N— rr und dieſe Uebung der jungen Juriſten diente nur allzuoft als ver und„intereſſierte“ ihn ſo für die Sache. Sogar un⸗ noch der Beklagte »Denken Sie nur, wie lebendig es bei Ihnen würde.“ Wer bei der„Beſſon“ wohnt, iſt ein Aanges herausſtellte, ſetzten ſich der Ueberſiedelung Gabrielens nicht die geringſten Au ſerate: Die Golontel⸗geile 2 Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Maunheim und Umgebung. Anabbzängige Tageszeitung. Taglich 2 Husgaben Rachrich Eigene Redaktionsbureaus 5 Ausmürnige Interate 20.(ο eονπe Sonntag) in Berlin und Aarlsruthe. Erpeditdon und Berlags⸗ ee n der Juferatenseunahme für das Wettagsblatt Morgens 30 0 Uhe, für das Abendblatt Nuchmittags 3 Uhr. Nr. 317. Samstag, 11. Juli 1908.(Mittagblatt. Die heutige Mittagsausgabe umfaßt 12 Seiten. Päpſtliche Juſtizpflege. Won unſerem römiſchen Korreſpondenten.) A. M. Ro m, 9. Juli. Pius X. hat in dieſen Tagen die geſamte päpſtliche Ver⸗ waltung umgekrempelt. Seit Jahrhunderten hat man an der Kurie eine ſolche Revolution nicht erlebt. Für den Leſer bietet dieſe Umwälzung mit einer einzigen Ausnahme wenig Jutereſſe, denn was liegt ihm daran, ob in Zukunft die Kon⸗ gregation& ſtatt der Kongregation Z dieſe oder jene päpſt⸗ liche Gunſt verleihen wird, wird er doch ſchwerlich in die Lage kommen, davon Gebrauch zu machen. Nur ein Punkt muß aus dieſer„Reform“ gebührend beleuchtet werden, weil er uns zeigt wie ſchwer die römiſche Kirche mit dem Fortſchritt und der Kultur Schritt hält. Die Juſtizordnung, die der von Rom verdammte Geiſt des„Liberalismus“ allen Kulturſtaaten ſeit Jahrzehnten gebracht hat wird endlich auch im Vatikan ſelbſt eingeführt! Recht übel daran war bisher der arme Menſch, Geiſtliche oder Laie, der im Vatikan einen Prozeß ſchweben hatte. An erſter Stelle mußte er ſich fürteueres Geld einen Advo⸗ katen beſtellen, denn ohne einen ſolchen geiſtlichen Agenten war nichts anzufangen. Der arme und auch derjenige, der nicht über große Summen verfügte, waren daher rechtlos. Auf dieſen Advokaten kam alles an. Denn weder der Kläger durfte vor Gericht erſcheinen, da die Ver⸗ handlungen geheim geführt wurden. Sie wurden lediglich von einem delegierten Richter vernommen, dem es anheim⸗ geſtellt war, in der ſchriftlich vorzulegenden Anklage oder Ver⸗ teidigung Streichungen vorzunehmen. Selbſt der Advokat durfte der Gerichtsverhandlung nicht beiwohnen. Seine Auf⸗ gabe beſtand vielmehr darin, die Rechtsgründe ſeines Klien⸗ ten ſo kurz und pikant wie möglichdrucken zu laſſen, damit die viel beſchäftigten Kardinal⸗Richter ſie wenigſtens perſön⸗ lich durchlaſen. Sehr oft nämlich ſahen ſich dieſe„eminen⸗ teſten“ Richter nicht einmal die Prozeßakten an, ſondern über⸗ gaben ſie ihrem Sekretär, damit er ſich ein Urteil darüber bilde und es ihnen alsdann mitteile. In der Konzils⸗Kongre⸗ gation verhandelten ſogar„er professo“ die jungen Referen⸗ dare, die das„Studio“ bildeten, mehrere Tage vorher jeden „Stoff“, den alsdann die Kardinäle„beurteilen“ mußten Grundlage für das Urteil der Kirchenfürſten. Dem geſchickten Advokaten lag es daher ob, alle dieſe Elemente zu„beein⸗ fluſſen“. Er erſchien bei dieſem oder jenem Kardinal, las ihm bei Tiſch oder auf dem Spaziergang die Gründe ſeines Klien⸗ mittelbar vor der Verhandlung machte er noch einen letzten Beſuch um anzufragen, ob vielleicht die Eminenzen noch eine „Aufklärung“ wünſchten. Und damit die Aufklärung recht gründlich erfolgen konnte, wurde die Verteidigungsſchrift an alle Bekannten der Kardinalrichter verſchickt, Der Orgel· Nyger. Roman von Edela Rüſt. (Nachdruck verboten). 170(Fortſetzung). „Wiſſen Sie was, Tante Mademoiſelle, ich denke ſchon die ganze Zeit darüber nach, ob Sie nicht zwei Zimmer an Gabriele don Barten abgeben könnten— das letzte Giebelzimmer und das gleich rechts auf der Diele.“ Die Beſſon legte Meſſer und Gabel aus der Hand und zupfte an ihrer Serviette herum.„Mais ma chere Dina— ich weiß nicht, was ich daßu ſage ſoll.“ „Aber das iſt ja ein glänzender Gedanke!“ rief Herbert. „Ja, ßu lebendig—— mercik“ „Luiſe wird mehr Ehrgeiz entwickeln— wird nichts mehr berſalzen und verbrennen, wenn eine Fremde bei Tiſche ſitzt.“ „Und zudem— Sie leiſten der jungen Künſtlerin einen ko⸗ loſſalen Dienſt, wenn Sie ſie unter Ihre Fittiche nehmen——. für allemal eingeführt und ſteht über jedem Zweifel geſellſchaftlich...“ Als„die Beſſon“, nach fünf, Jung⸗Sehrens verließ, war ſie mit ihren wohlgezählten ſechzig Jahren zur„dame la chaperonne“ don Gabriele von Barten ernannt, und, wie es ſich anderen Schwierigkeiten entgegen. *** Der fünfzehnte November war der bedeutſame Tag, an dem „Klub“ der Oeffentlichkeit übergeben wurde— die Damen durften mit einweihen, zum Dank für ihre liebenswürdigen aufmachung“ erhalten und alsdann wurde die Angelegenheit ſprechen konnten Der Gerichtsverhandlung durften, wie geſagt, weder die Parteien noch deren Vertreter beiwohnen. Das Urteil er⸗ folgte ohne irgend eine Begründung und an und für ſich war jedes Appellrecht ausgeſchloſſen. Wer dennoch den Verſuch machen wollte, den Prozeß wieder aufzunehmen, der mußte vom Papſte die„apertio oris“ d. h. die„Mund⸗ denſelben Richtern überwieſen, die ſie in erſter In⸗ ſtanz abgeurteilt hatten! Solche primitive Rechtszuſtände haben bis zum heutigen Tag an der Kurie geherrſcht! In Zukunft wird nun auch der Vatikan Gerichtshöfe auf⸗ weiſen, die dem modernen Rechtsbewußtſein nicht mehr ins Geſicht ſchlagen. Pius X. hat nämlich mit Ausnahme der Disziplinarſachen alle Zivil⸗ und Strafſachen zwei unab⸗ hängigen Gerichtshöfen überwieſen. Er hat die nur noch dem Namen nach exiſtierenden Tribunale der Rota und der Segnatura wieder neu ins Leben gerufen. Die Rota wird mit einem Kollegium von drei, fünf, oder ſieben Rich⸗ tern die erſte und zweite Inſtanz bilden. Jedoch werden in der Appellinſtanz niemals Richter mitwirken dürfen, die be⸗ reits in der erſten Inſtanz ſich mit der Sache befaßt haben. Als Kaſſationshof in dem nur Kardinäle ſitzen werden, wird die„Segnaturo“ dienen. Jedermann wird in Zukunft unbeſchränktes Appellationsrecht haben. Die Parteien werden den Verhandlungen beiwohnen und ſich ſelbſt ohne Anwalt rechtfertigen dürfen. Armen und Bedürftigen werden nicht nur die Prozeßkoſten erlaſſen werden, ſie erhalten auch auf diefer Gerichtshöfe wird der päpſtlichen Beſtätigung bedürfen und jedes Urteil wird, wenn es nicht null und nichtig ſein ſoll, ſeine Begründung angeben müſſen. Endlich iſt es den Advokaten verboten, vor Beendigung des Prozeſſes mit den Richtern darüber zu verhandeln. Auf dieſe Weiſe gewährt die römiſche Kirche endlich ihren Mitgliedern was die Kultur⸗ ſtaaten ſchon längſt ihren Untertanen gewährleiſtet haben. Mit dem 1. Nowember ſoll die neue Juſtizordnung ſchon in Kraft treten. Klerikale Blätter berichten bereits, daß wie im alten, ſo auch im neuen Rotagerichtshof Frankreich, Oeſter⸗ reich und Spanien vertreten ſein werden. Von Deutſchland reden ſie nicht. Wäre es möglich, daß die Kurie ein Land über⸗ gehen würde, das obſchon zu zwei Drittel proteſtantiſch, den⸗ noch mehr Katholiken zählt als Spanien? Wo bliebe da die Parität, um die ſich die Zentrumsleute be⸗ kanntlich heiſer ſchreien— aber offenbar nur, wenn man da⸗ mit gegen die Reichsregierung operieren kann. politische Aebersicht. „Maunheim, 11. Juli 1908. Der evangeliſche Bund in Bayern. Am Dienstag und Mittwoch tagte in Erlangen die Landesverſammlung des Evangeliſchen Bundes im rechts⸗ rheiniſchen Bayern. Auf die geſchloſſene Delegiertenverſamm⸗ dieſes Heiligtums dem privilegierten Damenkreis öffnen, und dieſe Gunſt machte den Klub den weiblichen Herzen teurer. Bau⸗ liche Veränderungen mußten auf den nächſten Sommer warten, aber ſonſt war in der kurzen Zeit ganz Erhebliches geleiſtet. Die Zimmer waren unter den Händen von Tapezier, Maler und Dekorateur zu vollſtändigen Neuſchöpfungen geworden, überall ſolide Eleganz, bis auf die niedrigen, feingetönten Majolikaöfen und die Schiebetüren mit verbutzten Scheiben, die vier in einan⸗ der laufende Salons in einen großen Saal zu wandeln ver⸗ mochten. Man ſah, da hatte ein vornehmer Wlene ein fein⸗ ſinniges Verſtändnis und eine freigebige Hand gewaltet. Und dieſer Geſchmack, dieſes Verſtändnis und dieſe Hand ge⸗ hörten Dr. Herbert Sehren zu eigen, den man an dieſem denk⸗ würdigen Abend wie einen ſiegreichen Feldmarſchall mit höchſt⸗ möglichen Ehren feierte. Und Herbert Sehren ſonnte ſich in dieſem Feſtglanz— ſeine erſte„Tat“ in Fünf⸗Hügelchen war getan. Ja, er wußte die Leute zu nehmen und ſeinen Abſichten ge⸗ fügig zu machen— man wurde ihm gegenüber ganz willenlos. Alle waren ſie gekommen. Die, die ſchon dazu gehörten, und die, die man zu Gaſte lud, um ſie durch Tatſachen der Sache ge⸗ neigt zu machen. Nur einer fehlte, den man trotz allem erwartet hatte: der alte Sehren und mit ihm ſeine Frau Malwine. Er, der ſelten mal an einem Abend zuhauſe vom Tagewerk ausruhte ohne bis Mitternacht nach dieſem oder jenem ſeiner Kranken zu ſehen, blieb heute daheim und wachte darüber, daß es der Mutter ſeines Sohnes nicht etwa doch einfiele, gegen ſeinen ausdrücklichen Wunſch auf eine erliſtete Stunde zum Klub zu eichen. 5 Die beiden Alten ſaßen über Gebühr lange bei Tiſch, ſchweig⸗ ſam eſſend und es vermeidend, ſich in die Augen zu ſehen. Nach Tiſch brachte der Doktor das Schachbrett in den Salon hinüber und wartete ruhig ab, bis ſeine Frau den Flügel zu⸗ Stiſtungen. An dieſem Tage ſollten ſich alljährlich die Pforten 1 klappte, an dem ſie ihren Schmerz und ihren Zorn austobte. damit dieſe mit ihnen über den intereſſanten Gegenſtand ihren Wunſch koſtenlos einen Rechtsbeiſtand. Kein Urteil ſtellte ich die Dir ſchwer wurden, Dir ernſthaft Schmerzen brachten? Sage ja, wenn Du mußt, und ſage mir wann! heiten haſt Du es aufgenommen, weil Du mich lung am Dienstag nachmittag folgte am Mittwoch vormittag die zahlreich beſuchte Hauptverſammlung, der die beiden Konſiſtorien Gruß und Glückwunſch ſchriftlich, die Uni; verſität aber durch Prorektor und den Dekan der theologiſchen Fakultät mündlich entboten. Der Prorektor auch deshalb, weil der Grundſatz des Bundes„Freiheit des Gewiſſens“ mit 155 der Hochſchulen„Freiheit des Forſchens“ ſo gut überein⸗ imme. Proteſtantism Eine Verſtaatlichung der großen Schiffahrts⸗ geſellſchaften. Die von den„Leipziger Neueſten Nachrichten“ gebrachte Nachricht von Verhandlungen über die Verſtaatlichung der Hamburg⸗Amerika⸗Linie und des Norddeutſchen Lloyds erregt in Berlin großes Aufſehen, aber nach Erkundigungen der „Köln. Zig.“ ſehr mit Unrecht. In amtlichen Kreiſen ö iſt über eine ſolche Abſicht gar nichts bekannt. Sie hat auch in früheren Jahren nie beſtanden. Nur gelegentlich, als der Morgan⸗Truſt drohte, wurde in Erwägung gezogen, ob nicht das Reich, um zu verhüten, daß unſere beiden größten Schiffahrtsgeſellſchaften unter fremdländiſche Kontrolle ge⸗ rieten, Aktien der beiden Geſellſchaften ankaufen ſolle. Bei der augenblicklichen ſchlechten Finanzlage des Reiches, bei den großen Schwierigkeiten, die die Reichsregierung ſchon bei den letzten Verhandlungen über Dampferſubventionen gefunden Dann ſagte er erregt:„Komm, Malli, wir haben ſo lange keinen Match ausgefochten! Aber zerſchlage mir die Figuren nicht. Du weißt, ſie ſind koſtbar und ein liebes Erinnerungs⸗ zetchen für Dich— Lauter brachte ſie Dir an dem Tage, als Herbert geboren wurde.“ „Du ſollteſt Dich ſchämen, mich heute daran zu erinnern— ich ſage Dir, ich wünſchte, Herbert wäre nie geboren!“ „Ich auchl“ Der alte Sehren ſeufzte einmal ſchwer mit feſter Hand die Figuren auf dem Brett. „Komm!“ „Ich ſpiele nicht.“ „Sei vernünftig, Malli, wir müſſen beide den Abend herum⸗ bekommen— und glaube mir, es kommt noch manch einer, den wir ſo töten werden, um nicht mit dem Kopf gegen die Wand zu rennen!“—88 „Was ſoll das? Was ſollen dieſe Andeutungen? Womit willſt Du Herbert verdächtigen?“ 8 „Verdächtigen? Du weißt doch, daß mir ſein ganzes Treiben wider den Strich geht.“ „Nun gut— mir geht es nicht wider den Strich! Und da Herbert mein einziges Kind iſt, mußt Du mir ſchon erlauben, ſeine Intereſſen zu den meinigen zu machen, wenn Du nicht willſt, daß mir das ganze Leben an Deiner Seite vergällt wird.“ Sehren ſchwieg betreten eine Weile, dann ſtand er auf und ſich vor ſeine Frau. „Bin ich Dir je ein Tyrann geweſen? So ſprich doch, habe Dich in all den langen Jahren unſerer Ehe thranniſtert, Dir irgendwie die Flügel beſchnitten oder Dinge von Dir verlangt, auf, dann ordnete er Mit meinen Eigen⸗ ieb hatteſt u. 1121 Du meiner Liebe ſicher warſt. Aber ſonſt?—— So ſprich och! 5 War ich Dir ein Tyrann?“ ., Selle⸗ General⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) Mannheim, 11. Jult. hat, bei den außerordentlichen Bedenken, die dem ſtaatlichen Betriebe großer Schiffahrtslinien entgegenſtehen, iſt es eigent⸗ lich unbegreiflich, daß der Reichsregierung überhaupt der⸗ artige Pläne zugemutet werden können. Die Hamburg⸗Amerika⸗Linie erklärt, daß die Zeitungs⸗ nachrichten über die beabſichtigte Verſtaatlichung der beiden großen Schiffahrtsgeſellſchaften oder eine denſelben zu ge⸗ währende Staatsunterſtützung gänzlich aus der Luft gegriffen ſind und daß ihre finanziellen Bedürfniſſe durch die vor kurzem aufgenommene Anleihe in vollſtem Maße gedeckt ſind. Die Organiſation der Liberalen in Bayern. Gelegentlich der 6. Landesverſammlung der jung⸗ liberalen Vereine Bayerns hat Abgeordneter SHübſch über die„Organiſation der Liberalen in Bayern“ referiert und weittragende Pläne entwickelt. Die Grundlage der neuen Organiſation ſollen die bereits beſtehenden liberalen Kreisverbände bilden. Dieſe Verbände ſollen ſich zu einem Landesverband zuſammenſchließen. Zur Führung des neuen Verbandes erſcheint dem Referenten der bereits beſtehende Zentralausſchuß der vereinigten Liberalen und Demokraten in Bayern als das geeignete Organ. Es müſſe jedoch der heſtehende Abſtimmungsmodus geändert werden und anſtelle der Einſtimmigkeitsbeſchlüſſe Majoritätsbeſchlüſſe treten. Die beſtehenden Parteien dürften ſich in ihrer Selbſtändigkeit unter keinen Umſtänden bedroht fühlen. Einer von der Ver⸗ ſammlung gefaßten Reſolution zufolge ſoll das Referat allen Vereinen und Organiſationen des Blockes, alſo auch der Nationaliberalen Landespartei im Druck zugänglich gemacht werden. Im Herbſte ſollen dann Tagungen der Kreisverbände Nund des Zentralausſchuſſes abgehalten werden, um über die Durchführung der vorgeſchlagenen Organiſation zu beraten und zu beſchließen. Dazu erklärt das„Korreſpondenzblatt der national⸗ liberalen Landesparteien in Bayern r. d. Rh.“: 5 Es verſteht ſich von ſelbſt, daß vorher die Landespartei durch ihre dazu berufenen Organe zu dem Projekte Stellung zu nehmen hat. Ihre Vertreter im Zentralausſchuß können unmöglich auf eigene Verantwortung in einer ſo wichtigen Sache pro oder contra entſcheiden. Einſtweilen legen wir den Mitgliedern fol⸗ gende Fragen zur Erwägung vor: 1. Erſcheint ein ſolch enger organiſcher Zuſammenſchluß den verſchiedenen liberalen Richtungen in Bayern zur Zeit notwendig oder wünſchenswert oder möglich? 2. Wie würde die neue Organiſation bei Reichstagswahlen wirken, bei denen doch die alten Parteigruppierungen maß⸗ gebend ſind? 3. Wie würde ſich der neue liberale Landesverband zu dem bisherigen Blockabkommen verhalten? Inwieweit geht er über die beſtehende Uebereinkuuft zwiſchen den einzelnen liberalen Gruppen hinaus? 4. Welche Wirkung würde insbeſondere die Veränderung des Abſtimmungsmodus im Zentralausſchuß auf den Einfluß der nationalliberalen Vertreter in dieſem Ansſcherß äußern? 5. Iſt die Selbſtändigkeit der nationalliberalen Landes⸗ partei, welche die größte unter den bei uns beſtehenden Organiſationen iſt, in dem künftigen laberalen Landesver⸗ band genügend gewährleiſtet? Ift die Selbſtändigkeit wünſchenswert oder nötig, oder kann auf ſie ohne Schö⸗ digung des Geſamtliberalismus verzichtet werden? Perſonen und Umſtände drängen in Bayern auf eine Uar⸗ geſtaltung der parteipolitiſchen Verhältniſſe. Unſere Pflicht ift, gewiſſenhaft zu prüfen, wo das Gute liegt, und wie der gemeinſamen liberalen Sache am beſten gedient wird. Wir dürfen aber auch den Geſichtspunkt nicht außer acht laſſen, unter welchen Formen der parteipolitiſchen Organiſation unſere nationalliberale Landespartei ihre beſondere Aufgabe, die Pflege und Förderung des gemäßigten Liberalismus, am beſten zu ver⸗ wirklichen vermag. Die mazedoniſchen Reformvorſchläge Englands. Unter den Depeſchen des geſtrigen Abendblattes teilten bpir mit, daß die engliſchen Vorſchläge betreffend Reformen in Mazedonien im Auswärtigen Amt eingetroffen ſeien. In einem offiziöſen Blatte wird über den Inhalt dieſer Vor⸗ ſchläge folgendes mitgeteilt:„England iſt nunmehr mit ſeinem Reformvorſchlag für Mazedonien an die Mächte heran ⸗ getreten. Wie uns mitgeteilt wird, geht der im Einver · ſtändnis mit Rußland aufgeſtellte engliſche Vorſchlag im weſentlichen auf folgendes hinaus: Es ſoll ſchleunigſt für Mazedonien eine fliegende Kolonne von 10—412000 Mann gebildet und dem Generalinſpektor Hilmi Paſcha zur wirkſamen Unterdrückung des Bandenweſens zur Verfügung geſtellt werden. Der Kommandeur der Kolonne ſoll ein türkiſcher Offizier werden, der nach Auswahl und Vorſchlag Hilmi Paſchas vom Sultan zu ernennen iſt. Es wird hier angenommen, daß nun auch der ruſſiſche Reformvorſchlag binnen kurzem zu erwarten iſt. Vermutlich wird er die zu erwägenden Reformen auf dem Gebiete des mazedoniſchen Finanz⸗ und Juſtizweſens zum Inhalt haben.“ Die deutſchen amtlichen Kreiſe befleißigen ſich alſo größter Zurückhaltung. Ehe nicht die ruſſiſchen Vor · e bekannt ſind, wird ſich auch ſchwerlich ein Urteil bilden laſſen: Zur deutſchen Marokkopolitik bemerken die„Berl. Neueſt. Nachr.“ unter anderem: Unrichtig iſt es, wenn Fürſt Bülow als der Träger einer prin⸗ zipiell nachgiebigen deutſchen Marokkopolitik bezeichnet wird. Seine Ziele find dieſelben, wie ſie auch Herr v. Holſtein verfolgt„at und wie ſie im Reichstage klargelegt worden ſind. Wir glauben aber nicht, daß Fürſt Bülow in der Wahl der Mittel und Wege, die zum Ziel führen, beſtimmten Prinzipien folgt... Wenn in der Morokkopolitik demnächſt eine„ſchärfere Tonart“ angeſchlagen wer⸗ den ſollte, ſo geſchieht es, weil die Umſtämde es jetzt notwendig machen, nicht aber weil Fürſt Bülow reumftig zu der beſſeren Einſicht des älteren Diplomaten zurückgekehrt iſt. Mit dem letzteren iſt Herr v. Holſtein gemeint, der in⸗ zwiſchen aus dem Auswärtigen Amte ausſchied und ſeinerzeit Frankreich in Marokko ſchärfer auf die Finger ſah. Ueber die Beziehungen Bülows zu Herrn v. Holſtein ſchreibt die„Südd. Reichskorreſp.“: Ueber das Verhältnis, in dem der Reichskanzler zu dem Wirk⸗ lichen Geheimen Rat von Holſtein ſteht, ſind von mehreren Blättern Angaben verbreitet worden, die Richtiges und Falſches durcheinan⸗ derwerfen. Es iſt gar kein Staatsgeheimnis und keine Enthüllung, daß Fürſt Binlow mit Exzellenz von Holſtein auch nach deſſen Aus⸗ ſcheiden aus dem Dienſt in geſellſchaftlichem Verkehr geblieben iſt, und daß er ihn vor ſeiner Abreiſe nach Norderney auf dem Kranken⸗ lager beſucht hat. Die Natur dieſer Beziehungen wird aber ent⸗ ſtellt, wenn man ſie, wie wir zu wiſſen glauben, gegen den Willen beider Beteiligten auf das politiſche Gebiet hinütberſpielt. Wer durch ſolche Kinrſteleien den Eindruck einer außerordentlichen Steuerung unſerer Marokkopolitik vortäuſchen will, der zeigt bloß, daß er über die Perſönlichkeiten, zwiſchen denen die angenommene Beeinfluſſung vor ſich gehen ſoll, mangelhaft unter⸗ richtet iſt. Auch die Vermutung eines Berliner Blattes, es dürfe vielleicht zum Teil auf Herrn von Holſtein zurückzuführen ſein, daß der Botſchaftsrat von Miquel aus St. Petersburg vorüber⸗ gehend zur Dienſtleiſtung im Auswärtigen Amt berufen worden ſei, iſt irrig. Die Berufung des Herrn von Miquel hat der Staats⸗ ſekretär von Schön von ſich aus veramlaßt. Deutsches Reich. — Gum Tode des Generalfeldmarſchalls von Los.) Der Kaiſer richtete, der„Bonner Ztg.“ zu⸗ folge, an die Witwe des verſtorbenen Generalfeldmarſchalls Freiherrn v. Los folgendes Beileidstelegramm:„Ich ſpreche Ihnen und den Ihrigen meine wärmſte Teilnahme an dem Tod Ihres von 90 aus. 85 verewigte Feldmarſchall meinem Großvater, meinem Vater, Armee in Krieg und Frieden, in den verſchieden⸗ ſten Stellungen geweſen iſt, wird in der Geſchichte des preußi⸗ ſchen Heeres und meinem Hauſe unvergeſſen bleiben. Er war das Muſter des pflichttreuen, unermüdlich tätigen Offiziers, ein leuchtendes Vorbild für ſeine Untergebenen. Wil⸗ helm I..“— Wie die„Karlsruher Zeitung“ meldet, hatte zu der in Bonn ſtattgehabten Beiſetzungsfeierlichkeit für den verſtorbenen Generalfeldmarſchall Freiherrn von Los der Großherzog ſeinen Flügeladiutanten Major Freiherrn von Seutter und die Großherzogin⸗Witwe Luiſe den Oberſt⸗ hofmeiſter Graſen Andlatv entſendet. — Vom Flottenverein.) Die Ortsgruppe Mäl⸗ tritt aus dem Verein. — Gum Fall Beyhl.) Eine liberal⸗demokratiſche Verſammlung in Würsburg, die ſehr gut beſucht war, nahm nach den Referaten der Herren Aſſeſſor Müller⸗Würzburg und Rechtsanwalt Kohl⸗München über die Einſchränkung der ſtaatsbürgerlichen Freiheit eine Reſolution an, die im Falle Beyhl das Verhalten des Kultusminiſters für ſtaats⸗ gefährdend und und eines bayeriſchen Miniſters un⸗ würdig erklärt. —(Der Verband bayeriſcher Metallindu⸗ ſtrieller.) Der„Bayeriſche Kurier“ erfährt aus Augs⸗ burg, daß der Verband der Metallinduſtriellen jetzt daran gehe, vorläufig wenigſtens alle Vorſtandsmitglieder der An⸗ geſtellten⸗Verbände auf die Straße zu ſetzen. Vier Angeſtell⸗ 1„Tyrann? Ich wäre nie die Frau geweſen, die ſich hätte itypvanniſteren laſſen— auch heute nicht, wenn ich nicht einen Skandal hätte verhüten wollen.“ „Skandal? Mein Gott!“ „Ja— es wäre ein Skandal geweſen, wenn ich allein hin⸗ gegangen wäre, und darum blieb ich fern. Du hätteſt mich nicht gehalten!“ Sehren lachte. „Ja, Mutterchen hat's auch in ſich! brav warſt Er wollte ſeine kleine Frau um die Schultern faſſen, aber ſie entglitt ihm geſchickt:„Ach bitte, zum Scherzen bin ich heut wahr⸗ lich nicht aufgelegt.“ „Aber nun endlich doch zum Spielen?“ Ich ſpiele nicht! 555„Nicht? Malwine, wir alte Menſchen werden uns doch nicht pie die ungebärdigen Kinder“ „Bitte, laß mich. Ich bin müde und mißgeſtimmt, ich gehe hinauf. Gute Nacht!“ Sie ging an ihm vorbei, unverſöhnlich und kalt. Es ging ihr zu tief ans Herz, um ſich zu ergeben. Sehren hielt ſie durch kein Wort, keine Bewegung mehr auf. 18 Ein paar Mal ging er noch die Hände auf dem Rücken, auf und ab, dann löſchte er das Licht, ſchritt langſam über die Diele in ſein Arbeitszimmer, nahm aus dem Schreibtiſch ein Käſtchen, aaus dem Käſtchen ein Pulver, miſchte es mit etwas Waſſer und trank das Waſſer aus. Dann löſchte er auch hier das Licht und folgte ſeiner Frau laugſamen Schrittes hinauf in das Schlafzimmer. (Fortſ folgt.) Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. 5 Das Volkskonzert des„Lehrergeſangvereins Zürich“ bietet den Sängern aus der badiſchen und bayeriſchen Pfalz Gelegen⸗ Aber da Du nun ſo heim(Ruhr) des deutſchen Flottenvereins erklärt ihren Aus⸗ ten der Augsburger Maſchinenfabrik, die ſchon jahrelang dort beſchäftigt ſind, habe man bereits gekündigt. Ihr ganzes Verbrechen beſtehe darin,„daß ſie ſich nicht erkaufen laſſen und nicht aus ihrem Verbande austreten.“ Das Blatt be⸗ merkt weiter:„Die Stadt München iſt eine gute Abnehmerin für Erzeugniſſe der Maſchinenfabriken für ihre Gasanlag Das Rathauszentrum würde ſich ein Verdienſt erwerben, wenn es die neue Zuteilung von Aufträgen an dieſe Firma hintan hielte mit dem Hinweis auf deren unſauberes Verhalten. Wenn man einerſeits bei Lieferungsverträgen die Streik⸗ klauſel zugunſten der Arbeitgeber anerkennt, darf man ander⸗ ſeits auch in der eben gekennzeichneten Art praktiſch Stellung nehmen zugunſten der Arbeiter.“ Badiſche Politik. oc. Karlsruhe, 10. Juli. Am 13. Juli findet eine Sitzung des Landesausſchuſſes des badiſchen landwirt⸗ ſchaftlichen Vereins ſtatt, in der u. a. der neue Wein⸗ geſetzentwurf zur Beſprechung kommen ſoll. * Baden⸗Baden, 10. Juli. Bei der heutigen Wah!k des Stadtverordnetenvorſtan ds wurde die Liſte der Bürgervereinigung mit großer Mehrheit 56 Stim⸗ men gewählt. Die vereinigten politiſchen Parteien vereinigten 22 Stimmen auf ſich. Hiernach wurde gewählt: Otto Dieterle, Baumeiſter, Herm. Aug. Kah, Kaufmann, Franz Kaver Ketterer, Notar, Kamill Brenner, Gaſthofbeſitzer, Wilh. Schindler, Kauf⸗ mann. In einem 2. Wahlgang gingen Otto Dieterle als Ob⸗ mann und Aug. Kah als deſſen Stellvertreter aus der Wahlurne hervor. Als Erſatz für den in den Stadtrat gewählten Oberſten a. D. v. Davans wurde Hotelbeſitzer Willy Schneider mit 70 gegen 27 der vereinigten politiſchen Parteien in das Stadtver⸗ ordnetenkollegium gewählt. * Stuttgart, 10. Juli. Der Großherzog von Baden wird am 16. Juli den offizellen Antrittsbeſuch beim Königspaar in Friedrichshafen machen. Das badiſche Enteignungsgeſetz. oc. Karlsruhe, 10. Juli. Der I. Kammer iſt bekanntlich ein Geſetzentwurf betr. Abänderung des Enteignungsgeſetzes vom 26. Juni 1899 zugegangen. Die Regierung ſucht damit den bei⸗ den Hauptbeſchwerden über die allzulange Dauer des Verfahrens und die das Intereſſe des Unternehmens zu Unrecht ſchädigende Preistreiberei der Spekulanten abzuhelfen. Von Einführung eines beſonderen Planfeſtſetzungsverfahrens aber glaubte die Großh. Regierung gleichwie von Anregung einer auch dem preu⸗ ßiſchen und württembergiſchen Enteigungsrechte fremden Sperre abſehen zu ſollen. Die Kommiſſion für Juſtiz und Verwaltung der J. Kammer hat den Entwurf in 5 Sitzungen eingehend durch⸗ beraten und hat nach Annahme von Aenderungen und Er⸗ gänzungsvorſchlägen denſelben angenommen. Gegen die Einführung einer Elektrizitätsſteuer. Das leitende Organ des badiſchen Zentrums, der Beobachter, nimmt ſchon jetzt, ehe überhaupt etwas Beſtimmtes über die ge⸗ plante Reichsfinanzreform verlautet, gegen eine etwa geplante Elektrizitätsſteuer Stellung. Durch eine derartige Steuer würde vor allem Bayern und Baden getroffen werden, und das in einem Zeitpunkt, in dem die Elektrizität daran iſt, weiter auszugreifen And für das öffentliche Leben einer der bedeutendſten Faktoren zu werden. Soll dieſe Entwicklung, ſo fragt das Blatt, durch welche die ſüddeutſchen Staaten gegenüber Preußen begünſtigt ſind, auf⸗ gehalten und verkangſamt werden durch eine Elektrizitätsſteuer? „Zur Ueberbrückung der in letzter Zeit wieder tiefer gewordenen Mainlinie ſcheine eine ſolche Spur ein eigenartiges Experiment zu ſein.“ Schließlich fordert das Zentrumsorgan die Regierung auf, ſich über die Finanzpläne klipp und klar zu äußern. Nichtig an dieſen Ausführungen des leitenden Organs der Zentrums⸗ partei iſt, wie der Karlsruher Korreſpondent der„Köln. Ztg.“ ſchreibt, nur ſoviel, daß unſer Land allerdings ein großes In⸗ tereſſe, ja neben Bayern von allen Einzelſtaaten das größte In⸗ tereſſe an der etwa geplanten Elektrizitätsſteuer hat. Wir haben wiederholt in letzter Zeit darauf hingewieſen, daß Baden gerade jetzt im Begriff ſteht, einen Verſuch mit der Elektriſtierung der Eiſenbahnen zu machen. Die Eiſenbahnverwaltung hat die Er⸗ ſparnis, die durch die Einführung des elektriſchen Betriebs auf der Wieſentalbahn gegenüber dem bisherigen Dampfbetrieb er⸗ zielt werden ſoll, auf jährlich 33000 Mark berechnet. Durch eine Elektrizitätsabgabe würde begreiflicherweiſe dieſe Ueberlegenheit der Elektrizität gegenüber dem Dampfbetrieb ganz erheblich ein⸗ geſchränkt, bei einer hohen Abgabe vielleicht ſogar in das Gegen⸗ teil verwandelt werden. Auch in induſtriellen Kreiſen, in denen man neuerdings auf die Errichtung der geplanten Waſſerkraft⸗ anlagen am Oberrhein und im Schwarzwald die allergrößten Hoffnungen ſetzt, verfolgt man die Frage einer Elektrizitätsſteuer mit lebhaftem Intereſſe. 8 beit, deſſen Direktor, Herrn Kapellmeiſter Lokhar Kempter, der ſchon mehrmals als Preisrichter bei ihren Sängerfeſten am⸗ tierte und deſſen Kompoſition„Mahomets Geſang“ beim letzten badiſchen Sängerbundesfeſt als Feſtchor geſungen wurde, nun auch als Dirigenten kennen zu lernen. Der Violinvirtuoſe des Kon⸗ zerts, Herr Sommer, iſt ein Schüler Martenaus und wurde bei Ablegung des Virtuoſenexamens mit dem Marteaupreis ausge⸗ zeichnet. Die Lungenheilanſtalt Stammberg, welcher der Reinertrag des Konzertes zufließt, wurde vor 2 Jahren im Schriesheimer Tal von Architekt Köchler im Auftrag edler Menſchenfreunde errichtet, um kranken Frauen, welche nicht von einer Krankenkaſſe unterſtützt werden, Heilung zu bringen.— Intereſſenten wird empfohlen, ſich möglichſt bald mit Eintritts⸗ karten zu verſehen.(Siehe Inſerat). „Carmen“ in Neuſtadt a. d. H. Die geſamte pfälziſche Preſſe beſpricht außerordentlich anerkennend die dieſer Tage hier vom Pfälziſchen Konſervatorium für Muſik herausgebrachte ſtrich⸗ loſe Opernaufführung von Bizets„Carmen“, welche mit eigenen Kräften beſetzt, unter Leitung des Direktors Ph. Bade vor aus⸗ Waffenfund aus der Schlacht am Morgarten(1315). Beim Engpaß im Buchwäldli, am Fuße des Denkmalhügels, ließ der Konton Zug behufs Reparatur des ihm gehörenden Hauſes eine Fundamentausgrabung vornehmen. In 1 Meter Tiefe und etwa 50 Zentimeter über dem gegenwärtigen und etwa 50 Zentimeter unterhalb des früheren Waſſerſtandes vor der Lorzenabgrabung, genau an der Stelle, wo man von der Aegertſeite in den früheren Engpaß einging(Saumweg) wurden laut„N. Z..“ folgende Funde gemacht, die zweifelsohne mit der Schlacht am Morgarten in Beziehung ſtehen: eine Pfeilſpitze ca. 5 Zentimeter lang, vier⸗ kantig; ein Pferdeiſen mit Griffen, 4 Zentimeter breiter Rand, 10 Zentimeter lang und 10 Zentimeter breit; verſchiedene eiſerne Reſte eines Pferdezaumes: zwei Reſte eines zuſammen ca. 10 Zentimeter langen ſchneidenden, flachen Meſſers: polierte Knochenplatten mit rundem Loch, wahrſcheinlich Reſte von Zaum⸗ verkauftem Hauſe unter großem Beifall zweimal in Szene ging. verzierungen; verſchiedene Knochen, deren Urſprung noch nicht feſtgeſtellt iſt; einen Pferdeſchneidezahn und eine 850 Gramm ſchwere Streitaxt, vorn 10 Zentimeter breit, mit konvexem Rand nach hinten auf 4 Zentimeter verjüngt und 10 Zentimeter lang. Dieſe Reſte fanden ſich unter einem ca. ½ Kubikmeter großen rundlichen Nagelfluhſtein zugedeckt in einer Felſenniſche von 1 Kubikmeter Inhalt. Zweifelsohne ſtammen, wie geſagt, dieſe Gegenſtände von dem Schlachttage von 1315. Sie ſind ſehr ſtark ordiert. Man wird nun auf dem angrenzenden kantonalen Grundſtück unter Aufſicht des kantgnalen Baudepartements Nachgrabungen machen, da an dieſer Stelle weitere Funde am früheren Seeufer des Engpaſſes auf Aegeriſeite zu erwarten ſind. Die Funde kommen ins Zuger Muſeum. Die Eſperanto⸗Aufführung von Goethes„Iphigenie“, unter der Leitung Emanuel Reichers wird, anläßlich des Eſperanto⸗ Kongreſſes zu Dresden im dortigen Kgl. Opernhaus ſtatt⸗ finden. Das ganze Arrangement des Dramas und der Szenerie wird nach den Angaben Emanuel Reichers und nach Skizzen von Prof. Fanto(Dresden) neugeſtaltet werden. Die Akte wer⸗ den durch Muſikſtücke aus der Gluckſchen Oper verbunden wer⸗ den. Generalmuſikdirektor v. Schuch hat die muſtkaliſche Leitung übernommen. Die internationale Konferenz für Bibliographie und Do⸗ kumentatiſtik iſt am 10. ds. in Brüſſel eröffnet worden. Sie hat dem Zweck, eine internationale Organiſation der Bibliographien und eine Förderung des internationalen Bibliographiſchen In⸗ ſtitutes in Brüſſel herbeizuführen. Der achtzigſte Geburtstag Tolſtois ſoll eine Art ruſſiſchen Nationalfeſtes werden. Der erſte allruſſiſche Journaliſten⸗Kon⸗ greß hat in der Petersburger Stadtduma, wo ſeine Sitzungen tagten, diesbezügliche Anregungen gegeben. Die geſamte ruſſiſche Preſſe ſoll es durch Propaganda dahin bringen, daß an dieſen Tagen in allen Theatern Rußlands Tolſtoi⸗Aufführungen ge⸗ geben und Kinderfeſte mit Verleſung vaſſender Schriften Tolſtois veranſtaltet werden. Desgleichen ſoll aus dem Ergebnis durch . Mannheim, 11. Jult. General⸗Anzeiger.(Mittagblart.) 3. Seite. Badiſcher Landtag. BVon unſerem Karlsruher Bureau.] 101. Sitzung.— 2. Kammer. Präfident 0 Karlsruhe, 10. Juli. Präfident Fehrenbach ers fnet gegen 5 Uhr die Sitzun und teilt das Dankestelegramm 955 Croßbernee af das tulationstelegramm der 2. Kammer mit. Der Präſident des Miniſteriums des Großherzoglichen Hauſes ladet die Mitglieder des Hauſes für Dienstag Abend in den Garten des Staatsminiſteriums ein. Abg. Obkircher berichtet über den Geſetzentwurf, die Aen⸗ derung des Geſetzes über den Staatsvoranſchlag und die Verwal⸗ tung der Staatseinnahme und ⸗Ausgaben(Etatgeſetz) betr. Die bom Geſetzentwurf gemachten Vorſchläge wollen zum größten Teile nur rein formelle oder ſolche Aenderungen, welche infolge der Aenderungen im Beamtengeſetz notwendig ſind; einige Vor⸗ ſchläge bezwecken auch lediglich, veraltete und durch die Tatſachen überholte Beſtimmungen des Geſetzes wieder mit dem Stand der Tatſachen in Uebereinſtimmung zu bringen. Miniſter Honſell: Der dritte Entwurf der Beamtengeſetz⸗ gebung ſei dank der ſtraffen Arbeit der Kommiſſion und des Berichterſtatters jetzt fertig geſtellt. Derſelbe betreffe die außer⸗ ordentlichen Belohnungen, die Beihilfen an etatmäßige Beamte, die Beihilfen an zuruhegeſetzte und an entlaſſene Beamte, an Hinterbliebene von etatmäßige Beamte. Auf Antrag des Berichterſtatters wird der Geſetzentwurf en bloc angenommen. Das Eiſenbaubudget. Abg. Pfefferle verbreitet ſich in ſeinem Schlußwort zur Generaldebatte noch einmal über die verſchiedenen zur Be⸗ ſprechung gelangten allgemeinen Fragen. Gewiß müſſe das all⸗ gemeine Beſtreben dahin gehen, die Eiſenbahnwünſche nach Mög⸗ lichkeit zu erfüllen, wobei finanzielle Erwägungen nicht außer acht gelaſſen werden dürften. Die Frage der Erſparungen beim Eiſen⸗ bahnbau ſei ſchwer zu beantworten, doch dürfe man zur Ver⸗ waltung das Bertrauen haben, daß dieſelbe ſparſam vorgehe; doch müſſe auch hier gewarnt werden, am falſchen Platze zu ſparen. Reduer geht ſodann nochmals auf die einzelnen Projekte und Wünſche nã ͤ näher ein. Spezialberatung. Für Vornahme von Vorarbeiten für eine Bahn Titiſee⸗ St. Blaſten M. 20 000. Hierzu liegt eine Anzahl Petitianen und ſonſtige Eingaben vor. Der Antrag geht dahin, die Summe zu genehmigen und dazu auszuſprechen, daß dieſe Summe für die Avsarbeitung eingehender Entwürfe für die Bahnlinie Titiſee⸗ Aha⸗Seebrugg⸗Häuſern⸗St. Blaſien und deren Variante Aha⸗ Menzenſchwand⸗St. Blaſien genehmigt ſei; alle hierzu eingelaufe⸗ nen Petitionen der Regterung als Material zu übergeben. Abg. Blümmel beſpricht die einzelnen in Vorſchlag ge⸗ brachten Linienführungen und würde es für das Beſte halten, wenn die Linie Aha⸗Häuſern⸗St. Blaſten mit einer Stichbahn nach Menzenſchwand erſtellt werde. 5 Miniſter v. Marſchall erklärt ſich mit dem Zuſatzantrag Blümmels einverſtanden. Abg. Wittemann tritt für die Linie I. Titiſee⸗Bären⸗ tal⸗Altglashütte⸗Aha⸗Schluchſee⸗Häuſern⸗St. Blaſien ein. Abg. Kopf(3tr.) vertritt eine beſſere Erſchließung des ſüdlichen Schwarzwaldes durch die Linie Freiburg⸗Staufen⸗Todt⸗ nau⸗Bernau⸗St. Blaſien. Bei Beratung der vorliegenden Pe⸗ kition werde er dies Projekt durch das Hexental eingehend be⸗ gründen. Abg. Birkenmayer vertritt die berechtigten Eiſenbahn⸗ wünſche des Amtsbezirks St. Blaſien; mit der eingeſtellten Summe für die Vorarbeiten ſei ein erfreulicher Anfang gemacht. Dieſe Vorarbeiten ſollten in der ausgedehnteſten Weiſe gemacht werden, wenn auch die Summe überſchritten werde. Abg. Rebmann freut ſich, daß das große badiſche Eiſen⸗ bahnloch am Feldberg mit einer Linie durchbrochen werde. Auf der erſten Linie lägen die größeren Verkehrs⸗ und auch wirt⸗ ſchaftlichen Vorteile. Menzenſchand und Bernau ſollte vor allem berückſichtigt werden und zwar durch eine Stichbahn nach Bernau. Abg. Heimburger vertritt die Linie über Seebrugg, die weniger Koſten beanſpruche. Die Intereſſen von Menzenſchwand und Bernau könnten durch eine Stichbahn befriedigt werden. Nach weiteren Bemerkungen der Abgg. Blümmel, Duff⸗ ner und des Berichterſtatters wird der Kommiſſionsantrag mit dem Blümmelſchen Zuſatzantrag angenommen. Ankauf der Renchtalbahn durch den Staat 1 660 000 M. Abg. Geppert: Mit dieſem Projekt werde nicht nur ein Wunſch des Hauſes, ſondern auch des Bezirks erfüllt. Auch die Privatbahngeſellſchaft habe demKKaufvertrag zugeſtimmt. In aner⸗ kennender und entgegenkommender Weiſe habe der Staat den Betrieb übernommen, doch dürfe auch nicht verſchwiegen werden, daß die Einnahmen von Jahr zu Jahr geſtiegen und ſich noch ſteigern würden, wenn die Bahn in das hintere Tal weitergeführt werde. Wünſchenswert würde es ſein, wenn die Unterbilanz von 66 000 Mark mit in die Kaufſumme eingeſchloſſen würde. Der Regierung gratuliere er aber zu der Erwerbung der Bahn, die hoffentlich bald bis Peterstal und Griesbach weitergeführt werde, was ja die Regierung in Ausſicht geſtellt, nur bedauere er, daß für die Vorarbeiten dieſer Bahn keine Summe eingeſtellt. Es 1854. 98 „ der Zweiten Kauumer, Herrn Fehrenbach, Karlsruhe i. B.„Ich wird dies als eine Zurückſetzung empfunden. Die hinteren Ge⸗ meinden würden zu Beihilfen gern bereit ſein. Miniſter v. Marſchall erklärt, daß die Regierung den Wünſchen der hinteren Gemeinden ſehr wohlwollend gegenüber⸗ ſtehe, doch könne er heute bei der großen Zahl der Eiſenbahn⸗ wünſche eine beſtimmte Erklärung nicht abgeben. Für die Erſtellung des 2. Gleiſes Neckargemünd⸗ geſtellt; Dos⸗Baden letzte Teilforderung 239 000 Mark, Gengen⸗ Bach⸗Hauſach 5. Teilforderung 300 000 Mark. Für die Verlegung der Höllentalbahn bei Freiburg werden als 2. Teilforderung 100 000 Mark genehmigt. Eine Petition der Vorſtadt Wiehre in Freiburg wird der Regierung zur Berückſichtigung empfehlend überwieſen mit der Hoffnung, daß den Bauwünſchen Rechnung getragen werde. Der Abgeordnete Rebmann vertritt in lan⸗ gen Ausführungen die Wünſche Freiburgs, die ja auch von der Regierung nach gewiſſen Richtungen anerkannt worden ſeien. Abg. Kopf bedauert, daß nicht eine höhere Summe für die Verlegung eingeſtellt. Eine große Erregung habe ſich aber der Bevölkerung bemächtigt, daß der Stückgutverkehr am Bahnhof Wiehre am 1. Oktober eingeſtellt werden ſolle. Das werde mit hroßen Beſchwerden und Zeitverluſten verbunden ſein. Der Schaden werde für Einzelne ganz bedeutend ſein, an⸗ dererſeits habe die Generaldirektion früher die beſtimmte Er⸗ laibe abgegeben, daß der Güterbahnhof in der Wiehre beſtehen leibe. Abg. Kräuter befürwortet eine Beſchleunigung der Ver⸗ legung der Höllentalbahn, den die Wiehre habe ſich zu einem Stadtteil von 30 000 Einwohnern ausgebildet. Bezüglich der Petition ſchließe er ſich den Vorrednern an. Der neue Güter⸗ bahnhof liege viel zu tief; jedenfalls ſollte der Stückgutverkehr ſo 1 in der Wiehre belaſſen werden, bis der neue Bahnhof er⸗ tellt. Oberregierungsrat Hermann erklärt, daß der jetzige Bahnhof Wiehre für den Stückgutverkehr geſchloſſen werden müſſe, da ein anderer Ausweg nicht möglich. Die Regierung könne auch nicht zuſehen, wie der neue Güterbahnhof immer mehr entvölkert werde. Der kleine Bahnhof Wiehre könne den Rieſen⸗ güterverkehr nicht mehr bewältigen. Das Haupttrennungs⸗ geſchäft der Güter ſei auf den Hauptbahnhof verlegt. Die großen Vorteile des neuen modernen Güterbahnhofs werden nicht ge⸗ nügend gewürdigt. Die Höhennnterſchiede ſeien nicht ſo groß und auch die Zufahrtsſtraßen würden verbeſſert werden. Von einer großen Güterankage am neuen Wiehrebahnhof könne keine Rede ſein. Bandirektor Wasmer rechtfertigt die tiefere Lage des Güterbahnhofs, die auch den Vorteil habe, daß ſämtliche Straßen von Freiburg die Bahn auf Brücken überſchreiten können. Die Anforderung wird genehmigt und die Sitzung nach 9 Uhr auf morgen 9 Uhr vertagt. 5 ** 7 5 Karlsruhe, 10. Juli. Der Präfident verkündet folgende Einkäufe: Beitritt des Grund⸗ und Hausbeſitzervereins Neckarau zu der Petition des Grund⸗ und Hausbeſitzer⸗Vereins Karlsruhe, Aenderung der neuen Steuergeſetze betr. Das Telegramm an Seine Königliche Hoheit Großherzog Friedrich bon Baden in Badenweiler hat folgenden Wortlaut:„In Erfüllung eines im der Sitzung der 2. Kammer der Landſtände vom 7. d. M. mir erteilten Auftrags ſpreche ich Eurer Königlichen Hoheit zum heutigen Geburtstagsfeſte die aufrichtigſten und ehrerbietigſten Glückwünſche der badiſchen Volksbertretung aus. Möge es Eurer Königl. Hoheit vergönnt ſein, in langer, gottgeſegneter Regierung das treue badiſche Volk zu wachfender Wohlfahrt zu führen! Kaunnerpräſident Fehren⸗ 10 Fach Das Danktelegramm lautet: An den Präſidenten erſuche Sie, der Zweiten Kammer der Landſtände meinem herzlich⸗ ſten Dank zu übermitteln für die freundlichen Glückwünſche, die Sie mir geſtern in ihrem Namen ausgeſprochen haben. Dieſe Kund⸗ Ausdruck der Hoffnung, daß die Arbeiten der Kammer unſerm teuern Heimatsland allezeit zum Segen gereichen mögen. Fviedrich, Großherzog.“ Ferner iſt eingegangen ein Schreiben des Präſi⸗ denten des Miniſteriums des Großh. Hauſes und der auswärtigen Angelegenheiten:„Euer Hochwohlgeboren beehre ich mich ergebenſt mitzuteilen, daß es mir zu beſonderer ude gereichen wird, die Mitglieder der beiden Kammern der Landſtände und die Mitglieder des Großh. Staatsminiſteriums am Dienstag den 14. d. Mts., abends von 9 Uhr ab im Garten des Miniſterialgebck bei einem Glaſe Bier zu gemütlichem Zuſammenſein zu vereinigen.“ Aus Stadt und TLand. Mauuheim, 11. Juli 1908. Großherzogs Geburtstag. .e. Karlsruhe, 10. Juli. Der Hofbericht der„Karlsr. Die Feier am Hofe. 21g.“ meldet: Der Großherzog nahm an ſeinem geſtrigen Ge⸗ burtstage in Badenweiler nach Beendigung des Feſtgottesdienſtes die Glückwünſche der Umgebung entgegen. Darnach empfing der⸗ ſelbe in Anweſenheit der Großherzogin den Landeskommiſſär, Amtsbvorſtand, den Bürgermeiſter und Gemeinderat von Baden⸗ ganz Rußland veranſtalteten Sammlungen in Petersburg ein Tolſtoihaus mit Muſeum errichtet werden. Der Dichter der „Anna Karenina“ hat ein Recht darauf, daß ſein Volk auf ihn ſtolz iſt. Hoffentlach wahrt man aber die Grenzen und ſpielt nicht Tolſtoi gegen Shakeſpeare aus. Das könnte der jungen kruſſiſch⸗engliſchen Freundſchaft ſchaden. Nachforſchungen über das Schickſal Spen Hedins wird das ſchwediſche Miniſterium des Innern anſtellen. Es hat ſich zu dieſem Zweck vor mehreren Wochen mit den engliſchen und in⸗ diſchen Behörden in Verbindung geſetzt. Spen Hedins Familie hat am 5. Januar einen Brief an den Privatſekretär des Vize⸗ königs von Indien Dunlop Smith geſandt mit der Anfrage, was die Behörden über das Schickſal Spen Hedins wüßten. Ebenſo iſt an den früheren Diener Spen Hedins in Indien, der an der Ausführung der le hat, ein Brief geſandt worden. Koch beabſichtigt einige Wochen in Japan zu bleiben und hat auch ſchafter am Hofe des Mikado, war erſchienen. Prof. Koch wurde vom Generalarzt Iſhipuro geführt. Dieſer hielt auch die Empfangsanſprache, in der er die Verdienſte Kochs um die Wiſſenſchaft und die Geſundheit der Menſchheit pries. Japan beſonders, führte der Redner aus, habe dem deutſchen Gelehrten zu danken: denn aufgrund ſeiner Forſchungen ſei die Cholera zu danken; denn aufgrund ſeiner Forſchungen ſei die Cholera in Japan im Abnehmen begriffen. Alsdann ſprach Dr. Miura, der rPäſident der Tokio⸗Medizin⸗Schule, Worte der Begrüßung und ſchloß mit dem Wunſche, daß Koch ſich recht wohl in Japan fühlen möge, Dann ſprachen noch Baron Mumm, Unterrichtsminiſter und Baron Tahag. Zum Schluſſe erwiderte Robert Robert Koch, indem er für den ſchönen Empfang dankte. Daran ſchloſſen ſich einige Ausführungen über die Erforſchung der Schlafkrankheit, die von Dr. Kataſato ins Japaniſche überſetzt wurden. Am Abend fand zu Kochs Ehren eine japa⸗ niſche Theatervorſtellung mit Tanzaufführung der Geiſhas ſtatt. eine Beſteigung des Fuſiyama in Ausſicht genammen. Die Eröffnungsvorſtellung der Metropolitan⸗Oper in New⸗ hork unter der neuen Direktion Caſazza und Dippel findet defi⸗ nitiv am 16. November dieſes Jahres ſtatt. Als Eröffnungs⸗ vorſtellung wurde eine Aufführung von Verdis„Aida“ feſtgeſetzt, in einer Inſzenierung, für die die berühmte ſzeniſche Einrich⸗ tung der Mailänder Skala vorbildlich iſt. Die Oper geht in allererſter Beſetzung in Szene, mit einer Eliteſchar, unter der Namen wie Deſtinn, Amato und Caruſo ſind. Toscanini wird am Dirigentenpult ſitzen. Am 15. Dezember beginnt Guſtav Mahler ſeine Tätigkeit mit der Leitung von Mozarts„Figaros Hochzeit“, in der Marcella Sembrich und Geraldine Farrar mit⸗ wirken werden. Mahler wird ferner in Newyork u. a. die„Ver⸗ Neckarelz werden als 2. Teilforderung 1 500 000 Mark ein⸗ gebung hat mich aufrichtig erfreut und ich erwidere ſie mit dem nie oder äußerſt ſelten verliehen wird. Askani beſitzt um weiler, die Geiſtlichen u. Bürgermeiſter der das Kirchſpiel Baden weiler bildenden Gemeinden, die Mitglieder des Kurkomitees, ſo⸗ wie den Garniſo tsälteſten von Müllheim, Major v. Dven, Ba⸗ taillonskommandeur im 7. Bad. Inf.⸗Regiment Nr. 42. Um 1 Uhr fand im Palais Frühſtückstafel ſtatt, an der die Höchſten Herrſchaften mit der Großherzogin Luiſe und die Damen und Herren der Umgebung teilnahmen. 5 ** beſonders bei der Abendfeier, ein ſehr guter 3 ten⸗ groß aber auch die Freude ſei, ſo gedenke man doch auch heut mit Wehmut der vergangenen Tage, wenn das Bild unſeres ges⸗ liebten ſeligen Großherzogs vor dem geiſtigen Auge erſcheine. Man dürfe zuverſichtlich hoffen, daß Großherzog Friedrich II. das ſeinem ſeligen Vater ererbte Gut in treuer Pflichterfülkun weiter verwalten werde. Jubelnd ſtimmten die Auweſenden i das vom Redner auf Großherzog Friedrich II. ausgebrachte ein. Unmittelbar hierauf zeigte ſich ein vorzüglich arrangier lebendes Bild(Großherzogs Huldigung) auf der Bühne, welches den Beifall der Anweſenden fand.— Große Heiterkeit erweckte die Aufführung des Schwankes:„Es geht los“, dargeſtellt vo den Damen Frau Scheffel, Fräulein Perl und Frl. Mu und den Herren Tröntle, Voigt und Wermke, die als Dilettanten großartiges leiſteten. Zwei hübſche Soli für Te ſang Herr Wilhelm Müller mit großer Bravonr. Den Schl. bildete das patriotiſche Feſtſpiel:„Der Traum des Invpaliden⸗ Bald ertönten die fröhlichen Weiſen der Muſik und luden zut Tanze ein, dem mit Freuden gehuldigt wurde. Die bewährte Kapelle Petermann, unter der vorzüglichen Leitung ihres Dirigenten, Herrn Becker, trug viel zur Verſchönerung des FJeſtes bei. Die muſifaliſche Leitung ſowie Direktion der Ge 5 (ſaugsabteilung lag, wie gewohnt in den ſiche Muſiklehrers Herrn Peter Lenz.— Der Dank f gelungene Arrangement der Feier gebührt den kommiffären Herrn Dr. Mülker und Otto Mi die Morgenſtunden blieben Alt und Jung in fröhlicher kamer⸗ ſchaftlicher Stimmung beiſammen. 0 15 75*+ 55 752** BVerſetzt wurde Betriebsaſſiſtent Ernſt Gggler in M heim nach Singen und Betriebsſekretär Emil Biſchoff in Buh nuch Offenburg. * Der ülteſte Leibdiener des verſtorbenen Großher Friebrich, Ernſt Askani, der ſeinem fürſtlichen Herrn nahe, 45 Jahre zur Seite ſtand und ihn faſt auf allen Reiſen im Ir und Ausland begleitete, tritt nunmehr in den berdienten In Anerkennung all der treugeleiſteten Dienſte hat ihm 8 Großherzog anläßlich ſeines Geburtstags das Nitterkreug Zähringer Löwen verliehen, eine Auszeichnung, dis an Bedi enwa 35 Auszeichnungen und Medaillen. Aͤbiturientenexamen an der Reformſchule. Man ſchreibt: Geſtern fand an Groß h. Reformſchule das er ſt e liche Abiturtentenexvamen unter Vorſitz des P kommiſſärs Herrn Großh. Oberſchulrats Dr. Waag ſtatt. S lichen Oberprimanern konnte das Zeugnis der 8 erteilt werden. Es iſt dies gewiß ein Zeugnis dafür, daß die gegründete Reformſchule, gegen die anfangs ſo viele Bedenken Vorurteile obwalteten, unter der tüchtigen Leitung Direktors Dr. Blum und der treuen Mitarbeit der betr. N. lehrer auch auf der Höhe der Zeit ſteht, die ſie voll berechtig twürdig an die Seite der andern Mannheimer Mittelſchulen zu dürfen. „TDriſtan erke. Die Einnahme der„Luſtigen Witwe“ in Amerik die erſte amerikaniſche Aufführung der„u tigen; September 1907 ſtattgefunden hat, hat der Manager trh Sapage an Tantiemen angeblich rund 460 000 Mark gezahlt Bis zum Ablauf dieſes Jahres wird die Zahl der Tan⸗ ſicherlich auf 600 000 geſtiegen ſein, da die Operette in Newyork geſpielt wird. Das ergibt einen Durchſe mehr als 2000 Mark Tantiemen in der Woche. Bed nun, daß der glückliche Komponiſt und ſeine beiden M aus Deutſchland, Holland, Belgien, kurz aus allen irgen in Betracht kommenden Ländern Europas hohe Tantiemen ziehen, ſo iſt damit der Rekord von 20000 Mark in de W gebrochen, den bisher William Gillette mit ſeinem Drama zhe lock Holmes gehalten hatte. Literariſches. Die reitet eine Ausgabe von Br Frey beſorgt. Herbſt erſcheinen. Von den ungefähr 40 Adreſſaten nenn Paul Heyſe, Hermann Lingg, Alfred Meißner, f kaufte Braut“ und„Pique Dame“ von DTſchaikowsky und den 4. Seite. General⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) Marnheim, II. Ins * N Von der Handelshochſchule. Die Studierenden und Hoſpb⸗ tanten der Handelshochſchule beſichtigen heute Samstag die Maſchi⸗ nemfabrik Hch. Lanz. Die Teilnehmer verſammeln ſich 2½ Uhr vor der Fabrik. Am Montag, den 13. Juli, abends von—8 Uhr, hält Herr Diplom⸗Ingenieur Dr. Mertens im Anſchluß an dieſe Beſichtigung eime konverſatoriſche Uebung ab. Der Fachkurs des Herrn Dr. Altmann über„Gegenwärtige Steuergeſetzgebung“, der am letzten Donnerstag des Feiertags wegen nicht abgehalten wurde, findet heute Samstag von—9 Uhr ſtatt. Theaterfreqnenz. Im Monat Mai war das Hof⸗ theater am beſten bei der Aufführung von„Don Carlos“ zu Einheitspreiſen beſucht. 1272 Perſonen beſuchten dieſe Vor⸗ ſtellung. Am geringſten war die Frequenz bei der Aufführung einer anderen klaſſiſchen Schöpfung, von Goethes„Torquato Taſſo“, zu der ſich 650 Perſonen einfande. Im Neuen Theater erzielte„Alt⸗Heidelberg“ mit 1136 Beſuchern den Monatsrekord. Am ſchlechteften war die zweite Aufführung von „Don Ceſar“ in dieſem Monat(269 Perſonen) beſucht. * Die Straßenbahn beförderte im Monat Mai 2347 404 Perſonen oder 3,83(4,17) pro Wagenkilometer. Vereinnahmt wurden 229 058 M.(259 952.90.) oder 0,375 M.(0,407.) pro Wagenkilometer. *178 711 Einwohner zählte Mannheim nach der Berechnung des Statiſtiſchen Amtes Ende Mai. * Nach dem Jahresbericht des Kaufm. Verein weiblicher An⸗ geſtellter E. V. für die Zeit vom 1. April 1907 bis 31. März 1908 üſt die Mitgliederzahl auf 910 geſtiegen; ſie umfaßt 736 ordent⸗ liche und 174 außerordentliche Mitglieder. Bei 474(1906/07: 526) angemeldetben Vakanzen und 380(374) Bewerberinnen wur⸗ den 240(232) Stellen vermittelt. Die„Mittwoch⸗Abende“, die ſeit Beſtehen des Vereins als Sammelpunkt der Mätglieder dienen, haben ſich nach wie vor eines regen Zuſpruchs zu erfrenten. Zur J5 ung dieſer Zuſammenkünfte wurde im Berichtsjahr ein Winterprogramm aufgeſtellt und an die Mitglieder verſandt, das fürjeden erſten Mittwoch eines Monats eine Veranſtaltung vorſah. Diefe Einrichtung wurde mit großem Beifall aufgenommen, wie dies auch der gute Beſuch bei den verſchiedenen Unterhaltungen belbes. Weiter fanden drei Vortrags⸗ und Diskuf⸗ fions⸗Abemde ſtatt. Für die Weiterbildung der kaufm. An⸗ geſtellten hat der Verein die beſtehenden Unterrichtskurſe in framzöſiſcher und engliſcher Sprache, Gabelsberger Stenographie, tenographie und Maſchinenſchveiben fortgeführt. Die Vereinsbibliothek, die den Mitgliedern unentgeltlich zur Berfügung ſteht, warde auch im Berichtsjahre ſtark in Anſpruch genommen. Im gamnzen wurden an 300 Mitglieder 2200 Bände ausgegeben. In Gemeinſchaft mit dem verbündeten kaufmänniſchen Bereinen w. A. und den hieſigen mänmiſchen Männerpereinen ging der Verein in der Frage der Sountagsruhe in den offenen Verkaufsſtellen energiſch vor und ſchlug den Vorſtoß der Judtwigshafener ſiegreich ab. 8 Greroßes Schlachten⸗Pytponrri, Friedrichsvark. Das ſchöre 8„Deutſchlands Erinnerungen an die Kriegsjahre 1870%1“(am Vorabend der Schlacht vom Wörthh), ein Haupt⸗ ſangiehungspunkt für Altt und Jung, wird morgen Sonntag abeud vom der, vollſtändigen Grenadierkapelle unter Mitwirkung eines Tambour⸗ und Horniſten⸗Karps zur Aufführung gelangen, ſwogu ſich die Aulagen unſeres Parkes vorzüglich eignen. Bekanntlich wohl auch darauf gurückzuführen ſein dürfte, daß die Aufführung aur einmal in der Saiſon ſtattfindet. *Ahendliche e e 55 55 ſuchs chsweiſe ſtattgef rholungsfahr auf dem Mheim hatte trotz der ſchlechten Witterung einen verhältnismäß gutbem Beſuch zu verzeichnen, ſodaß bei Eintritt guten er ie Fahrten ſich wiederholen werden. Das Nähere wird rvechtzettig Helannt gegeben. Frankfurt eine ausgiebige Propaganda in die Wege geleitet, damit die Teilnehrner nach Beendigung des Tu ranfeſtes auch ſunſere Stadt befuchen. Auf Vevanlaſſuung des genamnten Vereins finden vom 21. bis einſchließlich 24. Jult, jewweils vormittags 10 und ſtatt. uvangel. Bund. Die evangel. Gemeinde wird auf den Familienabend am Saomtag abend halb 9 Uhr in der Lie⸗ gemacht, bei dem Herr Pfarrer Fertafel, K 2, 31, aufmerkſam über die evangeliſche Bewegung iw eſterreich ſprechen und auch Mitteilungen über den Fall Wahr⸗ geben wird.(S. Inſerat.) „ Evangel. Mäumerverein Lindenhof. Der Verein veranſtaltet fürr ſeine Mitglieder und Freunde am heutigen Abend, Samstag den 11. Juli, im„Nheinpark“ ein Gartenfeſt anläßlich des Geburtstags des Großherzogs, und hofft, ſeine Mitglieder an dem ſchönem Som au Nürrfen. SGroße Karneval⸗Geſellſchaft Neckarvorſtadt E. V. Wie aus der Annomce erſichtlich iſt, hält die Geſellſchaft ihr diesjähriges Stramdfeſt auf den Neckarwieſen zwiſchen der alten und neuen Necharbrücke ab. Sonntag, den 12. Juli nachmittags 3 Uhr, findet ein Umazzug mit Mufik, Fahnem ete., ausgehend vom Geſellſchafts⸗ hhauſe.—„Hotel Neckarſchloß“— gegenüber dem Weinheimer Vahn⸗ hoß— durch verſchiedene Straßen der Stadt ſtatt, der ſein Ende auf den Feſtwieſen findet. Der Feſtplatz, der in dieſem Jahre ganz außerordentlich reich mit grünen Bäumen und Fahnen heraus⸗ ceputzt iſt, enthält außer den üblichen Champagner⸗, Limonade⸗ zund ſonſtigen Buden eim großes Weinzelt, ſowie für„Anti“⸗ und Junſtige„Holtter ein bomfortabel eingerichtetes Kaffee⸗, Scholo⸗ ſladen⸗ und Teezelt. Was die Sehenstwürdigkeiten ambelangt, ſo verterſen wir auf die Plakate an den bekanntenSäulen, welche lange alles neunen, was an Sehenstvertem auf dem Strandfeſte geboten wird. Nach Eintreffen des Zuges findet Feſtrede ftatt. Damm erfolgt ein Umzug auf dem Feſtplatze, Vorfühcung eines grauen Elefanten, Auto⸗Wettrennen, Diabolo⸗Wettſpiel, zu. J. f. Jedes Kind erhält eime ſchöne Fazne 1 Glas Bier zu trinken. Es waren ſeine letzten 10 Pfg., die er noch in der Taſche hatte. Dann rief er dem Kutſcher zu: Nun fahren Sie mich in den Neckarauer Wald! Pflichtſchuldigſt fährt der Kutſcher ſeinen„Savalier“ auch dorthin. Als ſie längere 8 (Siehe Polizeibericht). gefährlich iſt. Frankfurter Turnfeſt. Der Verkehrs⸗Verein hat in Aachmittags vom 4 Uhr, ab Rheirworland, ca. 2ſtündige Zeit in dem nächtlichen Waldesdunkel herumgefahren waren, ging die Fahrt nach dem Waldhofe, wo der Fahrgaſt morgens einen guten Freund beſuchen wollte. Der war aber nicht zu finden. Der Kutſcher freute ſich wohl ſchon insgeheim auf das reiche Trinkgeld. Als er ihn aber auf dem Waldhof bat, ihm wenigſtens die Hälfte des Fahrpreiſes— er betrug 15 Mark— zu zahlen, ſagte er: Ja, Geld habe ich keins, da müſſen Sie mich ſchon nach Hauſe fahren, um dort Geld zu holen. Weiter geht die Fahrt nach Mannheim zu der Wohnung des Fahrgaſtes. Dort ſucht er dem Kutſcher zu entwiſchen, dieſem war jedoch ſchon ein Seifen⸗ ſieder aufgeſtiegen, daß er betrogen werden ſollte und er veran⸗ laßte die Feſtnahme des Fahrgaſtes, der ſich einmal eine billige Nachtfahrt leiſten wollte. Dem Kutſchere blieb weiter nichts übrig, als ſich mit der Reiſetaſche des Hausburſchen und deren Inhalt bezahlt zu machen, denn er hatte keinen Pfennig, um die Fahrt zu bezahlen. Ein unangenehmes Nachſpiel hatte für Bauer das Nachtvergnügen: er wurde vom Schöffengericht wegen Be⸗ trugs zu 14 Tagen Gefängnis verurteilt. * Eine entgangene Erbſchaft. Die Stadtgemeinde klagt gegen Blumhardts Erben auf Zahlung von 200 000 Mark aus einem Teſtament des verſtorbenen Rentiers Blumhardt. Der Pro⸗ zeß wurde in erſter Inſtanz abgewieſen. Rechtlich iſt der Fall von beſonderem Intereſſe. Der Erblaſſer hat nämlich die Zahl von 200 000 M. durchſtrichen und darüber die Zahl 100 000 Mark geſchrieben und dieſe auf dem Rande in Worten wieder⸗ holt. Da er aber dieſe Aenderung ohne Datum ließ, war die Erbeinſetzung auf 100 000 M. ungültig, diejenige auf 200 000 M. weil ſie durchſtrichen, aufgehoben. Die Sache wird jedenfalls alle Inſtanzen durchlaufen. Die Erben haben im Vergleichswege 50 000 M. geboten. * Verſchwinden eines Pakets mit Eiſenbahnfahrkarten. Der „Berl. Lokalanz.“ meldet aus Nürnberg: Auf dem Haupt⸗ bahnhofe Nürnberg kam am Mittwoch ein aus München einge⸗ troffenes, 1000 Fahrkarten für die Strecke Nürnberg⸗Lud⸗ wigshafen⸗Mannheim enthaltendes Paket auf rätſel⸗ hafte Weiſe abhanden. Der Verluſt wurde erſt heult bemerkt, als viele Schulkinder in einem Vororte zahlreiche Fahrkarten unter einander verkauften. * Unfall. Beim Transportieren einer Glasſcheibe in der Spiegelfabrik Waldhof brach eine Ecke, an der der 30 Jahre alte Glasſchleifer Friedrich Remmele ſie tragen half. Remmele wurde hierdurch die Sehnen des rechten Unterarmes von dem ſcharfen 1 durchſchnitten. Man überführte ihn ins Allgem. Kranken⸗ ans. *Selbſtmordverſuch. Der Taglöhner Otto Ebermann, wohnhaft H 7, 13, brachte ſich heute Nacht in der Magengegend einen Revolverſchuß bei. Das Motiv der Tat iſt unbekannt. *Mutmaßliches Wetter am 12. und 13. Juli. Sonntag und Montag ſind ſtarke Winde bei vielfach bedecktem, aber warmem und auch zu vereinzelten Niederſchlägen geneigtem Wetter zu er⸗ 0 Wolizeibericht vom 11. Juli. Selbſtmordberſuch: In vergangener Nacht brachte ſich infolge Eiferſucht ein 25 Jahre alter, lediger Schuhmacher aus Tauberbiſchofsheüm, wohnhaft hier, an der Ecke der Landteil⸗ und Lindeuhofſtraße in felbſtmörderiſcher Abſicht einen Revolver⸗ ſchu ß in die rechte Bruſtſeite bei. Er wurde mittelſt Droſchke in das Allg. Kranzenhaus verbracht, wo er, nach Anlegung eines Atne Werbandes, wöeder entlaſſen wurde, da ſeine Perletzung nicht lebens Unfälle: Ein Hausburſche, welcher mit ſeinem Fahrrad die Straßenkreuzung zwiſchen N und O 1 und 2 paſſieren wollte, ſtieß daſelbſt geſtern abend mit einem einſpännigen Tvansport⸗ wagen zufammen, wurde vom Rade geſchleudert und überfahren. Er erlitt mehrere unbedeutende Verletzungen am Kopf und am vechten Arm. Auf der Fahrbahn der Friedrichbrücke fuhr in der gleichen Zeit ein Kutſcher von hier, einen 58 Jahre alten Taglöhner von Feudenheim, welcher in betrunkenem Zuſtande umhertaumelte, um, ſodaß dieſer von einem Pferde getreten wurde. Der Leicht⸗ verletzte wurde mitbelſt Sanitätswagen in das Allg. Kramkenhaus verbracht. Beim Transport einer größeren Glasplatte in einem größeren Fabrikanweſen in Waldhof, zerbrach dieſe und wurden dabei 2 Fabrikarbeiter durch die Glasſplitter am den Armen er⸗ heblich verletzt. Küchenbrände: Durch einen Luftzug beztw. durch un⸗ vorſichtiges Hantieren mit einer brennenden Spirituslampe brach in 2 Küchen, im Hauſe P 6, 1 und UJ 6, 23 Feuer aus, dasſelbe Hausbewohnern alsbald wieder gelöſcht werden. Der iſt nicht bedeutend. Verhaftet wurden 17 Perſonen wegen verſchiedener ſtraf⸗ barer Handlungen, darunter ein vom Amtsgericht Breslau ge⸗ fuchter Kaufmann aus Berlin wegen Unterſchlagung. Alus dem Großherzogtum. Weinheim, 9. Juli. Bei der letzten Verſammlung des Ausſchuſſes der ev. Altſtadtgemeinde war hinſicht' lich der Auswahl des Platzes für die geplante neue Kirche zwiſchen der Gemeindevertretung und dem anweſenden Vertreter des evang. Oberkirchenrates ein Kompromiß dahin zuſtande ge⸗ kommen, daß letzterer ſeine Zuſtimmung zur Beibehaltung des bisherigen Standortes von dem Ergebnis einer Unterſuchung des Baugrundes abhängig mache; gegen die Stabilität desſelben waren nämlich, insbeſondere aufgrund eines früheren Gutachtens, das allerdings mehr auf theoretiſche Annahme ſich ſtützte, Bedenken laut geworden. Die in den letzten Wochen nun mittelſt umfang⸗ reicher Bohrungen vorgenommene Prüfung des Baugeländes haben zu einem wider alles Erwarten günſtigen Reſultate ge⸗ führt, wie die zuſtändige Kirchenbaubehörde ſelbſt anerkannt hat. Damit iſt nun alſo auch der letzte Einwand, der gegen die Er⸗ ſtellung der Kirche auf dem bisherigen Platze erhoben wurde, hin⸗ fällig geworden, und es ſteht ſomit dem Wunſche der Gemeinde nichts mehr entgegen. Mit dem Bau ſelbſt ſoll im nächſten Früh⸗ jahr begonnen werden. Während der auf zwei Jahre ange⸗ nommenen Dauer wird die Altſtadtgemeinde zur Abhaltung ihres Gottesdienſtes und der ſonſtigen kirchlichen Feiern die Kirche der evang. Stadtgemeinde nach einer noch näher zu treffenden Vereinbarung benützen. Die Koſten der Bohrungen beziffern ſich auf 1400 Mark, wovon die evang. Pflege Schönau die eine und die Kirchengemeinde die andere Hälfte zu tragen hat. * Heidelberg, 10. Juli. Ein lediger Gerber von Hom⸗ berg verſuchte geſtern Nachmittag auf dem großen Guckkaſtenweg ſich mit einem Revolver zu töten, indem er ſich einen Schuß in den Unterleib beibrachte. Schwer verletzt wurde er ins akademiſche Krankenhaus verbracht. Er war arbeits⸗ und mittel⸗ 108, was wohl das Motiv zur Tat ſein dürfte. 1 Das Bauunglück in Köln. *„ Kölrn, 10. Juli. Zu dem Bauunglück an der Südbrücke wird von amtlicher Seite mitgeteilt, daß die Annahme, als ob das Gerüſt zu ſchwach geweſen ſei, durch michts begründet iſt. Da⸗ mit erledigen ſich auch die weiteren Annahmen, die von fachmän⸗ miſcher Seite über die wahrſcheinlichen Gründe des Einſturzes aus⸗ geſprochen worden ſind. Die Urſache des Unfalls iſt vielmehr noch völlig unaufgeklärt; es muß deshalb die amtliche Unterſuchung ab⸗ gewartet werden.— Für die Opfer des Unfalls hat das Komitee des 16. Bundestags deutſcher Gaſtwirte, der kürzlich hier getagt hat, die Summe von 100 M. geſtiftet. Den Hinterbliebenen der Vermißten und den Verwundeten wird allſeitige Teilnahme entgegengebracht. Der Kaiſer ließ an den Eiſenbahn⸗Direktionspräſidenten Schmidt ein Tele⸗ gramm folgenden Wortlauts richten:„Seine Majeſtät der Kaiſer und König nehmen an dem Unglück bei dem Bau der ſüblichen Rheinbrücke herzlichen Anteil und haben Auftrag erteilt, dies den Verwundeten und den Angehörigen der Verunglückten auszu⸗ ſprechen.“ Im Auftrage des Kaiſers hat Eiſenbahn⸗Direktions⸗ präſident Schmidt in Begleitung des Oberbürgermeiſters Wallraf den im Bürgerhoſpital untergebrachten Verletzten von der herzlichen Anteilnahme des Kaiſers bereits Kenntnis ge⸗ geben. Der Prinz und die Prinzeſſin zu Schaumburg⸗Lippe haben an den Oberbürgermeiſter folgendes Telegramm gerichtet: „Wir nehmen wärmſten Anteil an dem traurigen Unfall und Verluſt an Menſchenleben, gedenken auch mit aufrichtigen Wün⸗ ſchen der Verletzten. Viktoria. Adolf.“ Von den Toten waren vier verheiratet. Die Taucher haben mit der Bergung von Leichen noch keinen Erfolg gehabt. Der vernichtete Wert an Material und Arbeitslöhnen wird, wie von zuſtändiger Stelle verlautet, auf 300000 Mark geſchätzt, doch wird dieſe Summe nicht ganz verloren ſein, da von dem Material noch ein großer Teil für den Wiederaufbau verwandt werden kann. Die Brücke wurde geſtern von einer Miniſterialkommiſſion unterſucht; gleichzeitig erſchien eine Gerichtskommiſſion. Die Unterſuchung ergab, daß die äußere Urſache des Einſturzes weder an der Eiſenkonſtruktion, noch an dem Holzunterbau feſtgeſtellt werden konnte. Ob etwaigeMängel in der Berechnung der Kon⸗ ſtruktion vorliegen, wird noch genau geprüft werden. Nach den definitiven Feſtſtellungen kamen ſieben Per⸗ ſonen ums Leben. Von den im Hoſpital befindlichen ver⸗ letzten Perſonen haben zwei ſchwere Verletzungen er⸗ litten, doch gibt ihr Zuſtand gegenwärtig zu keinerlei Bedenken Anlaß. Die übrigen verletzten Perſonen befinden ſich wieder daß ihre Entlaſſung aus dem Hoſpital demnächſt erfolgen ann. Eulenburg. e* Berlin, 10. Juli. Der heute als erſter Zeuge vernommene Oberlandesgerichts⸗ rat Jehle, iſt viele Jahre O beramtsrichter in Starn⸗ berg geweſen. Oberlandesgerichtsrat Jehle ſoll über die Glaub⸗ Der Prozeßz gegen würdigkeit und den Charakter des Riedel, ſowie über die Ge⸗ rüchte, die über den Verkehr des Riedel und Ernſt mit dem Fürſten Eulenburg laufen, Bekundungen gemacht haben. Riedel ſei ein ſehr exzeſſiver Menſch, ſehr ſtreitſüchtig und gewalttätig, der mit der Zunge immer vorweg ſei. Er ſei dagegen niemals unehrlich geweſen und mache, wenn er nicht aufgeregt ſei, einen vernünftigen und vertrauenerweckenden Eindruck. Im Anſchluß hieran ſtellte die Verteidigung den Antrag, den Stallſchweizer Max Müller aus Feldafing als Zeugen zu laden. Der Be⸗ ſchluß des Gerichtshofs ſoll dahin gegangen ſein, den genannten Max Müller, der damals in Feldafing wohnte, zu ermitteln und zu laden, während der zweite Antrag auf Ladung der fünf Rich⸗ ter abgelehnt wurde, weil in dem vorliegenden Urteil ſchon die Anſicht des Gerichts über die Glaubwürdigkeit des Riedel nieder⸗ gelegt worden ſei. Auf Befragen ſoll der Zeuge weiter ausge⸗ ſagt haben, daß in den achtziger Jahren mancherlei über ſpiri⸗ tiſtiſche und ſexuelle Neigungen des Fürſten Eulenburg geſprochen worden ſei, insbeſondere ſei direkt erzählt worden, daß Fürſt Eulenburg den Zeugen Ernſt verführt habe. Nach dieſen Zeugen wurde Landgerichtsrat Schmidt ver⸗ nommen, der bekanntlich die ganze Vorunterſuchung in dieſer Strafſache geführt hat. Er hat ſowohl den Riedel als auch den Ernſt wiederholt vernommen. Von Riedel ſoll er be⸗ kundet haben, er habe den Eindruck gewonnen, daß es Riedel ganz gleich ſei, ob er etwas bekunden müſſe, was zu ſeiner Schande gereiche oder nicht. Er ſage alles frei heraus und ſei von ihm wiederholt in eindringlichſter Weiſe vor einer falſchen Ausſage verwarnt worden. In Liebenberg ſei Riedel dem Fürſten gegen⸗ über geſtellt worden, und da hat ſich dann die bekannte Szene entwickelt, wo der Fürſt den Riedel einen Lügner nannte und dieſer dem Fürſten wiederholt gutmütig zuredete, doch die Wahr⸗ heit zu ſagen. Von Ernſt habe er den Eindruck, als ob dieſer noch mehr wiſſe, als er ſage. Landgerichtsrat Schmidt ſoll ſich dann noch aufBefragen über verſchiedene Ergebniſſe der Vorunter⸗ ſuchung ausgelaſſen und an der Hand eines Planes und einer Reihe von Photographien die Situation des Starnberger Sees und der Würm erläutert haben. Riedel habe bei den ver⸗ ſchiedenen Vernehmungen den Eindruck der Glaubwürd ig⸗ keit gemacht. Riedel hatte ihm genau die Oertlichkeiten in München und in Starnberg beſchrieben, an denen ſein Verkehr mit dem Fürſten ſtattgefunden habe, und dieſe örtlichen Angaben ſeien bei der Nachprüfung als in jeder Beziehung zutreffend feſt⸗ geſtellt worden. Der als Zeuge vernommene Klavierträger Johann Schö m⸗ mer war 1887 im„Wittelsbacher Hof“ in Starnberg als Hausdiener angeſtellt geweſen. Er ſoll eine Geſchichte erzählt haben, wonach der damalige Graf Eulenburg mit ſeiner Fa⸗ milie und in Begleitung eines anderen Grafen dort abgeſtiegen ſei. Dieſer zweite Graf habe ihm einen unſittlichen Antrag ge⸗ ſtellt, dem er auch leichtſinnigerweiſe nachgekommen ſei. Der Zeuge will auch bei einer anderen Gelegenheit bemerkt haben, daß Graf Eulenburg mit dem andern Grafen in ein Zimmer ging und die Tür verriegelte. Aus Neugier habe er durchs Schlüſſelloch geſehen und beide in derangierter Toilette bemerkt. Der Angeklagte beſtritt, jemals im„Wittelsbacher Hof“ abgeſtiegen zu ſein und erklärte alle ſolche Erzählungen für direkt erfunden. Als weiterer Zeuge wurde der Betriebsdirektor Schunig von einer hieſigen Zeitungsdruckerei vernommen. Dieſer ſoll in Wien geweilt haben, als Fürſt Eulenburg dort deutſcher Bot⸗ ſchafter war. Damals bildete eine Aufſehen erregende Affäre, bei welcher es ſich ebenfalls um homoſexuelle Dinge handelte, das Tagesgeſpräch und als er ſich mit einem Kollegen darüber unterhietl, habe man ihm geſagt:„Na, bei Euch in der Botſchaft iſts doch ebenſo.“ Dem Vernehmen nach ſoll bei dieſem Punkte eine ſchon in der Vorunterſuchung eingeholte amtliche Auskunft des früheren und des jetzigen Poltzeipräſidenten von Wien und des Kriminalpolizeiünſpektors verleſen worden ſein, wonach amt⸗ lich über Verfehlungen in der Botſchaft nichts bekannt ge⸗ weſen ſei. Es wurden dann mehrere Zeugen vernommen, die von der Verteidigung genannt waren und beweiſen ſollten, daß das Darlehen, welches der Zeuge Ernſt vom Angeklagten erhalten, keinen Anlaß zu irgend welchem Verdacht gebe. Dieſe Zeugen ſollen bekundet haben, daß ſie gleichfalls Darlehen vom Angeklagten erhalten haben. So z. B. ein Zeuge Winat, der r ee Ne 7JJJ nee nr e eee „r eeee afrikaniſches Gebiet ſchon in militäriſcher Beziehung ſo hoch⸗ auf diploma⸗ Ovambo, deren Zahl auf 100 000 bis 150 000 Köpfe geſchätzt wird, mußte der Wunſch ſich aufdrängen, ſie ſo bald als möglich an das ihrer Arbeitskraft muß die Erſchließung des Nordens des Schutz⸗ gebietes rechnen. Die Beziehungen des Schutzgebietes zu Oyvambohäuptlingen waren bisher nur ſehr locker, aber bis auf Ovambohäuptlinge, von denen Kambonde, 5 Nachales, den Deutſchen ſchon längſt günſtig geſinnt ſein ſoll, abgeſchreckt haben, gegen die deutſche Herrſchaft ſich feindlich zu Schutzgebiet nicht möglich, zumal nachdem dieſes durch die Nie⸗ ſüdlichen Teile für die friedliche Entwicklung erſchloſſen war. beiten und die Erfolge des Hauptmanns Franke entgegenſehen, um do mehr, als die Meldung die Aufgabe, die er ſo erfolgreich durch⸗ ührte, als„nicht unbedenklich“ bezeichnet. Mannheim, 11. Jull. General⸗Anzeiger.(Nittagblatt) 5. Seite. ſeinerzeit Hoboiſt auf der klagten mehrere tauſend Mark Bremen geliehen erhalten hat, zur Eröffnung eines Geſchäfts zur Eröffnung eines Geſchäfts in ferner ein Friſeur, der gleichfalls 5000 Mark geliehen bekommen hat. Vernommen wurde auch der frühere Amtsvorſteher Havemann aus Liebenberg, der ſeit über 30 Jahren in Liebenberg anſäſſig iſt und ſchon bei dem Vater des Angeklagten in Dienſten geſtan⸗ den hat. Der Zeuge ſoll erzählt haben, daß ſchon zu Lebzeiten des alten Grafen Eulenburg, Vater des Angeklagten, ein alter Förſter ihm erzählt habe: der junge Graf ſtehe in unlauteren Beziehungen zu einem Waldwärter Karle, er ſei darüber ganz perplex geweſen, aber der Diener des gröflichen Hauſes habe ihm dann eine ähnliche Andeutung gemacht. Das Bild des Waldwärters habe auch im Zimmer des jungen Grafen des jetzigen Angeklagten, gehangen. Der Waldwärter Karle ſoll ermittelt werden. Der Angeklagte ſuchte dieſe Erzählung auf ein Ma zurückzuführen, welches die ganze Sache ſehr benn erſcheinen ließ. Er ſoll darauf hingewieſen haben, daß ſchon damals ein Jäger jeden Abend zum Schloß beſtellt worden war, um etwaige Befehle für eine abzuhaltende Jagd etc. entgegen zu nehmen. Alles übrige ſeien haltloſe Vermutungen und Klatſchereien. Hierauf wurde die Sitzung auf Montag 11 Uhr vertagt. Von Tag zu Tag. — Erdbeben. Udden ne, 10. Juli. Heute frü 13⁰ Uhr,.25 Uhr und 730 Uhr wurden bier S 5 ſpürt, von denen das von.25 Uhr ſich durch einen großen Teil der Provinz erſtreckte und in Cividale, Tolumezzo, Codroipe und Leſtizza eine Panik hervorrief. Schaden wurde nicht angerichtet. — Bahnungbück. Bei dem Letzte Vachrichten und Celegramme. Frankfurt a.., 10. Juli. Der Magiſtrat teilt den Stadt rſammlung mit, daß zum Bau und Betrieb einer Automobil⸗Verkehrs⸗ und Uebungsſtraße im Taunus eine Geſellſchaft m. b. H. gegründet werden ſoll und bermtragt, daß ſich die Stadt an dem Umternehmen mit 750 000 Mark beteilige und die Bürgſchaft für die von der Geſellſchaft ausgugebende Obligationsſchuld von 1 750 000 M. übernehme unter der Bedingung, daß die Automobjlinduſtrie und der Kommunal⸗ berband Wiesbadem ebenfalls je 750 000., der Kaiſerliche Auto⸗ mobilklub 250 000 M. und die Kreiſe Obertaunus und Uſingen ebenfalls 250 000 M. Anteilſcheine übernehmen und der Stadt Frankfurt von der Geſellſchaft ein Zuſchuß von 150 000 M. zur 7 N der Straßenverbindung Frankfurt⸗Oberurſel gewährt Frankfurt a.., 11. Juli. Die heute beginnende Vorwoche zum 11. Deutſchen Turnfeſte wird durch einen Akt dankbarer Pietät eingeleitet werden. Heute vormittag 11 Uhr wird der Vorſtand des geſchäftsführenden Ausſchuſſes auf dem Frankfurter Friedhofe und auf dem Sachſenhäuſer Fried⸗ bofe auf den Gräbern der verſtorbenen Leiter der Frankfurter Turnerſchaft Ravenſtein, Dannenberg, Julius Gieſ⸗ ſen und Schaffner, die ſich hohe Verdienſte um die Turn⸗ ſache in Frankfurt erworben und bei dem 5. Deutſchen Turnfeſte in Frankfurt a. M. mitgewirkt haben, Kränze niederlegen. Heute abend findet ein Eröffnungs⸗Weiheakt in der Feſthalle ſtatte, wo⸗ van ſich ein Feſteſſen und Konzert in der Feſthalle anſchließt. Koblenz, 11. Juli. Geſtern trafen die amerika⸗ niſchen Turner auf dem geſchmückten Sonderdampfer Hohen⸗ zollern“ hier ein und begaben ſich zunächſt zum Kaiſer Wilhelm⸗ Denkmal, wo der Sprecher derſelben auf die Reichsgründung durch Kaiſer Wilhelm JI. und des dadurch vermehrten deutſchen Anſehens im Auslande hinwies. Abends fand Kommers mit den deutſchen Vereinen zuſammen ſtatt. Vom Flottenverein. Seidelberg, 10. Juli. 18 badiſche und württembergiſche Ortsgruppen des deutſchen Flottenvereins haben den zuſtändigen Präſidien den Mehr⸗ heitsbeſchluß ihrer Mitglieder kundgegeben, aus dem deutſchen Flottenverband auszutreten. 185 Die Abmachungen mit den Ovambohäuptlingen. * Berl in, 10. Juli. Ueber die Abmachungen des Haupt⸗ manns Franke mit fünf Häuptlingen des Ovambolandes ſchreibt die„Nordd. Allg. Ztg: Die Meldung über den Erfolg, den der um unſer ſüdweſt⸗ verdiente Hauptmann Franke nun auch tiſchem Gebiete zu verzeichnen hat, indem es ihm gelungen iſt, auf friedliche Weiſe fünf Oberhäuptlinge des Ovambolandes zur bedingungsloſen Anerkennung der deutſchen Oberhoheit zu bewegen, wird das deutſche Volk mit um ſo größerer Befriedigung erfüllen, als ihr Wortlaut erkennen läßt, daß die Aufgabe ſehr ſchwierig war. Die Frage, in welcher Weiſe der von den Ovambo bewohnte nördliche Teil unſeres Schutzgebietes ſich der deutſchen Herxſchaft einfügen werde, war bisher Gegenſtand ſehr ernſter Erwägungen der bolonialpolitiſchen Kreiſe. Die und doch behandeln, ſind bekanntlich ſehr ſchwer zu Schutzgebiet zu feſſeln, denn ſie bilden mit ihrer Arbeitskraft einen der wertvollſten Teile der Eingeborenenbevölkerung. Mit den den Angriff, den der vor einigen Wochen verſtorbene Häuptling Nechale am 28. Februar 1904 mit etwa 600 ſeiner Ondogaleute gegen den ſchwachbeſetzten Militärpoſten Namutoni an der Eto⸗ ſchapfanne unternahm, im allgemeinen friedlich. Die ſchweren Verluſte, die damals Nechale erlitt, mögen wohl auch die anderen der ältere Bruder erheben. Der labile Zuſtand war aber auf die Dauer für das derwerfung der Herero und Hottentotten in ſeinem mittleren und Mit Spannung wird man weiteren Nachrichten über die Ar⸗ 8 Vom Balkan. 25 Köln, 11. Juli. Die„Köln. Ztg.“ erfährt aus Ueskueb: Der zum Kommandeur des 2. Armeekorps beförderte Osman Paſcha „Hohenzollern“ war und vom Ange⸗ eine neue Proklamation, in der er verſpricht, gerecht zu däniſchen Badeortes Skagen durch das plötzliche Salutſchießen Geſchützfeuer verurſachte, in Trümmer. hat die Verpflichtung übernommen, vor Rückzahlung dieſer An⸗ leihe keine mit beſſeren Rechten ausgeſtattete, insbeſondere keine Konſtantinopel, 11. Juli. Die offiziöſen Blätter heben hervor, daß der ungünſtige Stand der bulgari⸗ ſchen Propaganda in Mazedonien auf die geringen Geldmitteln, die ſteigende Unbeliebtheit bei den eigenen Leuten, die Uneinigkeit im eigenen Lager und die Verfolgung durch die türki⸗ ſchen Truppen zurückzuführen ſei. Dagegen ſei die griechiſche und ferbiſche Werbetätigkeit ſehr erfolgreich geweſen. Bemerkenswert ſei noch die große Zahl von militäriſchen Beurlaubungen, welche von März bis Mai 25 000 Mann betrug. Marokko. * London, 11. Juli. Nach einem Telegramm aus Rabat iſt Abdul Aſis entſchloſſen, Rabat zu verlaſſen um an der Spitze von 3000 Reitern, 3000 Mann Fußvolk und mehreren Geſchützen nach Marakeſch aufzubrechen. Gleich⸗ zeitig ſoll eine zweite Armee von Mogador nach Marakeſch aufbrechen zwecks gemeinſamen Vorgehens. Aus Tanger ſollen Abdul Aſis eine halbe Million Peſetas zur Soldzahlung zu⸗ gegangen ſein. e — Berliner Drahtbericht. (Von unſerem Berliner Bureau.) Berlin, 11. Juli. Aus Tanger wird gemeldet: Der deutſche Geſandte Dr. Roſen hat ſeine Urlaubs⸗ reiſe angetreten. Sein Stellvertreter Frhr. v. Wangenheim wird in Tanger erwartet. Berlin, 11. Juli. Der Kronprinz wird nach Ablauf ſeiner verwaltungstechniſchen Ausbildungszeit auch weiterhin ſich noch in der Behandlung verwaltungsrechtlicher Tagesfragen unterrichten. Er wird bis Auguſt beurlaubt und anfangs Oktober in ſeiner bisherigen Tätigkeit fortfahren. [ Berl in, 11. Juli. Die Auflöſung der Freien Studentenſchaft der Berliner Uni⸗ verſität durch den akademiſchen Senat war das Thema einer von mehr als 1200 Studenten beſuchten Verſammlung. Zum Schluß derſelben wurde eine Reſolution angenommen, welche gegen das Vorgehen der Univerſitätsbehörde gegenüber der Freiſtudentenſchaft Proteſt einlegt. Der Fall Eulenburg. Berlin, 11. Juli. Die Münchener Staatsanwalt⸗ ſchaft ſoll gegen den Hofrat Kiſtler Erhebungen wegen Ver⸗ leitung des Zeugen Ernſt zu falſcher Ausſage im Eulenburg⸗ prozeß anſtellen. Es ſteht bereits feſt, daß der ſog.„Hofrat“ Kiſtler ſofort nach dem Harden⸗Städelprozeß vom Fürſten Eulenburg zweimal nach Liebenberg berufen worden iſt. 25 Zur Reichsfinanzreſorm. IBerlin, 11. Juli. Die neuen Steuervorlagen werden erſt im September an den Bundesrat gelangen. Wie der„Lok.⸗Anz.“ mitteilt, ſoll außer einer Steuer auf Gas und Elektrizität auch eine Branntweinſteuerreform geplant ſein, entſprechend den Wünſchen der Linken. Nach unſerer Kennt⸗ nis ſoll auch eine ſtärkere Beſteuerung des Tabaks und die Ausdehnung der Reichserbſchaftsſteuer auch auf die Deszen⸗ denten in Vorſchlag gebracht werden. Drahtnachrichten unſeres Londoner Vureaus. London, 11. Juli. Unter der Ueberſchrift Deut⸗ ſcher Einfluß in China“ veröffentlicht die Morning Poſt“ ein Telegramm ihres Korreſpondenten in Peking, in dem es heißt, der deutſche Geſandte habe dem chineſiſchen aus⸗ wärtigen Amt mitgeteilt, daß alle in China angeſiedelten Türken, welche früher unter franzöſiſchem Schutz geſtanden, nun von der deutſchen Regierung geſchützt würden. + London, 11. Juli. Die„Morning Poſt“ meldet aus China, daß einer Ankündigung der japaniſchen Regie⸗ rung zufolge aus London die Erlaubnis erteilt werden ſolle, auf der Liaotunghalbinſel Minenrechte zu erwerben. 1 Die Ereigniſſe in Perſten. + London, 11. Juli. Der Korreſpondent der„Times“ in Teheran meldet in einem Telegramm, daß der Miniſter des kaiſerlichen Hofes und des auswärtigen Amtes ſich heute zum britiſchen Geſandten begeben werde, um im Namen des Schahs und der perſiſchen Regierung um Verzeihung zu bitten für die Reſpektloſigkeit, welche der britiſchen Flagge gegenüber gezeigt wurde. Der Schah erließ geſtern regieren und ordentliche Gerichte einzuſetzen. Salutſchießen des britiſchen Kanalgeſchwaders. London, 11. Juli. Zu der Begegnung des Kaiſer Wilhelm mit dem britiſchen Kanalgeſchwader telegraphiert der Kopenhagener Korreſpondent der„Daily Mail“ ſeinem Blakte, daß die Einwohner und Strandgäſte des kleinen der 72 britiſchen Kriegsſchiffe in der Aalbankbai in große Aufregung verſetzt wurden. Tauſende von Fenſter⸗ ſcheiben gingen durch den gewaltigen Luftdruck, den das Kinder fingen an zu ſchreien und zu weinen und die ungeheueren Rauchwolken, welche das rieſige Geſchwader ausſtieß, verſetzten auch die Er⸗ wachſenen in Angſt und Schrecken. Niemand konnte ſich er⸗ klären, was das Schießen der engliſchen Flotte in der nächſten Nähe der däniſchen Grenze zu bedeuten hat und alle möglichen Gerüchte kamen in Umlauf. Erſt durch ein Telegramm erfuhr man, daß es ſich um ein bloßes Salutſchießen gehandelt hat, weil die„Hohenzollern“ mit dem Kaiſer an Bord an dem britiſchen Kanalgeſchwader vorbeidampfte. Dolkswirtschaft. Rheiniſch⸗Weſtfüliſches Elektrizitätswerk.G. Nachdem die Zulaſſung zum Handel an der Berliner Börſe erfolgt iſt, werden nunmehr M. 10000 000 4½% proz. Obligationen des Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Elektrizitätswerkes.⸗G. zur öffent⸗ lichen Zeichnung am Donnerstag, den 16. Juli aufgelegt. Der Zeichnungspreis beträgt 9834 Prozent. Die Zeichnung findet ſtatt bei ſämtlichen Niederlaſſungen der Dredner Bank, der Deutſchen Bank, der Direktion der Diskonto⸗Geſellſchaft, des A. Schaaffhauſenſchen Bankvereins, der Eſſener Eredit⸗Anſtalt, des Eſſener Bankvereins und der Rheiniſchen Bank. Die Geſellſchaft Hypothekariſch ſichergeſtellte Anleihe aufzunehmen. Der ſehr aus⸗ führliche Proſpekt, der über die bedeutende Entwicklung der Ge⸗ im Spezialzug von Saloniki nach Monaſtir abgereiſt. Es ſind Redifbataillone zum Abmarſch nach Magedonien einberufen erhältlich. und zeigt keinerlei vom Brande herrührende Beſt wiederum glänzend bewieſen. Antwortet ſie:„mit Luhns“, ſo führe ſie getroſt zum Altar 12 dann bekommſt Du eine praktiſche und verſtändige Ha rau b ei f i Soh Ihre Aufgabe, einen möglichſt großen Teil des Rheiniſch⸗ Weſtfäliſchen Induſtriebezirkes einheitlich mift elektr. Energie zu verſorgen, führt die Geſellſchaft mit Energie und Erfolg durch. Die jährliche Zunahme ihrer Stromabnehmer bei der Zentrale in Eſſen und den beiden Zentralen Berggeiſt in Brühl und Bergi⸗ ſches Elektrizitätswerk in Solingen, die der Geſellſchaft durch Aktienbeſitz gehören, ergibt ſich aus folgender Ueberſicht: Jährliche Zunahme der Anſchlüſſe in Kilowatt: 19023 1903(4 1904/ 1905/ 1906/7 Centrale Eſſen„ 1072 3694 5348 6457 12464 „ Berggeiſt 607 1466 1557 480 1219 „ Solingen 532 925 1469 1089 2918 2211 6085 8369 7976 16596 Der Geſamtbeſtand der Anſchlüſſe am 1. Abpril 1908 betrug bei der Zentrale Eſſen 40 918, bei Berggeiſt 9016 und bei Solingen 10 153 Kilowatt, mithin zuſammen 60087 Kilowatt. Im Hinblick auf die Bedeutung, welche die Geſellſchaft für die Stromver⸗ ſorgung des Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Induſtriebezirkes hat, haben ſich eine größere Reihe von Städten, ſo z. B. Eſſen, Mülheim. Ruhr, Gelſenkirchen, ſowie andere Kommunen und Landkreiſe als Großaktionäre an dem Unternehmen beteiligt. Für das am 30. Juni ds. Is. abgelaufene Geſchäftsjahr der Geſellſchaft wird nach den jetzt vorliegenden Abſchlußziffern bei reichlichen Ab⸗ ſchreibungen und Rückſtellungen eine Dividende von 8 Prozent vorgeſchlagen werden, gegen 7 Prozent im Vorjahre. Der Ge, ſchäftsgang iſt fortlaufend ein erfreulicher.(Näheres ſ. Inf;, *** Ueber den Konkurs der Schreinerwerkgenoſſ aſchaft Kon⸗ ſtanz E. V. wird weiter berichtet: Beteiligt als Genoſſenſchafter ſind 11 alteingeſeſſene verh. Schreinermeiſter, von denen jeder einzelne mit ſeinem Privatvermögen haftet und mancher nun ſeine ganze Habe verlieren dürfte. Seit Wochen ſchon bemühten ſich der Landeskommiſſär und Oberbürgermeiſter Dr. Weber in Erkenntnis der Tragweite bei Finanzleuten, um ein Einſpringen für die Bedrängten zu erzielen, aber vergebens blieb der Ver⸗ ſuch. Unter den Beteiligten finden ſich Leute, die als Stadtver⸗ ordnete, gewerbliche Vorſtände uſw. ſich ſchon viele Verdienſte erworben haben. Die Haupturſache des Konkurſes beſteht in Ueberbauung ihres allzugroß angelegten maſchinellen ſowie wohn⸗ häuslichen Genoſſenſchaftsbetriebes. ö Waſſerſtandsnachrichten im Monat Juli. Pegelſtationen Datu m: vom Rhein. 3. 2. 2 9. 10. 1. JSemerknh Konſtan: J4,08 4,00 3,98 Waldshut 2,90 Hüningen!).. 2,56.53 2,55 2,46 2,39 2,39 Abds. 6 Uhr Kehll! 2291 201 291 2,88 2,83%s N. 6 Uhr Lauterburg ,26 4,23 4,16 Abds. 6 Uhr Maxau.,49 4,66 4,45 4,45 4,38 4,38 2 Uhr Germersheim.24 4,22 4,12.-P. 12 Uhr Mannheim 3,88 3,81 3,80 3,80 3,76 3,67 Morg. 7 Uhr Mainz[,27 1,2 1,21 1,21 1,20.-P. 12 Uhr BDiungen 1591 1,92 10 Uhr Kaubd.:26.21 2,18 ,17 218 2 Uhr Koblenz 2,30 2,23 2,23 10 Uhr Köln J62,7 2,22 9,17 2,14 2,14 2 Uhr Ruhrort J1,47 1,36 1,83 6 Uhr vom Neckar: Mannheim 3,79 3,75 3,74 3,74 3,70 3,62] V. 7 Uhr Heilbronunn 0,88 0,45 0,38 0,40 0,35 0,39 V. 7 Uhr ) Oſtwind, Heiter,. 14 C. 0 Waſſerwärme des Rheins am 11. Juli, morgens 7 Uhr, 20% C. Mitgeteilt von der Schwimm⸗ u. Badeanſtalt von Leopold Säng Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum: 55 für Kunſt, Feuilleton und Vermiſchtes: Alfred Beetſchen für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: Rich. Schönfelder; für Volkswirtſchaft und den übrigen redaktionellen Teil: J..: Franz Kircher. für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Franz Kirt er Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckere G. m. b..: J..: Julius Weber. di Brsrk! Man vertange auch beim Machfüllen ausdrücklich MAseis Würze. FSulerDrobe. Bei dem Großfeuer in der Adolf'ſchen Schuhfabrik in maſens am Sonntag ſtand im Bureau, im 3. Stock, ein K ſchrank von der Firma Wilh. Weiß, Kaſſenſchrankfabrik in Karl ruhe. Dieſer Schrank war vom Beginn des Brandes an ſtärkſten Feuer ausgeſetzt und ſtürzte am Sonntag früh glü vom 3. Stock herunter in die brennenden Trümmer. Erſt zwei Tagen kynnte der Schrank freigemacht und geöffnet w Trotzdem derſelbe dem intenſivſten Feuer und auch nt Sturz vom 3. Stock in die Tiefe widerſtehen mußte, war halt, welcher aus Büchern, Geld, Dokumenten, ſoga Hundert ſcharfen Patronen(aus der Sammlung des b ums Leben gekommenen Beſitzers) beſtand, vollſtändig Wie ſtark und intenſiv das Feuer geweſen iſt, beweiſe Trümmer; ſtarke P⸗Eiſenbalken, Maſchinen uſw., die bogen waren. Ein Kaſſenſchrank anderen Fabrikats, das bishe ebenfalls als renommiert angeſehen wurde, und lange nicht dem Hauptfeuer ausgeſetzt war, auch den Sturz nicht mitzumache hatte, alſo auf ſeinem Standorte verblieb, verſagte vollkommen Das als renommiert und ſolide bekannte Fabrikat der F Wilh. Weiß, Karlsruhe hat ſeine Feuer⸗ und Sturz⸗Sich, frage Deine Zukünſtige, was ſte ihre Wäſche wäſch Ehe Du heiratest, + Dieſe ſellſchaft eingehend Aufſchluß gibt, iſt bei allen Zeichnungsſtellen 6. Seite. General⸗Anzeiger.(Mittaablatt.) Mannheim, 11. Juli 1908 SSeichnungs-Binladung- Auf Grund des bei den Zeichnungsstellen erhältlichen Prospektes sind MH. 10 000 000.— auf 4½% abgestempelte, zu 102% rückzahlbare Anleihe der 0 Rheinisch-Westlälisches Elektrizitätswerk Aktien-Gesellschaft Eingeteilt in 10 000 Teilschuldverschreibungen zu M. 1000, Ubernehmen wir die und Nacht. Ferner Villen, Gärten, Stallungen u. ſ. w. bei Tat der Wohnungen, Begießen der Pflanzen. Nach⸗ ſenden der Korreſpondenzen u. ſ. w. f. ggeſellſchaft Maunhein Jt beböcſsehenden Keiſeſaſon Bewachung von Häuſern beſorgen wir das Lüften 80434 Tel. 1749. No. 18 901— 23 300, 23401— 24 500, 24 801—24 900,—26 300, 26 401— 30 000. Beginn der regelmässigen Tilgung per 1. April 1916, 5 Frühere Tilgung oder Gesamtkündigung per I. Aprll 1911 Zullssig zum Handel an der Berliner Börse zugelassen. Wir legen dieselben unter nachstehenden Bedingungen zur Zeichnung 8 I. Die Zeichnung findet statt am Donnerstag, den 16. Jali 19086 gleichzeitig in Berlin bei der Dresdner Bank Deutschen Bank „ Direction der Disconto-OGesellschaft dem A. Schaaffhausen'schen Bankverein Essener Credit-Anstalt „ dem Essener Bankverein „ der Rheinischen Bank Sowie bel sämtlichen Ubrigen deutschen Miederlassungen der vorgenannten Banken, u Mannheim ber der Filiale der Dresdner Bank in Maanbeim während der bei jeder Stelle üblichen Geschäftsstunden auf Grund eines bei den Stellen erhält lichen Anmelde-Formulars. Früherer Schluss der Zeichnung ist dem Ermessen jeder einzelnen Stelle vorbehalten. 2. Der Zeichnungspreis beträgt SeS 4 0 zuzüglich 4½% Stückzinsen vom 1. April 1908 bis zum Abnahmetage(vergl. No.). Der Schluss- noten-Stempel fällt dem Zeichner zur Hälfte zur Last. 3. Bei der Zeichnung ist anf Verlangen der Zeichnungsstelle eine Kaution von 5% des gezeichneten Betrages in bar oder börsengängigen, von der betr. Stelle für zulässig erachteten Wertpapieren zu hinterlegen. 4. Die Zuteilung, welche sobald als möglich nach Schluss der Zeichnung durch schrift- liche der Zeichner erfolgt, unterliegt dem freien Ermessen jeder einzelnen Zeich- nungsstelle. 5. Die zugeteilten Stücke sind gegen Zahlung des Preises(vergl. No. 2) bei derjenigen Stelle, bei der die Anmeldung erfolgt ist, in der Zeit vom 24. Juli bis 10. August 1908 einschliess- lich abzunehmen. Berlin, Essen a. d. Ruhr, im Juli 1908. Dresdner Bank Beutsee Bank Direction der Disconto-Gesellschaft A. Schaaffhausen'scher Bankverein Essener Credit-Anstalt Essener Bankverein Rheinische Bank 1 7 77 * 55 in Essen(Ruhr)„ Serie eERUHHT. anzuzeigen. durch kialtartelt Eleganz MaNNHRIM, vorzügl. Passformen in den Unſer Kamerad, Herr Prelslagen 10— W. 1 1˙. 13˙ 15* 5 Brückenwärter, iſt am 9. Juli 1908 geſtorben. Zur Reise-Salson Denkbar grösste Auswahl in Sportschuhen u. Bergetleich Der Verein ſammelt ſich 1 ſchule, Seckenheimer Nebeubahr elm. 10. 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Federnfabriken Aktlen-Oesellschaft. 80488 Bär um 12 Uhr an der Friedrichs⸗ 1. Der Vorſtand. 2 eeeeeeeeee: uHHuνuννj,unnunuununmmumnnnnnnnnnne 6 Nuun D 5 Jann Planken. B. IE Mäbl. Zimmer AUBRB.seEs, Ns. Annonce 11 Todes-Anzeige. Sad 9— rKl 8 Ss 2 Man H Sl m. ee wünſcht (Statt besonderer Anzeige.) Todesanzeige⸗ Heute Nachmittag 2½ Uhr entschlief nach Waiſe m. 6000 M. u. ein Fränlein ir erfüllen hiermit di i80 Pfl itgli langem schweren Leiden 80442 Wir erkfüllen hiermit die traurige Pflicht, unsere Mitglieder 5 m. 10000 M. ſowie mehrere beſſ. von dem Ableben des Herrn Frau Ewa Behr Witwen. Näh. nur geg. 50 Pfg. L geb. Maurer. Philipp Baer in Marken durch den Beauſtragten: Heinrich Braun in Oehringen (Württ.) 89974 Tierbetrauert von den Hinterbliebenen: in Kenntnis zu setzen. Hellmuth Behr und Kinder. Mannheim, Stephanienpromenade g, 10. Juli 1908. Condolenzbesuche im Sinne der Verstorbenen 25302 gef Pir betrauern in dem Entschlafenen ein eifriges, streb- sames Mitglied dem wir ein ehrendes Andenken bewahren werden. 75 achſen, ca. 80 Ztr. Tragkraſt, weg blatzmangel ſofort zu verkaufen. Die Beerdigung findet Sonntag, den 12. Juli nachmittag 25305 Schwetzingerſtr. 118. 2 Uhr in Ilvesheim statt und bitten wir um zahlreiche Be- 9 idch e keiligung. Abkahrt 12 Uhr Nebenbahn nach Seckenheim. Lehtnä En: deſ P4, 2, III. 25207 10. Juli 1908. 5 Mannhelm, den Juli 1908, P G, 10, 1 Treppe. Boszag Mittagstiſch für beſſ. iſrael. Herren u. Damen. 62496 62682 dankend verbeten. Sdg Nemnich Ineue Federrolle nut Patent⸗ Die Beerdigung fündet Sountag nachmittag 4 Uhr von der städt. Leichenhalle aus statt. 8 Der Vorstand. 2, 10a gegenüber d. Hof⸗ theater, 1 Treppe, ſchön möbl. Zimmer per 1. Auguſt zut vermieten. 62575 8 6, fa, 8. Sſock, gut mobl. Zim. m. ſep. Eing. 3. v. 24754 B 6, 18 möbl. Part.⸗Zim. z. v. 61355 37 9 1 Tr., Wohn⸗ und 0 Schlafzim. m. 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Familien⸗Abendſ⸗ tBortrag des Herrn Pfarrers Hochſtetter aus 5 Neunkirchen in Niederöſterreich, über: „Evangeliſches Arbeiten u. Kämpfen in Geſterrrich“, Anſprache des Herrn Pfarrers Klein.— Die evangel. Gemeinde wird herzlich eingeladen. 80430 Dlenstag, 14. duli, abends 9 Uhr im Restaur. Hohenzollern Gebenzimmef) Kalserting 40 Versammlung der Forstände Mehrerer Mannheimer Vergnügungs-Vereine betreffs Vereinigung. Eventl. sich noch dafür interessierende Vereine sind böflichst dazu eingeladen. Die prov. Geschäftsführung. Werkfünrer- U. Monteurschule MAMMHEI. Das neue Schuljahr beginnt Hontag, den 45. September 1908. Suafmahmebedamngumgemn: ——8 Zuxũcklegung des 18. Lebensjabres, 4 jährige Praxis, 5 gute Führung, Gewerbeschulbildung. Jahreskurs: Schulgeld 25 Mxk. Auskunft exteilt und nimmt Anmeldungen entgegen das 5 80858 Gewerbeschulrektorat. In Beltin delſcher unenoſen Munsheinergeeeraee Auguſt d. J. ſein Z5jähriges Stiftungsfeſt feiert, welcher am 2. hat ein Bereinsver 1 von Mk. 8516. Seit Beſtehen des Vereins wurden an Geſamt⸗Unterſtützungs⸗Krauken⸗ und Sterbegelder Mk. 44317.— vetausgabt. itgliederzahl 219. Soldatkann Mitglied werden. Das Vereinslokal iſt Tatterſallſlr. 18 b. A. Hennrich, wo jederzeit Neuaufnahmen geuommen u. Feſtkarken ausgegeben werden. 10090 r Vorſtand. Militär⸗Verein Waldhof. Obengenannter Verein feiert kommenden Sonntag, den 12. Juli 1908, das Geburksfeſt Sr. Königlich. Hoheit den Großherzogs Friedrich II. von Baden 80398 Morgens 6 Uhr: Serenade, „ 9/½ Uhr: Kirchenparade in die proteſt. Kirche, 11—1 Uhr: en im Garten und Saale des Herrn Karl Bauſch(Kantine Spiegelfabrih. Nachmittags—11 Uhr Gartenfeſt mit Konzert, Kinder⸗ beluſtigung und Gabenverloſung im Garten der Kantine Spiegelfabrik. Bei eintretender Dunkelheit großes Feuerwerk. Zu dleſer Feier ladet alle Freunde und Gönner des Der Vorſtand. e eee, Grosse Sees Lalnhalgesellsghat 7 heckanorstadt, f. U) e⸗ [Sonntag, I2. u. Montag, I8. Juli d. Js 9 5 mittags 8 Uhr ab bis nachts I2 Uhr 7 Strandfest grössten Stils, Vereins höflichſt ein. 80868 5 den rechtsseitigen Neckarwiesen.“ Grossartige Belustigungen, Ueberraschungen aller Art, vorzügl. Bewirtung.— NMaheres duroh unsere Pfakals f V Es ladet ergebenst ein 6. 70 Der Iller Rat. 4 8 9 e, Elntritt 20 Pf. Kinder frel. — Mitglieder geg. Vorzeig. der letzt.Quittung frei Morgen Sonntag vormittags 10 findet eine Hafenründfahrt ſut. Fahrpreis 70 Pfg. Kinder die Hälfte. Wirtſchaft auf dem Schiff. Pafl Arnhelter Erban. 25246 Jeder gediente drosse Narneval-Gesellschaft C V. Lindenhof. dem am ſtattfin denden Hunkt 5 Sappelin. Wilhelm Vorſtadt Wir geſtatten unſere verehrl. Mitglieder, Mitbürger und Gönner zu 12. Juli 1908 nachmittags 3 Uhr im Neckarauer Wald Aldfest mit aller Art, ergebenſt einzuladen. Uhr Aufftieg des hier gelandeten CLuftſchiffes Abends 8½ Uhr Lampionzug Rückkehr nach der Naiſer 80389 Ss 6, 33 — — A Sorten ln Seh. daend an Friep Neu ausgestellt! 77282 —— Sendigger Nabeinschlacht hriſttag 1705. Tiüglich geöffnet. Eintr. 50 Pf., Kinder 30 Pf. Hl, 1 Breitestr. H I, 1 55 80427 Neu! Im IIIuslonstheater:- Neu! Das Skelett im lebenden Körper. X Strahlen Durchleuchtung einer lebenden Dame. Im Weltpanorama dlese Woche: ban maenlule Uyllus: Lenedig. rn Friedrichspark. Sonutag, den 12. Juli, nachmittags 3½ bis 6½ und abends—11 Uhr Militär-Konzerte. Abends 3 Uhr: brosses Schlachten-Potpourri ausgeführt von der vollſtändigen Grenadier⸗Kapelle unt. Mitwirkung eines Tambonr⸗ u. Horniſten⸗Korps Inianterie- u. Artillerie-Feuer. Leitung: Kgl. Muſikdirigent M. Vollmer. Bengalische Beleuchtung. Eintrittspreis: 50 Pfg., Kinder 20 Pfg., Abonnenten frei, gegen Vorzeigen der Karten. 30003/197 Der 11˙r Rat. F. H. 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Beſtätige hiermit Herrn Direktor Heinrich Schäfer, Lichtheilinſtitut„Elek⸗ tron“, Mannheim, N 3, 3, von ganzen Herzen, daß ich durch die erfolgreiche Behandlung meine Geſundheit wieder vollſtändig erlangt habe. Mein Leiden beſtand aus Schwermut, hochgradiger Nervoſität, menſchenſcheu, energielos, fort⸗ während müde, unzugänglich für Jedermann. Ich verſuchte daher das Letzte und zwar vertraute ich mich dem altrenommierteſten Lichtheil⸗Inſtitut, nämlich dem des Herrn Direktor Heiurich Schäfer an, und ſchon nach 3 wöchentlicher Behandlung trat eine derart auffallende Beſſerung ein, welche ich nicht mehr erhofft hatte. Nach 6 wöchentlicher Kur war mein Zuſtand derart gehoben, ſodaß ich mich wieder vollſtändig geſund fühlte, welches ich lediglich der erfolgreichen und gewiſſenhaften Behandlung, was auf eine langjährige Praxis auf dem Gebiet der Tumsechtes Heiratsgeſuh! Ein tüchtig. Geſchäftsmann vom Lande, kathol., 46 Jahre] alt, mit einem Sohn, 11 Jahre alt, ſucht ſich wieder zu ver⸗ ehelichen, paſſende Perſon, jedoch nicht unter 35 Jahren, etwas Verwögen erwünſcht. Off. unter Nr. 25114 an die Expedition ds. Bl. Heirat. Für einen tücht., ehrenhaften und freundl. Herrn, dem es an Damenbekanntſchaft mangelt, ſuche ich als Freund ein fleißig. Fräulein mit Vermögen zwecks baldiger Heirat. Vormund od. Verwandte als Vermittler er⸗ wünſcht.— Prov.⸗Vermittler ausgeſchloſſen.— Gefl. Offert. mit Bild und näh. Angaben unter K. K. Nr. 24991 an die Expedition ds. Blattes. Junger Raufmann ſucht für ſeine freien Stunden Nebenbeſchäftigung durch Nach⸗ tragen der Bücher, ſchriftlichen Arbeiten u. ſ. w. Offert. unt. Nervenkrankheiten des Herrn Direktor Heinr. Schäfer ſchließen läßt, zu verdanken habe Nr. 25148 an die Expedition. 90 10 1 5 998 11 919 0 Gebſfar hafte Behandlung des Lichtheil⸗Inſtitut„Elektron“, N 3, 3 mit gutem Gewiſſen Nebenverdienſt. aufs beſte empfehlen. 5 Für Zuweiſung von Mannheim, den 25. Mai 1908. Frau G. Edelm. Feuerverſicherungen Ich Unterzeichneter beſtätige hlermit, daß ich ſeil länger als 7 Jahre an zahle einem Lupusgeſchwür erkrankte, welches ſich mit den Jahren über das ganze höchſte Proviſion. Gefl. Offert. unt. Nr. 55790 an die Expedition erbeten. Anſtriche, ODelfarb. am 30 Pf., Leimſarb. 12 Pfg. an, Möbel z. B. Kleider⸗ u. Küchenſchrank je 4 Mk., tapezieren Rolle 30 5 Küche tünchen Mk..50. 25150 Tüncher Liſt, 8 4, 16, part. „„%— Schwerhörige hören gew. mit elektr. Hörapp „Akuſtik“, ſof, w. gut. Näher. gegen Rückporto durch F. B5h⸗-⸗ rer, Heidelberg, Landhausſtr. 1i8s] Perſ; Köchin ſucht Aus.⸗⸗ hilfe zu Feſtlichkeiten auch auf Kirchweihen. 62610 Comptoir Fuhr, F 4, 6. 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Ich zog es jedoch vor, in das altrenommierteſte und bedeutendſte Lichtheil⸗Inſtitut„Elektron“, des Herrn Direktor Heinrich Schäfer, N 8, 3 in Behandlung zu gehen, und muß konſtatieren, daß durch die ſachgemäße und ge⸗ wiſſenhafte Behandlung des Herrn Direktor Heinrich Schäfer, ſchon nach 8 Tagen eine auffallende Beſſerung eintrat, und ich nach einer Kur von ca. 6 Wochen von meinem Leiden befreit war. 5 Ich kann deshalb Herrn Direktor Heinrich Schäfer für die Wiederherſtellung meiner Geſundheit meinen herzlichſten Dank ausſprechen, und werde nicht ver⸗ fehlen, das Inſtitut in meinem Bekanntenkreiſe zu empfehlen. Fürth i.., den 14. Mai 1908. Fr. Hildenbeutel. Ich Unterzeichnete beſtätige Herrn Dir. Hch. Schäfer, Lichtheil⸗Inſtitut Elektron J 3, 3 l, daß mich derſelbe durch 15malige Behandlung von meinem ſeit 20 Jahren beſtehenden Zupusgeſchwür vollſtändig geheilt hat. Ich danke Herrn Hch. Schäfer für die Wiederherſtellung meiner Geſundheit und kann aͤhnlich Leidenden die Behandlung beſtens empfehlen. Speyer a. Rh., den 20. Dezember 1907. gez. Frau Studienrat Nuſch Witwe. Ich Unterzeichneter beſcheinige hiermit, daß mein fleckenweiſer Haarausfall durch die Behandlung des Herrn Direktor Heinr Schäfer, N 3, 3, vollſtändig geheilt wurde. gez. W. R. Heilung von Nervenlähmung. Geehrter Herr Schäfer, Mannheim. Mit dankbarem Herzen kann ich Ihnen nur mitteilen, daß ich durch Ihre erfolgreiche Behandlung meine vollſtändige Geſundheit wieder erlangte. Als ich im Juni v. J. infolge Nervenlähmung an beiden Beinen und rechtem Arm zu Ihnen kam, glaubte ich nicht mehr an eine Heilung, jedoch ſchon nach 10 Tagen beſſerte ſich mein Zuſtand derart, daß ich ohne jede Begleitung zur Behandlung kommen konnte. Nach Verlauf von 5 Wochen war ich vollſtändig wieder her⸗ geſtellt, ſo daß ich wieder jede Haus⸗ und Feldarbeit übernehmen konnte. Was ich nicht mehr für möglich gehalten habe, wurde durch die aufmerkſame und Waldhof⸗Apotheke. Waldhof⸗ Adler⸗Apotheke, H 7, 1. Mit beſtem Gruß verbleibt Ihre ſtets dankbare Mohren eke, O 2, 5. 28 Seckenheim, den 17. 4. 07. Frau Her, Wetzel. Luiſen⸗Apotheke, Lutſenriug 23⸗ Stern⸗Apotheke, T 8, 1. Ich litt längere Zeit an hartnäckigem Iſchias und war bei einem hieſigen Neckar⸗Apotheke, Lindenhof⸗Apotheke, Lindenhof. Pelikan-Apotheke, Q 1, 3. M. Oettinger Nfl., F 2, 2, Marktſtr. Arzte in Behandlung. Zur Linderung der Schmerzen erhielt ich Morphium⸗ In dieſer Zeit wurde ich auf das Lichtheilinſtitut„Elektron“ 3, 3 aufmerkſam gemacht; nachdem ich nun daſelbſt 20 Behand⸗ ungen mit Maſſage genommen hatte, war ich vollſtändig von meinen Leiden Einſpritzungen. Mannheim, N tardplatz 2. Auln ene 95——— 92 befreit und habe auch ſeither nicht mehr das Geringſte von Schmerzen in den 5 55 85 früher Körperieilen verſpürt. Den glänzenden Erfolg muß ich der un 5 i i i 5 Meitecſr. 5o. 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Tel. 2842. e Buntes Feuilleton. Im Fluge durch Limmat⸗Athen. [Den Sängern aus Zürich zum Gruß) „Die rege Zürich“?) damf ſich zeigen, Drum ſonnt ſie ſich im eig nen Glanz; Und wachſen hier auch keine Feigen, Ihr blüht der Glarner⸗Alpen Kranz. Ein Zwingli, Peſtalozzi ſchritten Einſt an der Limmat tatenvoll. Hier hat ein Leuthold ausgelitten, Helvetiens Lenau jeder Zoll. 5 Baumgartner, Heim und— Heimchen biele, In Zürich ſangen ſie ihr Lied. 5 Hier war's, wo Götz— achl kaum am Ziele, Durch Noß„bezähmt“ von hinnen ſchied. Hier war's, wo der Meſſias⸗Dichter Mit eimem Kahn voll Mägdlein fuhre, Wo Richard Wagner Frühlingslichter Ließ huſchen auf die Partitur. Vorbei! Die Saiten ſind zerſprungen! Zum Purpur tvard das Staubgewand Von Gottfried Keller, der geſungen Den Roſenpſalm vom Heimatland. 5 Hier holt' ein Böcklin ſeine Farben, Eh' ihn umfing des Südens Duft, Band C. F. Mehyer ſeine Garben Und ſprengte eines Hutten Gruft. * A. Den„Roſengarten“!) ließ verſchreiben Sich Zürichs weiſer Rat aus Wien. Die Grillen kann man drin vertreiben Bei Lothar Kempter's Melodien. Von Minerats flankiert, von ſchlanden, Der Tonkunſt Thronſaal ſich erhebt, Ein Netz von hellen Blütenranken Der Frühling um die Säulen webt. Elektriſch Licht und Mondglamz zittern, 'rin ſchwimmt beim See der Feenpalaſt; Glutaugen, Lachen, Seidenknittern,— Hier küß, wenn was zu küſſen haſt! Hell ſtrahlt aus goldbeſpitztem Gitter Groß⸗Zürichs ſtolzes Paradies. Dort gigerlt— guck!— ein edler Ritter Mit ſeinem Nixlein über's Kies. Das Stadttheater glänzt und flimmrert Von weitem aus dem Häuſermeer; Sein Giebel iſt befrauenzimmert, Sein Innenraum vergoldet ſchwer. Der Hauptvorhang ſtrahlt Makart⸗prächtig, 'rauf ſchweben Götter dekolltiert. Ein Basler fänd das niederträchtig, Den Zürcher ſo was nicht geniert.— An ſolch' entzückenden Geſtaden, Wo ſich Natur mit Kunſt vermählr, Nah'm ſich die Gäſte ungeladen,— Wer Zürich ſucht, hat gut gewählt. „ Schiler(Wichelm Tell, Rütli⸗Sgene). Zürichs Tonballe“ W ſchöne Wohnung 2 Zimmer⸗ und Küche mit Linoleumböden an ruhige Leute zu vermieten. Näheres 2. Skock. fried Althaus iſt 1863 in Signen(Kanton Bern) geboren wor⸗ eeeeeeee Pig derttrabe 5, 2. Ste ſchöne D3 Zimm.⸗Wohn. m. Ballon per 1. Auguſt zu verm. Näheres 62508 Augartenſtr. 38, 2. St. Glutroſen blühn an Felfenwänden, Schnergipfel ſtehn in lichtem Brand. Daumpfſchwalben ziehn in raſchem Fluge Durch's der glatten Waſſerbahn,— Die Schönheit trink in raſchem Fluge, Sekunden,— s iſt um ſie getan! Selunden,— und das Alpenglüthen „Zerriumnt im Duft der Sommernacht. Groß⸗Zürichs tauſend Lichter ſprühen, Iu Silberriſtgeug zieht zur Wacht Der Mond am Wolkenburgportale, Fraumünſterglocken⸗Feierklang! Ein Pfiff! Schon raſſelt es zu Tale,— 15 Die Fahrt währt kurz, die Freude lang! Alfred Beetſchen. Anerhörte Ausſchreitungen haben in Berlin⸗Schöne⸗ ber g, wie jetzt erſt bekannt wird, vier Raufbolde verübt. Es wird darüber folgendes berichtet: In der Nacht zum Dienstag verſuchten kurz vor 12 Uhr vier im Alter von 30—35 Jahre ſtehende Männer vergeblich, in die an der Ecke der Torgauer⸗ und Gotenſtraße befindliche Wirtſchaft von Th. Skrzynski einzu⸗ dringen. Der Wirt hatte bereits Feierabend geboten und ver⸗ weigerte die Verabreichung von Getränken. Dadurch in Zorn gebracht, zerſchlugen ſie mit ihren ſchweren Stöcken ſämtliche Tür⸗ und Fenſterſcheiben und drohten den Wirt totzuſchlagen, wenn er ihnen nicht ſofort einſchenke. Der Wirt flüchtete in die hinteren Zimmer ſeiner Wohnung, ſprang aus dem Fenſter und lief mit zwei Nachbarn nach dem etwa 12 Minuten entfernt liegenden Poltzeibureau. Hier wurde ihnen geſagt, daß außer dem Telegraphiſten nur ein Beamter anweſend ſei, daß aber die wahrſcheinlich bald zurückkehrende Patrouille ſofort nach dem Tatort entſandt werden würde. Bei ſeiner Rückkehr ſah Sk. zu ſeinem Entſetzen, daß die vier Männer inzwiſchen das Lokal ſeines Gotenſtraße 21 wohnenden Kollegen Oskar Wilms geſtürmt hatten, und daß dieſer beſinnungslos, aus zwei Kopfwunden blutend, auf der Schwelle lag, während die vier Männer die Tür⸗ und Schaufenſterſcheiben, ſowie faſt alles Geſchirr, den Bier⸗ apparat und ſämtliche Gläſer zerſchlugen und ſich wie Raſende gebärdeten. Erſt als der zertrümmerte Kronleuchter von der Decke ſtürzte und das Gas erloſch, ſtürmten die Tobenden weiter. Dem Sk. kam plötzlich der nahe Feuermelder zu Geſicht, und da er ſonſt keinen anderen Rat wußte, rief er die Feuer⸗ wehr herbei. Durch die Ankunft der Feuerwehr ward eine größere Menſchenmenge angelockt, aus der ſich 12 Mann zu⸗ ſammenfanden, die die nunmehr nach dem Mariendorfer Weg ent⸗ fliehenden Unholde verfolgten. An der Ecke des Königswegs ge⸗ lang es, zwei nach heftiger Gegenwehr zu feſſeln und nach dem Polizeibureau zu ſchaffen. Beide ſind Charlottenburger, 30 Jahre alt und heißen Guſtav Werner und Karl Gauerke. Vor ihrer Feſtnahme verletzten ſie einen Beamten, einen Kutſcher und einen Bäckermeiſter durch Stiche am Kopf und Hals. Die über⸗ fallenen Gaſtwirte erklärten, daß ihnen nichts anderes übrig bleibe, als ſich fortan mit Revolvern zu bewaffnen.(Der Segen der„Großſtadt“!) — 6 Jahre Zuchthaus,— weil er das Schnarchen nicht leiden konnte. Eine unter ganz eigenartigen Umſtänden vollführte Mordtat beſchäftigte in den letzten Tagen den Berner Gerichts⸗ hof. Auf der Anklagebank ſaß ein porzeitig gealterter, müde drein⸗ ſchauender und abgearbeiteter Menſch. Seine bleichen, einge⸗ fallenen Züge ließen erkennen, daß das entſtellte Geſicht ehemals von großer Regelmäßigkeit und männlicher Schönheit war. Gott⸗ N den, hat dort die Schulen beſucht und bei ſeinem Vater, einem Schloſſer, die erſten Lehrjahre verbracht. Mit 18 Jahre ſchon kam er in die Welt hinaus und begann ein unſtätes Wander⸗ leben. In zahlreichen kleineren und größeren Ortſchaften der fragen im Hauſe 1⸗2. Stock und bei Zimmermeiſter Joh. Zu Ludwig junior, Neckarau, Seck eg 19, Tel. 2502. Iſchäftigt. genuß, und beſonders angetan hatte es ihm der Abſinth, die oder 1. Oktober zu vermieten. znfs ſind Mittags-.⸗ 4 erfragen bei Architekt Ohne Gelkänke Abendmahlzeit⸗ Seidemann, Heidelberg, Karl](70 bezw. 60 Pfg.) bdei Fam. zu erh⸗ Ludwigſtraße 4. 24726 25117 L 12, 3, 3 Treppen. Sehr frühe ſchon ergab er ſich khermäßigem Alkohol⸗ „grüne Fee“. Aus verſchiedenen Meiſterzeugniſſen geht hervor, daß Althaus im Zuſtande der Nüchternheit ein fleißiger und ge⸗ ſchickter Arbeiter war, ſobald er jedoch anfing zu trinken, dauerte es eine geraume Zeit, bis er den Weg zu ſeinem beſſeren Ich wiederfand. Der übermäßige Alkoholgenuß übte auf ihn eine ungemein erregende Wirkung aus; er ließ ſich dann zu Maß⸗ lofigkeiten und Brutalitäten hinreißen, die ihm im Laufe der Jahre drei harte Beſtrafungen wegen Mißhandlung einbrachten. Seit einem Jahre ungefähr war Althaus in Bern beſchäftigt. Am Neujahr 1908 bezog er ein neues Zimmer an der Wieſen⸗ ſtraße, das er mit einem Teſſiner namens Lorenzo Pozzi, zur teilen hatte. Am Abend des 14. März ds. Is., kurz nach 11 Uhr, hörten die Bewohner des betreffenden Hauſes einen Schuß fallen. Als man nachſah, fand man den Pozzi mit durchſchoſſener Bruſt tot vor der Tür ſeines mit Althaus gemeinſam bewohnten Zim⸗ mers liegen. Akthaus wurde als mutmaßlicher Täter verhaftet und geſtand das Verbrechen auch ſofort ein. Nach den Motiven der Tat befragt, gab Althaus in der Hauptverhandlung folgende Erklärung ab: Sein Zimmerkamerad Pozzi habe die Gewohnheit gehabt, im Schlafe übermäßig laut zu ſchnarchen; dadurch ſei er am Schlafen verhindert worden. Er habe ſich mehrmals bei Pozzi und bei der Vermieterin beklagt, ohne daß die Sache ſich gebeſſert hätte. Während mehr als zwei Monaten habe er kaum zehn Tage auch nur einigermaßen leidlich gut geſchlafen. Das habe ihn dann mit der Zeit in einen derart erregten und nervöſen Zuſtand verſetzt, daß er nur den einen Gedanken klar zu faſſen bermochte: ſich von dieſem Schnarchen zu retten, Ruhe zu finden. Am 14. März ſei dann Pozzi nach Hauſe gekommen und habe Einlaß begehrt. Als er dann auch noch drohte, habe ſich ſeiner eine ſinnloſe Wut bemächtigt und er habe mti dem Ordonnanz⸗ gewehr einen Schuß durch die Tür abgegeben. Dann habe er ſich ruhig verhalten bis die Polizei kam. Althaus beſtritt aufs ent⸗ ſchiedenſte, den Pozzi mit Abſicht und Vorbedacht getötet zu haben. Im Widerſpruch zu dieſer Erklärung ſtehen jedoch ſeine eigenen Aeußerungen vor dem Unterſuchungsrichter und die Zeugenaus⸗ ſagen. Zu zwei Nebenarbeitern ſoll er ſich am Morgen des kritiſchen Tages geäußert haben, daß es Krach gebe, wenn am Abend der„Schnarchlihund“ noch da ſei. Auch ſonſt fielen die Zeugenausſagen ſehr belaſtend für ihn aus, während man dem ermordeten Pozzi allgemein das Zeugnis eines ruhigen, freund⸗ lichen Mannes und guten Familienvaters ausſtellte. Pozzi hin⸗ terläßt eine Witwe und vier unmündige Kinder, die nun poll⸗ ſtändig mittellos daſtehen. Der amtliche Verteidiger plädierte auf Mißhandlung mit tödlichem Ausgang, indem er jede Vorſätzlich⸗ keit ſeitens desAngeklagten beſtritt, ſowie auf Bejahung der Frage nach verminderter Zurechnungsfähigkeit Mittwoch nachmittags wuürde nach circa 1½ſtündiger Beratung das Verdikt der Ge⸗ ſchworenen verkündet. Es ſprach Althaus frei von der Anklage auf vorbedachten und vorſätzlichen Mord, ſprach ihn dagegen ſchuldig des Totſchlags unter Annahme verminderter Zurech⸗ nungsfähigkeit; mildernde Umſtände wurden ihm zugebilligt. Das Urteil der Kriminalkammer lautete auf ſechs Jahre Zucht⸗ hau 3. Beim Regierungsrat ſoll ferner der Antrag auf lebens⸗ längliche Verſorgung des Althaus in eine Irrenanſtalt geſtellt werden. Ein Anti⸗Selbſtmordverein. Aus Majland wird geſchrieben: Angeſichts der in den letzten Jahren erſchreckend ſtarken Zunahme von Selbſtmorden in Mailand haben hieſige Menſchenfreunde einen Verein zur Verhütung von Selbſtmorden begründet, um hauptſäch⸗ lich die ſozialen Urſachen dieſer traurigen Vorkommniſſe zu er⸗ gründen und zu beſeitigen. — Schrecklicher Selbſtmord. In Aßling bei München hat ſich ein Wagnergeſelle aus Böhmen mit zwei in ſein Bett geſteckten mit Pulver und Waſſer geladenen und von ihm ſelbſt entzündeten Böllern in die Luft geſprengt. Der Selbſtmord verurſachte in dem ruhigen Ort den größten Schrecken. Der Selbſtmörder hatte offen⸗ bar den Kopf genau auf die Völler gelegt, denn der Schädel war ihm vom Rumpf geriſſen und in tauſend Fetzen zerſtreut. 1Schweiz war er in den letzten 25 Jahren als Schloſſer be⸗ 12. Seite. Zwangs⸗VVerſteigerung. 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