(Badiſche Volkszeitung.) Badi Pfeunig monatlich. Bringerlohn 28 Pfg. monatlich durch die Poſt bez. incl. Poſts auifchlag M. 3. 48 pro Quartal 88 der Stadt Mannheim und umgebung. che Neueſte Nachrichten Gannbeimer Boltsblatt) Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim““ Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Einzel⸗Nummer ö Pig⸗ 8 Druckerei⸗Burean(An⸗ de derate: Anabbängige Tageszeitung. nahmen. Drucarbetten 34l Dis Eslonel-Bele... 28 Pf. Geleſenſte und verbreitetſte Zeitnug Täglich 2 Husgaben Eigene Redaktionsbureaus Nedaten.. 877 Auswürnge Inferate: 20 in Mannheim und Umgebung.(ausgenommen Sonntag) in Berlin und Karlsruhe. Ervpedition und Verlags⸗ e 8 Schluß der Juſeraten-tunahme ſür das Mittagsblatt Morgens 309 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. Kr. 278. Mittwoch, 17. Zuni 1908.(ulbendblatt.) Des Fronleichnamsfeſtes wegen erſcheint die nächſte Nummer am Freitag Vormittag. ——e———— Der Zollkonflikt mit der Schweiz. Von unterrichteter Seite ſchreibt man uns: Nachdem die von den ſchweizer Müllern an ihren Bundes⸗ rat gerichtete, längere Zeit geheim gehaltene Eingabe bezüg⸗ lich der Behinderung der deutſchen Mehlausfuhr, ſowohl von der deutſchen Regierung als auch von den deutſchen Müller⸗ berbänden eine in allen Teilen ſachliche Widerlegung gefunden hat, bemühen ſich die ſchweizeriſchen Müller, den Eindruck der deutſchen Widerlegung durch Preßäußerungen ab⸗ zuſchwächen, deren gehäſſige Form und unſachlicher Inhalt am allerwenigſten geeignet ſein dürfte, eine friedliche Löſung des von der Schweiz künſtlich hervorgerufenen Zollkonfliktes Herbeizuführen. Auch die Neue Zürcher Zeitung vom 9. Juni 1908 und einige deutſche Zeitungen bringen einen Artikel eines ſchweize⸗ riſchen Müllers, in welchem den deutſchen Müllern 3 Fragen vorgelegt werden, deren Beantwortung hiermit wunſchgemäß erfolgen ſoll. Die erſte Frage:„Warum erhält das deutſche Mehl Nr. O einen Ausfuhrſchein im Werte von M..80 für jeden ausgeführten Doppelzentner, das Mehl Nr. 1 aber einen ſolchen im Werte von M..46“, iſt bereits in einem Artikel der Münchner Neueſten Nachrichten vom 12. Juni 1908 beantwortet worden, der ſich bezüglich dieſer Frage folgender⸗ erſcheint es für geboten, der Jrage näher zu treten, ob Behaupt die ſe portprämie zutreffend iſt. Bekanntlich beruht das zur Zeit gel⸗ tende Syſtem der Zollrütckvergüttung bei auf bem Mühlenregulativ von 1900 der deutſchen Einfuhr⸗ ſchein⸗Ordnung. Bis zum Jahre 1900 hatte das deutſche Syſtem der Zollrückvbergütung die Wirkung, daß eine Prämie auf die Ausfuhr der geringeren Mehle entfiel, wäh⸗ rend für die feineren Mehle die Rückvergütung erheblich hinter dem Zollbetrag für den verarbeiteten Weizen zurückblieb. Es lag dies daran, daß für die geſamte Mehlausbeute der Ge⸗ treidezoll nach einem einheitlichen Durchſchnittsſatz ver⸗ gütet wurde. Um dieſe Ungerechtigkeit zu beſeitigen und die Mög⸗ lichkeit irgend einer Prämie bei der Mehlausfuhr zu verhindern, erfolgte auf Anregung von agrariſcher Seite im Jahre 1899 1900 die Reform, die dem fetzigen Syſtem zu Grunde liegt. Auf Grund genaueſter Berechnungen und Probevermahlungen wurden 5 Klaſſen Weizenmehl geſchaffen und für jede einzelne Klaſſe der enkſprechende Weizenwert ermittelt. Wie ſehr man dabei bedacht war, jede Prämienmöglichkeit zu unterbinden, zeigt allein die Tatſache, daß auf Grund der Berechnungen und Probevermah⸗ kungen für die erſte Mehlklaſſe ſich ein Weizenäquivalent von faſt 49½ Klgr. ergeben hatte und daß dies, eben um jede Prä⸗ mie auszuſchließen, auf 48 Klgr. herabgeſetzt wurde. Zweck und Entſtehungsgeſchichts des deutſchen Syſtems ſprechen alſo allein ſchon gegen das Beſtehen einer Prämie, geſchweige denn'ner beabfichtigten Prämie. Darüber haben ſich aber die ſchweizer Müller nicht den Kopf zerbrochen, ſondern eine Prä⸗ mienrechnung aufgeſtellt, die derart naiv iſt, daß es unbegreꝛflich Aus der praktiſchen Bienenzucht. (Schüßler⸗Gutach.) Juni 1908. Schön war der April nicht, aber ſtandhaft. Un⸗ ſere Bienen hat er uns dieſes Jahr nicht ſo maſſenhaft hin⸗ gemordet. Sie hatten wenig Gelegenheit ins Freie zu fliegen und ſo mehrte ſich die Zahl der Arbeiter von Tag zu Tag. Die ganze Natur iſt ſpäter in ihrer Frühjahrsentwicklung und ſo dürfen wir wohl auf ein gutes Jahr im Allgemeinen und hoffentlich auf ein gutes Honigjahr rechnen. Schon be⸗ fürchtete man die Propheten von— Ich weiß nicht recht— hätten wahr geſprochen, indem ſie behaupteten: Ein Schaltjahr iſt ein Kaltjahr; Schaltjahre ſind noch ſelten gut geweſen. Mit dem letzten 1904 waren wir Imker wohl zufrieden. Der wundervolle Wonnemonat Mai hat unſerer Mutter Erde wieder wie im Traum ein herrliches Frühlingskleid hervorgezau⸗ dert. Tauſend und Abertauſend Menſchenkinder freuen ſich, froh⸗ locen und wandern durch Gebirg und Tal, um die ganze Pracht der Schöpfung in vollen Zügen zu genießen. Wieſen, Feld und Wald prangen in friſchem Lebensgrün, die Allmacht Gottes zei⸗ gend. Millionen von Blüten, weiß und bunt, laden auch unſere Bienen, das Sinnbild des Fleißes und der Ord⸗ nung, zum reichen Feſttagsſchmauſe ein und bieten ihnen ihren köſtlichen Nektar dar. Zehntauſend Flüge ſind nötig bis das Zünglein an der Wage 1 Pfund dieſes aromatiſchen Naſſes auf⸗ weiſt, welches verarbeitet endlich Pfund Honig gibt. Wir können uns daraus eine Vorſtellung machen von der unſäglichen Mühe, die ein ſolch Bienenvolk an einem herrlichen Trachttage hatte, wenn unſer Wagſtock 8, 4 und mehr Pfund Nektareintrag verzeichnet. Hut ab vor ſolchem Fleiß. Toll und voll, weiß mancher Leſer auch ein Liedchen davon zu ſingen, wenn er ſchon einmal an einem fröhlichen Feſttagsſchmauſe teilgenommen hat, kehren unſere Lieblinge in ihre Behauſung zurück und werden dort am Eingang gebührend in Empfang genommen und zum erſcheint, wie der ſchweizeriſche Bundesrat ſich dieſe Rechnung zu eigen machen konnte. Die ſchweizer Müller ſtellen ganz wil l⸗ kürkich und ohne eine Spur von Beweis den Satz auf: 109 Kilogramm Weizenmehl erſter Klaſſe eni⸗ ſprechen 125 Klgr. Weizen; ein Satz, deſſen techmiſche Ungeheuerlichteit ſelbſt dem Laien klar ſein dürfte. Da nun Deutſchland entſprechend dem Verhältnis 30:48= 100: 160 für 100 Klgr. Mehl erſter Klaſſe den Zoll für 160 Klgr. Weizen vergütet, erhält nach ſchweizer Anſicht der deutſche Müller für 35 Kilogramm Weizen zu viel Zoll vergütet, alſo 35 K 0,55 M. M..92. Dieſe.92 M. ſollen daher die von Deutſchland ge⸗ währte Ausfuhrprämie ſein. Sehen wir uns nun dieſe Rechnung genauer an: wir haben ſchon oben bemerkt, daß irgend ein Beweis dafür, daß 125 Klgr. Weizen der erſten Klaſſe 100 Klgr. Mehl entſprächen, ſchweize⸗ riſcherſeits nicht einmal verſucht worden iſt. Und das iſt ſehr er⸗ klärlich. Denn daß aus 125 Klgr. Weizen nicht 100 Klgr. 00⸗ oder O⸗Mehl gezogen werden können, weiß jeder Müller. Den Verſuch eines Beweiſes ſollte man aber doch eigentlich machen, ehe man zum Vertragsbruch ſchreitet— und die Einführung eines Zollzuſchlags von.92 M. auf den vertraglich gebundenen Mehlzoll iſt eben ein Vertragsbruch! Es kommt aber noch beſſer! Wie wir aus gut unterrichteter Quelle hören, haben dle ſchweizeriſchen Vertreter in Zürich die Richtigkeit des Verhält⸗ niſſes von 80: 48(und damit auch von 100: 160) nicht nur nicht beſtritten, ſondern ſogar ausdrücklich anerkannt! Deutlicher kann doch die abſolute Willkürkichkeit der Annahme eimes Ver⸗ hältniſſes von 100: 125 nicht nachgewieſen werden. Die ſchweizer Müller verlangen, daß Deutſchland zu dem früheren Syſtem einerl einheitlichen Durchſchnittsrückvergütung zttrückkehren folle, alſo zu einer Untervergütung für die feineren und zu einer Uebervergütung(Prämie) für die gröberen Mehle. Eine ſtärkere und weniger gerechtfertigte Zumutung iſt wohl kaum jemals vom Auslande an uns geſtellt worden. Obwohl das deutſche Syſtem der Zollrückvergütung ſeit 1900 beſteht, haben die ſchweizer Müller darin eine Prämiengewährung erſt nach Inkrafttreten des neuen deutſchen Zolltarifs entdeckt. Bis dahin haben ſie nie etwas von einer Prämie verlauten laſſen. Daß ein höherer Weizenzoll auch eine höhere Vergütung zur Folge haben muß, iſt doch ſo ſelbſtwerſtändlich, daß man wohl darüber nicht zu reden braucht; ebenſo ſelbſtverſtändlich iſt auch, daß dasſelbe Syſtem bei einem Zoll von.50 M. keine Prämie in ſich ſchließen kann, wenn es keine bei einem Zoll von.50 M. in ſich ſchloß; denn früher unter dem alten Zolltarif hatte der Müller für 160 Klgr. Getreide 160.35 M.= M..60 bezahlt und vergütet erhalten, unter dem neuen Zolltarif be⸗ zahlt er aber 160& O0.55 M. ⸗ M..80, und dementſprechend erhält er.80 M. zurückvergütet. Aber noch ein anderer Punkt kann nicht übergangen werden. Schweizeriſcherſeits ſieht man die der ſchweizer Müllerei drohende Gefahr in der Steigerung der Rückvergütung von.60 auf.80 Mark. Wirkte die Rückvergütung unter dem alten Zolltarif nicht als Prärtie, tut ſie es aber unter dem neuen Zolltarif, ſo müßte manm konfequenterweiſe ſchweizeriſcherſeits die Höhe der Prämie nach der Differenz der Rückvergütung vor und nach dem 1. März 1906 berechnen. Dabei ergibt ſich, wenn man ſich zu dieſem Zweck auf den Boden der ſchweizer Deduktion ſtellt, folgende Rechnung: Vor dem 1. März 1906 erhielt der deutſche Müller bei der Ausfuhr von 100 Kgr. Mehl für 160 Kgr. Weizen à.85 M. Zoll vergütet— alſo.60.; er hätte, nach ſchweizer Auf⸗ faſfung, erhalten ſollen 125*.35 M. ⸗.37.z das PIus mit der Jahreszahl. ſicher nichls, wenn ich das Alter der Wabe am Rähmchen kenne. Ich mache für die erſten fünf Jahre Kerbſchnitte neben den Ab⸗ ſtandſtift des Rähmchenträgers, erſtes Jahr einen ete. fünftes Jahr fünf;.—10. Jahr auf die andere Seite des Trägers wieder von—5 Schnitte: das gleiche geſchieht von 11.—15. und 16.—20. Imkerjahr am Unterteil des Rähmchens. Wer dieſes Jahr be⸗ ginnen will, macht einen Einſchnitt am Abſtandſtift. Sind die Schwärmgeräte in Ordnung, die Wohnungen an Ort und Stelle, ſo iſt der Schwarm bald gefaßt und in ſeine neue Behauſung gebracht. Dieſe muß vor allen Dingen ſauber ſein, wenn ſich der Schwarm behaglich fühlen ſoll. Eine ſaubere, ge⸗ ordnete Wohnung hat er ſoeben verlaſſen und eine ſolche möchte er auch wieder ankreten. Dies können wir ſchon von den Spur⸗ bienen erſehen, welche ſchon Tage lang vor dem Auszug den ver⸗ meintlichen neuen(1) Unterkunftsort putzen und inſtandſetzen. Die innere Anordnung der Waben kann in jedem Buche nach⸗ geſehen werden. Doch will ich darauf hinweiſen, daß es ein be⸗ deutender Fehler iſt, dem Schwarm zu piel Raum zu geben. Er ſoll die erhaltenen Mittelwände, Anfänge benutze ich ſeit Jahren nie mehr, auf einen Zug herunterbauen. Das Brechen der Mittelwände kennne ich nur vom Hörenſagen. Es darf ſchon ein ſchöner Schwarm ſein, wenn ihm der Raum von 10—12 Rähmchen von.283 M war nach ſchweizeriſcher Auffaſſung bis zum 1. März 1906 keine Prämie und iſt nie von der Schweiz beanſtawdet worden. Seit dem 1. März 1906 erhält der deutſche Müller 160*.55=.80 Mark und ſollte nach der ſchweizeriſchen Behauptung erhalten 125.55=.87.; das Plus ſoll alſo auf.92(.98) M. geſtiegen ſein. Die Prämienwirkung kann aber ſelßſt nach ſchweizer Auffaſſung doch nur in der Differenz des Plus vor dem 1. März 1906.(.23.) und nach dem 1. März 1908(.92 bezw..93) liegen. Dieſe Differeng,.98.—.28.70., könnte alſo äußerſten Falles, ſelbſt wenn man die ganz willkür⸗ lichen und unbegründeten ſchweiger Vorausſetzungen zu Grunde legen will, als Höhe der Prämie in Betracht kommen. Die ſchwei⸗ zeriſche Berechnung geht alſo, abgeſehen von ihrer abſoluten in⸗ neren Haltloſigkeit, noch mit.22 M.(.92—.70.) über das Maß deſſen hinaus, was die Schweig überhaupt, wenn auch ohne jeden Schein eines Bewpeiſes, als Ppämienbetrag herausrechnen Fönnte. Wir haben oben die eventuelle Einführung eines Mehlzoll⸗ zuſchlags in der Schweig einen Vertragsbruch genannt; wir wiederholen es hier noch einmal und hoffen, daß die deutſche Regierung unſere Auffaſſung teilen wird. Zum Schluß möchten wir aber an die Schweig noch eine Frage richten: Wenn Deutſch⸗ land eine Ausfuhrprämie auf Mehl zahlt, wie erklärt es ſich dann, daß von der geſamten deutſchen Mehlproduktion überhaupt nur höchſtens 2 Prozent ausgeführt werden? Eine Antwort auf dieſe Frage würde uns ganz beſonders intereſſieren!“ Wir möchten der in vorſtehendem Artikel enthaltenen Schlußfrage, wie es ſich erklärt, daß trotz der behaupteten Exportprämie der deutſche Mehlexport nur etwa 2 pCt. der Erzeugung repräſentiere, noch eine weitere Frage hinzu⸗ fügen, nämlich die: Wie kommt es, daß von dieſen 2 pCt. der Zöwenanteil nach der Schweiz geht, während nach anderen Ländern, z. B. nach England, obwohl dort die Einfuhr durch keinerlei Einfuhrzoll behindert iſt, trotz der angeblichen deutſchen Export⸗ prämie nach dem erhöhten Zoll weniger deutſches Mehl exportiert wurde, wie vordem? Der deutſche Export nach Großbritannien betrug im Jahre 1905 804 896 Sack, während er im Jahre 1907, in welchem die Schweiz den größten Import deut⸗ ſchen Mehles gehabt hat, die Ausfuhr nach Großbritannien auf 210034 Sack zurückging. In der Schweiz betrug der Import deutſchen Mehles im Jahre 1905 etwa 40 000 Sack und er ſtieg im Jahre 1907 auf 229 624 Sack. Dieſe intereſſanten Verſchiebungen des deutſchen Exportes beruhen auf ganz natürlichen Urſachen, nämlich auf der Tatſache, daß Großbritannien ſeinen Mehl⸗ import hauptſächlich in Nordamerika deck und die nord⸗ amerikaniſchen Mehle infolge des hohen Weizenpreiſes im Jahre 1905 nicht rentierten, während das gleiche Verhältnis im Jahre 1907 in der Schweiz inſofern in die Erſcheinung trat, als die ſchweizer Mühlen ihre ganze Müllerei vorwiegend auf die Verwendung von ruſſiſchem Wei⸗ zen eingerichtet haben, welcher bekanntlich im Ja hre 1907 infolge der ſchlechten ruſſiſchen Ernte und des da⸗ durch bedingten enorm hohen Preiſes nicht mehr ren⸗ tier te. Die ſchweizer Mühlen haben aber trotz des mangeln⸗ den Rendiments ruſſiſchen Weizens nicht etwa auf dieſen nicht reicht. Hat man zu diel Rahmen gegeben, ſo müſſen die nicht belagerten Mittelwände am andern Tag entfernt werden. Kein Futter wird reichlicher belohnt, als das, welches man Schwärmen abgibt. Aber nicht am gleichen Tage darf man ſchon damit kommen. Mit Honigwaſſer unterſtützte Schwärme ſieht man wachſen. Ebenſo vorteifhaft iſt es, wenn wir jedem, ob Vor⸗ oder Nachſchwarm, eine offene Brutwabe geben, ja keine mit ausnagender Brut, und zwar aus den beſten Honigpölkern, damit im Falle einer Königinnachzucht wir Zuchtwahl treiben. Schwärme ſollte man übrigens keine eigene Königin nachziehen laſſen; darum richte ſich jeder eine den Bedürfniſſen entſprechende Königinzucht ein. Es iſt gewiß nicht ſchwer; weiter unten ſehen wir uns wieder. Schwärme, beſonders Nachſchwärme und Mutter⸗ völker darf man nicht aus dem Auge laſſen. Einige Tage nach dem Einlogieren nachſehen, ob der Bau in Ordnung und Brut vorhanden iſt. Solange an der offenen Brutwabe keine Weiſel⸗ zellen angeſetzt ſind, iſt die Königin vorhanden, Fällt ein Schwarm während der Haupttracht, ſo muß mir derſelbe möglichſt viel Honig liefern. Ich logiere denſelben in die erſte Etage ganz auf Kunſtwaben mit einer offenen Brutwabe im vorderen Drittel, nun lege ich das Abſperrgitter auf und gebe in die zweite Etage ausgebaute Waben. Sobald unten ein Stückchen gebaut iſt, legl die Königin Eier in die Zellen. Der Honig kommt in den oberen Raum und wird ſpäter entnommen. Den Schwarm kann ich dann ſamt ſeinen Brutwaben mit einem Volk, mit dem ich nicht zufrie⸗ den bin, vereinigen. Auf jedem Stande gibt es ſolche, von denen man ſagen kann:„Ihr ſeid nichts und euer Tun iſt auch nichts.“ Solche Kameraden verwendet man zur Einleitung einer Königinnenzucht. Das gibt mir eine ſchöne Nachkommen⸗ ſchaft, wirſt Du denken. Ja, dieſe Geſellſchaft ſoll mir aber nicht ſeine eigenen Eier zu Könginnen ausbrüten, ſondern es werden ihr Kuckuckseier in die Neſter gelegt. Was mit der Königin ge⸗ ſchieht, ſteht im Monatsbild des Mai. Au der eingehängten Brutwabe(Edelſtoff genannt, weil die Brut aus einem edlen Volke ſtammen ſoll] entferne ich unten aus—3 Zellen die Brut, 2. Seit unrentablen Weizen verzichtet und ihn durch preiswertere andere Weizen erſetzt, wie es die deutſchen Mühlen getan haben, ſondern ſie haben im Gegenteil nach der ſchweizeriſchen Statiſtik im Jahre 1907 das für den ſchweizeriſchen Ver⸗ brauch ganz enorme Quantum von 2335 000 Sack Weizen aus Rußland und 1312 660 Sack Weizen aus den Donau⸗Ländern be⸗ sogen, welche Quantitäten, wie man ruhig behaupten darf, während des ganzen Jahres hindurch gegenüber anderen Provenienzen um mindeſtens M. 2 pro 100 Kg. zu teuer waren. Dieſe Ankäufe, denen gegenüber noch auf den großen Preisſturz zu Ende des Jahres 1907 und die dadurch hervorgerufene Entwertung der ſchweizeriſchen Ge⸗ treideläger hingewieſen werden muß, hat die Kalkulation der ſchweizer Müller ſelbſtverſtändlich ganz enorm belaſtet, wodurch ſich auch der in der ſchweize⸗ riſchen Denkſchrift enthaltene Stoßſeufzer der ſchweizeriſchen Mühlen, daß ſich ihre Produktion um Frs.—6 teurer ſtelle wie die Offerten der deutſchen Mühlen, zur Genüge erklärt, ohne daß man nach angeblich verſteckten Ausfuhrprämien Deutſchlands zu ſuchen braucht. Die vorhin erwähnten Verſchiebungen in den Export⸗ ziffern müſſen umſomehr zu denken geben, als die engliſchen Stapelplätze London und Liverpool doch auf dem Fluß⸗ und Seewege von den deutſchen Mühlen viel leichter 8 1 erreichen ſind, als die ſchweizer Abſatzgebiete. Die Fragen der ſchweizeriſchen Müller unter Nummer zwei und drei ſind im allgemeinen durch die vorſtehenden Ausführungen bereits beantwortet worden. Es ſei aber auch hierzu bemerkt, daß die Mehle der erſten Ausbeuteklaſſe in der Schweiz prozentual in viel größeren Mengen gebraucht werden wie in Deutſchland und daß ſomit das Importbedürfnis der Schweiz ſpeziell in dieſen Marken in entſprechender Weiſe ganz natürgemäß hervor⸗ treten muß. Ueber andere Urſachen iſt aber auch in den Ausführungen der deutſchen Mühlen bereits hingewieſen worden, Aus⸗ führungen, die in ſehr bezeichnender Weiſe auch in einem ſchweizeriſchen Organ, nämlich der National⸗Zeitung in Baſel vom 10. Juni 1908 durch folgende ſehr kreffende Schilderungen ihre Beſtätigung ge⸗ funden haben. Die betreffende Zeitung ſchreibt über die ſchweizer Müllerei: „Die Mühlen hatten ihre Produktionsfähigkeit raſch bergrö⸗ ßert, in einem Maßſtabe, der zur Bevölkerungszunahme in keinem Verhältnis ſtand. Der Mühlenbetrieb iſt unrentabel, wenn die Mühle ihre Produktionsfähigkeit nicht voll ausnutzen kann. Folge: Jahrelanger ruinöſer Konkurrenzkampf. Endliche Löſung: Syndikat. Man atmete auf und war gewillt, ſich kräftig zu er⸗ holen. Man tat's. Weil die einzelne Mühle mit einem brozentual feſtgeſetzten Mehlquantum zufrieden ſein mußte, ſollten die Preiſe Erſatz bieten. Und man fand in einer raſch ſtei⸗ genden Konjunktur gegebenen Anlaß,——„über die Schnur zu hauen“. Man fühlte ſich ſicher. Der Zoll war um einen halben Franken erhöht worden. Allerdings viel zu wenig im Müllerſinne. Andererſeits war die deutſche Rückver⸗ gütung, deren Syſtem ſeit 1900 unverändert iſt, mit dem um 2 M. erhöhten deutſchen Schutzzoll gefährlicher geworden. Aber trotzdem: Im eigenen Lager war man ja ein Herz und eine Seele. Man konnte es wagen.— Und ſo trieb man eine uvorſichtige, eine frevelhafte Preispolitik. Die einzelnen Syndikate überſchkugen ſich in wöchentlichen Aufſchlägen. Das Tempo war zu raſch und die erreichte Prei shöhe ſtark übertrieben. So kam es, daß, als die deutſche Einfuhr merklich ward, der Un⸗ terſchied 8 Fr. betrug. Eine unſinnige Preistrei⸗ berei hatte das fremde Mehl ins Land gelockt. Mam ließ es ſich einniſten. Jetzt, da der ſchweizeriſche Bäcker ſich langſam an die etwas abweichende Bearbeitung gewöhnt hat, wird es auch mit der denkbaren Zollerhöhung ſchwer zu vertreiben ſein. Die Basler Mühlen mit ihrer borſichtigen Preis⸗ politik blieben etwa ein halbes Jahr von dem deutſchen Drucke verſchont. Um ſo merkwürdiger, als das Basler Mehl qualitativ zu den geringeren der Schweig gehört. Heute noch, heißt es(3. B. in den„Basler Nachrichten“ vom 6. Juni) habe ſich das deutſche Mehl hier nicht ſo ſehr eingebürgert als in großen Teilen der Oſt⸗ Mittel⸗ und neueſtens auch Weſtſchweiz. Es trifft nicht mehr zu. Werden doch jetzt ca. 500 000 Klgr. deutſches Mehl monatlich in Baſel verbacken. Mar ließ das deutſche Mehl ſich einbürgern. Zuerſt konnte man prinziptell nicht zurück mit den Preiſen. Man hatte die Gefahr zu ſpät erkannt. Dann ging es nicht mehr, weil ſie mittlerweile beinahe berechtigt ge⸗ worden waren. Und die wegen des überhetzten Aufſchlags unzu⸗ friedene Bäckerſame ſtürzte ſich auf das immerhin noch 5 Fr. billigere deutſche Mehl. Es ſei übrigens vermerkt, daß die erſten Importeure angeſehene, ſchweizeri ſche Mühlen waren, die um eines leichten Händler⸗ die nächſte Zelle behält dieſelbe, dann ſtiftet, damit jede Königinzelle einzeln ausgeſchnitten werden kann. Am.—10 Tag ſchneidet man die gedeckelten Zellen in verſchiedene Brut⸗ bezw. Honigwaben, je 2 oben ein und läßt ſie vom Volke feſtbauen. Dieſe werden zur einfachen Königinzucht(—5 Zucht⸗ ſtöckchen) verwendet, zwei Zellen behält das Volk ſelber; junge Bienen ſind unterdeſſen ziemlich geſchlüpft und ſo hat der frühere Taugenichts dem Züchter einen namhaften Gewinn gebracht. Näher darauf einzugehen, kann nicht Sache des Monatsbildes ſein. Nur darauf ſei aufmerkſam gemacht, daß man nicht zu wenig Bienen dazu verwenden ſoll. Brut braucht ins Zuchtſtöckchen nicht mitgenommen zu werden. Sind dieſelben zu klein, ſo begleiten die Bienen oft ihre Königin auf der Hochzeitsreiſe auf Nimmer⸗ wiederſehen! Die liebſte, aber ſchweißtriefendſte Arbeit des Imkers iſt das Honigſchleudern. Die Hauptſache dabei iſt, daß man recht oft und fleißig die Schleuder ſchwingt. Laß mir aber ja Deine Finger vom Brutneſt, ja ſogar vom ganzen Brutraum. Warte nicht bis die Waben zum größten Teil gedeckelt ſind; es macht den Bienen und Dir unnötige Arbeit. Waben, welche ½ auch ½ ge⸗ deckelt ſind, ſind ſchleuderreif. Ueber das Aus⸗ und Einhängen der Waben leſe im Bienenbuche(Roth oder Huber) nach. Solange Tracht herrſcht, gibt es wenig Räuberei; bei Trachtpauſe aber ſei vorſichtig. Mit dem Wunſche, daß unſere Imkergerätegeſchäfte recht viele Honiakammern abſetzen, rufe ich allen werten Leſern zu; Beſten Imkergruß. „Pfälzer Kirſchen“. Ein Stimmungsbild aus der Rheinpfalz. Von Amandus Korn[(Ludwigshafen a. Rh.) Hak das ſonnige Italien ſeine Orangen⸗ und Pfirſichhaine, d hat die„ſonnige Pfalz am Rhein“ ihre Kirſchenwälder und waren tatſächlich zu dieſer Zeit dort. ſofork—9 leer, eine be⸗ General⸗Auzeiger.(Abendblatl. Maunbeim, 17. Juni. gewinns ihre Produktion einſchränkten und deutſches Mehl teils vermiſcht, teils nur un⸗ etikettiertals ihr Fabrikatverkauften.“ Die beſte Antwort auf die Frage der ſchweizeriſchen Müller gibt aber die Denkſchrift des Verbandes ſchweizeriſcher Müller ſelbſt, indem ſie wört⸗ lich ſagt: „Nachweislich wird das deutſche Mehl Nr. 00 und Nr. O um —6 Fr. billiger offeriert, als es der ſchweizer Mül⸗ ler ſelbſterzeugen kann,“ obwohl, wie es an anderer Stelle in derſelben Denkſchrift heißt: 7 55 Weizenbezug über den Rhein für unſere Mülkerei nicht viel koſtſpieliger iſt, als für die deutſche.“ Wenn dieſe Angaben der ſchweizer Müller auf Wahrheit beruhen und ſie ſelbſt unter völliger Außerachtlaſſung der angeblichen Ausfuhrprämie noch um Frs..60 bis Frs..60 teurer produzieren wie die deutſchen Mühlen, ſo bedarf es eigentlich einer anderen als dieſer durchſchlagenden Argumentation für die Einfuhr deutſchen Mehles nach der Schweiz überhaupt nicht mehr. Es iſt nun in dem ſchweizeriſchen Artikel mit Rückſicht auf die deutſcherſeits erwähnte techniſche und kommerzielle Rück⸗ ſtändigkeit der ſchweizer Mühlen die Frage geſtellt, ob denn die übrigen 40 000 deutſchen Mühlen ſamt und ſonders als Muſter⸗Etabliſſements gelten können, worauf ohne weiteres zu bemerken iſt, daß wohl der größte Teil dieſer Mühlen ebenfalls nicht als Muſtermühlen bezeichnet werden kann, aber auch für die vorwürfige Frage ja gar⸗ nicht in Betracht kommt, da von den 40 000 deut⸗ ſchen Mühlen nur etwa 100 Mühlen für den Export in Frage kommen. Die Behauptung der ſchweizer Müller, daß die ſüdweſt⸗ deutſchen Mühlen vor einigen Monaten eine Genoſſenſchaft gegründet hätten, die lediglich die Feſtſetzung der Verkaufs⸗ preiſe zum Zwecke haben ſolle, beruht auf purer Er⸗ findung. Die ſüddeutſchen Handelsmühlen haben zwar vor etwa 8 Jahren die Vereinigung ſüddeutſcher Handels⸗ mühlen gegründet, die aber lediglich den Zweck hat, die Ver⸗ kaufs⸗ und Zahlungs⸗Konditionen feſtzulegen, aber ausdrück⸗ lich nach 8 8 ihres Statuts jede Vereinbarung über Preisfeſtſetzung prinzipiell ausſchließt. Es muß im übrigen ſonderbar berühren, daß die ſchweizer Müller auf dieſe nicht beſtehende Genoſſenſchaft als angeblich preisſteigernden Faktor hinweiſen, während ſich ihre ganze Polemik gegen die billigeren Vekäufe der deutſchen Mühlen nach der Schweiz richtet. Von den 40 000 deutſchen Mühlen gehören im übrigen nur etwa 20 der Ver⸗ einigung ſüddeutſcher Handelsmühlen an, während von den 220 ſchweizeriſchen Handelsmühlen, wie der ſchweizeriſche Artikel zugibt, 69 und zwar die bedeutendſten, alſo ca., den Mühlenſyndikaten angehören. Es nehmen alſo die ſchweizeriſchen Verhältniſſe hinſichtlich der Verkaufsorganiſation eine ganz außer⸗ gewöhnliche Stellung ein. e 15 n Polftische Hebersicht. Maunheim, 17. Juni 1908. Nochmals die Kaiſerworte in Döberitz. An„unterrichteter Stelle“ will die„Inf.“ über die An⸗ ſprache des Kaiſers in Döberitz folgendes erfahren haben: Die Worte des Kaiſers ſind in der Preſſe entſtellt worden. Wenn der Kaiſer in ſeiner Eigenſchaft als oberſter Kriegs⸗ herr in einem lediglich militäriſchen Milieu ſich in ähnlicher Weiſe geäußert hat, ſo iſt vor allem zu bemerken, daß dies vor 14 Tagen geſchehen iſt, alſo vor der Begegnung in Reval und zu einer Zeit, wo ein Teil der auswärtigen Preſſe eine direkt feindſelige Stimmung gegen Deutſchland zur Schau trug und dieſer in zahlreichen Artikeln Ausdruck gab. Ab⸗ geſehen hiervon iſt es ſelbſtverſtändlich, daß derartige Aeuße⸗ rungen jeden Tag fallen können, da ſie lediglich dazu dienen ſollen, auf die Tätigkeit im Heere anſpornend zu wirken. Ausländiſche Generale uſw. ſcheuen ſich bekanntlich keines⸗ wegs, bei ihnen paſſend erſcheinenden Gelegenheiten zu gleichen Zwecken Kriegsgefahren direkt an die Wand zu malen. Im übrigen beſtätigt ſich die Annahme, daß die fremdländiſchen Militärattachees zur Zeit der Aeußerungen des Kaiſers ſich nicht in Döberitz befanden, keineswegs. Sie Vorhügeln der Haardt gelegen, die ihre Kirſchenwälder mächtig ausdehnen: Weiſenheim am Sand, ein wohlhabendes, großes Dorf und das Städtchen Freinsheim, das bekanntlich auch auf der Weinkarte ſehr gut benotet iſt. Es iſt bisher noch wenig bekannt geworden, welche Ausdehnung dieſe pfälziſchen Kirſchenwälder haben, und welche Ernte ſie ertragen. Es ſtehen in der Gemarkung von Weiſenheim a. S. ungefähr 14000, in der von Freisheim 7000 Kirſchenbäume. Ein Kirſchenbaum liefert bei ſeiner größten Tragfähigkeit zirka drei Zentner mit einem Durchſchnittswert von 40 Mark. Das Durchſchnittsergebnis z. B. in Freinsheim iſt bei einer normalen Ernte 10—12000 Zentner im Werte von rund 100 000 Mark. Der größte Teil der Kirſchen muß in balb⸗ reifem Zuſtande gebrochen werden, um ckportfähig zu ſein und kommt auch in dieſem Zuſtande zum Verſand, vorwiegend nach dem Rhein, Norddeutſchland, Belgien, Frankreich und England. Der Ertrag der Kirſchenernte verteilt ſich hauptſächlich unter die zkleinen Leute“, da die„Großen“ mehr den Weinbau pflegen. Die Zeit der Kirſchenblüte iſt bei warmem Frühlingswetter ſchon an⸗ fangs bis Mitte April und es beſteht daher immer die große Ge⸗ fahr des Erfrierens. Bei der bisherigen rauhen und mitunter kalten Witterung blieben die Blüten aus; in den letzten acht Tagen des April brachen ſie aber mächtig hervor und ſtanden dann im ſchönſten Flor. Die Zeit der Kirſchenblüte bietet ein Bild von bezaubernder Schönheit. Die ganze Gegend von Weiſen⸗ heim, Lambsheim, Freinsheim bis nach Bad Dürkheim erſcheint in dem weißen, weit ausgedehnten Blütenmeer als eine prächtige „Winterlandſchaft“. Soweit das entzückte Auge reicht, erblickt es wogende, weiße Wälder, gleichſam als ſeien ſie mit friſch gefalle⸗ nem Schnee überſchüttet. Dieſes unüberſehbare, blendende Weiß wird hier und da nur von dem Dunkelrot der Pfirſichblüten und dem zarten Roſa der Aprikoſenblüte angenehm unterbrochen. Dieſes zart⸗duftende, in feinen Nüancierungen abwechſelnde Farbenſpiel iſt einzig ſchön in ſeiner Art. Wenn dieſe Kirſchen⸗ zwar iſt es die obſt, und weingeſegnete Gegend von Lambsheim bis Bad Dürkbeim und in dieſer ſind wieder zwei Orte an den zuberufen. Wie nun die„Volksſtimme“ Der Poſt⸗Ueberweiſungs⸗ und Scheckverkehr. Für den künftigen Poſt⸗Ueberweiſungs⸗ und Scheckdienſt iſt jetzt das Reichs⸗Poſtamt mit der Ausarbeitung einer Dienſtanweiſung beſchäftigt, nachdem die Kommiſſion von⸗ Beamten der Reichs⸗Poſtverwaltung unter Führung des Ge⸗ heimen Ober⸗Poſtrats Aſchenborn von ihrer Studienreiſe über den Scheckdienſt nach der Schweiz und Wien zurückgekehrt ſind. Beſonders die großartigen und vorzüglichen Einrich⸗ tungen der einzigen öſterreichiſchen Zentralſtelle in Wien, des k. k. Poſtſparkaſſenamts, haben die verdiente Anerkennung der deutſchen Beamten gefunden. Während ganz Oeſterreich kleine Schweiz deren dreizehn. Selbſt Städte wie Bellinzong beſitzen ein eigenes Poſtſcheckamt. Offenbar ſind hier Rück⸗ ſichten auf die einzelnen Kantone maßgebend geweſen. Deukſchland wird in der Zahl der Scheckämter die Mitte zwiſchen dieſen beiden Extremen bilden. Im Reichs p o ſt⸗ gebiet ſollen neun Scheckämter errichtet werden. Noch nicht endgültig feſt ſteht dagegen, wie ſich Bayern zu dieſer Frage verhalten wird. Es wird aber angenommen, daß Bayern im ganzen drei verſchiedene Schech⸗ ämter errichten wird, je eins in München und in Nürn⸗ berg für den rechtsrheiniſchen Teil des Königreichs und ein drittes in Ludwigshafen für Bayern links des Rheins. Württemberg wird ohne Zweifel ein einziges Scheckamt in Stuttgart errichten. Die Zahl der Poſtſcheckämter im ganzen Reiche wird demnach dreizehn betragen. Die Verwirklichung der Vorlage über den Poſt⸗Ueberweiſungs⸗ und Scheckverkehr, wie er dem Reichstag vorgelegt worden iſt, dürfte grundſätz⸗ liche Aenderungen an dem Entwurf nicht bringen. Die Studienreiſe nach Oeſterreich und der Schweiz hat in erſter Linie den Einrichtungen des inneren Dienſtes in den beiden Ländern gegolten. Die Grundzüge des Poſtſcheckweſens im Auslande ſind ſchon in der Denkſchrift für den Reichstag mitgeteilt worden. Deutsches Reſch. (An der Marineinformationsreiſe) der Parlamentarier nehmen von Mitgliedern der natio⸗ nalliberalen Reichstagsfraktion teil: die Abgg. Baſſer⸗ mann, Blankenhorn, Hagemann, Hieber, Graf Oriola, Schell, horn, v. Schubert, Semler, Dr. Streſemann. ‚ —(Botſchafter Hill beim Kaiſer.) Ueber die Audienz des neuen amerikaniſchen Botſchafters Hill beim Kaiſer gelegentlich der Ueberreichung ſeines Beglaubigungs⸗ ſchreibens meldet der„Newyork Herald“: Der Kaiſer war voller kleiner Aufmerkſamkeiten für den Botſchafter und fand lebhaftes Gefallen an den prompten Antworten des Botſchafters auf die verſchiedenen Fragen, die im Laufe des Geſpräches an ihn gerichtet wurden. Der Botſchafter ſeinerſeits empfing von der feſſelnden Perſönlich⸗ keit des Kaiſers, von ſeiner zwangloſen Art und von ſeiner überraſchenden Kenntnis der amerikaniſchen Dinge einen großen Eindruck. Die Audienz trug den Charakter eines ſtarken gegenſeitigen Intereſſes. — Gegen den Würzburger Lehrer Beychl) den Herausgeber der„Freien bayeriſchen Schulzeitung“, iſt wegen„Gefährdung desStaatswohls“ das Disziplinar⸗ verfahren eingeleitet worden. Lehrer Beyhl war der Hauptredner auf der Hackerbräuverſammlung des Bayeriſchen Lehrervereins in München. Dieſe Rede und ein Artikel„Zum Kamnpf und Recht und Ehre“ in der Schulzeitung bildeten den Gegenſtand des Disziplinarverfahrens. —(Graf Hohenau,) ſo ſtellt die„Deutſche Tages⸗ zeitung“ feſt, iſt mit der Verurteilung zum Verluſt des Offizierstitels und des Rechtes zum Tragen der Militär⸗ uniform auch jeden Anſpruchs auf Penſion verluſtig gegangen. Im Falle Lynar war es deshalb ganz anders, weil Graf Lynar in der üblichen Form penſioniert worden war, ehe man an ein gericht⸗ oder ehrengerichtliches Ein⸗ ſchreiten gegen ihn dachte. Nachträglich konnte ihm die Penſion nicht wieder genommen werden. Badiſche Politik. Keine Vertagung des Landtages. Die großen Anlagen Geſetzesvorlagen, die noch ihrer Er⸗ ledigung harren, haben in Abgeordnetenkreiſen die Frage auf⸗ werfen laſſen, ob es ſich nicht empfehle, den Landtag gleich nach Fertigſtellung des Budgets zu vertagen und ihn dafür im Herbſt zu einer auf etwa zwei Monate berechneten Nachſeſſion ein⸗ aus zuverläſſiger Quelle Nah und Fern an dem herrlichen, unvergleichlichen Nafurſchan⸗ ſpiel.—„Doch mit des Geſchickes Mächten, iſt kein ewiger Bund zu flechten, und das Unglück ſchreitet ſchnell.“— Eine Nacht kann alle Hoffnungen— die ganze Ernte— vernichten. Während die Traubenblüte bis vier Grad minus ertragen kann, iſt die Kirſchenblüte ſchon bei einem Grad unter Null bollſtändig ver⸗ loren. Welch ungeheuerer Schaden dies iſt, läßt ſich ermeſſen, wenn man erwägt, daß faſt die ganze Bevölkerung des„Pfälzer Kirſchenlandes“ auf den Ertrag der Ernte angewieſen iſt.„Die Kirſchen⸗Bauern“ haben ſich daher auch ſchon an des„Geſchickes Mächte“ gewöhnt, ſie ſind zufrieden, wenn ſie nur jedes dritte Jahr eine aute Kirſchenernte haben.— Ende Mai und anfangs Juni kommen dann, wenn die Blütezeit glatt verläuft, die erſten Kirſchen auf den Markt, es ſind dies die ſogenannten Freins⸗ heimer Schloßkirſchen. Dieſe und die Schwarzkirſchen ſind Freins⸗ heimer Spezialitäten von beſtem Rufe. Die Haupternte fällt in den Juni und iſt Mitte Juli beendigt. Mit Beginn der Ernte treffen täglich auswärtige Händler und Vertreter großer Obſt⸗ exporthäuſer ein. Durch die amtliche Ortsſchelle wird bekannt ge⸗ geben, und dies während des Tages einigemal— daß heute, mor⸗ gen und in den nächſten Tagen in der und jener Wirtſchaft Kir⸗ ſchen per Pfund zu ſo und ſo viel Pfennig abgelieferk werden können. Nun macht ſich alles auf die Beine. Jung und Alt, Mann. Frau und Kinder wetteifern, die meiſten Körbe mit Kirſchen voll⸗ gehäuft ſo raſch als möglich zuſammenzubringen. Der nun be⸗ ginnende„börſenmäßige Verſchleiß“ der Kirſchen geſchieht in der Weiſe, daß die Produzenten ihre Ware auf den„offiziellen Obſt⸗ markt“ bringen, wo der Preis gemacht wird.“ Nach dieſen„Kurs⸗ notierungen“ werden die Kirſchen von den Händlern erſt gekauft. Einige Produzenten, die ſtändige Abnehmer haben und von dieſen während des Winters mit„Kirſchen⸗Vorſchüſſen“ unkerſtützt wer⸗ den, dürfen ausnahmsweiſe ihre Ware auch direkt in die Häuſer ihrer Abnehmer liefern, können alſo den„offiziellen Markt“ um⸗ haine in ihren„weißen Brautgewändern“ prangen, ergötzen ſich Dauſende und Abertauſende, die alljährlich herbeiſtrömen aus gehen. Mit Eintritt der Kirſchenernte rollen immer nachmittags 10—12 Wagen zu je 200 Zentner Kirſchenladungen in einem Extra⸗ nur ein einziges Amt für die Verrechnung beſitzt, zählt die . SSercsg 28 )JJCCCGG0CC0C Mannheim, 17. Juni. — General⸗Anzeiger.(Abendblatt). 3. Seite. kfährt, denkt die Regierung nicht an eine Vertagung, ſonde wird, wenn— wie auch in früheren Jahren— Vor⸗ lagen erledigt werden ſollten, ſich damit abfinden und die un⸗ ebigten Vorlagen auf dem nächſten Landtag wieder ein⸗ bringen. Die Abſchaffung des Bräckeugeldes anf der Mannheim⸗ Tubwigshafener Rheinbrücke hat eine Interpellation zum Gegenſtand, die ſoeben von der ſozlaldemokratiſchen Fraktion der Zweiter badi am in⸗ gebracht wurde. Sie hat dieſen 15 „Welche Schritte hat die Großh. Regierung getan, um mit Rückſicht auf die am 1. Jannar 1909 bevorſtehende Verſtaat⸗ lichung der Pfalzbahnen die Abſchaffung des Brückengeldes auf der Rheinbrücke Mannheim⸗Ludwigshafen herbeizuführen?“ Bürgerausſchußſitzung in Sandhofen. ] Sandhofen, 16. Juni. Die Tagesordnung der geſtern abend hier ſtattgefundenen Bürgerausſchußſitzung wies nur zwei Punkte auf. Der erſte Punkt betraf die Genehmigung der Anorduung des Paragr. 2 Ziffer 5 und Paragr. 5 der Bierverbrauchs⸗ ſteuerordnung, der ohne weiteres angenommen wurde. Der zweite Punkt betraf die Erwerbung der Grundſtücke von Jakob Michel 3 rechts der Mannheimer Straße unter⸗ halb der Wilhelmſtraße rechts und links der Sofienſtraße Lgb. Nr. 349 mit 5 Ar 84 Quadratmeter und Lgb. Nr. 351 mit 9 Ar 89 Quadratmeter, zuſammen 15 Ar 73 Quadratmeter, pro Qua⸗ dratmeter für 4 M. 75 Pfennig, zuſammen 7471 M. 75 Pfennig, berzinslich zu 5 Prozent vom 1. Juni ds. Is. ab und zahlbar aus den vorhandenen Wirtſchaftsmitteln. Die Erwerbung ſei geboten aus der Notwendigkeit der Vergrößerung des Gaswerksterrains und zur Weganlage. Die Vorlage wurde einſtimmig angenommen. Nachträglich wurde noch eine Rechnungsformalität auf die Tagesordnung geſetzt; von den im Jahre 1906 aufgenommenen 150 000 M. für das Gaswerk wurde der Kredit erſt im Jahre 1907 pöllig erſchöpft. Von dieſer die Gemeinderechnung pro 1907 berührenden Angelegenheit, wurde ohne weitere Beanſtan⸗ dungen Kenntnis genommen. B. A. M. Heß machte den Unglücksfall beim Baden im Alt⸗ rhein, über den an anderer Stelle berichtet wird, zum Gegen⸗ ſtande einer Interpellation des Gemeinderats wegen Er⸗ bauung einer Badeanſtalt, um die mangels einer ſolchen Einrichtung unvermeidlichen alljährlichen Unglücksfälle zu ver⸗ hindern. Herr Bürgermeiſter Herbel wies in ſeiner Erwiderung auf die zum Baden ungeeignete Beſchafſenheit ſowohl des Alt⸗ rheins als des Neurheins. Bei den in der Diskuſſion ange⸗ zogenen Badeanſtalten oberhalb der Mannheimer Rheinbrücke ſeien die Waſſerverhältniſſe bedentend günſtiger. An unſeren Ufern ſei das Waſſer ſo verunreinigt und trübe, daß eine Bade⸗ anſtalt keine nennenswerte Frequenz aufweiſen dürfte. In dem Schulhausneubau werde übrigens für Erwachſene und Kinder unentgeltlich ausreichende Badegelegenheit geſchaffen. Der Vorſitzende gab ſodann noch Anregung zu einer Diskuſſion über Einführung der Verlehrsſtener und beigte an Hand einer Aufſtellung, daß bei einer Verkehrsſtener von 3 Mark pro 100 Mark Erlös aus Liegenſchaftsverkauf vom Jahre 1905 ab bis heute der Gemeindekaſſe eine Einnahme von ecn. 15000 Mark zugefallen wäre. Das Projekt fand aber wenig Gegenliebe und wurde vorerſt fallen gelaſſen. um Schluſſe wollte der Vorſitzen de noch die Stimmun⸗ d Buürgerausſchuſſes wegen Erbauung eines neuen Rathauſes vernehmen. Der Ausſchuß zeigte noch keinerlei Aufmerkſamkeit für dieſe Frage und die Herren vom Rathaus, denen ja recht wohl ein beſſeres Domizil zu wünſchen wäre, als das vorſintflutliche Gemeindehäuschen, werden noch öfters anpochen müſſen, bis die Sache ins richtige Geleiſe kommt. Aus Stadt und Land. * Mauunheim, 17. Juni 1908. „ Haudwerkskammer Mannheim. Nach Mitteilung des Landesgewerbeamts iſt das Bekleidungsamt des 14. Armeekorps in Karlsruhe bereit, die Lieferung einer großen Zahl Waffen⸗ röcke neuer Art an Schneiderinnungen, Genoſſenſchaften und an einzelne Schneidermeiſter zu vergeben. Die für die Röcke nötigen Stücke werden zugeſchnitten nebſt ſämtlichen Materialien und Zu⸗ taten geliefert, ſodaß nur die Verarbealung nötig fällt. Vor Uebertragung einer Lieferung wird die Anfertigung eines Waffen⸗ rockes als Probeſtück verlangt, von deſſen Ausfall die Auffor⸗ derung zur Beteiligung an der Lieferung abhängig gemacht wird. wurde Ladenburg beſtimmt. Wird ſolche erteilt, ſo wird das Probeſtück in die Lieferung ein⸗ gerechnet, andernfalls wird der Arbeitslohn für das Propeſtück vergütet. Grundbedingung für Abnahme der übertragenen Lie· ferungen iſt meiſter⸗ und probemäßige Ausführung. Ein Muſter für die anzufertigenden Röcke kann beim Landesgewerbeaml in Karlsruhe eingeſehen werden. Schneider welche ſich an den Lie⸗ ferungen zu beteiligen wünſchen, werden aufgefordert, dies ſofort, ſpäteſtens bis zum 25. ds. Mts. dem Bekleidungsamt des 14. Armeekorps in Karlsruhe, von welchem die näheren Bedingungen erhältlich ſind, anzuzeigen. Perſönliche Rückſprache beim Be⸗ kleidungsamt iſt erwünſcht. Bemerkt wied, daß Schneider, deren Leiſtungen bei den diesjährigen Lieferungen den Anforderungen entſprechen, auch für das kommende Jahr Beſchäftigung gewär⸗ tigen dürfen. * 23. Abgeordnetentag des Rhein⸗Neckar⸗Militär⸗Gauver⸗ bandes. Im Saale der Bäckerinnung fand am Sonntag der 28. Abgeordnetentag des Rhein⸗Neckar⸗Militär⸗ Gauverbandes unter überaus zahlreicher Beteiligung der Verbandsvereine ſtatt. Der Vorſitzende, Herr Grundbuchamtsſekre⸗ tär Mayfarth, gedachte in einleitenden Worten zunächſt des verſtorbenen Protektors der Militärvereine, des verblichenen Groß⸗ herzogs Friedrich, zu deſſen Andenken die Verſammlung ſich von ihren Sitzen erhob. Begeiſtert ſtimmten die Kameraden in das Hoch auf den neuen Protektor, Großherzog Friedrich II., ein. Im weiteren gedachte Herr Mayfarth noch des verſtorbenen Herrn Ober⸗ bürgermeiſters Dr. Beck. Durch Beſchluß der Verſammlung wurden an den Großhergzog, ſowie an das Präſidium des Badiſchen Militär⸗ vereinsverbandes Ergebenheitstelegramme abgeſandt. Aus den ver⸗ leſenen Jahresprotokollen des Gauſchriftführers, Herrn Schupp, geht hervor, daß der Gau z. Zt. eine Stärke von 5987 Mitgliedern mit 35 Vereinen aufweiſt. Sanitätskolonnen ſind im Gau 6 vor⸗ handen. Die Rechnungsablage gab Herr Sekretär Mayfarth bekannt, da der ſeitherige Gaurechner, Kamerad Betz, ſein Amt miedergelegt hat. Die Rechnung gab zu Beanſtandungen keinen Anlaß. Als Ort des nächſten Gaukriegertages im Jahre 1910 Auf Antrag des Kameraden Dr. Feißt wurden einige Paragraphen der Gauſatzungen einer Revi⸗ ſton unterzogen. Nach einer längeren gegenſeitigen Ausſprache wurde die Angelegenheit ſchließlich an eine ſiebengliedrige Kommiſ⸗ ſion zur nochmaligen Prüfung und VBeſchlußfaſſung verwieſen. Den Hauptgegenſtand der Tagesordnung bildete die Wahl des 1. Präſi⸗ denten. In geheimer Abſtimmung, wobei 81 Vereine mit 138 Stimmen bertreten waren, ging Herr Dr. Blum als gewählt her⸗ bor. Dieſer nahm die Wahl dankend an und ſprach dem ſeitherigen ſtellbertretenden Gauleiter, Herrn Mayfarth, den Dank der Vereine für ſeine borzügliche Geſchäftsführung aus. Sein erſtes Hoch galt dem Rhein⸗Neckargau. Zum Rechner wurde Herr Kamerad Hänger und zum Schriftführer Herr Kamerad Schu pp ernannt. Mit einer Huldigung des Kaiſers ſchloß alsdann um 6 Uhr Herr Mayfarth die von kameradſchaftlichem Geiſte durchwehte Ver⸗ fammlung. Von dem Großherzog iſt an Herrn Sekretär Mayfarth am Abend noch folgendes Anktworttelegramm aus Karlsruhe ein⸗ gelaufen:„Den zum Abgeordnetentag des Rhein⸗Neckar⸗Militär⸗ Gauverbandes verſammelten alten Soldaten danke ich herslich für ihren Gruß und die Verſicherung ihrer Liebe und Treue. Friedrich, Großherzog.“ * Die morgige Fronleichnams⸗Prozeſſion ſetzt ſich während des um 8 Uhr in der Jeſuitenkirche beginnenden feierlichen Hoch⸗ amtes präzis ½9 Uhr unter dem Geläute der Carl Theodor⸗ Glocke in Bewegung und nimmt folgenden Weg: Jeſuitenkirche, Straße zwiſchen B 3 und B 4, O 3 und 4, C 4 und D 4, G5 und D 5, G 6 und D 6, G 7, Cs und D 7, Luiſenring, Parkring, Schloßgartenweg(Sternwarte), B 5 und B 6, B 5 und G 5, B 4 und. G. 4, B 4 und B 8 in die Jeſuitenkirche zurück. Die erſte Station iſt in der Jeſuitenlirche nach dem Hochamt, die zweite beim Zollamt, die dritte Parkring g9 und die vierte Sollte die Prozeſſion, die avs 81 hinter dem Pfarrgarten. Nummern beſtehen wird morgen wegen anhaltenden Regens nicht ſtattfinden können, ſo wird in den einzelnen Kirchen der Gottesdienſt wie an Sonntagen abgehalten. Die Prozeſſion wird dann am folgenden Sonntag bei günſtiger Witterung ſtatt⸗ finden. Bei etwaiger abermaliger Verhinderung fällt die Pro⸗ zeſſion aus. *Der Verband der Lahrer General⸗Fechtſchule hat ſich auf⸗ gelöſt. Das Lahrer Waiſenhaus iſt finanziell unabhängig ge⸗ worden und bedarf keiner Unterſtützung mehr. Die Ortsverbände bleiben für lokale Wohltätigkeitszwecke beſtehen. «„Konzerte im Ballhausgarten. Am morgigen Tage be⸗ ginnen wieder die beliebten Konzerte der Kapelle Peter⸗- mann im Ballhausgarten. Den regelmäßigen Beſuchern des prächtigen Gartens mit den alten Baumrieſen, die mit ihrem dichten Blätterdach den Aufenthalt ſo angenehm zu machen wiſſen, ſind die vorjährigen Konzerte, bei denen Herr Kapellmeiſter Becker immer gediegene Programme mit der gewohnten Alku⸗ rateſſe zum Vortrag brachte, noch in beſter Erinnerung. Auch dieſes Jahr wird Herr Becker keine Mühe ſcheuen, um den um die„Unterwegs⸗Kirſchen“ von Lambsheim und Weiſenheim a. S. noch mitzunehmen. Mehrere Wagen laufen bis Ludwigshafen a. Rh., wo ſie per Schiff nach Holland und beſonders nach England verladen werden, die anderen Ladungen werden den rheiniſchen u. norddeutſchen Obſtmärkten zu⸗ geführt. Der Erlös aus den verkauften Kirſchen wird jeedn Abend in den verſchiedenen Wirtſchaften ausbezahlt, damit es Gelegen⸗ heit gibt, den nie verſiegenden pfälziſchen„Dorſcht“ zu löſchen und „um enn biſſel diſchkerieren zu könne“ denn„der Deiwel halt ſei — Schnut, wanner enn paar Schöpche„Freeſemer“ gepetzt hott“—. Sonntag im Juli findet in zug von Freinsheim ab, Am zweiten Freinsheim und in Weiſenheim a. S. in ſämtlichen Tanzſälen Mufik ſtatt, im Volks⸗ munde„Kerſchemuſik“ genannt. Hier entwickelt ſich dann echtes pfälzer Volksleben. Der„Kirſchenbruch“ iſt meiſtens ſchon ſehr früh. Geſunde Burſchen mit kräftigen„Weinknochen“ ſchleppen die ſchweren, weißen Körbe mit Kirſchen zu den Rollwagen, im⸗ mer laut ſchwatzend und ſingend, unverfälſchte„pfälzer Kriſcher“! Rotwangige, dralle Mädchen mit„Kirſchenaugen“ leſen emſig, heiter, ausgelaſſen plaudernd die„gebrochenen Kirſchen in die Körbe, dabei verſtohlen, reizend⸗liebevolle Blicke nach ihren mun⸗ teren„Kirſchen⸗Zeiſigen“ ſendend.—— Abends geht es dann hoch her in den Wirtshäuſern; überall Disput und Spektakel, ganz nach pfälzer Art— d. b. meiſtens mit der Zunge— ſelten mit der Fauſt. Eine Art, die Riehl ſo treffend charakteriſtert, indem er ſagte:„wenn man dieſem„Ge⸗ kreiſch“ näher zuhört, ſo merkt man erſt, daß ſich die Leute eigent⸗ lich ganz anſtändig„unterhalten“, denn ſie„reden“ allerdings ſehr laut, von den— Kirſchenpreiſen und vom— Wekter.“ wo er den Dechanten zahlreiche Wunden bei, ſo daß der Geiſtliche üßer und über mit Blut bedeckt war. Hierauf ſtieß der Mörder noch ſeinem Opfer eine Scheere in die Kehle, wodurch er ihm die Halsadern durchſchnitt. Mit grauenhafter Beſtialität zerfleiſchte er dann förmlich ſein Opfer. Die Magd in der Küche hatte Lärm gehört und meinte, der Dechant ſei unwohl getworden. Sie eilte in das Zimmer, wo ſich ihr ein grauenhafter Anblick bot. Der Dechant lag inmitten einer ungeheuren Blutlache tot auf dem Boden. Sein Körper wies, wie nachträglich feſtgeſtellt wurde, mehr als fünfgig Stich⸗ wunden auf. Die Magd ſchlug ſofort Lärm, die Gendarmerie und die Ortsbewohner verfolgten den Mörder. Man ſah ihn noch laufen, allein er verſchwand alsbald im Walde. Die Recherchen nach dem Verbrecher werden eifrigſt fortgeſetzt. — Ein Salome⸗Tanz in der Kirche. Pariſer Blätter erzählen von einem Skandal, der ſich in einer früheren Kapelle des Heilig⸗ Herz⸗Kloſters zu Paris zugetragen haben ſoll Hier gab ein ruſſiſcher Graf D. ein japaniſches Feſt, dem der Adjutant eines der häufig durch Paris reiſenden Großfürſten beigewohnt haben ſoll. Die ge⸗ kadenen Gäſte, unter denen ſich auch Damen befanden, Amerika⸗ nerinnen und Franzöſinnen, ſahen, wie eine drapierte Frauengeſtalt aus der Sakriſtei hervortrat, ſich vor den Altar ſtellte, die Hüllen fallen ließ und nur mit Spangen an den Armen und Beinen an⸗ getan, orientaliſche Wohlluſt mimte Die„Gagette de France“! iſt entrüſtet darüber, daß die Großfürſten, welche in der beſten fran⸗ n werden, wo man über die Ver⸗ des Elyſéee zu begnütgen Die den ruſſiſchen Votſchafter vo Grafen.. Vorſtellungen zu machen und über den Unfug, zöſtſche Gefühle verletzt, nach Petersburg zu berichten. — Ein Räuberidyll. Bei einer erfolgreichen Razzia iſt die Schöneberger Kriminalpolitzei auf ein ſeltſames Räuberneſt geſtoßen. Bei der Streife, bei der eine Anzahl ſchon längſt geſuchter Ver⸗ brecher aufgegriffen wurden, ſtießen die Beamten auf einen Möbel⸗ twagen, der recht wohnlich eingerichtet war und den Einbrechern als Unkerſchlupf gedient hatte. Ein großes Vett und andere zum täg⸗ lichen Leben notwendige Geräte und Möbelſtücke waren vorhanden, ja ſelbſt ein wertvolles Gemälde in koſtbarem Rahmen fehlte nicht. Das Bild rührt zweifellos aus einem Einbruchsdiebſtahl in einer der benachbarten Vilten ber. Konzertbeſuchern recht unterhaltende und genußreiche Stunden zu bereiten, ſpdaß wir die Gewißheit haben, daß ſich zu den ſeit⸗ herigen treuen Beſuchern dieſer Konzerte noch zahlreiche neue Stammgäſte einfinden werden. Am morgigen Fronleichnamstage finden zwei Konzerte ſtatt und zwar nachmittags um ½4 Uhr und abends um 8 Uhr mit beſonders auserleſenen Programmen. * Der Geſamtverein des Odenwald⸗Klubs unternimmt am Sonntag den 21. Juni einen Familienausflug nach Schriesheim, für den folgendes Programm feſtgeſetzt iſt: Morgens von 10 Uhr ab Empfang der ankomenden Ausflugteil⸗ nehmer am Bahnhof zu Schriesheim. 11 Uhr Ausflug auf die Strahlenburg, daſelbſt muſikaliſcher Frühſchoppen mit Frühſtücks⸗ gelegenheit. Um 1 Uhr gemeinſames Mittageſſen in den Gaſt⸗ häufern„Ludwigstal“,„Deutſcher Kaiſer“, Zum Lamm“ und „Zur Linde“. Nach dem Mittageſſen um 3 Uhr Ausflug nach der neuerrichteten Schutzhütte auf dem Branigberg. Abmarſch vom Gaſthaus„Ludwigstal“. Nach Rückkunft Feſtkonzert und Tanz im„Deutſchen Hof“. * Der Badiſche Reallehrerverein hielt am 9. d. Mts. in Frei⸗ burg ſeine ſehr zahlreich beſuchte 28. Generalverſamm⸗ lung ab. Nach Jahren ſchwerer Sorge, banger Erwartungen ſcheint dem Reallehrerſtande wieder ein freundliches Geſtirn zu leuchten. Aller Vorausſicht nach bringt der neue Gehaltstarif, wenn er auch nicht alle Wünſche erfüllt, doch einen ganz bedeutenden Fortſchritt in der materiellen Stellung der Reallehrer. Damit dürfte auch das Haupthindernis für eine Reform der Vorbildung dieſes Standes aus dem Wege geräumt ſein und freiere Bahn für ſeine Verwendung geſchaffen werden. Seit Jahren iſt das Rear⸗ lehrerſtudium nur nach einer Ausleſe ſeminariſtiſch gebildeter Lehrer und erſt nach Ablegung der Dienſtprüfung für erweiterte Schuren zugänglich. Die Prüfungsforderungen waren bisher, wenigſtens für die mathematiſch⸗naturwiſſenſchaftliche Abteilung, auf ein Hoch⸗ ſchulſurdium von bier Semeſtern zugeſchnitten, an deſſen Stelle für die ſprachliche Abteilung ein längerer Aufenthalt in Frankreich oder England trat. Die Rcallehrer wünſchen nun, daß der ſchulbeſuch für beide Abteilungen obligatoriſch werde und daß ihre Studien eine Vertiefung erfahren, unter beſonderer Hervorhehung der Pädagogik, daß alſo neben den praktiſchen Bedürfniſſen unſeres immer reicher ſich ausgeſtaltenden Schulweſens die diesbezüglichen Wünſche des Badiſchen Lehrervereins tunlichſt Berückſichtigung finden. Damit wären dann die Vorbedingungen erfüllt für eine durch die veränderten Verhältniſſe notwendig gewordene Verſchiebung des Arbeitsgebietes dieſer Lehrerkategorie. Dem Vorſtand wurde für ſeine Bemühungen reicher Dank gezollt und durch einſtimmigs Wiederwahl das Vertrauen des Vereins bekundet. An die Ver⸗ handlungen ſchloß ſich ein Feſtmahl im Hoter National und die Be⸗ ſichtigung des neuen Lehrerſeminars an, deſſen Schönheit allge⸗ meine Bowunderung hervorrief. Abends fand ein Bankett im großen Saale des Parkhotels ſtatt. Am folgenden Tag fand ſich noch eine ſtattliche Zahl von Teilnehmern zuſammen zu einem Ausflug über die Neſſellache nach Breitnau und durch die Ravennaſchlucht ins Höllental. Die Verhandlungen waren eingeleitet worden durch eine begeiſtert aufgenommene Huldigung für unſern Landesfürſten. Das an die Großh. Herrſchaften gerichtete Begrüßungstelegramm wurve mit herzlichem Dank beantvportet. Schülerwanderungen. Die Seltion Mannheim⸗ Judwigshafen des Odenwaldllubs wird im laufen⸗ den Jahre wieder eine Anzahl von Wanderungen mit Schülern des 8. Schuljahres nach der Bergſtraßé und dem Odenwald veranſtalten. Die Wanderungen ſollen einesteils zur Erholung und Erfriſchung, zur Kräfligung und Abhärtung unſerer ſtädtiſchen Jugend dienen; andernteils ſoll durch ſie der Sinn für die Natur geweckt und gepflegt und den Schülern Ge⸗ legenheit gegeben werden, ihre Heimat kennen und lieben zu nen und andere geeignete Mitglieder Kleidung: wollenes od wollene Strümpfe; quemen 2 Schu gut paſſende, ausgetretene S Schnürſchuhe. Probfiant belegtes Brot; Eier; Obſt; mit Milchkaffee oder leichten Tee: vermeiden iſt ſtark gewürzte oder zu fette Wurſt⸗ liſche Getränke ſind durchaus erboten: Leichenläöndung. Geſtern vormittag wurde bei der Riedbahn brücke die Leiche des am 21. Auguſt 1842 zu Dänkelsdorf(Kr i Konſtanz) geborenen und in Heidelberg wohrhaft geweſenen Reiſen⸗ den Johann Auguſt Bläſſing aus dem Nerkar gezogen. Bläf war ſchon längere Zeit ohne Stellung und iſt ſeit letzten So nicht mehr in ſeine Wohnung gekommen. 5 Gerichtszeitung. §8 Mannheim, 16. Juni. Strafkammer II. Vor Landgerichtsdirektor Waltz. Vertreter der Großh. Staatsbe⸗ hörde: Aſſeſſor Ullrich. Der Urſache eines ſchweren Unglücks wurde heute in ei Verhandlung nachgeſpürt, welcher eine Anklage gegen den Fabr arbeiter Friedrich Rihm aus Käferthal wegen fahrlä ge Tötung zugrunde lag. Rihm war in dem Dampfturbinenb der Firma Brown, Boveri u. Co. als Kranenführer beſch Am 14. Januar v. Is. wurden Ueberſtunden gemacht. Einige Arbeiter, darunter ein gewiſſer Bienefeld, riefen gegen dre viertel 8 Uhr abends den Angeklagten mit ſeinem Laufkrahne herbei, um ein Werkſtück transportieren zu laſſen. Der Laufkran hat zwei Flaſchen, eine für ſchweres und eine für leichtes Gewich Man brauchte im gegebenen Falle die große Flaſche. Als zur Hälfte herabgelaſſen war, rief Bienefeld, dem es preſſi weil er fort wollte:„Mach! mach!“ Infolgedeſſen ließ Rihm an⸗ ſcheinend die nötige Aufmerkſamkeit außer Acht, und, während die große Flaſche niederging, ſchnellte die kleine mit große walt an die Aufhängekonſtruktion. Das Drahtſeil riß, die Flaſche ſtürzte herab und fiel dem untenſtehenden Biene ſolcher Gewalt auf den Kopf, daß ein ſchwerer S bruch entſtand, an dem der Verunglückte nach zwei Ta⸗ Zuerſt richtete ſich die Unterſuchung gegen den Be Zech, doch wurde das Verfahren, nachdem acht Sachve 4. Seite. gehört worden waren, eingeſtellt. Der heutige Angeklagte ſoll nun Schuld an dem Tode Bienefelds ſein. Die Anklage hebt gegen ihn den Vorwurf, daß er die ihm vermöge ſeines Poſtens als Kranenführer obliegende Aufmerkſamkeit außer acht gelaſſen und verſäumt habe, den Motor rechtzeitig abzuſtellen, ſodaß die Flaſche oben an der Scheibe anſtieß, das Drahtſeil riß und jene herabſtürzte. Rihm erklärte, er ſei früher Landwirt geweſen und arbeite ſeit vier Jahren in der Fabrik. Er habe bis vier Wochen bor dem Unfall nur kleine Kranen bedient, die ganz anderer Konſtruktion ſeien. Zur Bedienung des großen Krans ſei er aus⸗ hilfsweiſe herangezogen worden, obwohl er Einſprache erhoben habe, weil er ſich wegen des Mangels einer Bremſe nicht ſicher fühlte. Bienefeld habe ihm bei dem Unfall zugerufen:„Schnell, ſchnell!“, obwohl er ſchon die volle Stromſtärke im Motor hatte. Das Drahtſeil ſei nicht gut geweſen. Wenn das Seil gehalten hätte, wäre der Motor beſchädigt worden und wäre herunterge⸗ fallen. Als erſter Zeuge wurde Platzmeiſter Lederle vernom⸗ men. Er bat von dem Unfall ſelbſt nichts geſehen. Sowohl dem Angeklagten als dem Getöteten gibt er das Zeugnis braver, fleißiger Arbeiter. An einem Drahtſeil können Defekte nicht wahrgenommen werden, weil das Seil geſchmiert wird. Einer der folgenden Zeugen, Wickler Zettler, Vorſitzender des Ar⸗ beiterausſchuſſes, iſt wegen ähnlicher Unfälle vorher und nachher bei der Fabrikleitung vorſtellig geworden. Auch nach dem Unglück ſei einmal die Flaſche heruntergefallen, habe aber einen Arbeiter glücklicherweiſe nur geſtreift.— Maſchinenoberingenieur Zutt von der Generaldirektion der Staatseiſenbahnen, der als Sach⸗ berſtändiger geladen war, bekundete, daß nur die große Flaſche mit einer Vorrichtung zur ſelbſttätigen Auslöſung des Motors bei Erreichung des höchſten Punktes ausgerüſtet ſei, nicht aber die kleine. Als die letztere anſtieß, riß das Seil nicht, ſondern es wurde an der Scheibe abgeſcheuert. Das Seil ſei an ſich trag⸗ fähig geweſen. Bei der elektriſchen Beleuchtung war es, da der Schatken des Traggerüſtes den Höhepunkt verdecky, an der kritiſchen Stelle dem Maſchiniſten nicht gut möglich, zu ſehen, wann die kleine Flaſche oben ankam. Die Frage des Vorſitzenden, ob er es für unzweckmäßig halte, daß an demſelben Kranen die Flaſchen nicht gleichmäßig ausgerüſtet ſeien, wurde von Herrn Zutt bejaht. Auf die weitere Frage, ob es üblich ſei, Taglöhner als Kranenführer zu verwenden, erwiderte er, man nehme dazu gewöhnlich nur intelligente Leute. Die Badiſchen Bahnen nähmen für dieſe Funktion nur Profeſſioniſten, die von einem beſonderen Beamten geprüft würden. Bei den Badiſchen Bahnen würden die Drahtſeile nach einer beſtimmten Anzahl von Hüben abge · nommen, gereinigt und auf ihre Beſchaffenheit unterſucht. Oh das auch bei der Firma Brown, Boveri u. Cie. ſo gehalten werde, wiſſe er nicht. Der Staatsanwalt hielt den Angeklagten für ſchuldig und beantragte eine angemeſſene Gefängnisſtrafe. Die Verteidigung(Rechtsanwalt Dr. Hirſchler) plädiert für Frei⸗ ſprechung Das bedauerliche Unglück ſei durch eine Verkettung unglücklicher Zufälliakeiten entſtanden, für die man den Ange⸗ klagten nicht verantwortlich machen könne. Das Gericht ſprach den Angeklagten frei. Nach dem Gutachten des Sachverſtändigen ſei es nicht zweckmäßig, daß nur eine der beiben Flaſchen des Laufkranens mit einer automatiſchen Motorabſtellung verſehen ſei. Es ſei auch nicht zu leugnen, daß ſich der Augeklagte für den Poſten eines Kranenführers wenig eigne. Ausſchlaggebend für die Freiſprechung aber war einmal die ungenügende Beleuchtung, die es dem Kranenführer unmöglich machte, feſtzuſtellen, wann die Flaſche den Höhepunkt erreichte, dann der Umſtand, daß Biene⸗ feld ſelbſt den Angeklagten durch ſeinen Zuruf aus ſeiner Auf⸗ merkfamkeit herausgeriſſen habe.— Der Zuhörerraum war von ſtreikenden Arbeitern der Firma Brown, Boveri u. Co. voll beſetzt.„ Aus dem Großherzogtum. ) Sandhofen, 16. Juni. Geſtern nachmittag iſt da⸗ hier im Altrhein der led. 18 Jahre alte Bäcker Jak. Kirchner don Viernheim beim Baden lertrunken. Der bedauernswerte junge Mann ſcheint das Opfer ſeiner eigenen Unporſichtigkeit geworden zu ſein, da er per Rad an den Rhein gefahren und trotz ſeines erhitzten Zuſtandes ſogleich ins Waſſer gegangen iſt. Kaum war er in dem naſſen Element, als er plötzlich unterging. Er kounte nur noch als Leiche geborgen werden. Ein Schlag⸗ anfall hatte ſeinem Leben ein Ende bereitet. Unſeres Erachtens reſultiert aus den alljährlich trotz aller Warnungen ſtets wiederkehrenden Unglücksfällen für die Behörde nur eine Wahl: entweder für ſichere Badegelegenheit zu ſorgen oder das Ufer⸗ 5 gelände zu bewachen. Sport. Bacharach, 17. Juni.(Prib.⸗Tel. d. Gen.⸗Anz.) Ehrle auf Benz gewinnt das Bergrennen glän⸗ zend in der Zeit von.27 Min. für die 6½ Kilometer. Zweiter wurde W. Poege auf Mercedes in.15. Alle Teilnehmer ſind glänzend gefahren. Ehrle gewinnt damit voraus⸗ lichtlich die Prinz Heinrichfahrt. Darmſtadt, 17. Juni. Bedeutend ſpäter als erwartet trafen die erſten 16 Wagen um.10 Uhr am Marienplatz ein in folgender Reihenfolge der Wagennummern No. 24, 1, 22, 30, 28, 28, 28, 58, 5, 44, 38, 46, 13, 45 und 48. In weitem Abſtand fuhren die übrigen Teilnehmer ein und nahmen ihre Aufſtellung auf der nach dem Neuen Palais führenden Straßen und wurden im Garten des Neuen Palais von Großherzoge begrüßt und be⸗ wirtet. Später erfolgte die Vorbeifahrt vor dem Großherzogs⸗ paare und Prinz Heinrich. Eine Studenten⸗Mannſchaft der Univerſität Heidelberg in Mannheim. Der Zentralausſchuß zur Förderung der Volks⸗ und Jugendſpiele richtet ſein Beſtreben auch darauf, dem Sport an den Univerſitäten mehr und mehr Eingang zu verſchaſ'en und hat auch ſchon große Erfolge in ſeinen Bemühungen zu ver⸗ zeichnen. U. a. haben ſich an der Univerſität in Heidelberg be⸗ reits verſchiedene Mannſchaften gebilde! die ſich die Pflege des Fußballſportes und der Leichtathletik um Ziel geſetzt haben. Die„Union“, Verein für Bewegungsſpiele e. V. hat nun für den kommenden Sonntag, den 21. Juni, eine aus 11 Spielern der Uniperſität Heidelberg beſtehende Fußballmannſchaft für ein Wettſpiel mit ihrer 1. Fußballabteilung auf dem Union⸗Spiel⸗ Platz am Luiſenpark gewonnen. Die Maunſchaft der Heidelberger Studenten ſetzt ſich aus hervorragenden Spielern zuſammen die den erſten Süddeutſchen Fußballvereinen angehören. Der vor⸗ jährige deutſche Meiſter, der Freiburger Fußballklub ſtellt allein 3 ſeiner beſten Spieler. Falſchlunger, der bekannte vorzügliche ann, Gibs und Haaſe, der Karlsruher Verein iſt bewährten Kämpen Langer, und der Karlsruher Fuß⸗ Phönix durch ſeinen gewandten Flügelſtürmer Wegerle bertreten. Schon dieſe Namen bieten eine ſichere Garantie da⸗ für, daß dem Publikum ein hochklaſſiats Spiel geboten wer⸗ den wird und kann daher der Beſuch der Veranſtaltung jeder⸗ mann nur dringend empfohlen werden. Es iſt das erſt⸗ Mal, daß eine Studenten⸗ ißballmannſchaft in Mannheims Mauern 0 wird und an daßer auf den Ausgang des Spieles gelpannt ſein. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 17. Juni. Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Ueber eine vielgenannte Gelehrtenfamilie wird der„Frankf. Zig.“ aus Würzburg geſchrieben: Aus Anlaß des Kongreſſes für Rettungsweſen, deſſen Vorſitzender der Geheime Regierungsrat Dr. F. Bument, Präſident des Reichsgeſundheitsamtses, iſt, erinnert man ſich hier der Familie Bumm, die ihre Heimat in unſerer Stadt hat, und der ſeltenen Erſcheinung, daß die vier Söhne, die aus dieſer Familie hervorgegangen ſind, alle zu großem Anſehen ge⸗ langten. Der älteſte Sohn, Anton, der vor einigen Jahren ge⸗ ſtorben iſt, war Direktor der Irrenanſtalt Werneck und nachher Pro⸗ feſſor der Pſychiatrie an der Univerſität München. Der zweite Sohn, Karl, trat in die bayeriſche Staatsverwaltung ein, wurde Mini⸗ ſterialdirektor im Kultusminiſterium und hatte das Referat über die baheriſchen Univerſiäten. Er iſt auch zum Staatsrat ernannt worden. Krankheit, wohl die Folge von Ueberarbeitung, nötigte ihn kürzlich, in den Ruheſtand zu treten. Der dritte Sohn, Franz, iſt der ſchon genannte Präſident des Reichsgeſundheitsamtes. Der vierte endlich, Ernſt, hat die Profeſſur für Geburtshilfe und Gynä⸗ kologie an der Univerſität Berlin inne und iſt dort Direktor der Frauenklinik der Charite. Vier Brüder, die hervorragende Männer des Staates und der Wiſſenſchaften geworden ſind, dafür gibt es nicht zahlreiche Beiſpiele. Eine Volksoper in Berlin. Wie ſchon kurz gemeldet, ſoll im Herbſt mit dem Bau von einem großen Berliner Volksopernhaus begonnen werden, das 2500 Perſonen Platz gewähren ſoll. Die Baupläne ſind vollendet; das Konſortium, das dieſe Gründung finanziert, hat bereits das Grundſtück, auf dem das Opernhaus er⸗ richtet werden ſoll, angekauft. Das Projekt ſelbſt ging von Direktor Viktor Palfi vom Neuen Operetten⸗Theater aus, der auch die Direk⸗ tion der neuen Opernbühne übernehmen wird. Sein Plan geht dahin, ein Art Schiller⸗Theater in der Oper zu ſchaffen und nur erſtklaſſige Kräfte heranzuziehen. Das Theater ſoll 2500 Sitze umfaſſen, deren teuerſter etwa 3 Mark 50 Pfg. koſten wird. Das Grundſtück, auf dem die Oper erbaut wird, befindet ſich in der Potsdamer Straße, in der Nähe des alten Botaniſchen Gartens und iſt 4000 Quadratmeter groß. Die Bau⸗ fläche ſelbſt, auf der das Theater ſtehen ſoll, mißt 2000 Geviert⸗ meter, während der übrige verfügbare Raum zum Bau von Villen berwendet werden ſoll. Es beſteht nämlich der Plan, auf dem Baugrund eine Privbatſtraße anzulegen. Palfis Volksoper wird von Oskar Kaufmann, dem Erbauer des Hebbel⸗Theaters, gebaut werden. Sie wird, wie es heißt, in modernem Barockſtil gehalten und mit erleſener Eleganz ausgeſtattet ſein. Tetzte hachrichten ung Telegramme. * Karlsruhe, 16. Juni. Der Eintritt des Herzogs Ernſt Auguſt von Braunſchweig⸗Lüneburg in die bayeriſche Armee hat hier an maßgebenden Stellen umſomehr befriedigt, als man allgemein annimmt, daß Prinz Marx von Baden an der Wendung der Dinge einen lebhaften Anteil genommen hat, wenn er nicht gar in gewiſſer Beziehung der Vermittler auch gegenüber dem Kaiſer geweſen iſt. Bekannt⸗ lich iſt Prinz Max von Baden der Schwager des jungen Herzogs und ſteht dem Kaiſer beſonders nahe. * Ludwigshafen, 17. Juni. Am Sonntag, 21 Juni findet hier die 18. Jahresverſammlung des Verbandes der Kaufmänniſchen Vereine Badens und der Pfalz ſtatt. Die Verhandlungsgegenſtände ſind u. a. folgende: 1. Warum und wie ſoll kaufmänniſche Sozialpolitik getrieben werden(Referent: Herr Dr. Steindamm⸗Nürn⸗ Herr M. Krauth⸗Mannheim).. Frankfurt a.., 17. Juni. Erbprinz Hein⸗ rich XXVII. und Erbprinzeſſin von Reuß j. L. ſo⸗ wie Prinzeſſin Feodora von Reuß j. L. ſind geſtern im Automobil hier eingetroffen und haben im Engliſchen Hof Wohnung genommen. * München, 17. Juni. In der heutigen Staatsrats⸗ ſitzung iſt der Entwurf über den Proporz bei Ge⸗ meindewahlen d. h. für die Wahl von Gemeindebevoll⸗ mächtigten, Magiſtrats⸗ und Gemeinderäte, Adjunkten und Erſatzmänner genehmigt worden. Er ſoll jedoch nur für Gemeinden von über 4000 Einwohnern gelten. Ein Wunſch der Zentrumspartei wird hiermit erfüllt. Die Einzelheiten bezüglich der Durchführung ſollen durch eine Wahlordnung geregelt werden. *Stuttgart, 17. Juni. Der Seniorenkonvent der Zweiten Kammer beſchloß, die Beratung der Bauor d⸗ nung in dieſer Woche zu beendigen. Die Volksſchul⸗ novelle gelangt am 30. Juni zur erſten Leſung. Die Kam⸗ mer wird ſpäteſtens am 4. Juli bis zum Herbſt vertagt. * Bacharach, 17. Juni. Prinz Heinrich von Preußen und Prinzeſſin Viktoria von Schaumburg⸗Lippe befichtigten in Begleitung des Grafen Sierpſtorff geſtern nachmittag die Strecke für das heutige Bergrennen. * Köln, 17. Juni. Wie die„Köln. Ztg.“ aus Siegen meldet, brannten in Dreisbach und Tiefenbach 18 Häuſer nieder, von denen die meiſten nicht verſichert waren. * Boppard am Rhein, 17. Juni. Die letzten Wagen paſ⸗ ſierten Boppard um 12 Uhr 40 Minuten. * Simmern(Hunsrück), 17. Juni. Der erſte Wagen er⸗ reichte Simmern um 9 Uhr 20 Minuten, der letzte Wagen(Nr. 141) um 11 Uhr 55 Minuten. Unfälle ſind keine vorgekommen. * Dresden, 17. Juni. Auf Einladung des Kaiſers hin wird der König zur Kieler Woche am 25. Juni nach Kiel abreiſen und am 28. Juni zurückkehren. * Bern, 17. Juni. Die vereinigte Bundesverſammlung erteilte dem Bundesrat Dr. Zamp unter dem Ausdrucke ihres Dankes für die von ihm geleiſteten hervorragenden Dienſte die Entlaſſung aus dem Am ke eines Mitgliedes des Bundes⸗ rats und wählte an ſeiner Stelle den Nationalrat Schobinger (Luzern, katholiſch⸗konſervativ) mit 141 von 178 giltigen Stimmen in den Bundesrat. * Paris, 17. Juni. Wie aus Saigon gemeldet wird, überſchritten zwei ſtarke bewaffnet: Banden der aufſtänu⸗ digen Reformer die Grenzen bei Taokal und brannten mehrere Ortſchaften nieder. Truppen zur Verkreibung und Beſtrafung der Banden ſind abgeangen. London, 17. Juni.„Daily Chronjele“ meldet aus Melbourne: Der Geſetzgebende Rat von Papua hat eine Ver⸗ ordnung angenommen, nach der jeder Eingeborene ver⸗ pflichtet ſein ſoll, auf den Regierungsplantagen zu arbei⸗ ten, wenn er nicht ſelbſt eigenes Land bebaut oder für andere Arbeitgeber arbeitet. Die Verordnung, die in Auſtralien auf ſtarken Widerſtand ſtoße, bedarf der Beſtätigung des General⸗ gouverneurs. * Sofia, 16. Juni. Bei dem geſtrigen Galamahl zu Ehren des Herzogs und der Herzogin von Sachſen⸗Koburg und Gotha wurden zwiſchen dem Fürſten Ferdinand und dem Her⸗ 550 herzliche Trinkſprüche gewechſelt. berg). 2. Die Sonntagsruhe im Handelsgewerbe(Referent: * Das Reichsvereinsgeſetz vor der geſſiſchen Kammer. * Darmſtadt, 17. Juni. Die Zweite Kammer nahm ent⸗ gegen dem Antrage des Ausſchuſſes die Anträge des Abgeord. neten Ulrich und des Abgeordneten Köhler betreffend die Ausführung des Reichsvereinsgefetzes an, obwohl dieſe Anräge durch die inzwiſchen veröffenklichten Ausführungsbe⸗ ſtimmungen zum Reichsvereinsgeſetz erlebigt ſind. Die Anträge geben im weſentlichen dem Wunſche Ausdruck, daß dem Lande die Vereins⸗ und Verſammlungsfreiheit entſprechend der Zuſag⸗ der Regierung erhalten bleibe. Die Abgeordnetenwahlen in Preußen. *Berlin, 17. Juni. Der Abgeordnete Dr. Hahn erſucht, ihn als konſervativ zu bezeichnen. Es ſind ſomit 152 Konſer⸗ vative und nicht, wie bisher gezählt, 151 und 2 Fraktionsloſe, nicht 3. Marokko. Paris, 17. Juni. Aus Fez wird unterm 14. ds. Mts. gemeldet: Buchta ben Bagdadi und ſein Bruder wurden auf Be⸗ fehl Mulay Hafids gefangen genommen und ihre Güter beſchlag⸗ nahmt. Oeffentliche Ausrufer verkünden die Wiedereinführung der Tabak⸗ und Torſteuer. Die Döberitzer Kaiſerrede. * Paris, 16. Juni. Auch der„Temps“ ſchließt ſich jetzt dem Chorus der Morgenblätter an, die zu beweiſen ſuchen. daß nichts in der internationalen Lage auf deutſchfeindliche Beſtrebungen ſchließen laſſe.„Welch ſeltſamer Verfolgungs⸗ wahn“, ruft der Temps,„iſt der, der ſich in den Worten des Kaiſers ausdrückt! Glaubt der Kaiſer wirklich, daß man daran denkt, Deutſchland von allen Seiten zugleich anzu⸗ greifen? Gibt es irgend etwas in Europa, das ihm geſtattet, irgendeinem offenſive Abſichten beizumeſſen?“ Von der Rolle Frankreichs in der mazedoniſchen Frage verſichert das Blatt, daß ſie darin beſtehen werde, ohne Hintergedanken und Vor⸗ eingenommenheit für alle und für jeden Vermittler zu ſein, der einzig von dem Wunſch beſeelt ſei, an dem Erfolg der ſo notwendigen Geſamteinvernehmen zu arbeilen. Ebenſowenig will der Temps zulaſſen, daß die Bildung eines neuen Drei⸗ bundes Deutſchland Anlaß oder gar das Recht geben könne, darin eine Herabdrückung ſeiner eigenen diplomatiſchen Stel⸗ lung zu erblicken und ſich dagegen zu wehren.„Will denn⸗ fragt das Blatt,„die Sorge Deutſchlands um ſeinen diplo⸗ matiſchen Rang ſo weit gehen, die übrige Welt zur Unbeweg⸗ lichkeit zu verurteilen? Kann man keine Friedensabkommen mehr unterzeichnen, ohne es herauszufordern? Will Deutſch⸗ land den napoleoniſchen Größenwahn jetzt auf ſeine Rechnung nehmen?“ Nach dieſen tönenden Phraſen macht der Temps aber das intereſſante Geſtändnis, daß der neue Drei⸗ bund erſt in Wirklichkeit das Gleichgewicht in Europa herſtellen werde, obwohl er vorher verſichert hatte, daß Frankreich keinen Anlaß habe, augenblicklich die Bildung dieſes Dreibundes zu wünſchen. Weniger nimmt ſich das Journaldes Debats die Worte des Kaiſers zu Herzen. Es will darin nur militäriſche Rhetorik erblicken, die in ſo breiter Weiſe zu erörtern völlig verfehlt ſei, zumal ſolche Zeichen einer neuropathiſchen Impreſſionabilität nur mög⸗ licherweiſe für eine Politik der Einſchüchterung Ermunte⸗ rungen abgeben und damit gerade die Gefahr herauf⸗ beſchwören könnten, die man fürchte. Unwetter. *Paris, 17. Juni. In der öſtlichen Umgebung von Paris richtete geſtern ein von Hagelſchlag und Wolkenbruch begleiteter irbelſturm große Verheerungen an. Eine Anzahl Per⸗ Bei einem geſtern nachmitag ſonen wurde ſchwer verletzt. *Alteneſſen, 17. Juni. hier niedergegangenen ſchweren Gewitter wurde ein im Garten des Bäckermeiſters Heunecke beſchäftigter Berginvalide ſowie ein Pferd des Bäckermeiſters durch Blißſchlag getötet. Franzöſiſch⸗ſpaniſche Freundſchaft. Saragoſſa, 17. Juni. Der franzsſiſche Handels⸗ miniſter Gruppi nahm geſtern an einem ihm zu Ehren von der Handelskammer im Feſtſaal der Ausſtellung veranſtalteten Ban⸗ kett teil, bei dem die franzöſiſch⸗ſpaniſche Freundſchaft in zahl⸗ reichen Trinkſprüchen gefeiert wurde. Abdul Aſis in England. * London, 17. Juni. Nach einer Meldung des„Daily Telegraph“ aus Tanger vom 16. Junt bildet unter den Einge⸗ borenen die Abreiſe Kaid Mac Lean nach England, wo er nach ihrer Meinung für Abdul Aſis, der als entthront angeſehen wird, einen Wohnſitz beſorgen ſoll, das Hauptgeſprächsthema. Die mazedoniſche Frage. * Konſtantinopel, 17. Juni. Die Nachricht der „Frkf. Ztg.“, daß der ruſſiſche Botſchafter Simoniew mit der Redigierung der engliſchen Reformvorſchläge für Maze⸗ donjen betraut ſei, iſt unzutreffend. In diplomatiſchen Kreiſen bei den Türken würde man ſeine Mitarbeit gerne be⸗ grüßen, da er als ein beruhigendes Element ſtets gegen die weitergehenden engliſchen Vorſchläge geweſen iſt. Von Tag zu Tag. — Lebensgefährliche Verbrenwung. Koblenz, 17. Juni. Auf ſchreckliche Weiſe iſt geſtern abend nach 11 Uhr das Dienſtmädchen einer hieſigen Eier⸗ und Butterhandlung verunglückt. Dasſelbe wollte in einen Spiritusbrenner Spiritus nachfüllen; es befanden ſich aber noch Funken im Behälter und die Flüſſigkeit explodierte. Vollſtändig in Flammen gehüllt eilte das Dienſtmädchen auf den Speicher und legte ſich in ein Bett, in welchem ein Kind lag, um die Flammen zu erſticken. Das Bett geriet darauf in Brand. Endlich erfolgte die Löſchung. Die Verunglückte liegt im Krankenhaus hoffnungslos darnieder. — Automobilunfalleiner Sängerin auf dem Wege nach Bayreuth. München, 16. Juni. Die Opern⸗ ſängerin Edith Walker, welche in ihrem Automobil eine Fahrt von Hamburg nach Italien unternommen hatte und eben auf dem Wege nach Bahreuth war, wo ſie für die Feſtſpielaufführungen engagiert iſt, verunglückte heute in der Nähe von Innsbruck. Glück⸗ licherweiſe ſind die Verletzungen der Künſtlerin unbedeutend. Der Unfall geſchah in der Nähe des Weiler Tuft an einer ſcharfen Kurve und wurde durch ein von Kufſtein kommendes Automobil veranlaßt, das auf der falſchen Seite fuhr. Der Anprall der beiden Fahrzeuge war ziemlich ſtark; die Künſtlerin wurde dabei aus dem Fond ihres Wagens durch das Fenſter auf den Führerſitz geworfen und im Ge⸗ ſicht und an den Händen verletzt. Beide Automobile ſind ſtark be⸗ ſchädigt. Fräulein Edith Walker trat ſofort mit der Bahn die Weiterreiſe nach Bayreuth an. — Leichenländung. Rathenow, 17. Juni. Aus der Habel wurden die Leichen des optiſchen Arbeiters Otto Schumacher und der unverheirateten Frieda Röhl aus Dresden geländet. Das ſchon früher aufgefundene 4jährige Töchterchen iſt offenbar erdroſſelt worden, ſodaß es ſich um Mord und Selbſtmord handelt. — Gemeingefährliches Scheuſal. Neuſtadt a. ., 16. Juni. Der Unhold, der bereits ſeit mehreren Wochen das * Waldgebiet der Mittelhardt in der Gegend von Nenſtadt und S e eie SSeg F. FN 9 „— o.—— eeee. er dee eed Mannheim, 17. Juni. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Seite Hachen durch fortgeſetzte Sittlichkeitsangriffe auf Mäd⸗ chen und Frauen unſicher machte, wurde geſtern ergriffen, riß ſich aber wieder los und flüchtete in die Wälder. Der Flüchtling peibt ſich in faſt nacktem Zuſtande umher. Ueber die Ermittelun⸗ gen beim Mord im Falkenſteiner Tal beobachtet die Behörde ſtreugſtes Geheimhalten. — Netter„Weinkommiſſionär“. Landau, 17. Zuni. Die Strafkammer hat den Weinkommiſſionär Salomon Samfon, weil er wiſſentlichgefälſchten Wein gekauft hot, zu 2 Monaten Gefängnis verurteilt.. — Raubmord. Würzburg, 17. Juni. Am Kletten⸗ berg bei Mainbergheim wurde der Mechaniker Seidel aus Liegnitz durch einen Schuß in den Nacken getötet und ſeiner Uhr und Bar⸗ ſchuft beraubt. Der Däter iſt unbekannt. — Scheugewordene Pferde. Bamberg, 18. Juni. Bei der Fahnenweihe des katholiſchen Jünglings⸗ vereins in Weismain ſcheuten infolge der Böllerſchüſſe die Pferde. Reichstagsabgeordneter Dr. Pfeiffer und Stadt⸗ pfarrer Lindner wurden aus dem Wagen geſchleu⸗ dert und leicht verletzt. Der Kutſcher wurde ſchwer verletzt. — Tod unter eügenartigen Umſtänden. Hall, 7. Juti. Der 53jährige P. Riegler in Steinbach wollte in ſei⸗ em Haufe einen neuen Boden legen laſſen und beteiligte ſich ſelbft au der Herbeiſchaffung von Aufſchüttmaterial. Als er mit einem gefilllten Sack den betreffenden Raum, der über einem Stall liegt, belreten hatte, brach das morſche Gebelk. Riegler fiel durch die Decke in den Sdall und brach das Genäck. — Attentat auf Antomobilfahrer. Köln, 16. Ein Fabrikbeſitzer aus dem Vorort Kalk, der vorgeſtern eine Automobilfahrt mit ſeiner Familie unternommen hatte, wurde am Abend bei der Rückkehr in der Nähe von Siegburg durch vier Rowdies attackiert, die mit Biergläſern nach den Inſaſſen des Autos warfen und dabei dem 12jahrigen Töchterchen des Fabrikbeſitzers durch einen Wurf an den Kopf ſehr ſchwere Verletzungen beibrachten. Die Burſchen entflohen, wurden aber noch in der Nacht ergriffen und ver haftet. — Beim Baden ertrunken. Berlin, 17. Juni. Vor den Augen ſeimer Brautt ertrunken iſt im Gamenſee bei Werneuchen der Sohn eines Arztes. Er hatte mit ſeiner Braut einen Ausflug uuh Tiefenſee unternammen und wollte im Gamenſee ein Bad mehmen. Jedenfalls iſt er zu erhitzt ins Wafſer gegangen, denn pfötzlich ſank er unter und ertramk. — Der Mörder ſeiner Tochter. Graz, 16. Juni. Der Wächter des Armenhauſes in Trieſt Colufſi 5 ſeine Tochter in der Totenhalle durch Meſſerſtiche, dan ſich von ihm ni t. mißbrauchen laſſen wollte. Sodann * btele er ſch ſeroſt Ce Hochſtapeleien in hohen Kreiſen. Der dritte Lewandowsli⸗Prozeß. (Zweiter Tag.) (Von unſerem Korreſpondenten.) sh. Berlin, 16. Juni. Bei der heutigen Verhandlung kommen wieder einige Betrugs⸗ fälle zur Erörterung. Den Agenten Wangenheim in Berlin hat der Graf zu Arx und Vaſegg um 3000 Mark geſchädigt. Auch mit der Pankower Spar⸗ und Leihbank trat er in Verbindung auf Grund glänzender Auskünfte, die von den belannteſten deutſchen Auskunfteien erteilt wurden. Dieſe Auskünfte beruhten auf dem glänzenden Auftreten des Grafen und den von ihm ſelbſt aus⸗ geſtreuten Berichten, daß er bald eine reiche Heirat machen werde. Vorſ Der Extrakt Ihrer Ausſagen iſt alſo der, daß Sie ſagen, Sie ſeien von Frau Lewandowski irregeführt worden, de Ihnen ſuggeriert wurde, daß Sie ſich als den Bräutigam einer Gräfin b. A. zu betrachten haben und daß Ihre Hochzeit bald ſtattfinden ſollte.— Der Angeklagte beſtätigt das.— Staatsanwalt: Welche Beziehungen beſtanden zwiſchen Ihnen und Frau Lewandowski, waren ſie intimer Natur?— Vorſ.: Ich bitte die Frage zurückzuſtellen. Ich kann darauf hin⸗ weiſen, daß noch andere Fragen ſexueller Natur hier geſtellt wer⸗ den ſollen, und daß wir dann ſowieſo die Oeffentlichkeit werden ausſchließen müſſen.— Angekl.: Ich kann ſchon jetzt erklären, daß ein intimer Verkehr zwiſchen uns nicht ſtattgefunden hat. Darauf gibt unter allgemeiner Spannung Frau Lewan⸗ dowski die Erklärung ab, daß geſtern der Graf an ſie heran⸗ getreten ſei und ſie erſucht habe, die ganze Sache auf ſich zu nehmen. Er wolle ſpäter dann für ſie ſorgen. Er habe zu ihr geſagt: Sei doch nicht ſo dumm, nimm doch alles auf Dich, ich ſorge dann für Dich.(Bewegung.)— Rechtsanwalt Kanto⸗ towicz beſtätigt die Ausſagen der Frau Lewandowski.— Graf zu Arx beſtreitet eine derartige Aeußerung.— Frau Lewan⸗ dowski macht dann weitere Bekundungen. In Berliner Zei⸗ tungen ſei folgendes Inſerat erſchienen:„Reichsgraf ſucht in Deutſchland Penſion, wo er Gelegenheit findet, ſich zu verhei⸗ raten.— Sie habe daraufhin geſchrieben und der Graf ſei nach Berlin gekommen und habe bei ihr gewohnt. Um den Grafen zu verheiraten, ſei ſie mit einer Baronin v. Löbell in Verbindung getreten. Dieſe hatte eine Freiin mit 5 Millionen Mitaift, die der Graf heiraten ſolle. Die Baronin verlangte eine Propiſion von 400 000 Mark. Als ſie das Bild des Grafen ſah, rief ſie aus: Ach, das iſt ja der exotiſche Graf. Von dem ſind ja ein Dutzend Photographien in Berlin im Umlauf.(Heiterkeit.] Frau Lewandowski gibt weiter an, ſie habe dann noch mit dem Grafen einen Beſuch beim Kommerzienrat B. gemacht, der ſeine jüngſte Tochter verheiraten wollte. Schließlich ſchlug Frau Le⸗ wandowski dem Grafen eine Frau mit drei Kindern vor, die 35 Millionen Mitaift bekam. Der Graf lehnte das aber ab und ſagte, er habe ſchon in Wiesbaden eine Gräfin kennen gelernt, eine ſpießbürgerliche Heirat ſei für ihn nichts, auch habe er allein zwei Millionen Schulden zu bezahlen. Eines Tages erzählte er, ſeine Braut und ſein Schwiegervater kämen nach Berlin und ſeien in einem Hotel Unter den Linden abgeſtiegen, er müſſe ſchnell noch ein Malteſerkreuz haben. Sie habe ſich darum be⸗ müht, aber nur ein Johanniterkreuz bekommen, das er angelegt habe. Der Graf habe erzählt, es ſei möglich, daß zu dem Hoch⸗ zeitsdiner auch der Kronprinz und Prinz Eitel⸗Friedrich kommen würden. Sie habe dem Grafen eines Tages ein Bild des Prinzen Eitel Friedrich gezeigt. Da ſei er gleich darauf losgeſtürzt, habe es geküßt und gerufen: Mein Eitel! Mein Eitel! Nun habe ſie keinen Zweifel mehr gehabt, daß alles wahr ſei, was er ihr er⸗ zählte. So berichtete er ihr, er habe in Paris noch 24 ſchweins⸗ lederne Koffer und 30 Dutzend Hemden in einem Hotel liegen, das er verlaſſen habe, als er mit einer reichen Amerikanerin brach. Auch erzählte er ihr, daß er ſeidene Unterbeinkleider mit Spitzen trug.(Große Heiterkeit.) r Und das haben Sie alles geglaubt, das iſt ja der reine Roman.— Frau Lewandowski bekundet noch, ſie habe dem Grafen 50—70 000 Mark gegeben, darunter 39 000 Mark zur Anſchaffung eines Perlenſchmuckes, den er ſeiner Braut ſchenken wollte. Tatſächlich habe er das aber nicht getan, ſondern das Geld ſelbſt durchgebracht. Als ſeine Braut nach Berlin kam, habe ſie ihm zwei wertpolle Ringe mit Brillanfen, alte Erbſtücke, ge⸗ kehen. Von dieſen habe ſie aber nie mehr ekwas gefehen. Weiter⸗ indem hin berichtet Frau Lewandowski, daß der Graf ſie veranlaßt habe, bon der Auguſtaſtraße nach der Kaiſerallee zu ziehen, weil ihm der Türeingang in der Auguſtaſtraße nicht mehr vornehm genug war. Die Wohnung in der Kaiſer⸗Allee koſtete etwa 4000 Mark. Die Möbel wurden bei einer Berliner Firma im Werte von 14000 Mark beſtellt und geliefert. Um die Möbelfirma ſicher zu machen, erzählte der Graf, er ſei ein Verwandter des öſterreichiſchen Kaiſerhauſes und Duzbruder des Prinzen Eitel Friedrich von Preußen, ihm ſtehe eine Apanage von 3000 Gulden zu, er habe ſie aber einem früheren Verhältnis überlaſſen. Nach kurzer Pauſe wurde in der Vernehmung der Angeklagten Lewandowski fortgefahren. Sie erzählt ausführlich ihre Reiſe nach Königsberg. Der Graf weilte in Königsberg zum Zweck des Ankaufs des Gutes Sukaſe und erleichterte bei dieſer Gelegenheit einen Herrn Witt um 30000 Mark. Mit der An⸗ geklagten zuſammen fuhr nach Königsberg der Vertreter einer Automobilgeſellſchaft, Oberleutnant a. D.., welcher von dem Grafen eine große Anzahl Wechſel in Händen hatte. Er wollte endgültig wiſſen, wie weit das Heiratsprojekt gediehen ſei. In dem Hotel in Königsberg ſtellte Herr W. den Grafen und er⸗ klärte ihm, er ſei Offizier und nehme es mit dem Ehrenwort ſehr genau. Der Graf gab dann ſein Ehrenwort, daß er mit der Gräfin A. verlobt ſei. Die Angeklagte hat dann das Gut Sufaſe beſichtigt und hat den Grafen gefragt, wozu er das Gut überhaupt kaufe. Er erwiderte, wenn ich verheiratet bin, dann habe ich doch gleich ein Gut und da Cadinen in der Nähe liegt, ſo kommt die Kaiſerin dann doch. Der Graf habe ihr ſpäter in Berlin einen Schuld⸗ ſchein über 80 000 Mark gegeben, die ausgezahlt werden ſollten, ſobald er verheiratet ſei.— Der Angeklagte Graf Arx hat die Ausſage ſeiner Mitangeklagten mit Kopſchütteln und teilweiſe mit Lachen aufgenommen. Damit war die Vernehmung der Angeklagten vorläufig been⸗ det und es erſchien als erſte Zeugin eine Berliner Schriftſtellerin, die unter dem Namen J. Lorm in einem großen Berliner Blatt über den Angeklagten Graf Arx ein Feuilleton veröffent⸗ licht hat. Sie hat im Jahre 1895 den Angeklagten in Nizza im Wintergarten kennen gelernt und zwar in Geſellſchaf von Sieg⸗ fried Wagner und dem bekannten Bismarckliteraten Heinrich v. Poſchinger. Sie hat in dem Jeuilleton den Angeklagten wie folgt geſchildert: Sehr groß, hübſch, ſehr elegant, wußte er anregend zu plaudern, kannte die meiſten der Habituss der Riviere und ent⸗ hüllte mit einer Art ſelbſtperſtändlicher Offenheit alle Lebens⸗ käufe mit ihren dunklen Seiten, an denen die Lebensläufe der Ri⸗ viera⸗Habitues nicht allzu arm zu ſein pflegen. Er war ein merk⸗ würdiger junger Maun. Aus ihm ſprach die Erfahrung eines Greiſes, der alles genoſſen hatte, was das Leben bieten kann. Alle Freuden, alle Genüſſe, alle Senſationen, und der nur, trotz aller Enttäuſchungen, zwei Dinge als die einzigen betrachtete, die das Leben noch erträglich und wünſchenswert erſcheinen ließen: Das Spiel und die Frauen. Weiter wird in dem Feuilleton der Gpaf als leichtſinniger, aber intereſſanter Mann geſchildert. Die Zeugin ſoll heute ausſagen, auf Grund welcher Tatſachen ſie den Artikel damals geſchrieben. Sie erklärt, daß an dem Abend im Wintergarten zu Nizza der Graf ſeine Lebensgeſchichte ſelbſt er⸗ zählt habe. Der Eindruck ſei auch nach drei Jahren, als ſie den Artikel ſchrieb, noch ganz friſch geweſen.— Es ſoll dann das zwiſchen den beiden Angeklagten beſtehende Verhältnis eingehend beſprochen werden, und da hierbei auch ſexuelle Dinge zur Sprache kommen ſollen, ſo wird für die weitere Dauer der Verhandlung des heutigen Tages die Oeffeutlichkeit ausge⸗ ſchloſſen. 1 Die Prinz Heinrich⸗Jahrt. igener Beriht,, VII. Chr. S. Trier, 16. Juni. Nach den lieblichen Partien des Sauerlandes am geſtrigen Tage heute die herbe Schönheit der Eifel, nach dem Vater Rhein ſeine größte und ſchönſte Tochter Moſella. Der Arbeitsausſchuß, der die Strecke bearbeitet hat, hat wieder einen Wechſel inbezug auf die landſchaftlichen Reize der Gegenden eintreten laſſen, um durch die herrlichen Ausblicke auf die wechſelnden Landſchaftsbilder die erſchlafften Nerven von neuem wieder anzuregem, und der Wettergott ſcheint nach dem gleichen Rezept handeln zu wollen, denn wieder begleitete uns den ganzen Tag der herrlichſte Sommer⸗ ſonnenſchein. Ein gewitterſchauerartiger Platzregen band den Staub, der in dichten Wolken die Spur der Prinz Geinrich⸗Fahrer bezeichnete und war allen willkommen, am willkommenſten ſicherlich den Motoren. Mit dem zum Kühlen der heiß ſich laufenden Ma⸗ ſchine beſtummten Ventilator wird er aufgeſogen und ſetzt ſich in alle Maſchinenteile hinein. Daß trotzdem noch dieſe ſo ungemeim kompltziert geſtalteten Konſtruktionen ihren Dienſt tun, iſt wirllich ein Beweis des bei aller Kompliziertheit doch ſtabilen Baues der Maſchinen, die trotz und alledem einen Triumph menſchlichen Genies Darſtellen. In Köln konnte man wenigſtens etwas ausſchlafen, da der Start für die„nur“ reichlich ein Vierteltauſend Kilometer lange Strecke nach Trier auf 8 Uhr gelegt war; in 30 Sekunden Abſtand entließ der Kölner Automobilklub die Startenden auf die vorletzte Strecke. Zunächſt führte der Weg auf guten, mit Kleinpflaſter be⸗ legten Chauſſeen nordwärts dem Rheim entlang durch deſſen weites fruchtbares Tal, durch wogende Kornfelder hindurch auf ſchattigen Alleen mit Kaſtanien, Wallnüſſen und Ahorn nach Neuß hinauf, einer der älteſten Städte Deutſchlands, dem ehemaligen Kaſtell Noveſium. Ueberhaupt trifft man in dieſen Gegenden aller Orten auf römiſche Spuren, am meiſten hier in Trier, an deſſen ſtolzer Porta nigra wir eben vorbeifuhren und deſſen Kaiſerpalaſt, Amphi⸗ theater und Thermen morgen früh vor dem Start auf jeden Fall wenigſtens noch mit einem Blicke geſtreift werden ſollen. Das iſt überhaupt ein Uebelſtand, das frühe Aufſtehen und das ſpäte Ins⸗Quartier⸗kommen, das es unmöglich macht, die Schön⸗ heiten der Etappenorte auch nur flüchtig kennen zu lernen. Ein Ruhetag nach jedem Renntage würde ſicher von allen Teilwehmern willkommen geheißen werden. Anklänge aus römiſcher Zeit oder wenigſtens romaniſche Gin⸗ flüſſe ſieht man auch den Bewohnern und den Städtchen an. Dunkel⸗ äugige Mädchen feurigen Temperaments warfen uns ermunternde Blicke zu und Städte wie Montjoie und Prüm zeigen unzweifelhaft franzöſiſchen Charakter. Von Eupen, das wir kurz nach Aachen berührten, iſt übrigens die Landesgrenze nur einige Kilometer enk⸗ fernt. Von Aachen an begann die Landſchaft auch wieder intereſ⸗ ſanter zu werden; die Strecke führte uns durch Hohes Venn und Eiffer mit ihren Mooren und Maren auf dem kahlen, unwirtlichen Kamm, aber mit den lieblichen Auf⸗ und Abſtiegen. In ſcharfen Serpentinen geht es mehrfach die Höhe hinauf, wobei man rück⸗ wärts blickend hinabſchaut auf weite, breite Täler mit kleinen ge⸗ ſchloſſenen Dörfern mit alten Ruinen und freundlichen Kirchen, und das gleiche Bild bot ſich in ſtetiger Abwechslung beim Abſtieg von den Höhen. Herrlich war es auch, als die Strecke einige Kilometer weit auf einem Joche entlang ging, das den Ausblick nach beiden Seiten gewährte. Natürlich forderte dieſes ewige Kehrenfahren wieder große Aufmerkſamkeit von den Fahrern, doch iſt auch heute wieder nichts paſſiert. Doch halt, ein altes Mütterchen trug tränen⸗ den Auges ihr Huhn vom Schlachtfeld der Autofahrer. Sie meinte, ſie räre ſhrer Tierchen ſo ſicher, denn ſie kötte es ihnen ſo oft geſagt, daß heute die Paſſage ins jenſeits der Straße gelegene Feld gefährlich ſei“. Ein Fünfmarkſtück trocknete ihre Tränen aber bald. Kleinere Pannen kamen heute mehrfach vor; einem Wagen brach die Nabe des rechten Hinterrades, kein Wunder nach einer faft un⸗ unterbrochenen Fahrt von 2000 Kilometern. Die Unentbehrlichkeit der Preſſe zeigte ſich bei dieſer Gelegenheit wieder einmal, denn unſerm Preſſewagen blieb nichts anderes übrig, als den mitten auf dem Kamm der Eiffel fern von allen menſchlichen Siedlungen liegen⸗ den Havariſten liebevoll an einem aus Putzlappen, Taſchentüchern, Praidriemen und— Hoſenträgern proviſoriſch hergeſtellten Seil ins Schlepptau zu nehmen, bis zu Montfoie die nächſte Schmiede erreicht war. Viel Pech hatte auch der Kölner Wagen Nr. 6, der nahezu ein halbes Dutzend mak unfreiwilligen Halt machen mußte, um ſeine Pneumatiks auszuwechſeln. Als er ziemlich zuletzt das Ziel paſſierte, wies er ſtolz auf eine ganze Garnitur von Schläuchen und Mänteln, die er hinten angebunden batte. Landſchaftlich der Glanzpunkt des heutigen Tages war die Strecke kurz hinter dem Ziel, als man von der Höhe des Kockels⸗ berges durch prachtvollen Wald mit vielen Ausblicken ins Tal der Moſel das altehrwürdige Trier liegen ſah, umgeben von Reben⸗ hügeln an roten Sandſteinwänden und waldigen Vergen, durch⸗ flutet von der belebten Moſel: Trevir metropolis, urbs amoenissima! *** .S. C. Die offiziellen Reſultate des Flachrennens der Prinz Heinrich⸗Fahrt liegen jetzt vor. Ihnen zufolge haben die Reun⸗ Wagen die beſten Reſultate erzielt. Herr Karl Schmitz auf Benz erzielte mit 4 Min. 22 Sek. die abſolut beſte Zeit und den Propoſitionen entſprechend verbeſſerten folgende Wagen ihre Zeiten um mehr als 2 Minuten: Lengerke auf Benz 2 Min. 57 Sek., Erle auf Benz um 2 Min. 42 Sek., Neumaier auf Benz um 2 M. 35,., A. Horch auf Horch um 2 M. 35., Geller auf Adler um 2 M. 31., Dr. Stöß auf Horch um 2 M⸗ 31., Chr. Schmitz auf Benz um 2 M. 30., Löhr auf Adler um 2 M. 23., Poege auf Mercedes um 2 M. 22., Wandes, leben auf Adler um 2 M. 20., Heimſtädt auf Adler um 2 M. 19., Heine auf Adler um 2 M. 18., R. Benz auf Benz um 2 M. 13., Kathe auf Horch um 2 M. 13., Frhr. von Entreß auf Adler um 2 M. 07 Sek., Metzger auf Metallurgique um 2 M. 07., Recuy von Neufpille auf Adler um 2 M. 0⸗ Sek., C. Schmitz auf Benz um 2 M. 02., Aſchoff auf Metallurgigue um 2 M. 01., Ladenburg auf Benz um 2., Schmierer auf Adler um 2 M Sport. * Nationales Wettgehen des Manuheimer Fußball⸗Klub„Vik⸗ toria“ 1897. Vergangenen Sonntag veranſtaltete Viktoria das ſchon länger angekündigte nationale Wettgehen, welches vom ſchönſten Wetter begünſtigt, eine große Beteiligung erfuhr. Fol⸗ gende Vereine nahmen teil:.⸗K. Pfalz Ludwigshafen, Athletik⸗ Sportverein Offenbach,.⸗K. Raſtatt, Sportverein Wiesbaden .⸗K. Franken, Nürnberg, Darmſtädter Sportklub 1905,.⸗K. Germania, Durlach, Fußb.⸗Sportverein Frankfurt, Athlet. Sport⸗ klub Germania Karlsruhe,.⸗K. Königshofen, Turn⸗ und Fecht⸗ klub Ludwigshafen, Sportklub Vegetarie Karlsruhe, Athletenklul Schwetzingervorſtadt Mannheim,.⸗K. Phönix Mannheim,.⸗K Britania Heidelberg. Im 30 Kilometer⸗Gehen lief als Erſter Galm, Offenbach in 2 Std. 57 Minuten 55 Sekunden, 2. Georg⸗ Ludwigshafen, 3, 6, 3, Stoll⸗Ludwigshafen 3, 7, 55, 4. Preis⸗ Frankfurt 3, 12, 15: 5. Häfner⸗Karlsruhe 3, 17, 6: 6. Rütlein⸗ Darmſtadt 3, 21, 33; 7. Henkel⸗Schwetzinger Vorſtadt Mann⸗ heim 3, 22, 31; 8. Englert⸗Frankfurt 3, 25, 13. In dieſem Gehen ſtellte Herr Galm mit 1 Stunde 51 Minuten 26 Sek. auf 20 Kilometer einen neuen deutſchen Rekord auf, der ſeitherige war 1, 54. Im 15 Kilometer Gehen lief als Erſter Zänglein⸗Heidelberg in 1 Std. 24 M. 15 Sek. ein. 2. Neidinger⸗ Heidelberg in 1, 29, 15; 3. Jacob⸗Darmſtadt in 1, 29, 15; 4. Hom⸗ men⸗Victoria Mannheim 1, 31, 45; 5. Ulrich⸗Ludwigshafen 1, 82; 6. Stör Karlsruhe 1, 32, 15; 7. Stärk⸗Heidelberg 1, 33. Mit dieſer Veranſtaltung führte Victoria dieſen Sportszweig in Mannheim ein und zeigte die rege Teilnahme, daß man mit dieſer Einführung nicht fehl gegangen iſt. Victoria hat gezeigt, daß derartige Unternehmungen in den richtigen Händen liegen, leute auf dem Gebiete der Leichtathletik zur Verfügung ſtehen. Victoria ſendet ſeine Leichtathletiker auf alle größere Sportsfeſte. voller Dank und Anerkennung. Mg. Schwimmſport. Das 2. interne Schwimmfeſt des J. Heidel⸗ berger.⸗Kl. Nikar am letzten Sonntag im ſtädt. Hallenbad ver⸗ lief vortrefflich, von dem 16 Nummern umfaſſenden Programm, fanden namentlich die Leiſtungen der Damemriege int Schwimmen, Springen und Tauchen wohlverdienten Beifall; im Strecken⸗ und Tellertauchen, ſowie im Kopfweitſprung und Kür⸗ ſpringen vom niedern und hohen Brett, ſogar von der Galeriemauer, kaum hinter den männlichen Mitgliedern zurückk. Große Heiterkeit erregte der Waſſerſcherz„Verunglückte Angelpartie“ und das Löffel⸗ und Lichterſchwimmen. Auch Mannheimer Sportskameraden warer zahlreich zum Beſuche gekommen. 5 Pferderennen zu Frankfurt. 16. Juni. Preis von Niederrad. Staatspreis 3000 M. 2000 Mtr. J. Graf Re⸗ ventlows Wanderer(Schläfke), 2. Dr. Lemckes Alex(Warne), 3. Packheiſers Liebling(Shurgold). Tot. 53:10; 19, 16:10.— Ken⸗Jagdrennen. 4000 M. 3000 Mtr. 1. v. Krackers Raoſa(Cuda), 2. W. Poemſchs Augsburg(Böhme), 3. v. Stettens Orfeéprerie(Platzbecker). Tot. 14:10.— Römer⸗Hürden⸗ rennen. Ehrenpreis und 3000 M. 2500 Mtr. 1. W. Dodels Erberich(Beſ.], 2. E. Fahrs Pallanza(It. Eggeling), 3. V. Her⸗ feldts Cap Martin(Lt. Braune). 5 Puchhof⸗Jagdrennen. Meter. 1. E. Brummes Angelika(t. Eggeling), 2. Lt. Meyers Vers([Lt. Zeltmann]. 2 Mbrajot(Lt. Sichler). Tot. 33:10, 16, 25:10.— Staufen⸗ Hürdenrennen. 3000 M. 2800 Meter. Wieſentheid(Lippold) 2. Lt. Ducas La Vallisre(Lommaßſch), Präſidenten⸗Preis. Ehrenpreis und 3. Fields Le Caire(It. Braune). Tot. 27.10, 15, 29, 1510. Zur Heilbrouner Regatta am 28. Juni meldeten 16 Vereint 54 Boote und 204 Ruderer. Zum Königspreis⸗Achter nannten: Ruderklub Donau, Hellas⸗Offenbach, Heilbronner Schwaben; Ruderverein. da ſolcher überaus reiche Erfahrungen und die küchtigſten Sports⸗ Für die Veranſtaltung aber gebührt der rührigen Vereinsleitung blieben die gewandten und mutigen Nikarnixen in flotten Klubtrikot Tot. 19:10: 13, 15:10= Ehrenpreis und 5000 M. 4000 Ferner Grimbart(Herr Jahrmarkt), 1. Ot. v. Schultzes 3. W. Poeniſch's Petrucchio(Seifert). Tot. 18:10; 18, 15:10.— 10000 Mark 1. Dodels Tom(Beſ.), 2. Lt. v. Pagenhardts Etaliere(Beſe, Frankfurter Germania, Würzburger Raderverein, Mannheimer Ruderklub, Heilbronner Schwaben; zum Doppelzweier: Ulmer zum Prinz Weimar⸗Vierer: Mannheimer Ruderklub, Würzburger Der Aufſtieg des Zeppelin'ſchen Luftſchiffes Nr. 4, zu dem 25 außer dem Kriegsminiſter faſt alle asronautiſchen Kapaz'täten in Friedrichshafen am Bodenſee eingetroffen ſind, wird definitib am Freitag erfolgen. Württember beiwohnen. Wahrſcheinlich wird Graf Zeppelin an dieſem Tage die vom Reich gefordertke Dauerfahrt nach Norden zu antreten, die ihn, wenn alles klappt, nach Manmheim oder Mainz führen dürfte. Dem Aufſtieg wird der König bon +* 6. Seite. Volkswirtschaft. Geldüberfluß— eine Erſcheinung, uber die die deutſchen In⸗ buſtriegeſellſchaften nicht zu klagen haben— in Amerika ſoll ſie bereits, wie amerikaniſche Blätter berichten, ſich geltend machen. Die General Electric Co. befindet ſich in der beneidenswerten Verlogenheit, ein Uebermaß an Bargeld zu beſitzen. Laut dem jüngſten Jahresberichte verfügte ſie am 31. Januar ds. Is. über Barmittel von 12 250 720 Doll. Die ſich beſſernden Geldwarkt⸗ verhältniſſe ſollen in den letzten Monoten das Einziehen der Außenſtände derart erleichtert haben, daß die Geſellſchaft gegen⸗ wärtig Bardepoſiten in den Banken von zuſammen 17900 000 Dollars hat. Da es an geſchäftlicher Altivität mangelt, entſtehe aus der Frage, welch beſter Gebrauch don ſo großen Barüber⸗ ſchüſſen zu machen ſei, ein Problem, welches für die Direktoren der Geſellſchaft nicht leicht zu löſen ſei. Bisher haben ſie davon abgeſehen, nach dem Vorbilde der American Sugar Refining Co. 110 anderer großer Induſtriegeſellſchaften ihr Bargeld auszu⸗ eihen. Die zweite FJermentation des Tabaks iſt nach der„Südd. Tabak⸗Ztg.“ nunmehr zum größten Teil beendet, was einer Reihe von Fabrikanten Veranlaſſung gibt, den 1907er Tabaken ihre Aufmerkſamkeit zu ſchenken. Dieſes führte in den letzten Tagen zu Beſichtigungen der Läger ſowie zur Aufforderung für Be⸗ muſterung ſeitens auswärtiger Fabrikanten. Außer den fort⸗ geſetzten Käufen ſeitens der italieniſchen Regie wurden größere Quantitäten Büſcheleinlagen in den Preislagen von 49 bis 52 Mark, ſowie Neckar⸗Original⸗Tabake zu 53 bis 55 Mark ver⸗ kauft. Ferner wurden ca. 500 Zentner Flächenſteuertabake aus der Württemberger Gegend an einen hieſigen Händler zu Anfang der 50 Mark per Juli⸗Empfangnahme netto Kaſſe unverpackt begeben. Rippen etwas lebhafter. Gute überſeeiſche. Sommer⸗ ware wurde zu 8 bis.50 Mark, Pfälzer zu 4 bis.25 Mark gehandelt. Rückgang des Ruhrkohlenderſandes. Der Ruhrkohlenverſand mit der Eiſenbahn hat in der erſten Junihälfte rund 400 000 Tonnen abgenommen; er betrug bei 12 Arbeitstagen lin der gleichen Zeit des Vormonats 13 Arbeilslage) 2507 240 Tonnen (2897890 Tonnen). Ein Wagenmangcel iſt weiter nicht auf⸗ getreten. Zahlungseinſtellung. Die Schuhfabrik Otto Schmidt in Gaugrehweiler(Pfalz) hat nach den„M. N..“ Konkurs angemeldet. Betriebseinſchräukung in der Kleiderinduſtrie. Der„Köln. Volkszeitung“ zufolge haben die Kleiderfabriken des Gladbacher Bezirks ab 1. Juli eine Betriebseinſchränkung auf 5 Wochen⸗ tage beſchloſſen. Die Lage der deutſchen Kleiderfabriken ſei ſchwierig. Infolge der kalten Witterung im April und Mai und der verminderten Kaufkraft der Arbeiter ſeien die Nachbeſtel⸗ ungen faſt ganz ausgeblieben. Der Sommerwarenabruf ſtagniere faſt völlig. Es iſt eine außergewöhnlich große Zahl von Zah⸗ lungsſtockungen der Kleinhändler zu lonſtatieren. Die Handelszentrale für den Kaffeevertrieb richtete an die Präſidenten der Staaten Rio de Janeiro, Sao Paulo und Minas Geraes eine Eingabe, in der die Bildung eines großen, von den Regierungen der Kaffeeſtaaten unterſtützten und über⸗ wachten Unternehmuens mit großem Kapital vorgeſchlagen wird zur Regelung von Angebot und Nachfrage unter dem Verbot der Ausfuhr minderwertigen Kaffees. Zahlungseinſtellung. Bei der kürzlich erwähnten Inſolvenz in der ſchweizeriſchen Getreidebranche handelt es ſich nach„N. 3. Ztg.“ um die Getreide⸗ und Futtermehl⸗Importfirma Born Es ſeien wohl Ausgleichsverhand⸗ u, Brunner in Juzern. auf Schwierigkeiten zu lungen im Zuge, doch ſcheinen dieſe ſtoßen. Zahlungseinſtellung auf dem Baumarkt. Die ſeit einer Reihe von Jahren beſtehende Baufirma Th. Möbus, in Char⸗ lottenburg, welche ſich mit Hoch⸗ und Tiefbaugeſchäften befaßte, iſt in Schwierigkeiten geraten. Dieſelben ſind zurückzuführen auf Uebernahme von Lieferungen für die Hamburger Hafenbehörde zu Preiſen, die Selbſtkoſten nicht deckten. Es wird der Verſuch unternommen, die Angelegenheit auf außergerichtlichem Wege zu erledigen. Fahrzeugfabrik Eiſenach in Eiſenach. Der Rechenſchafts⸗ bericht für 1907/08, deſſen Abſchlußziffern wir bereits milgeteilt haben, teilt über die Einzelbetriebe mit, daß der Abſchl eiß der Fahrradfabrik ſowohl in Bezug auf den Umſatz als auch uf das Ergebnis befriedigender als in den Vorjahren war. Der Vor⸗ fland glaubt, daß eine weitere gute Entwickkung dieſes Betriebes in Ausſicht ſteht. Auch im Automobilbau haben ſich Abſatz und Ergebnis gegen die Vorjahre gebeſſert. Die im Jahre 1907 mit der Marke Dixi, im Auslande Regina Dirxi, in ſchweren Wett⸗ bewerben errungenen Erfolge haben dem Erzeugnis der Geſell⸗ ſchaft zu der Anerkennung verholfen, die ihm infolge der Kon⸗ ſtruktion gebühren. Der Umſatz im neuen Jahre iſt etwas höher als in der entſprechenden Zeit des Vorjahres. Die Kriegs⸗ materialabteilung iſt am Geſamtergebnis ſowohl im Umſatz als auch im Geſamtergebnis in hervoragender Weiſe beteiligt. Ob⸗ gleich die in das neue Geſchäftsjahr übernommenen und die inzwiſchen neu eingegangenen Aufträge heute ſchon eine ange⸗ meſſene Beſchäftigung und auch ein befriedigendes Ergebnis in Ausſicht ſtellen, dürfte es doch keinesfalls die Höhe des Vor⸗ jahres erreichen. Die weitere Zukunft der Abteilung wird denn von dem Zugang neuer Aufträge abhängig ſein, heſonders von dem Zuſtandekommen ſchwebender Auslandsverhandlungen. *** Telegraphiſche Handelsberichte. 4Aproz. Schuldverſchreibung des Provin⸗ zial⸗Verbandes der Provinz Weſtfalen. Das Bankhaus Gebrüder Beethmann, Frankfurt a. M. hat den An⸗ trag auf Zulaſſung von 10 000 Mill. M. obiger Anleihe zur hieſigen Börſe geſtellt. Banken⸗Enquete. Wie die„Frkft. Zig.“ erfährt, werden die Kommiſſionsmitglieder für den 26. Juni zu einer Sitzung einberufen, in welcher die Beſprechung über verſchie⸗ dene Punkte erfolgen ſoll. Man hofft, in einem Tage ſie erle⸗ digen zu können. Eine weitere Sitzung findet dieſen Sommer nicht mehr ſtalt; erſt im Herbſte, vorausſichtlich Ende Sep⸗ tember, treten die Kommiſſionsmitglieder wieder zuſammen, um ſich über die mündlichen und ſchriftlichen Gutachten der Sachverſtändigen zu beraten und Beſchlüſſe zu faſſen. * Duisburg, 17. Juni. Die heutige außerordentliche Generalverſammlung der Rheiniſchen Stahlwerke beſchloß die angeforderte Kapitalserhöhung von 5 Mill. zum Erwerb von Kohlenfeldern. Das direkte Bezugsrecht wird den Aktionären nicht eingeräumt. Halle(Saale), 17. Juni. In der heutigen 25. ordent⸗ lichen Generalverſammlung der A. Riebeck Montan⸗ werke.⸗G. waren 25 Aktionäre mit 2601 Stimmen ber⸗ keten. Die vorgelegte Bilanz, Gewinn⸗ und Verluſtrechnung Ceneral⸗Anzeiger. Abendolatt. Maunheim, 17. Junt. für das abgelaufene Geſchäftsjahr wurden genehmigt und eine 1½ proz. Dipidende beſchloſſen. Nach Erledigung der Wahlen wurde noch eine Satzungsänderung vorgenommen. Die Aus⸗ ßehten für die nächſte Zeit werden als nicht ungünſtig be⸗ zeichnet. Berlin, 17. Juni. In der heutigen Aufſichtsrats⸗ ſizung der Vereinigten Königs⸗ und Laurahütte gab der Generaldirektor über das 3. Quartal für das laufende Geſchäftsjahr Bericht. Der Bruttogewinn von Januar bis März nach Abzug der Zentralverwaltungskoſten und Obliga⸗ konszinſen betrug 1792 913 M. und blieb gegen die gletche Periode im Vorfahre um 211 863 M. zurück. Die Geſamtpro⸗ duktion für die drei erſten Vierteljahre des laufenden Geſchäfts⸗ jahres betrug 5 628 000 M. und iſt trotz höherer Werkbeſchäf⸗ tigung geger das Vorjahr um 140 738 M. niedriger. Ueber die Geſamtlage des am 30. Juni zu Ende gehenden Geſchätfs⸗ jahres laſſe ſich ſichere Angaben noch nicht machen. „Berlim, 1. Junj. Daz Preußen⸗Konſor⸗ tium beſchloß, einen Teilbetrag von 100 Mill. preußiſcher Shaßſcheine zum Quartal gegen Ende dieſes Monats zur aufzulegen. *Berlin, 17. Juni. Der Plan einer Finanzo eration, Kelche bei der Allgem. Elektr.⸗Geſ. 58 Geſelſchaf für Zentralenbau in Städten vorlag, kann kaum als akut be⸗ trachtet werden, namenklich nicht im Hinblick auf die momen⸗ tane Lage des Prarktes. Obligationen ſollen dabei die Haupt⸗ quelle ſein, Aktien werden ſich dagegen nur auf 25 Millionen, nicht auf 75 Niflionen belaufen. Die Viktoriafall⸗Power Comp., für welche die A. E. G. die Lieferungen ausführt, verfügt über große Barmittel, größer als die bisher inveſtierten der A. E. G. hat keine Aktie der A. E. G. überlaſſen. 75 Kon ſtantinopel, 17. Juni. Der engliſche Dele⸗ gierte bei der dette publique Sir Adam Block reiſt morgen zur Beratung mit franzöſiſchen Finanzkreiſen nach Paris. Frantfurter Effektenbörſe. [Privattelegramm des General-Anzeigers) * Frankfurt a.., 17. Juni.(Fondsbörſe.) Nach reſervierter Eröffnung trat bald belebtes Geſchäft auf dem Montanmarkt hervor. Der Induſtriemarkt, deſſen Verſtim⸗ mung für die Haltung der ganzen Börſe in den letzten Tagen ausſchlaggebend war, hat heute im Gegenſatz einer freund⸗ licheren Tendenz Platz gemacht. Was die Einzelheiten der übrigen Märkte betrifft, ſo zeigte der Induſtriemarkt bei ruhigem Geſchäft behauptete Tendenz. In Bankaktien voll⸗ zogen ſich nur geringe Kursſchwankungen und neigten wieder zur feſteren Haltung. An der Nachbörſe war das Geſchäft ſtill bei behaupteter Tendenz. Es notierten Kredit 196.25, Diskonto 171.80, Dresdner Bank 136.75, Staatsbahn 148.80, Lom⸗ barden 25 à 25.10, Baltimore 88.30 à 10. Telegramme der Conttuental⸗Telegraphen⸗Aompagnie. Schluß⸗Kurſe. Reichsbank⸗Diskont 4½ N. Wechſel. 16 17. 4 16 17. Amſterdam klurz 168.50 168.50 Parks kur 81.178 8J.166 elgien 81.016 80,.95 Schweitz. Plätze„ 81 15 81 15 Italien„ 61.20 81.166 Wien„ 8495 84.938 Lolidon 20.377 30.3720Napoleongd'or 1626—.— 5 lang—.——— Privatdiskonto 3% 35%/ Staatspapiere. A. Deutige. 16 27. 16. 17 4% beutſch. Reichsanl. 99.55 99.5 Mexikaner àuß. 88/90.15 8 20 5 91.90 91 708 Mexikaner innere 66 75 66.75 82.50 82.50 Taumalipas 98 40 98.40 * 4% pr. Lonſ. St. Anl. 99.55 99.50 Bulgaren 100.20 10020 3˙0 3 5 52 80 58 a 1890 49.— 49.— .. 50 82.5(5 italten. Rente 102.70 102 70 4 badiſche St.⸗A. 99.50 99554½ Oeſt. Silberrente 99.15 99 30 „ neue 99.90 99.904½ Papierrent..— 99.25 87 bäd. St⸗Ollabg)fl—.— 95 05 Oeſterk. Goldrente 99.08 99.— 8%„„ l. 92.70 92 5508 Portug. Serte 68.80 63.75 8M„ 1900 III 63 70 Abar..⸗B. Atb.1918—.— 100—4½ neue Ruſſen 1908 965 20 98.35 37½ do. u. Allg. Anl. 91.50 31.504 Ruſſen von 1880 84.20 84.— 3 do..⸗B. Obl.—.— 82.— 4 ſpan. ausl. Rente 95.50 95.50 4 Heſſen von 1999 99.20 99.104 Türken von 190? 88 50 89 40 3 Heſſen 81 809 4„ unif. 96.10 96.10 3 Sachſen 58.10 0s 90/4 Ungar. Goldrente 98.50 98.85 4. Mh. Stadt⸗A. 1907 98.50 98.50/4„ Kronenrente 93.10 98.— 3„ 1905—— 90.10 pgie e 1 Verzinsliche Loſe. 5 Arg. i..1887—.——.—ß; Oeſterreichiſcher860 182.— 182. 4½ Ehineſen 1898 96 80 95.80Türkiſche 85 148.—147.40 4 Egypter unificierte—. Aktien induſtrieller Unternehmungen. Bad. Zuckerfabrik 147.50 147.45 Südd. Immobil.⸗Geſ. 91 90 91.70 Eichbaum Mannheim 125.— 125. Mh. Aktien⸗Brauerei 187.— 137.— Parkakt. Zweibrücken 96.— 96. Weltz z. Sonne, Speyer Cementwerk Heidelbg. 148.— 149 50 Cementfabr. Badiſche Anilinfabrik 343.— 339 50 Ch. Fabrik Griesheim 288 50 388 50 — werke Höchſt 444. 242 chem. Fabrik Mh. 290,25 290. Chem. Werke Albert 398.— 395.50 Südd. Drahtind. Pih. 117.— 117.— Akkumul.⸗Fab. Hagenn Acc. Böſe, Berlin 62.50 61.20 Elektr.⸗Geſ. Allgem. 209.— 209.40 Südd. Kabelw. ehm. 122 50 122 50 Lahmeyer 115.10 116.5 Elektr.⸗Geſ. Schuckert 105.— 105. Siemens& Halste 171.— 170,5 Iſtad 181.— 131—Dürrk Kunſtſeidenfabr. Frkf. 220.217.— Lederwerk. St. Ingbert 60.— 60 Spicharz Lederwerke 117.—117.— Ludwigsh. Walzmühle 170.— 170.— Adlerfahrradw. Kleyer 270.28 269 50 Maſchinenfbr. Hilpert 75.— 75 Maſchinenfb. Badenia 198 50 196 50 opp 812. 312— Maſchinenf. Gritzner 210.— 210.— Maſch.⸗,Armatf. Klein 122.50 122.50 Pf. Nähm. ⸗u. Fahrradf Gebr. Kapſer 12380 128.50 Röhrenkeſſelfabrik vorm. Dürr& Co.—.—. Schnellpreſſenf. Frkth. 188.— 188. Ver. deutſcher Oelfabr. 131.50 181.50 Schuhfabr. F Wa 126.— 126.— Seilinduſtrie Wolff 135.05 185.— 'wollſp. Lampertsm. 72.— 72 Kammgarn Kaiſersl. 158— 158.— Zellſtoffabr. Waldhof 818 80 318. Aktien deutſcher und ausländiſcher Trausport⸗Auſtalten. Ludwigsh.⸗Bexbacher 216.50— Pfälziſche Maxbahn 136.50 136 50 do. Nordbahn 180 10 80 10 Südd. Eiſenb.⸗G. 113.25 118. Hamburger Packet 109.— 109.40 do. neue Norddeutſcher Lloyd 94 10 94.10 Oeſt. Südbahn Lomb. 25.20 25.— do. Nordweſtb.„ do. do. Lit. B.—.— Gotthardbahn———.— Ital. Mittelmeerbahn——— do. Meridionalbahn 135.50 135.— Baltimore und Ohio 88.10 88.30 Oeſt.⸗Ung. Staatsb. 148— 148.80 Fraukfurt a.., 17. Juni. Kreditaktien 196 25, Staats⸗ dahn 148 25, Lomb 93 50, Wotthardbahn—.—, D arden 25.10 G ee—.4% ung. Voldrente ommandit 17180 Laura —, Gelſenkirchen 186 40 Darmſtädter 123 30 Handelsgeſellſchaft 159.80, Dresdener Ban186.25 DeutſcheBant 228.70, Bochumer 208. Northern——. Tendenz: feſter. 4. ien 196 28. Staa . eeeeeee Staatsbabn 148.80. Sombarden Berliner Effektenborſe. [Privattelegramm des General⸗Anzeigern) Berlin, 17. Juni.(Fondsbörſe.) Da hin⸗ ſichtlich der Auffaſſung der politiſchen Lage nunmehr auch in⸗ folge der Aeußerungen der ausländiſchen Preſſe eine Beruhi⸗ gung eingetreten iſt, und die gute Haltung Newyorks anregte, ſchritt die Spekulation auf allen Gebieten zu Deckungen. Täg⸗ liches Geld 3 Proz. und darunter. In dritter Börſenſtunde ſtill und teilweiſe zur Schwäche neigend. Induſtrie⸗ werte des Kaſſamarktes meiſt wenig berändert.— Berlin, 17/. Juni.(Schlußkurſe.) Ruſſennoten 214— 214.10[ Lombarden 25.10 25 4% Ruſſ. Anl. 1902 83 70 80 Canada Pacifie 156 50 379 Neichsanl. 91.80 91.78 Hamburg Packet 109.— 108 80 30% Reichsanleihe 82.40 82.40] Hambg. Paket neue— 40% Bad. St.⸗Anl. 99.50 09 50 Nordd. Lloyd 94.— 058 90 40˙% B. St.⸗B. neue 99.80 99 80] Dynamit Truſt 153 50 153 75 355 B. St.Obl. 1900.Licht⸗ u. Kraftanl. 111.70 110 20 9 2 Bayern 91.70 91.70 Bochumer 207.20 208 70 4% Heſſen—.——.— Konſolidation„ 4% Heſſen 80.70 80 70 Dortmunder 58.— 56 20 30% Sachſen 83.40 83.— Gelſenkirchner 185 10 180 50 300 Pfbr. Rh. W. B. 9630) 96 30 Harpener 194 70 196.70 5% Ehineſen 101.25 101.80J Laurahütte 200 20 201.70 4% Italiener———— Phbönix 163 20 164.— 37 Japaner(neu) 89.39 89,30 Ribeck⸗Montan 188.60 188.40 1860er Loſe 153 30—— Wurm⸗Revier 4% Bagdad⸗Anl. 87— 87. Anilin Treptow 368.50 370.10 Kreditaktien 196 20 195.70 Bant 152 20 152.— erl. Handels⸗Geſ. 19 40 159.70 Darmſtädter Bank Braunk.⸗Briketts 176 50 D. Steinzeugwerke 314 50 215 Düſſeldorfer Wag. 298.70 299 80 Elberf. Farben(alt) 402— 402.— Deutſch⸗Aſiat. Bank 138 70 188.70] Veſtereg. Alkallw. 175 70 15 Deutſche Bank 228.— 229.10] Wollkämmerei⸗Akt. 0 30 195 Disc.⸗Kommandit 171.20 17180 Chem. Charlottenb. 156 50 196 50 Hresdner Bank 136.20 138.90 Tonwaren Wiesloch 99 50 9960 Rhbein. Kredubant 133.70 184. Feuſtoff Waldhof 318 20 818 20 Fchaafßh. Bantv. 180.80 180.90 Felluloſe Koſtheim 212— 212— Albece Büchenen—.——.— Rüttgerswerten 151.80 152 Staalsbahn 148 10 148.,60 Privatdiskont 3¾% Mannheimer Effektenborſe vom 17. Juni.(Offizieller Bericht) Die Börſe nahm einen ſehr ſtillen Verlauf und ſind be⸗ merkenswerte Kursveränderungen nicht zu regiſtrieren. Obligationen. Pfandbrieſe. Induſtrie⸗Obligation. 40% Rh. Hyp.⸗B. 100 915. 97.—b4½%0% Akt.⸗Geſ. f. Seilindu⸗ 8 ſie d. 89.80 bzſ ſtrie rück 105 5% 102.—8 3%„„ Kommunal 91.50 b24½ Bad..-G. f. Nhſchiff Städte⸗Aulehen. u, Seetanevort 105 4½ /% Bad. Anilin⸗u. Sodaf. 102.106 975„Freiburg 1. B. 90.— B 4% Br. Kleinlein, Heidlbg. 97.— 5 3½% Heidelbg. v. J. 1903 91.—6 0ů5 Bürg. Braußbaus, Bonn 101.506 310 Karlsruhe v. J. 1907 99.25 Gſ4e% Herrenmühle Genz 98.—8 30% Karlsruhe v. J. 1896 87.— Bf. 444% Fabr v. J. 1902 20.—0 ſcer ade⸗Ge 97.—6 4% Ludwigshafen 99.— Gſan½ee Manmh. Lagerhaus⸗ 2½„5 cha 100.—8 20ʃ0.— 417 8 4% Mannh. Oblig. 1901 98. 6.—8 %½% 1888 60.—4 e Enette. 56 1888 90.— mwerk,.2 g. Eiſenb. 102.— 97 7 1 1895 90.— G 4½ 9% Ruff..⸗G. Zellſtofff. 9 75„„ 1898 90.— G Waldhof bei Pernau in M id 8 e 100.—8 2*. a%. 111 0 5 4½7 S 814e%. Pftmaſens unk. 1905 91.— C44 Spehrer Jiegelwerke 90.— 8 9% 4— 8½% Wiesloch v. J. 1905-— 11 Tannd, 99.50 G Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum: für Kunſt, Feuilleton und Vermiſchtes: Alfreb Beetſchen; für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: Nich. Schönfelder; für Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil: Karl Apfel: für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Franz Kircher; Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei, Magenkranke Kinder bedürfen vor allem ei ner leicht ver⸗ daulichen Nahrung, wie z. B. der Milch, welche der Zuſatz von „Kufeke“ im Magen feinflockiger gerinnbar und dadurch leichter verdaulich macht, wodurch Gärungen u. Katarrhe vermied. werden. Erſte Mannheimer Verſicherung gez. Ungezieftt gegründet 1900. Inh.: Eberhardt Meher Mannheim, Colliniſtr. 10, Telef. 2318. Bertilgung von Ungeziefer jeder Art untei Garantie. Seit 15 Jahren Spezialiſt in radkraler Wanzenvertilgung. 79036 Sereei e een Roos Hlatulin-Pillen 8M-I0 Ihotkele, 5 — 475 ieeeee Feerm Anmnele Unter Blüten und duftenden Roſen ſitzt ſich's berrlich, aber auch da kann es einem pa daß man ſich erkältet. Aber haben Sie ſich e braucken Sie noch lange nicht an Schwitzbäder, au Tee und Umſchläge zu denken. Kaufen Sie ſich einfach eine Schachtel Fays ächte Sodener Mineral⸗Paſtillen und ſie ſollen ſehen, wie ſchnell Sie wieder der Alte ſind. Die Schachtel koſtet nur 85 Pfennige, und jede Apotheke, Drogerie und Mineralwaſſerhaudlung verkauft ſie. 7066 könnte ich mir gleich geben, ſagt die Eine Ohr feige Hausfrau. deren Wäſche verdorben iſt. Tuen Sie das nicht, meinte darauf die erfahrene und kluge Nachbarin, ſondern waſchen Sie künftig lieber bloß mit Luhns, dann werden Sie nie wieder über mißratene und beſchädigte Wäſche zu klagen haben! Es iſt natürlich, daß durch die modernen Zauber⸗ u. Parforcemittel die Wäſche bald total ruinirt iſt; ſie wag ſchnell. weiß werden, dafür iſt ſie aber auch doppelt ſo ſchnell daput, N rrrrrereeee —— Abonmnement: 50 Pfennig monatlich. 0 Trägerlohn 10 Pfennig. „ Duachdle aß bergenhtl. poſ⸗ Inſerate: Die Kolonel⸗Zeile. 25 Pfg. Auswärtige Inſerate„30„ 15 auſſchlag M..91 pro Quartal. N 5 Die Reklame⸗Zeile„ 1 Mark 74 ee Angehörige der bäuer⸗ 1 Telephon: Redaktion Nr. 377. Amts⸗ und Kreisverktünmdigungsblatt. Expedition Nr. 218. Nr. 107. Mittwoch, den 17. Juni 1908. 1 118. Jahrgang. Bekauntmachung. Die Wahl eines I. Bürgermeiſters in der Stadt Mann⸗ heim betreffend. Nr. 267051. Herr Bürger⸗ meiſter Robert Nitter dahier wurde am 26. v. Mts. zum I. Bürgermeiſter der Hauptſtadt Mannheim gewählt und als ſolcher heute verpflichtet. Mannheim, 11. Juni 1908. Großh. Bezirksamt Abteilung I. Dr. Clemm. Bekanntmachung. Einfangen herrenloſer Hnnde betr. Eingefangen und im Tleraſyl nntergebracht, 4herreuloſecunde. Race: Dogge, Geſchlecht: männlich, Farbe: graäu und braun. Race: Kriegshund, Geſchlecht: männl., Farbe: gelb m. ſchwarz. Mantel. MRace: Spitzer, Geſchlecht: weiblich, Farbe: ſchwarz mit weſſ. Bruſt. Race: Schnauzer, Geſchl.: weibl., Farbe: ſchwarz. Bei Händter Konrad Eichner J 3, 16 iſt der nachbeſchriebene Hund untergebracht Race: Schäfer Lezw. Wolfshund, Geſchl: männl., Farbe: grau mit ſchw. Rilcken. Maunheim, 15. Juni 1908. 12176 Großh. Bezirksamt: Polizeidirektion. Bekauntmachung. Einfangen herren⸗ loſer Hunde betr. Einge angen und bei Friedrich Kramer, Kaufmann Q 4,—9 untergebracht 1 herrenloſer Hund Race: Boxer, Geſchlecht: mäunl. Farbe: gelb(mit Halsband). Maunheim, 12. Juni 1908. 13175 Großh. Bezirksamt: Polizeidirektion. Bekanntmachung Die Abhaltung von Obſi⸗ und Gartenban⸗ und Obſtverwertungs⸗ lurſen fur Frauen und Mädchen betr. In der Zeit vom 13. bis 18. Jult d. J. wird in unſerer An⸗ ſlalt ein Obſi⸗ und Gartenbau⸗ und Obſtverwertungskurs für ichen Bevölkerung abgehalten. Zur Teilnahmſe an dleſem Kurſe ſind Frauen und Mädchen von 18 Jahren au berechtigt. Der Unterricht wird unentgelt⸗ lich ertellt. Die Teilnehmerinnen können in der Anſtalt Koſt und Wohnung gegen elne tägliche Vergütung von 1,40 M. erhalten. Unbeſettelten kaun das Koſt⸗ geld nachgelaſſen, ebeuſo köunen eulfernter Wohnenden die Reiſe⸗ koſten ganz oder teilwetſe erſetzt werden. 13181 Anmeldungen ſind mit Beigabe eines Leumundszeugniſſes vis zum 1. Juli hierher einzureichen; Geſuchen um Vergünſtigung iſt ein Vermögenszeugnis betzulegen. Auguſſenberg(Poſt und Sta⸗ non Grötzingeu bei Durlach) den 10. Juni 1908. Gr. Landwirtſchaftsſchule: Cronberger. Großh. Amtsgericht Maunheim hat folgendes Aufgebot erlaſſen. Nr. 2378. Luiſe Buck ledig in Pforz⸗ heim hat das Aufgebot des Pfandbriefs der Rhein. Hypo⸗ thekenbank Serie 77 Lit. B. Nr. 5614 über 1000 Mk. be⸗ antragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, ſpäteſtens in dem auf Mittwoch den 30. Dezember 1908 vor⸗ mittags 9 Uhr vor dem unter⸗ zeichneten Gericht I. Ober⸗ geſchoß Saal B anberaumten Aufgebotstermine ſeine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigensfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird. 13156 Maunheim, 10. Junf 1908. Der Gerichtsſchreiber Gr. Amtsgerichts: Motſch. Atbeitsvergebung. Für den Kaufhaus⸗Umbau (ſüdl. Teil) foll die Lieferung der Bentilationskanäle aus Kie⸗ fernholz in Wege des öffent⸗ lichen Angebots vergeben werden. Angebote hierauf ſind verſchloſ⸗ vormittags 11 Uhr Lagerbuch ſind in der Tagfah worzutragen. Bekannkmachung. Die Bekämpfung der Reblaus betreffend. Nr. 26786J. Das Großh. Miniſterium des Innern hat auf Grund des§ 2 Abſatz 2 Ziffer 4 des Reichsgeſetzes vom 6. Juli 1904, betreffend die Bekämpfung der Reblaus be⸗ treffend, Folgendes beſtimmt: „Die Verwendung von Reb⸗ teilen, insbeſondere von trok⸗ kenem Rebholz, als Verpak⸗ kungsmaterial und dergleichen iſt verboten. Zuwiderhandlungen werden nach Maßgabe des§10 Ziffer 2 und des§ 11 Ziffer 1 des Reichsgeſetzes beſtraft.“ Die Bürgermeiſterämter des Landbezirks werden be⸗ auftragt, dieſes in ihren Ge⸗ meinden ortsüblich bekannt zu geben. Maunheim, 12. Juni 1908. Großh. Bezirksamt Abteilung I. Dr. Clemm. Bekanntmachung. Zur Fortführung des Vermeſ⸗ uſigswerks und dagerbuchs der Gemarkungen nachfolgender Ge⸗ meinden iſt Tagfahrt in den Räu⸗ meu der betrefſenden Grundbuch⸗ ämter beſtimmt und zwar für Ilvesheim auf Freitag, den 26. Juni, vormitt. 9 Uhr, Wallſtadt auf Samstag, den 27. Juni, vormitt. 9 Uhr, Feudenheim au Montag, den 6. Juli, vormitt. 9 Uhr. Die Grundeigentümer werden hieron in Keuntnis geſetzt. Das Verzeichnis der ſeit der letzten Forllührungstagfahrt eingetre⸗ tenen, dem Grundbuchamte be⸗ kannt gewordenen Veränderungen im Grundelgentum liegt währen 1 Woche voͤr der Tagfahrt zur Einſicht der Betetligten in den Räumen des Gruündbuchanits aufzetwaigeinwendungen gegen die Eintragung dieſer Veränder⸗ ungen im Vermeſſungswerk aber rt —.— Die Grundeigentümer werden hiermit aufgefordert, die aus dem Grundbuch nicht erſichtlichen und noch nicht zur Anzeige gebrachten Veränderungen im Grundeigen⸗ tum, insbeſondere auch bleidende Kulturveränderungen anzumel⸗ den und die Meßbriefe(Handriſſe und Meßurkunden) über Aender⸗ ungen in der Form der Grund⸗ ſtücke vor der Tagfahrt dem Grundbuchamte oder in der Tag⸗ fahrt dem Fortführungsbeamten vorzulegen, widrigenfalls die Fort⸗ führungsunterlagen auf Koſten der Beleiligteu von amtswegen beſchafft werden. 13180 Auträge der Grundeigentümer auf Anfertigung von Meßurkun⸗ den, Teilung von Grundſtücken, Grenzfeſtſtellungen und Wieder⸗ herſtellung ſchadhaſter oder ab⸗ haudengefommener Grenzmarken werden in der Tagfahrt ent⸗ gegengenommen. Mannheim, 18. Juni 1908. Der Großh. Bezirksgeometer: A. Ziegler. Arbeitsvergebung. beiterwohn⸗ und Aufenthalts⸗ gebäudes beim Pumpwerk auf der Frieſenheimer Inſel ſollen im Wege des öffentlichen Ausſchreibens vergeben werden: 1. Die Maurerarbeiten à. Arbeitsleiſtung, b. Materiallieferung, 2. Die Zimmerarbeiten. Angebote hierauf ſind ver⸗ ſchloſſen und mit entſprechender Aufſchrift verſehen bis teſtens Dounerstag, 25. Junil. J. vormittags 11 Uhr an die Kanzlei des unterzeich⸗ neten Amts(Ecke Breite⸗ u. Marienſtraße 3. St) einzu⸗ reichen, woſelbſt auch die An⸗ gebotsformulare zu 1. gegen Erſatz der Umdtuckkoſten ab⸗ gegeben werden und die Er⸗ öffnung der Angebote in Gegenwart etwa erſchienener Bieter erfolgt. Vordrucke für die Angebote zu 2. ſind im Rechnungsbüro erhältlich. Mannheim, 15. Juni 1908. Städt. Hochbauamt: Perrey. Me beleiht Warenlager unter Zollverſchluß bis ſpä⸗ 3154 Für den Neubau des Ar⸗ 9 träge zur Beſtreitung der Koſten der Wekanntmachung. Nr. 9334 M. Dil!? Aushebung der Militchrpflichtigen betr. Fur öffentlichen Nennemis! Die diesjährige Aushebung wer Militär⸗ pflichtigen des Aushebungsbezürks Mann⸗ heim findet vom 50. Juni bis 14. Nuli d. Is., jeweils vormittags? Uhr beginmend, im Saale der Reſtauration„Jur Naiſerhütte“, Seckenheimerſtr. la dahier, ſtatt. Es haben zu erſcheinen, die beim dies⸗ jährigen Muſterungsgeſchäfte: a) für untauglich Erklärten; b) zum Landſturm Vorgeſchlagen en; e) zur Erſatzreſerve Vorgeſchlagenen; d) für tauglich Befundenen; e) die von den Truppenteilen abgerwie⸗ ſenen Einjährig⸗Freiwilligen, fermer ) diejenigen Militärpflichtigen, welche nicht geſtellt haben. Der Tag, an welchem die einzelnen Militär⸗ pflichtigen zu erſcheinen haben, wird denſelben durch Vorladung bekannt gegeben werden. Die Verbeſcheidung der Reklamationsgeſuche durch die verſtärkte Obererſatzkommiſſion findet am 11., 13. und 14. Juli ſtatt. Fum Reklamationstermin, welcher durch Vorladung noch beſonders bekannt gegeben wird, haben die Keklamierten ſowie deren Eltern ſpäteſtens vormittags 10 Uhr im Aushebungslokal zu erſcheinen. In denjenigen Fällen, in welchen zufolge der Aushebung mehrere Brüder gleichzeitig in den Mili⸗ tärdienſt gelaugen, bezw. im Milikärdienſt; ſtehen würden, kann die Zurückſtellung des füngeren ſpä⸗ bſteſtens 3 Tage vor dem Aushebungstermin bean⸗ tragt werden. Die Militärpflichtigen haben pünktlich jeweils 7 Uhr vormittags in reinem und nüchternem Zuſtande im Aushebungslokale zu er⸗ ſcheinen und ihre Militärpapiere mitzubringen. Die ohne genügende Entſchuldigung Ausbleibenden 30 Mark oder Haft bis zu 3 Tagen beſtraft, auch können ihnen die Vorteile der Loſung entzogen und ſie als„vorweg Einzuſtellende“ behandelt werden. Wer ſich der Geſtellung böslich entzieht, wird als unſicherer Dienſtpflichtiger behandelt, er kann außer⸗ terminlich gemuſtert und ſofort bei einem Truppenteil eingeſtellt werden. Die durch Krankheit am Erſcheinen Verhinderten dasſelbe iſt, ſofern der ausſtellende Arzt nicht Staats⸗ arzt iſt, bürgermeiſteramtlich beglaubigen zu laſſen. Mannheim, den 19. Mai 1908. Jer Zinilvorſttende der Erſatzkommiſſion des Aushebungsbezirks Mannheim: Dü'rr. 13011 70, 75, Uolkeln eer Kalgeg Kirchen Anſagen. Katholiſche Gemeinde. Jeſuitenkirche. Donnerstag, 18. Juni. Hochheil. Fronleichnamsfeft. ½6 Uhr Frühmeſſe. 7 Uhr hl. Meſſe. 7 Uhr hl. Meſſe. 8 Uhr feierl. lev. Hochamt und Segen; hieran anſchließend feierl. öffenkliche Prozeſſion. Letzte hl. Meſſe nach der Prozeſſion. 3 Uhr feierl. Vesper m. Segen. ½8 Uhr Fronleichnamsandacht mit Segen. Bem.: Wäh⸗ rend der Fronleichnams⸗Ottav findet allabendlich ſ8 Uhr Fronleichnamsandacht nut Segen ſtatt. Wir bitten um Bei⸗ ronleichnamsprozeſſion. Untere kathol, Pfarrei. Donnerstag, 18. Juni. 1½6 Uhr Frühmeſſe. ½7 Uhr Singmeſſe. ¼8 feierl. levit. Hochamt mit Segen. Die letzte hl. Meſſe iſt am Schluſſe der Fronleichnamsprozeſſton. ½3 Uhr feierl. Vesper. 8 Uhr Oktavandacht. Bei ungünſtiger Witterung bleibt der Got⸗ tesdienſt zu denſelben Stunden feſtgeſetzt wie an den Sonn⸗ tag en. Kathol. Vürgerhoſpital. Donnerstag. den 18. Juni. 8 Uhr Singmeſſe. 4 Uhr Andacht mit Segen. Herz⸗Jeſu⸗Kirche Neckarſtadt. Donnerstag, 18. Juni. 6 Uhr Frühmeſſe. 7 Uhr hl. Meſſe. 7 Uhr Hochamt vor ausgeſetztem Allerheiligſten. 7212 Uhr hl. Meſſe. ½8 Uhr Corp.⸗Chriſti⸗Bruderſchaft. Abends 8 Uhr Oktavandacht m. Segen. Hl.⸗Geiſt⸗ſtirche. Donnerstag, 18. Juni. ½6 Uhr hl. Meſſe. 6 Uhr hl. Meſſe.% Uhr lev Hochamt mit Segen; hernach Aufſtellung zum Anſchluß an die Prozeſſion. 7½ 12 Uhr hl. Meſſe. 78 Uhr feierl. Vesper. 8 Uhr ſalram. Andacht. Bemerkungen: 1. Bei anhaltendem Regen iſt ½10 Uhr feierliches Amt. 2. Während der Oktap iſt jeden Morgen 6 Uhr Amt und abends 8 Uhr Fronleichnamsandacht. ſich zur diesjährigen Vormuſterunng werden gemäߧ 26 Z. 7.⸗O. an Geld bis zu haben ein ärztliches Feugnis einzureichen, hierbei volzulegende Beſcheinigung(Abſ 1) muß den Zuſatz Bekanntmachung. Die Schlachtvieh⸗ und Fleiſchbeſchau⸗ ordnung betr. Nr. 12461 III. Nachſtehend bringen wir die Fleiſchbeſchau⸗ ordnung für die Stadt Mannheim vom 27. März 1903 in der Faſſung vom 5. November 1904 und 17. Juli 1905 neuerdings zur öffentlichen Kenntnis. Mannheim, den 12. Juni 1908. Großh. Bezirksamt. Abt. III: Dr. V. Pfaff. 18185 Polizeiliche Vorſchrift. Fleiſchbeſchauordnung für die Stadt Mannheim. Die Schlachtvieh⸗ und Fleiſchbeſchau findet für die ganze f Mannheim ausſchließlich im ſtädtiſchen Schlacht⸗ ofe ſtatt. § 2. Die Schlachtviehbeſchau erfolgt ktäglich durch den Tierarzt. vor der Einſtellung tierärztlich unterſucht. Als Anmeldung im Sinne der 88 1 und 2 der obenangeführten Ausführungs⸗ beſtimmungen à gilt die Löſunz des Schlachtſcheines. 8 3. Bei Notſchlachtungen, insbeſondere auch in den Vororten (Neckarau, Käferthal und Waldhof) iſt das geſchlachtete Tier mit allen inneren Organen lausgenommen Magen und Ge⸗ därme) in natürlichem Zuſammenhang mit dem Tierkörper Fofort in den ſtädtiſchen Schlachthof behufs Vornahme der leiſchbeſchau zu verbringen. § 4. Friſches Fleiſch, welches in die Stadt aus anderen Gemeinden des Reichs eingeführt wird, unterliegt einer abermaligen Unterſuchung durch den tier⸗ ärztlüchen Fleiſchbeſchauer im ſtädtiſchen Schlacht⸗ und Viehhof. 5 Von dem Unterſuchungszwang iſt nur das von Privat⸗ perſotzen ausſchließlich zum Berbrauch im eigenen Haushalt eingeführte Fleiſch befreit. Als eigener Haushalt iſt nicht anzuſehen: der Haushalt der Kaſehnen, Krankenhäuſer, Erziehungsanſtalten, Speiſe⸗ anſtalten, Gefangenenanſtalten, Armenhäuſer und ähnlicher Anſtalten, ſowie der Haushalt der Schlächter, Fleiſchhändler, Gaſt⸗, Schümk⸗ und Speiſewirte. 8§ 5. Friſches Fleiſch von auswärts geſchlachteten Tieren, welches beſtinzmt iſt als Nahrungsmittel für Menſchen zu dienen, darf ſoweit es von Großvieh(Farren, Ochſen, Kühen, Rindern) ſtammt, nur in unzerteilten Stücken von mindeſtens einem Biertel, ſoweit es von Kleiuvieh (Kälbern, Hämmaln, Schweinen, Ziegen) herrührt, uur in unzerteilten Etücken von mindeſtens eine Hälfte⸗ des geſchlachteten Tieres in die Stadt eingebracht werden. Pferdefleiſch Larf, ſoweit die bezirksamkliche Genehmigung um Vertrieb und zur Verwendung ſolchen Fleiſches über⸗ 5 erteilt iſt, nun in ungeteilten Stücken von mindeſtens einem Viertel in die Stadt eingeführt werden. Die Einfuhr don Schlegeln, Schinken, Nieren⸗ uud Lendenſtücken, Zungen, Milchen(Brieschen) und Kotelettenſeiten von Groß⸗ und Kleinvieh iſt geſtattet. § 6. Alles in die Stadt von auswärts einzuführende friſche Fleiſch von Schlachttieren muß mit dem Beſchauſtempel des Schlachtungsortes verſehen ſein. Bei der Einfuhr iſt eine von dem Fleiſchbeſchauer des Schlachtungsortes und mit deſſen Dienſtfiegel verſehene Beſcheinigung über die erfolgte Schlachtvieh⸗ und Freiſchbeſchan nach Anlage 2 der Ausführungsbeſtimmungen A. zum Reichsfleiſchbeſchau⸗Geſetz vorzulegen, in welcher außendem die Gewichtsmenge und Beſchaffenheit des einzuführen den Fleiſches, und im Falle der Notſchlachtung die Veranlaſſſung dazu angegeben ſein muß. Die Einfuhr von Blut iſt Rur geſtattet, wenn dasſelbe von bankwürdig befundenen Schlachttieren ſtammt und nur in Gefäßen, welche mit dem amtkichen Siegel(Plombe) des Fleiſchbeſchauers des Schlachtungsortes verſchloſſen ſind. Die erhalten, daß unter Aufficht des Fleiſchbeſchauers das Blut des geſchlachteten Tieres in das Gofäß eingefüllt, letzteres geſchloſſen und der Verſchluß mit dem amtlichen Siegel (Plombe) des Beſchauers verſehen wurde. Bedingt taugliches Fleiſch 8 10 des Fleiſchbeſchaugeſetzes §8 37, 38, 39 der Ausf. Beſt. 4) darf, auch wenn es zum Genuß für Menſchen brauchbar gemacht worden iſt, nicht in die Stadt eingeführt werden. § 7. Die Fleiſchbeſchau wird im Allgemeinen in der Zeit von morgens 7 Uhr bis abends 5 Uhr bei Tageslicht vorge⸗ nommen; ſie darf weder in der Dämmerung noch bei lünſt⸗ licher, ausgenommen bei elektriſcher Beleuchtung ſtattfinden. Die Schlachtviehbeſchau darf außerhalb der für Fleiſch⸗ beſchau beſtimmten Zeit erfolgen. 8 8. Nur das Blut ſolcher Tiere darf aus dem Schlachthofe entfernt werden, welche bei der Fleiſchbeſchau bankwürdig befunden wurden. § 9. Wer den vorſtehenden Vorſchriften zu viderhandelt, wird auf Grund der 89 87a und 98 Pol.⸗Str.⸗G.⸗B. mit Geld⸗ ſtrafe bis zu 60 Mark oder mit Haft bis zu 14 Tagen heſtraft. Faſt neues Piauino, erſtes Verkauf 8 Fabrikat, wegen Platzmangel preiswert zu verkaufen. Zu be⸗ Hausverkauf. Ich verkaufe mein ſchön neu⸗ ſichtigen zwiſchen 12—2 Uhr 1 St gebaut.4 Zimmerhaus in ſchönſt. 2 8,. ock. 68865 Neueſeg Adler⸗Schreibmaſche, Lage mit offeuer Bauweiſe, Garten Bad⸗ und Mädchenkammer und Gfl. Os u. Nr. 24190 an die Erxbed. dig. Bl.. Obill. zu bk. 3, 19, II. 24186 Die während des Tags angetriebenen Schlachttiere werden Tofa u. 2 Faut., rot Pluſch, neu Bekauntmachuug⸗ Aufgebot v. Pfandſcheinen. Es wurde der Antrag geſtellt den Pfandſchein des Städtiſchen Leibamts Mannheim: Lit. Nr. 3882 vom 22. Januar 1908 welcher angeblich abhanden ge⸗ kommen iſt, nach 8 28 der Leih⸗ amtsſatzungen ungiltig zu er⸗ klären. 31547 Der Inhaber dieſes Pfaud⸗ ſcheins wird hiermit aufgefor⸗ dert,ſelneAnſprüche unter Vorlage des Pfandſcheines innerhalb 4 Wochen vom Tage des Erſcheinens dieſer Bekaunutmachung augerech⸗ net beim Städt. Leihamt, Lit. 05,1gelteudzu machen, widrigen⸗ falls die Kraftloserklärung oben genaunten Pfandſcheins erfolgen wird. Mannheim, 16. Juni 1908. Städt. Leihamt. Zwangsberſteigetung. Freitag, 19. Juni 1908, nachmittags 2 Uhr: werde ich im Pfandlokale, 3 4, 5 dahier gegen bare Zahlung im Vollſtreckungs⸗ wege öffentlich verſteigern: 0 Fl. Sekt, 100 Fl. Weiß⸗ wein, 12 Krüge Steinhäger ſowie Möbel aller Art. 1 Mannheim, 17. Juni 1908. Weber, Gerichtsvollzieher. Zwangs-Verſteigeruug. Freitag, den 19. Juni 1903, nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal d 4, 5 hier, eyt, am Pfandorte gegen Barzahlung im Vollſtreckungs⸗ wege öffentlich verſteigerme Möbel aller Art, 1 Parkie Damenkleider⸗ und Seidenſtoffe, Vorhänge und Zuveßörden für Friſeurabteilung(Damenſalons), 1 Pianino, Glass und Porzellan⸗ Penan 1 Waſch maſchine, 1 dynamomaſchine, ſowie andere Gegenſtände. 61889 Mannheim, 17. Junt 1908. Noſter, Gerlchtsvollzieher. Juangs⸗Verſteigerung. Nr. 7449. Im Wege der Zwangsvollſtrecküng ſoll das in Seckenheim belegene, im Grund⸗ buche von Seckenheim zur Zeit der Elntragung des Verſteiger⸗ ungsvermerkes auf den Namen det Anton Sichler u. Margarete geb. Eugel in Seckenhelm ein⸗ getragene, nachſtehend beſchrie⸗ bene Grundſtück am Mittwoch, 12. Auguſt 1908, vormittags 9½ Uhr, 1 11 das unterzeichnete Notariat im Rathauſe zu Seckeuheim wer⸗ ſteigert werden. Der Verſleigerungsvermerk iſt am 16. April 1908 in das Grund⸗ buch eingetragen worden. Die Einſicht der Meitteilungen des Grundbuchamts, ſowie der übrigen das Grundſtück be⸗ treſſenden Nachwelſungen, ius⸗ beſondere der Schätzungsurkunde iſt jedermann geſtattet. 80008 Es ergeht die Aufforderung, Rechte, ſoweit ſie zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungs⸗ vermerks aus dem Grundbüch nicht erſichtlich waren, ſpäteſtens im Verſteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht,glaub⸗ 8255 zu machen, widrigenfalls ſie ei der Feſtſtellung des geringſten Gebots nicht berückſichtigt und bei der Verteilung des Verſtelger⸗ ungserlöſes den 8. Gläubigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden. Dleſenigen, welche ein der Verſteigerung entgegenſtehendes Recht haben, werden aufgefor⸗ dert, vor der Exteilung des Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des Ver⸗ falt n erbelzuführen, widrigen⸗ alls für das„„ ungserlös an die Stelle des verſteigerten Gegenſtandes tritt. Beſchreibung des zu verſteigernden Grundſtücks: Grundbuch von Seckenheim, Band 6, Heſt 20, Beſtandsver⸗ zeichuis J. Otd.⸗Z. 1, lid. Nr. der Grund⸗ ſtücke iiſt.⸗B. I 2, Lagerbuch⸗ Nr. 602, Flächeninhalt Ar ba Foftalte mit Gebänllih⸗ erteit. Schätzung 9400 Mk. Maunheim, 18. Juni 1908. Gr. Notariat Mannheim als Vollſtreckungsgericht: Breunig. ungebraucht, zu verk. allem Zubehör unterm Schätz⸗ Wegzugsh. elegante komplette Miabierantenicht rbave f 2 Sprels. Offert ter Ne. 185 e Liebfrauenkirche. Donnerstag, 18. Juni. 6 Uhr 81878 en die Exvediton 15 Bl. Saloneiurichtung, ſowie Fau Collas, E etheeerde 1 Montag, 20. Junti l. Js., Frühmeſſe. 7 Uyr feierl. Hochamt vor ausgeſetztem Aller⸗ 2 Kücheneinrichtung u. Sonſt.—— 0 heiligſten, 11 Uhr bl. Meſſe. 73 Uhr Corporis⸗Chriſti⸗ A Kassenschränke preiswert abzugeben. 24192 an die Kanzlel des unterzeichneten Amts(Ecke Breite⸗ und Marien⸗ ſtraße, 3. Stock) einzureichen. gegen Zinſen und Gewinn⸗ anteil. Offerten u. Nr. 61866 Bruderſchaft. 8 Uhr Oktavandacht. oſefskirche, Lindenhof. Donnerstag, 18. Juni. St. 7 Uhr Hochamt vor ausgeſetztem Aller⸗ %7 Uhr Frühmeſſe. Näheres F 4, 3, parterre. lideſtes Fabrikat, fle 5 e e Moderne Schlafzimmerein⸗ ſofortigen Verkauf zu äußerſt Fare e für dle Allgeb an die Expedition ds. Bl. 55 5 5 55 richtun ntarſienſpielti e bd ee Näbertn heiligten. 2 Uhr Andacht zun eee ee billigen Preiſen. 315 polſegt. Kieerſheke zn Zahnkechniker Lehrling . berkledern, Binſen unnd Aus- 228, Uhr Fronleichnameaudachte Während der Oktav iſt[ Mannheim, P 6, 20 berkaufen. bt. uu, Sobn, Atbarer Eltern kaum Mannheim, 15. Juni 1908. Städtiſches Hochbauamt: Perrey. 31548 beſſern außer dem Hauſe. 2418⸗ Rupprechtſtr. 18, 5. Stock. täglich morgens 8 Amt mit Segen und abends 28 Uhr Andacht z. hl. Altarsſakrament. JSleanderbäume zu verkauf. B. Corell. Tel. 3481.1 24186 Werderſtr. 10, 2. St. gründlichdie Zahntechnikerlernen. Off. unter No. 61887 g. d.— * 7777— Eigentümer: Katholf ſches Bürgerboſpttal.— Verantwortlicher Redakteur: Franz Kircher.— Bruck und Vertrieb: Dr. H. Haas'ſche Buchdruckeret, G. m. 9* H. 755 e 4 8. Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt) Mannheim, 17. Junk, zist hergestellt wird daber steis gidt den Schütpen ist und bleibt des dus vofzüg- Napäübertroffen Wetterbestäscigeng deste sller ſichem Roh· 2* 2 elegapten 5 1385 0 Hof-Ralfigran -Heihede, Auszeldaunged, flerren* Bamen Gr. Hof⸗ u. National⸗Theater annheim. 1 5 85 * 1 5. 2 5 855 25 0— 55 , Donnerstag, den 13. Juni 1908. e e e, . 12m. Abſchl.) Stenograae, Maschinenmschr. je M. 1— Cages⸗ u. Abd.⸗Kurſe. Proſp. grat. Einzel⸗Unterr. Aufnahme kaͤglich Gebrudler Gamder . Breitestr. FI. 3. 5 57399 A. gander 2, 14 Planken 2, 14 33. Vorstellung im Abonnement B. 5 In neuer szenischer Elurichtung und neuer Einstudlerung. CARMEN. Nomantiſche Oper in 4 Akten von Georges Bizet. Text von enry Meilhae und Ludovlc Halsvy. 8 In Szene geſetzt vom Intendanten. Dirigent: Leopold Reichwein. Lebens-Versicherungs-Gesellschaft. Die wichtigen Dienste, die die„New-Vork“ Lebens-Versicherungs-Gesellschaft im Jahre 1907 ihren Versicherten geleistet hat, sind aus folgenden Zahlen ersichtlich: Während des Jahres 1907 hat die Gesellschaft für Todesfallschäden æn versicherten Beträgen bezahlt M. 96736777 hren lebenden Versicherten überwiesen II. 107470906 ihren Versfcherten als Darleheh auf Rechnung der Policen gewährt M. 115878536 zur Hrhöhnng der ges ptzmässigen Reserve verwendet. I M. 119977797 Während des Jahrey 1907 wurden die Gelder der Versicherten in zinstragenden Obliga- . BPerſonen: tionen, in Hypothekendarlehen auf Immobilien und in Darlehen an die Versicherten gegen Carmn Muriel Terry. Verpfändung ihrer Policen an die Gesellschaft angelegt.— Aktien oder sonstige industrielle * 6, S itz Vogelf n Stterſechter 355 8583 Werte wurden von der Gesellschaft weder angekauft noch beliehen.— Alle Schadenfälle Jhennz Fönß. Wurden promptest repuliert und alle Verbindlichkeiten auf das Pünktlichste erfüllt. Moralés, Sergeant Hugo Voiſſu. Die Gesamteſnnahmen der Gesellschaft beliefen sich im Jahre 1907 auf Mark ein Bauernmaͤdchen 1775 434172781. Eineshlche Ziffer ist wohl der beste Beweis des V ertrauens, das die Gesellschaft Remendado Schmuggler Alſted allgemein gepiesst, sowie der sorgfältigen Auswahl und Sicherheit der Anlagen.— Nahezu Frasquita) Zigeunermäbchen: Noſe Kletnert. eine Million Famiſſen stehen unter dem Sehutze der jetzt in Kraft bestehenden Policen. Meresdes) 8 Elſe Tuſchkau. Der Gesamthetrag der im Jahre 1908 aàn die Versicherten zur Verteilung gelangen- Soldaten, Straßenjungen, Zigarrenarbeiterinnen, Zigeuner, den Dividendn beläuft sich auf Zlgeunerinnen, Schmuggler, Volk. Ort und Zeit ber Handlung: Spanien 1820. MW. 22 SS F. NE 5 5 133 Bier⸗ u. Controll⸗Marken, d e e ee Aktiva:. 2 O082 388 873(Curswert am 31. Dezember 1907), ein, Prägen u. Stegelmartenzg die neuen Delorationen ſind von Direktor Oscar Auer Betrag, wie im keine andere Lebens-Versicherungs-Gesellschaft der Wel! aufweisen kann. 5 81 Steſſen 8u 2 f. deenten d e i aun gen abensalß 1 0 Für ahte deutschen Versicherungen ist die volle Prämienreserve, d. h. der jewsilige 451—.— neuen 0 haben die Werkſtätten des Hoftdeaters unter Zeitwert der Policen, in mündelsicheren Worten hier in Deutschland mit der Massgabe:. oninterter 5 eeeee ee eeee Leov. Schneider geliefert. kinterlegt, dass Uüber diese Hinterlegungen nicht ohne Genehmigung des Kaiserlichen Auf- Digarren-Reisender 2 wabbebere de0.½ Uhr. Aufang Tübr. Ende 10 ½ Ubr. siohtsamig für Privalversioherung verfügt werden darf. Die Gesellschaft hat ausserdem Megee e e G8 5 Naer1. u. 3. Akt finden größere Paufen att. eine den Reichsfiskus verpfändete Kauiion hinterlegt. 7587 Anbalt und Braunſchwelg gu MiitelBreife ar e peekabern. Ge Augel 2 a. c, verändern. Gefl. Angeb. 0 Fa Frs i. a r General-Direktion für Deutschland: Berin., Wukelnstrasse s0e, düo en denn green, * eater. Pioptſion wenn Firma gut ein⸗ 95810 5 0 im Hause der Gesellschaft. F 22170 N e 0. 8 in der Expediliou 2 Keilme Vongsbtellung. 5—— 5 dieſer Zeſtung 0 g be b Rreurs Chiater im Rofengarten, Freitag, den 19. Junt 1908. Die lustige Witwe. Anfaug 8 Uhr. Zur gefl. Kenntnis! Ein Herr Leonhard Schiffers gibt bekannt, dass er„die von Herrn Pfeuffer geführte Kassen- schrankfabrik künf lich erworben habe“, Diese Angabe ist unwalr. 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