Abpnnement: Badiſche Volkszeitung.) 70 Pfeunig monatlich. Bringerlohn 28 Pfg. monatlich, durch die Moſt bez. incl. Poſte aufſchlag M..4 pro Quartal, Aluzel⸗Nuurmer 5 Pfz⸗ In ſerate: Die Colonel⸗Zeile. 25 Pfg⸗ Auswärtige Inſerate„ 80„ Die Reklame⸗Zeile„1 Mark Geleſeuſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und umgebung. Schluß der Jnſeraten⸗Aunahme für das Mittagsblatt Morgens%0 uhr, für das Abendblatt Nachmittags 8 uhr. der Stadt Mannheim und Amgebung⸗ Badiſche Neueſte Nachrichten Anabtzängige Tageszeitung. Täglich 2 Husgaben (ausgenommen Sonutag) Eigene Redaktlonsbureaus in Berlin und Karlsruhe. Maunheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim“, Telefon⸗Nummern: Direktionu. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Burean(An⸗ nahmev. Druckarbeiten 344 Redaktion 377 Expedition und Verlags⸗ buchhandlung, 218 Nr. 314. Der Ausſchluß der Oeffentlichkeit. (Von unſerem Berliner Bureau.) Berlin, 8. Juli. Als vor nunmehr anderthalb Wochen nach Beendigung der Szene, die den Fürſten Eulenburg als zärtlich bedachten Familienvater und ſelbſt in Todesnöten noch charmanten Cauſeur gezeigt hatte, die Oeffentlichkeit ausgeſchloſſen wurde, da meinten viele: das ſei ganz gut ſo. Auch ſolche, die nicht die doch wohl ein wenig übertriebene Angſt vor dem„Schmutz“ teilten, waren des Glaubens: es könne in den heutigen Zeit⸗ läuften, da die vornehme Scham, in noch nicht abgeſchloſſene Prozeßverhandlungen mit kritiſchen Randgloſen einzugreffen. in deutſchen Landen leider ſich verlor, nützlich ſein, wenn die Gaßetten einmal gezwungen würden ſich zu genieren; wenn man die Geſchworenen ſich ſelbſt und den Eindrücken des Ge⸗ richtsſaales überlaſſe und nicht durch Stimmungsbilder und Tettartikel ihr Urteil zu beeinfluſſen und zu leiten verſuchte. Indes, wie das ſo manchmal im Leben geht: erſtens, es kommt anders; zweitens, als man denkt. In der erſten Woche erregte bei allen, die ſich noch Unterſcheidungsvermögen genug be⸗ wahrt hatten, um zu erkennen, daß es ſich im Moabiter delte, ſondern um die Affäre eines ſchweren Meineids deingend Verdächtigen, die Art peinliches Aufſehen, wie Staatsanwaltſchaft und Gericht dem Angeklagten begegneten. Zwar Oberſtaatsanwalt Iſenbiel begrüßte nicht mehr wie in den Januartagen den Fürſten Eulenburg mit verbindlicher Zuvorkommenheit. Aber er nannte ihn doch einmal Über das Iſenbiel in die Rede, mit der er ſeinen Antrag auf Ausſchluß der Oeffentlichkeit begründete, auch die Floskel einfließen ließ: die Zulaſſung des Publikums könnte am Ende auch dem Herrn Angeklagten unlieb ſein. Das merkwürdige Argument hat dann der Prozeßleiter freilich kurzerhand beſeitigt; aber da auch er von einer Urbanität der Formen war, wie man ſie nie, aber nie noch im Lande Preußen erlebte, konnte es nicht ausbleiben, daß man in den Kreiſen der Unbefangenen, ins⸗ beſondere auch in der Juriſtenwelt ſich achſelzuckend fragte: was ſoll das werden? Sollen in Zukunft alle kranken Unter⸗ ſuchungsgefangenen wie Grandſeigneurs behandelt werden, die ein Grunewaldſanatorium bezogen, in das ſie, wie das bei Leuten von Diſtinktion ſich ſelbſt verſteht, ihren eigenen Kammerdiener mitnehmen? Sollen ſie, wenn ihr Zuſtand (übrigens auch die Fahrt im Rollſtuhl nicht?) im bequemen Auto auf der Döberitzer Heerſtraße herumkutſchieren dürfen? Oder ſollte nur an einem beſonders draſtiſchen Fall dokumen⸗ tiert werden, daß, wie die wirtſchaftliche Gleichheit auch die vor dem Geſetz nur ein ſchöner Mythus iſt, eine naturrechtliche Fifktion, die wir„realpolitiſchen“ Preußen längſt über⸗ wanden? Dier Anfang der Woche hat darin ja einen Wandel ge⸗ bracht. Landgerichtsdirektor Kanzow hat(was an ſich ja auch Schwurgerichtsſaal nicht um einen neuen Hardenprozeß han⸗ andere den„Herrn“ Angeklagten und da das ſonſt des Landes nicht der Brauch iſt, fiel es auf. Um ſo mehr auf, als Herr den täglichen Spaziergang im Gefängnishof nicht geſtattet Donnerstag, 9. Juli 1908. um den Angeklagten verhandlungsfähig zu erhalten. Aber die für den letzten Sonntag geplante Autofahrt nach Schild⸗ horn iſt unterblieben und auch an den Curalien ſoll neuer⸗ dings geſpart werden. Dafür machen ſich andere Seltſam⸗ keiten bemerkbar. Gericht und Staatsanwaltſchaft— das kann man wohl ruhig ausſprechen— haben, was in ihren Kräften war, getan, den Ausſchluß der Oeffentlichkeit ſo voll⸗ ſtändig zu geſtalten wie nur möglich. Herr Iſenbiel hat ſogar wofür die Prozeßordnung ihm keine Handhabe bot, auf die Geſchworenen einen moraliſchen Druck geübt, ihr unbedingtes Silentium zu erzwingen. Schließlich ſind die Dinge doch wieder einmal ſtärker geweſen als die Menſchen. Seit Sams⸗ tag bringen alle Blätter von neuem Prozeßberichte und der bekannte Gerichtsberichterſtatter Oskar Thiele, der am vorigen Mittwoch feine Tätigkeit indigniert eingeſtellt hatte, verſchickt nunmehr wieder Tag für Tag ſeine Referate. Darob große Entrüſtung bei einigen Blättern, die im Dezember und Januar die gräflich Kuno⸗Moltkeſchen Farben trugen und die „Deutſche Tageszeitung“, die mit ſolchen Aktionen gleich bei der Hand iſt, ſchlägt ſogar ein neues Geſetz vor, das dergleichen in Zukunft unmöglich machen ſoll. Die lieben Leutchen wiſſen gar nicht, was ſie tun. Ohne Frage hat die jetzige Form der Berichterſtattung allerlei Mißliches. Da die Journaliſten nicht ſelbſt im Saale anweſend ſein dürfen, ſtürzen ſie ſich doch auf jeden, der darin war. Die Zeugen werden beſtürmt, ihre Verwandten, die Gerichtsdiener. Daß dem Bild, das ſo zu Stande kommt, nicht in jedem Zug die chroniſtiſche Treue eignet, liegt auf der Hand. Aber, was iſt dabei zu machen? Denn daß bei einem Fall wie dieſem, der ſeit Jahr und Tag die Gemüter in Spannung hält, der hermetiſche Ausſchluß der Oeffentlichkeit nicht durchzuhalten ſein würde, war doch für jeden, der ſich ein wenig auf Pfſychologie verſteht, von vorn⸗ herein klar. Ja, wenn ſchnell prozeſſiert worden wäre! Wenn der Handel in zwei, drei Dagen abgemacht geweſen wäre! Aber zwei, drei Wochen erträgt unſere nervöſe Zeit eine ſolche Heimlichkeit ganz einfach nicht und es iſt kindlich(wenn es nicht noch mehr iſt), auf die Senſationsluſt zu ſchelten, die nicht abwarten könne auf ihre Koſten zu kommen. Schließ⸗ lich ſtehen doch nicht der„ehrenfeſte“ Reichsgraf Vaſegg und die tüchtige Frau Lewandowski vor den Moabiter Ge⸗ ſchworenen, ſondern ein Mann, der trotz ſeines Eides jahr⸗ zehntelang auf die Politik in Reich und führendem Bundes⸗ ſtaat einen ſtarken und nachweisbaren Einfluß geübt hat. Daß da auch die politiſch Intereſſierten endlich wiſſen möchten, wie die Karre läuft, iſt nur ſelbſtverſtändlich und wer ſo tut, als wäre ihm das alles egal und als ſei der Eulenburg⸗ prozeß ein Kriminal⸗ und Skandalprozeß wie jeder andere, der iſt, mit Verlaub zu vermelden, ein ganz gewöhnlicher Heuchler. Kirchliche Bewegungen der Gegenwart. Aktenſtücke zu den kirchlichen Bewegungen der Gegen⸗ wart will D. Friedrich Wiegand von jetzt ab alljährlich herausgeben!). Der erſte Jahrgang liegt bereits vor und In's Berner Oberland. Ein Touriſtenſang. Von Alfred Beetſchen. Helpetien, du„grüne Schweiz“, Wie Draumor ſtolz dich nannte, Manch einer Miß Gazellenaug' Für deinen„Reiz“ entbrannte. Als kleiner Muſterſtaat biſt du Im Zeitenſtrom geſchwommen, Warſt manchem großen Nachbarleu Als nützliches Mäuslein willkommen. Ein Alpen⸗Bijou⸗Paradies Mit wundertätigen Quellen,, Iſt man geneigt, als Haupttrumpf dich Der Schöpfung hinzuſtellen. Zum Sprachenbabel wird die Schweiz Mit tauſend Touriſtenfährten, Es gleichen im Sommer die Prachthotels Der Semiramis hängenden Gärten. Die Freiheit, das berühmte Weib, Sieht man in Interlaken Stolz trägt ſie die Lawinenbruſt, Den Sonnenkuß im Nacken. Als ledige Jungfrau thront ſie da Mit blitzender„Göllerkette“, ein durchaus richtiger Standpunkt iſt) erklärt: er tue alles, 5 Es machen Mönch und Eiger ir „Schon lang den Hof, ich welte. eiggig, Dieterich ſche. Verlagsbüchhandlung, geb..50 M. Um das gewaltige Gletſcherweib Gemächlich zu genießen, Soll eine eiſerne Gürtelbahn Den hehren Leib ihr umſchließen. Pilatus, Mürren, Stauſerhorn, Der Rigi, die Schynige Platte, Der Mont Saleve, der Bürgenſtock, Jede höher gelegene Matte.— Die Wengeralp, der Uetliberg, Am Bielerſee Magglingen, Sie alle ſind im Polſterſitz Gemächlich zu bezwingen. Durch Alpenroſen dampft der Zug Und Genzianenhügel, Man fliegt den Schneegefilden zu Und freut ſich ſeiner Flügel. Das„Himmelan geht unſ're Bahn“ Im Mund der Aktionäre 5 Wie Engelsſtimmen lieblich ſchallt's Im Takt der— Couponſchere. Die Lauterbrunnen⸗Mürren⸗Fahrt Darf kein Touriſt verſäumen, Dampfrößlein trabt am Wildbach hin, 'ran Wettertannen träumen. Die„Lütſchine“ ſchleudert Schaum und Giſcht Und ſtrampelt im Spiel der Wellen, bom Keplerbunde, deſſen Kundgebungen dankenswerterweiſe (Abendblatt.) bietet Urkunden aus dem Jahre 1907. Das Werk will eineen praktiſchen Bedürfniſſe abhelfen. Kirchliche Kundgebunge, die viel beſprochen wurden, ſind nach kurzem kaum mehr auf:; zutreiben; ſie gehen mit der Tagespreſſe verloren. Wiegand meinte, daß hier geboten ſei, dem Orkus, in den ſo unendlich viel verſchwindet, was uns bewegt, ſeinen Raub zu entreißen. Eine verwandte Aufgabe erfüllt das kirchliche Jahrbuch, das vom Pfarrer J. Schneider herausgegeben wird. Dieſer will den Abſchnitt über die kirchliche Geſetzgebung einſchränken oder ganz fortfallen laſſen; derartige Dinge werden in Zu⸗ kunft im Wiegandſchen Jahrbuch zu finden ſein. 2— Was in dem erſten Bande des neuen Jahrbuches geſam⸗ melt iſt, ſind Aktenſtücke. Nüchtern und ſchon halb verſtaubt muten ſie uns, von außen geſehen, an, aber ſie enthüllen dem, der zu leſen verſteht, ein gewichtiges Sein. Leuchtende reli⸗ giöſe Bekenntniſſe, und ſchimmernde Zeugniſſe reiner, hoheits⸗ voller Lebensführung drängen ſich aus den Blättern des Wiegandſchen Buches beim flüchtigen Durchblättern nicht ent⸗ gegen. Ein Gemeinſames iſt an dieſen Kundgebungen, was mit ihrer Eigenſchaft als„Aktenſtücke“ zuſammenhängt. Es handelt ſich meiſt nicht um die ungeſtörte Betätigung eines reinen, reichen, aus dem Innern quillenden religiöſen Lebens, ſondern um Abgrenzungen, um Schranken, die ſo oder ſo⸗ einem religiöſen Wollen und Fühlen geſetzt werden. Zu⸗ ſammenſtöße, namentlich Konflikte der organiſterten Kirche auf der einen Seite und einer Einzelperſön⸗ lichkeit oder einer Gruppe auf der andern Seite treten vor unſer Auge. In dieſe Reihe gehören folgende Erſchein⸗ ungen aus der evangeliſchen Kirche: der Fall Jatho, der Fall Ceéſar, der Fall Goetz, Moniſtenbund und Kirche i dann etwa die folgenden aus der katholiſchen Kirche: Schell⸗Commer, der Neue Syllabus, die Enzyklika gegen Modernismus, das päpſtliche Motuproprio ähnlichen vom 18. November 1907, der Fall Schrörs und der Fe Günter. Etwas weniger auf den Konflikt als auf das Auf. bauen einer eigenen Organiſation oder das Emporfluten einer neuen Bewegung haben Bezug von evangeliſcher Seite: der Delegiertenkonvent der lutheriſchen Freikirchen, Freikirchen und Vereinslutheraner in der Allgemeinen ebangeliſch⸗ lutheriſchen Konferenz, Keplerbund, Schwarmgeiſterei in Heſſen, innere Miſſion und e edez auf katholiſcher Seite: die Laienbewegung gegen den Index. Wenn dazu noch das Paſtoralſchreiben der deutſchen Biſchöfe vom 10. Dezember 1907 genommen wird, iſt alles erwähnt, was der Aufnahme in das Jahrbuch für 1907 gewürdigt wurde. Veielleicht dürfte es ſich empfehlen, aktenmäßige Kund⸗ gebungen aus Organiſationen wie der Freidenkerbund, die freireligiöſen Gemeinden und der Moniſtenbund, der im Jahre 1907 eine wenig beachtete innere Umwandlung er⸗ fahren hat, in das Buch mit aufzunehmen, damit man gleich alles beiſammen hat. Mit der alleinigen Einteilung in »evangeliſch“ und„katholiſch“ kommt man ſo wie ſo nicht durch. Es entſpricht nicht den Tatſachen, daß jede„kirchliche Bewegung“ in Deutſchland des Jahres 1907 oder 1908 ent⸗ weder evangeliſch oder katholiſch iſt. Man kann ſchon ſchwerlich Den Staubbach Lord Byron kühn verglich Mit dem Schweif eines rieſigen Schimmels, Es freute der Alte von Weimar ſich auch Des Silberglanztropfens⸗Gewimmels. * Am Drahtſeil nach Mürren,— welch Hoch genuß! Die Fahrt iſt pikant ohne Gleichen; Ein Eſel, und blitzte ein Sattel von Gold, Wird nie dieſes Tempo erreichen! Als Laſtträger amtet die Lokomotiv, 55 Die klettert behend wie nne Gemſe,„ Sie ſchlüpft durch Tunnels mit rauchenden Schlot Und taktfeſt ziſchender Bremſe.„„„ Es ſchlägt dir der erſte Jodler an's Ohr, Fernüber erdonnern Lawinen, Kaum biſt du am Ziel, umclownt dich die Schar Der Kellner mit ſchmunzelnden Mienen. Du flüchteſt hinauf dich zum vierten Stock Vorüber an Herbergs⸗Kollegen, Das Glöcklein der nahen Engliſh⸗Chirch Es läutet den Abendſegen. Dann Schweigen! Aus loder dem Purpurmeer Aufragen die Gletſcher⸗Titanen, Die Weltflucht⸗Traumglücksſeligkeit Beginnt Dein Herz zu ahnen! Am offenen Fenſter ſtehſt du und ſinnſt, 5 Schauſt, wie die Wölklein reifen, Die braungelb, geboren aus Drachenſchleim, An Nagelfluh⸗Quadern zerſchellen, Ein ſchnarrender Ton ſchreckt jählilgs dich „Wann wünſchen der Herr zu ſpeiſen??? Seit WeneralsAugeiger. Aeuddlatz. Mannbeim, 9. Jut. aufgenommen worden ſind, ſagen, daß er lediglich die evange⸗ liſche Kirche angehe. In den von ihm mitgeteilten Kund⸗ gebungen finden wir nichts, wodurch ein Katholik von der Mitgliedſchaft ausgeſchloſſen wird. Es würde nur dem kirch⸗ lichen Tatbeſtand der Gegenwart, deren Spiegelbild das Buch ſein will, entſprechen, wenn auch ſolche„kirchlichen“ Erſchein⸗ ungen beachtet werden, die entweder gemeinſam für die Prote⸗ ſtanten und Katholiken gelten, oder aber auf eine kirchen⸗ artige Bildung neben den großen chriſtlichen Kirchen hin⸗ auslaufen. Die Ausbeute des erſten Jahrbuches für die kirchlichen Bewegungen der Gegenwart iſt karg, und ſie iſt reich— je nach dem Maßſtab, den man anlegt. Daß manches Jahr des 16. Jahrhunderts einen reicheren Ertrag gegeben hat, erſcheint einleuchtend. Aber andererſeits kann nach der Anlage des Buches nicht quellenmäßige Auskunft über den ruhig— ohne äußeren Konflikt oder ohne urkundliche Fixierung— dahin⸗ gefloſſenen Strom religiöſen Lebens erwartet werden. ee Politische Uebersicht. Manunheim, 9. Juli 1908. Vom Flottenverein. Ueber die noch immer nicht ganz erledigte Neubeſetzung des Präſidiums im Flottenvereine ſchreibt die „Neue politiſche Korreſpondenz“: „Daß der Großadmiral v. Köſter bisher noch keine beſtimmte Zuſage hinſichtlich des ihm angetragenen Präſidiums des Flotten⸗ vereins gegeben hat, trifft zu. Daß er annehmen wird, darf von ſeinem Patriotismus erwartet werden, da er unzweifelhaft, nach⸗ dem Fürſt Salm eine Wiederwahl abgelehnt hat, nicht nur die ge⸗ eigneiſte Perſönlichkeit, ſondern vielleicht die einzig mögliche für dieſe ſchwierige Stellung iſt. Es iſt dabei zu berückſichtigen, daß Admival Köſter in Danzig eigentlich von beiden Parteien gewählt worden iſt, ſo daß man auch von den Anhängern des Fürſten Salm erwarten darf, daß ſie dem verdienten Admiral den Entſchluß nicht durch deplazierte Betrachtungen erſchweren. Im Sinme des Fürſten Salm würde das jedenfalls nicht gehandelt ſein. Dieſer iſt ſicher der erſte, der ſeinem Nachfolger die Wege ebnen und ihm mit Rat und Tat zur Seite ſtehen wird. Wenn übrigens bei dieſer Gelegen⸗ heit in der Preſſe mitgeteilt worden iſt, daß die Uebertragung des Taufaktes des Linienſchiffes„Weſtfalen“ an die Fürſtin Salm gewiſſermaßen ein Pflaſter hätte ſein ſollen für den angeblich an höchſter Stelle gewünſchten Rücktritt des Fürſten Salm, ſo iſt das gänzlich unzutreffend. Die Fürſtin war für dieſe Auszeirhnung ſchon Morate vorher deſigniert, und es iſt bei dieſer Wahl lediglich dem üblichen Gebrauch gefolgt, der bei derartigen Taufen maß⸗ gebend zu ſein pflegt. Da es ſich um das Linienſchiff„Weſtfalen“ handelbe, ſo iſt das Haupt der Familie Salm, als einer alten, vor⸗ nehmen weſtfäliſchen Dynaſtenfamilie, für die Patenſchaft deſigniert worden, ähnlich wie dies in anderen Provinzen bei derartigen Gelegenheiten analog geſchehen iſt.“ „Die Toten kehren nicht wieder!“ Gleich dem Organ des Zimmererverbandes iſt der„Kor⸗ reſpondent für Deutſchlands Buchdrucker“ der Meinung, daß die Mehrzahl der auf dem Hamburger Gewerk⸗ ſchaftskongreß verhandelten Themata für den Buch⸗ druckerverband kein volles Intereſſe boten. Anders aber ſteht es mit der Frage der Maifeier. Auf ſie ausführlich ein⸗ gehend, ſpricht ſich das Buchdruckerblatt ſehr entſchieden gegen die Beibehaltung der Arbeitsruhe am 1. Mai aus indem es 11. a. ſchreibt: „Die Toten kehren nicht wieder. Trotz der Beſchlüſſe des Amſterdamer Kongreſſes, trotz der Vereinbarungen zwiſchen der Generalkommiſſion und dem Vorſtand der ſozialdemokratiſchen Partei kann ohne Uebertreibung geſagt werden, daß die Arbeits⸗ ruhe am 1. Mai in Hamburg in den letzt en Zuckungen lag. Wäre man nicht wie die Katze um den heißen Brei herum⸗ gegangen, wärs auch der beſtimmte Wille des Kongreſſes zum Ausdruck gekommen, daß die Arbeitsruhe am 1. Mai nicht mehr zu halten iſt... Was die mehr bokaliſtiſche Gewerk⸗ ſchaftsſpielerei von 1889 an revolutionärem Tamtam, an wirkungs⸗ loſen und deshalb unſchädlichen Beſchlüſſen ſich leiſten konnte, darf ſich die große nationale Gewerkſchaftsbewegung von 1908 nicht er⸗ lauben. Die Arbeitsruhe am 1. Mai iſt tot. Wären wir zu Worte gekommen, würden wir die Auf⸗ hebung des Beſchluſſes über die Arbeitsruhe am 1. Mai ver⸗ langt haben.“ Der„Korreſpondent“ erklärt ſchließlich, daß die Gewerk⸗ ſchaften in dieſer Frage ſich unter allen Umſtänden die„Vor⸗ hand“ ſichern müſſen, und fragt die„Leipziger Volksztg.“ ſpöttiſch, wie der nächſte ſozialdemokratiſche Parteitag die „drohende Vernichtung der Arbeitsruhe“ retten wolle, wenn die Gewerkſchaften nicht für die Arbeitsruhe einträten. Herr v. Holſtein und Fürſt Enlenburg. Eine Berliner Korreſpondenz meldet, der Wirkliche Geheime Rat v. Holſtein ſei bedenklicherkrankt. Er leide ſeit vierzehn Tagen an einer Magen⸗ und Darmblutung, doch ſei geſtern eine günſtige Wendung ir dem Befinden des jährigen Patienten eingetreten. Von anderer Seite wird dem„Berl. Tgbl.“ mitgeteilt, daß man in der Umgebung des Färſten Eulenburg ſich mit dem Gedanken trage, Herrn von Holſtein als Zeugen vorzuladen„„ Bekanntlich gilt Herr von Holſtein, der ſeine Entfernung aus dem Amte auf den Fürſten Eulenburg zurück⸗ zuführen ſcheint, vielen mit Recht oder mit Unrecht als eigent⸗ licher Urheber der Hardenſchen Kampagne. Wenn er ſo krank iſt, wie die Korreſpondenz es ſchildert, wäre eine etwaige Vor⸗ ladung natürlich vergeblich. Im„Leipz. Tgbl.“ behauptet übrigens ein Herr, der von der Erkrankung des Herrn von Holſtein offenbar nichts weiß, daß der Wirkliche Geheime Rat beim Fürſten Bülow wieder ein⸗ und ausgehe. Er ſei heute wieder der Berater des Reichskanzlers, habe den Fürſten beſtimmt, in der Marokko⸗Frage abermals die „ſchärfere Tonart“ anzuſchlagen, und ſei in der letzten Zeit faſt täglich im Reichskanzlerpalais erſchienen. Das„Berl. Tagebl.“ bemerkt dazu: Soweit uns bekannt iſt, ſind die Beziehungen zwiſchen dem Bülowſchen Hauſe und Herrn v. Holſtein überhaupt nie abgebrochen worden und der Reichskanzler hat ſich dem Holſteinſchen Einfluß nie ganz entziehen können. Aber es iſt ſehr woahl möglich— und verſchiedene Symptome ließen es erkennen— daß der Einfluß des Herrn v. Holſtein gerade in der letzten Zeit noch geſtiegen iſt, und vielleicht darf man auch die Tatſache, daß Herr v. Miquel, der erſts Sekretär an der Petersburger Votſchaft, vor kurzem zur Ver⸗ tretung des Geſandten v. Flotow nach Berlin ins Aus⸗ wärtige Amt berufen wurde, zum Teil auf Herrn b. Holſtein zurückführen. Deutsches Reich. innenaustauſch.)] Wie die„Inf.“ von maßgebender Seite erfährt, ſoll nach den Vereinbarungen zwiſchen den preu⸗ ßiſchen, engliſchen und franzöſiſchen Unterrichtsverwaltungen die Dauer des Aufenthalts der Lehrerinnen in den ein⸗ meſſen werden. Die Zahl der auszutauſchenden Lehrerinnen wird ſich nach Angebotl und Nachfrage richten. Die Unterrichts⸗ verwaltungen der betreffenden Länder machen ſich gegenſeitig Mitteilung davon, wieviel Lehrerinnen in den betreffenden Län⸗ dern an Mädchenſchulen Aufnahme finden können. In Preußen haben die(meiſt ſtädtiſchen) Mädchenſchulen, die ſich für die An⸗ nahme engliſcher und franzöſtſcher Lehrerinnen entſcheiden, ent⸗ zwiſchen Deutſchland und Frankreich ſoll in der Regel der Oktober feſtgehalten werden. Als weitere Termine kom⸗ men Januar und Oſtern inbetracht. Die preußiſchen Lehrerinnen ſollen in England im September oder Januar Aufnahme finden, während die Engländerinnen im Monat Oktober hier ihre Tätigkeit beginnen ſollen. Die ausführ⸗ lichen Beſtimmungen werden in der Auguſtnummer des„Zen⸗ tralblattes für die geſamte Unterrichtsverwaltung“ veröffentlicht werden. Hier wird auch der ausführliche Erlaß der Abmachungen werbben den Unterrichtsverwaltungen im Wortlant aßgedruckt werden. 5 — WWertzuwachsſtener.) Die Gemeinde Borhagen⸗ Rummelsburg bei Berlin hat die Einführung einer Wertzuwachsſteuer beſchloſſen. Es ſollen in Zukunft erhoben werden: 4 v. H. bei einer Wertſteigerung von mehr als 10 bis einſchließlich 20 v. H. Die Steuer exhöht ſich dann ſtufen⸗ weiſe bis zu 25 v. H. bei einer Wertſteigerung von 100 v. H. und darüber. Bei bebauten Grundſtücken werden dieſe Sätze jedoch nur dann erhoben, wenn ſeit dem früheren Eigentums⸗ wechſel nicht mehr als fünf Jahre verfloſſen ſind. Beträgt dieſer Zeitraum mehr als fünf Jahre, ſo wird die Hälfte der Sätze er⸗ hoben. Die Steuer richtet ſich danach in der Hauptſache gegen unbebaute Grundſtücke und, da die Mehrzahl dieſer Grundſtücke 50 ſeit vielen Jahren im Beſiß der Stadt Berlin befindet, gegen ieſe — n der Kieler Landesperraksaffäre) ſcheink die Unterſuchung, nach dem was darüber bekannt geworden iſt, ergeben zu haben, daß die angebliche Sprachlehrerin Peterſen und der Oberfeuerwerkersmaat Dietrich unmittelbar vor der Erlangung eines äußerſt wichtigen Geheimniſſes ſtanden, das an das Ausland verraten werden ſollte. Ehe ſie jedoch das betreffende Material erhielten, erfolgte ihre Verhaftung, während es ihren Helfershelfern wohl inzwiſchen geglückt ſein dürfte, ſich in Sicher⸗ heit zu bringen oder doch alle Spuren, die auf ſie hindeuten könnten, auszulöſchen. — Gentrum und Polen.) Zu dem Kapitel Fortge⸗ ſetzter Volksverrat des Zentrums zugunſten der Polen liefert die „Germania“ einen weiteren Beitrag, in dem ſie über die Stich⸗ —(Der deutſch⸗engliſch⸗franzöſiſche Lehrer. zelnen Ländern auf ein Jahr lausnahmsweiſe ½% Jahr) be⸗ ſprechende Mittel bereit zu ſtellen. Als Termin für den Austauſch wahl im Reichstagswahlkreiſe Kolmar⸗Filehne zwiſchen dem kon⸗ ſervativen Kandidaten Ritter und dem polniſchen Kandidaten Re⸗ dakteur von Lebinski folgendes ſchreibt:„Da der erſtere einen Vorſprung von rund 3000 Stimmen hat, ſo iſt die Ausſicht auf einen Wahlſieg des polniſchen Kandidaten allerdings nicht groß. Gleichwohl werden die Zentrumswähler ſich hoffentlich mit regem Eifer an der Stichwahl beteiligen und Mann für Mann für den Kandidaten v. Lebinski eintreten.“ Wir hoffen einſtweilen noch, daß das Zentrum ſich in dem nationalen Empfinden der oſt⸗ deutſchen Katholiken täuſcht, die ja ſelbſt wiſſen, was von den Polen zu erwarten iſt. Badiſche Politik. Keine Bertagung des Landtages. Von unmterrichteter Seite erfährt die„Volksſtimme“: Die Ver⸗ treter der beiden Kammern wurden in der Vertagungsangelegenheit geſtern beim Staatsminiſter v. Duſch vorſtellig. In erſten Kam⸗ mer vertritt man die Anſicht, daß unter keinen Umſtänden ein Tagen mer vertritt man die Anſicht, daß unter keinen Umſtänden ein Tagen über den 8. Auguſt hinaus ſtattfinden ſoll und daß die nicht eledig⸗ ten wichtigen Materien in einer nur für dieſen Zweck einzuberu⸗ fenden Nachſeſſion zur Erledigung kommen müßten. Der Staats⸗ mintſter erklärt, daß am 8. Auguſt die Kammer geſchloſſen werden ſoll, was die Regierung durch Verzichtleiſtung auf einige Geſetzes⸗ vorlagen(3. B. Hinterlegungsgeſetz, Irrenfürſorge) beſtimmt er⸗ möglichen werde. Ob das Waſſergeſetz noch in der Zweiten Kammer zur Vorlage kommt, iſt daher ſehr fraglich. Der Etatnachtrag(Be⸗ amtengehälter) kann vor Ende Juli nicht an die Kammer gelangen. * Maunheim, 9. Juli 1908. Großherzogs Geburtstag. III. Auszeichnung von Feuerwehrleuten. Heute vormittag 11 Uhr fand im großen Rathausſaale die an Großherzogs Geburtstag übliche Auszeichnung von Feuerwehr⸗ leuten ſtatt. Die ſchlichte Feier nahm ihren gewohnten Verlauf. Unter den Anweſenden bemerkten wir die Herren Geh. Regie⸗ rungsrat und Amtsvorſtand Dr. Clemm, Bürgermeiſter Ril⸗ ter, Ehrenbürger Major Seubert, die Stadträte Löwen⸗ haupt, Stockheim, Darmſtädter und Michel, der Vorſitzende des Fabrikantenvereins, Fabrikant Dr. Engelhorn ete. Die Feier wurde mit Mozarts„O Schutzgeiſt alles Schönen“, von dem Feuerwehrſingchor ſehr ſtimmungsvoll vorgetragen, er⸗ öffnet. Dann ergriff 15 Herr Geh. Regierungsrat Dr. Clemm das Wort zu einer kurzen Anſprache, in der er ausführte: In ungewöhnlich ſtattlicher Zahl haben ſich heute hier die Vertreter und die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Mannheim und Umgebung zuſammengefunden, um Zeuge zu ſein der Uebergabe der Ehrenzeichen für 25jährige und für 40jährige Mitgliedſchaft an ihre Kameraden und mit ihnen ſich dieſer Ehrung zu erfreuen und um dem Landesfürſten, deſſen Geburts⸗ tag wir hente begehen, den ehrerbietigſten Dank für die Ehrung und die herzlichſten Glückwünſche auszuſprechen. Ich darf bei dieſer Gelegenheit feſtſtellen, und zwar zu meiner Genugtuung, daß gerade hier in Mannheim und Umgebung die Sache der Freiwilligen Feuerwehr außerordentlich weitverzweigte, tief⸗ gehende Wurzeln geſchlagen hat. Eine große Anzahl von Männern hat ſich in den Dienſt der Feuerwehrſache geſtellt und daß dieſe Männer auch treu der Sache, der ſie ſich ſelbſt gewidmet daben, ausharrten, geht daraus hervor, daß an der heutigen Feier nicht weniger als 5 Feuerwehren beteiligt ſind. Im ganzen ſind es 16 Feuerwehrleute, die das Ehrenzeichen erhalten. Unter dieſen befindet auch ein Veteran, der das Ehrenzeichen für 40⸗ jährige Dienſtzeit und 15, welche das Ehrenzeichen für eine 5jährige Dienſtzeit erhalten. Es iſt ein Gefühl der Wehmut, das uns trotz des ſchönen Feſtes beſchleicht, wenn wir an die letztjährige. der Ehrenzeichen zurückdenken. Har Großherzog Friedrich I. doch von Anfang an die Sache der Frei⸗ und unterſtützt. Hat er doch das große Intereſſe, das er für die Feuerwehr befaß, dadurch bewieſen, daß er ſeinem Sohne ge⸗ ſtattete, das Protektorat über die Freiwilligen Feuerwehren des Landes zu übernehmen und daß er ferner ein Ehrenzeichen für 25. und 40⸗jährige Mitgliedſchaft bei der Feuerwehr ins Leben Tief. Möchte das Feuerwehrehrenzeichen mit dazu beitragen, den Geiſt der Kamerabſchaft und den Geiſt der Zuſammengeßöxrigkeit zu ſtärken und möchten durch dieſes Ehrenzeichen die jüngeren Feuerwehrleute angeſpornt werden, ebenſo treu auszuharren wie ihre älteren Kameraden. Wir verknüpfen mit der Ueberreichung des Ehrenzeichens den Wunſch, daß alle damit Bedachten es noch recht lange tragen möchten und daß alle ſich ſtets ſcharen um das Panier mit dem ſtolzen Motto: Gott zur Ehr' den Nächſten zur Wehr.— Alle für Einen, Einer für Alle! Buntes Feuflleton. — Die Komödie am Telephon. Dem„Berl. Tagebl.“ wird folgendes Geſchichtchen erzählt: Die Mißſtände im Pariſer Te⸗ lephonweſen ſchreien bekanntlich zum Himmel. Die Pariſer ſind dazu verurteilt, zehn bis fünfzehn Minuten die Kurbel zu drehen, ohne Anſchluß zu erlangen. Eine Beſchwerde beim Amt hat höchſtens ein pikiertes Lachen des Telephonfräuleins zur Folge, und voller Verzweiflung geben die Pariſer Telephonabonnenten das Bemühen auf, hierin Wandel zu ſchaffen. Für alle Tele⸗ phonſchmerzen mag den Pariſern aber der Schabernack ein kleiner Troſt geweſen ſein, den der„Figaro“ dem Unterſtaats⸗ ſekretär für Poſt und Telegraphie, M. Simyan aus Rache für die nachläſſige Behandlung der Fernſprechteilnehmer geſpielt hat. Das Pariſer Blatt entdeckte, daß die Privatwohnung des Unter⸗ ſtaatsſekretärs einen direkten Telephonanſchluß hatte, und es hatte nichts Eiligeres zu tun, als all ſeinen Leſern, die verärgerte Telephonabonnenten ſind, den Rat zu geben, unter Nummer 52 559, der Telephonnummer von Monſier Simyans Privat⸗ wohnung, anzurufen und dort ihre Klagen perſönlich vorzu⸗ bringen. Das Reſultat dieſer Ankündigung war außergewöhnlich. Hunderte von verärgerten Telephonabonnenten riefen den Herrn Unterſtaatsſekretär an, und die Telephonmädchen, die nicht im⸗ ſtande waren, zwiſchen den Anrufen von M. Simpans Freunden und denen der wutentbrannten Telephonabonnenten zu unter⸗ ſcheiden, wurden von Fernſprechteilnehmern, die dieſe Nummer verlangten, förmlich überrannt. Der erſte unzufriedene Pariſer klingekte den Unterſtaatsſekretär um 7 Uhr morgens an, und es war M. Simyan ſelbſt, der dem Anrufer— ahnungslos, welches Unheil ihm bevorſtehen ſollte— Beſcheid gab. Um dieſe Zeit hatte er noch nicht den„Figaro“ geleſen. Von 8 Uhr morgens ab jagte ein Anruf den anderen. Bis 11 Uhr nachts hatten nicht weniger als 1800 verärgerte Pariſer den unglücklichen Unter⸗ ſtaatsſekretär angerufen. Das ging ſchließlich Herrn Simvan über die Hutſchnur. Er gab endlich Order, alle Anrufe nach Nummer 52 559 unberückſichtigt zu laſſen. Die Privatnummer des Unterſtaatsſekretärs für Poſt und Telegraphie wurde ſofort geändert und die neue Anſchlußnummer nur wenigen Bevor⸗ zugten mitgeteilt. Am nächſten Tage wurde allen, die die omi⸗ nöſe Nummer verlangten, die ſtereotype Antwort„beſetzt“ zuteil. Wenn die ferneren Bemühungen, dem für das Telephonunweſen in Paris verantwortlichen Beamten auf den Pelz zu rücken, auch ohne Erfolg blieben, ſo hatten die Pariſer doch wenigſtens einen Tag lang an Herrn Simyan ihr Mütchen gekühl. — Der heißeſte Punkt der Erde dürfte das in der Wüſte Mahore an der Grenze zwiſchen Kalifornien und Nevada gelegene Todestal ſein. Dieſes Tal, deſſen Name auf den Umſtand zurück⸗ zuführen iſt, daß einſt eine Auswandererſchar dort verſchmachtet iſt, hat keinen Ausgang, ſondern iſt ringsum von hohen Bergketten eingeſchloſſen und liegt fünfzig Meter unter dem Meeresſpiegel. Beobachtungen, die während eines Sommers dort angeſtellt worden, haben für den Juli eine Durchſchulttstemperatur von 39 Grad Cel⸗ ſius im Schatten ergeben. Das Maximum betrug an manchen Tagen 50 Grad. — Verkehrswnfälle und„Verkehrslümmek“. In München wurde dieſer Tage ein Hauſierer von einem Automobil zur Seite geſchleudert und hiedurch am Kopfe bedeutend verletzt. Ebenda wurde auf dem Karlsplatz eine Kaufmannsfrau von einer Auto⸗ mobildroſchke überfahren und erlitt anſcheinend eine Gehirnerſchüt⸗ terung und einen Schädelbruh. Ein angeſchener Münchmer, der auf dem Rade ruhig ſeines Weges fuhr und dabei rüchwärts von einer Automobildroſchke angefahren, auf die Seite geſchleudert und bedenklich verletzt wurde, erhien ſtatt der ſeßſtwerſtärdlichen Sama⸗ riterdienſte Grobheiten des Chauffeurs, der die Ange⸗ legenheit mit der zyniſchen Antwort:„Die Verſicherung zahlt alles!“ abgetan glaubte. Es iſt, meinen hiezu die„M. N..“ mit Recht, Sache der Gerichte, ſolchen Verkehrslümmelm durch gründ⸗ liche Freiheitsfteeſen zu teigen duß bie Beuficherurgs⸗ F de end a ere deine rente 5 beik ime öffentlichen Berlehr iß⸗ — Wie Graf Zeppelin ſeinen 70. Geburtstag feierte, darüber macht eine Korreſpondenz aus Schloß Giersberg(Kt. Thurgau] vom g. Juli an den„Schwäb. Merkur“ folgende Mitteilungen: Im Rahmen eines freundlichen, glücklichen Familienidylls vollzog ſich geſtern vormittag in dem reizend über Emishofen gelegenen Schlößlein des Grafen Zeppelin die 70. Geburtsbagsfeier des ruhmreichen Pfadfinders. Außer den allernächſten Familienan⸗ gehörigen waren zunächſt nur noch wenige nähere Verwandte zur Beglückwünſchung erſchienen, die Schweſter des Grafen, Baronin von Gemmingen mit ihrem Gatten, dem Konſiſtorial⸗ präſidenten a. D. Frhr. v. Gemmingen, ferner Baron von Wolff, der ruſſiſche Geſandte in Dresden, und Baronin von Wolff. Der patriarchaliſche Charakter wurde noch erhöht durch die Anweſen⸗ heit eines Abgeſandten der Zeppelinſchen Arbeiterſchaft, Herrn Kopp von Nußdorf, der dem Zeppelinſchen Unternehmen ſeit Anbeginn angehört und der im Namen ſeiner Werkgenoſſen einen Blumenſtrauß mit Schleife in den Zeppelinſchen Farben und der Inſchrift:„Die herzlichſten Glückwünſche von ſeinen Arbeitern in Manzell!“ überbrachte. Und während draußen vor der Frei⸗ treppe die Konſtanzer Regimentsmuſik ein Morgenſtändchen dar⸗ brachte, türmten ſich auf dem Frühſtückstiſch ganze Stöße von Glückwunſchtelegrammen. Beſondere Freude machte dem Grafen ſeine Ernennung zum Ehrenbürger von Stuttgart. Der Graf antwortete darauf:„Hochbeglückt durch die außerordentliche Ehrung der Verleihung des Ehrenbürgerrechts bitte ich meinen innigen Dank entgegenzunehmen und den bürgerlichen Kollegien ſowie der geſamten Bürgerſchaft übermitteln zu wollen.“ Die Stadt Friedrichshafen hat ihrem Ehrenbürger durch ein herzliches Telegramm gratuliert. Innig berührte auch eine kaligraphiſch ausgeführte Glückwunſchadreſſe des Kirchengemeinde⸗ rats Emishofen, der dem hochverehrten Mitglied der unab⸗ engigen Gemeinde Emishofen zu feinem 70. Geburtstag„Gottes willigen Feuerwehr in die Hand genommen und ſie gefördert 9 SS ² ĩ ᷣ ᷣ̃TVc/ ²⁰˙ ½ rͥ.?] ¹ꝶ]wů;ͥ 8 eenen aA S8888 Jer⸗ heit am⸗ gen gen dig⸗ Lul⸗ rts⸗ den zes⸗ er⸗ mer Be⸗ zen. Mannheim, 9. Jult. General⸗Anzeiger.(Abendblatt). 3. Seite · fete Auszeichnung für 25⸗ un Feuerwehrleute: Auguſt Kni FPeter Damm(25 ährige, Wilh. Ehmann, Wilh. Jung ſämtlich bei der Bahnhofsfeuerwehr; Hierauf überreichte der Red d 401 erim[für Kra ſämtlich bei der Freiwilligen Feuerwehr Mannheim; und Joh Wohlfarth⸗Stkrecker, Joh. Hofmann bei der Freiwilligen Feuerwehr der Chemiſchen Rheinau, Fritz Vögele, ſämtlich bei der Fabrikfeuerw lich bei der Fabrikfeuerwehr ergriff hierauf das ſtärker und einflußreicher von idealen Anſchauungen kigen Kräften iſt auf das treue Mitglieder der mannſchaft iſt die Vorausſetzu leiſtungsfähiges Korps. ſtattfinde die Ehrenzeichen verdient haben. und für den der Stadt geleiſ richtigen Dank ausſprechen. Gerether Friedrich, Adam, Schwögler Karl, maier Chriſtian, mann Anton, Marx Guſtap, Adjutant. Das Diplom für 121ähri Johann, Stiern Friedrich, Zahnleiter Anton. Es folgte hierauf die beiter, die dieſes Ehrenzeichen einem guten Einvernehmen Heimer, Joh. Gollmart, bei Hermann Fröbel bei Möb Jabrik Lindenhof Induſtrie Friedrichsfeld, chaffens wünſcht“. emberger in Sachſen. weizerkreuz in den Schweize dar⸗ u. Söhne, Waldhof: Joh. Ad. Becke Peter Mart. Wurz, Gg. Meyer un 72 willigen Fenerwehr hat ſich bei uns in auftretenden ſtrebungen bis auf den heutigen Tag bewährt und gut erhalten und bis zur Stunde ſich gut entwickelt. 1 Nik. Rößling, ehr der ng für und daß ie einmal in das Korps eingetreten ſind, auch getreulich aus⸗ harren. Ans wohlerwogenen Gründen haben daher Staat wie Gemeinden für diejenigen Mitglieder der Freiwilligen Feuer⸗ wehr, die eine größere Anzahl von Jahren dem Korps angehören, Auszeichnungen eingeführt. Auch die Stadt Mannheim hat für diejenigen Mitglieder ihrer Freiwilligen Feuerwehr, die ſeit utin⸗ bdeſtens 20 Jahren ununterbrochen Dienſt tun und ſich ſtets gut geführt haben, eine ſilberne Medaille geſtiftet. Stadtverwaltung zur beſonderen Freude, und es iſt zugleich ein Zeugnis von dem guten Geiſte, der in der Feuerwehr herrſcht, daß es in dieſem Jahre wieder 18 Mitglieder ſind, die ſich dieſes Dieſen Feuerwehrleuten wöchte ich im Namen der Stadtperwaltung für ihr treues Ausharren opferwilligen Dienſt auf⸗ teten Die ſtädtiſche Auszeichnung für 20jährige Dienſtzeit erhiekken: Hauptmann, Burkhardt Lambert, Obmann, Ewald Leonhard, Glock Beierle Bollmann Johann, Obmann, Müller Heinr., ge Kommandant Molitor dankte namens der KLameraden und ſchloß ſeine Ausführungen mit einem Hoch auf (Großherzog Friedrich, das allſeitigen lebhaften Beifall fand. Dekorierung von Arbeitern für 30jährige Dienſte. Herr Reg⸗Rat und Amtsvorſtand Dr. Clemi wies in ängeren Ausführungen darauf hin, daß der verſtorbene Großherzog ein Mann von ſeltener Pflichterfüllung und Arbeit war. gber weil Großherzog Friedrich an ſich ſelbſt den Wert der Arbeit berſpürt hat, war er dazu wie kein anderer berufen, bei anderen Arbeitſambeit und Pflichttreue zu belohnen. Er könne feſtſtellen, daß gerade hier in Mannheim eine große Anzahl von Arbeitern mit der Auszeichnung bedacht werde. Im ganzen ſeien es 34 Ar⸗ erhielten. zwiſchen Arbeitgeber Möge das Ehrenzeichen auch dazu beitragen, verſöhnlich zu wirken und möchte es allen beſchieden ſein, ſich dieſes Ehrenzeichens noch recht lange zu erfreuen. Redner überreichte ſodann das Ehren⸗ beichen an nachſtehende Perſonen: Lulas Schröder bei C. F. Böhringer u. Söhne, Waldhof; Joh. Heum daſelbſt, Joh. Greiner bei Joſef Vögele, Maſchinen⸗ fabrik, Ferd. Nufer, Jak. Nanſer, Nik. Simon, Jak. Dex⸗ Georg Gollmart, Schmaied, Levnh. Eckert, Karl Lutz, Joſ. Wickenhäuſer, Harl Beſt, ſärtliche bei Heinrich Lanz, Maſchinenfabrik, Adam zufnagel bei Georg Karl Zimmern G. m. b. H. hier, Auguſt itſch daſelbſt, Karl Kölbel bei Guido Pfeifer, Hofpelzhand⸗ lung, Peter Bitz bei Hugo Hauſer, Möbelfabrik, Karl Kremer Phil. Braun, Baugeſchäft, Jak. Arnold bei Gummi⸗ und Celluloidfabrik Neckarau, Karl Prötz daſelbſt, Chriſt. Jäger bei Mannheimer Gummi⸗, Guttapercha⸗ und Asbeſtfabrik, Hugo Dannecker bei Zuckerraffinerie, Simon Brand bei Chem. C. Weyl u. Co., Fritz Dammbach bei Dörf⸗ Ungerſche Achſen⸗ und Federnfabrik.⸗G., Heinrich Grohe bei der Stadtgemeinde, Paul Volk daſelbſt, Georg Bufalt bei Deutſche Steinzeugwarenfabrik für Kanaliſation und Chemiſche Konrad Kircher u,.⸗G., Joh. Kleber bei Verein Chemiſche Fabri⸗ elfabrik chen Segen erfleht und noch viele Freuden erfolgreichen Viele Telegramme berühren ſich noch mit den Glückwünſchen zu den letzten großartigen Aufſtiegen, ſo das Telegramm des bayeriſchen Miniſterpräſidenten Frhrn. v. Pode⸗ bwils, der Herzogin Wera, des Fürſten und der Fürſtin von Fürſtenberg, des Majors Groß von der Luftſchifferabteilung, des Majors Heſſe vom Großen Generalſtab, des Vereins der Würt⸗ Aber auch Jung⸗Deutſchland läßt ſich ernehmen: DieAbiturienten vomSeminarBlaubeuren, die Schü⸗ dker der 6. Gymnaſialklaſſe Eßlingen, die Untertertianer von Jaden⸗Baden. Auch aus fernen Ländern, wie aus den nächſten Vodenſeegemeinden liegen Glückwünſche vor. Zum Mittagsmahl atte der Graf einen intimen Kreis ſeiner Anverwandten und eunde im Inſelhotel zu Konſtanz um ſich verſammelt. ahrt in Emishofen geſtaltete ſich zu einem Triumph⸗ 9 Freudenſchüſſe wurden gelöſt, aus allen Häuſern gewinkt 0 den Giebeln flatterten die Fahnen mit dem weißen Farben. ishofener ihrem berühmten Gemeindemitglied eine Serenade 5 ner die vom Großherzog geſtif⸗ ährige Dienſtzeit an nachſtehende Firma C. F. Böhringer nbach, Gottfr. Benz. d Franz Rieder, ſämt⸗ der Spiegelfabrik Waldhof. Herr Bürgermeiſter Ritter Wort und füßhrte aus: Die Sache der Frei⸗ Baden trotz der immer 5 Es iſt noch überall eine, getragene Begeiſterung wahrzunehmen und wir wollen hoffen, daß derſelbe Geiſ, die 85 willigkeit, dieſelbe Hilfsbereitſchaft eines ſtark meinſinnes ſich auch weiterhin geltend machen möͤge. doch für die Freiwillige Feuerwehr für des nächſten Gut und Blut am Falle der Arößten Not einzutreten, zu retten und teidigen, eine Aufgabe zu löſen, wie ſie ſchöner dem gemeinnützigen Bürgerſinn nicht geſtellt werden kann. in Mannheim noch nie an brauchbarem fehlt. Aber noch viel mehr als au Deshalb hat es auch hier opferwilligem Erſatz ge⸗ fden Zugang von neuen tüch⸗ f das Ausharren der ſchon vorhandenen 0 Jreiwilligen Feuerwehr Wert zu nur eine langjährige, erprobte und gut ausgebildete Stamm⸗ ein ſchlagfertiges fäl Jedenfalls wird man im Ernſtfall in erſter Linie ſich auf die Stammannſchaften verlaſſen müſſen. Im Intereſſe der Leiſtungsfähigkeit der Freiwilligen Feuerwehr iſt es daher nur zu wünſchen, daß ein möglichſt geringer Wechſel im Kehl Neudörfer Joh. Dienſtzeit erhielte Johann, Obmann, Teßler Karl, Hefler Johann, Stadler Chriſtian, Dr. Gut⸗ Ein d, Kompagniearzt, Becker Joh., Gonizianer Anton, 40⸗Jjährige Dienſtzeit!, us, Gg. Kreuzer. Wilh. Fabrik Rhenania in V. Schenkel, materialiſtiſchen Be⸗ gleiche Oßfer⸗ ausgeprägten Ge⸗ Gilt es zu ver⸗ legen. Denn und diejenigen Mitglieder, Es gereicht der Karl, Obmann, Anne⸗ Herr⸗ in Guſtav, 8 9 ben dekorierten Gerade Dies zeuge auch bon und»nehmer. Friedrich Rheimniſche Hauſer, Ludwig Seine Abends brachten die N5 R Worte, die aus tiefſtem Herzen geſprochen ſind und deren Betäti⸗ ganze Werdegang, die ganze Initiative dieſes Herrſchors. Redner Volk das Vertrauen entgegen, das dem Verewigten entg⸗gen⸗ gebracht worden war. Ich glaube unſer jetziger Großherzog hat ken. Hubert Mai, Joſef Meng und Joſef Klump, ſämtliche bei Mannheimer Eiſengießerei und Maſchinenbauaktiengeſellſchaft. Mit dem Arbeiterinnenkreuz dekoriert wurden Hen⸗ Asbeſt⸗Fabrik, Katharina Neu bei Rheiniſche Gummi⸗ und Cellu⸗ loid⸗Fabrik Neckarau und Thereſia Hamm bei Heinrich Jacobi, Zigarrenfabrik hier. Namens der dekorierten Arbeiter ſprach Bildhauer Fröbel den Dank aus. Die Arbeiter, die eine 30jährige Dienſtzeit hinter ſich hätten und die des Lebens Luſt und Kämpfe und Stürme aus⸗ gekoſtet haben, hätten empfunden, daß nur bei einem nehmen zwiſchen Arbeitgeber und Arbeitnehmer etwas Erſprieß⸗ liches für die Arbeiter herauskomme. Seine Ausführungen klangen in einem Hoch auf Großherzog Friedrich und Großher⸗ zogin Luiſe aus. Namens des Fabrikantenvereins ſprach Fa⸗ brikant Dr. Engelhorn. Die Fabrikanten freuten ſich, aus dem Munde eines berechtigten Vertreters ſolche Worte zu hören, denen er nichts weiter hinzuzufügen habe Denn es iſt des Ar⸗ beitgebers Wunſch, daß das einträchtige Zuſammenarbeiten mit dem Arbeitnehmer in Zukunft geſichert ſein möge. Diejenigen, denen heute das Ehrenzeichen für 30jährige Dienſte verliehen wurde, bilden ein nachahmenswertes Beiſpiel für die jüngeren Arbeitnehmer.— Die Feier ſchloß mit einem Vortrag des Feuer⸗ wehrſingchors. Die Parade der Garniſon fand pänktlich um ½12 Uhr in üblicher Weiſe auf dem Meß⸗ plaze ſtatt. Aus dem trübe verhangenen Morgenhimmel brach endlich die helle Mittagsſonne ſiegreich durch und verlieh dem lebhaften militäriſchen Schauſpiele einen beſonderen feſtlichen Glanz. Nach einer patriotiſchen Anſprache des Regiments⸗ kommandeurs Herrn Oberſt von Winterfeld, die mit einem Hoch auf den Großherzog und dem Abſpielen der badiſchen Hymne ſchloß, wurde unter den Klängen des Präſentiermarſches di Front abgeſchritten und von den Vorgeſehten, fremden Offizieren, Vertretern der Behörden und ſonſtigen Gäſten der Parademarſch in Zügen quer über den Plotz in nordöſtli lung entgegengenommen, worauf der Abmarſch in die heutigen leckeren Feſloſſen erfolgte Das Feſteſſen. Im Friedrichsparkſaale begann um ihr das Feſt⸗ eſſen, an dem etwa 200 Herren teilnahmen. Keine pröminente Perſönlichkeit unſerer Stadt fehlte. Die verſchied 55 18. be 1 offizierkorps brachten Farbe in gerlichen Rockes. Nach dem drit inge erbob ſich Herr Land⸗ gerichtspräſident Chriſt zu ſolgendem Toafl: Hochanſehnliche Feſtverſammlung! Wie im vorigen Jahre der Geburtstag des Großherzogs gefeiert wurde, da drängte ſich wohl auf manche Lippe die bange Frage, ob es dem greiſen Herrſcher bergönnt ſein werde, dieſes Feſt noch einmal zu begehen. Lauteten doch ſchon damals die Nachrichten recht trübe und hoffnungslos. Schon am 28. Sep⸗ tember trat das befürchtete Ereignis ein. Unſer geliebter Groß⸗ herzog wurde in die Ewigkeit abberufen. Der Schlag traf nicht unerwartet, aber mit elementarer Gewalt. an der Bähre eines Mannes, der in ſchwerer und großet nicht in Aconen Das ganze Land hatte das Vertrauen zu ihm, daß er die Rogie⸗ rung in dem gleichen Geiſte wie ſein Vater weiterführen werde. Die erlaſſene Proklamation des Großherzogs boſtätigte die Erwar⸗ tung, die das Volk in ihn geſetzt hatte. Redner verlieſt die mar⸗ kanteſten Stellen der Proklamation und fährt dann fort: Das ſind gung ſich unſer Großherzog zum Ziel geſetzt hat. Dafür ſorgt der wirft alsdann einen kurzen Rückblick auf den Lebensgang des Großherzogs. Als deutſcher Prinz und als Enkel des großen Kar⸗ ſers Wilhelm habe ex eine harte Lehrzeit durchgemacht. Er habe ſeine Jugend, wie es heutzutage häufig vorkomme, nicht durch Ver⸗ gnügungen vergeudet, ſondern ſei von jeher ein lernbegſeriger Mann geweſen. An der Univerſität legte er unter Leitung hervor⸗ ragender Lehrer des Staatsrechts und der Staatswiſſenſchaft den Grund zu den umfaſſenden Kenntniſſen, die ihn befühlgen ſollten, die Zügel der Regierung zu ergreifen. Er war aber dabei kein Einſiedler, kein Stubenhocker, ſondern nahm teil au den ſtuden⸗ tiſchen BVergnügungen. Er beſuchte ſehr gorne die feſtlichen Gelage ſeiner Kommilitonen und ſtellte beim Abſingen der Kneiplieder durchaus ſeinen Mann. Nach der Abſolvierung der Univerſitäts⸗ ſtudjen zollte er ſeinen Tribut dem großen deutſchen Vaterlande, indem er in die Reihen unſeres ſiegreichen Heeres eintrat. Er tat es, weil er wußte, wie notwendig es heutzutage iſt, daß ein deut⸗ ſcher Fürſt das Kriegshandwerk von Grund auf erlernt. Muß doch Deutſchland jederzeit bereit ſein, mit dem Schwert für ſeine Größe und Wellſtellung einzutreten, nicht agreſſiv, aber devonfiv. Daß er auch da vorzügliche Leiſtungen erzkelte, beweiſt die glänzende Karriere, aus der ihn das zunehmende Alter des groiſen Vaters zog. Schwere, zahlreiche Regierungsgeſchäfte riefen ihn nach Hauſe. In allen Zweigen der Staatsverwaltung ſah er ſich gründlich um. Kein Zweig blieb ihm verborgen. Er wurde auch, was allzu be⸗ kannt iſt, zu allen wichtigeren Regierungshandlungen beigezogen. Sein Vater zog ihn täglich zu Rate. So war es ihm möglich, ſich in die Lebensmaximen ſeine⸗Vaters völlig einzuleben, namentlich in das großzügige Pflichtbewußtſein, wie es ſeit Karl Friedrich das Vermächtnis des badiſchen Fürſtenhaufes iſt. In dieſer Weiſe, durch das Leben geſtählt, als charakterfeſter Mann, als Mann, dem das Leben nicht immer Roſen auf den Weg geſtreut hatte, trat er die Regierung an. Und weil wir einen Mann vor uns ſehen, der nach allen Richtungen den ſchweren Aufgaben gewachſen iſt, deshalb brachte ihm das badiſche auch dieſes Vertrauen in der kurzen Zeit 9 7855 ade ge⸗ rechtfertigt. Er iſt namentlich der Erbe es außerordentlichen Wohlwollens und der großen Liebe des verſtorbenen Großher⸗ riette Grimmer bei Mannheimer Gummi⸗, Guttapercha⸗ und Einver⸗ ſtatt, nachdem um 7 Uhr der Feſttag durch Glockengeläute und dachtes Referat über das Genofſenſchaftsweſen, Erfolg des von den Wirten geplanten Unternehmens liege nur ſondern müßten nur eine gerelfle Erfahrung beſitzen, Man bei dem ganzen Unternehmen auch auf die Sympathie d zogs zu ſeinem badiſchen Volke. Er iſt auch namentlich der Erbe des Wohltätigkeitsſinns, die die badiſche Regentenfamilie von jeher auszeichnete. In dieſer Hinſicht wird er unterſtützt von ſeiner hohen Gemahlin, die im Verein mit der Großherzogin Luiſe beſtrebt iſt, Not und Elend zu lindern und verborgene Tränen zu trocknen. Wenn ich von dem Wohlwollen Sr. Kgl. Hoheit geſprochen habe, ſo darf ich ganz beſonders an das große Wohlwollen erinnern, das er jederzeit der Stadt Mannheim er⸗ wieſen hat. Mit dem größten Intereſſe hat er immer das Aufblühen Mannheims verfolgt. Wer Gelegenheit hatte, mit ihm bei ſeinem Hierſein zuſammenzukommen, war überraſcht von der außerordentlichen Leutſeligkeit, mit der er mit dem Pub⸗ likum zu verkehren wußte. Dieſe Liebe wollen wir zu erringen trachten. Mit Liebe wollen wir ihm vergelten, mit ſteter un⸗ wandelbarer Treue, Liebe um Liebe, Treue um Treue!l Un⸗ wandelbare Treue unſerem geliebten Landesherrn. Wir wollen unſere Gefühle in das Wort zuſammenfaſſen: Se. Kgl. Hoheit unſer allergnädigſter Großherzog hoch! hoch! hoch! ſtimmte die Feſtverſammlung in das Hoch ein und aller Blicke rich⸗ teten ſich unwillkürlich nach der meiſterhaft ausgeführten Koloſſal⸗ büſte des Hersſchers, die, umgeben von einem Blumen⸗ und Lorbeerhain, die Bühnenfront des Saales zierte. Das ſer⸗ vierte Menü war e tadellos und ſtellte im Verein mit den Getränken der Leifkungsfähigkeit des Parkreſtaurateurs, Herr Defner, das ſchmeichelhafteſte Zeugnis aus. Die Grenadier⸗ kapelle ſtellte die Tafelmuſik und entledigte ſich auch ihrer Auf⸗ gabe in der beſten Weiſe. Antworttelegramm. Auf das Telegramm, daß die Studierenden der Handels hochſchule obeim geſtrigen Kommers an den Großherzog ab⸗ ſandten, iſt bei Herrn stud. Neubronner aus Badenweiler folgendes Antworttelegramm eingetroffen:„Se. Kgl. Hoheit der Großherzog laſſen herzlich danken. Im höchſten Auftrag: Babo.“ **** Feiern im Lande. 90 un. Heidelberg, 8. Juli. Zur Feier des Goburts⸗ tages des Großherzogs fand heute abend in der Stadt⸗ halle ein Feſt⸗Bankekt ſtakt. halle war gut beſetzt und auf hohem Vallon hatte ſich ein ſtattlichen Damenflor eingefunden. Unter den Anweſenden bemerkten wir Oborbürgermeiſter Dr. Wilckens, den Prorektor der Univerſität Geh. Hofrat KHoſſel, Prinz Wilhelm von Sachſen⸗ Weimar, Generalleutnant v. Winning! Erz., Bataillons⸗ kommandeur Major v. Wahlen⸗Jürgaß, Landgerichtspräſi⸗ dent Dr. Cadenbach, Bürgermeiſter Dr. Walz und Wie⸗ landt, Prof. Rohrhureſt, Geh. Reg.⸗Rat Dr. Becker, Dr. Bauer u. a. Nach mehreren einleitenden Muſikſtücken des ſtädt. Orcheſters hielt der Vorſitzende des Pfalzgaumilitärvereinsvev⸗ bandes, Hauptmann d. R. Dr. Bauer, die Feſtrede, in der er die Schlichtheit, Leutſeligkeit und das Pflichtgefühl unferes jetzigen ſeinom Vater wünſchte, ſchilderte. Sein Hoch galt dem verehrten Landesfürſten. Die Anweſenden ſtimmten lebhaft ein und ſangen die Fürſtenhymne. Im weiteren Verlauf des Banketts trug der „Heidelberger Sängerverband“ unter Leitung des Hrn. Muſikdirek⸗ tors Sahlender verſchiedene Männerchöre bor, die reichen Bei⸗ fa Üfanden und zum Teil da capo verlangt wurden. Abends 8 Uhr fand Zapfenſtreich der Feuerwehr und der hieſigen Garniſon Erfolge geiti ſeſonders intereſſtert realſchillerinnen an den Spielfen. * Dankſchreiben des Groſſſherzogs. Wie wir hören, hat ein⸗ Mannheimerin, Frk. Emilie Martin, Tochter des kürzlich ver⸗ ſtorbenen Stadtverordneten Joh. Heinrich Kern, von Großherzog Friedrich II. ein Dankſchreiben für eine felbſtverfaßts halten. *Verſetzt wurde Polizeikommiſſär Jullus Herzog in Karls⸗ Finanzamtmänner Theodor Plock beim Hauptſteueramt Lahr zu jenem in Freiburg und Frauz Göpfrich beim Hauptſteueramt Singen zu jenem in Lahr. 5 * Der Sonderzug von Mannheim nach München am Samstag den 1. Auguſt er., nachmittags 2½ Uhr, der vom Reiſebureau der Firma Walther u. bon Reckow arrangiert wird, finder allenthalben Anklang und dürfte zuſtande kommen. Der Fahrpreis iſt kodeutend ermäßigt und betrügt für die Hinfahrt nach München 2. Klaſſe M. 13 und in 3. Klaſſe nur M. 9. Wer die günſtige Fahrgelegenheit nach München und anſchließend daran nach dem nahme der Veranſtalterin bis zum 20. Julf er. anzeigen. Schiff, welches der Rheinſchiffahrts⸗Aktiengeſellſchaft vorm, Fendel Meter lang, 8,15 Meler breit, boſitzt einen Tiefgang von 2,25 Moter und kaun 16 700 Zentner laden. * Der Wirteverein Mannheim(E..) hielt geſtern nach⸗ mittag bei dem Kollege Sonnwald in der„Zentralhalle“ eine allgemeine Wirtebverſammlung ab. Nach der den Badiſchen Verbandstag. Er gebachte hierbei beſonders der ſchäftsführers dem Verbande orwachſe ſehbarer Zeir zul der Anſtellung eines ſolchen kommen werde, der ganzen Verſammlung zollte der Nebner Herrn Landtagsab⸗ Die Stellung der Regierung und der Maforität des Hauſes Haltung des Herrn Miniſterialrats Schäfer gegenlber der Pe⸗ Gaſtwirte zu ſprechen ſei. Man ſollte ſich nicht abſchrecken laſſen und trotz des negatlven Reſultates dem nüchſten Landtage wieber eine neue Eingabe machen. Inbezug auf die Konkurrenz der Flaſchenbierhändler bemerkt der Rebner, daß die Eichbaum⸗ brauerei es fertig gebracht habe, Flaſchenbierhändlern die Flaſche Bier zu 14 Pfennig anzubieten und ſogar noch eine Gratifikatſon von 20 Mark für jeden neuen Kunden in Ausſicht zu ſtellen. Bei einem derartigen Vorgehen hätten auch die Flaſchenbler⸗ bänbler alle Urſache, gegen bie„Branuereimaßnaten“ Front zu machen. Gaſtwirt Klein erſtattete hierauf ein ſehr gut er in der Auswahl der geeigneten Perſonen für die Leitung. Dieſe Leute brauchten nicht einmal kaufmänniſche Koryphaen zu ſeſ 90 beiterſchaft zu rechnen. Die Indolenz einer großen Anzahl d —5 Wirte müſſe beſiegt werden, ein Stück Idealismus ſei immer Begeiſtert Der große Saal der Stadt⸗ Landesherrn, dem er eine weniger bewegte Regierungszeit wie poetiſche Kundgebung für Großherzog Friedrich 1. von Baden er⸗ ruhe zum Vezirksamt Pforzheim und in gleicher Eigenſchaft die baheriſchen Hochgebirge und Tirdl bentzen will, müßte ſeine Teil⸗ 155 * Auf ſeiner erſten Rheinreiſe befindet ſich zur Zeit ein neues in Mannheim gehört. Daß naue Schiff fährt im Anhang des Radt⸗ ſchleppdampferk„Fendel Nr 12“, wuürde in Holland erbaut, iſt 5 Protokollverleſung erſtattete Kollege Diekerle Bericht über großen Vorteile, der durch die Anſtellung eines bezahlten Ge. und hofft, daß es in ab. Dann kam Redner auf die badiſchen Kammerverhanblungen über die Petition des Gaſtwirteverbandes zu ſprechen. Unter Beifall geordneten Kramer ſeine wärmſte Anerkennung für die ener⸗ giſche Vertretung der Gaſtwirtsintereſſen im Badiſchen Landtag. gegenüber der Transferierungstaxe und der Vollkonzeſſion wurde hierbet von ihm einer ſcharfen Kritlk unterzogen. Die ganze tition habe wieder bewieſen, daß er nicht gut auf die Maunheimer 4. Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 9. Jult, die Vorausſetzung eines praktiſchen Erfolges. Er ſchließt auf⸗ grund der bisherigen Ergebniſſe mit den beſten Hoffnungen auf den Exfolg des Unternehmens. Einer für Alle, All⸗ für Einen! Gaſtwirt Sohr bedauert den mangelhaften Beſuch der Verſamm⸗ lung. Es ſcheine ihm, daß die Angſt vor den„Brauereimag⸗ naten“ viele Wirte von dem Beſuch der Verſammlung fern ze⸗ halten habe. Die Gründung einer Brauereigenoſſenſchaft könne ſchon heute als geſichert betrachtet werden. Verſchiedene Hopfen⸗ händler haben ſich bereit erllärt, Kapitalien von 600 000 bis züt einer Million Mark zur Verfügung zu ſtellen. Darauf ver⸗ zichte aber der Wirteſtand, er baue auf ſeine eigne Kraft und er ſei überzeugt von ſeinem Erfolge. An einem geſchloſſenen Vor⸗ gehen der Wirte in dieſer Frage müßten alle Machinationen der Brauereibeſitzer zu ſchanden werden. Auch Kollege Fritz hält die Agitation als die vornehmſte Aufgabe zur Verwirklichung des geplanten Unternehmens. Kollege Sohr berichtet weiter, daß ſich, angeregt durch den Gedanken der Mannheimer Wirte, bereits im ganzen badiſchen Lande Beſtrebungen zu Genoſſen⸗ ſchaftsgründungen geltend machen. Bei der ausgedehnten Lage des badiſchen Landes werde jedoch der Bezirk Mannheim⸗Lud⸗ wigshafen auf ſeine eignen Kräfte vertrauen müſſen und es auch können. Die Stimmung der ganzen Verſammlung war eine ſehr zuverſichtliche und es wurde eine 12gliedrige Kommiſſion zur Entfaltung einer wirkſamen Propaganda gewählt. Ein großer Teil der Anteilſcheine iſt bereits in zahlungsfähigen Händen. Es wurden dem Vorſtande der Genoſſenſchaft zur Gründung von Genoſſenſchaftswerken bereits ſehr akzeptable Angebote für Ankauf einer Brauerei gemacht. Der diesjährige Ausflug wird dem Vorſchlag des Vorſtandes gemäß nach Dürkheim uad Ungſtein ſtattfinden. Erſt um ½8 Uhr konnte die Verſammlung geſchloſſen werden. Sport. ..C. Der Preis von Schleſien, ein mit 25 000 M. dotiertes Flachrennen, gelangte am Sonntag in Breslau mit einer Reihe anderer gut beſetzter Rennen zur Entſcheidung. Herrn von Schmieders vorüglicher Dreijähriger„Bajazzo“ gewann das klaſſiſche Rennen mit zwei Längen vor Kgl. Hauptgeſtüt Gradez Anklang und Herrn Buggenhagens Mac Mahon. ..0. Die internationale Konferenz ſämtlicher anerkannten Automobilklubs der Welt fand am Sonntag in Dieppe als Ein⸗ leitung zum Grand Prixmeeting ſtatt. Die Beratungen drehten ſich in erſter Linie um Schaffung einer internationalen Sportkommiſſion, der die Aufgabe zufallen ſoll, für alle internationalen Schnelligkeits⸗Touren⸗ und Zuverläſſigkeits⸗ fahrten ein einheitliches Reglement zu ſchaffen. Die Ausſchreib⸗ ungen für jede größere automobiliſtiſche Konkurrenz müſſen der Kommiſſion, die ihren Sitz in Paris haben ſoll, vorgelegt wer⸗ den. Ferner ſoll die Kommiſſion eine ſtrengere Scheidung zwi⸗ ſchen Amateur⸗ und Berufsrennfahrern vornehmen. Auch die Anerkennung etwaiger neuaufgeſtellter Weltrekorde wird der internationalen Kommiſſion zuſtehen. ..O. Zu den Regatten anläßlich der Olympiſchen Spiele in London haben deutſche Ruderer nur recht ſpärliche Meldungen abgegeben. Deutſchland wird in den Ruderkonkurrenzen nur durch die drei Berliner Ruderer Bernhard v. Gaza, M. Stahnke zund W. Duskow vertreten ſein, von denen erſterer als Skuller und die beiden letzteren vorausſichtlich im Zweier ſtarten werden. Gerichtszeitung. MFrankenthal, 7. Juli. Wegen mals der bereits bor einigen Monaten wegen gleicher Vergehen zu einer Gefängnisſtrafe bon 5 Monaten berurteilte bisherige 41 Jußre alte Gemeindeſchreiber Adam Krein aus Wattenheim gu verantworten. Es liegt ihm noch zur Laſt, Gelder im Geſamt⸗ betrage von 3240., die ihm von der geſchiedenen Händlersehe⸗ frau Schwab anvertraut worden waven, für ſich verwendet zu haben. Das Gericht erkennt nach kurzer Beratung unter Einrech⸗ nung der oben erwähnten Strafe auf eine Geſamtgefängnisſtrafe von 8 Monaten. »Nürnberg, 6. Juli. Der am Aſchermittwoch verhaftete Präſident der Großen Nürnberger Karnevals⸗Geſellſchaft, Kauf⸗ mann Franz Breuer, wurde heute von der Strafkammer wegen zum Schaden der Dachpappenfabrik Peter Beck begangener Unterſchlagungen und Wechſelfälſchungen zu neun Monaten Gefängnis verurteilt. Aus dem Großherzogtum. Heidelberg, 8. Juli. Dem„Neuen Wiener Tagbl.“ delegraphiert man aus Mailand, die Meldung deutſcher Blätter, daß Frau Toſelkli erkrankt ſei und ſich behufs einer Operativn in eim Sanatorium nach Heidelberg begeben habe, iſt falſch. Frau Toſelli befindet ſich ganz wohl und hält ſich in Flor enz auf. die man für Frau Toſelli hielt, iſt eine Gräfin aus ars. * Pforzheim, 8. Juli. In der Nacht zum letzten Sonntag b rannte in Eutingen das Anweſen des Land⸗ wirtes Chriſtian Dobler nieder. Dobler war nicht zuhauſe: er kam erſt gegen 4 Uhr morgens nach Eutingen zurück. Die Erhebungen über die Urſache des Brandes führten dazu, daß Dobler wegen Verdachts der Brandſtiftung verhaftet wurde. Freiburg, 7. Juli. Die neuerſtandene„Bürger⸗ vereinigung Freiburg“ hat beſchloſſen, ſich mit einer eigenen Liſte an den Stadtratswahlen am nächſten Freitag zu beteiligen. Von den 9 der Neuwahl unter⸗ ſtehenden Stadträten will ſie 3 auf ihre Liſte ſetzen. Die meue Partei hat nun auch ihren Vorſtand gewählt und hat das„Freiburger Pfennigblatt“, das jetzt„Freiburger Volks⸗ zeitung“ heißt und bisher den Demokraten nahe geſtanden hat, zu ihrem Vereinsorgan beſtimmt. Freiburg, 8. Jui. Ein Automobilunglück er⸗ eignete ſich, wie bereits gemeldet, Dienstag abend unterhalb der Stadt Staufen. Fünf Studenten aus Freiburg, die in Kirchhofen eingekehrt waven, wollten noch nach Staufen. Beim Einbiegen in die Straße Krozingen⸗Staufen iſt eine Kurve zu paſſieren, die den fröhlichen Muſenſöhnen gefährlich werden ſollte. Wie Augenzeugen melden, hat der Führer anſcheinend zu ſtark gebremſt; denn der Hirtere Teil des Autos ſchleifte beim Einbiegen nach rechts und das Hinterrad fuhr gegen einen Stein am Graben. Bei dieſem Anprall überſchlug ſich das Automobil und die Inſaſſen wur⸗ den herausgeſchleudert. Vier Studenten kamen mit dem Schrecken davon, der Lenker iſt tot. Der ſo raſch ums Leben gekommene junge Mann, der Beſitzer des Automobils war und an der Lenk⸗ ſtange ſaß, ſoll Hermann Heuſer heißen. Er ſtammt aus So⸗ Uäingen und iſt ſtud, phil. Er hat neulich an der Prinz⸗Heinrich⸗ Fahrt teilgenommen, woraus zu ſchließen iſt, daß er ein tüchtiger Fahrer ſein muß. Et ſoll auch keine Schuld an dem Unfall haben, da er bei der Kurve nicht ſchnell fuhr, ſondern nur vielleicht etwas zu ſtark gebremſt hat. Die Straße ſei vom Regen naß und ſchlüpfrig geweſen. Stockach, 7. Juli. Nach den Ergebniſſen der Unter⸗ ſuchung des Leichnams der tot in der Aach bei der Fiſcher'ſchen Lohmühle aufgefundenen Ehefrau des Landwirts Eduard Goötz Hiegt zweifellos ein Verbrechen vor. Die Leiche zeigt an der krechten Kapfſeite eine große klaffende Wunde, die allein ſchon töt⸗ Iiſchlecht aus, daß die Aerzte befürchten, er möchte be 1. Juli. Wegen Untreue und Unter⸗ ſchtagiung patte ſich dot der hieſigen Straftaummer heute noch⸗ lich war und welche ſich die Frau unmöglich ſelbſt beigebracht haben konnte. Ein weiteres Verbrechen, das ſchon über ein Bierteljahr zurückliegt, dürfte mit dieſem Fall zuſammenhängen. Wie ſchon angedeutet, wurde am Sonntag den 29. März d. J. in dem Wohn⸗ haus des jetzt verhafteten Landtwirts Eduard Götz deffen hochbetagter aber ſonſt rüſtiger Vater in einer Blutlache liegend tot aufgefun⸗ den. Die Leichenſchau⸗ nahm damals Lungenblutung an, das Gericht konſtatierte jedoch eine ſchwere Verletzung an der linken Kopfſeite über der Schläfe. Die Staatsamvaltſchaft machte Erhebungen, und ein kräftiger Stock, der ſich in der Scheune vor⸗ fand und an dem Blutſpuren deutlich zu ſehen waren, wurde zur Unterſuchung nach Heidelberg geſchickt. Eine Verhaftung wurde nicht vorgenommen und auch ſonſt hörte man nichts mehr über dieſe unheimliche Geſchichte. Jetzt dürfte auch darüber die Unterſuchung wieder energiſch aufgenommen werden. Wie jetzt belannt wird, behandelten die Eheleute Götz den alten Vater unmenſchlich roh und Streit und Zank war auch bei ihnen an der Tagesordnung. Pekuniär ſtand die Familie nicht ſchlecht, beide Gatten arbeiteten fleißig, waren aber, was man auch an der Behandlung der 3 vor⸗ handenen Kinder ſehen konnte, jeder beſſeren Regung bar Von Taß zu Tag. — Zeppelin„Ehrendoktor“. Friedrichshafen 8. Juli. Aus Tübingen iſt Zeppelin ein Telegramm der naturwiſſenſchaftlichen Fakultät zugegangen, die ibn„in Wür⸗ digung ſeiner hervorxagenden Verdienſte um die Förderung der Luftſchiffahrt“ zum Ehrendoktor der Naturwiſſen⸗ ſchaft ernennt und mit dieſer Ehrung die herzlichſten Glück⸗ wünſche zum 70. Geburtstag verbindet. Ferner iſt dem Grafen vom Rektor und Senat der Techniſchen Hochſchule in Hannover in Anerkennung der großen Errungenſchaft für Wiſſenſchaft und Technik ein herzliches Glückwunſchtelegramm zugegangen. — Schießplatz⸗Unfall. Hannover, 3. Juli. Bei dem ſtädtiſchen Preisſchießen ereignete ſich geſtern Abend auf dem Schützenplatz in der Schießhalle ein tötlicher Unfall dadtrch, daß ein junger Büchſenmachergehilfe, der das geladene Gewehr eines Schützen nachſah, durch einen plötzlich losgehenden Schuß in den Kopf gelötet wurde. — Beim Spiclen erſchoſſen. Bromberg, 9. Juli, Der elfjährige Schulknabe Paul Proporowiles fand geſtern beim Spielen in der Ueberziehertaſche ſeines Vaters einen Revolver; er legte dieſen auf den neunjährigen Alexander Vola⸗ towski an und drückte los. Die Kugel traf Volatowski in die Stirne, ſodaß der Tod nach kurzer Zeit eintrat. — Temperaturſtur z. Berleburg, 8. Juli. Das „Wittgenſteiner Kreisblatt“ meldet über einen Temperaturſturz: In der verfloſſenen Nacht ſank die Temperatur auf den Gefrier⸗ punkt, ſodaß an einigen Stellen die Kartoffeln erfroren ſind. — Todesurteil. Gera(Reuß), 9. Juli. Das Schwur⸗ gericht verurteilte den Wirtſchaftsgehilfen Martin Boettger aus Pegau wegen Ermordung ſeiner 28jährigen Geliebten, der Dienſt⸗ magd Olga Pöhlmann, zum Tode. Der Prozeß gegen Eulenburg. * Berlin, 9. Juli. Zur heutigen Eulenburgprozeßverhandlung meldet ein Berichterſtatter: Der Angeklagte ſah heute derart ganzen Verhandlungen nicht aushalten. Der Getrichtsvorſitzende teilt mit, daß mit Rück⸗ ſich auf den Geſundheitszuſtand des Angeklagten die Ver⸗ handlungen am Samstag ausfallen werden. 5 Bei dem Zuſammentritt des Gerichtshofes läßt der Vor⸗ ſitzende den Gerichtsberichterſtatter in den Saal kommen und gibt folgende Erklärung ab, er weiſe die Angriffe der Preſſe zurück, als ob er den Angeklagten, weil er ein Fürſt ſei, anders behandle als andere Menſchen. Vor Gericht ſei alles gleich. Lediglich auf den ſchlechten Geſund⸗ heitszuſtand des Angeklagten werde Rückſicht ge⸗ nommen. Der Zeuge Ernſt bat, entlaſſen zu werden, er habe alles geſagt und fühle ſich nun ganz krank. Der Oberſtaatsanwalt erklärt, daß der Zeuge nicht entlaſſen werden könne, doch werde er vor Montag nicht mehr vernommen und könne ſich in ſeinem Hotel ärztlich be⸗ handeln laſſen. Er richtet dann an den Angeklagten das Erſuchen, doch endlich ſeinem bedrängten Her⸗ zen Luft zu machen und ſein Leugnen auf⸗ zugeben. Der Angeklagte ſpricht hierzu kein Wort. Die Verteidigung will den Oberhofmarſchall Graf Culenburg nochmals vernehmen laſſen. Cetzle Vachrichten und Telegramme. * Homburg v. d.., 9. Juli. Der deutſche Botſchafter in Amerika Freiherr Speck v. Sternburg iſt zur längerer Kur hier eingetroffen. * Nürnberg, 9. Juli. In Winkelſtein iſt geſtern nach längerem Leiden Kommerzienrat Ernſt Heinrichſen, der frühere Beſitzer der bekannten gleichnamigen Fabrik für Zinn⸗ figuren, geſtorben. New⸗York, 9. Juli. Hobſon eröffnet die Nachtſitzung mit der Prophezeihung eines japaniſchen Krieges. Rooſepelt habe ihm kürzlich die dahingehenden Befürchtungen ausgeſprochen. Als er zu pathetiſch wird, lacht man ihn aus. Der Kommiſſionsbericht für die Ungültigkeit der Pennſilvania⸗ delegation wird mit nicht ganz 23⸗Mehrheit angenommen. * Rio de Janeiro, 9. Juli. Braſilien hat die revo⸗ lutionäre Regierung von Paraguay offiziell anerkannt. Zeppelins Fernfahrt. * Konſtanz, 9. Juli. Graf Zeppelin erklärte in einer Unterredung, die er heute Mittag einem Vertreter der Frank⸗ ſurter Zeitung gewährte, daß er ſeine große Fahrt, die nach den bisherigen Verlautbarungen als 24ſtündige Ueberlandsreiſe vom Bodenſee rheinabwärts und zurück zu verſtehen iſt, keinesfalls vor dem 14. Juli antreten werde. Auch ſei noch nicht feſtgeſtellt, ob er dann ſofort zu der großen Fahrt übergehen oder noch andere vorhergehende Manbver unternehmen werde. Das hänge von den Umſtänden ab und auch von den Wünſchen der Reichsbehörde, in deren Beſitz ja das Zeppelinſche Luftſchiff nach der großen FJahrt übergehe. Zeppelin und ſeiner Mannſchaften nur Vertreter der Reichs⸗ und Militärverwaltung teilnehmen. * Konſtanz, 9. Juli. Graf Zeppelin empfing Glückwunſchtelegramme u. a. vom deutſchen Kronprinzen und vom König von Sachſen. Jubiläumstagung der landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften. * Mainz, 9. Juli. Die Jubiläumstagung der landwirt⸗ ſchaftlichen Genoſſenſchaften, die jetzt nahezu zwei Millionen Mit⸗ glieder umfaſſen, wurde heute morgen vom Großherzog von die An der großen Fahrt werden außer Graf Heſſen, der im Automobil von Schloß Wolfsgarten herüberge⸗ kommen war, eröffnet. Der Großherzog verſicherte die Genoſſen⸗ ſchaften des Wohlwollens der Regierung. Der Genoſſenſchafts⸗ Reichsanwalt, Geheimrat Haas, brachte das jubelnd aufge⸗ nommene Hoch auf den Kaiſer und den Großherzog von Heſſen aus, worauf die Vertreter der deutſchen und ausländiſchen Re⸗ gierungen Glückwünſche und zum Teil koſtbare Geſchenke dar⸗ brachten. *Mainz, 9. Juli. Gegenſtand außergewöhnlicher Ehrungen war der Reichsanwalt des Genoſſenſchafstages Haas. Der Großherzog ernannte ihn zum Geheimen Rat. Die Regierungs⸗ vertreter von Berlin, München und Dresden überbrachten ihm hohe Ordensauszeichnungen. Auch ſonſt wurden zahlreiche Orden und Titel verliehen. * Mainz, 9. Juli. Der landwirtſchaftliche Genoſſenſchafts. tag wählte für das nächſte Jahr Stettin als Verſammlungsort, Der Reichsverband der landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften überreichte dem Präſidenten Haas den Betrag von 70 000 Mark, der als Haasſpende für wiſſenſchaftliche Forſchungen auf land⸗ wirtſchaftlichem Gebiete gewidmet iſt. Brückeneinſturz in Köln. *Köln, 9. Juli. Beim Einſturz der im Bau befind⸗ lichen ſfüdlichen Rheinbrücke ſind 14 Perſonen er, trunken, 9 ſind erheblich verletzt worden. * Köln, 9. Juli. Weiteren Nachrichten zufolge iſt an der mittleren Oeffnung der Südbrücke heute vormittag kurz vor 10% Uhr das Montagegerüſt eingeſtürzt, das an der rechten Uferſeite nachgegeben hatte. Das Montage⸗ gerüſt und der darauf befindliche ſchwere Krahn ſtürzten mit den dort beſchäftigten Leuten in den Rhein. Eine Anzahl von Schiffen eilte zur Rettung herbei. Ein großes Aufgebot von Polizei und Feuerwehr war bald zur Stelle. Eine Anzahl der Arbeiter konnte gerettet werden. Soweit bis mittags feſtgeſtellt iſt, ſind 14 Leute ertrunken und g9 erheblich verletzt, Vom Flottenverein. Ru dolſtadt, 9. Juli. Die„Schwarzburg⸗Rudol⸗ ſtadter Ztg.“ erhielt vom Vorſtand des Schwarzburg⸗Rudol⸗ ſtadter Flottenverbandes eine Erklärung, nach welcher der Landesverband in Uebereinſtimmung mit faſt allen Orts⸗ gruppen beſchließt, aus dem Deutſchen Flottenverein aus⸗ zutreten, da das jetzige Präſidium zur Mit⸗ wirkung an den Vereinszielen nicht berufen ſei. Der Landesverband bedauert, daß durch die letzte Kund⸗ gebung in München der Danziger Friede in 1 geſtellt ſei, und wartet, bis ſich neu geartete Landes⸗ verbände gebildet haben. Bis dahin werde er im bisberigen Sinne aufklärend wirken. Die Mainzer Sänger in Wien. *Wien, 9. Juli. Die Mainzer Sänger waren geſtern abend Gäſte im Wiener Rathauſe. Zum Empfang hatten ſich u. a. eingefunden: Miniſter Dr. Geßmann, die drei Vize⸗ bürgermeiſter, einige Abgeordnete, Polizeiprädent Brzezowsky, ſowie viele Stadt⸗ und Gemeinderäte und zahlreiche Ver⸗ treter der Wiener Geſangvereine. Auf die Anſprache des Vor⸗ ſitzenden des Mainzer Männergeſangvereins Wolle, in der dieſer des Beſuches des Kaiſers Franz Joſeph in Mainz am 21. Auguſt 1868 gedachte und Bürgermeiſter Lueger als Zeichen des Dankes für die gaſtfreundliche Aufnahme der Sänger eine Abſchrift der Mogantia⸗Urkunde und die Er⸗ nennung zum Ehrenmitgliede des Mainzer Männergeſang⸗ vereins übermitteln ließ, antwortete Vizebürgermeiſter Neu⸗ mayer, indem er auf die alte hiſtoriſche Freundſchaft zwiſchen den Mainzern und den Oeſterreichern hinwies und die Gäſte herzlich willkommen hieß. Die Mainzer brachten alsdann zwei Chöre zum Vortrag. Im Anſchluß an den Empfang fand eine Feſttafel ſtatt, bei der der Vizebürgermeiſter Neu⸗ mayer auf Kaiſer Wilhelm, den Großherzog von Heſſen und auf Kaiſer Franz Joſef ein Hoch ausbrachte, während Vize⸗ bürgermeiſter Hierhammer auf die Stadt Mainz toaſtete. Nach weiteren Anſprachen ſandten am Schluſſe des Mahles die Teilnehmer Huldigungstelegramme an die drei Monar⸗ chen, ſowie ein Begrüßungstelegramm an den Bürgermeiſter Dr. Lueger nach Bad Scheveningen. DOieſterreich und Italien. * Wien, 9. Juli. Das„Fremdenblatt“ beſtätigt die Mel⸗ dung italieniſcher Blätter von einer bevorſtehenden Zu⸗ ſammenkunft des Miniſters des Auswärtigen Tittoni mit dem Freiherr v. Aehrenthal. Tittoni dürfte dieſer Mel⸗ dung zufolge, wenn er ſich im Laufe dieſes Sommers zu einem Jagdausflug nach Oeſterreich begibt, eine Zuſammenkunft mit Freiherrn b. Aehrenthal haben. Ort und Zeitpunkt dieſes Zu⸗ ſammentreffens ſind aber noch unbeſtimmt. Bezüglich der Mel⸗ dung von einer Zuſammenkunft des Freiherrn v. Aehrenthal mit dem ruſſiſchen Miniſter Jswolsky teilt das„Fremdenblatt“ mit, daß Iswolsky, der ſich zum Kurgebrauch in Karlsbad auf⸗ halten wird, die Gelegenheit wahrnehmen dürfte, nach Wien zu kommen, in welchem Falle eine Zuſammenkunft beider Mi⸗ niſter ſtattfinden werde. 7 Oeſterreich und Italien. * Rom, 9. Juli. Der Miniſter des Aeußern Tittoni wird im Auguſt einer Eeinladung des Fürſten Traſſo zum Beſuch des im mähriſchen Beſitz gelegenen Gutes Folgeleiſten. Daher wird er naturgemäß mit dem öſterreichiſchen Miniſter des Aeu⸗ ßern Freiherrn von Aehrenthal zuſammentreffen, doch ſoll dieſe Begegnung einen ſehr vertraulichen Charakter tragen, da die offiziellen Beſuche bereits im vergangenen Jahre erfolgt ſind. Der Bruderkrieg in der engliſchen Flotte. * London, 9. Juli. Admiral Lord Charles Beresford richtete ein in ſcharfen Worten abgefaßtes Memorandum an die Admiralität, in welchem feſtgeſtellt wird, daß er mit der unter ſeinen Befehl geſtellten Flotte nicht imſtande ſei, die Sicherheit Großbritanniens gegen einen fremden Angriff zu gewährleiſten. Die Ereigniſſe in Perſten. * Petersburg, 9. Juli. Die Petersburger Telegraphen⸗ Agentur meldet aus Täbris unter dem 8. ds.: Durch den Brot⸗ mangel wird die Lage wieder verſchlimmert. In einigen Moſcheen wird vor zahlreichem Publikum gegen die Regierung agitiert. Die Bazare bleiben geſchloſſen. Marokks. * Madrid, 9. Juli. Hieſige Blätter beſtätigen, daß auf Befehl des franzöſiſchen Vizekonſuls in Mazagan die dortige Polizeitruppe ſich dem Kommando des Generals'Amade bei der Einnahme von Azemur angeſchloſſen habe. Die Preſſe proteſtiert gegen die fortgeſetzten Verletzung en der Algeci⸗ rasakte. e rigen eſtern n ſich Vize⸗ wsky, Ver⸗ Vor⸗ 1der z am als 2 e der Er⸗ ſang⸗ Neu⸗ iſchen Gäſte dann bfangg Neu⸗-⸗- mund Vize⸗ iſtete. ahles onar⸗ eiſter Matt“ auf- ien Mi⸗- Berlin, zum 2. Vorſitzenden Dr. gewählt. In den Hauptausſchuß wurde auch je ein Abgeord⸗ neter von Mannh eim und Ludwigshaf Mannheim, 9. Juli. General⸗Anzeiger.(bendblatt.) 5. Selte. 2. Deutſcher Städtetag. (Eigener Bericht.) 55 md. München, 7. Juli. uuf der Tagesordnung des heutigen zweiten Beratungs⸗ tages ſtand zunächſt das 5 dentſche Fortbildungsſchulweſen. 5 Studienrat Dr. Kerſchenſteiner referierte über 10 er e 2 Organiſationsgrund⸗ age der gewerblichen Fortbildungsſchule. Der Zweck einer öffentlichen Schule iſt die gum brauchbaren Gemeinde⸗ und Staatsbürger. Dazu muß der Er⸗ gogene tüchtig in ſeiner geiſtigen oder körperlichen Arbeit ſein, ſitt⸗ lich leben und das gemeinſame Leben nicht ſtören, die Aufgaben des Gemeinde⸗ und Staatsverbandes erfaſſen und den Willen und die Kraft haben, zur Löſung dieſer Aufgaben nach Vermögen beizu⸗ tragen. Dieſen dreifachen Zweck muß auch die Fortbildungsſchule verfolgen. Daher iſt es eine fundamentale Forderung für eine gute Organiſation der Fortbildungsſchulen, durch Einglie⸗ derung von Schulwerkſtätten in die Organiſation vor allem die einſeitige oder mangelhafte Ausbildung im Lehrlingsber⸗ hältnis aufzugreifen. Die Schultverkſtätte wird ſo nicht nur der der natürlichſte, ſondern auch der zuverläſſigſte Konzentrations⸗ punkt des geſamten Lehrplanes der Schule und und leiſtet Gewähr für eine ſyſtematiſche, lückenlos fartſchreitende techniſche, zeich⸗ neriſche und kauftmnmiſch⸗virtſchaftliche Ausbildung des Schülers, ſie gibt auch die wirkſamſte indirekte und direkte Grundlage für ſeine ſtaatsbürgerliche Erziehung. Um einen erfolgreichen Betrieb der Schulwerkſtätte zu ſichern, muß der Werk⸗ ſtattumterricht in die Hände tüchtiger Meiſter gelegt werden, und die fachliche Fortbildungsſchule iſt der Fürſorge eines Meiſterver⸗ bandes mit zu unterſtellen. Die Koſten einer ſolchen Organiſation ſind etwa um die Hälfte höher als die der Aber die Organiſation iſt auch dafür weitaus wirk⸗ amer. Im Gegenſatz zum Vorredner behandelte Stadtſchulrat Profeſſor Dr. Lyon⸗Dresden den Aufbau der gewerblichen Fortbildungsſchule ohne Lehrwerkſtätte. Seinen Aus⸗ führungen legte er folgende Theſen zu Grunde. 1. Die gewerbliche Fortbildungsſchule bildet einen organiſchen Teil der Lehrlingszeit. Sie muß daher mit der Lehrlingszeit zu⸗ ſaummenfallen und hat ſich bei der Gliederung in Berufsklaſſen auf mrindeſtens dvei Jahre zu erſtrecken.— 2. Der Lebens⸗ und An⸗ ſchauungskreis des Lehrlings iſt die Praxis der Meiſterlehre. Auf dieſem Lebenskreiſe des Schülers muß ſich die Fortbildungsſchule aufbauen und daher mit der Praxis der Meiſterlehre in die engſte Verbindung treten.— 3. Dieſer Forderung kann man, außer durch Angliederung von Lehrwerkſtätten, auch noch in anderer Weiſe ge⸗ recht werden, indem man jeden Schüler jährlich mindeſtems zwei Gegenſtände in der Meiſterwerkſtätte nach in der Schule ausgeführ⸗ ten Werkzeichnungen anfertigen läßt.— 4. Die Feſtſetzung dieſes praltiſchen Lehrganges, ſowie die Prüfung der angefertigten Werk⸗ ſtücke hat durch einen aus Meiſtern und Fachlehrern zuſammen⸗ geſetzten Fachausſchuß zu erfolgen.— 5. Vor allem hat aber die Fortbildungsſchule dem Schüler diejenige wirtſchaftliche Ausbildurg zu geben, die ihn ſpäter befähigt, ſich in ſeinem Berufe in den ſchweren wirtſchaftlichen Kämpfen erfolgreich und ehrenvoll zu be⸗ haupten.— 6. Hier bildet den Schwerpunkt des Unterrichts die Kalkulation. Dieſer Unterricht muß den Schüler befähigen, die Eniſtehung und den Nuſpau der Kalkulationswerte zu erkennen, alle Möglichfeiten der Preisbidung ſelbſtändig zu durchdenken und ſeinen Beruf nicht nur lechniſch, ſondern auch kauftnänmiſch zu be⸗ Stadtſchulrat Prof. Dr. Michael is: Berlin referierte ſchließlich über die ſtaatsbürgerliche Erziehung⸗ der Jugend in der Fortbildungsſchule: Der Referent weiſt auf die verdienſtlichen Beiſpiele Leipzigs und vor allem Münchens hin. Die Frage der ſtaatsbürgerlichen Ergziehung, ebenſo wie die Frage der Lehrwerkſtättenerziehung ſeien noch nicht befriedigend gelöſt. Für die ſtaatsbürgerliche Erziehung der deutſchen Jugend beſtehe ein dringendes Bedürfnis. Die ſtaats⸗ bürgerliche Belehrung muß ſtreng ſachlich geſtaltet werden und hat ſich auf die Darlegung des Tatſächlichen, ſeine Urſachen und ſeine Entwwicklung zu beſchränzen. Erforderlich iſt auf der Lehr! ingsſtufe weniger die Einfügung eines neuen Stoffgebietes in die Fortbil⸗ dunmgsſchule, als die methodiſche Verwertung des ſchon vorhandenen gewerblich⸗techmiſchen und Faufmärmniſch⸗wirtſchaftlichen Unterrichtsſtoffes. Ein dusgebautes Syſtem der Geſetzes⸗ kunde vder eine Theorie der Volkswirtſchaft und Gefundheits⸗ lehre ginge über das Ziel der Lehrlingsſchule hinaus und bliebe höchſtens in leichteſter Form der Geſellen⸗ und Meiſterſchule über⸗ laſſen, ebenſo wie eine hiſtoriſche Behandlung der Bürger⸗ und Lebenskunde, die je nach dem Beruf der Schüler möglichſt eigenartig geſtaltet werden muß, wozu bor allem aber geeignete Lehrer heran⸗ gebildet werden müſſen. Nötig ift auch die Erziehung der Jort⸗ bildungsſchürler zum ſogialen Intereſſe durch die Ein⸗ 1it en der Schule: esnnes durch die Einrichtungen der Schule, durch die freiwillige Betätigung der Schüler und durch die Mitwirkung 5 pbprivater Kreiſe iſt in weiteſtem Umfange ohne jeden Zwang anzu⸗ Im Anſchluß an die Vorträge nahm in der Fu b giel das Wort Was ihn unächſt Oberbürgermeiſter Fuß ⸗Kiel das Wort. as i habe das Wort zu ergreifen, ſei der von Kerſchen⸗ ſteiner ſeines Erachtens etwas zu ſcharf geführte Hieb gegen das jetzige deutſche Schulweſen geweſen. Er möchte davor 5 warnen, ſich allzuweit von der nationalen Eigenart unſeres Schulweſens zu entfernen. Bei aller Hochachtung vor dem engliſchen Staatsbürgertum liege etwas darin, was er nicht adoptieren könne.— Geh. Oberregierungsrat Domenicus⸗ Straßburg bemerkte, daß in Straßburg mit der nach Kerſchen⸗ ſteinerſchen Gedanken vorgenommenen Reorganiſation der ge⸗ werblichen Fortbildungsſchulen die beſten Erfahrungen ge⸗ macht worden ſeien.— Stadtſchulrat Dör ling⸗ Bromberg iſt der Meinung, daß die Erfolge der Kerſchenſteinerſchen Reformgedanken gerade in München gewiß erſtaunlich ſeien, glaubt aber, daß ihrer Durchführung in den mittleren und kleineren Städten ein unüberſteigbares Hindernis in der Koſtenfrage ſich entgegenſtellen werde. Die gleiche Anſchauung vertritt Oberbürgermeiſter Dr. Struckmann ⸗Hildesheim. — Dagegen vertritt Oberbürgermeiſter Dr. Bender Bres⸗ lau die Auffaſſung, daß ſich die Vertreter der kleineren Städte durch die Koſten von Fortbildungsſchulen nach den Kerſchen⸗ ſteinerſchen Vorſchlägen nicht bange machen zu laſſen brauchen. — In ſeinem Schlußwort trat Stadtſchulrat Dr. Kerſchen⸗ ſteiner den gegen ſeine Ideen aufgetretenen Anſchauungen kurz entgegen. Es wurden alsdann die Neuwahlen vorgenommen. Zum 1. Vorſitzenden wurde Oberbürgermeiſter Kirſ chn er, Oberbürgermeiſter Dr. Borſ cht en gewählt. ſchloß hierauf den HOberbürgermeiſter Dr. Kirſ tädteta Gewöhnung an Selbſtregierung, Weckung Sport. » Schwimmklub Salamander, Mannheim. Wie bekannt, haben zurt hieſigen am nächſten Sonntag ſtattfindenden Schwimmfeſt eine große Anzahl ſüddeutſcher Vereine gemeldet. Die Hauptſtafette um den Ehrenwanderpreis der Stadt Mannheim iſt vom Schwimm⸗ klub Poſeidon Karlsruhe, dem letztjährigen Sieger, dem I. Frank⸗ furter Schwimmklub und den beiden hieſigen Vereinen beſetzt. Ein ſcharfer Kampf dürfte bei der Gleichwertigkeit der einzelnen Manm⸗ ſchaften zu erwarten ſein. Es bleibt ſehr fraglich, ober der Ver⸗ teidiger hieraus ſiegreich hervorgeht. Ein gleichfalls intereſſantes Rennen iſt in der Eröffnungsſtafette zu erwarten, bei der fernf Vereine um die Palme des Sieges ſtreiten. Auch die Springen weiſen gute Beſetzungen auf. Mit dem Kartenverkauf wird morgen begonnen. Alles Nähere wird durch Anſchläge an den Plakatſäulen und durch Annoncen bekannt gemacht. * Athletik. Der Ludwigshafener F. C.„Pfalz“ veranſtaltet Sonntag, den 12. Juli er., große nation le olhympiſche Jubiläumsſpiele. Die beſten ſüddeutſchen Athleten ver⸗ einigen ſich am Start. Die Vorkämpfe für Ringkénrpfe finden vor⸗ mittags 8½ Uhr und die Entſcheidungskämpfe nachmittags 2 Uhr ſtatt. Der Sportplatz befindet ſich am Luitpoldhafen(Endſtelle der elektriſchen Straßenbahn). Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Mannheimer Schauſpielſchule. Eine Prüfungs⸗Aufführung der der Hochſchure für Muſik angegliederten, von Herrn Hofſchau⸗ ſpieler Paul Tie tſch geleiteten Schauſpielſchule findet am Sams⸗ tag abend im Vortragsſaal der Muſikſchule ſtatt. Zur Wiedergabe gelangen Szenen aus Doktor Klaus, Kabale und Liebe, Wilhelm Tell und Minna von Barnhelm. Die Frequenz der badiſchen Hochſchulen. Der Staatsanzeiger veröffentlicht die Frequenzziffern der badiſchen Hochſchulen im Sommerſemeſter 1908. Es werden beſucht: die Univerſität Hei⸗ delberg von 2036 Studierenden, darunter 663 Badener, und 153 Hörern, die Univerſität Freiburg von 2608 Studierenden, darunter 628 Badener, und 107 Hoſpitanten, die Techniſche Hoch⸗ ſchule Karlsruhe von 1261 Studierenden, darunter 378 Ba⸗ dener, und 78 Teilnehmer. Nach den Wiſſenſchaften ſtellen ſich die Beſuchsziffern wie folgt: Univerſität Heidelberg: Theologen 72, Juriſten 477, Mediziner 479, Philoſophen 653, Naturwiſſen⸗ ſachftler 355. Univerſität Freiburg: Theologen 225, Juriſten 777, Mediziner 833, Philoſophen 773. An der Techniſchen Hoch⸗ 1 iſt mit 284 Studierenden das Maſchinenweſen vorherr⸗ hend. Vom neuen Meininger Hoftheater. Nachdem Hofbaumeiſter Behlert in letzter Zeit noch Aenderungen an den urſprünglichen Plänen für das neue Hoftheater vorgenommen hatte, ſind ſie nun von dem Herzog endgültig genehmigt worden. Der Bau ſchreitet rüſtig fort, das gefählichs Grundwaſſer iſt mit Hilfe einer Tag und Nacht arbeitenden, elektriſch angetriebenen Pumpe be⸗ ſeitigt und die aus erleſenem Material hergeſtellten Mauern er⸗ heben ſich ſchon über Mannhöhe, ſo daß ſicheree Ausſicht vor⸗ handen iſt, daß das Gebäude bis zum Anfang des Winters unter Dach ſtehen wird und die Spielzeit 1909—10 im neuen Hauſe pünktlich beginnen kann. Das Intereſſe, das dem Neu⸗ bau von allen Seiten entgegengebracht wurde, hat ſich glücklicher⸗ weiſe erhalten und betätigt ſich auch in der Darbietung von Gegenſtänden zur Ausſchmückung des Hauſes, die von dem Herzog angenommen wurden. So ſtiftete die Frau Erb⸗ prinzeſſin einen ſich nach den Seiten öffnenden Ziwſchenaktsvor⸗ hang(ſogenannten Wagnervorhang) und Jitger⸗Bremen inen von ihm nach Raffaels Parnaß entworfenen Haußkvorhang. Der Geheime Juſtizrat Leffing⸗Berlin ſchenkte eine Marmorbüſte ſeines Großoheims, des Dichters, die in dem neuen Theaterſaale Aufſtellung finden ſoll. Die Brvokliner Sänger in Bremen. Aus Bremen, 9. Juli, wird gemeldet: Beim Feſtbankett zu Ehren des Brookliner Män⸗ nergeſangvereins„Arion“, das von 2000 Sängern und Gäſten beſucht war, ließ der Ehrenvorſitzende Senator Raſſow die ameri⸗ kaniſchen Sänger als Hüter idealer Güter und Vermittler herz⸗ licher Freundſchaft zwiſchen zwei großen Nationen willkommen. Der Präſident Dr. Fiſcher erwiderte mit Dank für den ſchönen Empfang, den ſein Verein als Vermittler des deutſchen Sanges in Amerika hier gefunden habe. Der Berliner Korxeſpondent der„Newy. Staatstzg.“, Thomas, betonte, daß die amerikaniſche Preſſe die Bedeutung der deutſchen Kultur in Amerüka wohl zu würdigen wiſſe. Nach Liedervorträgen des Arions, eines Brook⸗ liner Damenquartetts und der vereinigten Bremer Sänger fand die parodiſtiſche Operette„Der Tambour“ großen Beifall. Heute verreiſen die Amerikaner nach Berlin. Eein Preisausſchreiben zur Erlangung von Enkwürfen für ein Brunnendenkmal in Düſſeldorf zur Erinnerung an die Düſſel⸗ dorfer Ausſtellung vom Jahre 1902 erläßt der Vorſitzende des Denkmalausſchuſſes für deutſche, im damaligen Ausſtellungs⸗ gebiet(Rheinland, Weſtfalen und benachbarte Bezirke) anſäſſige Künſtler. Das Brunnendenkmal ſoll in dem Kunſtausſtellungs⸗ gebäude im Kaiſer Wilhelm⸗Saale zu Düſſeldorf aufgeſtellt wer⸗ den und eine Verſinnbildlichung der Eiſeninduſtrie und des Berg⸗ baues ſein. Drei Preiſe von 2000, 1500 und 1000 M. Im Preis⸗ gericht befinden ſich u. a. die Herren Prof. Röber, Prof. G. Oeder, Prof. W. Kreis, Beigeordneter Geuſen und Gartendirektor v. Engelhardt, ſämtlich in Düſſeldorf. Die Arbeiten am Wiener Johann Strauß⸗Theater ſind ſchon erſtaunlich weit gediehen. Das Bühnendach und die Teraſſendächer des Zuſchauerraumes ſind fertiggeſtellt. Die Faſſadenarbeit dürfte im Auguſt beendet werden. Durch die Verſpendung von Eiſenbetonträger weiſt der Theaterbau eine ſpezielle Neuerung auf, der Proſzeniumträger iſt der größte, der bisher bei Bauten in Oeſterreich und Deutſchland eingebaut worden iſt. Seine Länge beträgt 19,2 Meter, ſeine Höhe 2,45 Meter. Er trägt zwei Stockwerke mit 250000 Kilogramm Mauerwerk. Auch die Decke iſt aus Beton und ein Durchbrennen des Plafonds bei einem Brande daher ausgeſchloſſen. Im Parterre befinden ſich neun⸗ zehn Ausgänge, die elektriſche Notbeleuchtung erfolgte nach einem von den Siemens⸗Schuckert⸗Werken erzeugten Syſtem. Die Dach⸗ terraſſen ſind durchaus feuerſicher und ſo angelegt, daß ſich auf ihnen das ganze Auditorium— zwölfhundert Perſonen— in Sicherheit bringen kann. Die Unterbühne iſt aus Eiſen, die Magazine liegen unterirdiſch, die Arbeitsgalerien ſind betoniert. Auch für einen Rettungsgang, wie ihn erſt das neue⸗ Theater⸗ geſetz vorſchreibt, iſt Vorſorge getroffen. Die Eröffnung des Theaters iſt für den 4. Oktober angeſetzt. Die neue vatikaniſche Pinakothek. Wie aus Rom berichtet wird, ſind die Arbeiten im Beſpedere in den Räumen, in denen die Gemälde⸗Sammlungen des Vatilans jetzt zu einer neuen Pinakothet vereinigt werden ſollen, ſo weit vorgeſchritten, daß die Ueberführung der Bilder in den nächſten Wochen beginnen wird. In den neun Sälen werden die Werke, die in der gegenwärtigen Pinakothek, in Lateran und in der Bibliothek aufgehängt ſind, vereinigt und die 400 Bilder, die hier ihren Platz finden werden, werden die neue Pinakothek zu einer der koſtbarſten Sammlungen machen. Die Gemälde werden nach Schule geordnet und Raffaels Transfigu⸗ ration wird mit der Madonna di Foligno und der Krönung der Jungfrau im vierten Saale Platz finden. der Dichter⸗Maler Arthur 1 Volkswirtschaft. Die Wormſer Harzpro duktenfabrik Wilhelm Auguſt Hoff⸗ mann iſt lt.„B..“ in Konkurs geraten.„„„ Für die neue A4prozentige heſſiſche Staatsanleihe über 20 Millionen Mark hat die kürzlich ſtattgehabte Subſkription auf dieſe Anleihe einen ſehr guten Erfolg zu verzeichnen gehabt. Es wurden 26 361 000 M. gezeichnet, darunter 2½ Millionen für den Eintrag in das Staatsſchuldbuch. Tellus Akt.⸗Geſ. für Bergbau und Hütteninduſtrie, Frank⸗ furt a. M. Der Aufſichtsrat der Geſellſchaft ſchlägt der General⸗ verſammlung die Verteilung einer Dividende von 8 Prozent (wie i..) für 1907/08 vor. 5 Maſchinenfabrik Eßlingen in Eßlingen a. N. Der Aufſichts⸗ ratrat ſchlägt der am 24. Juli ſtattfindenden Generalverſammlung die Verteilung einer Dividende von 6 Prozent(i. V. 5½% Prozent) vor. Der Umſatz pro 1907/08 betrug 11,8(11,7) Mitl. Mark. Gegenwärtig liegen für ungefähr den gleichen Betrag Auf⸗ träge wie im Vorjahre vor. Die Münchener Trambahn⸗Akt.⸗Geſ. beruft eine Generalber⸗ ſammlung, in welcher über die Ausſchüttung der Liquidationsmaſſe Beſchluß gefaßt werden ſoll. Rheiniſch⸗ Weſtfäliſches Zementſyndikat. Die Generalver⸗ ſammlung des Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Zementſyndikates hat be⸗ ſchloſſen, gegen die außenſtehenden Werke, die am 1. Jannar 1909 dem Syndikat nicht beitreten, mit Kampfpreiſen vorzugehen. Außerdem ſollen die Verträge mit den Kartellen der übrigen Zementgruppen mit Ausnahme der füddeutſchen zum 1. Januar 1909 gekündigt werden. Rheiniſch⸗Weſtfäliſche Textilberufsgenoſſenſchaft. Nach dem Jahresbericht der rheiniſch⸗weſtfäliſchen Textilberufsgenoſſenſchaft ſtieg die Arbeiterzahl von 142 555 auf 145 690, die Geſamklohn⸗ ſumme von 121 auf 129 Millionen und der Durchſchnittslohn von 852 auf 890 Mark. Die Vereinigten Elbſchiffahrtsgeſellſchaften veröffentlichen eine Mitteilung, daß ſie infolge des ungünſtigen Waſſerſtandes und des Kahnraummangels ſämtliche Frachtabſchlüſſe aufheben. Braunkohlengewerkſchaft Graf Moltke. Wie dem„Berl. Tabl.“ mitgeteilt wird, ſieht ſich die von der Berliner Bankfirma Mag Ulrich u. Co. gegründete Braunkohlen⸗Gewerkſchaft Graf Moltke vorläufig außerſtande, den am 1. Juli fälligen Kupon der 4½prog. Obligationen einzulöſen. Vereits ſeit einiger Zeit ſollen bei der Geſellſchaft finanzielle Schwierigkeiten beſtehen, die unter anderem darin zum Ausdruck kommen, daß die Arbeitslöhne nur ſporadiſch bezahlt wurden. Die Vereinigte Breslauer Oelfabriken berufen eine General⸗ verſammlung, in welcher über den Antrag des Aufſichtsrats Aufköſung der Geſellſchaft Beſchluß gefaßt werden ſoll. Betriebseinſchränkung der elſäſſiſchen Baumwollſpinner und Weber. Die geſtern in Mülhauſen i. Elſ. abgehaltene Verſamm⸗ lung der elſäſſiſchen Baumwollſpinner und Weber beſchloß ein⸗ ſtimmig gegen 2 Stimmen, eine Betriebseinſchränkun bis Ende Oktober auf der gleichen Grundlage wie in Süddeutſch⸗ land zu befürworten. Die Einſchränkung der ſüddeutſchen Baum⸗ wollſpinner beträgt lt.„Frkf. Ztg.“ 14 Prozent. Bindende E Härungen der einzelnen Betriebe werden bis 13. d. Mts. erbeten Inſplvenz. Aus Hamburg wird gemeldet: Ueber berſchedene , wüt Sptiſchen Anſtalt C. P. Goerz.⸗G 1 Friedenau von der ruſſiſchen Regierung ein Auftrag auf Panorama⸗ fernrohre(Richtfernrohre für Geſchütze) erteilt, deſſen Wert ſich auf M. 2 500 000 beläuft. Einheitskondition für den deutſchen Webſtoffhandel. Die den letzten Jahren im deutſchen Webſtoffgewerbe in großer Zah entſtandenen Lieferantenverbände ſind zur Aufſtellung von Lie ferungsbedingungen geſchritten, die in ihren Einelbeſtimmung⸗ faſt immer erheblich voneinander abweichen und durch die gro Mannigfaltigkeit ihrer Feſtſetzungen allmählich eine drücken Laſt für den Abnehmer geworden ſind. Die hieraus ſich ergebe, den Mißſtände liegen auf der Hand. Angeſichts dieſer träglichkeiten hat ſich immer dringender das Bedürfnis h geſtellt, eine Einheitskondit ion für den eſa ſchen Webſtoffhandel zu ſchaffen, welche die Skontoſätze, das den Zahlungs⸗ und Erfüllungsort und insbeſondere die Stie tage etc. einheitlich für alle Zweige des Webſtoffhandels feſ geſetzt. Eine derartige Einheitskondition hat der Verband deut⸗ ſcher Detailgeſchäfte der Textilbranche in ſeiner leten Aus⸗ ſchußſitzung aufgeſtellt, die er aufgrund von Verhandlungen b allen maßgebenden Lieferantenverbänden zur Einführung bringen beabſichtigt. Die Einheitskondition hält ſich von U. treibungen frei, ſie wird durch eine angemeſſene, die Inte der wirtſchaftlich ſchwächeren Abnehmer berückſichtigende ung der Skontoſätze und durch eine grundſäßliche Aner eines dreimonatlichen pffiziellen Ziels auch den Intere Der Gedanke der Einheitskondition hat d druck gebracht werden ſoll, daß die Feſtſetzungen ſeine dition das Mindeſtmaß der Forderungen darſtellen, die er e über den Lieferanten geltend machen zu müſſen glaub darf erwarten, daß die deutſche Einheitskondition im W̃ handel ſich Kraft ihres eigenen Ideengehalts immer weiter brechen wird. 5 55 Kontrollſtempelung ausländiſcher Loſe. Der Finanzmini hat der Handelskammer zu Berlin Mitteilung von einem 7 an die Oberzolldirektion gegeben, demzufolge der ch ſich mit ihm darin einverſtanden erklärt hat, daß die Einreichung der ausländiſchen Prämienpapiere zr pelung mit dem Kontrollſtempel auch dann als gewal jehen iſt, wenn nur die Anmeldung der gleichzeitig einzel haft zu machenden Wertpapiere innerhalb der Friſt erfo gegen die Einreichung der Prämienpapiere erſt bis zu von dem Hauptzollamt feſtzuſetzenden ſpäteren Zeitpunkt ſchieht. Die Friſt läuft, wie in dem Erlaß ausdrücklich feſtgeſt, wird, am 16. d. M. ab, nicht, wie bisweilen angenomme am 15 d. M „Goldkäufe für dentſche Rechnung“ im offenen L Goldmarkte wurden in den letzten Tagen mehrfach gemeldet. A Berliner Finanzkreiſen wird dem„B..“ hierzu gemeldet, dal dieſe Goldkäufe zwar durch deutſche Häuſer in London, aber für ſchweizeriſche und italieniſche Rechnung erfolgt ſeien. In der Schweiz und Italien ſeien nämlich dadurch, daß die Englän in letzter Zeit vielfach ſchweizeriſche und italieniſche Disk geauft haben, die Wechſelkurſe auf London in Italien und Schweiz gegenüber dem Stande des Kurſes von Scheck in Paris gewichen. Zuletzt wurde Scheck London in Pa 25,125 notiert, an den ſchweizeriſchen Plätzen mit 25,11 italieniſchen Plätzen mit 25,09. Auf dieſer Baſi Zeit Goldexporte von London auch nach Italien und 6 Seite. Mannheim, 9. Juſt. Der amerikaniſche Stahltruſt kaufte durch die Carnegie Steel Company die Stahlräderfabrik von Charles Schoen in Mobees Rocks für drei Millionen Dollars ztvecks Fabrikation von Eiſenbahn⸗ rädern. Die Anlage bedeckt 21 Acker Land und ihre Höchſtleiſtung iſt 800 Räder pro Tag. Levante⸗Linie. Die Konſtituierung des neuen Auſſichtsrates der deutſchen Levante⸗Linie, der in der Generalverſammlung vom 30. Junt von der Hohenlohe⸗Gruppe gewählt worden war, iſt in der geſtrigen Auffichtsratsſitzung erfolgt. Den Vorſitz hat einſt⸗ weilen Dr. Bitler übernommen. Vom amerikaniſchen Saatenſtand. Aus Waſhington wird unter dem Heutigen gemeldet: Nach dem Monatsbericht des Ackerbauminiſteriums war der Durchſchnittsſtand am 1. Juli Winterweizen 80,6 Proz., Frühjahrsweizen 89,4 Proz., Winter⸗ und Frübjahrsweizen zuſammen 83,9 Proz., für Mais 82,8, füür Winterroggen und Gerſte je 86,2 und für Hafer 85,7 Proz. Die Anbaufläche für Mais beträgt 1 996 000 Acres. *** Telegraphiſche Handelsberichte. Zahlungseinſtellung. Wie der„Irkf. Ztg.“ ge⸗ meldet wird, iſt über das Vermögen der offenen Handelsgeſell⸗ ſchaft Meyer und Feltmann, Bijouteriehandlung in Pforzheim der Konkurs eröfnet worden. Von der Frankfurter Börſe. Die neuen Aktien der Süddeutſchen Bodenkreditbank München gelangen mit halber Dividendenbeteiligung pro 1908 zur Notierung. Die Lieferung erfolgt per Kaſſa mit Zinsberechnung é 4 Prozent vom 1. Juli 1908. B. Frankfurt a.., 9. Juli. Der Aufſichtsrat der Motorfabrik Oberurſel.⸗G. in Oberurſel beſchloß die Ver⸗ teilung einer Dividende von 5 Prozent wie im Vorjahre. *Kaſſel, 9. Juli. Die Getreidegroßhandlung Löwenſtein in Beverungen an der Weſer iſt, lt.„Frkf. Ztg.“, in Konkurs ge⸗ raten. Der Firmeninhaber iſt mit 250 000 Mark Verbindlich⸗ keiten flüchtig gegangen, nachdem er Wechſeffälſchungen in Höhe von 120 000 Mark begangen hatte. *Berlin, 9. Juli. Die gemeldete Amtsniederlegung des erſt im März in den Aufſichtsrat der Diskontogeſellſchaft ge⸗ wählten Herrn Röchling ſoll, wie die„Frankf. Ztg.“ erfährt, auf Vorgänge bei der Begebung von 15 Millionen Röchlingobli⸗ gationen, die ſchließlich mit der Deutſchen Bank perfekt wurde, zurückzuführen ſein. ‚ *0 E Frankfurter Effektenbörſe. [Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) FHrankfurt a.., 9. Iuli.(Fondsbörse.) An- gesichts besserer Nachrichten aus Newyork, sowie gün- stige Ernteerwartungen und die Aussicht, dass Bryan als demokratischer Präasidentschaftskandidat Erfolg haben könnte, beeinflussten die Börse vorteilhaft. Das Geschäft War allerdings ruhig. Die Wiener Vorbörse, welche feste Tendenz meldete, und ganz besonders in Lombarden, dem Spekulationspapiere, dem hiesigen Platze Belebung brachte, liess bei Eröffnung feste Tendenz zu. Staatsbahn notierten auf dem Niveau der gestrigen Abendbörse, von amerikanischen Bahnen lassen Baltimore lebhafteres Ge- schäft erkennen, Prinz Heinrich und italienische Bahnen behauptet, Pfälzische Bahnen fest und gefragter. Das Geschäaft auf dem Bankenmarkt war heute etwas belebter. Von leitenden Werten dieses Marktes waren erwähnens⸗ wert die Aktien der Deutschen Bank, während Diskonto dien Kursstand nicht voll behaupten konnten, übrige Werte behauptet. Enttäuschung brachte wieder die Stimmung des Montanmarktes. Während von Amerika sich all- mählich bessere Stimmung bemerkbar macht, zeigt die heimische Industrie nach den vorliegendne Berichten wWenig Neigung zu der günstigen Seite. Die Befürchtung in leitenden Kreisen, dass unbefriedigende Quartalsaus- weise der Bergwerksgesellschaften zu erwarten seien, wer- den heute nicht als stichhaltig bezeichnet. Man verwies vielmehr auf den amerikanischen Eisenmarkt, welcher sich günstiger gestaltete. Bei Eröffnung, welche zur Steigerung in Laurahütte und Bochumer führten und Rückkäufe schliesslich auch zur festen Tendenz auf dem Montanmarkt. Schiffahrtsaktien ruhig. In Industrie- werten trat feste Grundstimmung hervor; dies gilt be- sonders für chemische und elektrische Werte. Maschinen- fabriken behauptet. Am Rentenmarkt war das Geschäft ruhig bei fester Tendenz und war weniger lebhaft als in den letzten Tagen. Im weiteren Verlaufe war der Ver- kehr wesentlich ruhiger und die Tendenz auf allen Ge- bieten behauptet. An der Nachbörse stellten sich wenig Veränderungen in den Kursen ein. Die Tendenz war am Schluss fest. Es notierten nachbörslich: Kreditaktien 194.50, Diskonto 17.20 à 40, Dresdner Bank 136.50, Staatsbahn 148.75, Lombarden 23.10, Baltimore 87.20 à 80. Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie. Schluß⸗Kurſe. Reichsbank⸗Diskont 4 Prozent. Wechſel. 8. 9. 8. 9 Amſterdam kurz 168.65 108.65JPaxis kur] 81.18 84.15 Bel ien„ 50.,875 80.90 Schweltz. Plätze„ 81.166 81 175 Italten 81.20 81.20 Wien 84 983 84983 ondon„ 20.766 20.372 Napoleonsd'or 16 27 16 27 85 lang—.——.— Privatdiskonto 2¹0 2ʃ/ Bergwerks⸗Aktien. chumer Bergbau 211.25 211 80] Harpener Berghau 197 80 198.— Sa 109.20 109 20 Falbe. Weſterregeln 175.— 175— Saderus Concordia Bergb.⸗G. 3285)—.— Oberſchl. Eiſeninduſtr. 96 50 96 80 Deutſch. Luxemburg 149 50 150.—Vr.Königs⸗ u. Laurah. 203.0 25 50 127 70 128.89Gewerkſch. Roßleben 8950 89350 elſenktrchner 187.80 188.50 Phönix 168— 168.40 Aktien beutſcher · anbländiſcher Transport⸗Anſtulten. Ludwigsh.⸗Berbacher 215.75 210.75[Oeſt. Südbahn Lomb. 22 90 28.10 Wfülhbe Mar 185.— 136— do. Nordweſtb. 114——— b. Narbbahn 129 80 130 50 do. do. kit. B. 1140—.— Südd. Eiſenb.⸗G. 112.90 112 90[Gotthardbahn——— Hamburger Packet 187.— 107 50 0Ital. 3— do. neue——.—do. Meridionalbahn 133.50 138.80 Norddeutſcher Aoyd 21 30 91.50 Baltimore und Ohio 86.80 87.20 Oeſt.⸗Ung. Staatsb. 148 50 148.75 General⸗Anzeiger.(Abendblatt., Staatsyapiere, A. Deutſche, 8. 9. 8. 9 40ſobeutſch. Reichsanl. 99.30 99.60]Mexikaner äuß. 88/90 98.20 98.65 58„„ 91.50 91653 Mexikaner innere 65.70 70.— 8 5 82.75 82.75 Taumalipas 98 55 98.55 4% pr. konf. St.⸗Anl. 99.60 99.60 Bulgaren 100.15 99.95 8 2„ 1 91.55 91.65 1110 Griechen 1890 49.——.— 3 7 82.60 82.665 ftalten. Rente e, 4 badiſche St.⸗A. 99.70 99.8047½ Oeſt. Silberrente 99.10 99.— 1„ neue 90.90 99.70[4¼;„ Papierrent.—.——.— 37% bad.St.⸗Olabg)fl—..05 Oeſterr. Goldrente 98.60 98.50 83½%„ 5 M. 91.90 91.958 Portug. Serie! 62 60 62.60 3%„„ 1900—.— 90.808 1„ III 63 20—.— 4bayr..⸗B.⸗A.b. 1915 101. 101—4½ neue Ruſſen 1905 96— 96.10 3% do. u. Allg. Anl. 91.35 91.3504 Ruſſen von 1880 23 70 88.50 8 do..⸗B.⸗Obl. 820 82. 4 ſpan. ausl. Rente 94 70 64.70 4 Heſſen von 1899 90 50 99.6004 Türten von 190? 83.— 88 3 Heſſen 89.75 80 85[4„ Uunjf. 95.30 95.40 3 Sachſen 83 20 88 2504 Ungar. Goldrente 93.40 98.45 „F„—.— 35 98.—[4„ Kͤronenrente 93.95 92.85 7 89.55 89.65[% 1 5. Ausländiſche. VVerzinsliche Loſe 5 Arg. k. Gold⸗A.1887—.——.—3 Oeſterreichiſche1860 182.40 152.40 4½ Chineſen 1898 6 70 96 85 Türliſche 148 60 148 60 4 Egypter unificierte 09 7 Aktien induſtrieller Unternehmungen. Bad. Zuckerfabrik 145.50 145.50 Südd. Immobil.⸗Geſ. 91— 91. Eichbaum Mannheim 118 80 118 80 Mh. Aktien⸗Brauerei 187.— 137. Parkakt. Zweibrücken 96.— 93.— Weltzz. Sonne, Speyer— Cementwerk Heidelbg. 148 20 148 75 Cementfabr. Karlſtad. 128.— 129 Badiſche Anilinfabrik 341.50 343 50 Ch. Fabrik Griesheim 23450 235 1 werke Höchſt 371.— 870 er. chem. Fabrik Mh. 282. 282. Chem. Werke Albert 402 8 403.— Südd. Drahtind. Pih. 115.— 115.— Akkumul.⸗Fab. Hagen———.— Acc. Böſe, Berlin 57.25 57.50 Elektr.⸗Geſ. Allgem. 209.20 209.60 Südd. Kabelw. Nhm. 121.— 121.— Lahmeyer 118 50 115. Elektr.⸗Geſ. Schuckert 103.75 108.60 Kunſtſeidenfabr. Frkf. 221.50 221.50 Lederwerk. St. Ingbert 62.— 62 Spicharz Lederwerke 117.— 117.— Ludwigsh. Walzmühle 170..170.— Adlerfahrradw.Kleyer 273. 273— Maſchinenfbr. Hilpert 73.50 72 50 Maſchinenfb. Badenia 196.— 186.— Dürrkopp 315.—313— Maſchinenf. Gritzner 208.— 208.— Maſch.⸗,Armatf. Klein 118.— 118. Pf. Nähm.⸗u. Fahrradf Gebr. Kayſer Röhrenkeſſelfabrkk vorm. Dürr&K Co.—.—. Schnellpreſſenf. Frkth. 182.95 182.95 Ver.deutſcher Oelfabr. 129.— 129.— Schuhfabr. Herz, Frkf. 121.50 121.50 Seilinduſtrie Wolff 138.— 133. 'wollſp. Lampertsm. 69.— 69.- Fammgarn Kaiſersl. 155.— 155.— 124.— 124.— Siemens& Halske 175.— 175.— Zellſtoffabr. Waldhof 317.— 317.— Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligationen. 4% Frk. Hyv.⸗Pfdb. 97.50 97.50 4% Pr. Pfdb. unk. 15 97.75 97.75 4%.K. B. Pfobr.O03 97.50 97.50 4%„„„ 17 98 25 98 25 401 7„ 1910 97.80 9780 8„„ 14 93.25 92.25 40% Pf.Hypss. Pfdb. 99.50 90.503½„„„ 12 90½20 80.20 N„ 90.80 3½ Pr. Pfbbr.⸗Bk.⸗ 41½7% Pr. Bod.⸗Fr. 89.40 8940] Ffleinb. b. 04 93.50 98.50 4% Etr. Bd. Pfd. vgo 97.10 97.103½ Pr. Pfdbr.⸗Bk.⸗ 30%„ 90 Hyp.⸗fd.⸗Kom.⸗ Ink. 00 97.20 97.24 Obl. unkündb. 13 60.80 90.50 4%„ Pfdbr..01 4% Pr. Pföbrf.⸗. 8 unk. 10 97.30 97.30 Hyp.⸗Pfd. unk. 1917—— 4% 7 Pfbbr..08 40% Mp. F. B. Pfb. 0a 97.— 97.— „unk. 12 97.50 97.80 4%„„„ 1907 97 97.— 5/„WPfdbr. v. 86 4%„„„ 1912 97.50 97.50 „ do u 94 89.80 89.80 4%„„ 1917 88.50 98.50 „, Pfd. 38006 89.6) 89.60] 8½,„ verſchled. 59.70 85.70 4%„ Com.⸗Obl.%„„ 4 890 89ʃ00 .0 I, unk. 10 98.70 98,70 8/ Nh..⸗B. C. O 91.50 91.50 5%„ Com.⸗Obl. 4% Ui. M. B. C. B. 10—— v. 1891 90.80 90.80 4% Pl. V. Pr.Obl. 99.— 909 30 8%„ Com.-Obl. 51%½% Pf. B. Pr.⸗O. 51.— 91 10 v. 96/6 90.89 90.80 2% Ikal. ſttl.g. EC..— 70,½45 %, Pr. Pfdb.unk, 09 96.80 96.8so—. 4%„„ 12 97.10 97.10[Mannh. Verſ⸗G.⸗A, 404. C 404.— 4%„„„ 14 9720 87¼ Baul- unb Berzicherungs⸗Aktien. Vadiſche Bank 180.— 129.30 Oeſterr.⸗Ung. Bank 125.— 1285.25 — u. Metallb. 116 80 116.90 Oeſt. Länderbank 109.90 110— Berl. Handels⸗Geſ. 160.— 159.30]„Kredit⸗Anſtalt 194.70 194.50 Comerſ. u. Disk.⸗B. 107—106.70 Pfälziſche Bank 100.20 100.20 Darmftädter Bank 122 10 122.60 Pfälz. ank 190.50 191.50 a Bank 230 40 230 50 Preuß. Hypotheab. 109 20 109.75 Deutſchaſtat. Bank 1838.20 138.50 Deutſche Reichsdk. 158 80 158.90 D. Gffekten⸗Bank 100.10 100.10 Mhein. Kreditbank 133.90 138.90 Disconto⸗Comm. 171 60 171 20 Mheln. yp. B. M. 190 50 190.50 Dresdener Bant 1386.60 13630 Schaa Vantver. 129.30 129.80 Frankf. Hyp.⸗Bank 200, 200— Südd. Bant Mhm. 108.30 108.30 Frkf. Hyp.⸗Creditv. 153.90 153.90 Wiener Bankver. 129 60 125.80 ttonalbank 113.— 113.—[Bank Ottomane 140.— 141.— Frankfurt a.., 9. Juli. Kreditaktien 194.50, Staats⸗ bahn 148.75, Lombarden 23.— Egypter—.—, 4% ung. Goldrente 93 40. Gotthardbahn—.—, Disconto⸗Commandit 17150 Laura 205.50, Gelſenkirchen—.—, Darmſtädter—, Handelsgeſellſchaft 160.—, Dresdener Bank133.75, DeutſcheBank 230.—, Bochunger 212.— Northern—— Tendenz;: feſt. Nachbörſe. Krevitaktien 194 50, Staatsbahn 148.75, Lombarden 23.10, Visconto⸗Commandit 171.20 Berliner Effektenboͤrſe. [Privattelegramm des General⸗Anzeiger!) * Berlin, 9. Iuli.(Fondsbörse.) Die Gestaltung der Tendenz in Newyork erwiess sich für den hiesigen Platz in zunehmendem Masse von Bedeutung, da man hoffte, dass die gute Ernte Amerikas zur Besserung der Wirtschaftlichen Verhältnisse daselbst beitragen und man davon eine belebende Rückwirkung auch auf die wirt- schaftliche Lage Europas erwartet. So übte die feste Haltung Newyorks anregenden Einfluss aus auf die all- gemeine Tendenz. Der Bericht des Iron Age wirkete stimulierend auf den Montanmarkt. Bochumer und Laura- hütte setzten ihre Steigerungen fort. Dortmunder nach anfänglicher Festigkeit gedrückt auf die Meldung des Einsturzes den neuen Rheinbrücke bei Köln. Von Bahnen erzielten amerikanische Werte auf die höheren Newyorker Kurse Besserungen bis zu 34 pCt. Für Baltimore regte noch die Erwartung an, dass die heutige Dividendenfest- setzung auf Sproz. Basis erfolgen werde. Oesterreichische Bahnenwerte auf Wiener Anregung gebessert. Am Ban- kenmarkt bewegte sich das Geschäft in engem Rahmon. Mässig gebessert lagen Diskontogesellschaft, während Handelsgesellschaft und Russenbank etwas schwächer notierten. Der Rentenmarkt bewahrte auf andauernde Geldflüssigkeit sein festes Aussehen. Frenide Renten be- hauptet. Grössere Nachfrage bestand heute är%proz. Reichs- und Bundesstaaten-Anleihen. Schiffahrtsaktien lagen auf Deckungen etwas fester. Tägliches Geld 2½ bis 8 pCt. Die Geschäftstätigkeit war auch heute begrenzt und nur auf dem Montanmarkt lebhafter. Höheres London, sowie fortschreitende Besserung am Montanmakrte vero anlassten weiterhin Befestigung auf der ganzen Linie. In der dritten Börsenstunde führte die Geschäftsstille zu Realisationen, besonders am Montanmarkt und bewirkten einen allgemeinen schwachen Schluss der Börse. Indu- striewerte des Kassamarktes bei kleinem Geschäft fester. Berlin, 9. Juli.(Schlußkurſe.) Ruſſennoten 214 50 214.40 Lombarden 22.90 23.— 49% Ruſſ. Anl. 1902 84.10 84.10 Canada Pacifte 158 90 159 60 89% Reichsanl. 91.70 92.— Hamburg Packet 107.70 107.70 30% Reichsanleihe 82.70 82.90 Hambg. Paket neure——.— 40% Bad. St.⸗Anl. 99.70 99.70 Nordd. Lloyd 91.70 91.10 4% B. St.⸗B. neue 99.80 99.75 Dynamit Truſt——— 3% B. St. Obl. 1900—.— 90.80 Licht⸗ u. Kraftanl. 113.40 118 40 3½% Bayern 9185 91.25 Bochumer 211.10 211 90 4% Heſſen—.— 90.80 Konſolidation—— 30% Heſſen 80.70 80.70 Dortmunder 56,.10 55.— 30½% Sachſen 83.40 83.40 Gelſenkirchner 187.60 188.40 40% Pfbr. Rh. W. B. 96.50 96 50 Harpener 197.40 197.90 5% Chineſen 102.10 102.— Laurahütte 203.60 207.40 4% Italiener———— Phönir 167 80 168.50 4½ Japaner(neu) 89.70 89.70 Ribeck⸗Montan 192.10 193.10 1860er Loſe 152 50 152 50[ Wurm⸗Revier 4% Bagdad⸗Anl. 86.10 865Anilin Trepiow 363.50 364 20 Kreditaktien 194.60 194.30] Braunk.⸗Briketts 171.50 172.— e Bank 151.40 151.40 D. Steinzeugwerke 201.— 201.— Berl. Handels⸗Geſ. 159.70 159.80 Düſſeldorfer Wag. 280.— 284.— Darmſtädter Bank 122.50- Deutſch⸗Aſiat. Bank 133.50 134.— Deutſche Bank 23).— 280 30 Disc.⸗Kommandit 171.50 171.50 Elberf. Farben(alt) 408 50 411.50 Veſtereg. Mkalw. 174.70 174.— Wollkämmerei⸗Akt. 122 20 122.50 Chem. Charlottenb. 185 50 186.— Dresdner Bank 136,50 136 40 Tonwaren Wiesloch 50 996.55 Rhein. Kredubank 184.— 53 Fellſtoff Waldhof 9180 affh. Bankv. 150.— 130.— Celluloſe Koſtheim 209.20 209.70 Lübeck⸗Büchener 170.— 171.10] Rüttgerswerken 150.50 149.70 Staatsbahn 149— 148.60 Privatdiskont 2¾5% W. Berlin, 9 Juli.(Telegr.) Nachbörſe. ſtredit⸗Aktien 19420 194 20 Staatsbahn Diskonlo Komm. 171.40 171.20 Lombarden Pariſer Boͤrſe. 9 ari s, 9. Juli. Anfangskurſe. 148.— 148.60 22.90 22.90 3 J% Rente 95 52 95 60 Türk. Looſe 178.70 178 50 Itallener—.— 102 90 Banque Ottomane 708— 703.— Spanzer 96 50 96.40] Nio Tinto 1627 1630 Türken unif. 96.57 96.80 Londoner Effektenboͤrſe. London, 9. Jult.(Telegr.) Anfangskurſe der Effektenbörſe, 4 c% Reichsanleihe 81¼ 82— Southern Paciſie 89⁰ 90¼ 5 aie Ehineſen 104— 104½ Chieago Milwautee 189— 140½ 4½% Chineſen 98% 99— Denver Pr. 63— 63— 25%% Conſols 87ö;% 877% Aichiſon Pr. 95% 951/ 3% Italiener 102½ 102½ Louisv. u. Naſhn. 109— 111½ 8 e% Griechen 50% 50½ Union Paciſie 152% 153% 8% Portugieſen 63½ 63½᷑ Unit. St. Steel com. 40½ 41 Spanier 94% 94%„„ pref. 108½ 110½ 5 Türken 96.— 96˙ JEriebahn 20%½% 20˙% % Argentinier 87½% 83½ Tend.: f 5 4% M.* 34— 34— Debeers 10%½ 10½ 4% Japaner S2.]. 82½ Chartered 156 15/1 Tend.;: feſt. Goldſields 8% 85/. Ottomanbank 17%½% 17˙% Randmines 61+ 6¼ Rio Tinto 64%½ 65.— Gaſtrand 4 4ʃ75 Braſilianer 88% 88% Tend.: feſt. Berliner Produktenboͤrſe. Berlin, 9. Juli.(Telegramm.) Produktenbörſe, Prelſe in Mlart—5 100 kg. frei Berlin netto Kaſſe. 8. 9. 8. 9. Weigen per 2165.50 215.75 Mais per Juli 149 50 148.75 * Let. 198.26 199.— 5 gart 149.25— „ Okt. 157.75 198 75 0—— Roggen perJuli 189.50 189.75 Rüböl per Junt———. „Sept. 179.75 181.—„ Dkt. 67.80 68.— „ Okt. 179.76—.— Dezbr.. Hafer per Juli 162.25 161.75 Spiritus POer loco—- „Sept. 162.75 162.76 Weigenmehl 28.50 28.50 8———.— Roggenmehl 26.— 26.— Siverpool, 9. Jult.(Anfangskurſe.) 8. 9. Weizen per Sept..01 ruhtg.01% ſtetig 5„Dez..01.01% Mats per Jult.05/ ruhig.05/ ruhtg *. Sept. 03 75.0875 *** Ueberſeeiſche Schiffahrts⸗Telegramme. New⸗ork, 8. Juli.(Drahtbericht der Hamburg⸗Amerika Linie.) Der Poſt⸗Dampfer„Preſedent Lincoln“ iſt am 8. Juli, morgens 5 Uhr, wohlbehalten hier angekommen. Mitgeteilt von der Generalagentur Walther u. v. Reckow, Mannheim, L 14, 19. DB x x xxxxxxxxxxx Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum: für Kunſt, Feuilleton und Vermiſchtes: Alfred Beetſchen; für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: Rich. Schönfelder; für Volkswirtſchaft und den übrigen redaktionellen Teil: J..: Franz Kircher. für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Franz Kircher: Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m. b..: J..: Julius Weber. ———ñññ————.—.—— Wedn Sle Kages Zeme, 2J22 ĩͤv 7 2 2 Schlaflosigkeit Kare, ben, klüneieng eit. 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Während dieſes Zeitraumes iſt die Benützung der erwähn⸗ ten Straßenſtrecke für den geſamten Fuhrwerksver⸗ kehr verboten. 18817 Zuwiderhandlungen werden gemäߧ 366 Z. 10.⸗Str.⸗ .⸗B. und§ 121 Pol.⸗Str.⸗ .⸗B. mit Geld bis zu 60 Mark oder mit Haft bis zu 14 Tagen beſtraft. Mannheim, 8. Inli 1908. Großh. Bezirksamt. Polizeidirektion Abt. Ixa: Dr. Korn. Bekanntmachung. 1195 1 ̃ irme, 42 Spazierſtöcke, 57 P. 7 Handſchuhe, 65 Porkemonnaies Eingefangen und bei Tag⸗ köhner Hugo Neumann in Ludwigshafen, Hohenecken⸗ ſtraße 13 K, untergebracht ein herrenloſer Hund. 13318 Race: Bernhardiner, Ge⸗ ſchlecht: männlich, Farbe: weiß mit rot. Flecken, dunke br. Kopf. bücher, Hüte, Mützen, Wäſche Wrah. Seeisan iu. Jerſitge Kletdangeſtücke ee Polizeidirektion. Mannheim, 1. Juli 1908. Städt. Straßenbahnamt: 3 Handelsregiſter. Löwit. 31599 ſum Handels⸗Regiſter B imiſſi Banb, Ses ie, ee elie „Rhein⸗ und See⸗Spedi⸗ tions⸗Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung“ in Mannheim als Zweignie der⸗ laſſung mit dem Hauptſitz in ſchränkter Haftung“ in Mannheim, wurde heute ein⸗ getragen: 13316 Arthur Morton iſt mit Wir⸗ kung vom 1. Juli 1908 als Geſchäftsführer der Geſellſchaft ausgeſchieden. Mannheim, den 6. Juli 1908. Gr. Amtsgericht J. Bekanntmachung. Am Mittwoch, den 15. und Donnerstag, den 16. Juli ds. Js., nachmittags 2 Uhr findet im Straßen⸗ bahndepot beim Panorama im Zimmer No. 7 die Verſteigerun bis 31. Dezember 1907 im Be⸗ reiche der Straßenbahnen ge⸗ fundenen und nicht abgeholten Gegenſtände ſtatt. Zur Verſteigerung gelangen: mit und ohne Inhalt, 1 Herren⸗ und 1 Damenuhr, 1 Opern⸗ glas, 5 Ringe, 7 Broſchen, 11 Zwicker, 2 Brillen, 1 Servis (ärztl. Inſtrumente), Taſchen⸗ meſſer, 26 Damenhandtäſchchen 3 Reiſetaſchen, 1 Handkoffer, Schul⸗, Geſang⸗ und Gebet⸗ Grundſtücke⸗Verſteigerung. 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Dies wird mit dem Anfügen bekannt gemacht, daß Ein⸗ wendungen gegen den Voranſchlag, welche ſchriftlich oder mündlich zu Prototoll bei dem Vorſitzenden des Kirchenvor⸗ ſtandes anzubringen ſind, nur bis zu dem für die Beſchluß⸗ faſſung der Kirchengemeinde beſtimmten Tage zuläſſig ſind. Mannheim, den 9. Juli 1903. 80884 Der Kirchenvorſtand: C. Eckard, Geh. Kommerzienrat. P. Chriſtian, Stadtpfarker. Jonderzug nach München am Samstag, 1. August cr., nachmittags 2% Uhr ab Hauptbahnhof Mannheim, arrangiert vom Reisebureau der Firma Walther& von Reckow, L 14, 19. Bedeutend exmässigte'reise für die Hinfahrt nach München il. Klasse Mk. 13.— In. Klasse Mk,.— Die Fahrkarten müssen bis spätestens xzum 20. Juli ex. bestellt werden. Einzeichnungslisten überall aufliegend. 80393 rrnnennnn Cöln wurde heute eingetragen: Hans leſies, Frankfurt a. M. und Wilheim Hechler, Frankfurt a. 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