Abonnement: 20 Bfennig monatlich. Bringerlohn 28 Pig. monatlich, durch die Poſt bez incl. Poſte aufſchlag M..43 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pfg, Badiſche Volkszeitung.) —— Anabhängige Tageszeitung. 2 Nannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Maunheim“ chrichten Telefon⸗Nummern: Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 341 In ſera te: Die Golonetegeu.. 28 Uig Seleſenſte und verbreitetſte Zeitung Taglich 2 Husgaben Eigene Redaktionsbureaus Nedatlun 77 Ausmärnge Inſerate. 0 in Mannheim und Umgebung.(ausgenommen Sountag) in Berlin und Narlsruhhe. Expedition und Verlags⸗ Die Reklame⸗Zeile. 1 Mark Schluß der Inſeraten⸗Aunahme für das Mittagsblatt Morgens 3 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. buchhandlung. 218 Nr. 302. Donnerstag, 2. Juli 1908.(Abendblatt.) Die Beſtrafung falſcher uneidlicher Ausſagen. Nach dem geltenden Strafrecht iſt im Grundſatze eine un⸗ eidliche Ausſage vor Gericht ſtraflos, nur im Aus nahmefalle iſt ſie ſtraffällig. Von verſchiedenen Seiten wird die Ausdehnung der Beſtrafung der unwahren unbeeideten Ausſage befürwortet. Es würde dadurch wiederum ein neuer Teil der ſittlichen Welt in die Rechts⸗ welt eingefügt werden, denn als unſittlich hat natürlich die falſche Ausſage, ob vor Gericht oder irgendwo ſonſt abgegeben, von jeher gegolten. Zu den Umſtänden, die auf die Strafbar⸗ machung falſcher uneidlicher Ausſagen hindrängen, gehört die Häufung der Eide. Bekanntlich gibt es grundſätzliche Gegner der religiöſen Eidesform. Sie ſtehen auf der äußerſten Rechten der Kirchengläubigen— dieſe ſtützen ſich auf das Wort Chriſti:„Ich aber ſage Euch, daß Ihr allerdinge nicht ſchwören ſollt...“— und auf der Seite der Freidenker, die in Ehrlichkeit die religiöſe Schwurformel nicht ſprechen zu können glauben. Nun iſt es unzweifelhaft ein mißliches Ding, einem Menſchen in einem feierlichen Augenblicke, wo ein beſonderer Wert auf die Wahrhaftigkeit ſeiner Ausſage gelegt wird, Worte zuzumuten, die ihm ſubjektiv unwahrhaftig dünken, oder durch die er ſich in ſeinem Ge⸗ wiſſen beſchwert fühlt. Sollte in Zukunft einmal eine Aende⸗ rung herbeigeführt werden, wodurch ſowohl die Bedenken der Bibelgläubigen als auch ihrer Gegenfüßler beſeitigt werden würden, ſo liegt es zunächſt nahe, einen Unterbau für die Neuordnung durch Strafbarmachung der nichteidlichen Ausſagen zu ſchaffen. Die Juriſten pflegen bei der Erörterung dieſer letzteren Möglichkeit weniger von allgemeinen Erwägungen des Ge⸗ wiſſensſchutzes als von einfachen ſachlichen Bedürfniſſen des Rechts auszugehen. In dieſer Weiſe behandelt auch Staats⸗ anwalt Dr. Sonntag(Frankfurt a..) die Frage in der „Deutſchen Juriſten⸗Zeitung“. Schon heute iſt ſtrafbar die falſche uneidliche Ausſage bei Beleidigung und Be⸗ günſtigung. Eine Beſtrafung wegen Beleidigung kann nur in Frage kommen, wenn ein Zeuge wider beſſeres Wiſſen eine unwahre Tatſache bekundet, die an ſich von be⸗ leidigender Natur iſt, und wenn rechtzeitig vom Verletzten, der gerade in Fällen dieſer Art ſeine Rechtslage oft nicht kennen wird, Strafantrag geſtellt wird. Ferner iſt jede wiſſentlich falſche Ausſage zugunſten eines Angeklagten, wo⸗ durch dieſer der Beſtrafung entzogen werden ſoll, erfolge die Ausſage nun vor dem Gericht oder der Polizeibehörde, ſtraf⸗ bar. Hier liegt eine Ungleichmäßigkeit vor: eine falſche Aus⸗ ſage zugunſten des Beſchuldigten wird verfolgt, nicht aber eine falſche Ausſage zu ſeinen Ungunſten. 241. Staatsanwalt Sonntag hält die verſchiedene Behand⸗ lung ſolcher falſchen Ausſagen nicht für gerechtfertigt und führt zur Bekräftigung deſſen zwei Beiſpiele an. J. B. ſchlägt in trunkener Stimmung eine Laterne entzwei; ſein Freund., der zugegen war, gibt im Ermittekungsverfahren wider beſſeres Wiſſen an, nicht., ſondern ein Unbekannter ſei der Täter geweſen.— J iff wegen Begünſtigung ſtrafbar mag er nun dor dem Amtsgericht oder der Polizeibehörde als Zeuge vernommen worden ſein. II. M. ſitzt unſchuldig wegen Mordes in Unterſuchungshaft. Der ihm übelgeſinnte V. erzählt öffentlich, er habe den M. kurz nach der Verübung des Mordes vom Tatorte kommen ſehen und be⸗ kundet dieſe Tatſache auch in der Vorunterſuchung als Zeuge. M. bleibt auf Grund dieſer Ausſage wochenlang trotz mehrfacher Be⸗ ſchwerde in Unterſuchungshaft, bis V. ſchließlich eingeſteht, aus Rachſucht gelogen zu haben.—M. wird in dieſem Falle zwar unter Uumſtänden auf Grund des Geſetzes für unſchuldig erlittene Unter⸗ ſuchungshaft entſchädigt werden. Dagegen iſt V. nicht ſtraſbar, da der Tatbeſtand der Beleidigung nicht vorliegt. In der Kommiſſion für die Reform des Strafprozeſſes, die ſich mit 12 gegen 6 Stimmen gegen die Einführung der Beſtrafung uneidlicher falſcher Ausſagen ausgeſprochen hat, iſt die geſchilderte Inkonſequenz nach den Protokollen an⸗ ſcheinend nicht beachtet worden. Sonntag kommt zu dem Echluſſe, es müſſe im Strafprozeſſe jeder Zeuge durch eine allgemeine Strafandrohung gezwungen werden, die Wahrheit zu ſagen. Auf dieſem Wege ſei es zu erreichen, daß auch ſchon bei den oft grundlegenden erſten Vernehmungen möglichſt die Wahrheit ans Tageslicht gebracht wird, und daß beſonders alle dem Urteil vorausgehenden Ent⸗ ſchließungen des Gerichts und der Staatsanwaltſchaft, die unter Umſtänden mit ſchweren Nachteilen für den Betroffe⸗ nen verbunden ſind, auf einer nach Möglichkeit zuverläſſigen Grundlage beruhen. Die erzieheriſche Wirkung würde nicht ausbleiben. Italiens Vorſprung vor Oeſterreich in Montenegro. Aus Cettinje, 22. Juni, wird uns geſchrieben: Da die vielbeſprochene Donau Adriabahn von Antivari ausgeht bezw. dort enden ſoll, ſo dürften die dorti⸗ gen großen Hafenbauten um ſo mehr intereſſieren, als ſie zugleich eine erhebliche politiſche wie auch wirtſchaftliche Be⸗ deutung beſitzen. Es dürfte jetzt, wo Antivari eine erhöhte Bedeutung gewinnt, Oeſterreich klar geworden ſein, daß es einen großen Fehler beging, als es bei Vergebung des Hafen⸗ baues und der von Antivari nach Wirbaſar am Skutariſee zu bauenden Schmalſpurbahn einer italieniſchen Geſell⸗ ſchaft den Vortritt ließ. Dieſe Geſellſchaft, die Compagnia di Antivari, hat zweifellos die italieniſche Regierung hinter ſich. Dafür ſpricht zunächſt der Umſtand, daß bei dem Unternehmen ein Defizit von vornherein ſicher war und es iſt ja zweifellos höchſt ſelten, daß eine private Geſellſchaft ſich zu einem ſicheren Verluſt in Ausſicht ſtellenden Unter⸗ nehmen zuſammentut. Es iſt alſo anzunehmen, daß die Ge⸗ ſellſchaft materiell von der italieniſchen Regierung unterſtützt wird. Zweitens hat auch bei der Erteilung der Konzeſſion an die Geſellſchaft der italieniſche Geſandte ſich gehörig dafür ins Zeug gelegt. Endlich ſteht der Bau unter der Ober⸗ aufſicht des italieniſchen Staatsingenieurs Cagli, der Beamter im italieniſchen Bautenminiſterium iſt. Die italieniſche Regierung weiß ſehr gut, daß ſie ihr Geld nicht zwecklos ausgibt. Jetzt ſind noch 75 Prozent der montenegriniſchen Einfuhr öſterreichiſchen Urſprungs, das wird ſich aber ändern, wenn der Freihafen von Antivari vollendet iſt, denn Antivari iſt in 12 Stunden von Bari aus zu erreichen. Auch wird ſich Italien natürlich durch die ge⸗ ſteigerte wirtſchaftliche Verbindung einen politiſchen Stützpunkt für Montenegro und Oberalbanien ſchaffen. Was nun die Donau⸗Adriabahn anbelangt, ſo dürfte der Plan, ſie von Antivari aus quer durch Montenegro zu führen, wegen des gebirgigen Terrains und der dadurch erwachſenden hohen Koſten ſchwer durchführbar ſein. Praktiſcher wäre es, dieſe Bahn von Antivari nach Skutari zu führen und von da ab die in dem ſerbiſchen Projekte vorgeſehene Traſſe unter Benutzung des Drintales. Dieſer Anſicht iſt, wie wir hören, auch der oben erwähnte italieniſche Ingenieur Cagli, deſſen Auffaſſung nicht nur als die eines Fachmannes beachtenswert iſt, ſondern auch weil er zweifellos als Sprachrohr der italieniſchen Regierung anzuſehen iſt. Tritt aber die italieniſche Regierung trotz der verwandtſchaftlichen Be⸗ ziehungen zwiſchen dem italieniſchen Königshauſe und dem montenegriniſchen Fürſtenhofe nicht für die quer durch Monte⸗ negro führende Bahn ein, ſo ſcheint deren Schickſal beſiegelt, da ja auch Serbien als Gegner dieſer Traſſe alle erdenklichen Anſtrengungen macht ſie zu hintertreiben und das eigene Pro⸗ jekt zu realiſieren. An dem von der italieniſchen Compagnia di Antivari be triebenen Bahnbau von Antivari nach Wirbaſa iſt auch die deutſche In duſtrie in hervorragendem Maße beteiligt. Sowohl der ganze Schienenbau wie auch das rollende Material ſind von deutſchen Firmen geliefert. Auch ſonſt böte die Ge⸗ ſtaltung Antivaris zum Freihafen mit einem vorausſichtlich lebhaften Verkehr der deutſchen In du⸗ ſtrie manche günſtige Betätigungsmöglich⸗ keit. Insbeſondere könnte eine im Freihafengebiet zu be⸗ gründende deutſche Brauerei gut gedeihen. Es wird dort außerordentlich viel Bier konſumiert, das zurzeit aus Bosnien geliefert wird, aber nicht viel taugt. Deutſches Faßbier oder Flaſchenbier wäre wegen der großen Koſten des Transports nicht imſtande, mit dem bosniſchen Biere zu konkurieren. Wohl aber könnte dies eine an Ort und Stelle zu errichtende Brauerei mit gutem Erfolge tun. Polftische Alebersicht. Mannheim, 2. Juli 1908. Eine Reichstagserſatzwahl. Die Erſatzwahl im Reichstagswahlkreiſe Czarnikau⸗ Filehne⸗Kolmar hat noch kein endgültiges Reſultat ergeben: in der Stichwahl werden der konſervative und der polniſche Bewerber um den Sieg zu ringen haben. Der nationalliberale Kandidat, der im Kreiſe ſehr beliebt iſt und auch ſonſt mit allerhand guten Ausſichten in die Wahlſchlacht zog, hat es nach den bisher vorliegenden Nachrichten auf wenig mehr als 2000 Stimmen gebracht. Das iſt an ſich gewiß ſehr bedauerlich. Aber es iſt vielleicht mit Rückſicht auf die Lage der Dinge gerade in dieſem Wahlkreis nicht ganz unver⸗ r ͤ y ͤ ðͤvdͤ ͤve Der Verguügungspark der Ausſtellung „München 1908“. So ſtark und unbezwinglich in München die Luſt an volks⸗ tümlicher Luſtbarkeit von jeher war und bis auf den heutigen Tag geblieben iſt, man ſah bisher ſtreng darauf, die ernſte Sach⸗ lichkeit vom Vergnügen zu trennen. Die großen Handelszentren im Deutſchen Reich haben früh gelernt, in dieſer Beziehung Kom⸗ bromiſſe zu ſchließen. Der ſtete Zu- und Abgang reiſender Kauf⸗ leute hat dieſen Städten eine eigentümlichg Phyſiognomie ge⸗ geben. Dem grauen und nüchternen Arbeitscharakter des Tages wurde das Gegengewicht eines etwas übertrieben und krampfhaft luſtigen Abends beigeſellt. Ein ſtändiger Jahrmarktsrummel entſeſſelte ſein Treiben, an dem die eingeborene Bevölkerung je nach Geſchmack und Vermögen teilnahm. Schon hier trennte München von jeher ſcharf. Es ſchuf für ſeine Feſte zeitliche Be⸗ grenzungen, in deren Rahmen es freilich hoch herging, Dann aber wurde es wieder ſtill— zu ſtill für manchen Fremden, der München im Alltagskleid ſah. Als das junge, aufſtrebende Berlin Geſchmack am Theatervergnügen bekam, da wurde an der Kunſt⸗ begeiſterung nicht nur ſein Herz, ſondern auch ſein Magen be⸗ teiligt und man wußte wirklich nicht zu ſagen, wer die größere Anziehungskraft ausübte: die Rührſeligkeit der Lokalpoſſe oder die köſtliche Qualität der Butterbrote, die der Theaterdirektor ſeinen Gäſten bot. Dem Bier⸗Konzert folgte die Bierausſtellung, und der Berliner wäre nicht zu bewegen geweſen, alljährlich ſei⸗ ner Kunſtausſtellung ein paar Nachmittage zu widmen, wenn er nicht zugleich die Möglichkeit gehabt hätte, nach dem Kunſtgenuß einige Stunden bei Konzert und„ſchäumendem Becher“ im Park zu verweilen. Der Münchener Glaspalaſt gibt ſeinen Beſuchern auch Gelegenheit, einen Imbiß zu nehmen. Nur kann man nicht Hehaupten, daß dies Lokal einen Ort des ſinnlichen Vergnügens le. Wenn ich dieſe Gegenſätze von Nord und Süd hbier*) ent⸗ wickelte, ſo geſchah das durchaus nicht, um den einen auf Koſten des anderen zu loben. Unſer Münchener Kunſtleben wandte ſich durch ſeine entſchieden betonte Sachlichkeit nur an die gebildeten Klaſſen, manche fruchtbringende und allgemeinere Ausbreitung wurde verſäumt. Das Gute und Wahre liegt wie gewöhnlich auch hier in der Mitte. Als München an die Ausgeſtaltung ſeiner Ausſtellung 1908 ging, war es ſich deſſen bewußt, daß die ſtrenge und ein⸗ ſeitige Sachgemäßheit allein nur eine beſchränkte Anzahl von Liebhabern finden würde. Es ſollte für dieſe Ausſtellung ein Hochzeitskleid gefunden, dem Ernſt der bürgerlichen Tüchtigkeit die Freude harmloſer Beluſtigung beigeſellt werden. Nur ſtellte man dieſe beiden Gegenſätze nicht feindlich gegenüber. Man ließ ſie aufeinander wirken und einander befruchten. Als die unendliche Menge der gewerblichen Erzeugniſſe, als die Dokumente des tätigen Vorwärtsſtrebens aus der Werkſtatt den Weg hinauf zu den Hallen der Ausſtellung fanden, da wur⸗ den ſie am Portal von der Heiterkeit und Anmut in Empfang genommen, die jeglichem ſein Plätzchen zuwieſen, nicht ohne hie und da einen Scherz, eine luſtige Bemerkung zu machen. Die Gegenſtände kamen dabei in eine gute Laune. Sie ſtehen nicht ſo gelangweilt wie bei anderen Maſſendarſtellungen. Der Ge⸗ ſchmack ihrer Umgebung macht ſie ihres Wertes bewußt und die feſtliche Freude, die ſie ausſtrahlen, überträgt ſich raſch auf den Beſucher, der hier nicht in Qual und übermüdender Anſpannung aller Sinne— ſondern ſpielend lernt und erkennt, was München will und was München kann. Drüben aber, der Vergüngungspark— das Satyrſpiel des im Grund doch tiefernſten Dramas: Ausſtellung— der ſollte eben gerade wieder von dieſem Ernſt befruchtet werden. Vergnügen, wie es der deutſche Süden liebt, es ſollte durch eine Das drallere neue Geſittung gewinnen. Nicht an Luſtigkeit verlieren— kei⸗ neswegs; dem ſpielenden Volk ſollte eine Zuwage in den Kauf gegeben werden— ein bißchen Schönheit und Würde. Und dem ernſteren Zuſchauer ſollte die Teilnahme am Spiel ermöglicht werden durch eine reine und edlere Form. Die Dinge, die dem Spieltrieb der Menge dienen, haben ſich im Laufe der Zeit gewaltig gewandelt, wie der Kinderſtand, der immer mit erſtaunlicher Schlagfertigkeit dem Fortſchritt gefolgt iſt und— eine Welt im Kleinen— ſtets ein getreues Spiegelbild der herrſchenden Kultur war. Während aber gerade die Kinder⸗ ſtube auch immer Elemeate der lebendigen Kunſtanſchauungen in ſich aufnahm, ging das Spielzeug der Großen eigentlich nur mit den Fortſchritten der Technik mit und blieb in allem, was die Sucht aufzufallen und zu reizen an Kunſtwerten erzeugte, in einem traurigen Vorvorgeſtern befangen. Karuſſell, Zirkus und Leierkaſten, ſie ſind wahrlich bei ihrer alten Bewegungsform geblieben— beim Kreis, der ſo rund iſt, wie die Scheibe des Schießſtandes, wie der Tanzplatz. Aber der Handbetrieb iſt durch mechaniſche Kräfte erſetzt und ungeheure Amfſiermaſchinen entſtanden an ihrer Stelle. Die Platten und Walzen der Pho⸗ nographen, die Films der Kinematographen— ſie machten luſtig die allgemeine Drehbewegung mit und miſchten ſich quakend und knatternd in das Jahrmarktsgetöſe. Die kleinliche Behaglichkeit des deutſchen Volkfeſtes war ver⸗ ſchwunden, ein greller, prahlender Amerikanismus war auf die Feſtwieſe gezogen. verſchrieen, und wenn früher der naive Mechanismus gern den Blicken der Menge entzogen wurde— jetzt ſtand er vorn an. Die Dynamomaſchine, die das Orcheſtrion dreht und die Hun⸗ derte von bunten elektriſchen Glühbirnen in Nahrung ſetzt, ſie wurde zum Liebling und zum Stolz des fahrenden Gauklers, der ſich längſt in eine G. m. b. H. verwandelt hatte. Licht, Lärm Die Stimme des Hanswurſten war völlig *) Amtliche Mitteilungen der Ausſtellung Müuchen 1908. und Dampf ſollten die Sinne des ſtaunenden Volkes betäuben und wiederſtandslos machen. Auch die bildende Kunſt wurde herbei⸗ 2. Seit General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) A. Mannhbeim, 2. Juli. ſtändlich. Vermutlich haben die unerfreulichen Formen, in denen die antiſemitiſche Agitation hier wie allerorten auf⸗ trat, mehr als einen, der ſonſt im erſten Wahlgang unbedingt für den Nationalliberalen geſtimmt hätte, veranlaßt, ſeine Stimme gleich dem Konſervativen zu geben. Nur damit der Antiſemit nicht in die Stichwahl kam und der einzelne dann nicht vor die unbehagliche Situation geſtellt ward, zwiſchen dem Antiſemiten und dem Polen wählen zu müſſen. Um ſo mehr Wert haben unter ſolchen Umſtänden die für Herrn Paſtor Altmann abgegebenen Stimmen. Sie zeigen an, auf wieviel zuverläſſige Anhänger in dem bislang kaum an⸗ gebauten Wahlkreis Czarnikau⸗Filehne der National⸗ liberlismus rechnen kann und geben die Gewähr, daß bei planmäßiger Arbeit und ſtraffer Organiſation aus dieſem von Polen und Agrariern durchzogenen Kreis ſicher noch etwas für den nationalen Liberalismus herauszuholen iſt. Und das iſt immerhin tröſtlich in einer Zeit, in der er wieder einmal von allerlei getreuen Nachbarn totgeſagt wird. Sehr ſcharf wendet ſich die„Kreuz⸗Ztg.“ gegen die anti⸗ ſemitiſchen und nationalliberalen Sonderkandidaturen, ſie allein hätten verſchuldet, daß im Gegenſatz zu 1907 diesmal ein zweiter Wahlgang nötig ſei. Was inſonderheit die Nationalliberalen angeht, ſo ſchreibt das konſervative Organ: Wenn die Nationalliberalen auf ein Sondervorgehen verzichtet und von vornherein die ausſichtsreichſte deutſche Kandidatur gegen⸗ üer den Polen, alſo die konſervative, unterſtützt hätten, ſo wäre trotz der amtiſemitiſchen Sonderkandidatur der konſervative Sieg ſchon im erſten Wahlgange entſchieden worden. Die geringe Stim⸗ menzahl, die am 25. Januar 1907 ein Kandidat der Freiſinnigen Vereinigung auf ſich vereinigt hatte, bewies von vornherein, daß ein Sondervorgehen der Liberalen nicht mehr als eine Demon⸗ ſtration bedeutete, von der nur das Polentum Nutzen haben konnte. Das Zuſammengehörigkeitsgefühl unter den Deutſchen dem pol⸗ niſchen Gegner gegenüber wird durch ſolche ausſichtsloſen Sonder⸗ kandidaturen nur geſchwächt, während bei den Polen Selbſtgefühl und Kampfeifer angeſichts der Zerſplitterung auf deutſcher Seite ſelbſtwerſtändlich wachſen. Zu der anſpruchsvollen Art und Weiſe, ntit der die Nationalliberalen ſich als die in erſter Linie„nationale“ Partei hinſtellen, paßt dieſes Verhalten in einem vom Polentume bedrohten Wahlkreiſe wie die Fauſt aufs Auge. Dieſe Vorwürfe treffen nicht zu. Die nationalliberale Partei konnte ohne alle Gefährdung des Deutſchtums ihre Kräfte im agrariſchen Oſten erproben und verſuchen Boden zu gewinnen. Dem Deutſchtum mußte unter allen Umſtänden der Wahlkreis erhalten bleiben, auch wenn er im erſten Wahl⸗ gang nicht zuſammenhielt, im zweiten iſt er ihnen unbedingt ſicher, der dann auch ſelbſtverſtändlich die deutſchen Parteien geſchloſſen finden wird. So daß die Polen auch garnicht die Folgerungen ziehen können und werden, die die„Kreuz⸗Ztg.“ zieht. Erſt in einem wirklich gefährdeten Wahlbezirk— in Kolmar⸗Zzarnikau⸗Filehne ſtehen 15000 Deutſche etwa 6500 polniſchen Stimmen gegenüber— würde eine Zerſplitterung der deutſchen Stimmen das Selbſtbewußtſein und die Angriffsluſt der Polen ſtärken, und weiter dann würden die Geſchäfte der Polen beſorgt werden, wenn etwa die Zer⸗ ſplitterung der Deutſchen ſich gar noch auf den zweiten Wahl⸗ gang erſtreckte. Von beidem iſt hier nicht die Rede. So konnten die Nationalliberalen ſehr wohl verſuchen, wie es oben heißt, ihre Agitation und Organiſation vorzuſchieben. Der Artikel der„Kreuz⸗Itg.“ iſt kennzeichnend für die un⸗ freundliche Stimmung des konſervativen Lagers gegen die Nationalliberalen, die nach den preußiſchen Landtagswahlen ſich in erhöhtem Maße geltend macht und in Hinſicht auf die letzte große Blockprobe ernſthafte Beachtung verdient. Abnahme des Leutemangels in der Landwirtſchaft. A. C. Je näher die Ernte, rückt, deſto brennender wird für die Landwirtſchaft die Arbeiterfrage. Die Landwirte ſuchen zwar bereits beizeiten, wenn die Rekruten⸗ und die Schulentlaſſung im April neues Angebot ſtellen, für die Zeit der Ernte vorzuſorgen, aber es iſt ganz klar, daß bei dem Leutemangel der Landwirtſchaft auch in/ der Sommerszeit alles, was ſich anbietet und brauchbar iſt, gern angenommen wird. So iſt es für die Landwirtſchaft in dieſem Jahre von außerordentlichem Vorteil, daß vom Gewerbe im Sommer noch Arbeitskräfte abgeſtoßen werden, die beſonders in Gegenden, wo ſowohl Landwirtſchaft als Gewerbe vertreten ſind, wie z. B. in Rheinland⸗Weſtfalen, Sachſen und Schleſien, zum Teil in die Landwirtſchaft übergehen. Schon im Mai zeigte ſich wieder eine ſo beſonders kräftige Zunahme des Angebotes in der Landwirtſchaft, daß der Leutemangel im allgemeinen ganz beträchtlich abgenommen haben muß. Während nämlich im Mai 1907 auf 100 offene Stellen durch⸗ ſchnittlich nur 59 Arbeitſuchende kamen ſind es im Mai dieſes Jahres 89 geweſen. Ein derartig umfangreiches Angebok im Monat Mai konnte die Landwirtſchaft ſchon ſeit langen Jahren nicht mehr verzeichnen. In einigen Gegenden bieten ſich ſogar eit mehr Arbeiter an als verlangt wurden. So war in Heſſen⸗Naſſau der Andrang am Arbeitsmarkt für Landarbeiter gar auf 228 pro 100 offene Stellen geſtiegen. In dieſer Provinz iſt überhaupt nach den Ausweiſen der Nach⸗ weiſe faſt ſtändig ein Ueberangebot von landwirtſchaftlichen Arbeitern zu beobachten. Auch in Rheinland⸗Weſtfalen iſt der Andrang weit über 100 geſtiegen. Es gibt überhaupt keine Gegend, in der das Angebot von Arbeitern für die Landwirtſchaft nicht merklich höher wäre als im vorigen Jahr; in Oſtpreußen iſt ebenfalls ein Ueberangebot von Arbeits⸗ kräften für die Landwirtſchaft vorhanden. Englands Ausübungszwang für ausläudiſche Patente. Die an den Reichskanzler gerichtete Eingabe des Bundes der Induſtriellen, betreffend den durch das neue engliſche Patentgeſetz vorgeſehenen Ausübungs⸗ zwang für ausländiſche Patente, iſt in der engliſchen Preſſe lebhaft erörtert worden. Einerſeits wird die große Schädi⸗ gung, die infolge der engliſchen Maßnahmen insbeſondere für die deutſche Induſtrie zu befürchten iſt, erwogen. Anderer⸗ ſeits wird betont, daß England für die Ausübung eines Patentes eine Friſt von vier Jahren gewähre, wo Frankreich nur drei Jahre vorſehe. Dies trifft aber nicht den Kern der Sache. Beunruhigt wurde die deutſche Induſtrie viel⸗ mehr durch den Artikel 27 des Geſetzes, wonach die Zurück⸗ nahme eines Patentes allerdings zwar vier Jahre nach der Erteilung, vor allem aber auch„mindeſtens ein Jahr nach der Annahme des Geſetzes beantragt werden kann“. Daß hierin eine ungerechtfertigte Härte für ältere Patente liegt, kann die engliſche Preſſe nicht widerlegen. Die engliſche Regierung hat aber, wie dem Bunde der Induſtriellen durch den Herrn Staatsſekretär des Innern in Beantwortung der vorerwähnten Eingabe unlängſt eröffnet worden iſt, hierzu eine Erklärung abgegeben, welche die Situation der deutſchen Intereſſenten etwas günſtiger erſcheinen läßt. Zwar hat die engliſche Regierung ſich nicht der in deutſchen Kreiſen gehegten Auffaſſung angeſchloſſen, daß auf Grund der Be⸗ ſtimmung in Nr. 3b des Schlußprotokolles zur internatio⸗ nalen Uebereinkunft zum Schutze des gewerblichen Eigentums das einem Unionsangehörigen erteilte Patent nicht vor Ablauf von drei Jahren ſeit dem Inkrafttreten des britiſchen Geſetzes werde zurückgenommen werden können, ſondern hat die An⸗ ſicht vertreten, daß die Friſtbeſtimmung in Artikel 27 des engliſchen Geſetzes vom 28. Auguft 1907 durch das Unions⸗ recht nicht beeinflußt werde. Die großbritanniſche Regierung hat aber in ihrem Antwortſchreiben an die kaiſerliche Regie⸗ rung gleichzeitig ausdrücklich darauf hingewieſen, daß Artikel 27 nicht ſchlechthin die Ausführung jedes Patentes in Groß⸗ britannien verlangt; ſie hat vielmehr hervorgehoben, daß der Comptroller und der Gerichtshof zu einer Würdigung der jedesmaligen Sachlage befugt und gegebenenfalls auch zu einer Verlängerung der Friſt ermächtigt ſind. Deutsches Reich. —(Die zweite Friedenskonferenz für das deutſche Baugewerbe), die Dienstag unter dem Vorſitz der Herren v. Schulz, Dr. Prenner⸗München, Dr. Wietfeld⸗Eſſen im Streikſaal des Berliner Gewerbegerichts zuſammentrat, wird auch heute weiter tagen und kaum vor Donnerstag beendet ſein. Im Anſchluß an die Verhand⸗ lungen für das Baugewerbe ſoll auch eine Verſtändigung für das deutſche Malergewerbe herbeigeführt werden. Koloniales. Ein Vorſchlag zur Löſung der Eingeboreuenfrage in Südafrika. Die Frage der Behandlung der Eingeborenen iſt, wie wir bereits mitteilten, das größte Hemmnis für die Einigung der ſüdafrikaniſchen Kolonien und damit der Bildung eines ſüdafrikaniſchen Bundesſtaates. Die Anſichten der Transvaalen und der Kapländer, ſowie die geſetzlichen Beſtimmungen in beiden Ländern über die Stellung der Ein⸗ geborenen ſind grundſätzlich verſchieden. Einen Ausweg bringt vielleicht der Vorſchlag eines hochangeſehenen kap⸗ ländiſchen Juriſten M. W. Wybergh. Herr Wybergh verwirft die alte Kolonialpolitik, die den Ein⸗ geborenen nur als Ausbeutungsobjekt behandelte und ihn ſyſtematiſch unterdrückte, erkennt jedoch als richtig an ihr an, daß ſie auf dem geſunden Grundſatze der Selbſterhaltung der weißen Raſſe beruhte. gezogen, oder nein— nicht ſie ſelbſt— ihre beiden verkommen⸗ ſten Töchter, eine marktſchreieriſch billige Architektur und eine käufliche, aller Geſittung bare Dekorationsmalerei. Keiner deutſchen Großſtadt kamen dieſe Dinge ſo nah, wie München, das ein Kind im Wappen führt. So verführeriſch ſie wirken mußten, es mußte erkannt werden, daß dieſer Amerika⸗ nismus dazu angetan war, eines entnervten Volkes abgehetzte Sinne aufzuſtacheln— daß ſie zu unſerm geſunden und nerven⸗ kräftigenden Volk gar nicht paßten. Hier eine Umkehr und ohne zimperliches Augenverdrhen eine ſittliche Wandlung zu ſchaffen, das war die Aufgabe, die ſich der Schöpfer des Vergnügungs⸗ parkes, Bauamtmann Schachner, geſtellt hat, und man darf ſagen, daß es ihm gelang ſie zu erfüllen mit einer edlen und ſchönen Unbeſtechlichkeit der Geſinnung. Luſtig ſtehen die Dächer der heiteren Stadt in ihrer Farbenfreudigkeit zum Himmel. Mag da vielleicht auch manchmal des Guten etwas zu viel getan ſein— mit welcher Grazie und Anmut geben ſich die Häuſer ſelbſt in Linie und Geſtalt. Die große und platte Selbſtanpreiſung iſt gefallen. Auch hier Wände und Dächer, die ihren Zweck er⸗ füllen und ihre Formen aus der Zweckmäßigkeit gewinnen. Tüchtige Architekten haben da helfend mitgearbeitet, aber ſie haben ſich nicht überbieten wollen— ſie wollten ſich gleich kom⸗ men und gemeinſam einen beſtimmten ſtiliſtiſchen Ausdruck fin⸗ den. Die ſonſt ſchreienden Gegenſätze fügen ſich hier in red⸗ lichem Willen zu einander. Ob das nun Schießbude iſt oder Ka⸗ ruſſell. Kinematograph oder Reitbahn, Rodelbahn oder Tanzplatz — keins will das andere überſchreien— es iſt, als ob ſie leiſe und vergnügt mit einander tuſcheln und in der kurzen Zeit des Beſtehens ſchon Freundſchaft geſchloſſen haben. Die prächtige, in ihrer bunten Volkstümlichkeit ſo famoſe Bierhalle mit den hübſch koſtümierten Kellnerinnen ſteht in beſtem Einvernehmen mit dem kleinen, vornehwen Gartencafé, das ländliche Wirtshaus und die entzückend hergerichtete Teeſtube, ſie ſind mit der Wein⸗ ſtube bereits auf vertrauteſtem Fuß. Ueberall derſelbe zielſichere Geſchmack, nur immer durch eine andere Phantaſie geſehen. Es Er berwirft aber auch die Politik der Humanitätsduſelei, die zu einer verhängnisvollen Vermiſchung der beiden Raſſen führte und das Reſultat haben müſſe, beide zu verſchlechtern. Beide Methoden müſſen ſchließlich zu einer Herrſchaft der Eingeborenen über die Weißen führen. Eine ſolche Herrſchaft ſei aber entſchieden zu vermeiden. Mr. Whbergh verlangt als oberſten Grundſatz der Eingeborenen⸗Politik, daß beide Raſſen inſofern gleich behandelt werden, als jeder die Möglichkeit geboten werden ſoll, ſich zu ihven höchſten Möglichkeiten, zu ihrer beſten Form zu entwickeln. Da ſie aber von Natur, ſowie nach Tradition und Lebensformen ganz verſchieden ſind, ſo liegen dieſe Möglichkeiten in verſchiedenen Richtungen.„Wir wollen einen erſtklaſſigen Kaffern, aber nicht einen fünftklaſſigen Weißen auf⸗ bauen.“ Als das beſte Mittel zur Erreichung dieſes Zweckes betrachtet Mr. Wybergh die phyſiſche Trennung der beiden Raſſen. Von dem Hochveld, wo die Farbigen nicht urſprünglich zu Hauſe, ſondern mer eingeführt ſeien, ſollen ſie ausgeſchloſſen werden. Das Hochveld ſoll das Land des weißen Mannes ſein. Die tieferen Teile den Landes, ohnehin für den Weißen weniger geeignet, ſollen den Schwarzen gehören. Im Lande der Schwarzen ſollen die Weißen keine Rechte haben, die den Kaffern nachteilig ſind, und in dem Bezirke der Weißen ſollen die Schwarzen keine Rechte haben, die gegen die Intereſſen der Weißen ſind Das Land des weißen Man⸗ nes ſoll den Kaffern auf alle Weiſe ſo ſehr als nur möglich ver⸗ leidet, das ihnen vorbehaltene Gebiet hingegen ihnen ſo angenehm als angängig gemacht werden, damit die Trennung von ſelbſt und leicht vor ſich gehe. Keine Raſſenmengelei: eine gute weiße und eine gute ſchwarze Raſſe iſt das Ziel.„Südafrika als ein Land des weißen Mannes“ hält Mr. Wybergh für eine Unmöglich⸗ keit, außer eben in dem Sinne, daß die weiße Raſſe die ihr eigen⸗ tümliche Art ſelbſtändig leiſte und auf dieſem Gebiete die Konkurrenz des Schwarzen ausſchließe. Die Herrſchaft in Südafrika wird nach ſeiner Anſicht der Raſſe gehören, die die Induſtrie beherrſcht. Für uns ſind dieſe Ausführungen nicht ohne Intereſſe; enthalten ſie auch viel Phantaſtiſches, ſo geben ſie doch einen neuen Beweis, daß in den Kolonien aller Nationen mit Eifer an die Löſung der Eingeborenenfrage herangegangen wird. ANus Stadt und Land. „ Maneim, 2. Juli 1908. Franzöſiſcher Beſuch in Mannheim. Wie wir bereits in unſerer Samstag⸗Nummer mitteilten, befanden ſich Montag und Dienstag dieſer Woche eine Anzahl Mitglieder der Aſſociation de lOrdre National du Merite Agricole in Mannheim. Die von dem deutſchen Landwirtſchafts⸗Attache in Paris, Herrn Dr. Hailer, geführte Reiſe⸗Geſellſchaft traf Sonntag nachmittag hier ein. Die Stadt⸗ gemeinde, Handelskammer, der Verkehrs⸗Verein, bedeutende In⸗ duſtrielle und Handelsfirmen hatten die Reiſegeſellſchaft als Gäſte gebeten und ſo iſt ein Programm zuſtandegekommen,. welches bei ſeiner vorzüglichen Abwicklung die angenehmſten Er⸗ innerungen an die Gaſtfreundſchaft der Stadt Maunheim bei jedem Beteiligten bewahren wird. Die Stadtgemeinde hat zu allen Beſichtigungen einen auch mit der franzöſiſchen National⸗ farbe beflaggten Straßenbahnwagen zur Verfügung geſtellt. Das in franzöſiſcher Sprache gedruckte, den Gäſten mit ent⸗ ſprechenden Einladungskarten im Hotel behändigte Programm wurde eröffnet durch den Beſuch des Roſengarten⸗ [theaters am Sonntag abend. Am Montag folgte der Beſuch eingehende Beſichtigungz des Hauptwochenmarktes, die der Schlacht⸗ und Viehhof⸗Anlagen, ein Beſuch der Ge⸗ treidebörſſe und der Handelskammer. So gab man ſchon vormittags den Teilnehmern einen tiefen Einblick in wichtige Einrichtungen unſeres Gemeinweſens und in die weitvperzweigten Handelsbeziehungen unſerer Stadt. Das große Intereſſe und die volle Anerkennung des Geſehenen gab ſich kund bei den ver⸗ ſchiedenen Anſprachen, während des ſich anſchließenden De⸗ jeuners, welches die Handelskammer zu Ehren des Be⸗ ſuches arrangiert hatte. Hervorzuheben ſind dabei die offizielle Begrüßung durch Herrn Bürgermeiſter Ritter namens der Stadtgemeinde, welcher einen Rückblick auf die vorjährige Ju⸗ biläums⸗Ausſtellung warf, die ſchon eine engere Fühlung mit der franzöſiſchen Nation ermöglichte. Namens der Handelskammer ſprach Herr Louis Hirſch und betonte die ausgedehnten Han⸗ delsbeziehungen ſpeziell unſeres Platzes mit der franzöſiſchen Nation. Herr Guenier, Präſident der Reiſe⸗Geſellſchaft, be⸗ zeichnete das, was geſehen wurde, als vorbildlich ſowohl für das Nationalpermögen als auch für das Wohl der konſumierenden Bevölkerung. Es ſei den Franzoſen wohl bekannt, daß der ge⸗ waltige Fortſchritt Mannheims nicht nur ſeiner geographiſchen Lage, ſondern weſentlich der Initiative der Bevölkerung und der inbetracht kommenden Behörden zu verdanken ſei. Namens des Verkehrs⸗Vereins toaſtete Herr Stadtrat Darmſtädter auf das ſchöne Land Frankreich, deſſen Intereſſen am Fremden⸗ verkehr auch im Mannheimer Verkehrs⸗Bureau häufig vertreten werden. Herr Delimoges aus Dijon, Vize⸗Präſident des Mittel heiligt hier durch die Vornehmheit ſeiner Form den Zweck. Es iſt nicht nur ein Tummelplatz für eine ungewählte und un⸗ gezählte Menge geſchaffen— die Dinge haben eine geſellſchaft⸗ liche Haltung eingenommen. Sie wollen den Beſucher nicht aus⸗ nutzen, ſie bringen ihm eine Achtung entgegen und auch der ein⸗ fache Mann erkennt, daß er hier nicht allein durch ſeinen Obolus irgend eine Leiſtung erzwingt. Er fühlt ſich geehrt als Gaſt einer anſtändigen Familie, und er benimmt ſich beſſer. Nichts bereitet ihn für dieſe Stimmung wohl ſo gut vor, als der Beſuch zweſer Häuschen, die ſtreng genommen inhaltlich nicht zum Vergnü⸗ gungspark gehören: das Muſter einer Bahnwärterbude und die Familienhäuſer der Kolonie Hellerau. Daß hier Künſtler am Werke ſind, die ſich um das gemütliche Wohl und Wehe des kleinen Mannes kümmern, das bezwingt. Daß gerade für dieſe breiten Schichten etwas in ſeiner ſchlichten Schönheit Erreichbares ge⸗ ſchaffen wird, das erfüllt ihn mit einer Freude, die tiefer und in ihrer Wirkung nachhaltiger iſt, als die der kreisförmigen Be⸗ wegungen im eigentlichen Vergnügungspark. Aber auch die Ge⸗ bildeteren gehen nicht ohne inneren Nutzen aus dieſen Häuſern; denn ſo mancher, der einen protzigen Kram zu Hauſe hat, muß mit einiger Scham erkennen, daß er ſichs einfacher und ſchöner hätte machen können. So ſtehen dieſe beiden Haäuſer wie Schild⸗ wachen der guten Geiſter am Portal des Vergnügungsparkes und geben die Stimmung und Sinnesrichtung an. Freundlich werden ſie hier durch ihre Nachbarn unterſtützt: die Sendboten der künſtleriſchen Jugend Münchens, die mit ihrer Laune und ihrem Talent nicht zurückhalten will, wo es gilt Feſte zu feiern Die Karikaturenausſtellung— beſſer geſagt, die karikterte Kunſt⸗ ausſtellung— ſie iſt ſeit Jahren ein Ehrengaſt auf der Oktober⸗ wieſe. Neu kamen Schattenſpiel und Marionettentheater dazu (ſie werden in einem andern Artikel beſonders gewürdigt), die dem alten Münchener Kaſperltheater brüderlich die Hand reichen und ſo die Kette ſchließen zu den tolleren und ausgelaſſeneren Vergnügungen. dient in ſeinem Zweck wohl dem derberen Genuß, aber das Ein Vergnügungspark— mehr als das! Nicht nur ein Ort der Zerſtreuung— ein Ort der Sammlung für Bewußte und Unbewußte. Das iſt das Stück ehrlicher Kultuvarbeit, das auch an dieſer Stelle geleiſtet werden ſollte. Paul Schleſinger. Buntes Feuflleton. 25 Die dumme Henne. Eine echt amerikaniſche Sommergeſchichte wird von einem Newyorker Blatte mit allem Ernſt und aller Aus⸗ führlichkeit ſeinen Leſern erzählt. Es handelt ſich um die ſeltſame Erfahrung, die ein Farmer aus New⸗Jerſey, Mrs. Billings, mit ſeiner Plymouth⸗Rock⸗Henne gemacht hat. Seit Jahren pflegte der Farmer der Vruthenne Enteneier zum Ausbrüten ins Neſt zu legen und die kleinen Enten eilten natürlich ſofort nach dem Auskriechen zum Waſſer. Die Henne war über dieſes Verhalten ihrer untergeſcho⸗ benen Nachkommen ſtets ſehr entrüſtet und erregt, aber ſchließlich fügte ſie ſich mit philoſophiſcher Reſignation in das Unvermeidliche, und da das Erperiment regelmäßig wiederholt wurde, ſo gewöhnte ſich das gute Huhn mit der Zeit daran, es als etwas Selbſtverſtänd⸗ liches zu betrachten, daß ihre Küken immer ſchleunigſt ins Waſſer ſprangen und umherſchwammen. In dieſem Frühjahr aber wollte Mrs. Billings ein Dutzend koſtbarer Hühnereier, die er aus efner be⸗ rühmten Raſfengüchterei ſich beſchafft hatte, ausbrüten laſſen. Alles ging nach Wunſch und vor etwa einer Woche krochen zwölf kleine Hühner aus. Alter Gewohnheit getreu führte die Henne ſie nun zum Waſſerbaſſin. Die Küken liefen davon. Die Henne ſchien darüber ſehr erſtaunt und ärgerlich und wiederholte an dem Tag noch meh⸗ rere Male den Weg zum Waſſerbaſſin. Als die jungen Küken aber ſich fortdauernd ſträubten, junge Enten zu werden, kam es ſchließ⸗ lich zur Kataſtrophe. Am Sonntag Morgen führte die Henne das Dutzend Küken zum Waſſer und trieb ſie mit Gewalt hinein, bis alle ertranken — Das Limonaden⸗Bad. Unter den eleganten Damen Eng⸗ lands iſt eine neue Mode aufgekommen, ein neues Mittel der Kör⸗ perpflege, von dem die Eingeweihten mit größter Begeiſterung Manfcheim, 2. Jul.. Seneral⸗Anzeiger.(Abendblath). JJ die kehrs⸗Verein und für die außerordentlichen Beweiſe echter deut⸗ Mr. ſcher Gaſtfreundſchaft, in deren ſchönſtem Zeichen unſtreitig die itit Stadt Mannheim ſtehe. 9 8 Der Nachmittag war durch den Beſuch der Fabriken von 5 Oeinrich Lanz ausgefüllt, nach deren Beſichtigung Herr Fabrikant wie Sanz die Franzoſen zu einem Diner in das Parkhotel gebeten gen hatte, das dem Gaſtgeber alle Ehre machte. Auch hier traten die neit Eindrücke wieder in verſchiedenen Anſprachen in Erſcheinung. .„ Don dem Präſidenten, Herrn Guénier, wurde beſonders das gute Berhältnis hervorgehoben, das zwiſchen den Einzelmitglie⸗ hliet dern der Familie Lanz und dem Geſamtperſonal ohne Unterſchied dem des Standes beſtehe und in den verſchiedenartigen Wohlfahrts⸗ ner einrichtungen, namentlich durch die Schaffung des muſtergiltigen beUD Danz⸗Krankenhauſes einen ſchönſten Ausdruck gefunden habe. den Nach dem Diner begab man ſich auf Einladung der Park⸗Geſell⸗ den ſchaft in den Friedrichspark. ßen Am Dienstag vormittag hatte der Verkehrs⸗Verein dem mit dem durch die Firma Arnheiter zur Verfügung geſtellten die und mit den franzöſiſchen Farben geſchmückten Dampfboot an⸗„Großherzog Friedrich“ eine Rhein- und Hafenfahrt ar⸗ bers rangiert. Eine große Zahl der am Waſſer liegenden Etabliſſe⸗ m ments hatte geflaggt und allenthalben wurden die Franzoſen und durch Böllerſchüſſe und Zuwinken von den Ufern begrüßt, welche und Zeichen der Sympathie die Reiſe⸗Geſellſchaft ſichtlich beſonders 885 erfreute. Eine Beſichtigung der Walzmühle, deren muſter⸗ irh⸗ giltige Einrichtungen uneingeſchränkte Anerkennung fanden, ſchloß 15 mit einer automatiſchen Feuerprobe ab. Es reihte ſich die Be⸗ 'ach ſichtigung des Getreideſilos von Jakob Hirſch u. Söhne 5 Aund ſonſtiger techniſchen Einrichtungen der Hafenanlagen an. 5 Während der Fahrt wurde durch die Firma Jakob Hirſch eu. ſe Söhne ein Imbiß gereicht. Die Rundfahrt endigte im In⸗ em Juſtriehafen und dürfte nach jeder Richtung ein Glanzpunkt ſer Des Programms geweſen ſein. Im Friedrichspark hotte die 1d. Vereinigung der Mühlenwerke ein Dejeuner angeboten, währenddeſſen Herr Direktor Artmann die Gäſte N wällkommen hieß. Um 4 Uhr fuhr man zum Schlachthof Ludwigs⸗ bafen a. Rh. Von der Reiſeleitung war die Beſichtigung be⸗ ſonders gewünſcht worden, um darzuſtellen, daß in Deutſchland auch kleinere Gemeinweſen durchaus vollkommene ſanitäre Ein⸗ len richtungen beſitzen. Begrüßt wurden die Herren von den Herren ahl Oberbürgermeiſter Hofrat Krafft, Regierungsrat Bezirks⸗ 92 amtmann Matheus und Schlachthofdirektor Thomas. Im hen Reſtaurant wurde ein Imbiß angeboten. Um 8 Uhr begann im yrte Roſengarten das von der Stadtgemeinde Mannheim den idt⸗ Gäſten dargebotene Abſchiedsdiner, zu welchem ſich außer In⸗ den Gäſten die dem Organiſations⸗Komitee angehörigen Herren als eingefunden hatten. Die feſtlichen Räume boten einen ſtimmungs⸗ 'en vollen Anblick dar; die Tafel war mit prächtigen Blumenauf⸗ 285 ſätzen in den Farben der Trikolore rot⸗weiß⸗blau geſchmückt. 91 Der hieſige franzöſiſche Konſul, Herr Pradere⸗Nique ˖ 11 ſchilderte in einer längeren Anſprache insbeſondere die Vorzüge 155 des verſtorbenen Großherzogs Friedrich von Baden und brachte hierauf das nachſtebende Telegramm, das er im Namen der fran⸗ zöſiſchen Gäſte an Großherzog Friedrich II. abgeſandt hatte, zur Verleſung: Son altesse Royale Grand Duc Fréderic de Bade 55 Karlsruhe. Deleégation association francaise, Mérite agricole a honneur adresser au Grand Due Fréderie de Bade, Grande Duchesse Hilda et Grande Duchesse Douairière Louise, ses plus respectueuses hommoges et 'expression de sa vive gratitude pour la si cordiale reception en Bade et à Mannheim. Le Président Guenier N Die hierauf eingegangene Antwort lautet: heim. pays. Grand duc de Bade.v geiſtert aufgenommenen dreifachen Hurrah auf ſeine Einrichtungen mitnehmen möchten. Geſchichte befindet, daß übertraf was wir erwarten konnten. energiſchen Zug. ſprechen: das Limonaden⸗Bad. In die Badewanne wird der Saft von einigen Dutzend Zitronen geträufelt und lauwarmes Waſſer hinzugefügt. Wie die Schönheitskehrer verſichern, übt dieſe Miſchung auff die Haut eine zugleich ſtärkende und außerordentliche Friſchung und dient ſo zur langen Erhaltung der Schönheit. In Holland hat dies neue Bad bereits ſeinen Einzug gehalten, und zwar war nach dem„Gil Blas“ die junge Königin Wilhelmine eine der erſten, die damit einen Verſuch machte. Seitdem nimmt ſie regelmäßig ihre Zitronenbäder, und ſie ſollen ihr ausgezeichnet bekommen. ·Ein eigenartiges Preisausſchreiben erläßt die Verſuchs⸗ und Lehranſtalt für Brauerei in Berlin. Ankäßlich ihrer im Oktober d. J. ſtattfindenden Jubiläumstagung iſt u. a. eine Feſtvorſtellung im Zirkus Buſch in Ausſicht genommen. Bei diefer ſoll ein Zir⸗ kusſchwank zur Aufführung gelangen, dem geeignete Motive aus beſten Leiſtungen auf dieſem Gebiete ſind ein erſter Preis im Be⸗ krage von 300 Mark und ein zweiter Preis in Höhe von 200 M. Dandwirtſchaftlichen Vereins in der Cöte'Or dankte dem Ver⸗ Le Consul de France Pradeère-Niquets. Monsieur Pradeère-Niquet, Consul de France Mann- Tres touché de'aimable télégramme que je viens de recevoir, je vous prie aussi au nom de la grande- dAuchesse et de la grande-duchesse Louise de transmettre Monsieur le Président Guènier et aux délé gues de Pas- Soelation francaise du meérite agricole mes remerciements sincères et Pexpression de ma satisfaction de ce que vos Sompagnons ont été si contents de leur séjour dans mon Herr Konſul Pradsre⸗Niquet ſchloß mit einem be⸗ Großherzog Friedrich und die Großherzogliche Familie. Herr Bürgermeiſter Ritter toaſtete in franzöſiſcher Sprache auf das ſchöne Land Frankreich und ſeinen Präſidenten. Er gab der Hoffnung Aus⸗ druck, daß die Gäſte eine gute Erinnerung an Mannheim und Hierauf ergriff der Präſident der Gäſte, Monſieur Gusnier, das Wort zu einer längeren Anſprache, in der er etwa folgendes ausführte:„Ich danke im Namen meiner Freunde für die Herzlichkeit, mit der wir in Mannheim an den beiden Tagen empfangen worden ſind. Ihre Stadt, meine Herren, ihr Handel, ihre Induſtrie, die Blüte ihrer zahlreichen und mächtigen Handelshäuſer, die in wenigen Jahren entſtanden und geworden ſind, haben unſere höchſte Bewunderung erregt. Man weiß gar wohl in Frankreich und dies in immer weiteren Kreiſen, daß Deuiſchland ſich in einer herrlichen und großartigen Epoche ſeiner es eine große Tatkraft und Selbſt⸗ vertrauen beſitzt. Das, was wir in dieſen Tagen geſehen haben, Ihre ſchöne und blühende Stadt Mannheim iſt ein glänzender Beleg für dieſen großen Wenn man den Plan von Mannheim ſieht, wenn man bört, was es vor 30 Jahren war und was es heute iſt, ſo wird man mit Gewalt auf die amerikaniſchen Wunder⸗ Zebilde von Städten hingewieſen, die auf dem Erdboden auſ⸗ en Brauerleben in burlesker Weiſe zugrunde liegen. Füär die geſchoſſen ſind. Die günſtige Lage ihrer Stadt im Zuſammenfluß zweier Ströme ermöglicht ihr die Güter weiten Landſtrecken zu⸗ zuteilen. Sie iſt das Herz Süddeutſchlands, deſſen Hauptader, wenn ich ſo ſagen darf, der Rhein iſt und deſſen Pulsſchläge die eiſernen Schienenwege weitertragen. Auf dieſen wie auf früheren Reiſen mußten wir bewundernd ſtillſtehen vor dem ernſten Fort⸗ ſchritt und der eiſernen Energie, die ſich in gleicher Weiſe kund⸗ gibt. Mögen die Beziehungen unſeres Handels und des Ihren wachſen an Zahl und Bedeutung zum Vorteile beider Länder. Seien Sie bedankt für die ſo herzliche Aufnahme, die Sie uns gewährt haben und überzeugt, daß auch Sie in Frankreich den aufrichtigſten Sympathien begegnen werden. Ich erhebe mein Glas auf das Wohl der Stadt Mannheim.“ Die nächſte Anſprache des Herrn Stadtverordneten⸗Vorſtand Wilhelm Fulda galt dem Wunſch einer Entente cordiale zwiſchen Deutſchland und Frankreich. Herr Stadtrat Darm⸗ ſowie Herrn Dr. Hailer, Herrn Präſidenten Gusnier und den Generalſektretär Profeſſor Troude hochleben. Seitens der Gäſte wurde unter Hinweis auf die vortreffliche Führung Herrn Veterinärrat Fuchs und Herrn Direktor Löwit ein Hoch aus⸗ gebracht. Der ſchön verlauſene Abend ſchloß mit einer Be· ſichtigung der Roſengartenſäle und der Leuchtfontäne. Am Mitt⸗ woch vormittag iſt die Reiſegeſellſchaft mit dem von dem Miniſter der öffentlichen Arbeiten bereitgeſtellten Salonwagen nach Deidesheim weitergefahren. * Ernaunnt wurde Belriebsaſſiſtent Heinrich Schäfſer in Dos zum Betriebsſekretär. *Verſetzt wurde Stationsverwalter Philipp Stahl in Mingolsheim zur Generaldirektion in Karlsruhe. „Von der„Vereinigung für ſtaatliche Penſionsverſicherung der Privatangeſtellten in Mannheim und Ludwigshafen a. Rh.“ wird uns geſchrieben: In den Kreiſen der deutſchen Privat⸗ angeſtellten bricht ſich die Ueberzeugung immer mehr Bahn, daß die Schaffung einer ausreichenden ſtaatlichen Penſions⸗ und Hinterbliebenenverſicherung ein unerläßliches Erfordernis für ihren Stand bildet. Die Sicherung gegen die Unbilden des Alters und die Fürſorge für die Zukunft der Hinterbliebenen iſt für die Aungeſtellten eine brennende Frage geworden, die gebieteriſch baldige Löſung erheiſcht. Nachdem die Frage der Venſionsverſicherung durch das Erſcheinen der erſten amtlichen Denkſchrift im vorigen Jahre in ein anderes Fahrwaſſer kam, begannen ſich an allen Orten die Intereſſenten zu regen und an der Weiterführung des Gedankens mitzuwirken und Stüß⸗ punkte für die Bewegung zu ſchaffen. Dem Vorbilde anderer Städte folgend, hat ſich auch in Mannheim eine Vereinigung gegründet, welche die Penſionsverſicherung auf ſtaatlicher Grund⸗ lage dem Intereſſe der beteiligten Kreiſe in Mannheim und Ludwigshafen näher rücken und die Agitation für dieſe hoch⸗ wichtige Frage übernehmen ſoll. Der Vereinigung gehören zur Zeit 18 kaufmänniſche, techniſche und ſonſtige Privatbeamten⸗ Vereine und Verbände, ſowie deren Ortsgruppen in Mannheim und Ludwigshafen an, welche zirka 5000 unſelbſtändige Angeſtellte vertreten. Dieſe Vereinigung tritt nunmehr vor die breite Oef⸗ ſentlichkeit, indem ſie gelegentlich des am 5. Juli dahier ſtattfin⸗ denden Delegiertentages der Süddeutſchen Arbeitszentrale für ſtaatliche Penſionsverſicherung— Sitz Nürnberg— am Sams⸗ tag, den 4. Juli, abends halb 9 Uhrr, im Saale des Bernhardushofes eine große Verſam mlung ab⸗ bält, in welcher Herr Reichstagsabgeordneter H. Sittart⸗ Aachen, bekanntlich einer der eifrigſten Vorkämpfer der Beſtreb⸗ ungen der Privatangeſtellten in der vorliegenden Frage über „Die Notwendigkeit einer ſtaatlichen Penſions⸗ verſicherung der Privatangeſtellten“ einen Vor⸗ trag halten wird. Sache der Privatangeſtellten iſt es, durch möglichſt ſtarke Beteiligung der Verſammlung ein impoſantes Gepräge zu geben und die geſetzgebenden Körperſchaften an der Wichtigkeit fraglicher Forderungen durch regſte Anteilnahme zu überzeugen. Beſitzwechſel. ——— Gerichtszeitung. Freiberg i.., 1. Juli. Der Verteidiger der zum Tode verurteilten Mörderin Grete Beier wird keine Reviſion einlegen, dagegen wird er ein Gnadengeſuch einreichen. Die Geſchworenen hatten ſich ſchon im Geſchworenenzimmer ent⸗ ſchloſſen, ebenfalls ein Gnadengeſuch einzureichen. Da es aber geſetzlich nicht zuläſſig iſt, ſo haben ſie ſich einſtimmig bereit er⸗ Badiſcher Landtag. 20. Kammer.— 97. Sitzung. (Von unſerem Karlsruher Bureau.) Karlsruhe, 2. Juli. Präſident Fehrenbach eröffnet um 9 Uhr die Sitzung. Eingegangen ſind zwei Geſetzentwürfe; der eine betrifft das Höchſtmaß der allgemeinen Kirchenſteuer, das 1½ Pfg. der Vermögensſteuer und 30 Pfennig der Einkommen⸗ ſteuer nicht überſteigen dürfe. Der zweite Geſetzentwurf be⸗ trifft die Deckung des Staatsbedarfs und iſt vorgeſehen von der Einkommenſteuer.50 M. für 100 M. Steuerkapital und 12 Pfennig als Vermögensſteuerfuß. Endlich iſt ein Entwurf eingegangen, dis Aufhebung der Fleiſchſteuer betr. Abg. Gießler berichtet über die vergleichende Dar⸗ ſtellung der Budgetſätze und Rechnungsergebniſſe für 1904/05, die debattelos für unbeanſtandet erklärt werden. Es wurde ſodann eine Reihe von Budgetnachträgen debattelos genehmigt. Abg. Dieterle berichtet über die Bitte des Zentral⸗ berbandes chriſtlicher Bauhandwerker und Bauhilfsarbeiter Deutſchlands, Bezirk Baden und des Bezirksvorſtandes des Zentralverbandes der Maurer, die Verwendung ausländiſcher Arbeiter betr. Die Petitionen bezwecken gleichmäßig die Auf⸗ nahme einer Beſtimmung in die Verträge über die Vergebung von ſtaatlichen Bauarbeiten, wonach die Beiziehung auslän⸗ ſtädter ließ den franzöſiſchen Konſul, Herrn Pradsre⸗Niquet dem zweiten Geleisbau der Strecke Scheidt⸗Saarbrücken ſtürzle nahe der Station Bi ſoll, als einheimiſche Kräfte zu erhalten ſind. Die Regierung ſtehe den Petitionen ſympathiſch gegenüber und werden die Vertragsbedingungen wie folgt ergänzt werden:„Bei Ein⸗ ſtellung von Arbeitern hat der Unternehmer unter den ſich meldenden, für die die in Betracht kommenden Herſtellungen brauchbaren Arbeitern die reichsangehörigen und unter dieſen wieder diejenigen vorzugsweiſe zu verwenden, welche am Ort der Bauausführung oder in deſſen Nähe wohnen. In Zeiten, in denen die Arbeitsloſigkeit der für die betreffenden Her⸗ ſtellungen geeigneten deutſchen Arbeiter innerhalb des Groß⸗ herzogtums einen großen Umfang angenommen hat, ſind die Unternehmer auf Verlangen, der die Bauausführung ver⸗ gebenden ſtaatlichen Behörden verpflichtet, den auslän⸗ diſchen Arbeitern, ſoweit ſie nicht eine beſondere Vertrauensſtellung einnehmen, in dem Umfange zu kündigen, als ſich deutſche Arbeiter zur Verfügung ſtellen.“ Die Kom⸗ miſſion trete dieſen Ausführungen bei und beantrage empfeh⸗ lende Ueberweiſung. Abg. Pfeifle(Soz.) wendet ſich gegen einzelne Unter⸗ nehmer, die billige ausländiſche Arbeiter einſtellten, um beſſer zu fahren. Er habe gegen ausländiſche Arbeiter nichts einzu“ wenden, müſſe aber bedauern, daß dieſelben nur hereingeholt würden, um den deutſchen Konkurrenz zu machen. Abg. Belzer(Ztr.) bedauert, daß man in Baden bei den Bahnbauten mehr als die Hälfte italieniſcher Arbeiter beſchäftige. In letzter Zeit drängten ſich die Italiener in die Fabriken und die Zeit dürfte nicht fern ſein, wo die Italiener in die Hauptwerkſtätte kommen. Erſt ſollte man badiſche, dann reichsdeutſche und ganz zuletzt ausländiſche Arbeiter beſchäfkigen. Die Abgg. Neck die Petitionen ein. Abg. Venedey(dem.) gibt der Genugtuung über die Haltung der Regierung Ausdruck, befürchtet aber, daß in der Jrapis dieſelbe auf einen Widerſtand bei den Unternehmern ſtoßen werde.— Miniſterialdirektor Schulz führt aus, daß die Beſtim⸗ mungen ſofort eingeführt würden, wenn die Verhandlungen über dieſe Petitionen mit der Kammes abgeſchloſſen ſeien. Unter den deutſchen Arbeitern ſollte man aber keinen Unter⸗ ſchied machen und etwa die badiſchen Arbeiter bevorzugen. Der Antrag der Kommiſſion wird einſtimmig an⸗ genommen. Abg. v. Gleichenſtein berichtet über die Bitte des bad. Gaſtwirteverbandes um Aufhebung der Transferierungstaxe, reſp. um Ermäßigung derſelben. Die Regierung ſei nicht in der Lagc, der Petition entgegenzukommen. Die Kommiſſion ſei berſchie⸗ dener Meinung geweſen, aber es wurde auch feſtgeſtellt, daß trotz dieſer Taxe der Zugang zum Wirteſtand ein großer ſei. Der An⸗ trag geht auf Ueberweiſung zur Kenntnisnahme in dem Sinne, 1. daß dort, wo ein Bedürfnis vorliege, ein Nachlaß gewähet werde und 2. als Material bei der geplanten Aenderung der Gewerbeordnung. Abg. Kramer(Soz.) begründet einen Antrag auf em⸗ pfehlende Ueberweiſung. Bis zur Abänderung des§ 33 der .O. würden noch tauſende von Wirte zugrunde debhen; Abg. Ihrig(Dem.) bittet dem Ankrag auf empfehlende Ueberweiſung zuzuſtimmen, da es endlich an der Zeit ſei, dieſen Zopf abzuſchneiden. In den meiſten Fällen könne der Wirt nichts dafür, wenn er von einer Wirtſchaft abziehen müſſe und 5 komme die Transferierungstaxe und belaſte den Wirt wer. Abg. Birkenmeyer tritt gleichfalls gehenden Antrag ein. Miniſterialrat Schäfer erklärt, daß die Regierung mit dem Kommiſſionsantrag ſich einverſtanden erkläre; man ſolle dor allem zuwarten, bis der Paragraph 53 der Gewerbeordnung ab⸗ geändert werde, der auch den Flaſchenbierhandel regeln werde; auch die alkoholfreien Wirtſchaften würden konzeſſionspflichtig ge⸗ macht werden. Er könne auch mitteilen, daß unter gewiſſen Vorausſetzungen Nachläſſe dieſer Taxen gewährt würden. Auch die Regierung verkenne nicht, daß der Wirteſtand ſchwer zu leiden habe, doch mit der Transferierungstaxe habe dies nichts zu tun. Abg. Süßkind(Soz.) hebt die großen Schäden der Trans⸗ ferierungstaxe hervor, die in Mannheim zum Ruin verſchiedener Wirte geführt. Abg. Vogel(Dem!] tritt mit großer Lebhaftigkeit für den Antrag auf empfehlende Ueberweiſung ein; gerade den kleinen Wirt ſollte die Regierung ſchützen. 33 Abg. Geck(Soz.]) meint, daß es doch wünſchenswert ſei, zu wiſſen, wie ſich die Regierung die reichsgeſetzliche Regelung denke und welche Höhe der Taxe ſie angemeſſen halte. Dieſe Trans⸗ ferierungstaxe laſſe ſich durch nichts rechtfertigen. Der Antrag Kramer wird gegen 16 Stimmen abgelehnt und dem Kommiſſionsantrag zugeſtimmt. Abg. Wieſt berichtet über die Bitte des Vereins Mann⸗ heimer Wirte um Erlaubnis zum Branntweinausſchank. Die Kommiſſion glaube an der Bedürfnisfrage feſthalten zu ſollen, doch müſſe ſie darauf beſtehen, daß in der Beurteilung dieſer Frage nicht einſeitig vorgegangen werde. In dieſem Sinne be⸗ antragt die Kommiſſion Ueberweiſung zur Kenuntnisnahme. Abg. Kramer(Soz. tritt für die Petition ein, da es ge⸗ boten, die Vollkonzeſſionen anzuerkennen. Die Schnapstrinker bedürften derſelben nicht; durch die Bedürfnisfrage werde dem Alkoholgenuß nicht Abbruch getan, ſondern nur einzelne W̃ geſchädigt. Abg. Vogel kritt dieſen Ausführungen bei und bittet d Regierung möglichſte Toleranz walten zu laſſen. Miniſterialrat Schäfer legt mit aller Entſchiedenheit Ver⸗ wahrung gegen die Unterſtellung ein, als ob bei der Entſcheidung nicht ſachliche, ſondern perſönliche Grinde den Ausſchlag geben. Der Kommiſſionsantrag wird angenommen. ͤ Die Bitte des früheren Gendarmen Joſef Hennin in Waldshut um Ruheghalt wird durch Tagesordnung erledigt, doch der Petent dem Entgegenkommen der Regierung empfohlen. Nächſte Sizung Samstag 9 Uhr: Budget und Petitionen. ——.— 2 37 7 0 Von Tag zu Tag. — Eiſenbahnunfall. (natl.) und Schmidt⸗Bretten treten f für den weiter⸗ diſcher Arbeiter zu dieſen Arbeiten inſoweit unterſagt werden 4. Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 2. Strafkammer wegen Unterſchlagung von Depotgeldern in Höhe von 400 000., von denen 150 000 M. durch Sicherſtellung gedeckt ſind, zu je 1 Jahr Gefängnis verurteilt. Von der Anklage wegen Ver⸗ letzung der Konkursordnung wurden ſie freigeſprochen. — Aufregender Eiſen bahn unfall Köln, 2. Juli. Aus dem Zuge geſprungen iſt auf der Fahrt eines Pariſer⸗ Kölner Nachtſchnellzuges bei Erquelinnes auf belgiſchem Gebiet eine junge Deutſche aus Leipzig, die einige Wochen in Paris ſich bei Bekannten aufgehalten hatte und nun in Begleitung einer von ihrer Mutter geſandten Vertrauensperſon die Heimreiſe an⸗ trat. Angeblich in einem Anfalle von Geiſtesſtörung ſprang die junge Dame nachts aus dem Zuge, und zwar in voller Fahrt. Eiſenbahnperſonal machte ſich ſofort auf die Suche und leuchtete die Strecke ab, ohne, wie ſie vermuteten, die Tote zu finden. Endlich fand man die Deutſche auf der Böſchung liegen mit einer ſchweren Verletzung am Kinn. — Aus der Gelehrtenwekt. Berläin, 2. Julj. Der Chemiker Profeſſor Lie breich iſt hier geſtorben. — Schreckenstat eines Arreſtanten. Gera, 1. Juli. Ein neunzehnjähriger Gefangener, der von dem fünfzig⸗ jährigen Transporteur Rödel aus Hof in Bahern nach dem Arbeits⸗ haus Zeitz gebracht werden ſollte, warf ſich auf dem hieſigen Haupt⸗ bahnhof unter den 12 Uhr 30 Min. hier einfahrenden Zug und riß den Transporteur, der ihn von ſeinem Vorhaben abhalten wollte, mi! unter die Räder der Lokomotive. Beide wurden, der »„Gerager Ztg.“ zufolge, augenblicklich getötet. Die Leichen ſind vollſtändig verſtümmelt, da der ganze Zug über ſie hintwegging. — Selbſtberſtümme lung im Gefängnis. Han⸗ nober, 2. Juli. In dem hieſigen Gerichtsgefängnis war der Arbeiter Joſef Erdmann wegen Diebſtahls eingeliefert worden und mußte wegen epileptiſcher Tobſuchtsanfälle in die Zwangs⸗ jacke geſteckt werden. Trotz der Zwangsjacke brachte es Erdmann fertig, ſich die beiden Beine buchſtäblich ſelbſt ab⸗ zubrechen, und zwar hat er ſich die Beine nicht beim Toben und Schlagen abgehauen, ſondern ſie mit den Händen und Armen an mehreren Stellen abgebrochen. Nach dem Ausſpruch eines maßgeben⸗ den Pfychiaters muß der Verhaftete einer beſtimmten Wahntdee folgend dieſe ſchreckliche Verſtinmnelung vorgenomemn haben. Die gebrochenen Gliedmaßen haben nach verſchiedenen Seiten hin loſe baumelnd gehangen. Das Merkwürdige dabei iſt noch, daß Erd⸗ mammn ohne jede Schmerzempfindung geweſen iſt, da er trotz der ſchweren Verletzungen weſter tobte. Er wurde ſofort in eine Irren⸗ anſtalt übergeführt. — Heftige Exploſion. Lindau, 2. Juli. Eine heftige Exploſion fand geſtern abend beim Einladen der Poſt⸗ pakete in den Packwagen des Perſonenzuges Lindau⸗Kempten ſtatt. Ein Paket, das wohl Sprengſtoff enthalten haben muß, wurde in Kauſend Stücke zerriſſen. — Mißglücktes Attentat auf einen Eifenbahn⸗ zug. München, 2. Juli. Auf der Bahnſtrecke zwiſchen Deg⸗ gendorf und Ulrichsberg verſuchte ein 14jähriger Burſche einen Güterzug zur Entgleiſung zu bringen, indem er eine ganze An⸗ zahl von Steinen, darunter ſolche mit 50—60 Pfund(), auf die Schienen ſchleppte. Die Steine wurden aber glücklicherweiſe von der Zugsmaſchine weggeſchleudert, ohne daß ein größeres Unglück paſſierte. Der Knabe hat bereits eingeſtanden die Tat in der ſicht ausgeführt zu haben, um eine Zugsentgleiſung beobachten zu können! %jähriger Schüler, der am Eiſenbahndamm Kohlen ſammelte, wo Telephonarbeiter ſich Kaffee kochten, erhielt von einem von ihnen noch glühendes Holzſtück in ſeitten Schurg zum Heimnehmen. Unterwegs gerieten die Kleider des Knaben in Brand; er wurde Der Schuldige iſt noch nicht zu ermitteln geweſen⸗ — Zeppelins Luftſchiff über Zürich. Zürich, 1. Juli. Heute nachmittag zwiſchen 2 und 3 Uhr hat uns Graf Zeppelin mit ſeinem lenkbaren Luftſchiff Nr. 4 ſeinen erſten Beſuch abgeſtattet. 5 Minnten nach halb 3 Uhr gerieten in der Dufourſtraße ein paar Buben in heilloſe Aufregung, die, vom See her galoppierend, ununterbrochen„Zeppelin! Zeppelin!“ brüllten und in die Höhe ſtarrten. Im Nu war ich auf dem Dache und richtig, da zog feierlich über den See, von Horgen herkommend, die weiße Rieſenzigarre Zürich entgegen, entledigte ſich hier, un⸗ gefähr über dem alten Tonhallereal ſtehend, eines liebenswür⸗ digen Grußes ſeines Lenkers an unſer Blatt, wandte ſich dann, immer in der Höhe von ca. 150 Meter und ohne beſondere urven⸗ und Schwenkungskunſtſtücke auszuführen, gegen den Zürichberg, ging dann links ein paar hundert Meter zur Lim⸗ mat hinüber, blieb hier ſtehen, machte ein paar Tauchbewegungen bald die Spitze, bald das Mundſtück der Rieſenzigarre in die he ſtreckend, und verſchwand dann 5 Minuten vor 3 Uhr hinter der Anhöhe des Zürichberges gegen Winterthur zu. Soweit ſich die Beſatzung im Luftſchiff zählen ließ, waren in den beiden Gondeln acht bis neun Mann Bedienungsmannſchaft. Graf eppelin wird wohl, wie er es bei den Fahrten zu tun pflegt, er Kajüte des Laufſteges mit ſeinen techniſchen Mitarbeitern aufgehalten haben, ſo daß die Geſamtbeſatzung 12 bis 15 betragen haben wird. Es wird wohl nur wenige Ein⸗ ohner unſerer Stadt geben, die Graf Zeppelin heute nach⸗ ag nicht geſehen haben: wie ein Lauffeuer verbreitete ſich Kunde des„hohen Beſuches“ in der Stadt und auf den ern wimmelte es von Menſchen, die ſich, nachdem Zeppelin wunden war, ſelbſtverſtändlich in tiefſinnigen Betrachtun⸗ her die Lenkbarkeit des Luftſchiffes im allgemeinen und die eppelinſchen Vehikels im beſonderen lebhaft ergingen, mit ichern Vorſatz, ſie heute abend im Kreiſe der Familie oder iter Freunde fortzuſetzen.(N. Z. Ztg.). — Dorf⸗Brand. Salzburg, 1. Juli. In der ver⸗ angenen Nacht brach in Leſſach⸗Oberdorf Feuer aus, dem die irche, das Pfarrgebäude und die Schule, ſowie 2 5 bis 3 0 0 Der Schaden iſt bedeutend. Exploſion. Paris, 2. Juli. In einer Baracke des ers zu Sartori explodierte geſtern abend eine Melinitbombe der Füllung, wodurch 2 Arbeiter getötet und ein Artilleriſt erlezt wurden. die Landesverratsaffüre in Kiel. Kiel, 1. Juli. der nas ere über die bereits berichtet wurde, neue Verhaftung erfolgt. Die Kriminalpolizei te heute einen Magazinaufſeher des bei Kiel gelegenen pots Dietrichsdorf. verhaftete Sprachlehrerin Peterſ en, die Geliebte berfeuerwerksmaats Dietrich, wurde geſtern abend und ittag im Marinegerichtsgebäude mehrere Stunden Die Unterſuchung führt beim Gericht der erſten pektion der dienſtälteſte Kriegsgerichtsrat Wiehe. Der erratsaffären vollſtändig geheim behandelt wird. Verrat ha Pu — Ein Bubenſtreich. Frankfurt a.., 2. Juli. Ein ſchwerverletzt ins Kraukenhaus perbracht, wu Tags daranf Farb.. uſer ſamt allen Nebengebäuden zum Opfer Sanwalt Greffrath hatte heute vormittag mit ne Unterredung in der Angelegenheit, die aber wie alle Bei andelt es ſich—— um die Zuſam- b5 Der Landesverrat, wegen deſſen der Oberfeuerwerksmaat Dietrich und die Sprachlehrerin Peterſen verhaftet worden ſind, betrifft anſcheinend den Verrat von Minen und die Zu⸗ ſammenſetzung des rauchloſen Pulvers an Frankreich. Beide Verhafteten beſtreiten den„K. N..“ zufolge jede Schuld. Die 44jährige Peterſen, die recht elegant auftrat, ſtammt aus Ham⸗ burg, wo ihre Eltern eine kleine Gaſtwirtſchaft betreiben. Sie hat ſich bereits ſeit längerer Zeit in Kiel aufgehalten und war, wie ſchon mitgeteilt, zunächſt als Sprachlehrerin in der Familie der Witwe eines Korvettenkapitäns tätig. Dieſe Stellung gab ſie aber bald auf, um in der Beſelerallee Wohnung zu nehmen. Dort hatte ſie den Obermaaten Dietrich kennen gelernt, mi dem ſie anſcheinend zur Verfolgung ihrer politiſchen Ziele ein Liebes⸗ verhältnis anknüpfte. Von der Beſelerallee, wo ſie ſich unan⸗ gemeldet aufhielt, zog ſie nach dem Königsweg. Es fiel ihren Wirtsleuten ſchließlich auf, daß ſie über große Geldmittel verfügte und Scheu vor der polizeilichen Anmeldung zeigte. Auf wiederholten Vorhalt erklärte ſie, daß ſie ſich angemeldet habe; die Wirtin erfuhr dann aber auf der Polizei, daß dies nicht zutraf. Als die Verdächtige dann angeblich eine etwa drei⸗ wöchige Reiſe nach Hamburg unternommen hatte, in Wirklichkeit aber in Paris geweſen war, von wo ſie monatlich 500 Mark über Brüſſel geſandt erhielt, machte man der Polizei Meldung, und die politiſche Abteilung leitete die Recherchen gegen die Sprach⸗ lehrerin ein. Sie wurde Tag und Nacht beobachtet und ihre Geſpräche mit Dietrich wurden belauſcht. Wie feſtgeſtellt wurde, beabſichtigte ſie in dieſen Tagen in Köln mit einem franzöſiſchen Agenten zuſammenzutreffen. Am Sonntag müſſen ſie und Dietrich be⸗ merkt haben, daß ſie beobachtet wurden, denn in einem vom Nebenzimmer ihrer Wohnung aus belauſchten Geſpräch berat⸗ ſchlagten ſie, was zu tun ſei, um das in ihren Händen befindliche belaſtende Material zu vernichten. Da zu befürchten war, daß die Verdächtigen eine Flucht in die Wege leiten würden, wurde bereis in der Nacht zum Montag ihre Verhaftung vollzogen. Dietrich wurde Montag vormittag dem Kriegsgericht vorgeführt. Er ſtand vor ſeiner Kommandierung zur Feuerwerkerſchule und tat Borddienſt. Nachdem man von dem gegen ihn ſchwebenden Verdacht Kenntnis erhalten hatte, wurde er abkommandiert und der Kaſerne überwieſen. Die Peterſen wurde dem Amtsgericht zugeführt. Nach ihrer Vernehmung durch den Unterſuchungs⸗ richter Aſſeſſor Wegemann, der die Akten und die der Verhafteten abgenommene Geldtaſche mit beträchtlichem Inhalt perſönlich dem erſten Staatsanwalt überbrachte, wurde ſie in das Unterſuchungs⸗ gefängnis eingeliefert. Sie bleibt dabei, daß ſie ſich keiner Strafe ſchuldig gemacht habe und nur zur Erledigung perſönlicher An⸗ gelegenheiten in Frankreich geweſen ſei. Die weiteren Anord⸗ nungen hat das e dem die Akten eingeſchickt werden, zu treffen. Letzte nachrichten und Celegramme. * Karlsruhe, 1. Juli. Der Großherzog iſt heute früh von Schloß Eberſtein mit Automobil hier eingetroffen, um Audienzen zu erteilen. Seinen Geburtstag, nächſten Donmerstag, beabſichtigt der Großherzog in aller Stille in Badenweiler zu ver⸗ Vringen *Darmſtadt, 2. Juli Die ngelge Landesſynode hat den Geſetzentwurf über Abänderun des Kirchen⸗ geſetzes vamm 10. April 1901 bekr. Gehölter de genommen. Darnach beträgt der Anfangsgehalt der Geiſtlichen 2300 Mark und ſteigt in 8 Gehaltsſtufen bis 5700, Mark. Geſetz tritt am 1. April 1909 in Kraft. die Gehaltserhöhung, der augenblicklich 31150000 Mark beträgt, wird durch eine Erhöhung der evangel. Kirchenſteuer um drei Prozent erzielt. 60 Mainz, 2. Juli. Vom 1. Juli ab führt hier ein Vor⸗ mundſchaftsrichter die Unterſuchung gegen jugendliche Angeklagte. * Hamburg, 2. Juli. Zur Stiftung von Ehrenpreiſen für das nächſtjährige Deutſche Bundesſchießen in Ham⸗ burg beantragte der Senat die Bewilligung von 150 000 Mark. * Wien, 2. Juli. Der altſlawiſche Studentenkongreß ſandte aus Prag an die Kabinettskanzlei ein Gusdengeſuch für den Mörder des Statthalters Potoki. Wien, 2. Juli. Profeſſor Marſaryk wurde von der tſchechiſchen Fortſchrittspartei in Mähren wegen ſeiner Hal⸗ tung bei der Abſtimmung über die deutſche Khpſtskedemte auf⸗ gefordert, ſein Mandat niederzulegen. * Paris, 2. Juli. Im geſtrigen Miniſterrat verlas Finanzminiſter Caillaux den Text des Kompromißvorſchlages zu dem Amendement der Kommiſſion für die Steuergeſetzgebung. * Liſſabon, 2. Juli. In der Pairskammer ſagte der Miniſter des Aeußern, die freundſchaftlichen Verhandlungen zwiſchen Portugal und Deutſchland über das Sanato⸗ rium auf Madeira würden fortgeſetzt und berechtigten zu der Hoffnung, daß ſie einen günſtigen Abſchluß fänden. * Liſſabon, 2. Juli. Die Deputiertenkammer fetzte geſtern die Beratung über den Geſetzentwurf zur Feſtſetzung der Zivilliſte fort. Brage und Coſtel(Republikaner) bekämpften die Vorlage. Coſta brachte mehrere Abänderungsanträge ein, welche die Apanage des Königs auf 200 Milreis pro Tag, die der Königin auf 6000 Milreis pro Jahr feſtſetzen. Dieſe An⸗ träge wurden zur Diskuſſion zugelaſffen. Die Kammer nahm ferner den Geſetzentwurf betreffend die Gewährung einer Pen⸗ ſion an die Marineſoldaten an, die mit dem Turm⸗ oder Schwert⸗ orden ſind. 5 * London, 2. Juli. Der„Standard“ erfährt aus guter Quelle, das neue Kreuzerſchlachtſchiff„Inflexible“, Maſchinenproben und Geſchwindigkeitsverſuche in Clyde machte, habe die für Schlachtſchiffe bisher beiſpielloſe Schnelligkeit von faſt 27 Knoten in der Stunde erreicht, obgleich die von den Unter⸗ nehmern garantierte Schnelligkeit nur 25 Knoen betrage. Dieſe große Geſchwindigkeit ſei durch eine Verminderung des Ge⸗ des Panzerbelags erzielt worden. * Sofia, 2. Juli. Das ruſſiſche ſchwarze Meer⸗ Geſchwader 15 geſtern abend in Varna eingetroffen. Die Torpedoboote ankerten im Hafen. Die Bevölkerung begrüßte ihre Ankunft enthuſiaſtiſch. Man glaubt, daß die Flotte eine Woche dort bleiben wird. Marokko. * Köln, 2. Juli. Eeinem Telegramm der„Köln. Zig.“ aus Tanger von geſtern zufolge iſt dort ein Funkentelegramm eingetroffen, nach welchem der Sultan Abdul Aſis Az e⸗ mur e ingenommen hat. Einzelheiten fehlen. Ein Proteſt der bayeriſchen Lehrer. Mün chen, 2. Juli. Der Bayeriſche Bezirkslehrer⸗Verein von Würzburg hat in ſeiner letzten Tagung eine energiſche Reſo⸗ lution gegen die Eröffnung des Disziplinarverfahrens gegen den ehrer Beyhl als eine Beſchränkung des werfafnnd aunder Rechts er freien ee gefaßt. tonio und unterkrückte eine mexikaniſche Zeit Geiſtlichen an⸗ Das. Der Mahrbetrag für das neulich Sonntag den 5. Juli begeht die Schützengeſellf Lerke⸗ der 9— neuen S Alee Das Nordſee⸗Abkommen. *„ Berlin, 2. Juli. Die Ratifikationsurkunde zum Nordſeeabkommen Wrde heute im auswärtigen Amte nieder⸗ gelegt. Das darüber aufgenommene Protokoll wurde vom Staatsſekretär des Auswärtigen Amtes, dem franzöſiſchen Botſchafter, den Geſandten von Schweden, Dänemark und der Niederlande und dem großbritanniſchen Geſchäftsträger unter⸗ zeichnet. Das Jubiläums⸗Bundesſchießen in Wien. *Wien, 2. Juli. Die am Jubiläums⸗Bundesſchießen teil⸗ nehmenden Delegierten wurden geſtern im Rathauſe empfangen. Anweſend waren u. a. Miniſterpräſident Frhr. v. Beck, die Miniſter v. Georgi und Dr. Geßmann, der Bundespräſident Fürſt zu Trautt⸗ mannsdorff und mehrere Abgeordnete. Nach einer Anſprache des Bundespräſidenten begrüßte Vizebürgermeiſter Neumayer die Gäſte, insbeſondere die Bürgermeiſter von Berlin und Mainz. Bei dem Feſtmahle brachte Vizebürgermeiſter Neumayer ein Hoch auf die Staatsoberhäupter der bei dem Bundesſchießen ver⸗ tretenen Länder, ſowie auf Kaiſer Franz Joſef aus. Der Berliner Bürgermeiſter Dr. Reicke trank auf Wien und die Wiener, denen er namens Berlin, Hamburg, Hannover und Mainz Dank und Gruß übermittelte; er betonte die ſeit dem Jahre 1868 gepflegte Schützenwaffenbrüderſchaft, die eine Waffenbrüderſchaft im Frieden ſei.(Lebhafter Beifall.) Redner gedachte ſodann den Friedensbeſtrebungen der beiden Kaiſer und huldigte dem Kaiſer Franz Joſef anläßlich ſeines Jubiläums. Landesverteidigungs⸗ miniſter v. Georgi zollte den Leiſtungen der fremden Schützen Bewunderung und forderte die Einheimiſchen zur Nachahmung auf. Der Miniſter trat für die Ausbildung der Schuljugend im Schießen im Intereſſe der Landesverteidigung ein und brachte, nachdem er namens der Wehrmacht den Schützen für ihr Erſcheinen dankte, ein dreifaches Hoch auf die Schützen aller Länder aus. Merillon⸗ Paris trank auf die öſterreichiſche Armee, Roth⸗Hamburg auf die Damen⸗Weltmeiſterſchaft. Im Internationalen Piſtolenmatch er⸗ rang Fiſcher⸗Deutſchland mit 506 Punkten den erſten Preis, zweiter wurde Buttafa⸗Mailand mit 502 Punkten, dritter Forſt⸗ meiſter Dietel⸗Ungarn mit 501 Punkten. Der Zar und die Duma⸗ * Petersburg, 2. Juli. Geſtern wurden der ruſſiſche Botſchafter in Berlin und 825 ruſſiſche Botſchafter in Konſtan⸗ tinopel in Peterhof vom Kaiſer empfangen. Ferner nahm der Kaiſer den Bericht des Präſidenten Comjakow über die Tätigkeit der Reichsduma entgegen. Die Audienz Com⸗ jakows dauerte eine Stunde. Empfang ſehr befriedigt aus. Duma Mitte Juli geſchloſſen und Ende Oktober wieder er⸗ öffnet. 8 Die Gärung in Indien. *Caleutta, 2, Juli. Verhaftungen vorgenommen, die mit den Bomben⸗ anſchlägen in Verbindung ſtehen. Unter den Verhafteten befinden ſich drei, die in der indiſchen Geſell ſchaft ei eine an⸗ geſehene Stellung einnehmen. Die Unruhen in Mexiko. * Newyonrk, 2. Juli. Die mexikaniſchen Inſurganten ſind in der Nähe von Juarez angegriffen und zerſtreut worden. Die Bundesregierung verhaftete mehrere Mexikaner in St. An⸗ ung 8 Anſicht herrſcht vor, daß der Aufſtand von Au lich von einem Berawertsbeſiher, Diaz 1 iſt, veranlaßt worden iſt, Der Prozeß gegen Eulenburg. Berlin, 2. Juni. Das Ausſehen des Fürſten Eulen⸗ burg iſt heute recht ce die Wangen ſind eingefallen, auch das Allgemeinbefinden läßt zu wünſchen übrig. Zunächſt wird die Vernehmung des Fürſten Eulenburg fortgeſetzt. Um 12 Uhr wird Juſtizrat Bernſtein aufge⸗ rufen. Es wird zunächſt der objektive Tatbeſtand der Eides⸗ leiſtung des Fürſten Eulenburg Moltke⸗Harden aufgenommen. Dann verbreitet Bernſtein ſich über das geſamte Material, das ihm ſeinerzeit als Ver⸗ teidiger Hardens im Moltke⸗Hardenprozeß zugegangen iſt und den Fürſten Eulenburg betrifft. Die Vernehmung Bernſteins nimmt mehr als 2 Stunden in Anſpruch. Sodann wird der Referendar Brandenburg als Zeuge vernommen. Er hat ſeinerzeit im zweiten Moltke⸗ Hardenprozeß das gerichtliche Protokoll geführt. Er ſoll aus dem Gedächtnis bekunden, wie der Wortlautdes Eides geweſen iſt, den Eulenburg vor der Strafkammer geleiſtet hat. Nach dieſer Vernehmung bittet Fürſt Eulenburg eine Pauſe zu machen, da er zu erſchöpft ſei. Um 3 Uhr wird die Verhandlung wieder aufgenommen. Es wird dem Fürſten Eulenburg Gelegenheit gegeben ſich zu den Angaben Bern⸗ ſteins zu äußern. Dabei kommt es häufig zu ſehr lerreg⸗ ten Szenen. Der Angeklagte wird des öfteren von einem nervöſen Schütteln befallen. Numehr folgt die weitere Vernehmung des Juſtigrals Bernſtein, die ſich bis zum Schluß der Verhandlung 11 Nach 4 Uhr wird Fürſt Eulenburg zurückgebracht. 8 iſt ihm eine Ausfahrt nach der Döberitzer Heerſtraße aian worden. Dann wird er in die Charité zurückgebracht, wo die Gattin und die Söhne ihn zu einer Beſprechung erwarten. Morgen früh 11 115 die Forkſetzung der Ver⸗ handlung ſtatt. Aus dem Großherzogtüm. Heddesheim, 30. Juni. Die hieſige katholiſche Gemeinde beging die weltliche Papſtjubiläumsfeier (50jährige Prieſterjubiläum) am vergangenen Sonntag abend bei nur mäßigem Beſuche im„Deutſchen Kaiſer“. Auffallen mußte es vor allem gegenüber früheren ähnlichen Feiern, daß diesmal die Männerwelt ſo ſpärlich vertreten war. Sogar die Sänger der„Cäcilia“ fehlten größtenteils, ſodaß die Geſ ſangsvorträge bald eingeſtellt werden mußten. Man behalf ſich deshalb im zweiten Teil des Abends mit allgemeinen Volksliedern. Die größeren Schüler trugen paſſende Gedichte vor. Die Feſtrede hielt Herr Monteur Möſſel(bis jetzt in Mannheim), den Toaſt auf weltliche und geiſtliche Obrigkeit brachte Herrn Vikar Schäfer aus. Herr Pfarrer Schäfer dankte im Schlußworte allen Erſchienenen, beſonders alle⸗ Denen, welche zur Verſchönerung des Abends beigetragen, insbeſondere dem trefflichen Herrn Feſtredner.— Nächſten N Comjakow ſprach ſich über den Wie jetzt feſtſteht, wird die Hier wurden ſieben weitere in den beiden Prozeſſen eeeeeee 82 8. F 0 E. Sg g E M SN e Mannheim, 2. Juli. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) 5. Seite Ingenienre. (Eigener Bericht.) sh. Dresden, 1. Juli. Die dritte Sitzung der diesjährigen Hauptverſammlung des Vereins Deutſcher Ingenieure wurde heute 158 80 widerun in der Aula der Techniſchen Hochſchule eröffnet. Sie wurde einge⸗ leitet mit einer Gedächtnisfeier an den im Herbſt vorigen Jahres verſtorbenen Profeſſor der Mechanik u. Maſchinenlehre, den lang⸗ jährigen Direktor des Dresdener Technikums Dr. Guſtav Zeuner. Neben dem Rednerpult war ein Bild des großen Ge⸗ lehrten aufgeſtellt. Darunter hatte der Verein einen mächtigen Lorbeerkranz mit vergoldeten Blättern und breiter Seidenſchleiſe anbringen laſſen, auf dem ſich die Inſchrift befand:„Der Verein Deutſcher Ingenieure dem großen Forſcher und Lehrer.“ Der feierlichen Handlung wohnten mehrere Verwandte Zeuners, ferner Geheimrat von Schmalz, Geheimrat Dr. Köpke und Stadtbaurat Dr. Klotte bei. Geheimer Hofrat Prof. Dr. M ollier hielt ſodann die Gedächtnisrede auf Zeuner, in der er ein umfaſſendes Lebensbild des großen Toten entwarf, der im Jahre 1828 in Chemnitz als Sohn eines einfachen Tiſchlers geboren wurde. Erſt 27 Jahre alt wurde er an das neubegrün⸗ dete Polytechnikum nach Zürich berufen, wo er 16 Jahre lang wirkte und eine reiche wiſſenſchaftliche Tätigkeit entfaltete. Von Zürich wurde er als Direktor und Profeſſor nach Freiberg und bald darauf an das Polyptechnikum nach Dresden berufen, wo er 24 Jahre als Profeſſor und 17 Jahre als Direktor wirkte. Die größten Verdienſte hat ſich Zeuner durch die Einführung der mechaniſchen Wärmelehre in das Maſchinenweſen erworben. Als beſonderes Verdienſt muß ihm die Verbreitung der berühmten Regnault'ſchen Verſuchsergebniſſe unter den Ingenieuren ange⸗ rechnet werden, namentlich durch die Aufſtellung ſeiner Dampf⸗ tabellen, die in der Hand jedes Maſchineningenieurs ſind. In ſeiner Behandlung der Theorie der Dampfmaſchine iſt Zeuner allerdings vielfach auf Widerſtand geſtoßen. Zeuners Tätigkeit beruht in allem genommen darin, daß er die mathematiſchen, geometriſchen und phyſikaliſchen Grundlagen einer Reihe von wichtigen techniſchen Gebieten in einer unübertrefflichen klaren Weiſe behandelt und den Ingenieuren gelehrt hat.— Dem Vor⸗ trage folgte lebhafter Beifall. Dann teilte der Vorſitzende Ge⸗ heimrat Slaby mit, daß auf das Huldigungstelegramm an den König von Sachſen folgende Antwort eingegangen ſei:„S. M. der König laſſen den Mitgliedern des Vereins Deutſcher In⸗ genieure für die dargebrachte Huldigung herzlich danken.“ Hier⸗ auf erteilte Geheimrat Slaby das Wort an Dipl.⸗Ing. Michen⸗ felder zu einem Vortrag über„Kranbauarten für Sonder⸗ zwecke“, der lediglich fachwiſſenſchaftliches Intereſſe bot.— Damit hatten die Verhandlungen der diesjährigen Hauptverhandlung ihr Ende erreicht. Der Vorſitzende ſchloß die Verſammlung und dankte beſonders dem Dresdener Bezirksverein für die ge⸗ Xleiſteten Vorarbeiten zu der Verſammlung. An die geſchäftliche Tagung ſchloß ſich eine ganze Reihe von feſtlichen Veranſtal⸗ 3 tungen. Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Dier philhharmoniſche Verein ladet ſeine Mitglieder und Freunde zu eittem nächſten Sonntag vormittag ſtattfindenden Konzert der Orcheſter⸗Vorſchule ein, in dem auch talentiere Schüler und Schülerinnen als Soliſten auftreten werden. Auf dem Programm ſtehen Werke von Beethoven, Mozart, Goltemann, Raff uſv. Bom Straßburger Münſter. Die nunmehr beendete Unter⸗ fſuchung des Straßburger Münſters durch die Baubehörde hat er⸗ geben, daß eine in der Preſſe mitgeteilte Gefährdung des Bauwer⸗ kees zurzeit nicht vorliege, daß aber weitgehende Erneuerungen der Jundamente zurr Erhaktung des Münſters notwendig ſeien. Das verwahrloſte Grab der Frau v. Stein. Aus Weimar wird der„Frkf. Ztg.“ geſchrieben: Jor einigen Jahren war nach einer langen Zeit des Vergeſſenſeins wieder einmal die Rede vom Grabe Charlotte v. Steins auf dem Friedhof in Weimar und in ziemlich ſcharfen Tonarten wurde auf die Vernachläſſigung der letzten Ruhe⸗ fſtätte dieſer Frau hingewieſen. Infolge dieſer Klagen ſah ſich die Stadtverwaltung veranlaßt, zu verſprechen, daß das Grab in einem würdigen Zuſtand erhakten werden ſollte. Auch die Goethe⸗Geſell⸗ ſchaft beſchäftigte ſich wiederholt mit dieſer Angelegenheit. Bereits im vorjährigen Jahresberichte der Geſellſchaft war von einem für das Grab zu beſchaffenden Denkmal die Rede und der diesjährige berichtet, daß die Goethe⸗Geſellſchaft die von einem Frauenkomitee als Beitrag zur Wiederherrichtung der Grabſtätte Charlotte von Steins geſammelte Summe von 500 Mark angenommen habe. Das Denkmal iſt aber nicht zur Aufſtellung gelangt und die Grabſtätte befindet ſich hente in einem Zuſtande, der jeder Beſchreibung ſpottet: An der öden grauen Mauer die halbverwitterten Metalltafeln mit der einſt vergoldeten Schrift; die rechte trägt u. a. an zweiter Stelle ohne beſondere Markierung den Namen Charlotte b. Steins geb. V. Schardt. Der Platz ſelbſt iſt eine Wüſtenei. Die Mitte bildet ein mit rohen Steinen kümmerlich eingefaßtes Rondell, auf dem eime Anzahl längſt verdorrter Zweige und Aeſte liegen. In der Mitte dieſes ckſtücks thront als Erſatz für das fehlende Denk⸗ mal eine alte Konſervenbüchſe aus Blech. Das Ganze wird ein⸗ gefaßt von„Gras“, auf deſſem herrlichen„Teppich“ man von einem Grashalm zum andern ein Pfer totreiten kann uſw. 2 762 360 M. für die Sammlung Holland. Aus London wird berichtet: Nach dreitägigem Vieten iſt nun die Auktion der prächtigen Bilderſammlung des verſtorbenen Mr. Holland bei Chriſtie beendet worden und hat als Geſamtſumme die Rekordzahl von 2 762 360 Mark ergeben. Der letzte Tag, der die herrlichen Schöpfungen der Meiſter der Barbizon⸗Schule brachte, war ebenfalls reich an Ueber⸗ vaſchungen. Ein vorzügliches Werk Daubignys„Morgen an der Oiſe“ brachte die Summe von 73 500., während für das Gegen⸗ ſtück,„Abend an der Oiſe“ 60 900 M. erzielt wurden. Ein ſchönes Bild Corots, Der Weiher“ brachte 63 000 M. Neue Ausgrabungen in Aleſia. Aus Paris wird berichtet: Die Ausgrabungen auf der Stätte des alten Aleſia, die von der Geſel⸗ ſchaft der Wiſſenſchaften von Semur am Mont Auxois vorgenommen werden, ſind jetzt von einem Erfolge gekrönt worden, der alle Er⸗ wartungen übertrifft. Man ſtieß auf ein umfangreiches großes Vau⸗ verk, an deſſen Freilegung noch gearbeitet wird, das aber wohl das bedeutendſte Monument aus alter Zeit iſt, das an dieſer Stelle gefunden wurde. Die erſten Spuren von Baureſten liegen in einer Tiefe von ſechs Metern unter der gegenwärtigen Erdfläche. Eine in mördlicher Richtung verlaufende Treppe, von der noch eine ziemliche zahl Stufen erhalten ſind, mündet an einem Tore, das von zwei ichtvollen Pilaſtern flankiert wird. Die Säulen ſind aus gewal⸗ igen Kalkſteinblöcken getürmt und erreichen eine Höhe von 5 Metern. t der öſtlichen Mauerwand des rechteckigen Raumes befindet ſich 1,60 Meter große Tür, die in ein zweites Gemach führt. Der Rundbogen iſt noch gut erhalten und zeigte eine Höhe von 2,70 Meter. Alle Materialien ſind von Rauch geſchwärzt, ſodaß es ſcheint, 5 das Bauwerk in einer Feuersbrunſt zugrunde gegangen iſt. — Neue Papſtbildniſſe. Der Münchener Porträtmaler Pro⸗ or Hierl⸗Deronco, der im Appartamento Borgia acht Papft⸗ 49. Hauptverſammlung des Vereins deutſcher Juni M. 116, Donaugerſte nach Muſter 58⸗59 Kge⸗ hat ſich ein Schutverband der Brauereien der norddeutſchen Vraue⸗ reigemeinſchaft und verwandter Gewerbe gebildet behufs Wahrung und Förderung des Braugewerbes der norddeutſchen Brauſteuer⸗ Volkswirtschalft. Zur Vizepräſidentenwahl der hieſigen Handelskammer. Wir erhalten folgende Zuſchrift: Zu der vor kurzem ſtattgehabten Wahl eines Vizepräſidenten der hieſigen Handelskammer an Stelle des aus Geſundheitsrückſichten zurückgetretenen Herrn Kommerzienrats Dr. Weyl hören wir, daß der Wahl, wenn man ſo ſagen will, ein längerer Kampf vorausgegangen iſt. Der jetzt gewählte Vizepräſident, von dem Präſidenten perſönlich vor⸗ geſchlagen und empfohlen, fand bei einem Teil der Kammer⸗ mitglieder deshalb keinen Anklang, weil man dieſen Poſten mit einer Perſon, die mitten im geſchäftlichen Leben ſteht, beſetzt zu haben wünſchte und dafür ein der Kammer auch länger An⸗ gehöriger, an erſter Stelle einer unſerer hieſigen größten Aktien⸗ geſellſchaften ſtehender Herr in Ausſicht genommen war, der auch noch vor wenigen Wochen beſtimmte Ausſicht hatte, mit Majori⸗ tät gewählt zu werden. In den letzten Tagen vor der Wahl wurde jedoch gegen dieſen von anderer Seite aufgeſtellten Kan⸗ didaten mit Hochdruck gearbeitet, wir können nicht glauben, wie es heißt, auch deshalb, weil er kein geborener Mannheimer iſt, ſo daß er ſchließlich mit wenigen Stimmen unterlag. Wie wir hören, ſollen Schritte behufs Abänderung des Handelskammer⸗ geſetzes unternommen werden. Es ſoll beantragt werden, daß Mitglied einer Handelskammer nur derjenige werden kann,— was eigentlich ganz ſelbſtverſtändlich iſt— der noch im geſchäft⸗ lichen Leben ſteht und daß, wenn ein Mitglied ſein Geſchäft aufgegeben reſp. aufgibt, reſp. verkauft, oder aus ſeinem kauf⸗ männiſchen Beruf austritt, er auch ſofort aus der Handels⸗ kammer auszuſcheiden hat. Bei Handelskammermitgliedern ſpielt nicht nur, wie bei Handelsrichtern, eine im Geſchäft erworbene große geſchäftliche Erfahrung eine maßgebende Rolle, ſondern bei Mitgliedern von Handelskammern muß verlangt werden, daß ſie neben entſprechendem kaufmänniſchem Wiſſen, auch mitten im geſchäftlichen Leben kätig ſtehen, denn jetzt werden alle Tage kaufmänniſche Fragen gezeitigt, die teilweiſe nur aus der Praxis heraus richtig beurteilt werden können. n. Mannheimer Produktenbörſe. Angeregt durch die von den amerikaniſchen Terminbörſen gekabelten höheren Notierungen, ſowie durch die höheren ausländiſchen Cif⸗Offerten, zeigte der heutige Getreidemarkt ein weſentlich feſteres Gepräge. Die Unter⸗ nehmungsluſt iſt indes fortgeſetzt gering, weil die Konſumenten, in Anbetracht der für die Vegetation ſehr günſtigen Witterung, weiter Zurückhaltung beobachten. Die Notierungen im hieſigen offiziellen Kursblatt ſind für Weizen um 25 Pfg. per 100 Kg. erhöht worden. Für Roggen, Brau⸗ und Futtergerſte ſowie für Hafer ſind die Kurſe unberändert; dagegen ſtieg Mais um 15 Pfg. Die Preiſe für Weizenmehl konnten im Einklang mit den höheren Preiſem für das Rohprodukt um 50 Pfg! heraufgeſetzt werden. Die offisielle Ten⸗ denz lautet: Weizen höher, Roggen unverändert, Futtergerſte feſt, Hafer unverändert und Mais höher. Vom Auslande werden angeboten die Tonne gegen Kaſſa cif Rotterdam: Weizen Laplata⸗Bahia⸗Blanca oder Barletta⸗Ruſſo ſchwimmend M. 160, do. ungariſche Ausſaat 80 Kg. ber ſchwim⸗ mend M. 160, do. Roſario⸗Santa⸗Je 78 Kg. per Juni⸗Juli M. 161, Kanſas 2 per Juli⸗Auguſt M. 155, Fartwinter 2 Auguſt⸗September M. 149.50, Rumänier nach Muſter 79⸗80 Kg. M. 169, do. per Aug.⸗ September M. 154, do. 78⸗79 Kg. ſchwimmend M. 169, do. neue Ernte 3 Prozent blaufrei per Auguſt⸗September M. 152. Roggen ruſſ,. 9 Pud 10⸗15 per Juli M. 144, Vulgar.⸗ Rirmän. 71⸗72 Kg: Augußſt⸗September M. 129 5 Gerſte ruſſiſche 58⸗59 Kg. Juni M. 11 5, So. 5960 Kg. per do. 59⸗60 Kg. Jun nach Muſter M. 116.50 PWP— Hafer ruſſ. prompt 46⸗47 Kg. M. 114, do. 47⸗48 Kg. prompt M. 115, Donau nach Muſter ſchwimmend von M. 112—115, La⸗ plata 46⸗47 Kg. ſchwimmend M. 102. Mais Laplata gelb rye terms Juli⸗Auguſt M. 114, amerik. Mixed M.—.—, Donau⸗Mais ſchwimmend M. 115 und Odeſſa⸗ Mais per ſchwimmend M. 115. Mannheimer Produktenbörſe. Die Verteilungspreiſe für Zu⸗ ſammenladungen wurden für die Zeit vom—15. Juli feſtgeſetzt auf: Weigen M. 21.85, Roggen M. 19.50, Braugerſte M. 18.25, Futtergerſte M. 13.30, Mais M. 14.50 und Hafer M. 16.60. Alles per 100 Kg. Billing und Zoller, Akt.⸗Geſ. für Bau⸗ und Kunſttiſchlerei, Karlsruhe i. B. Nach dem Bericht war das Unternehmen in 1907%8 reichlich beſchäftigt. Der Umſatz erhöhte ſich von M. 870 000 auf M. 910000, die Preiſe waren dagegen infolge der zurückgehenden Bautätigkeit und der außerordentlich ſcharfen Konkurrenz ſehr ge⸗ drückt. Der Reingewinn ging nach M. 13 914(14 995) Abſchreib⸗ ungen von M. 60035 auf M. 50 027 zurück. Die Dividende wird von 7 auf 6 Prozent ermäßigt. Dem Spezialreſervefonds wurden M. 12 000(M. 18 000) überwieſen. Im neuen Geſchäfts⸗ jahr ſei das Unternehmen mit reichlichen Aufträgen verſehen. Moſelbahn Akt.⸗Geſ., Köln. Die Geſellſchaft, an der die Weſtdeutſches Eiſenbahn⸗Geſellſchaft hauptſächlich intereſſiert iſt, verzeichnet für 1907 an Betriebseinnahmen Mark 610 677(i. V. M. 592 233), während die Betriebsausgaben Mark 317925(M. 326 930) betrugen. Als Betriebsüberſchuß ergaben ſich M. 292 752(M. 265 303). Der erzielte Betriebsüberſchuß iſt unter Hinzurechnung der Zinſeneinnahmen ausreichend, um die Generalunkoſten und die Zinſen an die Landesbank der Rhein⸗ provinz von M. 280 000 in voller Höhe zu decken. Dem Er⸗ neuerungsfonds kann aber nur der verbleibende Reſt von M. 1590 zugeführt werden. Eine Dividende gelangt wie im Vorjahre nicht zur Verteilung. Bei M. 10 Millionen Aktienkapital und M. 7 Millionen Anleiheſchuld hat ſich der Buchwert der Bahnanlagen von M. 19,03 Mill, auf M. 19,12 Mill. gehoben. Neue Aprozent. Kölner Stadtanleihe. Die Stadt Köln fordert auf zu Geboten auf 36 Mikl. Mark Aprozent. Stadt⸗ anleihe, einzureichen bis 8. Juli. Die Einzahlungen ſollen ſtark hinausgezögert werden und erſtrecken ſich bis Ende 1909. Augsburger elektriſche Straßenbahn ⸗Aktiengeſellſchaft. Im Geſchäftsjahre 1907/08 wurden nach dem Bericht 7 789 254 Per⸗ ſonen, d. i. um 528 410 Perſonen mehr als im Vorfahre, befördert. Die Geſamteinnahmen betrugen 682 397 M.(i, V. 642 272.). Aus dem verfügbaren Reingewinn von 266 791 M.(i. V. 217 446 Mark) ſollen 7 Prozent(6 Proz.) Dividende verteilt werden. Das Unternehmen geht mit dem 1. September 1908 in den Beſitz der Stadt Augsburg über. 8 Neue ſchweizeriſche Aktiengeſellſchaft, In Genf wurde eine Societé Franco⸗Suiſſe de Broſſerie gegründet zur Erwerbung der beſtehenden Firma Tſchumi u. Co. aux Acacigs und zum Vertrieb von neuen automatiſchen Maſchinen zur Herſtellung von Bürſten, ſei es auf Holg, ſei es auf feſten Stoffen. Die Geſell⸗ ſchaft wird mit einem Aktienkapital von Fr. 500 000 gegründet. Die Gründer übernahmen Fr. 375000 feſt. Das Aktienkapital kann bis auf Fr. 1 Million erhöht werden. Schutzverband norddeutſcher Branereien. In Magdeburg gemeinſchaft ſowie der an ihm intereſſierten Gewerbe, Abwehr feg⸗ licher Beeinträchtigung der genannten Gewerbe durch ſtaatliche, Juni M. 115,% ursblatt der die auf eine Erhöhung der gegenwärtig beſtehenden Brauſteuer⸗ ſätze abzielen, 2. Abwehr der kommunalen Bierſteuer, 3. Abwehr der Auswüchſe der Antialkoholbewegung, 4. Wahrung ſonſtiger Inter⸗ eſſen der an der Biererzeugung und an dem Biervertrieb intereſ⸗ ſierten Gewerbe. 5 Florettſpinnerei Ringwald, Baſel. Die Geſellſchaft wird für 1907/08 eine Dibidende von 6 Prozent(i. V. 10 Prozent), verteilen. Die Haaſenſtein u. Vogler Akt.⸗Geſ. in Berlin verteilt für 1907 aus M. 90 583 Reingewinn 7 Prozent Dividende auf M. 1 Million Aktienkapital. Oſtafrikaniſche Pflanzungs⸗A.⸗G. in Berlin. In der am 30. Juni abgehaltenen außerordentlichen Hauptverſammlung wurde dem Abſchluß eines Vertrages mit dem Oſtafrikaniſchen Pflanzungsſyndikat einſtimmig zugeſtimmt, nach dem die Geſellſchaft die an der Uſambara⸗Eiſenbahn gelegene, 114 Kilometer vom Hafen Tanga entfernte Pflanzung Gomba nebſt anliegenden Pacht⸗ ländereien käuflich erwirbt. Die Luxuspapierfabrik und chromolithographiſche Anſtalt A. Radicke in Berlin iſt unter der Firma„A. Radicke,.⸗G. für Luxus⸗ papierfabrikation und chromolithographiſche Anſtalt“ in eine Aktiengeſellſchaft mit 400 000 M. Grundkapital umge⸗ wandelt worden. Zu dem Konkurs der„Germania“ Transportverſicherungs⸗ geſellſchaft in Liqu. in Berlin fand beim Amtsgericht Berlin⸗Mitte eine Gläubigerverſammlung ſtatt. Nach dem Bericht des Verwalters über die Lage der Sache betragen die Forderungen ohne Vorrecht über 2 Mill. Mark, und dieſen ſteht ein greifbarer Maſſe⸗ beruhender Status ſich nicht aufſtellen und die Höhe einer eventuell zur Verteilung gelangenden Dividende' nicht beſtimmen läßt. Da dern Maſſebeſtand nur 1700 M. beträgt und in kurzer Zeit allein durch Maſſeſchulden abſorbiert würde und von den Intereſſierten ein Vorſchuß einer größeren Summe etwa 60 000 M. bisher nicht ge⸗ leiſtet wurde, beantragte der Verwalter Brinckmeher die Einſtellung des Verfahrens. Nach längerer Verhandlung gab das Amtsgericht dieſem Antrage nach. Verein deutſcher Werkzeugmaſchinenfabriken. In einer Sitzung des Vereinsausſchuſſes wurde feſtgeſtellt, daß der Grad der Beſchäf⸗ tigung in den Fabriken je nach Art der von ihnen herzuſtellenden Maſchinen verſchieden iſt, und es prägte ſich die Meinung aus, daß für die nächſte Zeit im allgemeinen dem Geſchäftszweige eine weſentlich geringere Arbeitsmenge zufließen und der Ertrag des Betriebes eine größere Einbuße erleiden würde. Der ſich immer mehr entwickelnde wirtſchaftliche Rück⸗ gang hat nicht unbedeutende Lücken in den Werkſtätten der Werkzeug⸗ maſchinenfabriken geſchaffen, ſo daß manche von ihnen genötigt ſind, in größeren Mengen Maſchinen auf Vorrat zu bauen. Trotzdem die Materialpreiſe wie auch die Löhne bis jetzt kaum gewichen ſind und eine Verminderung der Nachfrage im allgemeinen erſt in den letzten Monaten ſich gezeigt hat, mußten leider nicht unbedeutende Preisrückgänge für die Erzeugniſſe des Geſchäftszweiges feſtgeſtellt werden. Mit Befriedigung begrüßt man den in allen Staaten ge⸗ ſunkenen Zinsſatz und den flüſſigeren Geldſtand, der hoffentlich recht bald ſich in Betätigung der im allgemeinen beſtehenden Kauf: kraft äußern und den Induſtrien wieder eine beſſere Ausnützung und Vervollkommnung ihrer Betriebsmittel ermöglichen wird. Die Naphtha⸗Produktionsgeſellſchaft Gebrüder Nobel in Peters⸗ burg verteilt für 1907 eine Dividende von 20 Prozent(i. V. 18 Proz.) kkeiegraphiſche Handelsberichte ſiehe 6. Seite)/ Mannheimer Produktenbörſe vom 2. Juli. eichsmark, gegen Barzahlung p bahnfrei hier. Die Notierungen ſind in R er 100 Kg Weizen pfälziſcher 22.25 Rufſ. Futtergerſte 14—.— „ Rheingauer—.——.—[Hafer, bad. 17.50—18.— „ norddeutſcher—.——.— Hafer, nordd. 18.——18,25 „ ruſſ. Azima 23 75—24.50 Hafer ruſſſſcher 18.——18.50 „ Ulka 23.25—23.75„ La Plata 16.25——. „ Theodoſia 25.25-——„ amerik. weißer———. „ Taganrog 23.——23.50] Maisamer. Mixed———. „ Sarxonska 5„Donau 15.75-——.— „rumäniſcher 26.25—24.—]„La Plata 15.75——.— „ am. Winter 22.25——.—[Kohlreps, d. neuer 36.—— % Maniebe!?:!:! dieen——.— „ Walla Malſa——.—Kleeſamendeutſch.—— „ Kanſas II 22.75—. 1„ II——— „ Auſtralier 23„Luzerne—— „ La Plata 22.50——.—„ Provenc. VVV Kernen 22.25—.——„Eſparfette—. Roggea, pfälzer neu 19.50— Leinäl mit Faß 48.50—.— „ ruſſiſcher 20.——— in Faß 77.———— „ rümäntſcher?— ack üböl 82.———. „ norddeutſcher————.—[plait us, Ia. verſt. 100% 139.50 „ amertt.—.—.—„ Jber unverſt. 69.50 Herſte, hierl. 21.50——.—„ dee 54.— „ Pfälzer 21.50—.— roh 7Cuverſt. 8/2% 67.— Gerſte, ungariſche.„ dr„ 385L2% 52.— R—0 12 883 Wet 5 zehinesk e g e e 82 e Roggenmeh! Nr. 0) 29,25%26 75. Weizen höher. Roggen unverändert. Mais höher. Futlergerſte feſt. Ha ſer ** Pariſer Boͤrſe. Pärts, 2. Inli. Anfangskurſe. 9422 95 22 Türk. Looſe —.——.— Banque Ottomant 9740 97,½20 Rio Tinto 58 3% Rente Aaltener anter Thrken untf. —.——— TCondoner Efſeſtenbörſe. * ondon, 2. Juli.(Telegr.) Anfangskurſe der Eſſektenbörſe. r ausgeſtellt hatte, erhielt den Gregor⸗Orden. Eines ſeiner er, d X. darſtellt, wurde in die päpftliche Pinakother kommunale und ſonſtige Maßnahmen aller Art. Insbeſondere richtet der Verband ſeine Tätigkeit auf: 1 Abwehr aller Beſtrebungen, 333 Braſillaner 4% Reichsanleihe 81/ 815/] Southern Pacifie 88ʃ½ 88 5%e Chineſen 103, 103½ Chicago Mitwaukee 137— 137 4½ 9% Chineſen 985˙ 88˙b, Denver Pr. 62— 62 28%% Conſols 87% 88— Aichiſon Pr. 94— 94 3% Itkaliener 104½ 102 Louisv. u. Nafho. 107½% 107 3% Griechen 52— 51—Union Pacific 149 e Portugieſen 64— 64[Untt. St. Steel com. 38%/ Spanier 95 94%¾„ ppe 5 Türten 94% 96 Eriebahn 4 e% Argentinier 87½ 87% Tend.: ſtill. 3 c% Wiepikanet 34¼% 34— Debeers 4% Japaner 82½% 82½% Chartered Tend.: ftill. Holdfields Ottomanbant 18˙% 186— Randmtines MRio Tinto 847 83 Caſtrand 83*˙ 887% Tend. ſtill. 6. Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 2. Juli. Frankfurter Effeftenböͤrſe. (Privattelegramm des General⸗ Anzeigers.) Frankfurt a.., 2. Juli.(Fondsbörse.) Auffallend ist die grosse Zurückhaltung der Westbörsen und der Newyorker Börse. Die geringen Umsatze, welche sich seit letzter Zeit an letzterem Markte bemerkbar machen, zeigen aàm besten die Unlust des Geschäfts. In- hezug auf die politische Lage machte sich einige Beru- higung bemerkbar. Auch der Geldmarkt zeigte eine Wesentliche Erleichterung. Der Privatdiskont ermässigte sich um ¼1 ProZz. Geld war im Zusammenhange mit der Ermässigung des täglich kündbaren Satzes von 2½ auf 2 Proz. der Depositenkasse der Deutschen Bank leicht erhältlich, machte aber auf die Tendenz wenig Eindruck. Auf dem Bahnenmarkte machte sich das Interesse für Staatsbahnen und Prince Henty bemerkbar. Lombarden stätrker angeboten bei weiteren Kursverlusten. Wien trat als Verkäufer auf, auch Paris offerierte. Baltimore Ohio im Einklang der Newyorker Börse schwächer. Für Dis- konto Rommandit und Berliner Handelsgesellschaft be- stand lebhafteres Interesse. Auf dem Gebiete des Mon- tanmarktes zeigte die Spekulation entsprechend der Ge- samttendenz reservierte Tendenz. Gelsenkirchen erfubhren bei grösseren Käufen Kurserhöhungen, während Harpener schwächeere Tendenz aufwiesen. Schiffahrtsaktien lust- los bei abhröckelnden Kursen. Industrieaktien schwächer, besonders chemische Werte mit Ausnahme von Badische Anilin, welche bei lebhaftem Geschäft höhere Notierungen zuliessen. Maschinenfabrik Kleyer 2 Proz. höher. Der Fondsmarkt brachte wenig Veränderungen. Heimische Anleihe teilweise schwächer. 3proz. Reichsanleihe fester. Von ausländischen Fonds nur Portugiesen schwächer. Der weitere Verlauf brachte wenig Veränderungen, doch, zeigte die Tendenz etwas festeres Gepräge. An der Nach- börse hielt die Geschäftsstille an. Lombarden konnten trotz stärkeren Angebots ihren Kursstand nicht be⸗ haupten. Es notierten: Kredit 196.20, Kommandit 170.60, Dresdener 136.70, Staatsbahnen 147.80, Lombarden 22.20, Baltimore 84.60. Schluß⸗Kurſe. Reichsbank⸗Diskont 4 Prozent. Wechſel. 2 1. 2. Amſterdam kurz 168 60 168.650 Paris kur; 81.166..15 Belgien„ 80 90 80.52Schweiß. Plätze„ 81 15 61125 gtallen„ 61.275 81.25 Wien„ 8495 84933 dondon„ 20.382 30.867 Napoleonsd'or 18 26 16 26 75 lang—.——— Privatdiskonto 8½% 3ſ/16 Staatspapiere. A. Deutſche⸗ 1. 2. 1 2 4% deutſch. Reichsanl. 99.60 99.30 Mexikaner äuß. 88/0 885 98.— 37 1 4 91.50 91 5003 Mexikaner innere 6650—.— 3 8240.5 Taumaltpas 98 55 98.50 4% pr. onſ. St.⸗Anl. 90.60 99.50 Bulgaren 100.— 100.— 2 91.50 91.601 70. Griechen 1890 48.80 48.80 82.35 82605 ſtalten. Nente 102 701(.70 babiſche Sk. 5 99.65 99.504% Oeſt. Sliberrente 98.9) 98.90 99.90 99.554½ Papierrent, 98.95— 4% böd st Olal 9505— Oeſterr. Goldrente 98.40 98.60 5 M. 9180 91.95 Portug. Serie 6g 30 63,15 3 1900—.——— III 63.75 63 50 Abayr. E. 20 b. 21 109.25 100 10 45 neue Ruſſen 1905 95.25 95.60 3½ do. u. A 05 90.70 91.— 4 Ruſf en von 1880 83.20.20 3 do..⸗B.⸗Obl. 82— 82.— 1 ſpan. ausl. Rente 95.50 95.50 5 Heſſen von 1899 99.15 99.104 Türken von 1903 86 30 886 70 eſſen 80 50 80 754 unif. 95.50 95.50 3 Sachſen 82.80 82 85 4 Unger. Goldrente 98.35 98.40 4 9000 Stadt⸗A. 50 8 5 98.—[4„ Kronenrente 99 90 92.80 8„—.— B. Ausländtiſche. Verzinsliche Loſe. 5 Arg. t. Gold⸗A. 1887—.——.—: Oeſterreichiſchel860 152.151.50 4% Chineſen 1898 96 30 986.50Türkiſche 147.40 147.20 4 Egypter unificterte—.— 101.— Aktien inbuſtrieller Unternehmungen. Bad. Zuckerfabrik 144.10 143.50 Kunſtſeidenfabr. el 218.80 218.80 banken zu 1 Proz. diskôntiert worden sein sollen. Lahmeyer Südd⸗ Immobil.⸗Geſ. 91.— 91.— Eichbaum Mannheim 123.—.123.— Mh. Aktien⸗Brauerei 137.— 187.— Parkakt. Zweibrücken 96.— 96.— Weltz z. Sonne, Speyer—- Cementwerk Heidelbg. 147. 60 147.50 Cementfabr. Karlſtadt 130.— 130 Badiſche Anilinfabrik 335.30 308 96 0 abrik Griesheim 235 50 235 rbwerke Höchſt 371.25 369 50 25 chem. Fabrik Mh. 286.- 285.— Chem. Werke Albert 401.50 401.— Südd. Drahtind. 116.— 116.— Atkumul.⸗Fab. Hagen— + Acc. Böſe, B— 58.— 58. Clektr.⸗Geſ. Allgem. 209.— 208.— Südd. Kabelw. Nhr. 121.50 121.50 116— 114.50 S Schuckert 103.75 108.75 mens& Halske 173. 178.— Lederwerk. St. Ingbert 52.——.— Spicharz Lederwerke 116.90 117.— Ludwigsh. Walzmühle 170..170.— Adlerfahrradw.Kleyer 269.— 271— Maſchinenſbr. Hilpert 73.50 78.50 Maſchinenfb. Badenia 196.— 196.— Urrkopp 810.— 310— Maſchinenf. Gritzner 208.— 208.— Maſch.⸗,Armatf.Klein 118.— 118.— Pf. ain e Röhrenteſſcſubrit vorm. Dürr&K Co.——.— e4. Frkth. 182.80 182.95 Ver.deutſcher Oelfabr. 127.25 128.— Schuhfabr. Herz, Frkf. 128.— 123.— Seilinduſtrie Wolff 133.— 138. Bi'wollſp. Lampertsm. 69.— 89.— Kammgarn Kaiſersl. 158— 155.— Zeltofebr Waldhof 314 75 814.75 —.——.— Bergwerts · Altien. Bochumer Bergbau 207.60 207 60 Buderus 109.— 109— Foncrrdia„Bergb. G. 323.— 328 Deutſch. Luxemburg 148.— 149 152—131.3 elſenkirchner 185.50 186.8 Ludwigsh.⸗Bexbacher—.— 25.60 fil be Maxbahn 135. 50 185 80 55 9 Südd. Eiſenb.⸗G. 118.70 113.70 aee 108.80 108.50 neue Nurdbeutſcet Lloyd 92 70 92.30 Oeſt.⸗Ung Staats9. 147 75 147.80 Bank⸗ und Berſi Badiſche Bant 129.50 129.50 Berg u. Metallb. Berl. Handels⸗Geſ. 189.15%½50 Comerſ. u. Disk.⸗B. 107 20 107.— Darmftädter Bant 12 70 122 10 Deutſche Bank 228 70 228 70 VBank 126.— 129.50 D. Eſſekten⸗Bant 100 10 100.10 8 Disconto-Comm. 170 40 170 60 Dresdener Bant 8 Hyp.⸗Bant 200 50 200 50 Nordbahn 129 80 129 80 116 50 116.50 Oe 136.50 186.70 S „Hyp.⸗Ereditv. 158.40 158 50 Sae Bergbau 195 35 195. 25 aliw. Weſterregeln 176.— 176.— ſchl. Eiſeninduſtr. 96.— 94 50 Vetz nigs⸗u. Laurah. 199. 169.50 Gewerkſch. 8950 8950 Phönix 165.80 165.70 Aktien deutſcher und ausländiſcher Transport⸗Anſtalten. Oeſt. Südbahn Lomb. 23.80 do. Nordweſtb. do. do. Lit... Gotthardbahn—— Ital. Mittelmeerbahn—.— do. Meridionalbahn 184.50 133.50 Baltimore und Ohio 85.— 84.60 22.20 —— —.— cherungs⸗Aktien. 88 Bank Länderbank 126.— 126.— ſt. 109.20 109 50 Kredit⸗Anſt Nate Seen — Hypothenb. Deutſche Reichsbk. Mhein. Kreditbank Alen, Oyp. B. Wl. chaaffh. Bankver. Südd. Bunt Mhm. Bankver. 100.— 100.— 191.50 191.59 110 80 110.30 158 10 153.— 133.90 133 90 191.— 191.— ſonalbant 11280 112.55 0 140.50 140.— Chem. Fab. Goldenbg. alt 194.80 194.20 4 5 ce Seldwg 500.——. 129 90 129 80 108.30 108 30 130 10 130.10 Fraukfurt a.., 2 Juli. Freditaktten 194.20, Staats⸗ zahn 147 80, Lombarden 22 70 Ggypter—.—, 4% ung Goldrente 93 40 wollhardvbahn—.—, Disconto⸗Lommandit 17,690 Laura Gelfenkirchen 185.50, Darmſtädter 122.25 Handelsgeſellſchar: 158.75, Dresdeuer VBan136 50, Deutſche Bant 228), Vochumer 207 30 zcortgern—.—. enbenz: ruhig. achbörſe.(reditaktten 194 20, Staatsbahn 147.80, Lombarden 22.20, Disconto⸗Commandit 70 60 Berliner Effeltenbörſe. [Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) *Berlin, 2. Juli.(Fondsbörse.) Bezüglich des Geschäftsumfanges gewährte der heutige Börsenver⸗ kehr kein wesentlich anderes Bild an den, vorhergegange- nen Tagen. In den wenigen Kursänderungen aber trat feste Tendenz zutage. Die Ursache wird in erster Linie der internationalen Geldflüssigkeit zugeschrieben, ꝛ2zu deren Rennzeichnung auf Depeschen aus London hinge- Wiesen wurde, nach welchem dort Wechsel von Privat- Kurs- besserungen auf dem Rentenmarkte hatte dieser Umstand nicht zur Folge, vielmehr neigten Japaner und Franzosen, wie auch F zur Schwäche. 3 Proz. cdleutsche Reichsanleihen blieben behauptet. Von Bankenn erfuhren einige Werte kleine Besserungen. S Auf dem Bahnenmarkt machte der Rückgang der Lombarden, auf umfangreiche Abgaben der Wiener und Pariser Arbitrage, weiteren erheblichen Fortgang. Da- gegen befestigten sich österreichische Staatsbahnaktien im Anschluss an Wien. Kanada-Aktien profitierten wie⸗ derum von den glänzenden Ernteaussichten. Prinz Hein- rich-Aktien zogen eine Kleinigkeit an, auf die in Aussicht stehenden grossen Kohlentransporte für die Moselhütten. In Hütten- und Kohlenaktien kam die freundlichere Stimmung noch deutlicher zum Ausdruck als auf den an- deren Umsatzgebieten. Angeblich boten die Meldungen des Iron Age über den teilweise etwas regeren Geschäfts- gang auf dem Eisenmarkt der Spekulation einige An- regung. Phönixaktien gewannen ziemlich 1 Proz., Laura- Hütte und Gelsenkirchener ½ Proz., Bochumer 3 Proz. Für Schiffahrtsaktien zeigte sich kein Interesse. Grosse Berliner Strassenbahn gewannen 134 Proz. auf spekulative Käufe. Tägliches Geld 4 Proz. Berlin, 2. Juli.(Schlußkurſe.) Ruſſennoten 214 10 214.15 Lombarden 23.10 22.30 40% Ruſſ. Anl. 1902 83 20 83 40 Canada Paciftc 151 70 15630 372% Reichsanl. 91.25.25 Hamburg Packet 107.80 107.20 30% Reichsanleihe 82.50 82.50 Hambg. Paket neue 40% Bad. St.⸗Anl.——.90 Nordd. Lloyd 92.50 92— 4% B. St.⸗B. neue 99.75 99.60] Dynamit Truſt—— 3% B. St.Obl. 1900—.— 90.70 Licht⸗ u. Kraftanl. 118.50 11250 37%% Bayern 90.75 90.80] Bochumer 207 70 207 50 4% Heſſen—.——.— Fonſolidation 300 Heſſen 80.50 80.60 Dortmunder 100 8%0 Sachſen 88.— 83.20 Gelſenkirchner 185 60 186.— 50% Ur Rh. W. B. 96.50 9650 Harpener 195.70—.— 50% ee 101.50 101. 70 Laurahütte 199.50—.— 40% Jiallenenr 2 165.40 165.50 18808(wen 89.50 89. 30Ribeck⸗Montan 192.— 191.70 Loſe 151.50 18230 Wurm⸗Revier 0% Baadad⸗Aul 86.— 86.25 Anilin Treplow 364.— 5 Abkaktien 194.50 194.30 Braunk.⸗Briketts 172.70 171.50 7785 tärk. Bant 151.70 151.90 D. Steinzeugwerre—— 205— er Vark 159.10 159.10 Düſſeldorfer 1111 272.— 278 255 ädter Bank—.——.— Elberf. Farben 00 396 20 396.— e Bank 129.50 180.50 Weſtereg. Aka 12 174.50 173.— Deutſche B 228.70 229.70] Wollkämmerei⸗Akt. 126.50 125— Dise.— 170.60 170.60 Chem. Cherdonenz, 187.— 185.— Dresdner Bank 13670 136.80] Tonwaren Wiesloch 98.— 98.— Rhein. Kreditbank 133.70 188.50 Seune Waldhof 314 90 314 50 Schaaffh. Bankr. 12———— 129.70 Celluloſe Koſtheim 210.— 209.20 Qübeck⸗Büchener—— Rüttgerswerken 159.50 150.— Staaisbahn—.— 147.90 Privatdiskont 2¾% W. Berlin, 2 Juli.(Telegr.) Nachbörſe. Kredit⸗Aktien 194.40 194 80 Otaatsbahn 147.50 148.20 Diskonlo Komm. 170.60 170,50 Lombarden 23.— 22.20 Mannheimer Eſſektenbörſe vom 2. Juli.(Offizieller Bericht.) Für Brauerei⸗Aktien war die Tendenz heute ſchwach. Niedriger notierten: Ludwigshafener Aktienbrauerei 220 B. und Brauerei Schroedl, Heidelberg 200 B. Eichbaum 120 G. Auf den übrigen Gebieten waren etwas höher: Anilin 389 G. und Bad. Aſſekuranz⸗Aktien 1190 G. Aktien. Banken. Brief Geld Brief Geld Badiſche Bank 130.——Br. Wer 1 5.— 68.— Pfälz. B 55 100.20Pf. Preßhens Solfabr⸗ 158.— Pfälz. Hyv.⸗Ban—.— 190,25 Tranusport 188 Pf. Sp⸗ u. Cbb. Landau 140.——.ſu. 85 Rhein. Kreditbank 134.— 138.75%.⸗G. Rhſch. Seetr. Rhein. Hyp⸗Bank 192.— 191.—[hiannh. Dampfſchl. 91.—.— 62.— —— 108./„ d—.— 80.— Eiſenbahnen. ancona un Pfälz.— 218.— ſchlitver.⸗G. vm. iu. e e, e 7— 131.80 Bad. Aſſecurranz—.— 9 Heilbr. Straßenbahn 80.——. Verſich. 400.— 390.— Chem. Induſtrie. Mannh. Verſicherung—.— 400.— .⸗A.f. chem. Induſtr.—.— 339.— Oberrh. Verſich⸗Geſ. 450.— 445.— Bad. Anil.⸗u. Sodafbr.—.— 340[Württ. Tranp.⸗Verſ. 585.——.— Berein chem. Fabriken 290.-—— itrde Verein P. Delfabriken—.— 127.25 Dingler'ſche Miſchſr. eee 15950—.— Cmaillirſbr. Kirrweil —.— 133.— — 119.— ——.— 0* Emaillw. Matkammer—.— 90.— Brauereien. 5 Ettlinger Spinnerei 105.— Bad. Brauerei 96.——.— Hüttenh. Spinnerei.——.— Binger Aktienbierbr.—.——.— Karlsr. Maſchinenbau—— 200.— Durl. Hof vm. Hagen—.— 261.— Nähmfbr. Haid u. Neu 248.——.— Eichbaum⸗Brauerei—.— 120— Koſth. Cell. u. Papierf.—— 213. Elefbr. Rühl, Worms 90..——.—Mlanng. Gum. u. Asb. 1 Ganters Br. Freibg. 106.—-—.— Maſchinenf. Badenia—.— 198.— Kleinlein Heidelberg 195.ä——.— Oberrh. Elektrizität 22 50—.— Han Peeſerſchm 50.——.—.Nähm u. Fahrradf.——124.75 wigsh. Braucrei 220.——.— Portl.⸗Zement Holbg. 150.ä——.— M Aktienbr. 2 137.—Südd. Draht⸗Induſt.—.— 116.— Pfalzbr. Geiſel,——— üdd. Kabelwerke 122.——.— Brauerei Sinn—2 2⁵0⁰— F 140.——.— Würzmühle Neuſtadt Aloffabr, Waldhof 318 50 ibr. Waghäuſel 8 —.——.— Speyer 123.— „Schwetz. — Spener Speyer —— — * —.— —— 362—-—“. 40.——— Telegraphiſche Haudelsberichte. 4½ prozentige Anleine der Maschinen- fabrik Moenus ArG., Frankfurt. Von Bankfirmen E. Ladenburg und Johann Goll Frankfurt a. M. wird der Antrag auf Zulassung von 1 400 000 Mark Obligationsanleihe zur hiesigen Börse ein⸗ gebracht. Zahlungseinstellungen. Nach dem Bör⸗ senblatte hat die Compagnie'Assurance in Paris Kon- kurs angesagt.— Ueber das Vermögen des Fabrikanten Friedrich Schwab in Grossauheim b. Hanau, Corsettfabrik wWurde das Konkursverfahren eröffnet.— Die Bleicherei und Kunstwollfabrik Theodor Schultz in Leipzig ist der Frkft. Ztg. zufolge in Konkurs geraten. Der Status liegt noch nicht vor.— Die kleinere Export- und Kommis- sionsfirma Caspar Wüppe in Hamburg ist Zahlungsschwierigkeiten geraten. *MWien, 2. ſuli. Die Regierung hat der Verstaatlichungsverhandlungen nach der Zeits nicht um Berechnungen über die Einlösung der Staatseisen- bahngesellschaft, sondern auch über das gesamte Nord- westbahnnetz und die Südnordeutsche Vorbindungsbahn eingefordert. * Wien, 2. Juli. Die Südbahn wird für die auf J. Dezemher angesetzte Notenverteilung eine HHinaus- schiebung beantragen. im Verlaufe Newyork, 2. Juli. Die Norfolk-Railway Com- agnie erhielt einen Konkursverwalter bestellt wegen 78 75— 445 8 Nichtzahlung der Coupons auf 15 Millionen Dollars Bons. ***** Ueberſeeiſche Schiffahrts⸗Telegramme. Southampton, 380. Juni.(Drahtbericht der White Southampton.) Der Schnelldampfer„Mafeſtio“ am 24. Juni von New⸗Pork ab, iſt heute vormittag bier angekommen. New⸗Hork, 1. Juli.(Drahtbericht der White Star Line Southampton.) Der Schnelldampfer„Teutonje“, am 24. Juni von Soutbampton ab, iſt heute mittags gier andetommen. Mitgeteilt durch das Faſege⸗ und Reiſe⸗Bureau Gund⸗ lach u. Bärenklau Nachf. in Mannheim, Bahnhofpkatz Nr. 2, direkt am Hauptbahnhof. Laut iut er Nachricht bat der Dampfer„Großer Kurfürſt· am 30. Juni 3 Uhr morgens Lizard paſſtert. Laut telegraphiſcher Nacbricht iſt der Dampfer„Kronprinzeſſtn Cecilie“ am 23. Juni von Bremerſbaven ab am 30. Juni, mittags 11 Uhr wohlbehalten in New⸗York angekommen. Laut telegraphiſcher Nachricht iſt der Dampfer„Lützow“ am 20. Juni von Bremerhaven ab, am 30. Juni, abends 10 Uhr, wohlbebalten in New⸗NYork angekommen. in Mannheim, alleiniger fürs Großherzogtum Baden konzeſſionierter General⸗ Mitgeteilt durch Ph. Jak. Egtinger agent des Norddeutſchen Lloyd in Bremen. *** Marx& Goldschmidt, Mannheim Telegramm⸗Adreſſe: Margold. Fernſprecher: Rr. 56 und 1637 —55 1908. Proviſtonsfreil Wir ſind als Selbrontrahenten Uunter Vorbehalt: .⸗G. für Mühlenbetrieb, Neuſtadt a. d. H. Atlas⸗Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaſt, Ludwigshafen Badiſche Feuerverſicherungs⸗Bank Baumwollſpinneret Speyer Stamm⸗Aktien Vorzugs⸗Aktien Benz& Cs., Rheiniſche Weeee Brauerei⸗Geſellſchaft vorm. Karcher, Emmendingen Bruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft Bürgerbräu, Ludwigshafen Nanb Fabriken Gernsheim⸗Heubruch Daimler Motoren⸗Geſellſchaft, Untertürkheim ie Gebr.,.⸗Geſ., Pirmaſens ilterfabrik Enzing er, Worms Flink, Eiſen⸗ und ene e Maunheim Frankenthaler i dane Waggonfabrik, Heidelberg NDON errenmühle vorm. Genz, Heidelberg Lindes Eismaſchinen Linoleumfabrik, Maximiliansau Lothringer Baugeſellſchaft. Metz 15 e en e e aſchinenfa ruchſa& Henni Mos bacher vorm. Hübnei 8 Neckarſulmer F Niatiäche Muſfewert⸗ Schifferſtadt Terrain⸗Geſellſchaft EIEetnnen Rheiniſche Aaenobbaclſchaft.⸗G., Mannheim, Rheiniſche Metallwarenfabrik, Genußſcheine Rheiniſche Schuckert⸗Geſellſchaſt, Mannheim Rheinmühlenwerke, Mannheim Rheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Rombacher Portland⸗Cementwerke Stahlwerk Mannheim Süddeutſche Jute⸗Induſtrie, Mannheim Süddeutſche Kabel, eannheim, Genußſcheine Unionwerke,.⸗G., Fabrikenf. Brauerei⸗Einrichtungen Unionbrauerei Karlsruhe 815 Lebensverſtcherungs⸗Geſellſchaft, Mannheim onfabrik Raſtatt dhof, Bahngeſellſch Immobiltengeſellſchaft Weſtendbau⸗Geſellſchaſt in Karlsrußhe ee Frankenthal 85 8 1188 Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum⸗ für Kunſt, Feuilleton und Vermiſchtes: Alfred Beetſchen; für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: Rich. Schönfelder; für Volkswirtſchaft und den übrigen redaktionellen Teil: J..: Richard Schönfelder. für den Inſeratenteil und Geſchäſtliches Franz Kircher; Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m. b. Direktor: Ernſt Müller. beslelte- G— e Karrierte Saße v. A Molre.10 an porto⸗ amare zollfrei. Muſter umgehend. ammberg al Saldensabrlt, zürich. den Söhne, beide ebenfalls in Stut Liue uer 8 — 8 7. Seite Mannheim, 2. Juli. General⸗Anzeiger(Abendblatt.) Pfalz, Heſſen und Umgebung. P. Ludwigshafen, 30. Junj. Durch eine kleine Feier erfolgte geſtern nachmittag im Elektrizitätsgebäude die Ueber⸗ gabe des Elektrizitätswerkes in die Hände der ſtädti⸗ ſchen Verwaltung. Der ſeitherige Leiter, Herr Oskar v. Miller, hatte die ſtädtiſchen und ſtaatlichen Behörden, die höheren Eiſenbahn⸗ beamten, die Preſſe u. a. m. zu einem Imbiß entboten. Herr Ingenfeur v. Miller hielt eine Anſprache, indem er auf die rapide Entwickelung des Werkes hinwies und bemerkte, daß er das Werk wieder in demſelben Zuſtande in die Hände der Stadtverwaltung zurücklege, wie er es übernommen. Das Werk werfe jetzt eine Jahreseinnahme von 400 000 M. ab und während der Zeit ſeiner Verwalturg habe es der Stadt ca. 800 000 M. eingebracht. Er ſchloß mit dem Wunſche, daß das Werk auch in Zukunft der Stadt zum Segen gereichen möge. Herr Oberbürgermeiſter Krafft übernahm das Werk mit Worten des Dankes an Herrn Oskar bon Miller und der Anerkennung, daß er trotz aller unberufenen War⸗ nungen die Leitung des Werkes übdernommen und es ſeiner heutigen achtunggebietenden Entwicklung entgegengeführt habe. Das Hoch des Herrn v. Miller auf die Stadt erwiderte Herr Oberbürger⸗ meiſter Krafft mit einem ſolchen auf Herrn Oskar v. Miller. Es ſprachen noch eine ganze Reihe Redner, u. a. die Herren Bezirks⸗ amtmann Mathhäus; Adfunkt Binder, Kaufmann Bur⸗ ſcchel l, der Direktor der Süddeutſchen Kabelwerke uſw. Die Feier erreichte erſt gegen 1 Uhr nachts ihr Ende. Sport. Das Diabolo⸗Spiel der beiden Meiſterſchaftsſpieler Lucien Kr e und Henri Dupers fand am Montag mittag, wie ange⸗ kündigt, auf dem Sportplatz im Luiſenpark ſtatt. Eine Menſchen⸗ menge, wie man ſie bei hieſigen Sportsfeſten kaum ſieht, um⸗ ſäumte während der zwei Stunden, die das Spiel dauerte, den Platz, um den zußerſt intereſſanten Vorführungen der beiden Spieler zu folgen. Dieſe ſelbſt zeigten ihre Kunſt im Doppel⸗ wie im Einzelſpiel, in Weit⸗ und Hochwurf und ernteten man⸗ chen Beifall. Ein ſolch graziöſes Spiel und ſolch ſchöne Leiſt⸗ ungen haben wohl wenige vorausgeſetzt, geſchweige denn er⸗ wartet. Viele der Anweſenden hatten ſofort Gefallen gefunden an dieſem ſchönen Sport. Dieſem Umſtande Rechnung tragend, haben Mitglieder der hieſigen„Viktoria“ beſchloſſen, zu ihren ſportlichen Uebungen auch Diaboloübungen hineinzufügen. Um den Sport weiter auszubreiten, bitten dieſe nun Damen und Herren, die Neigung haben, ſich dieſem neuen Sport zu widmen, auch wenn ſie nicht Mitglieder obengenannter Geſellſchaft ſind, ihre Adreſſe im Vereinslokal„Wilder Mann“ abzugeben. Auch —4 wird man dort bereit ſein, jederzeit jegliche Auskunft über das Spiel zu geben. Die Uebungen werden auf dem Sportplatze der Geſellſchaft ſtattfinden. * Schwimmſport. Zu dem am Sonntag, den 5. Juli im ſtädt. Vierordtbade zu Karlsruhe ſtattfindenden Schwimmfeſt des J. Karlsruher Amateurſchwimmklub„Neptun“ hat der Schwimm⸗ klub„Salamander“ folgende Meldungen abgegeben: Groß⸗ herzog Friedrich⸗Gedächtnis⸗Schwimmen, Seniorrückenſchwimmen, Schnellſchwimmen und Seniorenſchwimmen. Nach den zahlreich eingelaufenen Meldungen dürften intereſſante Rennen zu erwar⸗ ten ſein. In Schwimmerkreiſen ſieht man beſonders dem Schwim⸗ men um den Ehrenwanderpreis des Großherzogs Friedrich mit Spannung entgegen, da der Preis endgültig in den Beſitz des Klubs übergeht, wenn er diesmal wieder ſiegt. * Schwimmſport. Zur Zeit bietet ſich allabendlich im hieſigen Schleuſenkanal ein recht anſchauliches Bild. Unter der Leitung ihrer Trainer üben dortſelbſt die Mitglieder der hieſigen Schwimmpereine. Während beim Schwimmklub Salamander die beſſeren Einzelkräfte VVTVVVVVVVVVVVVVVTVVVVVVCUVVCVCVVVTCVCVCCVCTTVTVTVVTVCVCVTVTVCVTVTTVTTTTVTTVTVTVTVTVTTTVV miem Abfe. Stenggrage, Maschinenschr. je M. 10.— die zum Teil Hervorragendes leiſten, übt der I ftaen. Serrenrad wegzugshalber ſpottbillig zu verkaufen. Thoräckerſtr. 7, 5. St. 24890 JVaded en mit Kohlenfeuerung, 1 Luſtkeſſel mit Lulſpumpe billig zu verkanſen. K 3,27. 24884 Gut erhaltener turk Swahl 160 auf 340 billig zu verkaufen I. 21 parterre. 24892 Stellen füden.] zu ſuchen ſind, 5 Ee 2 5 2 präm. Wathade Auszeinhaurgen. —2 Herren ana Damen Schwimmklub Poſeidon eine Waſſerballmannſchaft ein, die ſchon ſchöne Fortſchritte gemacht hat, doch muß das Spiel noch ruhiger werden. Auch den Vertreterinnen des ſchönen Geſchlechts ſind mehrere Abend eingeräumt. Es iſt zu erwarten, daß der Mann⸗ heimer Schwimmfſport auch in den beiden gusgeſchriebenen Damen⸗ ſchtvimmen ehrenvoll abſchneidet. Baden⸗Baden, 1. Juli. Geſtern war Nennungsſchluß für den„Preis von Karlsruhe“(10000.) und den Preis„der Stadt Baden“(10 000.), zwei ausſchließlich den deutſchen Pferden vorbehaltene Reunen, und die„Badener Prince of Wales Stakes“, eine Flieger⸗Konkurrenz im Werte von 16 000., in welcher die Vertreter der Zucht aller Länder zugelaſſen ſind. Für dieſe drei Rennen Negen bis jetzt 67 Nennungen vor, während im ketzten Jahre 88 Unterſchriften gezeichnet wurden. Für den„Preis von Karlsruhe“ ſind 18, den„Preis der Stadt Baden“ 19 und die „Badener Prince of Wales Stakes“ 30 Pferde(8 deutſche, 21 franzöſiſche und 1 belgiſches) namhaft gemacht worden.— Geſtern war ferner der zweite Einſatz für die im„Badener Jubiläums⸗ Stiftungspreis“ und in dem weiteren Jubiläumspreis, dem„Prinz Hermann bon Sachſen⸗Weimar⸗Memorial“, genannten Pferde zu entrichten. Im erſberen Rennen ſind von 78 Pferden 24 und im gweiten von 48 Pferden 19 teilnahmeberechtigt geblieben. Im „Preis der Stadt Baden“ haben ſich das Königl. Hauptgeſtüt Graditz mit fünf, die Herren A. und C. don Weinberg und A. von Schmieder mit je vier Pferden beteiligt, während die Ställe: Freiherr Eduard von Oppenheim, R. Haniel, Graf E. Henckel, Herr Pakheiſer und Dr. Rieſe eine bezw. zwei Stützen im Rennen haben. Die gleichen Ställe finden ſich auch im„Preis von Karlsruhe“ vettreten, außer⸗ dem noch der Stall Rah und A. Klönne. In den„Badener Prince of Wales Stakes“ haben von inländiſchen Züchtern die Herren A. und C. von Weinberg ſich am ſtärkſten beteiligt. Außer ihnen haben hier nur das Königliche Hauptgeſtüt Graditz, das Königl. Württem⸗ bergiſche Privatgeſtüt Weil und Freiherr Eduard von Oppenheim genannt. Im Gegenſatz zu der geringen deutſchen Beteiligung hat Frankreich in dieſem Rennen die ſtattliche Angahl von 21 Pferden aufgeboten. Von den im„Prinz Hermann von Sachſen⸗Weimar⸗ Memorial“ verbliebenen Pferden ſind der Graditzer„Hamurabi“, R. Haniels„Adjunct“ und A. und C. von Weinbergs„Ammut“ und „Fabula“ als Vertreter der älteren Jahresklaſſe beſonders er⸗ wähnenswert, während von den Dreijährigen der kürzliche Derby⸗ ſieger, Freiherrn Eduard von Oppenheims„Sieger“, ſein Stall⸗ gefährte„For Ever“, der Graditzer„Goldgulden“, A. und C. von Weinbergs„Fauſt“ und„Horigont“ und A. von Schmieders„Hüon“ als ausſichtsreiche Kandidaten zu betrachten ſind. Jubiläums⸗Stiftungspreis“ ſind neben ſchon genannten deutſchen Pferden der Graditzer„Anklang“ und R. Haniels„Pringeß Mar⸗ garet“ zu nennen, während unter den Franzoſen hauptſächlich M. Ephruſſis„Monitor“ als beachtenswerter Gegner zu gelten hat. ..O. Die Kieler Flug⸗Konkurrenz, die am Sonntag abend auf dem Kieler Sportplatz entſchieden wurde, entſprach leider in keiner Weiſe den geſtellten Erwartungen. Von einer Konkurrenz konnte nicht die Rede ſein, da das Komitee nur den däniſchen Aviatiker Ellehammer zugelaſſen hatte, deutſchen Bewerber— unter ihnen den bekannten Förderer der Aeronautik Dr. Gaus⸗München— dagegen von der Konkurrenz ausgeſchloſſen hatte, da ihre Apparate noch nicht genügend erprobt waren. So ſchrumpfte der Wettbewerb zu einem Flugverſuch des Dänen Ellehammer zuſammen. Immerhin war man auf die Leiſtung dieſes bekannten Flugtechnikers geſpannt und ein recht zahlreiches Puhlikum hatte ſich eingefunden. Auch Prinz Heinrich und Prinz Eitel Friedrich waren erſchienen. Da der Däne mit ſeinem Apparat aber eine Reihe erfolgloſer Reihe weiterer vergeblicher Verſuche, mit dem Apparat in die Lüfte zu ſteigen, gelang es Ellehammer endlich gegen neun Uhr abends einen kurzen Flug über 50 Meter auszuführen, womit er Im„Badener, die übrigen fünf Verſuche machte, verließen ſie bald wieder den Platz. Nach einer Nnazug ans dem Slandrgamka⸗Argifer für die Sladt Mannheim. Juni. Geborenke. 5 22. Tagl. Phil. Deißler e. S. FIrdr. Phil. 23. Kaufm. Konr. Wertel e. S. Hans Georg. 22. Poſtbote Gg. Irdr. Apfel e. T. Emma Marg. 19. Bäckermeiſter Auguſtin Kölmel e. S. Pius Auguſt. 21. 18. 18. 5 19. 19* 20. 20. 20. 21. Theaterarbeiter Andr. Nagel e. S. Andreas Rich. Gärtner Phil. Mittel e. S. Ferdinand. Eiſendreher Karl Reichenbach e. T. Marta Emilie. Gypſer Eduard Hagmann e. S. Emil. Bureaudiener Jof. Bietiger e. S. Willi Alfred. Schmied Joſ. Full e. S. Karl. Kaufm. Rud. Bekk e. S. Rudolf Karl. Schiffergehilfe Guſt. Schmitt e. T. Eliſ. Marg. Hafenarbeiter Gg. Lenz e. S. Karl Adam. 1755 .⸗A. Chriſt. Bek e. T. Barb. Karol. 22. Maurer Phil. Brenk e. S. Otto. 22. Maler Karl Daus e. S. Karl. Eiſenhobler Wilh. Kamm e. S. Willi. „Schneider Gg. Lutz e. S. Hans Heinrich. .Schloſſer Irdr. Edelmann e. T. Kath. Holzarbeiter Aug. Nees e. S. Karl. Milchhändler Hch. Nikolaus e. S. Emil Georg. 5 ..⸗A. Hch. Schmidt e. S. Emil. Holzarbeiter Karl Lamprecht e. S. Ernſt. 5 „Eiſendreher Karl Böhm e. S. Eugen. Tagl. Jak. Rey e. S. Hch. Emil. „Tagl. Damian Müller e. T. Johauna. 5 Invalidenrentner Jak. Metzger e. S. Franz. 80 5. Tagl. Jak. Schneider e. S. Joſ. Joh. Paul. Gipſer Frdr. Paul e. S. Otto Alexander. Lackierer Karl Herrmann e. T. Eliſ. Kernmacher Karl Faſchon e. T. Roſa. Aushilfspoſtbote Wilh. Reiß e. S. Wilh. Adolf Alfred. Schloſſer Otto Ehling e. S. Johann Frdr. Former Karl Müller e. S. Eduard. „Schloſſer Joſef Egner e. T. Berta, Amalia. „Lokomotivführer Gg. Helwerth e. T. Eliſ. Generalagent Peter Amend e. T. Marg. Emma. „Geſchäftsführer Rud. Zickendraht e. T. Maria Eliſ. Lina. Wirt Joh. Schlegel e. S. Karl Frdr. Kranenführer Gg. Landwehr e. S. Paul Veit. Rechtsanwalt Dr. juris Albert Frdr. Panther e. T. Ruthe Ingeburg, Roswitha. Maler Peter Schroth e. S. Guſtav. Kfm. Karl Groß e. S. Karl Ludwig Joſef. Zementarbeiter Alois Pfleger e. T. Anna Luiſe. Geſchäftsführer Jul. Arnim Alex. Haenſchke e. T. Auguſt! Erneſtine Emilie. „Segelmachermeiſter Joſ. Wingen e. S. Wilhelm. „Gefängnisaufſeher Herm. Höpfinger e. T. Johanna Luiſe Karolina. 55 Maler und Tüncher Karl Spies e. T. Erika. Tagl. Ernſt Beh e. S. Eugen Ernſt. „Steinhauer Karl Brüſtle e. S. Franz Georg. Heizer Theobald Fiſcher e. S. Paul. Maurer Karl Müller e. T. Greta Sofie. Kaufm. Theod. Paul Frdr. Stefan Blümlein e. Kaufm. Anton Loss e. T. Eliſ. Emma. Techniker Nikolaus Zuboffe e. S. Nikolaus. Kaufm. Rich. Klein e. T. Luzie Guſtave. 98. Hilfsarbeiter Joh. Balſchbach e. T. Frida Maria. 26. Ausläufer Max Bachmann e. T. Gertrud Philippine Irzka 26. Schloffer Wilh. Rieth e. S. Georg. 20. 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Abends 10 Uhr: Zapfenſtreich der Militärkapelle von der Schloßwache ausgehend. Hauptfeier: Dounerstag, den 9. Juli 1908 Morgens 6 Uhr: Militäriſches Wecken. Morgens 7 Uhr: Böllerſchießen. Morgens 9½ Uhr: Feſtgottesdienſt in der Trinitalis⸗, Jeſuiten⸗ Kirche, in der Aula der Friedrichsſchule(U 2) für die altkatholiſche Gemeinde und Synagoge. Morgens 11½ Uhr: Parade der Garniſon auf dem Meßplatz. Jachmitags 1½ Uhr: Feſteſſen im Friedrichspark Abends 7 Uhr; Feſtvorſtellung im Gr. Hof⸗ und National⸗ theater(Lohengrin). Vorſtehendes Feſtprogramm bringen wir zur öffentlichen Kenntnis und beehren uns, die Einwohner Mannheims zur Teilnahme an dieſer Feier ganz ergeddenſt einzuladen Damit verbinden wir das Erſuchen, am Feſttage die Häuſer feſtlich zu beflaggen. 13276 een für das Feſteſſen(mit Muſik ohne Wein) liegen auf dem Bezirksamte, Kaufhaus und im Fried⸗ richspark auf. Mannheim, den 30. Juni 1908. Der Großh. Amtsvorſtand: Der Oberbürgermeiſter: Dr. Clemm. Martin. Einladung. 5 Die Wahl eines Bürgermeiſters betr. Nachdem in der Wahltagfahrt vom 24. Juni ds Js. eine gültige Wahl nicht zuſtande gekommen iſt, hat der Stadt⸗ zat neuen Termin zur Vornahme der Wahl anberaumt auf Samstag, 4. Juli 1908, mittags 12¼—2 Uhr in den Bürgerausſchußſaal(altes Rathaus 2. Stock Zimmer Nr. 23) 31574 Indem wir hlezu die gemäß 8 11 der Städteordnung wahlberechtigten Mitglieder des Bürgerausſchuſſes eintaden, bemerken wir: Die Wählbarkeit zum Amte eines Bürgermeiſters iſt nicht durch das Stadtbürgerrecht bedingt. Vielmehr iſt zu einem ſolchen Amte jeder im Vollbeſitz der Rechtofäyigkeit und der bürgerlichen Ehrenrechte befindliche männliche, nicht im aktiven Militärdienſt ſteßzende Angehörige des deutſchen Reichs wählbar, welcher das 26. Lebensjahr zurückgelegt hat. Die Wahl kann jedoch nur derzenige annehmen, welcher die badiſche Staatsangehörigkeit beſitzt oder erwirbt. Mit Annahme der Wahl erlangt der Erwählte das Stadthürgerrecht. Es können aber: 1) diejenigen Bagmten und die Mitglieder derfenigen Behörden, durch welche die Aufſicht des Staats über die Stadt ausgeübt wird, 2) die beſoldeten Gemeindebeamten, 5 Geiſtliche und Volksſchullehrer, 4) die beſoldeten Richter, die Beamten der Staats⸗ anwaltſchaft und die Polizeibeamten die auf ſie gefallene Wahl nur annehmen, wenn ſie ihr Amt niederlegen. Sohn, Schwiegervater und Schwiegerſohn, Vater und Brüder und Schwäger, ſowie diejenigen, welche als offene oder perſönlich haftende Geſellſchafter bei der nämlichen Handelsgeſellſchaft beteiligt ſind, können nicht zugleich Mit⸗ glieder des Stadtrats ſein. ſt der zum Bürgermeiſter Gewählte mit einem der 5 J Sladträte auf die vorbezeichnete Weiſe verwandt oder ver⸗ ſchwägert oder bei einer Handelsgeſellſchaft beteiligt, ſo ſcheidet der Stadtrat aus. Bei der Wahl des Bürgermeiſters gilt als gewählt der⸗ jenige, für welchen die abſolute Mehrheit aller Wahlk lechtigten geſtimmt hat. Die Amtsdauer des Gewählten erſtreckt ſich auf neun Jahre. Die Wahl geſchieht mittelſt geheimer Stimmgebung. Das Wahlrecht wird in Perſon durch verdeckte Stimm⸗ zettel ohne Unterſchrift ausgeübt. Die Stimmzettel müſſen von weißem Papier und dürfen mit keinem äußeren Kennzeichen verſehen ſein. In dem Stimmzettel iſt der Name desjenigen, welchem der Wähler ſeine Stimme geben will, handſchriftlich oder im Wege der Vervielfältigung einzutragen. Der Vorgeſchlagene iſt ſo zu bezeichnen, daß die Perſon des Gewählten unzweifelhaft zu erkennen iſt. Für jeden Wahlberechligter iſt ein Wahlzettel angeſchloſſen. Mannheim, den 25. Juni 1908. Der Stadtrat: Martin Diebold. Feuerwehr⸗FJingchor Mannheim. Nabe Anläßlich der Dekorierung der Kame⸗ raden an Großherzogs Geburtstag, 9. Juli ds. IJs, und des im Laufe des Jahres ſtattfindenden Wfährigen Stiflungsfeſtes dwerden ſämtliche ſtimmbegabte Feuer⸗ wehrle der vier Kompagnien hiermit höflichſt erſucht, ſich dem gchor anzuſchließen. Die Ge⸗ ſangsproben ſinden aus obigen Anläſſen nunmehr zwei⸗ mal in der Woche und zwar Dieunstags und Douners⸗ a abends ½9 Uhr, im Lokal„Erbprinzen“, O 5, 1, alt. 31558 Der Verwaltungsrat; Der Vorſtaud: G. Molitop, H. Heller, Kommandant. Vorſitzender. Füuerwerk-bengal.Belsuchtung-—IIlumination bis zu den Imposantesten Darbletungen(La Referenzen), überaimmt oder liefert: Fritz Best, Feuerwerker. Tel. 84085. Mammhedzn P 5, 4. 80137 Belanntnachunz. Das Geſuch der Papyrus .⸗G. in Mannheim um Erl ubnis zur Entnahme von Waſſer aus dem Floß⸗ hafen und Ableitung von Kondenswaſſer und Nie⸗ derſchlagswaſſer vom Fa⸗ hrikterraut und Papyrus⸗ heim(Arbeiterlolonte) auf Gemarkung Sandhofen betreffend. Nr. 8820 IV. Die Papyrus Akt.⸗Geſ. in Nannheim hat um Erteilung der Genehmigung zur Entnahme von Waſſer aus dem Floßhafen und zur Ableitung von Kondenswaſſer ſowie Niederſchlagswaſſer in den Altrhein von ihrem Fabrik⸗ anweſen und dem Papyrus⸗ heim auf Gemarkung Sand⸗ hofen nachgeſucht. Wir bringen dies zur öffent⸗ lichen Kenntnis mit der Auf⸗ fo derung, etwaige Einwend⸗ ungen bei dem Bezirksamteoder dem Gemeinderat Sandhofen binnen 14 Tagen vom Ablauf des Tages an vorzubringen, an welchem das dieſe Bekannt⸗ machung enthaltende Amts⸗ verkündigungsblatt ausgegeben wurde, widrigenfalls alle nicht auf privatrechtlichen Titeln beruhenden Einwendungen als verſäumt gelten. Die Beſchreibungen und Pläne liegen während der Einſprachsfriſt auf den Kanz⸗ leien des Bezirksamtes und des Gemeinderats Sandbofen zur Einſicht offen. 18275 Mannheim, 30. Juni 1908. Gr. Bezirksamt Dr. Bechtold. Ladung. Nr. 3908 Johann Peter Hering, geb. am 14. März 1875 zu Waldmichelbach, Amt Heppen⸗ heim, ledig, Taglöhner, zuletz! wohnhaft in Maunbeim, 3, Zt. unbekannt wo, wild beſchuldigt, daß er als beurlaubter Exſatzreſer⸗ viſt ohne Erlaubnis aunsgewan⸗ dert ſei. Uebertretung gegen Ziff. 8.⸗Str.⸗G.⸗B. Derſelbe wird auf Auordnung des Großh. Aintsgerichts, Abt. 12 blerſelbſt auf: Donnerstag, 3. Sept, 1908, vormiztags 9 Uhr, vor das Gr. Schöffengericht hier (Saal II) zur Hauptverhandlung geladen. Bei unentſchuldigtem Aus. bleiben wird derſelbe auf Grund der nach 8472 Abſ. 2 u. 8 Sſr.⸗P.⸗ Ord. von dem Kgl. Bezirkskoln⸗ mando Mannheim ausgeſtellten Erklärung vom 28. Pai 1908 verurteilt werden. 13249 Maunheim, 27. Juni 1908. Der Gerichtsſchreiber Gr. Amtsgerichts, Abt. 12. Krüämer, Juſtlzaktgar Konkurſe. Nr. 4849. Das Nonkursver⸗ ſahren über das Vermögen des Buchdruckereibeſitzers Johannes May hier wird hlermit nach rechiskräftiger Beſtätigung des Zwangsvergleichs aufgehoben. Mannbem, 27. Juni 1908 Der Gerichtsſchreiber Großh. Amtsgerichts: Stalf. Velauntnachung. Ernenerungswahl in den Stiftungsrat des iſrael. Hoſpital⸗ fonds betr. Nr. 262421J. In der heutigen Wahltagſahrt würden durch die Mitglieder des Bürgerausſchuſſes die Herren: Aberle, 3 Privatmann, Gieſer, Max, Kaufmann, Stockheim, Nax, Stadtrat. zu Mitgliedern des Stiftungsrats des iſraelitiſchen Hoſpitalfonds auf eiue ſechsjahrige Amtsdauer wiedergewählt. 31585 Ich bringe dieß mit dem Au⸗ ſügen zur öffentlichen Kenntuis, daß die Wahlakten während s Tagen aut der Stadtrats⸗ 8 6860 13278 Regiſtratur, Kaufhaus Zim. 110, zu Jedermanns Einſicht otſen ſiegen und daß etwaige Ein⸗ ſprachen gegen die Wahl binnen acht Hagen von der Bekannt⸗ machung an bet dem Bürger⸗ meiſteramt oder dem Bezirksamt ſchriftlich oder mündlich zu Pro⸗ tokoll mit ſoſortiger Bezeichuung der Beweismittel angebracht werden müſſen. Maunbeim, 30. Juni 1908. Der Oberbürgermeiſter: Martin. Sauter. Ichlacken könneu abgefahren werden bei Felkſäure⸗ u. Glhrrrin-Jahril Induſtrieſtr. 39. Veffentliche Inſtellung einer Klage. Nr. 5680. Die Firma L. Koppel Nachfolger Ferdinand Lerſch in Mannheim Prozeß⸗ bevollmächtigter: Rechtsan⸗ walt Dr. Blum hier, klant gegen den A. Klinghoff, früher Fabrikant in Mörlen⸗ bach f. O. in Firma Kiingboff & Licht, jetzt an unbekannten Orien abweſend, aus Kleider⸗ kauf ꝛc. 1908 auf vorläufig vollſtreckbare Verurteilung zur Zahlung von 195 Mark Einhundertfünfundneun zig Mark nebſt 4% Zinſen ſeit dem Klagezuſtellungstage. Die Klägerin ladet den Be⸗ klagten zur mündlichen Ver⸗ handlung des Rechtsſtreits vor das Großh. Amtsgericht zu Mannheim, Abt. V, auf Donnerstag, 8. Oktober 1908 vormittags 9 Uhr J. Obergeſch ß, Sagl D. Zum Zwecke der öffen lichen Zuſtellung wird dieſer Aus⸗ zug der Klage bekannt ge⸗ macht. 13277 Mannheim, 27. Juni 1908. Gerichtsſchreiber Großh. Amtsgerichts Y: Stroh. Belauntmachung. Die Inhaber der jetzt verfallenen Pfandſcheine vom Pionat Juni 1907 über Goldpfänder(rote Scheine) Lit. A Nr. 16172 bis mit Nr. 19718 über Kleider⸗ u. Weißzeugpfänder (weiße Scheine) Lit. BNr. 76182 bis mit Nr. 81696 und(grüne Scheine) Lit. ONr. 93599 bis mit Nr. 100000 lerner vom Monat Dezbr. 1907 iwer Sparkaſſenbücher(blaue eine S it. D Nr. 84 bis mit Nr. 88 werden aufgefordert, ihre Pfänder ſpäteſtens im Laufe des Monats Juli 1903 auszulöſen, an⸗ dernfalls dieſe Pfänder zur Verſteigerung gebracht werden. Mannheim, den 1. Juli 1908⸗ Städtiſches Leihamt: Hofmann. 81584 Strohlieferung. Wir vergeben die Lieferu 0 80 31 86 1000 Jerkurr Maſchinendruſchkoruſtroh lieferbar franko Viehhof. Die Lieferung hat nach unſerer Weiſung zu erfolgen und muß bis Ende Juli 1908 beendigt ſein. Die Berechnung erfolgt nach dem auf unſerer Wage ermittelten Gewicht. Das Stroh muß gebunden ſein. Schriftliche Angebote ſind mit der Aufſchrift„Strohlieferung“ verſehen, bis ſpäteſtens Montag, den 13. Jult, vormittags 10 Uhr verſchloſſen bei unterzeichneter Stelle einzureichen, zu welchem Zeitpunkt die Eröffnung der⸗ ſelben in Gegenwart der etwa erſchienenen Submittenden er⸗ folgt. Das Angebot iſt 8 Tage bindend vom Eröffnungstermin an gerechnet. Erfüllungsort iſt Mannheim. Die zum Lad⸗ ungsſchutz verwendeten Decken ſind im Viehhof in Empfang zu nehmen; auf Wunſch werden dieſelben auch rückbefördert, doch geſchieht dieſes auf Gefahr des Lieferanten. Mannheim, 30. Juni 1908. Die Direktion des Städt. Schlacht⸗ u. Biehhofes. Fuchs. Aehtung! Herren⸗Anzug nach Maaß unter Garantie für guten Sitz u. prima Stoff von Mk. 40.— an. G. Schweickert. Schneidermeiſter, R 4, 19%0. 56356 Neparatureu u. Aufbügeln billigſt 1 Bei Harkleibigkeit, Mlagen⸗ u. Varmka⸗ tarrh, Llutſtörungen u. Frauenleiden iſt Vinceo einunübertreffliches Mittel. Pak. 50 Pfg. 5 Zu haben: Marki⸗Drogerie 58890 2 51 6½ Uhr. Itagen: Morgens 61½ Uhr, Bekanntmachung. Nach§ 3 und 24 des e muß jeder Tabakopflanzer, d. h. jeder Inhaber eines mit Tabak bepflanz⸗ ten Grundſtückes die beoflan ten Grundſtücke einzeln nach ihrer Lage und Größe genau angeben. Dies iſt auch dann nötig, wenn er den Tabak gegen einen beſtimmten Anteil oder unter ſonſtigen Bedingungen dulch einen andern anpflan⸗ zen oder behardeln läßt. Die Anmeldung iſt bei der Steuer⸗ behörde vor dem 16. Juli ſchriftlich und gegen Beſcheinigung einzureichen. Die Vordrucke zu den Anmeldungen lönnen für alle auf badiſchem Gebiet gelegenen Grundſtücke bei der Steuereinnehmerei des Wohnoltes des Pflanzers in Empfang genommen werden. Die erſt nach dem 15. Juli beflan ten Grundſtücke müſſen ſpäteſt ns am dritten Tage nach dem Beginn der Beflanzung angemeldet werden. Für jede⸗Gemarkung, auf der ein Pflanzer die Grund⸗ ſtücke mit Tabak angebaut hat, iſt eine beſondere Anmeldung ab zugeben. Die Anmeldungen, die bis zum 15. Juli erfolgen, können alle bei der Steuereinnehmerei des Wohnortes des Pflanzers abgegeben werden. Nach dieſem Zeitpunkte können bet dieſer Steuereinnehmerei nur noch Grundſtücke der Gemarkung des Wohnortes des Pflanzers angemeldet werden, während die Anmeldungen über Grundſtücke mit Tavakpflanzungen auf benachbarten Gemarkungen bei der Steuereinneymerei des Pflanzungsortes ab ugeben ſind. Für die von badiſchen Pflanzern mit Tabak bepflanzten Grundſtücke in einem andern Bundes taate gelten die Anord⸗ nungen der dort zuſtändigen Behörden. Die Beſcheinigung, die der Tabakpflan er über ſeine An⸗ meldung vom Steuererheber erhält, iſt ſor ſältig aufzubewahren. Die Bürgermeiſtecämter werden erſucht, Vorſtehendes unverzüglich in ortsüblicher Weiſe in ihren Gemeinden be⸗ kannt zu geben. 80135 annheim, den 18. Juni 1908. Gr. Bauptſteueramt. Hübſch. Mannheim, 29. Iuni 1908. P. P. Meinen werten Kunden und Ge- sohäftsfreunden zur gefl. Nachrloht, dass dle Firma Heinrieh Scharpinet Flabſissement für Wohnengs⸗ Huurlehtung und Decoratlon nach wWae vor mit den langlährigen bewährten Hlltskrätten und unter der kUnstlerlschen Oboerlellung meines Verwandten, Herrn 80236 Arohitent Win. Behrens, Frankfurt weltergeführt wird. Das meinem verstorbenen Gauen In so reichem Masse gewührte Ver- trauen bltte loh auch mir zu Tell werden zu lassen und Wird es mein Bestreben seln, den Wunschen melner Kunden gerecht zu werden. Hoohachtend Margar. Scharpinet Wwòwe. 76604 br. etker's Rodonkuchen. Zutaten. 500 g Mehl. 1 Päckchen Dr. Oetker's Back- pulver, 200 15 Butter, Magarine oder Palmin, 200 g Zueker,%—½ Liter Mileh, 5 Bier, das Weisse zu Schnee geschlagen, 150 g Rosinen, 150 g Korinthen, ½ Päckchen Dr. Oetker's Vanillin-Zuoker oder das abgeriebene Gelbe ½ Zitrone, Salz nach Geschmack. Zubereitung. Die Butterrühreschaumig, gib Zueker, Vanillin-Zucker oder Zitroneng, b, Eigelb, Mileh, Mehl, letzteres mit dem Backpulver gemischt, hinzu und zuletzt die Rosinen, Ko- rinthen, Salz und den Eierschnee. Fülle die Masse in die gefettete Form und backe den Kuchen—1½ Stunden. Wer Liebhaber einer—— Oreme iet, ver- wende nur Dr. Oetker's Dibona-Oreme-Pulver à 15 Pfg. mit Vanille oder Chocolade-Ges Bereitung derselben ist einfach und billig. In der Hauptſynagoge. Freitag, 3. Juli, abends 7¼ Uhr. Samstag, 4. Jui, morgens 9˙½ Uhr, nachmittags 2½ Uhr Jugendgottesdienſt mit Schrifterklärung, abends 91½ Uhr. An den Wochentagen: Morgens 6½ Uhr, abends In der Clausſynagoge. Freitag, den 3. Juli, abends 7½% Uhr. Samstag, den 4. Juli, morgens 8 Uhr, abends 9½ Uhr. An den Wochen⸗ abends 7/ Uhr. Von der Reise zurũck Mödel aller Art. — ‚0 Jenny Mayer Louis Luck Verlobte Mannpbelm Babenhausen B 6, 24 Hessen Jull 1908. Vergebung von Hochbauarbeiten. Zur Erbauung einer Sch iede und eines Holzſ buppens bei den Wagenrepataturballen und von vier Abortgebanden im neue Mannheimer Rangier ahnvof ſollen die nachverzeichneten Bau⸗ arbeiten nach der Verordnung des Gr. Miuiſterius dei Finan⸗ zen von 8. Januar 1907 im offentlichen Wellbewerb vergeben werden. 80263 I. Erd⸗, Grab⸗ und Maurer⸗ arbeiten. II. Zim erarbeiten. III. Eiſenkonſtruttion. IV. Schloſſerarbeiten. Die Zeinnungen und die Be⸗ diugungen, die nicht nach aus⸗ wärts verſandt werden, liegen auf unſerem Hochbaubureau Große Merzel raße Nr. 7. Stock techts während der üblichen Ge⸗ ſchäftsſtunden aut, wo auch die Angebotsſormulare zum Ein⸗ ſetzen der Einzeipreiſe erhoben werden können. 5 Die Angebote ſind ſpäteſtens bei der dffeutlichen Verdin ungs⸗ verhandlung am 15. Juli 908, vormittags 10 Uhr, verſwloſ⸗ ſen. portoſten und nuit der Auf⸗ ſchrift„Schmiede und Aborte“ verſehen, bei uns einzureichen. Die Zuf lagsfriſt beirägt 3 5 Wochen. Maunheim, 30. Juni 1908 Gr. Bahnbauinſpektion. Ireiwillige Verſteigerung. Freitag, den 3. h 1908, nachmittags 3 Uhr, wobei noch vorkommt: 7 Pferde, mehrere Lan⸗ dauerwagen, 4 Coupes, 3 Viktoriawagen, ein Geſell⸗ ſchaftswagen und andere Gegzenſtände. 5 62847 Mannheim, 2. Juli 1908. Noſter, Gerichtsvollzteher. Zwalgs-⸗Perſteigerungg 195 ſwerde ich in Kalertnal vor dem JRathaus gegen bare Zahlung ein Vollſtrecungswege öffentlich verſteigern: 623851 Mannheim, 2. Juli 1908. Götz, Gerichtsvollzieher. Zwangs⸗VVerſteigerun Freitag, 3. Juli 1908, nachmittags 2 Uhr, werde ich im Plandlolal& 4, 5 hier ev. am Pfandorte geger Barzablung öffentlich verſteigern Möbel aller Art, 3 Gas⸗ lüſtre mit Zugehör, Divan, Bopenteppich, Zlerſchränke, Stühle, 1 Spieltiſch mit 8 Stühlen, ein Vorplatzmöbel mit Spieg⸗l, 1 Pianino, eine Partie Damenkieider, Seiden⸗ ſtoſſe, 1 Centrifuge, Schreib⸗ tiſch und andere Gegenſtände. den 2. Juli 1908. oſter, Gerichts vollzieher. 62349 Reh Nagout 30 9 40 Pfs Wilsſäwein ee Kagoul 50 Pis. O 1, 5 J 0 Knab Breiteſtrabe. 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