1 — titiegen iſt gewerbe wurden im Mai 9,5 pet. Arbeitsloſe gezählt pCt. im Jahre 1907. Sodann war die Lage im Großbritannien abgenommen. Abonnemente d0 Pfeunig monatkich. Bringerlon 28 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſte auſſchlag M..4 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pig⸗ In ſera te: Dee ColonelZeile. 25 Pfg⸗ Auswärtige Inſerate 80„ Die Neklame⸗Zeile. 1 Mark (Badiſche Volkszeitung.) adi Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Maunheim und Umgebung. Schluß der Jnſeraten⸗Aunahme für das Meittagsblatt Morgens 749 Uuhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. Anabtzängige Tageszeitung. Täglich 2 Husgaben (ausgenommen Sonntag) Eigene Redaktionsbureaus in Berlin und Aarlsruhe. Telegramm⸗Adreſſe: „%Journal Maunnheim“ Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten Redaktion Expeditton und Verlags⸗ buchhaudlung. 318 84¹ 8³⁷ Nr. 300. Mittwoch, 1. Juli 1908. (Abendblatt.) TTTCTCTTTTTT Internationaler Charalter der gewerblichen Depreſſion. A. G. Berlin, 1. Juli. Die Verſchlechterung des Arbeitsmarktes während der letzten Monate tritt in den verſchiedenen Ländern ſo über⸗ einſtimmend zu Tage, daß man hieran den internationalen Charakter der gewerblichen Depreſſion ganz deutlich erkennen kann. Die Frühjahrsbelebung iſt faſt überall ausgeblieben, die Arbeitsgelegenheit ging gerade in den Monaten zurück, in denen ſonſt der Geſchäftsgang nächſt den Herbſtmonaten am lebhafteſten iſt. Der Monat Mai hat faſt durchweg eine Steigerung der Arbeitsloſigkeit gebracht, die nur dem Grade nach in den einzelnen Ländern verſchieden iſt. Am ſtärkſten hat die Beſchäftigungsgelegenheit in Noch nie war ſeit 4888 die Arbeitsloſigkeit im Monat Mai ſo hoch wie im laufenden Jahre, noch nie ſeit 1897 war in einem anderen Monat des Jahres die Arbeitsloſenziffer überhaupt ſo hoch wie im Mai 1908. Die höchſte Arbeitsloſenziffer brachte während der letzten elf Jahre der Monat Dezember 1904 mit .6 pEt. Im Mai dieſes Jahres haben wir aber ſchon einen Stand von 7,9 pCt. erreicht gegen 7,5 Ende April und 38.4 PCt. Ende Mai 1907. Dieſes ungünſtige Bild wird hauptſächlich durch die troſtloſe Lage in einigen wenigen Gewerben herbeigeführt. Da iſt vor allem der Schiffbau zu nenmen, in welchem die Arbeitsloſigkeit auf 26,1 pCt. ge⸗ gegen 6,7 im Vorjahr. Im Maſchinen⸗ 75 29 ge ii Tertilgewerbe ſehr unbefriedigend. Im Baumwoll⸗ gewerbe wurden umfangreiche Lohnherabſetzungen vorgenom⸗ men, die einen Rückgang des Lohnes um 8 PCt. gegenüber dem Vorjahr bedeuteten. In der Kammgarnſpinnerei er⸗ reeichten die Reduktionen ſogar faſt 10 PpCt. Noch ſchlimmer ſah es in der Leineninduſtrie aus, wo die Löhne keilweiſe bis zu 18 pCt. herabgeſetzt wurden. Obwohl der Bergbau immerhin noch eines der Gewerbe war, in denen die Ver⸗ ſchlechterung nur langſam zunahm, blieben doch auch hier Lohnreduktionen nicht aus, die ſich auf mehr als 120 000 3 Bergleute erſtreckten. Dabei wurde auch die Förderung ſchon eingeſchränkt. Die Ungunſt am Arbeitsmarkt zeigt ſich auch an dem Ausgang der Streikbewegung im Mai: nur 905 Streikende erreichten einen Erfolg, während 16 046 die Arbeit ohne Erfolg wieder aufnehmen mußten. SEtwas geringer als in Großbritannien war die De⸗ preſſion am Arbeitsmarkte in Frankreich. Die Lage iſt nicht ſo außergewöhnlich ſchlecht wie in Großbritannien, viel⸗ mehr haben frühere Jahre ſchon eine weit höhere Arbeits⸗ loſigkeit gebracht, als ſie bisher im laufenden Jahre zu beobachten iſt. Im Mai 1908 betrug nämlich die Prozent⸗ ziffer der Arbeitsloſen 11,9 pCt. gegen 9,6 im April und 5,9 im Mai 1907. Sie iſt alſo in dieſem Jahre von April auf Mai um 2,3 geſtiegen, während ſie in der Parallelzeit des Vorjahres um 12 pCt. zurückgegangen wax. Eine Arbeits⸗ loſigkeit von 11,9 pCt. im Mai iſt aber immerhin recht be⸗ denklich, wenn auch bei der ganzen Art der Arbeitsloſen⸗ zählungen in Frankreich die abſolute Höhe der Arbeits⸗ loſenziffer mit Vorſicht zu deuten iſt. Daß aber die Arbeits⸗ gelegenheit im Maf ſehr ungenügend war, beſtätigen die Berichte der Arbeiterſyndikate, von denen 678 Syndikate mit 97 770 Mitgliedern die Arbeitsgelegenheit als befriedigend, 380 Syndikate mit 110 973 Mitgliedern als unbefriedigend bezeichneten. Gerade die großen Syndikate waren mit der Lage des Arbeitsmarktes nicht zufrieden. Eine merkliche Ver⸗ ſchlechterung gegenüber den Vorjahren war für die Wein⸗ bergsarbeiter zu konſtatieren, während in der übrigen Land⸗ und in der Forſtwirtſchaft die Arbeit etwas reichlicher war als im Vorjahr. Die Bautätigkeit wies ein un⸗ gleichmäßiges Gepräge auf; an einen Maurerſtreik in Paris ſchloß ſich eine Fortdauer der Beſchäftigungsloſigkeit, während in der Provinz ziemlich rege gebaut wurde. Im Textil⸗ gewerbe war die Lage des Arbeitsmarktes faſt durchweg ungünſtig; nur in den Vogeſen und Ardennen hielt ſich die Arbeitsgelegenheit noch auf der bisherigen Höhe. Im Seiden⸗ gewerbe gab es keinen Diſtrikt, der von der allgemeinen Depreſſion eine Ausnahme machte. Etwas beſſer war die Lage im Bekleidungsgewerbe, das ſich in der Hauptgeſchäftszeit befand. Eine ungünſtige Entwickelung zeigte auch der Arbeits⸗ markt in Belgien während des Monats Mai. Die Arbeitsloſigkeit war nicht allein bedeutend größer als im Mai 1907, ſondern auch die Verſchlechterung von April auf Mai war in dieſem Jahre ſehr viel ſtärker als 1907. Es waren im Berichtsmonat 3,9 pCt. arbeitslos gegen 3,1 im April und 1,4 im Mai 1907. Die Arbeitsloſigkeit würde noch höher erſcheinen, wenn nicht die Diamantarbeiter in Antwerpen, die unter einem ganz außerordenklichen Arbeitsmangel leiden, bei der Durchſchnittsberechnung außer Betracht blieben. Wie in Großbritannien und Deutſchland war es auch in Belgien die Depreſſion im Eiſengewerbe, die die Steigerung der Arbeitsloſenziffer verurſachte; wurde von einzelnen wenigen Orten über eine leiſe Belebung der Nachfrage nach Arbeitskräften berichtet, ſo gab es deſto mehr Orte, die eine Fortdauer oder noch gar Zunahme der Arbeits⸗ kloſigkeit feſtſtellen mußten. Ein unbefriedigendes Zeichen war ſes vor allem, daß auch im Bergbau die Arbeit nachließ. Da die Produktion erheblich über den Abſatz hinausging, mußten Feierſchichten in großer Anzahl eingelegt werden. Aeußerſt ungünſtig war die Lage in der Glasinduſtrie. Trotz Lohnreduktionen und Betriebseinſchränkungen wurden noch weitere Arbeiterentlaſſungen vorgenommen. In den Vereinigten Staaten von Amerika ſind Lage und Ausſichten des Arbeitsmarktes auseinander⸗ euhalten: während die Hoffnung auf Beſſerung infolge der günſtigen Ernteausſichten ſchon wieder die Stimmung be⸗ herrſcht, war die tatſächliche Lage des Arbeitsmarktes noch durchaus unbefriedigend. Der Warenverkehr lag noch ſehr darnieder, wie die geringeren Eiſenbahneinnahmen zeigten. In der Eiſeninduſtrie war von einer Beſſerung noch keine Spur wahrzunehmen. Reiſebriefe von Friedrich Zimmermann. * Am TLago Maggiore. (Schluß). And nun ein kurzer Beſuch in der Kirche ſelbſt. Da hängen, wie an allen Wallfahrtsorten, viele Beweiſe von der Wunder⸗ kraft der Madonna. Wir überblicken ſie; aber ſie feſſeln uns nicht, da wir doch eine andere religiöſe Weltanſchauung haben. Nur ein großes Delgemälde, ein wirklich großes, herrliches Kunſtwerk nimmt unſere ganze Aufmerkſamkeit in Anſpruch. Es iſt die bekannte Grablegung Ehriſti von dem Teſſinier, in Locarno ſelbſt geborenen Kunſtmaler Antonio Eiſeri, der als Profeſſor der Akademie zu Florenz im Jahre 1891 geſtorben iſt. Vier Frauen und drei Männer bringen Chriſtus zu Grabe. Chriſtus iſt in ein weißes Tuch gehüllt; aber der Kopf und der linke Arm ſind frei. Zwei ältere, bärtige Jünger ſchreiten voran in ernſter feierlicher Stille und tragen gebückt die teure Laſt; ein kraftvoller, aufrechter Jüngling, der etwas Germaniſches in ſeinem Geſichts⸗ ansdruck hat, hält den Kopf des Toten mit ſtarker Hand. Jede gur lebt; am meiſten aber lebt der Tote. Das iſt kein gemaltes d mehr, das iſt ein lebendes Bild, aber nicht ſteif und tot, wie fder Bühne, ſondern erfüllt mit einem Ueberfluß des phyſiſchen und des ſeeliſchen Lebens, wie man es nur in ſeltenen Momenten künſtleriſchen Glückes wahrnimmt. Es iſt eine Plaſtik, wie wir ſie bei keinem zweiten Kunſtwerk kennen. Die Köpfe, die Hände, die Füße, die Gewänder, die Bärte, die Kopfhaare beſonders der Maria Maadalena ſind mit einer Kunſt und mit einer Natur⸗ gemalt, welche die Natur ſelbſt übertrifft. den Schmerz in eigener, beredter Weiſe aus, und jeder doch Bild iſt die herrlichſte Verkörperung des d eines großen, guten und beißgeliebten Das iſt Wahr⸗ tiefe, unergründliche Wahrheit in jedem Zuge. Jede Geſtalt wieder harmoniſch zum großen gemein⸗ Menſchen. Mif Recht ſind die Teſſinter ſtolz auf dieſes Bild und es hat in der ganzen Schweiz kein zweites, das ihm an die Seite geſtellt werden könnte. Am Nachmittag unternahmen wir eine botaniſche Exkurſion in das Maggiatal, nach Ponte Brolla, um einige ſeltene Früh⸗ jahrspflanzen zu ſammeln. Dieſer Landſtrich hat ein pollſtändiges ſüditaleniſches Gepräge. In ſeltener Steilheit fällt der Kamm des Gebirgszuges zum tiefeingeſchnittenen Tal nieder. Die Punta di Tros, 1866 Meter, ſchwebt faſt ſenkrecht über der Ebene. Eine ganze Reihe felſiger Vorſprünge zieht ſich am Fuße des leider ſtark entblößten Berges bis Ponte Brolla hin, wo der Eingang in das wilde Maggiatal durch die enge Klamm, eine darüber ſchwebende Brücke für die Straße und für die elektriſche Talbahn den in ſeiner Art einzigen Schlund bezeichnet, in welchem der ſchäumende und toſende Fluß dahinrauſchl. Die Maggia hat hier die Terraſſe der Gneisfelſen, welche die Talſohle bilden, 70 Meter tief eingeſchnitten. In dieſer dunklen Tiefe toſt der kryſtallklare, herrlich grüne Strom. In ſeinem Bett ſtarren als Reſte der weggeriſſenen Felsmaſſen einige Felſenblätter, durchſetzt von meh⸗ reren ſchmalen Rinnen, die vollkommen friſch und kunſtgerecht, wie von Menſchenhand eingefügt erſcheinen, mit ſenkrechten, glatten Wänden und ſcharfen Rändern. Die Rücken der Felſen, zwiſchen dieſen Kanälen, zeigen eine ganze Reihe tief eingebohrter, wie mit Meiſeln eingetriebener Löcher, deren Ränder zackig empor⸗ ſtehen. Wir erkennen hier die Wirkung einer wahrhaft ungeheuren Kraft, die ſich nicht Zeit nahm, den Fels horizontal wegzureißen, ſondern ſprungweiſe wirkte und ſeinen Rücken mit ſo tiefen Nar⸗ ben bezeichnete. Es iſt in letzter Linie die Summe der Nieder⸗ ſchläge, die im Quellgebiet der reißenden Maggia ſich ſammeln. Zwiſchen Ponte Brolla und dem Eingang in das Tal Verzasca, auf den faſt unzugänglichen Gneisbändern und Felslagern dehnt ſich nun eine Begetation aus, wie ſie in der ganzen Schweiz nicht wieder auftritt, die nur mit den Buſchwäldern Spaniens und der Mittelmeerzone zu vergleichen iſt. Hier tritt der Ciſtroſe ton⸗ Polifische(ebersicht. * Maunheim, 1. Juli 1908. Herr Gotheinland der Liberalismus. Zu dem von uns bereits gewürdigten Artikel Gotheins in der„Frankf. Ztg.“ ſchreibt die„Nat. Lib. Korreſp.“: Der freiſinnige Reichstagsabgeordnete Heckſcher hatte vor ein'ger Zeit einen Artikel veröffentlicht, in dem er einem engeren Zuſammengehen aller liberalen Fraktionen, die natio⸗ nallibrale mit eingeſchloſſen, das Wort redete. Das hat Herrn Gothein verdroſſen, der ja wohl noch mit jenem im engeren Fraktionsverband lebt, und ſo holt er die Tabulatur herbei und belehrt Herrn ſeine Weiſ' eine falſche iſ' ſei. Vor allem hätte er vom wahren Liberalismus keine Ahnung: denn von der ganzen nationalliberalen Reichstagsfraktion wären höchſtens fünf als wirklich liberal zu bezeichnen. Uns will bedünken: der Nationalliberalismus wird Herrn Gotheins Verdikt mit Ge⸗. laſſenheit hinnehmen. Wir haben ſeinerzeit den Aufſatz des Herrn Heckſcher ohne ſonderliche Gemütsbewegung verzeichnet: lediglich als ein Zeichen des auch auf der äußerſten bürger⸗ lichen Linken genügſam aufdämmernden Verſtändniſſes, daß ohne die ſtärſte liberale Partei liberale Politik in Preußen und im Reich überhaupt unmöglich iſt. wir auch mit den Aeußerungen des Herrn Gothein. kränken uns nicht, ſie überraſchen uns auch nicht: Herr Gothein gehört nun einmal zu den Unbelehrbaren, die den Traum von dem Bündnis mit der Sozialdemokratie träumen und er wird ihn ſo lange träumen, bis auch er ſich eines ſchönen Tages außerhalb der Reichstagsmauern vorfinden wird und ohne Ausſicht auf Wiederkehr. Mit ſeiner Art— darin hat Herr Gothein ganz Recht— haben wir zudem wirklich keine Be⸗ rührungspunkte. Ihm und ſeinem ſozialliberalen oder demo⸗ kratiſchen Anhang iſt Liberalismus das Fürwahrhalten einer 5 Anzahl politiſcher und wirtſchaftspolitiſcher Grundſätze. Uns aber bedeutet Liberalismus Weltanſchauung. Uns iſt er die ſeeliſche Grundſtimmung, die uns ermöglicht, innerlich frei und tolerant an Dinge und Leben heranzutreten und fort⸗ geſetzt lernend mit ihnen ſich abzufinden und ſie zu bezwingen. Nicht aber von einem Bündel wahrer, halbwahrer und ſchiefer Theorien ſich in Knechtſchaft halten zu laſſen. Liberaler Kongreß München 1908. Aus München wird uns geſchrieben: Im Programm der liberalen Tagung vom.—7. Juli ſind rungen zu verzeichnen: In der Abteilung für Schul⸗ und Bildungsweſen iſt ein Referat des Herrn Hauptlehrers Turtur⸗München über„Fürforge beſtrebungen im Intereſſe unſerer Jugend“ eingeſchoben, während ein in Ausſicht geſtelltes Referat über das Mittel⸗ ſchulweſen abgeſagt worden iſt. In der Abteilung für Frauenfragen wird Frau Weidemann die Theſen des verhinderten Fräulein Zietz⸗Hamburg vertreten. Der Vor⸗ trag von Kaufmann Kükelhaus⸗Eſſen in der ſozialen Abteilung führt den genauen Titel Das Sandwerk als Punkt, an welchem dieſer herrliche Strauch auftritt⸗ Der Ehſtus 5 ſalvifolius überzieht mit ſeinen zwar immergrünen, aber grau⸗ filſigen, rauhen Blättern alle Abhänge; von dem trockenen Ton des Laubes ſticht im Juni, und bei Genna ſchon im Mai, die milchweiße, große, leider ſehr vergängliche Blume lebhaft üb und zaubert eine Fülle weißer Roſen über die glühend heißen Felſen hin. Am Abend fuhren wir mit dem Dampfboote nach Palanza zurück, um am nächſten Tage die boromäiſchen Inſeln in ihrer Frühlingspracht zu bewundern und jede Feder iſt zu ſchwach, um dieſes Blütenmeer zu ſchildern. Wir waren von der langen Tagestour recht ermüdet und ſuchten bald die Nachtruhe auf. Es ſind faſt zu viel neue Eindrücke, die jeden Tag auf den Reiſen den eindringen und nun wollen wir mit aller Energie Korſika zuſtreben, um uns dort ein wenig zu ſammeln und neue Kräfte zu finden, welche für den weiteren Verlauf der Reiſe unbedingt nötig ſind. Der nächſte Bericht wird uns mit Mailand, Genug, Nervi und dem Mittelmeer beſchäftigen. Livorno, den 16. Mai 1908. **** 4. Die Flora des mittelländiſchen Meeres. Am Lago Maggiore hat der Reiſende das Gebiet der ſüd⸗ europäiſchen Flora erreicht; dieſelbe umfaßt die Länder rund um das mächtige Seebecken des Mittelländiſchen Meeres und erſtreck ſich über einzelne Länder von Europa, Afrika und Aſien. Wir breiſen dieſes herrliche Gebiet mit dem griechiſchen, italieniſchen oder hesperiſchen Himmel, der in wunderbarer Pracht mit den Fluten des adriatiſchen Meeres wetteifert. In unſerem lieben Deutſchland ſind Regen und Schnee auf den größten Teil des Jahres ziemlich regelmäßig verteilt und unſere Sommermonate ſind oft durch zu viele Niederſchläge ausgezeichnet. Hi if der Südſeite der Alpen ſind wir berei das ſich durch eine lange, re dieſes Klima gibt der Pflanzen angebend auf und es iſt im Innern Europas der nördlichſte — da ja der Regenmangel gerade in eckſcher in der„Frankf. Ztg.“, da Nichts anderes tun Ste folgende Aende-. und Wohlfahrts⸗ 2. Seit. czeneral⸗Anzeiger. Abendblatt.) Mannfeim, 1. Jul.. Kulturfaktor“. Delegierte ſind von einer größeren Anzahl ion Verbänden und Vereinen angemeldet. Es wird darauf aufmerkſam gemacht, daß auch ſolche Organiſationen, die niemanden entſenden können, Intereſſe an einer Vertretung zuf dem Kongreſſe haben. Es wird nämlich in der Mitglieder⸗ berſammlung des Nationalvereins der Antrag geſtellt werden, daß die vom Nationalverein geſchaffenen Einrichtungen der politiſchen Ausbildungskurſe, der Volksſchriften und des libe⸗ ralen Kongreſſes in Zukunft den politiſchen Vereinen über⸗ geben werden. Der Delegiertenverſammlung ſollen die ent⸗ ſprechenden Beſchlüſſe vorgelegt werden. Der Kongreß⸗ beitrag beträgt eine Mark. Außerdem werden für das Keller⸗ feſt ein Eintritt von 50 Pfg. und für die Volksverſammlung ein ſolcher von 20 Pfg. erhoben. Die erſte Nummer der Kongreßzeitung erſchien am 25. Juni. Programm und Auf⸗ ruf enthält folgende bemerkenswerte Aufſätze: Prof. Sunkel⸗ Caſſel, zwei oder drei, ein nationales Wort zur Einigungs⸗ frage; Reichstagsabgeordneter Dr. Müller⸗Meiningen, Gloſſen zur Kunſt⸗ und Sittlichkeitsfrage; Arbeiterſekretär Varnholt⸗ Nürnberg, Warum wir als Arbeiter liberal ſind; Martha Zietz⸗Hamburg, Frauenforderungen zur Gegenwartspolitik; Adolf Korell⸗Königsſtädten, Liberalismus und Heimat; Arbeiterſekretär Fiſcher⸗Reutlingen, Warum müſſen wir Gegner der gelben Gewerkſchaften ſein. Die zweite Nummer der Kongreßzeitung gelangt am nächſten Samstag auf dem Begrüßungsabend zur Ausgabe, auf dem Bezirksamtmann Fiſcher⸗Tölz über Handwerk und Kunſt ſpricht. Das Lokal des Kongreſſes iſt das Hotel Wagner(Trefler) Sonnen⸗ ſtraße 21/238. Aus einem Jeſuitenkatechismus. Vor kurzem ward in der Preſſe der Beſchluß der bayriſchen Biſchofskonferenz auf Ausarbeitu eines bayriſchen Einheitskatechis mus eifreh beſprochen. Beſonderes Aufſehen erregte der Umſtand, daß ein Jeſuit mit der Arbeit beauftragt werden ſollte, P Linden, der eine anerkannte Autorität auf dem Gebiet der katholiſchen Katechetik ſein ſollte und auch ſchon einen Einheitskatechismus fertig habe. Im „XX. Jahrhundert“ beſtreitet nun Prof. Sickenberger ganz entſchieden, daß dieſer Lindenſche Einheitskatechismus ſowohl in pädagogiſcher wie theologiſcher Beziehung das Meiſterſtück. ſei, das die Jeſuitenfreunde aus ihm machen. Was der tiefere Grund iſt, um den der Jeſuitismus dennoch ſeine Ein⸗ führung in Bayern erſtrebt, mag man aus folgender kleinen Blütenleſe jeſuitiſcher Katechismusweisheit erſehen, die ſich bei Linden in ſchärfſter Ausprägung vorfindet: Bei der Lehre von der Kirche fehlt die Unterſcheidung der ichtbaren und der unſichtbaren Zugehörigkeit zur Kirche. In Ant⸗ wort 115 ſteht die falſche Behauptung:„Die Kirche kann miemals etwas falſches lehren.“ Bei der Liebe zum Nächſten iſt fälſchlich ohne jähere Beſtimmung behauptet, daß wir nicht alle Menſchen im gleichen Maße lieben müſſen. Zu 205(wweltliche Obrigkeit) macht Linden folgenden Zuſatz:„Heutzutage nehmen die Untertanen in den meiſten Ländern an der Regierung teil: Sie wählen nämlich Abgeordnete, welche die Geſetze machen. Damit nun gute Geſetze gemacht werden, ſollen alle das ihrige dazu beitragen, daß gute geordnete gewählt werden.“(Wer unter den„guten“ Abgeord⸗ en zu verſtehen iſt, zeigt ein Blick auf das„ſchmückende“ Beiwort für die ultromontane Preſſe: die„gute“— D. Red.). Beim Satra⸗ ment der Ehe heißt es: Wie die gemiſchten Ehen, ſo ſind natürlich uch die gemiſchten Bekanntſchaften ſtreug ver⸗ boten. Eine ſolche anzuknüpfen iſt in den meiſten Fällen To d⸗ ünde.“ Zu der letzten Doktrin bemerkt das„XX. Jahrhundert“: So etwas in einem Katechismus zu ſchreiben, iſt nahezu ürchterlich. Aberzan dieſer ungeheuerlichen Lehre wird klar, was mit der Einführung des Jeſuitenkatechismus in Bayern beabſichtigt wird. Kann es der bayeriſche Staat wirk⸗ ich mit anfehen, wenn die Mehrheit ſeiner Bürger ſchon in der Schule, im chriſtlichen Religionsunterricht in dieſer un⸗ rantwortlichen Weiſe auf die proteſtantiſche Minderheit Deutsches Reich. — AKaiſer Wilhelm und König Eduard.) Bezüglich der Meldung, daß König Eduard im Auguſt auf er Reiſe nach Marienbad mit Kaiſer Wilhelm zuſammen⸗ ſen werde, wird der„Inf.“ an zuſtändiger Stelle erklärt, aß an den deutſchen amtlichen Stellen von einer ſolchen Gewächſe fällt, 8 8 5 5 en Sommermonaten 28 Regentage; in Nizza gibt es in der⸗ 8 iſt ein ganz gewaltiger Unterſchied, we cher ſich an dieſe ungünſtigen Verhältniſſe anzu⸗ ch dem fremden Reiſenden Das Wachstum iſt in der in die Berge ſteigen, w Walde erfreuen will ſchen, glänzend In Mannheim haben wir im Durchſchnitt de dort in ihrer höchſten Begegnung nichts bekannt iſt. Es iſt nicht ohne Intereſſe, feſtzuſtellen, daß die erſte Nachricht von dieſer Zuſammenkunft von einem engliſchen Blatte ausgegangen iſt. Der Ausſchluß der Lehrer vom Gehaltstarif. Vortrag, gehalten im Nationalliberalen Verein Mannheim am 24. Juni von G. Knodel. . M..! Es iſt kein Vergnügen, für eine ſchon verlorene Sache zu kämpfen, wie es bei der Frage der Fall iſt, welche ich heute abend in möglichſter Kürze beſprechen will. Zu den Annehmlichkeiten gehört es auch nicht, immer wieder vom eigenen Stand und deſſen Zurückſetzung in aller Oeffentlichkeit reden zu müſſen. Trotzdem entſprach ich gerne der Aufforderung Ihres Vorſtandes, das Thema zu behandeln, weil ich die Schul⸗ und Lehrerfragen zu den wichtigſten politiſchen Angelegenheiten des Volkes rechne und weil ich hoffe, daß endlich der allgemeine Un⸗ wille des ganzen Bürgertums die Regierung zwingt, hier eben⸗ falls gleiches Recht für alle gelten zu laſſen. Ich halte es direkt für gefährlich, wenn die durch nichts Stichhaltiges zu entſchul⸗ digende Sonderbehandlung der Volksſchullehrer, denen 95 Proz. unſerer Bevölkerung ihre Kinder 10 Jahre lang anvertrauen müſſen, nicht endlich aufhört. Lediglich dieſe Geſichtspunkte leiten mich bei Beurteilung dieſer Frage, denn als Mannheimer Lehrer drückt mich finanziell die Zurückſetzung direkt nicht. Aber als Volksfreund tut es mir ſtets weh, zu ſehen, wie an den Lehrern der mittleren und unteren Volksſchich⸗ ten geradezu ein Unrecht begangen wird, indem man ihnen dorenthält, was man andern Beamtengruppen mit gleich⸗ wertiger, teilweiſe ſogar geringerer Vorbildung freiwillig gibt. Um nicht mißverftanden zu werden, möchte ich aber hier mit all ein Nachdruck betonen, daß die Lehrer durchaus nicht jenen Beamten ihre Gehaltserhöhung mißgönnen, im Gegenteil. Aber ſie ſind der Anſicht, daß das, was dem einen recht iſt, dem an⸗ dern billig ſei. Wenn ich heute abend um einzelne Ver⸗ auch nicht herumkomme, ſo bitte ich das in Rechnung zu tellen. Der Kampf der Lehrer um ſoziale und gehaltliche Gleich⸗ ſtellung währt ſchon ſeit 1888, wo das Beamtengeſetz geſchaffen wurde, das die Einkommensverhältniſſe aller Beamten, vom Staatsminiſter bis zum Forſtwart regelte. Nur für Volksſchul⸗ lehrer war kein Plätzchen gefunden worden. So kam es, daß die Lehrer allein noch bis 1892 hinter zahlreichen Beamten mit gleichzuachten⸗ der oder bedeutend geringerer Vorbildung ge⸗ haltlich zurückblieben, während alle anderen Staats⸗ Hiener ſeit 1890 die Wohltaten des Beamtengeſetzes genoſſen. Erſt der eindringlichen Vorſtellungen des Badiſchen Lehrervereins und der energiſchen Mitarbeit des kürzlich verſtorbenen Oberſchul⸗ rates Dr. Weygoldt gelang es, endlich 1892 mit dem ſeit⸗ herigen Ortsklaſſenſyſtem zu brechen, wonach den Hauptlehrern in kleinen Orten ganze 780 M. Gehalt und 140 Mark Schulgeld zuſammen 920 Mark garantiert waren. Selbſt in der 3. Orts. klaſſe bezogen die älteſten Lehrer mit Einſchluß des Schulgeldes höchſtens 1400 Mark. Nach Ueberwindung des zäheſten Widerſtandes der damaligen Regierung, die erſt auf das direkte Eingreifen des Großherzogs nach einer Audienz des damaligen Lehrervereinsobmanns ſich be⸗ wegen ließ, der Kammer nachzugeben, betrug der Anfangsgehalt 1100., der Höchſtgehalt 2000., erreichbar in 27 Hauptlehrer⸗ Dienſtjahren. Alſo alle drei Jahre 100 Mark Zulage. Unter den damaligen Verhältniſſen begann ein Lehrer im 29. bis 36. Lebensjahre mit 88 M. 6 Pfg. monatlich; denn 3 Proz. Witwer⸗ kaſſenbeitrag wurde noch abgezogen. Aber das ſchlimmſte waren die Uebergangsbeſtimmungen, nach denen kein einziger Lehrer den Höchſtgehalt bekam. Das Geſetz ſtand zum größten Teil auf dem Papier, und mancher ergraute Mann bekam bis 400 Mark jähr⸗ lich weniger als er nach dem Geſetz eigentlich hätten beziehen ſollen. Den gleichzuachtenden Beamten gegenüber waren die Lehrer im Anfangsgehalt um 300, im Höchſtgehalt um 400 bis 500 M. zurück. Trotzdem gingen 1894, als verſchiedene hier in Betracht kommende Beamtengruppen weſentliche Verbeſſerungen ihrer Ge⸗ die ärgſten Härten der Uebergangsbeſtimmungen gemildert. Der Reſt dieſer aber erſt 1902. Bis zu dieſem Jahre waren ulſo die Gehaltsſätze des Geſetzes von 1892 bei vielen Lehrern nur Zu⸗ kunftswechſel. europäiſchen Bäume ſind geſtatret und anſtelle der bilde getreten, wie man es am beobachten kann. Wer zum erſten Male i Wa kommt, der meint aus der Ferne, daß er unſere ſilberblättrige Weide vor ſich habe, und nur an der ſonderbaren Geſtalt des Stammes ſieht er doch bald, daß er eine fremde Erſcheinung vor ſich hat. Die edelſte und vornehmſte Baumgeſtalt des Südens iſt aber ohne allen Zweifel die Pinie; auch ſie bildet ſelten einen eigentlichen Wald: nur die berühmte von allen deutſchen Naturforſchern beſucht und bewundert. Die aft, ſo wie ſie ſchon der römiſche Dichter Horaz beſingt. Alle 1 8 des Südens zeichnen ſich durch individuelle Son⸗ derung, durch hartes und dunkles Laubwerk aus; ſo iſt der Cha⸗ rakter dieſer' für den nardiſchen Forſcher ſo hoch intereſſanten das maleriſche Element mehr be⸗ Ausbildung. Aus dieſem Grunde gerne in das ſonnige Italien Zone und durch nichts wird günſtigt, als durch eine ſolche ziehen unſere e ſo und ertragen Hitze un uld 5 wirkſame zu finden, welche ihnen unſere nordiſche, kühle Vegetation nicht bieten kann. Wunderbar iſt auch für den deutſchen Forſcher das maſſenhafte Auftreten derſelben Pflanzen · arten. Es ſind beſonders die Ginſterarten, die Haideſträucher, die Ciſtroſen, der Erdbeerbaum, der Buchs, welche ganze Berg · abhänge in ungehenrer Menge überziehen, während die eigenk⸗ lichen Wälder vollſtändig fehlen. Wir werden ſpäter bei der 1 18 zher auf dieſe Pflanzenformation zu ſprechen kommen da die⸗ Reinheit entwickelt iſt. Der ugrün und nur während hligen, leicht vergänglichen chen der Nord⸗ neuen, glühen⸗ nteils fremd haltsbezüge bekamen, die Lehrer leer aus, und erſt 1898 wurden hervorglänzen. Pineta von Rapenna wird Pinie ſteht faßt immer auf hervorragenden Punkten der Land⸗ Staub mit der grüßten Geduld, nur um mindeſtens 1000 Mark Auslagen gehabt, die der zn vergüten gehabt hätte. Erſt 1906 ſollten die Volksſchullehrer annähernd das erhal⸗ ten, was gleichzuachtende Beamte ſeit 1890 ſchon hatten. Ich ſage annähernd: denn jene Beamten bezogen ihren Höchſtgehalt ſchon nach 17 Dienſtjahren, während die Lehrer, und wiederum nur die Lehrer, 233 etatsmäßige Dien ſtjahre brauchten. Dazu kamen abermals Uebergangsbeſtimmungen, ſodaß heute kein, einziger Lehrer mehr als höchſtens 2600 Mark bezieht, ſelbſt der Senior der badiſchen Lehrerſchaft, der 8ojährige Hauptlehrer Schnarrenberger in Schweinberg bei Buchen, nicht. Es iſt alſo durchaus keine Antizipation, d. h. eine zum voraus gegebene Aufbeſſerung geweſen, was 1906 geſchaffen wurde, und es iſt nicht zuviel behauptet, daß der Staat an den Volksſchul⸗ lehrern in den 18 Jahren Millionen erſpart hat. Iſt es angeſichts dieſer jahrelangen Zurückſetzung der Volks⸗ ſchullehrer ein Wunder, wenn Erbitterung Platz griff und bald Lehrermangel bemerkbar wurde? Man kann es wahrlich keinem Vater übel nehmen, wenn er zu ſeinem Sohn ſagie:„Lehrer darfſt Du nicht werden!“ und wenn er ihn einem andern Beruf zuführte, der ein beſſeres Fortkommen verhieß. Denn nicht alle waren ſo glücklich, den Fieſerſchen Rat zu verwirklichen und reiche Bauernmädchen zu heiraten. Ich verſichere Sie, es hat in mancher Lehrersfamilie bittere Not geherrſcht, ſchlimmer als in vielen Arbeiterfamilien. Und wenn nicht Mann und Frau mit Aufbietung der letzten Kraft durch Nebenverdienſte das Fehlende zu erſetzen geſucht hätten, wäre es noch ſchlimmer geweſen. Aller⸗ dings hat mancher ſolcherweiſe überanſtrengter Vater vor der Zeit ins Grab ſinken nud ſeine Familie in bitterſtem Elend zu⸗ rücklaſſen müſſen. Gibt es doch heute noch zahlreiche Lehrers⸗ witwen, die jährlich 300, andere die 3900 M. Penſion beziehen, alle jenen, deren Ehegatte vor 1890, bezw. 1892 geſtorben ſind. Aber noch bedenklicher war, daß neben dem quantitativen Lehremangel ein qualitativer einſetzte. Die Oberſchulbehörde mußte mehrere Jahre aufnehmen, was ſich meldete. In den Seminarien mußte behalten werden, wer einmal dorr war. Mie ſind Fälle bekannt, wo junge Leute nicht ausgewieſen wurden, die früher ſchonungslos entlaſſen worden wären. Auf diefen Mangel an Ausleſe ſind ſicher zum Teil die in letzter Zeit ſich mehrenden Verhaftungen der Lehrer zu ſetzen. Aber wer trägt eigentlich die Schuld? Der Stand gewiß nicht. Denn niemand beklagt es mehr, als die Lehrer, wenn ſolche räudige Schäflein den ganzen Stand blamieren und in ganzen Gemeinden un⸗ berechenbaren Schaden anrichten. Die Lehrer haben rechtzeitig ihre warnende Stimme erhoben und auf den drohenden Lehrermangel hingewieſen, den ſchon 1892 der Oberſchulrat Dr. Weygoldt ein öffentliches Unglück genannt hat. Ich ſelbſt habe 1906 in einer großen Verſammlung in Lahr dieſe Gefahr geſchildert. Von allen Blättern wurde Notiz devon genommen. Selbſt im Landtag. Und der Erfolg? Die Regierung hat den Lehrermangel beſtritten. Erſt als der Oberſchulratsdirektor Dr. Arnſperger ſelbſt freimütig auf die un⸗ haltbare Lage hinwies, wurde der rermangel in bedingter Weiſe zugegeben. 5 Dabei fehlten rund 1000 Lehrkräfte. Nun wurden in aller Eile Vorſeminare errichtet, Dopelkurſe gebildet und auch gefüllt, da von allen Seiten die Einreihung in den Gehaltstarif ode⸗ wenigſtens die gehaltliche Gleichſtellung mit den analogen Be⸗ amten⸗Gruppen verſprochen wurde. Vergeſſen darf dabei außer⸗ dem nicht werden, daß verſchiedene andere Berufe überfült oder wie der der Aktnare ſogar geſperrt waren. Mit äußeren Mitteln ſuchte man alſo wenigſtens den ſofort in die Augen fallenden und ſtatiſtiſch nachweisbaren Lehrermangel zu beſei tigen, ohne gleichzeitig für innere Heilung zu ſorgen. Ja, 82 ſtad die Gefahr, daß in 2 bis 3 Jahren ſchon mehr Lehrer als Lehrſäle vorhanden ſein werden, obwohl dann immer noch Mangel an der geſetzlich beſtimmten Zahl ſein wird. Wenn nämlich jeder Lehrer höchſtens 70 Schüler haben ſoll, fehlen im ganzen 943 Lehrkräfte. Ja ſelbſt um den Anforderungen des alten Schulgeſetzes von 1868 zu genügen, wären noch 73 weitere Lehrkräfte nötig. Nur in 803 Schulorten oder 51 Proz, aller badiſchen Schulorte entſpricht die Schüler⸗ zahl der geſetzlichen Vorſchrift! In 770 oder 49 Prozent nicht! Im Gefolge dieſer Zwangslage kamen dann die merkwür⸗ digſten Kombinationen der Klaſſen. In 486 Fälle mußten Klaſſen in zwei Abteilungen, in 24 Fällen in drei, und in 83 Fällen ſogar ein Jahrgang in 3 Abteilungen zerriſſen werden. Das Unpädagsygiſche liegt nun aber hauptſächlich darin, daß dis Klaſſenſplitter nicht etwa alle denſelben Klaſſenſtufen zuge⸗ teilt wurden; es kam vielmehr vor, daß ein Teil des 3. Jahr⸗ Staat eigentlich gangs mit dem., ein anderer mit dem 4. gemiſcht wurde. dem Mais. Nur wo ein kleiner Bach vorhanden iſt, vermögen dieſe hellgrünen Gewächſe der Hitze zu widerſtehen. Bei Nervi geben die vielen, wunderbar ſchön entwickelten Palmen der Lan ſchaft ſchon ein rein orientaliſches Gepräge und dazu kommen dann die vielen Orangen⸗ und Zitronenbäume, aus deren dunklem Laub gerade jetzt die goldenen Früchte in herrlicher Entwicklung Auch die kleine, krautartige Pflanzenwelt iſt hier eine neue geworden. In dem Tale oberhalb Nervi fanden wir unter 100 geſammelten Pflanzen nicht weniger als 45 Arten, die der deutſchen Flora vollſtändig fremd ſind. Der Sammler weiß gar nicht, wie er dieſes übergroßen Reichtums Herr werden ſoll und nur die intenſivſte Arbeit vermag über dieſe intereſſanten Neuerſcheinungen Herr zu werden. Auch das Meer bietet mit ſeiner reichen Algenflora viel Schönes und man iſt erſtaunt übe die Neuzeit des Tier⸗ und Pflanzenreichs. Wir zogen jeden Tag hinaus in die ſteilen Kalkberge und haben uns jetzt ſchon rei gut an das neue Klima gewöhnt. Da viele Pflanzenarten nur wenige Tage blühen, ſo heißt es die Zeit auszunützen. Wi⸗ haben ſchon manche intereſſante Beobachtung gemacht und hoffen, mit erweitertem Wiſſen nach Deutſchland heimkehren zu können. Buntes Feuilleton. — Lehmann, der Indiauerhäuptling. Durch Vermittelung d Senators T P. Gore von Oklahama hat ein Deutſcher, Hermann Lehmann, der ein Adoptivſohn des Comanchen⸗Häuptlings Quanah Parker iſt, die Regierungsanerkennung als Indianer erhalten. Als Lehmann 11 Jahre alt war, wurden er und ſein Bruder von ein Apachenbande, die ſich auf dem Kriegspfade befand, aus dem Hei ihrer Mutter in Texas geraubt. Bei dieſem Ueberfall verloren vie Anſiedler ihr Leben, und die ganze Gegend wurde durch Feus wüſtet. Bald nach der Gefangennahme gelang es Hermanns Bruder zu entfliehen und wieder zu ſeinen Angehörigen zurückzukeh Hermann ſelbſt aber war von den Rothäuten an ein Pferd un als Gefangener zurückbehalten worden. Sein Körper i Wunden bedeckt, die von den Martern herrühren, mit der Wilden peinigten. Später wurde Lehmann von den Apache Gemauche⸗Stamm berhandelt, deſſen Häuptling Duana dem Jungen Gefallen fand, ihn adoptierte und au den! Somauchen wach Fort Sill kamen und ſich dem Ger 2— . 1 an„annne. e — rn — 5 nn Sehr geehrtes Fräulein! nitz kommen darf. bfxrachte ihn ſchließlich zur Verzweiflung. C meine Braut Fräulein Grete Beier. Erbſchaft, da ſie ſchon ihr Teil erhalten hat. Maunheim, 1. Juli. General⸗Anzeiger.(Wandblalt) 82 Seile) „Der letzte Akt im Drama der Bürgermeiſters⸗ tochter Grete Beier. sh. Freiberg i. Sa., 30. Juni. In der fortgeſetzten Verhandlung wurden eine ganze Anzahl Briefe verleſen. In einem Briefe anfangs Dezember 1906 ſchreibt die Grete Beier an Merker: Weißt Du, Schatz, es gibt Stunden, wo ich der Verzweiflung nahe bin. Der Gedanke, meinem Vater — meine Mutter kommt nicht in Betracht, ſie ſteht mir zu fern — Jammer und Kummer zu bereiten, kann mich wahnſinnig machen. Wenn er erfährt, was für ein verdorbenes Geſchöpf ich bin, wird er mich nie achten. Auch Du, mein lieber Hans, wirſt mich nicht mehr achten. Du liebſt in mir nur das leichtſinnige Weltmädchen, die nicht beſſer iſt, als die erſte beſte. Aber eine Entſchuldigung habe ich, die Liebe zu Dir und die Verzweiflung jund die Furcht“. Dann wird ein rührender Abſchiedsbrief Mer⸗ kers an Grete Beier verleſen.— Vorſ.: Dieſer Brief ſoll ſelbſt Ihre Mutter zu Tränen gerührt haben. Angekl.: Ja, meine Mutter hat damals wirklich geweint.— Hierauſ werden die Veroni⸗Briefe verleſen. Die Angeklagte gibt heute zu, daß ſie ſchon damals beim Schreiben des erſten Briefes, wenn auch nicht den feſten Mordplan hatte, ſo doch an die Möglichkeit dachte, Preßler umzubringen.— Vorſ.: Anders ſind denn auch die Briefe gar nicht zu erklären. Der eine angebliche Veroni⸗ Brief, den die Angeklagte auf den Schreibtiſch Preßlers nieder⸗ gelegt, iſt vom 5. Mai 1905 datiert. Es heißt in dem Briefe: „Hierdurch teile ich Dir mit, daß ich wieder in Chemnitz einge⸗ troffen bin, und daß ich von meinen Rechten Gebrauch machen werde. Ich habe Deiner armen Braut geſchrieben, daß ich den Betrug nicht mehr anſehen könne. Es iſt eine Schande, Deine Frau zu ſein. Ein Glück iſt es nur, daß es niemand weiß. Du Biſt ein ganz erbärmlicher feiger Schuft. Wenn Du nicht nach Brand fährſt und die Wahrheit ſagſt, fahre ich hin. Ich kenne Deine Braut noch nicht, aber ich habe gehört, daß ſie ein Engel iſt(große Heiterkeit). Ich bin nicht ſo dumm, wie Du denkſt und bleibe nicht in Italien. Unterzeichnet iſt der Brief Leonore Preßler geb. Veroni.— Vorſ.: Das iſt doch unerhört.— Angekl.: Ich mußte doch den Selbſtmord glaubhaſt machen. Dann werden die Veroni⸗Briefe verleſen, die die Angeklagte an ſich ſelbſt geſchrieben hat. Es heißt in einem dieſer Briefe: Ich will Ihnen die volle Wahrheit ſagen und nehme mir das Recht heraus, denn ich bin ſeine recht⸗ mäßige Gattin. Ich muß dem Schurken endlich ein Ziel ſetzen. Ich bin die Tochter eines kleinen Staatsbeamten, meine Mutter iſt eine Deutſche. In Riva am Gardaſee, wo ich mich mit meiner Bilbſchönen Schweſter aufhielt, lernte ich Preßler kennen. Er verging ſich an meiner bildſchönen Schweſter und als ſie ihm da⸗ von Mitteilung machte, ſtieß er ſie von ſich. Am anderen Tage fand man ſie mit durchſchoſſenem Mund und durchſchoſſenem Kopf tot auf. Präſ.: Es iſt merkwürdig, daß Sie von einem durchſchoſſenen Mund ſprechen.— Die Angeklagte ſchweigt. In dem Briefe heißt es dann weiter: Ich war dem Wahnſinn nahe. Ich hatte nur das Gefühl, meine Schweſter an dieſem erbärm⸗ lichen Charakter zu rächen. Das war nur möglich, wenn ich ſeine Gattin wurde. Das gelang mir, nachdem ich meine Eltern ein⸗ geweiht. Die Heirat wurde nach katholiſchem Ritus vollzogen, wir ſind alſo unlöslich verbunden. Ich habe niemals eine Ge⸗ meinſchaft mit ihm gehabt. Ich wollte nur, daß er ganz gebun⸗ den iſt. Er machte nur die Bedingung, daß ich nicht nach Chem⸗ Ich beſorgte mir dann einen Detektiv und beauftragte ihn mit Nachforſchungen über Preßler. Ich habe von dieſem gehört, daß Preßler mit ſeiner Wirtin und deren Tochter ein Verhältnis hatte und mit ihr in wilder Ehe lebte. Aus dem Verhältnis ſind 2 uneheliche Kinder hervorgegangen, die ſich in Zwickau befinden, die er aber abgeſchworen hat. Das Es bleibt dem Mann nur noch übrig, denſelben Weg zu gehen, den meine arme Schweſter gegangen. Er will Sie aber, gnädiges Fräulein, noch einmal ſprechen. Sehen Sie ſich aber vor, damit Ihnen nichts paſſiert. Danken Sie Gott, daß er Sie von dem Mann erlöſt. Er iſt auch mit einer gefährlichen Krankheit behaftet. Es iſt eine Frechheit, daß er ſich mit Ihnen verlobt hat. Aud wenn Sie ſoſort nach Chemnitz kämen, bin ich ſchon wieder im Auslande. Lednore Preßler geb. Veroni.“ Vorſ.: Das iſt doch der Aus⸗ bund von Lügenhaftigkeit. Dabei gibt es doch keine Entſchul⸗ digung. Die Angeklagte ſchweigt. Ees wird dann das gefälſchte Teſtament verleſen. Die Adreſſe lautet: Nach meinem Tode zu öffnen; an In dem Teſtament ſelbſt heißt es: Zur Univerſalerbin meines geſamten Vermögens, ſo⸗ ſowie meines Mobiliars ernenne ich hiermit meine Braut Mar⸗ garete Beier, des Bürgermeiſters Beier aus Brand Tochter; ich bitte meine Angehörigen alle um Verzeihung. Ich bereue nicht, was ich getan habe. Luſtig gelebt und ſelig geſtorben, heißt dem Teufel die Rechnung verdorben. Die Angaben meiner erſten Frau ſind richtig. Sie macht ebenfalls keine Anſprüche auf die nommen, es kommt niemals heraus. Ich habe das Teſtament eigenhändig geſchrieben, es iſt alſo rechtskräftig. Ich befinde mich im Vollbeſitze meiner Geiſteskräfte. Lebt alle wohl. Kurt Preß⸗ ler, NB. Meine Braut darf mit den Sachen machen, was ſie will, und niemand hat ihr hineinzureden. Den Brillantring ſoll ergaben, war Lehmann 19 Jahre alt. Eine Kavallerieeskorte brachte ihn zu ſeinen Angehörigen nach Texas zurück. Dort blieb er mehrere Jahre und verheiratete ſich. Doch bald zog es ihn wieder in die Wildnis, und ſo kehrte er zu ſeinem Aßoptivvater zurück. — Ueber den Proviant für die Nordlandsfahrt des Kaiſers weiß ein Berichterſtatter zu melden: Als der Kaiſer zum erſten Male die Fjorde Norwegens aufſuchte, erfolgte die Verſorgung der an Bord der Jacht„Hohenzollern“ befindlichen Mundküche am jeweiligen Anlaufsorte. Infolge der bei der erſten Fahrt gemachten Erfahrungen ſah ſich die Hofküchenverwaltung genötigt, davon ab⸗ zugehen. Bei Beginn einer Nordlandfahrt wird der Mundküche ein ganz bedeutender Grundſtock als Proviant an Bord geliefert. Dieſer wird in jeder Woche zweimal ergänzt. Die Abſendung dieſer Er⸗ gänzungen erfolgt vom Hofpoſtamt in der Königſtraße. Unter der Auſſicht eines Feldjägers erfolgt die Ueberführung mit der Eiſenbahn bis Stralſund und von hier mittels Torpedoboote an Bord der Jacht. Der Grundſtock eines ſolchen Proviants iſt ganz bedeutend. So wurden diesmal an Bord geliefert: 80 Pökelrinderzungen, 75 Kilogramm friſche Rinderbruſt, 198 Kg. Roaſtbeef, 132 Kg. Rinder⸗ ſchwanzſtück, 162 Kg. Pökelrinderbruſt, 790 Kg. Oberſchale, 163 Kg. ſrücken, 55 Kg. Hammelkeulen, 36 Kg. Kalsbruſt, 59 Kg.“ Kalbskeulen, 97 Kg. Kalbsrücken, 138 Kg. Kaſſeler Rippeſpeer, 125 Kgg. Pökelkamm, 74 Kg. Schweinecarré, 105 Kg. Luftſpeck, 160 Kg. mageren Speck, 62 Kg. gekochten und 56 Kg. Rollſchinken, 64 Kg. rohen Schinken, 108 Kg. Eisbeine, Ohren und Schnauzen, 40 Kg. Schmalz, 30 Kg. harte Schlackwurſt, 31 Kg. harte Salami⸗ würſt, 24 Kg. Zungenwurſt, 30 Kg. feine und 10 Kg. Zwiebel⸗Lebor⸗ wurſt und außerdem 200 Jauerſche Würſte. Ferner wird ein großer von Geflügel, Fiſchen, Gemüſe, Obſt und Südfrüchten mit⸗ Ueberhaupt alles, was zum Bedarf der feinen Küche gehört. Neben den üblichen Weinvorräten wird aber auch eine ganz anſehn⸗ Ich habe ange⸗ mir als einen ganz ehrloſen Menſchen. ſte ſelbſt tragen. Geld ſind etwa 1500 Mark vorhanden, ates andere im Schreibtiſch. Die Lebenskerſicherung hat mich nicht aufgenommen, weil ich an einer heftisen unheilbaren Krankheit leide. Es gelangen dann die Briefe der Angeklagten in Merker zur Verleſung. In einem Brief von Mitte März 1807 heeßt es: Vernichten, zertreten will ich ihn(Preßler). Meinetwegen ſoll er in die Hölle fahren. Sein Maß iſt voll. So mag ihn das wohl⸗ verdiente Schickſal treffen. Das iſt ein Lohn für ſeine ruchloſen Taten. So wie er hinabſinkt in Schande, wirſt Du heraufſteigen in den Augen meiner Eltern und das will ich. Vorſ.: Was ſollen dieſe ſchauderhaften Verwünſchungen. Die Angeklagte ſchweigt. Am 25. März ſchrieb die Angeklagte an Merker, daß ſie ſich bereits als ſein Weib betrachte. Wenn mein Plan gelingt und alles gut wird, dann kommt mit einem Zuge heraus, worauf wir ſonſt jahrelang warten müſſen. In einem Briefe vom 17. Mai teilt die Angeklagte Merker den Tod Preßlers mit. Es heißt darin:„Nun bin ich endlich frei und erlöſt. Gott hat ſelbſt gerichtet. Preßler hat ſich erſchoſſen wegen ſeiner bereits be⸗ ſtehenden erſten Ehe.“ Die Angeklagte gibt dann auf Beſragen noch an, daß ſie den ſogenannten„Großen Veroni⸗Brief“, der am 14. Mai, alſo am Tage nach der Tat, bei ihr eingetroffen iſt, mit Hilfe ihrer Mutter angefertigt habe. Eine Abſchrift von dem Briefe habe ſie an den Bruder von Preßler, den Referendar Preßler, geſchickt. Der Vorſitzende ſtellt feſt, daß die Angeklagte am 2. Oktober den Mord eingeſtanden hat und daß, wie die Kaſſiber ergeben, die Angeklagte noch am 6. Oktober im beſten Einverſtändnis Merker geweſen ſei. Der Verteidiger der Angeklagten,.⸗A Dr. Knoll, erklärt hierzu, daß er am 7. Okto⸗ der der Angeklagten mitgeteilt habe, was für ein Schuft Merker ſei, der alle Kaſſiber von ihr zum Unterſuchungsrichter trage, um ſich ſelbſt bei dieſem lieb Kind zu machen.— Vorſ.: In dem falſchen Teſtament haben Sie die Züge des Preßler ſo freundlich nachgeahmt, daß ſich ſelbſt die Mutter und der Bruder des Preß⸗ ler haben täuſchen laſſen.— Die Angeklagte ſchweigt. Damit iſt die Vernehmung der Angeklagten beendet und es beginnt die Beweisaufnahme. Die Schweſter des Ermordeten, eine verwitwete Frau Kleinbeckes, erklärt, daß ihr irgend welche Zweifel an der Echtheit des Teſtaments nicht gekommen ſeien. Auch der Bruder des Ermordeten, der Aſſeſſor Preßler, erklärt, daß er das Teſtament zuerſt für echt gehalten. Ferner erſcheint die frühere Wirtin des Ermordeten, die Damenſchneiderin Fürſt. Bei ihr hat der Ermordete vom Jahre 1899 bis wenige Wochen vor ſeinem Tode gewohnt. Sie ſchildert Preßler als einen anſtändigen, rechtſchaffenen, braven und ehrlichen Mann. Er hat die Grete Beier ſehr geliebt. Einmal iſt Merker zu der Zeugin gekommen und hat ihr erzählt, die Grete werde nicht den Preßler heiraten, ſondern ihn. Abends, als Preßler dann von einer Reiſe zurück⸗ kehrte, hat die Zeugin ihm dieſes erzählt und hinzugefügt:„Die Grete Beier komme ihr vor wie eine Dirne.“ Preßler habe ihr das ſehr übel genommen und ſie hinausgeworfen.— Vert..⸗A. Dr. Knoll richtet an die Zeugin die Frage, ob ſie nicht nach Brand gefahren ſei und dort erzählt habe, daß Preßler ver⸗ heiratet ſei.— Zeugin: Ich bin dort geweſen, ich habe mich nach der Hochzeit erkundigt und da mag ich wohl auch von der an⸗ geblichen Frau Preßler erzählt haben. Ich bereue das auch ſehr. Vert.: Es lag Ihnen wohl daran im Intereſſe Ihrer Nichte die Hochzeit Preßlers mit der Grete Beier zu hintertreiben.— Zeuügin: Ach nein, iin Scherze hat Preßler meiner Nichte einmal einen Heiratsantrag gemacht. Ich ſagte aber, daraus wird nichts; wir ſind einfache Leute und Preßler iſt ein feiner Mann. Die Zeugin gibt dann noch an, daß ſie nichts mit Preßler zu tun gehabt hat. Der Vorſitzende hält der Angeklagten dann vor, daß ſie erſt jetzt mit der Behauptung gekommen ſei, Preßler habe ſie am Tage der Tat überwältigen wollen. Die Angeklagte kann keinen Grund dafür angeben, daß ſie dies Moment bis jetzt verſchwiegen hat.— Fräulein Gerſtel⸗Freiberg, eine Bekannte der Ange⸗ klagten bekundet, daß Grete Beier am Abend des Mordtages in ihrer Familie ſehr heiter und vergnügt war, wie ſie es ſtets zu ſein pflegte. Man habe ihr abſolut nichts angemerkt.— Ober⸗ ingenieur Stiegnitz⸗Chemnitz war lange Jahre mit Preßler bekannt. Er ſchildert ihn als etwas abweiſend und grob. Im nächſten Augenblick habe er aber immer ein ſchroffes Wort be⸗ reut und ſei wieder lieb und gut geweſen. Anfang 1907 empſing Preßler einen anonymen Brief, der ihm entdeckte, daß ſeine Braut mit anderen Männern intim verkehre. Der Zeuge riet dem Preßler Erkundigungen anzuſtellen. Preßler entgegnete aber: Was denkſt Du denn? Das traue ich meiner Braut nicht zu, das glaube jch nicht von ihr. 5 Unter allgemeiner Spannung wird hierauf der Liebhaber der Angeklagten Kaufmann Hans Merker, als Zeuge aufgerufen. Er ver⸗ büßt gegenwärtig eine kürzlich über ihn verhängte zweijährige Gefängnisſtrafe. Merker bekundet: Ich lernte Grete Beier auf einem Maskenball des kaufmänniſchen Vereins in Freiberg im Jahre 1905 kennen. Ich glaubte, ſie ſei ein gebildetes Mädchen aus guter Familie, das, was wir eine Kronleuchterpartie nennen. Ich wußte nicht, daß ſie ſchon vorher mit anderen Männern Ver⸗ kehr gehabt hatte. Nach einiger Zeit beſtellte ſie mich desNachts zu ſich nach Brand, ohne daß ich wußte, weshalb das ⸗geſchah. Dieſe nächtlichen Zuſammenkünfte wurden immer häufiger und um ſie zu rechtfertigen, ſagte mir Grete Beier, ihre Eltern ſähen unſeren Verkehr nicht gern. Zu einem intimen Verkehr zwiſchen uns war es aber noch nicht gekommen. Das geſchah erſt, nach⸗ dem mir Grete einen Brief geſchrieben hatte, in dem es hieß: Hans, Du mußt mich viel viel lieber haben! Später kam es zwiſchen uns zu Zwiſtigkeiten. Eines Abends wurde mir von einem Bekannten in einem Reſtauraut in Brand eine Verlobungs⸗ karte Grete Beier⸗Preßler gezeigt. Ich gratulierte formell der Beierſchen Familie und verhielt mich ſtreng paſſiv. Nach vier bis ſechs Wochen erhielt ich von Grete Beier einen Brief, in dem ſie mich um eine Unterredung bat. Ich lehnte das aber ab. Wenige Tage darauſ, es war 9 Uhr abends, kam Grete ſelbſt. An der Tür ſank ſie um. Ich glaube, daß dieſer Ohnmachts⸗ anfall geheuchelt war. Ich hob ſie auf und trug ſie auf die Chaiſelongue. Ich fragte ſie, warum ſie ſich verlobt habe. Sie antwortete, es ſei ſo ſchnell gegangen, daß ſie es nicht verhüten konnte.„Wenn Du mir verſprichſt, daß Du Dich ſobald wie möglich entloben willſt, können wir uns wieder gut ſein,“ ſagte ich.„Ich verſpreche Dir“ antwortete ſie,„daß ich in der aller⸗ nächſten Zeit das tun werde.“ In der Folgezeit kam es wieder zu nächtlichen Zuſammenkünften. Den Preßler ſchilderte ſie Umſo ſtrenger mußte ich natürlich auf der Entlobung beſtehen. Da machte mir Grete Beier eines Tages die Mitteilung, daß ſie ſich in anderen Um⸗ ſtänden befinde. Jetzt müſſen wir uns raſch perloben, ſagte ich: gern, erwiderte ße, aber er läßt mich nicht frei. Ich kann ihn noch ſo grob behandeln, es nützt nichts. Nun kam die Rheinreiſe, an der Grete Beier trotz aller meiner Proteſte teilnahm. Aus! Eiſenach ſchrieb ſie mir, daß ſie nun glücklich entlobt ſei. Weiter habe ich nichts von der Reiſe gehört. Am 21. Oktober wurde ich auf Veranlaſſung des Bürgermeiſters meine Stellung los und mußte nach Dresden gehen. Ich war längere Zeit dort, als ich einen Brief bekam, daß Grete geboren habe. Ich fragte tele⸗ phoniſch bei ihrem Vater an, der mir ſagte, es ginge Grete recht gut. Ich erwiderte: Machen Sie mir doch nichts vor, ich habe einen Brief in Händen, daß Grete geboren hat. Wenn ich etwas von einer Abtreibung erfahren ſollte, gehe ich energiſch gegen Sie vor. Kurze Zeit darauf ſchrieb mir Grete, ſie ſei jetzt dahinter gekommen, was man mit ihr vorhabe. Sie habe einen Brief gefunden, aus dem klar hervorgehe, daß Preßler und ihre Mutter unter einer Decke ſteckten. wie Grete die Geſchichte mit der Veroni weiter aus⸗ ſann und wie er Schritte unternahm, um dieſe ausfindig zu machen, Grete es aber ſtets vereitelte. Vorſ.: Haben Sie an den Selbſt mord Preßlers geglaubt. Zeuge: Nein, ich war von vornherein der Anſicht, daß er ermordet ſein müßte, ich konnte nux nicht an Gretes Täterſchaft glauben. Vorf.: Iſt es richtig, daß die Angeklagte Sie durch einen Kaſſiber zur Ermordung der Schlegel anſtiften wollte? Zeuge: Ja. Der Zeuge ſagt weiter: Ich würde Grete nie wegen der Abtreibung angezeigt haben. Ich glaube jetzt den Schlüſſel zu allen ihren Handlungen ge⸗ funden zu haben. Sie iſt von einer koloſſalen Sinnlich⸗ keit und hat auch unſeren Verkehr nur als einen ſolchen nied⸗ rigſter Art aufgefaßt. Es folgt die Vernehmung der Sachverſtändigen. Dr. Nerrlich aus Hochweitzen: Wenn die Frage aufge⸗ worfen wird, ob die Angeklagte die Tat in einem epileptiſchen Dämmerzuſtand begangen haben kann, ſo halte ich das für aus⸗ geſchloſſen, da keinerſei Zeichen von Epilepſte bei ihr vorhanden waren. Von erblicher Belaſtung kann auch nicht die Rede ſein. Was ihre Liebe zu Merker auf der einen und zu Preßler auf der anderen Seite anlangt, ſo bin ich der Meinung, daß ſie Merker wirklich geliebt hat. Die Angeklagte hat nun ſehr oft die Unwahrheit geſagt, und es war zu überlegen, ob die Neigung zu lügen bei ihr etwas krankhaftes war, das iſt der Fall bei hyſte⸗ riſchen, ſonſt aber nur noch bei den ſogenannten pathologiſchen Lügnern. Eine ſoſche Lügnerin iſt die Angeklagte nicht, dazu 1 5 125 1 8 1 bielmehr vollkommen nor⸗ mal, auch in geiſtiger Beziehung, intelligent und ſchlagfertig, hat Selbftbeherrſchung und iſt heute ſo wenig aee 15 es zurzeit der Tat war.— Sanitätsrat Dr. Nittolz ſchließt ſich dieſem Gutachten im großen und ganzen an und gelangt eben⸗ falls zu dem Schluß, daß die Angeklagte nicht erblich belaſtet, und geiſtig geſund ſei. Darauf wurde von allen Prozeßbeteiligten auf weitere Zeugen verzichtet und die Beweisau fn ah me ge⸗ ſchloſſen. Es folgten die Plädoyers. Das Todesurteil haben wir bereits mitgeteilt.— Deutſcher Journaliſten⸗ und Schriftſtellertag⸗ Worms, 30. Juni. Aus den heutigen Verhandlungen des deutſchen Journaliſten⸗ und Schriftſtellertages iſt noch Zum Referat des Chefredakteus Groſſe, welches ſich mit der Austragung von Hondrar⸗ einiges hervorzuheben. n befaßte, legte der Referent folgende Reſolu⸗ urnaliſten⸗ und Schriftſteller⸗ nen⸗ früheren Beſchlüſſen, den Verbandsvereine, Honorarforde⸗ rungen gegen Zeitungen und Zeitſchriften im allgemeinen nur auf zivilrechtlichem Wege geltend zu machen. Es iſt wünſchenswert, daß vor Einleitung eines Zivilprozeſſes die Vermittlung des Vereinsvorſtandes, der Rechts⸗ oder Urheber⸗ rechtskommiſſion in Anſpruch genommen oder die Einleikung reiebaszich tlächen Verfahrens beantragt ird. Die Stellung eines Strafantrages ſoll als das äußerſte Mittel angeſehen werden, alſo nur dann in Betracht kommen, wenn eine gütliche Verſtändigung nicht herbeizu⸗ führen iſt und die beklagte Partei es abgelehnt hat, ſich einem ſchiedsgerichtlichen Verfahren zu unterwerfen. Durch die ſo⸗ fortige Stellung eines Strafantrages werden die Stande⸗ intereſſen nur dann nicht verletzt, wenn die beklagte Parte! den Autor durch Ehrverletzungen gekränkt hat. In dieſen Fällen iſt jedoch von dem Antragſteller, inner⸗ halb einer Woche nach Einreichung des Strafantrages, dem Vorſtand des Verbandsvereins, deſſen Mitglied er iſt, der Sachverhalt darzulegen. Wenn der Angeklagte bis zum Schluß des Plaidoyers in der Hauptverhandlung erſter Inſtanz Ab⸗ bitte leiſtet, ſo iſt die Vertagung des Termins zu beantragen. Kommt der Angeklagte innerhalb einer Woche ſeiner Honorar⸗ verpflichtung nach und hinterlegt er zugleich einen Betrag, durch den die ſämtlichen Koſten des Verfahrens gedeckt werden, ſo iſt der Strafantrag zurückzuziehen. Der Verband betrachtet es als ein nicht ſtandesgemäßes Verhalten, wenn ein Autor Zeitungen oder Zeitſchriften mit Strafanträgen verfolgt, obwohl ſeine Honoraranſprüche er⸗ füllt worden ſind und keine Ehrenkränkungen vorliegen, ins⸗ beſondere, wenn Urheber lediglich deshalb die Verurteilung von Redakteuren herbeiführen, um dieſe zu„belehren“, Die Redakture ſind ohnehin weit mehr als die Angehörigen eines jeden anderen Berufes Prozeſſen ausgeſetzt, und es iſt daher bedauerlich, daß ſich Autoren finden, die mit Strafanträgen in rigoroſer Weiſe gegen Redakteure ſelbſt dann vorgehen, wenn es ſich um geringfügige Verſtöße gegen das Urheber⸗ rechtsgeſetz handelt.“ Die Reſolution genommen, Weiterhin wurde beſchloſſen, den Verbandsvorſtand zu beguftragen, einen Anſchluß der Verbandsvereine an eing ſchon beſtehende Krankenverſicherungs⸗ Abteilung eines anderen großen Verbandes anzuſtreben und über die von ihm unternommenen Schritte dem nächſten Verbandstag wurde nach längerer Debatte an⸗ Boricht zu erſtatten. Auch wburde der Verbandsvorſtand be⸗ auftragt, ſich mit dem Verein deutſcher Zeitungsverleger in Verbindung zu ſetzen und auf eine Feſtſtellung der Rechks⸗ anſprüche der Redakteure und feſtangeſtell⸗ ten Mitarbei ter— in Bezug auf Penſionsgewährung, Witwen⸗ und Waiſenverſorgung, Krankenverſicherung, Ur⸗ laubszeiten, Kündigungsfriſten, Weiterzahlung des Gehalts in der erſten Zeit nach dem Tode des Angeſtellten an die Hinterbliebenen— hinzuwirken. 5 18 „* ))VUVVV „Nackmittags 5 Uhr fand im großen Saale des ſtädti Spiel- und Feſthauſes des Feſtmahl ſtatt, an n — Der Zeuge ſchildert dann eingehend, 6. Seite. Geueral⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Bergwerts⸗Attien. Nobemer Bergbau 206 70 207.60 erus 109.— 109.— Bergb.⸗SZ.—— 323. Deutſch. Luxemburg 127— 148. Friedrichshütte Bergb. 136.132 Gelſenkirchner 184.50 185 50 Harpener Bergbau 194.10 195 35 Kaliw. Weſterregeln 177.— 176.— Oberſchl. Eiſeninduſtr. 98.— 98.— Vr. Königs⸗u. Laurah. 19 199. Gewerkſch. Roßleben 8950 8950 Phönix 164.60 165,80 Pfandbriefe, Prioritäts⸗ ⸗Obligationen. 97.50 97.5 0 97.50 57.50 4% Frk. Oyp.⸗Pfdb. 0 K. V 15 97.80 97.89 a% f Hypeh. Pfbb. 99 50 99.5 31½% 90.80 90.90 4½ 6% Pr. Bod.⸗Fr. 89 4 89.40 4% Ctr. Bd. Pfd. vg 97.10 97.10 8%„„ 99 unk. 09 4%„ Pfdbr..0! unk. 10 „ Pfdbr..0g unk. 12 „ Pfdbr..86 89 it. 94 Fſd. 96006 „Com„Lbl. 8 u0l, unt. 10 „ Com.⸗Obl. v. 1891 „ Com.⸗Obl. v. 96/06 4% Pr. Pfdb. unk. o9 12 14 97.20 87.20 — 97.30 97 80 4% 3 31½% 4% 8˙55 87 97.50 97.f 89.50 89.50 89 50 89.5 98 89 18 70 90.80 0 80 90.80 90.8 97.10 97.10 97.10 97.10 97.25 97.20 * 4%„ * 97 60 98 25 92.95 90 30 97.60 4ets Pr. Pfob. unk. 15 40% 98 25 2 5—** 12 3½% Pr. efdhr.⸗Bk.⸗ Kleinb. b 04 Pr. Pföhr.⸗Bk.⸗ Hyp. Pfd.⸗Kom.⸗ Obl. unkündb. 12 4% Pr. Mfdbrf.⸗B. Hyp.⸗Pfd. unk. 1917 4% Rh. H. B. Pfb. 02 4 1907 ee ee „„„ 31/„„ verſchied. 3„. 1914⁴ 31½ Feh..⸗B..O 4% R. W. B. C..10 129„„tz B. Pr.⸗Obl, N B. Fr ½10 Ftal. ſttl.g. E. B. 90.80 93.50 93.50 3· 90.50 90.50 97.— 97.50 98.50 89.70 89.9 91.50 7 91 10 70.55 97.— 97.— 97 50 98.f0 89 70 89.9 91.50 99 10 N 70.80 1„„ 40%9 10% Mannh. Verf.⸗G.⸗A. 430.— 480. Bauk⸗ und Berſicherungs⸗ Aktien. 5 Badiſche Bank Berg u. Metallb. Berl. Handels⸗Geſ. Eomerſ. u. Disk.⸗B. Darmſtädter Bant Deutſche Bank Deutſchaſiat. Bank D. Effetten⸗Bant Disconto⸗Comm. Dresdener Band 129.20 116.— 158 10 106.50 122 50 227 90 129.— 100.10 169 70 185 90 200 50 29 50 116 50 159. 1072 12170 228 79 129.— 100 10 17040 136 50 260.50 rkf, Hyp.⸗Creditv. 173 40 158.40 Deſterr.⸗Ung. Bank 126.— 126. Oeſt. Länderbank 109 50 109.20 „Kredit⸗Anſtalt 193 25 194.30 Pfälziſche Bank 100.— 100.— Pfälz. Hyp.⸗Bank 192.— 191.50 Preuß. Hypothenb. 110.50 110 80 Deutſche Reichsbk. 153.— 158 10 Ahein. Kreditbank 132875 138.90 Rhein. Hyp. B.. 191.50 191.— Schaaffh. Bankver. 12 50 129.90 Südd. Bant Mhm. 108 30 108.80 Wiener Bankver. 130.10 13010 a Hyp.⸗Bant kationalbant 112 75 112 80 Nraukfurt a. 9 55 1. bahn 147.70, Lombarden 23.70 93 40, Gotlhardbahn—.—, Juli. GEgypter—.—, 4% ung. Goldrente Disconto⸗ommandit 170 40 Laura Bank Ottomane 143.10 140,50 Kreditaktien 194.75, Staats⸗ —, Gelſenkirchen 185.50. Darmſtädter 122 20 Handelsgeſellſchaft 159.—, Dresdener Ban 136 50, Deu Northern—.—. Lendenz; ſltill. tſche Bant 228 20, Bochumer 207.60 Nachbörſe. Kreditaktien 194 30, Staatsbahn 147.70, Lombarben 28.10, Bisconto⸗Commandit 170 40 Mannheimer vom 1. Juli.(Offi Obliga Pfandbriefe. 40 Rh. Hyp.⸗B. unk. 1902 „ pvVerſchied⸗ 3½%„„ Kommunal Städte⸗Anlehen⸗ 34½% Freiburg. B. 3½% Heidelbg. v. J. 1903 30% Karlsruhe v. J. 1907 30% Karlsxuhe v. F. 1896 4½0½% Lahr v. F. 1902 4½% 9% Ludwigshafen 40⁰%* v. 3/0% 90. 40% Mannh. Oblig. 1901 f 1885 1888 1895 1898 1904 1905 1906 1907 98. 50 G 216 Pirmaſens unk. 1905 91.— 6 30% Wiesloch v. J. 1905—.— 97.— bz 89.70 bz 91.50 bz 90.— 91.—6 99.25 K 87.— B 90.—G 99.— G 1906 99.—6 Akt Bauken. Brief Geld Badiſche Bank 130.—— Gewrbk. SveyerßoE———. Pfälz. Bank— 100.20 Pfälz. Hyp.⸗Bank—.— 100.25 Pf. Sp⸗ u. Cdb. Landau Rhein. Kreditbank 134.— 188.75 1177 192.— 191 —. 108.40 „Ludwigsbahn „ Maxbahn „ Nordbahn Heilbr. Straßenbahn Chem. Induſtrie. .⸗A. f. chem. Induſtr. 336— Bad. Anil.⸗u. Sodafbr.—.— 340— —218.— —.— 187.60 —— 1381.80ʃR 80.——.— Chem. Fab. Goldenbg.—.— 190 Verein chem. Fabriken 290 Verein D. Oelfabriljñen—.— 127.25 Weſt..⸗W. Stamm 189 „ Vorzug 105,50—.— Btauereien, 5 Bad. Brauerei 96.——.— Binger Aktienbierbr.———. Durl. Hof vm. Hagen—.— 221— Eichbaum⸗Brauerei 124.00 r. Rühl, Worms 90.— Ge mers Br. Freibg. 106.— Kleinlein Heidelberg 195.— omb. Pieſſerſchmitt 50.— annh. 5 Sianeee gie—— Brauerei S—.— 2⁵0— Br. Schröd Heldtbg, 201.50—.— „Schwartz. Spever 128.——.— „ Ritter, Schwetz. Weltz, Speyet—.— 72.50 .Storch., Speyer—— 71 —— 40% 55 1½%% Oberrh. Elektrizitäts⸗ [Oberrh. Elektrizität Eſſektenbörſe zieller Bericht.) tionen. Induſtrie-Obligation⸗ 4½% Akt.⸗Geſ. f. Seilindu⸗ ſtrie rück:. 105 9%— 4% Bad A. G, 15 Rhſchiff. n. Sektransvort⸗ 100.— 1½% Bad.Anflin⸗t. Sodaf. 102.0( 4% Br. Kleinlein, Heidlbg. 97.— B 50% Bürg. Brauhaus, Bonn 101.50 G Herrenmühle Genz 98.— % Mannb. Dampf⸗ ſchleppſchiffahrls⸗Geſ. 97.—6 4 0% Mannh. Lagerhaus⸗ Geſellſchaft 00.— 5 werke, Karlsruhe Guee Pfälz. Chamotte u⸗ Tonwerk,.⸗GG. Eiſenb. 102.— B 4½% Ruſſ..-G. Zellſtofff. Waldhof bei Pernau in Kivland 8 1 96 0 Speyrer rauhaus .⸗G. in Speyer 96.— G 95 Speyrer Zlegelwerke 99.— 8 11% Südd. Drahtinduſtr. 100.— G 44½% Tonw. Offſtein.⸗G. Dr. H. Loſſen, Worms 40 Zellſtoffabrit Waldhof 101.— e n. 8 Br. Werger, Worms Wormſ. Br. v. Oertge—.— Pf. Preßh.⸗u. Sptfabr. 158.—— Transport u. Verſicherung. B..⸗G. Rhſch. Seetr. 91.— Mannh. Dampfſchl. 62.— „ Lagerhaus—. Francona, Rück⸗ und Mitverſ..⸗G.§m. 55 Rück⸗ u. Mitv.—.— 670— Bad. Aſſecurranz 1180 Continental. Verſich. 400.— 390.— Mannh. Verſicherung—.— 400.— Oberrh. Verſich⸗Geſ. 450.— 445.— Württ. Tranp.⸗Verſ. 585.— Induſtrie. .⸗G. f. Seilinduſtrie—.— Dincler'ſche Aſchfſbr.—.— Emaillirfbr. Kirrweil.—. Emaillw. Maikammer—.— Ettlinger Spinnerei 105.— Hüttenh. Spinnerei.— Karlsr. Maſchinenban 200.— 5 Nähmfbr. Haid u. Neu 248.ä——.— Koſth. Cell. u. Papierf.— 21 Mannh. Gum. u. Asb. 14⁰.— Maſchinenf. Badenia—.— 22 50 Pf. Nähm u. Fahrradf.— 150.——.— Südd. Draht⸗Induſt.—.— 116.— Südd. Kabelwerke 122.— fnn Ziegelw. 4405— 00.— 01.— 8 80.— — —.— ee Waldhef 318 50—. Juckerför. Waghäuſel 145.—— uckerraff. Männg. 68—-— An der heutigen Börſe gelangten Umſätze zur Notierung in Dingerſhe Wle Maſchinenfabrik⸗Aktien zu 119 Proz. Ferner er⸗ gaben ſich durch die am 1. Juli c. det. Div. Cps. Kursverände⸗⸗ rrngen von eee Berein Deutſcher eeee 99.25 13%% Heſſen Diskonto Komm. panier Maurheim, 1. Juli. 127½25., Continentale Verſicherungs⸗Aktien 390., 400., Mannheimer Verſicherungs⸗Aktien 400., Seilinduſtrie 133., Emaillirwerf Maikammer 90., Karlsruher Maſchinenfabrik Haid u. u 248 B. und„Süddeutſche 116 G. Alles exkl. Dip.) Berliner Effektenborſe. [Pripattelegramm des General⸗Anzeigers.) * Berlin, 1. Juli.(Fondsbörse.) Die Ge- schäftsunlust, welche an der Börse herrscht, dürfte wohl zur Genüge durch den Umstand illustriert werden, dass für mehr als zwei Drittel, der im Ultimoverkehr gehan- delten Werte ein sogenannter erster Kurs wegen Mangels an Umsätzen heute nicht festgestellt werden konnte. So weit Notierungen erfolgten, waren diese im allgemeinen nicht wesentlich von den gestrigen Schlusskursen ver- schieden, da für die Tendenz nach keiner Richtung hin besondere Anregung vorlag. Hervorzuheben ist aber eine kleine Besserung um 0, 10 Proz., welche 3 Proz. Reichs- anleihen erfuhren, weil man darin ein Zeichen für die beruhigtere Auffassung der politischen Lage zu erblicken geneigt war. Oesterreichische Kreditaktien gewannen im Anschluss an höbere Wiener Kurse 34 Proz. Ferner zeigte sich Interesse für Prinz Heinrich Bahn, die auf spekula- tive Käufe mehr als 1½ Proz. gewannen, im Zusammen- hang mit Verkehrssteigerungen, die man für die Bahn auf Grund von Abmachungen mit den lothringischen-luxem- burger Hüttenwerke erwartet. Von Montanakties konnten Harpener die Aufhbesserung nicht voll aufrecht erhalten und verloren 0,85 Proz. Uebrige Hüt⸗ ten- und Kohlenaktien nur wenig verändert bei vorwiegender Neigung, etwas im Kurse anzuziehen. Das Gesehaft am Bank enHma rkt blieb ganz unbedeutend. Deutsche Bank etwas höher. Tägliches Geld 5 Proz. Die Aufwärtsbewegung der Prinz Heinrich Bahnaktien machte im Verlaufe weitere Fortschritte, während im übrigen der Nursstand bei geringen Schw anſcungen kaum Aenderungen erfuhr. Gebessert waren Bochumer, dagegen schwächte sich Rheinstahl ab. Berlin, 1. Juli.(Schlußkur ſe.) Ruſſennoten 214.10 214 10 Lombarden 40% Ruſſ. Anl. 1902 82 80 83 20 Canada Pacifte 35% Reichsanl. 91.30 91.25 Hamburg Packet 30% Reichsanleihe 82.50 Hambg. Paket neue 40% Bad. St.⸗Anl.—.— Nordd. Llons 4% B. St.⸗B. neue 99.60 99.75 Dynamit Truſt 3½ B. St. Obl. 1900———Licht⸗ u. Kraftanl. 3%% Bayern 90.75 Bochumer %%% Heſſen e Gelſenkirchner Harpener Laurahütte Phönix Ribeck⸗Montan Wurm⸗Revier Anilin Treptow 3868 Braunk.⸗Briketts 178.— 23.)0 23.10 156.20 151.70 107.70 107.80 92 10 92.50 151——.— 112 70 118. 50 206— 207.70 55— 186.10 198.50 199 50 16440 192. 50 80.50 83.— 96.50 8 50 101.50 30% Sachſen 40 Pfbr. R0. W. B. 50% Chineſen 4% Italiener Japaner(neu] 89.10 80.50 1 Loſe 151 60 151.50 o Bagdad⸗Anl.—.— 86.— Ke dnarden 193.80 194.50 Bank 151.20 151.70 D. ſecee ee 1 5 Handels⸗Geſ. 159.— 159.10 Düſſelderfer W Darmſtädter Bant 122—— Fene Deutſch⸗Aſtak. Bank 129.— 12,½50] Weſtereg. Alkaliw. 174— 174.50 Deutſche Bant 228 60 228.70] Wollkämmerei⸗Akt. 127— 126.50 Disc.⸗Kommandit 170.50 170.60 Chem. Chaxlottenb. 196.— 187.— Dresdner Bank 136.70 186.70 Tonwaxen Wiesloch 98.70 98.— Rhein. Kredubant 13870 138.70 Feunbf Waldhof 313— 314 90 Schaaffh. Bankv. 130.— 129.70] Celluloſe Koſtheim 210 20 210.— Lübeck⸗Büchener Rüttgerswerken 151.— 150.50 Staalsbahn 272 5 720 396 20 149.90—.— Privatdislont 3½% W. Berlin, Nachbörſe. Kredit⸗Aktien 1 Juli.(Telegr.) 194.10 194 40 Staatsbabn 170.50 170.60] Lombarden Pariſer Borſe. Anfangskurſe. 9422 97 —. 170.— 147.50 28 70 23.— Paris, 1. Juli. 3 0% Rente 94 57 66,90 96.42 Londoner Effeltenbörſe. London, 1. Juli.(Telegr.) Anfangskurſe der Effektenbörſe. 4ſ% Reichsanleihe 81/ 812/ Scuthern Paciſie 88%5 5% Chineſen 103 2 J085. Chicago Milwautee 137 4½% Ehineſen 985 Denver Pr. Türk. Looſe 17750—— Banque Ottomane 728.— 723.— Rio Linto 1600 1600 Türken unif. 88% 137— 62— 94— 107% 95 %% Conſols 88— Atchiſon Pr. 94 3 ½% Iſꝗaliener 104˙. Louisv. u. Naſho. 107% 3% Griechen 52— Union Paeiſie 149˙½ 3 c% Portugieſen 65.— Unit. St. Steel com. 39% Spanier 95% 9„ pref. 105/, D Türken 96— Ekiebaßn 19˙ 1 9% Argentinier 874%5 Tend.: beh. ſ Merxitaner Debeers 4%0 Japaner Chartered Tend.: ſtill. Goldſtelds Randmines Rio Tinto Eaſtrand Braſilianer Tend.: ſtill. * Telegraphiſche Haudelsberichte. B. Frankfurt a.., 1. Juli. Vem 2. ds. Mts. an werden weitere 10 Millionen Apr Ozentiger Schuldverschrei- bungen des Provinzialverbandes der Provinz Waestfalen 5. Ausgabe wie bisher notiert lieferbar. * Frankfurt à.., 1. Juli. Von der Bankfirma A. Ladenburg und J. Drey fuss u. Co. inn Frankfurt a. M. ist der Antrag auf unng von 15 Millionen 4½proz. Obligationen der Elektrizitäts-Akt.Ges. vorm. Schuckert e 8 ürnberg gestellt worden.— Von der Effekten- und Wechselbank Frankfurt a. M. ist der Antrag auf Zulassung von 9 Millionen neuer Aktien der Vereinigten Königs- u. Laurahütte.-G. zur hiesigen Börse gestellt worden. Frankfurt a.., 1. Juli. Der Beschluss vom 26. Juni, wonach von Montag, den 29. Juni ab an hiesiger Börse alls ausländischen Lose nur mit einem in schwarzen 2 arben hergestelltem Aufdruck des Kontrollstempels liefer- ausser Kraft. Aus- sind, tritt vom heutige Tage an e Lose eind 80 18 fähig, aueh wenn die Kontrollabstempelung in anderen als schwarzer Farbe geworden sind. * München, I. Juli. Die im Jahre 1861 errichtete Bank firma Heymann u. Co. in Regensburg gibt It. Frkft. Ztg. an, dass sie ihr Bankgeschäft auf die Bayerische Handelsbank in München mit allen Passiva und Aktiva übertragen hat. Die Bank wird das Geschäft unter der Firma Bayerische Handelsbank, Filiale Regensburg, fortführen. *** Ueberſeeiſche Schiffahrts⸗Telegramme. New⸗ort, 29. Juni.(Drahtbericht der Red Star Line. Ant⸗ werpen. Der Dampfer„Finland“, am 20. Juni von Antwerpen ab, iſt heute hier an detommen Mitgeteilt durch das Paſſage⸗ und Reiſe⸗Bureau Gund⸗ lach u. Bärenklau Nachf. Nr. 2, direkt am Hauptbahnhof. 1 Laut delegrapb. Nachricht iſt der Dampfer„Großer Kurfürſt⸗ am 28. Juni von Southampton ab, am 29. Juni nachmittags 5 Uhr von Cherbourg abgefahren. Laut telegraphiſcher Nachricht iſt das Schulſchiff gadeneen, Cecilie“ am 30. Juni vormittags 8 Uhr wohlbehalten in Süde abgefahren. Laut telegraphiſcher Nachricht hat der Dampfer 18. Juni von Bremerhaven ab, wohlbehalten in Baltimore angekommen. Mitgeteilt durch Ph. Jak. Eglinger in Mannheim, alleiniger für's Großherzogtum Baden konzeſſionierter General⸗ agent des 55 Lloyd in Bremen. ** Marx 4 Goldschmidt, Mannheim Fernſprecher: Nr. 56 und 1637. Proviſionsfrei! ——ͤů ů— a Nae Käufer in Mannheim, Bahnhofplatz „Neckar“ am Telegramm⸗Adreſſe: Margold, 1. Juli 1908. Wir ſind als Selbſtkontrahenten 85 unter Vorbehalt: ———— .⸗G. für Mühlenbetrieb, Neuſtadt a. Atlas⸗Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Badiſche Feuerverſicherungs⸗Bank Baumwollſpinnerei Speyer Stamm⸗Aktien * Vorzugs⸗Aktien Benz& Cö., Rheiniſche Gasmotoren, Mamiheim Brauerei⸗Geſellſchaft vorm. Karcher, Emmendingen Bruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft Bürgerbräu, Ludwigshafen Chemiſche Fabrilen Gernsheim⸗Heubruch Daimler Motoren⸗Geſellſchaft, Untertürkheim Fahr Gebr.,.⸗Geſ., Pirmaſens Filterfabrik Enzing er, Worms Flink, Eiſen⸗ 155 Mannheim Frankenthaler Keſſelſchmiede Fuchs, Waggonfabrik, Heidelberg Herrenmühle vorm. Genz, Heidelberg Lindes Eismaſchinen b e e e othringer Baugeſellſchaft, Me 1 diteimperke.⸗G. Ludwigshafen Bruchſal, Schnabel& Henn Mos acher Aktienbrauerei vorm. Hübner Neckarſulmer Fahrrad Pfälziſche Mühlenwerke, Schifferſtadt Nheinau, Terrain⸗Geſellſchaft Rheiniſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G., Mannheim Aen che Metallwarenfabrik, Genußſcheine Rheiniſche Schuckert⸗Geſell chäſt, Mannheim Rheinmühlonwerke, Mannheim Rheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Mannheim Rombacher Portland⸗Cementm Stahlwerk Mannheim Süddeutſche Jute⸗Induſtrie, Mannheim Süddeutſche Kabel, eannheim, Genußſcheine Unionwerle,.⸗G., Fabriken f. Brauerei⸗Einrichtungen Unionbrauerei Karlsruhe Vita eee e c Mannheim Webe an geelſchaſ dhof, Ba 95 Immobiliengeſellſchaft Weſlendbau⸗Geſellſchaſt in Karlsruhe Zuckerfabrik Frankenthal 11⁵ M. 290 Verantwortlich: Fuür Politik: Dr. Fritz Goldenbaum⸗ für Runſt, Feuilleton und Vermiſchtes: Alfred Beeiſchn; für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: Rich. Schönfelder; für Volkswirtſchaft und den übrigen redaktionellen Teil. J..: Richard Schönfelder. für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Franz Kircher; Druck und Verlag der Dr. H. Haas ſchen Buchdruckerei, G. m. b..: Direktor: Ernſt Mäller. er e See Suiker kaltee Khulet ned: nicht Nerpöſen, Oichwanten, Herz⸗ und Nieren⸗ leidenden, Blutarmen, Bleichſüchtigen uſw., wenn man ſtatt des gewöhnlichen Bohnentoffer⸗ den 5 von ärztlichen en nach eing ehendet empfohlenen offeln eien Kaffee HA“ verwenbet. Wir garantleren dafür, daß er das volle Aroma und min⸗ 70 deſtens denſelben Wohlgeſchmac hat wie anderer Kaffee derſeſben Preis⸗ lage, jede nachtellige oder unange⸗ nehme Wirkung iſt aber ausge⸗ ſchloſſen. Man frage den—25 oder ma Verſuch! Man beachte 80 Zu haben in ſeren Geſchaften. tiuell frage man wegen Be⸗ an bei der Kaffee⸗Handels-Aktien⸗ Geſenſchaft Bremen. am 30. Juni, morgens 6 1 5 1111le. 1 85 111iirert! machung ſtraße Nr. 5. Mannheim, den 1. Juli 1908. General⸗Anzeiger. (Abendblatt.) Belauntmachung. Aufgebot andſcheinen. der Antrag geſtellt des Städt. Leih⸗ Maunheim: it. M Nr. 57604, vout 23. Mai 1908, geblich abhanden ge⸗ ſt, nach§ 28 der Leih⸗ ingen ungiltig zu er⸗ N haber dieſes Pfandſcheins rmit aufgefordert, ſeine unter Vorlage des Pfaudſcheines tnerhalb vier Wochen vom Tage des Erſcheinens dleſer Bekannt⸗ an gerechnet beim Städt. Leihamt, Lit. C 5 Nr. 1, 0 geltend zu machen, widrigenfalls die Kraftloserklärung oben ge⸗ naunten Pfandſcheins erfolgen wird. Mannheim, 30. Juni 1908. Städt. Leihamt. 31582 Süddentſch⸗ Heſterreich⸗ Angariſcher Jerband, Ausnahmetarif für Getreide mit Ungarn, Teil III, Heft 2. Anſtelle des mit unſerer Be⸗ kanntmachung vom 16. Mai J. Is. auf 30. Juni 1908 ge⸗ kündigten Ausnahmetarifs für Getreide wird mit Gültigkeit vom 1. Juli 1908 ein neuer Tarif eingeführt. In demſelben ſind die badiſchen Stationen Badiſch⸗Rheinfelden, Brennet, Rheintal, Engen, Gernsbach, Gundelsheim, Haslach, Hauſen⸗ Raitbach, Herbolztzeim, Kenz⸗ ingen, Kork, Mauer, Maulburg, Meckesheim, Rheinau, Riehen, Steinen, Stühlingen, Tiengen, Wehr, Weizen und Wertheim mangels eines Bedürfniſſes nicht mehr aufgenommen. Der Preis des neuen Tarifes beträgt 1 M. 30 Pf. für das Stück. 80244 Karlsruhe, 28. Juni 1908. GOr. Generaldirektion der Staatseiſenbahnen. Jüddeutſch⸗Heſterreichiſch⸗ Angariſcher Verband. (Holzausnahmetarif Teil IV, Heft 4, v. 1. 4. 1907). Auf 15. Juli 1908 wird die Station Itzkany der k. k. öſter⸗ reichiſchen Staatsbahnen für Faßholzſendungen nach Karls⸗ kuhe, Mannheim und Mann⸗ heim⸗Ind tin die Taxifabteilung J einbezogen. Ueber die Höhe der Frachtſätze geben die beteiligten Stationen Aufſchluß. 80243 Karlsruhe, 27. Juni 1908. Gr. Generaldirektion der VBab. Staatseiſenbahnen. Iwangs⸗Jerſteigerung. Nr. 6662. Im Wege der Zwangs⸗ vollſtreckung ſoll das in Mann⸗ heim belegene, im Grundbuchevon Maunheim zur Zeit der Eintrag⸗ ung des Verſteigerungsvermerkes auf den Namen des Ludwig Baumann, Gaſtwirt und deſſen Ehefrau Margarethe geborene Sauer in Nannhein einge⸗ tragene, nachſtehend beſchriebene Gruündſtück am Donnerstag, 27. Aug. 1903, vormittags 9½ Uhr, durch das unterzeichnete Notariat in deſſen Dienſträumen in Mann⸗ heiin B 4, 3, verſteigert werden. Der Verſteigerungsvermerk iſt am 25. Mat 1908 in das Grund⸗ buch eingetragen worden. Die Einſicht der Mitteilungen des Grundbuchamts ſowie der übrigen das Grundſtück betref⸗ ſenden Nachweifungen, insbe⸗ ſondere der Schätzungsurkundeiſt ledermann geſtattet. Es ergeht die Aufforderung, Mechte, ſoweit ſie zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungs⸗ vermerks aus dem Gkundbüch nicht erfichtlich waren, ſpäteſtens im Verſteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden ünd, wenn der Gläubiger widerſpricht, laubhaft zu machen, widrigen⸗ alls ſie bei der Feſtſtellung des geringſten Gebots nicht berück⸗ 115 und bei der Verteilung des Verſteigerungserlöſes dem Anſpruche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden. Diejenigen, welche ein der Verſteigerung entgegenſtehendes Recht haben, werden aufgefor⸗ dert, vor der Erteilung des Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtenlung des Ver⸗ fahreus herbeizuführen, widrigen⸗ falls für das Recht der Verſteige⸗ kungsertös an die Stelle des verſteigerten Gegenſtandes tritt. Heſchreibung des zu verſteigernden Grundſtückes: Grundbuch von Maunheim, Baud 198, Heft 15, Beſtandsver⸗ zeichnis J. 80239 Lagerbuch⸗Nr. 3552, Flächen⸗ inhalt 2a 13 qm Hoßraite, Beil⸗ Hieiauf ſieht: eintells drei⸗ teils wrerſlöctiges Wohnhaus mit Seltenbau und Keller nebſt an⸗ gebautem Piſſoir, ein einſtöckiges Piſſoir, geſchätzt zu da 000 Mk. Hierzu Zubehörſtücke im Werte von 478 Mk. Maunheim, 24. Juni 1908. Notariat 11 als ollſtreckungsgericht: Dienſſverweſer. Zwangs⸗Herſteigerung. No. 6664. Im Wege der vangsvollſtreckung ſoll das in kannheim belegene, im Grund⸗ buche von Mannheim, zur Zeit der Eintragung des Verſteiger⸗ ungsvermerkes auf den Namen des Richard Kuchenmüller, Architekt in Heidelberg einge⸗ tragene, nachſtehend beſchriebene Grundſtück am Mittwoch, 26. Aug. 1908, vormittags 9½ Uhr, durch das unterzeichnete Notariat in deſſen Dienſträumen B 4, 8 in Mannheim verſteigert werden. Der Verſteigerungsvermerk iſt aut 25. Mal 1808 in das Grund⸗ buch eingetragen worden. Die Elnſicht der Mittetlungen des Grundbuchamts, ſowie der übrigen das Grundſtück betreffen⸗ den Nachweiſungen, insbeſondere der Schätzungsurkunde iſt jeder⸗ mann geſtaitet. 80241 Es ergeht die Aufforderung, Rechte, ſoweit ſie zur Zeit der Eintragung des Verfſteige⸗ rungsvermerkes aus dem Grundbuch nicht erſichtlich waren, ſpäteſtens im Verſtet⸗ gerungstermine vor der Auf⸗ forderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger wider⸗ ſpricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls ſie bei der Feſt⸗ ſtellung des geringſten Ge⸗ bots nicht berückſichtigt und bei der Verteilung des Ver⸗ ſteigerungserlöſes dem An⸗ ſpruche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachge⸗ ſetzt werden. Diejenigen, welche ein der Verſteigerung entgegenſtehen⸗ des Recht haben, werden auf⸗ gefordert, vor der Erteilung des Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des Verfahrens herbeizu⸗ führen, widrigenfalls für das Recht der Verſteigerungserlös an die Stelle des verſtei⸗ gerten Gegenſtandes tritt. Beſchreibung des zu verſteigernden Grundſtücks: Grundbuch von Mannheim, 164, Heft 25, Beſtandsver⸗ nis I. 5 Igb.⸗Nr. 2129, Flächeninhalt 1 ar 51 qm Hofratte, Litera B 2 Nr. 13. Hierauf ſteht: a. ein zweiſtöckiges Wohnhaus, b. ein zweiſtöckiger Seitenbau, links Wohnung, c, ein zweiſtöcktiger Mittelbau, Durchgang, oden Zimmer, geſchatzt zu 38 400 Mk. Hierzu Zubehörſtücke im Werte von 402 Mk. Mannheim, 24. Juni 1908. Großh. Notariat III als Bollſtreckungsgericht: J..: Voth. Dieuſtverweſer⸗ Zwangs-Verſteigerung. Nr. 6668. Im Wegeder Zwangs⸗ vollſtreckung ſoll das in Mann⸗ heim belegene, im Grundbuche von Maunheim zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungs⸗ vermerkes auf den Namen des Nikolaus Hotz, Wirt und deſſen Eheſrau Thekla gebor. Schmidt in Manuheim eingetragene, nach⸗ ſtehend beſchriebene Grundſtück Ain Dienstag, 25. Auguſt 1908, vormittags 9½ Uhr, durch das unterzeichnete Notariat in deſſen Dienſträumen B 4,3 in Manunheim, verſteigert werden. Der Verſteigerungsvermerk iſt am 4. Mai 1908 in das Grund⸗ buch eingetragen worden. Die Einſichk der Mitteilungen des Grundeuchamts, ſowie der übrigen das Grundſtlick betreffen⸗ den Nachweiſungen, insbeſondere der Schätzungsurkunde, iſt jeder⸗ mann geſtattet. 80240 Es ergeht die Aufforderung, Nechte, ſoweit ſie zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungs⸗ vermerkes gus dem Grundbüch nicht erſichtlich waren, ſpäteſtens im Verfteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden, und wenn der Gläubiger widerſpricht, glaubhaft a machen, widrigen⸗ ſalls ſie bel der Feſtſtellung des geringſten Gebots nicht berück⸗ ſichtigt und bei der Verteilung des Verſteigerungserlöſes dent Auſpruche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden. Diejenigen, welche ein der Ver⸗ ſteigerung entgegenſtehendesRecht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Ein⸗ ſtellung des Verfahrens herbei⸗ zuführen, widrigenfalls für das Recht der Verſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten Gegen⸗ ſtandes tritt. Beſchreibung des zu verſteigernden Grundſtücks: Grundbuch von Maunheim, Baud 247, Heft 15, Beſtandsver⸗ zeichnis I. Lagerbuch⸗Nr. 5338, Flächen⸗ inhalt 2 ar 36 qm Hofraite, Lindenhofſtraße 60 und Eichelshei⸗ meriraße No. 56. Hierauf ſlegt: ein dreiſtöckiges Wohnhaus mit Keller und an⸗ gebautem Abort geſchätzt zu 33 000 Mk. Hierzu Zubehör⸗ ſliüicke im Werte von 880 M. Maunhein, 24. Inni 1908. Großh. Notariat Nl als Vollſtreckungsgericht: Voth, Diennverweſer. B2, 7 part. Büro 1 gr. 2 kl. Zimmer auf 1. Ok⸗ tober zu verm. 62311 Herrliche Mittelmeer-Reise 350 Mark mit voller Verpflegung u. all. Aus- Hlügen vom II. bis 29. August mit privater flefsegeseflschaftel, Stände Prospekt versendet Redakteur Baumm(nicht Baumann) in Duisburg. 80246 e Konkursverfahren. Im Konkursverfahren über das Vermögen des Hausſierers Hirſch Drob⸗ ner ſind laut genehmigter Schlußrechnung M. 1375.76 verfügbar, wovon vorweg die Koſten zu decken ſind. Bei der Schlußverteilung kommen M. 6096.11 unbe⸗ vorrechtigte Forderungen in Berückſichtigung. 13274 Das Verzeichnis liegt auf der Gerſchtsſchreiberei des Großherzoglichen Amtsgerichts Abteilung II zur Einſicht auf. Mannheim, 30. Juni 1908. Der Konkursverwalter: Rechtsanwalt Dr. Hartmann. A 3, 4 A 3, 4. Große Verſteigerung Am Donnerstag, 2. Juli nachmittags 2½ Uhr verſteigere im Auftrag wegen Wegzug: 62319 Aei ſchöne Betten, 1 Waſch⸗ tiſch, Nachttiſch, Tiſche, Küchenſchrank, Chaiſe⸗ longue, Stühle, Teppich, Diwan, Spiegel, Schreibtiſch, Pianino, Büfett u. and. mehr. Uebernehme jeden Poſten Möbel oder Ware zum Ver⸗ ſteigern und gegen bar. M. Arnold, Auktionator NA 3, 11. Tel. 2285. Schränke, Cechniſcher Herein Mannheim. Zweigverein des Deutſchen Techniker⸗Verbandes. Mittwoch, 1. Juli l. Is. abends 8% Uhr im Reſtaurant„Wilder Mann“ N 2, 11 Bericht des Herrn Bau⸗ leiters Stangen über den zu Pfingſten 1908 in Königsberg ſtattgefundenen Verbands⸗ tag des Deutſchen Tech⸗ niker⸗Verbandes. Wir erwarten zu dieſem wichtigen Vortrag vollzähligen Beſuch unſerer Mitglteder. Gäſte beſtens willkommen. Große Wein⸗Verſteigerung 875 4. Am Donnerstag, 2. Juli und wenn nötig darauffolgende Tage, nachmittags 2½ Uhr ver⸗ ſteigere in meinem Lokal: Clerner, Hochheimer⸗Kirchen⸗ ſtück, Forſter⸗Riesking, Rupperts⸗ berger-Reiterpfad, Johannis⸗ berger⸗Höll, Winkler⸗Haſenſprung Dürkhermer, Ayler⸗Kupp, Rüdes⸗ heinter-Kloſterkieſel, Rauentaler, Durbacher, Markgräfler⸗Edelwein Ahrdleicher, Zelltinger⸗Schloß⸗ berg, Königsbacher ⸗ Ausleſe, Deidesheimer, Dürkheimer⸗Feuer⸗ berg,Pisporter, Lieſer⸗Niederberg, Bernkaſteler, Bernkaſteler⸗Doktor, Binger-Schloßberg und andere Sorken.— Kirſchwaſſer. 62320 M. Arnold, Auktionat. N 3, 11. Tel. 2285. Lehſlngsgesüche. Lehrling aus gutem Hauſe ſucht 62813 B. Burbaum, Marktplatz. Mannheim Strohmarkt Sleine Villa oder Einfamilienhaus mit großem Garten zu kaufen gesucht. Offerten mit ausführlicher Beſchreibung und Angabe des Preiſes ſub. H. 820 F. 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Mai 1903, betreffend die Abänderung der Para⸗ graphen 48, 85, 91 und 108 der Mannheimer Bauordnung zur allgemeinen Kenntnis. Die Aenderungen ſind durch Fettdruck hervorgehoben. 1. Die ortspolizeilichen Vorſchriften vom 17. April 1901, vom 27. Februar 1904 und vom 2. Dezember 1906„die Bauordnung für die Stadt Mannheim betr.“ werden, wie folgt, abgeändert und ergänzt: § 48. Abſatz 8 erhält folgende Faſſung: In den Gebieten der offenen Bauweiſe dürfen auch Gebäudegruppen, deren Frontlänge 35 m und bei Eckgebäuden 45 m(um die Ecke gemeſſen) nicht überſteigt, errichtet werden, wenn die Gebäude ein architektoniſches Ganzes bilden, gleich⸗ ausgeführt werden und nach beiden Seiten ein bſtand gleich dem Anderthalbfachen des laut Abſatz 2 vor⸗ geſchriebenen Maßes einzehalten wird. Außerdem ſind längere geſchloſſene Reihen von Häuſern, welch' letztere nur Wohn⸗ ungen von höchſtens 4 Zimmern enthalten, unter den Be⸗ dingungen zuläßig, daß ekwaige Vorſprünge an der Rückſeite der Reihe nicht mehr als 150 m und insgeſamt nicht mehr als ein Drittel der Geſamtlänge meſſen, daß die gemäß 12 88 und 89 von der Bebauung ausgeſchloſſenen Grundſtückteile einen zuſammenhängenden Luftraum bilden, welcher beider⸗ ſeits unmittelbar an Querſtraßen ſtößt, und daß etwaige Hintergebäude nicht mehr als 1 Stockwerk erhalten⸗ Aus⸗ mahmsweiſe kaun in einzelnen derartigen Reihen⸗ häuſern für Kleinwohnungen auch die Ginrichtun kleiner Ladengeſchäfte mit nicht ſtörendem Betrie zugelaſſen werden, § 85. Abſatz 2 erhält folgende Faſſung: Innerhalb des Ringdammes darf bei Straßen bis zu 18 Meter Breite die Gebäudehöhe die Straßenbreite um ein Drittel, bei Straßen über 13 Meter Breite um ein Viertel überſteigen. § 91. Abfatz 1 erhält folgenden Zuſatz: Die Höhenlage der Jußbodenoberkante des erſten Obergeſchoſſes über Gehweghinterkaute darf nicht unter 4,40 m betragen, wobei das Mindeſtmaß für die Höhenlage der Fußbodenoberkaute des Erpgeſchoſſes über Gehweghinterkante bei Wohn: und Arbeitsräumen zu 0,90 m, bei Verkaufs⸗, Wirtſchafts⸗ und Lagerräumen zu 0,15 m anzu⸗ nehmen iſt(vergl.§ 81 Abſatz). Abſatz 2 erhält folgende Faſſung: Die Höchſtzahl der Stockwerke darf innerhalb des Rah⸗ mens der zuläſſigen Gebäudehöhe(§ 85) betragen: 1) bei Vordergebäuden und den zu ihnen gehörigen nicht ſelbſtändigen Seitenbauten in Zone HI. I a) an Straßen und Plätzen von 16 m Breite an 835 3 b) an Straßen von 12 bis 16 m Breite:. 3. o) an Straßen von 9 bis 12 m Breite 8 85 9. 2. d) an Straßen unter 9 m Breite 3. 3. 233 2 2 bei ſelbſtändigen Seitenbauten und Hintergebäude in Zone 5 A. I. 2. 2. 2 —* Abſatz 4 erhält folgende Faſſung: Die Anzahl der Stockwerke der Gebäude iuner⸗ halb des Ringdammes wird lediglich beſtimmt durch Die Vorſchriften des 3 85 Abſatz 2 in Verbindung mit 5 90 Abſatz 1, 5 103 Abſatz 2 und§ 91 Abſatz 1 dieſer Bauordnung. § 108. Abſatz 2 erhält folgende Faſſung: Die Wirtſchaftsräume müſſen eine Grundfläche von mündeſtens 50 am und eine lichte Höhe von mindeſtens 4 m, bei Wirtſchaften, die innerhalb des Ringdammes gelegen ſind, eine ſolche von mindeſtens 4,50 m krhalten. Bei beſtehenden Anlagen iſt Nachſicht zuläſſig. . Dieſe Vorſchrift tritt mit dem Tage ihrer Verkündigung im Kraft. Mannheim, den 30. Juni 1908. Großh. Bezirksamt— Abteilung V: Roth. 18270 108 Filddeutsche Bank, Mannhelm, J 4, 90 Tolephon Nr. 250, 541 u. 1964.— Fillale in Worms Eröffnung von laufenden Rechnungen mit und ohne tgewührung. Frovisionsfreie Oheck-Rechnungen und An- unhme verzinslicher Baar-bepositen. Annahme von Wertpapieren zur Aufbe- Wahrung in verschlossenem und zur Verwaltung in offenem Zustande. Vermiethung von Tresorfächern unter Selbst- Verschluss der Mieter in feuerfestem Gewörde. An- und Verkauf von Wertpapieren, sowie Kusführung von Rörsenaufträgen an der Mann- heimer und allen auswärtigen Börsen. Besondere Abtellung für den An- und Verkauf von Werten ohne Rörsennotiz. Wiscontierung und Kinzug von Wechseln auf das In- und Ausland zu billigsten Sätzen. 5 Ausstellung von Checks und Accreditiven auf alle Handels- und Ferkehrsplätze. EKinzug von Coupons, Dividendenscheinen und Verloosten Efflekten. Versicherung verloosbarer Wertpapiere gegen Coursverlust und Controle der Verloosungen. 72732 Bekanntmachung. Der Ankauf rheiniſch⸗belgiſcher Stut⸗ ſohlen betr. 13 2⁴8 Nr. 27 1811. Der Ankauf von Stutfohlen des kaltblütigen Schlages in der Rheinprovinz bezw. in Belgien wird in dieſem Jahre nach Maßgabe der nachſtehend abgedruckten Be⸗ ſtimmungen durch den Verband unterbadiſcher Pferdezucht⸗ genoſſenſchaften bewirkt werden. Die Anmeldungen der Beſtellungen haben läugſtens bis zum 30. Juli ds. Js. bei dem Bezirksamt zu erſolgen und müſſen enthalten: 1. Name und Wohnort der Beſteller; 2. eine Angabe, welcher Art das beſtellte Fohlen ſein ſoll und welchen Betrag dasſelbe koſten darf. Beſtel⸗ lungen unter 1000 Mk. können nicht mehr berück⸗ ſichtigt werden; 3. eine Erklärung, daß der Beſteller mit den in der Anlage enthaltenen Beſtimmungen einverſtanden und ins⸗ beſondere die unter Ziffer 7, 9 und 10 derſelben aufgeführten Verpflichtungen durch Ausſtellen eines Reverſes einzugehen bereit iſt. Mannheim, den 25. Juni 1908. Großh. Bezirksamt, Abt. 1⸗ Dr. Elemm. r Beſtimmungen nach welchen im laufenden Jahre mit ſtaatlicher Unter⸗ ſtützung kaltblütige Stutſohlen zum Ankauf und zur Ber⸗ teilung gelangen. 1* Der Ankauf geſchteht durch den Verband unterbadiſcher Pferdezuchtgenoſſenſchaften und unterliegt der Kontrolle des techuiſchen Beamten für Pferdezuchtaugelegenheiten im Gr. Miniſterium des Junern. Die angekauften Stutſohlen werden im Geſamten zum Selbſtkoſteupreis zuzüglich der Transport⸗ und für das erſte Jahr erwachſenden Verſicherungskoſten apgegeben; doch richtet ſich die Klaſſifizierung und Beſtimmung des An⸗ ſchlagspreiſes des einzelnen Tieres nach deſſen Qualität und Zuchtwert. Die Ankaufspreiſe für die Stutfohlen werden 1000 Mk. und darüber, die Trausportkoſten je nach der Zahl der beſtellten Fohlen 50 bis höchſtens 70 M. betragen. Beſtel⸗ lungen unter 1000 M. können nicht mehr berückſichtigt warden. Die Preiſe verſtehen ſich loco Heidelberg, wo die Fohlen ſeitens der Beſteller oder deren Beauftragten abzuholen ſind. Die vom Beſteller gewünſchte Farbe wird zwar beim Ankauf tunlichſt berückſichtigt werden, doch iſt der Beſteller zur Abnahme des Fohlens auch dann gehalten, wenn die Lieferung der gewünſchten Farbe nicht möglich war. Falls nicht alle Beſtellungen berückſichtigt werden können, werden die ausfallenden Beſteller durch den techniſchen Be⸗ amten des Großh. des Innern bezeichnet. Die Großh. Regierung trägt die Koſten des Ankaufs der Stutfohlen in der Rheinprovinz bezw. in Belgien. Die Großh. Regierung beſtreitet ferner vorſchußweiſe den Ankaufspreis der Stutfohlen; ein Drittel desſelben iſt ſeitens der Beſteller bezw. der Uebernehmer innerhalb 14 Tagen nach der Uebernahme des Stutfohlens, das zweite Drittel ein Jahr und das letzte Drittel zwei Jahre nach der Uebernahme an die Kaſſe für Gewerbe⸗, Landwirtſchaft und Statiſtik zurückzuzahlen. Für richtige Einhaltung der Zahlungstermine ſind zahlungsfähtige Bürgen und Selbſt⸗ ſchulduer zu ſtellen. 5. Für tadellos gehaltene Stutfohlen wird, wenn ſie der Prämiierungskommiſſion bei Gelegenheit der Prämiierungs⸗ tagfahrten vorgeführt werden, je nach Befund ein Kauſpreis⸗ nachlaß gewährt, welcher für rheiniſch belgiſche Stutfohlen im Jahre 1000 10% im Jahr 1910 6 und nach Vor⸗ ſtellung der Stute mit einem zweiten Fohlen 4% des Uebernahmepreiſes der 91 betragen kann. Die Verteilung der Fohlen erfolgt in Heidelberg. Ort und Stunde der Verteilung wird den Beſtellern von Stut⸗ fohlen durch den Verband unterbabiſcher Pferdezuchtgenoſſen⸗ ſchaften rechtzeitig bekannt gegeben. Falls die Beſteller nicht ſelbſt zur Vertellung erſcheinen, haben ſie eine geeignete Perſönlichkeit mit ſchriftlicher Vollmacht zu ihrer Vertretung bei der Verteilung bezw. Verſteigerung zu entſenden. Er⸗ ſcheint der Beſteller weder ſelbſt noch läßt er ſich vevtreten, ſo iſt er verpflichtet, das ihm von dem Vertreter des Mini⸗ ſteriums zugewieſene Fohlen zu dem von jenem beſtimmten Kaufpreis zu übernehmen. Die Verteikung der Fohlen geſchieht in der Weiſe, daß die Ankaufskommiſſion unter Leitung des Verbandspräſi⸗ denten und im Benehmen mit den Obmännern den ein⸗ zelnen Beſtellern die Fohlen zuteilt. Im Falle ein Be⸗ ſteller ſich weigert, das ihm zugeteilte Fohlen zu übernehmen, ſo entſcheidet der Verbandspräſident, der techniſche Beamte für Pferdezuchtangelegenheiten im Großh. Miniſterium des Innern bezw. deren Vertreter und ein vom Verband zu bezeichnender Obmann, ob die Weigerung begründet iſt und dem Begehren ſtattgegeben werden kaun. Dieſem Schieds⸗ ſpruch hat ſich der Beſteller zu unterwerfen. Geht auf dieſe Weiſe ein Fohlen nicht ab, ſo wird es ſofort oder ſpäter meiſtbietend verſteigert, wozu auch Nicht⸗ beſteller zugelaſſen werden. Der Mehr⸗ oder Mindererlös wird dann auf die übrigen Fohlen repartiert. Sollte der Verband nicht in der Lage ſein, die Verteilung vorzu⸗ nehmen, ſo erfolgt dieſelbe durch den techniſchen Beamten im Wege der e e 1 etwaige Verſteigerung findet in folgender Weiſe 1. Das erſtmalige Ausgebot erfolgt zum Anſchlagspreiſe des betreffenden Fohlens. 2. Der etwaige in einer Klaſſe ſich ergebende Mehr⸗ erlös wird nach Maßgabe der Steigerungspreiſe an die Steigerer zurückvergütet, einen etwaigen Minder⸗ erlös haben dieſelben nach dem gleichen Maßſtabe zu erſetzen. Jeder Beſteller iſt verpflichtet, ſich an der Verſtei⸗ gerung maßgeblich ſeiner Beſtellung zu beteiligen. Die beiden letzten Tiere werden den durch die Ver⸗ ſteigerung noch nicht verſorgten Beſtezern durch das Los zugewieſen. Werden die Fohlen im Verſteigerungswege nicht ſämtlich abgeſetzt, ſo ſind die übrig gebliebenen nach Maßgabe der Beſtellungen von denfenigen Beſtellern zu übernehmen, die bei der Verſteigerung Fohlen entweder micht oder nicht in der beſtellten Zahl er⸗ worben haben. Die Zuteilung geſchieht in dieſem Falle durch das Los und gilt als Kaufpreis der An⸗ ſchlagspreis des Fohlens. Der Uebernehmer des S. Hohlens at verpflich⸗ deß Miegerg tu is hat ſich zu verpflich 5 7 1. Das Fohlen kräftig zu nähren und gut aufzuziehen; 2. dasſelbe nicht, ehe es 2½ Jahre alt geworden iſt, zu beſchlagen oder zur Arbeit zu verwenden; 8. dasſelbe ſpäteſtens im Alter von 4 Jahren zur Paarung einem mit Staatsunterſtützung gehaltenen Hengſt gleicher Zuchtrichtung zuzuführen und das⸗ ſelbe bis zum Eintritt der Zuchtuntauglichkeit zur ucht zu verwenden; dis Fdbten bezw. die Stute nur an badiſche Züchter, welche die hier angeführten Verpflichtungen über⸗ nehmen und auch dann nur mit Geenhmigung des Großh. Miniſtertums des Innern zu veräußern; das Fohlen bezw. die Stute in das von Großh. Be⸗ zirkstierarzt geführte Bezirkszuchtregiſter bezw. wo eine Pferdezuchtgenoſſenſchaft beſteht, in das Zucht⸗ regiſter dieſer Genoſſenſchaft eintragen zu laſſen und vom Abfohlen, von einer Veräußerung oder einem Todesfall der Stute dem Großh. Bezirkstierarzte bezw. dem Vorſtand der Zuchtgenoſſenſchaft zwecks Eintrags in das betreffende Regiſter Anzeige zu er⸗ tatzen; 5 8 Fohlen bezw. die Stute alljährlich bis zum Ein⸗ tritt der Zuchtuntauglichkeit der ſtaatlichen Prä⸗ miierungskommiſſion vorzuführen. 285 Das Miniſterium des Innern verſichert die Fohlen für die Zeit eines Jahres vom Tage der Uebernahme von ſeiten des Beſtellers ab gerechnet bei der badiſchen Pferdever⸗ ſicherungsanſtalt und übernimmt während dieſer Zeit die Verpflichtungen des Verſicherungsnehmers der Anſtalt gegenüber. Die Koſten der Verſicherung(Prämie) werden dem Kauf⸗ preis(Uebernahmepreis) des Fohlens zugeſchlagen. Für den Verluſt eines verſicherten Fohlens wird vergütet: a) wenn dasſelbe verendet iſt, 80% der Verſicherungs⸗ ſumme; b) wenn es wegen gänzlicher Unbrauchbarkeit oder in⸗ folge eines erlittenen Unfalls mit Genehmigung des Miniſteriums des Innern getötet wird und die Tötung erfolgt iſt, 60 9½ der Verſicherungsſumme. Dabei iſt der Beſitzer berechtigt, die etwa verwend⸗ baren Teile des Pferdes für ſeine Rechnung zu ver⸗ werten. Die vorbezeichnete Eutſchädigung wird von der Pferdeverſicherungsanſtalt an die Kaſſe für Ge⸗ werbe, Landwirtſchaft und Statiſtik ausbezahlt und von letzterer zunächſt zur Deckung der noch aus⸗ ſtehenden Kauſpreisraten verwendet, wodurch die Schuld des Uebernehmers an die Kaſſe für Gewerbe, Landwirtſchaft und Statiſtik bar ausbezahlt. Für nach gewährten Entſchädigung vermindert. Ueberſteigt die Entſchädigung die Reſtſchuld, ſo wird der Mehrbetrag dem betreffenden Züchter durch die Kaſſe für Gewerbe, Landwirtſchaft und Statiſtik ausbezahlt. Für nach Ablauf dieſes einen Verſicherungsjahres eintretende Schadenſälle kommt das Miniſterkum des Innern in keiner Weiſe mehr auf und werden deshalb die be⸗ treffenden Fohlenbeſitzer in ihrem eigenen Intereſſe darauf aufmerkſam gemacht, die Berſicherung noch vor deren Ablauf bei der badiſchen Pferdever⸗ 5 15 er Uebernehmer bezup. Beſitzer des Fohlens iſt na den Beſtimmungen der badiſchen ereeenen für die Zeit, während welcher das Fohlen bei der Anſtalt verſichert iſt, ferner verpflichtet: 1. Dem Fohlen ſorgfältige und gute Behandlung zuteil werden zu laſſen; 2. von jedem Erkrankungsfall oder jeder Verletzung des ſofort bei dem wahrnehmbaren Eintritt der rkrankung oder Verletzung den Gr. Bezirkstierarzt oder einen anderen approbierten Tierarzt zur Be⸗ handlung herbeizurufen und das Pferd nach deſſen Anordnungen ausgiebig und auf eigene Koſten be⸗ handeln zu laſſen; 8. von dem Verenden oder Verunglücken des Fohlens ſpäteſtens innexhalb 24 Stunden dem Großh. Bezirks⸗ tierarzt Anzeige zu erſtatten, welch' letzterer dieſe Auzeige auf kürzeſtem Wege dem Großh. Mini⸗ ſterium des Innern übermittelt. Bis zum Eiutreffen des Bezirkstierarztes, wel⸗ cher je nach Lage des Falles nach eigenem Ermeſſen eine Sektion vornimmt, muß der Kadaver eines ver⸗ endeten Fohlens unverändert bleiben. Die Koſten der Sektion fallen dem Beſitzer zur Laſt; 4. das Fohlen dem Bezirkstierarzt auf deſſen Verlangen zu jeder Zeit vorzuführen. 11. Wenn die Pferdeverſicherungsanſtalt die Zahlung der Verſicherungsſumme wegen eigenen Verſchuldens des Foh⸗ lenbeſitzers infolge Nichterfüllung der unter Ziffer 10 ge⸗ nannten Verpflichtungen verweigert, wird ein Kaufpreis⸗ nachlaß vom Miniſterium des Janern nicht gewährt. Im Falle ferner die im vorſtehenden unter Ziffer 9 und 10 aufgeführten Verpflichtungen von dem feweiligen Beſitzer des Fohlens bezw. der Stute nicht eingehalten werden, kann derſelbe auch zur ganzen oder teilwelſen Rück⸗ zahlung der erhaltenen Kaufpreisnachläſſe und etwaigen Staatsprämien zur Enutrichtung einer Konventionalſtrafe bis zu 80 Mark angehalten werden. Bekanntmachung. Füddeutſch⸗Oeſterreich⸗ Die Konſtatirung der Augariſcher Verband ge⸗ mäß Artikel 15 Abf. 1 ütertarif Teil des Einkommenſteuer⸗ 1 1 115 Geſetzes betreſſend. Nachtrag II eingeführt, welcher Nach dem oben angeführten] zahlreiche Aenderungen und Er⸗ Geſetzes ⸗Paragr. iſt Jeder⸗ gänzungen enthält. 5 mann, der in einem Steuer⸗ gegen ſeither Frachter öhungen diſtrikt erſtmals, od. nach dem eintreten, oder beſtehende Sätze ſeine Steuerpflicht geruht hat, nicht erſetzt werden, bleiben die erſtmals wieder ein ſteuer⸗ bisherigen Sätze noch bis yflichtiges Einkommen aus 15., Au uſt in Geltung. 8 Arbeit oder Dienſtleiſtung be⸗ Karlsruhe, 27. Juni 1908 zieht, ſofern das Einkommen S. 8. lbt der Staatseiſenbahnen. nicht aus einer Staatskaſſe fließt, verpflichtet, innerhalb Velauntmachung. eeeee etr. Nr. 46200 V. Wegen Vor⸗ nahme von Dampfwalzarbeiten werden die nachverzeichneten Straßenſtrecken jeweils in der Zeit von morgens 6 Uhr bis abends 7 Uhr jür den Fuhr⸗ werksverkehr geſperrt: 1. Kreisweg Nr. 7 auf Gemarkung Seckenheim, vom Orte Seckenheim bis zur Bad Bahn, vom 25. Juni bis 4. Juli ds. Is. 2. Kreisweg Nr. 14 von Brühl bis zur Landſtr. Nr. 2 unterhalb Schwetzingen, vom 15. Juli bis 4. Auguſt. 3. Kreisweg Nr. 16 auf Gemarkung Oftersheim, von Schwetzingen gegen Bruch⸗ hauſen, vom 4. Juli bis 15. Juli. 4. Kreisweg Nr. 39 Ge⸗ markung Hardtwald zwiſchen Walldorf und Nußloch, vom 5. Auguſt bis 8. Auguſt. 5. Kreisweg Nr. 17 auf Gemarkung Plankſtadt gegen Grenzhof vom 10. Auguſt bis 13. Auguſt. 6. Kreisſtraße Nr. 9 vom Orte Plank tadt bis zur Ge⸗ markun gsgrenze Eppelheim vom 14. Auguſt bis 22. Au⸗ guſt Ifd Is. Die Bürgermeiſteräm⸗ ter und Stabhalterämter des Bezirks haben dies ortsüblich bekannt zu machen. Zuwiderhandlungen werden gem.§ 121 P⸗Str.⸗G.⸗B. an Geld bis u 60 Mk. oder mit Haft bis zu 14 Tagen beſtraft. Heidelberg, 16. Juni 1908. Großh. Bezirksamt Nr. 8591 TIV. Vorſtehende Betanntmachung bringen wir hiermit Kenntnis. Mannheim, 22. Juni 1908. Großh. Zezi ksamt Abteilung IV. Bechtold. Ladung. Nr. 4906. Johann Peter Hering, geb am 11. März 1875 zu Waldmichelbach, Amt Heppen ⸗ heim, ledig, Taglohner, zuletzt wohnbaft in Maundeim, 3. Zt⸗ un ekaunt wo, wild beſchuldigt, daß er als beurlaubter Erſatzreſer⸗ vill ohne Erlaubnis ausgewan⸗ dert ſei. Uebertretung gegen 8 360 Ziff. 3.⸗Str.-.⸗B. Derſelbe wird auf Auorduung des Großh. Antsgerichts, Abt. 12 Hlerſelbſt auf: Donnerstag, 3. Sept, 1908, vormittags 9 Uhr, vor das Gr. Schöffengerlact hier (Saal II) zur Häuptverhandlung geladen. Bei unentſchuldigtem Aus⸗ bleiben wird derſelbe auf Grund der nach 8472 Abſ. 2 u. 3 Stx.⸗P.⸗ Ord. von dem Kgl. Bezirkskom⸗ ando Maunbaim ausgeſtellten Erklärung vom 28. Mati 1908 verurteilt werden. 18249 Maunheim, 27. Junti 1908. Der Gerichtsſchreiber Gr. Auitsgerichts, Abt. 12. Kraͤmer, Juſizakuar Bekanutmachung. Die Erhebung der direkten Steuern betreffend. Wir erinnern daran, daß bis längſtens 15. d. Mts. das III. Viertel an direkten Steuern (Vermögens⸗ und Einkommen⸗ ſteuer) an die zuſtändige Steuer⸗ einnehmerei bezahlt ſein muß. Nichteinhaltung des Termins hat Mahnung und weitere Be⸗ treibung zur Folge, wofür die feſtgeſetzten Gebühren zu ent⸗ richten ſind. 8 132183 Mannheim, 1. Juli 1908. Gr. Finanzamt: Dr. Bernauer. 14 Tagen vom Beginn der fraglichen Tätigkeit bei dem Unterzeichneten ſchriftlich od. mündlich die erforderliche Er⸗ klärung abzugeben. Hierauf werden die Steuer⸗ pflichtigen mit dem Anfügen aufmerkſam gemacht, daß Zu⸗ widerhandlungen unnach⸗ ſichtlich durch die im Artikel 26 des Einkommenſteuerge⸗ ſetzes ausgeſprochenen Strafen geahndet werden. 12284 Mannheim, 1. Juli 1908. Der Großh. Steuerkommiſſär * u den Bezirk Mannheim⸗Stadt. würzt, würdigt es nicht mehr e Wer weiß, wie„Knorr⸗Sos“ Suppen, Gemüſe, Saucen, Salate fabrikat in hohem Maße und kann dieſes Original⸗ ntb ehren— 4400 Eigentümer; Kathollſches Bürgerbsfoital.— Verantworilicher Redakteur: Franz Kircher.— Beuck und Bertriede Dr. H. 8 Fanz'ſche Buchdeuckrrel, G. m. b. 6.