korngröße. Gefl. Angebote zu a mit Preis für Lieferung frei in den Keller, zu b mit Preis ab Schiff oder Lagerplatz wollen bis 20. ds. Mts, anher ein⸗ gereicht werden. Mannheim, 5 Juni 1908. Berrechnung Großh. Karl Friedrichs Gymnaſiums. Föhrenbach. 4 beldverkehr. Darlehen iu jeder Höhe gegen Lebensver⸗ ſicherungsanſchluß ohne Koſten⸗ ff. unter 5 60820 . vorſ O Bekauntmachung. Die Errichtung einer Zwangsinnung für das Zimmerhandwerk im Amtsbezirk Mann⸗ heim betr. Nr. 23096 J. Nachdem die Satzungen der Zwangsinnung für das Zimmerhandwerk in Mannheim am 21. Februar 1908 von Großh. Bezirksamt hier zum Vollzug genehmigt warden, wird gemäߧ 25 in Verbindung mit§ 12 der.⸗ .⸗O. zur Gewerbeordnung zur Bildung der Innung und Wahl des Innungsvorſtands Termin auf 81524 Mittwoch, den 10. Juni l. Is. nachmittags ½4 Uhr in das Parterre⸗Nebenlokal zum wilden Mann“ hier, N2. 10/11(Eingang vom Hoß) anberaumt, in welchem Termin tunlichſt auch die Inhaber der übrigen Innungsämter gewählt werden ſollen. Zu dieſer Verſammlung laden wir die Wahlberechtigten er⸗ gebenſt ein. Mannheim, 5. Juni 1908. Bürgermeiſteramt: von Hollander. Bachebung pon Sraßenbar⸗ Nbheilen. Nr. 7788 J. Die Bauar⸗ beiten für die in dieſem Jahr zum Umbau vorgeſehenen Straßen im Stadtteil Neckarau ſollen öffentlich vergeben werden. 81522 Die Zeichnungen und Be⸗ dingungen liegen auf dem Tiefbauamt, Litra L 2, 9 zur Einſicht auf und können An⸗ gebotsformulare und Maſſen⸗ verzeichniſſe gegen Erſtattung der Vervielfälligungskoſten von dort bezogen werden. Angebote ſind verſiegelt und mit entſprechender Aufſchrift verſehen dem Tiefbauamt bis zum Montag, 15. Juni 1908, vormittags 11 uhr, einzultefern, woſelbſt die Er⸗ öffnung der eingelaufenen An⸗ gebote in Gegenwart der etwa 5 5 88855 ieter ſtattfinden wird. Nach Eröffnung der Ver dingungsverhandlung ein⸗ gehende Angebote werden nicht mehr angenommen. Zuſchlagsfriſt 8 Wochen. Mannheim, 5. Juni 1908. Städt. Tiefbauamt. Eiſenlohr. Zmangs⸗TNerſteigerung. Mittwoch, 10. Juni 1908, nachmittags 2 Uhr werde ich in Q 4, 5 1 5 gegen bare Zahlung im Vollſtreck⸗ ungswege öffentlich verſteigern: Möbel jeder Art. Mannheim, 9. Juni 1908. Marotzke. 61585 Gerichtsvollzieher. Zwangs-Perſteigerung. Am Mittwoch, 10. d. Mts. nachmittags 2 Uhr, werde ich im hieſigen Pfand⸗ lokale, G 4, 5, gegen Bar⸗ zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 1 Motorfahrrad(Marke Neckarſulm). 1 Klavier, Betten, Möbel vrſch. Art u. Sonſtiges; hieran anſchließend am Pfand⸗ orte, Metzgereimaſchinen, 1 Eis⸗ ſchrank, 1 Kühlhaus und eine Ladentheke 61584 Mannheim, 9. Juni 1908. Happle, Gerichtsvollzieher. Zwaugsverſteigerung. Mittwoch, 10. Juni 1908, Nachmittags 2 Uhr werde ich im hieſigen Pfandlokal 4, 5 gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffent⸗ lich verſteigern: 1200 Kißſchen Zigarren à 50 Stück, ferner ca. 70 Mille Zigarren unſor⸗ tiert in Trausportkiſten loſe von 3000 bis 3000 Stück enthaltend, verpackt durchweg nur beſſere Marken. 61571 Die Verſteigerung findet beſtimmt ſtatt. Mannheim, 9. Juni 1908 Gerichtsvollzieher. Bekanntmachung. Die Krankenanſtalt dahſer be⸗ darf pro II. Halbfahr 1908: I. Backwaren: ca. 15000 fro. Schwarzbrot.Sorte à 1 Ko. ca. 4000 Ko. Weißbrötchen(Waſſer⸗ brötchen) 3 190 Gramm ca. 6000fto MilchbrotasoGramm ca. 400 Ko. Milſ brotà 55 Granen 2. Maſtochſenfleiſch oder prima Nindfleiſch: ca. 9500 Ko.(in einpiertel oder halben Tieren zu liefern) 8. Leber: ca. 180 Ko. 4. Kulbfleiſch: ca. 5000 Ko 5. Schweinefleiſch: ca. 1300 Ko. 6. Dürrfleiſch: ca. 300 Ko. 7. Wuſtwaren u. Schinken: ca. 25800 Portiouen Die Filiale im Spital für Lungenkranke bedarf pro II. Halbfahr 1908 1. Backwaren: ca. 1800 Ko. Schwarzbrot 1. Sorte à 1 Ko. ca. 2000 Ko. Milchbrot à 58 Gr 2. Moſtochſenſteiſch oder prima Rindfleiſch: ca. 3500 Ko. 3. Leber: ca. 80 K o. 4. Kalbfleiſch: 00 Ko. 5. Schweinefleiſch: 500 Ko 6. Dürrfleiſch: ca. 150 Ko. 7. Wurſtwaren u. Schinken: ca. 13000 Portionen, deren Lieferung im Submiſſions⸗ wege vergeben werden foll. Angebole hierauf wollen bis Freitag, den 12. Juni 1908, vormittags 10 uhr mit entſprechender Aufſchrift ver⸗ 1 55 auf dem Bureau der Kranken ausverwaltung R5, eingereicht werden. Die Lieſerungsbedingungen liegen inzwiſchen auf genanntem Bureau zur Einſicht offen, es 885 jedoch jetzt ſchon bemerkt, a 1. die Angebote auf Lieſerung von 9 bezw. 1a. Rindfleiſch, Kalbfleiſch, Schweinefleiſch, nach einem zu bewilligenden Rabatt an dem jewelligen Ladenpreis zu richten find; 2. daß die Preiſe für Schinken, Wuürſtwaren und dergl. für die ganze Lieferungszeit feſt normiert werden; 3, daß die bezeichneten Gegen⸗ ſtände von den Lieferanten in der Kraukenanſtalt zu übergeben ſind. 4. das Kalbfleiſch iſt auf Ver⸗ langen auch in ganzen oder alben Tieren nach dem orts⸗ üblichen Gewicht von min⸗ deſtens 30 Ko. pro Tier, jedoch ohne Kopf zu liefern. Bei den Backwaren haben die Angebote in der Art zu er⸗ ſolgen, daß bet den einzelnen Gattungen a) für Schwarzbrot 1. Sorte b) Weiß⸗(Waſſer) Brötchen e) Milchbrot der für die ganze Lieſerungszeit zu fordernde Preis per ein Kiſo in Buchſtaben beſtimmt ausge⸗ drlickt iſt. Außerdem iſt ſowohl beil dem Schwarzbrod als auch den Weiß⸗ waren für die ganze Lieferungs⸗ zeit an der jeweilſgen Monats- rechnug ein Rapatt, in Prozenten angegeden, zu gewähren und be⸗ halien wir üns gleichzeitig vor, dieſe Lieferung ganz oder geirennt zu vergeben. Augebote, die nicht unſeren Bedingungen entſprechen, werden nicht berüaſichtigt. Die auf vorgenannte LNieſerung eingereichten Ofſerten treten erſt nach Umlauf von 14 Tagen, vom Tage der Submiſſionseröffnung an gerechuet, uns gegenüber außer Kraft. Mannheim, 2. Junt 1908. Krankenhauskommiſſion: v. Hollander. 81515 Katzenmaier Hengrae erſleigerung Donnerstag, 11. Juni 19 nachmittags 3 Uhr, verſteigern wir an Ort u. Stelle das Heugras von der großen Platte zc. Zuſammenkunft bei der großen Platte Los 1. Maunheien, 6. Junt 190s. Städt. Gutsverwaltung: Krebs. 31521 N 104 11 à Fl..75 u. Eb- Mann, Banherpigte. 8 3, Badeschwämme eene fiima D. Mayscheider 2 10 a e MNEM D 3, 5 100 Telefon 1029, Ludwigshafen à. Rk. Speyer à, Rn. Tel. 432 Tel. 168. instrumentarlen u. ganze Einrlcht. f. Aerzte u. Krankenhäuser Kunstbelne, orthop. Apparate, Sandagen, Krankenartikel. Llerdeepren- Optisches Institut Betrieb. Dynamo- Vernickelung Pro Haupttrofter 50000.— 15000.— 5000.— Srosse Reutlinger Geldlotterle. Zlehung garantlert 19. Junſ 1908. diesamtgew. 13000O0 Mark. Lose à Mk..—, 10 Stück 28 Mark sind hier zu haben bei: 7 R4. 10 Adrian Schmitt, O3, 888 U. 1. NMur echt mit nebenstshendem Sild. Uhlmann's Peruanisches g Tannin-Haarwasser. 40 .50, mit und ohn Fettgehalte Jean Rös, D 2, 6. Jacob Sattel, P 3, 13. 7 Robert Hess, C 1, 5,(Flora-Parf.). Ad. Linle, Rheindammstrasso 28. zeier, Drog., Mittelstrasse 34. Georg tüig. C 4, 15. Georg er, Schwetzingerstrasse 79. M. Hügei, 1, 9. Xaver RKest, Jungbuschstrasse 3. L. 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