4* F. Abonnement: 70 Pfennig monatkich, Bringerlohn 25 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ aufſchlag M. 3,42 pro Quartal, Einzel⸗Nummer 8 Pfg. In ſerate: Die Colonel⸗Zeile. 25 Pfg. Auswärtige Inſerate 30„ Die Reklame⸗Zeile.„1 Mark GBadiſche Volkszeitung.) Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung. Schluß der Inſeraten⸗Anunahme für das Mittagsblatt Morgens ½ 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 8 uhr. der Stadt Mannheim und Umgebung. che Neueſte Nachrich Anabhängige Tageszeitung. Taglich 2 Husgaben (ausgenommen Sonntag) Eigene Redaktionsbureaus in Berlin und Karlsruhe. Ghaunheämer Boltblatt) eunm-Wreſte „Journal Maunheim““ Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahmev. Druckarbeiten 341 Redaktion 377 Expedition und Berlags⸗ buchhandlung. 218 Nr. 286. Die mazedoniſche Frage. Nach dem Artikel der„Norddeutſchen Allgemeinen Zei⸗ tung“ vom Freitag abend dürfte es ſich verlohnen, den Zu⸗ ſammenhang dieſer Auslaſſung mit der mazedoniſchen Frage einer näheren Unterſuchung zu unterziehen. Die„Nord⸗ deutſche Allgemeine Zeitung“ ſchreibt: „Es wäre berfehlt, leugnen zu wollen, daß ſich ſchwierige diplo⸗ matiſche Auseinanderſetzungen ergeben können. Es ſollte indeſſen micht bergeſſen werden, daß man durch ängſtliche und übertriebene Ausmakung möglicher Gefahren nicht den ſachlichen und geſunden Söſungen vorarbeitet, die herbeizuführen ein allen Mächten gemein⸗ ſames Intereſſe gebietet.“ Als dieſe Sätze geſchrieben wurden, kann im Auswärtigen Amt nicht bekannt geweſen ſein, welchen ſeltſamen Gang die Marokkofrage in der franzöſiſchen Deputiertenkammer genommen hat. Die Sätze müſſen ſich alſo auf Mazedonien beziehen. Es fragt ſich, von welcher Seite dieſe möglichen Gefahren, die zu erwartenden ſchwierigen dilomatiſchen Aus⸗ einanderſetzungen kommen ſollen. Ueber die mazedoniſche Frage konnte Europa ſo lange ruhig ſein, als tie) Entente zwiſchen Oeſterreich⸗Ungarn und Rußland, welche zu dem Mürzſteger Abkommen vom Jahre 1903 führte, wirkſam blieb. Die Intereſſen dieſer beiden Staaten am Balkan divergieren dergeſtalt, daß man ſich nur ſchwer vorſtellen konnte, wie eine gemeinſame Aktion der beiden zu einer ge⸗ fährlichen Aenderung des Status quo hätte führen können. Die Entente zwiſchen Oeſterreich⸗Ungarn und Rußland wirkte infolgedeſſen konſervativ. Sie war eine Gewähr für die Er⸗ haltung des Status quo, für eine ruhige, allen Abenteuern abgeneigte Politik. Deutſchland hat bekanntlich in Maze⸗ donien keine politiſchen Intereſſen, wie vielleicht Oeſterreich ⸗ Ungarn und Rußland, aber ſehr ſtarke wirtſchaftliche infolgedeſſen ein erhebliches Intereſſe daran, daß die im Balkan nicht geſtört wird. Solange Rußland und Oeſter⸗ reich⸗Ungarn in der Balkanfrage zuſammengingen und damit die Gewähr für die Erhaltung des Status quo beſtand, konnte Deutſchland der mazedoniſchen Frage gegenüber im Hinter⸗ grund bleiben. Heute iſt die Lage gänzlich verändert. Das öſterreich⸗ungariſche und ruſſiſche Einvernehmen exiſtiert nicht mehr. Anſtelle deſſen hat Rußland mit England, das von jeher in der mazedoniſchen Frage am aktionsluſtigſten und am wenigſten konſervativ war, ein Einvernehmen geſchloſſen, deſſen Hauptgegenſtand, wie immer wieder gemeldet wird, Mazedonien ſein ſoll. Es kommt nun darauf an, auf welches Pro⸗ gramm ſich dieſe beiden neuen Ententemächte tatſächlich geeinigt haben. Die Meldungen, welche bisher darüber in der ruſſiſchen, engliſchen, franzöſtſchen und italieniſchen Preſſe auftauchten, ſind ſo widerſprechend, daß ſie ein Urteil noch nicht geſtatten. Indeſſen liegt es durchaus im Bereich der Möglichkeit, daß England und Rußland ſich auf ein Programm geeinigt haben, das in mehr oder minder verſteckter Form auf eine Lostrennung Mazedoniens von der Türkei abzielt. Darin liegt die Gefahr. Wenn dem ſo wäre, hätte die deutſche Politik wahrlich keinen Wiener Theater von Ludwig Hirſchfeld. Wien, Mitte Juni 1908. Sonſt pflegt das Erſcheinen der Schlierſeer und anderer Theaterbauern den unwiderruflichen Schluß des Spieljahres zu bedeuten. Vor ihrem Juhu⸗Geſchrei, vor ihrem Haxenſchlagen nahmen die beherzten Theaterbeſucher, Direktoren, Darſteller und Kritiker Reißaus und flüchteten aufs Land, in die Berge, und zwar in jene, wo es nur pöllig undramatiſche Bauern gibt. Heuer, in der Jubiläumsſaiſon, war das ganz anders. Alles blieb in Wien; die zarteſten Tenore, die beſtbezahlteſten Primadonnen harrten bei 35 Grad im Schatten pflichtgetreu auf ihren Poſten aus— denn man kann ſich ja leider Gottes nicht mit Heiſerkeit auf den Semmering abmelden, wenn man beim Feſtzug ſein will. Dem Fremdenſtrom zu ehren, der nach Wien hätte kommen ſollen, verlängerten die meiſten Theater diesmal wirklich ihre Saiſon um einige Wochen und lehnten alle Gaſtſpielanträge von aus⸗ wärts ſtolz ab. Und in dieſer frühſommerlichen Zeit, in der wir uns gewöhnlich von Brahm oder Reinhart die wichtigen Berliner Novitäten vorſpielen ließen, haben wir ein ganz an⸗ ſehnliches einheimiſches Theatergetriebe aufzuweiſen gehabt, das uns ſogar noch manches gebracht hat. Das beweiſt jedenfalls, daß auch in Wien eine Sommerſaiſon keine Unmöglichkeit iſt, und es fragt ſich nur, ob dazu erſt die immerhin ziemlich um⸗ ſtändliche und koſtſpielige Vorausſetzung eines Feſtzuges unbedingt notwendig iſt. Als der wertvollſte Gewinn dieſer Theaterwochen iJ wohl die Bebanutſchaft mit einem neuen öſtereichiſchen Talente, Thabdäus Ritter, anzuſehen. Er iſt ein Sohn des verſtorbenen polniſchen Landmannminiſters Ritter, lebt jetzt in München und hat bisher einige eigenartige Novellenbücher veröffentlicht. Sein dramatiſcher Erſtling, das dreiaktige Schauſpiel„Das kleine Heim“ iſt Ende Nai im Deutſchen Volkstheater zur Uraufführung gelaugt und trotz der argen Verſpätung einen ſehr ſtarzen Erfolg erzielt. 7 Dienstag, 23. Juni 1908. haltung noch fernerhin fortzuſetzen. Der Satz, daß die Balkan⸗ frage die Knochen des pommerſchen Grenadiers nicht wert ſei, ſtimmt heute nicht mehr. Wenn es wahr iſt, daß das engliſch⸗ ruſſiſche Programm ſich den Vorſchlag der Vermehrung der ſogenannten Dorfwächter oder den engliſchen des autonomen Generalinſpektors oder der Verminderung der türkiſchen Truppen zu eigen gemacht hat, ſo würde in ſolchen Vor⸗ ſchlägen allerdings der Keim kommender ſchwieri⸗ ger diplomatiſcher Auseinanderſetzungen enthalten ſein. Weder Oeſterreich⸗Ungarn noch Deutſchland ſind in der Lage, dieſen Reformplänen Englands oder Ruß⸗ lands, deren friedliche Tendenz ernſtlich angezweifelt werden kann, Folge zu leiſten. Wenn das engliſch⸗ruſſiſche Programm wirklich dieſe oder eine ähnliche Tendenz verfolgt, ſo hieße das die ganze Balkanfrage aufrollen und die Türkei zu etwas zwingen wollen, was ſie diesmal ohne Anwendung von Gewalt ſicherlich zugeben wird. Infolgedeſſen können die Mächte, die für den Frieden und Status quo am Balkan ein⸗ treten, den engliſch⸗ruſſiſchen Vorſchlägen nur Widerſtand entgegenſetzen. Darauf werden ſich die offiziöſen Aus⸗ laſſungen in der„Norddeutſchen Allgemeinen Zeitung“ be⸗ ziehen. Sie ſind eine Warnung, eine Warnung, welche ge⸗ richtet iſt an das Ausland, in erſter Linie an die beiden neuen »Ententemächte England und Rußland, in ihrer mazedoniſchen Politik nicht Wege und Ziele zu verfolgen, die den Widerſtand der am Frieden intereſſierten Mächte hervorrufen müſſen. Man wird nach dieſer von deutſcher Seite kommenden Warnung abwarten müſſen, wie die engliſch⸗ruſſiſchen Vor⸗ ſchläge denn tatſächlich ausſehen. An England und Rußland liegt es, die friedliebende Tendenz ihrer Politik zu beweiſen. Polfifsche Aebersicht. Mannheim, 23. Juni 1908. Der Kampf der Konſervativen gegen die Nationalliberalen wird in der„Kreuzztg.“ weiter fortgeſetzt. In der letzten Wochenüberſicht des konſervativen Blattes leſen wir: Wenn die Nationalliberalen ſich jetzt noch als Mittelpartei aufſpielen, ſo muß ihnen die Berechtigung dazu entſchieden abgeſprochen werden. Inwiefern unterſcheiden ſie ſich denn noch, feitdem ſie ſich unter die Fühmung ihrer Jugend begeben und eine Schwenkung nach der anderen nach lins(Finanzpolitik, Wahr⸗ rechtsfrage) vollzogen haben, vom Freiſinn? Nur durch eine un⸗ klare Stellungnahme! Die Nationalliberalen haben aufgehört, Mit⸗ delpartei zu ſein; in ihrer jetzigen Verfaſſung ſind ſie als beſonderes Gebilde im politiſchen Leben nicht mehr exiſtenzberechtigt. Der „Hannoverſche Kurier“, durch deſſen jungliberal⸗hetzeriſchen Einfluß ein großer Teil nationalliberaler Hochburgen im hannoverſchen Lande gefallen iſt, hat offenbar die Abſicht, die wationalliberale Partei auch jedes Scheines einer Mittelspartei zu entkleiden. Er fordert als zukünftige Loſung:„Weniger Rückſichtnahme, mehr Rückſichtsloſigkeit, weniger Opportunismus, mehr Grundſätzlichkeit.“ Einen gemäßigten Flügel ſcheint es im Nationalliberalis⸗ mus nächt mehr zu geben, ſonſt würde er doch wohl endlich von fich hören laſſen. einer günſtigeren Zeit hätte das Stück auch auf das große Pub⸗ likum ſicherlich tiefe Wirkung geübt. Es iſt ja eigentlich nichts Neues, die alte dreieckige Ehegeſchichte, aber hier wird ſie mit einer gewiſſen Herzlichkeit und Innigkeit vorgebracht, wodurch ſie. wenigſtens in den erſten zwei Akten, vom Ehebruchſchema erfreulich abweicht. Es iſt eine überaus ſimple Geſchichte: ein Arzt, ein bloß auf äußeren Schein bedachter Streber hat ſein Verhältnis geheiratet, eine Gnade, die er der Frau dann in der Ehe durch Verachtung und Erniedrigung vergilt. Die kleine und ein wenig dumme Frau erträgt alles geduldig, ſie iſt ein gut⸗ mütiges naives Geſchöpf, das für den kleinſten Biſſen Liebens⸗ würdigkeit und Zärtlichkeit dankbar iſt— natürlich wird er ihr von einem Dritten gereicht. Ein kurzes Liebesglück, dem ein Schuß des eiferſüchtigen Gatten ein Ende macht. Und jetzt, da die Frau tot iſt, ſieht der brutale Mann erſt ein, wieviel ihm dieſes verachtete, einfältige Weſen eigentlich war. Ihn und ſeinem kleinen verödeten Heim und er, den die Geſchworenen frei⸗ geſprochen haben, geht hin und richtet ſich ſelbſt. Das iſt, wie man ſieht, ein tragiſches„Puppenheim“, ohne Ironie und Humor, ſondern mit den finſterſten Konſequenzen, wie das ja ſchon die Art junger Dichter iſt. Das ganze iſt vielleicht mehr eine allge⸗ meine Talentprobe, als eine wirkliche damatiſche Kraftprobe. Aber im erſten und zweiten Akt zeigt Rittner, daß er über einen wunderſchönen, innigen und ſchlichten Ton verfügt, was ja den meiſten unſerer jungen Leute ſo ziemlich fehlt. Namentlich die Geſtalt der verſchüchterten jungen Frau und die Schilderung Hres Liebesglücks, das iſt ihm überaus fein gelungen und das wird wohl genügen, daß man dieſes neue Talent nicht wieder aus den Augen verliert. Viel unbedeutender war die letzte Nopität dieſer Bühne, das dreiaktige Schauſpiel„Brüderchen“ von Robert Over⸗ weg. Eine ungeſchickte Hand verſucht es, die wirkſamen und rühr⸗ ſeligen Elemente der Gymnaſtaſten⸗Tragödie und des Militär⸗ ſtückes zu einen neuen Theatermiſchung zu vereinigen. Aber ſie (Abendblatt.) Grund, die bisher in Mazedonien geübte traditionelle Zurück⸗ Alſo nicht einmal die Nationalliberalen in Hirſchberg, Görlitz und in mehreren ſchleswig⸗holſteiniſchen Wahlkreiſen, die für die letzten Landtagswahlen das Kompromiß mit den Konſervativen bezw. Freikonſervativen erneuert haben, gel⸗ ten der„Kreuzztg“ als gemäßigt. Verſammlung des Münchener Flottenvereins. In der Hauptverſammlung der Ortsgruppe München des deutſchen Flottenvereins am Sonntag betonte der Vor⸗ ſitzende Generalkonſul v. Oldenburg nach kurzen ein⸗ leitenden Worten, daß zwar die Danziger Tagung nicht alle Hoffnungen, die man auf ſie geſetzt habe, erfüllt, doch habe man anerkannt, daß in einem großen Verein Frieden und Fortſchritt nur durch Kompromiſſe erreichbar ſeien. Der allgemeine Eindruck, den die Verſammlung in Deutſchland hinterließ, ſei ein ausgezeichneter geweſen. An das Vertrauen und die Nachſicht ihrer Mitglieder habe die Ortsgruppe München nicht geringe Anforderungen geſtellt. Die Mit⸗ glieder dürften ſich aber durch den Verlauf der Dinge über⸗ zeugt haben, daß man eine Beſprechung der Verhältniſſe, auch in engerem Kreiſe vor der Haupttagung und ehe ſich die Ge⸗ müter abgekühlt hätten, bisher unterlaſſen habe. Weiter be⸗ grüßt es der Vorſitzende, daß die Danziger Hauptverſamm⸗ lung an den zurückgetretenen früheren Geſchäftsführer des Flottenvereins, General Keim ein Danktelegramm abge⸗ ſchickt habe. Wenn die Bayern gegen Keim wegen ſeiner Ge⸗ ſchäftsführung auch öfter Front haben machen müſſen, ſo ſei ſeine Tatkraft und ſeine Arbeitsluſt durchaus anzuerkennen. Der Geſchäftsführer des bayeriſchen Landesverbandes, Oberfſt a. D. Sandringer, der der Danziger Tagung als Dele⸗ gierter beigewohnt hat, erſtattete hierüber einen ausführlichen Bericht; dabei wies er vor allem darauf hin, daß bis jetzt merk⸗ würdigerweiſe keine Entſcheidung des Fürſten z u Salm bekannt geworden wäre, ob er die Wahl zum Prä⸗ ſidenten annehme. Weiter gab Redner ſeiner Freude dar⸗ über Ausdruck, daß man den Bayern erſichtlich durch die Wahl von Nürnberg zum Ort der nächſten Haupt⸗ verſammlung habe entgegenkommen wollen. Als be⸗ ſonders bemerkenswert bezeichnet er es, daß in dem Original⸗ telegramm des Prinzen Heinrich die Worte, in denen von dem„ſtillen, einmütigen Arbeiten des Flottenvereins in Zu⸗ kunft“ die Rede war, unterſtrichen geweſen ſeien. Stille, auf⸗ klärende und einmütige Arbeit ſei es gerade geweſen, die der bayeriſche Landesverband und Prinz Rupprecht ſtets als Hauptaufgabe des Flottenvereins betrachtet haben. Von In⸗ tereſſe aus dem Geſchäftsbericht war die Feſtſtellung, daß die Mitgliederzahl ſowohl der Münchener Ortsgruppe wie auch in dem bayeriſchen Landesverband, beſonders ſeit der Kaſſeler Tagung, erheblich zurückgegangen ſei. Redner hofft, daß nach der nunmehrigen erfreulichen Einigung auch hier ſich die Sache wieder zum beſten wenden werde. Zum Schluß gab noch der Vorſitzende v. Oldenburg der Hoff⸗ nung Ausdruck, daß, wenn die Dinge im Flottenverein ſich noch weiterhin in erfreulicher Weiſe entwickeln, mit Erfolg auch wieder an den Prinzen Rupprecht mit der Bitte heran⸗ getreten werden könne, er möge das Protektorat über den bayeriſchen Landesverband wieder übernehmen. iſt nicht ſonderlich gelungen. Es iſt ja ſehr traurig, wenn ein heranreifender Kadettenſchüler bon ſeinem Vater, einem ge⸗ ſtrengen Oberſt, ſo überaus knapp gehalten wird, ſowohl in Hin⸗ ſicht des Geldes, als der Liebe, daß er wegen einer Portierstochten einen Taler entwendet und ſchließlich aus Ehrgefühl in den Tod geht. Von dieſem einzigen dramatiſchen Motiv aßgeſehen, das aber auch keinen Taler wert iſt, gibt es in dem ganzen Stück nichts als ſchöne Uniformen, Tränen, Pathos, allerlei Geſänge— eine unbeholfene uniformierte Meyer⸗Förſterei. Kein Wunder, daß 25 Stück bei einem nachſichtigen Juni⸗Publikum gehörige Wir⸗ ung tat. Ein bißchen Literatur bekam man noch an einem Einakter⸗ abend des Luſtſpieltheaters zu ſehen. Zwei kleine Stücke von Courteline:„Sein Geldbrief“, eine Beamtengroteske, die wie eine dramatiſierte Anekdote aus dem„Simpliciſſimus“ an⸗ mutet, und„Die Wage!, eine ſcharfe funkelndde Satire auf franzöſiſche Juſtizverhältniſſe, echteſter Courteline, der hier wie ⸗ der einmal die lächerliche Wirklichkeit ad abſurdum führt, un⸗ verſchämt, frech, aber trotzdem überaus amüſant. Viel unlite⸗ rariſcher iſt„Die gute Wirtin“ von Mirand und Geroule, ein unappetitliches Stückchen, in deſſen Mittelpunkt eine verliebte Alte ſteht— aber um derartiges zu ſchildern, dazu bedarf es ſchon des graziößſen und überlegenen Humors eines Maupaſſant. Auch die Gerichtsſzene„Der Brandſtifter“ iſt nicht beſonders literariſch, wenngleich ſie von Hermann Heyermanns herrührt. Sie könnte ruhig von irgend einem Varieté⸗Schnelldichter ſtam⸗ men, oder dem Repertoire Fregolis angehören. Das iſt näm⸗ lich der Hauptwitz, daß Zeugen, Angeklagte, Verdächtigte, im ganzen ſieben Perſonen, von einem Schanſpieler dargeſtellt wer⸗ den und nur dadurch, daß dieſer Schauſpieler Joſef Jarno heißt, der hier ſeine ganze Charakteriſierungs⸗ und Nuanckerungskunſt ſprühen laſſen kann, gewinnt das Stück den Anſchein künſtleriſcher Bedeutung. Das Bürgertheater, das wohl nicht eher ſeinen Kurs finden wird, als bis es wieder ſein Gretchen⸗Stück hat, iſt zur Ab. 2. Seit, General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 23. Jun. Wie die Schwarzen die Noten einſeiften! Vom Techtelmechtel des Zentrums mit der Sozialdemo⸗ kratie im preußiſchen Landtagswahlkampf beginnen langſam die Schleier zu ſinken. Die ſozialdemokratiſche„Eſſener Arbeiterzeitung“, die mit der unbedingten Unterſtützung des Zentrums durch die Genoſſen in Rheinland und Weſtfalen nicht einverſtanden iſt, ſchreibt u..: „In Mühlheim⸗Ruhrort lag die ſchriftliche Verpflich⸗ kung des Zentrums vor, als Entgelt für die Wahl des Zen⸗ trumsmannes durch die Sozialdemokraten hinzuwirken auf das Ein⸗ treten des Solinger Zentrums für die Sozialdemo⸗ kratie. In Solingen verpflichtet'e ſich das Zentrum ebenfalls, für zwei von unſeren Kandidaten einzutreten.“ Aehnliche Abmachungen haben nach Aeußerungen des Dortmunder ſozialdemokratiſchen Organs für Bochum und Dortmund ⸗Land beſtanden. Zwar hat nachher in allen dieſen Fällen das rheiniſche Zentralkomitee des Zentrums dieſe Abmachungen annulliert. Aber natürlich geſchah das ohne Wiſſen der ſozialdemokratiſchen Kontrahenten, ſodaß das Zentrum bei den Wahlen ſelbſtſeinen Nutzen aus den Abmachungen ziehen konnte. Die rote Preſſe findet die Hal⸗ tung der Bochumer, Dortmunder und Mühlheimer Genoſſen gewiß verſtändlich; denn bei der letzten Reichstagswahl hätten Zentrumswähler den Ausſchlag für die Sozialdemo⸗ kraten gegeben. Aber fuchsteufelswild iſt ſie über die„ſchwar⸗ zen Roßtäuſcher“ doch. Und in der Tat, auch ohne daß man mit den Genoſſen Mitleid zu haben brauch,, kann man ſich von der Zentrumstaktik angewidert fühlen. Es ſind beſte jeſuitiſche Praktiken, die da verwandt wurden, und ebenſo iſt über allen Zweifel erhaben, daß ſich dasſelbe Zentrum, das mit dem Schlachtruf„für Chriſtentum und chriſtliche Schule“ in den Kampf zog, zugleich angelegen ſein ließ, die Partei des Umſturzes für ſich zu mobiliſieren. Verkehr mit Nahrungsmitteln. Zur Abänderung der Geſetzgebüng über den Verkehr mit Nahrungsmitteln hat der Verband deutſcher Teigwarenfabrikanten auf ſeiner Tagung zu Frankfurt a. M. eine Erklärung angenommen, laut deren der Verband der beabſichtigten reichsgeſetzlichen Er⸗ teilung der Befugnis an den Bundesrat zum Erlaß der Vor⸗ ſchrift, daß beſtimmte Waren nur unter Angabe der Zeit ihrer Herſtellung oder nur in einer beſtimmten Beſchaffenheit unter Bezeichnung derſelben ſollen in den Verkehr gebracht werden dürfen, für das Teigwarengewerbe nicht zuſtimmen kann. Auch gegen die reichsgeſetzliche Ermächtigung des Bundesrates zum Erlaß eines mit Geſetzeskraft ausgeſtatteten Nahrungs⸗ mittelbuches müßte vom Standpunkte des Teigwaren⸗ gewerbes Widerſpruch erhoben werden. Eine ſolche Regle⸗ mentierung der Nahrungs⸗ und Genußmittelgewerbe würde techniſchen Fortſchritten im Bereiche der Nahrungs⸗ und Genußmittelherſtellung hinderlich ſein, indem alle von der bisherigen Norm abweichenden Neuerungen und Verbeſſe⸗ rungen, auch wenn ſie für gewerblichen Rechtsſchutz ungeeignet ſind, bekannt und ſomit dem allgemeinen Wettbewerb preis⸗ gegeben werden müßten. Sie würde ferner die Möglich⸗ keit einer für eine gerichtliche Verfolgung ausrveichenden Feſt⸗ ſtellung der Beſchaffenheit der Nahrungs⸗ und Genuß:nittel borausſetzen. Solch einwandfreie Unterſuchungsmethoden gibt es aber beiſpielsweiſe für Teigwaren mit Eigehalt noch nicht, und es würde deshalb an ihre Stelle ein unzuläſſiges Ein⸗ dringen der Polizei in die Fabrikationsbetriebe und die Ge⸗ ſchäftsführung treten und ein Denunziantentum unzufriedener Arbeiter, Angeſtellter und Kunden geradezu hervorgerufen werden. Zur Abſtellung der vorhandenen Mißſtände wird eine Verbeſſerung des Sachverſtändigenverfahrens und eine Vereinheitlichung der Ueberwachung des Verkehrs mit Nahrungs⸗ und Genußmitteln verlangt und die Schaffung eines Nahrungsmittelbeirats befürwortet. Deutsches Reich. (Zur Vertretung der Induſtrie im preußiſchen Abgeordnetenhauſe.) Die Kohlen⸗ ſyndikate in Rheinland⸗Weſtfaben und Schleſien haben bei den letzten Landtagswahlen zwei eifrige Vertreter im Abgeord⸗ wechſelung in die ſpießerhafte Richtung geraten. Man gab ein Schauſpiel„Die Gönner“ von Oskar Fronz, dem Direktor dieſer Bühne. Alſo ein Stück, das ſozuſagen zu Hauſe angefertigt worden iſt, was bekanntlich viel billiger kommt. Auch ſonſt iſt die Sache nicht ſehr koſtbar, ein Familienſtück vom verlorenen und wiedergekehrten Sohn, von Moral triefend, das ganze höchſt erbaulich, umſomehr als es hurtig verſchwand, um einem ebenſo ſpießerhaften Schwank Platz zu machen:„Derrechte Mann“ von F. O. Luchner und Karl Schönfeld. Das Grundproblem lcutet: Wie kann man nach getaner Ohrfeige der zeitlichen Strafe entgehen? Worauf die Autoren antworten: Man läßt ſich durch die Wahl zum Abgeordneten immuniſieren— was hier als zeitgemäße Anſpielung mit verſtändnisvollem Schmunzeln aufgenommen wurde. Dieſer Pointe zuliebe ließ man ſich auch die übrigen ältlichen Schwankſcherze gefallen. Und ſchließlich noch eine fragwürdige Uraufführung, nämlich die einer fünfaktigen Komödie„Ein Liebesrauſch“ von Robert Langendorff, einem Wiener Zahnarzt, der dem oberſten Grundſatz ſeines Metiers: Raſch und ſchmerzlos hier leider untreu geworden iſt. Seine umſtändliche Komödie ſpielt im Milieu einer Kaltwaſſerheilan⸗ ſtalt, das ſchon Ludwig Fulda einmal für ſeine Luſtſpielzwecke auszunützen verſucht hat. Der Wiener Zahnarzt kommt aber blutig ernſt, mit einer verwickelten und intriguenreichen Liebes⸗ geſchichte von kindiſcher Tragik. Mit dieſem Ausflug ins Dilet⸗ tantiſche, der erſtaunlicherweiſe Zuſtimmung fand, ſchloß das Bürgertheater ſeine unrühmliche Saiſon. Was ſich auf den übrigen Wiener Bühnen etwa noch zuge⸗ tragen hat, läßt ſich in kurzen Worten regiſtrieren. Im Theater an der Wien gaſtiert ſeit 1. Juni ein von dem bekannten Libret⸗ tiſten Viktor Léon zuſammengeſtelltes Enſemble mit der Operette „Der fidele Bauer“, Text vom Veranſtalter, Muſik von Leo Falk. Sie iſt mit Erfolg über viele reichsdeutſche Bühnen ge⸗ gangen und hat im vorigen Jahre bei den Mannheimer Operet⸗ tenfeſtſpielen ſehr gut gefallen. Hier hat der unechte und ſenti⸗ mentale Aufguß von Anzengruber und Birch⸗Pfeiffer trotz der Prachtleiſtungen Pallenbergs und Treumanns und der vom Aukor beſorgten wirklich künſtleriſchen Inſzenierung nicht ſonderlich ge⸗ mundet, und das reſultierende Gefühl, war das des Bedauerns ür den reichbegabten Leo Falk, deſſen melodiöſer Erfindung hier ine bäueriſche Zwaugstracht angelegt worden iſt. Das Carl⸗ beater iſt nach 427maligem„Walzertraum“ in den verdienten merſchlaf verfanlen. Das Raimundtheater ſpielte Donnays e Gefahr“, die das Burgtheater dem verfloſſenen Direktor netenhauſe verloren. eicht wiedergewählt wurde der Syndikus der Handelskammer zu Eſſen⸗Ruhr, Hirſch, Schwiegerſohn des Generalſekretärs des Zentralverbandes Deutſcher Induſtrieller, des Herrn H. A. Bueck. Auch der Generalſekretär der Oberſchleſiſchen Kohlenkonvention Dr. Voltz iſt bei der Landtagswahl unterlegen. Neu in den Landtag eingetreten iſt dagegen der Generalſekretär des Bundes der Induſtriellen, Dr. W. Wendlandt, Vertreter der verarbeitenden und fertigen Induſtrie, die zu den ent⸗ 1 Gegnern der Preispolitik der Kohlenſyndikate gehört. Badiſche Politik. Eine Richtigſtellung. Mit Bezug auf den geſtrigen Bericht über die Hornberger Tagung der badiſchen Demokraten ſchreibt Abg. Muſer der Redaktion der„Bad. Landesztg.“: „Offenbar irregeführt durch eine unrichtige Behauptung des Berichts der„Frlf. Ztg.“ über unſere Hornberger Tagung— ich hade dafür Sorge getragen, daß die„Frkf. Ztg.“ ihren Irrtum be⸗ richtigt— bemerken Sie in der„Landesztg.“, ich hätte behauptet, die Aufnahme der Lehrer in den Gehaltstarif ſei am Widerſtand der mationalliberalen Partei geſcheitert.“ Ich habe eine derartige Ve⸗ hauptung nie und nirgends aufgeſtellt, vielmehr auf die öffentliche Anfrage eines Lehrers auf dem Delegiertentag in Hornberg bemerkt, die Sozialdemokraten und wir hätten im der Kommiſſion die fragliche Aufnahme beantragt, der Antrag ſei aber von den großen Parteien abgelehnt worden. Ich werde die Behauptung auch im Landtage richtig ſtellen, ſobald ich zum Wort komme, und dabei ausdrücklich herborheben, daß die Aufnahme der Lehrer in den Ge⸗ haltstrif nicht am Widerſtand der Nationallibe⸗ ralen, ſomdern der Regierung ſcheiterte. Abg. Muſer.“ Wir erwarten, daß nicht nur die„Frankf. Ztg.“, ſondern auch die übrigen linksliberalen Blätter, die ähnlich wie erſtere über Muſers Aeußerungen berichteten, die Richtigſtellung bringen. Den Zweck einer ſolchen tendenziöſen, irreführenden Berichterſtattung begreifen wir nicht. Sehr blockfreundlich iſt es jedenfalls nicht gehandelt, ſehr anſtändig auch nicht, und es liegt nicht im Intereſſe der linksliberalen Parteien, die Nationalliberalen zu immer neuen Gedulds⸗ proben herauszufordern. Gerade der Karlsruher Korreſpon⸗ dent der„Frankf. Ztg.“ hat ſchon oft in der unglaub⸗ lichſten Weiſe unſere Partei provoziert, wir haben häufiger ſeine„Irrtümer“ über die nationalliberale Partei richtig⸗ geſtellt, ohne daß er es für nötig gefunden hat, in ſeinem Blatte davon Kenntnis zu nehmen. Ein Verfahren, das garnicht erſt weiter gerichtet zu werden braucht. Nur ſeltſam, daß die freiſinnigen und demokratiſchen Parteileitungen nicht längſt Mittel und Wege gefunden haben, dieſem Unfug ein Ende zu machen. Die nationalliberale Partei will in loyalſter Weiſe auch ferner den liberalen Block mitmachen, aber ſie darf erwarten, daß ſie von den befveundeten kleineren Parteien und ihrer Preſſe etwas anſtändiger und rückſichtsvoller be⸗ handelt wird, als es häufig der Fall geweſen iſt. Hier iſt jedenfalls ein recht jammervolles Manöver in der freifinnig⸗ demokratiſchen Preſſe unternommen worden, die Lehrer gegen die nationalliberale Partei aufzuhetzen, wir bezweifeln ſehr, daß es mit ſeiner Unwahrhaftigkeit geeignet iſt, Sympathien zu erwecken in den Kreiſen, auf die es berechnet war. Badiſcher Landtag. (Von unſerem Karlsruher Bureau.) 1. Kammer.— 19. Sitzung. SKarlsruhe, 22. Juni. Präſident Prinz Mapx eröffnete kurz nach 4 Uhr die Sitzung. 65 Am Regierungstiſch: Miniſter Frhr. von Marfchall, Generaldirektor Roth und Regierungskommiffare. Tagesordnung:.pezialbudget der Verkehrs⸗ anſtalten mit den dazu vorliegenden Petitionen. Der Präſident machte kurze geſchäftliche Mitteilungen, worauf in die Tagesordnung eingetreten wurde. Geh. Hofrat Profeſſor Dr. Runte erſtattete namens der Budgetkommiſſon Bericht über das Spezialbudget der 6ꝗ......——xñññ ̃ ̃——.......................... ññññ— Lautenburg abgetreten hatte, in bemerkenswert ſicherer und ele⸗ ganter Weiſe. Im Intimen Theater gaſtiert der Oberregiſſeur des Berliner⸗Theaters, Dr. Robert Franz Ferdinand und ein unmögliches Enſemble in einem Schauerſtück, das auf den freund⸗ lichen Titel„Fine Nacht im Selbſtmörderklub“ hört. Eine ähnliche Geſchmackloſigkeit, wie der unlängſt im Bürger⸗ theater durchgefallene Hamptonclub“ mit ein wenig Sher⸗ lock Holmes⸗Romantik verſetzt. Schließlich wäre noch zu bemerken, daß das Kleine Schauſpielhaus obdachlos geworden iſt, während der frühere Direktor dieſer Bühne, Herr Skuhra, ein Schiller⸗ theater vorbereitet. Und nun könnte der gewiſſenhafte Theater⸗ chroniſt beruhigt ſeinen Griffel hinlegen, wenn er nicht noch zu guterletzt durch eineNeuigkeit aus derHofoper aufgeſchreckt würde Eine Nachricht, die eigentlich in den Polizeirapport gehört, aber immerhin charakteriſtiſch genug iſt, um noch verzeichnet zu werden. In der Hofoper hat es bei der letzten Aufführung der von Guſtav Mahler ungekürzt gegebenen und von Felix von Weingartner in⸗ folgedeſſen gekürzten„Walküre“ lärmende Demonſtrationen und fünf Verhaftungen gegeben. Die ganze Sache iſt eigentlich lächer⸗ lich, es hat ſich bloß um die Weglaſſung einer Anzahl unweſent⸗ licher Takte genhandelt. Vielleicht war bloß die drückende Hitze daran ſchuld, im Verein mit dem unerträglichen Bewußtſein, daß gerade gegen unſere liebſten Mahleraufführugen jetzt ſo provo⸗ zierend vorgegangen wird. Aber das iſt ein Kapital, das wohl erſt im nächſten Jahre erledigt werden wird. Es iſt ja wahr, Herr von Weigartner hat ja ſehr viele Gegner, aber man muß es ihm laſſen, daß er der einzige Wiener Theaterdirektor iſt, der in dieſer toten Zeit noch unermüdlich für Anregung ſorgt Buntes Feuflleton. — Ein fürchterliches Verbrechen, über deſſen Motiv bis jetzt noch ebenſo große Unklarheit herrſcht wie über die Perſon des Täters, ſetzt die Einwohner Bolognas in große Beſtürz⸗ ung und Erregung. Der ſechzehnjährige Kellnergehilfe Mario Pizzirani hatte ſich von dem Cafs, in welchem er an⸗ geſtellt war, um Mitternacht entfernt und mit einigen Alters⸗ genoſſen noch in einige kleinere Wirtſchaften begeben. Erſt um 2 Uhr trat er den Heimweg an. Auf dieſem muß er hinterrücks überfallen und mit ſeinem eigenen Taſchentuch erdroſſelt worden ſein. Am frühen Morgen wurde er in der Nähe der Schlächtereien tot aufgefunden. Von den Verkehrsanſtalten und zwar: a) des Eiſenbahnbetriebs, b) dar Bodenſeedampfſchiffahrt, e) des Anteils Badens an den Rein⸗ einnahmen der Main⸗Neckarbahn für die Jahre 1908 und 1909, ſowie in Verbindung damit die hierzu vorliegenden Petitionen. Die Kommiſſion hat das vorliegende Budget im eingehender Weiſe beraten und kam zu dem Antra ge, die Kammer wolle dem Spezialbudget der Verkehrsanſtalten im Uebereinſtimmung mit den Beſchlüſſen der zweiten Kammer Genehmigung erteilen. Die Rente unſerer Staatsbahnen ſtellt ſich nach dem Betriebsüberſchuß des Jahres 1906 mit 28 504 262 M. auf 4,18 pCt. Die Rente anderer deutſchen Bahnen betrug 1906: im Reichsland 4,73, bei der preußiſch⸗ heſſiſchen Gemeinſchaft 7,5, in Bayern 3,71, in Sachſen 5,39 und in Württemberg 3,37. Der Betriebskoeffizient, das heißt das Verhältnis der Geſamteinnahmen zu den Geſamk⸗ ausgaben, ſtellt ſich in den letzten fünf 1902: 81,20, 1903: 71,95, 1904: 68,47, i,, Staatseiſenbahnen und der Bodenſeedampfſchiffahrts⸗Ver⸗ waltung. Eine Petition der Stadtgemeinde Neuſtadt mit 56 anderen Gemeinden ſucht wiederholt um Aufhebung des Entfernungs⸗ zuſchlages für die Zahnradſtrecke auf der Höllentalbahn nach. Die Kommiſſion ſtellt den Antrag, dieſe Petition der Regierung zur Kenntnisnahme zu überweiſen. An der Strecke Musbach⸗ Mudau gelegene Gemeinden beantragen in einer Petition eine Ermäßigung der Perſonen⸗ und Gitertarife. Die Kommiſſion kam zu dem Antrage, über dieſe Petition zur Tagesordnung überzugehen. Bei der Beratung über die Perſonentarifreform vor zwei Jahren hat die Kommiſſion die Notwendigkeit einer einheitlichen und gleichmäßigen Geſtaltung des Perſonenverkehrs auf allen deutſchen Bahnen betont und auf die Schwierigkeiten hingewieſen, welche aus einer Ablehnung der 4. Klaſſe und der dadurch entſtehenden Iſolierung Badens erwachſen müſſen. Nachdem die Einführung der 4. Wagenklaſſe in Württemberg, dem Reichsland und der Pfalz inzwiſchen ſich anſtandslos voll⸗ zogen hat und in Baden die erwarteten Schwierigkeiten einge⸗ treten ſind, kann die Kommiſſion nur dringend empfehlen, daß die badiſche Staatsbahnrerwaltung baldmöglichſt dem Beiſpiel der Nachbarſtaaten folgt und durch Einführung der 4. Klaſſe die erforderliche Einheitlichkeit und Gleichmäßigkeit der Klaſſen⸗ einteilung und Wagenbezeichnung herſtellt. Die Frage der Be⸗ triebsmittelgemeinſchaft bezw. der gemeinſamen Güterwagen⸗ benützung durch die Staatseiſenbahnverwaltung befindet ſich noch in der e. Die Kommiſſion kann nur von neuem betonen, daß ſie nach wie vor im nationalen wie im wirtſchaftlichen Intereſſe einen engeren Zuſammenſchluß der deutſchen Staats⸗ bahnverwaltungen für dringend wünſchenswert hält und die Regierung bittet, in dieſem Sinne wirken zu wollen. Einen erfreulichen Ausbau hat unſer Bahnnetz erfahren. Es hat das zur wirtſchaftlichen Hebung unſerer Bevölkerung beigetragen. 222000000000000 ² w ˙ Verhaftungen, die die Polizei vornahm, wurde nur eine auf⸗ recht erhalten Man nimmt an, daß Rache oder Verhütung der Ausſage eines Verbrechens, von dem der Ermordete Kundg erhalten haben mochte, die Tat veranlaßt haben. — Selbſtmord eines Malers. Der ungariſche Maler Franz Szikszay aus Budapeſt hat dieſer Tage bei Verſailles einen, Selbſtmord begangen. Hierüber werden folgende Einzelheiten bekannt. Szikszay bewohnte in dem kleinen, reizend gelegenen Ort Orſay in der Nähe von Verſailles mit ſeiner Frau ſeit längerer Zeit eine ſchmucke Villa. Geſtern traf er noch ſeine Vorbereitungen für ſeine Sommerreiſe, während ſeine Frau im Garten Roſen pflückte. Szikszay war wie gewöhnlich auch in den letzten Tagen ſehr heiter und geſprächig. Plötzlich hörte Frau Szikszay von der Villa her einen heftigen Knall und gleich darauf ſtürzte die Kammerjungfer bleich und auf⸗ geregt herbei mit dem Ruf:„Kommen Sie raſch, gnädige Frau. Der Herr iſt verwundet.“ Man fand im Schlafzimmer des erſten Stockwerkes der Villa Szikszay mit einer großen Schußwunde im Schädel, im Blute ſchwimmend, bereits tot auf. Der Unglückliche hat ſich durch drei Revolverſchüſſe ge⸗ tötet. In einem auf den Nachtkäſtchen liegenden Brief nimmt er Abſchied von ſeiner Gattin und erklärt, er habe ſeit langer Zeit die Abſicht gehegt, ſich freiwillig den Tod zu geben; er wolle aber die Beweggründe des ſchrecklichen Entſchluſſes ge⸗ heim halten. Frau Szikszay iſt in tiefer Verzweiflung und vermag ebenſowenig als die anderen Perſonen, welche in letzter Zeit mit dem Maler verkehrten, die Urſachen aus⸗ findig zu machen, welche ihren Gemahl zum Selbſtmord trieben. Szikszay war 36 Jahre alt und arbeitete in der Umgebung von Verſailles ſeit Monatken an Landſchafts⸗ bildern. Er verkehrte ausſchließlich in künſtleriſchen Kreiſen. — Die verſchluckte Nähnadel. Mit dem Recht auf die akadem. Lehrſtühle ſcheinen ſich die Frauen auch einen Anſpruch auf die Profeſſorenzerſtreutheit zu erobern. Wenigſtens ſcheint dies aus einer niedlichen Geſchichte, die kürzlich, wie Pariſer Blätter erzählen, der erſten franzöſiſchen Profeſſorin Madame Curie paſſierte, hervor⸗ zugehen. Als ſie eines Morgens ganz in ihre Unterſuchungen ver⸗ tieft war, kam eine Scheuerfrau auf ſie zugeſtürzt und rief aus: „Madame, Madame, ich habe eben eine Stecknadel verſchluckt.“— „O,“ ſagte Madame Curie in ihrem ruhigſten Tone,„hier haben Sie eine andere!“ mer Men ſonenverkehr ſind zurückgegangen. iſt, kann ich mich nur anſchließen. vorſichtig aufſtellen. Epeffizient durch die Ausgaben, welche das neue Beamtengeſetz trifft, ſo iſt darauf hinzuweiſen, teiligten, die Anträge Sitzung geſchloſſen. ſchall, Freiherr v. Mannheim, 23. Juni. General⸗Anzeiger.(Avendblatt). Sedde⸗ Die Eiſenbahnverwaltung hat bei dem Bau von Bahnen das kaliſche Intereſſe nicht in den Vordergrund geſtelt, ſundern den volkswirtſchaftlichen Charakter, die Intereſfen der Allge⸗ meinheit in Berückſichtigung gezogen. Dafür verdient erkenung. Der Betrieb unſerer Bahnen iſt 5 guter. 55 Perſonal vom höchſten Beamten bis zum niederſten Angeſtellten kut ſeine Pflicht, wofür Lob und Anerkennung ausgeſprochen werben müſſen. Unſere Züge haben eine Ausſtattung erhalten die allgemeinen Beifall findet. Die Einnahmen aus dem Per⸗ ückge„Es war das nach Einfüh⸗ rung der Perſonentarifreform nicht anders zu erwarten, denn der Zweipfennigtarif hat eine Abwanderung in die unteren Klaſſen zu Folge gehabt. Wir dürfen aber hoffen, daß nach und nach durch die Steigerung des Verkehrs der Ausfall wieder aus⸗ geglichen wird. Anzuerkennen iſt es, daß die Eiſenbahnverwal⸗ kung das Perſonal, beſonders die Arbeiter beſſergeſtellt hat. Irhr. b. Rüdt: Der Anerkennung, uſeer Een⸗ kahnverwaltung und dem, was ſie leiſtet, ausgeſprochen worden Anerkennung verdient auch ohne Ausnahme unſer Perſonal. Dasſelbe iſt gut geſchult und ut ſeinen Dienſt mit einem Pflichteifer, der Anerkennung ver⸗ dient.„Auch unſer Material iſt ein gutes. Wir dürfen ſagen, daß wir mit unſeren Bahnen den Vergleich mit anderen Bahnen aushalten können. Der Redner vertrat ſodann verſchiedene Wünſche, die ſich auf die Beſeitigung der Rauchbeläſtigung, die Anſchaffung zweckmäßigerer Vorhänge für die Eiſenbahnwagen und die Bekämpfung der Zeugsbeläſtigungen bezogen. Was die Frage der 4. Wagenklaſſe betrifft, ſo gehört heute ſchon ein ge⸗ wiſſer Mut dazu, deren Einführung zu verlangen. Es hat mich gefveut, daß die Kommiſſion ſich für die Einführung dieſer Klaſſe ausgeſprochen hat. Man iſt mit dieſem Standpunkte keineswegs rückſtändig. Im übrigen haben wir ja heute ſchon die 4. Klaſſe, wenn ſie auch die Bezeichnung nicht hat. Aber gerade daraus ent⸗ ſtehen große Schwierigkeiten, nicht nur für den Verkehr mit den Nachbarſtaaten, ſondern auch für den Verkehr innerhalb des Landes. Die vierte Klaſſe iſt gar nichts beſonderes und ſie hat nichts entwürdigendes, wie uns der Verkehr in anderen Staaten, auf den Lokalbahnen und Straßenbahnen, die nur eine Klaſſe beſitzen, zeigt. Man ſagt, es ſolle mit der 4. Klaſſe ein neuer ſozialer Unterſchied geſchaffen werden. Ich kann eine ſolche Auf⸗ faſſung nicht begreifen in einer Zeit, in der bei vielen Fällen und aus verſchiedenen Anläſſen alle Geſellſchaftsklaſſen in ſteter Be⸗ rührung mit einander kommen. Wir werden dazu kommen müſſen, die 4. Klaſſe einzuführen. Je früher dies geſchieht, deſto beſſer iſt es für unſere Bevölkerung. Der Redner brachte zum Schluſſe einige Fahrplanwünſche zur Sprache zur Beſſerung des Ver⸗ kehrs auf der Odenwaldbahn. Miniſter Frhr. v. Marſchall: Für die Anerkennung, welche der Eiſenbahnverwaltung ausgeſprochen wurde, ſage ich meinen Dank. Die freundlichen Worte ſollen uns ein Anſporn 4 ſein, auf dem betretenen Weg weiter zu ſchreiten und beſtehende Mißſtände abzuſchaffen. Wir würden manchen Mißſtand be⸗ eitigen, wenn uns ſtets die Mittel hierzu zur Verfügung ſtänden. Wir müſſen große Sparſamkeit walten laſſen. Auch der Bericht der Kommiſſion enthält eine Mahnung zur Sparſamkeit. Es iſt richtig, daß die Ausgaben eine ſteigende Tendenz zeigen, wäh⸗ rend die Einnahmen nicht gleichen Schritt halten. Die Rohaus⸗ gaben haben eine weſentlich höhere Steigerung erfahren als die Einnahmen. Der Betriebskoeffizient hat eine Steigerung erfahren. Wir müſſen nach Lage der Verhältniſſe die Einnahmen Aber es muß geſagt werden, daß der 4 ſich noch weiter ſteigert. Daß er nicht höher iſt, haben ößerven Einnahme aus dem Güterverkehr zu verdanken Die Einnahmen aus dem Perſonenverkehr zeigen einen Rückgang Es iſt das nicht erfreulich, aber einen Troſt gewährt uns bei dieſer Erſcheinung die Tatſache, daß der Rückgang der Einnahmen nicht auf einen Rückgang der Frequenz zurückzuführen iſt. Die Fre⸗ quenz hat ſich im Gegenteil geſteigert. Die Urſache der Minder⸗ einnahmen iſt auf die Perſonentarifreform zurückzuführen. Es wird die Jrage aufzuwerfen ſein, ob nicht für eine große Zauhl der Reiſenden der Tarif zu ſehr herabgeſetzt wurde und ob die Regierung ſich nicht zu Maßnahmen entſchließen ſoll, die ohne die Bevölkerung zu beläſtigen, eine Hebung der Einnahmen bringen. Ich ſtehe nicht an, zu erklären, daß die Regierung eine ſolche Maß⸗ nahme in der Einführung der 4. Wagenklaſſe erblickt. Die Regie⸗ rung ſteht aber auf dem Standpunkt, daß ſie in dieſer Angelegen⸗ heit zunächſt noch den Abſchluß weiterer Erhebungen über die Tarif⸗ reform abwarten muß. Der Redner äußerte ſich ſodann kurz zu ein⸗ gelnen Anregungen des Vorredners und dankte nochmals für die der Eiſenbahnverwaltung und ihrem Perſonal ausgeſprochene An⸗ erkenmung. Wir werden beſtrebt ſein, allen Anſprüchen, die an eine Staatsbahnverwaltung geſtellt werden können, gerecht zu werden. Fabrildirektor Dewitz: Den Ausführungen des Bexichterſtat⸗ jers kann ich mich in allem anſchließen, beſonders auch in dem, was er über die 4. Waſſenklaſſe geſagt hat. Ich glaube, daß hier im Hauſe kein Widerſtand gegen die Einführung der 4. Wagenklaſſe bvorhanden iſt. Ich kann der Regierung nur raten, die 4. Klaſſe recht kald einzuführen, damit die Agitation gegen dieſelbe endlich aufhört. Ein Fortſchritt iſt die 4. Klaſſe allerdings micht, ſie iſt aber auch kein Unglück für das Land. Die Regierung möchte ich bitten, die Be⸗ ftriebsmittelgemeinſchaft im Auge zu behalten. An die Regierung möchte ich die Anfrage richten, ob bezüglich der bei Beſprechung der Frage der Kohlennot gegebenen der engliſchen Kohle Folge gegeben werden kann. Anregung auf Frachtverbilligung Generaldirektor Roth äußerte ſich zu verſchiedenen in der Debatte vorgetragenen Wünſchen, deren Prüfung er zuſagte⸗ Die Frage der Betriebsmittelgemeinſchaft wird von der Regierung im Fracht für engliſche Kohlen be⸗ daß ſie, wenn die Ausladung in unſeren Häfen erfolgt, zu den gleichen Frachtſätzen befördert werden wie die anderen Kohlen. Ob Norddeutſchland eine Ermäßigung ein⸗ treten läßt, möchte ich bezweifeln. Hierauf wurde in die Spezialberatung eingetreten und nach Kuge behalten werden. Was die einer kurzen Debatte, an der ſich der Berichterſtatter Dr. Bunte, Fabrikdirektor Dewitz und Miniſter Frhr. v. Marſchall be⸗ der Kommiſſion angenommen. Der Präſident keilte hierauf mit, daß er durch anderweitige In⸗ anſpruchnahme in den nächſten drei Wochen nicht in der Lage iſt, an den Verhandlungen des Hauſes teilzunehmen. Darnach wurde die Nächſte Sitzung: Freitag, 10 Uhr. Tagesordnung: Budget des Miniſteriums des Innern; Peti⸗ ktionem. 2 ** 2. Kammer.— 93. Sitzung. Karlsruhe, 23. Juni. Präſident Fehrenbach eröffnet 9 Uhr 15 Min. vorm. die Sitzung. Am Regierungstiſch Staatsminiſter Freiherr von Duſch, Miniſterialpräſidenten Dr. Honſell, Freiherr v. Mar⸗ Bodman, Miniſterialdirektoren Tröger und Schulz, Geh. Finanzrat Nieolai. Auf der Tagesorduung ſtebt die Fortſetzung der Be⸗ katung der 1 Beamteuvorlagen. Eingelaufene Petitionen: 1. Petition des badi⸗ ſchen Geometervereins zum Gehaltstarif: 2. Petition der Gemeinden Karsau, Minſeln, Adelhauſen um Errichtung einer Güterladeſtelle in Station Beuggen betr. Uebergeben vom Abg. Birkenmayer. Abg. Kopf(3tr.): Die finanzielle Mehrbelaſtung durch die Beamtenvorlagen können wir vor dem Lande wohl verantworten. Wenn der Finanzminiſter in der Kommiſſion gemeint hat, daß in der Aufbeſſerung der oberen Beamten zu weit gegangen worden ſei, ſo glaube ich, werden dieſe mit ihren erhöhten Gehältern keine Glücksgüter ſammeln können. Auch die Er⸗ höhung des Mindeſtgehaltes der akademiſch gebil de⸗ ten Beamten von 2400 auf 2500 M. kann nicht be⸗ anſtandet werden. Wir müſſen dieſe Sätze erhöhen, um den Aufſtieg der Söhne unterer Schichten in dieſe Berufe zu er⸗ möglichen. Wenn wir die Gehaltsordnungen anderer Staaten be⸗ trachten, ſo iſt es nicht ſo, als ob wir uns mit unſerer neuen Gehaltsordnung übernehmen würden. Bezüglich der unteren Beamten mag es ſein, daß wir alle anderen Staaten übertreffen. Aber das war ſtets unſer Ehrentitel, den wir uns auch weiterhin wahren wollen. Auch unſere Städte zahlen ihren Beamten weſentlich höhere Gehalt⸗ ſätze, als ſie jetzt von uns für die Staatsbeamten vorgeſehen ſind. Wir können die neue Gehaltsordnung, die wir hier beſchließen, vor unſerem Volke ſehr wohl verantworten. Auch die Beamten können mit der neuen Ordnung zufrieden ſein. Bringt doch ſie ganz hervorragende Vorteile: ſo die bedeu⸗ tende Vermehrung der gehobenen Stellen, die ſehr bedeutende ſofortige Aufbeſſerung der Beamten infolge der Uebergangs⸗ beſtimmungen, die bedeutende Erhöhung der Mindeſt⸗ und Höchſtgehälter, die gleichmäßige Bemeſſung der Zulagefriſten, wodurch der Höchſtgehalt früher als bisher erreicht wird, die Erhöhung der niedrigſten Penſion von 30 auf 35 pEt. Auch das Beamtengeſetz bringt eine weſentliche Beſſerung der recht⸗ lichen Stellung der Beamten. Weſentlich aufgebeſſert ſind auch die weiblichen Beamten. Das Verlangen von verſchiedenen Seiten, die weiblichen mit den männlichen Be⸗ amten gleichzuſtellen, erſcheint nicht gerechtfertigt, da die Re⸗ gierung auch die Frage des Bedürfniſſes zu berückſichtigen hat. Der Grundſatz, daß das Dienſtalter beim Vorrücken in höhere Klaſſen entſcheidend ſein ſoll, hat im Entwurf gefehlt; er iſt durch die Kommiſſion wieder an die Spitze geſtellt worden. Dem Verlangen der Regierung iſt durch Schaffung von Spitzenſtellen Genüge gegeben worden. Zu be⸗ grüßen iſt, daß im§ 12 genügende Garantien für das Auf.⸗ rücken in die höheren Gehaltsklaſſen geſchaffen worden ſind. Erfreulich war es, daß die Kommiſſion grundſätzlich ihre Ueberzeugung dahin ausgeſprochen hat, daß das fortwährende Hinaufſchrauben der Mittelſchulbildung bei den mittleren Beamten abzulehnen ſei. Die Vorbildung muß ſich auch nach den Bedürfniſſen des Dienſtes richten. Der Beſuch einer 6klaſſigen Mittelſchule wird für die meiſten mittleren Beam⸗ ten genügen. Was das Wohnungsgeld anlangt, ſo lagert ſein, daß eine baldige Aenderung erwünſcht iſt. Allein, wäre Mannheim allein herausgegriffen worden, ſo hätte das einen Sturm der Entrüſtung entfacht. Notwendig iſt aber die Neuregelung des Ortsklaſſentarifs des Wohnungs⸗ geldes für den nächſten Landtag. Dem Wunſch des Kollegen Wilckens, daß man die Erhebungen über die Bedürftigkeit der Hinterbliebenen von Beamten mit dem nötigen Takt vor⸗ nimmt, möchten wir uns mit aller Wärme anſchließen. Der Notarverein hat gebeten, den hinterbliebenen Kin⸗ dern bis zum 21. Jahre eine Penſion zu gewähren. Der Gedanke iſt uns äußerſt ſympathiſch geweſen, ſeine Durch⸗ führbarkeit iſt aber an der Unzulänglichkeit der Mittel ge⸗ ſcheitert. Leider iſt es nicht gelungen, alle Beamten zu⸗ frieden zu ſtellen. Die Kommiſſion ſelbſt hat verſchiedene Unſtimmigkeiten feſtgeſtellt, aber beſtehen laſſen müſſen; ich denke hier z. B. an die Techniker. Freilich ſo ſchlimm ſind ſie nicht gefahren, wie mein Freund Hergt meint. Auch bei den Landgerichtsr äten muß ein gewiſſes Unbefriedigtſein konſtatiert werden. Das kommt daher, daß die Regierung mit der Kommiſſion das Bareben hatte, die Einzelrichter mit den Kollegialmitgliedern gleich⸗ zuſtellen. Auf der anderen Seite ſind aber auch die A m t38* richter nicht zufrieden, da die Gleichſtellung doch nicht voll⸗ kommen durchgeführt worden ſei. Die Richter klagen auch, daß ſie gegenüber den Verwaltungsbeamten zurückgeſetzt ſeien. Man wird aber dieſe Behandlung nicht ganz für unberechtigt erklären können. Solche Klagen könnten hier ſehr wohl noch weiterhin vervielfältigt werden. Es ſollte nun eine gewiſſe Zufriedenheit und Beruhigung eintreten. Die Lehrerfrage hat auch in der Kommiſſion eine große Rolle geſpielt. Unſere Freünde haben in der Kom⸗ miſſion gegen die beantragte Reſolution geſtimmt und ſie werden auch im Plenum gegen dieſe ſtimmen. Wir konnten auf dieſem Landtage die Einreihung der Lehrer nicht erreichen; mit Gewalt hätten wir nichts erreichen können. Die Regierung hat ja auch in Ausſicht geſtellt, auf dem nächſten Landtag die Zulagefriſten und Zulagebeträge bezüglich der Volksſchullehrer in Uebereinſtimmung mit dem Gehaltstarif zu bringen. Das neue Volksſchulgeſetz iſt ein Kompromi zwiſchen den Parteien, und die damals vorgenommene Er⸗ höhung der Gehälter der Lehrer wurde als partizipierte Ge⸗ haltsaufbeſſerung vor dem Gehaltstarif erklärt. Wir wiſſen nicht, ob wir ſchon auf dem nächſten Landtag von dieſem Standpunkte abgehen ſollen. Jedenfalls laſſen wir die Sache an uns herankommen, und greifen wir dem nächſten Land⸗ tage nicht vor. Ein dringen der No tſtand bezüglich der Lehrer liegt nicht vor. Auch ſollte nicht vergeſſen werden, daß die Einreihung der Lehrer in den Gehaltstarif dieſen recht erhebliche Nachteile bringt. Das badiſche Volk bringt große Opfer für ſeine Beamten. Es darf dann aber auch erwartet werden, daß der Sturm von Petitionen aufhört und wieder Ruhe auf eine Reihe von Jahren in die Beamtenſchaft zurückkehrt.(Beifall beim Zentrum.) Abg. Kolb(Soz.): Wenn die Soztaldemokratie nur in Agitation machen wollte, ſo hätte ſie bei dieſem Geſetzeswerk die günſtigſte Gelegen⸗ heit gehabt, denn die Mißſtimmung unter den Beamten iſt auch Fjetzt noch eine ſehr große. Wir haben aber auf dem Standvunkt mögen die Verhältniſſe in Man nheim tatſächlich ſo ge⸗ haltbare. geſtanden, daß es ſich hier um ein ſehr kompliziertes Geſetzeswerk handelt, bei dem nur etwas Erſprießliches herauskommen kann, wenn alle Parteien in praktiſcher Arbeit zuſammenarbeiten. 925 Ohne die künſtliche Verteuerung der Lebensmittel durch den Zolltarif hätten die Beamten unmöglich ihre Petitionen ſo egründen können, wie ſie es allgemein getan haben. Die Tat⸗ ſachen beweiſen, daß wir ſeinerzeit recht gehabt haben; deun wir leben gegenwärtig in einer Zeit ſchwerer Teuerung, in der es Vielen faſt unmöglich gemacht worden iſt, anſtändig zu leben. Wenn wir eine 18—19prozentige Gehaltsaufbeſſerung unſerer Beamten annehmen, ſo iſt das ein erfreulicher Fortſchritt, eine ſoziale Hebung des Beamtenſtandes findet aber nöicht ſtatt. Nur ein ſozialer Ausgleich; und das iſt das Bedauerliche, daß wir heute nur wieder den alten Stand herſtellen. Was die Aufbringung der Mittel für die Gehalts⸗ aufbeſſerung anlangt, ſo möchte ich, daß der alte agrariſche Faden unſerer Steuergeſetzgebung nicht fortgeſponnen wird, daß nicht wiederum das platte Land entlaſtet wird zu ungunſten der Städte. Die letzten Vorgänge in den Städten haben gezeigt, daß auch einmal den Bewohnern der Städte die Geduld reiß t. (Zurufe: Sehr richtigl) Die Sozialiſierung der Geſellſchaft bringt es mit ſich, daß die Beamtenſchaft immer mehr wächſt. Die Zahl der Staats⸗ und Kommunalbetriebe wird immer mehr wachſen, da der Staat nicht mit verſchränkten Armen zuſehen kann, wie die Uebermacht des Privatkapitals immer mehr wächſt und monopolartig wird. Auch der neue Stand der Privat⸗ beamten verlangt Hilfe vom Staate; die aber bedeutet einen neuen Eingriff in die Rechtsſphäre des Privatkapitals. So wie ſich die Grundlagen unſeres modernen Staates ändern, ſo ändern ſich auch die Unternehmungen, ich verweiſe nur auf die genoſſen⸗ ſchaftlichen Unternehmungen. So wachſen wir allmählich in den Staats. und Kommunalſozialismus hinein. Es folgt daraus die Notwendigkeit der Demokratiſierung des Staats⸗ weſens. 5 55 Aus dieſen Geſichtspunkten hätten wir gewünſcht, daß auch die vorliegenden Vorlagen in demokratiſchere Formeren gegoſſen worden wären. Wir wünſchen, daß mit der Sozialiſierung des Wirtſchaftslebens auch die Demokratiſierung des Staatslebens Schritt hält. Ein wirklich demokratiſcher Staat kann nie eine Gefahr für die Kultur ſein. Der heutige Staat iſt ein antiſozialiſtiſcher kapitaliſtiſcher Staat. Wir ſind in Deutſchland gewiß bezüglich der Sozialreformen weiter vorge⸗ ſchritten als demokratiſche Staatsweſen; allein daran iſt nicht das gute Herz der Kapitaliſten ſchuld, ſondern die ſtarke Arbeiter⸗ bewegung in Deutſchland, welche den beſitzenden Klaſſen das Ge⸗ wiſſen geſchärft hat. Je größer die Zahl der Beamten, deſto größer iſt ihre Abhängigkeit, wenn der Staat ausſchließlich die Rechte, der Beamte ausſchließlich die Pflichten übernimmt. Wir verlangen völlige Koalitionsfreiheit nicht nur für die Staatsarbeiter, ſondern auch für die Staatsbeamten; wir verlangen ferner, daß der Beamte ſeine politiſche Ueberzeugung ungehindert bekennt und von ihr Gebrauch macht, ſolange er ſich in den geſetzlichen Grenzen hält. Die Nakionalliberalen hätten alle Urſache, ſich uns anzuſchließen, denn ihre Sonne iſt im Untergehen, die Sonne des Zentrums iſt aber noch lange im Aufſteigen. Bei uns in Deutſchland ſpielen die politiſchen Ge⸗ ſichtspunkte bei Beurteilung der Beamten eine große Rolle; des⸗ halb wollen wir nicht, daß der Beamte wegen ſeiner politiſchen Geſinnung gemaßregelt wird. Es geht doch auch in anderen Staaten, daß ein Beamter einer politiſchen Richtung augehören kann, welcher er will. In England konnte ein Sozial⸗ demokrat Miniſter werden, bei uns würde man ſch da vor Verwunderung auf den Kopf ſtellen. Der Sozialdeme kann man nur nüßzen, wenn man ihre Anhänger ma regelt. verweiſt auf die Staatsraiſon. Wozu muß nicht. d Staatsraiſon herhalten? Es iſt das weiter nichts als ein un ſchriebener Begriff der Intereſſen der herrſchenden Klaſſe. Bei uns iſt der Disziplinarbegriff viel zu überſpannt; man ſollte im bürgerlichen Leben nicht an Alles die Begriffe des Reſerpe⸗ offiziers legen. Die Disziplin muß nur in vernünftigen Grenzen gehalten werden; ſie darf nicht überſpannt werden. B amtenausſchüſſe würden für uns ein großer Segen ſein hätten ſie ſchon beſtanden, dann wäre unſere Arbeit in der Kom⸗ miſſion bedeutend erleichtert worden, und auch der Stoß von Was wir bedauern, das iſt, daß die Au Ehrkonſens, der ganz beſeitigt werden ſollte. 1 Bezüglich der Volksſchullehrer haben wir eine Re— ſolution eingebracht, die weſentlich von der Reſolution der Kom miſſion abweicht, die Stellung der Regzerung iſt eine ganz Die Regierung verſchanzt hinter ihren prin⸗ zipiellen Bedenken ihre finanziellen Bedenken. Der Volksſchul⸗ lehrer als Gemeindebeamter exiſtiert überhaupt nicht. Die Fra⸗ iſt nicht eine Frage der Lehrer, ſondern eine Frage des ganzen Volkes. 1906 iſt nur das nachgeholt worden, was vorher Jahr⸗ zehnte lang verſäumt worden war. Die Lehrer verlangen ihre Einreihung mit Recht, da ſonſt nicht nur ſie, ſondern auch di Volksſchule geſchädigt wird. Es würde dann recht bald der Zu⸗ gang zum Lehrerberuf wieder aufhören, und der Volke ſchule bleiben nur die minder qualifizierten Kräfte. Betrübli⸗ iſt, daß das Volk auf edm Lande gegen die Volksſchullehrer iſt, und noch betrüblicher iſt, daß verantwortliche Männer dieſe Gegenfätze zu vergrößern ſuchen. Sehr gefreut hat mich, daß aus der Vorlage der 900 Mar Anfangsgehalt verſchwunden iſt, der Finanzminiſter hat ſich geſtern wieder dem 2500 Mark⸗Anfangsgehalt der akademiſe gebildeten Beamten widerſetzt. Dieſe 2500 Mark ſin wahrlich nicht zu viel, wenn man erſt in ſpäteren Jahren z dieſem Anfangsgehalt der erſten etatmäßigen Anſtellung gelang Bedauern muß ich, daß die weiblichen 3 eamten de männlichen nicht gleichgeftellt werden. Gleiche Arbeit ſollte auch gleich entlohnt werden. Wenn es aber richtig iſt, daß weiblich Arbeitskraft ſich eher aufreibt als männliche, dann läge u. mehr Veranlaſſung vor, die weiblichen Beamten den männli gleichzuſtellen. Heute iſt wenigſtens die Möglichkeit gegeben, ein Beamter ohne Mittelſchulbildung in Mittelſtellungen rückt und ohne akademiſche Bildung oberer Beamter wird. 2 ſchlaggebend ſollte wirklich nur das Wiſſen des Beamte Bedauern müſſen wir das Beihehalten don Gehaltsk Ich befürchte daraus ſehr unanzenehme Folgen. Di hat ſoviel Disziplinarmittel, daß ſie die erſte Gehal braucht. Ich befürchte, daß Fälle vorkommen könnten, 0 Paragr. 16 vecht bedenkliche Folgen haben würde. Sehr erfr 4. Seile. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 23. Iunk. lich iſt der Paragr. 44 und auch Paragr. 48 bedeutet einen großen Fortſchritt gegenüber dem bisherigen Zuſtand. Die Techniker ſind immer noch nicht genügend berückſichtigt worden; ſie rangie⸗ ren noch immer hinter den Juriſten. Heute kämen die Techniker beſtenfalls nach 8 5 als Mitglieder von Mittelſtellen, während die Juriſten zu den höchſten Staatsſtellen vorrücken können.(Zurufe: Der Finanzminiſter!) Ja, das iſt auch nur eine Ausnahme.(Heiterkeit.) Zum Finanzminiſter holt man nur dann ſolche Leute, wenn man glaubt, daß ſie ein be⸗ ſonders ſteifes Rückgrat gegenüber den Wünſchen der Beamten haben. Ungerechtfertigt iſt, daß der Lokomotipführer mit dem Zugmeiſter in einer Stelle rangiert. Bedauern muß ich auch, daß die Bitte der Stationsvorſteher und Stationsmeiſter, die aus den Stationsgehilfen hervorgegangen ſind, nicht ſo be⸗ rückſichtigt wird, wie ſie es gewünſcht haben. Die Beamten nehmen ſich leider gegenüber dem Publikum Kinge heraus, die nicht vorkommen ſollen. Eine arme Frau, die ſich einen Schriftſatz vom Kollegen Geck anfertigen ließ, iſt vom Amtmann in Offenburg angeſchrieen worden, weil ſie es gewagt hatte, ſich einen Schriftſatz von einem Sozialdemokraten an⸗ fertigen zu laſſen. Solche Dinge ſollten ſich nicht mehr ereignen! Trotz erheblicher Ausſtellungen haben wir uns ent⸗ ſchloſſen, der Vorlage im ganzen zuzuſtimmen, weil ſie immerhin einen großen Fortſchritt bedeutet. Wir hoffen aber, daß ſichein Fall Schäufele und ähnliche Dinge nicht wieder ereignen.(Beifall bei den Sozialdemokraten.) * Staatsminiſter Freiherr von Duſch: 55 Nach den Schlußworten des Abg. Kolb iſt anzunehmen, daß 955 Geſetz einſtimmig angenommen wird. Ich will hierbei meiner Freude Ausdruck geben, daß es gelungen iſt, ein ſolch einſtimmiges Votum herbeizuführen. Auf Einzel⸗ heiten will ich ſoweit als möglich, nicht eingehen. Nur meiner Befriedigung will ich Ausdruck geben, daß nach den Aeußerungen aller Redner im hohen Hauſe die Ueberzeugung herrſcht, daß zur Finanzierung der Geſetze ernſtliche Maßregeln nötig ſein werden, daß es unumgänglich ſein wird, eine Steuer⸗ erhöhung herbeizuführen. Es wird demänchſt ein Geſetz⸗ entwurf dem Hauſe zugehen, der beſtimmt iſt, dieſe Frage zu regeln. Es iſt darauf hingewieſen worden, daß wäre, den ganzen Beamtenorganismus zu verein⸗ fachen und die Zahl der Beamten einzuſchränken. Die Re⸗ gierung wäre dazu gerne bereit, allein es entſpricht der Tendenz dieſes Hauſes, daß die Zahl der Beamten nicht vermindert, ſon⸗ dern erhöht werden ſoll. Allein es ſind mehr theoretiſche Fragen. In meiner Eigenſchaft als Juſtizminiſter möchte ich mir die Be⸗ merkung hinſichtlich der Richter erlauben. Es wäre mir ſehr erwünſcht geweſen, den Landgerichtsräten eine höhere Stelle im Tarif einzuräumen. Allein einer ſolchen Regelung ſtanden große Schwierigkeiten entgegen, die nicht zu beſeitigen waren. Wenn das auch vom Standpunkt dieſer Beamten zu be⸗ dauern iſt, ſo muß es im Intereſſe des ganzen Geſetzeswerkes hin⸗ genommen werden. Was die von den Sozialdemokraten eingebrachte allge⸗ meine Reſolution hinſichtlich der Beamten an⸗ langt, ſo geſtatte ich mir, auf die Tatſache hinzuweiſen, daß die Faſſung eine ganz eigenartige iſt. Denn das hohe Haus kann Aur einen Geſetzesvorſchlag machen, oder aber eine Reſolution in dem Sinne faſſen, daß entweder die Erwartung ausgeſprochen oder die Regierung erſucht wird, in irgendeiner Weiſe vor⸗ zugehen. Einen kategoriſchen Imperativ aufzuſtellen, iſt etwas durchaus unnützliches. Ich glaube, es iſt das nur ein es wünſchenswert Verſehen in der Abfaſſung der Reſolution. Die Reſolution iſt aber auch ſonſt für die Regierung abſolut un⸗ annehmbar. Sie beruht ſchon von vornherein auf unrich⸗ tigem Rechtsboden. Es iſt kein ſtaatsbürgerliches Recht, Beamter zu werden oder zu ſein. Es iſt auch kein ſtaatsbürgerlichers Recht des Beamten, eine politiſche Geſinnung zu betätigen. Eine Re⸗ ſolution in dieſer allgemeinen Faſſung iſt für die großh. Re⸗ gierung unannehmbar. Man müßte dann nach dieſer Reſolution auch geſtatten, daß ein Bezirksvorſtand alle ſozialdemokratiſchen Verſammlungen ſeines Bezirkes präſidiert. Es läßt ſich über⸗ haupt bezüglich der politiſchen Stellung der Beamten ein all⸗ gemeines Prinzip garnicht aufſtellen. Es wird doch von den Antragſtellern nicht beſtritten werden können, daß es der Regierung unmöglich iſt, ſozialdemokratiſche Re⸗ gierungsbeamte anzuſtellen. Es kann doch ein Beamter dem Großherzog die Treue nicht ſchwören, welcher eine ſozialde⸗ mokratiſche Geſinnung betätigt. Im Richterberufe und im Lehrer⸗ berufe ſind im übrigen ſchon heute Männer aller politiſchen Richtungen vertreten. Die Rede, die mein Kollege von Bod⸗ man anläßlich der allgemeinen Debatte beim Miniſterium des Innern gehalten hat bezüglich der Haltung der Regierung gegen⸗ über der Sozialdemokratie unterſchreibe ich Wort für Wort. Ge⸗ ſetze zu ſtibulieren, daß die Beamten volle Koalitions⸗ freiheit haben, iſt ebenſo unmöglich. Daß die Regierung nicht einſeitig verfährt, kann man erſehen aus den vielen Be⸗ amtenorganifationen, die heute in unſerem Lande exiſtieren. der Abg. Kolb ſagt, die politiſche Geſinnung gehe den gat nichts an, ſo muß ich dem gegenüber halten, daß nirgends mehr auf die politiſche Geſinnung geſehen wird, als gerade bei der Sozialdemokratie, u. daß nirgends anders als dort jemand gemaßregelt wird, wenn er ſich an der Beiſetzung des Landesherrn beteiligt. Bezüglich der Volksſchullehrer liegen 2 Reſolutionen por, eine von der Kommiſſion u. eine von den demokratiſch-ſozial⸗ demokratiſchen Parteien. Eine Vergleichung dieſer beiden Reſo⸗ lütionen müßte gerade jene Herren, welche für die Kommiſſions⸗ reſolution eintreten wollen, etwas ſtußigmachen, da mit der Annahme dieſer Reſolution auch keine Befriedigung ein⸗ treten würde. Denn jetzt verlangt man ſchon nicht nur die Einreihung der Lehrer nach G 2, ſondern daß auch ein Drittel der Lehrer nach F 8 kommt. Wenn die ſozialdemokra⸗ tiſche Reſolution angenommen würde, würde man einen Sprung in den Gehaltsſätzen der Lehrer machen, wie man ihn einfachnicht machen kann. Wenn man vor 2 und 6 Jahren Reformen geſchaffen hat, die ſchon jetzt dem Staate 2 Mill. Mark koſten, ſo kann man den Gehalt nicht wieder aufſchlagen. Ich will mich nur noch dagegen wenden, daß geſagt wird, die Re⸗ gierung wolle mit den prinzipiellen die finanziellen Be⸗ denken bemänteln. Das iſt nicht richtig. Die Regierung Auß die finanziellen Bedenken auch würdigen, ſie ſind aber nicht vorwiegend. Die Gemeinde iſt eben die Trägerin der Volks⸗ ſchule. Mau bann darüber ſtreiten, ob es in naher Zukunft anders kommt, zunächſt iſt das aber noch eine Utopie. Die Re⸗ gierung iſt entſchloſſen, den Verband der Lehrer mit der Ge⸗ meinde feſtzuhalten; das iſt ein durchaus geſunder geſetzlicher Grundſatz, der in ganz Deutſchland gilt. Wenn man der Ge⸗ meinde jedes Intereſſe an der Volksſchule nimmt, dann kommt es zur vollen Uebernahme der Schule auf den Staat. Die Drohung der Regierung, daß ſie den Gehaltstarif zurückziehen würde bei Einreihung der Lehrer in den Gehaltstarif, war keine leere Drohun Das wäre geradezu eine Ge⸗ wmiſſenloſigkeit geweſex; es war voller Ernſt der Regierung. Die Regierung und die Schulverwaltung haben in dieſer Frage ein gutes Gewiſſen und ſie ertragen es auch, wenn der alte Spruch wieder zur Geltung kommt:„Undank iſt der Welt Lohn!“ Nach weiteren kurzen Ausführungen des Abg. Gierich(konſ.) der gleichfalls die Nichtaufnahme der Lehrer in den Gehaltstarif bedauerte, wurde die Debatte abgebrochen. Schluß der Sitzung 12 Uhr.— Nächſte Sitzung: Mittwoch, 24. Juni, nachmittags ½5 Uhr: Fortſetzung der Beratung. * Aus Stadt und Lang. *Maunheim, 23. Juni 1908. Die ſüddeutſchen Städtevertreter in Englaud. +. Es iſt ein merkwürdiges Schauſpiel, das wir ſeit geraumer Zeit in den Beziehungen zwiſchen Deutſchland und England er⸗ leben: Auf beiden Seiten bald ein ehrlich gemeintes, von den beſten Abſichten geleitetes Sichnähern beſonnener, kühl abwägen⸗ der und ruhig denkender Männer zur Anbahnung eines im In⸗ tereſſe beider Länder liegenden freundſchaftlichen Verhältniſſes — bald eine leidenſchaftliche, geradezu fanatiſche Hetze chauvi⸗ niſtiſch geſinnter Patrioten, deren gewiſſenloſes Treiben ſelbſt vor den letzten und gefährlichſten Konſequenzen nicht zuruck⸗ ſchreckt. Und bisweilen möchte es wirklich als ein Rätſel er⸗ ſcheinen, welche der beiden Strömungen ſchließlich die Oberhand gewinnen wird. Angeſichts dieſer wechſelvollen Stimmung hüben und drüben dürfte es ſich doch verlohnen, auch einmal etwas ein⸗ gehender auf eine Aktion zurückzukommen, die unter den beider⸗ ſeitigen Freundſchaftskundgebungen der neueſten Zeit eine ganz beſondere Bedeutung beanſpruchen dürfte. Wir meinen den Be⸗ ſuch ſüddeutſcher Städtevertreter in London, der zufolge einer von dort aus ergangenen Einladung im letzten Monat erfolgt iſt. Bekanntlich hatte eine Vereinigung engliſcher Kommunal⸗ politiker, die Britiſh Municipal Society for the Study of Foreign and Colonial Municipal Juſtitutions, vor Jahresfriſt eine Neihe weſt⸗ und ſüddeutſcher Städte, darunter auch Mann⸗ heim, bereiſt, um die dortigen Gemeindeeinrichtungen zu beſich⸗ tigen und näher kennen zu lernen. Vor einigen Monaten nun wurden die Gemeindeverwaltungen dieſer Städte von dem Bri⸗ tiſchen Komitee für die Tage vom 18.—23. Mai zu einem Re⸗ vanchebeſuche nach London eingeladen. Von allen bete'sligten Städten wurde dieſer Einladung ein lebhaftes Intereſſe enr⸗ gegengebracht, das ſich überall in der Entſendung einer mehr oder minder großen Abordnung zu der Londoner Reiſe kund⸗ gab. Aber auch außerhalb der betreffenden ſtädtiſchen Kollegien wurde dieſer Londoner Beſuch mit beſonderer Aufmerkſamkeit verfolgt, ſo daß es wohl vielen Leſern erwünſcht ſein dürfte, über bie Einzelheiten dieſes Revancheaktes etwas Näheres zu erfahren. Beteiligt waren an dem Londoner Beſuche die Städte München, Frankfurt a.., Nürnberg, Mannheim, Heidelberg, Stuttgart nd Homburg v. d. H. Die Mannheimer Deputation beſtand aus den Herren Bürgermeiſter Ritter, Stadträten Duttenhöfer, Freytag, Löwenhaupt und Stadt⸗ berordneten⸗Vorſtand Pfeiffle. Die Hinreiſe der verſchiede⸗ nen Abordnugen erfolgte nicht gemeinſam, ſo daß ihre Ver⸗ einigung erſt in London ſelbſt ſtattfand. Einige Deputationen allerdings waren ſich ſchon unterwegs begegnet, ſo die Mann⸗ heimer und Nürnberger, die bereits auf der Ueberfahrt von Oſtende nach Dover Freundſchaft geſchloſſen hatten. Be/ ſchönſtem Wetter und wenig bewegter See war man über den Kanal gefahren, bis ſich zum Schluſſe ganz plötzlich und für den Neuling überraſchend, dichter Nebel einſtellte. 5 Das Londouer Abſteigequartier der ſämtlichen Abord⸗ nungen war De Kayſers Ropal Hotel, ein allen deutſchen Eng⸗ landreiſenden rühmlichſt bekanntes, großartiges Etabliſſement von Weltruf. Kaum war man dort eingetroffen, als auch ſchon ein Vertreter des engliſchen Komitees erſchien, um in herzlicher Weiſe die Ankömmlinge zu begrüßen und willkommen zu heißen. Beim Betreten ſeines Hotelzimmers fand jeder der Herren das Progromm für die ganze Feſtwoche und eine Reihe Einladungen vor. Erhielt auf dieſe Weiſe jeder ſofort ein klares Bild über die trefflichen Arrangements für den ganzen Beſuch, ſo mag doch von manchem bedauert worden ſein, daß über die vielſeitigen und abwechslungsreichen Veranſtaltungen nicht früher ſchon den einzelnen Städten wenigſtens eine allgemeine Nachricht zu⸗ gegangen und ſo einigermaßen eine Vorſtellung über das Weſen und die Bedeutung der ganzen Sache ermöglicht war. Zweifel⸗ los würde in dieſem Falle auf deutſcher Seite von vornherein das Intereſſe für die Englandreiſe noch erheblich größer geweſen ſein. Einzelne Städte waren ja ſehr ſtark vertreten, insbeſondere München, das eine Abordnung von 8 Mitgliedern entſandt und auf die Repräſentation großes Gewicht gelegt hatte. War doch der Führer der dortigen Deputation, Oberbürgermeiſter Geh. Hofrat Dr. von Borſcht, nicht nur von einem Ratsdiener. ſondern auch von einem eigenen Sekretär begleitet, der jede der zahlreichen Reden ſeines Chefs ſofort aufzunehmen und die hei⸗ miſche Preſſe fortlaufend zu bedienen hatte. Dem Münchener Gemeindeoberhaupte, als dem Vorſtande der größten beteiligten Stadt fiel denn auch naturgemäß in erſter Linie die Vertretung der ganzen Reiſegeſellſchaft zu. Unter den Papieren, welche die deutſchen Beſucher ſofort in ihren Zimmern vorfanden, war die Mitteilung, daß ſie während der ganzen Woche im Hotel Gäſte des engliſchen Komitees ſeien und tattſächlich hatte auch die Hoteldirektion die ſtrikte Weiſung, ſowohl ür Wohnung, wie für Verpflegung den deutſchen Herren keinerlei Rechnung auszuſtellen. Ebenſo ſtand für dieſe die ganze Woche über eine große Anzahl hocheleganter, fein aus⸗ geſtatteter Zweiſpännerequipagen zur Verfügung, mit denen gach meiſtens die Rundfahrten unternommen wurden. Geführt wur⸗ den die Wagen durch reich galonierte Lipreediener, die— eine be⸗ ſondere Aufmerkſamkeit— Schleifen in deutſchen Farben trugen. Man erſieht ſchon daraus die ausgeſuchte Großzügigkeit, in der ſich bei dieſem Anlaſſe die engliſche Gaſtfreundſchaft den dentſchen Beſuchern gegenüber bekundete * Ernannt wurde Giſenbahnaſſiſtent Guſtav Karlsruhe zum Betriebsaſſiſtenten. * Zugeteilt wurde Baukontrolleur Anton Dörr in Kehl unter Zurücknahme der Verſetzung nach Gberbach der Bahnbauinſpektion Durlach. * Der Rheiniſche Verkehrsverein hält am Samstag, den 27. Juni, in Mannheim ſeine 4. Hauptverſammlung ab. Für Freitag abend ſieht das Programm ein zwangloſes Zuſammen⸗ ſein im Friedrichspark vor. Der Vormittag des 27. Juni wird durch den geſchäftlichen Teil in Anſpruch genommen. Die Vorſtandsſitz⸗ ungen beginnen morgens um 9 Uhr und mittags 12 Uhr ſchließt ſich die für alle Vereinsmitglieder offene Hauptverſamm⸗ lung an. Da der hieſige Verkehrs⸗Verein dem Rheiniſchen Ver⸗ kehrs⸗Verein angehört, haben die Mitglieder des erſteren Zutritt zu der im Verſammlungsſaal des Roſengartens ſtattfindenden Tagung. Nachmittags 4 Uhr findet im Parkhotel das Feſteſſen ſtatt, wozu die Vereinsmitglieder und Freunde der Verkehrs⸗Vereins⸗ ſache beim Hotel oder beim Verkehrsbureau im Kaufhaus, woſelbſt auch das Programm zur Anſicht aufliegt, ſich anmelden können. Schäfer in *Der Paragr. 153.⸗O. Am 16. März, während des Aus⸗ ſtandes der Bordarbeiter, ging der Küfer Hermann Karl Bauers⸗ feld aus Kelbra⸗Altendorf an dem Lager der Fima Meſſerſchmitt im Induſtriehafen vorüber. Ein Arbeiter war mit Verladen borr Borden auf einen Wagen beſchäftigt. Bauersfeld hielt ihn für einem arbeitswilligen Arbeiter, weil er engliſch-lederne Hoſen und keinem Kragen anhatte, überhaupt wie ein Bordarbeiter gekleidet war. Es twar aber der Kaufmann Friedrich Denzer, der Arbeiterdienſte verrichtete. Bauersfeld bemerkte zu einem anderen Manne: Daß iſt wohl auch einer von den Ehrenmänmnern, der Lausbub. Bauersfeld beſtritt in der Verhandlung gegen ihn vor dem Schöffengericht, das Wort Lump gebraucht zu haben. Das Gericht erblickte in der Aeußerung des Angeklagten eim Vergehen gegen den Paragr. 153 .⸗O. und verurteilte ihn zu der Mindeſtſtrafe von 3Z Tagen Ge⸗ fängnis. * Aus Ludwigshafen. Der Backſteinarbeiter Klamm von Feudenheim, welcher vor einigen Tagen beim Backſteinverladen in der Nähe der Giuliniſchen Fabrik in den Rhein ſtürzte und ertrank, wurde am Samstag geländet und geſtern in ſeinem jetzigen Wohnorte Neuhofen beerdigt.— Einen unüberlegten rohen Jugendſtreich beging geſtern ein 13 Jahre alter Lehrling des Metzgermeiſters Demuth von hier. Er führte den Hund zum Baden in den Rhein. Nach dem Baden hetzte er den ſehr biſſigen Hund, ohne ihm den Maulkorb anzulegen, auf die um⸗ ſtehenden Kinder. Der Hund ſtürzte ſich auf den 13 Jahre alten Friedrich Schrot, Sohn von Jakob Schrot, wohnhaft Markt⸗ ſtraße 53, und brachte ihm an den Armen, Beinen und dem Kopfe ſchwere Verletzungen bei. Der Junge wax der⸗ art zerfleiſcht, daß ein in der Nähe weilender Arzt ſeine Ueber⸗ führung ins ſtädt. Krankenhaus anordnete.— Auf eine bedauer⸗ liche Weiſe büßte das 1 Jahr alte Kind des Wagners Guſtav Martin, wohnhaft Elbgaſſe 20 in Mundenheim, ſein Leben ein. Das Kind warf eine auf dem Boden ſtehende Kanne mit heißer Wurſtſupe um. Der Inhalt ergoß ſich über das Kind und es wurde von der Suppe derart verbrüßht, daß es bald ver⸗ ſtarb.. Polizeibericht vom 23. Juni. (Schluß.) Unfälle. a) an der Ecke Mittel⸗ und Draisſtraße fuhr eim noch unermittelter Radfahrer im Alter von ca. 28 bis 30 Jaßren, kräftig gebaut, bekleidet mit ſchwarzer Juppe und weißem Strohhut, am 19. d. Mts. zwiſchen 7 und halb 8 Uhr mit ſeinem Fahrrad den 7 Jahre alten Sohn eines in der Mjttelſtraße 95 wohnenden Gypſers ſo um, daß der Knabe einen Oberſchenkelbruch dapontrug und mittelſt Sanitätswagens in das Allgem. Kranken⸗ haus überführt werden mußte. Der Radfahrer fuhr nach dem Unfall davon, ohne ſich um das verletzte Kind zu kümmern.— b) Eine 11 Jahre alte Volksſchülerin erlitt am 22. d. M. mittags dadurch einen Unfall, daß ſie beim Aufheben ihres Henkelkorbes vom Gehweg vor dem Hauſe Luiſenring 25 mit dem Kopfe in eine als Schutzvorrich⸗ tung auf der Fenſterbank genannten Hauſes angebrachte 7 Ctm. lange eiſerne Stachel ſtieß und ſich an der linken Wange erheblich ver⸗ letzte. Verkehrsſtörung. Geſtern Nachmittag brach beim Trans⸗ port eines fahrbaren Lokomobils nach dem Zentralgüterbahrhof beim „Ueberſchreiten des Bahngleiſes jenſeits der Jungbuſchbrücke die vor⸗ dere Achſe und wurde hierdurch der Fahrverkehr über die Brücke bis gegen 8 Uhr abends unterbrochen. Verletzt wurde niemand. Unaufgeklärte Diebſtähle. Von nach unbe⸗ kanten Tätern wurden in letzter Zeit dahier entwendet: 1) am 19. d. Mts. im ſtädt. Männerfreibad Stephanienpromenade zweſ Paar Schnürſtiefel und 1 gelblederne Geldbörſe mit 1,50 Mark Inhalt; 2) am 21. ds. Mts. aus einem am Kuhweideweg bei den Rennwieſen gelegenen Pachtgarten durch Ueberſteigen 2 neue, je 2 Meter lange und 1 Meter breite, weiß⸗ und blaukarrierte Tiſchdecken; 3) in der Zeit vom 15.—18. ds. Mts. aus einer Manſarde im Hauſe Friedrichsplatz 6 ein rotledernes Porte⸗ monnaie mit einem Zwanzigmarkſtück, 2 Zehnmarkſtücken, 2 Zwei⸗ markſtücken und 1 Jubiläums⸗Zweimarkſtück und einer quittierten Rechnung von Herzog Berlin; 4) in der Nacht vom 21.—22. ds. 15 im Hauſe Neckarauerſtraße 57 drei verſchiedenfarbige Stall⸗ ſen. Fahrraddiebſtähle: In letzter Zeit wurden hier fol⸗ gende Fahrräder entwendet: Ein Neckarſulmer Pfeilrad, Fabr.⸗ Nummer 117874, hat etwas aufwärts gebogene Lenkſtange, Kork⸗ griffe mit Celluloidringen, ſchwarzen Rahmenbau und Felgen, vernickelte Speichen, der hintere Radmantel iſt neu und iſt das Rad noch gut erhalten.— Ein Superbe⸗Fahrrad mit ſchwarzem Rahmenbau und Felgen, ſowie Torpedofreilauf und Rücktritts⸗ bremſe.— Ein Phänomen⸗Fahrrad mit ſchwarzem Rahmenbau und gelben Felgen. Die Glocke trägt die Aufſchrift G. Rieger Böhl.— Ein Superbe⸗Fahrrad, hat ſchwarzen Rahmenbau und Felgen, vernickelte abwärts gebogene Lenkſtange, Torpedofreilauf und Schutzbleche mit dem Namen R. Aßmann.— Ein Superbe⸗ Fahrrad, Marke unbekannt, hat ſchwarzen Rahmenbau, neue auf⸗ wärtsgebogene Lenkſtange, verroſtete Speichen, Handbremſe, Sig⸗ nalglocke mit fliegendem Adler.— Ein Phänome⸗Fahrrad, hat ſchwarzen Rahmenbau und Felgen, defekte Lenkſtange mit Kork⸗ griffen.— Ein Merkur⸗Fahrrad, hat ſchwarzen Rahmenbau, ver⸗ nickelte Speichen, Freilauf mit Rücktrittbremſe, aufwärts ge⸗ bogener Lenkſtange, Fabr.⸗Nr. 41 466.— Ein älteres Fahrrad, Marke unbekannt, abwärts gebogener Lenkſtange und iſt das Vor⸗ derrad grün angeſtrichen. Um ſachdienliche Mitteilungen an die Schutzmannſchaft wird erſucht. Verhaftet wurden 19 Perſonen wegen verſchiedener ſtraf⸗ baren Handlungen. Der Förſtermord am Müggelſee. 5 5 1 sh. Berlin, 22. Juni. Por dem hieſigen Schwurgericht begann heute unter ſtarkem Andrang des Publikums der Prozeß wegen der Ermordung des Königl. Förſters Schwarzenſtein in der Nacht vom 22. auf 23. Januar ds. Is. Der 54 Jahre alte Förſter Schwarzen⸗ ſtein war in dieſer Nacht, als er gegen 12½ Uhr das Gaſt⸗ lokal„Paradiesgarten“ verlaſſen hatte, hinterliſtig niedergeſchoſſen worden. Die Gäſte, die mit ihm das Lokal verlaſſen hatten, hörten zwar die beiden Schüſſe, die dem allgemein beliebten Förſter den Tod bringen ſollten. Sie legten ihnen aber keine Bedeutung bei. Erſt am anderen Morgen wurde die Leiche des Getöteten aufgefunden. Die Polizei, die ſich mit der Ermitte⸗ lung des Täters ſofor eifrig befaßte, ſtand vor einer ſchwierigen Aufgabe, denn perſönliche Feinde hatte der alte Schwarzenſtein nicht. Auch Wilddiebe gab es nicht in ſeinem Revier. Die ein⸗ geleiteten Recherchen führten ſchließlich dazu, daß der eigene Sohn des Ermordeten, der frühere Forſteleve Willi Schwarzenſtein unter dem dringenden Verdachte des Vatermordes verhaftet wurde. Willi Schwarzenſtein, der ein lockerer Burſche war, hatte ſich durch ſein auffällige⸗ß Verhalten verdächtig gemacht. Er ſtand mit ſeinem Vater, der ſeine 6 Kinder in ſtrenger Zuch hielt, nicht gerade auf beſtem Fuße. Er hatte ſich durch' verſchiedene Betrügereien in der letzten Zeit Geld verſchafft, um ſeinen Neigungen leben zu können und mußte nun eine Entdeckung ſeiner Vergehen durch den Vater und eine harte Beſtrafung befürchten. FFFPCCc —7 FCCCTTTTTTVTTTTVTTTVTTTTTTTTT—+TTꝓCTTTTTTTTTTTTT——WT+++cTTTTTTTTTT Leeeeerrr rrrrrrr hatte und welchen . Mannheim, 23. Juni. 25 Seneral⸗Auzesger;(bendblatt) 5. Seite Den Vorfitz bei sden Verhandlungen führt Landgerichts⸗ birektor Sch neider; die VBerkeihihung 90i 975enwalf Schwindt übernommen. Der Angeklagte, der einen ſehr zu⸗ verſichtlichen Eindruck macht, wird aus dem Moabiter Gefäng⸗ nis borgeführt, wo er zurzeit eine Gefängnisſträfe von vier Monaten und zwei Wochen wegen Betrugs und Urkunden⸗ fälſchung verbüßt. Nach der Verleſung des Eröffnungsbeſchluſſes der den Angeklagten beſchuldigt, in der Nacht zum 23. Januar ds. Is. ſeinen Vater vorſätzlich getötet und die Tötung mit Ueberlegung ausgeführt zu haben, wird in die Vernehmung des Angeklagten 5 eingetreten. Er gibt an, am 25. Juli 1889 geboren zu ſein. Wegen Betrugs und Urkundenfälſchung verbüßt er zurzeit eine Gefängnisſtrafe. Anfänglich war er Forſteleve, dann Kauf⸗ mannslehrling. In der Zeit vor der Morde war er längere Zeit ſtellungslos, da er am 1. November ſeine Stellung bei einem Berliner Holzhändler aufgegeben hatte. Er fuhr trotzdem jeden Tag genau ſo wie früher nach Berlin, als ob er noch in Stellung wäre. So bummelte er von Weihnachten bis zum Januar zicl⸗ bos in Berlin herum.— Vorſ.: Was trieben Sie nun die ganze Zeit in Berlin?— Angekl.: Ich habe mir die Sehens⸗ würdigkeiten angeſehen und auch oft bei Aſchinger geſeſſen.⸗ Der Angeklagte gibt auf Befragen an, daß er viel mit Mädchen verkehrt habe und daß er ſich das notwendige Geld zu dieſem Leben zuſammengeborgt habe und zwar vielfach bei Freundea und Bekannten ſeiner Familie auf den Namen ſeines Vaters. Jede Schuld an der Ermordung feines Vaters ſtellt er ent⸗ ſchieden inAbrede. Seine Mutter ſei am Tage vor dem Morde wegen einer Erbſchaft verreiſt. Er ſei mit ihr aufäng⸗ llich mitgefahren, habe ſie aber dann verlaſſen, indem er ihr vor⸗ redete, er müſſe ins Geſchäft, um zu ſehen, ob die Arbeiter dort auch wirklich arbeiteten. Um ½7 Uhr abends ſei er von Berlin heimgekehrt und fand ſeine Mutter ſchon wieder vor. Er habe Abendbrot gegeſſen und die Zeitung geleſen und ſei dann hinauf gegangen in ſein Zimmer, um ſich ſchlafen zu legen. Nach einer . Stunde habe er aber wieder Hunger gefühlt und ſei herunter⸗ gegangen, um ſich eine Stulle zu holen. Er gibt auch zu, daß er aus dem Hauſe herausgetreten ſei.— Vorſ.: Das haben Sie bisher noch nicht angegeben.— Der Angeklagte gibt weiter an, er ſei über die furchtbare Anklage ganz erſchüttert geweſen. Der Vorſißende hält dem Angeklagten ſeine unnatürliche Ruhe, die er unmittelbar nach dem furchtbaren Unglück gezeigt habe, vor. Er hält ihm weiter vor, wie unwahrhaftig er ſtets gegen ſeine Eltern geweſen ſei. Der Angeklagte berichtet dann weiter, daß am frühen Morgen der Knecht Mehliſch in das Zimmer obend gekommen ſei. Der Knecht habe ihm erklärt, unten ſeien zwei Männer, die etwas ſagen wollten. Er habe ſich angezogen und hörte unten von den Männern, daß ſie einen Mann gefunden hätten mit einem Vollbart und einem Siegelring am Finger. Anſcheinend ei der Mann tot. Willi Schwarzenſtein erklärte darauf, ihm ſei ſehr eigenartig zu Mute geweſen und er ſei in das Zimmer ſeines Vaters gegangen, um nach ihm zu ſehen. Als er ihn dort nich: fand, habe er gedacht, der Vater ſei vielleicht betrunken. Als er dann zur Leiche geführt wurde, und man ihm die Wunden zeigte. habe er gleich geſagt: Ja ja, der Vater iſt erſchoſſen worden. Es ſei ihm ſehr ſchlecht zu Mute geweſen.— Vorſ.: Sie ſollen nur kurz geſagt haben: Nun wollen wir ihn mal fortbringen. So benimmt ſich doch kein Sohn an der Leiche des Vaters.— Angekl. Ich dachte an gar nichts anderes als daran, Rache zu nehmen an dem Täter.— Vorſ.: Wie ſtellen Sie ſich nun bor, daß Ihr Vater zu Tode gekommen iſt?— Angekl.: Der Meord iſt vielleicht durch die Fahrläſſigkeit eines Wilddiebs be⸗ gangen worden.— Vior.: Es iſt ſo gut wie ausgeſchloſſen, daß Mord gus dem ugſammentrefen des Förſters mit einem der Mo Wilddiebe hervörgegangen iſt. Ein Wilddieb vermeidet doch jedes abſichtliche Zuſammentreffen mit dem Förſter. Außerdem hatte der Förſter ja auch kein Gewehr mit. Der Verteidiger Dr. Swindt beankragt einen Lokal⸗ termin, damit die Zeugen ſich die Ereigniſſe wieder beſſer ins Gedächtnis zurürufen können.— Das Gericht behält ſich einen Beſchluß vor.— Der Vorſitzende hält dem Angeklogten weite“ vor, daß der Täter genau gewußt haben mußte, daß der Er⸗ mordete in Rahnsdorf war und daß er keinen Hund bdei ſich Weg er gehen mußte. Die Nacht ſei außer⸗ ordentlich günſtig ausgeſucht worden. Auch die Mordſtelle ſei mit beſonderem Geſchick gewählt worden. Für den Täter günſtig war auch der Umſtand, daß kein Schnee gefallen war. Der Vor⸗ ſizende bringt ferner zur Sprache das auffällige Wiederauffinden des Gewehres, das am Tage nach der Tat verſchwunden war⸗ das ſich ſpäter aber wiederfand, und das auffällige Zeichen von kürzlichem Gebrauch zeigte.— Der Angeklagte bekundete hierzu, daß er den Gewehrſchrank unter ſich gehabt habe. Die fragliche Flinte ſei wohl beim Büchſenmacher geweſen.— Vor.: Ihre Ausſage iſt wahrheitswidrig. Zuerſt ſagten Sie die Flinte wäre beim Büchſenmacher, und als man das nachprüfen wollte, erklärten Sie ſchnell, ſie ſei zu Ihrem Bruder nach Thüringen geſchickt worden.— Angekl.: Ich glaubte, die Büchſe wäre beim Büchſenmacher. Ich verſtehe nicht, wie man mir vorwerfen kann, daß ich ſie gebraucht haben ſoll. Wenn ich ſie benutzt hätte, dann brauchte ich ſie doch nur zu putzen, damit niemand etwas bemerkt. —Vorſ.: In der Nacht war das wohl nicht gut möglich. Wie war Ihr Verhältnis zu Ihrem Vater? Es war doch nicht innig? — Angekl.: Ich hatte meinen Vater lieb.— Der Angeklagte gibt auf Befragen zu, daß ein Verfahren wegen Wilddieberei gegen ihn ſchwebe. Er beſtreitet aber, in der Mordnacht gewild⸗ diebt zu haben.— Staatsanwalt: Haben Sie am Abend bvor der Tat ein Renkontre mit Ihrem Vater gehabt?— Ange⸗ klagter: Nein, ich bin ihm gar nicht begegnet.— Der Gerichts⸗ hof zieht ſich zur Beratung zurück und verkündet dann, daß eine Augenſcheinnahme notwendig ſei. Dieſe ſoll aber nicht heute vor⸗ genommen werden. Die Vernehmung des Angeklagten iſt vor⸗ läufig beendet. 5 5 Von Tag zu Tag. — Bei einer Feuerwehrübung getötet. La Chaux⸗de Fonds, 22. Juni. Bei einer Feuerwehrübung ſtürzte der Feuerwehrunteroffizier Paul Steiner, weil ein Seil riß, vom dritten Stockwerk auf die Erde und brach das Ge⸗ nick Der Tod trat ſofort ein. Steiner war 32 Jahre alt und hinterläßt eine Witwe und ein Töchterlein. dDdDie Rächer in ihrer Ehre. Rom, 22: Juni. In Ariano in Apulien tötete die Frau eines Schmiedes, Car⸗ mela Cerulli, den Schankwirt Capobianco, der ſie ſeit Mo⸗ naten verfolgt hatte und ſie vergewaltigen wollte, mit dem Meſſer, mit dem er ſie bedrohte. Sie ſtelle ſich darauf dem Ge⸗ richt. Die Frauen des Städtchens brachten der modernen Lucre⸗ zia während des ganzen Tages Ovationen dar. Die Haarſchwund⸗Epidemie in Fürſten⸗ bpalde. Berlin, 22. Juni. Die epidemiſche Haarkrankheit, die in Schöneberg ſo ſtark aufgetreten iſt, ſcheint ſich jetzt in r Provinz auszubreiten. Dieſer Tage wurden die Schüler der Knabenvolksſchule in Fürſtenwalde einer ärztlichen Unter⸗ ung unterzogen. Es wurden dabei nicht weniger als 63 dete geſtern abend 13 Kilometer von Luneville entfernt. Muſikalienhandlung S. Wolf, Lazar Waolf, der ſich um Knaben als verdächtig feſtgeſtellt. Die Unterſuchungen ſind noch nicht abgeſchloſſen. — Leuchtgasbergiftung. Königsberg i.., 23. Juni. Die in einem Hauſe in der Köttelſtraße in Stellung befindlichen Auguſte Semmler und SHelene Rola⸗ ſch ewt i wurden heute morgen tot aufgefun den. Nach ärztlicher Feſtſtellung liegt Leuchtgasvergiftung vor. Die jungen Mädchen vergaßen beim Schlafengehen, vermut⸗ lich, den Gashahn zu ſchließen. 5 cEhedrama. Leipzig, 23. Junf. Geſtern abend feuerte, wie die Morgenblätter melden, der von ſeiner Frau getrennt lebende Maurer Hermann Skuhr nach vorauf⸗ gegangenem Wortwechſel vier Revolverſchüſſe auf dieſe ab und verletzte ſie ſchwer. Hierauf richtete er den Revolver auf ſich und ſchoß ſich mehrere Kugeln in die rechte Schläfe. Die Schwerverletzten wurden nach dem ſtädtiſchen Krankenhaus gebracht. Der Zuſtand des Mannes iſt hoffnungslos. —9Negergelyncht. Howſton(Texas), 23. Juni. Am Sonntag abend wurden unweit Hemphill neun Neger gelyncht, weil ſie zwei Weiße ermordet haltten. Weiße und Neger gehen nur bewaffnet aus; man befürchtet Raſſenkämpfe. — Zur Brandkataſtrophe in Zirl. Innsbruck, 22. Juni. Wie amtlich feſtgeſtellt iſt, beträgt der durch die Blrandkataſtrophe in Zärl angerichtete Schaden 1200 000 Kronen, deren eine Verſicherungsſumme von 600 000 Kronen gegenüberſteht. Die Zahl der Toten beträgt nach neueren Feſtſtellungen vier, doch werden mehrere Perſonen ver⸗ mißt. An die Hilfskomitees, die ſich im Laufe des heutigen Toges in Innsbruck bildeten, liefen mittags außer großen Spen⸗ den an Kleidern und Lebensmitteln 20 000 Kronen in Bar ein. Erzherzog Eugen ſpendete 2000 Kronen. — Unwetter⸗Schäden. Nürnberg, 22. Juni. Aus ganz Franken, insbeſondere dem Maintal, werden die ſchwer⸗ ſten Gewitterſchäden gemeldet. Ulitzſchläge verurſachten in vielen Dörfern zahlreiche Brände. Der Flurſchaden iſt ſehr groß. In Obertiefheim und Rohr ſchlug der Blitz in die Kirche ein. In Hiſchhaid wurde ein Heu fahrender Bauer in eine Dung⸗ grube geſchleudert und erſtickte darin. Der Bürgermeiſter von Bamberg ließ Geld und Brote verteilen. Die Zeitungen haben Sammlungen für die vom Unwetter Betroffenen eröffnet. — Verſchlagener Ballon. Luneville, 22. Juni. Ein Ballon der Straßburger Geſellſchaft für lan⸗ Seine Inſaſſen waren vier deutſche Offiziere, welche angaben, ſie hätten die Richtung nach Frankfurt nehmen wollen, ſeien aber vom Wind und Regen über die Grenze getrieben worden. Der Polizeikommiſſar geleitete ſie nach Deutſch⸗Avricourt. — Maſſenerkrankung. Moskau, 22. Juni. In⸗ folge des Genuſſes verdorbener Speiſen beim Rennen, ſind hier 150 Perſonen erkran't, darunter einige ſchwer. Eine ſtrenge Unterſuchung iſt eingeleitet. — Typhus bei Koblenz. Berlin, 22. Juni. Dem „Berl. Lokalanzeiger“ zufolge wurde nach Mitteilung der Bürger⸗ meiſterei in Ehrenbreitſtein bei Koblenz bei ſieben Zivil⸗ perſonen Typhuserkrankung feſtgeſtellt; ebenſo bei 13 weiteren Perſonen typhusverdächtige Erſcheinungen. Auch bei mehreren Militärperſonen hat ſich Typhuserkrankung herausgeſtellt. — Humanitäre Stiftung. Köln, 23. Juni. Laut „Köln, Volksztg.“ haben die Erben der Firma Feldhof in Langen⸗ berg bei Barmen zum Andenken an ihre Eltern die Summe von 100000 Mark für eine Walderholungsſtätte für Kinder der Ar⸗ beiter der Firma, ſowie zur Unterſtützung bei unverſchuldeter Not geſtiftet. Lom Automobilgelstet Braunſchweig, 23. Juni. In vergangener Nacht zwiſchen 11 und 12 Uhr wurde eine Wagen, auf dem der Kaufmann Beddis nebſt Frau ſaßen, in der Nähe von Suſtedt von einem von Braunſchweig kommenden Automobil überfahren. Das Auto hielt ſofort und die Inſaſſen eilten zur Unfallſtelle. Sie fanden den äußerlich und innerlich ſchwerverletzten Beddis ſchon tot vor, während Frau Beddis nur leicht verletzt worden war. — Talheimer Prozeß. Gneſen, 28. Juni. Das heute mittag verkündigte Urteil im Talheimer Prozeß lautete gegen Bahnmeiſter Bajohr auf 8 Monate Gefängnis, wobei ſtrafmildernd ſeine nur mößige Ausbildung in Betracht kam, gegen den Vorarbeiter Wozuiak auf 3 Monate und gegen den Arbeiter Brauiezki auf 2 Monate Gefängnis. Im übrigen erfolgte Freiſpruch. — Abſturz vom Kapuzinehrberg. Salzburg, 22. Juni. Der Buchbinder Johann Kaſſerer iſt über die 80 Meter hohe Nordwand des Kapuzinerberges abgeſtürzt, und fiel in einen unterhalb gelegenen Gaſthausgarten mitten unter die zahlreichen Gäſte, wo er tot liegen blieb. — Letzte Pachrichten und Telegramme. * Frankfurt a.., 23. Juni. Dem 1. kurheſſiſchen Inf.⸗ Regiment Nr. 81 iſt vom Kaiſer der Marſch Oranien⸗Friesland als Präſentiermarſch mit der Maßgabe verliehen worden, daß das Regi⸗ ment bei großen Paraden alleim berechtigt ſein ſoll, ihn zu ſpielen. Mit der gleichen Beſtimmung wurde dem Füſilierregiment von Gers⸗ dorff(2. hurheſſiſches Nr. 80) der Marſch Oranien⸗Gelderland ver⸗ lichen. „Wilhelmshafen, 23. Juni. Staatsſekretär von Tirpitz wohnte mit 10 an der Marineinformationsreiſe teilnehmenden Abgeordneten einer Schießübung der Haubitzen⸗ batterie bei. * Wilhelmshafen, 23. Juni. Der Chef der hieſigen Marineſtation, Admiral Fiſchel, iſt vom Kaiſer in der erblichen Adelsſtand erhoben worden. * Straßburg, 23. Juni. Der Inhaber der hieſigen das Straßburger Muſikleben große Verdienſte erworben hat, iſt im Alter von 56 Jahren geſtorben. »Wien, 23. Juni. In der Obmännerkonferenz teilte der Präſident Weißkircher mit, daß das Budget am Donnerstag erledigt werden müſſe, am Freitag und Samstag erfolgt die Abſtimmung, worauf die Ueberweiſung an das Herren⸗ haus erfolgt. Hier ſoll das Budget bis Dienstag erledigt ſein. Mehrere Obmänner verzichteten namens ihrer Parteien ganz oder teilweiſe aufs Work. * Newyork, 23. Juni. Der Hilfskriegsſekretär erklärte, es ſei eine Erhöhung der Präſenzſtärke der Bundesarmee auf 250 000 Mann geplant. Die Koalitionsfreiheit der Privatangeſtellten. „ Kaiſerslautern, 23. Juni. Der Ausſchuß des Jung⸗ nationallliberalen Vereins Kaiſerslautern hat in ſeiner geſtrigen Sitzung einſtimmig folgende Reſolution gefaßt: „Der Ausſchuß des Jungnattonalliberalen Vereins Kaiſerslautern bedauert den Beſchluß des Verbandes bayeriſcher Metall⸗Induſtrieller gegen die kaufmänniſchen und techniſchen Verbände, weil er eine tungslos iſt. Der„Graphic“ rät der franzöſiſchen witſch mit der Kabinettsbildung. wichtige Forderung des Nürnberger Blockprogramms, die Koalitions⸗ Freiheit, direkt verletze. Es wird daher die beſtimmte Erwartung ausgeſprochen, daß der envähnte Beſchluß ohne jede Linſchränkung wieder aufgehoben 5 Die drahtloſe Telegrapbie. Berlin, 22. Juni. Die Telegraphie ohne Draht wird am 1. Juli in die amtliche Telegraphie des Deutſchen Reiches aufgenom⸗ men. Staatsſekretär Kraetke hat jetzt eine entſprechende Aenderung der Telegraphenordnung auf Grumd des internationalen Berliner Vertrags vom 8. Nobember 1906 erlaſſen.„Funkentelegramme“, heißt es darin nach der Korreſpondenz Groß⸗Berlin,„ſind Tele⸗ gramme, die mittels Farnkentelegraphen zwiſchen Küſtenſtationen und Stationen auf Schiffen in See oder zwiſchen Schiffen in See ge⸗ wechſelt werden. Die Adreſſe der Telegramme an Schiffe in See muß den Namen des Empfängers, des Schiffes und der Küſtenſtation mit den erforderlichen Zuſätzen enthalten. Hat ſich das Schiff, für das ein drahtloſes Telegramm beſtimmt iſt, innerhalb der vom Ab⸗ ſender beſtimmten Friſt oder beim Fehlen einer ſolchen Beſtimmung bis zum Morgen des 29. Tages bei der Küſtenſtation nicht gemeldet, ſo gibt dieſe dem Abſender Nachricht. Dieſer kann verlangen, daß ſein Telegramm kveitere 30 Tage zur Uebermittlung an das Schiff bereitgehalten werde. Unzuläſſig ſind im allgemeinen Telegramme mit vorausbezahlter Antwort, ſolche über eine Poſtanweiſung, ſolche mit Vergleichung oder Empfangsanzeige, nachzufendende Tele⸗ gramme, gebührenpflichtige Dienſttelegramme und durch beſondern Boten oder durch die Poſt zu beſtellende Telegramme. Die Gebühren umfaſſen die Küſtengebühr, die Bordgebühr und die gewöhnlichen Gebühren. Für deutſche Stationen beträgt in der Regel die Küſten⸗ gebühr 15 Pfg. für das Wort, mindeſtens.50 M. für ein Tele⸗ gramm, die Bordgebühr 35 Pfg. für das Wort, mindeſtens.50 M. für ein Telegramm. Im Verkehr zwiſchen Küſtenſtationen und Bord⸗ ſtationen wird die Geſamtgebühr vom Abſender erhoben. Im Ver⸗ kehr zwiſchen Bordſtationen wird die Bordgebühr des gebenden Schiffes vom Abſender, die des aufnehmenden Schiffes bom Em⸗ pfänger erhoben. Für Telegramme ziwiſchen einem deutſchen Feuer⸗ ſchiff und iner deutſchen Küſtenſtation wird ein feſter Zuſchlag von 80 Pfg. erhoben.“ 1 Der Fall Wahrmund. * Wien, 23. Juni. Die Chriſtlich⸗Sozialen ſprachen in einer Klubſitzung das Bedauern aus, daß Profeſſor Wahrmund nach Prag berufen und nicht entlaſſen worden ſei. Sie erwarten, daß ſich derartiges nicht mehr ereignen werde und beſchloſſen darnach über die Reſolution Schmitt betreffend den Prozentſatz der jüdiſchen Studierenden an den Mittel⸗ und Hochſchulen namentliche Abſtimmung zu verlangen. Das Ende des Hochſchulſtreiks in Oeſterreich * Innsbruck, 23. Juni. Die freiheitliche Studentenſchaft der hieſigen Univerſität beſchloß, den Streik einzuſtellen. Damit iſt der Hochſchulſtreik in Oeſterreich zu Ende. * 14 Die Arbeiterunruhen in Parma. Mailand, 28. Juni. In Parma haben ſich die Unruhen wicht erneuert. Der Präfekt hatte beſchloſſen, die Gebäude der Ar⸗ e beiterkammer wieder der Organiſation zurückzugeben, um die herr⸗ ſchende Aufregung zu legen, worauf nach den mit den ſozialiſtiſchen Organiſationen getroffenen Vereinbarungen der Generalſtreik auf⸗ hören ſollte. Die Stadtberwaltung proteſtierte jedoch, deshalb dauert der Generalſtreik noch fort. Die Ausſtände in den anderers Städten ſind weniger bedeutend. 8 Marokko. * London, 23. Juni. Die Situation in Marokks wird hier ſchon ſeit läangerer Zeit mit Mißbehagen be⸗ trachtet, obgleich man ſich hütet, mit dem befreundeten Frank⸗ reich ſich deshalb in unliebſame Erörterung einzulaſſen. Die neueſte Entwicklung hat dieſe Stimmung gefördert. Am deut⸗ lichſten bringt ſie heute der konſervative„Graphic“ z druck, deſſen Meinung in auswärtigen Fragen nicht bede 9 Mulay Hafid anzuerkennen und ihn möglichſt zur ahme der Abmachungen von Algeciras zu bewegen. In mehr hüllter Form legt der„Standard“ den Franzoſen dieſe Erwägung nahe. Eine neue Konferenz der Mächte üb Marokko will man hier wegen der darin liegenden Gefal meiden, zumal man eine Erweiterung der Frankreich beraumten Befugniſſe bei Deutſchlands jetziger Stimmun für unmöglich hält. * Caſablanca, 23. Juni. Die Brigade des Oberſte Boutcourt iſt in der Richtung nach But Smikan abmarſchiert. Verdüchtige Truppenbewegungen. * Petersburg, 23. Juni. Wie die„Nowoje Wremja“ aus Fort Dſchulfa meldet, ſtehen zwei türkiſche Bataillone, 2 Eskadrons und 1 Batterie 5 Werft vor Urmia. 17 Bataillone, 5 Battevien und die 6. Kavalleriediviſion ſtehen bei Sandi Bulak und Safkis. Das Blatt ſagt dazu, es müſſe anerkannt werden, daß beine Kriegsbor⸗ bereitungen gegen Rußland ſtattfinden. * Konſtantinopel, 23. Juni. Der perſiſche Botſchafter ar türkiſchen Hofe hat der Pforte eine ſehr energiſch gehaltene Note überreicht, welche ſich auf die Vorfälle in Urmia bezieht Unterdrückung der kurdiſchen Angriffe fordert. Der Bot äußerte ſich auch zu dem neuerlichen Vorrücken der tü Truppen. *Konſtantinopel, 23. Juni. Von ruſſiſcher Seite wurde It.„Frkf. Ztg.“ erßlärt, daß die Uebungsfahrt einiger 0 Kriegsſchiffe im Schwarzen Meere und deren Anlaufen tü Häfen in durchaus friedlicher Abſicht erfolge. Ma habe, um nicht zu Mißdeutungen Anlaß zu geben, ſich dies auch vo amtlicher Seite betonen laſſen. Ein Teik des Geſchwaders ſoll de Beineis erbringen, daß die ſchwarze Meerflotte wieder von Geiſte wie früher beſeelt iſt. Im September wird danm die ſamt ſchwarze Meerflotte ihre erſte Uebungsfahrt antreten und bei gleichfalls die kürkiſchen Häfen anlaufen. * Sebaſtopol, 23. Juni. Das Schlachtgeſchwader unte Befehl des Kontre⸗Admirals Ziwinski, ſowie eine Torpedoboots⸗ flotille unter Befehl des Contre⸗Admirals Sarnalpski iſt von hie nach den türkiſchen Gewäſſern abgegegangen. 5 Miniſterkriſis in Serbien. 1 * Belgrad, 23. Juni. Der König nahm die Demiſſion de Kabinetts Paſchitſch an und betraute den Alt⸗Radikalen Vezimirr 0 15 Der Schah von Perſien im Kampf mit dem Parlament. * Teheran, 23. Juni. Die Umgebung des Parlaments gebäudes und der auſtoßenden Moſchee iſt von Koſaken umſtellt. Das Parlament wurde aufgefordert, dem Wunſche des Schahs gemäßß eine Reihe von Perſonen guszuliefern. Das Parlament weigerte ſich deſſen. Von einigen Mitgliedern der politiſchen Clubs wurden auf die Soldaten geſchoſſen, wodurch einige getötet wurden. Au dem Lager des Schahs erſchien um 9 Uhr eine Abteilung mit A tillerie, die big nach 10 Uhr ununterbrochen feuerte. 5. * Täbis, 23. Juni. Die allgemeine Stimmung hat eine die reaktionäre Partei günſtige Wendung genommen und heute ſicherten Angehörige der Gelſtlichkeit und des hohen Adels früihere der Revolutionspartei angehörige Perſonen dem Schah mit Bereitwilligteit dienen zu wollen. Sie ſchreiben alle Schi der aufſtändiſchen Bewegung beſtimmten Perſonen zu, un dem Generalgouverneur. — Mannheim, 23. Junk. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Nus Stadt und Land. Maunheim, 23. Juni 1908. *Handelshochſchule. Im handelsrechtlichen Seminar wird am Donnerstag, den 25. Junf, Herr Rechtsanwalt Dr. Hachenburg über„Formen und Arten der modernen Handels⸗ geſell chaften“ ſprechen. Der Beginn des Vortrages muß aus⸗ dahiustgeiſe auf halb 7 Uhr feſtgeſetzt werden. 85 EGangel. Arbeiter⸗Verein Mannheim. Das wegen un⸗ Zünſtiger Witterung am Sonntag ausgefallene Garten feſt iſt, auf Sonntag, den 28. Juni, nachmittags 3 Uhr vertagt worden end findet im Schützenhaus zu Feudenheim ſtatt. Die Mit⸗ glieder Freunde und Gönner des Vereins ſind hierzu freundlichſt eingeladen. *Der Kirchen⸗Chor der Lutherkirche hat ſchon ſeit einen Meihe von Jahren den Frohnleichnamstag zu einem Tages⸗ ausflug erwählt. So wurde auch dieſes Jahr wieder, dem alten Brauch getreu, in der Stärke von 85 Sänger und Sängerinnen mit dem Frühzug.02 in Ludwigshafen abgedamsit, um zunächſt in Dürkheim auszuſteigen. Hier ging es ſofort den ſteilen, aber herrlichen Aufſtieg hinauf zur Ruine Limburg. Im prächtigen ſchattigen Burghof wurde ein Imbiß eingenommea, wobei ſich bald ein recht gemütliches lebhaftes Treiben enl⸗ wickelte, welches durch friſche, fröhliche Wanderlieder gewü ezt Hurde, da auch zufällig der Kirchenchor von Neckarau zu einer kurzen Raſt eintraf. Allzubald mußte man an den Aubruch denken; denn ein weiter Weg lag noch vor den Ausflüglern. Das nächſte Ziel war„FJorſthaus Rothſteig“, welches nach 1½ſtündiger Wanderung erreicht wurde. Der Weg dbahin bietet alle Reize der Natur, wenn auch er manchmal etwas ſteil und ſonnig iſt. Auf Rothſteig, prächtig im Laubwald gelegen, wurde die zweite Raſt gemacht. Auch der Verein„Sängerluſt“ aus Mannheim war zufällig anweſend. Von hier führte der Weg durch ſchattige Laubwaldungen, ſtets abwärts, in einſtündiger Wanderung zum Dorf Lindenberg, wo im Reſtaurant Haag das Mittageſſen be⸗ ſtellt war und wo wir um 2 Uhr eintrafen. Gute Küche urd Getränke und prächtiger Aufenthaltsraum gaben Gelegenheit, daß ſich recht bald ein fröhliches Leben und Treiben entwickelte. Die jugendlichen Elemente ſchwangen munter das Tanzbeen, während die älteren im ſchattigen Garten ſich gemütlich eine Zigarre oder eine Taſſe Kaffee leiſteten. Andere wieder— und dieſe handelten ſehr klug— legten ſich im ſchattigen Garten nieder, um bequem und angenehm zu raſten. Auch hier mußte man zu früh ſcheiden, denn noch war ein 11ſtündiger Weg meiſtenteils im Gebirgs⸗ wald bis Neuſtadt zurückzulegen. Nachdem noch in Neuſtadt dem Ausflug ein feuchtfröhlicher Abſchluß gegeben worden war, be⸗ ſtieg man um 9,26 den Zug, um wieder der Heimat und dem Alltagsleben zuzuſteuern. Alle Teilnehmer werden ſich noch lange des prächtigen Ausflugs erinnern. * Entdeckter Brand. Der Wächter Kranz der Wach⸗ und Schließgeſellſchaft Mannheim bemerkte in der Nacht vom 21./22. d3. Mts bei ſeinem dritten Rundgang ſtarken Brandgeruch in dem Quadrat D 1. Als er nachforſchte, ſtellte er feſt, daß in dem Zigarrenladen Polagin Szkodowska ein Brand ausgebrochen war. Er weckte ſofort die Hausbewohner und alarmierte die Feuerwehr, welche des Weitere veranlaßte. Sport. Lawn⸗Tennis⸗Turnier. In Ergänzung unſeres geſtrigen Berichtes fügen wir zu⸗ 15 die Spielergebniſſe von Sonntag und Montag bei. Es iegten: In der Meiſterſchaft von Mannheim: Froitzheim über J. Duvivier o. Sp.(Schlußrunde). In der Schlußrunde der Damen⸗Meiſterſchaft von Süd⸗ deutſchland Frl. v. Krohn über Frl. Bergmann:5:2. Im Herren⸗Doppelſpiel ohne Vorgabe ſchlugen Froitzheim⸗ Gerdes Fitting⸗Flodan:0,:1; in der Schlußrunde ſiegten Traſenſter⸗Duvivier gegen Froitzheim⸗Gerdes:4,:4. Das Herren⸗Einzelſpiel mit Vorgabe Klaſſe A gewaun v. Baumbach gegen Kauffmann II:5, 725. Im Herren⸗Doppelſpiel mit Vorgabe ſiegten Traſenſter⸗ Duvivier(— 30:6) über Leers⸗Oppenheimer(.:6):1,:6 und in der Schlußrunde Traſenſter⸗Duvivier über Fitting⸗Ger⸗ des(— 15:6):3:3,:3. Ferner ſiegten im Herren⸗ und Damen⸗Doppelſpiel mit Vorgabe: Frl. Bergmann⸗Fitting(— 30) über Frl. Groß⸗Leers( 1578):4,:8 und in der Schlußrunde 8885 Bergmann⸗Fitting über Frau Neresheimer⸗Traſenſter 9. Sp Im Damen⸗Einzelſpiel mit Vorgabe ſiegte Frln. Feindel gegen Frln. v. Krohn o. Sp. Im Herren⸗ und Damen⸗Doppelſpiel ohne Vorgabe ſchlugen Frln Bergmann⸗Froitzheim Frlu. v. Krohn⸗Duvipier:3 81:86 In der Schlußrunde zwiſchen Neresheimer⸗Traſenſter und Frln. Bergmann⸗Froitzheim ſiegten die erſten mit:5 612. Hiermit war das an intereſſanten Ereigniſſen reiche Tur⸗ nier beendet, ein Turnier, das in ſeinen einzelnen Kämpfen ſo⸗ wie in ſeinen Endreſultaten nur befriedigen konnte. Eine ganz beſondere Befriedigung gewährten allen unzweifelhtft die Siege Froitzheims. Seine in dieſem Jahre nur mäßige Form ſowie ſein Nichtauftreten in dem Länderwettſpiel Belgien⸗Deutſchland hatten arge Enttäuſchung gebracht. Das hat dieſer Spleier nun in Mannheim alles wieder gut gemacht und gezeigt, daß er die Bezeichnung„beſter Spieler Deutſchlands“ auch jetzt mit Recht beanſpruchen kann. Seine müheloſen Siege über die beſten Spieler Belgiens Lemaire und Traſenſter markierten den Höhe⸗ vunkt des Turniers und beſtätigten zugleich die Ergebniſſe des Mannheimer Länderwettſpiels von 1907. Nicht minder erfreu⸗ lich war das erfolgreiche Auftreten der Freiburgerin Fräulein von Krohn. Dieſer ſympathiſchen Spielerin, die vor einigen Jahren durch ihr ſiegreiches Debut hier in Mannheim die Ten⸗ niswelt überraſchte, iſt es nunmehr gelungen, die ſüddeutſche Meiſterſchaft zum zweiten Male zu gewinnen. Wenn in den Jahren nach ihrem erſten Auftreten ein Nachlaſſen ihrer Form bemerkbar war, ſo konnte man in dieſem Jahre nach allen Michtungen hin Fortſchritte wahrnehmen, die denn auch durch den Sieg in beiden Meiſterſchaften belohnt wurden. Ihre 2 gefähr⸗ lichſten Gegnerinnen, Fräulein Bergmann und Frau Ne⸗ resheimer, ſpielten ebenfalls ſehr gut, waren aber doch im Einzelſpiel der Freiburger Spielerin nicht gewachſen. Frau Dr. Neresheimer haben wir hier ſchon in beſſerer Form geſehen. Im Doppelſpiel intereſſierten natürlich am meiſten die Belgier. Dem deutſchen Meiſterſpieler im Einzelſpiel jeweils unterliegend, erhielten ſie doch wiederum im Doppelſpiel die Oberhand und beide erſte Preiſe fjelen an das Paar Tra⸗ ſenſter⸗Duvivier. Traſenſter erzielte ebenfalls Erfolge im Herren⸗ und Damen⸗Doppelſpiel und erfreute wie im vorigen Jahre durch ſein verblüffendes Netz⸗ und Volley⸗Spiel. Sehr gute Spiele gaben uns auch v. Baumbach, Fitting, Ger⸗ des Mercer und Andere. Es iſt unmöglich, auch nur im Auszug aller der ſpannenden Spiele zu gedenken, mit denen uns der wahrlich internationaſle Beſuch in dieſem Jahre erfreute. Hoffen wir, daß wir dieſe aus⸗ gezeichneten Spieler und Spielerinnen auch im kommenden Jahr⸗ hier begrüßen können und daß das Mannheimer Turnier ſeinen Platz als eines der bedeutendſten Turniere Deutſchlands weiter⸗ bin behalten und verſtärken wird. Volkswirtschalt. Elektrizitäts⸗Aktiengeſellſchaft vorm. Schuckert u. Co. Wie aus dem Inſeratenteil erſichtlich iſt, ſind 15 Millionen 4½prozentige, zu 108 Prozent rückzahlbare Schuldverſchreibungen der Elektri⸗ zitäts⸗Aktiengeſellſchaft vorm. Schuckert u. Co. in Nürnberg, unverlosbar und unkündbar bis 1914, an der Berliner Börſe zugelaſſen worden. Sie werden zur öffentlichen Zeichnung, die am Dienstag den 30. Juni zu erfolgen hat, hier dei der Süddeutſchen Diskonto⸗Geſelkſchaft.⸗G. auf⸗ gelegt. Der Zeichnungspreis beträgt 98,75 Prozent. Die zugeteil⸗ ten Stücke ſind gegen Zahlung des Preiſes bei der Stelle, bei welcher die Zeichnung erfolgt iſt, in der Zeit bom 15. Juli bis 14. Auguſt 1908 einſchließlich abzunehmen. Braunkohlen⸗Brikett⸗Berkaufsverein, G. m. b. H. in Köln. Der Geſamtabſatz des Veveins an Hausbrand⸗ und Induſtriebriketts be⸗ trug nach dem Geſchäftsbericht für 1907/08 2 820 978 Tonnen (i. V. 2 435 986.); die Steigerung betrug demnach 884 992 T. gleich 15,80 Prozent. Gegenüber der gegen das Vorjahr erhöhten Geſamtbeteiligung der Vereinswerke von 8 368 767 T. bezifferte ſich die zur Verfügung des Vereins ſtehende Erzeugung derſelben auf 2 808 335 T. gleich 88,49 Prozent; ſie blieb demnach mit 555 432 Tonnen gleich 16,51 Prozent hinter der Beteiligung zurück. Am Ende des Berichtsjahres waren insgeſamt 267 betriebsfähige Preſſen auf den ſämtlichen Werken vorhanden. Der Umſchlag über das eigene Lager des Vereins in Rheinau hat ſich ebenſo wie der un⸗ mittelbare Schiffsbezug ſeiner Händler gut weiterentwickelt, obwohl ſchlechter Waſſerſtand die Zufuhr zeitweiſe ſehr behinderte. Infolge Einſtellung der Schiffahrt wegen Kleinwaſſers mußte in den Herbſt⸗ monaten der Betrieb der Rheinau⸗Anlagen nach Räumung der Vor⸗ räte während 74 Arbeitstagen ruhen. Der Abſatz in Hausbrand⸗ Briketts iſt im Berichtsjahr im früheren Verhältnis geſtiegen, und zwar vornehmlich in den Grenzgebieten, wo das Brikett des Vereins mit andern Braunkohlenbriketts in Wettbewerb tritt. Auch Süd⸗ deutſchland und das angrenzende Ausland haben zu der Abſatz⸗ ſteigerung weſentlich beigetragen. Der Abſatz in Induſtriebriketts hat verhältnismäßig eine noch ſtärkere Zunahme erfahren, als der Abfatz in Hausbrandbriketts. Die Nachfrage in Induſtriebriketts konnte im Berichtsjahr nicht ganz befriedigt werden, da ſchon zu Anfang des Sommers die Erzeugung gänzlich ausverkauft war und deshalb der Weiterverkauf und in gewiſſem Sinne auch die Propa⸗ ganda eingeſtellt werden mußten. Die Verwendung des Induſtrire⸗ briketts für Dampferzeugung hat im Berichtsjahr eine weitere Ausdehnung erfahren. Der Abſatz in Braunkohlenbriketts für Kraft⸗ gaserzeugung hat ebenfalls erheblich zugenommem. Die im Vorfahr eingeleiteten Verhandlungen mit den neu entſtandenen Brikettfabri⸗ ken im Bezirk des Vereins haben zu einer Vereinigung der beider⸗ ſeitigen Intereſſen geführt, ſo daß der linksrheiniſche Braunkohlen⸗ bezirk nunmehr wieder geſchloſſen daſteht. Auf dem Vereinswerk Türnich betrug die Kohlenförderung 161306 T.(i. V. 141 964.); hiervon wurden zu Briketts verarbeitet 100 562 T.(89 451.) und in eigenen Betrieben 60 744 T.(52 512.) verbraucht. An Briketts wurden 48 605 T.(43 245.) hergeſtellt. Der Abſatz an Briketts betrug 48 345 T.(48 198.). In der Steinfabrik wurde, um eine beſſere Verarbeitung des Materials zur Herſtellung der Steine zu erreichen, ein neuer Naßkollergang beſchafft und im Monat Juli in Betrieb genommen. An Steinen wurden 2891 484 Stück (2 802 890 Stück) hergeſtellt; der Abſatz betrug 2 246 789 Stück (2 687 619 Stück). Aktiengeſellſchaft für Brückenhau, Tiefbohrung und Eiſenkon⸗ ſtruktionen in Neuwied a. Rh. Der Betriebsgewinn in 1907 ſtellte ſich auf 415 780 M.(592 508.), wozu noch 43 645 M.(34784 Mark) Vortrag und 1079 M.(0) Zinſeneinnahmen hinzukamen. Nach Abzug von 2995 M.(1489.) Kursverluſten und 101 788 Märk(147 797.) Abſchreibungen verblieb ein Reingewinn von 98 829 M.(183 645.), wovon 10000 M.(25 000.) der Rücklage überwieſen, 5 Prozent(9 Prozent) Dividende ⸗ 50 000 M.(90 000.) ſowie 7000 M.(25 000.) Gewinn⸗ anteile und Belohnungen verteilt und 31 829 M.(48 645.) vor⸗ getragen werden. Düffeldorfer Röhren⸗ und Eiſenwalzwerke(vorm. Poensgen) in Düſſeldurf⸗Oberbilk. Die geſtrige Hauplverſammlung genehmigte den Rechenſchaftsbericht, erteilte der Verwaltung Entlaſtung und ſetzte die ſofort zahlbare Dividende auf 9 Prozent feſt. Zwei aus⸗ ſcheidende Mitglieder des Aufſichtsrats wurden wiedergewählt. Sürther Maſchinenfabrik(vormals H. Hammerſchmidt) in Sürth bei Köln. Der Umſatz im Berichtsjahre betrug 1487 053 M. (1 222 100.). Der Gewinnvortrag aus dem Vorjahre betrug 3551 M. Der Betriebsgewinn des Jahres 1907 betrug 364 125 M. (342 766.). Die Generalunkoſten zuzüglich 24 800 M.(25 200 Mark) Anleihezinſen betrugen 250313 M.(281039.). Da⸗ nach verbleibt ein Gewinn von 117368 M.(57031.). Dieſer Gewinn ſoll ganz abgeſchrieben werden. Die vorliegenden Aufträge beliefen ſich am 1. April d. J. auf 628 870 M.(965 000.) Das Rheiniſch⸗Weſtfäliſche Ziegel⸗Syndikat ſetzte im Mat 43 789 351(i. V. 49 385 250) Steine ab. In den erſten fünf Monaten 1908 betrug der Abfatz 18 Prozent der Jahreserzeugung gegen 18 Prozent im Vorjahr. Terraingeſellſchaft Neu⸗Weſtend, Aktiengeſellſchaft in München. Das Geſchäftsjahr 1907 brachte einen Verluſt von 57418 M. (71884.), durch den ſich der Gewinnvorkrag von 390 958 M. auf 333 540 M. ermäßig Der hohe Zinsfuß, die niedrige Be⸗ leihungsgrenze für erſtſtellige Hypotheben, die Unmöglichkeit, Bau⸗ gelder und zweitſtellige Hypotheken zu erhalten, nicht zum mindeſten auch das anhaltende Steigen der Warenpreiſe und A ne Wohnungsmangels von einer Wiederbelebung den kann. Die Tätigtkeit der Geſellſchaft war auch im a Geſchäftsjahre in erſter Linie der Förderung der Straß projekte München⸗Paſing gewidmet, mit deſſen Ausführung vermut⸗ lich noch in dieſem Monat begonnen wird, ſo daß die Bahn im Sep⸗ tember zur Eröfnfung gelangen dürfte. Der Grundbeſitz der Geſell⸗ ſchaft umfaßt 445,18 Tagwerk(i. V. 446,37) und ſteht mit Mark 15 487 861(i. V. 15 506 975.) zu Buch. Der Beſtand an Wert⸗ papieren beträgt 161 296 M.(162 861.). Hypothekenſchuldner ſchurdeten 736 177 M.(756 194.) und Schuldner in laufender Rechnung 57 080 M.(49 706.). Neben dem Aktienkapital von 14 250 000 M. ſchuldet die Geſellſchaft an Hypotheken 787 352 M. (i. V. 793 852.), an Kautionen für Straßenkoſten 371 508 M. (wie i..) und an verſchiedene Gläubiger 440 486 M.(402 584 Mark). Nie Afrika⸗Linie. In der geſtrigen Generalver⸗ ſammlung teilte der Vorſitzende mit,daß der verluſtreiche Kon⸗ kurrengkampf in der Frachtfahrt nach Weſtafrika beigelegt ſei. Die Verhältniſſe und Ausſichten für das laufende Jahr hätten ſich ge⸗ beſſert. Eiſonpreisermüßigung. In der Sitzung der Rheiniſch⸗Weſt⸗ fäliſchen Stabeiſenhändler⸗Vereinigungen beſchloß man gemäß dem Antrage mehrerer Gruppen, die Preiſe für Stabeiſen, Giſen⸗ bleche und Bandeiſen um M. 10 die Tonne ab 1. Juli d. J. zu ermäßigen. Zahlungseinſtellungen. Der„N. Fr. Preſſe“ zufolge iſt die Wiener Mehl⸗ und Zuckerfirma Kar! J. Steinſchneider Söhne inſolvent geworden. Die Paſſiwen betragen 450 000 Kr., die Aktiven 180 000 Kr. Es iſt ein Vergleich auf Baſis von 40 Prozent angeboten worden.— Die Siickerei⸗ und Weißwarenfirma Venning Williams u. Dauglas Ltd. in London, welche ſich im Jahre 1907 an ihre Gläubiger wenden mußte, ſieht ſich außerſtande, das Geſchäft fortzuführen und hat deshalb beſchloſſen, Ulbaren get wer⸗ freiwillig in iguidatfon zu treten. Die Verbindlichkeiden werden auf ca. 1 800 000 M. geſchätzt, davon ſollen ca. 800 000 Mark Vankſchulden ſein. (Telegraphiſche Handelsberichte ſtehe 6. Seite). .** * Frantfurter Eſfektenbörſe. [(Privattelegramm des General⸗Anzeigers.)] * Frankfurt a.., 23. Juni.(Fondsbörſe.) Dig politiſchen Verſtimmungen ſind zwar geſchwunden, aber leider wird das Geſchäft nicht belebter werden. Heute brachte die Newyorker Börſe wieder ſchwache Tendenz. Die Dividenden⸗ ermäßigung einzelner amerikaniſcher Bahnen ließen die Be⸗ fürchtung aufkommen, daß die inbetracht kommenden Aktien, welche in Deutſchland ihren Markt haben, ebenfalls darunter zu leiden haben. Baltimore lagen ſchwach, öſterreichiſche Bah⸗ nen behauptet. Von übrigen Werten dieſes Marktes ließ ſich wenig Veränderung melden. Am Montanaktienmarkt herrſchte in Zuſammenhang mit den verſchiedenen Preisermäßigungen in der Eiſeninduſtrie vorwiegend ſchwächere Tendenz, ſpäter trat jedoch belebteres Geſchäft ein und die Kurſe zeigten größ⸗ tenteils Erholung. Man bringt die Beſſerung mit Nachrichten in Zuſammenhang, daß die Syndikatsfrage ſchließlich doch noch zu einer günſtigen Löſung führen werde. Am Induſtrie⸗ markt war die Tendenz nicht einheitlich, während für Badiſch Anilin, welche 11 pCt. anzog, Kaufluſt beſtand, zeigten übrigen Werte dieſes Gebietes größtenteils ſchwache Tendenz, Gold⸗ und Silberſcheideanſtalt verloren 7 pCt., Chemiſche Höchſt 334 pCt., Bezugsrecht notierte 62.75 bezahlt und Geld, Preßhefe Baſt 3½ pCt. höher. Von elektriſchen Werten ſind Ediſon ſchwächer, Maſchinenfabriken gut behauptet, Konkordia war niedriger offeriert, eine Kursnotiz kam jedoch nicht zu⸗ ſtande. Für ausländiſche Fonds machten ſich teilweiſe Verkaufs⸗ neigung bemerkbar, doch konnte infolge guter Aufnahmenluſt eine Kursveränderung nicht eintreten, Ruſſen und Portugieſen behauptet, heimiſche Anleihen ruhig. Der Bankenmarkt ließ Abſchwächung erkennen. Schiffahrtsaktien luſtlos. Der weitert Verlauf brachte wenig Veränderung, die Kurſe konnten ſich behaupten. An der Nachbörſe war das Geſchäft ruhig bei ſchwacher Tendenz. Dies gilt hauptſächlich für Diskonto⸗Kom mandit. Harpener ſchloſſen ſchwach. Es notierten Kredit⸗ aktien 194.20, Diskonto 171.60 à 10, Dresdner Bank 137, Handelsgeſellſchaft 159, Staatsbahn 149, Lombarden 25.10 à 25.—, Baltimore 83.75, Harpener 195.80 à 70. Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie⸗ Schluß⸗Kurſe. Neichsbank⸗Diskont 4 Prozent. Wechſel. 22 23. 22 23 Amſterdam kurz 168 50 168.500 Paris ſur 9163 81.165 Belgien„ 80.925 80.9750Schweitz. Plätze„ 81115 57 125 Italien„ 51.183 81.225 Wien 24918 495 Lon don„20.877 20.395 Napoleonsd'or 1427 628 5 lang—.——— Privatdiskonto 37 8. Staatspapiere. A. Deutſche. Ls 22,. 28 4% beutſch. Reichsanl. 99.0 99.!“Mexikaner äuß. 88/90(8 5) 98 30% 3 75 1 5 9165 11703 Mexikaner innere 66 70 6670 3 5 5 8 55 55Taumalipas 98 70 98 70 4% pr. konſ. St.⸗Anl. 99.50 99.50 Bulgaren 109.— 980 272 3½„ 5 91.8).81%5 Griechen 1890 49.30%10 8 5 82.60 82 555 italien. Rente 102 70 102 70 4 badiſche St.⸗A. 99./50—.[4ʃ Oeſt. Silberrente 99.20 99.15 „ neue 99.70.854½%„ Papierren..— 3½ bad. St.⸗Olabgöft 55 45 95 30./Oeſterr. Goldrente 9395 68.60 37%„ 7. 92 50 92 403 Portug. Serie J 6»89 60 RMM„„ 630 63 75 4bayr..⸗B.⸗A..1915 10 10 100]4½ neue Ruſſen 195 95 30 95½ 3 7½ do. u. Allg.Anl. 91.30 15 Ruſſen von 1880 83.55 8 20 3 do.„.⸗Obl. 82 40 81.844 ſpan. ausl. Renle 95.50.50 4 Heſſen von 1d99.20 194 4 Türken von 190 88 87 70 3 Heſſen 8095 81[4„ unif. 650 96.4 8 Sachſen 310 3 2 Ung r. Goldrente 98 25 3 25 4 Mh. Stadt⸗A. 1907 9850 98.5 4„ Kronenreme 92 90 92.85 37½„„ 1 h h B. Ausländiſche Berzinsliche Lofe. 5 Arg k. Gold⸗A. 887 87. 7. Oeſterreichiſcher860 152. 15178 4½ Chineſen 1898(67) 95.55 Türkiſche 147 4 147 80 4 Egypter unifictierre—— Aktien induſtrieller Asternehmungen. Bad. Zuckerfabril 144.30 146 500Kunſtſeidenſabr. Frkf. 224.2 25 Südd. Inmobil.⸗Geſ. 9170 617 Lederwerk. St. Ingbert 8 Eichbaum Mannheim 4 90 124.0 Spicharz Lederwerke 117. 17.— Ludwigsh. Walzmühle 170— 17.— AdlerfahrradmKleyer 66.568— Maſchinenſbr. Hilvert 75.— 75.— Maſchinenfb. Badenia 1965 186— Dürrkopp 812. 312 Maſchinenf. Gritzner 210.— 29 29 Maſch.⸗Armatf.Klein 24.5122.50 Pf. Nähm. ⸗u. Fahrradz dayſ 121.— les. My. Aktlen⸗Brauerei 37. 137 Parkakt. Zweibrücken 96.— 93. Weltzz Sonne, Speyer—. Cementwerk Heſdeldg. 148 50 38 75 Cementfabr. Karlſtad 13 50 9 0 Badiſche Aniktinſabrit 320.— 331 Ch. Fabrit Griesheim 27— 286 8 verke Hoͤchſt 46%25 850 abrit M5. 0— 290. 25 Nar Gebr. Kayſer Vet, chem. Cbem Werte Albert 598— 868. NRöhrenkeſſetfabrit Südd. Drahtind. 15. 117.— 17 vorm. Dülrr&K Co.ä Akkumul.⸗Fab. Hagenn.— SchnellpreſſenfFrkth. 183.— 183.— Acc. Böſe, Verlin 62.— 2— Ver.deutſcher Oelfabr. 112,50 132.50 Elektr.⸗Geſ. Allgem. 210.— 20% Südd. Kabelw. Nom. 122 50 122 40 Lehmeyer 16.50 117. Schuh abr. Herz, Frkf. 126.— 126.— Seitlinduſtrie Wolff 135.— 135.— 'wollſp. Lampertsm. 72.— 72 Elektr.⸗Geſ. Schuckert 5. 105. Kamigarn Kaiſersl. 157 50 157.56 Siemens& Halske 2175.50 1745 Zellſtoffabr. Waldho 320 50 220.— Aktien deutſcher und ausländiſcher Transport⸗Anſtalten. Oeſt. Südbahn Lomb. 25 20 25 10 —— Ludwigsh.⸗Bexbacher 216.80 216 50 Pfälziſche Maxdahn 136,10 15 50 do. Nordweſts.—.— do. Nordbahn 100 30—-do. do. Lit,.—.— Südd. Eiſenb.⸗G. 112.80 112. Gotthardbahn—.— Hamburger Packet 109.20 109 20 Ital. Mittelmeerbahn—.— do neue do. Meridtonalbahn 136.— 136.— Norddeutſcher Lloyd 98 90 93.9 Baltimore und Ohio 85.— 83 80 — ——. —.— — —25.— Oeſt.⸗Ung. Staats) 149 30 49. Bunt⸗ und Berſicherungs⸗Aktten. Radiſche Bank 180.— 130.— Defterr.⸗Ung. Bant 125 10 125.40 Berg u. Pletallb. 116.90 116 80 Oeſt. Länderbank 110.—109 80 Berk. Handels⸗Geſ. 160.10 159.75]„Kredit⸗Anſtalt 194 50 184 20 Comerſ. u. Disk.⸗B. 106.4) 166.80 Pfälziſche Bank 100.10 100.10 Larmſtädter Banl 123 0 1232Pfälz. Hyp.⸗Bank 12.— 192.— Leutſche Bank 229 0 29 0] Freuß. Fypothenb. 110 70 110.79 Heutſchaſſat. Ban 1383.50 183. Seutſche Reichsbkt. 163 25 153.45 O. Eſſetten⸗Bant 100,10(0 10 hein. Kreditbank 134 40 1440 Giseconto⸗Comm. 719) 7160 Adein. Hyp. G. W. 192 50 192 50 Dresdener Banl 13705 187. 5 Schaaſſi. Zankver. 1145 1⸗0 0 Frankf. Hyp.⸗Bau 201 21 Südd. Bant Wihm, 103,30 108 3 krkf. O05.⸗Creditv. 163 40 153 4] Wiener Bankver.——130.70 an goman Naionalbavf 10 40 113.4 143.50 43 50 GSeueral⸗Auzeiger.(Abendblat. 7. Seite. Bergwerks⸗Aktien. 208.90 208—Harpener Bergbau 196 50 196.60 100.60 110.80Kaliw. Weſterregeln 177.— 177.— .⸗G. 352.——.— Oberſchl.Eiſeninduſtr. 9770 97.— ilſch. Luremburg 14)— 149.—. Vr.Königs⸗ u. Laurah. 201.50 200 50 liedrichshütte Bergb. 129— 138.— Gewerkſch. Roßleben 8950 8950 elſenkirchner 186.— 186. Pfandbriefe, Prioritüts⸗Obligatisnen. 9 40 Pr.Pfdb. unk. 15 97.50 0. 2 e 17 97.80 5. 85* 14 „%„ 99.50 5 0 2 2 5 34½% Pr.fbßr.⸗Bk.⸗ 9255„Kleinb. b. Oa 97. 3½ Pr. Pföbr.⸗Bk.⸗ Hyp.⸗ Pfd.⸗Kom.⸗ Obl, unkündb. 12 .0 4% Pr. Pfdbrf.⸗B. 5 unk. 10 Hyp.⸗Pfd. unk. 1917 „ Pfdbr..Og 4% Rö unt. 12 97.50 4% „ Pfdbr. v. 86 89 it. 94 Pfd. 96/06 „Com.⸗Obl. v. 1,unl. 10 „ Com.⸗Obl. Com %,„Com.⸗Obl. b„ v. 96%/06 Pr. Pfdb. unk. 09 12 14 1 97.30 98 25 92.25 90.30 % rk Hyp.⸗Pfdb. .K. V. Pfdbr. 05 io f. HypB. Pfdob. 1½0% 7. %% Pr. Bod.⸗Er. 93.50 Elr. Bd⸗Pfd. vgo 0 99 97.20 90.8 e%„ Pfdbr..01 97.20 97.— 97.— 97.50 98.50 89.75 89.90 91.50 90.20 89.50 18 80 C. B. 10 4% Pf. B. Pr.⸗Obl. 37J30% Pf. B. Pr.⸗O. 2% Ital.ſttl.g. G. B. 5 Mannb. Verſ.⸗G.⸗A.— 90 80 90.80 97.10 97.10 9730 örthern—.—. Lendenz: ruhig. Nachbörſe. Kreditaktien 194 20, Stagtsbahn 149.—, Lombarden 0, Disconto⸗Commandit 171 10 7 5* 5 1. 8 Mannheimer Eſſektenboͤrſe vom 23. Juni.(Offizieller Bericht.) Heute notierten: Bad. Bank⸗Aktien 131.50., Bad. nilin⸗ und Sodafabrik⸗Aktien 380., Mannheimer Dampf⸗ hleppſchiffahrts⸗Aktien 62.50 B. und Bad. Aſſekuranz⸗Aktien 170 B.— Rhein. Hypothekenbank⸗Aktien wurden zu 192.50 rozent umgeſetzt. Orb A gla atibenen. Pfandbriefe. Juduſtrie⸗Obligation. Rh. Hyp.⸗B. unk. 1902 44½0% Akt.⸗Geſ. f. Seilindn⸗ „„„ verſchied. 30.70bi][ ſtrie rück. 105 de %%„„ Kommunal 91.50 bz 4% Bad..⸗G. f. Rhſchiff. S15 u. Seetransport 100. G Städte⸗Arlehen. 444½% Bad.Anilina. Sovaf. 102.10 0 Freiburg l. B. 90.— B4% Br. Kleinlein, Heidlbg. 97.— 00 Heidelbg. v. J. 1903 91.— 65% Bürg. Brauhaus, Bonn 101.50 G 92⁰ Karlsruhe 5. J. 1907 99.25 G 40% Herrenmühle Genz 98.— 80%0 Karlsruhe v. J. 1896 87.— B4½% Mannb. Dampf⸗ %0 Fabr v. J. 90.— ſchleppſchiffahrts⸗Geſ. 07.— %e Ludwigshafen 99.— Gf4½% Mannh. Lagerhaus⸗ v. 1906 99.— Geſellſchaft 100.— 44½% Oberrh. Glektrizitäts⸗ 4 bee Pfülz. Chaete. Aſ% Pfälz. Tonwerk,.⸗ —= 57 85 102.—5 Tor„.⸗G. Eiſenb. 102.— 4½ 0% Nuſſ..⸗G. Zellſtofff. Waldhof bei Pernau in AKpland 1 %% Speyrer Brauhaus .⸗G. in Speyer 96.— G 4½ Speyrer Ziegelwerke 99.— 3 4½%% Südd. Srahtinduſtr. 100.— G 4½% Tonw. Offſtein.⸗G. Dr. H. Loff orms 99.50 G 4¼ Zellſtoffabrik Waldhof 101.— te n. 0⁰0.— „ 1907 98.50G % Pirmaſens unk. 1905 91.— G bigzege Wiesloch v. J. 1905— Akt Banken, Brief Geldi adiſche Bank 131.50——Fr. Werger, Vorms 88725 etorbk. Speyerso%—.——.— Wormſ. Br..Oertge—.— 68. —.— 100.20 bf. Preßh.⸗u. Sptfabr. 168.—.— Pfälz. Hyp.—.— 190.25] Transport Sp⸗ u. Cdb Landau 140.——.„ſu. Berſicherung. Rhein. Kreditbank—— 134.40 B..⸗G. Rhſch. Seetr. dhein. Hyp.⸗Bank—.—192 50 Pannh. Dampfſchl. üdd. Bank—.— 108.40 7 Lagerhaus Eiſenbahnen: Francona, Rück⸗ und fälz. Ludwigsbahn—.— 218.— Mitverſ..⸗G. um. „ Marbahn.— 137.60 Bad. Rück⸗ u. Mitv.—.— 670.— Nordbahn—.— 181.80Bad. Aſſecurranz 4170.— ilbr. Straßenbahn 80.——— fiene e 445— 420.— hem. Induſtrie. Mannh. Verſicherung 440.—.— 25 ha Juduſe 880.— Oberrh. Verſich ⸗Geſ. 450.— 425.— ad. Anil.⸗u. Sodafbr. 338.——— Württ. Tranp.⸗Verſ. 585.— n. Fab. Goldenbg.—.— 190—- Induſtrie. krein chem. Fabriken 290.-..⸗G. f. Seilinduſtrie erein D. Oelfabriken—.— 180.— Dinseler'ſche ſchfbr. Weſt..⸗W. Stamm 180.——.— Cmaillirſbr. Kirrweil. Vorzug 105.50—.— Emaillw. Matkammer.— Eitlinger Spinnerei 195.— Hüttenh. Spinneret 88 Karlsr. Maſchinenbau 210.— Nähmfbr. Haid u. Neu 261.50—.— Noſth. Cell. u. Papierf.—.— 218 Mannh. Gum. u. Asb. 140.——.— Maſchinenf. Badenig 7 198.— Oberrh. Elektrizität 5550 Pf.Nähm.u. Fahrradf.—. 12450 Portl.⸗Zement Holbg. 150.——. 187.—Südd. Draht⸗Induſt.— 117.50 —— Südd. Kabelwerke—.— 122.50 Verein Freib. Ziegelw. 140.——.— „Sper 40.——.— Würzmühle Neuſtadt—.— Zellſtoffabr. Waldhof—.— 318 50 Zuckerfbr. Waghäuſel 148.——. Zuckerraff. Mannh. 68——.— Brief Geld —— 91—— 62.50—.— 80.— der. Schrödl, Heidlbg. 201.50—.— „Schwartz, Speyer 124.— „Ritter, Schwetz.—.— „S. Weltz, Speyer—.— 72.50 „.Storch., Speyer 71.——. Berliner Effektenbörſe. [Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) *Berlin, 23. Juni.(Fondsbörſe.) Die geſtirge ſchwache Haltung Newyorks führte bei Beginn des Verkehrs zu Ab⸗ gaben, da mangels Kaufluſt Kursabſchwächungen zutage traten. Anerikaniſche Bahnen verloren mehr als 1 pCt. Auf dem Banken⸗ und Montanmarkte betrugen die Rückgänge ca 5 bCt., bei Laurahütte ſogar mehr als 1 pCt.. Dagegen lagen eſt. Renten beruachläſſigt. Reichsanleihe wieder⸗ — ——— ſum zur Schwäche neigend. Warſchau⸗Wiener 7½ pCt. Perdende Auch Oeſterreichiſche Bahnen konnten ihren Kursſtand nicht behaupten. Späterhin wurde die Tendenz feſter, angeblich auf vorhandenes Deckungsbedürfnis und Herannahen des Ultimo. Die Erholung in dieſen Aktien wirkte günſtig. Phönixaktien feſter auf die Wirkung der Entgegennahme der Verwaltungs⸗ organe der Phönixgeſellſchaft gegen die in der letzten Zeit gegen die Unternehmer gerichteten Angriffe. Die Umſätze hielten ſich indes bei herrſchender Luſtloſigkeit auch heute wiederum in ſehr engen Grenzen. Schiffahrtsaktien erholten ſich vollſtändig von dem anfänglichen Rückgang. Allgemeine Elektrizitätsaktien verloren ½ pCt. gegen geſtern. Tägliches Geld 2½ pCt. Ultimo 4½ und darunter. Um die Mitte der zweiten Börſen⸗ ſtunde hatke der ſcharfe Rückgang der Konkordia⸗Bergwerks⸗ aktien bis auf ca. 330(gegen geſtern 349.50), eine Ab⸗ ſchwächung auf dem Rentenmarkt zur Folge. Auch Phönix⸗ Aktien gingen noch unter den anfänglichen Kurs zurück. In dritter Börfenſtunde ſehr ſtill. Montanwerte ſchwach. Induſtriewerte des Kaſſamarktes ſtill bei meiſt nachgebenden Kurſen. Konkordia Bergbau 193½ pCt. niedriger. Berlin, 23. Juni.(Schlußkurſe.) Ruſſennoten 214.35 214.20 J Lombarden 40½% Ruſſ. Anl. 1902 83.60 83 30] Canada Pacifie 3½%0% Reichsanl. 91.75 91.75 Hamburg Packet 30% Reichsanleihe 82 60 82.60 Hambg. Paket neue 40% Bad. St.⸗Anl. 99.40 99.40 Nordd. Lloyd 40% B. St.⸗B. neue 99.70 100.— Dynamit Truſt 3% B. St. Obl. 1900—.— Licht⸗ u. Kraftaus. 3 0% Bayern 91.60[ Bochumer 4% Heſſen—.— Konſolidation 30% Heſſen 80.25 81.— Dortmnunder 3 00 Sachſen 83.10 883.— Gelſenkirchner 40% Pfbr. Rh. W. B. 96.40 96.40 Harpener %0 Chineſen 101.40 101.25 Laurahütte 40% Italiener—— Phönix 164 50 4% Japaner(neu) 89.10 89.— Ribeck⸗Montan 189.60 1860er Loſe 152.— 151.60 Wurm⸗Revier——— 40% Bagdad⸗Anl. 86.75 86,25 Anilin Treptow 367.10 Kreditakkien 194.50 194.50 Braunk.⸗Briketts 179.50 Ba Bank 151.— 151,20] D. Steinzeugwerke 215— Berl. Handels⸗Geſ. 159,90 159.20 Düſſeldorfer Wag, 297.50 Darmſtädter Bank 123.10—— Elberf. Farben(alt) 405.— Deutſch⸗Aſiat. Bank 138.— 182.70] Weſtereg. Alkaliw. 179.50 Deutſche Bank 229.60 228.90] Wollkämmerei⸗Akt. 129.— Disc.⸗Kommandit 171.70 171.20] Chem. Charlottenb. 197.50 Dresdner Bank 137.— 137.—] Tonwaren Wiesloch 99.70 99.70 Rhein. Kreditbank 134.— 134.— Feuſtoff Waldhof 319,70 815— Schaaffh. Bankv. 130.70 130.40 Celluloſe Koſtheim 210.20 210 50 Lübeck⸗Büchener Rüttgerswerken 152.70 152.— Staalsbahnn 91.70 188.20 196.— 201.10 196.20 200.20 164.60 190.— 365.20 179.50 215.— 297.— 401.— 177.80 129.50 198.— ———.— 149.40 149.— 78 8 Privatdiskont 3/½% Paxiſer Börſe. Par 18, 23. Juni. Anfangskurſe. 3% Rente 9452 94550 Türk. Looſe 180.— 180.— Wcener—.——.—Banque Ottomane 724.— 723.— Spanter 96.70 90.50 Nio Tinto 1660 1644 Türken unif.—— 86.051 2 Tondoner Effektenbörſe. London, 28. Junj.(Telegr.) Aufangskurſe der Effektenbörſe. 82— 82— Southern Paelſie 87½ 8540. 108% 103% J Chicago Milwaulee 186— 134½ 98% 98/ Denver Prr. 871½1 87½ Atchiſon fr. 104½ 104/ Louisv. u. Nafhv. 108— 104½ 52— 52— Unſon Paciſie 149¾ 146½ 65 ½5 Unit. St. Steel com. 104% 95.„„„„euef⸗ 5 96, Eriebahn 19% 871 Tend.: träge. 34/ Debeers 11. 84˙0 Chartered 16ʃ4 Goldfields 4— 18706 Randmines 61˙55 66˙⁰8 4¹ 4 0% Argentinier 3 oſ% Mexikaner 4% Japaner Tend.: träge. Ottomanbant Rio Tinto Braſilianer Berlin, 23. Juni.(Telegramm.) Produktenbör Preiſe in Mart pro 100 kg. frei Berlin netto Kaſſe. 22. 28. 211.75 210.75 Mais 194.25 193.75 5 —.— 146.50 147.25 145.25 146.— per Juli Weizen per Juli 8005 „Sept. „ Olt⸗ Roggen perul! 190.50 189.75 „ Sevt. 176 75 176.25 „Okt. per Jult * —— 4— —.— 68 50 Rüböl per Juni Okt. 2 Dezbr. Spiritus 70er loeb Weizenmehl ———.— 161.75 16175 159.—.159.75 U ——.— Roggenmehl ** Telegraphiſche Haudelsberichte. Kaliſyndikat. Aus Berlin wird der„Frkf. Ztg.“ gemeldet: Die nächſte Beſprechung der bis zur Vereinbarung eines neuen Synditates beſtellten Kommiſſion ſoll am 1. Juli in Eiſenach ſtattfinden. * Stuttgart, 23. Juni. Der Finanzminiſter hat den Ständen einen Geſetzentwurf über die Einführung des Poſt⸗ übberweiſungs⸗ und Scheckverkehrs für den 1. Januar 1909 vorgelegt. Der Entwurf ſieht dieſelben Beſtim⸗ mungen wie bei der Reichspoſt vor, mit Ausnahme der in Wegfall kommenden Beſtellgebühr für die Abtragung des Geldes. * Dresden, 23. Juni. Die Mechaniſche We⸗ berei in Zittau verteilt diesmal 14 pCt.(i. V. 18 pCt.) Dividende. * Breslau, 23. Juni. Nach der„Bresl. Ztg.“ hat die mit Beginn des Jahres 1908 in Kraft getretene Pr eis⸗ reduktion für Portlandzemeetn im oberſchleſiſchen Hüttengebiete vollkommenen Erfolg gehabt. Die Einfuhr von Zement, die 1907 mehrere tauſend Wagen betrug, iſt auf ein Minimum beſchränkt; die infolge der Herabſetzung entſtande⸗ nen Verluſte ſind durch den Mehrabſatz in Oberſchleſten völlig ausgeglichen. * Berlin, 23. Juni. Nach dem„Confektionär“ befin⸗ det ſich die Mechaniſche Weberei Friſch und Gul⸗ den in Schwierigkeiten. Die Paſſiva btragen 620 000., die Aktiva 400 000 M. Es wird ein Vergleich von 60 pCt. angeſtrebt. 5 * Belgrad, 23. Juni. Die Bruttoeinahmen der Ser⸗ Hafer—.— 28 50 26.10 2 Nr. 2, direkt am Hauptbahnhof. 96½ 96—* biſchen Monopolverwaltung betrugen im Monat 1 5 Mai 1908 Francs G2¹ 612 und in der Zeit von Januar bis April 1908 Präncs 12 908 130, total Franes 7 429 72 Einnahmeverwendung: für den Dienſt der Staatsſchuld Frcs. .533 100, für Materialankäufe und Betriebsſpeſen Francs 4745 005; Kaſſenbeſtand Francs 3 151.637 total Francs 17 429 742. * Winnipeg, 23. Juni. Die Ausſicht dr Ernte im Nordweſten iſt nicht beſonders gut. Die Ernte an Weizen wird lt. Frkf. Ztg. auf 115 Millionen Muſhel geſchägt. *** 8 Ueberſeeiſche Schiffahrts⸗Telegran Southampton, 19. Juni.(Drahtbericht der Amerikan Line Southampton.) Der Schnelldampfer„New⸗York“ am 18. Juni von New⸗Vork ab, iſt heute nachmittag hier angekommen. 8 80 New⸗Dork, 20. Juni. Drahthericht der American Line, Soute hampton. Der Schnell⸗Dampfer„Philadelphia“, am 13. Juni von Soutbampton ab, iſt beute vormtttag hier angekommen. Rotterdam, 20. Juni.(Drahtbericht der Holland Amerika⸗Line Rotterdam). Der Dampfer„Ryndam“, am 10. Juni von Niw⸗York ab, iſt heute hter angekommen. New⸗Hork, 22. Juni.(Drahtbericht der Hoſland⸗Amer kka⸗Line Rotterdam). Der Dampfer„Rotterdam“, am 18. Juni von, Rotter⸗ dam ab, iſt heute hier angekommen. Auttwerpen, 28. Juni. Drahtbericht der Red⸗Stay⸗Line in Antwerpen. Der Dampfer„Vaderland“, am. 23. Juni von New⸗Nork ab, iſt heute hier angekommen. 5 Neiw⸗Hork, 22. Juni.(Drahtbericht der Red Star Line, Ant⸗ werpen. Der Dampfer„Kroonland“, am 13. Juni von Antwerpen ab, iſt heute hier angetkommen Mitgeteilt durch das Paſſage⸗ und Reiſe⸗Bureau Gund⸗ lach u. Bärenklau Nachf. in Mannheim, Bahnhofplat Bremen Geſchäftliches Wie uns mitgeteilt wird, findet die Ziehung der 9. Pfälzi⸗ ſchen Lotterie 1. Serie nächſten Donnerstag, 25. Juni ſtatt. Die Lotterie wurde dem Pferdezuchtverein der Pfalz E. V. und den beiden Pfälz. Rennvereinen Neuſtadt a. H. und Zwei⸗ brücken zur Hebung der Landespferdezucht uſw. ſtaatlich ge⸗ nehmigt und iſt mit ſehr günſtigen Gewinnchancen ausgeſtattett Bis jetzt war der Abſatz der Loſe ein recht flotter, ſodaß auf Ausverkauf derſelben bis zum Ziehungstage wohl gerechnet wer⸗ den kann, was dem Unternehmen im Intereſſe der guten Sache auch ſehr zu wünſchen iſt. Zunächſt ſind dieſe beliebten Loſe noch zu 1 Mk. pro Stück, 11 Loſe für 10 Mark, bei allen Loſe⸗ verkaufsſtellen zu haben. Die Generalazentur der 9. Pfälziſchen Lotterie 1. Serie iſt wie in den Vorjahren wieder der Firma Peter Rixius in Ludwigshafen a. Rh. übertragen worden. Verantwortlich:, Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum: für Kunſt, Feuilleton und Vermiſchtes: Alfred Beetſchen; für Lobales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: Rich. Schönfelder; für Volkswirtſchaft und den übrigen redaktionellen Teil:) IJ..: Richard Schönfelder. für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Franz Kircher; Druck und Verlag der Dr. H. Haas ſchen Buchdruckerei, SG. m. b..: Direktor: Eruſt Müller. 5 E Bitterquelle seit 40 Jahren bewährt. Lassen Sie sich nichts MINDERWERTIGES au drängen und verlangen Sie das ECHTE, MNamenszug SAXLEHNEB.“ Soolbadu kuftku Fovernessen, Grossk hesg. Kurhaus m. Bependancen verb. m. dem neuerhauten Badehaus.Wandeinalle. Rerrl.abgelut. ruh. u. geschützt. Lage innütt, d. gehänst. Farkanlag. u. 1. unmittelb. AFane d. Gradirhauses u. d. Quellen. Soolid. 1. Huause. Nrederdruek- bDemprheizung. Anerkannt vorzügliche Verpaleung. Prospekte und Auskunft durch den Inhaber F. Eunike. Der Schmutz schwindet— aber auch die Wäsche wenn man eins von den vielen ſcharfen und ſchädlichen moderne Zauber⸗Waſchmitteln anwendet; das hat leider ſchon manche Haus⸗ frau bald erfahren und iſt wieder zur ſoliden Waſchmethod zurückgekehrt. 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Derſelbe wird auf Anord⸗ nung des Großh. Amtsgerichs e NX— hierſelbſt auf: Samstag, B. Auguſt 1908 vormittags 3½ uhr vor das Gr. Schöffengericht hier zur Hauptverhandlung den. 13209 Bei unentſchuldigtem Aus⸗ bletben wird derſelbe auf Grund der nach§ 472 Abſ. 2 und 3, 286 Straspß.⸗O, von dem Be⸗ zirkskommando Mannheim ausgeſtellten Erklärung vom 30. Mai 1908 perurteilt werden. Mannheim, 13. Juni 1908. Der Gerichtsſchreiber Großh. Amtsgerichts Abt. N. Grabenſtein. Vergebung. Die Ausführung der Abbruch⸗ und Maurerarbelten(Maſchinen⸗ und Keſſelfundamente, Elnziehen von Unterzügen, Stellen von Säulen ꝛe.) für den Erweiterungs⸗ pan des ftäpt. Clektrizitätswerkes ſoll im Wege der Submiſſion bergeben werden. Oie Unkerlagen zur Vergebung köunen in unſerem Bureau K 77 2 1 0 Nr. 11 während der Dienſtſtüunden von—12 und —6 Üht eingeſehen reſp. dezogen werden. Unternehmer, welche ähnliche Arbeiten ſchon wiederholt ausgeführt haben und hierüber Nachweiſe erbringen lönnen, wollen ihre Angebote bis ſpäteſtens 25. Juni 1908, Uhr vormittags 11 verſchloſſen mit eniſprechender Aufſchriſt betuns, Zimmer Nr. 4 einxeichen. 81834 Mannheim, 11. Junt 1908. Die Dirextion der ſtädt. aee,& Keertrisitäts⸗ erke Plchler. „Imangs⸗Herſteigerung. Nr. 1682. Im Wege der Zwangs ⸗ pollſtreckung ſoll das in Ilves⸗ heim belegene, im Grundbuche von Ilveshelm, zur Zeit der Ein⸗ tragung des Verſleigerungsver⸗ merkes auf den Namen des Friedrich Grohmüller, Cigar⸗ renmacher in Ilvesheim einge⸗ lragene, nachſtehend beſchriebene Grundſtück am Montag, 24. Auguſt 1908, vormittags 9 uhr, durch das unterzeichnete Notarlat in Rathauſe zu IJlvesheim ver⸗ ſteigert werden. Verſteigerungsvermerk iſt am 26. Mal 1908 in das Grund⸗ buch eingetragen worden. Die 605 der Mitteilungen des Grundbuchamts, ſowie der da das Grundſtilck betreffen⸗ den Nachweiſungen, insbeſondere der Scha ungsurkunde, iſt jederz mann geſtattet. Es ergeht die Aufforderung, Rechte, ſowelt ſie zur Zeit der Eintragung des Verſtelgerungs⸗ permerkes aus dem Grundbuüch nicht erſichtlich waren, ſpäteſtens im Gele de vor der Aufforderung zur Abgabe ron Geboten anzumelden ünd, wenn der Gläubiger widerſpricht, glaubhaft zu machen, widrigen⸗ falls ſte bei der Feſtſtellung des geringſten Gebots nicht berück⸗ ſichtigt und bei der Verteilung des 1 dent Anſpruche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden. Dieſenigen, welche ein der Ver⸗ lleigerungentgegenſtehendesgecht haben, werden aufgefordert, vor der Exleilung des Zuſchlags die Aufhebung oder elnſtwerlige Ein⸗ ſtellung des Verfahrens herbel⸗ der widrigenſalls für das 19 der Verſteigerungserlös an die Stelle des verſtelgerlen Gegen⸗ ſtandes tritt. Beſchreibung des zu verſteigernden Grundſtücks: Grundbuch von Ilvesheim, Baud 6, Heft 15, Beſtandsver⸗ zeichnis J. 80089 .Z. Mallde. Nr. der Grund⸗ ſücke im Z. B. I 6, Lagerbuch⸗ MNr. oab, Flächeninhalts a 13 am Hofralteund Hausgarten mOrts⸗ etter. Auf der Hofraite ſteht ein ſock, Schienenkeller, Durchfahrt Und“ Dach al en g ein 4555 Schweinſtall, ein Ablritt Schätzung 8000 Mk. Ladenburg, 20. Juni 1908. Gr. Notarlat als Bonſtreckungsgericht: 100 d Wohhaus mit Kule f. Heffallihe Juſelung einer! Vergebung von Hoſßhar⸗ Klage: Arheilen. Nr. 84551. Die Ausführung der Beton⸗Maurer⸗ und Ver⸗ felbltraße e, vertreten derch peen eeun hansnnanere⸗ Rechtsanwalt Georg Dörz⸗ benen 1 5 bacher dahier, klagt gegen den Stadtgärtnere im Luiſenpar Kohlenhändler Jakob Braun ſoll öffentlich vergeben werden. zuletzt in Mannheim, jetzt un⸗ 15 0 1115 5 bekannten Aufenthalts, aus Ti ban 192 Lieferung von Schmiedear⸗ Tiefbauamt, Litra L. 2, 9 zur beiten vom Jahre 1906, mit Einſicht auf und können An⸗ 591 Antrage auf Verurteil⸗ gebotsformulare und Maſſen⸗ ung zur Zahlung von 50 M. berzeichniſſe gegen Erſtattung nebſt 40% Zinſen vom Klage⸗ der Vervielfältigungskoſten von zuſtellungstage an und zur 219 Tragung der Koſten ein⸗ Angebote ſind verſtegelt un ſchließlich derjenigen des mit entſprechender Aufſchrift Arreſtverfahrens, ſowie die verſehen dem Tiefbauamt bis 1 à 62 Entſcheidung für vorläufig zum 815 vollſtreckbar zu erklären. Mittwoch, 1. Der Kläger ladet den Be⸗ vormittags 11 uhr, klagten zur mündlichen Ver⸗ einzuliefern, woſelbſt die Er⸗ handlung des Rechtsſtreits öffnung der eingelaufenen An⸗ vor das Gemeindegericht zu gebote in Gegenwart der etwa Mannheim auf: 80005 Bieter ſtattfinden Dieustag, 4. Auguſt 1903 wind. vormittags 10 Uhr, Nach Erbffnung der Ver⸗ Rathaus 2. Stock, großer Sed ein Ralhausſaal. Zum Zwecke der gehend⸗ Angebote werden nicht 1 zeß mehr angenommen. öffentlichen Zuſtellung wird 5* Diſer Austuß der Klage be⸗ Zuſchlagsfriſt 6 Wochen. kannt gemacht. Mannheim, 22. Juni 1908. Mannheim, 20. Juni 1908. Städt. Tiefbauamt. Gemeindegericht: Eiſenlohr. Brehm. Kirſchen⸗Verſteigerung Jwanga⸗Verſtrigerung Inperdonn Feadelberg deree Inſpektion Heidelberg verfleigert Nr. 5030. Im Wege der Zwangs⸗ am Donnekstag, 25. d. Mts. vollſtreckung ſoll das in Mann⸗ vormittags 3 uhr mit Zu⸗ heim belegene, im Grundbuche von ſammenkunft bei der Wirtſchaft Maunheim zur Zeit der Eintrag⸗ Knodel in Rheinau beginnend ung des Verſ eigerungsvermerkez das Kirſchenerlrägnis an der Land⸗ auf den Ramen des Hoteller ſtraße No. 2 bis Schwetzingen. Wilhelm Seebold und deſſen Zahlungsſähige Bürgen ſind Ehefrau Eliſe geb. Schiff in mſtzubringen. 80087 Mannheim eingetragene, nach- ſtehend beſchriebene Grundſtück am Samstag, 27. Juni 1908, vormittags 9½ Uhr, durch das unterzeichnete Notariat in deſſen Dienſträumen in Mann⸗ heim B 4, 8, verſtelgert werden; der auf Montag, den 22. Juni 1908 vormtitags 805 Uhr beſtimmte Verſteigerungstermin wird auf⸗ gehoben. Der Verſteigerungsvermerk iſt am 19. März 1908 in das etragen wo rden ie Elnſicht Mitteilungen ich i des Grualn amts ſowle der⸗ übrigen das Grundſtück betref⸗ 15 der Abends durch ———5 B0 0 unserer Kunes 'ondere ätzungsur 1 85 jedermann 25 gründlich und billig für den Es ergehf die Aufforderung, Bursaudienst, die Kauf⸗ Rechte, ſoweit ſie zur Zelt det Eintragung des Verſteigerungs⸗ vermerks aus dem Grundbuch nicht erſichtlich waren, ſpäteſtens im Fee e de vor mannschaft ete. vorbereiten und gsich eine auskömm- lüche, gesicherte Hxistenz schaffen. Hunderte der von uns aus allenBerufsstanden berangebildeten Damen u. Herren befinden sich heute in gut bezahlt. Stellungen, worüber zahlreiche An- erkennungen vorliegen. Der Unterricht wird ganz Indivlduell ertellt.von Fall nzu Fall der Vorbiidung und Veranlagung derLernenden angepasst, sodass der Er- folg stete sloher Ist. Volks- schulbildung genügt.„ der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht, ulg felt zu machen, widrigen⸗ alls ſie bei der eſtſtellung des exringſten Gebots nicht berück⸗ tigt und bei der erteilung es Verſteigerungserlöſes dem Anſpruche des Gläubigers und den übrlgen Rechten nachgeſetzt werden. Dlejenigen, welche ein der Verſtelgerung entgegenſtehendes Recht haben, werden aufgefor⸗ dert, vor der Exteilung des zuſcagte bie Aufhebung oder Privat-Handelsschule elnſtweilige Aanlührens des Ver⸗ 8 fae 5006 0 ühren, widrigen⸗ Institut Süuchler, alls für das Recht der Verſleige⸗ vp 1 7/ Hannhelm D 1, 7/ kungserlös an die Stelle des verſteigerten Gegenſtandes tritt. Beſchrelbung des zu verſteigernden Grundflückes: Grundbuch von Mannheim„Wer erteilt unter günſtigen Band 202, Heft 35, Beſtandsver⸗ Dedingungen Unterricht im zeichnis J. 79369 Spaniſchen. Offerten unter LagerbuchNr. 3786, Flächen⸗ Nr. 24431 a. d. 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Juni 1908 nachmittags 2 Uhr werde ich in Q 4, 5 hier, gegen bare Zahlung im Voll⸗ Baukonſtruktion unt.Garan⸗ ſtreckungswege öffentlich vere] tie. Offerten unter Nir. 61971 teigern: 62040 an die Epedition dieſeß Blaltes 1 Tafelklavier und Möbel verſchiedener Art. Die Ver⸗ ſteigerung von dem Klavier 3 volausſichtlich beſtimmt att. Neadterkeh, ſoſort zu leihen geſu ll. 17⁰ M. Rückzahl. Mannheim, 28. Juni 1908. am 1. Nod. Gefl. Oſſerten unber Nr. 24484 au die Erped. d. Bl. Dr. Attter. Marotzke, Gerichtsvollzieher. SSeSedesesesenlnlll Subſkriptions⸗Einladung. Auf Grund des bei den untengenannten Zeichnungsſtellen erhältlichen Proſpektes ſind: M 15,000,000 4½ n 103% rüchzahlbare Schuldverſchreibungen Elektrizitäts⸗Aktiengeſellſchaft vorm. Schuckert& Co. in Nürnberg, unverlosbar und unkündbar bis 1914, beſtehend in 15,000 O zum Handel und zur Notiz an der Berliner Börſe zugelaſſen Die Zulaſſung an den Börſen zu Frankfurt a.., Wir legen vorerwähnte Schuldverſchreibungen unter 1. Die Zeichnung findet am Dienstag, den bei den nachverzeichneten Firmen: Bayeriſche Vereinsbank in München und deren Bayeriſche Hypotheken⸗ und Wechſelbank in Bayeriſche Disconto⸗ J. Dreyfus& Co. in Frankfurt a.., Dresduer Bankverein Philipp Elimeyer in Dresden, Anton Kohn in Nürnberg, E. Ladenburg in Fraukfurt a.., bligationen à M 1000, worden. Hamburg und München wird beantragt werden. 30. Juni 1903 Zweigniederlaſſungen, nachſtehenden Bedingungen zur öffentlichen Zeichnung auf: Müuchen und deren Zweigniederlaſſungen, und Wechſelbank in Nürnberg und deren Zweigniederlaſſungen, Commerz⸗ und Disconto⸗Bank in Hamburg, Berlin und deren ſonſtigen Zweigniederlaſſungen, Süddeutſche Disconto⸗Geſellſchaft.⸗G. in Mauuheim und deren Zweigniederlaſſungen, von der Heydt⸗Kerſten& Söhne in Elberfeld während der bei den einzelnen Stellen üblichen Geſchäftsſtunden mittelſt der bei jeder Stelle erhältlichen Anmeldeformulare ſtatt. Der frühere Schlutz der Zeichnung bleibt jeder Stelle vorbehalten. 2. Der Zeichnungspreis beträgt 98.75% zuzüglich laufender Stückzinſen ab 1. Juli ds. Irs. zur Hälfte zu tragen. auf die zugetellten Stücke iſt vom Zeichner Der Anſchaffungsſtempel 38. Die Zeichnungsſtellen ſind berechtigt, eine Kaution von 5% des gezeichneten Betrages in Bar oder börſengängigen Wert⸗ papieren zu verlangen. 4. Die Zuteilung, welche ſobald als möglich nach Schluß der Zeichn! ung durch ſchriftliche Benachrichtigung der Zeichner erfolgt, unterliegt dem freien Ermeſſen jeder einzelnen Zeichnungsſtelle. Sperrzeichnungen werden, wie üblich, vorzugs⸗ weiſe berückſichtigt werden. 5. Die zugeteilten Stücke ſind der Zeit vom 15. Juli bis 14. Auguſt 1908 einſchließlich gegen Zahlung des Preiſes bei derjenigen Stelle, abzunehmen. bei welcher die Zeichnung erfolgt iſt, in 80088 München, Hamburg, Berlin, Mannheim, Nürnberg, Elberfeld, im Juni 1908. Payeriſche Vereinsbauk. Commerz⸗ und Disconto⸗Bauk. Ankon Rohn. Dayeriſche ypotheken⸗ und Wechſelbauk. Süddeulſche Jisconto⸗Geſellſchaft.G. von der Jendt⸗Rerllen& göhne. Friedrichs-Park Heute Dienstag, abends 8 Uhr Große Illumination Italieniſche Nacht, beng. Beleuchtung. Donnerstag Abend 30188 Doppel-Konzert der Grenadler-Kanelle und lles Deutschan Mäanner-Doppelguartetts. 66866866868Oen Uünstige Gelegenheitl Um vor meinem am 1. Juli stattfindenden Umauge zu räumen, habe ich eine grosse Partie Schreib-, Galanterie- und? Leder-Waren dem Ausverkaufe u sehr ermüssigten Preisen ausgesetzt. 79859 Valentin Fahlbusch im Kaufhaus. Deseeeeeeeegeeeesgeeesees faeiefd Fen jeder Art u. Preislage empfiehlt 77526 Otto Ferber, P7, 19 Spezialhaus fülr Löffel- und Messerwaren. Telephon 4169. Heidelbergerstrasse Telephon 4169. Sensationell! Neuheit! für(76080 Fahrräder u. Automobile Kelne Fahrtunterhrechung mehr Hureh Mageldefekte. Verlangen Sie in Ihrem eige- nen Interesse sofort unser Prospekt gratis und franko. F.& H. Edelmann Nachf. 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