n 4 ueege&ꝙ C. Seeeeeesesssseeee Er In ferate Oie Cofoctel⸗Zelle.„ Pg Naätrtige Inferate„ 80 Gelefeuſte und verbreitetſte in Maunheim und Amgebung. Anabbzängige Tageszeitung. 2 Hasgaben Eigene Redaktionsbuveaus Tekegramm⸗- Mdreffe⸗ enenal Mauuheimn“ Trlefon⸗Rummern: Direkliomu. Buchhaltung 144 Druckerei⸗Burram(An⸗ nahmen. Druckarbeiten 341 Nedarttenm;„ 8 augeο0.eẽỹnn Sonntag) in Berlin und Natisvuhhe. Grpeditten und Berlags⸗ ee d, eene eezeee Weashees 4 b Ubr, fr bes Wemetet aunhntittazs Nbr. eee Nr. 307. Montag, 6. Juli 1908.(Mittagblatt.) ——— München. S. München, 4. Juli. Der vom Nationalverein für das liberale Deutſchland nach München einberufene Kongreß erfreut ſich einer ſehr ſtarken Be⸗ teiligung aus allen liberalen Parteiorganiſationen. Am Sams⸗ tag nachmittags waren bereits gegen 600 Delegierte angemeldet. In einem Nebenſaal des Kongreßlokals iſt eine intereſſante Aus⸗ ſtellung hiſtoriſch⸗politiſcher Plakate, beſonders für das Jahr 1848 verauſtaltet. Stark iſt die politiſche Flugblattliteratur, bor allem die ſatiriſche, vertreten. Am Samstag nachmittag, vor der offtziellen Eröffnung des Kongreſſes, fand eine Verſammlung des Natjonalbereins ſtatt. Dem Geſchäftsbericht iſt zu entnehmen, daß die Tätigkeit des Vereins zur Unterſtützung der liberalen Parteien aller Rich⸗ tungen in ſtändigem Wachſen begriffen iſt, daß ſich die Zahl der korporativen Mitglieder ſtändig vermehrt. Eine ausgedehnte Debatte entſpaun ſich über die Frage der weiteren Fortbildung der Einrichtungen des Nationalvereins, beſonders über die Aus⸗ geſtaltung der Ausbildungskurſe für lberale Politiker. Der Vorſtaud wurde in ſeiner Geſamtheit wiedergewählt und derrch eine Neihe angeſehener nberaler Führer, ferner durch Führerin⸗ nen der fortſchrittlichen Frauenbewegung ergänzt. VBon Wichtigkeit iſt folgende Reſolntivn:„Die wachſende Bevormundung der dentſchen Studentenſchaft, wie ſie in Norbdentſchland— wir denken an Marburg und Berlin— ſeitens der katholiſchen Hochſchulbehörden ſeit einiger Zeit belzebt wird, entſpricht nicht dem Geiſte, der unſere dentſchen Hochſchulen groß gemacht hat. Insbeſondere die Unterdrückung ſtudentiſcher Organiſationen, die kein anderer Vorwurf trifft, als daß ſie neue Organiſationsformen im akademiſchen Leben ein⸗ führen will, iſt ein ſchwerer Fehler. Wenn der deutſche Akademider ſeine Pflichten als Staatsbürger richtig erfüllen ſoll, ſo muß er als Student an weitgehende Selbſwerwaltung gewöhnt ſein.“ Der nächſte Kongreß ſoll in einer mitteldeutſchen Stadt im Herbſt 1900 ſtattfinden. Die Ortswahl iſt dem Vorſtand des Nationalpereins vorbehalten., Zum Begrüßungsabend am Samstag abend im Konzertſaal des Hotels Wagner waren außer zahlreichen Parteifreunden Mitglieder der liberalen Landtagsfvaktion erſchienen, darunter Vigepröfident Dr. Hammerſchmidt, ferner der Präſident des ober⸗ baperiſchen Landtags, Hofrat Seuffert⸗Traunſtein, der frühere Führer der liberalen Landtagsfraktion, Oberſtlandesgerichtsrat Wagner, ferner zahlreiche Delegierte aus den meiſten deutſchen Staaten. Der Orgel⸗Ayger. Roman von GEdela Rüſt⸗ [Nachdruck berboten). Aiclg e e 1²0(Fortſetzung!. „Ja, die leidige Konkurrenz lehrt beten, Tuller, lieber Henle, und das will viel ſagen!“ Sehren ſetzte ſich auf die Bank ſeitwärts von dem gedeckten Tif ſelbſt den Vater Pet Henle ſchien irgendeine Initiative von ihm zu erwarten, darum ſagte er:„Gehen Sie mal hinein, lieber Henle, und mel⸗ den Sie, daß wir bald alle beiſammen ſein werden— von ſelbſt bringt uns hier niemand einen Schoppen, und ich bin wahnſinnig durſtig!“ „Ich fliege!“ ſagte Henle und ſpannte die Arme aus, um ſeine Worte zu verbildlichen.„Ich wette, es riecht hier nach Rebhuhn mit köſtlichem Kraut! Ah— die⸗ Frau Wirtin! Frau Wirtin, wir melden uns ergebenſt: Jagdgefellſchaft Oberſt von Altleder! Habe ich recht gerochen— gibt's Rebhühner auch für uns, oder nur für den Hausbedarf?“ „Jawohl. Putti, ſo laß doch los— jawohl, die Herren be⸗ kommen Rebhühner, natürlich die erſten, die hier geſchoffen ſind.“ Herbert Sehren war wie elektriſiert aufgeſprungen und um das Haus herumgegangen. Das war doch nicht der Alten Stimme, das war ſa Einen Augenblick ſtarrte ſich der Rechtsanwalt und die üppige, brünette Frau mit dem kleinen blonden Buben am Nock an, als fſähen ſie Tote auferſtehen. Aber die Starre löſte ſic ſchnell, es blitzte ein feuriger Strahl aus den Augen und die Lippen öffneten ſich zu einem Löcheln, das die ganzen Geſichter Der Vorſitzende des Nationalvereins, Landtagsabgeordneler Prof. Dr. Günther begrüßte die Verſammlung, betonte, daß der Nationalverein ſeinem Ziele, auf die liberale Einigung hin⸗ zuwirken, mit Erfolg nachgeſtrebt habe und hob hervor, daß es jetzt noch nicht auf eine organiſatoriſche Berſchmelzung ber libe⸗ ralen Organiſationen ankomme, ſondern darauf, das die Beſtand⸗ teile des Liberalismus ſich näher gebracht werden. Redner ge⸗ dachte dann zweier hervorragender Pioniere des liberalen Ei⸗ nigungsgedankens, des Juſtizrats Hermann Beckh⸗Nürnberg und des Profeſſors Dr. Czapski⸗Jena. In ſeiner Begrüßung betonte dann Redner weiter, man müſſe einmal danach trachten, Preußen von der Mainlinie aus nach Norden zu, zu erohern. Der Süden babe eine erobernde Kraft durch die Warmherzigkeit feiner Idee; nach dieſer Richtung könnten unſere nordd. Bundesbrüder noch manches vom Süden lernen; denn gerade da werde fütr die libe⸗ rale Einigungsidee viel geleiſtet. Mit beſonderer Befriedigung begrüßte Redner die anweſenden Damen, die nach Annahme des Reichsvereinsgeſetzes nunmehr als Gleichberechtigte am Kongreß teilnehmen; darin ſei eine erfteuliche Erſcheinung zu erblicken; es gehe trotz aller Hinderniſſe vorwärts im deutſchen Reiche. Der Wahlſpruch des Nationalvereins möge ſein das Wort Ga⸗ Hilät's:„Und ſie bewegt ſich doch!“ Lebhafter Beifall folgte dieſen Ausführungen. 1 Bizepräſident Dr. Hammerſchmidt überbrachte den Willkommgruß der liberalen Fraktion des Bayriſchen Landtags, der unter ſchwierigen Verhältniſſen den gemeinſamen An⸗ ſchauungen Geltung zu verſchaffen unentwegt bemüßt ſei. Der Nationalberein verdiene für fein tatkräftiges Borgehen Dank; ſeine Beratungen würden ſicher einen bdedeutſamen Jortſchritt bedenen. Was er für gauz Deutſchland anſtrebe, die Einigung der perſchiedenen liberalen Gruppen, ſei der lberalen Fraktion der bayriſchen Abgeordnetenzammer ſeit langer Zeit eine felbſt⸗ verſtändliche Sache. 5 Im Namen der auswärtigen Delegierten verſicherte Pfarrer Korell(Heſſen⸗Darmſtabt! die Kongreßſtadt München der warmen Sympathie der außerbaheriſchen Befucher. Der Süden werde immer mehr vorbildlich, vor allem die Haltung des baheriſchen Liberalismus in den Fragen der liberalen Einigung. Leiber gebe es in der lüberalen Partei nicht nur große Zeitungen, die der Sache kühl bis ans Herz hinan gegenüberſtünden, ſondern auch ſolche liberale Parteiführer. Der Liberalismus müſſe aber einig ſein, wenn er etwas erreichen wolle, und hier habe der Nativnol⸗ verein einzuſetzen. Das Wort erhielt dann der frühere bayeriſche Landtags⸗ abgeorbnete, Bezirksamtmann Fiſcher⸗Tölz zu einem glänzen⸗ den, mit viel Beifall aufgenommenen Referat über Handwerk und Kunſt“. Er führte im großen ganzen aus: In der ſtrengen Einhaltung der Grenzlinie zwiſchen Kunſt Kunſthandwerk und einfachemn Handwerk liegt das Heil. Alles Berwiſchen dieſer Grenzen führt zu grauer, blutloſer Theorie, Le... Frau Lene Deubenreiter, auch mal auf Beſuch?“ Herbert ging mit ausgeſtreckter Hand auf die junge Frau zu, die ohne Zögern ihre etwas große, aber gut geformte und geſund⸗ weiße Rechte in die ſeine legte. Putti, der kleine, vierfährige Bube, drängte ſich zwiſchen die beiden und wehrte mit ſeinen beiden Fäuſtchen den fremden Onkel energiſch ab; er war eifer⸗ ſüchtig, weil der ſeine Mutter berührte. „Aber Putti, ſo ſei doch artig!“ ſagte Frau Deubenreiter und machte ſich mit dem Kleinen zu ſchaffen, um in Gegenwart des ihr ganz fremden Henle einem Verhör zu entgehen. Pet Henle ſtand auch wirklich mit keinem ſehr klugen Geſicht dabei— die eigene Art der Begrüßung zwiſchen den beiden war ihm nicht entgangen. In ſeiner allgegenwärtigen Höflichkeit wußte er nichts An⸗ deres zu kun, als ſich vor Frau Deubenreiter hutlüftend zu ver⸗ neigen. Herbert ſtellte ihn dann in aller Form vor. „Unſer alter Paukboden hier! Frau Deubenreiter, von uns die„ſchwarze Lene“ genannt, iſt das Wirtstöchterlein, und bat manch tollen Streich mit uns vollführt, Vater Tulle aus ſeinem Phlegma aufzuſcheuchen. Wir logen ihr natürlſch ohne Aus⸗ nahme zu Füßen.“ „Das kann ich mir ſehr vorſtellen!“ meinte Henle und er⸗ laubte ſich einen ſchwerenbteriſchen Blick über die ganze Frau Deubenreiter, die immer noch im Türrahmen ſtand. Herbert hatte ſich derweil auch an Putti herangemacht, fand aber wenig Gegenlieb. „Ein hübſcher Kerl— der Jüngſte?“ fragte er. „Der Jüngſte und auch der einzige— zwei Kinder ſind tot.“ „Ach, wie traurig! Auch Jungen?“ „Nein, zwei Mädchen waren es, mit fünf und ſieben Jahren geſtorben. Mein Mann hat das nie verwinden können— er iſt auch daran zugrunde gegangen.“ „Ihr Mann auch tot?“ glänzen machte⸗ hatte doch eine ihm gegenüber, durchaus unangebracht ganzen Tag wie einen Schüler! iich bei den Herren aufzuhalten, aber Herbert rück, er mußte unter ärztliche Aufſicht, Freude mehr am Geſchäft.“ geſchmackloſen Snobismus. Auf weſchem Gebieſe wärg es benn übrigens anders? Iſt es ſchon jemand eingefallen, die Grenzen zwiſchen Volkslied und Oper verwiſchen zu wollen? Ich erblicke in der Zeit 1900 das Morgenrot einer neuen Epoche nicht als ob in der dornehmen Kunſt in der Staffel⸗ malerei und Bildhauerei eine charakteriſtiſche endung, eine Neu⸗ geburt vor ſich gegangen wäre, dieſe ſind ja mit der Rückkehr zur einfachen Natur vorausgegangen und ſchon ſeit langem atmen die meiſten ihrer Werke den reinen herben Duft der heimatlichen Scholle. Nein, das Kennzeichnende für bas Anbrechen einer zeuen Epoche ſind die Anſäge zu einer Verallgemeinerung der Kunſt, zu einer Populariſierung ihrer Beſtrebungen, das Hinein⸗ dringen ins Volk und das Durchbringen aller Verhältniſſe. Dieſes Umfaſſende der modernen Kunſtbetrachtung iſt es, was den kulturellen Wert det ganzen Bewegung ausmacht. Das An⸗ Inüpfen an die letzte gute Traditlon, deren Werke in zahlloſen Muſeen und Lokalſammlungen in guten Originalen wieder aus Speicherecken und Schutthaufen zuſammengtragen werden, die Pflege der heimiſchen Bauweiſe, die ſich beſtrebten, Natur und Architektur wieber in ein richtiges künſtleriſches Berhältnis zu ſezen, im Heimatſtil ausgeführte Gebäude verſtändnisvoll in ihre architektoniſche Umgebung hineinzukomponieren oder in die Laudſchaft hineinzuſtellen. Die ſogenaunte angewandte Kunſt. die die Raumkunſt mit ihret Veredelung und Verſchönerung der Innenräume und wie die täglich ſich mehrenden Erſcheinungen alle heißen mögen. Aber die große Bewegung des Heimatſchußes begnügt ſich nicht mehr mit den Gebilden aus Menſchenhand. Treu ihrem Namen und ihrer Sendung wendet ſie ſich auch der Pflege der Naturſchönheiten zu. Zunächſt iſt es die Zuſammen⸗ tönung von Natur und Kunſt, worauf ſte ausgeht, die Garten⸗ bonkunſtt, der Blumenſchmuck der Häuſer, der allenthalben in großen und kleinen Städten orgauiſtert wird, die Bepflanzung von Straßen und Pläßen. Aber auch der Schutz der Natur⸗ denkmäler ſelbſt ſteht auf dem Programm des Heimatſchutzes Charakteriſtiſche maleriſche Motſve wie Felspartlen, aum⸗ gruppen u. d. follen in ihrem Beſtand, der hänfig burch öffent⸗ liche wie private Erwerbsluſt gefährdet erſcheint, geſchützt wer⸗ den[Tölz: Haus ⸗Renovierung, Neubauten, Gewerbeverein, Vor⸗ kräge, Heilliggeiſtſpital, Ausſtellung, Volkskunſtperein, Muſeum, Blumenſchmuck, Seidlinden, Waldankauff. „ Das iſt es, was ich im Gegenſatz zur hohen, aber iſolterten Galeriekunſt der a en Epoche, die Durchdringung der geſam⸗ ten Lebensberhältniſſe mit künſtleriſchen Elementen und Grund⸗ jäzen nenne. Unbd dieſe Durchdringung bedeulet eine Beſſerung des Geſchmacks und mit ihr jene Hebung des geſamten Kultur⸗ Niveans. Es foll unſeren bildenden Künſtlern und Architekten npergeſſen bleiben, baß ſie don ihrem Throne herabgeſtiegen, daß ſie aus der Zurückhaltung herausgetreten ſind, die ſie bis dor einem Dezeniunm vom Volke 7 hatte und daß ſie zu unmittelbaren Lehrherren des Volkes in der Geſchmacksbildung geworden ſind. eee eee Drum mocht's Euch nie gereuen, Daß. ſtatt daß das Volk man kommen läßt, Herab aus hoher Meiſterwolk' 5 Ihr ſelbſt Euch wendet zu dem Volk. Dem Volke wollt Ihr behagen; Nun bächt ich läg' es naß Ihr ließt es ſelbſt Euch ſagen, Ob das ihm zur Luſt geſchaß. Frau Deubenreiter krat enblich von der Schwelle. „Werden die Herren bald hier ſein?“ „In einer Stunde ſpäteſtens. Aber, bitt“ ſchön, laffen Sle uns inzwiſchen nicht verdurſten, Frau Deubenreiter,“ antworkete Pet Henle für den ſtumm über die Felder ſchauenden Herbert. Da ging die junge Frau in das Haus, um leichten Moſel zur Ab⸗ kühlung zu holen. Die beiden Herren ließen ſich vor dem Ein⸗ gang an einem aus Birkenſtämmen gezimmerten Platz nieber. »Ein Prachtweib!“ ſeufzte Pet Henle, unbd warf ſein nagel · neues Jägerhütchen in weiter Runde auf den Tiſch. Herbert ſah ihn mit verweiſend ernſten Augen an, und ſchnitt ſeine Be⸗ öber zum geiſterung ſchnell ab:„Lieber Henle, kommen Sie der Frau nur nicht mit Kneipen⸗Manieren— ſie iſt keine gellnerin im ſtuden· tiſchen Sinne, bier auch nur Gaſt!“ „Aber Herr Rechtsanwalt, es wöre mir nie eingefallen ich weiß doch „No ja, ja, ſchon gut, ich wollte Sie nicht rektifizieren, und wenn man ſehr jung iſt, neigt man zu kleinen Entgleiſungen, ich weiß das aus ureigenſter Erfahrung“ Pet Henle ſpielte nicht den Beleidigten— aber dieſer Sehren gewiſſe größenwahnfinnigenlrroganz an ſich, die dem ſo ſehr beliebten Referendar Pet Henle, erſchien. Er behandelte ihn ſchon den Frau Deubenreiter brachte den Wein und war nicht willens, ſtellte „Wie geht es Vater Tuller, warum läßt er ſich nicht ſehen?“ „Vater iſt nicht mehr hier.“ „Nicht mehr hier?“ „Nein, Herr Doktor. Mit Vaters Aunenlicht ging es ſe zu⸗ und hatte auch keine Eine lange Pauſe. „Und hat Fünf⸗Hſigeſchen nicht ausreichend ärztlichen Bei⸗ ſtand für ihn?“ 2. S eite. General⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) Mannheim, 6. Jult. „Dieſem unmittelbarem, raſtloſen und ſchaffensfrohem Ein⸗ greifen anderer Künſtler im Sinne der Veredelung auch des all⸗ läglichen Lebens iſt zu danken, wenn da und dort ſich bereits vielverheißende Anſätze eines wahrhaften innerlichen Aufſchwungs öbigen. Wenn wir aber wirklich bei ſolcher Kunſtübung es mit einer Sache des Volkes und der Kultur zu tun haben, dann iſt die Brücke zu der politiſchen Betrachtung der Frage von ſelbſt ge⸗ ſchlagen. 5 e Ich ſchweige in dieſem Zuſammenhange von der ſelbſtverſtänd⸗ lichen Forderung abſoluter Bewegungsfreiheit der Kunſt, ich ſchweige von dem wirtſchaftlichen Aufſchwung, von den finan⸗ ziellen Vorteilen eines rationllen Kunſtbetriebes, von den Gold⸗ ſtrömen, welche verſtändnisvoll geförderte Kunſtſammlungen, Mu⸗ ſeen und Theater ins Land leiten, ich habe hierüber vornehmlich genug an anderer Stelle geſprochen, ich weiſe nur hin auf die vitalſten Intereſſen der Künſtler und Handwerker, die bei einer ſolchen populären, alles veredelnden Kunſtübung im Feuer ſtehen. Sollten die berufenen Vertreter des Volkes ſchweigen dürfen, wo die Exiſtenzfrage Tauſender, wo die Hebung der Kultur auf dem Spiele ſteht? Sollte die Beſprechung der Kunſtpflege eines Landes im Rahmen der Betrachtungen der Volksvertretung wirk⸗ lich ein Fremdkörper ſein, wie immer noch manche anzunehmen ſcheinen? Im Gegenteil: Wenn der Stand des Kunſtbetriebes eines Volkes wirklich der Gradmeſſer ſeiner Kultur iſt, und dieſer Satz iſt meines Wiſſens auch heute in der Zeit rückſichtsloſeſter Intereſſen⸗Politik noch nicht widerlegt, dann gehört es geradezu zu den vornehmſten Aufgaben des Volksvertreters, ſich dieſer Angelegenkeit nachdrücklichſt und bei jedem Anlaſſe anzunehmen. Das Volk und ſein berufener Vertreter müſſen werktätigen An⸗ leil nehmen an jedem wahrhaften Kulturfortſchritt und ſpeziell der geſamte Liberalismus aller Schattierungen iſt programm⸗ mäßig verpflichtet, hier in der vorderſten Reihe zu kämpfen;: denn wenn etwas„national“ und deutſch iſt, dann iſt es unſere Kunſt und unſer Handwerk. Ich ſchließe mit den Worten, die der nationalſte Künſtler des 19. Jahrhunderts in ſeinem populärſten — weil urdeutſchen Werke dem Schuhmacher⸗Poeten Hans Sachs in den Mund legt: Drum ſag ich Euch: Ehrt Eure deutſchen Meiſter, Dann bannt Ihr gute Geiſter! Und gebt Ihr ihrem Wirken Gunſt, Zerging der Dunſt Das heilige römiſche Reiche Uns bliebe gleich Die heilige deutſche Kunſt Stürmiſcher Beifall folgte dieſen Ausführungen, worauf Profeſſor Dr. Günther auf die Stadt München tvaſtete, das tren ſeine nationale Gefinnung bewahrt habe und ein Anſatzpunkt aller likeraler Beſtrebungen ſei. Damit ſchloß der offizielle Teil des Begrüßungsabends, Die Großwaſſerkräfte des Großherzog⸗ tums Baden. (Von unſerem Karlsruher Bureau.] Al 7555 Ch. Karlsruhe, 5. Juli. Die Frage der Gewinnung und Verwertung der von der Natur Waſſerkräfte in einer möglichſt zweckmäßigen und nutzbringenden Weiſe, ſteht heute wie kaum ein anderer Zweig der Waſſerwirtſchaft im Vordergrunde des öffentlichen Intereſſes. Während bis vor kurzem die allgemeine Aufme ſamkeit der Ausbeutung der gewaltigen Stromkräfte de⸗ Rheins zugewandt war, hat ſich in der neueren Zeit immer mehr die Erkenntnis Bahn gebrochen, daß auch die großen, den Gebirgsflüſſen innewohnenden Kräfte unter geeigneten Verhältniſſen einheitlich gefaßt und für die Allgemeinheit nutz⸗ bringend verwertet werden können. Zur Beſichtigung von Tal⸗ ſperrenbauten des Rheinlands und Weſtfalens veranſtaltete die großh. Regierung im Juni v. J. eine Studienreiſe, an der Miniſterialpräſident von Bodman und Mitglieder wie In⸗ genieure der Oberdirektion des Waſſer⸗ und Straßenbaues und der Generaldirektion der Staatseiſenbahnen teilnahmen. Was die Ermittelung der Großwaſſerkräfte Badens ſelbſt anlangt, ſo ſind die Stromkräfte von Neuhauſen bis Breiſach im 12. Heft der Beiträge zur Hydographie des Groß⸗ herzogtums Baden unterſucht worden, bezüglich der Waſſer⸗ kräfte des Neckars ſtehen die im Gange befindlichen Unter⸗ ſuchungen über die Kanaliſterung dieſes Fluſſes zur Verfügur Im übrigen waren bisher die Großwaſſerkräfte der Binnen⸗ flüſſe Badens noch unaufgeſucht geblieben. Dieſer Aufa hat ſich nunmehr eine Arbeit des Oberbaurat Freiherrn dor Babo) unterzogen, die geſtern den Mitgliedern der Ständ kammern und den Vertretern der Preſſe zugängig gemacht wor den iſt. Die Arbeit erhebt nur den Anſpruch, eine allgemein Grundlage, großenteils nur ein vorbereitendes Material für die Aufſuchung der ausbaufähigen großen Waſſerkräfte des Landes zu ſein. Die Waſſerkräfte des Rheins. Die Unterſuchungen über die Waſſerkräfte des Ober⸗ rheins im 12. Heft der Beiträge zur Hydrographie des Groß⸗ herzogtums haben dazu geführt, daß der 170,44 Klm. lang: Stromſtrecke zwiſchen Neuhauſen und Breiſach bei einer Fallhöhe von 165,4 Mtr. vermittelſt 19 Kraftwerken, von welchen 14 auf den badiſch⸗ſchweizeriſchen, 5 auf den badiſch⸗elſäſſiſchen Rhein entfallen, eine Nutzkraft ab⸗ gewonnen werden kann, welche an den Turbinenwellen gemeſſen beim niedrigſten Waſſerſtand 304 710, bei Vollbetrieb 441 000 und im Durchſchnitt der Jahre 426 320 PSs beträgt. Von dem Kraftdurchſchnitt entfallen wegen des zwiſchenſtaatlichen Charakters des Stromes auf das Großherzogtum Baden 200 286, auf das Reichsland Elſaß⸗Lothringen 67 760 und auf die beteiligten ſchweizeriſchen Kantone 156 247 PS. Aus⸗ genützt ſind zur Zeit nur die Waſſerkräfte des Rheines bei Rheinfelden durch das ſeit 1898 in Betrieb genommene Kraft⸗ übertragungswerk gleichen Namens. Durch dieſes ſind von den Stromkräften des Rheines zwiſchen Neuhauſen und Breiſach 16 920 PS. ausgenützt. Durch die Genehmigung der noch un⸗ erbauten Werke bei Laufenburg und Wyhlen⸗Augſt ſind 77 830 PS. zur Benützung eingeräumt. Die geplanten bezw. zur Ge⸗ nehmigung ſtehenden Werke bei Rheinau, Kembs und Eylisau, von denen das letztere völlig auf ſchweizeriſchem Gebielt liegt, umfaſſen 88 930 PS. Die Ausnützung von zuſammen 243 140 PS. durch 12 weitere Werke iſt noch völlig der Zu⸗ kunft vorbehalten. Von den zur Zeit noch nicht ausgebauten Kräften, alſo von der Kraftleiſtung des Werkes bei Rhein⸗ felden abgeſehen, entfallen auf Baden 135 900 bis 198 430, im Durchſchnitt 191 826 PS. Die Stromkräfte von Breiſach abwärts waren bisher ununterſucht geblieben. Die Möglichkeit einer In⸗ anſpruchnahme des Stromes unterhalb Breiſach und zwar bis Kehl⸗Straßburg bei einer Zuſammenfaſſung der Hochwaſſer⸗ fläche des Landes unberückſichtigt zu laſſen, liegt jedoch nicht vor, umſo weniger, als die Benützung des Rheine als Waſſerſtraße bis Kehl die gleichen Verhältniſſe bietet wie der Stromlauf oberhalb Breiſach. Erſt von Kehl abwärts gewinnt der Schiffahrtsverkehr einen anderen Charak⸗ ter. Die Stromſtrecke zwiſchen Breiſach und Kehl gehört dem badiſch⸗elſäſſiſchen Rheine an und beſitzt eine Länge von etwas über 68 Klm. Das relative Stromgefälle nimmt von Brei⸗ ſach bis Kehl von 0,9 pCt. auf 0,7 pCt. ab. Der Ausbau der Kräfte iſt mittelſt zweier Seitenkanäle gedacht, von wel chen der obere auf der elſäſſiſchen Seite angenommen iſt und von Breiſach bis gegenüber der Mündung des Leopoldkanals 28 Klm. mißt, während der untere auf bapiſcher Seite lieg und vom Leopoldskanal ausgehend nach 38 Klm langem Lauf oberhalb Kehl gegenüber der Abzweigung des Rheines in den Strom mündet. An jedem Kanal konnten zwei große Kraft⸗ werke angelegt werden. Die elſäſſiſchen Werke würden etwa in die Nähe von Balzenheim und Schönau, die badiſchen in die Gegend der Ortſchaften Nonnenweier und Marlen fallen. Die zu gewinnenden Nutzwaſſerkräfte entfallen zur Hälfte auf Baden, zur Hälfte auf das Reichsland Elſaß⸗Lothringen. Der badiſche Kraftteil zwiſchen Breiſach und Kehl umfaßt ſo⸗ 60 0⁰0 bis 72 000 und im Durchſchnitt 70 000 PS. Werden hierzu die Kraftmengen der Stromſtrecke zwiſchen Neuhauſen und Breiſach gezählt, ſo ergeben ſich für Baden 195 900 bis 270 51 5 durchſchnittlich 261 820 PS. 5 n der neueren Zeit ſind Vorſchläge aufgetaucht, ſowohl im Intereſſe der Schiffahrt wie der leffereg Aen 15 Stromkräfte des Rheins, die Seen am Nordrande der Alpen namentlich auch den Bodenſee künſtlich aufzu⸗ ſtauen bezw. ihre ausgleichende Wirkung auf die Waſſer⸗ ſtände des Rheines zu erhöhen. Eine techniſche Unterſuchung, ob und inwieweik dies bezüglich des Bodenſees möglich wäre, ) Beiträge zur Hydrograpßie des Großherzogtums Baden. 14. Heft. Inhalt: Die Hauptwaſſerkräfte des Großherzogtums 7 Ergebniſſe einer hydrographiſchen Unterſuchung über den Umfang und die Verwertbarkeit der großen brachliegenden Waſſerkräfte des Lan es. Bearbeitet von Oberbaurat Frhr. von Babo, Mitglied der Ober⸗ direktion des Waſſer⸗ und Straßenbaues. 55 Seiten, 1 Textbeilage u. 11 Tafeln. Druck der G. Braun'ſchen Hofbuchdruckerei, Karlsruhe. „Das ſchon. Aber er mochte nicht da wohnen. In Han⸗ nover ſind ſeine Eltern und Geſchwiſter begraben, da will er auch ſterben. Meine Schwiegermutter hat ein hübſches Häuschen dort, da wohnen die drei Alten nun zuſammen— Tante Emilie iſt auch mitgegangen.“ „Tante Emilie auch? Und wer iſt der neue Wirt hier?“ „Ich!“ „Sie——?“ „Ja— ſeit Juli ſchon!“ „Wie lönnen Sie denn allein mit dem Kinde wirtſchaften— Gehöft liegt doch ziemlich abgelegen.“ „Es ſind ja vier Leute hier, und dann iſt Strecker doch da.“ „Wer iſt Strecker?“ „Ein weitläufiger Verwandter; er hat die Waldſchänke ſchon ſeit zwei Jahren verwaltet. Vater war ja längſt nicht mehr im⸗ ſtande dazu. Iſt denn der Herr Doktor niemals mehr draußen geweſen in all den Jabren?“ „Nein! Gott, was liegt da alles dazwiſchen ſeit damals!“ Lene Deubenreiter hatte gleich den blanken, goldenen Ehe⸗ ring entdeckt, ſie ſah jetzt darauf hin, und fragte ernſt:„Auch ſchon verbeiratet?“ „Ja, auch ſchon,“ lachte Herbert,„das kann man ja gar nicht ſchnell genug abmachen! Habe ſogar ſchon ne reizende Schwieger⸗ tochter für Sie. Wie denkſt Du darüber, Putti?“ „Ach, Putti, wirſt Du lieb ſein und dem Onkel Händchen n „Will nich!“ ſagte Putti trocken. Frau Lene nahm ihn auf den Arm.„Er iſt ein ſo wider⸗ haariger Bengel, ich habe meine liebe Not mit ihm!“ Dabei küßte und ſtreichelte ſie den widerhaarigen Bengel, der ihr zärtlich⸗ungezogen über Kopf und Geſicht hintaſchelte. „Ich ſag's Onkel Strecker, der verhaut Dich, Du weißt „Nich verhauen, nich verhauen!“ rief der Bub jetzt doch etwas eingeſchüchtert, als hätte er in dieſem Punkte gewiſſe unliebſame Erfahrungen. das zebe nur bei den Hauptkraftwerken errichtet werden ſollen. iſt angeſichts des großen Umfangs der hierzu erforderlichen Arbeiten ſowie der außerordentlichen Schwierigkeiten, welche einem derartigen Unternehmen in politiſcher Hinſicht entgegen⸗ ſtehen würden, vorläufig unterblieben. Die Waſſerkräfte des Neckars. Das Gefälle des Neckars beträgt innerhalb der 100 Kilometer langen Strecke zwiſchen der badiſch⸗württembergiſchen Landes⸗ grenze oberhalb Offenau bis zur Mündung in den Rhein bei Mannheim nur wenig über 50 Meter entſprechend einem durch⸗ ſchnittlich relativen Gefälle von annähernd:2000. Bei ſo ge⸗ ringen Gefällsverhältniſſen kann an eine ſelbſtändige Aus⸗ nützung der Waſſerkräfte des Neckars in größerem Umfange natürlich nicht gedacht werden. Indeſſen iſt ihre Gewinnung in Verbindung mit einer Kanaliſierung des Fluſſes im Intereſſe der Schiffahrt, worüber Unterſuchungen im Gange ſind, nicht ausgeſchloſſen. Die bisherigen Arbeiten laſſen bereits einen Ueberblick über die Art und den Umfang der erzielten Waſſer⸗ kräfte zu. Insgeſamt ſind innerhalb der badiſchen⸗heſſiſchen Flußſtrecke 11 Schleuſenwehre mit ebenſovielen Hellungen geplant. Die Höhe des Aufbaues über die Niederwaſſerhöhe iſt im allgemeinen nicht höher als 3,5 Meter angenommen. Die Gefällsſtufen ſind zur Anlage von 4 Hauptkraftwerken und von 7 Er⸗ gänzungswerken benutzt. Von den Hauptwerken entfallen 2 auf die Rheinebene bei Feudenheim und in der Nähe des Schwabenheimer Hofes, die beiden anderen kommen in die Gegend von Hirſchhorn und Neckargerach zu liegen. Zu dem Hauptwerke bei Feudenheim gehört ein Ergänzungswerk in der Nähe von Ilvesheim; das Hauptwerk Schwabenheimer Hof erhält drei Ergänzungswerle, welche unterhalb und ober⸗ halb Heidelberg ſowie bei Neckargemünd liegen. Dem Haupt⸗ werk Hirſchhorn iſt ein Ergänzungswerk bei Neckarſteinach an⸗ gegliedert, und zu dem Hauptwerke Neckargerach ſind zwei Er⸗ gänzungswerke bei Lindach und Neckarzimmern projektiert. In⸗ folge der Waſſerſtandsverhältniſſe können die Ergänzungswerke nicht für ſich allein beſtehen, ſie müſſen vermittelſt elektriſcher Uebertragung der Kräfte den Hauptkraftwerken angegliedert wer⸗ den. Die Werke am Neckar ſind ebenſo wie jene am Rhein Niederdruckswerke mit Tag und Nacht andauernder Kraft⸗ leiſtung. Sie eignen ſich daher vorzugsweiſe für Verwendungs⸗ zwecke, ebenſo eine möglichſt gleichmäßige Kraft erfordern, wie z. B. für elektrochemiſche Betriebe und für Eiſenbahnen. Um die Kraft auch möglichſt unabhängig vom Wechſel des Waſſerſtandes zu machen, iſt für die Werke am Neckar eine Vereinigung der Waſſerkraftanlagen mit Dampfzentralen vorgeſehen, die Be Durch das Hinzutreten der Dampfkraft iſt es möglich, die Waſſer⸗ kräfte in höherem Maße wirtſchaftlichauszunützen als dies ſonſt der Fall wäre. Der badiſche Kraftanteil an den Turbinenwellen gemeſſen, ſchwankt zwiſchen.330 und 30.410 Pferdekräfte; er beträgt im Mittel 24.110 Pferdekräfte. Das liberale Volksfeſt auf dem Goſſenbrunnen. h. Mannheim, 5. Juli. Punkt 7½4 Uhr ſetzte ſich geſtern nachmittag eine tauſend⸗ köpfige Schar liberaler Männer und Frauen in dem feſtlich geſchmückten Leimen unter den Klängen der Muſik in Be⸗ wegung, hinauf nach dem idylliſch gelegenen Goſſenbrunnen. Aus allen Teilen der Kreiſe Heidelberg und Mannheim waren ſie herbeigeeilt, um die Lebenskraft des Liberalismus zu dokumentieren. Herr Bankvorſtand Dorn, der Vorſtand des jungliberalen Vereins Heidelberg, wußte denn auch dieſe Begeiſterung in ſeiner Anſprache entſprechend zu würdigen. Die Verſammlung folle neuen Mut und neue Kraft zum Kampf für die gute Sache verleihen. Redner gedachte im Anſchluß daran des verſtorbenen Großherzogs und ſeines liberalen Regiments. Im Geiſte ſeines Vaters weiter⸗ zuregieren, hat ſein Sohn, unſer Großherzog Friedrich II., beim Regierungsantritt verſprochen, wir dürfen daher freudig und vertrauensvoll auch zu ihm emporblicken. Die Tradition unſeres Herrſcherhauſes, für deutſche Einheit, deutſches Reich und deutſchen Kaiſer treu zu ſtehen, wird beſtehen bleiben. Das liberale deutſche Volk aber wird voll Genugtuung auf die Entwicklung von Handel und Induſtrie und die ſoziale Aus⸗ geſtaltung der Geſetzgebung in den letzten Jahrzehnten zurück⸗ blicken. Dieſem Gefühle gab die Feſtwerſammlung durch ein kräftiges Hoch auf unſern Kaiſer und Großherzog Friedrich II. Ausdruck. Einigkeit macht ſtark. Von dieſem Geſichtspunkt aus forderte der zweite Feſtredner, der Führer der badiſchen jung⸗ liberalen Vereine, Herr Oberamtsrichter Dr. Koch, zu ge⸗ meinſamer, zielbewußter Arbeit auf. Liberal ſein heißt, einem jeden die Möglichkeit freier Selbſtbeſtimmung zu geben, in⸗ ſoweit dies im Rahmen des Wohles des ganzen möglich iſt. „Ja— der gehört in ſtrenge Zucht! Aber wir werden ſchon noch Gut⸗Freund miteinander werden, Putti— was meinſt Du, haſt Du ſchon ein ſchönes Schaukelpferd zum reiten?“ Putti ſtutzte und beſah ſich daraufhin den Onkel ſehr ein⸗ gehend:„Mein Schimmel iſt tot, nich, Mutt?“ „Ja, Dein Schimmel iſt tot! Er hat ihm nämlich gleich am Weihnachtsabend den Bauch aufgeſchlitzt, um zu ſehen, wie er innen ausſieht. Da war der arme Schimmel Invalide von Stund an und ging allmählich ganz ein!— Aber jetzt muß ich die Hühner in den Ofen tun, die Zeit vergeht ſo ſchnell und die Herren wer⸗ den nicht erſt warten wollen, wenn ſie müde und hungrig an⸗ langen.“ (Jortſetzung folgt.) Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Eine Hundertjahrerinnerung an Beethoven und Grillparzer knüpft ſich an dieſen Sommer: 1808 ſchuf Beethoven die Pa⸗ toral⸗Sinfonie in einer Sommerwohnung im Dorfe Hei ligenſtadt bei Wien, und ſein Flurnachbar war die Familie des Hof⸗ und Gerichtsadvokaten Grillparzer, mit ihnen der ſieb⸗ zehnjährige Franz. Beethoven hatte gerade die Operation an der rechten Hand überwunden, ſein Gehör verſchlechterte ſich immer mehr, und ſo zog er früh hinaus in das einſtöckige Häuschen an der Straße zwiſchen Heiligenſtadt und Grinzing, deſſen drei Fenſter breite Front er gemietet hatte, während die Wohnung der Familie Grillparzer nach dem Garten hinausging. Und wie es da zuging, hat Grillparzer in ſeinen Erinnerungen er⸗ zählt:„Beide Abteilungen waren durch einen gemeinſchaftlichen Gang verbunden, der zur Treppe führte. Mein Bruder und ich machten uns wenig aus dem wunderlichen Manne— er war ſtärker geworden und ging höchſt nachläſſig, ja unrein gekleidet—, wenn er brummend an uns vorüberſchoß; meine Mutter aber, eine höchſt leidenſchaftliche Freundin der Muſik, ließ ſich hin⸗ reißen, je und dann, wenn ſie ihn Klavier ſpielen hörte, auf dem gemeinſchaftlichen Gange, und zwar nicht an ſeiner, ſondern un⸗ mittelbar neben unſerer Tür einzutreten und andächtig zu lauſchen. Das mochte ein paar Mal geſchehen ſein, als plötzlich Beethovens Tür aufgeht, er ſelber heraustritt, meine Mutter er⸗ blickt, zurückeilt und unmittelbar darauf, den Hut auf dem Kopfe, die Treppe hinab ins Freie ſtürmt. Von dieſem Augen⸗ blicke an berührte er das Klavier nicht mehr. Umſtonſt ließ ihn meine Mutter, da ihr alle anderen Gelegenheiten abgeſchnitten waren, durch einen Bedienten verſichern, daß nicht allein nie⸗ mand ihn mehr belauſchen werde, ſondern unſere Tür nach dem Gange verſchloſſen bleiben und alle ihre Hausgenoſſen ſtatt der gemeinſchaftlichen Treppe ſich nur im weiten Umwege des Aus⸗ gangs durch den Garten bedienen würden: Beethoven blieb un⸗ erweicht und ließ ſein Klavier unberührt, bis uns endlich der Spätherbſt in die Stadt zurückführte.“ Und die Frau Adpokatin hatte guten Grund zu lauſchen, denn hier entſtand nach Beethovens Skizzenbüchern die Paſtoral⸗Sinfonie. Wie er da durch das um buſchte Tal des kleinen Schreiberbaches zur Wildgrube und unter die Buchen der letzten Höhen des Wiener Waldes auf⸗ ſtieg, warf er aufs Papier:„Allmächtiger— im Walde— ich bin ſelig— glücklich im Wald— jeder Baum ſpricht durch dich — in den Höhen iſt Ruhe— Ruhe, ihm zu dienen.“ Und als er mit Schindler an einem ſonnigen Tage des Aprils 1823, jetzl völlig taub, das Tal wieder aufſuchte, da erzählte er ihm:„Hier habe ich die„Szene am Bach“ geſchrieben, und die Gold⸗ ammern da oben die Wachteln, Nachtigallen und Kukucke rings⸗ um haben mitkomponiert.“ tafel an der moderniſierten Faſſade des im Innern faſt unver⸗ änderten Hauſes— lebendiger, wie er durch Holunder⸗ und Brombeerſtauden rauſcht, über das kleine Holzwehr gurgelt, er⸗ inert der Schreiberbach und das Lied der Vögel in der Runde an die Schöpfung des Sommers 1808. Edmond Roſtand, der in der kommenden Saiſon wieder der meiſtgeſpielte franzöſiſche Autor zu werden ſcheint, hat ſein Drama „La Princeſſe Lointaine“ einer gänzlichen Neuarbeitung unter⸗ Und wirklich: nicht nur die Gedenk⸗ Manuheim, 6. Juli. General⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) 3. Seite. Der Ultramontanismus kehrt zurück in die Beſchei⸗ denheit des Mittelalters. Darum paßt es ſeinen Vertretern nicht, wenn für die Volksbildung immer mehr ge⸗ ſchehen ſoll. In Gegenden, wo es ein wichtiges Ereignis iſt, wenn der Vater einmal ſeinen Namen ſchreiben muß, da blüht ihr Weizen. In neueſter Zeit ſind ſie in dieſer Politik ſogar ſoweit gegangen, daß ſie die Lehrſtätten der Wiſſenſchaft, die Univerſitäten angriffen, an die ſie ſich bislang nicht heran⸗ Stände, Berufe und Schichten im deutſchen Volk, für die alle zu forgen iſt, und nur aus dem einträchtigen Zuſammen⸗ wirken all dieſer Klaſſen iſt ein Heil zu erwarten. Gerade der vielgeſchmähte Liberalismus(National⸗ und Jungliberale) lebt dieſer Aufgabe und ſucht liberale Grundſätze in der ge⸗ ſammten Entwicklung zur Geltung zu bringen. Sämtliche anderen Parteien haben heute auch liberale Grundſätze auf ihrem Programm, die ſie ſich vom Liberalismus genommen und zu eigen gemacht haben. Ihnen gegenüber muß die Partei ſich erhalten, wozu ein ſteigendes Zuſammenarbeiten not tut. Mit einem Hoch auf den Liberalismus, ſeine Einig⸗ keit und ſeine Zukunft ſchloß der Redner. Reichstagsabgeordneter Geh. Reg.⸗Rat Beck ſprach ſpeziell über die innere politiſche Lage. Er ging aus von der Frage, ob es gelingen wird, Land und Volk in den Bahnen des Fortſchrittes, die wir ſeit 1860 eingeſchlagen ſehen, zu er⸗ halten. Es iſt nicht zu verkennen, daß dem Liberalismus ernſte Gefahren drohen. Das Zentrum ſucht den Libera⸗ lismus ſtets als religionsfeindlich hinzuſtellen. Das iſt ein Mißbrauch der Religion zur Erlangung politiſcher Macht. Der Liberalismus legt vielmehr Wert auf ein friedliches Nebeneinanderleben, aufgebaut auf der Freiheit des Lehrens und Denkens. Er weiß ſich darin eins mit dem verſtorbenen Großherzog, der ausgefprochen hat, daß nur ein gereiftes Volk et h wagten. ge Scheinbar anders verhalten ſich hierin die Sozial⸗ 8. demokraten. Sie ſchwören für die freie Meinungs⸗ ge äußerung. Wenn aber in ihren eigenen Reihen einmal 1a jemand auftritt und etwas anderes für vichtig hält als die 15 Partei, ſo wird er über Bord geworfen. Sie gehen von der ht* vollkommen falſchen Anſicht aus, es gäbe nur zwei Stände: 1 Unterdrückte und Ausbeuter. Es gibt aber ſehr viel mehr er dum Wachſen und Gedeihen führt. Der Staat muß darum ich auch die Schule pflegen und ihren Lehrern eine ideell und cch materiell geſicherte Stellung verſchaffen. Die wirtſchaftliche r- Entwicklung hat zu Intereſſevertretungen geführt. 1 Hier muß der Grundſatz gelten: Der Vorteil des en efnen Standes darf nicht den Nachteil des 10 anderen bedeuten. Induſtrie und Gewerbe ſind Träger unſerer Machtſtellung geworden. Die Groß⸗ betriebe aber dürfen die wirtſchaftlich kleineren Betriebe nicht Selbſterhaltung nicht mehr ausreichen, muß eben Staatshilfe eingreifen. Was die Arbeiter anlangt, ſo muß auf dem bisherigen Boden weitergearbeitet werden. Sie ſollen erkennen, daß ihre Intereſſen in den Händen der bürgerlichen Parteien gut aufgehoben ſind. Zu allen liberalen Arbeiten müſſen wir Mut und Kraft ſchöpfen. Der Liberalismus wird micht untergehen, ſolange er ſeine nationalen Pflichten erfüllt. Darum gilt der Appell allen Bürgern, um deren eigene Sache es ſich handelt. Heraus zum Kampf für das deutſche Vater⸗ land, auf deſſen Wachſen und Blühen der Redner ſein Hoch ausbrachte. Der 4. Programmredner, Landtagsabg. Ries konnte nicht erſcheinen. An ſeiner Stelle ſprach Herr Profeſſor Metzger aus Heidelberg, der des ſchönen Verlaufs des Feſtes gedachte und dem Wunſche Ausdruck verlieh, ein jeder möge ſich einen Strauß mitnehmen, beſtehend aus der Liebe zu Baden, zum deutſchen Vaterland und aus den Gedanken des deutſchen Liberalismus. Mit einem Hoch auf den deut⸗ ſchen Liberalismus ſchloß der offizielle Teil der Feſtesfeier. Es war wohl eine nahezu 2000 Perſonen zählende Volks⸗ menge unter den Schatten der Bäume verſammelt, mit Be⸗ geiſterung folgte ſie den Ausführungen der Redner und lohnte ſte mit reichem Beifall. Es war erhebend, wie all die natio⸗ nalen Lieder mächtig und wie aus einem Munde hervor⸗ quollen, um im Rauſchen des Waldes zu verhallen. Erwähnt ſei noch, daß die Geſangsvorträge des Männergeſangvereins „Vereinsgemeinde Zementwerk Leimen“, unter Leitung des Herrn Lehrers Herrmann wirklich hervorragend waren. Die Mannheimer jungliberalen Ver⸗ treter machten nach Schluß der Feier den Weg nach Heidel⸗ berg zu Fuß über den Wald und blieben noch eine geraume Zeit im alten Bahnhof“ hier beiſammen. Ein jeder äußerte ſicch befriedigt, einen ſchönen und idealen Nachmittag verlebt zu haben. 2 in ihr Schleppiau bringen. Wo die Kräfte des Einzelnen zur Badiſche Polititk. Erſtellung einer Starkſtrom⸗Fernleitung Mannheim⸗Heidelberg. Karlsruhe, 5. Juli. Im Siſenbahnbaubudget ſind 606 000 Mark eingeſtellt zur Erſtellung einer Starkſtrom⸗ Fernleitung Mannheim⸗Heidelberg⸗Karlsruhe. Die Fernleitung ſoll ſo geſtaltet werden, daß ſie bei Erſtellung eines Waſſerwerks an der oberen Murg ohne weiteres zur Ueberleitung des elektriſchen Stromes von dort nach Mannheim und Heidelberg benützt werden kann. Der badiſche Eiſenbahnbau. Karlsruhe, 5. Juli. Das den Landſtänden vorgelegte Eiſenbahnbaubudget für die Jahre 1908—09 iſt ſo reichlich aus⸗ geſtattet wie irgend eines der Vorjahre. Der Hauptabſchluß ver⸗ zeichnet eine Ausgabe von 69 422 500 Mark und eine Einnahme von 1 750 200 Mk., ſodaß das Budget mit einer reinen Ausgabe von 67 672 300 Mk. abſchließt. Zu dieſer Budgetanforderung tritt noch die Kreditübertragung aus der vorausgegangenen Bau⸗ periode mit 21 340 621 Mk., ſodaß für den Eiſenbahnbau der beiden Jahre 1908—09 die anſehnliche Summe von 89 012 921 Mark zur Verfügung geſtellt werden ſoll. Von den angeforderten Baumitteln entfällt der Betrag von 4 611.500 Mk. auf den Titel J, Neue Bahnen. Die Murgtalbahn. * Karlsruhe, 5. Juli. Auf eine Anfrage in der Budgetkommiſſion ob die geplante Talſperre im Murg⸗ tal auf die Ausführung des Bahnbaues und eventl. die Ver⸗ handlungen mit der Königl. Württembergiſchen Regierung wegen der Bahnfortſetzung Einfluß haben könnte, teilte die Großh. Regierung mit, daß die beiden Unternehmungen mit einander zuſammenhingen und durch die Bahnanlage dem anderen Projekt keine Schwierigkeiten entſtünden. Die Ver⸗ handlungen mit der Kgl. Württembergiſchen Regierung wegen der Fortſetzung der Murgtalbahn ſeien im Gange und ſoweit gediehen, daß ein Staatsvertrag in Bälde zum Abſchluß vor⸗ gelegt werden könne. Die Konſtanzer Bahnhoffrage. 5 Karlsruhe, 5. Juli. Die Budgetkommiſſion be⸗ antragt, die Petition des Stadtrats Konſtanz dahingehend, die Regierung möge ihre grundſätzliche Stellung zur Konſtanzer Bahnhoffrage bekannt geben, empfeh⸗ lend zu überweiſen. Eine baldige Klärung der Angelegenheit ſei ſowohl im Intereſſe der Eiſenbahnverwaltung wie in dem der Stadt gelegen, und eine weitere Verſchiebung wird für die bauliche Erweiterung der Stadt Konſtanz nachteilig. Die Kommiſſion gibt gleichzeiig dem Wunſche Ausdruck, daß bei der Entſchließung der Eiſenbahnverwaltung auch die Wünſche der Stadt Konſtanz Berückſichtigung finden werden. Verlegung des Perſoneubahnhofs Karlsruhe. Karlsruhe, 5. Juli. Die Budgetkommiſſion der zweiten Kammer hat die 5. Teilforderung von 6 Millionen Mark zur Verlegung des Perſonenbahnhofs Karlsruhe ge⸗ nehmigt und ſich dabei endgültig für das nunmehrige Stürzenackerſche Projekt d. Aufnahmsgebäudes ausgeſprochen. Die Petition der Gemeinde Rindheim um Errichtung einer Halteſtelle foll der Regierung empfehlend überwieſen werden Strategiſche Bahnbauten. Neudorf erſtellt werden. Der Koſtenaufwand beziffert ſich auf 580 000 Mark. Daran beteiligt ſich das Reich mit 85 pCt., d. i. mit 498 000 M. unter der Vorausſetzung, daß die An⸗ lage nach ihrer Vollendung in das Eigentum Badens übergeht und von der Eiſenbahnverwaltung aus eigenen Mitteln unter⸗ halten wird. Der badiſche Koſtenanteil beträgt ſomit 87 000 M. Erhöhung der Einkommensſtener und Vermögensſteuer. * Karlsruhe, 5. Juli. Wie ſchon kurz mitgeteilt, ſieht der Geſetzentwurf betr. des Staatsbedarfs für das Jahr 1909 eine Erhöhung der Einkommenſteuer von 3 Mk. auf 3,50 Mk. vor. Für die Einkommenſteueranſchläge von 200 Mk. muß der Steuerfuß von 2,40 Mk. auf.80 Mk. erhöht werden. Durch die Progreſſion des Artikel 21 Abſ. 2 .⸗St.⸗G ſteigert ſich der Einkommenſteuerſatz bis zum Höchſt⸗ betrag von 4,90 von hundert Mark Einkommen, erreicht alſo auch auf dieſe Weiſe nahezu die anderwärts beſtehenden Be⸗ laſtungen. Der Mehraufwand in der allgemeinen Staatsbe waltung wird für das genannte Jahr auf 2,7 Millionen Mk. berechnet. Die Steuererhöhung erbringt 2 526 225 Mk., ſo⸗ daß etwa 174000 Mk. ungedeckt bleiben würden. Weiter unterbreitet die Regierung den Vorſchlag, den Steuerfu ß d fe dee e entiorehend ſoll eine ſchtenenreie Ueberfüheung der Vahn Bruchſal.-Germershern über die Rheintalbahn Graben⸗ für die Vermögensſteuer auf 12 Pfg. feſtzuſetzen und den hierdurch ſich ergebenden Mehrertrag von rund 860 000 Mk. zur Deckung des durch die Aufhebung der Fleiſch⸗ ſteuer entſtehenden Einnahmeausfalls von rund 800 000 zu verwenden. Sollte die Aufhebung der Fleiſchſteuer derzeit die Zuſtimmung der Landſtände nicht finden, dann ließe ſich auch erwägen, ob es ſich empfiehlt, den Steuerfuß der Ver⸗ mögensſteuer gleichwohl auf 12 Pfg. feſtzuſetzen und dafür die Einkommenſteuer in etwas geringerem Maße zu erhöhen. In dieſem Falle würde die Erhöhung auf 11—12 Proz. beſchränkt werden können, wogegen gegebenenfalls von der Großh. Re⸗ gierung Einwendungen erhoben würden. 105 Die Reform der Städteordnung. deräte, ndung des Initiativ⸗ t Stadtrat fahrens und die Erweiterung des rechtes des Bürgerausſchuſſes in den Städten mi vorſieht. —— Aus Stadt und Landd. * Manuneim, 6. Juli 1908. Taufe des Ballons„Zähringen“. Der Ruhm Zeppelins, alle Welt. Mit berechtigten deutſche Zu „Kommerzienrat Reiß, Kaufmann Morgenrot und Kau dem Zaun, größerer Zahl das nicht mit ſpeziellen Einladungen beda Publikum und lugte mit geſpannter Aufmerkſamkeit di die Sproſſen nach dem Ballon, der von Minute zu Min größer wurde und ſich kurz nach 10 Uhr in ſeiner ganze Stattlichkeit präſentierte. Während des Füllens des Bal das eine ſtarke Stunde in Anſpruch nahm, leiſteten ſchaften vom hieſigen Regiment und der Fabrikfeuerwehr de Firma Bopp u. Reuther die erforderlichen Dienſte. nach ½10 Uhr waren, wie bereits bemerkt, die Vorbereitungen zu Ende. Stolz und frei ſchwebt die mächtige gelbe Kuge in der Luft, nur mühſam durch die Bedienungsmannſch und durch einen Kranz von Sandſäcken zurückgehalten. Korb wird ein Käfig mit vier dem Brieftaubenverein„Pfei gehörigen Tauben befeſtigt, die während der Fahrt in Frei geſetzt werden ſollen. Die Teilnehmer an der erſten die Herren Clouth(Führer), Fabrikant Böhrin Landgerichtsrat Hummel und Leutnant Ruhland hieſigen Srenadierregiment ſteigen in die mit Guirland bogen; Sarah Berubardt, die vor dreizehn Jahren darin zu⸗ erſt die Titelrolle gab, wird auch das neue Drama aus der Taufe heben und im Herbſt die Saiſon damit eröffnen. ** Großh. Bad. Hof⸗ und Nationaltheater in Mannheim. 1. Schülervorſtellung: Wilhelm Tell. Der letzte Samstag war für anderthalbtauſend Schulkinder Mannheims ein Freudentag. Buben und Mädchen mit ſtrahlen⸗ den Geſoͤͤchtern füllten am Nachmittag die Räume unſeres ehr⸗ mürdigen Muſentempels. Für das Hoftheater ſelbſt war es ein Ehrentag. Wie mancher der zur Nachmittag⸗Vorſtellung an einem heißen Junitag abkommandierten Darſtellern an die hohe Miſſion gedacht haben mag, die er angeſichts eines ſolchen unver⸗ dorbenen Auditoriums als Interpret Schillers— ſei es in einer kleinen oder großen Rolle— zu erfüllen hatte? Die Schaubühne„als moraliſche Anſtalt betrachtet“. Erſt bei ſolchen Veranſtaltungen wie es die der reiferen Schuljugend gewidmeten zwei Schüleraufführungen ſind, erinnert man ſich wieder der großen erzieheriſchen Aufgabe, die der Bühne, dem. Drama, im Sinne der Griechen, geſtellt iſt, auf die Friedrich Schiller in flammenden Worten hingewieſen hat. Hätte der„Sänger Tells“, dem die drei Urkantone der ſchweizeriſchen Eidgenoſſenſchaft unweit des Rütli, am Fuße des Seelisberg einem flutumſpülten weithin ſichtbaren Denkſtein ge⸗ ſetzt haben und der, ein Schutzgeiſt alles Schönen, vor dem Mannheimer Hoftheater, für ewige Zeit Poſto gefaßt hat, als Fürſtengruft entſtiegener Geiſt der Tell⸗Aufführung am Sams⸗“ tag beiwohnen können,— der„anweſende Verfaſſer“ würde wohl ekenſo beglückt geweſen ſein wie damals bei der denkwürdigen ſo doch gewiß des wahrhaft feſtlich geſtimmten, geradezu idealen Publikums wegen. Wie das ſummte, gleich einem Rieſen⸗Bienenſchwarm, auf allen Rängen, vor Beginn des Spiels! Wie plötzlich, als ſich der ciſerne Vorhang ſchwerfällig in die Höhe bewegte, vielſtimmige Ruhe geboten wurde, und das fröhliche Geplauder verſtummte, um, atemloſer, andächtiger Spannung Platz zu machen! Wie ſpontan ſich nach jedem Fallen des Vorhangs der von Herzen kommende Beifall entlud; ein Beifall, der einfach freudig und impulſiv für das Geſchaute dankte und ſich nicht um befriedigte oder unbefriedigte Schauſpielereitelkeit(Hervorrufe u. dergl.) kümmerte. Wieder einmal dermaßen ſchlicht⸗natürlichem, daiven Em⸗ pfinden gegenüberzuſtehen und es auf ſich birken zu laſſen, ſich davon zu überzeugen, daß es in unſerer Zeit eine ſo unverdor⸗ bene und weder durch Cliquentum, Preſſe oder geſellſchaftliche Rückſichten voreingenommene Aufnahmefähigkeit noch gibt, muß ganz beſonders dem Berichterſtatter wohl tun, der ſonſt das ganze Jahr hindurch ein ander Lied von der Bühne als mora⸗ liſcher Anſtalt zu ſingen wußte. 5 8 Es iſt überaus bezeichnend, daß trotz der ſeit Schiller's Tagen in's Enorme geſteigerten dramatiſchen Produktion Schiller noch immer der einzige dramatiſche Autor für die Jugend ge⸗ geblieben iſt. Nach all dem minderwertigen Zeug, dem Schmutz und Schlamm, den die Novitäten- und Senſationsgier alljährlich über die weltbedeutenden Bretter ergießt, wirkt Schillers„Wil⸗ helm Tell“, dieſes gewaltige hohe Lied der Vaterlandsliebe, unter ſolchen Geſichtspunkten geſehen, faſt wie eine Offenbarung. Ein Wettſtreit der menſchlichen Tugenden ſpielt ſich in dieſem welt⸗ geſchichtlichen Drama ab, das wie kein zweites— es kämen für Schülervorſtellungen wohl nur noch„Die Jungfrau von Orleans“ ernſtlich in Betracht— geeignet iſt, der heranwachſenden Jugend vor Augen zu führen, was Mannesmut und Gottvertrauen, was ſinkenden Sonne beleuchteten Matten, die vom Mondlicht übe flutete Rütliſzene, das Idyll im ländlichen Heim Poſſart als Geßler bewundern durfte, dem wird es, ſofern und nicht hinter Dich!“ gehört zu jenen unſterblichen Dichte worten, von denen eine Kraft ausgeht von Generation auf neration, anfeuernd, belebend, wiederaufrichted. Und nun betrachte mann dagegen den geiſtigen Ge 215 uns großen Kindern des 20. Jahrhunderts aus dem Verſchle importirter und nachgeahmter dramatiſcher Fabrikware zute wird! Aber freilich, jede Zeit hat das Theater, das ſie ver Wie das Antlitz, ſo das Spiegelbild! 5 Dem ſonſt ſeines Kritiker⸗Amtes waltenden Bericht. wird man es nicht verübeln, wenn er diesmal, um nicht Odium des Spielverderbers auf ſich zu laden, darauf verzi⸗ die Feder zu ſpitzen. Wenn es auch keine Muſterauffü war, ſo bot die Vorſtellung doch viel Schönes und Packen was ſich in den Augen des unermüdlich dankbar⸗ köpfigen Schülerpublikums zu einem Eindruck fürs Leben kri liſiert haben mag. So gleich die romantiſche, das Drama leitende Gewitterſzene mit den am jenſeitigen Ufer vom Licht 95 Titelheld⸗ und dann vor allem natürlich die farbenprächtige Apfelſchußſzen Wer in ihrem Rahmen einen Mitterwurzer als Tell, ein ein dankbares Gedächtnis hat, in dieſen Glanz⸗ und Paradero nicht ſo leicht ein anderer Darſteller recht machen können. Hoffen wir, daß es den Mannheimer Schülern mit den Her Machold und Eckelmann, denen es in dieſen Tagen bergönnt iſt, in tauſenden von Kinderſeelen unauslöſchliche Eindrücke zu hin terlaſſen, ebenſo ergehen möge. Hr. Eckelmann zeichnet den Geßle ausſchließlich als brutalen Tyrannen, als fanatiſchen Wüt rich der Maske vom Geßler der Stückelberg'ſchen Freskobilder(in Kapelle auf der Tellsplatte) beinahe ins Slovakiſche ablpeich Wie die Stauffacherin mit ihrem Ledertäſchchen an der Seite h. g als ſolcher wegen, die München um 4 Uhr ihren Muſteraufführung war. Wort der hochherzigen Stauffacherin„Schau vorwärts. Werner, unerſchütterliche Heimatliebe zu erreichen imſtande ſind. Das ſich der Tell, was ſeine ſchmucke Aufmachung anbelangt, in gleichnamiger Oper ſehen laſſen können. Paul Thumammſ gemein gefällige Manier, Da mutete der Stauffacher de⸗ 4. Seite. Seneral⸗ Anzeiger. (Mittagblatt.) Maunheim, 6. Jug. Buketts von roten Roſen geſchmackvoll dekorierte Gondel und nun ergreift Herr Bürgermeiſter Ritter das Wort zu folgender Weiherede: Ein bedeutungsvoller Tag iſt für die hieſige Sektion des Ober⸗ rheiniſchen Vereins für Luftſchiffahrt angebrochen. Dank der Opfer⸗ willigkeit ihrer Mitglieder konnte die Sektion nach kaum einjährigem Beſtehen dazu übergehen, ſich einen eigenen Ballon zu beſchaffen, der nunmehr heute nach feierlich vollzogener Taufe ſeinen erſten Aufſtieg in die Lüfte unternehmen und für den Verein den Beginn einer neuen Aera einleiten ſoll. Denn wie der Ruderer ohne Boot und der Schütze ohne Gewehr kann auch ein Luftſchifferverein ohne ein die Lüfte durchquerendes Fahrzeug nur ein beſcheidenes Daſein friſten, man müßte ſich darauf beſchränken, eine mehr agi⸗ iatoriſche Tätigkeit zu entwickeln und die Fahrten in den blauen Aeuher hinein nur theoretiſch auszuführen. Wenn gleichwohl die Sektion bisher eine ſo glückliche Ent⸗ wickelung genommen hat, ſo darf ich dies zunächſt dem Umſtande zuſchreiben, daß ihre Gründung unter günſtigen Auſpigien erfolgte. Daß gerade der Oberrheiniſche Verein für Luftſchiffahrt in Straß⸗ burg, der bedeutende Größen der Wiſſenſchaft und viele andere hervorragende fachkundige Perſönlichkeiten zu ſeinen eeifrigſten Mitgliedern zählt, bei uns die Mutterſtelle vertritt und der jungen Sektion mit Rat und Tat zur Seite ſtand, hat uns viel genützt, und ich glaube, daß gerade heute der richtige Augenblick gekommen iſt, den Herren in Strafburg für dieſe ſo förderliche Unterſtützung ncmens der Sektion den aufrichtigſten Dank auszuſprechen. Andererſeits muß auch anerlannt werden, daß die Frage der Luftſchiffahrt in den Städten Mannheim, Ludwigshafen und Hei⸗ delberg, auf deren Gebiet unſere Sektion ſich erſtreckt, in allen Kreiſen einem regen Intereſſe begegnet iſt. Es wendet ſich über⸗ Haupt immer mehr die allgemeine Aufmerkſamkeit der Luftſchiff⸗ fahrt zu, nachdem die Wiſſenſchaft ſich auch dieſes Gebietes be⸗ mächtigt hat und die rein ſportliche Bedeutung immer mehr zu⸗ crücktritt. Längſt verfloſſen ift die Zeit, in der man für Leute, die ſich auit der Luftſchiffahrt befaßten, nur ein mitleidiges Lächeln übrig Hhatbe; verfloſſen die Zeit, in der ein Aufſtieg in die Lüfte als eine tollkühne Fahrt in die Ewigkeit galt. Hervorragende Gelehrte, Männer der Wiſſenſchaft benützen heute den Ballon, um die häheren Duftregionen, die Geſetze der Windſtrömungen und Wolkenbib⸗ Dungen zu erforſchen, und ſeitdem das Problem der Lenbbardeit einer Löſung entgegengeht, iſt das Luftſchiff Nacht auch ein bedeutendes Mument in der Frage der idigung ge⸗ worden. Mit beſonderem Stolg muß es eimen jeden Deutſchen er⸗ füüllen, daß die neueſten Verſuche in Friedrichshafen und Tegel ſo glängende Reſultate aufweiſen. Deutſchland hat ohne Zweifel auch Hier wie auf ſo manuchem anderen Gebiet vor allen Nationen wieder die Führung übernommen. Es liegt hier ein allgemeines Intereſſe bor, daß ſich möglichſt viele Perſonen mit der Technik der Luft⸗ ſchiffahrt vertraut machen, und ſo wollen wir hoffen, daß der neue Ballon, der eben ſchon majeſtätiſch über uns ſchwebt, recht vielen Mitgliedern unſerer Sektion Gelegenheit geben wird, ſich zu tüch⸗ tigen, bewährten, beſonenen Führern auszubilden. Mit dem Wunſch, daß der erſte Aufſtieg einen glücklichen Ber⸗ lauf nehmen und ſich eine große Reihe von erfolgreichen Vereins⸗ fahrten anſchließen möge, mit dem Wunſche, daß der neue Ballon ſtur eine gebeihliche Weiterentwicklung der Sektion einen kräftigen Anſporn geben und auch häufig Gelegenheit haben möge. in den Dienſt der Wiſſenſchaft geſtellt zu werden, richte ich nunmehr im Auftrag des Sektionsvorſtandes an Sie, meine hochverehrte, gnö⸗ Diaſte Jrau die Bitte die Tauße vollgtehen zu Fran jor n. Merkatz wahm hierauf die Taufe des Bal⸗ kotts mit folgenden Worten vor:„Ich baufe dich„Zähringen“ dieſem ſtolgen Namen Ehre, du erſter Baſlon Badens. Mache viel glückliche Fahrten und glatte Landungen. Ich übergebe dich Deinem Glement Zähringen! Glück ab]l Klirrend zerſchellte die bon Frau n. Merkatz gegen die Gondel geſchleuderte Flaſche mit flüſſiger SLuft, die ſich ziſchend verflüchtigte und wie bei einer Detonation den Ballonkorb für einige Augenblicke in eine Dampfwolle hüllte. Eim herzliches letztes Händeſchützeln, eine letzte Ballaſterleichterung. das Kommando: Fertig! und dann erhob ſich der Ballon langſam und majeſtätiſch unter den Klängen der Grenadierkapelle, die auch während des Füllens konzertierte, in die Lüfte.—— Noch lange erwiederben die vier Herren, die die erſte Reiſe mit „Zähringen“ unternahmem, die herzlichen Abſchiedsgrüße des Kums. Der Ballon, der infolge des bedeckten Ftrmaments micht allgu hoch flog, nahm ſeinen Kurs divekt nach Süden und blieb lange ſichtbar und war auch in der Stadt der Gegenſtand llgemeinfter Aufmerkſamkeit. Van der Sektion wurde an den Großherzog folgendes Teke⸗ gramm abgelaſſen:„Die hieſige Sektion des Oberrheiniſchen Beveins für Luftſchiffahrt meldet ehrerbietigſt den ſoeben nach feierlich vollzogemer Taufe erfolgten Aufſtieg des erſten badiſchen Ballons„Zähringen“. Reiß. Ritter. Riel.“ Wie wir erfahren, iſt der Ballon geſtern nachmittag 3½ Uhr mach herrlicher Fahrt bei Neresheim(Württemberg) glücklich gelandet. Die höchſte Höhe, die erreicht wurde, betrug 3250 Mtr. Der Ballon ſchlug auf ſeiner Fahrt zunächſt die Richtung nach Ketſch ein, beſchrieb dann eine Kurbe und flog hierauf in der Rich⸗ tung nach Heilbronn weiter. Der Ballaſt iſt infolge von Wolfen⸗ bildung vollſtändig aufgebraucht worden. Die mitgenommemen Brieftauben ſind noch nicht eingetroffen, weil ſie über den Wolken aufgelaſſen wurden. 88 Antworttelegramm des Großherzogs. Vom Großherzog iſt geſtern nachmittag von Schloß Eberſtein bei Herrn Geh. Kommerzienrat Reiß folgendes Antwort⸗ telegramm eingetroffen:„Für die freundliche Mitteilung von dem nach feierlich vollgogener Taufe erfolgten Aufſtieg des erſten bad. BVallons Zähringen ſage ich der Mannheimer Sektion des Ober⸗ cheiniſchen Vereins für Luftſchiffahrt beſten Damk. Möge der Vallon viele glückliche Fahrten machen. Friedrich, Großhergog.“ —— FESEErrrrrrrr———————————Tcccc—————— Putſcher trotz ſeiner wie vom Geſchick des Vaterlandes gebeugten Haltung viel heimatechter an. Solche ſchwerfällige, die bäueriſche Abſbammung auf Schritt und Tritt bekundende Typen gibts immer noch in der Schweig. Die Maske, an Mittwurzers Tell erinnernd, war beſonders gelungen. Derart gebräunte, wetterfeſte Geſichter, ſolche Wotansbärte, die an der Brunnenröhre mit„Brillantine“ bedient werden, findet man heute noch unter den Bergführern des Berner Oberlandes und des Engadins. Von den Sprechern auf dem Rütli, die auf die verſchiedenſten Idiome ſchließen ließen. ſchoß Herr Putſcher, der eben doch nicht umſonſt bei Poſſart in die Schule iſt, den Vogel ab. Er gab dem Dichter, was des Dichters iſt und hielt die ſich leicht zerſplitternde Szene der nächt⸗ lichen Landsgemeinde durch das feurige Pathos ſeines durch⸗ dringenden Organs zuſammen. Auch Herr Köhler(Melchthal) hartbe einen guten Tag. Sein bekannter, verzweiflungsvollen Schmerz ausſtrömender Monolog des erſten Aktes kam zu ergreifen⸗ der Wirkung. Von den mitwirbenden Damen bot Frau Ullerich als Armgard Hervorragendes. Herr Reiter beſorgte mit be⸗ Hnntem Geſchick die Regie. Er bat des Guten auf dem Rütli inſofern zuviel, als gegen den Hintergrund zu eine ganze Felſen⸗ gegend aufgebaut war. Dafür ſah das Rütli als ſolches, die grüne, idhlliſche Wieſe wie ein hölzerner Tangboden aus. Es waren die nackten Bretter, welche für anſpruchsloſe Menſchen im vorigen Jahrhundert die Welt bedeuten mußten. Iſt im Zeitalter der Künſtlertheater und„Idealbühnen“ kein dich für folche Zwecke zu beſchaffem? Dee— Ruderverein beugen. klub heimſten je einen Preis ein. klappte wieder vorzüglich, was ſchon daraus hervorgeht, daß zbom Deutſchen Ruder⸗Verband, übrige Beſetzung war die alte. 0 Brandes als„Brünhilde“ und Herr Voiſin als„Gunther“, 30. Oberrheiniſche Megatta. Der Himmel war der Oberrheiniſchen Regatta wieder ganz beſonders gnädig. Wieder Erwarten verzogen ſich in den erſten Nachmittagsſtunden die Wolkenmaſſen, die am Vormittag recht regendrohend ausſahen und als in der vierten Nachmittags⸗ ſtunde das ſportliebende Publikum in hellen Scharen zu Fuß, zu Wagen und zu Schiff hinauspilgerte zum Mühlauhafen, da lachte wieder die Sonne am tiefblauen Himmel. Der Beſuch der Regatta übertraf erfreulicherweiſe die Frequenz der letzten Jahre um ein Beträchtliches. Alle Plätze waren ausgezeichnet beſetzt, überall herrſchte echte Sportsbegeiſterung. Beſonders feſtlich nahm ſich wieder die Stadtſeite des Hafens mit den vielen vor Anker liegenden Schiffen aus, die durchweg ſtark beſetzt waren. Was die rein ſportliche Seite der Regatta anbelangt, die ſich, wie gleich eingangs konſtatiert ſei, tadellos abwickelte, ſo kam der Sportsfreud voll und ganz auf ſeine Rechnung. Vor allem ſah man dem Debut der Holländer und Italiener mit großer Spannung entgegen: Das Reſultat entſprach nicht ganz den Erwartungen. War doch der Ruder⸗ verein„Minerva“⸗Amſterdam, der fünfmal am Start erſchien, nur einmal ſiegreich. Auch der Societa Cannottieri„Milano“, die zweimal ſtartete, war nur ein Sieg und zwar im Doppel⸗ zweier ohne Steuermann beſchieden. Ihr Skuller Dones mußte ſich vor dem brillanten Meiſterfahrer Lucas vom Mainzer Der Mainzer Ruderverein gewann übri⸗ gens auch das Hauptrennnen des Tages, den Kaiſerpreisachter, in geradezu glänzendem Stile. Das Rennen war in allen ſeinen Phaſen unſtreitig das intereſſanteſte und ſportlich her⸗ vorragendſte. Unſere heimiſchen drei Rudervereine haben dies⸗ mal nicht ſonderlich gut abgeſchnitten. Der Mannheimer Ruderklub, der fünfmal ſtartete, war zweimal ſiegreich. Die Mannheimer Rudergeſellſchaft, die ſich an vier Rennen be⸗ teiligte, erſtritt wenigſtens einen Sieg, während die„Ami⸗ citia“, die dreimal am Start erſchien, ganz leer ausging. Der Ludwigshafener Ruderverein heimſte drei Preiſe ein, während die Wormſer Rudergeſellſchaft, die durch ihre vorzügliche Form auffiel, zweimal zuerſt durchs Ziel ging. Rudergeſellſchaft Ruhrort, Kaſteler Rudergeſellſchaft und Heidelberger Ruder⸗ Der techniſche Apparat das letzte Rennen pünktlich auf die Minute begann. Da von Norden her eine ziemlich ſtarke Briſe wehte, wurde die ziemlich aufdringliche Liebenswürdigkeit von Frau Sonne böllig aus⸗ geglichen, ſodaß ſich der Aufenthalt auf dem Feſtplatze, auf dem die Grenadierkapelle konzertierte, zu einem durchaus an⸗ genehmen geſtaltete. Den Ruderern allerdings wird das kräf⸗ tige Lüftchen aus Norden weniger angenehm geweſen ſein, da es die auf der Stadtſeite liegenden Boote ſichtlich behinderte. Die Tribüne, die große Reſtaurationshalle und die ſonſtigen bon Herrn Zimmermeiſter Boos errichteten Gebäulichkeilen erwieſen ſich als ſehr zweckentſprechend. Die Reſtauration befand ſich bei Herrn Schlachthofreſtaurateur Beierle in den beſten Händen. Nach den Rennen, die gegen 28 Uhr beendigt waren, nahm Herr Bankdirektor Zeiler in. der üblichen Weiſe die Prelsverteilung vor. Nachſtehend der Ver⸗ lauf der Rennen. e e e. I. Verbanbs!Preis. 8 1— geſtiftet bom 8 2 nebſt 5 filbernen Ehrenzeichen. Zu Eigentum gibt der Mannheimer e ee bei N85. gabe des Preiſes im nächſten Jahre, einen ſilbernen Ehrenſchild. Sieger von 1906: Ludwigshafener Ruder⸗Verein, von 1907: Mannheimer Ruder⸗Verein„Amicitia“. 70 Mainzer Ruderverein, 8,20% Min. Mannheimer Ruder⸗Klub und Ludwigshafener Ruderverein aufgegeben. Der Mannheimer Ruder⸗Klub gab bei etwa 700 Meter zu⸗ erſt auf. Bei 1000 Metern folgte der Ludwigshafener Ruder⸗ Verein. Die Mainzer legten infolgedeſſen die zweite Hälfte der Bahn allein zurück. 2. Mühlau⸗-Preis. Vierer. Ehrenpreis des Regatta⸗ Komitee s, nebſt 5 ſilbernen Ehrenzeichen. Offen für Ruderer, welche vor dem 5. Juli 1908 in einem offenen Rennen noch nicht geſtartet haben. 4 1. Ludwigshafener Ruder⸗Verein 8,5128 Min. 2. Ruder⸗Geſellſchaft Heidelberg von 1898 8,56 Min. 3. Heidelberger Ruder⸗Klub E. V. 9,31 Min. Nuder⸗Geſellſchaft Heidelberg von 1893 führte vom Start ab bis zu 1800 Meter. Ludwigshafener Ruder⸗Verein und Hei⸗ delberger Ruder⸗Klub lagen auf der erſten Hälfte der Strecke auf den andern beiden Plätzen. Bei 1200 Meter war die Situation noch unverändert. Heidelberger Ruder⸗Klub fiel dann immer mehr zurück. 300 Meter vor dem Ziel gingen die Ludwigshafe⸗ ner, die noch ſehr friſch waren, plötzlich vor und gewannen das Rennen leicht mit 1½ Längen. 3. Pfalz⸗Preis. Achter. Ehrenpreis des Regatta⸗Ko⸗ mitee's nebſt 9 ſilbernen Ehrenzeichen. 1. Ruder⸗Verein„Minerva“ Amſterdam 72278 Minuten. 2. Frankfurter Ruder⸗Geſellſchaft„Germania“ 7,25 Min. 3. Mainzer Ruder⸗Verein 7,30 Min. Frankfurter Ruder⸗Verein von 1865 und Heilbronner Ru der⸗Geſellſchaft Schwaben zurückgezogen. ZBBHHB.....ZͤüüK—.ʃʃ..ʃʃ „Götterdämmerung“. Im hieſigen Hoftheater wurde geſtern als Schluß der vor einigen Wochen begonnenen Ringaufführung die„Götterdämme⸗ rung“ gegeben. An Stelle des erkrankten Herrn Pennarini bom Hamburger Theater ſaug Herr Heinh Spemann vom Hoftheater in Darmſtadt den„Siegfried“. Herr Spemann hat ſchon früher wiederholt am hieſigen Hoftheater gaſtiert. Seit der Zeit, als wir ihn zum letzten Male gehört, hat der Künſtler ganz bedeutende Fortſchritte ſowohl geſanglich wie darſtelleriſch gemacht. Seine Stimme, die früher der Schulung und des Glanzes elwvas ent⸗ behrte, hat ſich prächtig entwickelt und zeichnet ſich durch Wohllaut und in allen Lagen gleichmäßige Stärke aus. Auch ſchauſpieleriſch bot der Damſtädter Künſtler eine anſehnliche Leiſtung und mancher, der ihn geſtern gehört, dürfte es bedauert haben, daß es ſeinerzeit zu dem vorgeſehenen Engagement des Herrn Spemann an unſer Hoftheater nicht gekommen iſt. Hoffentlich iſt in der nächſten Sci⸗ ſon Gelegenheit geboten, dieſen bedeutenden Sänger in einer anderen Rolle zu hören. An Stelle des von Heiſerkeit befallenen Herrn Wilhelm Fenten hat Herr Paul Greeff vom Frankfurter Opernhaus die Partie des„Hagen“ übernommen nud führte ſie in einer großzügigen Weiſe und ſtimmlich hervorragend durch. Die Alle Mitwirkenden, vor allem Frl. boten vorzügliche Leiſtungen. Das Orcheſter ſtand auf voller 8 den größten Teil der Strecke geringe Führung. 1 51 Ruderverein„Amicitia“(Dan. Nekenauer), Die Frankfurter Ruder⸗Geſellſchaft„Germania“ hatte über 100 Meter vor dem Ziel gingen die Holländer, die immer dichtauf waren, auf den erſten Platz vor und ſiegten bei prachtvollem Endſpurt mit einer halben Länge. Der Mainzer Ruder⸗Verein, der immer auf dem dritten Platz lag, folgte mit 84 Längen hinter der Germania 4. Junior⸗Einer. Ehrenpreis der Mannheimer Rudervereine nebſt 1 filbernen Ehrenzeichen. 1. Ruder⸗Geſellſchaft Ruhrort(Gerh. Nün⸗ nünghoff) 9,4495 Min. 2. Ludwigshafener Ruder⸗Verein(Rudolf Fickeiſen] 9,485 Minuten. 3. Ruderperein„Amicitia“ Mannheim(Daniel Neckenauer] 9,517%½5 Min. Ruder⸗Geſellſchaft(Wilh. Immerheiſer] 4. Mannheimer 10.27 Min. Ruder⸗Verein„Hellas“⸗Offenbach(Fritz Stroh] und Kitzinger Ruder⸗Verein(Gg. Lenz) aufgegeben. Heilbronner Ruder⸗Ge⸗ ſellſchaft„Schwaben“, Ruder⸗Klub Bamberg, Frankfurter Ruder⸗ Verein, 1. Karlsruher Ruder⸗Klub„Salamander“, Frankfurter Ruder⸗Geſellſchaft„Germania“, Karl Laux und Jean Heberer] und Ruder⸗Geſellſchaft„Rhenania“⸗Koblenz zurückgezogen. Bei 1000 Meter liegen Ruder⸗Geſellſchaft Ruhrort, Ludwigs⸗ hafener Ruder⸗Verein, Ruder⸗Verein„Amicitia“ Mannheim und Manuheimer Ruder⸗Geſellſchaft bei gewechſeltem Start im erſten Treffen. Ruhrort hatte auf dem größten Teil der Strecke die Führung. Ruder⸗Verein„Hellas“ Offenbach und Kitzinger Ru⸗ der⸗Verein fallen weit zurück und in der anfänglichen Reihen⸗ folge wird auch das Ziel paſſiert. Nünninghoff ſiegt mit 1½ Längen. Die gleiche Diſtanz zwiſchen dem zweiten und dritten Boote. 5. Badenia⸗Preis. Vierer für Innioren. Ehrenpreis, verliehen ven der Großh. Bad. Staatsregierung, nebſt 5 filbernen Ehrenzeichen. 1. Mannheimer Ruder⸗Klub 808 Min. (Max Müller, Hugo Lang, Otto Günther, Jakob Menger und Otto Ferber.) 2. Ruder⸗Verein„Minerva“ Amſterdam 8,40 Min. Kaſteler Ruder⸗Geſellſchaft von 1880 aufgegeben. Offenbacher Ruder⸗Verein von 1874 und Ruder⸗Sport⸗Ver⸗ ein„Teutonia“ E. V. Frankfurt durch Vorrennen ausgeſchieden. Heilbronner Ruder⸗Geſellſchaft„Schmaben“, Stuttgarter Ruder⸗ Klub„Schwaben“, Mainzer Ruder⸗Verein, Ruder⸗Geſellſchaft Worms, Ruder⸗Klub„Naſſopia“ Höchſt a.., Mannheimer Ruder⸗Geſellſchaft und Frankfurter Ruder⸗Verein zurückgezogen. Bei den erſten 300 Metern lagen die drei Boote auf gleicher Höhe. Dann ſchob ſich der Mannheimer Ruder⸗Klub vor und ließ ſich den Sieg nicht mehr ſtreitig machen. Die Holländer lagen im Ziel—8 Längen zurück. Den ſiegreichen heimiſchen Ruderern, die gegen die Amſterdamer keinen leichten Stand hatten, wurden vom Publkium herzliche Ovationen dargehracht. Die Kaſteler hatten bei 1300 Meter aufgegeben. 6. Großherzogs⸗Preis. Vierer ohne Steuermann. Wanderpreis des Großherzogs Friedrich I. von Baden, nebſt 4 ſilbernen Ehrenzeichen. Sieger von 1906—07: Ludwigshafener Ruder⸗Verein. Der Ludwigshafener Ruder⸗Verein ging in 9,17 Minuten allein über die Bahn. Mannheimer Ruder⸗Verein und Frankfurter Ruder⸗Geſell⸗ 7. Stinnes-Preis. Vierer. Ehrenpreis, geſtiftet von Herrn Leo Stinnes nebſt 5 ſilbernen Ehrenzeichen. 1. Mannheimer Ruder⸗Klub 8/08 Min. (Herm. Schmitt, Wilh. Kübler, Andr. Dennhöfer, Mathias Stump und Jak. Scheffner.] 2. Frankfurter Ruder⸗Verein 8,1375 Min. E 3. Würzburger Ruder⸗Verein von 1875 8,19 Min. 4. Ruder⸗Klub Bamberg 8,23 Min. 2 Heidelberger Ruder⸗Klub und Mainzer Ruder⸗Verein zurück⸗ geöbgen. ö Das Quartett ging mit dem Ruder⸗Kluh Bamberg an der Spitze ab. Bei 1000 Meter führte bereits der Mannheimer Ruder⸗Klub mit einer Länge. Der Akademiſche Ruder⸗Verein Heidelberg gab hier das Rennen auf. 200 Meter vor dem Ziel entwickelte ſich ein ſcharfer Endkampf zwiſchen dem Mannheimer Ruder⸗Klub und dem Frankfurter Ruder⸗Verein. Die Mann⸗ heimer, die in brillantem Stile ruderten, ließen ſich den Sieg aber nicht mehr eutreißen und gingen mit fünf Viertel Längen unter dem Jubel des Publikums zuerſt durchs Ziel. 1½% Längen zwiſchen dem zweiten und dritten, 1 Läuge zwiſchen dem dritten und vierten Boote. 8. Fürſteuberg⸗Preis. Zweier ohne Steuermann. Ehrenpreis des Fürſten Max Egon zu Fürſtenberg nebſt 2 ſil⸗ bernen Ehrenzeichen. Herausforderungspreis, Zmal ohne Reihen⸗ folge zu gewinnen. Sieger von 1906—07: Heilbronner Ruder⸗ Geſellſchaft„Schwaben“. 1. Maunheimer Rudergeſellſchakt 9047 Min. (Karl Rau und Auguſt Weltz.) 2. Heilbronner Ruder⸗Geſellſchaft„Schwaben“ 9,2858 Min⸗ Die Maunheimer Ruder⸗Geſellſchaft, die auf der ganzen Strecke führte, lag bereits bei 1000 Meter eine kleine Länge vor ſchaft„Germania“ zurückgezogen. den Heilbronnern und vergrößerte die Diſtanz bis zum Ziel auf 6 Längen. 9. Neckar⸗Preis. Vierer. Ehrenpreis der Mannheimer Ruder⸗Vereine nebſt 5 ſilbernen Ehrenzeichen. 1I. Rudergeſellſchaft Worms 8,41 Min. 2. Rudergeſellſchaft Heidelberg 8,5895 Min. 3. Ruder⸗Sport⸗Verein„Teutonia“ Frankfurt E. V. 9,1475 Minuten. Ludwigshafener Ruder⸗Verein aufgegeben. Ruderverein „Amicitia“ Mannheim, Frankfurter Ruder⸗Verein und Stutt⸗ garter Ruder⸗Klub„Schwaben“ zurückgezogen. Wegen Kolliſion zwiſchen den Heidelbergern unb Ludwigshafenern mußte zweimal geſtartet werden. Die Wormſer lagen auf der ganzen Strecke auf dem erſten Platze. Bei 1000 Meter beſtand die Diſtanz zwiſchen dem erſten und zweiten Boot bereits aus 3 Längen. Bei 500 Meter gab der Ludwigshafener Ruderverein auf. Mit—6 Längen gewonnen. 8 Längen zwiſchen dem zweiten und dritten Boot. 10. Gaſt⸗Vierer. Ehrenpreis des Regatta⸗Komitees nebſt 5 ſilbernen Ehrenzeichen. Der Ludwigshafener Ruderverein geht in 823 Minuten allein über die Bahn. Mainzer Ruder⸗Verein, Ruderklub Bamberg und Würz⸗ burger Ruder⸗Verein von 1875 zurückgezogen. 11. Einer. Ehrenpreis des Regatta⸗Komitees nebſt 1 fil⸗ bernen Ehrenzeichen. 1. Mainzer Ruderverein(Rudolf Zucas) 8,8970 Minuten. 8,5128 Minuten. 3. Mannheimer Ruderklub(Thomas Bohrer) 9,03 Min. Ruderverein„Minerva“ Amſterdam(K. J. Pott] aufgegeben. Ruderperein„Hellas“ Offenbach(Otto Vetter), 2. Societs Canottieri„Milano“ Mailand(Erminio Dones Mannheimer Kitzinger Ruder⸗ 5 Mannheim, 6. Juli. General⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) 5. Seite. verein(Gg. Lenz), Frankfurter Rudergeſellſchaft„Germania“ Otto Müller) und Rudergeſellſchaft Ruhrort(Wilh. Nünning⸗ hoff! zurückgezogen. Lucas führte über die ganze Bahn. Dones lag immer an zweiter Stelle, konnte aber gegen den glänzenden Mainzer Skuller nicht aufkommen und mußte ſich mit 6 Längen geſchlagen be⸗ kennen. 4 Längen zwiſchen dem zweiten und dritten Boote. Pott gab bei 1500 Meter auf. 12. Rheinhafenpreis. Vierer. Ehrenpreis des Regatta⸗Komitees nebſt 5 ſilbernen Ehrenzeichen. 1. Kaſteler Ruder⸗Geſellſchaft. 8,04 Min. 2. Ruderverein„Amicitia“ Mannheim 8,08 Minuten. 3. Frankenthaler Ruderverein 8,0936 Minuten. 4. Ruder⸗Sport⸗Verein„Teutonia“ Frankfurt 8,46 Min. Offenbacher Ruderperein aufgegeben, Mainzer Rudergeſell⸗ ſchaft 1902, Mainzer Ruderverein und Ruderklub„Naſſovia“ Höchſt a. M. zurückgezogen. Der Frankenthaler Rud Frank erverein hatte bis zur Hälfte der Strecke die Führung, mußte ſie aber bald darauf an die Kaſteler abgeben, die nach ſcharfem Endkampf mit 1% Längen gegen die inzwiſchen aufgekommene und wacker ſpurtende„Amicitia“ zuerſt durchs Ziel gingen. Eine halbe Länge zwiſchen dem zweiten und dritten Boote. 13. Rhein⸗Preis. Achter für Junioren. der Stadt Mannheim mit 9 ſilbernen Ehrenzeichen. 1. Rudergeſellſchaft Worms 7,0196 Minuten. 2. Manuheimer Ruderverein„Amicitia“ 7,126 Minuten. 3. Mannheimer Rudergeſellſchaft 7,1526 Minuten. 4. Ruderverein„Minerva“ Amſterdam 7,19 Minuten. 5. Frankfurter Ruderverein 7,2255 Minuten. 6. Heilbronner Ruder⸗Geſellſchaft„Schwaben“, Frankfurter Rudergeſellſchaft„Germania“ zurückgezogen. Sehr geſchloſſenes und ſcharfes Rennen. Der Frankfurter Ruderverein hatte anfangs die Führung. Bei 1000 Meter lag Ruderverein„Minerva“ Amſterdam auf dem erſten Platz. Frank⸗ furter Ruderverein und Mannheimer Ruderverein„Amicitia“ folgten auf gleicher Höhe. Bei 1500 Meter ging plötzlich die Rudergeſellſchaft Worms vor und ſchlug die auf den zweiten Platz vorgerückte„Amicitia“ leicht mit 1½ Längen. 3½ Längen zwiſchen dem zweiten und dritten, 1 Länge zwiſchen dem dritten und vierten, 34 Längen zwiſchen dem vierten und fünften Boote. 14. Hochſchul⸗Preis. Vierer. Wanderpreis, geſtif⸗ tet von Großherzog Friedrich II. von Baden nebſt 5 ſilbernen Ehrenzeichen. Sieger von 1907: Heidelberger Ruderklub. % 1. Heidelberger Ruderklub E. V. 7,52% Minuten. 2. Akademiſcher Ruderverein Heidelberg 7,5876 Minuten. 3. Ruderverein„Minerva“ Amſterdamm 8,1276 Minuten. Die erſten 1000 Meter hatte der Akademiſche Ruderverein Heidelberg die Führung. Die Amſterdamer lagen immer auf dem letzten Platze. Bei 1700 Meter ſchob ſich der Heidelberger Ruder⸗ Aub E. V. vor und gewann in ſchönem Stil mit einer Länge. Ruderverein„Minerva“ Amſterdam weit zurück. 15. Doppelzweier ohne Steuermann. Ehren⸗ 7 der Mannheimer Rudervereine nebſt 2 ſilbernen Ehren⸗ zeichen. 5 1. Societ Canottiere„Milano“ Mafland 7,42 Minuten. 2. Rudergeſellſchaft Ruhrort 7,465 Minuten. 3. Ruderverein„Hellas“ Offenbach 7,485 Minuten. 4. Kaſteler Ruder⸗Geſellſchaft 1880 8,1125 Minuten. Heilbronner Rudergeſellſchaft„Schwaben“ zurückgezogen. * Ruderverein„Hellas“ Offenbach und Rudergeſellſchaft Auhrort hatten urſprünglich die Führung inne. Bei 1000 Mtr. lag Soeieta Canottieri„Milanv“ Mailand bereits mit einer halben Länge vor der Rudergeſellſchaft Ruhrort, die gegen die ſtändig in ihrem Fahrwaſſer liegenden Mailänder nicht mehr auf⸗ lommen konnten und ſich mit 1½ Längen als beſiegt bekennen mußten. 2 Längen zwiſchen dem zweiten und dritten Boote. 4 14. Ka iſer⸗ Preis. Achter. Wanderpreis geſtiftet von Kaiſer Wilhelm II. Der Regatta⸗Verein gibt der ſiegenden Mannſchaft 9 ſilberne Becher, nebſt 9 ſilbernen Ehrenzeichen, und bei Rückgabe des Preiſes im nächſten Jahre dem ſiegenden Verein einen ſilbernen Ehrenſchild. Sieger von 1906: Ludwigshafener Ruderverein, Sieger von 1907: Frankfurter Ruberverein. 1. Mainzer Ruderverein 6,38 Minuten. 2. Mannheimer Ruderklub 6,38% Minuten. 3. Frankfurter Rudergeſellſchaft„Germania“ 6,42 Min. 4. Frankfurter Ruderverein. Unſtreitig das ſchärfſte und zugleich intereſſanteſte Rennen des Tages. Die Führung wechſelte anfänglich zwiſchen dem Mainzer Ruderverein und der Frankfurter Rudergeſellſchaft „Germania“. Der Mannheimer Ruderklub, der auf dem letzten Platz lag und ausgezeichnet ruderte, ſchob ſich nach und nach auf den zweiten Platz vor. 200 Meter vor dem Ziel waren die beiden Frankfurter Vereine bereits geſchlagen. Der Endkampf, der mit bewunderungswürdiger Bravour geführt wurde, ſpielte ſich in⸗ folgedeſſen nur noch zwiſchen den Mannheimern und den Main⸗ bSern ab, der zu Gunſten der letzteren mit einer halben Länge eentſchieden wurde. Eine Länge und 4 Längen zwiſchen den nächſten Booten. Die Leſehalle des Vereins für Volksbildung([Ecke Mittel⸗ ſtraße und Lortzingſtraße) war im Juni von 2323 Erwachſenen und 254 Kindern, zuſammen alſo 2577 Perſonen beſucht. An 4 Abenden wurden 1430 Bücher ausgeliehen, 110 davon an neue KLeſer. So erfreulich die ſtetige Zunahme der Beſuchsziffer iſt, * ſo bedauerlich iſt der Maängel an Gemeinſinn bei einzelnen, di⸗ ſich nicht ſcheuen, aus Büchern und Zeitſchriften Bilder und Karten herauszuſchneiden oder das Zurückbringen ganz zu ver⸗ geſſen. So fehlen u. a. einzelne Bände von Schiller, Goethe, Byron, Gorki uſw. Die Entleiher werden gebeten, ihrer Ver⸗ pflichtung innerhalb der nächſten Tage nachzukommen, andern⸗ falls zur Bekanntgabe ihrer Namen geſchritten werden wird. Unannehmlichkeiten hätten ſie ſich ſelbſt zuzv⸗ reiben. K Ehrenpreis n eeeen * R rrerner ee n 2778 n „ In raſcher Folge wurde alsdann der umfangreiche geſchäftliche Teil erledigt. Als Ort der nächſten Jahresverſammlung wurde Mannheim beſtimm. Das alljährliche Ludwigshafener Parkfeſt hatte geſtern nicht ſtarken Beſuch aufzuweiſen, wie in den vorhergehenden verſuch, indem er ſich mit einem Taſchenmeſſer am linken Re- 5. d. Mts. geländet und auf den heimern ſtark beſucht wird. An den Landeſtellen der Arn⸗ heiterſchen Boote hüben und drüben des Rheines herrſchte darum auch nicht das lebensgefährliche Gedränge gegen frühere Jahre. Aber der Beſuch des Feſtes war trotzdem noch ein ungeheuer zu nennen. War früher das Gedränge in den ſchmalen Pfaden faſt unerträglich, ſo herrſchte eine einigermaßen leidliche Be⸗ wegungsfreiheit und die Stimmung in den Zelten war deſto ge⸗ mütlicher. Der Barometer ließ geſtern noch eine peſſimiſtiſche Stimmung über das Wetter aufkommen, aber ganz wider Er⸗ warten verzogen ſich die dräuenden Regenwolken und die Gieß⸗ fäſſer mußten ſogar in Tätigkeit treten, um die Staubplage zu bekämpfen— eine Vorſorge der ſtädtiſchen Verwaltung, die man früher ſehr vermißte. Genauere Beobachter bemerkten eine ver⸗ änderte Phyſiognomie in dem ganzen Arrangement des Feſtes. Man hatte wohl in Hinſicht auf die ſeither gemachten Erfahrungen die großen Wein⸗ und Bierzelte auf die freieren Plätze verlegt und in den verſteckt liegenden Pavillons ſah man nicht mehr perlenden Champagner und Limonade von zarter Hand kre⸗ denzen; ſie wurden diesmal nicht dem Feſte dienſtbar gemacht. Der Frauenverein hatte diesmal das ganze Arrangement der Stadtverwaltung überlaſſen und ſo ſah man nicht die Damen aus den erſten Bürgerkreiſen als Kühlung ſpendende Nixen an den Quellen von Bachus und Gambrinus. Man hatte ſich diesmal auch bezüglich des Wetters vorgeſehen. Sämtliche Schankſtätten waren überdacht und in den Wein⸗, wie in den Bierzelten war nur ſchwer ein Platz zu bekommen. Namentlich den Schank⸗ ſtätten der Winzervereine von Königsbach und Dürkheim wurde außerordentlich zugeſprochen. In der Parkfeſthalle herrſchte un⸗ unterbrochen ein ſtarkes Gedränge. Auch bezüglich der Luſtbar⸗ keiten auf dem Juxplatze hatte man diemal eine ſorgfältige Aus⸗ leſe gehalten. Kein Beſucher hat geſtern wohl unbefriedigt den Feſtplatz verlaſſen. * Erſter Staatsanwalt Dr. Richard Junghans 5. Nach längerem Leiden iſt geſtern der erſte Staatsanwalt am hieſigen Landgericht, Herr Richard Junghans, verſchieden. Mit ihm iſt ein Mann dahingegangen, der mit zu den bedeutendſten politi⸗ ſchen Perſönlichkeiten Badens gehörte. Wiederholt kandidierte er für den badiſchen Landtag und für den Reichstag. Leider war ihm das Wahlglück nie hold. Trotzdem hatte er einen ſehr erheblichen politiſchen Einfluß, der ſich gründete auf feſte Ueberzeugungstreue, ſchatfes politiſches Denzen und ein geſundes, alle Volksſtrömungen gerocht würdigendes Urteil. Junghans gehörte der nationallibe⸗ ralen Partei an. Bei Entſtehung der jungliberalen Bewegung ſtellte er ſich mit in die vorderſte Reihe ihrer Kämpfer. Durrch Junghans Heimgang hat die nationalliberale Partei Badens und wmamentlich auch die jungliberale Richtung einen ſchweren Verluſt erlitten. Mit Wehmut werden die weiteſten Kreiſe ſeinen frühen Tod, der durch ein langtvieriges Nierenleiden hervongerufen wurde, bedauern und alle. welche den geraden, aufrechten, ſeine Anſichten feſt und unerſchrocken vertretenden und verfechtenden Mann, den eine große Herzensgüte und ein einfaches, liebenswürdiges Weſen auszeichneten, konmten, werden ihm ein treues Andenken betvahren. Junghans wurde 1861 in Kenzingen geboren, 1883 Rechtsprakti⸗ kant, 1886 Referendär, 1890 Amtsrichter in Müllheim. 1892 wurde der Verblichenen nach Schwetzingen verſetzt, von wo ex 1898 als Staatsanwalt nach Waldshut kam. Im gleichen Jahre wurde er zum Landgerichtsrat ernannt und im folgenden Jahre nach Frei⸗ burg berſetzt. Von Freiburg wurde er als Erſter Staatsanwalt mach Konſtanz und von dort vop etwa drei Jahren in gleicher Eigen⸗ ſchaft hierher verſetzt.„„„„„ Privatangeſtelltenverſammlung. Am Samstag abend fand im Bernhardushof die von der„Vereinigung für ſtaatliche Pen⸗ ſionsverſicherung der Privatangeſtellten in Mannheim und Lud⸗ wigshafen“ einberufene Verſammlung ſtatt, die ſich eines guten Beſuches zu erfreuen hatte und nach einem ausgezeichneten Vor⸗ trag des Reichstagsabg. Sittart über„Die Notwendig⸗ keit einer ſtaatlichen Penſionsverſicherung der Privatangeſtellten“ folgende Reſolution ein⸗ ſtimmig annahm:„Die heute aus Anlaß der Tagung der Süd⸗ deutſchen Arbeitszentrale in Mannheim ſtattfindende, von ca. 500 Privatangeſtellten aller Berufe beſuchte Verſammlung dankt nach einem durchaus objektiven Vortrage des Herrn Reichstags⸗ abgeordneten Sittard der Regierung und dem Reichstag für die wohlwollende Förderung, welche die Frage der Penſionsher⸗ ſicherung der Privatangeſtellten von ihnen erfahren hat, ſehen der von der Regierung angekündigten zweiten Denkſchrift baldigſt entgegen und richten an den Staatsſekretär die Bitte, er möge)] die Denkſchrift bezw. deren Inhalt der Privpatbe⸗ amtenſchaft zugänglich machen, b) im Herbſt 1908 eine Konferenz pon Vertretern des Hauptausſchuſſes und der Arbeitgeber in das Reichsamt des Innern berufen zum Zwee einer Ausſprache über die Denkſchrift. Die Verſammlung erklärt ſich mit dem Verhalten ihrer Delegierten im Hauptausſchuß einverſtanden und billigt den Bericht der Siebenerkommiſſion. Es wird erwartet, daß die Delegierten im Sinne der Mehrheit des Hauptausſchuſſes auch ferner in nachdrücklicher Weiſe für ein Penſionsgeſetz ein⸗ treten, welches die Intereſſen der Privatangeſtellten nach Mög⸗ lichkeit berückſichtigt.“ Wir werden auf die Verſammlung noch eingehend zurückkommen. Ein ſchweres Rekontre eteignete ſich heute nacht gegen 12 Uhr in der Nähe des Friedrichsparkes. Verſchiedene Burſchen wurden von einem Schutzmann wegen Verübung von Ruheſtörung zur Rede geſtellt. Die Burſchen vergriffen ſich an dem Schutz⸗ mann, welcher von ſeiner Waffe Gebrauch machte. Der Taglöhner Karl Junghaus erhielt einen Säbelhieb an der Stirn, der Taglöhner Ernſt Perle vier Hiebwunden am Kopfe, ferner wurde ihm ein Finger vollſtändig abgehauen. Junghaus und Perle wurden ſchwer verletzt ins Krankenhaus gebracht. Volizeibericht vam 6. Juli. Selbſtmord. Am 4. ds. Mts., mittags 12 Uhr, erhängte ſich in einem Holzſchuppen auf dem Waldhof 0 60 Jahre alter verwitweter Fabrikarbeiter infolge Lebens⸗ überdruſſes. 0 Selbſtmordverſuch. Ein 29 Jahre alter Tag⸗ löhner beging aus noch unbekannter Urſache in der Nacht zum 5. d. Mts. in den Anlagen vor K 6 einen Selbſtmord⸗ Unterarm zwei unbedeutende Schnittwunden beibrachte. Leichenländungen. Die Leichen der im Polizei⸗ bericht vom 2. und 3. d. Mts. erwähnten, beim Baden im Rhein bei Neckarau und im Hafe ebiet hier Ertrunkenen. — Jungſchmied Jean Barth, 19 Jahre alt von Neckarau und Hallenarbeiter Friedrich Kochendörfer— wurden am 4. bezw. Unfälle. Auf der Induſtrieſtraße fuhr am 2. d. Mts. abends ein Taglöhner von hier mit ſeinem Fahrrad einen 8 Jahre alten Knaben ſo an, daß dieſer zu Boden ſtürzte und Verletzungen am Kopfe und rechten Fuße davontrug. In einer an der Schwetzingerlandſtraße gelegenen Keſſel⸗ ſchmiede kippte am 3. d. M. vorm., während ein Keſſelſchmied in der Frühſtückspauſe ſich auf den Rand eines Keſſels ſetzte, dieſer um und brachte dem Arbeiter erhebliche Verletzungen am rechten Bein bei. Der Verletzte wurde mittelſt Sanitäts⸗ wagens in das allg. Krankenhaus verbracht. Aus unbekannter Urſache fiel am 4. d. M. abends ein ver⸗ heirateter Schreiner hier im Hausgang G 2, 19 zu Boden und verletzte ſich anſcheinend innerlich. Er ſchleppte ſich noch bis vor das Haus K 1, 7 und mußte, da er nicht mehr weiter gehen konnte, mittelſt Droſchke nach ſeiner Wohnung verbracht werden. Auf den Planken vor E 6 lief eine 8 Jahre alte Volks⸗ ſchülerin einem Metzgerburſchen in das Fahrrad, wurde um⸗ geworfen und unbedeutend verletzt. Am 4. d. M. nachmittags geriet das 4 Jahre alte Kind eines in der Germaniaſtraße in Neckarau wohnhaften Maurers unter das rechte Hinterrad eines unbeladenen zwei⸗ ſpänner Pritſchenwagens und mußte in ſchwer verletztem, be⸗ wußtloſem Zuſtande vom Platze getragen werden. 9 Geſtern abend fiel ein ſtädtiſcher Beamter aus Heidelberg in einer am Parkring gelegenen Wirtſchaft eine von der Küche nach dem Hof führende Treppe hinunter und brach den rechten Oberarm. Er wurde mittelſt Droſchke in das allg. Kranken⸗ haus verbracht. Während zwei Volksſchüler mit ihren Fahrrädern geſtern abend auf der Eichelsheimerſtraße ein Wettfahren abhielten, wurde die 9 Jahre alte Tochter eines Schloſſermeiſters durch eines der Fahrräder umgeworfen und am linken Knie ſo ver⸗ letzt, daß ſie nach Hauſe getragen werden mußte. Gefährdung eines Eiſenbahntransports ließ ſich am 3. d. Mts. ein verheirateter Taglöhner von hier dadurch zu ſchulden kommen, daß er am diesſeitigen Rhein⸗ brückenaufgang ſich auf einen Möbeltransportwagen, welchen er ziehen ſollte, ſetzte, mit den Füßen lenkte und den ſteilen Abhang hinunterfuhr. Dabei ſtieß er mit einem in der Fahrt befindlichen Straßenbahnwagen zuſammen und beſchädigte dieſen ſtark. Verletzt wurde niemand. 85 Brandausbrüche: Am 3. d. Mts. abends brach in einem an der Rheinquaiſtraße gelegenen Mühlenanweſen aus noch unbekanntet Urſache Feuer aus, das ſich durch einen Luft⸗ kanal vom 2. Stock aus bis in das 5. Stockwerk fortpflanzte. Durch die automatiſche Löſcheinrichtung, welche ſelbſtändig in Tätigkeit trat, und die Benützung der in der Mühle befind⸗ lichen Hydranten konnte das Feuer von den Mühlenarbeitern nach etwa ½ Stunde vollſtändig gelöſcht werden. Der Brand⸗ ſchaden ſoll ſich auf einige tauſend Mark belaufen. In der Nacht zum 5. d. Mts. gerieten in einem Büro⸗ raum der Werfthalle Z am Mühlauhafen mehrere Stöße wert loſer alter Akten auf bis jetzt noch unaufgeklärte Weiſe in Brand. Derſelbe wurde von der mittelſt Feuermelders herbei⸗ gerufenen Berufsfeuerwehr in kurzer Zeit wieder gelöſch ebenfalls an der Brandſtelle erſchienene Bahnfeuerwehr brauch nicht mehr in Tätigkeit zu treten. F 85 Salhen,(Schluß folgt). Von Tag zu Tag. — Toſelli in Heidelberg. Heidelberg, 5. Juli. Frau Toſelli traf, begleitet von ihrem Ehegatten, in d hieſigen Frauenklinik ein. — Großer Waldbrand. Salzburg, 4. Juli. In Lueg wütet ein großer Waldbrand. Militär ar⸗ beitet an der Bewältigung des Feuers, die bisher nicht gelang. Die Folgen ſind bei der herrſchenden Hitze unabſehbar.. Tetzte nachrichten und Celegramme. Friedrichshafen, 6. Juli. Der hier weilende Ver⸗ treter des preußiſchen Kriegsminiſteriums hat eine bevor⸗ ſtehende bedeutende Erweiterung des bisherigen Luft⸗ ſchifferkorps der deutſchen Armee angekündigt. *Berlin, 6. Juli. Anläßlich der Feier des ameri kaniſchen Unabhängigkeitsfeſtes forderte der neue amerikaniſche Botſchafter Hill ſeine in Berlin lebende Landsleute auf, für eine weitere Befeſtigung der guten deutſch⸗amerikaniſche Beziehungen zu wirken. Berlin, 6. Juli. Das Befinden des Fürſten Eulen⸗ burg hat ſich, wie im„Lok.⸗Anz.“ mitgeteilt, bisher noch nich gebeſſert. Deshalb ſei auch die am geſtrigen Sonntag geplant Ausfahrt des ſog.„Angeklagten“ bei Schildhorn im Grunewald unterblieben. Von ſeiten des Gerichtshofs wird zur Entſchu digung dieſer ungewöhnlichen Vergünſtigung angeführt, es lieg in aller Intereſſe, den Angeklagten verhandlungsfähig zu halten. Das wird wohl freilich nicht ausſchließen, daß der Herr„ geklagte“ nicht mehr verhandlungsfähig und furchtbar k ſein wird, ſobald die Beweisaufnahme ſich noch ungünſtiger ge⸗ ſtalten wird, als es bisher zuletzt der Fall war. Wie man er⸗ fährt, haben am Sonntag beſonders die Bekundungen des ft heren Stewards Groß vom Hohenzollern auch ſämtliche zeßbeteiligten ſehr tiefen Eindruck gemacht. Selbſt der ſtaatsanwalt habe erklärt, es gäbe hier wohl keinen, der dieſ⸗ Bekundungen nicht für glaubwürdig halte. Heute werden vorausſichtlich die beiden Hauptzeugen Ernſt und Riedel ver⸗ nommen. Da ſie in oberbayeriſchem Dialekt und Ausdrucks⸗ weiſe ſprechen, ſo wird ein Sprachkundiger herangezogen wer⸗ den. Die„Dresdner Neueſten Nachr.“ veröffentlichen gegen⸗ über dem merkwürdigen Verſuche des Reichstagsahg. Hausmann für Eulenburg eine Lanze zu brechen, den Brief, den der mit Eulenburg befreundete Fürſt Dohna⸗Schlobitten in der Pierſon⸗ angelegenheit im Jahre 1902 an Eulenburg geſchrieben hat. Darin kommt folgender Paſſus vor: Dieſe Geſchichte gemacht reſp. erfunden zu haben, glaubt alſo einfach ſo verlogen, daß es mir ſch muß, einen ſolchen Kerl in die inti liebten Kaiſers, Königs und Herrſ *Buenos A 7. — 5 geſtürzt und eine neue unter Präſid Gonzalez-Naveico eingeſetzt 15 Friedhof Neckarau bezw. hier verbracht. 5 55 Hgeflohen. Der argentiniſche Geſand 6. Seite. General⸗Anzeiger. Mittagblatt.) Mannheim, 6. Juli. *Athen, 4. Juli. Der neue Miniſter des Auswärtigen Baltezzi hat den diplomatiſchen Vertretern Griechenlands im Auslande von der Neubildung des Kabinetts Mitteilung gemacht mit dem Bemerken, daß die Umgeſtaltung des Miniſteriums ausſchließlich auf ſolchen Gründen beruhe, die mit der Grup⸗ pierung der Regierungspartei zuſammenhängen, daß ſie keinerlei Aenderung in der politiſchen Haltung des Kabinetts bedinge und daß vielmehr von den neuen Miniſtern die politiſchen Richtungslinien eingehalten werden würden, denen das Kabi⸗ nett Theotokte ſeit ſeinem erſten Auftreten gefolgt ſei. Nament⸗ lich werde in der äußeren Politik Griechenlands von der bis⸗ herigen Haltung nicht abgewichen werden. *Petersburg, 6. Juli. Nachdem die Einigungsver⸗ e zwiſchen dem Reichsrate und der Reichsduma in er Frage der Bewilligung von 11 250 000 Rubeln zum Bau von Panzerſchiffen geſcheitert ſind, tritt der 8 13 des Etats⸗ geſetzes in Kraft, demzufolge das vorjährige Budget in Geltung bleibt, das der Regierung Mittel zum Bau von Panzerſchiffen zur Verfügung ſtellte. Der Finanzminiſter hat am 27. Juni um Reichsrate erklärt, die Regierung werde gegebenen Falles dieſen Paragraphen anwenden. »Petersburg, 6. Juli. Die Reichsduma beriet geſtern den Etat des Miniſterimns des Aeußern und genehmigte unter anderm die Aufhebung der Miniſterreſidentur in Weimar unter Uebertragung ihrer Vertretung auf die Miniſterreſidentur in Dresden, die Aufhebung der Miniſterreſidentur in Bremen, deren Tätigkeit der Miniſterreſidentur in Hamburg überwieſen wird, und die Umwandlung der Geſandtſchaft in Stuttgart in eine Miniſterreſidentur. Der Schluß des badiſchen Landtags wird zur Zeit ernſthaft erörtert. Beſtimmte Nachrichten liegen noch nicht vor, jedoch geht man wohl nicht fehl in der Annahme, daß die Regierung ſchließlich in den Wunſch des Landtages, die laufende Seſſion möglichſt bald zu ſchließen und im Herbſte eine neue Seſſion zur ͤ der noch nicht beratenen Gegenſtände einzuberufen, entſpricht. Es darf nicht verkannt werden, daß dieſer Neuerung erhebliche Schwierigkeiten und Bedenken gegenüberſtehen: andererſeits kann man es aber unſern Landboten kaum zumuten, daß ſie bis in den Auguſt hinein fitzen. Hierzu kommt, daß die Ge⸗ fahr einer Ueberſtürzung der noch zu erledigenden Vorlagen und ſonſtigen Fragen vorliegt, wenn alles in der laufenden Seſſion verabſchiedet werden ſoll. Eine ſolche Ueberhaſtung würde aber weder im Intereſſe des Landes noch in demjenigen des Anſehens unſeres Parlamentes liegen. Wie es heißt, hat der Seniorenkonvent der zweiten Kammer am Samstag den Beſchluß gefaßt, die Kommiſſton zu beauftragen, ſich darüber ſchlüſſig zu werden, welche Vorlagen ihnen als wichtig für die Erledigung in dieſer Seſſion erſcheinen. Auch die Ver⸗ handlungen mit der Regierung ſind eingeleitet. Das Abſintverbot vom Schweizervolk angeuommen. * Bern, 5. Juli. In der heutigen Volksabſtimmung wur de die von der Bundesverſammlung vorgeſchlagene Ver⸗ faſſungsreviſion, nach welcher der Bund das Recht der Geſetzgebung auf dem Gebiete der Gewerbegeſetzgebung erhält, mit 223508 Ja, gegen 87851 Nein und mit 21½ gegen 2 Kontonsſtimmen angenommen. Das Initiativbegehren be⸗ treffend das Verbot des Abſint wurde mit 223 347 gegen 134502 Stimmen und mit 20 gegen 2 Kantonsſtimmen an⸗ genommen Todes-Anzeige. und Bruder, Herr Erster Staatsanwialt, nach längerem Leiden sanft entschlafen. Merkha Junghanns, geb. Rerrmann, mittags 5 Uhr, in Mannheim statt. Statb besomdlereęer Amzeige. Riehard Junghanns MANNHEIM Gupprechtstr.), 5. Juli 1908. Albert Junghanns, Bankbeamter, Heidelberg, Die Bestattung findet Dienstag, den 7. Juli 1908, Syzialiſtiſcher Proteſt gegen die Reiſe Falliesres nach Rußland. * Paris, 5. Juli. Die Vereinigung der Sozialiſten des Seine⸗Departements beranſtaltete geſtern abend eine Proteſtver⸗ ſammlung gegen die Reiſe des Präſidenten Fallisres nach Ruß⸗ land. Zweitauſend Perſonen nahmen an der Verſammlung kteil, darunter viele rufſiſche Flüchtlinge. Die Redner kündig⸗ ten an, daß dieſe Verſammlung nur ein Vorſpiel zu einer allgemeinen Proteſtkundgebung in gaunz Frankreich bilde. 2 *Paris, 5. Juli. In der Proteſtverſammlung gegen die Zuſammenkunft des Präſidenten Fallisres mit dem Kaiſer Niko⸗ laus hielt der ſozialiſtiſche Deputierte Sembat eine Rede, in welcher er u. a. ſagte: Da man will, daß Herr Fallieres eine Reiſe unternimmt, ſo erkläre ich, daß es eine Reiſe gibt, für welche ich ſtimmen würde: Eine Reiſe nach Berlin. Wir wollen den Frieden mit Deutſchland und unſere hauptſächlichſte Be⸗ mühung wird darauf gerichtet ſein, unſere Regierenden zu zwingen, den Deutſchen die Hand zu reichen, anſtatt ihnen die Fauſt zu zeigen. 9 a e Berliner Drahtbericht. (Von unſerem Berliner Bureau.) Der Fall Bernhard. Berlin, 6. Juli. Der zum Nachfolger Profeſſor Bernhardts beſtimmte Jenenſer Nationalökonom Harms hat an die philoſophiſche Jakultät der Berliner Univerſität ein Telegramm gerichtet, in dem er ſchreibt, er trete gerne zurück, wenn dadurch ermöglicht werde, dem hervorragenden Gelehr⸗ ten und Dozenten die akademiſche Würde zu erhalten. Ein ähnliches Telegramm hat Profeſſor Harms auch an den preußiſchen Kultusminiſter gerichtet. * Drahtuachrichten unſeres Londoner Bureaus. + London, 6, Juli. Zu dem im September hier ſtatt⸗ findenden Euchariſtiſchen Kongreß wird auch der Erzbiſchof von Köln, Kardinal Fiſcher erſcheinen. In ganzen werden 300 Biſchöfe erwartet. +London, 6. Juli. Präſident Rooſevelt wird nicht nach Europa kommen. Sein Sohn, der ihn bei ſeiner Jagd⸗ reiſe in Nordafrika begleitet, erklärte bei einem Interwiew, daß der Präſident keinen Empfang und Feſtlichkeiten wünſcht und deshalb Europa fernbleibt. e e +London, 6. Juli. Joe Chamberlain hat aus Aixles⸗ Bains auf eine Glückwunſchdepeſche zu ſeinem 72. Geburtstage geantwortet: Ich bedauere, daß ich nicht mehr mitmachen kann. Die Tarifreform ſchreitet ſchneller fort als ich erwartet habe. Ihr Sieg iſt ſicher und ſteht binnen kurzem bevor. + London, 6. Juli. Die Sonntagsblätter bringen längere Betrachtungen über die Erfolge des Zeppelinſchen Luft⸗ ſchiffes. Der„Obſerver“ anerkennt das Ereignis als wich⸗ tigſtes Ergebnis der Gegenwart und bemerkt, daß England, nachdem es aufgehört habe, eine Inſel zu ſein, erkennen müſſe, daß Zeppelins Erfolg viel mehr bedeute, als ein neues Unter⸗ ſeeboot, und daß jeder Staat in Zukunft auch auf ſeine Vertei⸗ digung im Luftmeere bedacht ſein muß Terpentin⸗Kernſeife mit rotem Kreuz ee eeeeeeeeeee 5— ee eeeeeeeeeee London, 6. Juli. Daily Chronicle erfährt, daß der Beſuch des Zarenpaares in Englaud nun beſchloſſene Sache ſei. Ter Beſuch iſt für die Coweswoche feſtgeſetzt, doch wird das Zarenpaar nur die Juſel Wight betreten. + Lon do n 6. Juli. Die heutigen Morgenblätter kündigen bereits ausnahmslos an, daß der Oberkommandierende des Ka⸗ nalgeſchwaders Lord Beresford gleich nach Beendigung der in der Nordſee ſtattfindenden Manöver der engliſchen Flotte ſeinen Abſchied nehmen werde. Die Differenzen zwiſchen genauntem Ad⸗ miral und dem erſten Seelord Sir John Fiſher, ſowie dem Kom⸗ mandeur des erſten Kreuzergeſchwaders Percy Scott, bie ſeit langem beſtehen, ſeien derartig geworden, daß darunter ſogar die Disziplin der Flotte zu leiden begonnen hätte, wenn man ihn mit Rückſicht auf ſeine großen Verdienſte noch weiter in ſeinem Amte belaſſen hätte. Man habe bisher nur deshalb gezögert, Lord Beresford zu verabſchieden, weil man befürchtete, er würde nach ſeinem Abſchied ſich ins Parlament wählen laſſen und von dort aus Schwierigkeiten machen. Es wird beſtätigt, daß Lord Beres⸗ ford beim letzten Hofempfang ſich geweigert hat, Sir John Fiſher die Hand zu reichen. + Dolkswirtſchaft. Pfälziſche Mühlenwerke. Der Aufſichtsrat hat in ſeiner am Samstag abgehalteen Sitzung beſchloſſen, der auf den 29. Juli c. einzuberufenden Generalverſammlung vorzuſchlagen, von dem Reingewinn, welcher M. 34 700 Abſchreibungen M. 155 942.57 einſchließlich M. 13 000 Vortrag aus dem Vorjahre beträgt, M. 7147.13 dem geſetzlichen Reſervefonds, M. 10 000 dem Delkrederekonto zuzuführen, M. 80 000 als eine Divi⸗ dende von 8 Proz. wie in den Vorfahren zu verteilen und Mk. 25 000 auf neue Rechnung vorzutragen Nachdem nunmehr die neu erbaute Mühle in Mannheim in Betrieb iſt, wird der Ge⸗ neralverſammlung die Erhöhung des Aktienkapitals ſowie die Ausgabe von Obligationen vorgeſchlagen werden. Waſſerſtandsnachrichten im Monat Juli. Pegelſtationen Datum: vom Rhein: 1. 2. 3. 4...— Bemerkungen Konſtanz J4,½2 Waldshut. 3,10 Hüningen“) 288 26 269 2,56 2,55 2,56 Abds. 6 Uhr .04 2,99 2,97 2,94 2,92 2,91] N. 6 Uhr Lauterburgg 4,45 Abds. 6 Uhr Maxgau 4,69.64 4,60 4,55 4,52 4,49 2 Uhr Germersheim(.47.-P. 12 Uhr Mannhein;„ 4,18 4,08 4,01 8,95 3,90 3,88 Morg. 7 Uhr Mainz„„11,50 1,46 1,40 J,35 1,83.-P. 12 Uhr Bingen 2,19 10 Uhr Haub. 252 2,47 2,38 2,34 2,31 2 Uhr Koblenz. V22.58 8 10 Uhr Köln J2,68 2,56 2,48 2,39 284 2 Uhr Ruhrort 1197 6 Uhr vom Neckar: Maunheim.07 4,01 3,96 3,90 3,85 3,79] V. 7 Uhr Heilbronn 0,46 0,43 0,40 0,59 0,36 0,38 BV. 7 Uhr ) Windſtill, Nebel, + 14 C. 75 Waſſerwärme des Rheins am 6. Juli, morgens 7 Uhr, 21 G. Mitgeteilt von der Schwimm⸗ u. Badeanſtalt von Leopold Sänger, Was man aus Liebe kuf aat% autf Dies weiß jedes Mädchen, das ſchon einmal mit echter Luhns Salm.⸗Terp.⸗Kernſeife gereinigt hat; die Arbeit geht noch mal ſo flott wie früher. Jedes wirklich erfahrene und tüchtige Mäd⸗ chen tut deshalb auch mit Luhns die Arbeit lieber wie früher. Ueberall in jedem Geſchäft iſt echte Luhns Salmiak⸗ band zu haben. unseres lieben Herrn in Kenntniss zu setzen. 80328 Mannbeim, 6. Juli 1908. 2 Todes-Anzeige. Wir erfüllen hiermit die schmerzliche Pflicht, Freunde und Bekannte von dem am Samstag vormittag erfolgten Ableben Bernhard Helbing Die Einäscherung findet am Dienstag, den 7. Juli, nach- mittags 3 Uhr im hiesigen Crematorium statt. Dies statt besonderer Anzeige. Die tieſtrauernden Hinterbliebenen: Frau Lina Helbing, geb. Bender, nebst Kinder- Frau Oberingenieur Helbing Wwe. Adolf Helbing-London. Dr. Eduard Helbin,-Nürnberg. 55— beende, Eine goldene Damen⸗ Ayr mit Brilliant nebſt goldener Nadelkette zum auhängen in der Schloßz⸗Reſtauratin Heidelberg.“ Lamsschtes Heirat. Beamtentochſer, Milte 30, mit Ausſteuer, jedoch o. Verm., jugdl. 80334 Herrn zw. Heirat, Korreſpondenz. Oflerten unter 25036 an die Erpedition d. Bl. 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Bugliſat 55, 65 70 Pfg. d. Lir. b. 20 Vir. Proden von 5 Ltr. nach Mane ke ſrei ins Haus. fotwein Eee Subwigshafen. General⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) lur-Verhauf Während der Inventur-Verkaufstage kommen sämmtliche Reste, die sich in letzter Zeit angesammeſt haben, ungemein billig in den Verkauf, Wir geben auf Beste und Restbestände Reste und Restbestände Reste und Abschnitte werden zu ganz enorm billigen Netto-Preisen in den Inventur-Verkauf gebracht, dahrügr fochschi Breitestrasse K I, I1 Aus der Stadtratsſitzung vom 2. Juli 1908. (Schluß!. Der Stadtrat erklärt ſich mit dem Projekt des Hochbauamts über die Verlegung der Abortanlage im L⸗Schulhaus und mit der Aenderung eines Klaſſenzimmers daſelbſt einverſtanden. Das ſtädt. Tiefbauamt wird zur Herſtellung der Friedhof⸗ ſtraße zwiſchen Wingert⸗ und Schulſtraße in Neckarau ermächtigt. Uebertragen wird: 1) die Lieferung von 5 Beleuchtungs⸗ körpern für den neuen Stadtratsſaal im Kaufhaus der Firma Wilhelm Maus in Frankfurt a..; 2) die Lieferung von 9 Gittertüren für die Heizkörperverkleidung einſchließlich der Türe für das Kamin in neuen Stadtratsſaal im Kaufhaus der Firma G. Knodt, Metallwarenfabrik in Frankfurt a..; 3) die Her⸗ ſtellung der Sielbauarbeiten in der Gerwigſtraße im Stadtteil Waldhof dem Unternehmer Georg Schmalz hier; 4) die Ausfüh⸗ rung von Arbeiten zum Bau des Bahnhofgebäudes in Wallſtadt und zwar: Maurerarbeiten an J. Stutz in Wallſtadt, Steinhauer⸗ hauerarbeiten an L. Hanbuch und Jak. Schumacher hier, Zim⸗ merarbeiten an Gg. Burkhardt in Wallſtadt; 5) die Erd⸗ und Maurerarbeiten für den Neubau eines Arbeiterwohnhauſes beim mpwerk auf der Frieſenheimer Inſel dem Unternehmer Peter ann hier; 6) die Bildhauerarbeiten zum Neubau des 2. Waſſerturmes dem Bildhauer Köſtner hier; 7) der in dieſem Jahre auszuführende Teil der Arbeiten zur Neueinrichtung der Heizungsanlage in der Hildaſchule der Firma Zentralheizungs⸗ werk A. G. Hannover⸗Hainholz, Zweigniederlaſſung Mannheim. Das Ausleſeergebnis vom Müllabladeplatz in der 10. Sand⸗ gewann wird dem ſeitherigen Pächter Heinrich Geier auf ein weiteres Jahr überlaſſen. Gegen die Geſuche um Erlaubnis zum Betrieb von Stellen⸗ vermittelungsbureaus des Handelslehrers Karl Oberheiden und der Oberkellner Karl Setzer Ehefrau, Dina geb. Eberle hat der Stadtrat nichts einzuwenden. Laut Bericht der Armenkommiſſion ſind im Monat Mai J. Is. folgende Unterſtützungen bewilligt worden: 1) Bar⸗ Aunterſtützungen an 1245 Familien und Einzelperſonen M. 25 517,22 Mark; 2) aus Geſchenken 493,35 Mark; 3) aus Stiftungsmitteln 388 Mark; 4) verſchiedene Kleidungsſtücke an Stadtarme; 5) Pflegegeld für arme Kinder a. in Familien 1482,75., b. in Anſtalten: geſunde Kinder 2815,53., gebrechliche Kinder: M. 1962,05; c. in Zwangserziehung 568,15 Mark. Von nachſtehenden Einladungen wird dankend Kenntnis ge⸗ nommen: des Militärvereins Mannheim zur Feier des Ge⸗ burtsfeſtes Sr. Kgl. Hoheit des Großherzogs am 5. Juli 1908; der Studentenſchaft der Handelshochſchule zum Feſtkommers an⸗ Jäßlich des Geburtsfaſtes Sr. Kgl. Hoheit des Großherzogs am aus der Kleiderstoff-Abteilung (Schwarze, weisse, couleurte und Fantasiestoffe) aus der Waschstoff-Abteilung (Mousseline, Zephir, Satin, Levantines) von Qardinen jede Breite, Kongressstoffe, Läuferstoffe, Linoleum, Stores, Tull-Bettdecken, Waffel-Bettdecken, einzelne Stepp- u. Schlafdeoken aus der Weiss-Wäsche-Abfeilung haupisächlich angestaubte oder trub gewordene Teile, wie Damen-Hemden, lacken, Beinkleider, Kissen, Bettbezuge, Bettücher, Handtücher, Frottiertucher Die Rabatte werden an der Kasse in Abzug gebracht. Aegide eine glückliche Löſung der Submiſſionsfrage aus der Baumwollwaren-Abteilung wie: Hemdenbieber, Hemdenflanell, Bettkattun, Satin, Schürzen- Stoffe, Kretton, Hemdentuche, Möbelkattun, Beitdamast oto. etc. ſeize chune für Herren für Damen für Kinder Unvergleichliche Auswahl in besseren Ausführungen zu Baum'schen Preisen. Otto Baum, J 51 ſISSe-en Pliss Sggn Schammeringer. Shesial. Plisse. Geschiiſt A 225 ELFynst Leblx 7, LI. Jnuterröche, Volants, Umarbeiten von Rüschen, Lampensclirmen elc. eic. Seidenbandreste. 78425 + 8 Pfund M. 1,40 0 01 1 9 88 8 * 601 Chocolad. Grenlich 14.8. grüne Marken 79692 80324 K 1. 1 Kei 94 degſ Seſber eigensrligen Bestpclele lede Wssche, ebenso Kleicef, Wolte Seide e Nrre in den melsten Geschäften vorrätig. 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Juli 1908 und des Lehrergeſangvereins Zürich bezw. des Lehrergeſangvereins Mannheim⸗Ludwigshafen zu dem aus An⸗ laß des Beſuches des erſteren Vereins ſtattfindenden Volkskonzert und Feſtbankett am 12. Juli 1908. — „Das Skelett im lebenden Körper“ betitelt ſich eine neue Schaunummer, die von heute ab im Vorſtellungslokale des Panop⸗ tikums zur Vorführung gelangt. Die Idee zu dieſer verblüffen⸗ den Illuſion gaben die X⸗Strahlen Profeſſor Röntgens, deren Ent⸗ deckung ſeinerzeit in der ganzen Kulturwelt ſo ungeheures Aufſehen erregte. Während man aber früher bekanntlich immer nur einzelne Körperteile mit den geheimnisvollen Kathoden⸗Strahlen zu durch⸗ leuchten im Stande war, iſt es in den letzten Jahren gelungen, das vollſtändige Knochengerüſt einer lebenden Perſon ſichtbar zu machen. Auch bei der Illuſion im Panoptikum findet eine„Durch⸗ leuchtung“ einer ganzen Perſon, nämlich einer lebenden Dame, ſtatt. Nach dem Einſchalten des Apparates verſchwinden alle Fleiſchteile und nur das Skelett allein ſcheint auf dem Stuhle zu ſitzen. Auch dieſe Schaunummer wird ein ſo lebhaftes Intereſſe, aber auch ſolch Kopfzerbrechen hervorrufen, wie die bisherigen myſteriöſen Darbie⸗ tungen des Panoptikums.— Das Beltpanorama zeigt von morgen ab den neueſten Zyklus von Paris mit Aufnahmen des Drachenfliegers Henri Farmann's. * Verbeſſerung des Submiſſionsweſens. Die„Deutſche Zim⸗ mermeiſterztg.“ bemerkt zu der von uns mitgeteilten Meldung, wonach zwiſchen der Freiburger Stadtverwaltung und den Ver⸗ tretern des dortigen Handwerks Schritte eingeleitet wurden, die eine Verbeſſerung des Submiſſionsweſens bezwecken: Man dürfte in weiten Kreiſen des Handwerks auf das Reſultat dieſer Beſprechung in Freiburg geſpannt ſein, na⸗ mentlich werden die badiſchen Handwerker dem Ergebnis dieſer Beratung mit großem Intereſſe entgegenſehen. Es iſt ja be⸗ kannt, daß der Freiburger Oberbürgermeiſter, Herr Dr. Win⸗ terer, ſozialpolitiſch eine führende Rolle einnimmt und daß er auch ein großer Freund des Handwerks iſt. Kommt unter ſeiner zuſtande, dann darf man auch hoffen, daß in anderen badiſchen Städten die Angelegenheit aktuell wird. * Sommerfeſt der deutſchen Generalfechtſchule. Am 19. Juli hält die Generalfechtſchule(E..) Mannheim(Wohgltätigkeits⸗ verein für Waiſenpflege) ihr beliebtes Sommerfeſt bei den Rennwieſen ab. Auf dem Schießſtand und auf /der Preiskegelbahn winken den Siegern wieder wertvolle Preiſe. Es ſind Kinderſpiele und verſchiedene andere Beluſtigungen vorgeſehen. Auf dem Feſt⸗ platz konzertieren zwei Kapellen. Der Reinertrag kommt bedürf⸗ tigen Waiſenkindern zugute. * Manuuheim⸗Ludwigshafener Turnerſchaft. Außer den amerikaniſchen Turnern werden auch Turner aus Afrika am Deutſchen Turnfeſt teilnehmen. Aus Deutſch⸗Südweſtafrika werden 30 Turner aus den Vereinen Swakopmund, Wind⸗ huk, Karibib und Lüderitzbucht kommen. Führer dieſer Ab⸗ ordnung iſt der Vorſitzende des Turnvereins Windhuk, ein alter Frankfurter. Die Vereine gehören der Deutſchen Turner⸗ ſchaft an und werden mit ihren Fahnen auch im Feſtzug ver⸗ treten ſein. Die Fahne des Deutſchen Turnvereins von Swakopmund wird nach der Eröffnungsfeier vom Vorſitzenden der Deulſchen Turnerſchaft, Dr. Götz, in der Feſthalle ge⸗ weiht. Aus dem Großherzogtum. .ce. Karlsruhe, 3. Juli. Die Auflöſung der von den ärztlichen Vereinen des Großherzogtums gegründeten Unterſtützungskaſſe für hilfsbedürftige badiſche Aerzte wurde, nachdem die ärztlichen Vereine der Auflöſung zugeſtimmt haben, genehmigt. Das Vermögen der Kaſſe wird der von der Aerztekammer neu errichteten ärzt⸗ lichen Unterſtützungskaſſe überwieſen. 5 .c6. Pforzheim, 3. Juli. Es darf als ziemlich ſicher bezeichnet werden, daß Pforzheim, das ſich ſchon das Dorf Brötzingen einverleibte, nun auch binnen kurzem die benach⸗ barte, zum Teil induſtrielle Landgemeinde Dill⸗Weißen⸗ ſtein im ſchönen Nagoldtale eingemeinden wird. Soeben iſt hierüber eine Denkſchrift des Oberbürgermeiſters erſchienen, die ſehr überzeugend die Vorteile der Eingemeindung Dill⸗ Weißenſteins beleuchtet. Unter anderem könnte die Stadt dann ein neues Waſſerkraftwerk von 2500 Pferdekräften ein⸗ richten. Da die allgemeine Geſchäftslage aber immer noch flau iſt und auch mit Rückſicht auf andere Umſtände, dürfte der Zeitpunkt der Eingemeindung noch etwas hinausgeſchoben werden, vermutlich bis Neujahr 1910. .e. Oberkirch, 3. Juli. Rechtsanwalt Dr. Neff aus Offenburg wurde geſtern mit 54 Stimmen zum Bürger⸗ meiſter von Oberkirch gewählt. *Säckingen, 3. Juli. Kürzlich wurde gemeldet, daß ein Mädchen am Fenſter angeſchoſſen wurde. Der unglückliche Schütze iſt, wie ſich nun herausſtellt, der 11jährige Bruder des Mädchens. Der Schuß erfolgte aus einem entwendeten, fremden Flo⸗ bertgewehr, wozu ſich der Knabe die ſcharfen Patronen verſchaffte. Bei den vorgenommenen Schießübungen ging die Kugel in die Fen⸗ ſterrahmung, prallte ab und traf das Mädchen ſo folgenſchwer, dag man eine Verletzung des Gehirns befürchtet. 7 Ba.. von UPig. an von IUig. anvon UPig. an —— TTTT laushalt-2 Maunheim. 6. Juli. Teneral-⸗Anzelaer.(Mittag latt) 9. Seite. Warenhaus 80327 Einmachgläser ½ be 6 8 10 12 18 25 38 48 Plg. Einmachtöpie von—10 Wurf G. m. h. H. — 7 l, 1 à Wurf 38 Pfg. Lerkaufshäuser: J Leckarstadt, Martiplat: Echt Porzellan Emaille Glas Wirtschaftsartikel. 450 Milchkannen, gross Stück 5 Pfg. 250 Töpfe, 16 em Stack 38 Pfg. 1000 Elasteller, verschled. Muster Siuck 5 Pfg. 200 Küchenmesser, Sollng. 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Beſchlußfaſſung über die Erhöhung des Aktienkapitals. 4. Beſchlußfaſſung über die Ausgabe von Obligationen. Geſellſchaft ſelbſt oder bei der Mheiniſchen Creditdank Mannheim 5 deren Filialen in Baden⸗Baden, Freiburg 1.., Heidelberg, Kaiſerslautern, Karlsruhe, KNonſtanz, Lahr i.., Müthauſen z. Elſ., Offenburg, Pforzheim, Speyer, Straßburg i. Elſ., Zweibrücken, Depoſitenkaſſe in Bruchſal, Agenturen in Neunkirchen(Bez. Trier) und Raſtatt gegen zu erteilende Eintrittskarten hinterlegt haben. Maunheim, den 4. Juli 1908. 80880 der Aufſichtsrat. LAqauñf Tetr. IAuiggaherut Sacoo., Rock- und Smok-Anzüge, Paletots, Hosen, Milltalr- und Beamtenuniformen, Sohuhe, 5 Damenklelder eto. 8 bendtige dringend für meige Geschäfte und Versand, dafür bezahle reelle, ksiner noch 80 prahlen- den Konkurrenz erreichte Preise. 77748 loh kaufe auch Mõbel, Bettfedern Antiquen, Gold, Sſlber, Tressen, Partlewaren ete. Gefl. Offerten erbeten per Post oder Telephon an Selig, E 4, 6, nur Eckladen. 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Der Deutſche Kronprinz unter dem Namen eines Grafen von Ravensberg hat die große Gemeindejagd von Hopfreben im Bregenzerwalde gepachtet und wird in den nächſten Wochen mit der Frau Kronprinzeſſin und Familie daſelbſt längeren Aufenthalt nehmen, um dem Jagdver⸗ gnügen in dieſer außerordentlich wildreichen Gegend obzuliegen. Die Jagd von Hopfreben hatte früher der Engländer Maund beſeſſen, der ſie jedoch ſo wenig benützte, daß die Rehe und Gemſen derart überhand nahmen, daß Lord Maund einmal 20 000 Gulderr für Wildſchaden bezahlen mußte. Nun wird es wahl anders werden, denn der neue Jagdherr iſt nicht nur ein tüchtiger ſondern auch ein leidenſchaftlicher Jäger. Bad Hopfreben, in deſſen Nähe ſich das ſchmucke Jagdſchlößchen des früheren Jagdpächters befindet, das der Graf von Ravensberg ebenfalls gemietet hat, iſt fünf Stunden von Bezau, der Endſtation der Bregenzerwaldbahn, gegen Schröcken zu gelegen, in einer reizenden landſchaftlichen Umgebung. — Vorläuferinnen der Grete Beier. Die ſtarke Erſchübterung, die durch die Freiberger Verhandlung gegen die junge Mörderin Grete Beier angeſichts der merkwürdigen Seelenzuſtände, die ſich da enthüllten, in weite Kreiſe getragen wurde, berleih! den Ausführungen befonderen Nachdruck, die der bekannte Pſhchologe der Haward⸗Univerſität(Profeſſor Münſterberg) ſoeden im American Magazine beröffentlicht und die ſich mit jener ſeeliſchen eigenartigen Verfaſſung beſchäftigen, aus der das Verbrechen auf⸗ keimt. Anknüpfend an den ſenſationellen Fall der Mrs. Guneß, des„weiblichen Blaubartes“, die auf ihrer einſamen Farm jahre⸗ lang Verbrechen auf Verbrechen häufte, gegen 180 Menſchen ermor⸗ dete und verſcharrte und deren Untaten nur einem Zufall ihre Ent⸗ deckung verdanken, berichtet der Gelehrte von ſeinen Studien und experimentellen Forſchungen, die er mit amerikaniſchen Verbrechern angeſtellt hat. Die Urſachen der Bluttaten findet der Forſcher in einem eigenartigen Seelenzuſtand, für den er die Bezeichnung „emotionally dead“,„gefühlstot“, anwendet und den er in wechſeln⸗ der Intenſität bei den meiſten Kapitalverbrechern feſtſtellen konnte. Das zeigte ſich mit aller Schärfe in dem Falle des amerikaniſchen Maſſenmörders Orchardſon, mit dem Prof. Münſterberg eine Reihe bemerkenswerter Verſuche vornahm, die ſich auf das Gedächtnis, Aufmerkſamkeit, die Gefühlsbetonung des Aſſoziierungsprozeſſes, Wille, Urteil und die Suggeſtibilität des Verbrechens bezogen.„Ich fand, daß er„gefühlstot“ war, was jedoch keineswegs bedeutet, daß er Gefühlsregungen nicht zugänglich iſt. Wie bei den meiſten Ver⸗ brechern ſtand ſeine Empfindungsfähigkeit tief unter dem Durch⸗ ſchnitt. Ein tiefer Nadelſtich z. B. ergab keinerlei Reaktion, und ſein Taſtſinn zeigte ſich abgeſtumpft, während Geſicht und Gehör ſehr ſtark entwickelt waren. Allein trotz dieſes Mangels organiſchen Schmerzempfindens(er war nie krank geweſen) zeigte er die Fähig⸗ keit, die Leiden anderer ſofort wahrzunehmen.“ Das ſchließt Auf⸗ wallungen intellektuellen Empfindungsvermögens keineswegs aus, wenngleich ſolche Individuen ringsum Leid und Schmerz ſäen.„Im Gegenſatz zu Mrs. Guineß vollbrachte er ſeine Verbrechen unperſön⸗ lich, er ſah ſeine Opfer nicht. Er fertigte Höllenmaſchinen, legte Dynamit unter Türen und Treppen und dachte dabei ebenſowenig an die Leiden der Opfer, wie etwa ein Spielwarenfabrikant an die Freuden, die ſeine Waren bei den Kindern auslöſen. Er war gefühls⸗ tot.“ Dies wird umſo bedeutſamer, je mehr wir eines der verderb⸗ lichſten Nervenleiden kennen lernen, die Hyſterie, die hauptſächlich enkſteht aus gehemmten Gemütsvorſtellungen. Dieſer Fall mag auch auf Mrs. Guineß zutreffen. In dieſem Zuſtand begeht eine Frau viele anſcheinend unerklärbare Taten und verübt ſogar Verbrechen. Hyſterie iſt eine„eingeſchnürte Gemütsbewegung“, und ſie verſchwin⸗ det, wenn die vergeſſenen Gemütsideen zu bewußtem Ausdruck ge⸗ bracht werden. Eine hyſteriſche Frau wurde mit Sonnenuntergang ſtets ſtumm, eine andere vermochte nur flüſſige Nahrung zu ge⸗ ghießen, eine dritte litt unter der Vorſtellung, ſtets Tabakrauch zu Nahrung genoß, war bor Jahren einmal riechen. Keine dieſer Patientinnen kannte den Urſprung dieſer Vor⸗ ſtellung. Erſt allmählich enthüllten die Aerzte den Schleier. Die Freru, die abends verſtummte, ſaß einmal am Abend am Krankenbette ihres Vaters und unterdrückte gewaltſam jedes Geräuſch. und ihn nicht zu ſtören Als man die Erinnerung an dieſe Sgene n ihr wieder⸗ Renforcs 80 cm breit fenforct so en bret, keinfädig Renforcé pa, Out Hemdentuch tarxadig Gerauht Proisé prima Qual. 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E 5 Ik. gtatt 130 em breit mit Seidenglanz statt 130 em breit, mit ganz kleinen Flecken Statt Halbleinen— 160 om breit statt Halbleinen 15 160 em breit statt fang genommen hat. Angeklagt ſind der 40jährige verheiratete Schmiedmeiſter Georg Höfling und deſſen beide Stieftöchter, die 24jährige Näherin Johanna Nickel und die 2jährige Büg⸗ lexrin Charlotte Nickel. Die Oeffentlichkeit der Verhandlung ſe zu Beginn derſelben ausgeſchloſſen, weshalb auf alle erweckte, gewann ſie ihre Stimme zurück. Die Frau, die tur flüffige wurd Ekel zu unterdrücken, wenn ſie mit einem aß. der mit einer widerlichen Krankheit behaftet war. Als man dieſen Ausgangspunkt ihr erklärte, war ſie geheilt. Die Frau mit der Vorſtellung von Tabargeruch erfuhr zufällig im einem durchräucherten Zimmer von der Untreue ihres Gatten und mußde, da andere gegen⸗ wartig waren, ihre Erregung unterdrücken. Als man ihr den Zuſam⸗ menhang ins Bewußtſein brachte und damit die damals geknebelte Empfindung auslöſte und befreite, war ſie genefen. Wahrſcheinlich ſpielen auch bei Mrs. Guineß derartige Fälle weiblichen Verbrecher⸗ tums nichts Ueberraſchendes. Ich habe gefunden, daß Frauen leichter durch eine beſtimmte Idee oder Leidenſchaft beherrſcht und beſtimmt werden können, wie die Männer. Wenn ſie einmal beginnen, ſo führen ſie ihre Handlungen zu größeren Extremen, ſeien dieſe num gut oder böſe. Der Mann ſchließt und wird mehr durch die Um⸗ ſtände und vorausſichtlichen Folgen beeinflußt. Die Frau nimmt dies nicht wahr und handelt nach ihrem alles abſorbierendem Drang.“ Prof. Münſterberg glaubt nicht an den geborenen Verbrecher und⸗ widerſpricht den Anſchauungen Lombroſos über die Degeneration. „Irgend ein Gefühl, das wir micht kennen, hat die Tätigkeit des ge⸗ funden Organismus, des Fühlens und Handelns geſtört, und der Gehirnweg, durch den die gefühlsbetonten Empfindungen eindringen, iſt geſperrt. Sie fühlt nicht die normalen Erregungen von Mitleid und Schrecken beim Anblick des Blutes. Die religiöſen und ſoztaren Empfindungen ſpielten in dem Leben von Mrs. Guineß keine Rolle mehr, weil ſie gefühlstot war.„Dieſer Zuſtand, der tauſend Entſteh⸗ ungsmöglichkeiten hat, iſt auch die Quelle der meiſten Verbrechen. Die Hemmungsvorſtellungen ſchwinden, das„Gleichgewicht der Ge⸗ fühle“ iſt aufgehoben. Der Grad der Intelligenz, Erziehung, Milieu⸗ Einflüſſe, der Umgang mit anderen, all das wirkt mit beſtimmend. „Kurzum, Verbrecher werden nicht„geboren“, es find Menſchen mit ſchwacharbeitendem Geiſt. Wer kann es ſagen, wo ein abſolut richtig arbeitender Geiſt iſt? Kein Gehirn arbeitet vollkommen. Welche Intelligenz und welches Temperament wäre das Idegl? Es ſind alles nur Gradunterſchiede.“ — Eine myſteriöſe Vergiftungsgeſchichte wird aus Philadel⸗ phia gemeldet. Dr. Wilſon, einer der reichſten Aerzte Phila⸗ delphias, erhielt am Montag morgen eine Flaſche„Invaliden⸗ bier“ durch einen Botenjungen überbracht, zugleich mit einem ge⸗ druckten Schreiben einer der größten Brauereien, worin er ge⸗ beten wurde, das Bier zu koſten und ſein Urteil darüber abzu⸗ geben. Dr. Wilſon trank von dem Bier und war bald darauf eine Leiche. Es ſtellte ſich heraus, daß das Bier ſtark vergiftet war. Die Ausſagen des Botenjungens und des Druckers des gefälſchten Zirkulars werfen Verdacht auf einen reichen Jabri⸗ kanten, der ſeit dem Vorfall verſchwunden iſt. Eiferſucht könnte vielleicht die Erklärung zu dem Morde liefern. Dr. Wilſon be⸗ ſaß einen Bungalow am Delaware⸗Fluſſe und pflegte in dieſem Bungalow reiche Damen aus Philadelphia und Newyork, die in Jachten oder Motorbooten zu ihm kamen, zu bewirten. Als die Polizei in dieſem Bungalow Hausſuchung abhielt, fand ſie zu ihrem Staunen, daß eine derartige Hausſuchung bereits von anderer Seite ſtattgefunden hatte und daß Papiere fehlten. Der Einbrecher, der die Papiere geraubt hat, ließ alle Wertſachen in dem Bungalow unberührt. Auch dies beſtärkt den Verdacht, daß der Einbrecher ein reicher Mann war und wahrſcheinlich identiſch iſt mit dem Sender des vergifteten Bieres. Die Polizei bewacht alle von Amerika ausgehenden Dampfer, um den verdächtigen Fabrikanten und eine Dame zu verhaften, die ihre Hand mit im Spiele haben ſoll. — Ein geradezu unglaubliches Sitten⸗ und Familienbild ent⸗ rollte eine Verhandlung, die am Donnerstag, 2. Juli, vor dem unterfränkiſchen Schwurgericht zu Würzburg ihren An⸗ Mantne am ſelben Diſche Einzelheiten das Falles nicht eingegangen werden kann, umſo⸗ weniger als der aufgewühlte Schmutz derart iſt, daß er buch⸗ ſtäblich alles Dageweſene übertrifft. Der Angeklagte Höfling berheiratete ſich im Jahre 1900 mit der Schmiedswitwe Nickel in Rieneck, die einen Sohn und zwei Töchter, die beiden heu⸗ kigen Angeklagten, mit in die Ehe brachte. Wenige Monate nachdem Höfling der Stiefpater der beiden Schweſter geworden war, fiel die eine derſelben, die damals 16 Jahre alte Johanna, dem Angeklagten zum Opfer, indem er das Mädchen ſo lange mit Würgen und Schlägen bearbeitete, bis deſſen Widerſtand gebrochen war. Die Szenen von damals wiederholten ſich dann fortgeſetzt. Der Verkehr blieb nicht ohne Folgen, und im März 1902 gebar die Jahanna Nickel ein Mädchen, das vier Wochen lebte, bis es eines Morgens tot im Bett gefunden wurde. Die Todesurſache läßt ſich heute nicht mehr aufklären, doch wird vermutet, daß Höfling an dem Todesfall nicht unbeteiligt iſt. Im November 1903 gebar die Johanna ein zweites Kind, das dann infolge gewiſſer Manipulationen, die ſie nach Anweiſung ihres Vaters vornahm, tot zur Welt kam. Die Nickel wickelte die Kindsleiche in einen bereit gehaltenen Sack, den ihr Vater dann forttrug, um das tote Kind in den Garten des Juſtiz⸗ gebäudes zu werfen. Im September 1904 wurde die Johanna zum dritten Male Mutter, und auch diesmal gelang es Höfling, die Geburt eines toten Kindes herbeizuführen. Die Leiche wurde von Höfling in einen Handkoffer verpackt und dann in den Main geworfen. In ähnlicher Weiſe wurde bei Geburten im Frühjahr 1906 und im Auguſt 1907 verfahren. Die Leichen vergrub Höfling damals im Keller ſeines Wohnhaufes, wo ſie im heurigen Frühjahr ausgegraben wurden. Nicht beſſer wie der Johanna erging es deren jüngeren Schweſter, der an⸗ geklagten Charlotte Nickel, die, noch nicht 14 Jahre alt, ihrem Stiefvater zum Opfer fiel. Wie ihre ältere Schweſter verſtand Höfling ſie durch Drohungen und Mißhandlungen gefügig zu machen. Im Januar 1905 gebar die Charlotte in der Würz⸗ burger Frauenklinik ein Kind, das ſich noch in Pflege befindet. Nur dadurch blieb der arme Wurm am Leben, denn Höfling hatte ſowohl in dieſem Falle wie in allen anderen verboten, eine Hebamme zu der Geburt beizuziehen oder die Klinik auf⸗ zuſuchen. Im September 1907 wurde Charlotte Nickel aber⸗ mals Mutter, und zwar gebar ſie im Beiſein ihrer Schweſter Johanna. Während nun die Mutter im Bette lag, holte auf ihre Anſtiftung die ältere Schweſter einen Eimer Waſſer backte das Kind bei den Beinen und ſteckte es mit dem Kopf in den Eimer, bis es tot war. Die Leiche wurde dann in den Kleiderſchrank geſteckt, bis Höfling ſte holte und gleichfalls im Keller vergrub. Im Verhör waren die beiden Schweſtern Nickel im vollſten Umfange geſtändig. Ihre Schilderungen gaben ein geradezu unglaubliches Bild von der Beſtialität ihres he buß 155 nur ſie 1 5 ſeine Brutalität eig e, ſondern auch die ei e handelte, bis ſie beide Augen 30 d 11 90 Mehe 195 11 5 Fall durch den Stiefſohn des Föflig, e echaniker Franz Nickel, der gelegentli in 3 häuslicher Zwiſtes von den Vorfällen Kenntntz 4„ zur Staatsanwaltſchaft begab. Höfling ſelber ſtellt in Abrede und war nur bemüht, ſich hinzuſtellen, der„zu ſchwach“ war, widerſtehen! Für die Verhandlung Bnd — FF Seite. 225 eee, Müittagblatt.) Mannheim, 6. Jult. Baumwollstoffe onorm billig. EIS Korrmem zurn Verkauf SHOrme Fosten. Weisswaren Was chstoffe Posten coe SS e00 16⁸ pr. 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