— 2 — —— ise — 8 Gadiſche Volkszeitung.) Badi Abonnement: 20 Pfennig monatlich. Btingerlohn 28 Pſg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſte auſſchlag D..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 8 Pfg. — 15 7 5 1 8 5 5 18 der Stadt Mannheim und Umgebung. eueſte Anabhängige Tageszeitung. richten 2 (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim“ Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 341 In ſerate: Oie Golonel⸗Zeile.. 28 Pfg. 8 und verbreitetſte Zeitung Täglich 2 Husgaben Eigene Redaktionsbureaus Redattion en „ aunnheim und Umgebung.(ausgenommen Sonntag) in Berlin und Kartsruhe. Expedtmion unv Verlags⸗ Soluß der IJnferaten-Anuahme für das Peittagsblatt Morgens 3% 0 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr. 105 Nr. 270. Freitag, 12. Juni 1908.(Abendblatt.) —PP—— eeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee Die deutſche Lehrerverſammlung. Die öffentlichen Beratungen der deutſchen Lehrer⸗Ver⸗ ſammlung in Dortmund hat man in deutſchen Landen mit Aufmerkſamkeit und innerer Teilnahme verfolgt. Man kann wohl ſagen, daß das Intereſſe an den Schuldingen in den letzten Jahren nicht geſunken, ſondern geſtiegen iſt. Vieles haben die Lehrer ſelbſt zur Steigerung der Anteilnahme ge⸗ tal. Wer je einer Lehrerverſammlung im kleineren oder mittleren Bezirke beigewohnt hat, wird in der Erinnerung hehalten haben das hohe Streben und den friſchen, freimüti⸗ gen, ehrlichen Geiſt, der in der Diskuſſion herrſchte. Man be⸗ trachtet hier noch die Erkenntnis unmittelbar als Lebenswort und man ſucht die Erkenntnis zu einem Bekenntnis auszuge⸗ ſtalten. Dieſe Umſtände machen den Volksſchullehrerſtand auch zu einem wertvollen lebendigen Beſtandteil des deutſchen Gewiſſens und zu einemtreibenden Fak⸗ tor unſeres Kulturlebens. 2 Die gleichen günſtigen Erſcheinuggen dürften auf der Dortmunder Tagung hervorgetreten ſein. Die Ueberzeugung, daß der Menſch nicht vom Brote allein lebt, iſt in den Er⸗ ziehern unſerer Jugend nicht erloſchen und das Streben nach geiſtigen Gütern, der Wunſch, ſich an ihnen zu erbauen, iſt ous den Verhandlungen erſichtlich. Daneben iſt der Wille, die Entwicklung der Dinge zu beeinfluſſen, ſehr kräftig zum Aus⸗ druck gekommen. Schon der erſte Vortrag, gehalten in einer Art Feſtrede vom Univerſitätsprofeſſor Dr. Natorp(Mar⸗ hurg) begnügte ſich nicht, Volk und Schule Preußens vor hun⸗ dert Jahren zu malen, ſondern lief aus in Folgerungen für das Heute. Der Redner trat ein: für die allgemeine Volks⸗ ſchule ohne Trennung der Stände, Beſeitigung der Vorſchule und gemeinſamen Unterricht der Kinder aller Stände für etwa 6 Jahre, dabei Differenzierung nach den Fähigkeiten der Schüler, für intenſivere Geſtaltung des Fortbildungsweſens in der Weiſe, daß die Schüler bis zum 18. Lebensjahre dem Erwerb zwar nicht völlig entzogen, aber doch weſentlich noch der Erziehung geſichert ſind, für Fortbildungskurſe für Er⸗ wachſene aller Volksklaſſen, dazu für Hebung der Bildung der Lehrer, Anfügung ihrer Vorbildung an die Univerſitäten, fachliche Schulaufſicht und freiere Geſtaltung des Religions⸗ unterrichts. War in dieſem Vortrage es dem Redner, der ſelbſt nicht Volksſchullehrer iſt, überlaſſen, ſeine perſönliche Meinung, auch in politiſcher Beziehung, zu ſagen, und bewies nur der ſtürmiſche Beifall, wie ſehr ſeine Ideen Anklang fanden, ſo wurde zu einer anderen Frage die Meinung der Verſammel⸗ ten durch eine Reſolution kundgegeben. Der Lehrertag bil⸗ ligte die vom Reichstagsabg. Sommer(Burg bei Magde⸗ burg) vorgelegten und begründeten Leitſätze, die die Errich⸗ tung eines Reichsſchulamts verlangen und deſſen Auf⸗ gaben näher bezeichnen. So ſchätzenswert die damit verfolg⸗ ten Ziele der Vereinheitlichung des Schulweſens ſind, ſo kaun doch darauf hingewieſen werden, daß dieſe Fragen aus den Zeitverhältniſſen kaum ganz losgelöſt werden können. Und dafür gibt ſich ein einfacher Beweisgrund aus dem Ueber⸗ zeugungsbereiche der Verſammelten an die Hand: hätten wir heute im Reiche noch die Vorherrſchaft des Zentrum 8, dann Lehrer wohl erhebliche Bedenken gegen ein Reichsſchulamt empfunden, das ſich naturgemäß dem Einfluſſe des Reichs⸗ Parlaments nicht ganz entziehen könnte. Niemand weiß, ob die Vorherrſchaft des Zentrums wiederkehren wird. Man wird daher gut tun, nicht nur die ſtrahlenden Zukunftsideen ins Auge zu faſſen, ſondern auch die wechſelnden Verhältniſſe der uns umgebenden Welt, in der ſie verwirklicht werden ſollen. Sonſt könnte aus den ſchönen Ideen ganz etwas anderes werden, als ihre erſten Befürworter geträumt haben. Doch wollen wir anderſeits, wenn wir ſolchen Bedenken Raum geben, durchaus nicht verkennen und auch die liberalen Parteien des Reichstags werden nicht überſehen, welch eine überaus wichtige organiſatoriſche Frage unſeres Schulweſens hier zur Erörterung ſteht. Welche Hoffnungen die deutſchen Lehrerkreiſe auf das Reichs⸗Schulamt ſetzen, das erſieht man am beſten aus einem Artikel der Korreſpondenz des Deutſchen Lehrerveereins“, in dem über dieſe Frage ausgeführt wird: Univerſitätsprofeſſor Dr. Natorp aus Marburg wußte im geiſt⸗ voller Weiſe die Fäden zu ſpinnen zwiſchen dem Preußen der Wiedergeburt und dem Preußen von heute. Das geniale Werk Steins ruht auf dem feſten Fundament ſozial⸗pädagogiſcher Ideen. Den Gedanken des Staates als Wille zur Macht konnte ſich ein Stein nur denken in Verbindung mit dem Willen zur Kultur des Ginzelnen. Steins Gedanken ſind auch heute noch ein Programm, das für Preußen und ganz Deutſchland nicht erfüllt iſt. Mit dieſen glänzenden Ausführungen aus berufenem Munde ſtand die Ver⸗ ſammlung vor den Toren des 20. Jahrhunderts, vor den Aufgaben der modernen Volksſchule. Gegenüber Deutſchlands gewaltrgen Kulturaufgaben iſt das Kleid der deutſchen Volksſchule zu eng ge⸗ worden. Noch immer werden der Volksſchule die elemendarſten Mindeſtforderungen verweigert. Darum iſt es verſtändlich, wenn die deutſche Volksſchullehrerſchaft eine Reichsſchulbehörde fordert. Das Referat von J. Tews über den Lehrermangel war eigentlich eine große Bejahung jener vom Reichstagsabgeordneten Sommer vertretenen Forderung. Lehrermangell Das Wort iſt der prägnanteſte Ausdruck der Not der deutſchen Volksſchule. Kultur⸗ güter des deutſchen Volkes ſtehen hier auf dem Spiele. Aus den Preßberichten dürfen wir entnehmen, daß die Verhandlungen der deutſchen Lehrerverſammlung auf einer erfreulichen Höhe geſtanden haben und ſich neben anderen Veranſtaltungen geiſtiger Art ſehen laſſen können. Als erne liberale Organiſation kann naturgemäß, wenn auch manches Wort, das eine freiheitliche Energie verriet, geſprochen wurde, die deutſche Lehrerverſammlung nicht betrachtet werden. Der Deutſche Lehrerverein iſt politiſch neutral; auf dieſe Neutralität iſt ſeine ganze Organiſation, die rund etwa 120 000 Berufsgenoſſen umfaßt, aufgebaut. Wenn manche der vorgetragenen Ideen als liberal anmuten, ſo iſt das u. a. darauf zurückzuführen, daß die liberalen Parteien ſich einen größeren Teil der von den Lehrern gehegten Wünſche zu eigen gemacht haben als die konſervativen. Man hat es auf libera⸗ ler Seite für richtig gehalten, den von einem ringenden und aufwärtsſtrebenden Stande wie den Volksſchullehrern in ihrem Berufe gemachten Erfahrungen, den von ihnen vorge⸗ tragenen Beſchwerden und Wünſche materieller und geiſtiger Art hohe Bedeutung beizumeſſen und ſie dankbar für die hätten die nach Freiheit dürſtenden, in Dortmund vereinigten Jortbildung des Parteiprogramms wie der Geſetzgebung zu verwerten. Das iſt auf deutſchkonſervativer Seite verſäumt worden. Hält man es dort doch immer noch für klug, in einer Frage wie der fachlichen Schulaufſicht die Rolle des bedächti⸗ gen Bremſers oder gar die des direkten Gegners begründeter Wänſche des Lehrerſtandes zu ſpielen. Polifische Uebersicht. * Mannheim, 12. Juni 1908 Die Koalitionsfreiheit der Angeſtellten. Der ebenſo unerwartete wie unerfreuliche ungriff des Verbandes bayeriſcher Metallinduſtrieller auf ihre kaufmänni⸗ ſchen und techniſchen Angeſtellter hat einen ſcharfen Proteſt der in München tagenden Generalverſammlung des Zentral⸗ verbandes der Handlungsgehilfen und-gehilfinnen Deutſch⸗ lands zur Folge gehabt. Es wurde folgende Reſolution an⸗ genommen: „Die ſechſte Generalverſammlung des Zentralperbandes der Handlungsgehilfen und ⸗gehilfinnen proteſtiert gang entſchieden gegen den Inhalt des vertrauli Rundſchreibens des Verbandes baheriſcher Metallinduſtrieller, nach dem Handlungsgehilfen und Techniker, die gewiſſen Berufsverbänden angehören, entlaſſen bezw. nicht eingeſtellt werden ſollen. Dieſe ſcharfmacheriſchen Maßnahmen werden von der Generalverſammlung auf das entſchiedenſte ver⸗ urteilt. Von den Angeſtellten aber erwartet die Verſammlung, daß ſie ſich eine derartige Vergewaltigung nicht gefallen laſſen und den Zentralverband der Handlungsgehilfen und gehilfinnen Deutſchlands in ſeinem Kampfe gegen dieſe Willkür unterſtützen werden. Die Verſammlung fordert die kaufmänniſchen Angeſtellten auf, den Verbänden, die auch nach dieſem Angriff noch auf dem Standpunkt der Harmonie der Intereſſen zwiſchen Prinzipal und Angeſtellten ſtehen bleiben, den Rücken zu kehren und ſich der modernen Gewerkſchaft der Handlungsgehilfen, dem Zentral⸗ verband, anzuſchließen.“ Die Aufforderung wird icht viel verfangen. Weder die techniſch⸗induſtriellen Beamten noch die Handlungsgehilfen werden ſich bewogen fühlen ins ſozialdemokratiſche Lager abzuſchwenken. Sie werden auf dem Boden der beſtehenden Geſellſchaftsordnung bleiben und von dieſem aus für ihre Koalitionsfreiheit kämpfen. Aus nationalem Em⸗ pfinden ebenſowohl wie aus dtealpolitik. Sie wiſſen, daß ſie ſo allein zum Ziele kommen können. Das Vorgehen des Ver⸗ bandes bayeriſcher Metallinduſtrieller iſt übrigens um ſo un⸗ verſtändlicher als erſt vor Jahresfriſt der Geſamtverband deutſcher Metallinduſtrieller ſeinen bis dahin ſehr rückſtändi⸗ gen Standpunkt gegenüber der Arbeiterbewegung einer er⸗ freulichen prinzipiellen Reviſion unterzogen hat. Damals erfolgte die Anerkennung der Arbeiterorgani⸗ ſationen, indem der Geſamtverband ſich bereit erklärte, in Streikfällen künftig mit Kommiſſionen der Arbeitnehmer zu verhandeln. Was den Arbeitern recht iſt, ſollte doch wohl den Angeſtellten billig ſein! Forderungen der Gewerkvereine. Auf dem 14. Delegiertentag des Gewerkvereins der deutſchen Maſchinenbau⸗ und Metall⸗ arbeite wurden u. a. folgende Forderungen geſtellt: Der Zola im Panthson. .K. Paris, 4. Juni. Das lange vorher und eifervoll beſprochene Ereignis: die Bei⸗ ſetzung der Ueberreſte Zolas im Pantheon hat ſich heute voll⸗ zogen. Selbſt wenn der tragiſche Zwiſchenfall, das bereits ge⸗ meldete Atbentat auf Major Dreyfus nicht ſtattgefunden hätte, wäre mir die Erinnerung an die Zolafeier im Pautheon lebens⸗ lang unvergeßlich geblieben. Die Veranſtaltung übertraf, unter Vermeidung jeglichen, theatraliſchen Effekts, an Großartigkeit ſelbſt die höchſtgeſpannten Erwartungen. Die Feier war auf präziſe 9½ Uhr morgens feſtgeſetzt und nur den mit Einladungskarten verſehenen Perſonen war der Zutritt ins Pantheon geſtattet. Doch auf den zum Tempel führenden Straßtn herrſchte bereits ſeit dem frühen Morgen reges Leben. In Anbetracht der wohlorganiſierten und von der reaktionären Preſſe ſtetig und heute ganz beſonders unterhaltenen Oppoſition gegen die Ueberführung Zolas ins Pantheon ſind die umfaſſend⸗ ſten Sicherheitsvorkehrungen getroffen worden. Es ſchien, als ſei der geſamte Pariſer Sicherheitsdienſt auf den Boulevard St. Michel und in die Rue Soufflot mit ihren Nebenſtraßen ver⸗ pflanzt worden. Auf dem Trottoir wogte hinter einer dreifachen von Poliziſten gebildeten Kette, der die ſchmucke Garde Munizipale zu Fuß und zu Pferd noch vorgeſetzt iſt, die neugierige und offenbar zu Demon. ionen geneigte Menge auf und ab; doch der Platz vor dem Tempel ſelbſt blieb von Neugierigen völlig frei und die Truppen, welche ſpäter vor dem Sarge Zolas vorbeidefilieren ſollten, hatten indeſſen in den angrenzenden Straßen Aufſtellung genommen. Einen mächtigen Eindruck übte die impoſante, kuppelgekrönte Grabſtätte, die„das dankbare Vaterland ſeinen großen Männern“ errichtet, im Trauerſchmuck aus. Meiſter Rodius Koloſſalſtatue Der Denker“, welche ſich vor dem Eingang um FTempel befindet, war mit Trauerflor umhüllt und ſchwarz bedeckt waren die Stufen, die zum Säulengang hinauf führten. Trikolore, Fahnen⸗ bündel, ſchmückten das Giebelfeld, in deſſen Mitte ſich auf großem Schild die Initialen R. F.(Rspublique Francaiſe) befanden. Zwiſchen den ſchwarz drapierten Säulen gewahrte man an den Wänden des Baues mächtige ſchwarze Schilder mit den ſilbernen Initialen des verewigten Dichters. Schwarze, ſilber⸗ bordierte Vorhänge hingen an den Bronzetüren herunter, die ins Innere des Tempels führten. Hier war die Dekoration noch reicher, doch in ſanften lichten Tönen gehalten. An den Wänden altgoldfarbige Draperien, durch violetten durch⸗ ſichtigen Stoffüberzug in ihrer Farbenwirkung gedämpft; mächtige goldene Palmenzweige bilden die Verzierung. Der ganze Boden des immenſen Baues iſt mit einem roten Plüſchteppich bedeckt; von rotem Plüſch ſind auch die zahlloſen Bänke, auf denen die Eingeladenen Platz nehmen ſollen. Mit rotem, golderziertem Plüſch verdeckte Barrieren trennen die verſchiedenen Abteilungen von einander. In der Mitte des weitläufigen Baues, direkt unter der Kuppel, ſteht der Katafalk in rot und gold. Seine vier hohen Säulen tragen als Oberbau einen Sarkophag aus dunkelviolettem Samt mit Goldbordüre und grünem Palmenſchmuck. Rings um den Katafalk befinden ſich hohe bronzene Fackelträger, denen grünes Licht entſteigt. Ein kleiner Garten voll duftiger Blumen, unter denen die Kränze von Frau Zola und den beiden Kindern des verewigten Schriftſtellers den erſten Platz einnehmen, bildet das Parterre der Toteninſel. Der die Ueberreſte Zolas bergende Sarg, welcher am Vorabend vom Friedhof des Mon martre nach dem Pantheon überführt wurde, iſt unterhalb des Katafalks poſtiert worden. Madame Zola, die beiden Kinder Zolas und ein paar intime Freunde hatten die nächtliche Totenwache gehalten. Von 9 Uhr morgens ab füllten ſich die weiten Räume des Pantheon mit den zur Feier Geladenen. Die Mitglieder des dipſomatiſchen Korps und die Verfreter des Parſaments nahmen auf der rechten Seite Platz, während die Delegierten des In⸗ ſtituts und die Schriftſtellervereinigung ſich links hielten. Im Mittelſchiff befanden ſich die übrigen Eingeladenen Um ½10 Uhr erſchien der Miniſter⸗Präſident mit den Miniſtern, die Präſidenten des Senats und der Kammer, der Polizei⸗Präfekt, der Vorſtand und die Mitglieder des Stadtrats. Dieſe Herren erwarteten im Periſtyl die Ankunft des Staats⸗ oberhauptes. Punkt ½10 Uhr erſchien, von Küraſſieren eskortiert der Wagen des Pröſidenten der Republik. Mr. Fallisres war von Frau und Tochter begleitet. Durch ein von der Garde Republicaine gehaltenes Spalier hielt die illuſtre Geſellſchaft unter den Klängen der Marſeilloiſe im Pantheon ihren Einzug. Monſieur Fallières verbeugte ſich im Vorübergehen vor Madame Zola und betrat dann mit ſeinen Miniſtern die Tribüne. Die Zeremonie nahm nun ihren Anfang. Das Orcheſter und der Chor der Geſellſchaft der Konſervatoriumskonzerte ſtimmt zunächſt die Marſeillaiſe an, darauf folgt das Präludium von Bruneaus„Meſſidor.“ Zauberiſch wirkt die wie aus weiter Ferne klingende Mufſik Der reich dekorierte mächtige Bau, die ſolenne Feier, die ganz beſondere Veranlaſſung derſelben, die illuſtre Geſellſchaft, die vielen glänzenden Uniformen, das ſtilvolle Koſtüm der Akademiker, die pompöſen Gewänder der Univerſitätswürdenträger, die un⸗ zähligen Togas der Advokaten, all das verfehlte die überaus an regende Wirkung auf den Beſchauer nicht. Nach der Exekution des Trauermarſches aus Beethoven⸗ Symphonie Heroique beſteigt der Unterrichtsminiſter Mi Doumergue eine Art Kanzel und weiht Zola in ausführlicher e ein ehrenvolles Gedenken. Seine klar und präziſe zu Ge⸗ hör gebrachten Ausführungen wenden ſich zunächſt dem Manne der Wahrheit und Gerechtigkeit, dem Patrioten Zola zu, der ſein Volf durch Nacht zum Licht gefüßrt hat. Wiederholt bezieht ſich General⸗Anzeiger.(A endblatt.) Mannbeim, 12. Juni. Gewerkverein muß neutral bleiben, um einem möglichſt brei⸗ ten Strom von Arbeitern den Zuſtrom zu ermöglichen. Ver⸗ urteilt wird die an Geheimpolizei erinnernde Schnüffelei, wo⸗ nach in anderen Organiſationen nachgeforſcht wird, welche Zeitung die Mitglieder leſen, welcher Partei ſie angehören, in welchen geſelligen Vereinen ſie verkehren. Das muß dei⸗ Gewerkvereinsmitgliedern freiſtehen. Für die Feftigung des Arbeitsverhältniſſes ſind Tarifverträge anzuſtreben. Die Frage der Minimallöhne iſt noch nicht ganz geklärt, aber die Verhältniſſe zwingen dazu, Minimallöhne anzuſtreben, die eventuelle Schädigung einzelner hat dem Geſamtintereſſe der großen Mehrheit gegenüber zurückzuſtehen. Minimallöhne erfordern allerdings entſprechende Leiſtungen. Maximal⸗ arbeitszeiten ſind für die ſchwere Eiſeninduſtrie und die Feuerbetriebe notwendig, aber auch für eine ganze Relhe anderer Induſtriezweige kann nur durch eine geſetzliche Ve⸗ grenzung der Arbeitszeit Beſſerung herbeigeführt werden. Die geſetzliche Beſchränkung der Arbeitszeit weiblicher Arbeiter, entſprechend den beſonderen Verhältniſſen derſelben, beſonders der Verheirateten, iſt längſt als notwendig anerkannt. Der freie Samstag iſt anzuſtreben. in Hütten⸗ und Walzwerken muß die Frauenarbeit verboten werden. Das Arbeitsverhältnis muß auf gleichberechtigte Baſis zwiſchen Arbeitgeber und Arbeiter kommen. Zu allen Arbeitervertretungen iſt die Verhältniswahl anzuſtreben. Ben Tarifabſchlüſſen darf die Koalitionsfreiheit nicht zerſtört werden. Erobert kann das alles nur werden auf dem Boden einer partei⸗ und kirchenpolitiſch neutralen Arbeiterbewegung. Arbeiterausſchüſſe müſſen geſetzlich geſchützt und Werkaus⸗ ſchüſſe gebildet werden, um die Arbeitsverhältniſſe mit den Unternehmern zu regeln. Ein Reichsarbeitst echt ſei notwendig, um geordnete, gleichberechtigte Verhältniſſe zu ſchaffen. Hierzu ſei eine beſondere Geſetzgebung notwendig. Die Sozialliberalen. Der Sozialliberale Verein in Köln iſt vor einiger Zeit aus der Freiſinnigen Vereinigung ausge⸗ ſchieden und hat ſich der Barthſchen Gruppe angeſchloſſen. Um dieſe Sezeſſion als möglichſt bedeutungsvoll hinzuſtellen, teilt der Führer der Kölner Sozialliberalen, Dr. Pohlſchröder. mit, daß die Mitgliederzahl des Sozialliberalen Vereins Köln annähernd hundert betrage, und daß ſeit dem Austritt aus der Freiſinnigen Vereinigurg nur vier Mitglieder qusgeſchie⸗ den ſeien, wofür ſich ſchon voller Erſatz gefunden habe. Dem⸗ gegenüber ſtellt die„Hilfe“ feſt, daß die letzte offizlelle Ver⸗ einsliſte nur eine Mitgliederziffer von fünfzig angibt. Die Generalverſammlung, die den ſchwerwiegenden Beſchluß des Austritts aus der Partei faßte, war nur von 32 Mitgliedern beſucht, von denen 26 für und 6 gegen den Austritt ſtimmten. Demnach hat ſichnur ein Viertel der Mitglieder direkt für den Austritt ausgeſprochen! Inzwiſchen ſind auf dem Parteibureau bis in die letzten Tage Erklär⸗ ungen von früheren Vereinsmitgliedern eingelaufen, welche in der Partei zu bleiben wünſchen.— Man ſieht, die Sozial⸗ liberalen ſind überall unheilbare Renommiſten. Daß die Demokratiſche Vereinigung auch weiterhin ihre Aufgabe darin erblickt, nicht die Konſervativen, ſondern die Freiſinnigen zu bekämpfen, gibt einer ihrer Führer, Herr Dr. Breitſcheid, in einem radikalen Wochenblatt offen zu. Er ſchreibt dort: „Die bürgerlichen Demokraten werden weiter organiſieren und weiter arbeiten, und eine ihrer weſentlichſten Aufgaben ſcheint die gu ſein, den Todeskampf des Blockfreiſinns be⸗ ſchleuntigen zu helfen.“ Wenn Herr Dr. Breitſcheid nicht ſo jung und unerfahren wäre, dann würde er wiſſen, daß dem Fortſchritt und dem Freifinn im Laufe der letzten Menſchenalter ſchon mehr als einmal der Tod in ſichere Ausſicht geſtellt worden iſt, ohne daß ſich die Prophezeiung im geringſten erfüllt hätte; bann würde er auch ſeine Selbſtüberhebung, die doch durch den Ausfall der Landtagswahlen ſo herzlich ſchlecht begründet werden kann, etwas dämpfen. Aber gleichviel— es trägt immerhin zur Klärung der Verhältniſſe bei, wenn man weiß, daß für die Sozialliberalen der Feind nicht die Reaktion, ſondern der ent⸗ ſchiedene Liberalismus iſt. ——— Deutsches Reich. —(Die„National⸗Zeitung“) erklärt in einer Abonnementseinladung gegenüber falſchen Gerüchten, daß ſie unabhängig wie bisher als ſelbſtändiges, national⸗ liberales Blatt weiter erſcheinen werde. Man kann nur wünſchen, daß dieſes Blatt mit ſeinen großen Verdienſten um die Sache der Einheit und Freiheit Deutſchlands nicht nur Mr. Doumergne auf die kragiſchen Vorgänge der„Affäre“ und auf das energiſche Dazwiſchentreten Zolas, dem es zu verdanken ſei, daß Frankreich ſich auf ſich ſelbſt beſann und nicht Licht und Wahrheit von außerhalb ſeiner Grenzen empfing. Das Schrift⸗ ſtellergenie Zolas kam in des Miniſters Rede erſt in zweiter Linie zu ſeinem Recht. Durch dieſe Nüancierung erſchien ſie von eminent politiſcher Bedeutung. Als Mr. Doumergue die Rednerbühne verließ, ſprach ihm Mme. Zola in warmen Worten ihren Dank aus. Nach kurzer Pauſe erſcholl das Finale der Symphonie mit Chor von Beethoven; dann der Schlußgeſang. Der Präſident verließ ſeinen Platz; mit ihm zugleich erhoben ſich die Präſidenten und boben Würdenträger und machten den Rundgang um den Latafalk dann wenden ſie ſich dem Ausgang zu. Alles erhebt ſich von den Plätzen, um den Präſidenten und ſeine Suite paſſieren zu ſehen— da krachen mit einemmale zwei Schüſſe. Es entſteht ein Tumult, ein unbeſchreibliches Durcheinander. Alles will wiſſen, was geſchehen ſei, viele drängen nach den verſchiedenen Ausgängen. Die bisher ſtreng eingehaltene Ordnung iſt auf⸗ gelöſt. Barrieren werden durchbrochen. Einige behaupten, es ſei eine Bombe gelegt worden, andere ſagen wiederum, es handle ſich einſach um den dummen Streich eines Spaßvogels, der zwei Schüſſe in die Luft abgefeuert habe. Etwas Beſtimmtes kann man nicht erfahren. Indeſſen wird Zolas Sarg unter den enthuſiaſtiſchen Zurufen: „Vive Zola“ durch das Mittelſchiff getragen und auf den Platz vor dem Pantheon gebracht. Oben, im Periſtyl, haben ſich der Präſident der Republik, die Miniſter und hohen Funktionäre verſammelt. General Dalſtein begrüßt den Präſidenten der Republik und übernimmt dann das Kommando über die Truppen. Unter den Klängen der Militärmuſik nimmt das Defils ſeinen Un eine der Garde darauf ioniere und ein ilkon der Zunden Dand iſt die Reſße an der Linien⸗Infanterie; auf die Er lehnte es zunächſt ab, über beſtimmte ſchwebende Refor⸗ erhalten bleibe, ſondern wieder mehr zu Kräften komme und wieder an Ausbreitung gewinne. Es iſt durchaus ein In⸗ tereſſe der nationalliberalen Partei, in der Reichshauptſtadt ein Organ von ſo vornehmen und ruhmreichen Traditionen, von ſo großer pokitiſcher Wirkungsfähigkeit und Wirkungs⸗ möglichkeit zu haben, wie die„Nat.⸗Ztg.“, da die Gegner an ihrem Wachſen und Gedeihen die Lebenskraft der Partei meſſen. Zentrum und Sozialdemokratie konnten ſich aus Anlaß der über die„Nat.⸗Ztg.“ umgehenden Gerüchte nicht genug tun, über den Niedergang der nationalliberalen Partei zu ſchwadronieren. Wir bedürfen wie einer leiſtungsfähigen Preſſe überhaupt, ſo eines angeſehenen nationalliberalen Organs in der Reichshauptſtadt, das auf Grund ſeiner journa⸗ liſtiſchen Qualitäten weitreichenden politiſchen Einfluß zu üben vermag. Wir erachten es als eine durch das Eigen⸗ intereſſe gebotene Pflicht der nationalliberalen Partei und ihrer einzelnen Mitglieder, auf den bekannten Wegen das Wiedererſtarken der„Nat.⸗Ztg.“ zu fördern, damit ſie einen lebendigen und weithin wirkenden Mittelpunkt natio⸗ naler und liberaler Politik bilden kann. —(Von dem Terrorismus der Sozial⸗ demokraten) bei den Berliner Landtags⸗ wahlen wiſſen die Berichterſtatter mancherlei zu erzählen. Im.,.,., 11. und 12. Berliner Wahlbezirk, ſowie in Rixdorf haben ſozialdemokratiſche Männer und Frauen die widerſtrebenden Geſchäftsleute zur Wahl geſchleppt; Bäcker, Schlächter, Grünkramhändler ſind mit dem Boykott bedroht worden, kurz, es iſt das äußerſte an Zwang ausgeübt worden. Die Schlepper der bürgerlichen Parteien berichten, daß Haus⸗ wirte ſich geweigert haben, mit Rückſicht auf dieſen Terroris⸗ mus zur Wahl zu kommen. Viele Geſchäftsleute, die ſich in den größten Gewiſſenszwang verſetzt ſahen, haben ſich der⸗ leugnen laſſen, krank gemeldet oder ſind verreiſt. Daher er⸗ klärt ſich zum größten Teil die geringe Beteiligung bei den Wahlen. — UUeber die Reform der Krankenkaſſen) begannen, wie ſchon angekündigt, an dieſem Donnerstag Be⸗ ratungen im Reichsamt des Innern, an denen zahlreiche Ver⸗ treter der Aerzteſchaft und hervorragende Mitglieder von Krankenkaſſen neben vielen höheren Beamten aus den Reichs⸗ ämtern und preußiſchen Miniſterien teilnahmen. Bekanntlich ſoll namentlich das Verhältnis der Krankenkaſſen zu den Kaſſenärzten einer Erörterung unterzogen werden. —(Gegen den Weingeſetzentwurf) hat die Handelskammer in Bingen an das heſſiſche Miniſterium eine Eingabe gerichtet, in der ſie eingehend ungefähr mit derſelben Begründung wie die von uns veröffentlichten Zuſchriften die einzelnen Beſtimmungen des Entwurfes ablehnend kritiſiert. Hinzugefügt iſt der Eingabe der von uns ſchon mitgeteilte Beſchluß der Weinintereſſenten zu Mainz vom 20. Mai d. J. —.— Evangeliſch⸗ſozialer Kongreß. sh. Defſau, 11. Juni. 12. Tag.) Am heutigen letzten Verhandlungstage führte wieder Prof. D. Harnack(Berlin) den Vorſitz. An erſter Stelle erſtattete der Generalſekretär Paſtor Schnemelcher(Rummelsburg) den Jahresbericht. Er teilte mit, daß der Mitgliederſtand ſeit Jahren fortſchreite und z. Zt. 1391 umfaßt. Die Bildung neuer Landesgruppen iſt für den Herbſt in Ausſicht genommen. Die Einnahmen betrugen 8200., die Ausgaben 6700 M. Die Ausgaben ſetzen ſich hauptſächlich zuſammen aus den Koſten für ſoziale Ausbildungskurſe und der Unterſtützung der Landesver⸗ einigungen. Im weiteren bezog ſich der Redner auf ſeinen Ar⸗ titel„Rückblicke und Ausblicke in der Kongreßzeitſchrift„Evan⸗ geliſch⸗ſozial“. Danach ſtellte er als Ziel des Kongreſſes immer noch das alte Programm hin:„Der evangeliſch⸗ſoziale Kongreß hat es ſich zu Aufgabe geſtellt, die ſozialen Zuſtände unſeres Volkes vorurteilslos zu unterſuchen, ſie an dem Maßſtab der ſittlichen und religiöſen Forderungen des Evangeliums zu meſſen und dieſe ſelbſt für das heutige Wirtſchaftsleben fruchtbarer und wirkſamer zu machen als bisher.“ Darauf bielt Schulrat Prof. Dr. Wychgram(Lübeck) den letzten Vortrag des Kongreſſes über N*. die ſoziale Bedeutung der Mädchenſchulreform. men zu ſprechen. Er ſtellte es als ſein Ziel bhin, der Verſamm⸗ lung einige Reflexionen über die ſozialen Wirkungen eines zeit⸗ gemäß organiſierten Mädchenſchulweſens zu geben, die Einſicht, daß ein guter Mädchenunterricht und eine tüchtige Frauen⸗ bildung unter ſozialem Geſichtspunkte wünſchenswert ſeien. iſt erſt durch die Frauenbewegung geſchaffen worden. Prof. Wych⸗ gram legte dann die Formen dar, unter denen die ſozialen lerie. Der Anblick iſt impoſant und die Menge begrüßt das Militär ſympathiſch. Nachdem das Defilé vorüber, wird Zolas Sarg in die Krypta des Pantheons gebracht. Seine Gruft grenzt an jene Victor Hugos. 0 5 Auf der Straße iſt es indeſſen bekannt geworden, daß die beiden Schüſſe dem Major Dreyfus, der mit ſeiner ganzen Familie der Feier beigewohnt, gegolten und daß er neuerdings ein Opfer des Parteihaſſes geworden. Ueber die Perſon des Angreifers wußte man zur Stunde nichts Genaues zu ſagen. Im Laufe des Nachmittags aber erfuhr man, daß er Gregory heiße und Re⸗ daktionsmitglied des„Gaulois“ und der„France Militaire“ ſei. Er befindet ſich gegenwärtig in den Händen der Juſtiz. Das Be⸗ finden des Majors Dreyfus, dem ein Schuß den Arm verletzte, iſt nach Ausſagen der ihn behandelnden Aerzte ein relativ be⸗ befriedigendes, doch bedürfe der Patient abſoluter Ruhe. Während und nach Schluß der Feier wurden zahlreiche Hetz⸗ artikel und tendenziöſe Flugſchriften unter die Menge verteilt. Von dem Organiſationskomitee der„V' ille Armsée“ iſt ein Pro⸗ teſt gegen die Beteiligung der Armee anläßlich der Verherrlichung Zolas, des Verfaſſers der„Deb tile“, veröffentlicht worden. Dieſe 46 Unterſchriften tragende Bekanntmachung verabſchiedeter Offi⸗ ziere will zugleich„der Dolmetſch der Gefühle der großen, zum Schweigen verdammten Majorität aktiver Kollegen“ ſein. Mit Bedauern bleibt zu konſtatieren, daß ſich im Volke an⸗ läßlich des Attentats auf Major Dreyfus viel hämiſche Schaden⸗ freude bemerkbar macht und daß ich wiederholt die Aeußerung hörte, es wäre beſſer geweſen, der Schuß hätte das Herz, anſtatt des Arms getroffen. Buntes Feuilleton. — Sonnenſtrahlen und weiße Kleider. Unter dieſer Spitz⸗ marke wird der„Frankf. Zig.“ aus Paris geſchrieben: Wir ſind, wie bekaunt, in der„grande semaine“ an dem Zeitpunkt des Jah⸗ Infanterie folgt die Artillerie und den Schluß bildet die Haval⸗ Wirkungen der gebildeten Frau ſich im Leben äußern, indem er zugleich nachwies, wie die wirtſchaftlich techniſchen und die all gemeinen geiſtigen Wandlungen unſerer Zeit zu neuen Forder⸗ ungen und Frageſtellungen führen. Zu der Frage, was 11 richtliche und erzieheriſche Veranſtaltungen dazu beitragen können, die in der Frau liegenden Werte für die Geſamtheit auszulöſen, zeigte er, wie zunächſt die höhere Mädchenſchule di bisher ein äſthetiſch literariſches Gepräge gehaht habe ſoziale und ſtaatsbürgerliche Drientierung nehmen müſſe.(Hei⸗ fall.) Er wies an einzelnen Unterrichtsfäche en nach, wie dies ganz ohne Vermehrung der Stoffe und Stunden gewiſſermaßen bloß durch eine andere Frontſtellung ermöglicht werden 9 8 Natürlich werde auch die Lehrerinnenbildung nach dieſer Rich⸗ tung umzugeſtalten ſein, ganz beſonders werde aber die ſogen Frauenſchule die Vorbereitung der Frauen erfüllen müſſen. Er entwickelte hierbei ein umfaſſendes Programin für die fheo⸗ retiſche und praktiſche Einführung der Frau in die ſoziale Hülfs⸗ tätigkeit. Allerdings werde bei aller direkten Hinleitung auf ſoziale Dinge nie zu vergeſſen ſein, daß die höchſte Aufgabe 11 gediegenen Mädchenſchulreform darin liegen müſſe, ſelbſtändig urteilende, unabhängig denkende und kraftvoll handelnde Frauen zu erziehen.(Beifall.) Von wirklichen Perſönlichkeiten werden auch immer die heilſamſten Wirkungen für die ganze Geſellſchaft ausgehen. Uebrigens wies der Vortragende darauf hin daß ſich ganz im Stillen in Preußen für die minder bemittelten Volksklaſſen eine Mädchenſchulreform von der weittragendſten Bedeutung vollziehe, nämlich die vom Handelsminiſterium Traft⸗ voll in die Wege geleitete Ausbildung von Gewerbe⸗ und Haus⸗ haltungsſchullehrerinnen. Hierdurch werde die ungemein ſegens. reiche Pflichtfortbildungsſchule für Mädchen, die der Vor⸗ kragende als das wirkſamſte Kampfmittel gegen die ſoziale Not der Frau jener Bevölkerungsklaſſe bezeichnete erſt möglich. Der Vortrag gipfelte in dem Gedanken, daß alle die von ihm geſchil⸗ derten oder vorgeſchlagenen Maßnahmen erſt dann möglich und wirkſam werden können, wenn ſie aus der ſozialen Geſinnung ſowohl der Behörden, als der Frauenwelt felber erwachſen. (Lebhafter Beifall) 5 Nach kurzer Anſprache und Erledigung geſchäftlicher An⸗ gelegenheiten wurde dann die Tagung geſchloſſen. 18 5 Internationale kriminaliſtiſche Vereinigung. sh. Poſen, 11. Juni. Anter zahlreicher Beteiligung von hervorragenden Krimina⸗ liſten aus ganz Deutſchland trat heute die Landesgruppe Deutſch⸗ land der Internationalen kriminaliſtiſchen Vercinigung zu ihrer 12. Landesverſammlung zuſammen. Den erſten Verhandlungsgegenſtand bildete die Reform des Strafprozeſſes.— Landgerichtsdirektor a. D. Dr. Aſchret t⸗Berlin erſtattete den Generalbericht der Strafpro⸗ zeßkommiſſion. Die Kommiſſion hat ſich mit der Frage der Straf⸗ prozeßreform eingehend beſchäftigt und alle Mängel des bis⸗ herigen Verfahrens einer eingehenden Kritik unterzogen und Mittel zur Abhilfe in Vorſchlag gebracht. Landgerichtsdirektor Aſchrott wies darauf hin, daß vielfach, beſonders in den Reichstagsverhandlungen dom März ds. JS. falſche Auffaſſungen über den Frankfurter Beſchluß der Inter⸗ nationalen kriminaliſtiſchen Vereinigung hervorgetreten ſind. Er gibt einen Ueberblick über die bisher fertiggeſtellte Arbeit der Kommiſſion für die Strafprozeßreform, dann regt er die Frage an, ob angeſichts der vom Staatsſekretär der Juſtizverwaltung Dr. Nieberding im Reichstage in Ausſicht geſtellten baldigen Veröffentlichung eines Entwurfs einer Komimſſion weiterarbeiten und zu dem neuen Entwurf Stellung nehmen würde. Der Redner betont dabei die Notwendigkeit, daß Reformarbeit im großen Stile geleiſtet werden müſſe. Dazu ſei aber nötig, daß die Reform von Strafrecht und Strafprozeß zuſammen vorgenommen werde. Das materielle und das formelle Recht gehören zuſammen und greifen ineinander ein. Wenn man befürchtet, daß eine derartige umfaſſende Doppelreform zu lange Zeit in Anſpruch nehmen werde, ſo empfehle es ſich, beſonders reformbedürftige Einzelmaterien vorweg zu nehmen, beſonders die Behandlung jugendlicher Perſonen.(Beifall.) Es entſpann ſich eine längere Geſchäftsordnungsdebatte dar⸗ über, ob die kriminaliſtiſche Vereinigung in einer Reſolution hierzu Stellung nehmen ſolle. Die Verſammlung lehnte ſchließlich verſchiedene Anträge, die eine ſolche Reſolution herbeiführen ſoll⸗ ten, a b.— Der Vorſitzende Admiralitätsrat Feliſch ſtellte aber ab daß die Ideen des Referenten allgemeine Billigung gefunden en. Darauf trat eine längere Pauſe einn. Nach der Pauſe wurde in den Verhandlungen fortgefahren. Der bekannte Dresdener Kriminaliſt Staatanwalt Dr. Wulf⸗ fen behandelte das Thema: Stellung und Aufgabe der Polizei im Strafverfahren. Er führte u. a. aus: Der Staatsanwalt hat mit den exekutiven Kriminalbeamten ſelbſt in unmittelbarſter Fühlung zu ſtehen. Eine ſolche Organiſation beſteht zur Zufriedenheit aller Beteiligten im Großherzogtum Baden. Hier unterſteht die Kriminalpolizei Schneiderhäufer, keiner Sommertoiletten⸗Beſtellung mehr entgegen⸗ ſehend, bereits ernſthaft an die Wintermodelle denken. Die berügm⸗ in der Gegenwart leben, tun gut daran, ſich für künftigen Sommer nicht nur um die Erfindungen auf dem Gebiete der Textilinduſtrie, ſondern auch um gewiſſe phyſikaliſche und chemiſche Geſetze zu beküm⸗ Batiſt und aus inlämdiſchen Spitzen. Iſt doch weiß die Farbe des Sommers für die Jungen und jung ſein Wollenden des weiblichen Geſchlechts. Weiß ſchützt gegen die Hitze; das lernten wir von den Tropenbeſuchern und wohl auch an uns ſelber. Nun aber iſt man dahinter gekommen, daß wir uns durchaus im Irrtum befinden und weiße Gewänder keineswegs le dernier cri des Schutzes gegen große Hitze ſeien. Ich habe ſoeben in den Zeitungen ſtreng wiſſenſchaftliche Abhandlungen darüber geleſen, aus denen, ins Triviale überſetzt, Hervorgeht, daß die Sonnenſtrahlen durch die weißen Gewebe noch teilbdeiſe hindurchdringen, und wenn ſie auf weiße Haut ſtoßen, von ihrer wärmenden Kraft nichts einbüßen. Auf ſchwarzer Haut dagegen iſt ihre Macht gebrochen. Neger in weißen Kleidern ſind gegen die glühendſte Hitze faſt unempfindlich. Um alſo dasſelbe Reſultat und die Negervorteile der weißen Raſſe zu verſchaffen, müſſen unſere weißen Kleider dunkel gefüttert ſein oder wir müß⸗ ten uns ſchon entſchließen, im Sommer ſchwarze Tricots zu kragen: künſtliche Negerhaut! — Ein intereſſanter Eheſcheidungsprozeß beſchäftigt gegen⸗ wärtig die Gerichte in Neu⸗Jerſey. Eine hochangeſehene Dame will ſie mit dem Mann nicht mehr zufammenleben könne, weil er 111 die roheſten Vorwürfe mache, wenn ſie den Bekrag von— 8 Mar den er ihr als„Wochengeld“ gebe, auch nur um einige Pfennige überſchreite. Am zwölften Jahrestag ihrer Hochzeit bat die Fram Strafprozeßreform die dem Erſten res, wo die Mode ihr letztes Wort geſprochen hal und die größten ten Herren der rue de la Paix, die immer in der Zukunft und nie mern. Für dieſen Sommer iſt es nun allerdings ſchon zu ſpät. Alle Damen haben bereits die ſo beliebten weißen Toiletten aus geſticktem bon ihrem ſehr reichen, auch in Europa hinlänglich bekannten Gat⸗ 8 ten geſchieden werden, weil der Herr Gemahl von einem ſchmutzigen und geradezu unerträglichen Geiz iſt. Die Klägerin behauptet, daß den Gatten um Erhöhung des Wochengeldes. Harpagon geriet darob EAW nre br Mannhetm, 12. Junt. eneral⸗Anzeiger.(Abendblatt). 3. Seite. Sgdaatsanwalt. Sie befindet ſich mit der Staatsanwaltſchaft in einem Gebäude. Staatsanwalt und Kriminalbeamter verkehren hier unmittelbar und mündlich miteinander. Die Zwecke des Strafverfahrens werden hierdurch außerordentlich gefördert. Den Polizeidirektionen in Baden unterſteht eine ſogenannte Fahn⸗ dungsabteilung, welche die rein ſicherheitspolizeilichen Aufgaben, die bei uns die Kriminalpolizei mit erledigt, übernimmt. Die Zuſtändigkeiten zwiſchen Kriminalpolizei und Fahndungsabtei⸗ lung ſind in Baden bis in alle Einzelheiten zweckmäßig berteilt. Das badiſche Syſtem läßt ſich unter weiterer Ausgeſtaltung auf ganz Deutſchland, ſelbſt auf Zentralen wie Berlin, übertragen. Freilich kann man es zur Machtfrage machen, ob man die Kri⸗ minalpolizei dem Erſten Staatsanwalt unterſtellen will. Man muß ohne Voreingenommenheit und mit dem Willen, für die Sache das Beſte zu tun, an die Prüfung herantreten. Will man die Unterſtellung der Kriminalpolizei unter die Staatsanwalt⸗ ſchaft nicht, ſo laſſen ſich zwar einige organiſatoriſche Erſatzmittel 7 finden, die aber zu vollbefriedigenden Zuſtänden nicht führen, 3. B. durch lokale Nähe des Landgerichts und des Polizei⸗ gebäudes, vielleicht mit Verbindungsgang uſw.— Eine Unter⸗ ſtellung des ſtaatlichen Landgendarmeriekorps unter die Staats⸗ anwaltſchaft iſt natürlich ausgeſchloſſen, weil die Gendarmerie über das ganze Land verbreitet iſt und auch vielfach militär⸗ iſchen Zwecken dient. Eine zweckmäßige Erſatzverbindung zwi⸗ ſchen Staatsanwaltſchaft und Landgendarmerie iſt übrigens vor⸗ handen. Die kriminalpolizeiliche Ausbildung der Polizeibeamten ſowohl in den Städten, wie auf dem Lande bedarf einer größeren Gründlichkeit. Viele Polizeibeamte erhalten eine methodiſche Aus⸗ bildung überhaupt nicht. In den Bureaus mancher Polizei⸗ behörden fehlen Sammlungen der Strafgeſetze, ja ſelbſt das Strafgeſetzbuch und die Strafprozeßordnung. Unerfreulich ſind die Kritiken über die Leiſtungen der Polizeibeamten vor allem in Preußen, Bayern und Württemberg. In Sachſen hilft den Po⸗ lizeibeamten die gute Schulbildung weiter. Von den Schülern der Polizeiſchule zu Recklinghauſen, ſchon länger im Dienſt be⸗ findlichen Leuten, wußte keiner, was die Verfaſſung ſei. Von 153 Beſuchern beſaßen nur 7 das Strafgeſetzbuch. einer kannte die Gewerbeordnung, keiner das Forſt⸗ und Feldſtrafgeſetz. In allen Bundesſtaaten werden die Leiſtungen der ſtaatlichen Gendar⸗ merie günſtiger beurteilt. Die Zeiten ſind aber vorüber, wo der kriminalbeamte mit dem geſunden Menſchenverſtande allein aus⸗ kommen konnte. In den deutſchen Polizei⸗ und Kriminalbeamten ſind eine außerordentliche Berufsfreudigleit und eine Bereit⸗ willigkeit, Kenntniſſe aller Art aufzunehmen, vorhanden. Es fehlt nur an der methodiſchen Anleitung. Fleiß und Eifer ſind ſelbſt unter ſchwierigen Verhältniſſen lovenswer“ Es iſt Ichade, welch' treffliches Material hier unausgebildet verbraucht wird. Vom Vortragenden wurden folgende Leitſätze der Ver⸗ ſammlung vorgelegt: 1. Die Staatszu'valtſchaft ſoll die Ermitte⸗ lungen und Erhebungen ſelbſt in die Hand nehmen. 2. Die er⸗ forderlichen Polizeibeamten ſollen der Skaatsanwaltſchaft unter⸗ ſtellt werden. 3. Die Exekutivbeamten ſollen eine beſſere Aus⸗ hildung in Kriminaltechnik und Kriminalpſychologie erhalten. Nach längerer Debatte wurden dieſe Leitſätze mit allen gegen drei Stimmen angenommen. Nach einer weiteren Pauſe hielt dann der Staatsminiſter a. D. v. Bärnreite r⸗Wien gerichtshöfe. Der Redner ſchilderte eingehend die Entſtehung der Jugend⸗ gerichtshöfe in Amerika. Auch das konſervative England ſei dazu übergegangen. Der Erziehungsgedanke habe den Sieg davonge⸗ tragen über den Abſchreckungsgedanken. Dieſer Erfolg ſei nicht zlletzt der Mitarbeit der Frauen zu verdanken. In England Verde jetzt binnen kurzer Zeit die ſogenannte Kinder⸗Bill Geſetz werden Dieſe Bill werde dem engliſchen Richter große Bewe⸗ gungsfreiheit geben. Er kann dann nach eigenem Ermeſſen ſtrafen und auch die Prügelſtrafe verhängen, an der konſervative und liberale Politiker Englands in gleicher Weiſe feſthalten. Auch im ßſterreichiſchen Herrenhaus iſt ein Geſetzentwurf in Arbeit, der das Jugendſtrafrecht und die Jugendfürſorge regeln ſoll. Vielfach werde gegen ſie eingewendet, daß ſie den läutern⸗ den Einfluß der Strafe zerſtöre und die Verſtellung fördere. Demgegenüber müſſe man fragen, wo denn bisher etwas von dem läuternden Einfluß der Strafe zu ſpüren geweſen ſei. Der Redner ſchließt mit der Aufforderung: Verſuchen wir es einmal mit dieſem neuen Erziehungsſyſtem zum Wohle des Volkes.(Lebh. Beifall.) Die Diskuſſion über dieſe Frage ſoll morgen ſtattfinden. Darauf wurden die Verhandlungen auf Freitag vertagt. einen Vortrag über Jugend⸗ —— in ſolche Wut, daß er den Hut nahm und das Haus verließ; ſeitdem hat er ſich nicht wieder blicken laſſen. Die Frau beantragt deshalb die Trennung der Ehe und erzählt die wunderlichſten und unglaub⸗ lichſten Fälle vom Geiz ihres Mannes. Eines Tages hatte der Filz einen furchtbaren„Krach“ mit ſeinem Sohne, weil der Junge beim Gehen zu kurze Schritte nahm. Der Vater ſchrie ihn an:„Warum machſt Du nicht längere Schritte? So zerreißt Du ja die Schuhe wie einer, der nicht weiß, was er tut! Bedenkſt Du denn nicht, daß zwei Sohlen 8 Mark koſten? Wenn Du längere Schritte machteſt, würdeſt Du Deine Schuhe weit weniger abnutzen als jetzt.“ Der merkwürdige Herr hatte ſich auch mit einer Anzahl Küchenwagen verſehen; alles, was für den Haushalt gekauft wurde, und wenn es auch nur ein Pfund Zucker war, wurde von ihm gewiſſenhaft nachgewogen; fehlte auch nur ein Gramm daran, wurde die ganz unſchuldige Frau mit den gemeinſten Flüchen und Schimpfworten bedacht. Vor einiger Zeit ließ der Geizkragen anläßlich ſeines Ge⸗ burtstages ein Pfund Maccaroni kaufen, und ſeine Geburtstags⸗ freude beſtand darin, daß er die Nudeln Stück für Stück nachzählte! — Den Zuhörern und dem Gerichtshof machen dieſe Schilderungen aus dem Eheleben eines Millionärs natürlich großen Spaß; daß die unglückliche Frau geſchieden werden wird, kann man als ſicher annehmen. — Beiträge zur Frauenfrage. Auskuuftſtelle für Frauenberufe L 12, 13 3. Stock. Sprechſtunde: Mittwochs von 10—11. Preußiſche Hochſchulen und Frauenſtudium. Auf dem evangeliſch⸗ſozialen Kongreß in Berlim teilte Geheim⸗ rat Harnack mit, daß nach ſeiner Kenntnis für Preußen die Imma⸗ trikulation für Frauen im nächſten Winter kommen werde. Verdorbene Milch und Säuglingsſterblichkeit. dem kanadiſchen Aerztekongreſſe in Toronto erklärte ein daß von den 30 000 Kindern, die alljährlich in Kanada ſterben, 15 000 am Genuß verdorbener Milch zugrunde gehen. Die erſte Advokatin in Aegypten. Aus Kairo wird gemeldet: Frau Michel wurde als erſte Frau in Aeghbten bei dem gemiſchten Gerichtshof als Advokatin zu⸗ 6 gelaſſen und der Vereinigung der Rechtsanwälte als Kollegin vor⸗ 4 Nus Stadt und Land. * Manuheim, 12. Juni 1908. * Die Staatsbeamten der Stadt Mannheim haben anfangs dieſes Jahres eine gemeinſchaftliche Eingabe wegen Ge⸗ währung einer beſonderen Ortszulage an das Großh. Staatsminiſterium gerichtet. Veranlaſſung zu dieſem Geſuch gaben die in den letzten Jahren ganz bedeutend in die Höhe ge⸗ gangenen Wohnungsmieten. Daraufhin iſt jetzt eine Antwort von dem Miniſterium der Finanzen erfolgt, des Inhalts, daß dem Geſuche eine weitere Folge vorerſt nicht gegeben werden könne, ſondern daß es als Material für eine in den nächſten Jahren por⸗ zubereitende allgemeine Prüfung und den geänderten Verhältniſſen entſprechende Neuregelung der Ortsklaſſenein⸗ teilung des Wohnungsgeldtarifs verwertet werde. Einen Ferienſonderzug von Manuheim nach München wird am Samstag, den 1. Auguſt cr. nachmittags, zu bedeutend ermäßigten Fahrpreiſen das Reiſeburean der Firma Walther und b. Reckow hier arrangieren. An den Beſuch von München und die daſelbſt ſtattfindende Ausſtellung ſollen ſich Ausflüge nach den bayeriſchen Hochgebirgen und Tirol anſchließen. Anmel⸗ dungen zur Beteiligung nimmt die genannte Firma— welche zu jeder Auskunft gerne bereit iſt— ſchon jetzt entgegen. Vortrag im Evangel. Vereinshaus. Am Sonntag, den 14. Juni, wird nachmittags 3 Uhr Herr Pfarrer Dr. Peyhrot aus Turin im Evangel. Vereinshaus, K 2, 10, einen Vortrag über die Waldenſergemeinden in Italien halten. Jedermann iſt zu dieſem Vortrag, der intereſſante Mitteilungen aus dem Leben und der Ditigkeit der Waldenſerkirche bringen tvird, herzlich eingeladen. * Der 17. deutſche Tanzlehrertag findet in der Zeit vom 20. bis 24. Juli d. Js. in Berlin ſtatt. Da mit dieſem Kongreß auch der erſte internationale Tanzlehrertag ber⸗ bunden iſt, ſo werden ſich bei dieſer Gelegenheit Vertreter aus allen größeren Kulturſtaaten in der Reichshauptſtadt einfinden, um an dieſer Tagung teilzunehmen. Um den Mitgliedern der Genoſſen⸗ ſchaft deutſcher Tanzlehrer eine zweimalige Fahrt nach Berlin zu erſparen, iſt für dieſes Jahr die Einrichtung getroffen, die alljähr⸗ lich abzuhaltende Hochſchule ebenfalls mit dieſer Tagung zu verbinden. Die Hochſchule wird dementſprechend in der Zeit vom 6. bis 19. Juli ſtattfinden, wozu nur Mitglieder der G. d. T. Zu⸗ tritt haben. Das Programm zu dieſer Veranſtaktung iſt bereits ausgegeben und bietet für jeden Teilnehmer eine Fülle auserleſener Genüſſe. Neben der Lehre aller modernen Tänze und praktiſchen Weiterausbildung in der Tanzkunſt, ſei hier nur noch vertvieſen auf die Ausſtellung von Trachten, Büchern und Kunſttverken aller Art. Dieſe Ausſtellung, zu der auch Nichtmitglieder Zutritt haben, findet in den Tagen vom 20. bis einſchließlich 23. Juli ſtatt. * Der Verein der Kaiſer⸗Grenadiere 110er Mannheim unter⸗ nimmt laut bekanntgegebenem Programm am kommenden Sonntag, den 14. cr., einen Familienausflug nach Heidelberg. Nach Aufenthalt im Speiererhof üwer Molkenkur—Schloß zurück nach Heidelberg ins Lokal„Bremer GEck“, woſelbſt der dortige Verein ehemaliger 110er ſein diesfähriges Stiftungsfeſt abhält. Die letzt⸗ jährigen gemeinſamen Ausflüge der beiden Vereine nach Edingen begtv. Schwetzingen dürften noch vielen Teilnehmern in guter Er⸗ innerung ſein. Es dürfte ſich ſomit der diesjährige Ausflug auch inteveſſant geſtalten, zumal für güte Bedienung, Unterhaltung und Tanz bereits beſtens geſorgt iſt. Abfahrt Mannheim 2 Uhr 04 ab Hauptbahnhof, Sammelpunkt des Vereins am Haupfportal von 7½2 Uhr ab. Freunde und Gönner des Vereins ſind herzlich will⸗ Lomumn; een ee e, * Einen großen Umzug veranſtalte: Marſtalls am Sonntag vormittags zwiſchen 11½ und 1 Uhr durch die Straßen Mannheims, um dem hieſigen Publikum die große Anzahl und hervorragende Qualität ſeines Pferdematerials vor Augen zu führen. Die Pferde werden in Galageſchirren, die Führer in Originalkoſtümen, je nach der Abſtammung der Pferde, erſcheinen, was einen prächtigen Anblick gewährt. Sonntag nach⸗ mittags 4 Uhr findet eine große Familien⸗Matinse ſtatt, zu welcher Kinder unter zwölf Jahren auf allen Sitzplätzen halbe Eintrittspreiſe zahlen. Abends 8 Uhr: großer Parade⸗ abend. Da der Zirkus nur noch einige Tage in Mannheim bleibt, ſo beeile man ſich, ihn zu beſuchen. * Erfinderliſte für das Großh. Baden. Patentanmel⸗ dungen: St. 12 278. Stuhl aus gebogenen Holzſtäben. Albert Stoll, Waldshut. St. 11 580. Handkreisſäge mit ſelbſttätigem ein⸗ und ausſchaltbarem Vorſchub des Sägeträgers. Peter Strohm, Mannheim, Emil Heckelſtraße 109. G. 25 504. Vor⸗ richtung zur Verhinderung des Springens von Schöpftrommeln rotierender Queckſilber⸗Vakuumpumpen. Dr. Wolfgang Gaede, Freiburg i.., Salzſtr. 13. S. 26 250. Schrank zum Aufbe⸗ wahren und Feuchthalten von Zigarren und Zigaretten. Simm⸗ ler u. Venator, Offenburg. Patenterteilungen: Nr. 199 574. Schreibkaſſe mit mehreren Schubladenſächern. Jul. Kaiſer, St. Blaſien i. Baden. Gebrauchsmuſter⸗Gin⸗ tragungen: Nr. 340347. Curettenartig ſchneibende Scheren⸗ vinzette. Heinrich Frohnhäuſer, Heidelberg, Bergheimer⸗ ſtraße 9. Nr. 340 396. Elektrode zur Fulgurafion, Friedrich Dröll, Heidelberg, Bergheimerſtraße 15. Nr. 340 551. Kinder⸗ milchflaſche aus Zelluloid. Guſtav Mutz, Raſtatt i. B. Nr. 340 880. Mit einem Sperrwerk verſehene Vorrichtung zum Her⸗ ausziehen von Stangen aus dem Boden. Fidel Egenter, Freiburg i. Br., Annapl. 6 und Heinrich Jägler⸗Freiburg⸗ Haäslach, Gutleutſtraße 2da. Nr. 340 039. Sägebogen mit An⸗ ſpannung durch Hebelzug. Joſ. Lang, Mannbeim, Werftſtr. 15—19. Nr. 340 187. Hygrometer mit gefachteten Seidenfäden zur Bewegung des Zeigers. Karl Meß, Freiburg i. Br., Kart⸗ häuſerſtr. 48. Nr. 340 441. Anſchauungsrahmen für die Erleich⸗ terung des Erlernens der vier Rechnungsarten, insbeſondere der Teilung. Kärbline Braun, Mannheim, Kirchenſly 9. Nr. 340 552. Apparat zur Kontrolle der Beleuchtung bei Num⸗ merlaternen an Automobilen. Fritz Walder, Karlsruhe i.., Erbprinzenſtr. 9. Nr. 340 051. Anwärmerbrenner für Platin⸗ ſtifte am Benzinflaſchenverſchluß. Ja. Emil Kohm, Karls⸗ ruhe i. B. Gerichtszeitung. §S Mannheim, 11. Juni. Strafkammer[I. Landgerichtsrat Waltz. Vertreler der Großh. Staatsbehörde: Aſſeſſor Weiß. Schwer beſtraft für ſeine Streitſucht wurde der Flaſchen⸗ bierhändler Sebaſtiaß Ebeenz, ein in vorgerückten Jahren ſtehender Mann. Er beſitzt am Feudenheimer Weg in der Nähe der Villa Hartmann(beim Friedhofspark) ein Gartengrundſtück. Mit ſeinen Nachbarn in dieſer Gegend kommt er eben ſo ſchlecht daus, wie in ſeinem Hauſe mit ſeinen Mietern. So lebte er auch ſeit einiger Zeit mit dem Stadttaglöhner Ullmer, einem ruhigen Manne, auf geſpanntem Fuße, ein Verhältnis, das dadurch nicht freundlicher wurde, als Eberenz auf das Zeugnis Ullmers hin einen Prozeß verlor. Am 23. Dezember vor. Is. kam es zwiſchen den beiden alten Mönnern am Feudenheimer Weg zu Tällich⸗ Vorſ f der gegenwärtig hie weilende Zirkus Sidoli mit einem großen Teil ſeines reichen keiten. Jeder behauptet, der andere habe angefangen. Ullmer wurde nur leicht, Eberenz dagegen durch einen Biß in den rechten Daumen ſehr ſchwer verletzt. Der Daumen begann zu eitern und mußte abgenommen werden. Damit war aber der Eiterung noch kein Ziel geſetzt, ſo daß auch noch die Hand und ſchließlich der Unterarm bis zum Ellbogen abgenommen werden mußte. Erſt dadurch wurde dem Fortgang der Infektion eine Grenze ge⸗ ſetzt. So erſchien denn heute der Hauptzeuge als Krüppel. Er behauptete, Ullmer habe ihn unter Beſchimpfungen überfallen und ihn, als er ſich zur Wehr geſetzt habe gebiſſen. Ullmer ſeiner⸗ ſeits ſagte, Eberenz habe ihn angegriffen, habe ihn am Halſe gepackt und gewürgt. Er(der Angeklagte) habe ſich dann nicht anders zu helfen gewußt, als daß er auf den Daumen, den ihm der Gegner mit der Hand in den Mund geſtoßen, gebiſſen habe, um freizukommen. Zur Chrakteriſierung Eberenz' hatte Ullmer eine Anzahl Zeugen laden laſſen, die den Flaſchenbierhändler ein⸗ ſtimmig als einen ſehr ſtreitſüchtigen und bösartigen Menſchen bezeichneten. Selbſt der Bruder des Gebiſſenen, der Invalide Mathias Eberenz, hielt nicht hinterm Berge, ſondern ſtellte ſeinem Bruder ein recht übles Charakterzeugnis aus. Er ſagte u.., daß Sebaſtian ihn ſelbſt ſchon häufig mit dem Meſſer bedroht habe, Der Gebiſſene erklärte gegenüber all dieſen Zeugen, es ſei alles erlogen, was ſie ſagten, er komme mit allen Leuten gut aus. Zuletzt berief ſich der Angeklagte noch auf einen im Zuſchauer⸗ raum ſtehenden Italiener, der dann ebenfalls gegen Eberenz ſich ausſprach, bei dem er in Miete gewohnt hatte. In gebrochenem Deutſch verſicherte der Italiener unter der Heiterkeit der Zu⸗ hörer, daß er, ſeit er bei Eberenz ausgezogen ſei, ſeine Ruhe habe. Wie er einmal im Betrieb verunglückt ſei, habe Eberenz ſich ge⸗ äußert: Der Italiener gehört auf den Miſt geworfen und fort⸗ gefahren, der Jaulenzer! Als darauf Eberenz einwarf, die Frau Ferreros habe wieder zu ihm ziehen wollen, rief der Italiener aus: Der kann lügen! Alles Sprüche! Auf eine Frage des Vor⸗ ſitzenden an den Sachverſtändigen Dr. Nitka, ob die Wunde nicht vernachläſſigt worden ſei, erwiderte dieſer, es ſei nicht aus⸗ geſchloſſen, daß die Infektion erſt nachträglich erfolgt ſei, aber gewöhnlich ſeien Biſſe ſehr gefährlich und ihm ſelbſt ſei ein Fall bekannt, wo ein in ähnlicher Weiſe Verletzter geſtorben ſei. Das Gericht ſprach Ullmer frei und legte die Koſten der Staatskaſſe auf. Es ſei wahrſcheinlich, daß Eberenz und nicht Ullmer den Szreit angefangen habe, daß dieſer gewürgt wurde und dann in erlaubter Notwehr gebiſſen habe. (Schluß folgt.) Frankenthal, 10. Juni. Als den„Schrecken des Hemshofes“ bezeichnete der Vertreter der Staatsanwaltſchaft in der heute ſtattgehabten Sitzung der 1. Strafkammer den aus der Unterſuchungshaft vorgeführten 20 Jahre alten Ge⸗ legenheitsarbeiter Ernſt Köhler aus Ludwigshafen. Der Angeklagte, ein äußerſt roher und brutaler, vielfach vorbe⸗ ſtrafter Menſch, hat, als er ſich eines Abends mit drei Frauens⸗ perſonen in einer Wirtſchaft in der Hemshofſtraße aufhielt, mit dem ruhig in der Wirtſchaft weilenden verheivateten Fabrik⸗ arbeiter Saile Streit angefangen und dieſem dann lebensge⸗ fährliche Meſſerſtiche in die Leber und in einen Ober⸗ ſchenkel beigebracht. Der Schwerverletzte, der heute noch nicht vollſtändig wiederhergeſtellt iſt, mußte längere Zeit im Spital zubringen, wo er zwei Wochen in Lebensgefahr ſchwebte. Das Gericht erkennt auf 4 Jahre Gefängnis. Der gefährlich⸗ Rowdie nahm das Urteil mit den Worten entgegen:„Die vier Jahre kann der Staatsanwalt abſitzen, ich nicht!“ Gleichzeitig rief der Angeklagte ſeiner im Zuhörerraum anweſenden Mutter und einem als ſeine Geliebte geltenden Frauenzimmer, einer von ihrem Manne getrennt lebenden Frau, zu:„Daß Ihrs nur wißt, ich hänge mich!“— Einer außerordentlich rohen Bluttat mächten ſich am letzten Fäſchingsſonntag auch der 23 Jahre akte Tägner Jakob Bohn und der 30 Jahre alte Tagner Karl Mayer, beide von Zudwigshafen, ſchuldig. Als Mädchen verkleidet in der Stadt herumlaufend, gerieten ſie in einem Wirtshaus in Streit, wobei ſie ſich mit einem Bierglas bezw. mit einem Stilet bearbeiteten. Als der Stiefvater Bohns dieſem zu Hilfe eilte, wurde er von dem eigenen Stiefſohn mit einem Stuhl zu Boden geſchlagen und erhielt von Mayer das rechte Auge ausgeſtochen. Das Urteil der Strafkammer laute gegen Maher auf 4 Jahre 6 Monate und gegen Bohn auf 6 Monate Gefänignis. s ————— Die Prinz Heinrich⸗Fahrt. Weitere Ehrenpreiſe für die Prinz Heinrich⸗Fahrt. Die Stadt Hannover hat ihr Intereſſe für dieſe Zuverläſſigkeits⸗ fahrt dadurch zu erkennen gegeben, daß ſie einen Ehrenpreis ſtiftete, der aus einer, im engliſchen Empireſtil gehaltenen, 3000 Gramm ſchweren Bowle aus getriebenem Silber beſteht. Außer⸗ dem ſtifteten die Städte Lübeck, Kiel und Trier Ehren⸗ preiſe, ferner verſchiedene Fürſtlichkeiten, u. a. auch Prinz Hein⸗ rich von Preußen, deſſen Wanderpreis aus einem Automobil be⸗ ſteht, das en miniature die genaue Nachbildung eines großen Tourenwagens darſtellt. Der ſehr wertvolle Preis iſt in matt⸗ weißem Silber gearbeitet, die Sitze, Räder, Laternen uſw. in Silber ausgearbeitet und fein ziſeliert, teilpeiſe orydiert. Der Siegespreis ruht auf einem Serpentinſteinſockel, iſt mit dem Sockel ca. 22 Zentimeter hoch, 44 Zentimeter lang, 20 Zentimeter breit und wiegt ca. 27 Pfund. Die Gemahlin des Prinzen ſtiftete als Preis zwei Wandteller, ſogen. Blaker, je mit dreiarmigem Leuchter. Der Preis des Großherzogs Ernſt Ludwig von Heſſen iſt ein Ehrenpokal deſſen Deckel von einem Adler gekrönt wird. Einen auf einem Mahagoniholzſockel ſtehenden großen fil⸗ bernen, einen vergold. Pokal ſtiftete Großherzog Friedrich Franz IV. von Mecklenburg-Schwerin. Die Frau Erbprinzeſſin von Sachſen⸗Meiningen gab einen Preis, der eine Uhr in Form einer Automobillaterne darſtellt. *** * Kiel, 12. Juni. Der Start der an der Prinz Heinrich⸗ Fahrt teilnehmenden Automobile für die Strecke Flensburg⸗ Kiel⸗Huſum⸗Hamburg begann heute Morgen kurz vor 5 Uhr⸗ Insgeſamt ſtarteten 127 Wagen, die in einem Zeitabſtand von je einer Minute einander folgten. Der letzte Wagen verließ 7 Uhr 36 Minuten den Start. Zwei Wagen fuhren außer Konkurrenz mit. Bei Nienjahn werden die Automobile die erſte Schnellig⸗ keitsprüfung abzulegen haben. Geſtern Abend 81½ Uhr iſt der Wagen No. 110, der auf der Strecke Stettin⸗Kiel einen Wellen⸗ bruch erlitten hatte, hier eingetroffen. Aus dem Großherzogtum. * Friedrichsfeld, 11. Juni. Bei der am Samstag ſtattgehabten Gemeinderats⸗Erneuerungswahl wurden die Herren Peter Jung., Landwirt, Johann Dehouſt 4, Landwirt, und Ludw. Kupferſchmidt, und bei der Ergänzungs⸗ wahl Herr David Kenz, Milchhändler, gewählt. Heidelberg, 12. Juni. Bei der geſtern Mittag im Rat⸗ hauſe vorgenommenen Erſatzwahl an Stelle des verſtorhenen Herrn 4. Sette. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 12. Junk. Stadtrat Adolf Brechter wurde Herr Privbatmann Dr. H. Engel⸗ hard mit 42 von 66 abgegebenen Stimmen zum Stadtrat gewählt. * Wintersweiler, 11. Juni. Der djährige Knabe des Landwirts Lang war auf einen Baum geklettert, um nach einem Starenkaſten zu ſehen. Plötzlich ſtürzte er aus beträcht⸗ licher Höhe ab und fiel in den Gartenzaun, der ihn völlig aufſpießte. Ein Pfahl drang ihm in den Leib und kam 71 der Schulter heraus. Der arme Knabe blieb tot am Platze. oc. Waldkirch, 10. Juni. In Bleibach hieſigen Amts wurde die Tochter des ſogen. Daugenhauerhof⸗Bauers im Walde von einer gefällten Eiche ſo unglücklich getroffen, daß ſie ſofort tot war. oc. Schaffhauſen, 11. Junj. Auf dem hieſigen Bahnhofe ließ ſich der 24 Jahre alte badiſche Bahnarbeiter Bernhard Saurer überfahren. Singen, 11. Juni. Ueber die Urſache des Eiſenbahn⸗ unglücks hat die Unterſuchung bis jetzt nichts Sicheres ergeben. Ein Schienen⸗ oder Weichenbruch liegt nicht vor. Der Zug hatte vorher auf offener Strecke gehalten und fuhr ſehr langſam in die Station ein. Am wahrſcheinlichſten klingt die Annahme, daß der auf den Tender folgende Wagen infolge eines Materialdefektes aus den Schienen ſprang und die Lokomotive ſowohl als die nach⸗ folgenden Wagen zur Entgleiſung brachte. Die Aufräumungs⸗ arbeiten wurden ſo raſch betrieben, daß noch im Laufe des geſtrigen Tages der Verkehr nach allen Richtungen wieder aufgenommen wer⸗ den konnte. Die benachbarten Bahnämter und die Betriebswerk⸗ ſtätte Konſtanz ſtellten mehrere Hundert Arbeiter zur Verfügung, die zunächſt die demolierten Wagen, Tender und Lokomotive beiſeite ſchafften, was keine leichte Arbeit war, und dann die Gleiſe wieder in Ordnung brachten. Die Leichen des Reſerveführers Heizmann aus Villingen und des Heizers Wagner aus Dingelsdorf wurden von Verwandten abgeholt und in die Heimat überführt. Wagner war früher Oberheizer der Marine und wurde vor kurzem in den badiſchen Eiſenbahndienſt aufgenommen Der junge Mann fuhr am Unglückstag zum erſtenmal auf der Strecke Konſtanz⸗Singen. Der Schaden beläuft ſich auf etwa 25 000 Mark. Pfalz, Heſſen und Umgebung. *Grünſtadt, 11. Juni. Zum Tod des Gutsbeſitzers Karl Mann von Lautersheim, der am zweiten Feiertag in der Nähe des Hahnweilerhofes mit einer Schußwunde aufgefunden wurde und bald darauf verſchied, wird verſchiedentlich berichtet, daß unzweifel⸗ haft Selbſtmord vorliege. Demgegenüber iſt feſtzuſtellen, daß die Anſchauung Raum gewinnt, daß Mann tatſächlich verunglückt iſt. Als der Ackerer Wollſiffer vom Thereſienhof, der gegen den Hahnweilerhof ging, darauf aufmerbſam gemacht wurde, es liege ein Mann im Feld, der ſich geſchoſſen habe, lief er darauf zu. Da fand er Mann in ſitzender Lage, aus dem Hals ſtark blutend. Woll⸗ ſiffer frug: Wer ſind Sie denn, was haben Sie gemacht? Darauf gab ihm Mann zur Antwort, ich heiße Mann von Lautersheim, ich wollte meine Schuhe binden, da ging das Gewehr los; helfen Sie mir, binden Sie die Ader ab. Wollſiffer wollte auch das Blut ſtillen, es half aber nichts und nach einer Viertelſtunde verſchied Mann. Man kann doch als ziemlich ſicher annehmen, daß er ſich den Schuß nicht in den Hals gegeben hätte, wo es doch immerhin recht zweifel⸗ hafft war, ob darauf der Tod eintreten oder nur eine ſchwere Ver⸗ letzung die Folge ſein werde. * Bechtheim, 10. Juni. Ein gräßliches Schau⸗ ſpiel ereignete ſich lt.„Wormſ. Ztg.“ geſtern vormittag in der Wohnung des Wingertsmannes Schmitt hier. Deſſen 20jährige Tochter hatte ein Verhältnis mit einem Dienſtknecht, das nicht ohne Folgen blieb, ſie lag längere Zeit im Wormſer Krankenhaus dar⸗ mieder und wurde dort von einem unehelichen Kinde entbunden. Vor 2 Tagen wurde ſie von ihrem Vater nach Hauſe gebracht. Dort reifte in ihr der Entſchluß, ſich und ihr Kind aus der Welt zu ſchaffen. Sie brachte dem Kinde eine lebensgefährliche Wunde am Kopfe bei und warf es in die Futtermühle. Dann verſuchte ſie ſich die Pulsadern zu öffnen, was ihr aber nicht gelang. Sie griff daher zum Stricke, um ſich auf dieſe Weiſe aus der Welt zu ſchaffen. Der Strick riß aber und ſie ſtürzte zirka —6 Meter tief, Sie ſchlug derart mit dem Kopfe auf die Tenne, daß ſie einen doppelten Schädelbruch davontrug. Das Kind ſoſpie die Mutter werden nach Anſicht des Arztes nicht mit dem Leben davonſommen, Von Tag zu Tag. — Luſtmord. Cöln, 12. Juni. Geſtern abend wurde am Forſthauſe im Stadtwalde die Leiche eines ſeit dem 9. Juni vermißten 10jährigen Jungen aufgefunden. Es liegt augenſcheinlich Luſtmord vor. —— Stiftang. Braunſchweig, 12. Juni. Die Firma Eiſenbahnſignalbauanſtalt Max Jüdel u. Co..⸗G. hat der Stadt die Summe von 22 500 Mark überwieſen. Von dieſer Summe ſollen 10 000 Mark für Wohltätigkeitszwecke verwendet werden. — Ertrunkene Knaben. Stettin, 12. Juni. Beim Baden in einem Waſſertümpel auf den Nemitzer Wieſen ſtarb geſtern ein neunjähriger Schüler, als er in eine moraſtige Stelle geriet. Ein zehnjähriger Mitſchüler, der ihm zu Hilfe kommen wollte, fand ebenfalls den Tod. — Doppelmord und Selbſtmor d. Barcelona, 11 Juni. Der langjährige greiſe Pedell der hieſigen Univerſität wurde von einem eiferſüchtigen Ehemann, einem ehmaligen Falſch⸗ münzer, ermordet. Die vom Mörder ſchon lange mit Tot⸗ ſchlag bedrohte, ſehr ſchöne Frau glaubte ſich bei dem eisſamen Alten in der Univerſität ſicher und fiel auch als Opfer der grau⸗ ſigen Tat. Ihre Mutter, ihre Schweſter und das Dienſtmädchen wurden ſchwer verwundet. Der Täter erſchoß ſich dann ſelbſt. Letzte Hachrichten und Telegramme. Erbach i.., 12. Juni. In äußerſt feierlicher Weiſe fand geſtern die Beiſetzung des verſtorbenen Grafen Arthur gzu Erbach⸗Erbach in der Familiengruft in der Stadtkirche zu Michelſtadt ſtatt. Außer den Häuptern des Geſamthauſes Erbach, dem Grafen Georg Albrecht zu Erbach⸗Erbach und Adalbert zu Er⸗ bach⸗Fürſtenau, und dem Fürſten zu Erbach⸗Schönberg, nahmen daran teil: der Graf von Goertz, Präſident der Erſten Heſſiſchen Kammer, der Fürſt zu Iſenburg⸗Birſteinß der Graf zu Iſenburg⸗ Meerholz, Freiherr Heyl zu Hernsheim, die Grafen Rudolph und Otto zu Rechteren⸗Limpurg, der Fürſt und Prinz Karl zu Bentheim⸗ Tecklenburg und viele Abordnungen befreundeter Häuſer. Der Groß⸗ herzog hatte ſeinen Ordonnanzoffizier Leutnant von Schroeder ge⸗ ſandt. 5 Köln, 12. Juni. Die„Köln. Ztg.“ berichtet: Der geſtern im Stadtwalde als Leiche aufgefundene Knabe iſt der 9 Jahre alte Sohn des Schuhmachermeiſters Hammer aus Lindenthal. Es iſt zweifelhaft, ob der Knabe mit dem am Ort und Stelle aufgefunde⸗ nen Strick erdroſſelt worden oder erhängt und danm abgeſchnitten worden iſt. Im Laufe der Nacht ſind einige der Tat verdächtige Perſonen verhaftet worden. * Straßburg, 12. Juni. Statthalter Graf v. Wedel reiſt am 15. Junſ nach Berlin. 51*Stukkgart, 12. Juni. Abgeordnete verſchiedener Par⸗ chezert wit dem Ki imi d genommen, um er Mückſprache den n noch Winhen für Stutigart zu erhalten. Der Kultusminiſter erklärte, die Regie⸗ rung tue ihr möglichſtes, um Profeſſor Fiſcher zu halten. Berlin, 12. Juni. Der neue amerikaniſche Botſchafter Dr. Hil! iſt heute hier eingetroffen. * Wien, 12. Juni. Der Kaiſer ernannte den außer ordentlichen Profeſſor der Univerſität Heidelberg Dr. Anton Juraß zum außerordentlichen Profeſſor ſür Laryngologie und Ohrenheilkunde an der Univerſität Lemberg und verlieh ihm den Titel und den Charakter eines außer⸗ ordentlichen Univerſitätsprofeſſors. Toulon, 12. Juni. Eine dichte Menge drängte ſich in Erwartung der Degradation des Schiffsfähnrichs Ullmo auf dem Platze St. Roche und hält Mauern und Wälle beſetzt. Die Polizei iſt verdreifacht. London, 12. Juni. Bei dem Feſteſſen des indiſchen Ver⸗ walkungsklubs ſagte der Staatsſekretär für Indien, Morley, es ſeien jetzt 50 Jahre ſeit der Uebernahme der Regierung in In⸗ dien durch die Krone verfloſſen. Zur Zeit ſeien die Verhält⸗ niſſe dort etwas kritiſch, doch habe er nicht die Empfindung, als ob die Aufdeckung einer geheimen Organiſation das Eintreten beſonderer Erſchütterungen bedeute. Er hege das feſte Vertrauen Winn Bereitſchaft für den Fall, daß die Kriſis eintreten wollte. 5 »London, 12. Juni. Nach einer Meldung des„Daily Tele⸗ graph“ aus Portsmouth kommt von dort die Nachricht, daß nach dem Stapellauf des Linienſchiffes„St. Vincent“ im September 1908 ein weues Schiff vom Dreadnought⸗Typ von noch größerem Deplazement und noch ſchwererer Armierung auf Sta⸗ pel gelegt werden ſoll. Das neue Schiff, für das die Baukoſten auf 2½ Millionen Pfund angeſetzt werden, erhält ein Deplaze⸗ ment von 21 000 Tonnen und Gaskraftmaſchinen zur Fortbewegung, wobei jede Rauchentwickelung und deshalb auch die Schornſteine in Wegfall kommen. Die Hauptarmierung wird in 10 13,5zölligen Geſchützen beſtehen. Für die Fertigſtellung des Schiffes bis zur Indienſtſtellung ſind 18 Monate vorgeſehen. *Madrid, 12. Juni. Eine geſtern hier abgehaltene Verſammlung der republikaniſchen Partei beſchloß, allen Mit⸗ gliedern Freiheit des Handelns vorzubehalten. Damit tritt die Auflöſung der Partei immer mehr und mehr zu Tage. * Madrid, 12. Juni. Infolge des Zuſammenſtoßes der Gegenſätze in der republikaniſchen Partei, welche haupt⸗ ſächlich durch die Stellung zur kataloniſtiſchen Bewegung hervorgerufen werden, ſind geſtern 12 Deputierte und 1 Senator aus der republikaniſchen Union ausgetreten. Aus dieſen wird vorausfichtlich eine neue Gruppe katalo⸗ niſtiſcher Republikaner hervorgehen. Die übrigen Mitglieder der republikaniſchen Fraktion wollen den Wählern ihren Verbleib in der Union anheimſtellen. Liſſabon, 12. Juni. Die infolge der kürzlich hier vor⸗ genommenen Verhaftungen umlaufenden Gerüchte entbehren jeder Begründung, doch iſt es zutreffend, daß der Unterſuchungsrichter die ausländiſchen Konſuln erſuchte, auf die bei ihnen um Unter⸗ ſtützung bittenden Perſonen ein wachſames Auge zu haben. *Konſtantinopel, 12. Juni. Der mit der Führung der Geſchäfte der deutſchen Botſchaft beauftragte Geſandte von Kiderlen⸗Wächter wird morgen vom Sultan in Antrittsaudienz empfangen werden. 2 * Parma, 12. Juni. Der Verſuch, eine Einigung zwiſchen den aufſtändigen Landarbeitern und den Grundbeſitzern herbeizuführen, iſt geſcheitert. *Chicago, 12. Juni. Die Bemühungen der Schutz⸗ zöllner, die Forderung eines Doppeltarifs in die repu⸗ blfkaniſche Platform einzulegen, ſcheinen erfolgreich zu ſein. Taft verhält ſich bisher gleichgültig. Der Gemeindeproporz in Bayern. * München, 12. Juni. Die Meldung der„Fränk. Tagespoſt“, daß der Geſetzentwurf für den Gemeindeproporz in einer Staatsratsſitzung vom 6. Juni einſtimmig an⸗ genommen wurde und noch in dieſer Woche dem Landtag zu⸗ gehe, findet keine Beſtätigung. In der letzten Zeit iſt lt. „Frkf. Ztg.“ überhaupt keine Staatsratsſitzung abgehalten worden. Dennoch iſt es wahrſcheinlich, daß die in Frage kommende Vorlage im Staatsrat Billigung finden wird. Ob die gegen den Proporz in der Kammer der Reichsräte z. Zt. beſtehende Oppofition, an deren Spitze Graf Crailsheim ſteht, aufrecht erhalten wird, iſt jedenfalls wenig wahrſcheinlich. wenn auch mit einer Ablehnung freilich doch nicht gerechnet werden müſſe. Gegen den Weingeſetzentwurf. Berlin, 11. Juni. Die Aelteſten der Kaufmann⸗ ſchaft von Berlin beſchloſſen in ihrer heutigen Sitzung auf Grund des Ergebniſſes eingehender Beratungen ihrer ſtän⸗ digen Deputation für den Weinhandel eine Eingabe an den Bundesrat zu dem Entwurf eines neuen Weingeſetzes zu richten. Die Aelteſten ſind der Anſicht, daß der Erlaß eines neuen Weingeſetzes nicht notwendig iſt, denn das geltende Geſetz habe ſich bei ſachgemäßer Anwendung zur Bekämpfung von Weinfälſchungen im allgemeinen als wirkſam erwieſen. Es würde genügen, die etwa vorhandenen Mängel durch eine Aenderung des beſtehenden Geſetzes zu beſeitigen. Die in der Eingabe gegen den Entwurf eines neuen Weingeſetzes erhobenen Bedenken richten ſich hauptſächlich gegen die in Ausſicht genommene Form der räumlichen und zeitlichen Be⸗ ſchränkung der Zuckerung und der Bezeichnung der gezuckerten und der Verſchnittweine, ſowie gegen die Vorſchrift, daß geographiſche Bezeichnungen im Weinhandel nur als Her⸗ kunftsbezeichnung gelten ſollten. Die Aelteſten glauben, daß bei Annahme des Entwurfs dem Weinhandel der Vertrieb vieler deutſcher Weine in einer Weiſe erſchwert würde, daß er ſich wieder mehr dem Abſatz ausländiſcher, insbeſondere franzöſiſcher Rotweine zuwenden würde, ein Schritt, der um ſo mehr Erfolg verſpreche, als beſonders in Norddeutſchland das Publikum noch von frühere her die milden franzöſiſchen Rotweine kenne und jetzt teilweiſe wieder mehr dem Geauß dieſer Weine zuneige. Für eine Aenderung des geltenden Weingeſetzes kommt nach Anſicht der Aelteſten in Betracht die Beſchränkung des Zuckerwaſſerzuſatzes auf ein Fünftel des fertigen Gemiſches, die Begrenzung der Zuckerung auf die Zeit bis zum 31. März des auf die Ernte folgenden Jahres, die Deklaration des Rotweißweinverſchnitts, ſowie die ſach⸗ gemäße Durchführung der Kellerkontrolle nach einheitlichen, vom Bundesrate feſtzuſtellenden Geſichtspunkten, wobei jedoch für die Nichtproduktionsgebiete mit Rückſicht auf die ſonſt er · wachſenden hohen Koſten von der Anſtellung hauptamtlicher Konkrolleure in der Regel Abſtand zu nehmen wäre. Eine Zurechtweiſung des Scherl'ſchen„Tag“. * Berlin, 12. Juni. Die„Nordd. Allg. Ztg.“ ſchreibt: Nachdem vor kurzem die„Neue Geſellſch. Korreſp.“ einen un⸗ gualifizierbaren Artikel gegen die Perſon des Könias Eduard ge⸗ Tribünen an, für die Hofgeſellſchaft, bracht hat, den die ernſte deutſche Preſſe, die faktvoll unbeachtet gelaſſen, richtet heute der„Tag“ in der Form eines ſaxyriſchen Gedichtes einen rohen Angriff gegen das Zarenpaar Dieſe Ausſchreitung beweiſt einen Mangel an Verantworllich⸗ keitsgefühl gegenüber dem eigenen Lande, der die ſchärfſte Miß⸗ billigung zur Pflicht macht. Der Mißbrauch der publiziſtiſchen Freiheit zur Herabwürdigung fremder Spuveräne ſchadet nicht nur dem Anſehen der deutſchen Preſſe im Auslande. ſondern auch dem politiſchen Intereſſe des Reiches. Der Wiener Kaiſer⸗Huldigungsfeſtzug. *Wien, 12. Juni. Mit dem Kaiſer⸗Huldigungsfeſtzuge ann heutigen Tage haben die aus Anlaß des Regierungsjubiläums des Kaiſers Franz Joſeph veranſtalteten Feſtlichkeiten ihren Höhe⸗ punkt erreicht. Der Fremdenzufluß und die Zahl der Beſucher aus den öſterreichiſch⸗ungariſchen Ländern iſt ſo groß, daß die Hytels nicht ausreichten und viele bei Privaten Unterkunft ſuchen mußten. 300 große Tribünen zu beiden Seiten des etwa 10 Kilometer langen Feſtzuges waren zur Aufnahme von 100 000 Zu⸗ ſchauern eingerichtet. Mehrere hunderttauſend Zuſchauer hatken teils im Prater, teils im Raume zwiſchen den Tribünen Auf⸗ ſtellung genommen, um den Feſtzug vorüberziehen zu ſehen. 1700 Ordner, von der Polizei unterſtützt, ſorgten für den richtigen Verlauf des Huldigungsaktes. Zahlreiche Erfriſchungs⸗ und Rettungsſtationen waren auf der ganzen Strecke verteilt. Tele⸗ graphenlinien verbanden dieſe unter einander. Der große Feſt⸗ zug, bei dem etwa 12000 Perſonen mitwirkten, war als eine Huldigung der Vergangenheit und Gegenwart für den Kaiſer ge⸗ dacht und ſetzte ſich aus drei Hauptabteilungen zuſammen. Dle größte, aus 19 Gruppen beſtehende Abteilung ſtellte die Geſchichte Deſterreichs und des Hauſes Habsburg dar. Die Mitglieder hoher Adelsgeſchlechter und die Nachkommen jener Geſchlechter, die mit Habsburgs Geſchichte innig verbunden waren, ſind die Haupkdarſteller in den hiſtoriſchen Gruppen. Dieſer folgte alz nächſter Hauptakt die Huldigung der Bürgerſchaft und Depu tationen der Wiener Genoſſenſchaften mit ihren Bannern, Fahner und Innungsabzeichen, unter der Führung der Vorſteher. Den dritten Hauptteil des Feſtzuges bildet die Huldigung der Kron⸗ länder Oeſterreichs, ein Volksleben im Reichsmittelpunkt. Die meiſten Länder ſind in Gruppen vertreten, deren jede die nationgle Eigenart in der Tracht und der Zuſammenſtellung des Bildes zeigen. Um 7 Uhr 30 Minuten brach die erſte Gruppe von der Rotunde auf und erreichte den Prater etwa um 8 Uhr. Der Zug nahm ſeinen Weg durch die Praterſtraße über die Aſſern⸗ brücke, durch den Parkring zu den zwiſchen dem äußeren Burgtor und dem Muſeum beſonders glanzvoll ausgeſtalteten Kaiſerfeſ. pkatz. Hier erhebt ſich der prächtige Kaiſerpapillon unter goldener Kuppel in Geſtalt der Kaiſerkrone. Die zahlreichen geräumigen Innenräume ſind mit koſtbaren Stoffen ausgeſchlagen und die Wände mit Gobelins geziert. Dem Kaiſerpavillon ſchloſſen ſich die Geiſtlichkeit und die Ver⸗ treter der Preſſe beſtimmt. Wien, 12. Juni. Der Huldigungsfeſtzug verließ kurz 55 8 Uhr den Prater. 755 Der Wiener Kaiſer⸗Huldigungsfeſtzug. *Wien, 12. Juni. morgens beim Kaiſer vorbei. Auf der Terraſſe Jaßen die Mitglieder der kaiſerlichen Familie, auf der anſchließenden Tribüne die Diplomaten, die Miniſter, die Hof⸗ und Staats⸗ würdenträger, die Generalität, Geiſtlichen und Ehrengäſte⸗ Der Kaiſer begab ſich von der Hofburg in das Kaiſerzelt, do der Ehrenpräſident und der Prüftdent des Feſtkomitees An⸗ ſprachen hielten, r auf welche der Kätſer erwiderte. Der Bürgermeiſter überreichte eine anläßlich des Feſtzuges ge⸗ ſchaffene Plakette in Gold. Auf ein Zeichen des Kaiſbes ſetzte der Zug den Weg fort. Der Kaiſer verfolgte ſichtlih gerührt mit größtem Intereſſe die einzelnen Gruppen, welche durch ihre eigenen Huldigungsrufe in Landesſprache auffielen. Auch das ſehr zahlreiche Trihünenpublikum ſpendete den Gruppen lebhaften Beifallll Der Kaiſer blieb die ganze Zeit ſtehend auf ſeinem Platz. Nachdem die letzte Gruppe den Feſtplatz paſſiert hatte, brachten Sänger eine Huldigungsſerenade dar, welche mit der vom Publi⸗ kum lebhaft aufgenommenen Hymne endete. Der Bürgermeiſter hielt eine kurze Anſprache an den Kaiſer und ſchloß mif Hoch⸗ rufen auf ihn, die ein tauſendſtimmiges begeiſtertes Echo fanden. Der Kaiſer dankte für die Huldigung. Nunmehr läuteten alle Kirchenglocken von Wien. Nach Zſtündigem Aufenthalt auf dem Feſtplatz kehrte der Kaiſer mit ſeiner geſamten Familie in die Hofburg zurück. Inzwiſchen hatte der Feſtzug ſeinen Weg fort⸗ geſetzt und kehrte zu ſeinem Ausgangspunkke an Pen Pe zurück, wo er ſich auflöſte. Bisher wurde kein Unfall gemeldet. Das Wekter iſt pracht⸗ voll. Der Feſtzug hatte auch den Franz⸗Joſefsring paſſiert, wo auf einer großen Tribüne vor dem Parlament die Mitglieder des Herrenhauſes und das Abgeordnetenhaus Platz genommen hatten. Sodann kehrte der Zug an der Motivpkirche über den Franz Joſefsquai durch die Kaiſer Joſefs⸗ und Ausſtellungsſtraße nach dem Prater zur Retunde. Reval. *Paris, 11. Juni. Zu den Trinkſprüchen in Reval führk das Journal des Debats aus, es ſei ein ziemlich eitles Spiel, zu fragen, welche Fragen bon Bedeutſamkeit König Eduard gemeint habe, die der engliſch⸗ruſſiſchen Regelung vorbehalten ſeien. Die Wahrheit iſt, meint das Blatt, daß die Beziehungen Englands und Rußlands jetzt derart ſind, daß ihre Diplomaten an der Regelung aller Fragen arbeiten können, die ſich hier oder da er⸗ heben könnten, und dieſer neue in Reval bekräftigte und befeſtigte Ständ der Dinge iſt viel bedeutſamer noch als die Ausſicht eines engliſch⸗ruſſiſchen Zuſammengehens in beſonderen Fragen. Was Deutſchlands Verhältnis angeht, ſo meint das Journal des Debats niemand habe die geringſte Abſicht zu verſuchen, die deutſche Politil in ſolche Bande zu wickeln, daß ſie ſich nicht mehr für die Verkei⸗ digung ihrer berechtigten Intereſſen bewegen könne. Aber über dieſe Intereſſen hinaus beſtehe eine Zone von ſozuſagen koſtenloſen In⸗ terventionen, worin die deutſche Politfk ſich borgewagt habe, und dieſe ſcheine jetzt offenbar durch die Freundſchaft von Mächten ein⸗ gedämmt zu werden, die weit mehr als ehemals zum Einvernehmen bereit ſeien. Der Temps hält ſich bei der Beurteilung der Tiſchreden in Allgemeinheiten auf. Hat ſich, ſchreibt er, zwiſchen London und Paris eine aufrichtige Freundſchaft geknüpft, die niemand bedroht, da ſie nur die Form einer einfachen Entente hat, ſo kann die eng⸗ liſch⸗ruſſiſche Freundſchaft denſelben Weg verfolgen, mit derſelben Tragweite und denſelben Folgerungen. Sie wird ſo von Natur, nach dem Ausdruck des Königs Eduard, in Zukunft die Regelung gewiſſer Fragen erleichtern, ſie wird aber auch für Europa eine Bürgſchaft des Gleichgewichts und des Friedens ſein. Deshalb kann und darf aber auch niemand ſich daran ſtoßen. „ Reval, 12. Juni. Um 10 Uhr 25 fuhr die Kaiſerhacht „Standard“ mit den Majeſtäten und der kaiſerlichen Familie an Bord in die See. Die Facht„Pooljarsja Swesda“ mit der Kaiſerin Mutter und der Großfürſtin Olga und Gemahl iſt zugleich in See gegangen und darnach auch das auf der Reede ankernde ruſſiſche Geſchwader. genug.r, — Der Feſtzug kam um 10 Uhe — — —.———TT00TT CC eree eee„e fr 1 JjJ7 ///// /// — 25 4 e 0 C Mannheim, 12, Junl. 5, Seite„ Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Hochſchulnachrichten. Der bisherige Privatdozent an der Uni⸗ zerſität Tübingen Dr. Hans Fitting iſt zum außerordentlichen Profeſſor in der makhematiſchen und naturwiſſenſchaftlichen Fakul⸗ ſät der Straßburger Kaiſer Wilhelms⸗Univerſität ernannt worden. Mit ſeiner Ernennung zum außerordentlichen Profeſſor iſt der Lehr⸗ auftrag für Botanik und gleichzeitig das damit vereinigte Amt als Kuſtos des Herbarimmns des bolaniſchen Inſtituts der Univerſität perbunden. Die Mozartſtiftung zu Fraukfurt a.., weſche die Unter⸗ ſtützung muſtkaliſcher Talente zur Ausbildung in der Kompoſitions⸗ lehre bezweckt, beabſichtigt auf 1. September 1909 ein Stipendium zu vergeben, deſſen Dauer der Ausſchuß von Jahr zu Jahr be⸗ ſtimmt, das jedoch vier Jahre nicht überſteigen darf. Der Stipen⸗ diat erhält für den Zeitraum des Stipendiums eine Freiſtelle an Dr. Hochs Konſervatiorium; doch ſteht es ihm frei, nach zwei Jahren Studium an dieſem Konſervatiorium ſeine Ausbildung anderwärts zu vollenden. Außerdem gewährt die Stiftung dem Stipendiaten noch einen jährlichen Zuſchuß von 1500 Mark. Fol⸗ gende Beſtimmungen ſind maßgebend: 1. Jünglinge aus allen Ländern, in denen die deutſche Sprache die Sprache des Volkes iſt, können dieſe Unterſtützung in Anſpruch nehmen, vorausgeſetzt, daß ſie unbeſcholtenen Rufes ſind und beſondere muſikaliſche Be⸗ fähigung zur Kompoſition nachweiſen. 2. Erſcheinen die vorge⸗ legten Zeugniſſe genügend, ſo wird dem Bewerber die Kompoſition eines vom Ausſchuſſe der Stiftung beſtimmten Liedes, ſowie eines Inſtrumental⸗Qnartettſatzes aufgegeben. 3 Ueber die einge⸗ lieferten Arbeiten haben drei Muſiker von anerkannter Autorität als Preisrichter zu erkennen. Reflektanten haben ſich in Zu⸗ ſchriften, die mit der Altersangabe eine gedrängte Darſtellung des ſeitherigen Lebens⸗ und Bildungsganges enthalten müſſen, und unter Vorlegung der erforderlichen Zeugniſſe beim Sekretär des Verwaltungs⸗Ausſchuſſes der Mozartſtiftung Herrn Franz Alt bis zum 30. September 1908 zu melden. Etduard v. Gebhardt, der Düſſeldorfer Mtmeiſler der bibliſchen Hiſtorienmalerei, vollendet am 13. Jumi ſein 70. Lebensjahr. Aus dieſem Anlaß beröffentlicht der Verlag von Vandenhoeck und Ruprecht in Göttingen eine kleine Feſtſchrift, die in Wort und Bild einen ſchönen Ueberblick über das künſtleriſche Schaffen des Meiſters gibt. Auf der 17. Jahresverſammlung des Deutſchen Gymnaſtal⸗ bereins in Zwickau hat man ſich für die fakultative Zulaſſung der Mädchen an höhern Knabenſchulen, zugleich aber auch gegen die allgemeine, obligatoriſche gemeinſame Erziehung beider Geſchlechter ausgeſprochen. Die Hand von Richard Strauß. Ju einem ſich mit Chiro⸗ mantie(Handdeutekunſt] beſchäftigenden Büchlein, das bei Vobach in Berlin erſchienen iſt, finden ſich u. a. auch Abbildungen von Händen hervorragender Zeitgenoſſen wie Lilli Lehmann, Clara Viebig, Ernſt von Wildenbruch, G. Humperdinck u. ſ. w. Jeder Hand iſt gewiſſermaßen ein pſychologiſches Signalement beigegeben Ueber die äußerſt ſchlanke Hand des„Salome“⸗Komponiſten Rich. Stkrauß läßt ſich das Werklein u. a. ſolgendermaßen vernehmen: „Es iſt Originalität in dieſer durchgeiſtigten, von hohen Senſibili⸗ tät zengenden Hand. Sie gehört einer Perſönlichkeit, die heute beinahe keine mehr iſt. Ihre Werke, die ſie im Dienſt ihrer ſelbſt geſchaffen, haben ſie nahezu aufgezehrt und werden ſie gänzlich verſchlingen. Es iſt ein ungehenres Wollen in dieſem Manne, ein maßloſer Ehrgeiz. Es treibt ihn umher in nie zu befriedigen⸗ der Raſtloſigbeit, die ihn zerreibt. In dieſem Zerreibungsprozeß werden ſeine Werke frei.“ 5 Das japaniſche Theater geht gegenwärtig, wie ſchon öſter hervorgehoben worden iſt, infolge des europäiſchen Einfluſſes einer tiefgreifenden Umwandkung entgegen; alles wird nach euro⸗ äiſchem Vorbilde gemachk Dabei ſind die Japaner außerordent⸗ liche Thegterfreunde. Es gibt keine noch ſo kleine Stadt, die nicht wenigſtens eine Bühne beſäße. Yeddo hat 35 Thater, Oſaka ebenſobiel. In einer einzigen Straße findet man jetzt in der letzteren Stadt fünf Schauſpielhäuſer, die nach jtalieniſchen Vorbildern erbaut ſind. Es finden darin unterbrochen Vor⸗ ſtellungen ſtatt. Jedes Theater hat auch eingſeſtaurant, in dem der Tee und die Pfeife eine große Rolle ſpielen. Schanſpieler und Reklame. In Amerika und England iſt das Reklameweſen viel entwickelter, aber auch viel teurer als bei zuns. Nun iſt ſeit Alters her die Reklame ein unentbehrliches Requiſit jedes größeren Mimen, ohne das er nicht gut beſtehen könnte. Wenn man nun die Preſſe in Betracht zieht, welche ſich die großen ausländiſchen Theaterblätter für kurze Notizen be⸗ gahlen laſſen, kann man beiläufig ermeſſen, welche Summe ein „Künſtler für die Reklame opfern muß. Die illuſtrierte Theater⸗ pveitung Newyorks läßt ſich z. B. für ein Porträt auf dem Um⸗ ſchlag ca.—400 Mark bezahlen. Ein Bild auf der erſten Seite koſtet nur mehr 1000 Mark, auf den folgenden Seiten—500. „Der bekannte italieniſche Tenor Caruſo ließ einmal in Chicago eine Zeitung für ſich ganz allein drucken. Sie erſchien täglich und beſchäftigte ſich nur mit ſeiner Perſon. Da er die Exemplare gratis verteilen ließ, ſo dürfte ihn der Scherz, der nicht ganz 14 Tage dauerte ca. 30000 Mark gekoſtet haben. Auch die Duſe verſchmäht es nicht, ſich der Reklame zu bedienen, um ihren Namen, der ohnehin zur Genüge bekannt iſt, noch populärer zu machen. Bei ihrem erſten Wiener Aufenthalt benützte ſie dazu einen ganz eigenartigen Trick. Es erſchien nämlich vor ihrem erſten Auftreten ein Interview in den Zeitungen, worin ſie ſich über ihr Leben und ihre Pläne ausſprach. Bei dieſer Gelegen⸗ heit erwähnte ſie auch, daß ſie des öfteren nuch der einen oder andern Vorſtellung Autogramme verteile. Es mag dahingeſtellt ſein, ob eine Ausſicht auf ein Paar Zeilen von ihrer Hand ſo bviel Beſucher ins Theater lockte, Tatſache aber iſt, daß nach jeder Vorſtellung ihre Garderobe geſtürmt wurde, da es bekanntlich die Jugend mit erhaltenen Verſprechen ſehr genau nimmt. Schließlich gab ſie auch zwei oder drei Unterſchriften den Stürmiſchſten und verließ durch eine Hintertreppe das Theater. Der ruſſiſche Sänger Schaljapin hat ausgerechnet, daß er im Jahre ca. 100 000 Mark für Reklame ausgibt, was an und für ſich ein enormer Betrag iſt, aber trotzdem zu ſeinen Einnahmen in proportioniertem Verhältniſſe ſteht. Jedenfalls erſcheint dieſe „Ausgabe gering, wenn man die Reklame in Betracht zieht, welche ſeiner Zeit die beiden Sänger van Dyck und Bonci für ſich machen ließen. Sie verhandelten mit Firmen und ließen Schiffe auf ihren Namen taufen, gaben jedem Erfinder eine große Prämie, dem ihr Bild als Muſterſchutz genügte. Daneben wurden täglich in alle illuſtrierten Zeitungen der Welt kurze Notizen lanciert und die Tageszeitungen um Beſprechungen ihrer Lei⸗ ſtungen gebeten. Eine ſeltene Ausnahme macht der große italien⸗ ziſche Tragöde E. Novelli von der allgemeinen Regel. Er hat noch nie etwas für Reklame ausgegeben, und wird es auch nie tun, weil es ſeinen Prinzipien widerſtrebl. Nichtsdeſto⸗ weniger ſind ſeine Vorſtellungen ſtets ausverkauft. Da er nun ſtets den Schweigſamen ſpielt, keine Interviews gewährt, keine Bilder von ſich gibt ete., ſo wird, wenn er in einer fremden Stadt gaſtiert, von dieſer Eigentümlichkeit in den Zeitungen immer Erwähnung getan, was nicht wenig dazu beiträgt, den ohnehin intereſſanten Mann noch intereſſanter erſcheinen zu laſſen. Auf dieſe Weiſe wird eine merkwürdige Erſcheinung ge⸗ zeitigt, nämlich, daß ſeine prinzipielle Abneigung gegen Reklame — zur Reklame für ihn wird. Sollte er dieſen Erfolg auch nicht beabſichtigt haben, billig iſt ſein Prinzip iedenfalls. General'slazeiger Cbenbblne) 0 Uolkswiptschaft. „Papyrus“, Aktiengeſellſchaft zu Mannheim. Der Vorſtand hielt es, dem erſten Geſchäftsbericht dieſes neugegründeten Unternehmens zufolge, angeſichts der bekannten Verhältniſſe cuf dem internationalen Geldmarkte und mit Rückſicht auf den all⸗ gemeinen Konjunkturrückgang für richtig, mit dem Baubeginn bis jetzt zu warten; dieſes Vorgehen habe ſich als vorteilhaft erwieſen. Der Geldbeſtand iſt inzwiſchen wieder etwas günſtiger geworden und die allgemeinen Marktverhältniſſe ſetzen die Geſell⸗ ſchaft in die Lage, die Fabrikanlage jetzt weſentlich billiger zu erſtellen, als dies vor einem Jahre möglich geweſen wäre. Zu der beantragten Kapitalserhöhung um 2 Millionen Mark auf 5 Millionen Mark bemerkt der Bericht, es ſei als richtig er⸗ achtet worden, die Fabrik von vornherein für eine größere Leiſtungsfähigkeit auszubauen, als dies von Anfang an projek⸗ tiert war. Der Ausbau ſoll xun vorerſt für eine tägliche Leiſtung von etwa 80 Tonnen geſchehen, die bauliche Anlage aber für eine Tagesleiſtung von 130 Tonnen vorgeſehen werden. Die Vor⸗ arbeiten für den Bau ſind im allgemeinen erledigt. Der Zell⸗ ſtofflieferungsvertrag mit der Zellſtoffabrik Waldhof iſt perfekt. Die Papyrus⸗Geſellſchaft hat das Fabrikgrundſtück im Ausmaß von rund 12 Hektar, zwiſchen Zellſtoffabrik Waldhof und Jute⸗ induſtrie gelegen, mit einer Waſſerfront von etwa 200 Meter Länge und Anſchluß an die Nebenbahn Waldhof⸗Sandhofen er⸗ worben; in der Bilanz erſcheint dasſelbe noch nicht. Das Gewinn⸗ und Verluſtkonto ſchloß mit 11928 M. Verluſt. Die Bilanz weiſt 11347 M. Kreditoren gegenüber 727 143 M. Bank⸗ guthaben und 1 Debitor aus. Von dem 3 Millionen Mark be⸗ tragenden Aktienkapital, das auf 5 Millionen M. erhöht wer⸗ den ſoll, ſind erſt 750 000 M. eingezahlt. Der größere Teil der maſchinellen Einrichtungen und der Bauten ſei vergeben, ſo daß zu hoffen ſei, daß der Betrieb Frühjahr 1909 aufgenommen werden kann. Ausprägung von Reichsmünzen. In den deutſchen Münz⸗ ſtätten wurden im Mai geprägt für: 3 562 100 Mark Doppel⸗ kronen, 5 490 000 M. Fünfmarkſtücke, 1039 400 M. Zweimark⸗ ſtücke, 1 423 858 M. Einmarkſtücke, 344199 M. Zehnpfennigſtücke, 127 986 M. Fünfpfennigſtücke und 60 470 M. Einpfennigſtücke: hiervon entfallen auf die Münchner Münze ſür: 494 800 M. Fünfmarkſtücke, 562 400 M. Zweimarkſtücke und 15 187 M. Ein⸗ pfennigſtücke. Bayriſche Handelsbank in München und Kreditbank Roſen⸗ heim in Roſenheim. Zwiſchen den Verwaltungen dieſer beiden Geſellſchaften iſt, vorbehaltlich der Genehmigung durch die beider⸗ ſeitigen Hauptverſammlungen, ein Vertrag abgeſchloſſen worden, wonach die Bayriſche Handelsbank die Kreditbank Roſenheim mit Wirkung vom 1. Januar 1908 im Wege der Verſchmelzung mit allen Vermögenswerten und Schulden übernimmt und die Ge⸗ ſchäfte der Kreditbank auf eine in Roſenheim zu errichtende Niederlaſſung der Bayriſchen Handelsbank übergehen. Den Aktionären der mit einem Aktienkapital von 1000 000 M. arbei⸗ tenden und im Jahre 1875 gegründeten Kreditbank Roſenheim kollen neu zu ſchaffende Aktien der Bayriſchen Handelsbank der⸗ art zum Umtauſch angeboten werden, daß auf je 3000 M. Aktien der Kreditbank Roſenheim mit Dividendenſcheinen für 1908 2000 M. neue, vom 1. Januar 1909 ab dividendenberechtigte Aktien der Bayriſchen Handelsbank und 90 M. bar entfallen. n Die Ausführung der Elektriſchen Straßenbahn in Baden⸗ Baden wurde der Allgemeinen übertragen. Die Baukoſten ſind auf rund M. 600 000 geſchätzt. Die Differenz zwiſchen dem Höchſt⸗ und Niedrigſtgebot betrug M. 20 000. Ferd. Waguer, Akt.⸗Geſ., Doublsfabrik und Eſtamperie, Pforzheim. Das Unternehmen weiſt für 1907/08 einen Rein⸗ gewinn von M. 126 769(.V. M. 124 219) auf; ſeine Verwendung iſt aus der Bilanzveröffentlichung nicht erſichtlich.(Im Vor⸗ jahr wurden 12 pEt. Dividende auf das M. 500 000 betragende Aktienkapital verteilt.) Die Vereinigung der deutſchen Nietenfabrikanten ſetzte nach der„Bresl. Ztg.“ die Preiſe für Flußeiſennieſen für Keſſel, Brücken und Schiffsbedarf von 175 auf 165 M. die Tonne herunter wegen des engliſchen Wettbewerbs. Schweißeiſen⸗ Nieten haben einen höheren Preis. Die Berliner Eiſen⸗Groß⸗ händler deckten zum größten Teil ihren Herbſtbedarf in Schwarzblechwaren zu 5 pCt. unter den bisherigen Preiſen. Die weſtafrikaniſche Pflanzungsgeſellſchaft Bibundi erzielte einen Reingewinn von 374080 M. und verteilt zum erſten Male 6 pCEt. Dividende auf die Stammaktien. (Telegraphiſche Handelsberichte ſiehe 6. Seite). *** *—. 5 4 Frantfurter Effeitenbörſe. (Erivattelegramm des General⸗Anzeigers.) * Frankfurt a.., 12. Juni.(Fondsbörſe.) Mit wenig Ausnahmen hatte die Börſe heute ein luſtloſes Ausſehen. Die geringe Anregung, welche die Newyorker Börſe brachte, konnte ſelbſt die amerikaniſchen Werte nicht beleben. Noch vor einiger Zeit waren Umſätze von über einer Million Aktien zu verzeichnen, während der geſtrige Umſatz ſich auf 150 000 Stück Aktien ſtellte. Es iſt kein Wunder, daß auch die anderen Märkte dieſelbe Erſcheinung zeigten. Die Geldmarktslage hat in dieſer Woche weiter günſtige Fortſchritte gemacht, das zeigte der Londoner und Pariſer Bankausweis. Der Diskontſatz am hieſigen Platze ermäßigte ſich, ließ aber keine Geſchäftsbelebung aufkommen. Der Bankenmarkt lag ruhig bei behaupteter Tendenz. Auf dem Montanmarkte herrſchte weiter mißmutige Stimmung. Infolge Deckungskäufe konnten einzelne Papiere mäßige Befeſtigung erzielen. Transportaktien waren teilweiſe feſter, amerikaniſche Bahnen feſt, Baltimore gaben auf London ſpäter ½ pCt. nach, öſterreichiſche Bahnen infolge des Aus⸗ falls der Wiener Börſe ſtill, Prinz Heinrich feſter. Schiffahrks⸗ akten erfuhren weitere Erholung in Erwartung eines früh⸗ zeitigen Beginns der amerikaniſchen Getreideverſchiffungen, auf ſpekulative Einkäufe wurden Paketfahrt 2 pCt. geſteigert. Fonds ſtill, deutſche Reichsanleihen und Konſols beſſer, Ruſſen behauptet, ungariſche Kronenrente auf die neue Emiſſſion der Aproz. Kronenrente ſchwächer, Portugieſen ſchwächer. Der In⸗ duſtriemarkt brachte größtenteils Kurseinbußen, chemiſche Aktien niedriger, Anilin verlor 3 pCt., elektriſche Werte auf Abgaben niedriger, ſtärkeres Angebot war in Photographen⸗ geſellſchaft Steglitz, Kunſtſeide 3½ pEt. niedriger. Bezugs⸗ recht auf die neuen Aktien der Höchſter Farbwerke ſtellte ſich auf 68.50 bezahlt und Geld. An der Nachbörſe zeigte ſich mit wenig Ausnahmen behauptete Tendenz. Es notierten Kredit⸗ aktien 197, Diskonto 172.80, Dresdner Bank 137.50, Staats⸗ bahn 147.40, Lombarden 25.75 à 60, Baltimore 88 3 88.50. Elektrizitätgeſellſchaft in Berlin 2 e n Fune pldb. Telegramme bder Gontinental · Telegraybhen ompagnle. Schluß⸗Kurſe. Reichsbank⸗Diskont 4½ 00. Wechſel. 11 12 11. 12 Amſterdam kurz 168.58 168.57 Paris kur; 81.183 81.166 Belgien„ 80.95 80.95 Schweitz. Plätze„ 81.133 35115 talten„ 61.20 81.183 Wien„ 84 966 84.95 London„ 20.886 20.885 Napoleonsd'or 16 25 16.38 1 5 ang—.——— Privatdiskonto Staatspapiere. A. Weutſche A. 12., 40ſ beutſch. Reichsanl. 99.60 99.60J Mexikaner äuß. 88/90 98.30 18 30 3 55 7 91.70 91853 Mexikaner innere—.— 66.75 8 9 5 82.95 83.— Taumalipas 98 30 98.70 4% pr. konſ. St.⸗Anl. 99.30 99.65 Bulgaren 100.— 100.05 8%„ 91.85 91.851%0 Griechen 1890 49.20 49.30 8 5 88.— 62.955 italien. Rente——— 4 badiſche Sk.⸗A. 99.80 99.704½ Oeſt. Silberrente 99.20 99.25 2*„ neue 100.— 99.904¼½„ Papierrent...— —.——— Oeſterr. Goldrente 99.10 99.20 „ M. 92.70 92.70ſ8 Portug. Serie! 61.— 63.80 3%„„ 1900 91.30 91.50[6„„ III 64.45 63 80 Abayr..⸗B.⸗A.b. 1915 100.20——4% neue Ruſſen 1905 95.10 95.30 3½ do. u. Allg.Anl. 91.90 91.804 Ruſſen von 1880 83.90 84,5 3 do..⸗B.⸗Obl. 82 90 82.604 ſpan. ausl. Rente 95.50 95.50 4 Heſſen von 1899 99.80 99.504 Türken von 190) 89.20 89.20 3 Heſſen 8130 8120]4„ unif. 95.50 95.90 3 Sachſen 8 25 83 3004 Ungar. Goldrente 93.65 98.80 5 1985—.1„ Kͤronenrente 9325 98.15 498 Auständiſche. PVerzinsliche Loſe⸗ 5 Arg. i. Gold⸗A.1887 100.20 100.200 Oeſterreichiſche1860 152.80 152.80 %½ Chineſen 1898 96.85 96.80Türkiſche 149. 149.— 4 Egypter unificierte—.——- 55 Aktien inbuſtrieller Aulernehmungen. Bad. Zuckerfabrik 147.95 147.95 Südd. Immobil.⸗Geſ. 93.— 93.— Eichbaum Mannheim 125.— 125.— Mh. Aktien⸗Brauerei 187.— 187.— Parkakt. Zweibrücken 96.— 96. Weltzz. Sonne, Speyer—.— Cementwerk Heidelbg. 150.59 150.— Cementfabr. Karlſtadt 131.70 131.50 Badiſche Anilinfabrik 346.— 343.— Ch. Fabrik Griesheim 237 50 238.— arbwerke Höchſt 455.— 454 25 er. chem. Fabrik Mh. 293.— 294.60 Chem. Werke Albert 402.70 402.50 Südd. Drahtind. Peh. 117.— 117.— Akkumul.⸗Fab. Hagen 194— 192 50 Acc. Böſe, Berlin 62.39 61.70 Elektr.⸗Geſ. Allgem. 213.50 218.— üdd. Kabelw. Nhm. 122 70 122.30 ahmeyer 118.— 117.7 Elektr.⸗Geſ. Schuckert 106.50 105.70 Siemens& Halske 171.60 171. Bergwerks⸗Aktien. Bochumer Bergbau 207.20 207 50 Buderus 11.20 110— Concordia Bergb.⸗G. Deutſch. Luxemburg 147.— 149 50 Friedrichshütte Bergb. 13 50 140.50 Selſenkirchner 185.—, 186.— ——— Kunſtſeidenfabr. Frkf. 221.50 218.— Lederwerk. St. Ingbert 60.— 60— Spicharz Lederwerke 115.90 117.— Ludwigsh. Walzmühle 170.. 170.— Adlerfahrradw.Kleyer 275.— 274 50 Maſchinenfbr. Hilpert 75.— 75.— Maſchinenfb. Badenia 196.— 197.— Dürrkopp 322. 320— Maſchinenf. Gritzner 220.990 909.— Maſch.„Armatf.Klein 122.5129.50 Pf. Nähm.⸗u. Fahrradf Gebr. Kayſer 124.— 124.— Röhrenkeſſelfabrik vorm. Dürr& Co. Schnellpreſſenf. Frkth. 182.30 182.30 Ver.deutſcher Oelfabr. 131.50 131.50 Schuhfabr. Herz, Frkf. 126.— 126,.— Seilinduſtrie Wolff 135.— 135.— 'wollſp. Lampertsm. 72.— 72 Kammgarn Kaiſersl. 158— 158.— Zellſtoffabr. Waldhof 321.28 521.75 5 ———.— Harpener Bergbau 191 30 194 50 Kaliw. Weſterregeln 178.10 17750 Oberſchl. Eiſeninduſtr. 97.— 88 0 Vr.Königs⸗ u. Laurah.).— 201.80 Gewerkſch. Roßleben 8980 — Pfandbrieſe, Prioritäts⸗Obligatlonen. 29.50 4 0 9789 9780 2% 0 97.80 4% Pf. OHyp B. Pfdb. 31½/„ 41½ e% Pr. Bod.⸗ECr. 40% CEtr. Bd. Pfd. vgo 3%„ 99.50 90.90 89.40 97.— 97.20 97.20 *8 97 20 97.20 99 50 90.9˙ 89.40 97.— unk. 09 97.40 97.40 89.50 89.50 89.50 Pfd. 93/8 89.50 „Com.⸗Obl. 99.— 90 50 99.— 9 55 3%„ Com.⸗Obl. v. 96/06 47 Pr. Pfob. unk. 09 12 2990„ %0„ 90 50 90.50 97.10 97.10 97.35 90.50 97.95 97.10 87 30 14 Bank⸗ und Berſicherungs⸗Aklien. 139.— 188.30 117.50 J175 169.— 107 50 123 40 22350 184— Badiſche Bank Berg u. Metallb. Berl. Handels⸗Geſ. 160.10 Comerſ. u. Disk.⸗B. 107.50 Darmſtäßter Bank 123 50 Deutſche Bank 229 50 Deutſchaſtat. Bank 184.50 D. Eſſekten⸗Bank 100.10 100.10 Disconto⸗Comm. 172 90 172 80 Dresdener Bank 137 25 137.30 rkf. Hyp.⸗Creditv. 153 50 158.30 U Hop.⸗Bank 201— 201.— 118 90 113 50 kationalbank Fraukfurt a.., 12, Juni. bahn 147.40, Lombarden 25•60 E 63 60, Gotthardbahn——, 4 97,80 97˙.80 97 3 88 25 92.25 90.80 93.50 285— 55 92 25 50.80 93 50 54.—5 5 12 37%5 Pr.fdör.⸗Bk., Kleinb. b. 04 5 p. Pfd.⸗Kom.⸗ Obl. unkündb. 12 91.30 4% Pr. Pfdbrf.⸗B. Hyp.⸗Pfd. unk. 1917—.— 4% Rh. B. B. Pfb. 03 97.— 45% 07 97.— 4%„ 97.50 4ůᷣb 98.0 31½ 39 9) 31½ 89.20 31% 91.50 40% N. M. B. C. B. 10 36 70 4% Pf. B. Pr.⸗Obl. 90. 39.— 31½%% Pf. B. Pr.⸗O. 21 25 91 20 97½ Ikal. ſttl.g. E. B. 7090—.. 7110 Maunh. Verſ.⸗G.⸗A. 460 469.— 91.30 97.— 97.— 97.50 98.50 89.75 89.9 91.50 96 70 Oeſterr.⸗Ung. Bank 125.— 125.— Oeſt. Länderbank 110.50 110 50 „Kredit⸗Anſtalt 196 99 197.— Pfälziſche Bank 100.— 100.— Pfälg. OHyp.⸗Hank 161.—191.59 Preuß. Hppotheab. 110.— 110.— Deutſche Reichsdk. 154.—153 80 Mhein. Kreditbank 134.75 135.— Mheln. Hyp. B. M. 192 30 19220 Schaaffh. Bankver. 132 25 13225 Südd. Bank Mhm. 108.40 108,40 Miener Banlver,, Dank Ottomane 143.50 143 50 Kreditaktien 197—, Staats⸗ gypter—.—, 4% ung. Goldrente 0 Disconto⸗Fommandit 17290 Laura Gelſenkirchen 185.70, Darmſtädter 128 70 Handelsgeſellſchaft 100.25, Dresdener Bant137,25, Deutſche Bant 229.50, Vochumer 207.50 Northern—.—. Tendenz: beh. Rachbörſe. Kreditaktien 197.—, Staatsbahn 147.40, isconto⸗Commandit 172 80. 25.75, Lombarden Berliner Effektenboͤrſe. [Privattelegramm des General⸗Anzeigerb.) * Berlin, 12. Juni.(Fondsbörſe.) Nachrichten, die die Spekulation zur lebhafteren Geſchäfstätigkeit hätte anregen können, lagen auch heute nicht vor und ſo bewegten ſich die Um⸗ ſätze wieder in ſehr beſcheidenen Grenzen. Die Grundſtimmung erwies ſich aber auch heute als feſt, da auf allen Umſatzgebieten Deckungsbedürfnis vorhanden war. Die Kursbewegung war denn auch vorwiegend nach oben gerichtet. Die Beſſerungen überſchritten aber meiſt nicht pet. Wenig Veränderungen erfuhren insbeſondere Bankwerte; belangloſen Erhöhungen ſtanden aber ebenſolche Ermäßigung gegenüber. Von Bahnen ſchloſſen ſich Baltimore der Beſſerung Newyorks an. Prinz Heinrichbahn gewannen auf Meinungskäufe 1,20 pet. Am 6. Seite. eneral⸗Anzeiger. Abendolatt. Manunheim, 12 Juni. weſentlichſten beeinflußten Deckungen Deutſch⸗Luxemburger ſtellten ſich 294 pCt. und Phönix 0,90 höher. Laurahütte erholten ſich etwas von dem geſtrigen Rück⸗ gang. Schiffahrtsaktien lagen wieder ſehr ſtill bei kleinen Beſſerungen. Der Verkehr erfuhr auch im weiteren Verlaufe keine Belebung und die Kursſchwankungen blieben gering. Tägliches Geld 3 pCt. In zweiter Börſenſtunde machte die Beſſerung anfänglich in Hüttenwerten weitere geringe Fort⸗ ſchritte. Von öſterreichiſchen Bahnen lagen Lombarden feſt. Staatsbahnaktien dagegen neigten zur Schwäche. Handels⸗ geſellſchaftsanteile gewannen ½ pCt. In dritter Bbrſenſtunde ſchwächer, ausgehend vom amerikaniſchen Markt, wo die An⸗ kündigung der Eriebahn, die am 1. Juli fälligen Bondszinſen nicht bezahlen zu können, verſtimmte. Das Geſchäft war gering. Induſtriewerte des Kaſſamarktes geteilt. Bertin, 12. Juni.(Schlußkurſe.) Ruſſennoten 214— 214. Lombarden 28 90 25 70 40% Ruſſ. Anl. 1902 88 70 3 70 Canada Vacifie 15620 56 4 37% Reich anl. 92.— 9. 90 Hamburg Packet 108 70 110.10 300 Reichsanleihe 3— 83.— Hamb; Paket neue——. 40% Bad...⸗Anl. 99. 0 99.50 Nordd Lloyd 939—— 4% B..⸗B. neue 99 75 99 90 Dynamit Truſt 153 75ͤ-—— 3% B. St.Obl. 1900 Licht⸗ u. Kraftanl. 114.30 14 80 3% 0% Bayern 91.75 91.75 Bochumer 207 60 208 50 40% Heſſen———.— Konſolidation—— 40% Heſſen 81. 0 81.20[ Dortmnunder 5340 57— 30% Sachſen 83 30 83.40 Gelſenkirchner 1854 186 70 60% Pfbr.). W. B. 96.50 90 30 Harpener 1930 194.50 650% Chineſen 101.20 01 20 Laurahütte 202 10 2 240 40% Italiener—.— 10440 Phönix 164130 570 37½ Japaner(neu) 89.10 89.30 Ribeck⸗Montan 19 70 190.20 1860er Loſe 152 40 152 25 Wurm⸗Revier 40% Bagdad⸗Anl. 87 50 8710 Anilin Treptow 375.— 373 Kreditaktien 9690—. Braunk.⸗Biiketts 179.50 179 50 Berg.⸗Märk. Bant 52 20 152 40 D. Steinzeugwerie 215 50 215 5ʃ Berl. Handels⸗Gen. 160 20 16.70 Düſſeldorfer Wag. 2˙9 5 3 Darmſtädte! Zant 123.60 128 60] Elberf. Farben(alt 411 20 4ʃ0.2 Deutſch⸗Aſtat Ban 133 7 133 80] Weſtereß. Alkaliw 178 0 178 10 Deutſche Bant 22½%20 229% Wollkämmerei⸗Akt. 9 20 29 Disc.⸗Kommandu J72 70 17290 Chem Charlottenb, 195¹ 196 Dresdner Bank 187.40 37 5% Tonwaren Wiesloch 99 50 99 50 Naein. ſcred.ban. 134.— 184 Jellſtoff Waldhof 321 20 320 70 Schaaffg. Bankv 131.50 81.70 Celluloſe Koſtheim 212 20 212 59 tübeck Büchener 178 3—Rüttgerswerken 151.50 151 70 taalsbahn 11 14 Privatdiskont 3¾% Parifer Borjfe. Juni Anfaneskurſe. 5% flente 9517 95 10 Ark, Looſe——— tenel———] anque Ottomane 725.— 725— Sbpgnfe: 9730—tio Linto 1656 1650 AUten unt!. 96.77 96 62 Tondoner Effektenbörſe. London, 12 Juni(Telegr.) Anfangskurſe der Efſetten orie. 4% Meichsanleihe 82½ 82˙ Soutyern Paciſie 885// 87„ 5 0 Chineſen 103— 103[Chicago Milwautee 188— 138 4½% Chinefen 99 99 Denver Pr. 67— 67— 25%% Conſols 87J875/%6] Atchiſon Pr. 95½¼ 95ʃ% 3% Itꝗtaliener 104— 104[vouisv. u. Naſhv. 111½ 111˙, 8 e% Griechen 51½% 51 Union Paeiſie 151%/ 15½ 8 eſ% Portugieſen 661% 65 Unit. St. Steel com. 38“% 38/ Spanter 955% 985 pres, 104% 104) 5 Türten 95% 96, Sktebahn 230% 2313 4% Argentinier 88— 87[ Tend.: ſtill 9% Mexitaner 34½ 34% Debeers i 9% Japaner 84%½ 84% Chartered 1663 167¼6 Tend.: beh. Noldſields 4½% 45 Ottomanbant 19— 19— Aandmines 6˙ E Rio Tinto 65% 65“/ Saſtrand 4/% 4% Braſilianer 84˙% 84½] Tend.: beh. Berliner Produktenbörſe. Berlin, 12. Juni.(kTelegramm.) Produktenbörſe.) Preilſe in Mart pro 100 kg. frei Berlin netto Kaſſe. 1 3 Weizen per Juli 210.25 208 2,] Nais per Juli 144.— 142 0 193.— 191 50„ Sept. 142.— 140.50 „ Okt.* Roggen per Juli 191.25 189.=' fküböl per Juni———. „ Sevt 178 25 175.75 t. 68.90 68.90 „ Dit.„ Dezbr.———.— Aer per Fult 163.50 162 75 Spiritus 70er loevyr E „Sept. 157.50 157 50 Feizenmehl 28 75 28.50 8——.— toggenmebl 26.50 26 30 Mannheimer Eſſektenborſe vom 12. Juni.(O fizieller Bericht.) Aktien. Vanten. Brief Geld Brief Geld Badiſche Bank 188 80—.—Br. Werger, Worms—.— 90.— Gewrbk. Sveyer50%——.—[Wormſ. Br. v. Oertge—.— 68.— Pfälz. Bank 100.20Pf. Preßh.⸗u. Sptfabr. 158.— Pfälz. Hyv.⸗Bank Pf. Sp⸗ u. Cdb. Landau 140.— —.— 190.25 Transport u. Verſicherung. Rhein. Kreditbank. 136 B..⸗G. Nh er Aee Dee den D 194 manenh Dümpen 85.——, Südd. Bank bes ig„ Vagerbaus— 80. Eiſenbanhnen, Francona, Rück⸗ und Pfälz. Ludwigsbahn—.— 218. itverſ,.⸗G. vm. „ 759 75—. 1876][ Bad Rück⸗ u. Mitv.—.— 670 Nordbahn— 131.8,Bad. Aſſecurranz o Heilbr. Straßenbahn 80.——.- Continental. Verſich. 425 420.— Chem. Induſtrie. Mannh. Verſicherung 440— -⸗A.f. chem. Induſtr.——.—Oberrh. Verſich ⸗Geſ. 450.— 445.— Bad. Anil.⸗u.Sodafbr 345.——.—Württ. Tranp.⸗Verſ. 585.——.— Chem. Fab Goldenbg..— 187 50 Induſtrie. Berein dem Fabriten 25⸗80.—.⸗G. f. Seilindustre—— 188. Verein D. Oelfabriken—.— 180.— Din ler'ſche Iiſchfbr. 119——.— Weſt..⸗W. Stamm 18.——. Emaillirfbr. Kirrwell.———.— „Vorzug 105.50—. Em illw. Maikammer—.— 91.50 Brauereien. Eitlinger Spinnerei 105.— Bad. Brauerei 100.——.— Hüttenh. Spinnerei 95.—— Binger Aktienbiervrr.—.——.— Karlsr. Maſchinenbau— 210. Durl. Hof vm. Hagen—.— 261.— Nähmfbr. Haid u. Neu 261.50 Eichbaum⸗Brauerei 126.——(oſth. Cell. u. Papierf.—— 2183. Elefbr. Rühl, Worms 90..——.—Mannh. Gum. u. Asb. 140.——. Aa Br. Freibg. 106.—-—.—Naſchinenf. Badenixc—.— 198.— mlein Heidelberg 195.——.—Oberrh. Elektrizität 25.——.— omb. Meſſerſch 50.——.—Bi.Nähm. u. Fahrradf.—. 121.— wigsh. nerei 27.——Portl.⸗Zement Holbg.—.— 152. Mannh. Akttenb.—.— 137— Südd. Draht⸗Induft.—.— 117 50 Pfalzbr. Geiſel, Mohr——— Südd. Kabelwerke—.— 122.50 Brauerei Sinner—.— 250. Berein Freib. Ziegelw. 140.— Br. Schrödl, Heidlbg. 201.50—„ Speyr.„ N Speyer 124.——.— Würzmühle Neuſtadt———.— —.— —.— den Montanmarkt. Bei luſtloſem Verkehr notierten heute: Badiſche Bank⸗Aktien 138.80., Spar⸗ und Kreditbank, Landau Aktien 140., Rhein⸗ iſche Ereditbank⸗Aktien 135 bez., Bad. Anilin⸗ und Sobafabrik⸗ Aktien 345, B. und Württemb. Transport⸗Verſ.⸗Aktien 585 B. Am Geldmarkt ſind die Sätze unverändert leicht 3s für Privatdiskonten und 3 Proz, für tägliches Geld. *** Telegravhiſche Handelsberichte. Frankfurter Börſk. Die Ju⸗ 00 000 neue Aktien Nr. 4001 bis 5200 des Vereins Chemiſcher Fabriken in Mannheim zu Mannheim zur Notierung im öffentlichen Börſenkursblatt wurde genehmigt.— Die Zulaſſung der nom. M. 15 000 000 neue Aktien Nr. 35001/02 bis 59999/60000 der Badiſchen Anilin⸗ und Sodafabrik in Mannheim⸗Lud⸗ th. zur Notierung im öffentlichen Börſen⸗ e laſſung der M. 12 1 * 2 u⸗Shanghai. Der Brutto⸗ gewinn beziffert ſich auf M. 1 737 188(i. B. 1 368 216). Der Nettogewinn M. 869 624(i. V. 960 948). Dioldende 600000 M. li. V. 675 000), in Proz. 8 Proz.(i. V. 9 Proz.). Der Bericht bezeichnet das abgelaufene Jahr als eines der denkwürdigſten in der wirtſchaftlichen Geſchichte Chinas. Der Bericht teilt fer⸗ ner mit, daß über eine Forderung des Reichsfiskus von Mark 229 170 beim Landgericht Berlin gegen die Bank ſchwebe. Die Bank hält dieſe Forderung, die aus Kursdifferenzen bei der Um⸗ wandlung der chineſiſchen Kriegsentſchädigungszahlung hergelei⸗ tet werde, für völlig unberechtigt und deshalb nicht für notwen⸗ dig, dagegen Rückſtellungen vorzunehmen. B. Frankfurt a.., 12. Juni. Von der Frankfur⸗ ter Filiale der Deutſchen Bank hier iſt der Antrag auf Zu⸗ laſſung von M. 10 000 000 4proz. vor dem 1. Juli 1918 nicht rückzahlbare Kommunal⸗Obligationen vom Jahre 1908 der Preußiſchen Hypotheken⸗Aktienbank beantragt worden. * Düſſeldorf, 12. Juni. Das Düſſeldorfer Noheiſenſyndikat beruft eine Generalverſammlung zur Feſtſetzung der Verkaufspreiſe für das dritte Quartal auf den 20. d. M. ein. Hannoper, 12. Juni. Die bedeutende Pianoforte⸗ und Muſikalienhandlung d. G. Dreinhoefer in Osna⸗ brück und Ebersburg meldet nach der F. Z. Konkurs an. *London, 12. Juni. Nach dem Kabelbericht des Iron⸗ monger aus Philadelphia über den amerikaniſchen Eiſenmarkt, war der Markt durch Abſchlag in Halbzeug und Fabrikate desorganiſtert und es iſt bisher kein Anzeichen dafür vorhanden, daß baldigſt wieder eine Beſſerung eintreten werde. Es fanden mehrere Abſchlüſſe für das dritte Quartal ſtatt. *London, 12. Juni. Auf die geſtrige Mitteilung des Iron and Steel trades journal erklärten die dortigen Stahl⸗ produzenten, daß ihnen nichts von einer angeblichen Vereini⸗ gung der Stahlintereſſenten bekannt ſei und daß man in dieſer Angelegenheit auch nicht an ſie herangetreten ſei. * Newhork, 12. Juni. Underwood, Präſident der Eriebahn, machte einigen Beſitzern von Bonds der Bahn die „Mitteilung, daß es der Geſellſchaft infolge des geſchäftlichen Niederganges nicht möglich ſei, die Ende Jult fänigen Ver⸗ bindlichkeiten einzulöſen. Der Präſident erklärt, es ſeien Vor⸗ kehrungen getroffen worden, die Coupons der Prior⸗Lines und der General⸗Lines bis zum 1. Juli 1909 zu fundieren, es würde aber nur ein zeitweiliges Hilfsmittel ſein, und es ſoll deshalb bald ein Plan vorgelegt werden um die Coupons für eine Reihe von Jahren zu fundieren, damit die Geſellſchaft in den Stand geſetzt wird, die Verbeſſerungsarbeiten zu Ende zu führen. * Newyork, 12. Juni. Die Liſte für die Emiſſion des Union⸗Pacific⸗Baues wurde geſchloſſen. *** Kurſe deutſcher Kolonjalwerte vom 11 Juni. Mitgeteilt durch von der Heydtſches Kolonialkontor G. m. b. H. Berlin W. 64, Behrenſtraße 8. Ohne Verbindlichkeit für die Redaktion! 5 weßz. 125— 8———— . Weltz. peyer 2. 4 aghäuf 1 8 Storch. Speyer— Mannb 68—— 510 Freibleibend 10 Afrikaniſche Kompagnie.⸗SG.— 10² 4 Bo neo⸗Kautſch k. Compagnie.⸗G.— 70 0 Central⸗Afrikaniſche Bergwerke⸗Ge..— 90 5 Central⸗Airikaniſche Seen⸗Geſellſchaft— 105 20 Debundſcha Pflanzunng— 150 7 Deuſſche Agaven⸗Geſellſchaftt— 100 20 D. Hand.⸗ u. Plant.⸗Geſ. d. Südſee⸗J. 172 177 20 Deutſche Kolonial⸗Geſ. für Südweſt 190 200 — Deutſche Kautſchuk⸗Aktien⸗Geſellſchaft.— 50 0 Deutſche Samoa⸗Geſellſchafft— 75 2 Deutſche Togo⸗Geſellſchafete— 80 5 Deutſch⸗Oſtafrika⸗Geſ. Stamm⸗Ant. 8 100 102 5* 4„ Vorzugs⸗Ant. 101 103 0 Deutſch⸗Oſtafrikan. Plantagen⸗Geſ.— 12 zjr. — Otſch.⸗O afr. Plantag.⸗Geſ. Vorz.⸗Akt.— 80 5 Deutſch⸗Weſtafrikan. Handels⸗Geſellſchaft— 10⁰ 0 Geſellſchaft Nordwetkamerun. Lit. A.— 20 M. 0 1 10 M. 0 Geſellſchaft Züdkamerunn Uit. A.— 10⁵ 0 8 0 Hauſeatiſchhe Platagen⸗Geſellſchaft 26 30 20 Jalufz;⸗Geſellſchefetee: 130 135 8 5 Genußſcheine 1200 1275 M. 0 Kaffee⸗Plantage Sakarre Vorzugs⸗Akt. 40 8 4„ Stamm⸗Akt.— 15 0 Kamerun⸗Bergwerks⸗Akriengeſellſchaft— 85 4 Kamer un⸗Kautſchuk⸗C..— 70 0 Kautſchuk⸗Pflanzun Meanja Akt.⸗Geſ.— 35 0 Moli ve⸗Pflanzungs⸗Geſellſchaft 74 Neu⸗Guinca⸗Co. Vorzugs⸗Ant. 8 97—.— 8 0„ Stamm⸗Ant.— 38 — Oſtafrika⸗Kompagnie 3535„ 8⁵ Otupi⸗Minen⸗ und Eiſenbahn⸗Geſellſchaft 119 128 40 Pacific Phosphate co. ſtrl. sſh. 79ſtl. 15 fh 0 Rheiniſche Handei⸗Plantagen⸗Geſellſchaft— 35 0 Safata⸗Samoa⸗Geſellſchaft— 75 4 Samoa⸗Kautſchuk⸗CHo.— 85 0 Sigi vflanzungs⸗Geſellſchaft 70 80 0o South⸗Arican⸗Ter i ories 4ſh 0d 4 ſh 6d 0 South⸗Weſt⸗Africa⸗Comp 18 ſh 0 Uſambara Kaffeebau⸗Geſ. Stamm⸗Ant.. 25 zsfr. 30 zsſr. 0* 7„ Borzugs⸗Ant. 45 efr.— 0 Weſtafrik. Pflz.⸗Geſ. Bibundi St.⸗Ant, 8e— 6 1 Vorz.⸗Ant.— 100 0 Weſtafr.„Viktoria“ zuf.⸗gel. St.⸗Akt.— 30 8 5 5 Vor.⸗Akt.— 10⁵ 0 Weſtd. Hand.⸗ u. Plant.⸗Geſ. Düſſeldorf 65 70 Ueberſeeiſche Schiffahrts⸗Telegramme. Laut telegraphiſcher Nachricht iſt der Dampfer„Bremen⸗ am 80. Juni von Bremerlaven ab am 10. Juni, vormittags 4 Uhr wohlbehalten in New⸗Hork angekommen. Laut Nai von Genua ab, iſt am 10. Juni, vormittags 4 Uhr, in New Nork angekommen geteilt durch Ph. Jak. Eglinger in Mannheim, alleiniger für's Großherzogtum Baden konzeſſionierter General⸗ agent des Norddeutſchen Lloyd in Bremen. New⸗hort, 10. Junt, Hragloeriet der American Line, Sout⸗ zampton. Der Schnell⸗Damofer„Adriatic“, am 3. Juni von Sontbampton ab, iſt neute mittag ier nde ommen durch das Paſſage⸗ und Reiſe⸗Bureau Gund⸗ au Nachf. in Mannheim, Bahnhofplatz New⸗Hork,(Drahtbericht der Hamburg⸗Amerika⸗ einte.) Der Poſt⸗Dampfer„Pennſylvania“ iſt am 1. Juni, abends 11 Ubhr, woblbehaltey ier angefommen Mitgeteilt von der Generalagentur Walther u. v. R eckow, Mannheim, L. 14, 19. 5 1**** Marx& Goldschmidt, Mannbheim Fernſprecher: Nr. 36 und 1637 Proviſionsfrei! 7 Felegramm⸗Adreſſe: Margold. 12 Juni 1908. Ver⸗ Wir ſind als Selbſttontrahenten 2% Käuſer Aus der Klabierbranche. Vor 2 wir an dieſer Stelle auf die Hofpianofortefabrik Gebr. Per⸗ gzina, Schwerin, aufmerkſam gemacht, deren Erzeugniſſe ſich ſpeziell in Norddeutſchland wegen threr angenehmen Spielweiſe und melodiöſen Klangſchönheit allgemeiner Beliebtheit erfreuen. Genannte Firma hat nunmehr am hieſigen Platze— Arfadenhaus⸗ Ecke der Auguſta⸗Anlage— im modern en neuen Ver⸗ kaufslokal der Pianofortefirma Ferdinand Köhler eine Fabrik⸗Niederlage errichtet und eine Reihe erſtklaſſiger Inſtrumente gur Ausſtellung gebracht, welche ſich ſopohl in Bezug auf ſtiliſtiſche Eigenart, als auch ihre techniſche Vollendung ausgeichnen. Die Fabrikate der Gebr. Perzina ſind von einer Reihe bekannter muſi⸗ kaliſcher Kapazitäten beſtens empfohlen. Zum Beſuche des neu eröffneten Köhler ſchen Pianoſalons kann nur wärmſtens geraten werden. In Lande der Mitternachtsſonne. Die Hochſommerwönſche der Reiſebedürftigen ſind nach dem Lande der Mitternachts⸗ ſonne mit ſeinen ſtillen Fiorden und den bunten Bildern nor⸗ diſchen Sommerlebens gerichtet. Dorthin iſt im Juli und Auguſt die„Thalia“ des Oeſterreichiſchen Lloyd in zwei Jahrten be⸗ ſtimmt, u. z. 1. Nordlandsreiſe ab Bremerhaven vom 4. bis 31. Juli über Leith, Aberdeen, Inverneß und Stromneß in Schott⸗ land, nach Digermühlen, Hammerfeſt, Spitzbergen, Tromſb, Bodö, Torgen, Drontheim, Molde, Gudvangen, Bergen und zurück nach Kiel. 2. Nordlandsreiſe ab Kiel vom 3. bis 31. Aug nach Norwegen, Spitzbergen und dem Ewigen Eiſe, über Loen, Merok, Raftſund, Tromſö, Hammerfeſt, Nordkaß, Spitzbergen und dem Ewigen Eiſe, ſodann Lyngen, Bodö, Torgen, Dront⸗ heim, Molde, Naeß, Gudvangen, Bergen und Bremerhaven Fahrpreis für je eine der Reiſen, Seefahrt mit Verpflegung, von 700 K. aufwärts. Es folgt Reiſe 9 vom 5. September bis J. Okt. von Bremerhaven nach bekannten Seebädern des Atlantiſchen Ozeans, nach Algier und Trieſt. Fahrpreis für die Seefahrt mit Verpflegung von 520 K. aufwärts. Die Landtouren werden von dem Reiſebureau Thoſ. Cook u. Son, Wien, 1. Bezirk, Stephans⸗ platz Nr. 2, zu der in einem Spezialprogramm enthaltenen Be⸗ dingungen ausgeführt. Programme, Auskünfte und Anmeldungen bei der Generalagentur des Oeſterreichiſchen Lloyd Wien, 1 Bezirk, Kärtnerring Nr. 6 und bei allen Reiſeburcaus. Berlin NW., Unter den Linden 47, Paſſageagentur des Oeſt. Joyd Gundlach u. Bärenklau Nachf., Mannheim, Bahnhof⸗ platz 7 Verkehrsbureau Kaufhaus, Bogen 57, ſowie in allen Agenturen und Reiſebureaus und bei allen Filialen des Weltreiſebureaus Thoſ. Cook u. Son, London. Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum: für Kunſt, Feuilleton und Vermiſchtes: Alfred Beetſchen; für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: Rich. Schönfelder; für Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil: Karl Apfel; für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Franz Kircher; Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m. b..: Direktor: Erut Müller. telegraph. Nachricht iſt der Dampfer„Prinzeß Irene“ 5 käufer ter nuter Vorbehalt:„ .⸗G. für Mühlenbetrieb Neuſtadt a. 5. H. 11⁵— Atlas⸗Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Ludwigshafen 290 M. 268 Badiſche Feuerverſicherungs⸗Bank M. 250 M. 220 Baumwollſpinnerei Speyer Stamm⸗Aktien 60— „ Vorzugs⸗Aktien 100— Benz& Co., Rheiniſche Gasmotoren, Mannheim 150— Brauerei⸗Geſellſchaft vorm. Karcher, Emmendingen 221fr. Bruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft 78— Bürgerbräu, Ludwigshafen— 27⁰ Chemiſche Fabriken Gernsheim⸗Heubruch— 89 zfr Daimler botoren⸗Geſellſchen, Umerturtheim—— Fahr Gebr.,.⸗Geſ., Pirmaſens—— Filterfabrik Enzinger, Worms 222— Flink, Eiſen⸗ und Broncegießerei, Mannheim 8⁴— Frankenthaler Keſſelſchmiede 90— ſuchs, Waggonfabrik, Heidelberg— 155 errenmühle vorm. Genz, Heidelberg 98— indes Eismaſchinen— 147 Linoleumfabrik, Maximikiansau 112— Lothringer Baugeſellſchaft, Metz 68— Lux ſche Induſtriewerke,.⸗G. Ludwigshafen 100— Maſchinenfabrik Bruchſal, Schnabel& Henning 380— Mosbacher Aktienbrauerei vorm. Hübner 95— Neckarſulmer Fahrrad 160— Pfälziſche Mühlenwerke, Schifferſtadt 122²— Nheinau, Terrain⸗Geſellſchaft 108 zfr— Rheiniſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G., Mannheim 108— Rheiniſche Metallwarenfabrik, Genußſcheine—— M. 200 Rheiniſche Schuckert⸗Geſellſchaſt, Mannheim 109— Rheinmühlenwerke, Mannheim— 142 Rheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Mannheim— 109 Rombacher Portland⸗Cementwerke 128— Stahlwerk Mannheim 11 2 S8 e Jute⸗Induſtrie, Mannheim 88— Süddeutſche Nabel, geen ene M. 0 Unionwerke,.⸗G., Fabrikenf. rei⸗Einrichtungen 133 Unionbraueref Karlsruhe 64 Vita Lebensperſtcherungs⸗Geſellſchaft, Mannheim—[M. 343 Waggonfabrik Naſtatt 9⁴— Waldhof, Bahngeſellſchaft— 70zfr Immobiliengeſellſchaft— 70 zfr Weſtendbau⸗Geſellſchaft in Karlsrube— Zuckerfabrik Frankenthal 260 Seſchäftliches!—5 Se — 1 9 2 +I 8 e Mannheim, den 12. Juni 1908. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) 7. Seite. Aus dem Großherzogtum. einheim, 8. Juni. In den Maſchinenhallen der Firma Badenia veranſtaltete geſtern und heute 90r Allgem. Laninchenzüchter Verband ſeine 2. Verbands⸗ ausſtellung. Die Eröffnung der Ausſtellung geſchah geſtern Vormittag 11 Uhr in Gegenwart des Herrn Bürgermeiſters Ehret, der das Protektorat über die Ausſtellung übernommen hatte, und der Herren Mitglieder des Gemeinderats, die zuſammen mit Herrn Landtagsabg. Müller den Ehrenausſchuß bildeten. Der Vorſitzende des Landesverbandes, Herr Seeger⸗Karls⸗ ruhe, begrüßte die Erſchienenen und gab einen Ueberblick über den Zweck, den Nutzen und die volkswirtſchaftliche Bedeutung der Kaninchenzucht, die heute noch in ihren Beſtrebungen vielfach ver⸗ kannt, die aber unzweifelhaft berufen ſei, in abſehbarer Zeit noch ein weſentlicher Faktor in der Frage der Volksernährung zu wer⸗ den. Auch der Großherzog habe ſchon öfters Veranlaſſung ge⸗ nommen, der Sache ſein Intereſſe zu widmen und zur Förderung der Zucht durch Stiftung von Ehrenpreiſen. Redner ſchloß ſeine intereſſanten Ausführungen mit einem Hoch auf den Landes⸗ fürſten. Der Vorſitzende des hieſigen Kaninchenzüchtervereins, Herr Karl Moll, dankte dem Herrn Bürgermeiſter, den Herren des Gemeinderats, Herrn Landtagsabgeordneten Müller und der '᷑̃ Direktion der Maſchinenfabrik B Badenia ia für die Unterſtützung, die ſie der Veranſtaltung haben zuteil werden laſſen.— Die Aus⸗ ſtellung war aus allen Teilen des Landes reich beſchickt; die Zahl der Ausſteller betrug 202. Für die Prämiierung hatten u. A. Ehrenpreiſe geſtiftet: Der Großherzog, der Staat, die Stadt Weinheim, Herr Bürgermeiſter Ehret u. a. m. Dieſe Preiſe ent⸗ fielen auf folgende Ausſteller: Friedrich Dietz⸗Karlsruhe, Ph. Huber⸗Eutingen, Theobald Lenz⸗Neuenheim, Martin Arheit⸗ Grötzingen, Wilh. Geigele⸗Freiburg, Karl Lindemann⸗Durlach, Ludwig Volz⸗Grötzingen, Johann Heilbronner⸗Grötzingen, Karl Moll⸗Weinheim, Willi Bär⸗Grötzingen, Karl Steininger⸗Mann⸗ heim, J. J. Menzer⸗Weinheim, Johann Reiß⸗Karlsruhe, Guſt. Michel⸗Brötzingen, Jakob Stiefer⸗Durlach, Rud. Kraus⸗Durlach. Das geſchickt durchgeführte Arrangement der Ausſtellung lag in den Händen des hieſigen Kaninchenzüchtervereins. oc. Freiburg, 10. Juni. Der Stadtrat beſchloß in ſeiner letzten Sitzung, in eine Prüfung der Frage einzutreten, ob die Erbauung von kleineren Einfamilienhäuſern für Rentiers, Penſionäre und andere Angehörige des Mittelſtandes mit einem mäßigen Koſtenaufwand durch entſprechende Einrich⸗ tungen des Stadtbauplanes, Anpaſſung der in Beratung befindlichen Bauordnung und andere Mittel begünſtigt und erleichtert werden kann und veranlaßte zunächſt eine Begutachtung dieſer und der damit zuſammenhängenden Fragen durch die zuſtändigen Bauamter. — 2 nmeeddene eee 9Je Jabrige Praxis! Mannheim, 8jährige Praxis! Nervensehwäche Nervenzerrüttungen, Schwäshezustände, Blasen- und Weschlechtskrankheiten, sowie Elcht. 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Kiſtchen, 1 Geburts⸗ urkunde und 1 Impfſchein, 1 Roſenkranz, 1 Abonnements⸗ büchlein und Karte, 2 Taſchen⸗ uhren, 2 Pfandſcheine, 1 tahlſtange, 1 Paar Damen⸗ und 1 Paar Herrenhandſchuhe, 1 Leder⸗Etut für Federhalter ꝛc., Strümpfe, 1 Schlüſſel, 4 Broſchen, 1 Stück Spitzen, 1 Fahrrad, 1 Damengürtel. lls ſich ein Empfangs⸗ berechtigter nicht rechtzeitig meldet, geht das Eigentum an der gefundenen Sache binnen Jahresfriſt auf den Finder oder die Gemeinde über. Mannheim, 11. Juni 1908. Großh. Bezirksamt. Polizeidirektion. Konkurſe. In dem Konkursverſahren über das Vermögen des ühr. machers Karl Schroff in Mannheim iſt zur Abnahme der Schlußrechnung des Ver⸗ walters der Schlußtermin be⸗ Uimmt auf: 13148 Freitag, den 3. Juli 1908, vormittags g uhr vor dem Aimtsgerlchte hierſelbſt — 2. Stock Zimmer No. 111. Mannheim, 10. Junt 1908. Der Gerichtsſchreiber Großh. Amtsgerichts III: Fleck. Aane ſaßren. Nr. 5458. Durch Beſchluß vom 30, v. M. wurde das Konkurs⸗ verfahren über das Vermögen des Schneidermeiſters Joſef Nenninger in Mannheim nach rechtskräftiger Beſtätigung des abgeſchloſſenen Zwangsver⸗ gleichs 18149 Mannhelm, 9. Juni 1908. Der Gerichtsſchreiber Gr. e III: Le ck⸗ Aonkurg⸗Jerfahren. Nr. 6490. Das ſtonkursver⸗ fahren über das Vermögen der Firma Schlüter& Kraus in Maunheim,(Inh. Auguſte Schlüter und Anna Kraus hier) wurde nach Abhaltung des Schlußtermins aufgehoden. Maunheim, 7. Junt 1908. Der Gerichtsſchreiber Großh. 13. eſſerer. 18150 Bekauntmachung. Die Erhebung der 1 Beiträge der Klein⸗ meiſter verſicherung betr. Nr 3992. Der Auszug der 08 der ſelbſtverſicherten Kleinmeiſter für das I. u. II. Quartal 1908 der Ver⸗ ſicherungsanſtalt der ſüdweſt⸗ lichen Baugewerksberufsge⸗ noſſenſchaft in Straßzburg i. E. v. Mannheim⸗Käfertal⸗Wald⸗ hof u. Neckarauliegt gemäß 8 28 des Bauunfall verſicherungs⸗ geſetzes vom 12. ds. Mts. an, während 2 Wochen zur Einſicht der auf dem Sekre⸗ tartat für rbeiterverſicherung — Großh. Bezirksamt I6, 1 — Allgemeine Meldeſtelle— Schalter 2— offen. 31535 Einſprachen hiergegen ſind beim Genoſſenſchaftsvorſtand einzureichen, jedoch ſind die Beiträge vorher bei der oben⸗ genannten Amtsſtelle einzube⸗ zahlen. Mannheim, 11. Juni 1908. Bürgermeiſteramt: v. Hollander. J..: Diehl. Hatogehilfen⸗Slelee. No. 28498 J. Bei unterfertigter Stelle iſt eine Bürogehilfenſtelle alsbald zu beſetzen. Selbſtändig arbeitende Ghehilfen, welche ſchon in ähnlichen Anſtalten tätig waren, erhal ten den Vorzug. —05 Se er tanſpruche bis zum 8 m, den 9. Junſi 1908. mhaus Kranke Nommiſſton: von Hollander. 31533 Katzenmaier. eeeeeeeeeeeee wird aufs beſle ge⸗ Iche Küche tünt 5 110 5 Mtse Näheres 1 6, 10, 8. St. 28907 5 polizetordnung unbedingt Folge zu geben. zur Unfall⸗ Bektanntmachung. u Zur Förderung der Spartätigkeit bat die Städteſte Sparkaſſe Maunheim das Syſtem der og Hausſparkaſſen(Heimſparbüchſen) eingeführt und ſchon eine große Anzahl an Sparer in hieſiger Städt und deren U. gebung ausgegeben. 31406 Die Hausſparkaſſe, gewiſſer naßen eine Aunnahmeſtelle der Sparkaſſe ſelbſt im eigenen Hauſe, iſt beſtimmt, dem Publikun! Gelegenheit zu bieten, zum Anſammeln ſowohl von kleinſten als auch größerer Geldbeträge, deren alsbaldige Verbringung zur Sparkaſſe aus irgend welchem Grunde nicht ausführbar iſt. Ih Vorhandeuſein int Haushalt wird nicht verſehlen, manches Geld lück vor nutzloſer Verwendung zu ſchützen und in Spargeld um zuwandeln, denn ein mal eingelegtes Geld kann vo Sparel nicht wieder herausgenommen und zu auderen Zwecken verwendet werden Die Städtiſche Sparkaſſe wird auf Wunſch jedem Eigentümer eines Sparbuchs mit einer Einlage von mindeſteus 8 Mark eine ſolche Hausſparkaſſe, dauerhaft bergeſtellt und gefällig ausge⸗ ſtattet, leihweiſe und unentgeltlich verabfolgen. Den Schlüſſel zu dieſer Hausſparbückſe behält dle Städliſche Sparkaſſe. Die Sparbüchſe wirb von Zeit zu Zeit mit dem vorhandenen Spar⸗ buche zur Städtiſchen Sparkaſſe gebracht und dort in Anweſenhert des Ueberbringers und unter Konlrolle geöffnet. Der feſtgeſtellte Betrag wird im Sparbuch verzinslich gulgeſchrieben und Sparbuch und wieder verſchloſſene Büchſe werden an den Ueberbriuger zurück⸗ gegeben. Selbſtverttändlich können auf das Sparbuch auch ſonſtige Enlagen direkt vollzogen werden, wie auch die freie Verfügung über das Guthaben an die Sparkaſſe in keiner Weiſe beeinträchtigt iſt. Wir mgchen auf die getroffene Einrichtung, von der wir eine förderliche Eluwirkung auf die Sparluſt und die Hebung des Sparſinus erhoffen, beſonders aufmerkſam und jordern hiermit zur regen Benützung der Eiurichtung auß, Maunheim, den 22. Noveſnber 1907. Städtiſche Sparkaſſe: Schmelcher. Rheinſchiffahrt. Nach einer Mitteilung des Kgl. Bayriſchen II. Pionier⸗Bataillons in Speyer werden in der Jett vom 16. bis 17. Juni d. J. bei Sondernheim bezw. bei Germersheim und Mechtersheim, ferner in der Zeit vom 1. Jull bis mit s, Auguſt d. J. zwiſchen Rheinhauſen und Speyer bei Tageszeit Ueberbrückungen des Rheiues vorgenommen. Für die durchſahrenden Schiſſe und Flöße iſt in der genanuten Zeit beſondere Vorſicht geboten. Etwa 5 km oberhalb der Brülcken⸗ ſchläge iſt von dem Pionier⸗Bataillon eine Wahrſchau aufgeſſellt, die die durchſahrenden Schiffe und Flöße entſprechend benachrichtigt. Dieſer Wahrſchau iſt gemäß 8 4 Ziffer 9 der Rheinſchifſahrts. 79925 Die Wahrſchau zeigt durch Schwenken einer blau-weißen Flagge an, daß das Fahrwaſſer an der Brückenſtelle für die Talfahrt ge⸗ ſperrt iſt, die Schiffe und Flöße haben darauſhin mindeſtens 2 Km oberhalb der Ueberbrückung vor Anker zu gehen. Das Schwenken einer roten Flagge durch die Wahrſchau gibt au, daß die Talfahrt ſrei iſt. Die Bergfahrt erhält die entſprechen⸗ den Zeſchen an der Ueberbrückung ſelbſt. Eine blau⸗weiße Flagge hier zeigt an, daß die Bergſahrt geſperrt, eine weiße daß ſie ſrei iſt. Die Durchfahrt durch die Oeffnungen der Ueberbrückungen darf erſt erſolgen, wenn die in§ 18 für die Schiffbrücken vorge⸗ ſchriebenen Zeichen an der Ueberbrückung ſelbſt gegeben ſind. Manuheim im Juui 1908. Gr. Rheinban⸗Inſpektion: Kupferſchmid. Wekanntmachung. Nr. 1166 Im Stiftungsgebäude F I, I1 ſind die früher an die ſtädtiſche Sparkaſſe vermieteten Räume, geeignet für En gros⸗Geſchäft, Banken, Berſicherungsgeſell⸗ ſchaften u. ſ.., anderweit zu vermieten. 79625 Die Räume ſind ſofort beziehbar. Näh. zu erfragen bei unſerem Sekretarigte N I, 2. Mannheim, den 26. Mai 1908. Der Synagogenrat: Stockheim. Schorſch. Telepan Bankgeschäff Telegr.-Hdr.: no 793 B 2 No. 10d„oebank“ Vermittlung aller bankgesckäkflichen Transdkflonen Hn- und verkauf von Werfpapleren jeglicher Art. 68931 Sachgemasse Huskünffe über Inlinens und amerikanische Werfe. 5 Heugrasverſteigerung vom Hemsbacher Schloßgut findet ſtatt am Dienstag, den 16. Juni, vorm. 9 Uhr im Schützenhaus an der neuen Weſchnitz nächſt der Straße Hüttenfeld⸗Hemsbach. Zahlungsfriſt bis Martint; bei Bar⸗ zahlung 4% Rabatt. 79871 Weinheim, den 4. Juni 1908. Grüflich v. Berckheim ſches Rentamt. Schretzmann. FPPFP Fostuebenstellen und Haus-Anlagen. Rückfrage-Einrichtung. 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Zum Hindelsreg ſter B, Band I,.⸗Z. 9, Firma: „Straßburger Kohlen⸗ aufbereitungsanſtalt mit beſchränkter Haf⸗ tung Abteilung Rhein au“ in Rheinau, wurde heute ein⸗ getra en: Die Geſamtprokura des Heinrich Vahle iſt auf⸗ gehoben. Heinrich Vahle iſt als Einzelprokuriſt beſtellt und für ſich allein zur Vertrelung der Geſellſchaft und Zeichnung der Firma berechtigt. 13147 Mann eim, 10. Juni 1908. Großh. Amtsgericht I. Haudelsregiſter. Zum Handelsregiſter B, Band II, Geße 12, Firma „Badiſche Geſellſchaft für Zuckerfabrikation“ in Mannheim, wurde heute ein⸗ getragen: Joſef Wolf in Mann⸗ heim iſt zum weiteren Mitgliede des Vorflandes beſtellt. 13145 Mannheim, 11. Juni 1908. Gr. Amtsgericht J. Vereiusregiſler. Zum Vereinsregiſter BandIII. .⸗Z. 38, wurde heute einge⸗ tragen: Der Verein„Deutſche Generalfechtſchule, Ver⸗ band Mannheim, Wohl⸗ tätigkeitsverein zum wecke der Waiſenpflege“ n Mannheim. 13146 Mannheim, 9. Juni 1908. Or. Amtsgericht J. Belauntmachung. Die Alarmierung der Berufsfeuerwebr betr. Nr. 21658 J. Wir bringen hierdurch zur öffenlichen Kennt⸗ nis, daß bei Ausbruch von Bränden die ſtädtiſche Berufs⸗ feuerwehr außer durch die öffentlichen Feuermeldeappa⸗ rate auch noch telephoniſch ge⸗ rufen werden kann, zu welchem 3Zwecke 2 Anſchlüſſe vorhanden ſind und zwar ein Anſchluß an das ſtädt. Fernſprechamt im Kaufhaus und ein weiterer (No. 1890) an das Ortsamt Wir erſuchen, im Bedarfsfalle ſoweit möglich, von den Fernſprech⸗ einrichtungen Gebrauch zu machen. 31493 Mannheim, 26. Mai 1908. Bürgermeiſteramt: Martin. Zettler. Vergebung von Strußenhau⸗ Arbeilen. Nr. 7783 J. Die Bauar⸗ beiten für die in dieſem Jahr zum Umbau vorgeſehenen Straßen im Stadtteil Neckarau ſollen öffentlich vergeben werden. 31522 Die Zeichnungen und Be⸗ dingungen liegen auf dem Tieſbauamt, Litra L 2, 9 zur Einſicht auf und können An⸗ gebotsformulare und Maſſen⸗ verzeichniſſe gegen Erſtattung der Vervielfältigungskoſten von dort bezogen werden. Angebote ſind verſiegelt und mit entſprechender Aufſchrift verſehen dem Tiefbauamt bis zum Montag, 15. Juni 1908, vormittags 11 Uhr, einzuliefern, woſelbſt die Er⸗ ffnung der eingelaufenen An⸗ gebote in Gegenwart der etwa teter ſtattfinden wird. Nach Eröffnung der Ver⸗ dingungsverhandlung ein⸗ gehende Angebote werden nicht mehr angenommen. Zuſchlagsfriſt 8 Wochen. Mannheim, 5. Juni 1908. Luiſenſtr. 6, a. d. Rheinbrücke. 22769 Städt. Tiefbauamt. Eiſenlohr. Grundbesitz Hypotheken und Ausleihungen an Gemeinden Wertpapiere Darlehen auf Policen Reichsbankmässige Wechsel Guthaben bei Banken Gestundete rämien Ausstände bei Agenten Bare Kasse Spezlal-Reserven Nebenanstalten und sonstige Jahresüberschuss 79919 und Wertpapiere Rückständige Zinsen und Stückzinsen bis 31. Dezembe Kautionsdarleben und sonstige Aktiva. Venmögen. 2323„„3* 292 0 0* 0 0 0 5 + Noch in der 30 tägigen Einlösungsfrist laufende Prämien * 0 0 Passivaa„ 0 * 0 0 0 Karlsruhe, den 4. Juni 1908. 1907 Gesamtbetrag Verbindlickkeiten, EReservefonds(§ 37 V. A..) Prämienreserve(Deckungsfonds) 5— Leserve für schwebende Versteherungsfälle Gewinnreserven der Versicherten 8 4 Karfsruger Lebensversicherung au Seressadgte vormals Allgemeine Versorgungs-Anstalt. Bilanz auf 31. Dezember 1907. 1474 000 M.— pt. 184 688 296 M. 49 Pf 9 218 147 M. 92 Pf, 17 372 772 M. 80 Pf. 580 000 M.— Pf. 39 687 Pl. 38 Pl. 4 495 622 M. 80 Pf. „2062 184 M. 34 Pf. 497 956 M. 15 pt 2428 794 M. 65 Pf 252„2 66„„„ 48 859 M. 51 Pf. 60 411 M. 223 746 732 M. 76 Pf, 80 Pf 1220 000 M. 188 146 245 M. — Pf. 547 850 M. 20 Pf. 36 Pl. 07 Pft. 70 Pf,. 34 Pl. 16 Pf. 24 105317 M. 8 890 028 M. 4617 740 M. 6219 551 M. 2929„4„ Gesamtbetrag 223 746 732 M. 80 5. Die Direktion. Belanntmagung. Nr. 2760 Die Vorſchriften in 815 unſerer Satzungen über die Uebertragung von Spareinlagen von anderen und auf andere Sparkaſſen haben in Abſatz 4 und 5 folgende Faſſung erhalten: „Die der Ein⸗ lagen wird durch die Ueber⸗ weiſung an eine andere Spar⸗ kaſſe in keinem Fall unter⸗ brochen; ſie endigt bei der alten und beginnt bei der neuen Sparkaſſe mit dem Tage der Abſendung des Geldes 13148 Die Koſten der Ueberwei⸗ ſuug einſchließlich der Aus⸗ fert gung, es neuen Spar⸗ buchs trägt die Sparkaſſe des neuten Aufenthaltsorts.“ Mannheim, 11. Juni 1908. Städtiſche Sparkaſſe: Schmelcher. Vergebung. Die Ausſührung der Ahbruch⸗ und Maurerarbeiten(Maſchinen⸗ und Keſſelfunda nente, Einziehen von Unterzügen, Stellen von Säulen zc.) für den Erweiterungs⸗ bau des ſtädt. Elektrizitätswerkes ſoll im Wege der Submiſſion vergeben werden. ie Unterlagen zur Vergebung können in unſerem Bureau K 7, Zimmer Nr. 11 während der ienſtſtuuden von—12 und —6 Uhr eingeſehen reſp. bezogen werden. Leiſtungsfſähige Unternehmer, welche ähnliche Arbeiten ſchon wiederholt ausgeführt haben und hierüber Nachweiſe erbringen können, wollen ihre Angebote bis ſpäteſteus „26. Juni 1908, Uhr Donners vormittags 11 verſchloſſen nuk entſprechender Aufſchriſt bel uns, Zimmer Nr. 4 einreichen. 31534 Mannheim, 11. Juni 1908. Die Direktion der ſtädt. Waſſer, Gas⸗& Elektrizitäts⸗ werke Pichler. FPFPFEEoo˖˖˖˖ Koks⸗, Kohlen⸗ und Holzlieferung. Für kommenden Winter werden benbtigt: a) für Großh. Gymna⸗ ſtum hier. Ca. 2400 Ztr. Ruhrbrechkoks für Zentralheizung. Ca. 200 Ztr. Nußkohlen II. Korngroße. Ca. 80 Ztr. Fettſchrol. Ca. 6 Ster tannenes Scheiter⸗ holz. 79849 d) für Großh. Blinden⸗ erziehungsanſtalt Ilves⸗ heim. Ca. 2500 Ztr. Ruhrbrechkoks für Zentralheizung. Ca. 200 Ztr. Nußkohlen I. Korngröße. Gefl Angebote zu a mit Preis für Lieferung frei in den Keller, zu b mit Preis ab Shiff oder Lagerplatz wollen bis 20. ds. Mts. anher ein⸗ gereicht werden. Mannheim, 5 Juni 1908. VBerrechnung Großh. Karl Friedrichs Gymnaſtums. thaler Wald, grosses 79923 bross6 Kärnavalgosetschaft Narhag in Waldhof. Am kommenden Sonntag 14. Juni findet im Käfer- ——— Waldfest mit Nolksbelustigungen aller Art statt. Wir laden Hierzu Sämtliche Freunde u. Gönner unseres Vereins höflichst ein Der Elferrat. Zwangs⸗Verſteigernng. Nr. 1587. Im Wege der Zwaungsvollſtreckung ſollen die in Ladenburg belezenen, in Grund⸗ buche von Ladenburg zur Zeit der Eintragung des Verſleigerungs⸗ vermerkes auf den Namen des Bauunternehmers Clemens Baumeiſter in Plankſtadt ein⸗ genagegen, nachſtehend beſchrie⸗ ſenen Grundſtücke am Dieustag, 18. Auguſt 1908, vorutittags 10½,ñũ Uhr durch das unterzeichnete Notariat im Rathauſe zu Ladenburg ver⸗ ſteigert werden. er Verſteigerungsvermerk iſt am 29. Mai 1908 in das Grund⸗ buch eingetragen worden. Die Einſicht der Mitteilungen des Grunhonchamts, ſowie der übrigen die Grundſtücke betreffen⸗ den Nachweiſungen, insbeſondere der Schätzungsurkunde iſt jeder⸗ mann geſtattet. Es ergeht die Aufforderun Rechte, ſowelt zur Zeit 55 Eintragung des Verſtelgerungs⸗ vermerks aus dem Grundbu nicht erſichtlich waren, ſpäteſten int Verſteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden un„wenn a in anen wſee glaub⸗ 145 zu machen, widrigenfalls ſie el der des geringſten Gebots nicht berückſtchtigt und bei der Berkeilung des Verſtelger ungserlöſes dem Anſpruche des Gläubigers und den übrigen Rechter nachgeſetzt werden. Dleſenigen, welche ein der Reht Faben entgogenſtehended Recht haben, werden au gefor⸗ dert, vor ber Erteilung des Zu— die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des Ver⸗ f5 teus wibrigen· alls für das Recht der Verſleiger⸗ Ungserlös an die Stelle verſteigerten Gegenſtandes tritt. Beſchreibung der zu verſteigernden Grunbſtücke: Grundbuch von Ladenburg, Band 64, Heft 8, Beſtandsver⸗ zeichnis I. 79918 .⸗Z. 1, Lide. Nr. der Grund⸗ Uücke im BV. 18, Lgb.⸗Nr. 4174b, Flächeninhalt s ar 16 qm Hofraite und Hausgarten, links det Eſſen. bahnſtraße. Auf der Hofraite ſteht: a) ein 2ſtöckiges Wohnhaus mit Schienenkeller; b) eine 2 ſtöckige Veranda an 2 angebaut 1 7 5 31500 Mk. .⸗Z.2, Lide. Nx. der GrundſſückeimBB. 14, vgb.⸗Nr. 4174d, Flä⸗ cheninhalt s ar 79 qm Hofratie und Haus⸗ garten ebenda. Auf der Hofraite ſteht: a) ein 2ſtöckig Wohn⸗ haus mit Schienen⸗ keller; b) eine zweiſtöcktge Veranda an a an⸗ gebaut. Schätzuug 31800 Mk. Summa 53000 Der. Ladendurg, den 9. Juni 190s. Gr. Notariat Ladenburg Föhrenbach. als Bollſtreckungsgericht. Dr. Ritter. Oeffenlliche Vanlligrun Montag, 15, Juni 1903, vormittags 12 Uhr werde ich im Auf rage gemäß § 873.⸗G.⸗B. im Börſen⸗ lokal E 4 dahier für Rechnun eines Dritten 100 Sa Weizenmehl, Baſis 0, abrikat Correll⸗Neuſtadt, und 68 Sack Weizenbollmehl 2, Fabrikat Plange⸗Düſſel⸗ dorf öffentlich meiſtbieiend verſteigern. 61715 Mannheim, 12. Junf 1908 Weber, Gerichtsvollzieher. Oeffentl. Verfeigerung. Montag, 15. Juni 1908, vormittags 12 uhr, werde ichimAuftrage gemaßg 378 .-.⸗B. im Borſenlokal 2 4 dahter für Rechnung eines Oritten 166 Sack Weizenmehl Baſis 9 Fabrikat Walzmühle'hafen u. 167 Sack Welzenmehl Baſis Fabrikat Hiidebrandt öffentlich meiſibietend verſleigern. 61717/ Mannheim, 12. Juni 1908. Weber, Gerichtsvollzieher. Atskrankenkaſſe der häusliche Dienſtbolen Maunhein. Bekanntmachung. Wir bringen hiermit zur Kennt⸗ uis der Betetligten der Stadtteile Käfertal und eee, am: Dienstag. 16. 113 1908, vorm.—12 Uhr im Rathaus zu Käfertal und am: tag, 19. Juni 1908, uhr in der Wirtſchaft zur ſcantine tragszahlungen pro U. Quartal 1908 entgegengenommen werden. Maunbeim, 11. Juni 1908. Die Verwaltung: Kempf. Frazös. Naarfarbe von Jsan Rabot in Paris. Greiſe und rote Haare ſoſort braun und ſchwarz unvergänglich echt zu färben, wird jedermann e 2 dieſesz neue gift' und blei⸗ ſtete Haarfärbemüttel in An⸗ wendung zu bringen, da ein⸗ maliges Färben die Haare für immer echt färbt. 61063 à Karton Mk. 2,50. Medicinal⸗Drogerie Th. von Eichſtedt N 4, 12 Kunſtſtr. Ferner zu haben bel: H. Urbach, Friſeur D 3, 8. N. Haukh, Friſeur N 8, 13b Central⸗Drogerie, ckarau, Katharinenſtr. 30a. idenfürter? Kotholf ſch Bü gerboſpffaſ.— Verantworflicher Redaktenr: Fran Kircher— Druck und Vertrfeh. P⸗ 6. Hanbeche Buchdruckerel. G. m. b. 5. daß 924 der Spiegelfabrik Waldhof Bei⸗ VV„„«§⁵7—Ü ͤXT..... ⁵⁵¼ok;... ᷣͤ— ——— 12——3———— 75 —2