AWonnement: Pfenmig monatlich. Bringeriuhn 28 Pfg. mouatlich, durch die Woſt bez. inel. Poſts anfſchtag Me..4ã pro Quartal, Eingel⸗Nuuιier 5 Pfg. do ſeda te: Ote Gotowel⸗Zeile. 28 Pfg. Auswärtige Inſerate„ 80„ Die Reklame⸗Zelle„1 Mark Gadbiſche Volkszeitung.) Badi Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Maunheim und Umgebung. Schkuß der Iuſeraten-Annahnze für das Mittagsblatt Morgens⸗1 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 8 Uhr. Anablzängige Tageszeitung. Täglich 2 Husgaben (ausgenommen Sonntag) Neueſte Nachrichten Eigene Redaktionsbureaus in Berlin und Narlsruhe. (Mannheimer Voltsblatt) Telegramm⸗Abreſſe: „Journal Maunheim““ Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 341 Redaktioa:¶un 87⁴ Expedition und Verlags⸗ buchhandlung. 218 Nr. 316. Freitag, 10. Juli 1908. Alſo doch! Vor längerer Zeit berichteten wir nach dem„Zwanzigſten Jahrhundert“ über die famoſe Lehre Co m m Fänſt ernis. Dieſer große Gelehrte wußte, wohin die Finſternis gekommen, nachdem es Licht geworden. Die Finſternis, das Symbol des Satans, hat ſich in die Erde zurückgezogen, aus der ſie nach Jahrtauſenden als Stein⸗ kohle wieder ans Tageslicht gefördert wurde, die zur För⸗ derung der Sinnenluſt der Kinder dieſer Welt dient. Alſo ſprach Commer. Der„Ba d. Beobachter“ raſte vor Wut gegen uns, weil wir es gewagt hatten, dieſe klerikale Finſter⸗ nis zu beleuchten, er ſchimpfte und wetterte und kam ſchließ⸗ lich zu dem ſehr bequemen Schluß, Commer könne derartigen Blödfinn garnicht vorgetragen haben. mit den Finſterniskohlen iſt es blutiger, ſchmach⸗ voller Ernſt. Aber vor den Wiener Thevlogieſtudierenden darf man ſich ſo etwas ſchon erlauben. Denen tiſcht ja ſchon der Alummatsſpiritual Joſef Mord in ſeinem Senilismus folgende er⸗ hätliche ethmologiſche Erklärung des engliſchen Grußes auf: ave (in ave Maria, grat ia plena etc.) iſt gleich„ah wwehl“, mit welchem Gruße der Erzengel andeuten will, daß Maria die Mutter der ſieben Schmerzen ſein werde. Der Erzengel bemühte ſich alſo nicht einmal,„oh weh“ zu ſagen, ſondern meinte gleich auf gut Wie⸗ keriſch„ah weh!“ Daß der Engel vielleicht gar Hebräiſch ge⸗ (Abendblatt.) ſprochen haben könnte, ignoriert der Herr Mord— nomen et omen— bei ſeinem exegetiſchen Beginnen. Jetzt möge der Karls⸗ ruher den pfychologiſchen Schluß ziehen, der ſich mit zwingender Notwendigkeit daraus ergibt. Wer ſich ſolche Etymologien und Schnurren, die Legion und von jedem Alumnus zu erfragen ſind, Haglos bieten läßt in häuslichen Meditationen und ſie nachweisbar kritiklos hinnimmt und verdaut, der iſt gegen jeden Unſinn Com⸗ mers im Hörſaal für immer immuniſiert. Jeder abſolvierte Theologe, der in materiell halbwegs geſicherter Stellung iſt und vom Ehrgeizteufel nicht geplagt wird, kann und muß und wird das laut bezeugen und beſtätigen. Das ſind Blüten klerikaler Wiſſenſchaft. Ermöglicht werden einem Manne wie Commer derartige unwiſſenſchaft⸗ liche Ausſchreitungen, weil er eine wenig urteilsfähige Hörer⸗ ſchar vor ſich hat. 93 pCt. der Wiener Theologieſtudierenden ſind Söhne des tſchechiſchen Paganismus, ſie haben meiſtens gar keine Maturitätsprüfung abgelegt.„Für ſolch paganiſtiſche Elemente, die ſich nachweisbar für ihre Prüfungen aus dem Bibelſtudium aus der„Bibliſchen Ge⸗ ſchichte für Volksſchulen“ von Panholzer vorbereiten und mit dieſem Behelf die Prüfung auch beſtehen, iſt keine Abſurdität des ſpekulativen Analphabeten Commer zu groß“. Zum Glück ſcheint es mit der Commerſchen Herrlich⸗ keit am Ende zu ſein. Nach dem Gewährsmann des „Zwanzigſten Jahrhunderts“„wiſſen die Wiener maß⸗ gebenden Kreiſe, daß die von ihm geſchilderte Vortragsweiſe des gelehrt tuenden Clowns traurige Tatſache iſt, die nur mehr für den Pathologen ein tieferes Intereſſe hat. Sie rücken bereits ſachte, aber merklich von Commer ab.“ In einem Jahr werde Commers Lehrvertrag ablaufen und nicht mehr erneuert werden. Uebrigens ver⸗ ſichere auch die Wiener Nuntiatur, daß bei ihr Commer tanzte ſolange vor den Kurialen herum bis der Pontifex ſich geäußert und dadurch leider unendlich bloßgeſtellt hat, weil ſein Breve nur der protzigen Renommierſucht einer wiſſen⸗ ſchaftlichen Winzigkeit unverdiente Reklame machte.“ So ſteht es um dieſe Zierde ultramontaner Wiſſenſchaft, die das Plazet Pius X. empfing. Wird der„Bad. Beobachter“ nun noch die Stirn haben, zu behaupten, wir hätten mit der Veröffent⸗ lichung des Commerſchen Blödſinns nur„Futter für anti⸗ ultramontane Hornochſen“ auftiſchen wollen? Es hornochſt ſich nichts in dieſem Falle. Die Geſchichte iſt bitterer Ernſt. allerdings auch tief beſchämend für den Klerikalismus. Com⸗ mer bedeutet für ihn eine unglaubliche Blamage, Commer, der belobigte und gefeierte Schell⸗Töter. Wir ſehen, welches Unkraut luſtig und ungehindert im klerikalen Gärtlein ge⸗ deihen darf, ſo lange es nach außen hin nicht allzu unliebſames Aufſehen erregt, wie ſchließlich im Fall Commer. Es iſt an⸗ zunehmen, daß die Wiener Nuntiatur den trefflichen Mann, die einſt hochgeprieſene Leuchte klerikaler Wiſſenſchaft, erſt nachträglich dreimal verleugnete. Wir würden viele Commer erleben, wenn der Klerikalismus nur mehr Macht, vor allem über die Univerſitäten, hätte und wenn er die von ihm be⸗ herrſchten Anſtalten nur beſſer der Kontrolle des Staates und der Oeffentlichkeit entziehen könnte. Die Commer ſind dem Klerikalismus ſchon hin und wieder einmal unbequem, weil früher ganz unbekannt war und ſich mit der erſten Auflage ſeines Schellpamphletes nur aufgedrängt habe.„Commer Gedankens zu erheben, deſſen Verwirklichung— ſelbſt wenn ſie das Syſtem allzu deutlich offenbaren, im Grunde aber ſind ſie willkommen, denn der theologiſche Nachwuchs, den ſie er⸗ ziehen, iſt die feſteſte Stütze der klerikalen Herrſchaft und der Anſprüche der Kurie, in ihm wird der Geiſt des Modernismus nicht umgehen, Dieſe Theologen, die ſelbſt nicht zur Freiheit ſelbſtändig denkender Perſönlichkeiten, nicht im Geiſte ſtrengſter Wiſſenſchaftlichkeit erzogen ſind, werden auch die Laien fernhalten von dem modernen Drange nach eigener Perſönlichkeit, nach eigenem Denken über göttliche und menſchliche Dinge, das inſofern ein Frevel iſt, als es die be⸗ hauptete und wennſchon verlorene, doch nie aufgegebene Herr⸗ ſchaft des Klerikalismus über die geſamte moderne Kultur⸗ und Geiſteswelt bedroht und beeintröächtigt. —ů 2 Politische ebersicht. * Maunheim, 10. Juli 1908. Gegen das Projekt eines Elektrizitätsmonopols hat der bayeriſche In duſtriellenverband ein Gutachten abgegeben, deſſen Hauptinhlt, nach dem„Fränk Kur.“, wie folgt lautet: 1. Ein Elektrizitätsmonopol müßte die geſamte deutſche Induſtrie auf das ſchwerſte ſchädigen, denn es würde ihr durch Verteuerung der elektriſchen Energie, die ſie als Licht, Kraft und Wärme benötigt, die Produktion erheblich verteuert. Einige Induſtrien beruhen geradezu auf den Möglichkeit, ſehr billige Elektrizität zu verwenden. Die elek!⸗ triſche Induſtrie insbeſondere würde zweifellos in ihrer bis⸗ herigen großen Entwicklung gehemmt werden. 2. Das ganze Exwerbsleben würde in gleicher Weiſe durch eine ſolche Be laſtung auf das ſchwerſte geſchädigt. 3. Den Gemeindeverwal tungen würden wertvolle Einnahmequellen verſchloſſen und die Mehrzahl aller Gemeindeglieder durch eine indirekte Steuer auf elektriſches Licht und elektriſche Kraft belaſtet. 4. Das Beamten⸗ und Arbeiterheer, das in Staatsdienſte übertreten müßte, würde ein ungeheures ſein, aber auf der Grundlage bureaukratiſcher Verwaltung würde dasſelbe gegen den jetzigen Stand noch erheblich anwachſen. 5. Die Ver⸗ teuerung der elektriſchen Energie in jeder Form und Ver⸗ wendung wäre eine dreifache. Erſtens weil viel größere Ka⸗ pitalien wie ſeither dafür inveſtiert werden müßten(auf Grund der jetzigen Rente), zweitens weil die Verwaltung eine teuere ſein müßte, drittens weil durch Anſchluß aller Einzel⸗ anlagen, die im Bereiche ſtaatlicher Zentralen lägen, deren Entwertung erfolgte. Das Gutachten ſchließt mit folgenden Worten: Aus alledem ergibt ſich, daß ein Elektrizitätsmonopol wohl das unglücklichſte aller Monopole ſein dürfte, denn es bedingt die größten Kapitalaufwendungen, bringt die ſchwie⸗ rigſten und komplizierteſten Verwaltungsverhältniſſe und ver⸗ teuert Lebensbedürfniſſe und Produktionsmittel. Um dies auf das klarſte zu erkennen, braucht man ſich nur den Unter ⸗ ſchied mit Monopolen auf Genußmittel, Tabak⸗ oder Brannt⸗ weinmonopol, vor Augen zu halten. Aus allen dieſen Er⸗ wägungen heraus halten wir es für unſere Pflicht, ſchon jetzt unſere warnende Stimme gegen die weitere Verfolgung eines — 5 92 Veiſebriefe von Fr. Zimmermann⸗Manuheim. IV. 5 Eine botautiſche Studienreiſe nach Korſika. Die verehrten Leſer werden nun ſicher nicht unzufrieden, wenn wir ihnen in dem heutigen Reiſebericht etwas über die Inſel Korſika mitteilen, da es zum Verſtändnis der folgenden Schilderungen abſolut nötig iſt, die Geographie und die eigen⸗ tümliche Geſchichte in ihren Hauptzügen kennen. Von Genua aus fuhren wir mit dem Schnellzug nach Piſa. Dieſe kleine, hübſche Stadt hat vollſtändig einen italieniſchen Charakter. Die Hauptſtraße iſt von großen Arkaden eingefaßt, und hier konzen⸗ triert ſich das Hauptleben und Treiben in einer uns ganz fremden Weiſe. In den Seitenſtraßen, die meiſt eng und dunkel ſind, findet man die kleinen Handwerker; Schuhmacher und Schneider; die meiſten Geſchäfte werden vor der Türe ganz im Freien ver⸗ richtet. Die Frauen waſchen ihre Wäſche, kämmen ihre Kinder, flicken alte Kleider, richten die Gemüſe zu und dadurch entſteht eein Verkehr, ein gegenſeitiges Schwatzen und Lachen, an welchem jeder vorurteilsfreie Reiſende ſeine ungetrübte Freude hat. Daß die Kinder nicht fehlten, iſt ja ſelbſtverſtändlich und man hat an vielen Stellen Mühe und Not, hindurchzukommen. Gegen Fremde ſind alle recht höflich und zuvorkommend, da dieſe ja Geld in das Land bringen und den Wohlſtand etwas heben. Die Haupt⸗ fſache in Piſa iſt jedoch der bekaunte ſchiefe Turm; er iſt wie der ganze Dom aus weißem Marmor aus Carara erbaut in rein romaniſchem Stile. Er ſteht ganz iſoliert da und macht auf jeden Reiſenden einen komiſchen Eindruck, etwa ſo, wie wenn ein feiner Herr den Zylinderhyt ſchief ſitzen hat. Man hat aber das Gefühl, als habe ſich der ganze Bau auf der einen Seite geſenkt und die Idee, daß der Baumeiſter das ganze Gebäude mit Abſicht ſo wir einen Ausflug in den benachbarten Wald und hier waren wir nun in einer vollſtändig neuen Flora, von deren Reichtum wir keine Ahnung hatten. Die Bäume ſind andere geworden, die Sträucher und die krautartigen Gewächſe ſind durch viele neue Arten erſetzt und nur wenig Pflanzen erwecken bei ihren An⸗ blick heimatliche Gefühl. Am folgenden Tage ging es nach der Hafenſtadt Livorno, von wo aus man mit dem Dampfſchiff nach Korſika fährt. Da man nur alle zwei Tage hinfahren kann, ſo hatten wir auch hier wieder Gelegenheit, Land und Leute kennen zu lernen. Livorno iſt eine ſehr moderne Handelsſtadt mit etwa 100 000 Einwohnern. Sie hat infolge des internationalen Verkehrs keine eigentliche italieniſche Phyſiognomie. Mehrere Standbilder ſchmücken die großen, öffentlichen Plätze, auf welchen ſich über mittag und be⸗ ſonders am Abend ein intereſſantes Leben abſpielt. Die Kauf⸗ leute haben die engliſche Arbeitszeit eingeführt und ſo kommt es, daß ſchon nach 4 Uhr eine große Menge von Menſchen ſich in kleinen Gruppen auf⸗ und abbewegt und zwar in echt italie⸗ niſcher Munterkeit. Vor den Trinkſtuben ſtehen die kleinen Marmortiſchchen nicht nur auf den Gehwegen, ſondern ſelbſt auf der Strvaße und faſt alle ſind von frohen Menſchen beſetzt, die mit Kartenſpielen, Leſen und Trinken ſich die Zeit vertreiben. Der Wein wird in großen Strohflaſchen ſerviert und iſt ſo billig und gut, daß man in Deutſchland keinen Begriff davon hat. Das Bier iſt ſehr ſchlecht und immer warm, ſodaß kaum ein Veutſcher zweimal ſolches verlangen wird. Die zwei ſchönſten Denkmäler ſind die Standbilder von Garibaldi, dem italieniſchen National⸗ helden, und von König Viktor Emanuel. Der Hafen von Livorno iſt nach dem von Genua der bedeutendſte von ganz Italien und hier ſieht man Schiffe vieler Nationen. Am Strande führt eine wunderbare ſchöne Promenade und eine herrliche ſchattige Allee von immergrünen Bäumen und ſtark entwickelten Palmen bis an die nahegelegenen Vorberge der Apeninnen hin. Es iſt das chief erbaut habe, will niemand einleuchten, weil es unſeren An⸗ chc gen zu ſeh entgegenläuft. Am nächſten Tage unternahmen Welt angelangt. hier im Sommer ein reges Genußleben herrſchen muß. Gegen⸗ wärtig ſind dieſe Gebäude noch geſchloſſen und machen deshalb einen etwas melancholiſchen Eindruck. 9 5 Mit dem nächſten franzöſ. Poſtdampfer ſchifften wir uns ein. Baſtia, der nächſte Landungsplatz von Italien aus, iſt 117 Kilo⸗ meter entfernt und nach einer ruhigen Fahrt in der mondbe⸗ glänzten Mainacht landeten wir morgens 5 Uhr mit einer Ueber⸗ fahrtszeit von 4 Stunden in dem neuen Hafen von Baſtia. Die ganze Inſel ſtieg wie eine neue, unbekannte Welt aus den blauen Fluten auf und das Hochgebirge leuchtete mit ſeinen blendend weißen Schneefeldern in unbeſchreiblicher Pracht im Gla der aufgehenden Sonne zu uns hernieder. Die Landung gin leicht von ſtatten, da die Dampfer am Lande anlegen können, während man in Livorno mit einem Boot an den Dampfer fahren muß, und dann erſt noch die ſteile Schiffsleiter hinaufklettern muß. Nachdem wir in zunſerem Hotel angelangt waren, ginge wir nach dem Frühſtück hinaus auf die ſchon in der Stadt be⸗ ginnenden Berge und auch hier waren wir wieder in eine neue 0 Wer franzöſiſch ſpricht, fühlt ſich in Korſika aber doch viel heimiſcher als in Italien und nur ein Gefühl ſteigt 15 0 auf, nämlich, daß man jetzt eigentlich doch weit mehr von der Heimat entfernt ſei, als auf dem Feſtland Italiens, weil man eben durch das Meer getrennt iſt. 75 Korſika iſt die größte Inſel des mittelländiſchen Meeres und hat auch die höchſten Berge. Es gibt keine zweite, die ſich mit ihr vergleichen könnte. Geſtalt und Geſchichte haben ſie von allen benachbarten Ländern ausgezeichnet und auch das Volk weiſt viele eigentümliche Züge auf, die ſich nirgends wieder finden. Mil ſeinen ſteilen Bergen, mit den ſtolzen Gipfeln, mit ſeinen ausge⸗ dehnten, urwaldartigen Waldungen, ſeinen Olivenpflanzungen und ſeinen Kaſtanienwaldungen, ſeinen geheimnisvollen Buſch⸗ wäldern mit ihrem betäubenden Duft ihrer unzählbaren Blüten, ſeinen großartigen Schluchten, mit ſeinen beſuchteſte Seebad Italiens und großartige Hotels zeigen, daß Bächen durchrauſchten Tälern; mit ſeinem blauen 2. Seit. Seneral⸗Anzeiger.(Abendblatt.) ſie praktiſch durchführbar wäre, was wir bezweifeln— ſicher⸗ lich dem Reiche den erhofften Nutzen und ein Aequivalent für die enormen Kapitalaufwendungen nicht bringen würde, not⸗ wendigerweiſe aber dazu führen müßte, das wirtſchaftliche Leben Deutſchlands und die Entwicklung unſerer Induſtrie auf das ſchwerſte zu ſchädigen. Die Uebungsfahrt der deutſchen Hochſeeflotte. Zu der Meldung, daß die deutſche Hochſeeflotte eine längere Uebungsfahrt in den Atlantiſchen Ozean zu unter⸗ nehmen im Begriff ſtehe, macht der Berliner Korreſpondent der„Times“ die folgenden Bemerkungen: Es heißt immer, daß die deutſche Flotte nur zur Vertelt⸗ digung der deutſchen Küſten beſtimmt ſei, aber man er⸗ fährt, daß die deutſchen Marinebehörden ſehr viel von dem Wert großer Uebungsfahrten halten, wie die amerikanrſche Flotte jetzt eine zur Ausführung bringt, und man hat offendar dei Abſicht, dem Beiſpiel der Vereinigten Staaten zu folgen. Zur Beruhigung der Berliner Börſe, die zuweilen nervöſe Anfälle be⸗ ommt, erklärt man in Berlin ausdrücklich, daß dieſe Fahrt der Hochſeeflotte keinen Bruch des Weltfriedens zur Folge haben werde. ...Es ſteht daher zu hoffen, daß dieſe Fahrt der Flotte nicht wieder Befürchtungen erwecken wird, die hier entſtanden, als an⸗ gekündigt wurde, daß die britiſche Kanalflotte in der Nordſee Manöver abhalten werde, zu einer Zeit, wo die deutſche Küſte nicht allen Schutzes beraubt war, wie es in der nächſten Woche der Fall ſein wird. Der Vergleich der atlantiſchen Uebungsfahrt unſerer Hochſeeflotte mit der Reiſe der nordamerikaniſchen Flotte in den Stillen Ozean iſt ſo unſinnig wie möglich. Der wackere „Times“⸗Berichterſtatter würde es offenbar am liebſten ſehen, wenn die deutſchen Seeſtreitkräfte in der Nordſee eingeſperrt blieben. Fürſt Eulenburg und Graf Wedel. Wir haben bereits mitgeteilt, auf welche Weiſe der frühere Zeremonienmeiſter Kammerherr Graf Edgar Wedel in die Affäre Eulenburg hineingezogen wurde, und wie er beim Kaiſer in Ungnade fiel. Bei einer der Hausſuchungen, die der Unterſuchungsrichter auf Schloß Liebenberg vor⸗ nehmen ließ, wurde, wie man weiß, ein Paket mit Büchern homoſexuellen Inhalts beſchlagnahmt; um das Paket war ein Blatt Papier geſpannt, auf dem— in der Handſchrift des Fürſten Eulenburg— der Name Edgar Wedel ſtand. Graf Edgar Wedel wurde daraufhin vom Unterſuchungsrichter Landgerichtsrat Schmidt über dieſe Tatſache vernommen. Graf Wedel hat, wie hervorgehoben ſei, ſein Zeugnis nicht verweigert. Er bekundete unter ſeinem Eide, daß ihm die auf Schloß Liebenberg beſchlagnahmten Bücher nicht gehörten, ihm überhaupt nicht bekannt ſeien, und daß er ſich nicht erklären könne, wie Fürſt Eulenburg dazu gekommen ſei, auf das Bücherpaket feinen Namen zu ſchreiben. Graf Wedel gab zu, daß er homoſexuell veranlagt ſei, beſtritt aber mit aller Entſchiedenheit, daß er im Prinzeſſinwenpalais Tee⸗ abende veranſtaltet habe, auf denen ſich homoſexuelle Mit⸗ glieder der Hofgeſellſchaft verſammelt hätten. Er habe nur — da er ſehr muſikaliſch ſei— öfters an Nachmittagen zwiſchen 5 und 7 Uhr mufikaliſche Unterhal⸗ tungen veranſtaltet, an denen neben einigen Bekannten auch wehrere Damen der Hofgeſellſchaft und Künſtler, z. B. auch Leoncavallo, teilgenommen hätten. Es ſeien vollkommen harmloſe Unterhaltungsabende geweſen und Graf Wedel wies die Behauptung, daß er im Prin⸗ zeſſinnenpalais„homoſexuelle Orgien“ veranſtaltet habe, mit Entrüſtung zurück. Ueber den Fürſten Eulenburg wußte Graf Wedel bei ſeiner Vernehmung im Ermittelungsverfahren nichts auszuſagen. Was ihm, dem Grafen Wedel, die Un⸗ gnade des Kaiſers zugezogen hat, iſt, wie das„Berl. Tagebl.“ hört, lediglich die Tatſache geweſen, daß er vor fünf Jahren einmal in den Iſaranlagen zu München in einer ver⸗ fänglichen Situation mit einem Manne getroffen worden iſt. .C. Erneuter Rückgang der Streikbewegung. Nachdem die Streikbewegung in Deutſchland bereits im erſten Quartal gegenüber dem Vorjahr nachgelaſſen hatte, iſt ſie in den einzelnen Monaten des zweiten Vierteljahres noch ſtärker zurückgegangen. Im Juni insbeſondere war die Streikneigung nicht allein matter als im Mai, ſondern ſie war auch bedeutend geringer als im Juni 1907. Nach vor⸗ läufigen Ermittelungen wurden im Juni 1908 nur 31 Streiks neu begonnen gegen 52 im Mai und 42 im Juni des Vorjahres. Abgenommen hat vor allem die Streikneigung im Eiſen⸗ und im Baugewerbe; in dieſen beiden Gewerben wurden ſehr viel weniger Streiks begonnen als im Vorjahr. In einigen Gewerben fanden Streiks von nennenswertem Umfange überhaupt nicht ſtatt, ſo im Bergbau, im Textil⸗, im Verkehrsgewerbe und in einer Reihe weniger wichtiger Gewerbe. Stärker als im Vorjahr war die Bewegung im Holz⸗ und im Bekleidungsgewerbe; in erſterem war die Zahl der neu begonnenen Streiks ſogar höher als in allen anderen Gewerben. Holzarbeiterſtreiks kamen in den verſchiedenſten Branchen des Gewerbes vor; teils waren es Tiſchler, teils Korbmacher, teils Arbeiter einer Bürſtenfabrik, die in den Ausſtand traten. Hervorzuheben iſt ein Streik der Korb⸗ macher in Düben, bei dem 250 Arbeiter beteiligt waren, weil der Stücklohn gekürzt worden war. In der Metallinduſtrie erreichten einige Streiks ebenfalls einen größeren Umfang; ſo ſtreikten in Güſtrow 120 und in Königsberg 170 Metall⸗ arbeiter. Den Grund bildeten bei den meiſten Streiks im Juni Lohndifferenzen. Die Fälle, in denen es ſich um Abwehr offener oder verſteckter Lohnherabſetzungen handelt, nahmen zu und zeigten ſich vor allem auch im Holzgewerbe, in dem gerade aus dieſem Grunde die Streikbewegung auffallend zunahm. 55 Die Verlstzung der Algeciras⸗ukte. Zur Beſetzung Azemurs durch die Franzoſen, die„be⸗ kanntlich eine eklatante Verletzung der Algeciras⸗Akte dar⸗ ſtellt, ſchreibt die„Deutſche Marokko⸗Korreſpondenz“: Daß in Marokko der Funke eines deutſch⸗franzöſiſchen Kon⸗ flikts und damit eines europäiſchen Krieges ſchlummert, war be⸗ reits in den Vorereigniſſen von Algeciras erſichtlich. Dieſer Funke konnte nur durch ein konſequentes energiſches Vorgehen der deut⸗ ſchen Diplomatie unterdrückt werden. FJetzt iſt der Funke ein Funkenherd geworden. Unſere unbefangenen Leſer wiſſen, daß wir ſtets der Erhaltung des Friedens das Wort geredet und unſere Aufgabe lediglich darin erblickt haben, die deutſche Regierung zum rechtzeitigen Eingreifen zu bewegen. Auch heute noch gibt es keinen aufrichtigeren Feind des Krieges als wir. Nichts kann uns in unſerem Abſcheu gegen die moraliſche Entartung, die ein Krieg mit ſeinen Greueln, ſeinen unermeßlichen Opfern, mit der Glorifizie⸗ rung des brutalen Egoismus den Völkern bringt, wankend machen. Aber das kritiſche Denkvermögen kann auch dem wärmſten Freunde des Friedens und der Friedenskultur nicht verhehlen, daß die Ge⸗ fahr eines offenen deutſch⸗franzöſiſchen Konflikts in Sicht kommt. Die deutſche Regierung mag durch ihren Langmut dieſen Moment noch eine ganze Weile hinausſchieben, aber wenn die Franzoſen in Marokko die Konſequenzen ihrer bisherigen Tätigkeit ziehen, dann wird unfehlbar die Zeit kommen, wo die Einbuße an morae⸗ Iiſchem Anſehen nach außen und das Sinken ihrer Autorität im eigenen Lande der Reichsregierung eine Entſchendung aufzwingt, die ſie und alle Friedensfreunde vermeiden möchten. Das ſoll mam auch in Frankreich nicht verkennen. Noch läßt ſich die rollende Kugel vielleicht aufhalten. Jedes deutſche Preßorgan aber, das in dieſem Stadium der Dinge direkt oder indirekt noch den Fran⸗ zoſen eine Ermunterung in ihrer Marokkopolitik zuteil werden läßt, treibt, ohne es zu kwolben, die Mühlen der Kriegspardeien diesſeits und jenſeits der Vogeſen. e Deutsches Reich. —(Zeppelin⸗Luftſchiff⸗Betriebsgeſell⸗ ſchaft.) Wie der„Berl. Univerſal⸗Korreſp.“, der wir die Verantwortung für ihre Meldung überlaſſen müſſen, von intereſſierter Seite mitgeteilt wird, iſt für den Fall des Gelingens der Zeppelinſchen Luſtreiſe nach Mainz die Gründung einer Zeppelin⸗Luftſchiff⸗Betriebsgeſellſchaft ge⸗ plant. Dieſe Geſellſchaft ſoll aus einem Konſortium beſtehen, das in Verbindung mit dem Grafen Zeppelin den Bau von ſtarren Motorluftſchiffen betreiben und die Einrichtung von ſtändigen öffentlichen Motorluftfahrten ins Leben rufen Will. Es ſollen, ähnlich wie zu Waſſer und zu Lande, auch fütr den Luftſchiffverkehr Stationen eingerichtet werden. Unter den Teilhabern wird die Firma Krupp genannt. —(Krankenkaſſen und Apotheken.) Der Staatsſekretär des Innern hat gegenüber dem Deutſchen Apothekervereine eine Beſprechung wegen der Rege⸗ lung des Verhältniſſes zwiſchen den Krankenkaſſen und den Apotheken für den Monat September in Ausſicht geſtellt. Er hat ſich dabei vorbehalten, auch die Frage der Arznei⸗ verſorgung der Krankenkaſſenmitglieder zum Gegenſtande der Erörterung zu machen.)%%%%%»;¶ ÄXT( — OSeutſcher Bankbeamten⸗Verein.) In der ſoeben erſchkenenen Juli⸗Nummer des Vereinsblattes wird mitgeteilt, daß die Zahl der Vereinsmitglieder die 15 000 überſchritten hat. In Anbetracht des Umſtandes, daß nur Bankbeamte aufgenommen werden, kann dieſer Mitglieder⸗ beſtand als recht anſehnlich bezeichnet werden. Der Verein hat in den verfloſſenen 5 Jahren um über 11000 Mitglieder zu⸗ genommen und beſitzt gegenwärtig 70 Zweigvereine und weit über 100 Ortsgruppen. In den letzten Jahren war befonders die Penſionsfrage im Bankgewerbe Gegen ſtand der ſozialen Tätigkeit. Erſtrebt wird eine allgemeine neutrale Kaſſe, die das geſamte Gewerbe umfaſſen ſoll. 4 Badiſcher Landtag. [(Von unſerem Karlsruher Bureau.) 23, Sitzung der Erſten Kammer, 55 5 Karlsruhe, 10. Juli. Erſter Vizepräſident Geheimrat Dr. Bürklin eröffnek %10 Uhr die Sitzung. Eingegangen iſt ein Geſetzentwurf, betref⸗ fend Abänderung des Polizeiſtrafgeſetzbuches. Geheimrat Glockner berichtete über das Nachtragsbudget des Staatsminiſteriums. Die Ermäßigung der Anforderung unter Titel 1 Großherzogliches Haus beruhe darauf, daß Prinz Max von Baden mit Wirkung vom 1. Januar 1908 an in den Genuß des Hausfideikommiſſes der ſog. 4 Pfälzerhöfe getreten iſt und infolge hiervon gemäß Paragr. 2 Abſ. 2 des Apanage⸗ geſetzes einen Abzug von 13000 Gulden= gleich 22 285,71 Pfg. jährlich zu erleiden hat. Freiherr v. Göler: Die Budgetkommiſſion hat kurz die Frage des Apanagegeſetzes berührt und dabei die Anſicht ver⸗ treten, daß dieſes Geſetz nicht nur ein halbes ſei, ſondern auch den Verhältniſſen und den Anforderungen, die an die hohen Per⸗ ſönlichkeiten herantreten, in keiner Weiſe mehr entſpreche. Eine Reviſion des Apanagegeſetzes dürfte angezeigt ſein. Die Kom⸗ miſſion hat mich beauftragt, dieſem Gedanken Ausdruck zu ver⸗ leihen. Es gilt heute allerdings als außerordentlich unpolitiſch, das Gebiet der Domänen zu betreten. Die Erſte Kammer habe es von jeher für eine Ehrenpflicht gehalten, immer wieder auf dieſe Schuld hinzuweiſen, die in der Behandlung der Domänen⸗ frage gegenüber dem Großherzoglichen Hauſe vorliegt. Sie habe immer betont, daß der Paragr. 59 der Verfaſſung noch beſtehe und derſelbe müſſe aufrecht erhalten werden, wenn er auch gegen⸗ wärtig recht verblaßt erſcheine. Das ehemalige Mitglied dieſes Hauſes, Graf v. Berlichingen hat in den Joer und 8ber Jahren die Domänenfrage behandelt und ſie mit jener Kraft angefaßt, die ihm die eiſerne Hand ſeiner Vorfahren gegeben zu haben ſchien.(Der Paragr. 59 der Verfaſſung lautet: 1. Ohngeachtet die Domänen nach allgemein anerkannten Grundſätzen des Staats-⸗ und Fürſtenrechts unſtreitiges Patrimonialeigentum des Regenten und ſeiner Familie ſind, und Wir ſie auch in dieſer Eigenſchaft vermöge obhabender Pflichten als Haupt der Familie hiermit ausdrücklich beſtätigen, ſo wollen wir dennoch den Ertrag derſelben außer der darauf rdizierten Zivilliſte und außer an⸗ deren darauf haftenden Laſten, ſo lange Wir uns nicht durch Herſtellung der Finanzen in dem Stand befinden werden, Unſere Untertanen nach Unſerem innigſten Wunſche zu erleichtern, der Beſtreitung der Staatslaſten ferner belaſſen. 2. Die Zivilliſte kann ohne Zuſtimmung der Stände nicht erhöht und ohne Be⸗ willigung des Großherzogs niemals gemindert werden.“ Der Berichterſt.) Der gegenwärtige Moment ſei für die Beſprechung der Frage inſofern ein günſtiger, weil die Gegenſätze über dieſe Frage ſich ausgeglichen hätten. Die Einen ſagten früher: Der Paragr. 59 gilt Wort für Wort, ſämtliche Domänen ſind Eigen⸗ tum des Großherzoglichen Hauſes—dem gegenüber ſtehe der Li⸗ beralismus mit der Anſchauung, daß dieſe Auffaſſung eine ganz richtige ſei, ſofern es ſich nur um die altbadiſchen Domänen hpandle, aber nicht, ſoweit es ſich um jene handle, die erſt infolge der napoleoniſchen Kriege und des Luneviller Friedens an Baden gekommen ſeien. Dieſe Domänen ſeien mit dem Blute des badiſchen Volkes erkämpft worden und gehörten dem Staate. Dieſe Anſichten ſtanden ſich ſchroff gegenüber. Es drängt mich aber noch ein Umſtand zur Regelung dieſer Frage, da man in der Domänenverwaltung vielfach nicht im Klaren iſt, wem dies oder jenes Gebände zu Eigentum gehöre. Ein Nachteil für den Staat entſtehe nicht. Der Ertrog der betreffenden Güter würde allerdings in Wegfall kommen, der Staat würde aber anderer⸗ ſeits die Ausgaben für die Apanagen ſparen. Die Kommiſſion habe ihn zu der Erklärung ermächtigt, die Kommiſſion ſtimme mit dem Wunſche überein, daß die Domänenfrage nicht aus dem Auge verloren und zum gegebenen Zeitpunkt gelöſt werde. Finanzminiſter Honſellk Die Regierung ſei nicht darauf geſaßt geweſen, daß die Domänenfrage auf diefem Landtage würde angeſchnitten werden, ſie habe nicht erwartet, daß bei dem Budgetnachtrag eine ſo mächtige und ſchwierige Frage, die nicht nur eine finanzielle, ſondern auch eine politiſche ſei, hier zur Sprache gebracht werde. Es ſei ohne Zweifel richtig, daß das Domänenvermögen ſehr verſchiedenen Urſprungs ſei, doch dürfe man fragen, ob ein Anlaß beſtehe, an dieſer Frage zu rühren. Wenn es ſich um eine Aenderung in der Behandlung des Domäne⸗ erträgniſſes handle, 1 könne dies nur auf dem Wege der Geſetz⸗ gebung geſchehen und nur dann, wenn man auf den Vorbehalt verzichten könne, der in Paragr. 59 der Verfaſſung enthalten ſei. Ob dieſes Moment gegeben, dürfe man nicht zugeben, denn heute ſei es eine Unmöglichkeit, auf den Ertrag der Domäne zu ver⸗ zichten. Dieſe gleichen Schwierigkeiten ſeien es geweſen, die erinnert Korſika an Griechenland und der beſtändig blaue Him⸗ mel und die herrlichen glänzenden Geſtirne der Nacht verſetzen den Reiſenden eigentlich tiefer nach Süden, als man in Wirk⸗ lichkeit ſich befindet. Dieſe ergreifenden Gegenſätze drücken dem ganzen Lande einen eigenartigen Charakter auf. Die Einwohner⸗ zahl beträgt etwa 300 000 Seelen und die meiſten wohnen an der Küſte. Der größte Teil der Bevölkerung lebt auf dem Meere und man trifft Dörfer, die faſt nur von Frauen und Kindern be⸗ wohnt ſind. Infolge des trockenen regenarmen Klimas ſteht die Landwirtſchaft auf geringer Entwicklung. Den meiſten Raum nehmen die Weinberge. ein und dieſelben ſtehen jetzt ſchon in Blüte, während in Deutſchland noch einige Wochen vergehen, bis dieſe ſüßen betäubenden Düfte die Menſchen erfreuen. Auf dem Markte ſieht man ſchon ganze Körbe mit ſaftiges Kirſchen; neue Kartoffeln und andere Gemüſe werden ſchon in großer Menge in die Stadt gebracht. Auf den Wieſen iſt das Heu bereits gedörrt und die ganze Natur iſt um einen Monat weiter als in unſerer Heimat. In einem folgenden Artikel wollen wir unſeren Leſern etwas aus der Geſchichte Korſikas mitteilen. Buntes Feuſlleton. — Wie Herbert Spencer ſein eigenes Grabmal beſtellte. In einem Eſſay, das er„Der Einbruch der Nacht“ betitelte, hat der Philoſoph Herbert Spencer geſchrieben:„Die Furcht vor dem Tode, welche die meiſten Menſchen empfinden, iſt ganz un⸗ gerechtfertigt“ Auch ſtellte er die Behauptung auf, daß in den letzten Stadien des Bewußtſeins ein nicht unangenehmes Gefühl der Ruhe vom Menſchen Beſitz ergreift.„Daß Herbert Spencer ſich nicht vor dem Tode fürchtete,“ ſchreibt Jules Gabe im„Daily Ehronicle“,„darüber kann kein Zweifel beſtehen. Das beweiſen die bisher unveröffentlichten Briefe und Auszüge, in denen er ſeine Pläne für den Todesfall mit minutiöſer Pedanterie und an einzelnen Stellen mit pfiffigem Humor auseinanderſetzte, als handle es ſich um eine beabſichtigte Reiſe um die Welt.“ Die Bauunternehmer vom Highgater Friedhofe haben die Briefe Spencers zur Verfügung geſtellt, und aus dieſen geht hervor, daß die Verhandlungen für das Grabmal am 8. September 1899, alſo vier Jahre und drei Monate vor Spencers Tod begannen. Dem erſten Briefe legt er eine Skizze des Sarkophags bei, den er zur Bergung ſeiner Ueberreſte anfertigen laſſen möchte, und fragt an, wie hoch die Ausführung desſelben zu ſtehen kommen würde. Er hält es für richtig, der Firma mitzuteilen, daß er auch bei anderen dieſelbe Anfrage geſtellt hat. Vier Tage darauf be⸗ ſtätigte er den Empfang des Ueberſchlages, und am 14. Septbr. erfolgte die Beſtellung durch folgenden, auf der Maſchine ge⸗ ſchriebenen, eigenhändig unterfertigten Brief:„Sehr geehrte Herren! Unter den in dieſem Brief enthaltenen Bedingungen erkläre ich mich mit dem Preiſe einverſtanden, den Sie für die Ausführung eines Sarkophags aus Granit verlangen, wie ich ihn über die Grabſtelle 33 292 auf dem Highgater Friedhofe, welche ich erworben habe, ſetzen laſſen will. Sie verlangen 74 Pfd. St. einſchließlich der Politur der Oberfläche und der Ausführung einer Hohlrinne am Rand. Das Material ſoll grauer Aberdeen⸗ Granit ſein und alle ſichtbaren Flächen müſſen ſehr ſchön poliert ſein. Die Form und die Dimenſionen des Sarkophags ſind auf den überſandten Zeichnungen genau angegeben, nur die innere Höhlung, in die die Aſchentruhe kommt, ſoll ſtatt der angeführten Maße 20 Zoll lang, 12 Zoll breit und 12 Zoll tief ſein; alſo etwas kleiner, als im Plan vorgeſehen war. Ich möchte mich überzeugen, daß alles ſo ausgeführt wird, wie ich es wünſche. Ich erſuche Sie deshalb, mir Ihre Arbeitspläne vorzulegen, ſo⸗ bald ſie dieſelben fertiggeſtellt haben. Es iſt wohl ſelbſtverſtänd⸗ lich, daß das Mittelſtück aus einem ſoliden Block beſteht, daß es nicht zuſammengefügt iſt, und daß alſo der Sarkophag aus drei ſoliden Stücken beſteht: der Baſis, dem Mittelſtück und dem Deckel. Um Mißverſtändniſſe zu vermeiben, wiederhole ich, daß alle vier Felder des Sarkophags um 94 Zoll vertieft ſein müſſen, einge⸗ * rahmt von einer Kopfleiſte, die zum Felde in einem Winkel von 45 Grad ſteht. Herbert Spencer.“ Der Sarkophag wurde genau nach dieſen Angaben und unter ſeiner Aufſicht ausgeführt, auf dem Highgater Friedhofe in Verwahrung genommen und nach Spencers Tode aufgeſtellt. Er befindet ſich am ſüdlichen Ab⸗ hange, nicht weit von den Grabmälern ſeiner guten Freunde, der Schriftſtellerin George Elliot und deren Gatten G. H. Lewes, umgeben von prahleriſchen, geſchmackloſen Denkmälern, unter denen ſich dasjenige Herbert Spencers ſehr einfach, gediegen und eeee ausnimmt. A Beiträge zur Frauenfrage. Auskuuftſtelle für Frauenberufe L. 12, 18 3. Stock. Sprechſtunde: Mittwochs von 10—11. Internationaler Lehrerinnenaustauſch. Aus Berlin, 9. Juli, wird gemeldet: Nach einer Verein⸗ barung zwiſchen der preußiſchen, engliſchen und franzöſiſchen Unterrichtsverwaltung ſoll die Dauer des Aufenthaltes der am Lehrerinnenaustauſch beteiligten Lehrerinnen auf ein Jahr he⸗ meſſen werden. Die Aufnahme der engliſchen Lehrerinnen ſoll im Oktober, die der franzöſiſchen im Juni erfolgen. Ein ſpaniſcher Frauenberuf: Stierkämpferin. Wie der„Frkf. Ztg.“ aus Madrid mitgeteilt wird, hat der ſpaniſche Miniſter des Innern, Lacierva, an die Zivilgouverneure ſämtlicher Provinzen folgendes Rundſchreiben erlaſſen:„Die öffentliche Meinung hat bei verſchiedenen Anläſſen gegen eine Uebung proteſtiert, die ſich an den Stierkampfplätzen einzubürgern beginnt, nämlich, daß Frauen als Stierkämpferinney auftreten. Wenn die Geſetze nun allerdings ein ſolches Auftreten nicht ausdrücklich verbieten, ſo ſtellt es doch an ſich ſchon ein häßliches . — 8 R ee 5 eeeee Are rrßr ee ee eeeeen eeee eee e eee eee eeddeere reeeren eſeeeeeree CF r 922 —— Maurheim, 10. Jult. Geueral⸗Anzeiger.(Abendblatt). N 3. Seite⸗ Sprache gebracht, kein Reſultat erzielt hätten. Die Regierung habe damals eine Prüfung wohl zugeſagt, die aber zu keiner be⸗ friedigenden Löſung geführt. Er ſei aber auch zurzeit außer Stande, mehr zuzuſichern, als daß die Regierung dieſe wichtige Frage im Auge behalten werde. Es folgt die Beratung einer Anzahl Budgetnachträge, die nach den Beſchlüſſen der zweiten Kammer genehmigt werden. In den kurzen Debatten zu den einzelnen Poſitionen trat Freiherr v. Laroche für einen außerordentlichen Beitrag für das Hardt⸗ haus ein, desaleichen Prälat Oehler. Geh. Oberregierungsrat Weingärtner betont, daß die Verpflegungsſätze zu nieder ſeien, wenn ſie auch in beſter Abſicht ſo nieder bemeſſen worden ſeien. Präſident Dr. Bürklin gibt ein Danktelegramm des — bekannt für das Glückwunſchtelegramm des hohen Hauſes. Freiherr v. la Roche berichtet über den Geſetzentwurf, die Aufbeſſerung gering beſoldeter Pfarrer aus Staatsmitteln betr. Es handle ſich um die Verlängerung der Dotation auf 5 Jahre bis 1914. Die Kommiſſion beantragt Annahme des Entwurfs und die Annahme einer Reſolution, die Regierung zu erſuchen, in einem Nachtrag zum Budget eine Summe von jährlich je 150 000 Mark für die katholiſche und die evangeliſche Kirche an⸗ zufordern, um damit eine weitere Aufbeſſerung der Pfarrgehalte zu ermöglichen. Eine Erhöhung der Kirchenſteuer ſei faſt un⸗ möglich, da ſich dieſelbe als freiwillige Leiſtung nicht beliebig ſteigern laſſe. Die Befürchtung des Austritts aus der Kirche ſei nicht von der Hand zu weiſen, wie auch die Austrittsbewegung nicht ohne Erfolg inſzeniert werden dürfte. Prälat Oehler tritt dieſen Ausführungen bei und ſucht die Notwendigkeit der Aufbeſſerung nachzuweifen; auch lebe man heute auf dem Lande nicht billiger, wie in der Stadt. Die Kirche ſei und bleibe eine Kulturmacht, ohne welche der Staat nicht be⸗ ſtehen könne. Wenn man den Mitgliedern des Oberkirchenrats i ungemein opulentes Dienſtgebäude vorhalte, ſo möchte er doch Petonen, daß für dieſes Dienſtgehäude auch nicht ein Pfennig aus der Kirchenſteuer genommen worden ſei. 5 Graf Helmſtadt tritt in kürzeren Ausführungen für den Kommiſſionsantrag ein. Bürgermeiſter Weiß wendet ſich als Vertreter der Mi⸗ norität gegen den Kommiſſionsantrag. Die Kirche ſollte nach Möglichkeit aus eigenen Mitteln für die notwendige Aufbeſſerung Sorge tragen. Geheimrat Lewald hält ſchon die Verlängerung der Do⸗ kation für bedenklich, eine Erhöhung derſelben aber für ganz undenkbar, denn die Dotation ſei eine Notmaßregel, die eigent⸗ lich im Widerſpruch ſtehe mit dem Grundgeſetz von 1860. Auch der Staat betrachte die Kirche als eine Kulturmacht, denn er habe die Kirche als eine öffentlich⸗rechtliche Korporation erklärt und ihr das Recht der Beſteuerung gegeben. Hier ſei der Weg ge⸗ wieſen, wie die Kirche ihre Bedürfniſſe befriedigen könne. Es ſollte dem Selbſtgefühl der Kirche mehr entſprechen, ihre eigenen Hilfsmitteln auszunützen. Einen Maſſenaustritt befürchte er nicht. Das Beſte freilich wäre geweſen, wenn der Staat durch ſeine Zollpolitik nicht dieſe Allen empfindliche Teuerung her⸗ vorgerufen hätte, welche die Aufbeſſerung der Gehälter zur un⸗ abweislichen Notwendigkeit gemacht habe. Die richtige Löſung ſei die Trennung von Staat und Kirche; auch der Heidelberger Theologieprofeſſor Tröltſch ſtehe auf dieſem Standpunkt und jeden Schritt, der dazu führe, begrüße er. Er werde alſbe mit einet G gewiſſen Selbſtüberwindung für das Geſetz aber gegen die R ſolution ſtimmen. 555 1278 Geheimrat Glockner gehört zu der Minorität und wird gegen die Reſolution ſtimmen. Nach weiteren Bemerkungen des Staatsminiſters Duſch und der Abgg. v. Stotzingen, Windelband und Oehler wird der Geſetz⸗ entwurf gegen die Stimme des Abg. Weiß angenommen, des⸗ gleichen die Reſolution mit 13 gegen 11 Stimmen. Nächſte Sitzung Dienstag. Aus Stadt und TLand. * Mannheim, 10. Juli 1908. *Bezirksrat. Die Tagesordnung der Bezirksratsſitzung vom letzten Dienstag wurde wie folgt erledigt: Genehmigt wurden folgende Geſuche um Erlaubnis zum Betrieb einer Schankwirtſchaft Ahne Branntweinſchank: des Johann Högi, Mittelſtraße 101, des Harl Krieger, Ecke Riedfeldſtraße 107 und Ackerſtraße 27, des Friedrich Stein, Eichelsheimerſtraße 55, der Chriſt. Himmel⸗ ſtein Ehefrau, Lenauſtraße 71, des Heinrich Karl, Friedrichs⸗ felderſtraße 45; das Geſuch des Theodor Krauth um Erlaubnis gum Betrieb einer Schankwirtſchaft mit Branntweinſchank im Hauſe K 3, 19(ohne Branntwein); das Geſuch des Peter Baumann in Schriesheim um Erlaubnis zum Betrieb der Gaſtwirtſchaft„zur Linde daſelbſt; das Geſuch des Auguſt Klingler um Erlaubnis gum Betrieb der Realſchankwirtſchaft mit Branntweinſchank„zum weißen Adler“, F 5, 14; folgende Geſuche um Erlaubnis zur Ver⸗ legung der Schankwirtſchaft ohne Branntweinſchank: des Joſef Neuſer von Eichelsheimerſtraße 55 nach Bellenſtraße 70, des Wilhelm Baumann von Langſtraße 43 nach S 5, 5, und des Karl Neurath von Eichelsheimerſtraße 1 nach Gontardplatz 3 ſohne Branntweinſchank). Das Geſuch des Chriſtian Johann Falkenſtein in Mannheim um Befriſtung ſeiner Wirtſchafts⸗ konzeſſion im Hauſe Eichelsheimerſtraße 22 und das Geſuch der⸗ —q᷑HB——— und der Kultur, ſowie jedem zarteren Empfinden widerſprechendes Schauſpiel dar. Daher ſollen die Verwaltungsbehörden künftig ge⸗ halten ſein, Stierkämpfe, bei denen Frauen mitwirken, als gegen Die Moral und die guten Sitten verſtoßend nicht mehr zu geſtatten.“ Merkwürdigerweiſe iſt die Preſſe nur zum geringen Teil mit dieſer miniſteriellen Verfügung einverſtanden. Die Blätter ſagen, es habe dazu niemals weniger Anlaß vorgelegen, als gerade jetzt. järtig gebe es in Spanien überhaupt nur eine einzige Frau, die der Stierkämpfer⸗Kunſt obliege, und das ſei„La Reverte“, die bereits zwölf Jahre lang bewieſen habe, daß ſie mit den Stieren beſſer fertig werde, als viele männliche Berufsgenoſſen. Wäre dieſe Verordnung in früheren Jahren erfolgt, als noch die„Fra⸗ goſa“, die„Garbancera“, die„Mazzantina“, die„Frascuela“, die „Gueritta“ und andere in die Arena zu ſteigen pflegten und als gar ganze Fechtergruppen von Mädchen im Kindesalter Mode waren, ſo würde ſich die öffentliche Meinung wohl zufrieden gegeben haben. Jetzt aber, wo die„Reverte“ als einzige und letzte Ver⸗ kreterin dieſes Sportes übrig ſei, habe der Miniſter mit ſeinem Erlaß lediglich eine Familie, die von den Einnahmen der popu⸗ lären Stierkämpferin ihr Daſein friſtete, um die Exi⸗ ſtenzz gebracht. 8 Das Kriegsſchiff der Offiziersfrauen. Die Frauen der amerikaniſchen Seeoffiziere haben ſich zu einem Klub vereinigt, der den Titel„The Maried Ckub führt. Sie beabſichtigen, ihren Gatten während der Reiſe der amerikani⸗ ſchen Armada zu folgen und zuerſt nach Japan zu reiſen, wo ſie üt ihren Gatten im Ottober zuſammenkommen wollen. Dann geht die Reiſe nach Manila, Colombo, Port Sajd und dem Mittel⸗ meer, in welchen Städten die Frauen wieder mit ihren Gatten ber⸗ kinigt ſein wollen. auch in den 70er Jahren, als Berlichingen den Gegenſtand zur Mannheimer Eiſengießerei und Maſchinendau⸗A.⸗G. um Erlaubnis zur Errichtung einer Montagehalle, Stallung, Lehmformerei und eines Bureaus auf ihrem Anweſen in der Fabrikſtationsſtraße in Neckarau.— Abgeſetzt wurden das Geſuch der Maria Stoll hier um Erlaubnis zum Betrieb einer Schankwirtſchaft ohne Branntwveinſchank im Hauſe G 6, 17, die Entſcheidung i. S. des Ortsarmenverbandes Mannheim gegen die Ortskrankenkaſſe der häuslichen Dienſtboten allda, Erſtattung von Verpflegungskoſten für Chriſtine Mandel von Viernheim und i. S. des Ortsarmenver⸗ bandes Mannheim gegen die Ortskrankenkaſſe Mannheim J; Erſatz⸗ auszahlung von Angehörigenunterſtützung, und die Planlegung von Straßen im Stadtteil Neckarau.— Teilweiſe ſtattgegeben wurde der Klage i. S. des Valentin Hock, Kaufmann in Neckarau und Genoſſen gegen die Stadtgemeinde Männheim, Straßenkoſten betreffend. »Die vffizielle Feſtordnung zum Deutſchen Turnfeſt iſt ſoeben im Verlag von Gebrüder Fey in Frankfurt im Druck erſchienen. Das Heftchen bringt in überſichtlicher Form das vollſtändige Pro⸗ gramm der einzelnen Veranſtaltungen der Vor⸗, Haupt⸗ und Nach⸗ feier. Wir geben die Feſtordnung in ihren Hauptzügen wieder: Vorfeier: Samstag, 11. Juli, Nm. 4, Beſichtigung des Feſt⸗ platzes, 6½ Uhr Uebergabe der Feſthalle durch Oberbürgermeiſter Adickes an die Feſtleitung, Bankett und Konzert; 12. Juli: Feſtzug der Frankfurter Turner vom Zoologiſchen Garten aus, Turn⸗ übungen auf dem Feſtplatz; vom 13. bis 16. Juli turneriſche Son⸗ dervorführungen, Konzerte uſw.; 17. Juli, Nm. 8, lebende Vilder in der Feſthalle. Hauptfeier: Samstag, 18. Juli, Nm. 4, Jahnfeier in der Paulskirche, Nm. 8 Begrüßung, Uebergabe des Bundesbanners; 19. Juli, M. 12, Feſtzug, Wetturnen, Nm. 8 Feſtaufführung im Schauſpielhaus; 20., 21. und 22. Juli Wetturnen, Konzerte uſw.; Mittwoch, 22. Juli, Nm. 6, Siegerver⸗ kündigung; 23. Juli Turnfahrten, Huldigung am Niederwald⸗ Denkmal. Nachfeier: 24. Juli Feſtſpiel im Schauſpielhaus; 28., 25. und 26. Juli Konzerte uſw. in der Feſthalle und auf dem Feſtplatz. 7 *Neue Großherzogsbüſte. Von dem Schöpfer des Karlsruher Bismarckdenkmals, Profeſſor Moeſt, der von dem verſtorbenen Großherzog Friedrich I. mehrere ausgezeichnete und allgemein an⸗ erkannte Büſten ausgeführt hat, iſt ſoeben auch eine Büſte unſeres jetzigen Landesherrn vollendet worden. Auch dieſes neueſte Werk bezeugt das hervorragende Können, die techniſche Meiſterſchaft und unübertroffene Sorgfalt, ſowie das feine Empfinden und das tiefe pſychologiſche Verſtändnis, das dem Künſtler eigen und ihn befähigt, der Eigenart einer plaſtiſchen Darſtellung bei vollendeter Treue gerecht zu werden. Wie die„Bad. Landesztg.“ hört, ſind zahlreiche Ausführungen des Werkes nach allen Teilen des Landes begehrt worden. Jeder Beſucher freut ſich, daß unſer Landesfürſt eine ſo würdige Darſtellung gefunden hat. Die gleiche Büſte zierte geſtern bei dem offiziellen Feſteſſen den Friedrichsparkſaal und erregte auch 15 infolge ihrer meiſterhaften Ausführung allgemeine Bewun⸗ erung. Die diesjührige Sonnwendfeier des Alldeutſchen Verbandes, des Deutſchbundes und des Deutſchnationalon Handlungsgehilfen⸗ verbandes findet in gewohnter Weiſe am kommenden Sonntag, 12. Juli, auf der Burg Windeck in Weinheim ſtatt. Der Feſt⸗ zug bewegt ſich zunächſt nach dem Bismarckdenkmal, woſelbſt Herr Prof. Rohrſchneider⸗Weinheim eine Anſprache halten und einen Kranz niederlegen wird. Auf der Burg Windeck wird dann ein deutſches Volksfeſt abgehalten. Schargeſänge tverden mit Anſprachen und Vorträgen der Liedertafel Weinheim ab⸗ Bergfeuen auf der Wachenburg abgebrannt. Anſchließend daran findet ei 92 0 19 25 und geſellige Unterhaltung und m“ e 75— gorttag A kommenden Sonntag, 12. Uhr, wird Herr Sekretär Molitor aus Stuttgart im Saal Schwetzingerſtraße 124 einen religiöſen Vortrag halten, zu welchem jedermann freundlichſt eingeladen iſt. * Strandfeſt. Reges Leben herrſcht auf dem rechten Neckar⸗ ufer zwiſchen der alten und neuen Brücke. Seit geſtern iſt man mit dem Aufſchlagen der Hallen, des Hypodroms, der Karuſſells etce. zum Strandfeſt der„Großen“ vum überm Neckar für künftigen Sonntag und Montag beſchäftigt. Annoncen und Pla⸗ kate bitten wir zu beachten. * Der Familienausflug des Ev. Männer⸗ und Jünglings⸗ vereins, der am 21. Juni wegen Regenwetter verſchoben werden mußte, findet nun am nächſten Sonntag, den 12. d. M. ſtatt. Die Abfahrt erfolgt früh 6 Uhr 12 Min. vom hieſigen Hauptbahnhof nach Schlierbach. Von Ziegelhauſen aus geht es in bequemem Aufſtieg durch Peterstal über den Weißen Stein nach Sieben⸗ mühlental. Oben in ſchönem Buchenwalde wird ein Waldgottes⸗ dienſt ſtattfinden. Es ſind auch Nichtmitglieder ſehr willkommen. * Feuerio. Unſerer Familienausflug⸗Ankündigung fügen wir noch bei, daß hiezu(Sonntag, 12. Juli d..) unſore verehrl. Ghrenmitglieder und Mitglieder herzlich willkomemn ſind. Der Kleinen und der meiſten Großen wegen wählten wir eine nicht anſtrengende Tour: Ludwigstal⸗Schriesheim mit Einzehr im Kur⸗ haus Ludwigstal und im Deutſchen Hof in Schriesheim. Zur Marſch⸗, Parade⸗ und Tanz⸗Muſik verſchrieben wir uns die voll⸗ ſtändige 21. Dragoner⸗Kapelle mit ihrem Stabstrompeter Herrn P. Zimmermann an der Spitze aus Bruchſal, die allein ſchon des Mitgehens wert iſt. Vielſeitige Unterhaltung für Jung und Alt in würziger Waldluft; im Ludwigstal Durlacherhof⸗Flaſchenbier Kaffee, ſchöne Wieſe, Weiher. Der„Deutſche Hof“, wo wir nach 4 Uhr bis zur Heimfahrt verweilen, hat ſchattige Gartenanlagen, Tanzſaal und iſt als gutes Gaſthaus über jeden Zweifel erhaben. Die Abfahrt erfolgt mit der Klingelbahn Nockarſtadt⸗Käfertaler⸗ ſtraße im Sommerwagen⸗Sonderzug. Hin⸗ und Rückfahrtbillette Erwachſene 75, Kinder bis zu 10 Jahren 40 Pfg.) ſind da zu löſen Punkt.01 Uhr. Hier kommen wir lvieder an.38 abends. Fackelzug zug ins„Habereck“. * Zirkus Sakraſani. Wenn irgend ein Unternehmen bahn⸗ brechend und vorbildlich für alle anderen ähnlichen Inſtitute ge⸗ arbeitet hat, dann iſt es der weltbekannte Zirkus Sarra⸗ ſani, deſſen Direktor und Beſitzer, Hans Stoſch⸗Sarraſani dem geſamten Zirkusweſen neue Bahnen wies. Zirkus Sarra⸗ ſani, der bereits in ſämtlichen größeren Städten des In⸗ und Auslandes gaſtierte, gedenkt— wie wir bereits meldeten— ab 28. Juli er. auf dem Meßplatz ein 14tägiges Gaſtſpiel zu veran⸗ ſtalten. Aeußerlich und innerlich, künſtleriſch und moraliſch iſt Zirkus Sarraſani in den letzten Jahren hoch über das hinaus⸗ gewachſen, als was man„die fahrenden Leute“ ehemals anzu⸗ ſehen und einzuſchätzen pflegte. Die einfachen, meiſt ſehr be⸗ ſcheidenen Zelte, in denen ſich bis vor kurzem noch die Programme ſelbſt der bekannteſten Zirkusunternehmen abſpielten, haben ſich beim Zirkus Sarraſanf zu Prachträumen ausgebaut, behag⸗ licher, vornehmer und geräumiger ausgeſtattet, als ſelbſt der verwöhnteſte Großſtädter erwartet, faßt doch die von 40 Flamm⸗ bogen⸗ und mehreren Tauſend Glühlampen feenhaft erleuchtete Leinenſtadt des Zirkus Sarraſani über 6000 Zuſchauer. Gleichen Schritt mit dieſem äußerlich impoſanten Wandel haben die Dar⸗ bietungen des bekannten Zirkus ſelbſt gehalten. Sie ſtehen heute auf einer derartig hohen Stufe der Vollkommenheit, daß die Zu⸗ kunft hierin kaum noch etwas Beſſeres hervorbringen kann. Die größten, an Ruhm und Ruf reichſten Künſtler der romantikum⸗ wobenen Manege, die beſten exotiſchen Truppen, die erſten Spezialitäten aller Genres treten im Zirkus Sarraſani auf. 4 ab 1ds 857%. fürſten, an dem die Forſtbeamten Badens in aufrichtigſter Liebe Hierzu kommen die durchaus neuartigen Maſſendreſſuren von zahlreichen Pferden, 9 indiſchen Elefanten, 10 Löwen, Kamelen, Dromedaren, Zebras uſw., ſodaß Zirkus Sarraſani unzweifelhaft auch hier denſelben Erfolg erzielen wird, wie an den Stätten ſeiner hieſigen Gaſtſpiele. Während ſeines hieſigen Aufent⸗ halts erhält Zirkus Sarraſani unter der Rufnummer 506 An⸗ ſchluß an das Reichstelephon. Der Vorverkauf wurde der Firma Auguſt Kremer, Zigarrenimport, Mannheim, Lit. D 1,—6 (Paradeplatz), übertragen und beginnt einige Tage vor der Er⸗ öffnung. * Unfälle. Eine Karambolage hatte geſtern abend zwiſchen 6 und 7 Uhr am Quadrat EH 5 ein Radfahrer mit der Elek⸗ triſchen. Der Fahrer, der 26 Jahre alte Matroſe Gg. Mitro⸗ witſch, ſtürzte hierbei und erlitt einen Schlüſſelbeinbruch. Das Rad ging in Trümmer.— Der Bäckergeſelle Wilhelm Beiter, beſchäftigt bei Bäckermeiſter Schreck in der Schwetzinger⸗ ſtraße, geriet heute früh mit der rechten Hand in die Teig⸗Ma⸗ ſchine; die Hand wurde ihm hierbei zerdrückt. Er wurde mit dem Sanitätswagen in das Allgem. Krankenhaus gebracht. * Aus Ludwigshafen. Seit 3. Juli fehlt der 16 Jahre alte Eugen Kranz, gebürtig aus Oggersheim. Der Junge iſt geiſtig nicht ganz normal und da er Selbſtmordgedanken äußerte, iſt anzunehmen, daß er ſich ein Leid angetan hat.— Jeſtge⸗ nommen wurden ſechs ſich obdachlos herumtreibende Gele⸗ genheitsarbeiter, die ſich in einem Eiſenbahnwagen am oberen Rheinufer einquartiert hatten. Polizeibericht vom A(Schluß.) Herrenloſe Fahrräder: Am 15. Juni 1908 nach⸗ mittags zwiſchen 1 und 2 Uhr wurde aus dem Hofraum der Wirtſchaft„Speyerer Bierhalle“ Lit. J 1, 8 hier, ein Fahrrad geſtohlen, deſſen Eigentümer bis jetzt nicht bekannt iſt. Derſelbe wird gebeten, ſich auf dem Bureau der Kriminalpolizei zu melden. Beſchreibung: Ein älteres Fahrrad, Marke unbekannt, ſchwarzen Rahmenbau und Felgen, hochgebogene Lenkſtange, Handbremſe, Schutzbleche, älterer Sattel und dreieckige Werkzeugtaſche ohne Inhalt. Am 13. Juni d. Is. nachts 11 Uhr wurde einem Unbekannten im Stadtteil Lindenhof das nachbeſchriebene Fahrrad abgenom⸗ men, das vermutlich geſtohlen iſt. Das Rad ſteht im Bureau der Kriminalpolizei. Weſtphalenrad, Fabr. Nr. 66 328, ſchwarzen Rahmenbau und Felgen, abwärts gebogene kurze Lenkſtange mit Korkgriffen und rötlichbraunen Celluloidringen. Am Steuer⸗ rohr ſteht auf einem Schilde„Weſtphalen⸗Rad Nr. 28“, brauner Sattel dreieckige Werkzeugtaſche, darin ein Schraubenzieher, Luft⸗ pumpe und ein Stück Luftſchlauch zum Reparieren. 955 11 Körperverletzungen, auf der Straße zwiſchen M und N 2 durch Schlagen mit einer Schaufel, auf dem Pferdemarkt im Viehhof, vor dem Hauſe U5, 1, im Hausgange G 3, 17, vor F 7, 9, am Mühlauhafen, im Hauſe J 1, 8 durch Schlagen mit einem Ochſenziemer, auf der Straße vor U 1, 14 durch Schlagen mit einem Prügel, in der Wirtſchaft zum Erbprinzen O 5, 1 durch Beißen bezw. Schlagen mit einem Bierglas und Stuhl, vor dem Hauſe Friedrichsfelderſtraße Nr. 41 und auf der Straße zwiſchen H und J 3 durch Stechen mit einem Meſſer oder Dolch verübt— gelangten zur Anzeige. Verhaftet wurden 4 10. Juli. 38 Perſonen wegen verſchiedener ſtrafbarer Handlungen, darunter ein von der Staatsanwaltſchaft Straßburg i. E. wegen Diebſtahls verfolgter Matroſe aus Dom⸗ Brandenburg, ein von der Staatsanwaltſchaft Tübingen wegen Diebſtahls ausgeſchriebener Taglöhner aus Stetten, eine vom Amtsgericht Landau zur Str wab geſuchte Kellnerin au Ravensburg, eine wegen Diebſtahls von der Amtsanwaltſcha hier geſuchte Kellnerin aus Raſtatt, ein Matroſe von Hammel⸗ bach, ein Taglöhner von Kirrweiler wegen Diebſtahls, ein Tag⸗ löhner und ein Eiſendreher, beide von hier, und ein Techniker aus Feudenheim, alle drei wegen Fahrraddiebſtahls. Aus dem Großherzogtum. § Seckenheim, 9. Juli. Wie wir erfahren, ſind die Vor⸗ arbeiten zu dem am 16., 17. und 18. Auguſt ſtattfindenden Gau⸗ turnfeſt des badiſchen Pfalzgaues, verbunden mit 10jährigem Straferſtehu Feſtausſchüſſe ſind ſchon vollauf mit den Vorbereitungen beſchäf⸗ tigt, und wenn man die Maßnahmen, die von dieſen getroffen wurden, in Betracht zieht, ſo kann ruhig geſagt werden, daß das Feſt zu einem der großartigſt angelegten zu zählen iſt. Ueber weitere Einzelheiten werden wir noch ſpäter berichten. Großſachſen, 8. Juli. Auf der Tagesordnung der geſtrigen Sitzung des Bürgerausſchuſſes ſtand die Ver⸗ kündung der 1907er Gemeinderechnung. Nachdem ſämtliche Poſi⸗ tionen verleſen und eingehend erörtert worden waren, wurde die Rechnung einſtimmig genehmigt. Die Einnahmen betrugen 47 415,59 M. und die Ausgaben 47 21,59 M. Das Gemeinde⸗ vermögen hat ſich im Jahre 1907 um 1435,55 M. erhöht. Es wurde auch beantragt, daß bei der nächſten Sitzung die Erhöhung der Gebühr für die Steinſetzer auf die Tagesordnung kommt.— Die Weinberge an der Bergſtraße berechtigten bis vor einigen Tagen, infolge der guten Entwicklung des Holzes und der Trau⸗ ben zur Hoffnung auf eine mittlere Ernte. Dieſe Hoffnung ſinkt jetzt jedoch wieder erheblich durch das Auftreten der Blatt⸗ fallkrankheit. Weinheim, 10. Juli. Die Tochter einer hieſigen Ja⸗ milie hat ſich nach einem Zerwürfnis mit ihren Angehörigen vor einigen Tagen von zuhauſe entfernt und iſt ſeitdem ſpurlos ver⸗ ſchwunden. Man befürchtet, daß ſie ſich ein Leid angetan hat. oc. Bruchſal, 9. Juli. Heute früh wurde ein 50 Jahre alter lediger Gepäckarbeiter von dem Heidelberger Schnellzuge erfaßt und getötet. Der Verunglückte iſt aus Stettfeld ge⸗ bürtig. arlsruhe, g. Juli. Eine Belohnung von 200 Mark wurde von der Großh. Staatsanwaltſchaft Karlsruhe aus⸗ geſetzt für die Ermittelung des Brandſtifters, der vermut⸗ lich die in einem Zeitraum von einem Jahr in der Südſtadt aus⸗ gebrochenen Brände gelegt hat. * Karlsruhe, 10. Juli. Der Großgerzog verlieh dem kommandierenden General des 14. Armeekorps. Erz Freiherr von Hoiningen genannt Huene, das Großkreuz des Ordens Berthold des Erſten.„„ Villingen, 7. Juli. Bei der 50. Verſammlung des Badiſchen Forſtvereins im Waldhotel unternahmen die Teilnehmer der Sitzung einen Gang auf den Friedrich⸗Luiſenweg nach der Großherzog Friedrichstanne, einer mächtigen, alten Tanne, welche zum Gedenken an den Aufenthalt des verſtorbenen Großherzogs im Waldhotel ſo genannt und durch eine Aufſchrift auf einem Felſen kenntlich iſt, um dem unvergeßlichen Toten an der Stelle, wo er ſo gerne geweilt hat, ihre Huldigung darzu⸗ bringen. Herr Forſtmeiſter von Stetten in Baden⸗Baden erinnerte in warmen Worten an den heimgegangenen Landes⸗ und Verehrung hingen und um deſſen Hinſcheiden ſie des! ſonders trauern, weil ſie in ihm, dem großen Freunde u⸗ ner des Volkes und der Waldpflege, einen huldvollen G verloren haben, und legte im Namen des Forſtvereins al Stiftungsfeſt des Tunvereins Seckenheim in vollem Gange. Die 4. OSette, General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 10. Juli. Zeichen unpergeßlichen, treuen dankbaren Andenkens einen Wald⸗ kranz am Fuße der Tanne nieder. „Oberkirch, 7. Juli. In Tiergarten zog ſich beim b 1 in 1 15 1085 Jahren ſtehende Landwirt Stephan ock durch rz von der Leiter ſo re Verletzun, d er bald darauf ſtar b. Grenzach(A. Lörrach), 7. Juli. Durch ein umfallendes Tor wurde hier ein dreijähriges Mädchen lerdrückt. Das ſchlecht ſitzende, ſchwere eiſerne Tor war nur mit einigen Drähten feſt⸗ gemacht worden und war, als das Kind ſpielte, umgefallen. Jetzt iſt, wie der„Ob..“ erfährt, der Beſitzer des Emilienbades, Herr Mangold, wegen fahrläſſiger Tötung verhaftet worden. oe. Waldshut, 9. Juli. Der in der Raubmord⸗ affäre verhaftete Handwerksburſche Iwan Demitriff wurde geſtern wieder auf freien Fuß geſetzt, da ſich Umſtände er⸗ gaben, die ſeine Täterſchaft ausſchließen. 4. Pfalz, Heſſen und umgebung. Darmſtadt, 5. Juli. Großes Aufſehen erregt in weiten Kreiſen das Verſchwinden des bei der Weltfirma E. Merck Hier ſeit Jahren beſchäftigt geweſenen Chemikers Dr. Zimmer. Er hat ſich dadurch große Betrügereien zu ſchulden kommen laſſen, daß er als Abteilungschef die Lohnliſten der unter ihm beſchäftigten Arbeiter fälſchte, d. h. in den Vüchern höher eintrug, als er wirk⸗ lich autszahlte. Auf dieſe Weiſe ſoll er ſich bis zu M. 8000 pro Jahr angeeignet haben. Den Geſamtbetrag der von ihm unter⸗ ſchlagenen Summe ſchätzt man auf ca. 70 000 Mark. Durch einen Zufall— ein Arbeiter klagte bei einem Buchhalter über den ſchlech⸗ ten Lohn— lam man hinter die Fälſchungen. Z. ſpielte in den beſſeren hieſigen Beamten⸗ und Bürgerkreiſen eine vornehme Rolle, hatte eine hübſche moderns Billa im Beamtenviertel, fuhr Auto⸗ mobil ete. Er wurde von der Firma ohne Kündigung entlaſſen. Die Staatsanwaltſchaft hat ſich jetzt der Sache angenommen. Z. war nach ſeiner Heimat gefahren, iſt aber von dort jetzt, wie bereits gemeldet, verſchwunden. Seine Familie mit 2 Kindern hat er zurückgelaſſen. Vorausſichtlich wird er ausgeſchrieben. Darmſtadt, 5. Juli. Das 23. Verbandsſchießen des Badiſchen Landesſchützenvereins, des Pfälzi⸗ Ichen und Mittelrheiniſchen Schützenbundes wurde Heute wach einem geſtern vorausgegangenen Begrüßungsabend durch einen bei herrlichem Wetter und großartiger Beteiligung brillant verlaufenen Feſtzug eröffnet, der präzis halb 11 Uhr beganm und ſich durch die prachtvoll geſchmückten Stvaßen nach dem ca. 20 Mini⸗ ten bor der Stadt gelegenen Feſtplatz mit dem Schützenhaus be⸗ wegte. Durch Zeiger, Herolde und berittene Muſik(Drag.⸗Regt. 23) eröffnet, folgten zunächſt die Offenbacher Veveine, Sport⸗ und Gefangbereine, Poſtbeamten, Metzger, kaufm., Krieger⸗, Feuer⸗ wehr⸗, Turnvereine etc., denen der Verbandsvorſitzende, die Kom⸗ miſſtonen etc. folgten. Dann kamen der Badiſche Landesſchützen⸗ berein mit den Städten Heidelberg, Mannheim und Karlsrithe, der Pfälziſche Schützenbund, vertreten durch die Städte Franken⸗ thal, Kaiſerslautern, Ludwigshafen und Speier, und der Mittel⸗ rheiniſche Schützenbund. Ihnen ſchloß ſich ein ſehr intereſſanter Maing. Auf Stand: 1. L. Volk⸗Framtfurt, 2. H. Gram⸗Frankfurt, 3. C. Barbel⸗Wiesbaden und F. Hiſte⸗Heidelberg, 4. Illig⸗Oppen⸗ heim, Freudendörfer⸗Bockenheim, C. Braun⸗Offenbach, A. Claus⸗ Wiesbaden, P. Mink⸗Wüsbaden, J. K. Wolf⸗Mainz und J. Bent⸗ Hhans⸗ Naing. 4 05 Gerichtszeitung. un. Heidelberg, 10. Juli. Vor der hieſigen Straf⸗ kammer begannen heute früh 9 Uhr die Verhandlungen gegen die Helfershelfer des berüchtigten Getreidediebes O. Fütterer, der, wie bekannt iſt, im Februar ds. Is. aus dem hieſigen Amts⸗ gefängnis, wo er ſich in Unterſuchungshaft befand, ausge⸗ brochen iſt. Er befindet ſich zurzeit als Stallknecht in Mil⸗ waukee. Als Vorſitzender der heutigen Verhandlung fungiert Frhr. v. Stockhorner, als Vertreter der Staatsanwaltſchaft Amtsanwalt Gockel. Zur Verhandlung ſind 33 Perſonen ge⸗ laden, darunter auch ein Bruder des durchgebrannten Otto Fütterer. Die Anklage, die auf ſchweren Diebſtahl lautet, iſt erhoben gegen folgende Perſonen: 1. Chriſtian Kemmling, Fuhrmann und Händler von Menzingen, 38 Jahre alt, verheiratet, Vater von 10 Kindern, 2. Auguſt Kor⸗ nelius, Fuhrmann von Odenheim, ledig, 28 Jahre alt, 3. Otto Schäfer, Taglöhner von Odenheim, ledig, 27 Jahre alt, 4. Hermann Johann Daubmann, Landwirt von Menzingen, ledig, 27 Jahre alt, 5. Joſef Rudolf, Maurer von Odenheim, ledig, 27 Jahre alt, 6. Baptiſt Schäfer, Maurer von Oden⸗ heim, ledig, 25 Jahre alt. Der vielmals vorbeſtrafte Haupt⸗ angeklagte Kemmling bricht, als ſeine Frau, die ſich zurzeit wieder in geſegneten Umſtänden befindet, im Zuſchauerraum er⸗ ſcheint, in Tränen aus. Die Verteidigung von Kemmling, Kor⸗ nelius und Daubmann führt Rechtsanwalt Dr. Schottler, die des Otto Schäfer Herr Dörzbacher aus Mannheim, die des Baptiſt Schäfer Dr. Schott. Den Angeklagten wird eine lange Liſte von Diebſtählen zur Laſt gelegt. Unter den Beſtohlenen befin⸗ den ſich die Firma Nathan in Meckesheim, die Zuckerfabrik in Waghäuſel, die Herrenmühle in Heidelberg, Firma N. Eiſenmann u. Söh ze in Meckesheim, Zimmermeiſter H. Weber in Schlier⸗ bach, Gutsbeſitzer Gramlich auf einem Hof bei Mannheim, Frz. Keller Wwe. in Mingolsheim, das Propiantamt in Bruchſal, die Firma Moſes Marx u. Söhne in Bruchſal und viele andere. Für die Verhandlung iſt der ganze heutige Tag in Ausſicht ge⸗ nommen. Offenburg, 7. Juli. In dem Prozeſſe gegen den Holz⸗ Händler Huber von Kehl vor dem Schwurgericht wurde nach zweitägiger Verhandlung das Urteil gefällt. Auguſtin Huber ſe u. erhielt wegen betrügeriſchen Bankerotts eine Gefängnis⸗ ürafſe von 2 Jahren und 6 Monaten, ſowie Aberken⸗ wung der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von 8 Jahren, der Sohn udwig Huber wegen Wechſelfälſchung eine Zucht⸗ hausſtrafe von 8 Jahren unter Aberkennung der bürger⸗ lichen Ehrenrechbte auf die Dauer von drei Jahren, Buchhalter Tremmel von Waldſee wegen Befhilfe zum betrügeriſchen Bankerott eine Gefängnisſtrafe von 9 Monaten. Auguſtin Huber ſen. und Buchhalter Tremmel wurden mildernde Unaftände bewilligt, Ludwig Huber wurden ſolche verſagt. Kaiferskautern, 7. Juli. Durch das Leſen phan⸗ zaſtiſcher Detektiv⸗Romane war der 17jährige Oberrealſchüler Karl Werner auf die Idee gekommen, ein tüchtiger Dieb zu werden, falſches Geld zu machen uſw. Er brach bei dem hieſigen Juwelier Zerg nachts ein und ſtahl für über 6000 M. goldene Uhren und Armbänder. Aus der Oberrealſchule, in die er zteimal einbrach, ſtahl er Apparate, um das Gold zu ſchmelzen. Die Strafkam⸗ mer hier berurteilte ihn heute zu 1 Jahr 2 Monaten Ge⸗ kängnis. Frankfurt, 6. Juli. Sinen Tag vor der Reichstagswahl, am 24. Januar 1907, erſchien in der„Frankfurter Volksſtimme“ unter der Ueberſchrift:„Wie unſere nationale Ehre gewahrt wird“ ein Artikel mit einem Bild, das ſechs Neger am Galgen seigte. Bild und Text waren dem Mannheimer ſozialdemokratiſchen Or⸗ gan entnommen, deſſen verantwortlicher Redakteur ſpäter vom Schwurgericht zu einem Monat Gefängnis berurteilt wurde. Das Neichskolonialamt ſtellte am 19. Juli 1907 Strafantrag gegen den Redakteur der„Volksſtimme“ Wilhelm Zander wegen Belei⸗ digung der Schutztruppe, weil Artikel und Bild den Vorwurf einer willkürlichen Graufamkeit erwecken, da nicht zum Ausdruck komme, daf, die Neger wegen Ermordung eines Farmers kriegsgerichtlich zum Tode verurteilt worden ſeien. Zander beſtritt die kriegsgericht⸗ liche Verurteilung, ſtützte ſich aber vor allem auf den Einwand der Verjährung, da der Strafantrag zu ſpät geſtellt ſei. Die Ver⸗ handlung wurde daher bertagt. Der Reichskanzler, der Kolonial⸗ ſtaatsſekretär und der Miniſterialdirektor Conze ſollten bernom⸗ men werden, ob ſie ſchon länger als drei Monate vor Stellung des Strafantrages Kenntnis von der Veröffentlichung des Ar⸗ tikels gehabt haßhen. In der erneuten Strafkammerſitzung wurde heute aus den Mannheimer Akten feſtgeſtellt, daß in der dortigen Anklageſchrift, die in der Abſchrift auch dem Reichskanzleramt zuging, auf den Artikel der„Volksſtimme“ Bezug genommen wor⸗ den iſt. Die Nachforſchungen ergaben, daß die Abſchrift am 10. April 1907 bei dem Kolonialamt eingegangen iſt. Der Strafantrag, bom 19. Juli datiert, iſt alſo zu ſpät geſtellt worden. Die Straf⸗ kammer erkannte auf Einſtellkung der Verfahrens. ereeeneneeee Sport. 3000 Mark auf Dürkopp gewann Vanderſtnyft durch ſeinen Sieg im Preis der Stadt Leipzig— ein Sieg über Demke, Guig⸗ nard und Günther und damit über drei verſchiedene Fahrrad⸗ marken. Solche Siege haben wirklichen Wert gegenüber Rennen mit Teilnehmern ein und derſelben Fahrradmarke. Der Verdienſt der Rennfahrer. Im allgemeinen erhalten Rennfahrer, ſoweit es ſich um Amateure handelt, für ihre Renn⸗ erfolge außer Ehrenpreiſen nichts. Anders iſt es bei den Berufs⸗ fahrern. Dieſe fahren um bares Geld, aber nur wenige haben ein beſſeres Einkommen und ganz wenige exorbitante Bezüge reſp. Gewinne. Einer der„Verdienſtbollſten“ iſt in dieſem Jahre der Belgier Arthur Vanderſtnyft. Er dürfte in der gegen⸗ wärtigen Saiſon— bis jetzt 3 Monate— annähernd 20 000 M. gewonnen haben. Vanderſtnyft iſt ein Dauerfahrer; er ſiegte in dieſem Jahre in faſt allen Rennen, die er beſtritt, verbeſſerte bereits einige Male die Weltrekords und vermochte erſt am 5. Juli den von der Stadt Leipzig geſtifteten Preis in Höhe von 3000 Mark zu gewinnen. Dabei bezwang er Demke, Guignard und Günther. Von den Fliegern(das ſind Fahrer über kurze Diſtanzen), wie der Weltmeiſter Arend, ſteht gegenwärtig mit ſeinen Siegen der Ruſſe Iwan Nedela an der Spitze. Er dürfte trotz ſeiner 44 Siege doch nur 4000 M. eingeheimſt haben. Vanderſtnyft und Nedela benutzen nur Fahrräder von Dürkopp u. Co..⸗G. Bielefeld, ebenſo Willh Arend. Von Tag zu Tag. — Erdbeben. Stuttgart, 10. Juli. Die Erdbeben⸗ warte zu Hohenheim ſtellte heute früh 3 Uhr 15 Min. ein ſtarkes Erdbeben auf einer Entfernung von 600 Kilometern feſt. — Zu Tod geſtürzt. Wiesbaden, 10. Juli. Im hieſigen Parkhotel ſtürzte, wie das„Wiesbadener Tageblatt“ meldet, hente Vormittag der Kellner Karl Schäffer ſo unglücklich die Treppe hinab, daß er das Genick brach und ſofort tot war. — Die Reiſe des„Arion“. Potsdam, 190. Juli. Heute früh 10,17 Uhr traf mit dem Sonderzug der amerikaniſche Männergeſangverein„Arion“ aus Brooklin ein, wo ſie vom Vor⸗ ſtand des Potsdamer Männergeſangvereins begrüßt wurden. Um 3411 Uhr wurden die Gäſte im Muſikſaale des neuen Palais vom Oberhofmarſchall Graf Eulenburg herzlich begrüßt. Als der Kronprinz in den Saal trat, wurde er von den Sängern mit dem Lied„Arions Gruß“ empfangen. Nach dem Geſang ließ ſich der Kronprinz den Dirigenten, welcher den Verein ſchon ſeit 18 Jahren leitet, vorſtellen und drückte ihm ſeine Freude aus, daß auch in Amerika das deutſche Lied gepflegt werde. Um 2 Uhr war ein Feſteſſen, um 4 Uhr eine Dampferfahrt mit dem Pots⸗ damer Verein. Eine Bittſchrift an den„König der Lüfte“. St. Gallen, 10. Juli. Zu Zeppelins 70. Geburtstag hat ſich auch die St. Galler Schuljugend eingeſtellet, indem ſie ihm eine von 800 Unterſchriften bedeckte Bittſchrift zu⸗ kommen ließ, er möchte doch beim Jugendfeſte vom 14. ds. eine Fahrt über St. Gallen machen; die Bittſchrift enthält überdies die Glückwünſche zum 70. Geburtstag, die begeiſterte Huldigung eines St. Galler Schriftſtellers und ein herzliches Huldigungs⸗ gedicht an den König der Lüfte. Und dazu iſt der Graf auch noch perſönlich zum St. Galler Jugendfeſte eingeladen. — Eine abgeſtürzte Gebirgskanone. Lau⸗ ſanne, 10. Juli. Bei Anlaß der Schießübungen der Feſtungs⸗ truppen von St. Maurice im Gebiet der Dent du Morcles und des Chamoſſaire ſtürzte ein Geſchütz eine 200 Meter hohe Felswand hinunter. Es wurde demoliert in der Nähe des Creux de Dzéman aufgefunden. Von der Bedienungs⸗ mannſchaft iſt niemand verunglückt. — Raffinierter Diebſtahl. Mailand, 9. Juli. Einem Herrn Mario Raoul Peyrouſſe, der für die Pariſer Dig⸗ mantenfirma Hermann Allmann reiſt, wurde geſtern im Hytel Splendid in Genua die Reiſetaſche, enthaltend Juwelen, im Werte von 600 000 Fr. geſtohlen. Herr Pryrbuſſe war von einem Helfershelfer des Diebes ans Telephon gerufen worden und hatte die Taſche für einen Augenblick im Schreibzimmer ge⸗ laſſen. Vom Diebe konnte bis jetzt keine Spur entdeckt werden. Letzte Hachrichten und Telegramme. Stuttgart, 10. Juli. Der Profeſſor an der Tech⸗ niſchen Hochſchule, Koller, iſt im Alter von 56 Jahren ge⸗ ſtorben. * Stuttgart, 10. Juli. Wie der„Schwäb. Merkur“ mel⸗ det, hat der Herzog von Sachſen⸗Altenburg dem Grafen Zep⸗ pelin das Großkreuz des Sachſen⸗Erneſtiniſchen Hausordens verliehen. * Frankfurt a.., 10. Juli. Nach einer Mitteilung des geſchäftsführenden Ausſchuſſes wird anſtelle des deutſchen Kron⸗ prinzen, des Protektors des 11. Deutſchen Turnfeſtes Prinz Oskar von Preußen an dem Deutſchen Turnfeſte teilnehmen. * Bonn, 10. Juli. Zum Gedächtnis des Generalfeldmar⸗ ſchalls Freiherrn von Los fand heute Vormittag 9½ Uhr in der Münſterkirche ein feierlicher Trauergottesdienſt ſtatt. Im Anſchluß daran erfolgte die Einſegnung dex Leiche im Sterbehauſe, vor welchem eine militäriſcheLeichenparade ſtattfand, die vom Oberſt v. Arnim vom Königshuſarenregiment kom⸗ mandiert wurde. An der Leichenparade nahmen außer dieſem Regiment und einem Bataillon des Infanterieregiments Nr. 160 eine größere Abordnung des Feldartillerieregiments Nr. 44 aus Trier mit 12 Geſchützen und das Infanterieregiment Nr. 68 aus Koblenz teil. Unteroffiziere des Königshuſarenregiments trugen den Sarg zum Leichenwagen, hinter welchem als Vertreter des Kaiſers General v. Dein es in Begleitung des Oberpräſidenten der Rheinprovinz, Freiherrn v. Schorlemer⸗Lieſer, und des kom⸗ mandierenden Generels des 8. Armeekorps, General der In⸗ fanterie v. Ploetz, ſchritten. Außerdem nahmen Prinz Adolf zu Schaumburg⸗Lippe, Graf Beiſſel zu Gymnich, der Fürſt zu Wied und zahlreiche auswärtige höhere Offiziere keil, ferner Vertreter des rheiniſchen Adels, der rheiniſchen Ritterſchaftsakademie, das Korps Boruſſia uſw. Das Bataillon des Infanterieregimentes 160 feuerte auf dem Bahnhofe bei der Ankunft des Sarges drei Ehrenſalven ab. Im Trauerhauſe waren vor der Leichenparade Prinz Oskar von Preußen und Frau Prinzeſſin zu Schaumburg⸗ Lippe erſchienen. Prächtige Lorbeerkränze waren geſpendet wor⸗ den u. a. vom Kaiſer und der Kaiſerin. Die Leiche des Ver⸗ ewigten wird heute Mittag mit der Staatsbahn nach Schloß Wiſſen im Kreiſe Geldern gebracht. * Schwerin, 10. Juli. Die Herzogin Johann Al⸗ brecht, die Gemahlin des Regenten von Braunſchweig, iſt heute morgen halb 8 Uhr geſtorben. Wiligrad, 10. Juli. Anläßlich des Hinſcheidens der Herzogin Johann Albrecht legt der Großherzogliche Hof eine 45tägige Trauer an. Die Leiche der Verſtorbenen wird an Sonntag nach Schwerin übergeführt, wo ſie ausgeſtellt wird. Am Mittwoch findet dann in aller Stille die Beiſetzung in der Gruft der Doberaner Kirche ſtatt. Zoppot, 10. Juli. Beim internationalen Ten⸗ nistournier während der Zoppoter Sportswoche gewann im Schlußkampf um den Kaiſerpreis Widmann⸗München über Zim⸗ mermann⸗Berlin mit:1,6, und 7,6: 1 einen glänzenden Sieg, Der Kaiſerpreis beſteht in einer Vaſe aus der Kgl. Porzellan, manufaktur und zeigt das Bild des Kaiſers in Uniform des Leib⸗ huſavenregiments. * Denper, 10. Juli. Der demokratiſche Nationalkonvent nominierte Bryan zum Präſidentſchaftskandidaten. * Waſhington, 10. Juli. Der Geſandte der Union⸗ ſtaaten in Paraguay hat dem Staatsdepartement von Aſun⸗ cion aus telegraphiſch gemeldet, daß die diplomatiſchen Vertreter Frankreichs, Großbritanniens, Deutſchlands, Italiens und der Unionſtaaten geſtern dem Miniſter des Auswärtigen der neuen Regierung einen Beſuch abgeſtattet haben. Die neue pfälziſche Städte⸗Verwaltung. München, 10. Juli. Die Kammer der Abgeordneten hat ſpeben den Entwurf über die neue pfälziſche Städteverwal⸗ tung, die in fakultativer Einführung der rechtsrheiniſchen Ma⸗ giſtratsverfaſſung in den größeren Städten der Pfalz beſtehl, angenommen und zwar mit Aufnahme des Antrags Ohligmacher und Genoſſen, wodurch der Artikel 3 des Regierungsentwurfes aufgehoben wird. Die Annahme des ganzen Geſetzesentwurfes erfolgte mit 87 gegen 16 Stimmen. Vom Flottenverein. Berlin, 10. Juli. Großadmiral Köſter hat, wie die „Tgl. Rundſchau“ meldet, die Wahl zum Präſidenten des Deutſchen Flottenvereins angenommen. Dasſelbe Blatt teilt mit, daß das Präſidialmitglied Fabrikbeſitzer Schweckendick⸗ Dortmund aus dem Präſidium ausgetreten und daß der Ge⸗ ſamtvorſtand des Landesverbandes Weſtfalen ſein Amt niederlegen wird. *Berlin, 10. Juli. Das Präfidium des deulſchen Flottenvereins erließ geſtern nachſtehendes Rundſchreihen: „Den verehrlichen Verbänden und Herren perſönlichen Mitgliedern des Geſamtvorſtandes beehrt ſich das Präſidium ganz ergebenſt mitzuteilen, daß Herr Großadmiral v. Köſter heute die Annahme det Wahl zum Präſidenten des deutſchen Flottenvereins ausgeſprochen hat und die Geſchäfte über⸗ nimmt. Das Präſidium erklärt aus dieſem Anlaß, daß es ſelbſt volle Unabhängigkeit der Entſchlüſſe nach jeder Richtung hin zu wahren entſchloſſen iſt und als Richtſchnur für ſein Vorgehen die von der Danziger Tagung mit überwiegender Mehrheit an⸗ genommene Reſolution feſthalten wird. Es fordert die Verbände auf, mit allen Mitteln daran mitzuarbeiten und dem großen nationalen Verbande die in den Kämpfen der letzten Monate erſchütterte Einigkeit wieder zu geben und alle in ihm ſchlummernden Kräfte nur dem einen großen Ziele, dem Werben und Eintreten für die Ver⸗ größerung unſerer Flotte, zu widmen. Das Präſidium. J..: Der geſchäftsführende Vorſtand: We 5 Er. Vom Balkan. Berlin, 10. Juli. Die engliſchen Vorſchläge betreffenß Reformen in Mazedonien ſind heute hier eingetroffen. Sie be⸗ ſchränken ſich darauf, daß fliegende Kolonnen zur Unterdrückung der Banden in Mazedonien eingerichtet werden ſollen. 2 *Konſtantinopel, 10. Juli. In Adrianopel ſcheinen ähnlich wie in Monaſtir der Frkf. Ztg. zufolge be⸗ denkliche Zuſtände zu herrſchen. Dort haben 50 Ar⸗ tillerieoffiziere das Telegraphenamt beſetzt und ſtreiken. Sie ſind aber von Truppen eingeſchloſſen. Eine Unterſuchungskommiſſion iſt von hier nach Adrianopel abgegangen. 4 Konſtantinopel, 10. Juli. Ueber die Gründe der Ermordung Schemſi Paſchas herrſcht noch Unklarheit. Von einigen Seiten wird die Vermutung geäußert, daß es ſich um ein albaneſiſches Komplott handelt, worüber aber erſt eine Unter⸗ ſuchung Aufklärung geben muß. Im Iltiz Kiosk herrſcht tiefe Bewegung über das unerwartete Ereignis. 15 Bataillone Redif⸗ truppen aus dem Ergänzungsbeſtand von Smyrna und Aidin haben Mobilmachungsordre und mehrere Transportſchiffe liegen in Smyrna bereit zur Ueberführung der Truppen nach Salonkki. Arbeiterbewegung. * Amſterda m, 10. Juli. Zwiſchen dem Verein der Schlepp⸗ bootbeſißzer und dem Maſchiniſten⸗ und Heizer⸗Verbande iſt es in Rotterdam und Dortrecht zu einem Kampf gekommen, deſſen Folgen auch für die Rheinſchiffahrt bemerkbar ſein werden. Ditz Arbeiter fordern beſſere Bezahlung und Regelung der Nacht⸗ und Sonntagsarbeit. Die Eigentümer der Rheinſchiffe ſind erſucht worden, ihre Schiffe nach dem Naſſauhafen und nach Rotter⸗ dam überzuführen, wo ſie unter beſſerem Schutze der Polizei ſind. Bisher iſt jedoch alles ruhig geblieben. Gegenwärtig liegen etwa 80 bis 40 Rheinſchiffe im dortigen Hafen. Man erwartet Mannſchaftserſatz aus Antwerpen. Ein ſtarkes Polizei⸗ bvot begleitet viele Schiffsboote, die von Dortrecht aus eine große Anzahl Kähne nach Deutſchland ſchleppen, —— l a Ar Mannheim, 10. Juli. Geueral⸗Anzeiger.(Abendblatt.) 8. Seite Sport. FFranzöſiſches Grand Prix Rennen. Im Anſchluß an un⸗ ſeren Bericht über das Grand Prix⸗Rennen iſt noch hervorzu⸗ heben, daß Benz nach der offiziellen Klaſſifizierung des franzö⸗ ſiſchen Automobilklubs den zweiten(Hemery), dritten(Hanriot) und ſiebenten(Erle) Platz errungen hat. Der erſte Benzfahrer, Hemerp, erlitt in der vierten Runde einen böſen Unfall, der leicht ſchwere Folgen hätte haben können und ihn ſicherlich um den Sieg brachte. Beim Ueberholen eines engliſchen Wagens zerſchmetterte ihm ein zurückgeſchleuderter Stein das Glas ſeiner Brille und drei Glasſplitter drangen ins linke Auge, Hemery ließ einen Augenblick das Lenkrad los, die Hände auf das ſchmer⸗ zende Auge drückend, doch glücklicherweiſe befand ſich der Wagen auf einer geraden Strecke, ſonſt wäre ein Unfall unvermeidlich geweſen. Trotz der Schmerzen fuhr er, kaum mit einem Auge ſehend, die Runde fertig bis zum Renz⸗Depot an den Tribünen und rief nach einem Arzt. Nach koſtbaren Minuten kam ein Arzt zur Stelle und entfernte die Splitter notdürftig mit einem flachen Zängchen. Während der zwei nächſten Runden war Hemery durch das ſchmerzende Auge im Sehen behindert und dadurch auch im Fahren ſehr beeinträchtigt. Allgemeines Bravo⸗ rufen des Publikums belohnte Hemery für ſein tapferes Aus⸗ harren. Daß die Geſamtzeit gegen das Vorjahr ſich verſchlechtert hat, iſt auf die ungemein große Zahl von Gummireifendefekten zurückzuführen. Dem Benzfahrer Hemery allein ſind während des Rennens 14 Reifen geplatzt. Benz hat den Preis der Regel⸗ mäßigkeit erhalten. Von 16 Marken die einzige Firma, deren drei Wagen ohne Maſchinendefekt das Ziel erreichten. *Moytorboot⸗Regatta auf dem Rhein. Zur Rheinregatta des Motorjachtklubs von Deutſchland wurden 29 Boote gemeldet, näm⸗ lich: Aloha(Beſitzer: R. v. Carſtanjen⸗Godesberg), Benz T (Direktor J. Brecht Mannheim), Benz II(Direktor Fr. Hammesfahr⸗Mannheim), Beuz III(H. A. Marx⸗ Nannheim), Coeur Dame(Dr. Paul Cohn⸗Wien), Dür⸗ rop III und Dürkopp VIII(Generaldirektor Dürkopp⸗Bielefeld), Erica(Kommerzienrat Howaldt⸗Kiel), Gſterel(A. H. Marz⸗ Mannheim), Hein Mück(H. Harder⸗Nikolasſee), Hanna(M. Spündler⸗Mainz), Höchſt(Direktor Reinhard⸗Höchſt a..), Leux (Ferd. Leux⸗Niederrad⸗Frankfurt), Liſelotte(H. Weingand⸗Düſſel⸗ dorf), Liſelotte⸗Daimler(Daimler⸗Motor⸗Geſ. und H. Weingand), Lotte Dixi(Chefredakteur W. Iſendahl⸗Berlin), Marga(uAſſeſſor Fr. Cohn⸗Berbin), Mercedes⸗Hoffmann(Daimler⸗Motor⸗Geſ. und Motorbootwerbe Hoffmm u. Co.⸗Potsdam), Otto(Gasmotoren⸗ fabril Deutz), Panhard Levaſſor(A. Jalaß und E. Weſtphalen⸗ Hamburg), Potsdam(H. Kelch⸗Potsdam), Selwa(W. Selve⸗ Altena), Sleipner(Gebr. Körting.⸗G.), Sophie Eliſabeth(L. Biermann⸗Bremen), Talbotton(N. Straus jr.⸗Newyork⸗Heidel⸗ berg), Wilhelm(H. Stachelhaus⸗Mannheim), Zariza (Holvaldttverße⸗Kiel), Kromhout(D. Goedkoop jr.⸗Amſterdam), Dütrkopp II(N. Dürkopp⸗Bielefeld).— Zu der Konkurrenz werden borausſichtlich anehrere ſpezifiſch rheiniſche Bewerber herauskommen, welche eigens zu dem Zwecke erbaut wurden. Außer der„Eſterel“ werden es, wie die Fachzeitſchrift„Das Motorboot“ vernimmt, noch ein zweites Langboot von ca. 60 Pferdekräften ſein, welche eben⸗ falls von der Prinz Heinrich⸗Werft in Nieder⸗Walluf a. Rh. er⸗ baut wurde, ſowie ein ungefähr gleich großes Boot der Maſchinen⸗ und Armaturenfabrik vorm. H. Breuer u. Co. in Höchſt a.., welches mit einem ca. 60 Pferdekräftbe ſtarken Breuermotor aus⸗ gerüſtet iſt und auf der Bootswerft von Ferdinand Leux in Nieder⸗ wad bei Frankfurt a. M. erbaut wurde. Sollte zu dieſen beiden noch„Selba“ hinzukommen, welche ſich jetzt in rheiniſchem Beſitz befurdet und gleichfalls 60 Pferdekräfte hat, ſo würden diefe drei Boodte ein fehr intereſſantes Trio bilden. *Für die internationalen Motorbootswettfahrten- die vom .—9. Auguſt auf dem Bodenſee ſtattfinden, hat Graf Zeppe⸗ lin das Ehrenpräſidium für das württembergiſche Lan⸗ deskomitee übernommen. Graf Zeppelin, der für dieſe Veranſtal⸗ tung hohes Intereſſe an den Tag legt, wird perſönlich den Re⸗ gatten beiwohnen. In Sportkreiſen zeigt ſich für die Bodenſee⸗ regatta bereits ein lebhaftes Intereſſe. Eine größere Anzahl Meldungen deutſcher und ausländiſcher Boote ſind bereits ein⸗ gegangen.„F Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Hochſchulnachrichten. Geheime. Hofratk Dr. F. Schur, ordentlicher Profeſſor der darſtellenden Geometrie und graphi⸗ ſchen Statiſtik an der Techniſchen Hochſchule in Karlsruhe, erhielt unter glänzenden Bedingungen einen Ruf an die Kaiſer Wilhelms⸗Univerſität in Straßburg i. E. Von der Akademie zu Frankfurt a. M. Das neue Vorleſungs⸗ verzeichnis für das am 27. Oktober beginnende Winterſemeſter führt im ganzen 121 Vorleſungen und Uebungen auf. Davon ent⸗ fallen 27 auf Volkswirtſchaftslehre und Wirtſchaftsgeographie, 12 auf Rechtswiſſenſchaften, 7 auf Verſicherungstviſſenſchaft, Mathe⸗ matik und Statiſtik, 16 auf Handelswiſſenſchaften, 48 auf Philo⸗ ſſopchie, Geſchichte, Kunſtgeſchichte, Literaturgeſchichte, neuere Sprachen und 16 auf Technik und andere Hilfswiſſenſchaften. Die Ziaahl der Dozenten iſt auf 42 angewachſen und der Lehrplan wie⸗ derum erheblich ausgebaut worden. So werden im Winterſemeſter Vorleſungen über Einleitung in die Philoſophie, Kulturgeſchichte der römiſchen Kaiſerzeit, die Kunſt der Renaiſſance in Oberitalien, Dateiniſche Lektüre für Studierende der neueren Sprachen, Patent⸗ und Gebrauchs⸗Muſterrecht, die Rohſtoffe der Tertilinduſtrie abge⸗ Halten, ſowie auch Sprach⸗Anfangskurſe in Engliſch, Spaniſch, Ita⸗ Uteniſch, Arabiſch und Türkiſch. Vorleſungsberzeichniſſe, Stunden⸗ verabfolgt und auch durch die Quäſtur zugeſandt. Berufung Prof. Dr. Köſters nach Weimar. Aus Weimar wird geſchrieben: Der Schriftſteller Dr. Hermann Oelſchläger (München] iſt auf ſein Anſuchen hin aus dem Kuratorium des Goethe⸗Nationalmuſeums ausgeſchieden und an ſeine Stelle Uni⸗ verſitätsprofeſſor Dr. Köſter(Leipzig) vom Großherzog berufen worden. Prof. Köſter hat dem Rufe des Großherzogs Folge geleiſtet. Klavierwettſpiel um einen Blüthnerflügel. Kürzlich fand im Klindworth⸗Scharwenka⸗Saale zu Berlin das diesjährige Wettſpiel der Schüler des Konſervatoriums Klindworth⸗Schar⸗ wenka um den von der Firma Julius Blüthner in Leipzig all⸗ jährlich zu dieſem Zwecke geſtifteten Konzertflügel ſtatt, aus wel⸗ chem Frl. Sylvia de Figueiredo, eine Schülerin der Aus⸗ blildungsklaſſe des Prof. aver Scharwenka, als Siegerin hervorging. Als Preisrichter fungierten die Herren: Profeſſor Gernsheim, Profeſſor Schumann, Profeſſor Rüfer und Artur Schnabel. Parſifal in Amſterdam. Die Wagnervereinigung in Amſter⸗ dam hat in der vorigen Woche das fünfundwanzigjährige Jubi⸗ läum ihres Beſtehens durch eine Aufführung von Parſifal ge⸗ Aus Bahreuth iſt diesmal dagegen kein Einſpruch erhoben worden. Eeine„American Piano Company“. Die Bildung eines Piano⸗Truſts wird aus Amerika gemeldet. Die Firmen Knabe Foſter Armſtrong Co., ebenfalls in Boſton, haben ſich zuſammen⸗ geetan und ſich als„American Piano Company“ im Staate New Jerſey inkorporieren laſſen. Es heißt, daß von den 225 000 Kla⸗ ieren, die pro Jahr in den Vereinigten Staaten gebaut werden, 138 000 von den nunmehr inkorporierten Firmen ſtammen. pläne ſowie Prüfungsordnungen werden unentgeltlich beim Porkier u. Co. in Baltimore, Chickering u. Sons in Boſton und die Volkswirtschalt. Brown, Boveri u. Co., Baden(Schweiz). Der Verwaltungs⸗ rat der Brown, Boveri u. Co..⸗G. hat nunmehr offitiell be⸗ ſchloſſen, die Dividende in der(bereits angekündigten) Höhe von 11 Prozent lw. i..) vorzuſchlagen. Die Ruſſiſche.⸗G. Zellſtoff⸗Fabrik Waldhof in Pernau(Liv⸗ land) erzielte im abgelaufenen Jahr einen Warengewinn von 1,46(i. V. 1,27) Mill. Rubel, wozu 45 835(39 444) Rubel Vor⸗ trag treten. Anderſeits beanſpruchten die Unkoſten 291 580 (305 492) Rubel, Steuern 8s 390(76 696) Rubel, Unfall und Feuerverſicherungsprämien 71.851(72 713) Rubel, wonach ein Rohgewinn von 1037 728(865 612) Rubel verbleibt. Die Dividende beträgt 6 Prozent(5 Prozent). Die Erzeugung hat im Jahre 1907 61 653 Tonnen trockenen, gebleichten und un⸗ gebleichten Zellſtoff betragen. Von der Frankfurter Böſe. Vom 10. d. M. an gelangen die neuen Aktien Nr. 40 001—42 500 der Süddeutſchen Boden⸗ kreditbank in München mit halber Dividendenberechtigung pro 1908 zur Notierung. Die Lieferung erfolgt per Kaſſe in definitiven Stücken mit Zinsberechnung à 4 Prozent vom 1. Juli 1908. Die Bayeriſche Terrain⸗A.⸗G. München hat ein ihr unter angeblich ſehr günſtigen Bedingungen angebotenes Terrain, zwi⸗ ſchen der Arnulf⸗ und Birkerſtraße gelegen, im Ausmaß von rund 26 Tagwerk erworben. Mit dem neuen Terrain wird eine weitere Arrondierung des geſellſchaftlichen Beſitzes erreicht, ein beſſeres Alignement ermöglicht und eine vorteilhaftere Ausnütz⸗ ung des Geſamtterrains herbeigeführt. Ansbacher Gruppe kontra Bayeriſche Bodenkreditanſtalt. Geſtern wurde das Urteil der Kammer für Handelsſachen beim Landgericht Würzburg in den Prozeſſen der Bayriſchen Boden⸗ kreditanſtalt verkündet. Die Anfechtungsklage der Ans⸗ bacher Gruppe gegen die Beſchlüſſe der letzten Generalverſamm⸗ lung der Bayriſchen Bodenkreditanſtalt wird als unbegrün⸗ det koſtenpflichtigabgewieſen, ebenſo die Anfechtungsklage der Verwaltung der Bank gegen die Entlaſtung und Abfindung der früheren Direktoren. Die.⸗G. Alphons Cuſtodis, Düſſeldorf, beruft ihre ordent⸗ liche Hauptverſammlung auf den 5. Auguſt ein, die u. a. auch über die Verlegung des Sitzes der Geſellſchaft und die Genehmi⸗ gung von Verträgen bezüglich Abſtoßung von Beteiligungen Be⸗ ſchluß faſſen ſoll. Neue Kölner Stadtanleihe. Der Termin ſür die Erledigung der Gebote auf die M. 36,5 Mill. 4proz. Kölner Anleihe iſt auf 8 Tage verſchoben worden. Die Krefelder Stahlwerk⸗A.⸗G. in Krefeld teilt durch Rund⸗ ſchreiben mit, daß der bisherige leitende Direktor R. Becker ſeines Amtes enthoben wurde und daß das Mitglied des Aufſichtsrats, Kommerzienrat P. Klöckner in Duisburg, bis auf weiteres die Leitung der Geſchäfte übernommen habe. Ver⸗ anlaßt dürfte nach dem„Berl. Tgbl.“ dieſer Perſonenwechſel ſein durch Unregelmäßigkeiten, welche bei dem Unternehmen letzter Tage aufgedeckt wurden. Angeblich ſoll es ſich um meh⸗ rere hunderttauſend Mark handeln, doch iſt Zuverläſſiges hier⸗ über bisher nicht bekannt gegeben worden. Eine Dividende ge⸗ langte in den acht Jahren, ſeitdem die Geſellſchaft beſteht, noch 1007. 0 000 einen Dipidendenergänzüngstends Aberwieſen. „Die Aktien befinden ſich größtenteils noch in erſten Händem zu denen neben der Firma Thyſſen u. Co, haupl Gruben⸗ und Hüttenverein bezw. die Gelſenkirchener Bergwerks⸗ .⸗G. gehört; deren Vertreter bilden auch den Auffſichtsrat. Die Aſcherslebener Maſchinenbanaktiengeſellſchaft wird auch für das Jahr 1907 laut„B..“ eine Dividende von 4 Prozent verteilen. Vom Magdeburger Zuckermarkt. Die am Zuckermarkt ein⸗ getretene Erhöhung der Terminpreiſe um 30 Pfg. iſt auf Deckun⸗ gen in Auguſtware zurückzuführen. Als dieſe aufhörten, und London niedrigere Notierungen meldete, flaute die Tendenz wieder ab und die Kurſe gingen wieder um 30 Pfg. zurück. .⸗G. für Koghleudeſtillation in Gelſenkirchen⸗Bulmke. In der geſtrigen Generalverſammlung wurde der Geſchäftsbericht für 1907⸗08 vorgelegt. Nach dieſem beträgt der Fabrikations⸗ gewinn 252 064 M. li. V. 226 774) und die Einnahmen aus Zinſen 94568 M.(54 194). Außerdem iſt in die Gewinn⸗ und Verluſtrechnung noch ein Ueberſchuß aus dem Verkauf des Wohn⸗ ungsgrundſtücks und Gebäudes in Höhe von 251 064 M. einge⸗ ſtellt worden. Der Reingewinn ſtellt ſich auf 328 975 M. (197179). Hieraus werden 24 Prozent Dividende(17) auf die 264000 M. Vorzugsaktien, 19 Prozent(12) auf die 1058 000 Mark Aktien der 1. und 2. Emiſſion ſowie je 81,60 M.(18,65) auf 750 Stück Genußſcheine verteilt. Von der Berliner Börſe. Das Bezugsrecht auf die neuen Aktien der Rheiniſchen Stahlwerke ſoll morgen zum erſtenmal gehandelt werden. Inſolvenz. Die Wiener Seiden⸗ und Modewarenfabrik von Heinrich Schneck u. Co. mit Filiale in Kreuzberg, hat, wie die Korreſpondenz Textilinduſtrie meldet, die Zahlungen ein⸗ geſtellt. Die Paſſiven belaufen ſich auf 800 000 Kr. Die Herabſetzung der Fahrpreiſe nach Mittelbraſilien bezieht ſich ausſchließlich auf kleinere Dampfer der Hamburg⸗Südameri⸗ kaniſchen Dampfſchiffahrtsgeſellſchaft, die nicht der ſogenannten Capklaſſe angehören. Inſolvenz im Getreidehandel. Ueber die Getreidehandlung Loewenſtein in Beverungen(Weſer) iſt Konkurs ange⸗ meldet worden. Der Firmeninhaber iſt mit 150 000 M. Verbind⸗ lichkeiten flüchtig, da Wechſelfälſchungen in Höhe von 120 000 Mark vorliegen. Der Inhaber iſt ſteckbrieflich verfolgt. Von der Paketfahrt. Von zuſtändiger Seite wird mitgeteilt, daß das gegenwärtige Geſchäft bei der Paketfahrt wie bei allen Reedereien ſchlecht ſei, dagegen ſei ein Geldbedarf nicht vor⸗ handen, ſondern die Hamburg⸗Amerika⸗Linie beſitze im Gegenteil augenblicklich noch größere Guthaben bei den Banken. **** Telegraphiſche Handelsberichte. Zahlungseinſtellung. Die Kölniſche Zeitung berichtet, daß die Tuchfabrik Frdr. Paul Rüdinger in Forſt zahlungs⸗ unfähig ſei. Die Schulden ſollen ziemlich bedeutend ſein. B. Von der Frankfurter Börſe. Die Zulaſſung der M. 15 Mill. 4½% proz. Schuldverſchreibungen von 1908 der Elektrizitäts⸗ Aktiengeſellſchaft vorm. Schuckert u. Co. in Nürnberg und die Zulaſſung der M. 1 400 000 4½ proz. Anleihe Nr. 1 bis 1400 der Maſchinenfabrik Roenus Aktiengeſellſchaft F rank⸗ furt a. M. zur Notierung im öffentlichen Börſenkursdlatt wur⸗ den, genehmigt.. 5 * KHonſtanz, 10. Juli. Ueber das Vermögen der Schreinerwerkgenoſſenſchaft Konſtanz, E. G. m. b. H. wurde Konkurs eröffnet. 10 ſtrebſame Bürger unſerer Stadt ſind damit in eine recht bedauerliche Lage ver⸗ nicht zur Verteilung, doch wurden für 1906 M. 600000, und für — ſetzt, da ſie mit ihrem Privatvermögen für die Schulden der 1 Genoſſenſchaft haftbar ſind. Die angeſtrengten Bemühungen vonſeiten der Regierung, eine außergerichtliche Liquidation herbeizuführen, haben nicht zum gewünſchten Ztele geführt, da die hierzu nötigen Kapitalien, die von apferwilligen Mit⸗ bürgern ſchenkungsweiſe hätten zur Verfügung geſtellt werden müſſen, nicht in der erforderlichen Höhe aufgebracht werden konnten. * München, 10. Juli. Ueber die Bayeriſche Kranken⸗ und Sterbekaſſengeſellſchaft in München wurde Konkurs eröffnet. Die Ueberſchuldung iſt enorm. Sämtliche rund 24 000 Mitglieder verlieren ihre geſamten Einzahlungen. * Nürnberg, 10. Juli. Die Motorfahrzeugfabrik „Union“ G. m. b.., iſt in Liguidation getreten. Gleichzeitig wurde eine neue Firma„Automobilwerke Union, .⸗G.“ gegründet, welche lt.„FIrkf. Ztg.“ alle Werte der früheren Firma übernimmt. Die neue Firma wird nament⸗ lich die Typs ihrer Gebrauchswagen herſtellen. Das Aktien⸗ kapital beträgt über 400 000 M. Berlin, 10. Juli. Die Bankfirma Abel u. Co. in Ber⸗ lin teilt mit, daß die Verhandlungen mit der Heſſiſchen Bank in Darmſtadt reſultatlos geblieben ſind. Die Firma Abel erhält laut Frkf. Ztg. nach wie vor ihre Selbſtändigkeit. 5 * London, 10. Juli. Nach dem Bericht des Iron Monger aus Philadelphia über den amerikaniſchen Eiſen⸗ und Stahl⸗ markt iſt die Tendenz für Roheiſen für optimiſtiſche Preiſe feſt. Die Preiſe für Fabrikate machen geringe Fortſchritte, wenn auch die Aufträge und Spezifikalionen gelegentlich beſſer ſind. *** Frankfurter * Effektenbörſe. [Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) W. Frankfurt a.., 10. Juli. Fondsbörſe. Wie nicht anders zu erwarten war, brachte die Geldflüſſigkeit auch für die Deutſche Reichsbank eine ſtärkere Erleichterung, nachdem die Bank Ende Juni mit 215,80 Millionen in die Notenſteuer trat, hat ſich der ſteuerpflichtige Betrag auf 49,48 Millionen verringert. Die Newyorker Börſe zeigte ungleichmäßige, noch vorwiegend feſte Haltung. Die Er⸗ klärung einer Halbjahrsdividende von 8 pCt. wie bisher brachte nicht die gewünſchte Belebung für die Aktien der Baltimorebahn. Die Tendenz für dieſe Papiere war zwar feſt, umſomehr die Spekulation eine niedrigere Dividende erwartete, doch wird die Dividende, wie von privater Seite mitgeteilt wird, kritiſiert, weil ſie aus dem Zufluß kommt. Von übrigen Transportwerten lagen öſterreichiſche Bahnen Tendenz zu erwähnen. Im weiteren Verlauf ſtockte das Ge⸗ ſchäft und es zeigte ſich eher leichte Abſchwächung. Nominierung Bryans zum Präſidentſchafkskandidaten wur wenig beachtet. Der hieſige Privatdiskont blieb auch heut mit 21% pCt. unverändert. Für Türkenloſe beſtand Nach⸗ frage. An der Nachbörſe herrſchte große Geſchäftsſtille, di Kurſe erfuhren nur unbedeutende Veränderungen. Es no ten nachbörslich Kreditaktien 194,50, 194, Diskonto Dresdner Bank 186,25, Lombarden 22,60, Staatsb 148,75, Baltimore, 89, 88,80. Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnte, Schluß⸗Kurſe. Reſchsbank⸗Diskont 4 Prozent. Wechſel. 9. 10 9 Amſterdam kurz 168.65 168.700 Paris lur; 81.15 81 Belgien„ 80.90 80,925 Schweitz. Plätze 81175 talien„ 581.20 61.20 Wien 24083 London„ 20.372 20.877 Napoleonsd'or 16 27 0 2 lang———.— Privatdiskonto 2˙3/½ 2 Staatspapiere. A. Deutſche. 9, 10. 9 40% peutſch. Reichsanl. 99.60 99.60 Mexikaner duß. 88/900 9865 „ 91 65 91.9 3 Mexikaner innere 70.— 6 3 82 75 83. Taumalipas 98.55 4% pr. konſ. Sk.⸗Anl. 99.60 99.60 Bulgaren 99.95 5.65 92.—1½ Griechen 1890—. 0 82.65 83.— 5 italien. Rente— 4 babiſche Sk.A. 99.80 99.804% Oeſi. Silberrente 99.— 99.6 4„ neue 99.70—.—4½„ Papierrent.—.— 31 bad.St⸗Ollabhfl 15.05—.. Oeſterr. Goldrente 98.50 80%̃„ M. 91.95 92.—3 Portug. Serie 62.60 190 0,8%„ Abayr..⸗B.⸗A..1915 101— 100.904% neue Ruſſen 1905 9 3% do. u. Allg.Anl. 91.35 91.504 Ruſſen von 1880 83.5 3 do..⸗B.⸗Obl. 82. 82 204 ſpan. ausl. Rente 94. 4 Heſſen von 1899 99 60 99 404 Türken von 1902 3 Heſſen 80 85 80.90 4„ unif. 9 3 Sachſen 88 25 88 504 Ungeer. Goldrente 9 85 Stadt⸗A. 1905 98.— 98 104„ Kronenrente 92 3„ 5 89.65 89.75. B. Ausländiſche. 5 Verzinsliche Loſe. 5 Arg. i. Gold⸗A. 1887—.——.— 3 Oeſterreichiſche 1860 152.40 152.5 4% Chineſen 1898 98.85 710 Türkiſche 148 60 149 2 4 Egypter unificiertt 00.70 101 55 Bank⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. Badiſche Bank 129.30 129.50 deſterr.⸗Ung. Bank 125 25 gerg u. Metallb. 1690 169 Heſt. Länderbank 110 Zerl. andels⸗Geſ. 159 30 59 5 Kredit⸗An alt 194.0 19450 Comerſ. u. Disk.⸗B. 1066.7 67bfälziſche Baut 10.20 00.20 Darmſlädter Bant 122 60 122 5 Ffälz. Hyp.⸗Uant 191. 0 191.80 Teutſche Bank 230 50 30—[ breuß.(ypothenb. 109.75 109 5 Deutfchaſtat. Bant 133.5 133.75] Peutſche Reichsbt. 1530 D. Eſfekten⸗Bant 100.10 100 10 ſthein, Kreditbant 133 90 fe Blsconto⸗Comm. 7120 173 iheſn. Hyp. B. Vl. 190 50 Dresdener Jank 136 30 136,05 Schaaffh. Bantver. 129 80 J Frankf. Hyp.⸗Bant 200— 201.— Südd. Bant Mhm. 108 30 rtf. Hyp.⸗Creditv. 153 90 154.—] Wiener Bantver, 125.80 kalionalbant 118.— 113 45 Zant Ottomane 141.— 6. Seite. — — erst- Mngeiere(Abendblatt. Maunheim, 10. Juli. Aktien induſtrieller Unternehmungen. Bad. Zuckerfabrik 145.50 146.50 Südd. Immobil.⸗Geſ. 91.— 91.— Eichbaum Mannheim 118.80 118.80 Mh. Aktien⸗Brauerei 137.— 137.— Parkakt. Zweibrücken 96.— 95— Weltz z. Sonne, Speyer Cementwerk Heidelbg. 148 75 149.— Cementfabr. Karlſtadt 129— 129.— Badiſche Anilinfabrik 343 50 345.— Ch. Fabrik Griesheim 235.— 235.— Farbwerke Höchſt 370.— 871.— Ver. chem. Fabrik Mh. 282.— 282. Chem. Werke Albert 403.— 408.— Südd. Drahtind. Pih. 115.— 115.— Akkumul.⸗Fab. Hagen———. Acc. Böſe, Berlin 57.50 58.— Clektr.⸗Geſ. All gem. 209.60 210.25 Südd. Kabelw. Nhm. 121.— 121.— Lahmeyer 115.—115 25 Elektr. Geſ. Schuckert 108.60 10.8 Siemens& Halske 175.— 174.60 Kunſtſeidenfabr. Frkf. 221.50 221.50 Lederwerk. St. Ingbert 62.— 62.— Spicharz Lederwerke 117.— 117.— Ludwigsh. Walzmühle 170.— 170. Adlerfahrradw. Kleyer 273— 273. .—Maſchinenfbr. Hilpert 72 50 72.50 Maſchinenfb. Badenia 196.— 196.— —Dürrkopp 313.— 813.— Maſchinenf. Gritzner 208.— 208.— Maſch.⸗,Armatf. Klein 118.—118.— Pf. Nähm. ⸗u. Fahrradf Gebr. Kayſer Röhrenkeſſelfabrit vorm. Dürr& Co. Schnellpreſſenf. Frkth. 189.95 182.50 Ver.deutſcher Oelfabr. 129.— 129.— Schuhfabr. Herz, Frkf. 121.50 121.50 Seil induſtrie Wolff 133..183.— 'wollſp. Lampertsm. 69..— 69.— Kammgarn Kaiſersl. 155.—155— Zellſtoffabr. Waldhof 317.— 316.75 124.—124.— Bergwerts⸗Aktien. Bochumer Bergbau 21180 212.20 Buderus 109 20 109.20 Concordia Bergb.⸗G.—.— 323.— Deutſch. Luxemburg 150.— 150.8 Friedrichshütte Bergb. 128.85 128 80 Gelſenkirchner 188.50 188.— Harpener Bergbau 198.— 197 75 Kaliw. Weſterregeln 175— 175.— Oberſchl. Eiſeninduſtr. 96 50 99 20 Vr.Königs⸗ u. Laurah. 2 5 50 204.70 Roßleben 8950 8950 Phönix 168.40 168 40 Aktien deutſcher und ausländiſcher Transport⸗ Anſtalten. Ludwigsh.⸗Bexbacher 215.75 215.75 Pfälziſche b 166.— 186.— do. Nordbahn 130 50 120. 50 Sübdd. Eiſenb.⸗G. 112 90 112.60 Hamburger Packet 107.50 107.30 do. neue—— Norddeutſcher Lloyd 91.50 9180 Deſt.⸗Ung. Staatsb. 148.75 148 75 Pfandbriefe, Prior Oeſt. Südbahn Lomb. 23.10 22.60 5 Nordweſtb.—.— 112 50 do. Lit. B.—.— 113.50 Gaichecbbach—.——.— Ital. Mittelmeerbahn do. Meridionalbahn 133.50 188.50 Baltimore und Ohio 87.20 89.— ——.——.— itäts⸗Obligationen. bahn 148.75, Lombarden 22.90 Geppter—. 93.40, Gotthardbahn—.—, —.—, Gelſenkirchen Di Morthern—.—. Tendenz: ruhig. Mannheimer vom 10. Juli. ten. 345 Geld. Dagegen waren werbe Aktien, Kurs 38 B. und B. 45 A E 5 Banken. Brief Geld Badiſche Bank 130.——. Gewrbk. Sveyer50%—.——— Pfälz. Bank—. 100.20 Pfälz. Hyp.⸗Bank—.— 100.25 Pf. Sp⸗.Edb.Landau 140—— Rhein. Kreditbank 134.— 133.75 Rhein. Hyp.⸗Bank 192.— 191.— Südd. Ba— 2 108.40 Giſenbahnen. Pfalz —.— 137.60 5 Naunbbahn Heilbr. Skrogenbahn .⸗A. f. chem. Induſtr. ad Anil.⸗u. Sodafbr.—.— 845.— —.— 181.80 80.——.— en d. O Habriten—.— 127.25 t..⸗W. Stamm—.— 175.— Vorzug 105.50—.— — er Attenbierbr. Durl. Hof vm. Hagen baum⸗Brauere!—.— 120.— Elefbr. Rühl, Worms 90. Ganters Br. Freibg. 106.——.— ein Heidelberg 195.— 7 erſchmitt 50.— igs zrauerei 220.— 96.——.— —— —.— 261.— —.— Scröd, Heidlbg. 200.——.— Sabted Welh, Speyer—.— 72.50 S e 72.— 71.— Berlin, 10. Juli. Fon 8 Werger, Worms nng der letzten Tage machte ſich heute bei 0 gewiſſe Aueee obwohl 5 der 4% Frk. Hyp.⸗Pfdb. 97.50 97.50 db. unk. 15 97 75 97.75 0 97.50 670 4%„ 8 98 25 98,25 1910 97.80 97.80 5 5 15 92.25 99.25 4 dvvb. dlds. 99./50 99.50 3½%„„„ 90.20 90.20 90.80 90.80 32f Pr. Pfdbr. 5 5 40„ Pr. Bod.⸗r. 89.40 89.40 Kleinb. b. 04 93.50 93.50 40% tr. Bd Pfd. vgo 97.10 97.10 555 Pr. Pfobr.⸗Bk.⸗ 8%„„ 99 Dyp.⸗ Pfd.⸗Kom.⸗ 1 25 unk. 09 97.20 97.20 Obl. 0 5 755 12 90.5 90.50 4%„ Pfdbr..o! 4% Pr. Bfdbrf.⸗B. unk. 10 97.30 97 30] Hyp.⸗Pfd. unk. 1917—.—— 4% Pfbbr..0g 4½0b.G. B. Pft 0 97— 97.— unk. 12 97.50 97.50 4%„„„ 1907 97.— 97.— 3½„„Pfpbr..86 40%„„„ 1912 97.50 97.50 25 80 u. 94 89.60 89.80 4%„„ 1917 98.50 98.50 5% Pfd. 96½6 89.60 89.80 8½„vörfgeh, 89.70 89 70 4% l 10 3½„ 89.990 89.90 v. 0 unk 10 98.70 98.70 82½ gth..⸗B. C. O 91.50 91.50 „ Com.⸗Obl. 1 0—.— 96 90 5 v. 1891 90.80 90.80 4% Pf. B. Pr.⸗Obl. 9930 99 50 5 37/5ſ% Pf..Pr.⸗O, 91 10 91 40 . 96/06 90.80 90.80 2% tal. ſttl.g. G. B. 70.45—.— 4 br. Pldb.unk. 9 96.80 98680%0— 4%„ 12 97.0 97.10 Mammb.Berſ⸗0 A, 40l a0t. I,, Frankfurt a.., 10. Juli. Kreditaklten 194. 60, Staats⸗ —, 4% ung. Goldrente isconto⸗Commandit 17130 Laura —.—, Darmſtädter 122—, Handelsgeſellſchakt 159.80, Dresdener Banl136. 50, Deutſche Bant 230.—, Bochumer 212.— Nachbörſe. Kreditaktien 194 20, Staatsbahn 148. 50, Lombarden 92. 60, Disconto⸗Commandit 17130 Eſſektenboͤrſe (Offizieller Bericht.) ‚ Die Börſe war ſtill. Kursveränderungen verzeichnen die Aktien der Bad. Anilin⸗ und Sodafabrik, die 4 Proz. über geſtern notier⸗ niedriger: Ver. Speyever Ziegel⸗ Fee Speher 71 G. i e n. Brief Geld 88.—— ormſ. Br. v. Oertge—.— 98— f. Preßh.⸗u. Sptfabr. 156.— Trausport u. Verſicherung. B..⸗G. Rhſch. Seetr. 91.—. Mannh. Dampfſchl. 62.——.— „ Lagerhaus—. 80.— Francona, Rück⸗ und Mitverſ..⸗G. vm. Bad. Rück⸗ u. Mitv.—.— 670.— Bad. Aſſecurranz— 1195 Continental. Verſich. 400.— 390.— Mannh. Verſicherung—— 400.— Oberrh. Verſich.⸗Geſ. 450.— 445.— Württ. Tranp.⸗Verſ. 585.—. Induſtrie, .⸗G. f. Seilinduſtrte—.— 133.— Dingler'ſche Mſchſbr.—— 119.— Emaillirfbr. Kirrweil.———.— Emaillw. Maikammer—.— 90.— Ettlinger Spinnerei 105.—— üttenh. Spinnerei 95.——.— arlsr. Maſchinenbau.— 200.— Nähmfbr. Haid u. Neu 248.——.— Koſth. Cell. u. Papierf.—.— 213. Mannh. Gum. u. Asb. 140.ä——.— Maſchinenf. Badenig—.— 198. Oberrh. Elektrizität 22.50—.— 9. Nähm. u. Fahrradf.—.— Südd. Deat—.— 116.— Südd. Kabelwerke 122.——.— Verein Freib. Ziegelw. 140.——.— Speyr.„ 85 Wülrzmühle Neuſtadt———.— 38.——.— Zellſtoffabr. Waldhof, 316.——. Zuckerfbr. Waghäuſel—.— 145.— Zuckerraff. Mannh. 68.——— Berliner Effektenbörſe. ietdelsergen des General-Anzeigerg.) ds bör Nach der feſtten Hal⸗ Eröffnung des Verkehrs arlte Präparat ſomit in ganz augänglich. Anee heimiſchen Anleihen konzentrierte. In 8 Proz. Reichsanlethe fanden V Käufe, namentlich für ſüddeutſche Rechnung ſtatt. Die ausländiſchen Renten traten in den Hintergrund, waren aber gut behauptet. Von Bahnen notierten Baltimore⸗Ohio auf die überraſchende Dividendenſchätzung auf der bisherigen 6 Proz. Baſis, 1,20 höher, ſchwächten ſich jedoch ſpäter ab, da man die Zab⸗ der Dividende in der bisherigen Höhe nicht tn Einklang mit dem ſtarken Einnahmerückgang der Geſellſchaft in der letzten Zeit hält. Kanadaaktien waren nach feſtem Beginn abgeſchloächt. Mon⸗ tanwerte holten anfänglich die im geſtrigen Nachbörſenverkehr er, littenen Verluſte zumteil wieder ein, bröckelten jedoch ſpäter wieder ab. Dortmunder Union weiter nahezu 2 Proz. weichend, do ſich die Spekulation über den angeblich bei der Geſellſchaft beſtehenden Kapitalbedarf verſtimmt zeigt. Banken bei unerheblichen Kurs⸗ ſchwankungen vernachläſſigt. Franzoſen lagen etwas feſter, wogegen für Lombarden die Kurſe ſchwankten. bei wenig verändertem Kursſtand nahezu geſchäftslos. Tägliches Geld 3 Proz. Der hoffnungsvolle Bericht des Ironmongers bewirkte ſpäter eine leichte Anziehung der Kurſe. Die Stimmung wurde jedoch weiter⸗ hin allgemein ſchwächer, beſonders für Banken, da aus Paris ein Rückgang in Serben gemeldet wurde, angeblich auf unkontrollier⸗ bare Nachrichten über in Serbien beſtehende antidynaſtiſchen Strö⸗ mungen. Berlin 10. Juli.(Schlußkurſe.) Ruſſennoten 214.40 214 30 Lombarden 23 2260 40% Ruſſ. Anl. 1902 84.10 83 80 Canada Pacific 159 60 159 60 37½% Nekchsanl. 92.— 92.— Hamburg Packet 107.70 106 70 30% Reichsanleihe 82.90 82.90 Hambg. Paket neue——— 40/ Bad. St.⸗Anl. 99.70 99.60] Nordd. Lloyd 9110 92.40 4% B. St.⸗B. neue 9975 99.75 Dynamit Truſt———.— 3% B. St. Obl. 1900 90.80 91.50 Licht⸗ u. Kraftanl. 113 40 112.80 35 oſ Bayern 91.25 91.60] Bochumer 21190 212.— 49 Heſſen 90.30—.—]Konſolidation—— 30%0 Heſſen 80 70 80.90] Dortmunder 55— 54.— 3 6 Sachſen 83.40 83.50 Gelſenkirchner 188 40 187 70 40% Pfbr. Rh. W. B. 96.59 96.50 Harpener 197.90 197 70 50% Chineſen 102.— 101.20] Laurahütte 207 40 204.— 40% Italiener—— 104.30 Phönix 168.50 168 4% Japaner(neu) 89.70 86.70] Ribeck⸗Montan 199.10 192 10 1 5 Loſe 152 50 152.60 Wurm⸗Nevier o Bagdad⸗Anl. 86.5 86 90 Anilin Treplow 364 20 366.— Arrdinnehen 194.30 194.— Braunk.⸗Briketts 172— 17180 90 ⸗Märk. Bant 151 40 151.40 D. Steinzeugwerke 201.— 201.— Berl. Handels⸗Geſ. 159. 80 150.— Düſſeldorfer Wag. 284— 282.— Darmſtädter Bank Elberf. Farben(alt) 41150 413 70 Deutſch⸗Aſiat. Banl 134— 164.——Weſtereg. Alkaltw. 174.— 175. Deutſche Bank 230 30 289.60 Wollkämmerei⸗Akt. 122.50 123.90 Disc.⸗Kommandit 171.59 171.— Chem. Charlottenb. 186.— 186 50 Dresdner Bank 136.49 186. Fonwaren Wiesloch 96.52 96.50 Rhein. Krediibank 188.— 133.— Zellſtoff Waldhof 315— 315.— Schaaffh. Bankv. 180.— 129.50 Celluloſe Koſtheim 209 70 209.20 Lübeck⸗ ⸗Büchener 17110—.— Rüttgerswerken 149.70 149.50 Staatsbahn 148.60 148 50 Privatdiskont 21 W. Berlin, 10 Juli.(Telegr.) Nachbörſe. Kredit⸗Aktien 194.20 194.— Staatsbahn 148.60 148.70 Diskonto Komm. 171.20 171.—Lombarden 22.90 22.50 Pariſer Borſe. Paris, 10. Jult. Anfangskurſe. 3 e% Rente 95.60 95 65] Türk. Looſe 178 50—.— ener 10290—.— Banque Ottomane 708.— 709.— 1191 96,40 96 40 Rio mto 1630 1681 Türken unif. 96.80 99 90 8 Londoner Effettenbörſe. London, 10. Juli.(Telegr.) Anfangskurſe der Gffeklenbörſe. 4% Reichsanleihe 82— 82— Southern Paciſie 905 90%¼ ee Chineſen 104 104½ Chicago Milwaukee 140½ 141 4½9% Chineſen 99— 99½ Denver Pr. 26 e% Conſols 877% 8708½1 Atchſon Pr. 957% 959 8 9% Iſꝗaliener 102½ 102% Louisv. u. Naſhv. 111% 112— 3 J% Griechen 50½% 50½ Union Pacifie 153˙%/ 153“% 8 e% Portugieſen 63½ 68½½ Unit. St. Steel com. 41/ 42— Spanier 94% 94)„ pref. 110½% 110% 5 Türken 96½% 96¼ JEriebahn 20˙½ 20½ 4 0% Argentinier 830% 87/ Tend.: feſt. 3 e% Mexikaner 34— 34— Debeers 10% 10/ 4 d% Japaner 821% 82% Chartered 15/1 15/0 Tend.: beh. Goldfields 380 3˙¼/ Ottomanbank 17% 177% Randmines 6% 61/ Aio Tinto 65— 65˙%Caſtrand 4% 4½% Braſilianer 83½ 835/] Tend.: beh. Berliner Produktenbörſe. Berlin, 10. Juli.(Telegramm.) Produktenb 5 r ſe.) Preiſe in Mart pro 100 kg. frei Berlin netto Kaſſe. 9. 10 10. Weizen per Juli 215 75 215.75 Mais per Juli 145.75 150.— „ 199.— 199.—„Sept.—. 149.50 Okt. 19875—— 77—— Roggen per Jull 189.75 189.— Rüböl per Jun—.—-— „ Sept. 181.— 181.50„ D 68..— 68.40 DHCE Dezbr.—— Hafer per Jult. 161.75 161.85 Spiritus Joer 985—.——— „Sept. 162.75 162.75 Weizenmehl 28.50 28.50 5.——— Rioggenmehl 26.— 26.— Geſchäftliches. *2. Nordlandsreiſe der„Thalia“. Nach Abfahrk der„Thalia des öſterreichiſchen Llohd zu ihrem erſten diesjährigen Ausflug in die Polarregion, der am 4. Juli von Bremerhaven aus mit voller Beſetzung angetreten wurde, gibt ſich das Intereſſe für die zweite Nordlandsreiſe kund, und zwar ab Kiel vom 3. bis 31. Auguſt nach Norwegen, Spitzbergen und dem Ewigen Eiſe, über Loen, Merok, Raftſund, Tromſö, Hammerfeſt, Nordkap, Spitzbergen und dem Ewigen Eiſe, ſodann Lyngen, Bodö, Torgen, Trontheim, Molde, Naeß, Gudvangen, Bergen und Bremerhaven. Fahrpreis für die Reiſe, Seefahrt mit Verpflegung, von 700 Kr. aufwärts.— Es folgen Reiſe IX vom 5. September bis 1. Oktober von Bremer⸗ haven nach bekannten Seebädern des Atlantiſchen Ozeans, nach Algier und Trieſt. Fahrpreis für die Seefahrt mit Verpflegung von 520 Kr. aufwärts. Reiſe X nach Nordafrika, Spanien und den Balearen vom 8. Oktober bis 4. November über Malta, Tunis, Algier, Gibraltar, Malaga, Palma, Port Mahon, Neapel, Meſſing. Fahrpreis für die Seefahrt mit Verpflegung von 650 Kr. aufwärts. Die Landtouren werden von dem Reiſebureau Thof. Cook u. Son, Wien 1. Bezirk, Stephansplatz Nr. 2, zu den in einem Spezial⸗ programm enthaltenen Vedingungen ausgeführt.— Programme, Auskünfte und Anmeldungen bei der Paſſage⸗Agentur des Oeſterr. Lloyd: Gundlach u. Bärenklau Nachf., Mannheim, Bahn⸗ hofplatz 7; Verkehrs⸗Verein Mannheim, E.., ſtädt. Kaufhaus, Bogen 57, ſowie bei der General⸗Agentur des Oeſterr. Llohd, Berlin N.., Unter den 0 47. Aufgehobene Beſchlagnahme. Die in verſchiedenen Zeitungen mitgeteilte Beſchlagnahme von„Puro“ in Hamburg iſt laut Ver⸗ fügung der Staatsanwaltſchaft dortſelbſt aufgehoben und das Deutſchland wieder dem Kurſe deutſcher Kolonialwerte vom 9. Juli. Mitgeteilt durch von der Heydtſches Kolonialkontor G. m. b. H⸗ Berlin W. 64, Behrenſtraße 8. Ohne Verbindlichkeit für die Redaktion! 9 Freibleibend 10 Afrikaniſche Kompagnie.G.— 92 4 Borneo⸗Kautſchuk⸗Compagnie.⸗GG.— 80 15 Bremer Kolonial⸗Handelsgeſellſchaft F. Oloff u. Co. Aktien⸗Geſellſchaft 150— 0 Central⸗Afrikaniſche Bergwerks⸗Geſ..— 90 5 Central⸗Afrikaniſche Seen⸗Geſellſchaft..— 105⁵5 20 Debundſcha Pflanzunng„— 135 7 Deutſche„„„ 98 20 D. Hand.⸗ u. Plant.⸗Geſ. d. Südſee⸗J. 172 176 20 Deutſche Kolonial⸗Ge'. für Südweſt 200— Deutſche Kautſchuk⸗Aktien⸗Geſellſchaft— 50 0 Deutſche Samoa⸗Geſellſchaf;t— 75⁵ 2 Deutſche Togo⸗Geſellſchaft— 80 5 Deutſch⸗Oſtafrika⸗Geſ. Stamm⸗ Ant.— 100 5 Vorzugs⸗Ant.— 101 0 Delultſch⸗Oſtafrikan. Plantagen⸗ G— 12 zfr. — ODtſch.⸗Oſtafr. Plantag.⸗Geſ. Vorz. Akt.— 80 5 Handels⸗Geſellſchaft— 100 0 Geſellſchaft Nordweſtkamerun.. Lit. A.— 20 M. 0 ib B.— 10 M. 0 Geſellſchaft Südkamerun„Lit. A.— 95 0 Uit. B.— 85 0 Hanſeatiſche Platägen⸗ Gefellſchaft 8 26 30 20 Jalui:⸗Geſellſchaft 136 140 — Genußſ cheine„ 1350 M. 0 Kaffee⸗ Planlage Sakarre Vorzugs⸗Akt.— 40 0 5 Stamm⸗Akt.— 15 0 Kamerun⸗Bergwerks⸗ e chaft— 35 4 Kamerun⸗Kautſchuk⸗Co. 1— 7⁵ 0 Kautſchuk⸗Pflanzung Meanſa Att. Geſ. 5— 35 0 Moli we⸗Pflanzungs⸗Geſellſchaft 78 82 o Neu⸗Guinca⸗Co. Vorzugs⸗Ant. 97 0„ Stamm Ann.— 38 — Oſtafrika⸗ Nonpeee— 100 0 Otavi⸗Minen⸗ und Eiſenbahn⸗Geſellſchaft 118 121 40 Pacific Phosphate Co. 8 Eſtrl. Oſh. 88ſtl. 10 ſh 0 Rheiniſche Handei⸗Plantagen⸗Geſellſchaft— 35 0 Safata⸗„— 75 4 Samoa⸗Kautſchuk Cooo...— 8⁰ 0 Sigi⸗Pflanzungs⸗Geſellſchaft— 75⁵ 0 South⸗African⸗Territories 3fh9d 4 ſh 3d 0 South⸗Weſt⸗Afriea⸗Comp 186 ſh 17 ſh 0 Uſambara Kaffeebau⸗Geſ. Stamm⸗Ant. 25 zͤfr. 30 38fr. 0 Borzug 8⸗Ant.„45 388fr.— 0 Weſtafrik. Pflz. Geſ. Bibundi St. ⸗Ant. 8— 6 Vorz.⸗Ant.— 100 0 Weſtaft. zuſ. gel. St.⸗Akt.— 50 8 Vorl.⸗Akt.— 100 0 Weſtd. Hand.⸗ u. Plant.⸗Geſ. Düſſeldorf 65 70 5** K Marx& GSoldschmidt, Mannheim Telegramm⸗Adreſſe: Margold, 10. Juli 1908. Proviſionsfreil —— 8 Ver⸗ ‚ Wir ſind als e Amter Borbehalte .⸗G. für Mühlenbetricb, Neuſtadt g. d. H. 115— Atlas⸗Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Ludwigshafen M. 290 M. 265 Badiſche Feuerverſicherungs⸗Bank M. 250 22⁰0 Baumwollſpinnerei Speyer Stamm⸗Aktien 59— Vorzugs⸗Aktien 10⁰0— Benz& Co., Rheiniſche Mannhe 14— Brauerei⸗Geſellſchaft vorm. Karcher, Emmendingen— 17 zfr. Bruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft— 72 zfr Bürgerbräu, Ludwigshafen— 270 Chemiſche Fabriken Gernsheim⸗Heubruch 98— Daimler Motoren⸗Geſellſchaft. Untertürtheim 120— Fahr Gebr.,.⸗Geſ., Pirmaſens—— Filterfabrik Enzinger, Worms 220— link, Eiſen⸗ und tencegießerct 84— rankenthaler K an Hend 5 9o0— uchs, Waggonfabri 150— errenmühle vorm. Hetdelberg 98— indes Eismaſchinen 8 139— Linoleumfabrik, Maximiliansau 112— Aan che Baugeſellſchaft, Metz 66— Lux'ſche Induſtriewerke,.⸗G. udwigshafen 100— Maſchinenfabrik Bruchſal, Schnabel& 32⁵— Mosbacher vorm. Hüb 95— Neckarſulmer Fahrrad 155— Nleache Mü 17 0. Schifferſt adt 12¹— Nheinau Terrain⸗Geſell 000 108 zfr— Rheiniſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G., Mannheim 108— Rheiniſche Metallwarenfabrik, Genußſcheine M. 205 M.— Rheiniſche dunerke Mane Mannheim 106— Rheinmühlenwerke, Mannheim— 142 Rheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Mannheim— 109 Portland⸗Cementwerke 125— Mannheim 1 113— deutſche Jute⸗Induſtrie, Maunheim 85⁵— Süddeutſche Kabel, annheim, Genußſchelne— M. 90 Unionwerlke,.⸗G., Fabriken f. rauerei⸗Einrichtungen 133— Unionbrauerei Karlsruhe 64— 2 en ee eee Mannheim 360 M. 340 aggonfabrik Raſtatt 1 91— Waldhof Bahngeſellſchaft— 705fr Immohbiliengeſellſchaft— 72 zfr Weſſendban⸗Geſellſchaſt in Karlsruhe 87 zfr— Zuckerfabrik Frankenthal— 260 1 **** Ueberſeeiſche Schiffahrts⸗Telegramme. New⸗Nork, 8. Juli.(Drahtbericht Southampton.) Der Schnelldampfer„Adriatic“, am., Juli von Southampton ab, iſt heute mittags hier angetommen. Nr. 2, direkt am Hauptbahnhof. — Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Kunſt, Feuilleton und Vermiſchtes: Alfred Beetſchen; für Volkswirtſchaft und den übrigen redaktionellen Teil: J..: Franz Kircher. für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Franz Kircher: Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei, Fernſprecher: Nr. 56 und 16327 der White Star Line Mitgeteilt durch das Paſſage⸗ und Reiſe-Bureau Gund⸗ lach u. Bärenklau Nachf. in Mannheim, Bahnhofplatz für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: Rich. Schönfelder; N 5 General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, den 10. Juli 1908. Jelſtafffabrik Aaunheim⸗Waldhof. Blei der heute ſtatigehabten notariellen Ausloſung von Teilſchuldſcheinen unſerer Geſellſchaft ſind folgende zur Rück⸗ wassche Aler dcseldchalt Ledstogkabrtk WalchaFremal Aktiva. Bilanz pro 7. Seite. zahlung auf 2. Januar 1909 gezogen worden: 8 5 No. 43 72 142 183 220 257 258 300 358 458 487 fabel ſün cbel ah. relephon Bankgeschäft relegr-Edk.: 6560 675 720 832 867 887 992 1065 1098 1205 1229 Grundſtücke 32 57357 Aktien⸗Kapital 7000 000—e 793 Loebhank“ 1252 1324 1400 1461 1469 1474 1484 1502 1558 1604 1692 Eiſenbahn⸗, Hochbahn⸗ und Reſerve⸗Kapital I 211 03896*e e 85 1723 1739 1768 1781 1802 1848 1849 1863 1865 2065 2136 Krahn⸗Anlagen 465 30021 Amortiſations⸗Kapftall 2050 000— Vermittlung aller bankgeschäftlickhen 2141¹ 2187 2220 2234 2247 2281 2287 2292 2348 2370 2424 Gebäude, Maſchinen, Apparate Anterſtützungs⸗Kapital 13 049 91 Cransaktionen 2492 20 15 5 3035 3039 3104 3199 3212 25 8 166 04332 Spezial⸗Reſervefonds⸗Konto[ 100 000— 3286 32 335 3385 3525 3557 3602 3609 8614 Fertige Fabrikae 36 455/51 Obligationen en 3656 3701 3717 3743 3833 3862 3948 4079 4081 4100 4173 In Fabrikation befindl. Stoffe 16 367081 Nicht erhobene Obligations⸗ Hn⸗ und Verkauf von Wertpapleren 4555 4275 4328 4500 4700 4711 4752 anene off und Brenn⸗ cc 28 85414 jeglicher Hrt. 68931 475 981 5041 5088 5146 5175 5239 5301] materiall. f 650 309034 Kreditoren 2230 64217 j j˖ 85 5317 5359 5440 5522 5782 5838 5845 5857 5872 5894 5905 Holzvorrat incl. gekauften Neingewiun; 2 Fackgemässe Husktünfte über 5928 6003 6013 6082 6177 6193 6195 6247 6265 6315 6435] Waldungen 1331 59345 Reſt vom Jahre Iinen⸗ und amerikanische Werte. 6508 6583 6625 6654 6736 6814 6878 6917 6969 6997 7072 Erſatz. u. Reparaturmaterialien] 877 34789 1908 R 25 726.89 12:᷑ĩ˙⅛ꝛm 7˙] 7080 7163 7373 7442 7462 Caſſenbeſtände und laufende Reingewinn 8 55 Dieſe Teilſchuldſcheine werden nach den Anleihe⸗ Rechnungen in Banken 20 62447 pro 1907„ 1012 001.36 1 037 72825 11 Kur-Hötel Viotoria bedingungen mit einem Zuſchlag von 20% auf den Nominal⸗ Vebitoren 2219 84486 betrag von Mk. 1000, alſo pro Stück mit Mk. 1020.— vom Vorausbezahlte Unfall⸗ und Höhen-Kurort, 1000 mf. d. M 2 Feuerverſich.⸗Prämien und 5 2. Jaunuar 1909 ab außer au uuſerer Kaſſe Steuern in schönster geschützter Lage am ;̃; ſepei 888 19 01ʃ5.04 Stat. Triberg, bad Schwarzw. Waldrand Moder K bei den Firmen: 2 41017 885 67 Jerrassen. Neners lie Bmpfnagebelle Laie dgg Verliner Handels-Geſellſchaft, Verlin Cautions⸗Effecten 9 05750 an kleinen Tischen. Pension. Prosp. bereitw. K. Ketterer. 486 .-., Mannheim R. 15 181919 54 R. 15 181 919/54 ludenburg, Frankfurt a. Main— 2 egen Einlieferung der Stücke und der dazu gehörigen Zins⸗ Soll. Gewinn⸗ und Verluſt⸗Konte pro 31. Dezember 1907. Haben. Juwelier 1 Wer Kstätte Apel 95 Von genanntem Tage an treten ſie Uo˙/;:: J o 7. 15— nächst dem Wasserturm— früher 0 7. 18 außer Verzinſung. 80413 8 lbe 050 bbe bn 5 Mannheim⸗Waldhof, den 2. Juli 1908. Julis1. An Steuern und Jan. 1. Vortrag vom Jahre Bit und Kupwelem. Aerbeiten Augabe Die Direkti Gewinn pro 1906 20 108ʃ22 159 8 trektion. Dez.31.„ 0 4 291 58032 Dez.31. Per Waren⸗Konto.1 458 822 97] Alle einschlägigen Reparaturen, Fachmännische.reelle Arbeit. 8 einnn 83 390030 K Platin, 811 d Ede Von den früher gezogenen Teilſchuldverſchreibungen ſindd„„ Unfall⸗ u. Feuer⸗ Igende b 5 17 Feus 5 0 höchsten Cassapreisen. 79986 fo 85 5 jetzt nicht zur Einlöſung gelangt: Verſich.⸗Prämien 7185099— erloſung 1906: Nr. 3782. Reingewinn pro iche U f Verloſung 1907: Nr. 75 8306 316 618 622 847J 1907 1037 728½25 Heſfentliche Perſteigerung. 852 877 886 1746 2089 2270 3298 4767 4850—[Montag, 13. Juli 1908 5095 5796 6738 6909. 1504658008 1504 65808] vormittags 11½% Uhr; ;— ſwerde ich im Börſenlokale a Zellſtofffabrik Waldhoſ. E 4, 14. hier gemäߧ 326 des B. G. B. und auf Koſten Auffiſchen Aatiengeſellſchaft Zellſtofffabrik Waldhof bringt hiermit zur Kenntnis der Inhaber ihrer 4½ igen Obligationen, daß bei der am 1908 ſtattgehabten 1. Juli 5. Obligationsausloſung die folgenden Nummern gezogen wurden: 137 158 204 259 269 302 485 577 636 689 713 714 796 837 901 906 946 979 1105 1174 1201 1276 1322 1328 1387 1434 1447 1449 1450 1466 1578 1582 1595 1673 1684 1685 1776 1777 1833 1845 1858 1912 2110 2111 2119 2144 2193 2250 2349 2368 2372 2388 2458 2478 472 789 1009 1831 1489 1718 2001 2262 2525 484 763 1079 1883 1549 1766 2102 2298 2548 Ipringmann's Drogerie FI, 4, gegenüber Wronkers Warenhaus 155 80032/2 grosses Lager aller photographischer Bedarfsartikel. „FotographischeApparate empflehlt sein in reichster Auswahl und allen Preislagen. Dunkelkammer mit elektr. Licht. Anfertigung aller photographischen Arbeiten. 2703 2740 2804 2806 2845 2856 2947 2954 2985 2988 3000 3007 8217 3218 3224 3282 3288 3304 3387 3433 3520 3535 3549 3616 3767 3842 3844 3942 4025 4048 5267 4282 4297 4315 4320 4448 4585 4620 4628 4733 4759 4864 4914 4950 4961 4966 4980 4988 5154 5202 5215 5246 5253 5280 5533 5577 5642 5645 5683 5717 5718 5719 5779 5876 5882 5894 5903 5904 5905 5998 Es gelangen ſomit planmäßig 160 Obligationen in der Nominalhöhe von Einhundertſechszigtauſend Reichsmark zur Tilgung. Die Rückzahl. 18. September zahlung erfolgt ab 1908 bei der Verwaltung der Geſellſchaft in Pernau und bei den Stellen, die in§8 5 der Emmiſſtonsbedingungen genannt ſind. Die ausgeloſten Obligationen müſſen mit dem Coupon pro 19. März reſp. 1. April 1909 und den folgenden präfen⸗ liert werden, andernfalls die Beträge für die nicht einge⸗ lieſerten Coupons von den auszubezahlenden Obligations⸗ ſummen einbehalten werden. 80412 Reſtautenliſte. Von der vierten Obligationsausloſung ſind rückſtändig: Nr. 2016 3049 3537 3860 5045 5051 5713 5754. 2912 31¹12 3348 3690 4156 4538 4904 5036 5430 2940 3205 3349 3739 4191 4559 4912 5128 5493 von aller Hrt, Iters vorrütig in der 1 B. Badsdae Buchdruckerel. 5 infolge eines Schlagaufalles Todes-Anzeige, Weilnehmenden Freunden und Bekannten widmen wir schmerzliche Nachricht, dass unser lieber guter Vater, Schwieger- 5 vater, Grossvater und Urgrossvater, heute Abend 7½% Uhr 80% Jahren, entschlafen ist. Die trauernd Hinterbliebenen: Fabrikdirektor Hugo Dörflinger& Frau Kätchen geb. Heuss Dekan Hbert& Frau lohanna geb. Heuss mit Kindern. 85 Apotheker Conradi& Frau Luise geb. Heuss. br. med. Brumm& Frau Frieda geb. Dörflinger mit Kindern. Die Beerdigung findet Sonntag, den 12. Juli, nachmittags Uhr von der Leichenhalle des Mannheimer Friedhofes aus statt. 755 die 300 Ztr. Ruhrkohlen wen es angeht: 62631 50 Sack Weizenmehl B. O. Fabrikat„Eduard Kaufmann [Söhne Mannheim“, prompt] öffentlich verrſteigern. Mannheim, 9. Juli 1908. Nopper, Gerichtsvollzieher. 5 Zwangs⸗Herſteigerung. Samstag, den 11. Juli 1908, nachmittags 2 Uhr, werde ich in Rheiuau vor dem alten Gemeindehauſe gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öifentl. verſteigern: 49 Flaſchen lteferbar, Mühlenkonditionen, 75 präm. Nethode. Auszelchnungen Nontag, I. Juli ceröffnen wir neue Hurſe. Herren daa Damen erhalten in kurzer Jeit eine ſchoͤne 7 7 (m. 15.) oder Ausbildung in der .* 4— 1— m. 12m. Abſchl.) Stenograßie, Maschinenschr. je M. 10.— Cages⸗ u. Abd.⸗Kurſe. Proſp. grat. Einzel⸗Unterr. Aufnahme taͤglich⸗ eee be debruden Ganden 5 Mannheim, den 10. Juli 1908. NMannheim Günther, Gerichtsvollzieher. FI.3 Breltestr. FI,3. 1 Kohlen⸗Qeferung. Für Studlenten und nlb die Lieſernn pan goa Ahbiturienten. ettſchrot), beſte Zualität, für 5 inter 1908/190s im Sub⸗ miſſionswege. Angebote hierwegen wollen bis längſtens DPeittwoch, 18. Juli d. Js., Herr OCarl Heuss Privatier 80424 Mannheim(Hildastr.), Karlsruhe, Dirmstein 9. Juli 1908. vormittags 9 uhr bei unterzeichneter Stelle einge⸗ reicht werden. Ilveshelm, den 8. Inli 1908. Gemeinderat: ühler. emsschtes. Eine Pariser Familie wünscht einen 62647 jungen Mann behufs Erlernung der Sprache in einer deutschen Familie auf etwa 2 Monate unterzubringen und würde dagegen eventl. einen jungen Mann aus deutscher Fa- milie aufvehmen, Familienan- schluss erwünscht. Angebote an Jules Bulcourt, 9 Boulevard Salnt-Marcel, Paris. Commentgemäßes Schläger⸗ und Säbelfechten jetzt und während der Ferien. 25270 K. Gottgetren, Bellenſtr. 73 bisher Fechtmeiſter a. d. Haudels⸗ ochſchule Cölu. Ankauf Motorrad zu kaufen geſucht. Neckarſulm. m. Leerlauf bevorzugt. Off. ſind nach Sandhofen bei Mannheim Chiffre. 8. Poſt⸗ lagernd mit Angabe des Preiſes u. Pferdeſtärke zu richt. iieigesuene. Kaufmann ſucht per 1. Aug. reinlich möblirtes Zimmer mit ſeparatem Eingang Nähe des Hauptbahnhofes. Gefl. 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Allein die Verwendung dieſer enormen Mittel iſt keine ſyſtematiſch geord⸗ nete, vielfach ſogar eine direkt planloſe. Eine Einrichtung, wie eine Armenkommiſſion oder ⸗deputation giht es nicht, noch viel weniger eine planmäßige Einteilung im Armenbezirke, Unter⸗ diſtrikte u. ſ. w. Um den einzelnen Armen kümmert ſich über⸗ haut niemand, Wohltaten empfängt lediglich, wer ſich ſelbſt dazu drängt, während der vielleicht Allerbedürftigſte, der verſchämte Arme, elend zugrunde gehen kann. Uebrigens wäre es auch gar nicht möglich, in London von heute auf morgen zu ſolch orga⸗ niſierten Einrichtungen überzugehen, wie ſie die Armenpflege in vielen deutſchen Städten zur Durchführung gebracht hat, weil in England das Anmeldeweſen völlig fehlt. Infolge dieſes Um⸗ ſtandes iſt auch die Bepölkerungsſtatiftik durchaus unzulänglich. Wenig ausgebildet iſt ferner die Wohnungskontrolle und Baupolizei. Wenn gleichwohl hinſichtlich der Anlage der Wohn⸗ häuſer zum Teil ideale Verhältniſſe anzutreffen ſind, ſo iſt dies nur der Selbſthilfe und dem praktiſchen Sinne des Engländers zu verdanken. In dieſer Hinſicht iſt beſonders beachtenswert, daß das Syſtem des Einfamilienhauſes, das im Aeußeren ſchmucklos, im Innern aher zweckmäßig und wohnlich ausgeſtattet iſt, und in Verbindung mit dem faſt nie fehlenden hübſchen Garten auch dem mittleren und kleinen Beamten, ſowie dem beſſeren Arheiter eine behagliche Heimſtätte biebet. außerordent liche Verbreitung gefunden hat. zelnen Stadtgebieten auch wieder Wohnungsverhältniſſe anzu⸗ treffen, die den deutſchen Bauvorſchriften nicht im entfernteſten Stand halten können. Hier möge übrigens auch der irrtümlichen Anſchauung entgegengetreten ſein, als ob die ganze Stadt Lon⸗ don mit ihren 6 Millionen Einwohnern ein einziges Gemein⸗ weſen bilde. Dies iſt durchaus unzutreffend. Vielmehr iſt Lon⸗ don aus ſehr zahlreichen, einzelnen, ſelbſtändig verwalteten Städten zuſamwengeſetzt. So bildet die Eity für ſich allein ein Gemeinweſen, an deſſen Spitze der Lordmajor ſteht Ebenſo haben aber die anderen Stadtgebiete, wie Weſtminſter, Whit⸗ ſhaple ihre eigenen Verwaltungen mit je einem ſelbſtändigen, dem durchaus nicht untergeordneten Major(Bürger⸗ meiſter). An dieſer Stelle ſei ſchließlich ein intereſſantes Geſpräch er⸗ wähnt, das unſer Bürgermeiſter Ritter beim Feſtmahle des Lordmajors mit ſeinem Tiſchnachbar Rt. Hon. Sir Erneſt Caſſel hatte. Dieſer, eine erſte Finanzgröße Englands, deſſen Eltern vor 40 Jahren nach dem Inſelreiche eingewandert waren, unterhielt ſich mit dem Mannheimer Vertreter über die ver⸗ ſchiedenſten wirtſchaftlichen und kommerziellen Fragen und es war debei hochintereſſant, von einem ſolch hervorragenden und angeſehenen Engländer das rückhaltsloſe Urteil zu hören, daß nach Amerika Deutſchland die leiſtungsfähigſte beſtentwickelte In du ſtrie beſitze und damit England überflügelt habe. Der Engländer führte dies zurück auf die beſſere Schulbildung in Deutſchland, auf die gründlicheren Kenntniſſe der deutſchen Ingenieure und dann— was im Munde eines Briten ſich doppelt intereſſant anhört— auf die beſſere Brauchbarkeit der deutſchen Arbeiter. Und hier wieder war es beſonders auffällig, welches Loblied der engliſche Finanzmann der allgemeinen deutſchen Wehrpflicht ſang. In engliſchen Kreiſen ſei man neuerdings zu der Ueber⸗ zeugung gelangt, daß dieſe Einrichtung von ganz außerordent⸗ licher erzieheriſcher Wirkung für die Schafſenskraft, das Pflicht⸗ gefühl und die Disziplin ſei und durch keine andere Schule erſetzt werden könne. Man fange deshalb auch in England an, den Gedanlen Kurr, hnbchen Song in ernſte Rrwägung 15 ziehen⸗ e Daneben ſind freilich in ein⸗ Sind im Vorſtehenden eine Reihe von Dingen angeführt, in denen der Deutſche getroſt den Vergleich mit dem Engländer auf⸗ nehmen kann, ſo wären doch gerechterweiſe auch noch einige Eigen⸗ ſchaften hervorzuheben, die dem Briten als hohe, wertvolle Vor⸗ züge anzurechnen ſind. Anerkannt muß unter allen Umſtänden werden, daß ja der allgemein bekannte praktiſche Sinn und die durch Dezennien erfolgte Erziehung zur Selbſthilfe beim Engländer vielfach das erſetzt, was bei uns durch bureaukrakiſche Maßregeln und Polizeigewalt zu erreichen geſucht wird. Be⸗ wundernswert für jeden, der erſtmals die engliſche Hauptſtadt betritt, iſt ſofort die Selbſtverſtändlichkeit und Leichtigkeit, mit der ſich der gewaltige Rieſenverkehr auf den Straßen ſpielend abwickelt. Und wo wirklich einmal eine Stockung einzutreten droht, genügt ein einziger Wink des Policemen, um das Hindernis zu beſeitigen und die Wogen des Verkehrs ſofort wieder in Fluß zu bringen. Beſonders gerühmt zu werden verdient ſodann, daß der Eng⸗ länder nie kleinlich, ſondern immer großzügig vexanlagt iſt. Ein glänzendes und überwältigendes Beiſpiel dafür bietet der Krhſtallpalaſt mit ſeinen herrlichen Gartenanlagen. Wer dieſes großartige Etabliſſement erſtmals betritt, wird aufs höchſte über⸗ raſcht ſein von der Wirkung der gewaltigen Räume und ihrer vorzüglichen Dispoſition, wobei der an ſich einförmige Charakter der Eiſenarchitektur völlig zurücktritt. Die Großzügigkeit des Engländers dokumentiert ſich ſowohl in den öffentlichen Bekuten (Kirchen, Schlöſſern, Muſeen, Rathäuſern etc.), wie in den Pri⸗ batgebäuden hauptſächlich durch den Glanz und Prunk der in⸗ neren Ausſtattung und es offenbart ſich gerade auf dieſe Weiſe das auf Jahrhunderte zurückreichende Alter des britiſchen Reich⸗ tums, demgegenüber die Millionen der deutſchen Induſtrie und des deutſchen Handels erſt auf eine ſehr zarte Jugend zurück⸗ ſchauen. Zieht man das Fazit und fragt man nach den reellen Werten der ganzen Englandsreiſe, ſo wird man auf alle Fälle ſagen können, daß ein jeder Teilnehmer von ihr eine reiche Fülle wertvoller vielgeſtaltiger Anregungen und gewaltige Eindrücke mit nach Hauſe genommen hat, die für ihn dauernd ein unver⸗ gleichliche und unverwiſchbare Erinnerung bilden werden. O. e 15„5„ Ne* 3 33 2585 * 8. Seite. Mannheim, 10. Jult. Hartes, weisses Alpakka-Metall (la. Ia. 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