beſſeez auch als zu ver⸗ 62005% ze 32 15 Bad päter zu Batteft⸗ 1. 6 Uhr 19286 — inſarde⸗ M. giug k tKlch zimme bermiet, 61834 Jumſnez 9 Kliche Juli au Aubag de 669945 Abonnement: 20 Pfennig monuatkich. Bringerlohn 28 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt gufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Plg. In ſera te: Die Colonel⸗Zeile 25 Pfg. Auswärtige Inſerate 30„ Die Reklame⸗Zeile. 1 Mark (Badiſche Volkszeitung.) Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Maunheim und Umgebung. Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 8 Uhr. der Stadt NMannheim und umgebung. che Neueſte Nach Zlnabhängige Tageszeitung. Täglich 2 Husgaben (ausgenommen Sonntag) Eigene Redaktionsbureaus in Berlin und Karlsruhe. Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim“ — Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerel⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 841 Redaktioan 377 Expedition und Verlags⸗ buchhandlung 18 Nr. 292. Freitag, 26. Juni 1908. (Abendblatt.) »!!! y—:ff:!x— Mulay Haſid. Ein wichtiger Brief Sultans Mulay Hafid an ſeine Ber⸗ liner Geſandten Ben Nis und Ben Aſus, der zurzeit dem Auswärtigen Amt vorliegt, iſt, wie die„Deutſche Marokko⸗ Korreſpondenz“ mitteilt, aus Fez eingetroffen. In dieſem vom 10. Juni datierten, mit dem großen Siegel des Sultans verſehenen Schriftſtück wird den Geſandten offiziell mitgeteilt, daß Sultan Mulay Hafid ſeinen Einzug in Fez gehalten hat. Es heißt in dem Briefe: Auf meinem Zuge aus der Schauja wach Mekinez und F haben alle Kabylen, deren Gebiet ich durchzog, Mich ehrenvoll 2235 genommen und Mir auf weite Strecken das Geleit gegeben. Noch miemals iſt ein ſolcher Zug des Sultans durch das Land von Ma⸗ rokko dageweſen. In Mekinez haben mich die Schörfa und Ulema, die Notabeln und Kaufleute von Fez erwartet und Mich nach dem Heiligtum des Mulat Idris begleitet, wo ich den Segen Gottes für Mich und Mein Land erbeten habe. In Fez und im gangen Gebiet, das Ich durchzogen habe, herrſcht Ruhe und Sicherheit. Die Zufriedenheit mit der neuen Ordnung der Dinge iſt allgemein. Die Verwaltung iſt geordnet, Ich habe in allen Bezirken des Landes Gouperneure eingeſetzt, welche in Meinem Namen die ſtaatliche Ge⸗ walt ausüben. Handel und Wandel nehmen ihren gewöhnlichen Verlauf, Lebensmittel und alle Lebensbebürfniſſe ſind veichlich zu Billigen Preiſen vorhanden. Ganz Marokko ſteht zu Mir und Meiner Regierung, weil wir auf dem richtigen Wege ſind, mit Gottes Hilfe das Wohl des Landes zu fördern. Vomw unſeren Erfolgen ſollt Ihr der Regierung des Deutſchen Kaiſers Aund ſeinem erlauchten Kanzler und dem deutſchen Volke Mittei⸗ lung machen. Nach dieſen unſeren Erfolgen hoffen wir auf den Meiſtand Deutſchlands zur Wiederherſtellung normaler Zuſtände in Marolko und auf ein gutes Verhältnis zwiſchen unſeren Die Geſandten Ben Nis und Ben Aſus haben das Orf⸗ ginal dieſes Briefes, deſſen Inhalt wir im weſentlichen wiedergegeben haben, mit einem Anſchreiben dem Aus⸗ wärtigen Amt überreicht. In dieſem Anſchreiben ſtellen ſie der Reichsregierung eine Antwort anheim und teilen mit, daß ſie(nach ca. achtwöchigem Aufenthalt in Deutſchland) in einigen Tagen nach Marokko zurückzukehren gedenken. Von wohlinformierter Seite wird der Deutſchen Marokko⸗ Korreſpondenz ferner geſchrieben: Alle franzöſiſchen Spiegelfechtereien können an der Tat⸗ ſache nichts ändern, daß Mulay Hafids Macht von Tag zu Tag zunimmt und er jetzt ſchon unbeſtrittener Herrſcher von ganz Inner⸗Marokko iſt. Auch die Küſtenſtädte werden ihm in dem Augenblick jubelnd zufallen, wo ſie es von den Fran⸗ zoſen ungeſtraft tun zu können glauben. Kaum ein Sultan in der Geſchichte Marokkos hat ſo ſchnell und leicht ſeine Herr⸗ ſchaft begründet wie Hafid in den letzten wenigen Monaten: haben doch Stämme, die von jeher die Oberhoheit eines Sul⸗ taus von ſich fernzuhalten gewußt haben, dieſem Sultan ſich freiwillig unterworfen.— Und das hat mit ihrer Politik die franzöſiſche Regierung getan!— Mag Frankreich mit der Anerkennung dieſer Tatſachen noch ſo zögern, der Lauf der Ereigniſſe wird es über kurz oder lang dazu zwingen! Darum iſt es ſchon jetzt an der Zeit, der Neuordnung der Dinge in Marokko gegenüber Stellung zu nehmen. Daß Mulay Hafid nicht der Fremdenfeind iſt, als den ihn die franzöſiſche Preſſe hinzuſtellen beliebt, geht ſchon daraus hervor, daß eine ſeiner erſten Regierungshandlungen nach dem Einzuge in Fez die war, daß er die fremden Kon⸗ ſuln und Kaufleute auffordern ließ, in die Hauptſtadt zurück⸗ zukehren und den alten Verkehr dort wieder aufzunehmen. Denkt man daran, wie muſtergültig Mulay Hafid als Vize⸗ könig von Marrakeſch für die Sicherheit der nach dem wahnwitzigen Unternehmen Mauchamps ernſtlich bedrohten Europäer geſorgt hat, ſo bedeutet dieſe Einladung keine leere Form, ſondern zeugt von der feinen politiſchen Schulung des neuen Sultans. An uns iſtesjetzt, der Einladung zu folgen und damit aller Welt den Nachweis zu er⸗ bringen, daß man unter der neuen Regierung ſichsrer reiſen und Handel treiben kann als unter dem Lotterregime des ab⸗ geſetzten Abdel Aſis. Wir ſind ſicher, daß unſere Freunde in und außerhalb Marokkos jetzt nicht mehr zögern werden, ihre alten Beziehungen im Scherifenreich wieder aufzunehmen und, wenn möglich, neue wichtige anzuknüpfen. Die Perſon des neuen Sultans gewährleiſtet uns die Sicherheit und den Erfolg unſerer ſo lange geſtörten Handelsunternehmungen, denen es zugute kommen wird, wenn wir Deutſchen die Erſten ſind, die als friedliche Wettbewerber durch die offene Tür Marokkos ſchreiten! *** Aus Caſablanca, 16. Juni, erhalten wir ein längeres Schreiben von einem Korreſpondenten, der ſich mit der Frage befaßt, wie normale Zuſtände zu ſchaffen ſeien. Die Frage wird dahin beantwortet: Durch Anerkennung und Unterſtützung des Mannes, der ſich nicht nur die Sympathie des ganzen Volkes erworben hat, ſondern der auch im Beſitz der nötigen Machtmittel iſt, um den erſehnten normalen Zuſtand herbeiguführen. Deutſchland und die anderen Signatarmächte mögen Mulay Hafid, der jetzt als der wirkliche Herr Marokkos betrachtet werden muß, vück⸗ haltlos anerkennen, jedoch unter der Bedingung, daß er unverzüglich ein Heer nach dem Schaufja⸗Gebiet entſende, deſſen Bewohner ihm ohne weiteres zujubeln und ſich ohne Widerſpruch ſeiner Autorität unterwerfen werden. Nur hierin liegt das einzige Mittel, um die Anweſenheit der Franzoſen als überflüſſig und damit ihren Rückzug als notwendig zu erweiſen. Die deutſche Regierung ſteht bekanntlich auf dem Stand⸗ punkt, daß die Anerkennung Mulay Hafids nicht von einer einzelnen Macht ohne Rückſicht auf die andere ausgehen könne, ſondern daß eine Einigung aller beteiligten Mächte darüber herbeizuführen ſein würde. Es wird aber ſehr darauf an⸗ kommen, daß nicht ſchließlich Frankreich über die Köpfe der anderen Mächte hinweg ſich mit Muley Hafid verſtändigt. Politische Aebersſcht. *Ma unheim, 26. Juni 1908. Die Autwort des Bundes der techniſch⸗ induſt iellen Beamten. Den Beſchluß des Verbandes Bayeriſcher Metall⸗ induſtrieller gegen Angehörige des Bundes der techniſch⸗ Amer ikaua. (Von unſerem Newyorker Korreſpondenten.] Am erſten Juni brachten die Zeitungen für die Newyorker ein großes Ereignis. Es ſtand in allen Blättern der Metropole an erſter Stelle, es wurde von jedem von Anfang bis zum Ende geleſen, jeder zeigte es ſeinem Nachbar, jeder beſprach es, jeder bedauerte es. Was war es? Colin, der Große, war verunglückt. Das Schickſal hatte den Stolz Amerikas getroffen. Das Land iſt bekümmert und wäre aus Waſhington die Nachricht gekommen, daß Präſident Rooſevelt durch einen Sturz vom Pferde zum Krüppel geworden und dienſtunfähig gemacht wäre, ſo hätte ſich die Nation nicht mehr kümmern und grämen können als über den Zuſammenbruch Colins, des Großen. Wer iſt denn Colin? Amerikas größter Dichter oder Komponiſt, ſein verehrter Künſtler oder des Landes größter Induſtriefürſt, ſein edelſter Bürger oder ſein größter Mann? Colin der Große iſt nur ein Pferd, ein ſtolzer ſchwarzer Hengſt, der größte Renner des Landes, das unbeſiegte Roß, das in ſeinem kurzen Leben alle Rennen, vier⸗ zehn große Rennen an der Zahl, und mit ihnen Doll. 180 000 und die Liebe der Nation gewonnen hat. Jeder kennt jetzt Colins Stammbaum und weiß, daß der große Commando ſein Vatet und der noch größere Domino ſein Großvater war. Jeder hatte ſich ſchon gemerkt, für welche Rennen das verehrte Pferd wieder eingetragen war, jeder hatte felſenfeſt davauf gebaut, daß er, der Große, den ſie ſchon als das größte Rennpferd prieſen, das die Welt geſehen hat. auch in der Zukunft noch Wunder vollbringen werde. Sie wallfahrten zu ihm, um ihn in ſeinem Stalle zu ſehen. Die Blätter beſchrieben ſeine Tagesordnung und prieſen ſein Temperament, ſeine Sanftmut, ſeine Intelligenz und Freude, wenn einer mit ihm ſpielte, kurz, Amerika intereſſierte ſich für Colin und verehrte den Großen, wie der niedre Indier ſeinen weißen Elephanten. Das Belmont Stakes⸗Rennen ſtand vor der Türe, 25 000 dem Newyorker Millionär Auguſt Belmont geſtiftet war, ſollten den Sieger lohnen. Die ſtolzeſten Söhne der ſtolzeſten Pferde⸗ geſchlechter ſollten um den Preis rennen, Colin, der König unter ihnen, mit ihnen. Er wird nicht geſchlagen werden. Die Zei⸗ tungen berichteten von den täglichen Verſuchen, ihn für den Kampf vorzubereiten. Seine Leiſtungen ſind phänomal. Colin wird gewinnen. Colin wird der Stolz des Landes bleiben Da, was ſteht da eines Morgens an erſter Stelle der Zeitung gedruckt? Iſt es möglich! Colins Zuſammenbruch! In ſeiner unbändigen Luſt war das mächtige Pferd mit ſeinem Jockey durchgegangen und hatte ſich die Sehnen an den Vorderfüßen verletzt. Aerzte wurden konſultiert und die ſtündlich ausge⸗ gegebenen Bulletins gaben wenig Hoffnung. Colins Beſitzer, de: Vielmillionär J. R. Keene, iſt betrübter, als wenn er in Wall Street ſein halbes Vermögen eingebüßt hätte. Die Nation trauert. Es iſt als ob ihr Stolz ins Herz getroffen wäre. Zwei Tage ſpäter kommt das Rennen heran. Die Bulletins über das Befinden König Colins haben beſſere Nachrichten ge⸗ Die Geſchwulſt iſt einer ſorgfältigen Behandlung ge⸗ wichen. Colin iſt wieder der alte Colin. Colin wird laufen. Gott ſei Dank. London kann ſich nicht toller über die Ent⸗ ſetzung von Ladyſmith gefreut haben als Newyork über dieſe glückliche, ſo heiß erſehnte Nachricht. Die große Stunde, in der das verehrte Roß ſeinen und der Nation Ruhm vermehren ſoll, kommt. Der Himmel iſt aber nicht gnädig. Es regnet in Strömen und ein ſchlimmer Sturm fegt über das Land. Aber dieſen Enthuſiasmus für Colin kann er nicht zerſtören und keine Regenmaſſen können dieſe Beigeiſterung auslöſchen. Ihrer 50 000 fahren ſie hinaus. Herren und Damen in koſtbaren Gewändern, und laſſen ſich gerne vom Sturme den Regen ins Geſicht peitſchen, wenn ſie nur Colin rennen und ſiegen ſehen. Und Colin kam und ſiegte. Die Menge tobt wie von Sinnen vor Freude. Die Hüte fliegen in die Luft. Die bracht. Dollars in barer Münze und eine koſtbare Silberplatte, die von induſtriellen Beamten hat der Vorſtand dieſes Bundes mit der Ausſchreibung einer Extraſteuer in Höhe eines Monatsbeitrages für die Dauer von 3 Monatan beantwortet. Dieſer Beſchuß wird vom Bundesvorſtand damit begründet, daß alle Proteſterklärungen ihre Wirkung verfehlen würden, wenn der Bund nicht gleichzeitig in der Lage ſei, jeden leiſeſten Verſuch zur Durchführung der in dem Rundſchreiben der Bayeriſchen Metallinduſtriellen ausgeſprochenen Drohung im Keime zu erſticken. Die Sonderbeiträge ſollen zuſammen mit den erheblichen Mitteln, die bereits verfügbar ſind, dazu dienen, allen techniſchen Angeſtellten, die wegen ihrer Zuge⸗ hörigkeit zum Bunde ihre Stellung verlieren, eine genügend hohe Unterſtützung zu zahlen. Und zwar beträgt dieſe Unter⸗ ſtützung, bei der die Dauer der Mitgliedſchaft völlig außer Be⸗ tracht bleibt, für ledige Mitglieder mindeſtens 23, für ver⸗ heiratete Mitglieder mindeſtens 9½ des bisherigen Gehalts: verheirateten Mitgliedern werden außerdem noch für jedes Kind weitere 10 M. gezahlt. Die geringſte Unterſtützung für Gemaßregelte beträgt 105 M. monatlich oder 3,50 M. pro Tag. Dieſe Beſchlüſſe zeigen, ſo ſchreibt man uns, daß der Bund der techniſch⸗induſtriellen Beamten nicht gewillt iſt, die ihm vom Verbande Bayeriſcher Metallinduſtrieller angedrohte Sperre ruhig über ſich ergehen zu laſſen. Der zweite Beſchluß, den der Vorſtand des Verbandes Bayeriſcher Metallinduſtriel⸗ ler in Sachen der Stellungnahme zu den Organiſationen der Angeſtellten gefaßt hat, wird übrigens vom Bunde nicht als ein Rückzug aufgefaßt, vielmehr iſt man in Bundeskreiſen der Meinung, daß die in dem Beſchluſſe in Ausſicht genommene Sichtung zwiſchen den Organiſationen der Angeſtellten dazuu führen werde, die Spitze des Angriffes noch mehr als das in dem erſten Beſchluſſe geſchehen war, gegen den Bund der tech⸗ niſch⸗induſtriellen Beamten zu kehren. Verhandlungen, die am 19. Juni zwiſchen einem Vorſtandsmitgliede des Bundes und dem Direktorium der Augsburg⸗Nürnberger Maſchinen⸗ fabrik, auf das der Angriff auf das Koalitionsrecht der An⸗ geſtellten in erſter Linie zurückzuführen iſt, ließen nämlich erkennen, daß man im Vorſtande des Verbandes Bayeriſcher Metallinduſtrieller keine Neigung verſpürt, zu erklären, daß die Mitglieder des Bundes unangefochten bleiben werden. Man wird ſich alſo unter Umſtänden auf einen zähen Kampf gefaßt machen müſſen! Europäiſcher Kongreß zum Schutze der Schwarzen. Der Plan der Zuſammenberufung eines europäiſchen Kongreſſes zum Schutze der Schwarzen wurde kürzlich in der franzöſiſchen und auch in der deutſchen Preſſe beſprochen, Der kolonialfreundliche franzöſiſche Abgeordnete Lucien Hubert hat ihn angeregt und den Kolonialfreunden aller in Afrika intereſſierten Kolonialmächte unterbreitet. Eine Wen⸗ dung, die in der Preſſe immer wiederkehrte, ließ in allen Artikeln die Vermutung zu, als ob Hubert bereits mit den Regierungen der verſchiedenen Staaten den Plan des Kon⸗ greſſes bearbeitet hätte, und als ob dieſe Mächte bereits ihre Zuſtimmung zur Beſchickung eines ſolchen Kongreſſes gegeben hätten. Wie die„Kolonialpolttiſche Korreſpondenz“ feſtzu⸗ eeeeeeeeeeeeeeeeeeeee Hürrährufe, die den Sturm übertönen, folgen ſich, gleichend dem Spiele des Ozeans am Strande, wenn er Wogen über Wogen wälzt. Die Muſik ſpielt ihr„Heil dem Sieger, Heil,“ und jeder drängt ſich heran, um Calin den Großen zu ſehen und zu ſtreicheln, um ſeinem Beſitzer die Hand zum Glückwunſch zu ſchütteln. Dieſer benahm ſich nicht anders als die Menge. Der alte Millionär hatte nicht ſeiner Krankheit und ſeines Huſtens geachtet, mit dem Regenſchirm unter dem Arme war er aus dem Clubhauſe ins Freie geeilt und hatte mit der größten Spannung ſeinen Lieb⸗ ling, der das Feld führte, verfolgt, bis er den Sieg gewann. Um das Geld, das bißchen Geld, gibt dieſer Keene nichts. Er hatte dieſe Preisſumme von Doll. 25 000 ſchon 25 mal weggeworfen, 1 iſt eben gerade ſo ſportbeſeſſen wie die Maſſe, die ihn umgibt. Einen Tag ſpäter erſchien in einem Newyorker Blatt, das ſich der Rieſenzahl von 800 000 Abonnenten rühmt, an leitender Stelle ein Artikel, der folgende ſehr charakteriſtiſche Worte ent⸗ hielt:„Auf der Liſte der Erlauchten und der Triumphatoren unſerer Dekade ſchreiben wir den Namen„Colin“ obenan—— er, ein Heros im Kampfe ohne Bitterkeit, ein Sieger im Wett⸗ lauf ohne Schuftigkeit. Warum ſollte Colin nicht ob ſeines Charakters und ſeiner Taten zu dem Preiſen an dieſer Stelle berechtigt ſein? Eine Reihe von Siegen hat ihn zum König des amerikaniſchen Turfs gemacht, ihn zu dem Führer geſtempelt, der vielleicht auf der ganzen Welt nicht mehr ſeines gleichen hat, In einer Zeit des Sportes, in der jeder Kampf von Muskel und Geiſt von Tauſenden beobachtet und mit Aufmerkſamkeit verfolgt wird, ſollte der Sieger als Heros gefejert werden— und Colin iſt ein ſolcher Heros. In ſeinen Adern fließt das blaue Blut der Renner und echte Kampfesluſt iſt in ſeinen Nüſtern. Colin iſt ein wahrer Ariſtokrat, zu großem Kampfe geboren in eineem freien Felde ohne jede Begünſtigung. Nobel ringt er um den Preis, ſo ehrlich und ſo unverzagt wie die Helden, die als Sieger aus dem Kampfe der höheren Tiere hervorgehen, die wir Menſchen nennen. Heil Colin, dem Triumphator, Heil.“ 2. Seit. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannbeim, 26. Juni. 15 ſtellen in der Lage iſt, handelt es ſich bei dem ganzen Plan lediglich um eine literariſche Anregung. Jedenfalls hat ſich das deutſche Reichskolonialamt amtlich mit dieſer Frage zu beſchäftigen überhaupt noch nicht Gelegenheit gehabt. Es unterliegt aber keinem Zweifel, daß die Anregung des Herrn Hubert in Berlin auf gut vorbereiteten Boden fallen würde und die deutſche Regierung einen europäiſchen Kongreß zum Schutze der Schwarzen, in dem die gemeinſamen Intereſſen auf dem Gebiete der Eingeborenenpolitik möglichſt einheitlich ge⸗ regelt werden könnten, ſicherlich beſchicken würde. Der Geiſt der Sozialreform. Guſtav Schmoller hat dieſer Tage ſeinen 70. Ge⸗ burtstag gefeiert. Die Geſellſchaft für ſoziale Reform, die in ihm den geiſtigen Führer ehrt, der Weg und Ziel ihrer Arbeit gewieſen hat, gibt in der„Sozialen Praxis“ folgende ſchöne Worte aus Schmollers Rektoratsrede von 1897 wieder: Die ſozialen Fragen geben unſerer Zeit und dem kommenden Jahrhundert ſeine Signatur. Gewaltiger als je pocht die uralte Frage an die Pforten der Geſellſchaft, wie Individual⸗ und Geſamt⸗ intereſſen, Freiheit und Gerechtigkeit, Beſitz und Arbeit, die ariſto⸗ kratiſche Stellung der Mächtigen und Reichen und die demokratiſche der Maſſen zu verſöhnen ſeien. Da gilt es, von reaktionärer Er⸗ haltung alles Beſtehenden, wie von utopiſch überſtürzten Neuerungs⸗ plänen gleich weit entfernt, mit nüchtern wiſſenſchaftlichem Sinne die Einzelformen zu ſuchen und zu begründen, die Deutſchland wie bisher auf der Bahn des Fortſchrittes erhalten. Alle großen idealen Güter der Menſchheit, das Chriſtentum, die Rechtsentwickelung von Jabrtauſenden, die ſittlichen Pflichten der Staatsgewalt, wie ſie ſich vor allem in Deutſchland und Preußen entwickelkt, weiſen uns auf denſelben Weg der Reformen hin, den die kaiſerlichen Botſchaf⸗ ten von 1881 und 1890 uns vorgezeichnet haben. Die deutſche Wiſſenſchaft hat nichts getan, als verſucht, für dieſe uralten ethiſch⸗ religiöſen und rechtlich⸗ſtaatlichen Imperative die kauſale Begrün⸗ dung zu geben und den ſtrengen Beweis der Wahrheit zu erbringen. Eben deshalb aber iſt auf ihren Sieg trotz aller entgegenſtehenden egoiſtiſchen Intereſſen zu hoffen. Mögen im einzelnen die Maß⸗ regeln ſtreitig ſein, die Richtung im ganzen iſt es nicht mehr. Die„Soziale Praxis“ knüpft an dieſe Worte den Wunſch: Möge es ihm und uns vergönnt ſein, daß er noch lange Jahre das Banner der ſozialen Reform einer immer wachſen⸗ den Schar vorantrage, die ihm in Treue folgt. Zentrum und Sozialdemokratie. Die Genoſſen in Rheinland⸗Weſtfalen, die ſo uneigen⸗ hützig und hilfsbereit der Zentrumspartei einige Landtags⸗ mandate zugeſchanzt haben, erhalten bereits ihren Lohn da⸗ für. Ein Gelſenkirchener Zentrumsorgan ſchreibt nämlich: „Als die Zentrumspartei ihren Aufruf zu den Landtagswahlen erlaſſen hatte, da begannen die freiſtnnigen Blätter über die„reak⸗ tionären“ Neigungen des Zentrums zu ſchimpfen, denn— ſagten ſie— das Zentrum denke offenbar nicht daran, den„Wahlrechts⸗ kampf“ zum Mittelpunkt der Wahlbewegung zu machen, bvie die edlen Freiſinnigen, die nun einmal„unentwegt“ die Ausdehnung des Reichstagswahlrechts auf Preußen verlangen. Dieſe Abſicht hat das Zentrum allerdings nicht gehabt, und auch nicht ausgeführt. Auch wwir ſind für die Einführung eines demokratiſchen Wahlrechts in Preußen, können es aber nicht durchführen; denn zu dieſem Zwecke müßten die Regierung, das Herrenhaus und das Abgeord⸗ netenhaus einverſtanden ſein, und daran glaubt wohl der leiden⸗ ſchaftlichſte Optimiſt nicht. Wir haben alſo nichts dagegen, wenn man für die Einführung des Reichstagswahl⸗ rechts in Preußen eintritt, wie man ſich in gleicher Weiſe für Gerechtigkeit und Liebe unter den Menſchen, für Vermei⸗ dung der Kriege und andere philantropiſche Ziele bemüht, aber einen praktiſchen Grfolg in abſehbarer Zeit halten wir leider für dusgeſchloſſen.“ Die„Leipziger Volkszeitung“ ſchäumt natürlich vor Wut über dieſe ausgeſucht unverſchämte Verhöhn⸗ ung all derer, die vom Zentrum mit ſeinen über 100 Abge⸗ ordneten einen energiſchen Kampf um das demokratiſche Wahlrecht erwartet hätten. Das Sozialiſtenblatt weiſt dar⸗ auf hin, daß die„Germania“ noch dieſer Tage ausgerechnet habe, daß jetzt insgeſamt 162 Abgeordnete im Landtage ſäßen, auf die in Sachen des Wahlrechts zu bauen ſei.„Alſo“— ſchreibt die„Leipziger Volksztg.“ wörtlich—„ein echt jeſu⸗ ikiſches Doplelſpiel: in Berlin fährt man fort, ſo zu tun, als ob man für Wahlrecht etwas tun wollte, in Weſt⸗ falen und am Rhein macht man ſich über die Vertrauensſeligen luſtig, die ſolcher Komödie Glauben ſchenken.“ e 4 Deutsches Reich. —(Der Zentralverbandchriſtlicher Holz⸗ arbeiter Deutſchlands,) der am 28. Juni und die folgenden Tage in München ſeinen 5. Verbandstag abhält, iſt eine der leiſtungsfähigſten Organiſationen innerhalb der chriſtlichen Gewerkſchaften. Seit dem letzten Verbandstage (Eſſen 1906) hatte der Verband eine Einnahme von 469 455,17., der eine Ausgabe von 409 911,46 M. gegen⸗ überſteht. Von letzterer entfallen allein 176 817,30 M. auf Streik⸗ und Gemaßregeltenunterſtützung. Große Summen erforderten auch die Arbeitsloſen⸗, Reiſe⸗ und Krankenunter⸗ ſtützung. Das Vermögen des Verbandes beträgt 184 755,02 .; die Mitgliederzahl 11258. An Lohnbewegungen war der Verband in 257 Fällen mit 9812 Mitgliedern, an Streiks, in 122 Fällen mit 1981 Mitgliedern beteiligt. So gut ſich ziffernmäßige Erfolge feſtſtellen laſſen, betragen dieſe pro Jahr an Lohnerhöhung 920 181., an Arbeitszeitverkürzung 832 800 Stunden. 118 Tarifverträge ſind vom Verbande abgeſchloſſen. Eine dem Verbande angegliederte Krankengeld⸗ Zuſchußkaſſe zahlte bei 583 Mitgliedern 15 854,95 Mark Krankengeld. Badiſche Politik. * Freiburg, 24. Juni. Seit Sonntag tagt hier die 44. Jahresverſammlung der ſüdweſtdeutſchey Konferenz für innere Miſſion, verbunden mit dem Jahresfeſt des „Badiſchen Landesvereins“. Am Montag früh war Ausſchuß⸗ ſitzung im Paulusſaal, worin der Generalſekretär Lic. Bohn einen Vortrag über das Thema:„Bordelle und Proſtitution eine Volksgefahr?“ hielt. Der Redner tat dar, daß durch Reglementierung und Kaſernierung die Proſtitution nicht gefaßt oder ſanjert werden könne. Nur durch das Volk ſelbſt könne der Proſtitution Terrain abgewonnen werden, wenn man dasſelbe mit den Gefahren des Uebels bekannt mache. Durch Reglementierung und Kaſernierung werde im Volk die Meinung verbreitet, daß die Proſtitution nötig und der Verkehr mit Proſtituierten ungefährlich ſei. Die Kaſernierten ſeien meiſt krank und die zugelaſſenen Häuſer ſeien die haupt⸗ ſächlichſten Stützpunkte für den Mädchenhandel. Die poſi⸗ tiven Vorſchläge des Redners gingen dahin: Die ſanitäre Seite der Frage ſei von der polizeilichen zu trennen und die zu bekämpfenden Krankheiten bei beiden Geſchlechtern ſeien unter Anzeigepflicht und Heilzwang zu ſtellen; polizeiliche Eingriffe ſeien auf ſolche Fälle zu beſchränken, in denen das Wohl der Allgemeinheit gefährdet ſei. Die darauf folgenden Redner ſprachen ſich im Sinne des Vortragenden aus, wenn einige auch in einzelnen Punkten der Bekämpfung des Uebels verſchiedener Anſicht waren.— Beim Mittagsmahl im Hotel Hecht traf ein Danktelegramm des Großherzogs auf den tele⸗ graphiſchen Gruß der Verſammlung ein. Dann fand die Hauptverſammlung im Paulusſaal ſtatt. Hier hielt Stadt⸗ pfarrrer Fraſch⸗Heilbronn einen Vortrag über den Kampf um die Jugend; er bezeichnete darin die Jünglingsvereine als ſehr brauchbare Organiſationen in diefem Kampfe, beſonders in Induſtrieſtädten und Induſtrie⸗ dörfern. In der öffentlichen Verſammlung des Abends hielt Pfarrer Wurm Stuttgart einen Vortrag über„Die Rettungsarbeit der inneren Miſſion im Kampf gegen die Unſittlichkeit“. Darin teilte er u. a. mit, daß 90 Anſtalten und Rettungshäuſer in Deutſchland zur Aufnahme der Bedürftigen errichtet wurden. Von 45 000 Aufgenommenen können 15 000 als gerettet betrachtet werden. Im Kampf gegen die Unſittlichkeit liege aber noch eine große Arbeit vor, zu der weite Kreiſe ihre Unterſtützung gewähren müßten, um deren Liebestätigkeit der Redner dringend er⸗ ſuchte. Ihm ſchloß ſich in einem zweiten Vortrag Paſtor Lie. Bohn an, der jenes Thema weiter ausführte.— Geſtern fand die Hauptverſammlung des Ba d. Landesvereins ſtatt, die in nichtöffentlicher Sitzung nur innere Angelegenheiten behandelte. Dann wurden evangeliſche Anſtalten beſucht und um die Mittagszeit bei ſchlechtem Wetter und daher geringer Beteiligung ein Ausflug nach dem Titiſee unternommen. e e 5 5 8 Badiſcher Landtag. 1. Kammer.— 20. Sitzung. [Von unſerem Karlsruher Bureau.)] 0 Karlsruhe, 26. Juni. Erſter Vizepräſident Dr. Bürklin eröffnet 10 Uhr vor⸗ mittags die Sitzung. Am Regierungstiſch Regierungskommiſſäre, ſpäter Miniſterial⸗ präſident Geh. Rat Honſell. Auf der Tagesordnung ſteht zunächſt die Petition des Vor⸗ ſtandes der Rechtskonſulenten⸗Innung für das Großherzogtum Baden vom 15. November 1907 und vom 7. Februar 1908 um reichsgeſetzliche Regelung der Zulaſſung der Rechtskonſulenten in den mündlichen Verhandlungen. Geh. Hofrat Dr. Schmidt erſtattet den Bericht. Neuer⸗ dings hat ein ſtarker Widerſtand der Rechtsanwaltſchaft gegen die Konkurrenz der„Volksanwälte“ eingeſetzt. Das badiſche Juſtiz⸗ miniſterium ſah ſich hierdurch veranlaßt, die Amtsgerichte zur Erwägung darüber anzuregen, inwieweit es empfehlenswert ſei, Volksanwälte im einzelnen Falle zuzulaſſen. Entweder wurde von den Mitgliedern des Amtsgerichts erklärt, daß künftig mit Rück⸗ ſicht auf die inzwiſchen erfolgte Zunahme der Rechtsanwalts⸗ zulaſſungen beim Amtsgericht einem Rechtskonſulenten das münd⸗ liche Verhandlen überhaupt nicht mehr geſtattet werden ſolle, oder es wurde doch die Zurückweiſung des Volksanwalt in allen rechtlich ſchwierigen Sachen, in Sachen, in denen die Gegenpartei durch einen Rechtsanwalt vertreten ſei, in Ausſicht geſtellt. Der Ent⸗ wurf der Novelle zur Zivilprozeßordnung, der zur Zeit dem Reichstag zur Beſchlußfaſſung und Beratung vorliegt, engte die im Jahre 1898 erteilte Möglichkeit, im Weg der Juſtizverwaltung gewiſſe Volksanwälte allgemein zum gewerbsmäßigen Verhandeln vor dem Amtsgericht zu ermächtigen, durch den Zuſatz ein:„die Juſtizverwaltung ſoll für Gerichte, bei denen mindeſtens zwei Rechtsanwälte zugelaſſen ſind, eine ſolche Anordnung nicht treffen.“ Auch in einem Einzelpunkt(neue Faſſung des§ 157 Abſatz 2) wurde die abweiſende Behandlung von Rechtskonſulenten verſchärft. An die letztgenannten Maßnahmen, insbeſondere an die Kundgebungen der badiſchen Amtsgerichte und an die pro⸗ jektierte Vorſchrift der Novelle, knüpfen die vorliegenden Pe⸗ titionen an. Sie bitten den Landtag:„bei der Landesregierung darauf hinzuwirken, daß in der jetzt vorgeſchlagenen Faſſung der § 157 der Zivilprozeßordnung abgelehnt, an deſſen Stelle aber die Zulaſſung der Rechtskonſulenten bei den Amtsgerichten reichs⸗ geſetzlich geregelt und dadurch die Laienvertretung geregelt wird.“ Die Kommiſſion für Juſtiz und Verwaltung erachtet die in den Petitionen aufgeſtellte Forderung und die Erwägungen, durch welche ſie gerechtfertigt werden ſollen, nicht für begründet. Zwar will die Kommiſſion keineswegs die vielfach, beſonders bei der rechtsgelehrten Anwaltſchaft beſtehenden Vorurteile gegen das Rechtskonſulententum anerkennen. Sie geht im Gegenteil von der Anſchauung aus, daß neben manchen beruflich und ſittlich minderwertigen Perſönlichkeiten auch eine große Anzahl tüchtiger und in gewiſſen Grenzen leiſtungfähiger und vertrauenswürdiger Mitglieder, ſpeziell in Baden, in dieſem Berufe tätig ſind. Aber die Kommiſſion möchte keinesfalls aus den genannten Erwägungen die Konſequenz gezogen ſehen, daß den Rechtskonſulenten die all⸗ gemeine Zuſicherung des mündlichen Verhandelns vor den Amts⸗ gerichten erteilt würde. Das Recht des Amtsrichters, nach ſeinem Ermeſſen den Volksanwalt zurückzuweiſen, erſcheint ihr vielmehr als das nicht zu entbehrende Korrektiv gegen das Aufkommen von Mißbräuchen in dieſem Beruf und weiterhin gegen ein zu großes Wachstum ſeiner Bedeutung überhaupt. Wen nun aber von den Petenten geltend gemacht wird, daß durch den beſtehenden Rechts⸗ zuſtand, wie er eben bezeichnet werde, ein Aufblühen des Standes gehemmt werde, ſo muß dagegen eingehalten werden, daß nach den Gedanken unſerer Juſtizorganiſation ein ſolcher innerer Ausbau des Rechtskonſulententums gar nicht ge⸗ wollt und gar nicht wünſchenswert iſt. Es iſt nicht richtig, wenn die Petition ausführt, das Prinzip der Laiendertretung im Amtsgericht fordere folgerichtig auch die allgemeine Zulaſſung der Volksanwälte. Aus jenem Prinzip folgt nur, daß die Partei oder ein privater Vertrauensmann derſelben ohne Rechtsauwalt im einzelnen Falle ſelbſt die Sache führen kann. Dagegen wird ein geſchäftsmäßiges Plädieren von Laien als Bevollmächtigte der Parteien durch die Beſeitigung des Anwaltszwangs im Amts⸗ gericht nicht gerechtfertigt. Würde man die Rechtsanwälte auch nur im Gebiet des Amksgerſchtsprozeſſes in freie Konkurrenz mii einer anderen Kategorie von Rechtsbeiſtänden ſtellen, mit einem rivaliſierenden Stand, der unter erleichterten Bedingungen der Vorbildung und für geringeres Honorar ſeinen Beruf ausübt, ſo würde der Rechtsanwaltſchaft einfach die Kehle zugeſchnürt, und gerade die beſferen Elemente würden ſich zu dieſem Beruf nicht mehr bereit finden laſſen. Demgemäß erſcheint es der Kommiffion nicht wünſchenswert, daß das Rechtskonſulententum ſich zu einem ausgebildeten Stand neben der Rechtsanwaltſchaft auswachſe. Der Rechtskonſulent muß die Stellung behalten, die ihm die heutige Zivilprozeßordnung anweiſt,— die Bedeutung eines für vereinzekte Fälle berechneten Aushilfsinſtituts. Die Kom⸗ miſſion beantragt deshalb Uebergang zur Tagesorduung in dem Sinne, daß ein Bedürfnis zu einer vom bisherigen Rechts⸗ zuſtand abweichenden gefetzlichen Regelung des Rechtskonſulenten. tums nicht anzuerkennen iſt. Nach kurzen Ausführungen des Geh. Ober⸗Reg.⸗Rat Buſch wird der Antrag der Kommiſſion aungenommen. Geh. Kommerzienrat Reiß berichtet über die ſeinerzeit zu ⸗ rückgeſtellte Petition aus dem Budget des Miniſteriums des In⸗ nern Titel IX, B§ 6: Dienſtwohngebäude für die Schutzmann⸗ ſchaft in Mannheim mit 100000 Mark. Der Platz auf dem die Wohngebäude erſtellt werden ſollen, iſt der einzig freie in der von Arbeitern bewohnten Gegend. Der Wunſch der Bevölkerung ging dahin. den Platz frei für einen Kinderſpilplatz zu erhalten. Die Regierung begnügte ſich mit einem Dienſtwohngebäude, in welchem Sinne auch die zweite Kammer die Poſition genehmigt. Nahrung zum Morgenfrühſtück vorgeſetzt werden, O. D. Buntes Feuflleton. — Deutſche und ausländiſche Badetrachten. Trotz der großen Vorliebe der deutſchen Frauen für den Waſſerſport haben ſie bis ketzt weder beſonders praktiſche noch künſtleriſch ſchöne Badegewänder. Die meiſten Damen, die auf dem Lande noch ſo elegant ſind, begeben ſich zum Schwimmen mit einem plumpen, ſackähnlichen, hemdsärme⸗ ligen Gewand, das gewöhnlich rot mit weiß oder blau mit weiß geſtreift iſt. Im Gegenſatze dazu trägt die Franzöſin im Oſtender Jamilienbad und auch in weniger prumkvollen Bädern koſtbare, über und über mit Spitzen behängte Gewänder, die ſtatt durch die in Deutſchland üblichen Bademützen durch nette Hütchen vervollſtändigt werden. Die engliſchen und amerikamiſchen Badegewänder ſind vor allen Dingen nach der ſportlichen Seite hin bevorzugt. In Amerika, wo ſich geradezu ein Salonleben nicht nur am, ſondern auch im Waſſer abſpielt, ſind ſie allerdings beinahe ſo raffiniert ausgeſtattet, twie die franzöſiſchen. Dagegen gibt es in England einen hübſchen iſchen Stil, der auch in Deutſchland Nachahmung verdient. rs zu empfehlen iſt ein Badegewand aus Serge, bei dem Bluſe und Beinkleider der Beweglichkeit halber aus einem Stück geſchnitten ſind. Der durch BVorden leicht verzierte Rock iſt für ſich geſchmütten und durch einen einfachen Gürtel mit der Bluſe ver⸗ Zur Vervollſtändigung eignet ſich ein Bademantel, eben⸗ falls aus Serge, der am Halſe einen Ausſchnitt hat und in weiten — Die Hinterlaſſenſchaft eines Geizhalſes. In Irland iſt dieſer Tage James Brazil, der in ſeiner Heimatſtadt Swanſea in England als„Jimmy, der Geizkragen“ bekannt war, plötzlich ge⸗ ſtorben. Seine Freunde machten die überraſchende Entdeckung, daß Jimmy ein Vermögen von nicht weniger als 1 600 000 Mark hinter⸗ ſſen hatte. Das Leben des thpiſchen Geizhalſes entbehrte nicht eimer gewiſſen Romantik. Er begann ſeine Laufbahn als Krämer⸗ ö ſich danm dent Bilderhandel, war Buſchläutfer in Nur einem ſportbeſeſſenen Volke kann ſo eiwas als geiſtige J Auſtralſen und Goldgräber in Südafrifa. Vor 17 Fahren kehrte er, des abenteuerlichen Lebens ſatt, nach Swanſea zurück und lebte dort in einem einzigen kleinen Zimmer unter den kläglichſten Ver⸗ hältniſſen. Er nährte ſich faſt ausſchließlich von altem Brot und gebrauchte niemals Butter. Trotzdem war er als einer der kühnſten Spekulanten an der Fondsbörſe bekannt. Wie weit ſein Geiz ging, darüber erzählen ſeine Bekannten folgende Geſchichte: Wenn Brazil ſich, was er äußerſt ſelten tat, eine Zeitung gekauft hatte und jemand wünſchte, einen Blick in das Blatt zu werfen, ſo lehnte er dieſe Gefälligkeit mit der Begründung ſchroff ab, daß die Zeitung ihn einen Pennßh gekoſtet habe, und er ſei nicht imſtande, ſie einem anderen unter einem halben Pennhy zur Benutzung zu überlaſſen. — Die Heldentat einer Mutter. Aus Rom wird berichtet: Als ein Zug in einer Entfernung von wenigen hundert Metern heran⸗ brauſte, bemerkte die Streckenwärterin von Ponte San Pietro ihr Kind ſpielend auf den Gleiſen. Sie ſprang hinzu, ergriff es bei den Kleidern und ſchleuderte es über den Bahndamm hinab. Der inzwiſchen herangekommene Zug traf die Mutter mitten bor die Bruſt; es gelang ihr jedoch, ſich an den Puffern der Lokomotive anzuklammern. In dieſer Lage wurde ſie noch 200 Meter fortgetragen, ehe der Zug zum Halten gebracht werden konnte. Die Frau wurde halb ohnmächtig aus ihrer furcht⸗ baren Lage befreit. Sie hatte nur unbedeutende Verletzungen er⸗ litten, ihr Kind war ganz unverletzt. — Humanitäre Stiftungen eines ruſſiſchen Großinduſtriellen. An Kiew wird geſchrieben: Der Großinduſtrielle Kommerzialrat M. M. Halprin hat anläßlich ſeiner vierzigjährigen Hochzeitsfeier 50 000 Rubel für ein Altersheim und 100 000 Rubel zum Baue eines Tuberkuloſeſanatoriums, ſowie bedeutende Beträge für die Fabrikarbeiter und verſchiedene andere Wohltätig⸗ keitszwecke geſtiftet. Die Kinder des Jubelpaares überreichten den Eltern 40 000 Rubel zum Zwecke der Errichtung eines Waiſen⸗ hauſes. Die Geſamtſpenden des Ehepaares aus dem erwähnten Anlaß betragen eine halbe Million Kronen. — Eine Beerdigung ohne Sarg iſt ſonſt nur in kriegeriſchen Zeitläuften an der Ordnung. Dieſer Dage ſollte auf dem Gemeinde⸗ friedhof in Rathenow die Beiſetzung des bei Nordend ertrunkenen Heigers Tirpel ſtattfinden. Pünktlich zur Sekunde hatten ſich die Teilnehmer und der Pfarrer eingefunden, doch vergeblich wartete mam auf das Eintreffen des Sarges mit der Leiche. Der Tiſchler hatte vergeſſen, den Sarg anzufertigen, und ſo mußten die Leid⸗ tragenden wieder unverrichteter Sache heimkehren. — Durch einen Blitzſchlag das Gehör zurückerhalten. Ein wohl einzig daſtehendes glückliches Ereignis hat, der„Tägl. Rundſchau“ zufolge, ein Blitzſchlag hervorgerufen. Als bei einem der letzten Gewitter ein ſogen, kalter Schlag den Gaſthof„Zum ſächſiſchen Hof“ in Cunewalde traf, war ein ſeit neun Jahren infolge Erſchreckens durch einen Schuß taubſtumm gewordener Arbeiter im Hofe be⸗ ſchäftigt. Durch dieſen Blitz erlitt er wieder einen Schdeck, der aber die wohltätige Folge hatte, daß ihm ſein Gehör wiederkehrte. Außer⸗ dem fängt er an, ſich wieder der Sprache zu bedienen. Der auf ſo wunderbare Weiſe Geheilte ſteht bereits in den 50er Jahren. Beiträge zur Frauenfrage. Auskunftſtelle für Frauenberufe L 12, 18 3. Stock. Sprechſtunde: Mittwochs von 10—11. Die Frauen an den deutſchen Univerſitäten. Die Zahl der an den Univerſitäten des Reiches ſtudierenden Damen, die im Beſitz eines Reifezeugniſſes von einer höheren Lehr⸗ anſtalt und daher als vollberechtigte Studentinnen eingeſchrieben ſind, beträgt 376 gegen 320 im letzten Winter, 302 im Sommer⸗ halbjahr 1907, 211 vor zwei und 137 vor drei Jahren. Davon ſtudieren in dieſem Sommer in München 133 gegen 55 vor zwei Jahren, in Heidelberg 99 gegen 57, in Freiburg 71 gegen 58, in Leipzig 36 gegen 27, in Jena, wo Frauen erſtmals im Sommer vorigen Jahrers zur Immatrikulation zugelaſſen wurden, 19, in Würzburg 7 gegen 8, in Tübingen 6 gegen 5, in Erlangen 5 gegen 1. Abgeſehen von Würzburg haben demnach alle Univerſitäten, * 5 15 — m r n 8 n 3— 8 1 n — n 1 1 i 1 d * —5 9. 11 n 92 9 d 55 1 n e r n 4 — ‚neuͤu ͤn eeerre Maunheim, 28. Junt. General⸗Anzeiger.(Abendblatt). 3. Serte. Die erſte Kammer genehmigte gleichfalls dieſe Poſition. Freiherr von Goeler berichtet über die ſeinerzeit kleichfalls zurückgeſtellte Anforderung des gleichen Miniſteriums unter Titel XI. A. 8 7: Staatsbeitrag an den Frauenverein. Die erſte Kammer ſtimmt dieſer Poſition ohne Debatte zu. Freiher von Goeler berichtet über das proviſoriſche Steuergeſetz für den Monat Juli 1908. Ob bis Ende Juli die Arbeiten der Budgetkommiſſion geſchloſſen ſein werden, erſcheine fraglich, ſodaß das Geſetz vielleicht noch einmal die Kammer be⸗ ſchäftigen werde. Die Kommiſſion beantragt mit allen gegen eine Stimme die Annahme des Geſetzentwurfes. Das Geſetz wird in namentlicher Abftimmung einſtimmig angenommen. Freiher von la Roche erſtattet Bericht über die Bitte der Gemeinden Evangeliſch und Katholiſch Tannenbronn um Staats⸗ beihilfe zu einem Poſtfuhrwerk. Der Antrag der Kommiſſion auf empfehlende Ueberweiſung wird einſtimmig angenommen. Freiherr von la Roche berichtet weiter über die Petition des Karl Held ſen. in Baden um Gewährung eines Zugangs zur Zufahrtsſtraße der Güterhalle in Raſtatt. Die Kommiſſion be⸗ antragt Uebergang zur Tagesordnung. Der Antrag wird einſtimmig angenommen. Schluß der Sitzung 412 Uhr.— Nächſte Sitzung unbekannk. ** 2. Kammer.— 95. Sitzung. [Von unſerem Karlsruher Bureau.) ö SKarlsruhe, 26. Juli. Präſident Fehrenbach eröffnet 9½ Uhr die Sitzung. Nach Erledigung einiger geſchäftlicher Angelegenheiten wird eine Reihe Petitionen eredigt. Die Bitte der Gemeinde Furtwangen um Verbeſſerung der Landſtraße No. 39 durch Umgehung des Schloßſtiches wird der Regierung empfehlend überwieſen. Die Bitte der Gemeinde Haßmersheim um Erſtellung einer Brücke über den Neckar wird der Regierung nach Befür⸗ wortung durch den Abg. Banſchbach zut Kenntnisnahme Abg. L eiſer berichtet über die Bitte des Alfred Klingele von Säkkingen um Veranſtaltung neuer Erhebungen über die Verſchuldung, ſowie die wirtſchaftliche Lage auf dem Lande und die Feſtſtellung der hypothekariſchen Verſchuldung der größeren Städte des Landes. Die Kommiſſion kann ſich von den vom Petenten verlangten weitgehenden Erhebungen ein praktiſches Ergebnis nicht verſprechen und beantragt Ueber⸗ gang zur Tagesordnung, dem debattelos zugeſtimmt wird. Abg. v. Gleichenſtein berichtet über die Bitte der beteiligten Privateigentümer auf dem Hardhofe, Gemeinde Mosbach, um Gewährung eines Staatsbeitrags zur Waſſer⸗ leitung und beantragt Ueberweiſung zur Kenntnisnahme, der nach kurzer Befürwortung durch den Abg. Banſchbach zu⸗ geſtimmt wird. Abg. Wittum berichteb über die Bitte des früheren Eiſenbahnbauunternehmers E. K. Rößger in Stuttgart um Nächſte Sitzung Dienstag 725 Uhr. neerren Entſchädigung. Der Petent hatte 1884 an der Schwarzwald⸗ bahn Erdarbeiten übernommen und will dabei nicht unbedeu⸗ tende Verluſte erlitten haben. Seit dem Jahre 1890 petitio⸗ Rkiert Rößger und iſt die Kammer jeweils aus rechtlichen Gründen über die Petition zur Tagesordnung übergegangen, da auch die Regierung wiederholt die Unbegründetheit der Forderung nachgewieſen. Eine einmalige Entſchädigung reſp. Unterſtützung ſei zurückgewieſen worden. Der Antrag geht auf empfehlende Ueberweiſung in dem Sinne, die Regierung möge mit dem Sohne in Vergleichsverhandlungen treten zu einer einmaligen Abfindung. Miniſterialdirektor Schulz erklärt, daß die Regierung prinzipiell nicht in der Lage ſei, in eine Prüfung der An⸗ gelegenheit einzutreten. Abg. Frühauf führt aus, daß aus menſchlichen und moraliſchen Gründen es geboten erſcheine, dem Petenten eine Entſchädigung zu gewähren. Der Vorgänger des jetzigen Eiſenbahnminiſters habe demſelben eine dauernde Unter⸗ ſützung in Ausſicht geſtellt. Abg. Geck(Soz.) tritt dieſen Ausführungen bei und bittet die Regierung, im Sinne der Kommiſſion zu handeln. Miniſterialdirektor Schulz: Der Petent habe einen Prozeß in ſeiner Angelegenheit geführt und ſei aus materiel⸗ en Gründen abgewieſen worden. Abg. Wittum bittet, dem Petenten aus Billigkeits⸗ bründen entgegen zu ko•mmen. 85 Der Kommiſſionsantrag wird mit allen gegen 3 Stimmen Geſetzesvorſchlag, Aenderung des Preßgeſetzes und zehn Petitionen. 6. Deutſcher Gewerkſchafts⸗Kongreß. sh. Hamburg, 25. Juni. [Vierter Tag.) In der Nachmittagsſitzung wurde zunächſt über die Reſolution betreffend das Verhältnis zwiſchen Gewerk⸗ ſchaften und Konſumgenoſſenſchaften verhandelt. nommen. Aufgrund der Vereinbarungen zwiſchen den beiden Körperſchaften war dem Eiſenacher Genoſſenſchaflstage eine Re⸗ ſolution vorgelegt worden, in der erklärt wird, daß es Pflicht der Genoſſenſchaften iſt, ſoweit es in ihren Kräften ſteht, inbezug auf die Geſtaltung der Löhne und Arbeitsverhältniſſe ihrer An⸗ die bis ſetzt ihre Pforten den Frauen geöffnet haben, ſeit 1906 eine Vermeh der abſoluten Zahl ihrer weiblichen Studenten aufzu⸗ weiſen. Am meiſten München, das 1906 erſt an dritter Stelle und hinter Heidelberg und Freiburg ſtand und jetzt die meiſten Damen hat, dann auch Heidelberg, während bei den übrigen Hochſchulen abſolut Zunahmen, relativ aber Abnahmen vorliegen. Die Steigerung des laufenden Sommers entfällt zur Hälfte faſt ganz auf die philoſophiſchen Studienfächer und zur andern auf Mathe⸗ matik begtw. Naturwiſſenſchaften und Medizin. Den derzeitigen Zahlen der einzelnen Fächer ſtellen wir die des Vorfahres gegen⸗ über. Medizin ſtudieren 169 gegen 134, Philoſophie, Philologie und Geſchichte 128 gegen 113, Mathematik und Naturwiſſenſchaften 58 gegen 31, Kameralbiſſenſchaft 15, wie vor zwei Jahren, Rechts⸗ wiſſenſchaft 7 gegen 4, Zahnheilkunde 3 gegen 3 und ebangeliſche eologie 1 gegen 2. 1 Frauenſtudium an preußiſchen Univerſitäten. Nach einer Mitteilung Profeſſor Adolf Harnacks am evangeliſch⸗ ſozialen Kongreß wird die Immatrikulation von Frauen an den preußiſchen Univerſitäten vom kommenden Semeſter ab zugelaſſen werden. Hingegen hat, wie die deutſchen akademiſchen Zeitungen melden, der Kultusminiſter die Habilitation von Damen als Privat⸗ geſtellten und Arbeiter vorbildlich zu ſein. Der Eiſenacher Ge⸗ noſſenſchaftstag hat aber zu dieſer Reſolution noch folgenden Zufatz angenommen:„wenn die bezüglichen örtlichen Tarif⸗ forderungen an die Genoſſenſchaften nicht weſentlich über das hinausgehen, was an den betreffenden Orten in der Geſamt⸗ branche ſeitens der Gewerkſchaften durchgeführt werden kann. Aus der etwaigen Ablehnung weitergehender Forderungen kann den Konſumvereinsverwaltungen kein Vorwurf gemacht werden.“ — Es liegt nun der Antrag der Generalkommiſſion vor, nach welchem die Konſumgenoſſenſchaften durch Beitritt und Propa⸗ gierung der genoſſenſchaftlichen Beſtrebungen auf das tatkräftigſte zu unterſtützen ſind. Nachdem einige Redner zur Sache geſpro⸗ chen, wurde zur Abſtimmung geſchritten und der Antrag der Generalkommiſſion, die Genoſſenſchaften zu unterſtützen, mit fol⸗ gendem Zuſatz angenommen:„Die Generalkommiſſion wird be⸗ ouftragt, mit dem Vorſtand des Geſamtverbandes der Konſum⸗ vereine zu verhandeln, um eine einheitliche Auslegung des uns zur Kenntnis gebrachten Beſchluſſes des Eiſenacher Genoſſen⸗ ſchaftstages zu erzielen.— Es wurde dann weiter über die Grenzſtreitigkeiten verhandelt. Nach kurzer Diskuſſion wurde die bereits geſtern mitgeteilte Reſolution der Redaktionskommiſſion angenommen. In dieſer Reſolution heißt es noch weiter:„Ar⸗ beiter, die dauernd in zwei Berufen tätig ſind, dürfen im Neben⸗ beruf nur dann organiſiert werden, wenn ſie der Organiſation ihres Hauptberufes angehören. Dieſe Arbeiter haben ſich in ihren Nebenberufen, ſoweit die Lohn⸗ und Arbeitsverhältniſſe inbetracht kommen, den Beſchlüſſen der in Frage kommenden Organiſation zu fügen. Wenn in einem Betrieb Augehörige ver⸗ ſchiedener Berufe tätig ſind, dann dürfen die einzelnen Arbeiter nur in diejenigen Organiſationen aufgenommen werden, welche für ihren Beruf beſteht. Abweichungen hiervon ſind nur ſtatt⸗ haft aufgrund vorheriger, beſtimmt begrenzter Vereinbarungen zwiſchen den beteiligten Zentralinſtanzen. Letzteres gilt auch für die Aufnahme vereinzelt beſchäftigter beruflicher Arbeiter in Gemeinde⸗, Staats⸗ und Genoſſenſchaftsbetrieben, für welche am Orte eine Organiſation ihres Berufes nicht beſteht. Ge⸗ meinde⸗ und Staatsbetriebe, in denen Arbeiter verſchiedener Be⸗ rufsarten techniſch unabhängig von einander beſchäftigt werden, gelten in ihrer Geſamtheit nicht als Betrieb im Sinne dieſer Reſolution.“ Darauf ſchritt der Kongreß zur Beratung des 10. Punktes der Tagesordnung: „Die Entwicklung der ſozialen Geſetzgebung in Deutſchland.“ Der Referent Molkenbuhr legte eine Reſolution vor, in der gefordert wird: zur Sicherung der Rechtsverhältniſſe: 1) Arbeiterkammern. J) volle Koalitionsfreiheit, 3) zwingendes Recht für alle Arbeiterſchutzbeſtimmungen, damit ſie nicht durch Verträge aufgehoben werden können, 4) eine geſetzliche Normal⸗ lage für Tarifperträge, 5) Verbot des Truckſyſtems in allen For⸗ men; zum Schutze ron Leben und Geſundheit: 1) der Normal⸗ arbeitstag von acht Stunden, 2) Verbot der Arbeit von Kindern unter 14 Jahren, 3) Verbot der nicht notwendigen Nachtarbeit, eine ununterbrochene Ruhepauſe von mindeſtens 36 Stunden in der Woche für jeden Arbeiter, 5) Durchgreifende gewerbliche Hygiene, 6) Unfallverhütung unter Beteiligung der Arbeiter an der Kontrolle; zur Bewahrung vor dem Verſinken in Pauperis⸗ mus: Vereinheitlichung und Ausdehnung der Arbeiterverſiche⸗ rung unter der Selbſtverwaltung der Verſicherten und zwar durch Erhöhung der Entſchädigungsbeträge bei den beſtehenden Verficherungen, ſowie Schaffung einer Mutterſchafts⸗ und Ar⸗ beitsloſenverſicherung und Witwen⸗ und Waiſenverſicherung. Der Abg. Molkenbuhr führte ungefähr aus: Um alle Vorteile der Entwicklung ausnutzen zu können, vereinigen ſich die Unternehmer zu Organiſationen, die Machtfaktoren im wirt⸗ N ſchaftlichen und politiſchen Leben bilden. Die Abhängigleit der F Arbeiter vom Unternehmer wird noch geſteigert durch Miets⸗ verträge, Penſionskaſſen u. a. ſogenannte Woylfahrtseinrichtun⸗ gen. Der große Einfluß der Unternehmerverbände auf Geſetz⸗ gebung und Verwaltung wird ausgenutzt, um die Ausbeutung und Unterdrückung der Arbeiter zu ſteigern. Namentlich der Zentralverband Deutſcher Induſtrieller ſucht ſedes Geſetz ſo zu formen, wie es dem Ausbeuteintereſſe entſpricht. Dem Beiſpiele der Unternehmerverbände müſſen auch die organiſierten Arbeiter folgen. Alle Geſetzesvorlagen ſind daraufhin zu prüfen, wie ſie auf die Arbeiter wirken Wenn Bedenken gegen ganze Geſetze oder einzelne Teile von Geſetzen vorhanden ſind, ſo müſſen dieſe in Reſolutionen zuſammengefaßt und den geſetzgeberiſchen Kör⸗ perſchaften zur Kenntnisnahme unterbreitet werden. Dasſelbe. ſoll mit den Verbeſſerungsvorſchlägen der Arbeiter geſchehen. Die erſte Forderung, um die beſtehenden Mißſtände zu beſei⸗ tigen und die Entſtehung neuer Mißſtände zu verhüten, beſteht darin, daß für alle Perſonen, die für Lohn körperliche oder gei⸗ ſtige Arbeit leiſten ein einheitliches Arbeiterrecht gefordert wird, das das Verhältnis zwiſchen Arbeitgeber und Arbeit⸗ nehmer regelt, daß die Arbeiter vor Uebervorteilungen geſchützt und daß die ſtaatsbürgerlichen Rechte der Arbeiter ſichergeſtellt werden. Darauf wurden die Verhandlungen auf Freitag vertagt. Aus Stadt und Land. * Mannheim, 26. Juni 1908. * Einnahme⸗Ergebniſſe auf den badiſchen Staatseiſenbahnen über Pfingſten. Die untenſtehenden Stationen hatten an den drei Pfingſttagen(Samstag, Sonntag und Montag) nachſtehende Ein⸗ nahmen zu verzeichnen.(Die Ergebniſſe der Jahre 1907 und 1906 ſind zum Vergleiche mit angegeben.) 1908 1907 1906 Stationen +4. 4. Mannheim Hb. 72 230— 55720— 72 927 75 Heidelberg Hb. 40 977— 28 767 40 34 303 85 Karlsruhe Höf.. 55 631 45 33 122 90 56 359 05 Pforzheim. 1 15 17 881 85 13 033 400 25 306 05 Freiburg Hbtf. 35 762 15 21 306 85] 16 444 05 Baſel J. 25281 55] 19 278 420 22 231 20 o 11279 85 8 386 35 10 719 30 259 646 85 179 557 32] 238 291 25 Im Jahre 1906 wurden über Pfingſten zahlreiche Kilometer⸗ hefte gekauft(auf Station Karlsruhe z. B. für nahezu 25 000.), während im Jahre 1907 der Verkauf bereits eingeſtellt war, aber die Kilometerhefte noch benutzt werden konnten. Im Jahre 1908 waren die Kilometerhefte nicht mehr in Benützung und der Zwei⸗ pfennigtarif für die 3. Klaſſe Perſonenzug in Geltung. * Bezirksrat. Die Tagesordnung der geſtrigen Bezirks⸗ ratsſitzung wurde wie folgt erledigt: Genehmigt wurden folgende Geſuche um Erlaubnis zum Betrieb einer Schankwirt⸗ ſchaft ohne Brauntheinſchank: des Seb. Krieger, 8 6, 38 und des Mich. Knaus, Waldhofſtraße 41. Folgende Geſuche zum Betrieb einer Gaſtwirtſchafzt des Wolfgang Gugel, L 15, 1, des Ehrhard Kreß in Waldhof, Langeſtr. 23, des Heinrich Schmikt, Kronprinzenſtr. 10, des Konrad Brinke in Wald⸗ hof, Langeſtr. 44 und des Florian Freitag, Schpetzinger⸗ ſtraße 80. Folgende Geſuche um Erlaubnis zur Verlegung der Schankwirtſchaft ohne Branntweinſchank: des Aug. Diener von J 4, 5/6 nach R 6, 1(Gaſtwirtſchaft, des Emil Müller von Windeckſtraße 15 nach Rheindammſtraße 24(mit Brannt⸗ wein), des Georg Jöſt von Schwetzingerſtr. 32 nach K 3, 6, und des Ludwig Bitterwolf von K 3, 6 nach Augartenſtr. 47. Folgende Geſuche um Erlaubnis zur Verlegung der Schank⸗ wirtſchaft mit Branntwein: des Adam Stadelmeyer von Kronprinzenſtr. 10 nach Friedrichsfelderſtr. 7, des Nikolaus Maſſinger in Feudenheim von Löwenſtratze 448 nach Haupt⸗ ſtr. 50(Gaſtwirtſchaft) und des Friedrich Rihm in Feuden⸗ heim von Hauptſtr. 50 nach Hauptſtr. 88. Folgende Geſuche um Befriſtung ihrer Wirtſchaftskonzeſſion: der Peter Dirniger Wtwe. in Neckarau, Roſenſtr. 1 und des Heinrich Dann, Ried⸗ feldſtr. 13; das Geſuch des Adam Merkel um Erlaubnis zum Ausſchank von Branntwein in ſeiner Wirtſchaft Lange⸗ rötterſtraße 72; das Geſuch des Benjamin Lenze um Erlaubnis zum Betrieb einer Schankwirtſchaft mit Branntweinſchank Lindenhofſtr. 42. Die Erſtellung eines Gasbehälters auf dem Fabrikanweſen der Fa. C. F. Böhringer u. Söhne Mann⸗ heim⸗Waldhof; die Statuten der Betriebskrankenkaſſe der Firma Karl Leoni und die Aenderung der Statuten der Betriebs⸗ krankenkaſſe für die Zellſtoffabrik Waldhoͤf. Abgewieſen wurde die Klage der Fa. CIallmann Reiß und des Fabri⸗ kanten Freidrich Kuckler hier gegen Stadtgemeinde Mann⸗ heim wegen Straßenkoſten der Fabrikſtationsſtraße und i. V. des Armenrats Dorf Kehl gegen Landarmenverband Mannheim wegen Rückerſatz von Unterſtützungskoſten. Verwor fen wurde die Beſchwerde der Nachbarn Sonnewald und Mayer gegen das Baugeſuch von Heinrich Schlaf hier. Abgelehnt wurde das Geſuch des Jakob Kinzinger, 6 7, 27 um Erlaub⸗ nis zum Branntweinausſchank und das Geſuch des Thebdor Krauth um Erlaubnis zum Betrieb einer Schankwirtſchaft mit Branntwein(K 3, 19). Nicht genehmigt wurde das Ge⸗ ſuch des G. Zuliany in Neckarau um Erlaubnis zum Aus⸗ ſchank von Branntwein in ſeiner Wirtſchaft Belfortſtraße 43. Enſprochen wurde dem Antrag i. S. der Armenkommiſſion Mannheim gegen Ludwig Schwalbach in der Heil⸗ und Pflegeanſtalt Wiesloch und in Sachen der Stadtgemeinde Mann⸗ heim— Armenkommiſſion gegen Ludwig Säm dun wegen Ueberweiſung von Invalidenrente. Beweiser hebung be⸗ ſchloſſen wurde i. S. des Ortsarmenverbandes Mannheim gegen den Kreisverband Mannheim, Erſtattung von Ver⸗ pflegungskoſten für G. Ihrig von Eppelheim. Unter⸗ ſtüßung beantragt wurde aus dem Karl Borromäus⸗ fonds. « Verkaufsſtand oder Wandergewerbeß Das Bezirksamt hal dem Händler Karl Schwab aus Oberabtſteinach ein Strafmandat von 2 Mark auferlegt, weil er ſeinen Speiſeeiswagen zwiſchen P 1 und P 2 zum Verkaufe ſeines Produktes aufſtellte. Nach ſeinem Wandergewerbeſchein ſind ihm nur die Planken und die Breiteſtraße zur Ausübung ſeines Gewerbes verboten. Er iſt beſtraft worden, weil er ſeinen Wagen einige Zeit an Schmollers Warenhaus hat halten laſſen, um Eis zu berkaufen. Das Schöffengericht ſprach den Angeklagten auf ſeinen Einſpruch hin frei. Die Er⸗ fahrung des täglichen Lebens lehre, daß ein Speiſeeishändler, wenn er wirklich verkaufen wolle, halten muß. Wenn mam dem Begirks⸗ amt folgen wollte, enthielte der Sinn ſeiner Verfügung einen Widerſpruch, als man dem Angeklagten geſtattete, ſeine Warem gegen Gebühren feilzubieten, im gleichen Moment aber das Recht gur Ausübung feines Gewerbes ninunt. Man kann dem Angeklagten micht das Gewerbe unterbinden, für das er ſeine Gebüßhren be⸗ zuhlt hat. * Wegen Streikvergehen halte das Schöffengericht in ſeiner geſtrigen Sitzung in drei Anklageſachen zu verhandeln. Im erſten Fall war angeklagt der Kaſſter des Hafenarbeiterverbandes, Johann Kneipp aus Freienſteinau. Während der Ausſperrung der Vord⸗ arbeiter anfangs April d. Is. begegneten ihm vor dem Holzlager der Firma Drehfus u. Mayer⸗Dinfel drei Arbeitswillige, gegen die er das Wort„Streikbrecher“ ausſtieß und dann ausſpuckte. Es wird gegen den Angeklagten auf 1 Tag Gefängnis erkannt.— Der Taglöhner Adam Joh. Schäfer aus Bensheim, wohnhaft dahier, ſtellte am 15. Mai den krüppelhaften Zimmermann Herm. Brüggemann in der Induſtrieſtraße zur Rede, weil er in dem Holz⸗ lager von Ludwig Mayer Arbeitswilligendienſte verſahh und ſeinen Sohn, den Maler Guſtav Brüggemann, überredet hatte, dies eben⸗ falls zu tun, obgleich ſein Sohn gewerkſchaftlich organiſiert iſt und ſich damals unter den ausgeſperrten Malergehilfen befand. Der alte Brüggemanm will einen Stoß erhalten haben, daß er wider eine Bordwand getaumelt ſei, und Schäfer habe die Worte Lump, Gauner und Streilbrecher gebraucht. Als der junge Brüggemann gegen die Behandlungsweiſe ſeines Vaters proteſtierte, erhielt er gwei Ohrfeigen. Andern Tags ſoll Schäfer zu dem alten Brügge⸗ mann im„Spinnrädel“ geäußert haben: Das Meſſer iſt für Dich gewetzt, wenn Du eine Anzeige machſt! Dieſe Aeußerung wird jedoch von Schäfer entſchieden beſtritten. Das Gericht ſprach gegen Schäfer geine Gefängnisſtrafe von 5 Tagen aus.— Einen gün⸗ ſtigeren Ausgang für die Angeklagten nahm die Verhandlung gegen die Bordarbeiter Jakob Allgaſer aus Rohrbach und Heinrich Pebri von hier. Während ſie am 18. Mai in der dicht bei dem Holzlager der Firma Michel u. Dürr gelegenen Wirtſchaft von Roſa Scheidt frühſtickten, verrichteten vor dem Fenſter der Wirtſchaft die bei der Firma Michel u. Dürr beſchäftigten Kaufleute Friedrich Ströber und Karl Hüllſtrung die Arbeit der ausgeſperrten Bord⸗ arbeiter. Die Angeklagten ſagen, ſie hätten ſich darüber geärgert, datz die jungen Leute höhniſch zu dem Fenſter hinein grinſten; um ſie wegzubringen, ſeien ſie zum Fenſter hinausgeſprungen. Die jungen Leute zum Aufgeben der Arbeit zu veranlaſſen, habe ihnen ferngelegen. Keiner von beiden Kaufleuten kann ſagen, daß die Worte Lump und Tagediebe, die aus der gefüllten Wirtſchaft ge⸗ rufen wurden— das Wort Streikbrecher iſt nach ihren Ausſagen nicht gefallen, obgleich es ſich im Eröffnungsbeſchluſſe befindet— von den Angeklagten ausgeſtoßen wurden, auch nicht, wer ihnen das Lattenſtück nachgeworfen hat, als ſie fortliefen. Der Amts⸗ anwalt ließ nach dem Ergebnis der Beweisaufnahme die Anklage wegen Vergehen gegen Paragr. 158 G. O. fallen und beantragte nur Beſtrafung twegen Beleidigung. Das Gericht hielt die beiden Ange⸗ klagten auch der Beleidigung nicht überführt und ſprach ſie frei. * Nicht identiſch. Herr Gipſermeiſter Adam Boyheimer⸗ Maunheim⸗Feudenheim erſucht uns um die Feſtſtellung, daß er mit dem in Wiesloch verhafteten Gipſermeiſter Boyheimer nicht iden⸗ tiſch il⸗ Aus dem Groſtherzogtum. * Heidelberg, 25. Juni. Am 22. ds. Mts. traf unter einer größeren Anzahl Sträflingen von Frankfurt her ein äußerſt gefährlicher Verbrecher auf der Durchgangsſtation im hieſigen Amtsgefängnis ein. Auf Veranlaſſung der ſchweizeriſchen Behörden wurde der Verbrecher auf diplomatiſchem Wege wegen ſchwerem Raube aus Amerika ausgeliefert, wohin er ſich geflüchtet hatte, nachdem er in der Schweiz aus dem Gefängnis ausgebrochen war. Im hieſigen Gefängnis ſträubte er ſich hartnäckig, ſich einer eingehenden körperlichen Unterſuchung zu unterwerfen. Trotzdem beſtand der Beamte auf der Durchſuchung, was nur unter An⸗ wendung der größten Gewalt bewirkt werden konnte. Hierbei kel kunſtgerecht mit einer langen Binde verbunden und geſchindelt hatte. Beim Abnehmen der Binde drohte der Ver⸗ brecher, daß er die Gefängnisbeamten wegen Schadenerſatz ben⸗ wurde feſtgeſtellt, daß der Verbrecher ſich beide Unterſchen. gae.Seite⸗ General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 26. Juni. klagen werde, falls ihm durch Abnehmen der Binde ein Nachteil zuſtoßen würde. Die Binden waren ſo feſtgewickelt, daß beide Knie ſchwarzblau angelaufen waren, um wirklich eine Entzündung der Beine zu ſimulieren. Die Gefängnisbeamten nahmen trotz⸗ dem beide Binden ab, wobei ſich ergab, daß der Verbrecher zum Schindeln ſeiner beiden Beine je zwei 40 Zentimeter lange, ſcharf hergerichtete Stahlſägeblätter benutzt hatte, welche zum Durchſägen des Eiſengitters am Fenſter verwendet werden ſollten, um dadurch die Flucht ergreifen zu können. Von Amerika bis hierher hat der Verbrecher lt.„Heidelb. Tgbl.“ in 8 Gefängniſſen übernachtet, ohne daß dieſe Sägen, die er aus Amerika mitgebracht haben will, bei ihm vorgefunden worden wären. Eine 5. Säge Hhatte er im Hoſenbund eingenäht. Weinheim, 26. Juni. Wegen ſtrafbarer Unter⸗ nehmen gegen das keimende Leben erfolgt z. Zt. hier eine Unterſuchung, die geſtern zur Verhaftung einer wegen ähnlicher Manipulationen ſchon vorbeſtraften früheren hieſigen Hebamme und einer Ehefrau aus Lützelſachſen führte, die Mutter von 12 Kindern ſein ſoll. oe. Wehr, 25. Juni. Erſchoſſen hat ſich ein Fabrikarbeiter infolge unglücklicher Ehe. Die Frau war dem Trunke ergeben und ſetzte den Verdienſt des als fleißig und brav geſchilderten Mannes ſtets in Schnaps um. oe. Karlsruhe, 25. Juni. Vom 11.—18. Oktober findet in Paris der internationale Straßenkon⸗ greß ſtatt. Auch die badiſche Regierung wird Vertreter ent⸗ 05 und die mit dem Kongreß vberbundene Ausſtellung be⸗ chicken. be. Baden⸗Baden, 25. Juni. Die Fremden⸗ frequenz hat nahezu die Zahl 27000 erreicht. * Baden⸗Baden, 25. Juni. Ein mittelgroßer ſchlanker Mann von etwa 28 Jahren mit kleinem Schnurrbart, Joppen⸗ anzug und Sportmütze erkundigte ſich kürzlich in einem vor⸗ nehmen Hotel in Baden⸗Baden nach dieſem und jenem Gaſte und perſchaffte ſich ſo Gelegenheit, in unverſchloſſene Zimmer zu ge⸗ langen, deren Inhaber ausgegangen waren. Er erbeutete, laut „Bad. Pr.“, dort über tauſend Mark in Hundertmarkſcheinen und für 26 7⁰⁰ Mark Schmuckſachen. Die Brieftaſche mit dem Papier⸗ geld, die in einer Ledertaſche lag, enthielt noch Poſtabſchnitte auf den Grafen Morner und einige Zigarren⸗ und Zigarettendoſen mit Wappen und Krone und dem Namen Fritz Groß 1907. Zu den Schmuckſachen gehören ein Halbmond mit zehn großen und zwanzig kleinen Brillanten, ſchleifenförmige Broſchen mit Bril⸗ lanten, Ringe mit Perlen und großen Brillanten u. a. m. Vor dem erfolgreichen Diebe ſei hiermit gewarnt. Pfalz, Heſſen und umgebung. Frankenthal, 25. Juni. Die hieſigen Rechts⸗ anboälte haben in einer ſtattgehabten Beſprechung zur Wahrung und Förderung der Standesintereſſen einen Verein der Frankenthaler Rechtsanwälte begründet. Zum Vorſitzenden des Vereins wurde, Juſtizrat Merckle, zum Schriftführer Rechtsanwalt Lau x gewählt. Gerichtszeitung. * Mannheim, 24. Juni.(Strafkammer.) Vorſitz.: Landgerichtsrat Kircher. Vertreter der Großh. Staatsbehörde: Aſſeſſor Sorg. Wegen in der Schweiz begangener Straftaten wird gegen den 31 Jahre alten Taglöhner Adolf Weber aus Buggingen verhandelt. Weber hat am 23. September v. J. in Diſſen⸗ hofen(Schweiz) einer Wirtin Baumann eine Uhr im Werte von 18, Francs geſtohlen und iſt unter Hinterlaſſung einer Zeche von.50 Francs auf⸗ und davongegangen. Er hatte ſich in der Wirtſchaft unter der erlogenen Angabe eingemietet, ex ſei Monteur und habe in der nahen Ziegelei eine Maſchine aufzuſtellen. Der ſchon mit Zuchthaus Vorbeſtrafte wird mit Einſchluß von Strafen, die er aus Freiburg und Heilbronn mitgebracht hat, zu insgeſamt 2 Jahren Gefängnis verurteilt. Den Bock zum Gärtner machte der Stationsverwalter Heinrich Dann in Heidesheim, als er den Kaufmann Otto Wendelmuth zum Verwalter eines Hauſes beſtellte, das er hier beſitzt. Wendelmuth verbrauchte von dem eingehenden Hauszins einen großen Teil(ca. 600.) für ſich. 189 M. will er bei einer Geſchäftsreiſe in Baden⸗Baden verloren haben, doch glaubt man, daß dieſer Verluſt, den er damals bei der Polizei anzeigte, fingiert iſt. Weiter entlieh Wendel⸗ muth bei der Firma Glogowskh u. Co. hier eine Schreib⸗ maſchine im Werte von 300., um ſie alsbald um 35 M. zu verſetzen. Vom Schöffengericht iſt Wendelmuth mit Rück⸗ ſicht auf ſeine Vorſtrafen zu 8 Monaten 2 Wochen Gefängnis verurteilt worden. Strafe auf 7 Monate 1 Woche ermäßigt. Seelig. Der Verbandskaſſierer Karl Graſſinger king ſeiner⸗ zeit einige Arbeitswillige der Firma C. G. Maier ab und rief ihnen zu:„Wenn ihr arbeitet, dann ſeid ihr Streikbrecher.“ Das Schöffengericht verfällte Graſſinger in eine Gefängnis⸗ ſtrafe von 1 Woche. Seine Berufung iſt von Erfolg. Die zweite Inſtanz hält einen Tag für eine genügende Sühne. Vert.:.⸗A. Dr. Frank. 5 Vert.:.⸗A. Dr. Nachtrag zum lokalen Teil. * Totgefahren wurde heute nachmittag gegen 4 Uhr auf der Breitenſtraße vor M 1 ein 7 bis 8 Jahre alter Knabe, der vor zwei ſich kreuzenden Wagen der Elektriſchen über die Straße ſpringen wollte und dabei unter die Schutzvorrichtung des einen Wagens geriet, die ihm am Kopfe ſo ſchwere Verletzungen zu⸗ fügte, daß ſofort der Tod eintrat. Der Name des getöteten Knaben konnte bis zum Redaktionsſchluß nicht jeſtegeſtellt werden. ˖ Von Tag zu Tag. Jugendlicher Mörder. Eſſen, 26. Juni. Der 19jährige Arbeiter Reinhardt, der gegenwärtig im Gefängnis zu AUnna eine längere Strafe verbüßt, geſtand ein, an der Ermordung der Miß Lake im Jahre 1906 im Eſſener Stadtwalde beteiligt geweſen zu ſein. iTyphusepidemie. Ehrenbreitſtein, 25. Juni. Zur Beruhigung der Koblenzer Bewohner teilt die ſtädtiſche Verwaltung mit, daß in Koblenz ſeit Monaten kein esan weder unter den Zivilbewohnern als auch unter der Militär⸗ bevölkerung borgekommen iſt. In der Zivilbevölkerung beträgt die Zahl der Typhuskranken in Ehrenbreitſtein heute 75. Dem⸗ nach iſt alſo die Zahl der Kranken von geſtern auf ich 70 in den Krankenhäuſern, während vier Erkrankte in ihren Woßnungen, unter großen Vorſichtsmaßregela, vollſtändig abge⸗ 10 iegen. Hente wurde das ſämtliche ſträngenn Atſt eeee Auf ſeine Berufung hin wird heute die leitungsnetzes mit einwandfreiem Waſſer durchſpült. Sehr um⸗ fangreiche Vorſichtsmaßregeln, um einem weiteren Verbreiten der Epidemie vorzubeugen, ſind getroffen worden. Unter dieſen Un⸗ ſtänden liegt für die Nachbarorte kein Grund zur Beſorgnis vor. Zwei Erwachſene ſind am Typhus geſtorben. Der Soldat Benth aus St. Tönnies, welcher bei dem hieſigen Trainbataillon diente, und der bekanntlich an Typhus ſtarb, wurde heute Morgen nach ſeiner Heimat zur Beerdigung überführt. — Rabenvaler. Frankfurt a.., 26. Juni. Das Schwurgericht verurteilte heute den 24jährigen Ausläufer Otto Wetzel, der ſein noch nicht zweijähriges Kind wiederholt un⸗ menſchlich mißhandelt hatte, ſodaß es infolge der letzten Miß⸗ handlung einen Schädelbruch erlitt und ſtarb, zu 5 Jahren Zuchthaus. — Jugendlicher Knabenmörder. Köln, 26. Juni. Der vor einigen Tagen unter dem Verdachte, den Knaben⸗ mord im Stadtwald von Köln⸗Lindenhof verüht zu haben. verhaf⸗ tete 16jährige Laufburſche einer hieſigen Buhdruckerei hat vor dem Unterſuchungsrichter den Mord eingeſtznden. Er hat den Knaben mit den Händen erdroſſelt und ihn dann an einem Baum aufgehängt, um den Anſchein eines Selbſtmordes zu er⸗ wecken. — Ein Petersprozeß⸗Nachſpiel. Köln a. Rh., 26. Juni. Als ſeinerzeit nach Schluß der erſten Verhandlung gegen Da Peters dieſer das Juſtizgebäude verließ, bemächtigte ſich des Publikums eine große Erregung. Dr. Peters wurde beſchimpft, ſodaß die Polizei eingreifen mußte. Der Packer Wilckens, der den Dr. Peters einen Mörder genannt hatte, wurde jetzt vom Schöffengericht zu 50 M. Geldſtrafe verurteilt. Das Gericht erwog einerſeits, daß der Vorwurf ſehr ſchwer ſei, andererſeits, daß bei dem Angeklagten vielleicht eine andere politiſche Geſinnung mitgeſpielt habe, ſonſt hätte eine ganz andere Strafe verhängt werden müſſen. — Mord und Selbſtmord. Berlin, 26. Juni. In der Prenzlauerſtraße hat der Schloſſer Peter ſeine Frau, die ſich von ihm getrennt hat, weil er trank und Grund zur Eiferſucht gab, erſchoſſen und dann ſich ſelbſt getötet. — Jugendliches Scheuſal. Vierſen, 26. Juni. In dem benachbarten Hohenbuſcher Walde fanden Waldarbeiter ein um Hilfe rufendes Mädchen im Alter von 18 Jahren, das an einen Baum gebunden war. Wie ſich herausſtellte, hatte ein 16jähriger Burſche das Mädchen verſchleppt und ein ſchweres Ver⸗ brechen an ihm verübt. Es gelang, den Täter zu verhaften. — Automobilunglück. Brüſſel, 26. Juni. Ein Automobil, in welchem außer dem Chauffeur der Bruder des Abgeordneten Primez und die Grafen'Anſembourg und de Villers ſich befanden, rannte gegen einen Baum. Primez wurde ſo⸗ fort getötet, der Chauffeur und de Villers tötlich verletzt. — Aus dem Gefängnis entwiſcht. Aigle (Schweiz), 25. Juni. Die am 15. Juni wegen Ausgabe, amerika⸗ niſcher wertlos gewordener Banknoten zu vier Jahren Zuchthaus verurteilte Anna Hofer hat aus dem Gefängniſſe von Aigle, wo ſie bis zur Ueberführung nach dem Zuchthaus von Lauſanne untergebracht war, entfliehen können. Tetzte Bachrichten und Celegramme. * Stuttgart, 26. Juni. Zu Ehren der Deutſchen Landwirtſchaftsgeſellſchaft findet om Sonnabend auf Schloß Roſenſtein eine Königliche Tafel ſtatt. Der Hauptausſchuß hat an Stelle des verſtorbenen Oeko⸗ 555 beee e der Land⸗ wirtſchaftsgeſellſchaft Dr. Wieſe in Hannover gewähltt.. Juni. Heute 5h 10 Uhr iſt der * Stuttgart, 26. Fürſt von Hohenzollern zur Beſichtigung der Landwirtſchafts⸗ Ausſtellung hier eingetroffen. Der Fürft wird vom Ritter⸗ ſchaftsrat von Freier durch die Ausſtellung geleitet. * Danzig, 26. Juni. Heute vormittag wurde hier der 34. Deutſche Aerztetag eröffnet. Bern, 26. Juni. Der Nationalrat nahm die Ver⸗ faſſungsreviſton, welche dem Bunde das Recht der Oberaufſicht über die Nutzbarmachung der Waſſerkräfte gibt, ein⸗ ſtimmig an.„ ** Petersburg, 26. Juni. In der Stadt Niſchninow⸗ gorod und einigen Punkten des Gouvernements Niſchninowgorod wurde der außerordentliche Schutz, in der Stadt und im Kreiſe Homel der verſtärkte Schutz um ein Jahr ver⸗ längert. In der Stadthauptmannſchaft Nikolajew wurde der außerordentliche durch den verſtärkten Schutz erſetzt. * Tiflis, 26. Juni. Im hieſigen Gefängnis hatten die Schildwachen wegen Ungehorſams der Sträflinge auf dieſe ge⸗ feuert und einige von ihnen verwundet. Darauf enkſtand unter den politiſchen Gefangenen Unordnung, bei deren Unterdrückung gegen 30 Mann verwundet wurden. *„Newyork, 26. Juni. Der Staat Texas beſchlagnahmte das Eigentum der Standard Oil Comp., weil die Geſellſchaft die Geld⸗ ſtrafe von 6 Millionen Dollars nicht bezahlt hat. 4 * Johannesburg, 25. Juni. Staatsſekretär Dernburg, der auch in Transvaal von den Behörden und der Bevölkerung ungewöhnlich warm begrüßt worden iſt, hat in einer öffentlichen Rede ſeine Ueberzeugung betont, daß die hieſige Wirtſchaftskriſe nahezu beendet iſt und daß inanbetracht der verminderten Selbſtkoſten Induſtrie und Ackerbau einer glänzenden Entwicklung entgegengehen. Privatim äußerte ſich Dernburg auch, daß er nicht bezweifle, daß die für die wirtſchaftliche Entwicklung benötigten Kapi⸗ talien beſchafft werden. Die Reviſion der Städte⸗ und Gemeindeordnung in Baden. * Karlsruhe, 26. Juni. Zur Reviſion der Städte⸗ und Gemeindeordnung erfährt der„Volksfreund“, daß die Regierung auf dieſem Landtage die in Ausſicht geſtellte Vorlage nicht ein⸗ bringen wird, dagegen verſicherte ſie beſtimmt, dem nächſten Land⸗ tage einen umfangreichen Geſetzentwurf vorzulegen, der die Materie Wahlrecht, Rechte der Bürgerausſchüſſe regeln werde; in Rückſicht auf die gerade bei den vor kurzem ſtattgefundenen Wahlen in Karls⸗ ruhe und Freiburg gemachten unliebſamen Erfahrungen und der nunmehr in der 2. bayeriſchen Kammer beſchloſſenen Proporzwahlen für die Städte und Gemeinden von 4000 Eintpohner ab werde in der Zweiten Kammer der Verſuch gemacht werden, ſchon in dieſer Seſſion, unbeſchadet der Regierungsabſichten, das Proporzverfahren durchzubringen. Die Stellungnahme der Regierung zu dieſem Ver⸗ halten ſei noch unbekannt, die allernächſten Tage würden darüber die Entſcheidung bringen. Gegen deu bayeriſchen Metallinduſtriellenverband. * Karlsruhe, 25. Juni. Eine große Verſammlung war es, welche ſich am Mittwoch, den 24. d.., im Saal III der Brauerei Schrempp auf Einladung der Karlsruher Ortsgruppe des Bundes der techniſch⸗induſtriellen Beamten eingefunden hatte, um Proteſt gegen den Beſchluß des Vorſtandes der bayeriſchen Metallinduſtriellen zu erheben. In Herrn In⸗ genieur Thimm hatte man einen vorzüglichen Referenten ge⸗ funden, welcher die bekannten Vorgänge und ihre Vorgeſchichte in der Nürnberg⸗Augsburger Maſchinenfabrik einer eingehenden Kritik unterzog. Sodann wurde vom Vorſitzenden eine Reſolution zur Verleſung gebracht, welche einſchließlich des Referats zur Diskuſſion geſtellt wurde. Als erſter Diskuſſionsredner nahm Profeſſor Hummel das Wort, welcher die Ausführungen des Referenten in einigen Punkten ergänzte. Als Vertreter der po⸗ litiſchen Parteien ſprachen die Herren: Kammerſtenograph Frey, Rechtsanwalt Dr. F. Weill, Landtagsabgeordneter Kolb, Stadtrat Dr. L. Haas und Dr. Knittel, welche in eindring⸗ licher Weiſe ihre Sympathien für die Beſtrebungen des Bundes und der übrigen Privatangeſtellten zum Ausdruck brachten. Sie erklärten ferner in dem den Verbänden aufgedrungenen Kampfe um die Koalitionsfreiheit ſich rückhaltslos auf deren Seite zu ſtellen. Nachdem auch ein Mitglied des Bundes u. a. den Ernſt der Situation betont hatten, gaben auch die Vertreter der ange⸗ griffenen kaufmänniſchen Verbände, ſowie der Vorſitzende des kaufmänniſchen Vereins Badenia und des Zentralverbandes der Handlungsgehilfen und Gehilfinnen zuſtimmende Erklärungen ab. Die vorgeſchlagene Reſolution fand einſtimmige Annahme. Sie hat denſelben Wortlaut wie die von der Mannheimer Ortsgruppe des Bunes techniſch⸗induſtrieller Beamten angenommene. Profeſſor Dr. Schnitzer. * München, 26. Juni. Ein norddeutſches Blatt be⸗ ſchäftigt ſich wieder einmal mit Profeſſor Dr. Schnitzer, indem es meldet, daß„die Mehrzahl der Theologieprofeſſoren und katholiſchen Fakultanten Bayerns gegen die für das Herbſt⸗ ſemeſter angekündigte Wiederaufnahme der Vorleſungen Pro⸗ feſſor Schnitzers über kirchliche Dogmengeſchichte Proteſt ein⸗ gelegt habe“. An dieſer Nachricht iſt jedoch, laut„Münch. N. Nachr.“, kein einziges Wort wahr; die Nachricht iſt vollſtändig aus den Fingern geſogen: Weder an der Münchner noch an der Würzburger theologiſchen Fakultät iſt gegen Schnitzer in der letzten Zeit etwas geſchehen. Wer die Verhältniſſe nur einigermaßen kennt, weiß, daß Profeſſor Schnitzer gar nicht mehr daran denkt, Vorleſungen über Dogmengeſchichte zu halten, denn er würde ja vor leeren Bänken lehren. Profeſſor Schnitzer hat überhaupt gar keinen Entſchluß gefaßt, was er beginnen wird, noch hat er ein Geſuch hinſichtlich ſeiner ferneren Lehrtätigkeit an das Miniſterium gerichtet. Wie wir erfahren, ſoll er ſich mit dem Gedanken tragen, im Winter⸗ ſemeſter Vorleſungen über Religionsgeſchichte zu halten, des⸗ halb auch ſeine Reiſe nach Japan. Die Eröſfnung des preußiſchen Landtags. * Berlin, 26. Juni. Im Saale des Abgeordneten⸗ hauſes ſind die Mitglieder beider Häuſer ſehr zahlreich ver⸗ ſammelt. Um 11 Uhr betritt das Staatsminiſterium den Saal. Miniſterpräſident Fürſt v. Bülow verlieſt folgende al ler⸗ höchſſte Botſchaft: „Der Kaiſer und König haben mich zu beauftragen ge⸗ ruht, den Landtag der Monarchie zu eröffnen und ihn am Beginn des neuen Abſchnittes der parlamentariſchen Arbeiten in ſeinem Namen willkommen zu heißen. Seine Majeſtät hoffen, im Herbſt dieſes Jahres den Landtag perſönlich be⸗ grüßen zu können.— Nachdem das Abgeordnetenhaus, durch Allerhöchſte Verordnung vom 1. Juni 1908 aufgelöſt worden iſt, ſind in Ausführung des Artikels 51 der Verfaſſung die beiden Kammern gegenwärtig verſammelt worden. Der Geſetz⸗ entwurf über die Erhebung von Abgaben durch die evange⸗ liſchen Landeskirchen wird Ihrer Beſchlußfaſſung unterbreitet werden. Er ſoll dazu dienen, innerhalb der von den kirchlichen Inſtanzen beſchloſſenen Gehaltsaufbeſſerungen bedürftigen Geiſtlichen ſchon jetzt Vorſchüſſe zuwenden zu können.— Auf Befehl des Kaiſers und Königs erkläre ich den Landtag der Monarchie für eröffnet.“ Der Präſident des Herrenhauſes, Freiherr von Man⸗ teuffel, brachte hierauf das Kaiſerhoch aus, in das die Ver⸗ ſammelten begeiſtert einſtimmten. 5 Miniſterkriſis in Frankreich? * Paris, 26. Juni. Man ſieht der heutigen Senats⸗ debatte über den Artikel 2 des Geſetzentwurfes betr. die Ver⸗ ſtaatlichung der Weſtbahn der für Organiſierung, Verwaltung und die finanziellen Maßnahmen ein Spezial⸗ geſetz ankündigt, mit großer Spannung entgegen. In Senatskreiſen hält man es für möglich, daß der Miniſter⸗ präſident, der geſtern nur mit einer Mehrheit von drei Stim⸗ men ſiegte, ſich einer etwaigen Reſolution, durch die die Durch⸗ führung der Verſtaatlichung bis zur Annahme dieſes Spezial⸗ geſetzes vertagt würde, nicht widerſetzen werde. Andererſeits wird von den radikalen Organen erklärt, daß die Regierung auch zu Artikel 2 entſchieden die Vertrauensfrage ſiellen werde. Die Reaktion in Perſien. * Täbris, 26. Juni. Die Verhandlungen der Parteien blieben bisher erfolglos, ſeit geſtern werden ab und zu Schüſſe gewechſelt. 5 * London, 26. Juni. Nach der Meldung eines hieſigen Blattes aus Teheran ſind die Reaktionäre Herren de Situation. Der Schrecken uimmt überhand. Alle Zeitungsbureaus und die Geſchäftsräume der politiſchen Klubs werden geplündert und geſchloſſen. Die Gattin von Zahir ed Dauleh, eine Tante des Schahs, beging, als ihr Haus zerſtört wurde, Selbſtmord. 5 VLondon, 26. Juni. Der Abg. Lynch, ein hervorragen⸗ der Kenner der perſiſchen Verhältniſſe, beſtreitet in einem von der„Morning Poſt“ wiedergegebenen Artikel, daß die angeb⸗ lichen Intriguen des Prinzen Sil es Sultaneh gegen den Schah große Bedeutung haben können. Die gegenwärtigen Vorgänge ſeien ein Kampf der Reaktionäre mit den Reforma⸗ toren. Eine ernſte Bedeutung hat nach Lynch die Teilnahme ruſſiſcher Offiziere an den per⸗ ſiſchen Kämpfen. Reibungen zwiſchen China und Frankreich. 8 * London, 26. Junf. Der„Times“ wird aus Poekleug gemeldet: China erkannte an, daß die Schuld an dem tonkine⸗ ſiſchen Zwiſchenfall, wobei ein franzöſiſcher Offizier und 6 tonkineſiſche Soldaten getötet wurden, auf ſeiner Seite liege. Die unter den franzöſiſchen Entſchädigungsforderungen figurierende Eiſenbahnkonzeſſion in Schanſi wird nicht aufrecht erhalten. In⸗ zwiſchen wird lt.„Frkf. Ztg.“ ein neuer ähnlicher Fall gemeldet. Eie franzöſiſche Wache wurde von chineſiſchen Revolutionären an⸗ gegriffen. nEiſenbahnunglück. * Bombahy, 26! Juni. Auf der Bahnlinie Bombay Barula ſtieß in der Nähe von Barula ein Schnellzug auf einen Güterzug. Infolge des Zuſammenſtoßes gerieten die Wagen in Brand, wobei verſchiedene Perſonen umkamen, wieviele, kann erſt nach Wegräumen der Trümmer entſchieden werden. ir Zbwiſchenräumen von vier Jahren folgten die nächſten Etappen. habe, dann blühe ihr liberaler Weizen nicht. keine Ruhe gebe, bis wir nicht die franzöſ. Schulzuſtände hätten. Der größte Teil der Lehrer, ſoweit ſie in den Lehrervereinigungen General⸗Anzeiger. Glbendblatt“ 5. Seite Mannheim, 26. Juni. Aus Stadt und Land. 75 Mannheim, 26. Juni 1908. * Das Feſt der ſilbernen Hochzeit feiert am Sonntag, den 28. Juni, Herr Joſef Böhringer, Kaſſendiener der Gr. Staats⸗ eiſenbahn, mit ſeiner Ehefrau Chriſtina geb. Zweigart. * Eine allgemeine Verſammlung des Volksvereins für das latholiſche Deutſchland fand geſtern abend im Bernhardushof ſtatt. Die Disziplin der Ze ntrumsanhänger bewährte ſich wieder in vorbildlicher Weiſe. Bis auf den letzten Platz war der Saal gefüllt. Zwei Zentrumsgrößen ſtanden im Mittelpunkt des Abends, die Herren Landtagsabg. Dr. Schofer und Oberamts⸗ richter Wittemann. Zuerſt ſprach Herr Wittemann über eine Stunde über die Schule. Er holte dabei weit aus. Bis in die Zeit Karls des Großen reichte ſein hiſtoriſcher Rückblick. Schon damals, ſo bemerkte er, wären es die Prieſter geweſen, die dem Volke Leſen und Schreiben lehrten. Der Redner machte dann einen großen Sprung in die Reformationszeit, in der das Schulweſen eine rückläufige Bewegung genommen habe, beſprach kurz die Schulverhältniſſe z. Zt. Joſefs II. und in der napoleo⸗ niſchen Aera, um ſchließlich ſich über die Entwicklung des badiſchen Schulweſens näher zu verbreiten. Fünf Etappen ſeien dabei zu unterſcheiden. Die erſte Etappe begann 1864 und leitete die Umwandlung der Konfeſſionsſchule zur Simultanſchule ein. Mit Im Jahre 1872 ſetzte die dritte Etappe mit dem Verbot der Lehr⸗ wirkſamkeit der religibſen Orden und ordensähnlichen Kongre⸗ gationen an öffentlichen und privaten Schulen ein. Der Geſetz⸗ entwurf von 1875, der„endlich“ die allgemeine Simultanſchule gebracht habe, leitete die vierte Etappe ein. Die Simultanſchule ſei nicht ganz nach liberalem Rezept ausgefallen. Die evange⸗ ſiſchen Geiſtlichen hätten nicht ganz mitgetan. Auch an aller⸗ höchſter Stelle hätte man Widerſtand geleiſtet und ſo ſei die Simultanſchule nicht ganz in der von den Liberalen gewünſchten Reinkultur durchgeführt worden. Vom Charakter der konfeſſionel⸗ len Schule ſei in der Tat noch inſofern etwas übrig gebliebe n, als die Erteilung des Religionsunterrichts und die Beſtellung der Lehrer zur Unterrichfserteilung Sache der Kirche geblieben ſei. Die Nationalliberalen hätten ſchon damals dem Grundſatz ge⸗ huldigt: Wer die Jugend hat, hat die Zukunft! Ihre Anſicht ſei ſchon damals geweſen, wenn die Kirche Einfluß auf die Jugend Das ſei die Er⸗ Härung für die Stellungnahme der liberalen Parteien zur Schul⸗ frage von jeher. Die letzten liberalen Parteitage ſeien auch nichts anderes geweſen, als ein Pouſſieren der Lehrer und der Schule. Die 4. Etappe werde nun durch die konfeſſionsloſe Schule abge⸗ löſt, die man bereits in Frankreich habe und die nichts weiter als eine Freiheit in den Ketten der franzöſiſchen Trennung von Staat und Kirche ſei. Es entſpreche auch durchaus dem Charakter der deutſchen Liberalen, daß die Trennung von Staat und Kirche, wie ſie die Linksliberalen, Jungliberalen und Sozialdemokraten erſtrebten, nichts anderes ſei, als der Abklatſch der franzöſiſchen Trennung von Staat und Kirche.(Sehr richtig.) Die Altliberalen feien allerdings gegen eine ſolche Trennung. Aber ſie ſeien ſchon verſchiedentlich mit Grazie über den von den Jung⸗ und Links⸗ liberalen vorgehaltenen Stock geſprungen, ſodaß man das gleiche auch in dieſer Frage erwarten müſſe. Die Macht der Verhält⸗ niſſe würde ſich auch hier ſtärker erweiſen, als der gute Wille. BDie Jungliberalen hätten zu den verſchiedenſten Malen zuge⸗ 5 daß ſie die Trennung wollten. Ex erinnere nur an den ruch eines jungliberalen Profeſſors, daß es in Deutſchland ſeien, ſtünde auf einem ähnlichen Standpunkt. Auf den von Dieſterweg als letzte Etappe der Simultanſchule bezeichneten ge⸗ meinſamen religiöſen Unterricht aller Kinder ſei das Wort an⸗ zuwenden: Jud, Heid und Chriſt und Hottentott, wir glauben all an einen Gott!(Stürmiſche Heiterkeit.) Man werde auch in der Zukunft unentwegt dafür eintreten, daß unſer Schulweſen nicht „ ganz entchriſtlicht werde. Wenn wir einig und ſtark ſind, ſo ſchloß der Redner unter ſtürmiſchem Beifall, dann kann kommen, was will, dann werden wir den Kampf ſiegreich beſtehen. Dann wird ſich das Bismarckſche Wort erfüllen: Wir Deutſche fürchten Gott und ſonſt nichts auf der Welt! Nach kurzer Pauſe ergriff Herr Landtagsabgeordneter Dr. Schofer das Wort zu kurzen Ausführungen, in denen er die gegenwärtige politiſche Kon⸗ ſtellation beleuchtete. Die Bauernfreundlichkeit, die die Sozial⸗ demokratie in letzter Zeit an den Tag gelegt habe, werde nicht den beabſichtigten Zweck erreichen. Darauf fielen die Bauern nicht herein. Bei den Nationalliberalen ſei die große Religions⸗ freundlichkeit auffallend. Man ſuche eben für 1909 eine große Allianz von der äußerſten Linken bis zur äußerſten Rechten zu bilden. Die ganze Sache gehe darauf hinaus, im Jahre 1909 mit den Sozialdemokraten wieder Kippe zu machen.(öeiterkeit.) Seines Erachtens würden aber die Sozialdemokraten wie im Jahre 1905 wieder die Klügeren ſein. Der Preis werde die Schule ſein. In dieſer Frage werde der liberale Block über den Stock ſpringen müſſen. Wie ſtelle ſich die Zentrumspartei dazu? Wir wollen, ſo habe Wacker geſagt, dafür ſorgen, daß ſie bei⸗ ſammen bleiben. Je länger ſie beiſammen bleiben, deſto raſcher wird der letzte Soldat, der unter der altberühmten natl. Fahne geſtanden hat, im roten Meer begraben ſein.(Große Heiterkeit und Beifall.) Man möchte angeſichts der Lage wünſchen, daß ſich an verantwortlicher Stelle jemand finde, der eine ſtarke Hand und ein klares Auge habe, daß er wüßte, wohin es gehe, und eine ſtarke Hand, um zu ſteuern, damit es nicht mit rapider Ge⸗ chwindigkeit links und linkſer gehe. In der Oeffentlichkeit werde ſich wohl kein Standesamt mehr finden, das die Trauung zwiſchen dem Liberalismus und der Sozialdemokratie vollziehe. Das Zen⸗ trum vertraue nächſt Gott auf ſeine Parteigenoſſen und Wähler, ſeine Tapferkeit, ſeinen Mut und ſeine Arbeit.(Stürmiſcher Bei⸗ fall.) Herr Chefredakteur Bretz, der die Verſammlung leitete, ſtellte in ſeinem Schlußwort Herrn Oberamtsrichter Witte⸗ mann, der von denGegnern ſeither in ſo unqualifizierbarerWeiſe angegriffen worden ſei, unter ſtürm. Zuſtimmung ein Vertrauens⸗ bvotum aus und erbat Abſolution dafütr, daß ſein Organ nicht gegen das Verbot des Aufzugs der latholiſchen Vereine zur Fron⸗ leichnamsprozeſſion mit Muſik Front gemacht habe. Herr Poli⸗ zeidirektor Dr. Koun habe ihm zugeſagt, daß das Verbot im nächſten Jahre nicht mehr erlaſſen werden würde, wenn die Vereine mit religißſer Muſik aufziehen würden. Erſt gegen ½1ʃ2 Uhr löſte ſich die Verſammlung auf. „Der gemiſchte Chor der Stadtmiſfion Abt. Schwetzinger⸗ ſtadt, veranſtaltet bei ſchönem Wetter am nächſten Sonntag, den 28. ds. Mts., ſeinen alljährlichen Ausflug. Abfe e nach Weinheim.12 Uhr. Von Weinheim führt Abfahrt ab Weg über den Geiersberg nach Oberflockenbach, Altenbach r Mittagsraſt) Schriesheimerhof, Schlierbach. Von hier geht s mit Nachen nach Heidelberg und mit der Hauptbahn zurück Zuſammenkunft präzis 6 Uhr am lug herzlich eingeladen. guptbahnhof. * 1 an Kohlen bei 25 li. B. 24 48 T. 4166694 T) oder arbeitstselich 189 948 T.. beſtände nur eine geringe Vermehrung erfahren. ach Mannheim. Alle Freunde der Sache ſind zu dieſem Aus⸗ D Jolkswirtschaft. Mees u. Nees,.⸗G. für Beton⸗ und Eiſenbetonbauten im Hoch⸗ und Tiefbau in Liqu., Karlsruhe i. B Die Geſellſchaft beruft eine außerordentliche Generalverſamm⸗ lung, der die Liquidationseröffnungsbilanz vorgelegt werden ſoll. Auch haben die Aktionäre über einen Antrag des Aufſichts⸗ rots auf Ergänzung des Beſchluſſes der Generalverſammlung vom 22. April d. J. betr. die Beſtellung von Liquidatoren zu beraten. Die Einnahmen der Württembergiſchen Staatseiſenbahnen zeigen andauernd ein ungünſtiges Bild. Die Einnahmen im April und Mai diejes Jahres ſind um 378 000 M. niedriger als im Vorjahr. Auch der Güterverkehr iſt zurückgegangen und zwar im Mai allein um 20 000 T. Neue Anleihe der Stadt Köln. Der Stadt Köln iſt jetzt die Genehmigung zur Ausgabe von Schuldverſchreibungen auf den Inhaber bis zum Betrage von M. 36 500 000 erteilt worden. Die Schuldverſchreibungen ſind mit 35 oder 4 Proz. zu verzinſen. Filiale der Dresdner Bank in München. Das Geſchäft, die Kundſchaft und das Perſonal der ſeit 20 Jahren beſtehenden Firma M. Kappeller in München wird ant 1. Juli 1908 von der Filiale der Dresdner Bank in München übernommen. Schraubſtockſyndkat, G. m. b.., Hagen i Weſtf. Das Syn⸗ dikat hat in ſeiner Geſellſchafterverſammlung vom 23. d. M. be⸗ ſchloſſen, die bisherigen Preisſtellungen auch für das dritte Bierteljahr beizubehalten, da die hohen Geſtehungskoſten nach wie vor eine Preisermäßigung nicht rechtfertigen. Die Appenzeller Straßenbahngeſellſchaft(Aktienkapital 1,7 Millionen Franken; verteilt für 1907 wieder keine Dividende. Die Eiſenbahngeſellſchaft Lanſanne⸗Ouchy verteilt 4 Proz. (i. V. 3,5 Proz.] Dividende auf 15 Mill. Fr. Vorrechts⸗ aktien. Die Elektrizitätsgeſellſchaft Baden(Schweiz) begibt eine 4 proz. Anleihe von 2,25 Mill. Franken zum Nennwert. Geſchäftsbücherfabrik J. C. König und Ebhardt, Hannover. Die Filiale der Dresdner Bank in Hannover ſchloß mit der Firma J. C. König u. Ebhard, Geſchäftsbücherfabrik 2 Mikll. Mark 4½% proz. Hypothekaranleihe ab, die innerhalb 25 Jahren zu 103 Proz. rückzahlbar iſt. Die Deutſchen Salpeterwerke Fölſch u. Martin Nachf. in Hamburg ſchlagen 8 Prozent li. V. 40 Proz. Dividende vor. Die Geſellſchaft mußte infolge geringerer Erzeugung zu teuren Preiſen Salpeter eindecken. Oeſterreichiſcher Lloyd. Die geſtrige Hauptperſammlung be⸗ ſchloß eine Dividende von 4,5 Proz. zu verteilen. Im ab⸗ gelaufenen Jahre wurden 344362(mehr 14 887] Perſonen und 1197.312 T.(weniger 138 478.) Güter befördert. Rheiniſch⸗Weſtfäliſches Kohlenſyndikat. Aus dem in der geſtrigen Zechenbeſitzerverſammlung erſtatteten Be· richt iſt folgendes zu entnehmen: Der ordnungsmäßige Abſatz betrug im Mai bei 25 li. V. 247) Arbeitstagen 5 606 991 T. (i. V. 5368 249 Tonnen) oder arbeitstäglich 224 280 T. li. V. 232 518.). Von der Beteiligung, die 6 455 644 T. li. V. 6142 441 Tonnen) betrug, ſind 86,85 Proz. li. V. 87,40 Proz.] abgeſetzt wörden. Der Berſand einſchließlich Landdabit, Deputat und Lieferungen der Hültenzechen an die eigenen Hüttenwerke betrug an Koks bei 31(i. V. 81) Arbeitstagen 1038508 1280 303.) oder arbeitstäglich 34 409 T.(i. B. 41 800 Th), an Briketts bei 25 li, D. 2½) Arbeitstagen 262 60) T. li. V, 220674.) oder arbcitstäglich 10 504 T. li. B. 9147.). Hiervon gingen für Rechnung des Syndikats an Kohlen 4078 200 Di li. B. 3532 870.] oder arbeitstäglich 163 128 T.(i. V. 146 440.)/ an Koks 836 734 T. li. V. 1 077953.) oder arbeitstäglich 26 991 T. li. B. 34773), an Briketts 257 243 T. li. B. 215 763.) oder arbeitstäglich 10 290 T. li. V. 8944.). Die Förderung ſtellte ſich insgeſamt auf 6835 747 T.(i. V. 6 320 504 Tonnen) oder arbeitstäglich 273 430 T. li. V. 261 990.) und im April 1908 auf 6 489 646 bezw. 270 402 T.— In dem in der Zechenbeſitzerverſammlung erſtatteten Bericht heißt es weiter: Die im Berichtsmonat erzielte Förderung hat die arbeitstägliche Leiſtung des vorhergehenden Monats um 3028 Tonnen über⸗ ſchritten. Eine annähernd gleiche Steigerung weiſt auch der rechnungsmäßige Abſatz auf, welcher auf 86,85 Proz. der Betei⸗ ligung hinter dem Voranſchlag von 87,05 Proz. nur um ein Geringes zurückblieb. Die Abſatzverhältniſſe in Kohlen haben ſich in Berückſichtigung der allgemeinen Geſchäftslage befrie⸗ digend geſtaltet. Der arbeitstägliche Durchſchnittsverſand in Kohlen ſtellte ſich bei dem Geſamtverſand um 2,38 Proz., im Verſand für Rechnung des Syndikates um 3,81 Proz. höher als im Vormonat. Die vom Syndikat abgenommenen Mengen ſind nahezu voll abgeſetzt worden, infolgedeſſen haben die Lager⸗ ketts ſind die von den Zechen gelieferten Mengen voll abge⸗ ſetzt worden. Der Abſatz, der ſich annähernd auf der vormonat⸗ lichen Höhe hielt, belief ſich auf 93,38 Proz. der Betciligung gegen veranſchlegte 95 Proz. In Koks iſt ein weiteres Nach⸗ laſſen des Bedarfs zu berzeichnen. Die Abrufe der Hüttenwerke erwieſen ſich als erheblich niedriger als im Voranſchlage ange⸗ nommen geweſen. Der arbeitstägliche Geſamtverſand ging gegen den April um 589., der für Rechnung des Syndikats um 394 Tonnen zurück. Die Zechenbeſitzerverſammlung ſtellte die Betei⸗ ligungsanteile für Juli und Auguſt in Kohlen auf 87,5 Proz., in Koks auf 60 Proz. ind in Briketts auf 90 Proz. feſt.— In der geſtrigen ebenfalls abgehaltenen Beir atsſitz ung wurde die Umlage für das dritte Vierteljahr 1908 für Kohlen und Koks auf 7 und für Briketts auf 3 Proz. feſtgeſetzt. (Telegraphiſche Handelsberichte ſiehe 6. Seite). a0*** Frankfurter Effektenbörſe. (Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) * Frankfurt, 26. Juni.(Fondsbörſe.) Die Börſe beſchäftigte ſich vor allem mit der Feſtſetzung der Prolon⸗ gationsſätze. Tägliches Geld war reichlich vorhanden. Der Pribakdiskont ermäßigte um 1/16 PpCt. auf 33/16 pCt. Was die Stimmung im allgemeinen betrifft, ſo hätte man auf die günſtigen Nachrichten belebteres Geſchäft erwarten dürfen. Die ungewöhnliche Erleichterung der Deutſchen Reichsbank für die 3. Juniwoche zeigte, das der Geldzufluß aus dem Auslande eine ſtarke Zunahme des Mekallbeſtandes zuließ. Der Bericht der Zechenbeſitzerverſammlung des rheiniſch⸗weſtfäliſchen Koh⸗ lenſyndikats brachte wenig Anregung auf dem Monkanmarkt, einzelne leitende Werte waren gebeſſert, doch das Geſchäft ſtill. Erwähnenswert ſind die Aktien Phönix und Deutſch⸗Luxem⸗ burger. Die übrigen Werte haben kurz nach Eröffnung teil⸗ [i. V. 247%) Arbeitstagen 4748(000 T li. V. ergeiteel e e i. .. 8. Südd. Drahtind. Mh. 117.— 117.— In Bri⸗ 24.40, Disconto⸗Commandit 170.,10. weiſe auf Realiſationen einer ſchwächeren Tendenz Platz gemacht, Konkordia waren wieder ſtärker in Mitleidenſchaft gezogen und verloren 6 pCt. Eine weitere Verſtimmung machte ſich infolge des Rückganges der Lombarden bemerkbar, welche den Geſamtmarkt beeinflußten. Matt lagen beſonders öſter⸗ reichiſche Südbahn Lombard⸗Prioritäten, Staatsbahn behaup⸗ tet, Prinz Heinrich feſter. Auf höhere Newyorker Notierungen Baltimore feſt. Bei ſtillem Geſchäft zeigten Induſtriewerte feſte Tendenz. Badiſche Anilin 9½ PCt. geſteigert, Höchſter notierten 374.75 bezahlt und Geld ex Bezugsrecht. Banken ruhig und abgeſchwächt, beſonders Diskonto Kommandit. Fonds behauptet mit Ausnahme Zproz. Reichsanleihe und Preußiſchen Konſols, welche ſchwächer lagen. aktien kaum behauptet. An der Nachbörſe trat weitere Ab⸗ ſchwächung ein, beſonders war der Bankenmarkt gedrückt. Lombarden flau, Harpener ſtärker angeboten. Es notierten Kreditaktien 184.80 à 193.75, Diskonto 170.90 à 170, Dres⸗ dener Bank 136.50 à 10, Staatsbahn 148.80 à 50, Lombar⸗ den 24.50 à 24, Baltimore 84.75 à 20, Harpener 195.10. Schluß matt. Nach Ermittlung der zur Feſtſetzung der Zins⸗ ſätze erwänrten Kommiſdon ſtellten ſich im heutigen Liqui⸗ dationsgeſchäft die Zins⸗ und Prolongationsſätze für Report⸗ geld auf 4½—4 pCt., Diskonto 4½—4 pCt., Kredit 4½½—4 pCt., Lombarden 4½—4 pCt., Staatsbahn 4½—378 PCt., Bochumer 373—56 pCt., Phönix 334—½ pCt., Gelſenkirchen 4½%—37½ PCt., Harpener 4/—376 PCt., alles Brutto. Prä⸗ mien auf Kredit per Ultimo Juli 1,70, per Ultimo Auguſt 2,40, Diskonto per Ultimo Juli 1,70, per Ultimo Auguſt 2,40 pEt., Lombarden per Ultimo Juli 0,80 per Ultimo Auguſt 0,90 pCt. Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie Schluß⸗Kurſe. Reichsbank⸗Diskont 4 Prozent. Wechſel. 25. 26 25 26 Amſterdam kurz 168.50 168.57 Paxis kur; 81.15 81.15 Belgien„ 80.938 80 90 Schweitz. Plätze„ 81 15 81.183 Italien„ 81.20 81.266 Wien 84 95 84 966 London„ 20.875 20.37 Napoleonsd'or 1628 16 28 3 lang———.— Privatdiskonto 3¼ 39ſ/16 Staatspapiere. A. Deutſche⸗ 85 2 26. 25 26 40% deutſch. Reichsanl. 91 80 99.50J Mexikaner äuß. 88,/90 98 45.35 34 5 5 91 91.553 Mexikaner innere 6660 66.60 3 75 82.50 82.30 Taumalipas 98.70 4% pr. Lonſ. St.⸗Anl. 99.50 99.50 Bulgaren 99.80 100.— 3½„ 5 91.60 91.601%½, Griechen 1890 49.— 49.— 82.40 82.205 italien. Rente 102 70 102 70 83 4 babiſche Sk.⸗A. 99.50 97504½ Oeſt. Silberrente 99.10 „ neue 99.80 99.804/„ Papierrent.—-— 8 weene ene——. Oeſterr. Goldrente 98.75 89 M. 92.— 92.—3 Portug. Serie! 62.90 8½%„„ 1900 91.20—.—]6„ 4 63.50 Abayr..⸗B.⸗A..1915 100— 109.—4½ neue Ruſſen 1905 95.40 3½ do. u. Allg.Anl. 91.45 91.254 Ruſſen von 1880 88.40 3 do..⸗B.⸗Obl. 82.20 81.904 ſpan. ausl. Rente 95.50 4 Heſſen von 18999 99.15 99.404 Türken von 190? 87— 3 Heſſen 80 95 80.85I4„ unif. 96.30 96. 3 Sachſen 68— 82 704 Ungar. Goldrente 93.40 98. 4 Mh. Stadt⸗A. 1985—.——= 1„Kronenrente 92.95 75 4 Kedeslindhe peimsliche dſe 5 Arg. j. Gold⸗A.1887—.——.—3 Oeſterreichiſche1860 152.—. 1. 4% Chineſen 1898 96.50 96,45 Türkiſche 147.60 147.— 4 Egypter unificierte—.—— Aktien induſtrieller Unternehmungen. Bad. Zuckerfabrik 144.80 144.10Kunſtſeidenfabr. Frkf. 219.— 219.75 Südd. Immobil.⸗Geſ. 91.70 91.— Lederwerk.St.Ingbert 57 90 57.90 Eichbaum Mannheim 124.90 124.90] Spicharz Lederwerke 117.— 117. Mh. Aktien⸗Brauerei 137.— 187.— Ludwigsh.Walzmühle 170.— 170.— Parkakt. Zweibrücken 96.— 96.— Adlerfahrradw. Kleyer 270— 272.5 Weltzz. Sonne, Speyer———.— Maſchinenfbr. Hilpert 75.— 75.— Cementwerk Heidelbg. 148 50 148 30] Maſchinenfb. Badenia 196— 196.— Cementfabr. Karlſtadt 129, 5 129,750 Dürrkopp 312— 312.— Badiſche Anilinfabrit 331.50 641.— Maſchinenf. Gritzner 28.— 298.— Ch. Fabrit Griesheim 286 50 236,25 Paſch.Armatſ.Klein 123.—128.— arbwerke Höchſt 436— 374.75 Pf. Nähm. ⸗u. Fahrradf er. chem. Fabrit Mh. 287.— 286.50 124.— 124.80 Chem. Werke Albert 400.— 400.— Röhrenkeſſelfabrik vorm. Dürr& Co. Akkumul.⸗Fab. Hagen—.—— Schnellpreſſenf. Frkth. 182.80 182.80 Acc. Böſe, Berlin 60.80 59.20] Ver.deutſcher Oelfabr. 131. 130,65 Elettr.⸗Geſ. Allgem. 208.0 209.75 Schuhſabr. Herz Frkf. 146.— 12 Südd. Kabelw. Nhm. 122 50 122.50 Seilinduſtrie Wolff 135.— 13 Lahmeyer 116.70 116 200'wollſp. Lampertsm. 69. 69.— Elektr.⸗Geſ. Schuckert 104.50 104.—Kammgarn Kaiſersl. 155.155,.— Siemens& Halste 173.— 178.50 Zellſtoffabr. Waldhof 319. 319. Bergwerkz-Aktien. Bochumer Bergbau 208— 207.80 8 0 Bergbau 196.40 19 Buderus 11060 110.60 Kaliw. Weſterregeln 177 50 177. Concordia Bergb.⸗G. 326— 320.—Oberſchl. Eiſeninduſtr. 97.— 97. Deutſch. Luxemburg 148.50 145.15 Br.Königs⸗ u. Laurah. 200 50 200.5 Friedrichshütte Bergb. 187.— 136 20 Gewerkſch. Roßleben 8950 8 Gelſenkirchner 186.—184.5 Aktien deutſcher und ausländiſcher Transport⸗Anſtalten, Ludwigsh.⸗Berbacher—— 216.—[Oeſt. Südbahn Lomb. 25.—7 24.5 Pieliſche Marbahn 135 50 185.50 do. Nordweſtb. 5 do. Nordbahn 129 80 129 80 do. do. Lit. B. Südd. Eiſenb.⸗G. 112 20 11220[Gotthardbahn—.— Hamburger Packet 108.85 108.75 Ital. Mittelmeerbahn—. do. neue————do. Meridionalbahn 136.— 1 Norddeutſcher Lloyd 93.70 93 70[Baltimore und Ohio 84.— 8 Oeſt.⸗Ung. Staatsb. 148.75 148.80 Bauk⸗ und Serſicherungs⸗Aktien. Nadiſche Bank 130.— 130.— Oeſterr.⸗Ung. Bank 125.40 125 Metallb. 116 50 116.50 Oeſt. Länderbank 108 75 109. Berl. Handels⸗Geſ. 159.50 159.—:. Comerſ. u. Disk.⸗B. 107—107.— Darmſtädter Bank 122 30 122.70 Deutſche Bank 228 30 228 Deutſchaſtat. Bank 132.50 132.50 D. Efſekten⸗Bank 100.10 100.10 ——— — Dlisconto⸗Comm. 170 90 170 90 Rhein. Hyp. B. M. 192.— 191.5 Dresdener Bank 136.50 186,50 S aah, Bantver. 130,75 130. Frankf.„Bank 200.50 200.— Südd. Bank Mhm. 108.30 108.8 —— Neattenals, reditv. 153.40 188,40] Wiener Bankver. 113.— 118.—[Bank Ottomane 143 50 143 Frankfurt a.., 26. Junf. Kreditaktien 194.), Sta bahn 148 75, Lombarden 24 60 Egypter—.—, 4% ung. Goldr 93 40, Gotthardbahn—.—, Disconto⸗Fommandit 171 10 —. Gelſenkirchen 185.—, Darmſtädter 123.—. Handelsgeſ 159.50, Dresdener Bant136.50, Deutſche Band 228.20, Bochuz Northern—.—. Tendenz: ruhig. 12 Nachbörſe. Kreditaktien 194 80, Staatsbahn 148. Schiffahrts⸗ 6. Seite. Geueral⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 268. Junf. Mannheimer Eſſektenboͤrſe vom 26. Juni.(Offizieller Bericht.) An der heutigen Vörſe wurden Pfälz. Nähmaſchinen⸗ und Fahr. räderfabrik⸗Aktien zu 124,75 Prozent umgeſetzt. Auch Anilin⸗ Aktien notierten höher. Kurs 340 G. Sonſtiges unverändert. Aktien. Banken. Brief Geld Brief Geld Badiſche Bank 180.Br. Werger, Worms 88.— Gewrbk. Speyerß0% B..—.— Wormſf. Br. v. Oertge—.— 68.— Pfälz. Bank—. 100.20Pf. Preßh.⸗u. Sptfabr. 158.—. Pfälz. Hyv.⸗Bank—.— 190.25 Transport Pf. Sp⸗ u. Cdb. Landau 140——. fu. Berſicherung. Ahein. Kreditbank 184.— 138.75..⸗G. Rhſch. Seetr 911 Rhein. Hyp.⸗Bank—.— 192.50 Mannh. Dampfſchl Südd. Bank—2 108.40 5 b Lagerhaus ee 80.— Eiſenbahnen, Francona, Rück⸗ und Pfälz. Ludwigsbahn—.— 218.—] Mitverſ..⸗G. vm. „ Mapbahn—.— 1376% Bad Rück⸗ u. Mitv.—.— 670.— Nordbahn—.— 181,.80Bad. Aſſecurranz 1180 1165 Heilbr. Straßenbahn Chem. Induſtrie. .⸗A. f. chem. Induſtr. 80.——.— Continental. Verſich. 425.— 420.— Mannh. Verſicherung 440.— — 380.—Oberrh. Verſich.⸗Geſ. 450.— 445.— — 340[Württ. Tranp.⸗Verſ. 585.——.— em. Fab. Goldenbg.—— 190 ri Verein chem. Jabriken 290——— 19 95 ii d an d elſabriten—.— 180. e en 119.— Weſt..⸗W. Stamm 180 Dinoler'ſche Mſchfbr.—.— 119. 2 8 Emaillirfbr. Kirrweil. N—* * 0 5 orzug 105.50—.— Emaillw. Maikammer—.— 91.50 Brauereien, 255 Ettlinger Spinnerei 105.— Bad. Brauerei. 100.——.— Hüttenh. Spinnerei 95.——. Binger Aktienbierbr.—.——.— Farlsr. Maſchinenbau.— 210.— Durl. Hof vm. Hagen—.— 261.— Nähmfbr. Haid u. Neu 261.50 —.— Eichbaum⸗Brauerei 124.90—.— Koſth. Cell. u. Papierf.—.— 213. Elefbr. Rühl, Worms 90..—.— Mannh. Gum. u. Asb. 140.——.— Ganters Br. Freibg. 106.——.— Maſchinenf. Badenis—.— 198.— Kleinlein Heidelberg 195.——.—Oberrh. Elektrizität 2250—.— Homb. Meſſerſchmitt 50.——.—Bf.Nähmu. Fahrradf.—. 12475 Ludwigsh. Brauerei 227.——.— Portl.⸗Zement Hdlbg. 150.——.— Maunh. Aktienbr.— 137.—Südd. Draht⸗Induſt.—.— 117.50 Pfalzbr. Geiſel, Mohr———.— Südd. Kabelwerke—.— 122.50 Brauereti Sinner—. 250— Verein Fretb. Ziegelw. 140.—. Br, Schrödl, Heidlbg. 201.50—.—]„ Speyr. 40.——.— Schwartz, Speyer 123.——.— „Ritter, Schwetz. „S. Weltz, Speyet—.— „ z3.Storch., Speyer—. ——[hWürzmühle Neuſtadt—.——. —.—Bellſtoffabr. Waldhof—.— 318 50 72.50Zuckerfbr. Waghäuſel 145.— 71.—Zuckerraff. Mannh. 68.— Berliner Effeltenboͤrſe. [Privattelegramm des General⸗Anzeigers. * Berlin, 26. Juni.(Fondsbörſe.) Mangels be⸗ ſonderer Anregung konnte auch heute die Geſchäftstätigkeit keinen großen Umfang annehmen. Die Haltung zeigte aber entſchieden mehr Feſtigkeit als in den vorhergegangenen Tagen. Die feſten Auslandsbörſen, namentlich Newyork, ſowie die Geldflüſſigkeit, die auch in den geſtrigen vereinzelten Bank⸗ ausweiſen wieder zutage tritt, begünſtigten das Aufkommen einer zuverſichtlicheren Stimmung. Die Kurſe wieſen vor⸗ wiegend Beſſerungen auf, die allerdings den geringen Um⸗ ſätzen entſprechen und ſich in engen Grenzen hielten. Auf dem —.— Bankenmarkte betrugen die Aenderungen kaum ½ pCt. In Kursbewegung nicht gleichmäßig. Montanwerten war die Phönix lagen ½ pCt. höher; dagegen ſtanden Harpener ½ pEt. niedriger, ebenſo Laurahütte. Bochumer berloren die anfänglichen kleinen Beſſerungen. Schiffahrtsaktien neigten zur Schwäche. Von Bahnen ſtellten ſich amerikaniſche Werte auf Newyork höher; auch Prinz Heinrich⸗Bahnen hoben ſich auf ſpekulative Käufe, weil man für den Monat Juli beſſere Ein⸗ nahmen erwartet. Von öſterr. Bahnen lagen Lombarden ge⸗ drückt, da angeblich von Wien größere Beſtände Lombarden⸗ Prioritäten hier angeboten ſein ſollen. Auf dem Rentenmarkte lagen fremde Anleihen im Anſchluß an das Ausland etwas feſter. Dagegen ſtellte ſich der Kurs für Zproz. deutſche Reichs⸗ anleihen niedriger. Allgemeine Elektrizitätsaktien ſetzten ihre Erholung fort. Tägliches Geld 2½, Ultimo 4½ pCt. Die große Geſchäftsſtille übte ſpäter auf einzelne Werte des Ban⸗ ken⸗ und Montanmarktes einen nachhaltigen Einfluß aus. Im Laufe der zweiten Börſenſtunde erfolgte eine allgemeine Ab⸗ ſchwächung infolge des empfindlichen Rückgangs der Gelſen⸗ kirchener Aktien. Veranlaßt wurde letzterer durch die in Um⸗ lauf gekommenen Angaben, daß die Gelſenkirchener Geſell⸗ ſchaft im Monat Mai angeblich 1½ Mill. M. weniger ein⸗ genommen hat, als im gleichen Monat des Vorfahres. Berlin, 26. Juni.(Schlußkurſe.) Ruſſennoten 214.50 314 10 Lombarden 25.10 24.20 40% Ruff. Anl. 1902 83.40 88 30 Canada Pacific 156.— 156 20 370ſ% Reichsanl. 91.70 91.70] Hamburg Packet 108 90 108.— 39% Reichsanleihe 83.40 82.40 Hambg. Paket neue——— 4% Bad. St.⸗Anl. 99.10 98.75 Nordd. Lloyd 9350 93.— 40½ B. St.⸗B. neue 99.50 99.70] Dynamit Truſt 152 40 152.— 37% B. St.Obl. 1900—.——.—Licht⸗ u. Kraftanl. 118 10 114.70 35% Bayern 91.30 91.30 Bochumer 20730 207.— 40% Heſſen 90.90—.— Konſolidation 390 Heſſen 80 80 80.75 Dortmunder— 33 20 30½% Sachſen 82.80.70] Gelſenkirchner 184.70 183 60 40ſ0 Pfbr. Rh. W. B. 96.50 56.50] Harpener 195.70 195.50 5% Chineſen 101.50 101.40] Laurahütte 20070 20010 4% Italiener—.——.—Phönix 164.90 164.50 4% Japaner(neu) 89.10 89,30] Ribeck⸗Montan 189.20 190.50 1860er Loſe—· 151.75 Wurm⸗Revier 8500 Bagdad⸗Anl. 86.20 86.40 366.— 366.— n 194.20 194.50 Braunk.⸗Br 178.— 178 Berg.⸗Märk. Bank 151.70 151.— D. Steinzeugwerke 215.— 3 Berl. Handels⸗Geſ. 158.70 158.60] Düſſeldorfer Wag. 298— 298 70 Darmftädter Bank—.— 122.20 Elberf. Farben(alt) 401.50 40020 Deutſch⸗Aſtat Bank 132.80 182.60] Weſtereg. Alkallw. 176 50 175.20 88 Bank 227.60 227.20] Wollkämmerei⸗Akt. 129— 129.— Dise⸗Kommandit 170.60 169.70 Chem. Charlottenb. 198.— 198.— Drezdner Bank 137.10 186.10 Tonwaren Wiesloch 99.20 99.20 Weim. Kreditbant 134.— 138.70 Fene Waldhof 312— 318— 90 Bankv. 130.20 129.70 Autgers Koſtheim 209 70 209.50 3355 51.50 151.— Staalsbahn 148.70 148.60 180 Privatdiskont 3¼% W Berliu, 26. Juni.(Telegr.) Nachbörſe. Kredit⸗Aktien 194.20 198 60 Staatsbahn 148.70 148.60 Diskonlo Komm. 170,70 169.60 Vombarden 25.— 23.90 Parijer Börſe. Paris, 26. Juni. Anfangskurſe. Ae Rente 94 55 94 40 Türk. Looſe 180.— 180.— —.——.—] Banque Ottomane 724.— 724.— 96.70 97.— Rio Finte 1647 1680 unif. 96.80 96.25 Inſolvenz der Münchener Bankkommandite Gebrüder Klopfer. In einem hinierlaſſenen Schreiben an die Beamten der Bank teilen nach den„M. N..“ die beiden Firmeninhaber mit, daß die Depots in Ordnung ſind. In dieſem Schreiben werden auch außer den genannten Hauptgründen noch verſchiedene andere Urſachen für die entſtandenen Schwierig⸗ keiten angeführt, di⸗ zum Teil in frühere Jahre zurückgreifen. Dahin gehören Zahlungseinſtellungen, übechaſtete Kerditge⸗ währung ohne genügende Prüfung, vor allem aber, daß dem Geſchäft zu viel Mittel entzoͤgen wurden, um ſie in Häuſern und Kunftwerken feſtzuleßen. Die Schwierigkeiten auf dem Terrain⸗ markt hätten es nicht möglich gemacht, ein neues Kommandit⸗ verhältnis zu finden. In Aktiven außerhalb der Firma werden Häuſer, Kunſtwerke Lebensverſicherungen im Werte von mehreren 100 000 Mark genannt. Von den induſtriellen Unternehmungen, an denen die Firma beteiligt war, haben die Deutſchen Ben⸗ zin⸗ und Oelwerke in Regensburg die Mittel der Ge⸗ ſellſchaft in letzter Zeit ſtark in Anſpruch genommen. Kurz vor dem verhängnisvollen Ende der Firmeninhaber war ein Wechſel von 50 000 Mark einzulöſen, wofür Heckung vorhanden war. Dann folgte der bereits genannte Wechſel von 200 000 Mark, der nicht eingelöſt werden konnte. Aus Berlin wird dem Blatt gemeldet: Ueber die Schwie⸗ rigkeiten der Bankkommandite Gebr. Klopfer(man ſpricht hier von 2 bis 3 Millionen Schulden) wird an hieſiger informierter Stelle mitgeteilt, daß die Firma ſich in bedeutendem Maße in Terrains engagiert hatte, die zu realiſieren ihr bei der der⸗ zeitigen ungünſtigen Konſtellation des Münchener Grundſtück⸗ marktes unmöglich war. Die Kommanditbeteiligungen der Bank waren bereits ſeit mehreren Jahren zurückbezahlt, an ihre Stelle traten Betelligungen von Verwandten, die auch jetzt hauptſächlich Verluſte erleiden dürften. Die Berliner Banken haben faſt ſämtlich mit der Firma in Verbindung geſtanden, in erſter Linie die Darmſtädkter Bank, die Nationalbank, C. Schleſinger⸗Trier und Veit, Selberg u. Co. In den meiſten Fällen ſoll aber ausreichende Deckung vorhanden ſein. Engage⸗ ments liegen namentlich in Montanwerten vor, insbeſondere erlitt die Firma in Phönix größere Verluſte. Heute fanden Glattſtellungen der Engagements ſtatt. Soweit Vorſchußgeſchäfte in Frage kommen, konnten Glattſtellungen natürlich nicht vorge⸗ nommen werden. Die Nationalbank für Deutſchland in Berlin bezeichnet ihre Beteiligung nur als gering, etwa ſo, wie die der übrigen Berliner Banken, wofür die Nationalbank durch Effekten hinreichend geſichert ſei. Die Darmſtädter Bank in Berlin erklärte, daß die Bank nahezu gegen Effekten gedeckt ſei. Direktor Hartog glaubt nicht, daß die Bank ein weſentlicher Verluſt treffen werde. 5 Die Frage, ob die Depots der zuſammengebrochenen Firma intakt ſind, hat für das Publikum zur Zeit naturgemäß das weitaus größte Intereſſe. In den erſten Stunden des heutigen Vormittags, in denen das jetzt gerichtlich geſchloſſene Geſchäft noch geöffnet war, verſicherte auch der Abteilungschef der Depots, daß dieſe unberührt ſeien. Weit über Deutſchland hinaus hat der Zuſammenbruch der einſt angeſehenen Firma Senſation erregt. Aus London melden den„M. N..“ darüber ein Telegramm ihres dortigen Korreſpondenten: Der Selbſtmord von Max und Theodor Klopfer erregte hier lebhaftes Aufſehen und große Teilnahme. galt im allgemeinen als gute Aufgabe, nur wenige genauere Kenner Münchener Verhältniſſe beobächteten ſeit Jahren Re⸗ ſerve, obwohl Klopfers verwandſchaftliche Beziehung in der Hochfinanz beſaßen. Die Firma unterhielt ſeit längerer Zeit hier nur kleine Poſitionen, auf denen in letzter Zeit Schie⸗ bungsgewinne lagen. Nur in ganz belangloſen Fällen iſt es fraglich, ob Verluſte entſtehen; doch gab der Fall Anlaß zu allgemeinen Diskuſſionen über den Kredit deutſcher Privat⸗ banken.— Aus Frankfurt meldet der Korreſpondent des zitierten Blattes: Die Frankfurter Verbindungen der Bank⸗ kommandite Gebr. Klopfer, die Dresdner Bank und L. u. E. Wertheimer, erklären, für ihre Forderungen voll gedeckt zu ſein. *** * München, 26. Juni. Wie hoch ſich die Paſſiven der Firma Gebrüder Klopfer belaufen, iſt immer noch nicht feſtge⸗ ſtellt. Durch die Staatsanwaltſchaft iſt alles verſieget worden. Die Depoſiten bei der Bank ſollen unberührt ſein. Klopfer hat einen langen Bericht über die Lage des Geſchäftes hinterlaſſen. Auch dieſes Schriftſtück hat die Staatsanwaltſchaft an ſich genommen. * Nürnberg 26. Juni. Die baher. Celluloid⸗ warenfabril von Albert Wacker iſt an der falliten Bank⸗ firma Gebr. Klopfer in München mit M. 98 900 beteiligt. Die Dividende des laufenden Jahres wird durch dieſen Verluſt be⸗ einträchtigt werden Für 1906 und 1907 betrug die Dividende je 13 Prozent. Die beiden Brüder Klopfer gehörten dem Auf⸗ ſichtsrat der Geſellſchaft der Fabrik an. *** Telegraphiſche Handelsberichte. * Düſſeldorf, 26. Juni. Der Aufſichtsrat der Ver⸗ einigten Deutſchen Nickelwerke ſchlägt der Generalvberſammlung eine Dividende von 14 pCt.(i. V. 16 pCt.) vor. * Berlin, 26. Juni. Die General⸗Verſam m⸗ lung der Siemens u. Halske.⸗G. genehmigte die vorgeſchlagene Kapitalserhöhung um Nuu Millionen auf 68. Millionen zum ausſchließlichen Zweck eines Ein⸗ touſches von Aktien ausländiſcher Häuſer. Auf Anfrage wurde mitgeteilt, daß der Geldbedarf bei der Geſellſchaft entſtehen wird, ſofern die Gründung der mit der Allg. Elektr.⸗Geſellſch. zuſammen zu errichtenden Hamburger Vorortbahnbetriebs⸗ geſellſchaft erfolgt. Dieſe tritt erſt 1912 in Wirkſamkeit. Wenn die Geſchäfte ſo weitergehen werden wie bisher, ſo läßt ſich der Bedarf vielleicht aus eigenen Mitteln decken. * London, 26. Juni. Nach dem heutigen Wochenbericht des Ironmonger aus Philadelphia vom amerikaniſchen Eiſen⸗ und Stahlmarkt ſind einige Käufe in Juli⸗ und September⸗ lieferungen für nördliches Gießereieiſen und füdliches Roheiſen gemacht worden, jedoch iſt die Preistendenz um eine Nuance ſchwächer. Für permanente Lieferungen iſt das Geſchäft ſehr * 37— gering. Von den Werken wird ein größeres Aufgelt für ſpätere Abſchlüſſe verlangt. Die Fabrikate liegen abwartend. Die Firma Kurſe deutſcher Kolonialwerte vom 25. Juni. Mitgeteilt durch von der Heydtſches Kolontalkontor G. m. b. H. Berlin W. 64, Behrenſtraße 8. Ohne Verbindlichkeit für die Redaktion! 102 Letz Nachfrage 9 555 Freibleibend 9 10 Afrikaniſche Kompagnie.⸗G..— 98 4 Borneo⸗Kautſchuk⸗Compagnie.⸗G.—— 80 0 Central⸗Afrikaniſche Bergwerks⸗Gefſ.— 90 5 Central⸗Afrikaniſche Seen⸗Geſellſchaft.— 105 20 Debundſcha Pflanzſung— 140 7 Deutſche Agaven⸗Geſellſchaft 5— 100 20 D. Hand.⸗ u. Plant.⸗Geſ. d. Südſee⸗J. 170 176 20 Deutſche Kolonial⸗Geſ. für Südweſt 100 200 Deutſche Kautſchuk⸗Aktien⸗Geſellſchaft.— 50 Deutſche Samoa⸗Geſellſchaft 83— 75 Deutſche Togo⸗Geſellſchaftt— 80 Deulſch⸗Oſtafrika⸗Geſ. Stamm⸗Ant. 101 Vorzugs⸗Ant. *7—— 1 2 Deutſch⸗Oſtafrikan. Plantagen⸗Geſſ. Dtſch.⸗Oſafr. Plantag.⸗Geſ. Vorz.⸗Akt. 12 zfr. 80 Deutſch⸗Weſtafrikan. Handels⸗Geſellſchaft 10⁰0 Geſellſchaft Nordweſtkamerun. Lit. A.—. 20 M. 0 85 1 Anib B.— 10 M. 0 Geſellſchaft Südkameruun Lit. A.— 105⁵ 0 5 5—— 90 0 Hanſeatiſche Platagen⸗Geſellſchaft 26 3 20 Jellui⸗Geſellſchaft: 138 140 — 0 5 Genußſcheine 1250 1325 M. 0 Kaffee⸗Plantage Sakarre Vorzugs⸗Akt.— 0 0 5 1 7 Stamm⸗Akt.— 15 0 Kamerun⸗Bergwerks⸗Aktiengeſellſchaft.— 35 4 Kamerun⸗Kautſchuk⸗COo.— 75 0 Kautſchuk⸗Pflanzung Meanja Akt.⸗Geſ.— 35 0 Moli: flanzungs⸗Geſellſchaft 82 87 Neu⸗Guinea⸗Co. Vorzugs⸗Ant. 97— 9 5„ ai,— 38 — Oſtafrika⸗Kompagnie— 10 0 Otavi⸗Minen⸗ und Eiſenbahn⸗Geſellſchaft 119 122 40 Paeifie Phosphate ccoo. 7KLſtrl. öſh. 78ſtl. 15 fh. 0 Rheiniſche Handei⸗Plantagen⸗Geſellſchaft— 35 Safata⸗Samoa⸗Geſellſchaf.— 75 4 Samoa⸗Kautſchuk⸗Co. 85⁵ 0 Sigi⸗Pflanzungs⸗Geſellſchaft 70 8⁰ 0 South⸗Aſrican⸗Territories Oſhod 4 ſh 08 0 South⸗Weſt⸗Africa⸗Comp.„0 18 ſh 0 Uſambara Kaffeebau⸗Geſ. Stamm⸗Ant.. 25 zsfr. 30 zsfr. 0„„Borzugs⸗Ant. 45 38fr.— 0 Weſtafrik. Pflz.⸗Geſ. Bibundi St.⸗Ant. 86— 6„ 4 Vorz.⸗Ant.— 100 0Weſtafr.„Viktoria“ zuſ.⸗gel. St.⸗Akt.— 50 8 1 5 Vorz.⸗Akt. 100 o Weſtd. Hand.⸗ u. Plant.⸗Geſ. 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Genz, Heidelberg 98— indes Eismaſchinen 8 5 188 Linoleumfabrik, Maximiliansau 112— Lothringer Baugeſellſchaft, Metz 68— Lux'ſche Induſtriewerke,.⸗G. Ludwigshafen 100— Maſchinenfabril Bruchſal, Schnabel& Henning 380— Mosbacher Aktienbrauerei vorm. Hübner 95— Neckarſulmer Fahrrad 155⁵— Pfälziſche Mühlenwerke, Schifferſtadt 122— Nheingu Terrain⸗Geſellſchaft 108 zfr— R einiſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G., Maunheim 198— Rheiniſche Metallwarenfabrik, Genußſcheine M. 212 M. 200 Rheiniſche Schuckert⸗Geſellſchaſt, Mannheim— 106 Rheinmühlenwerke, Mannheim— 142 Rheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Mannheim— 109 Rombacher Portland⸗Cementwerke 128— Stahlwerk Mannheim 11³ 7 Süddeutſche Aa e Mannheim 83— Süddeutſche Kabel, Nannheim Genußſcheine— M. 90 Unionwerke,.⸗G., Fabriken f. Brauerei⸗Einrichtungen 133— Unionbrauerei Karlsruhe 6⁴ Vita Lebensperſicherungs⸗Geſellſchaft, Mannheim 360 M. 845 Waggonfabrik Raſtatt 9¹ Waldhof, Bahngoſellſchaft— 70gft 1* Immobiliengeſellſchaft— 70 zfr Weſtendbau⸗Geſellſchaft in Karlsrube 87 zfr— Zuckerfabrik Frankenthal— 260 Geſchäftliches: Wunderbar zart und weiß, jugendfriſch wird die Haut, Sommerſproſſen verſchwinden, gelbe, fahle Hautrunzeln entfermt ſofort Dr. Kuhns neue griechiſche Schönheits⸗Creme Vional und Seife. Das herrlichſte Teintpräparat. Man beachte genau den Namen Vional und ſehe auf die Firma Frz. Kuhn, Kronen⸗ parf.⸗Jabrik Nürnberg. Hier: in Apotheken, Droguerien und Parf, erhältlich. Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Kunſt, Feuilleton und Vermiſchtes: Alfred Beetſchen; für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: Rich. Schönfelder; für Volkswirtſchaft und den übrigen redaktionellen Teil⸗ J..: Richard Schönfelder. für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Franz Kircher; Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m. b..: Direktor: Ernſt Müller. 278 J 8 e + 7. Seite. nachgefüllt bestens Maaftät, ire Ausgiebig nen sie vor allen Nachahmungen hervorragend aus. In Originalflaschen von 10 Pfg. bis Mk.—, ebenso JaROob Uhl ist einzig in ihrer 8 Wü 122 Art. Die unver- Igleichliche Feinheit des damit erzielten EGeschmacks, die stets gleichmässige keit und deshalb Billigkeit zeich- empfohlen von M 2,. Springmann's Drogerie eegenüber Wronkers Warenhaus Billige Preise! EECC + ſſioigesuche. Aelteres alleinſtehendes Ehepaar ſucht herrſchaftliche 50 Zimmerwohnung kooer. tober. Off. unt. Nr. 62098 a. d. Expd. Iu Aimeen. In Feudenheim in der Nähe vom Schießhaus Mannheimerſtraße 32, 3. Stock eine 4⸗Zimmer⸗Wohnung, Küche und Badezimmer bis 1. Mai zu vermieten. Zu er⸗ ſragen im Hauſe 1⸗2. 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Die Zinſen werden am 1. April und 1. Oktober bezahlt. Der erſte Zinsſchein iſt fällig am 1 Oktober 1908. Die Schatzanweiſungen ſind rückzahlbar zum Nennwert am 1. April 1913. Die Auflegung erfolgt unter den nachſtehenden Bedingungen: J1. Die Zeichnung findet ſtatt am Freitag, den 3. Juli d.., von 9 Uhr vormittags bis 1 Uhr mittags bei den Mitgliedern des Konſortiums. bei der Nöniglichen Seehandlung(Preußziſche Staatsbanh, „„ Bank für Vandel und Induſtrie, „„K Berliner Yandels⸗⸗Geſellſchaft, „ Herrn S. Bleichröder, „ der Commerz⸗ und Disconto⸗Bank, „ Herren Delbrück Leo& Co., der Deutſchen Bank, „„ Direction der Disconto⸗Geſellſchaft, „„ Dresdner Bank, 1 „ Herren F. W. Nrauſe& Co. Bankgeſchäft, 5 5„ Mendelsſohn& Co., „ der Aitteldeutſchen Creditbank, „„KNationalbank für Deutſchland, „ dem A. Schaaffhauſen'ſehen Bankverein, „ Herrn Cazard Speper⸗Elliſſen, in Berlin in Frankfurt a. M. „„Jacob S.. Stern, in Hamburg„ Herren L. Behrens& Söhne, 1 „ der Norddeutſchen Bank in Hamburg, 3 „„ Vereinsbank in Bamburg, „ Herren M. M. Warburg& Co., in Ceipzig„ der Allgemteinen Deutſchen Credit⸗Anſtalt, in Mannheim„„KRheiniſchen Creditbank, „„ MFiliale der Dresdner Bank, in München „ Baperiſchen Bppotheken⸗ und Wechſelbank, Baperiſchen Vereinsbank, in Nürnberg„„ Vöniglichen Hauptbank, 1 in Poſen„„B Oſtbank für Handel und Gewerbe, in Stuttgart 5 Württembergiſchen Vereinsbank, ſowie bei den in Deutſchlaud belegenen Yaupt⸗ bezw. Fweigniederlaſſungen dieſer Firmen, und außerdem bei dem Nontor der Reichshauptbank für Wertpapiere, allen Keichsbankhaupt, 1 Reichsbankſtellen, und den Reichsbanknebenſtellen, mit Aaſſenein⸗ richtung ſowie bei der Preußiſchen Fentral⸗Genoſſenſchafts⸗Naſſe. 2. Die aufgelegten Schatzanweiſungen find ausgefertigt in Stücken zu 50000, 20000, 10000, 5000, 2000, 1000 u. 500 Mark, mit Zinsſcheinen über vom 1. April d. J. laufende Zinſen. 3. Der Zeichnungspreis beträgt 99,40 Mark für je 100 Mark Nennwert. Stückzinſen werden in üblicher Weiſe verrechnet. Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Der Heldentenor Hanz Tänzler vom Hoftheater in Karlsruhe wird zu Beginn der nächſten Saiſon am Wiener Hofoperntheater ein mehrabendliches Gaſtſpiel abſolvieren. Das Hans Thoma⸗Muſeum in Karlsruhe ſoll durch einen 30 Meter langen Anbau der Kunſthalle angegliedert werden, wofür im Nachtragsbudget der Betrag von 157 000 M. gefordert iſt. Die Geſamtzahl der Doktor⸗Ingenieur⸗Peufungen in Deutſch⸗ land betrug bisher 585, die an den techniſchen Hochſchulen in Dresden, München, Berlin, Karlsruhe, Hunover, Darmſtadt, Aachen, Braunſchweig, Stuttgart und Danzig ſtaktfanden. 153 Perſonen wurden honoris cauſa zu Dr. ing. ernannt. 5 Das Koburger Hoftheater hat einen neuen Intendanten er⸗ halten. Er heißt Baron v. Meher⸗Hohenberg; ſein Vorgänger war bekanntlich Herr v. Ehart. Ein Zwiſchenfall im Hamburger Thaliathegter. Aus Ham⸗ burg, 24. Juni, wird der„N. Fr. Preſſe“ gemeldet: Ein Aufſehen erregender Zwiſchenfall fand geſtern abend beim Gaſtſpiel des Wiener Operettenenſembles im Hamburger Thaliatheater ſtatt. Bei der Vorſtellung des„Walzertraum“ bemerkte das Publikum bereits während des zweiten Aktes, daß die Darſtellerin der Franzi, Frl. Mäizzi Wirth, außerordentlich aufgeregt war. Die Künſtlerin, vom Publikum ſtürmiſch am Schluſſe des zweiten Aktes hervor⸗ gerufen, trat weinend vor den Vor hang und erklärte, nicht weiter ſpielen zu können, da ſie durch den Direktor während der Vorſtellung ſo erregt worden ſei. Sie bitte um Entſchuldigung. Im Garderoberaum verfiel die Künſtlerin alsdann in einen Wein⸗ krampf. Der Theaterarzt ſtellte feſt, daß ſie infolge ihrer Erxegung nicht weiter ſpielen könne, worauf Grete Meier für die Erkrankte eintrat. Beim Verxlaſſen des Theaters wurde Mizzi Wirth von dem zahlreichen Publikum mit Hochrufen empfangen und mit Blumen beſchenkt. Für das Fichte⸗Denkmal in Verlin, deſſen Errichtung zur Hundertjahrfeier der Univerſität geplant wird, ſind bisher rund 23 000 M. an Spenden eingegangen. Das preußiſche Kultusmini⸗ ſterium hat ſich mit der ſtattlichen Summe von 10 000 M. an die Spitze der Sammlungen geſtellt. Goldenes Doktorjubiläum. Der bekannte Chirurg, Geheimer Medizinalrat Dr. med. Edmund Roſe, ordentlicher Honorar⸗ Profeſſor an der Berliner Univerſität, begeht am 28. ds. Mts. die 50 Doktorjubelfeier. Neues vom Deutſchen Theater in Berlin. Direktor Max Reinhardt wird ſein Deutſches Theater am 15. Auguſt mit einer Aufführung von Franz Grillparzers Drama„Des Meeres und der Liebe Wellen“ wieder eröffnen. Im übrigen wird Shake⸗ ſpeare wiederum im Mittelpunkt der künſtleriſchen Arbeit ſtehen. So gelangt„König Lear“ mit Rudolf Schildkraut in der Titelrolle zur Neueinſtudierung, ferner iſt der„Julius Cäſar“ Wilhelm Diegelmann als Cäſar, Friedrich Kayßler als Brutus, Paul Wegener als Caſſius und den Herren Alexander Moiſſi und Alexander Beregi alternierend als Marcus An⸗ tonius auf den Spielplan geſeßt. Auch Goethes„Fauſt“, deſſen Inſzenierung Reinhardts Ehrgeiz als Regiſſeur ſchon ſeit langem reizt, ſoll endlich in dieſer Spielzeit einſtudiert werden. Friedrich Kayßler ſoll den Fauſt, Lucie Höflich das Gretchen und der neu in das Enſemble eintretende Paul Abel den Mephiſto ſpielen. Endlich iſt auch von einer Neueinſtudierung des Ibſenſchen „Brand“ in einer Bearbeitung des jungen Münchener Autors 5 0 Mfehunbii: d mn JeepnIhpng swfsbpg g 10 eip Auendine DBAnpflepunmepngsbunqpzunon 4. Die Zeichnung kann außer durch Zeichnungsſcheine, welche bei allen Zeichnungsſtellen unentgeltlich zu haben ſind, au brieflich fefee Dem Brliefe würde die folgende Faſſung zu geben ſein: 5 f 8 0 „Auf Grund der öffentlich bekanntgemachten Bedingungen zeichne ich von den jetzt aufgelegten 4% Preußiſchen Schatzenweiſungen FPPCCC ¾·»'].. cg ßß und verpflichte mich zu deren Abnahme oder zur Abnahme desjenigen geringeren Betrages, w Grund meiner Anmeldung zugeteilt wird. Ich unterwerfe mich einer Sperre für Als Sicherbeſt hinterſcce hh 5. Bei Aichnung hat 10 1 1 8 9 19 5 0 gängigen Wertpapieren zu hinterlegen. Die vom Kontor der Reichshauptbank für Wertpapiere ausge ebenen Depot⸗ ſcheine ſowie die Depotſcheine der Königlichen Seehandlung 155 ball Den Zeichnern ſteht im Fall der Reduktion die freie Sicherheit zu. 6. Die Zuteilung erfolgt tunlichſt bald nach der Zeichnung. Ueber die Höhe der Zuteilung entſcheidet das Ermeſſen der Zeichnungsſtelle. Wie üblich, werden jedoch Sperrzeichnungen vorzugsweiſe berückſichtigt werden können. 7 Die Abnahme der zugeſtellten Stücke hat gegen Zahlung des Preiſes in der Zeit vom 10. bis 28. Juli 1908 zu er⸗ folgen. Den Zeichnern wird ſreigeſtellt, Zahlungen gegen Kaſſenquittung auch früher zu bewirken. Die Abnahme hat an der Stelle zu erfolgen, welche die Zeichnung angenommen hat. Berlin, im Juni 1908. 8006 erhandlung(prenſiſche Staatsbanh. elcher mir auf Monate. Königliche S Danksagung. Für die uns während der Krankheit und beim Hinscheiden unseres Hersn Heinrich Scharpinef erwiesene wohltuende Teilnahme sagen herzlichen Dank. Die trauernden Hinterbliebenen. MANNHEIM, den 26. Juni 1908. 80157 Friedrich Frekſa zu berichten. Von dieſem Autor erlebt auch ein Einakterzyklus„Die Fackel des Eros“ ſeine erſte Dar⸗ ſtellung im Deutſchen Theater. Hochſchulnachrichten. An der Univerſität Wien iſt ein zweiter ordentlicher Lehrſtuhl für engliſche Sprache und Literatur errichtet und dem bisherigen Vertreter dieſes Faches an der Univerſität Grag, Prof. Dr. Kark Luick, einem geborenen Wiener, übertragen worden. Luick, ein Schüler Jac. Schippers, neben dem er jetzt zu wirken berufen ſein wird, hat ſich namentlich durch ſeine Studien zur Lautlehre und Lautgeſchichte des Deutſchen und des Engliſchen bekannt gemacht. U. a. hat er die betreffenden Abſchnitte in Pauls „Grundriß der germaniſchen Ppilologie“ bearbeitet.— Nachdem neuerdings auch Prof. Max Friederichſen in Bern den Ruf als Or⸗ dinarius der Geographie nach Utrecht abgelehnt hat, iſt jetzt der Privatdozent an der Univerſität Marburg, Dr. C. Oeſtreich, ein Schüler Theob. Fiſchers, für dieſen Poſten in Ausſicht genommen. Amerikaniſche Schriftſtellerhonorare. Der Verlag von Colliers Wochenſchrift(Newyork) hat dem Präſidenten Rooſevelt das An⸗ gebot gemacht, ihm für eine Serie von Artikeln über ſeine afrikani⸗ ſchen Jagderlebniſſe nach Ablauf ſeiner Amtsperiode die Summe von 100 000 Dollars zu bezahlen. — 8. Seite. General⸗Anzeiger. (Abendblatt.) Spctrſttptaß Ab. L. Eck. 5915 6. Reihe, wegen Trauerfall abzugeben. Nähekes G 2, 10/ Stock. 24496 Unterriob DiStęæenzI gee. —— ů——u—— — 2 ee, jeden Alters können sich in ihren ſreien Stunden bei Tag oder Abends durch den Besuch unserer Kurse gründlich und billig für den HBureaudienst, die Kauf.⸗ mannschaft ete. vorbereiten und sich eine auskömm- liche, gesicherte Existenz schaffen. Hunderte der von uns aus allen Berufsständen herangebildeten Damen u. HFHerren befinden sich heute in gut bezahlt. Stellungen, Worüber zahlreiche An- erkennungen vorliegen. ber Unterrioht wird ganz Indivlduell erteiſt.von all nzu Fall der Vorbildung und angepasst, sodass der Er- folg stets slcher ist. 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Schaden-Reserve aus 190 441 906 82 Prümien-Ueberträge aus 1906 630 994 07 Prämienreserve ODeckungskapital für Renten, Prämienrückgewähr ete) 1 2 3. 1199 227 52 4. Prämien pro 190ùͥ 22:::: 5. 6. 45 2 923 206 35 25 360 31 1194 41697 8 48 045 95 Policegebühren Vergütungen der Rückversicherer Kapitslerträge, anteilige Zinsen C. Glas-Versicherung. 1. Schaden-Reserve aus 1990 12 685— 2. Prämien-Ueberträge aus 1900 116 54099 3. Prämisn pro 190o 5 252 512 08 4. Policegebühren 83 5 68624 5. Kapitalerträge, anteilige Zinsen 1 5 4661 65 D. Elnbruch- und Dlebstahl- Vereloberaby. 1. Schaden-Reserve aus 1906 2 081— 2. Prämien-Ueberträge aus 190 59 424 45 . Eimien pee 141 635 88 4. Policegebühren 3 858 03 5. Kapitalerträge, anteilige Zinsen 2377— E. Feuer-Rllok-Verslcherung. 1. Schallen-Reserve aus 1900 331 905 41 2. Prämien-Ueberträge aus 1906 2 982 482 07 3. Prämien pro 19077„„6 536 237 02 4. Kapitalerträge, anteilige Zinsen 3 292229 30 F, Sonstlge Elnnahmen. 1. Zinsen 93 135 882 54 2. Aktien-Umschrelbungsgebühren 87⁵ 8. Karsgeniinn. 11620 58 Mannheim, 80120 f 3. Spesen auf Kapitalbelegung Heperseunss Gewinn- und Verlust-Conto. Ausgaben. ohne Lötfuge + 3 3 3 1 7 kaufen Sien. Gewicht billigſten bei 8. Strauss, Unrmacher, A. Transport-Versscherung. 895 1. Rüekversicherungs-Prämien 3 327 099 67 0 1. 5 Breitestrasse 0 1,5 J. Bezahlte Schäden abziiglich Antell 2 487 929 50 Telefon 4012. 3. Schwebende Schäden der 935 382 63 8 4. Prä ien-Ueberträge] Bückversicherer 712 299 12 ad geſche ahe gratt 5. Agentur-Provision u. Verwaltungskosten 395 023 297 857 734 21 oder grüne Marten. 7 612 589 85 8. Unfall- und Haftpflloht-Versfcherung. 1. Rckversicherungs-Prämien 1522 189 62 2. Bezahlte Schälen. J1212 89703 5 Lu Lelmieien. 1 3. Sehwebende Schäden 492 534 53 ng 21, Nähe der Nhein 4. Prämien-Ueberträge 716 308 36 Peurilag Stock 1che ne 000 5. Prämienreserven(beckungskapital fülr chloſſene 8 Zimmer⸗Wohnung, Renten, Prämienrückgewähr ete.) 1144 795 82 Umſtändehalb. p. ſof. od. päter 6. Gewinnanteile an Versicherte, Prämien- zu verm. Näh. 2. Stock 62151 6 463 157 Reserveergänzung und bezw. Prämien- rüekgewährbeträge. 64 902 74. l. f 7. Agentur- Provision u. Verwaltungskosten 1141 947 76 6 295 575 86 575 500 0 Schöne 8 Zim rwoh 1 Ri 0—— 1 5 127 925 Manſarde zu vermieten. 62148 ückversie 11* Nien 828 5 7 55 S 1 2. Bezahlte chäden abzüglich Anteil 69 996 14 3 5 3. Schwebende chäden der 12 3890—— 4. Prämien-Ueberfräge Rückversicherer 127 999 04 2 Wer u. Mk. 392 035 5. Agentur-Frovision u. Verwaltungskosten 49 400 40 387 65958 5 Kepplerſte. 42 897 D. Einbruch- und Diebstah-Versicherung. 1. Rückverseleerungs-Prämien. 76 83107 8900 Ak Eckw 0 nung. 2. Fezahlte Schäden abzügl ch Auteil 20 017 36 9 Zii 1. Küche m Linoleum 8. Schwebe nde Schäden der 3617— eceh ant. Nat 11 ber lieten. 4. Prämien-Ueberträge Rückversicherer 71 687 99 Windeckſtraße 29, vart. ung 212 376 5. Age tur-Provision u. Verwal un skosten 33.018 78 205 172 20 Schöne 2 Zimmer u. Küche E. Feuer-Rück-Vens herung. zu vermieten. 2420 1 9 5 Näb. z, 22. 2. St. links. 1. Retrocessions-Prämien 4404 348 19 47 5. Küche, Baß, el⸗ 2. Bezahlte Schäden abzüglich Anteil 1 294 305 39 gante Ausſtattung, per 1. 3. Schwebende Schäden der 386 292 77 Juli zu vermieten. 7889 928 4. Prämien-Ueberträge] Rückversicherer 915 176 95 Näheres Waldparkſtr. 39, 5. Piovisionen u. Verwaltungsosten 594 709 197 594 832 49 Gramlich. 59 788 F. Sonstige Ausgaben. f 0 7 1. Abschreibungen: Seltene Helegen kit! 2) auf renr 432817 Wegen Wegzug per ſoſort 147 378 b) auf Forderungen 5 000— oder ſpäter herrlich gelegene 2. 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Främienüberträge„25438 471 46 Jen Garagenmeiſter, 8 6, 12. 00̃ 8. sonstige Wertpapiere 250.—+ 3 869 981/50 V. Reserven für schwebende Versleher- V. Darlehn auf Policen mit riaie, ungsfälle(Schadlenreserps)- 1830 165493 Waldhof rüekgewähctete‚ 200— VI. Spezialreserve(nach Zuschreibung 5 Ju ruhigem, beſſeren Hauſe VI. Wechseel! 111730 225 896 03 pro 1907& 825 000.⸗h„ 310 000— fſiſt eine gut ausgeſtaftete Woh⸗ VII. Guthaben: VII. Guthaben anderer Versicherungs- nung von 6 Zimmern, Küche 1. bei Bankhäusern 681 1860 80 unternehmungen[1690 018 92 aüf 2. bei anderen Versziherungsunter- V aentiene 2480—etitrheinſtr. 18, 6209ʃ nehmungen und divx. 1044 386 82 1 785 52832 IX. Sonstige Passiva, und 2war: VIIl. Rückständige Zinsen(in 1908 fallge 1. Bückstellune peuufsSchaffäng eines Nheinau⸗Stengelhof Zinsen, soweit sie anteilig das Jahr Beamten-, Witwen- und Waisen- 1. Stock 4⸗Zimmerwohnungen 1907 treflen). 5 3 24 182 40 Unterstützunesfonds— 75 402 50 Palkon Badezimmer und IX. Ausstände bei Generalget en bezw. Ggch Zuschreibung pro 190f u. 85 40e 5c behör auf 1. Juli zu der⸗ Agenten: 2. Unerhobene Pividendde. 281 25 Aibeen 5 6018 1. aus dem Geschäftsjahre. 2 1207 828001 3. Im voraus eingenommene Zinsen 1399 85 Näh. Steugelhofftr. 16, part. 4. Rlicklage für den Neubau eines 3 8 22 8J 1200 25638 Gssellspha nsses 25 000— K Farer Kassenbestand..— 1 403140 5. Conto pro Dubiosa„„ Fockenheim 9 Aenban XI. Inventar(inkl. Motorboot) u. Drücksach. 5 3 420— 6. Gutnaben der General Agenten 8 bein Acennmn46487 00 Hilbafraße, nehen der Pfatz X Geminnn.—— 2 ſchöne Wohnung,§5 Zimmer, Gesamtbetrag 12 105 194 98 Gesamtbetrag 12 105 194 93 1 elektriſche! t per Verteilung des Ue S Ueberschusses aul der General-Versammlung vom 22. 1 1908. 35%ͤ u vermieten Uebergersss 235 481 09 9 1. Zur Ka 800(§ 87 der Statuten anstatt 5% 8 Ottober wegen Wegzugs it Sedb/(/(8— 8 K. 2. Zur Speeial Reserrs.:„ 119090— zein Vvornehmes 3. Dividende M. 31.25 12 ½% pro— 0 4. Ststuarische und vertragl. 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