1 l Abonnement: 20 Pfennig monatkich. Bringerlohn 25 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſts eniſchlag N..4 pro Quartal, Gadiſche Volkszeitung.) adi Einzel⸗Nummer 8 Pig. 22 2 Druckerei⸗Bureau(An⸗ do fecates nabbhängige Tageszeitung. nahmen. Druclarbeiten 841 Dis Gopns-ele.. 20 b Selefenſte und verbrettetſte Zektung Taglich 2 Husgaben Eigene RNedaktionsbureaus Ncbatton: 87 Auswürtäge Infercte 50„ in Maunheim und Umgebung. in Berlin und Narlsruhe. Erpedition umd Verlags⸗ Die Neskante⸗Zelle 1 Mark der Stadt Mannheim und Aumgebung. (ausgemommen Sonntag) Schluß der Juſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens% 9 uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr. (Mannheimer Volksblatt.) che Neueſte Nachrichten Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim“ Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 buchhandlung. 218 Nr. 322. Dienstag, 14. Juli 1908. (Abendblatt.) Zeppelin und die Sozialdemokratie. Als im letzten Jahre der Reichstag um Bewilligung einer nicht gringen Summe zur Unterſtützung der Zeppelinſchen Beſtrebungen angegangen wurde, erhob ſich auch ein Redner der Sozialdemokratie und ſtimmte namens ſeiner Partei der Forderung zu, indem er mit warmen Worten anerkannte, der Kultur und dem deutſchen Namen Ehre mache. Das war hübſch und es berührt umſo angenehmer, als man ſolche Loyalität bei der Sozialdemokratie ſonſt leider eben nicht häufig findet. Nun hat Zeppelin einen großen Erfolg errungen und man ſollte meinen, daß die Sozialdemo⸗ kratie jetzt an dem allgemeinen Jubel über dieſen Erfolg teil⸗ nehmen würde. Aber nein, der„Vorwärts“ nörgelt: „Schon die Entwickerung des Auttomobilismuts bewweiſt ja, wie wenäg eine au ſich glorreiche Erfindung der Maſſe des Vokkes zugute kommt. Von den Motor⸗ amnibuſſen und Motordroſchken der Großſtädte abgeſehen, dient der Autamobilismus heuke noch faſt ausſchließlich dem Sport der Reichen, die ebenſoviel Ueberfluß an freier Zeit haben wie die fron⸗ dende Maſſe Mangel daran. Das Automobil iſt gewiß eim wunder⸗ bares Verkehrsmittel. Statt dem Schienenſtrange folgen zu müſſen, kann ſich der ſeiner bedienende Touriſt und Reiſende ſeinen Weg Durch die landſchaftlich reizvollſten Gegenden nehmem, kann halten, wo er will, kann alle Annehmlichkeiten dieſer neuen Touriſtik nach Herzensluſt auskoſten. Aber was hat die große Maſſe des Volkes vom dem Automobilismus? Nichts als den Staub und den Benzin⸗ geſtank, den die häufig im tollwütigſten Tempo vorbeikutſchierenden oberen Zehntauſende den auf Schuſters Rappen wandernden Nicht⸗ beſitzenden zurücklaſſen! Noch weniger wird die Erfindung Zeppelins und ſeiner Nachfolger dem Volke ſelbſt zugute kommen, ſolange das 5 kapitaliſtiſche Syſtem die Herrſchaft behauptet! Sie wird ein Mittel ſie wird beſtenfalls ein Sport für die bberen Zehntauſende werden! Das arbeitende Volk wird aber nach des Militarismus fein, wie vor die Vögel um ihre Schwingen beneiden könmen.“ Die Sozialdemokratie hat ſich alſo wieder auf ſich ſelbſt beſonnen. Nur um Gotteswillen keine Stimmung der Freude und der Erhebung im Volke groß werden laſſen! Denn das Gefühl der Freude und der Erhebung über das Alltägliche erzeugen die Zufriedenheit und die Zufriedenheit iſt der Tod⸗ feind der ſozialdemokratiſchen Agitation. Deshalb muß dem Volke alles verekelt werden, einerlei ob es ſich um nationale Gedenktage handelt oder um einen ſtolzen Fortſchritt wie das Zeppelinſche Luftſchiff. Um den Verekelungszweck zu er⸗ reichen, ſind alle Mittel recht, auch das Mittel der Lüge und der Verdrehung der Tatſachen. Denn Lüge und Verdrehung iſt es, wenn der„Vorwärts“ ſagt, die an ſich großartigen Erfindungen kämen der großen Maſſe des Volkes nicht zugute. Die größten Erfindungen des letzten Jahrhunderts ſind die Eiſenbahnen, die Telegraphie, die Telephonie und nicht zuletzt die großen Erfindungen und Entdeckungen auf dem Gebiete der Medizin und der Hygiene. Alle dieſe großartigen Erfindungen kommen der Maſſe des Volkes genau ſo zugute wie den oberen Schichten. Die Eiſen⸗ bahn beiſpielsweiſe hat erſt die Freizügigkeit zu einer Wirk⸗ lichkeit gemacht und die großen hygieniſchen, Jortſchritte haben lich eingeſchränkt. Da die hier erwähnten Erfindungen dem„Vorwärts“ für ſeine die Verhetzung der Maſſen bezweckende Theſe un⸗ bequem ſind, ſo beſchränkt er ſich auf das Automobil und das Zeppelinſche Luftſchiff. Beim Automobil aber muß er ſchon ſelbſt zugeben, daß der Automobilomnibus und im gewiſſen Sinne auch die Automobildroſchke in ſeine Behauptung Breſche hineinfahren. Im übrigen dürfte auch, wenn wir zur Zeit der Erfindung des Automobils bereits im Zukunfts⸗ ſtaate gelebt hätten, kaum die große Maſſe der Bevölkerung ſich Vergnügungsautomobile leiſten köunen. Und nun das Zeppelinſche Luftſchiff! Es ſoll nicht den Maſſen zugute kommen, ſondern dem„Militarismus“. Pardon, lieber„Vorwärts“, damit kommt es gerade den Maſſen zugute. Denn wenn wir durch das Zeppelinſche Luft⸗ ſchiff eine Ueberlegenheit über etwaige künftige Feinde er⸗ langen ſollten, ſo würden wir dadurch in die Lage gebracht werden, einen Krieg ſchneller, erfolgreicher und mit geringeren Opfern an Blut und Geld auf unſerer Seite durchzuführen. Da unſer Heer nun einmal ein Volksheer iſt, ſo kommt jede Beſchleunigung und Erleichterung der Kriegführung auch den breiten Maſſen des Volkes zugute. So hat alſo das deutſche Volk vom Kaiſer bis zum geringſten Tagelöhner hinab allen Anlaß, ſich der Zeppelin⸗ ſchen Errungenſchaft zu freuen. Daß neben dieſem praktiſchen Werke auch das Anſehen des deutſchen Namens gewinnt, hat zwar in einem Momente einer gewiſſen idealen Wallung der ſozialdemokratiſche Redner im Reichstage zugegeben, wir wollen aber dem„Vorwärts“ mit dieſem Argumente nicht kommen, denn darauf pfeift er. Tabaksbau in Südweſtafrika. Aus Windhuk, 8. Juni, wird uns von ſachverſtändiger Seite geſchrieben: Die Ausſichten, Deutſch⸗Südweſtafrika durch den Betrieb des Tabakbaues eine neue und ertragreiche Einnahmequelle zu erſchließen, können nach einigen ſoeben ſtattgehabten Ver⸗ ſuchen als durchaus günſtig bezeichnet werden. Das Aus⸗ pflanzen der entweder in Samenbeeten oder in Blumen⸗ töpfchen gezagenen Tabakſetzlinge fand im Herbſt 1907 und im Winter 1908 ſtatt, um zunächft einmal feſtzuſtellen, welche Pflanzzeit die beſte ſei. Es hat ſich gezeigt, daß es empfehlens⸗ wert iſt, die am beſten in Blumentöpfchen gezogenen Pflänz⸗ chen etwa Ende September ins Land zu bringen, weil bei ſo frühem Verpflanzen zwei Eenten möglich ſind, während bei ſpäterem Ausſetzen ſich nur eine Ernte ergibt. Iſt die Anzucht der Pflanzen und die Ernte in Südweſt⸗ afrika leicht und ausſichtsreich, ſo bereitet das Trocknen der geernteten Blätter gewiſſe Schwierigkeiten, die mit den klima⸗ tiſchen Verhältniſſen zuſammenhängen. Während nämlich in Ländern mit ziemlich feuchter Luft das Trocknen der Blätter verhältnismäßig langſam vor ſich geht, findet es in Deutſch⸗Südweſtafrika infolge der ſehr trockenen und warmen Luft ſehr raſch ſtatt, ſo daß die für die Erzielung eines guten die Sterblichkeit gerade unter den arbeitenden Klaſſen erheb⸗ Tabaks notwendigen chemiſchen Veränderungen nur teilweiſe vor ſich gehen können. Dadurch kommt es, daß die Blätter teilweiſe grün bleiben und dann beim Rauchen unangenehm ſchmecken und riechen. Deshalb iſt es die Hauptaufgabe eine künſtliche Verlangſamung des Trocknens der Blätter herbeizuführen. Bei den oben erwähnten Verſuchen iſt folgende Trocken⸗ methode angewandt worden, die ſich auch bei den Klein⸗ ſiedlern in Oſona und Okahandja bewährt hat: Die geernte⸗ ten Tabakblätter werden in einem bedeckten Raume auf Ge⸗ ſtelle gelegt und wenn ſie abgewelkt ſind, mit Säcken bedeckt, die mäßig feucht gehalten werden. Nach drei bis vier Tagen werden die Blätter lagenweiſe umgewendet; dies wird dann alle zwei Tage wiederholt. Nach 10 bis 14 Tagen ſind die Blätter ſchön braun gefärbt. Nun werden ſie ohne Bedeckung zum vollſtändigen Trocknen in einem luftigen Raume loſe übereinander gelegt und dann in Kiſten vorläufig unter⸗ gebracht. Die Trockeneinrichtungen können von jedem Farmer und Kleinſiedler ohne größere Koſten ſelbſt hergeſtellt werden. Der ſo getrocknete Tabak zeigt recht befriedi⸗ gende Eigenſchaften, indem er guten Brand und an⸗ genehmen Geruch hat. Die Kleinſiedler in Oſona und in der Umgegend von Okahandja ſowie verſchiedene Farmer haben in dieſem Jahre ſehr befriedigende Anbauverſuche mit Tabak gemacht. Es iſt zu hoffen, daß ſich, wenn günſtige Abſatz⸗ gelegenheiten geſchaffen werden, der Tabaksbau in Deutſch⸗ Südweſtafrika mehr und mehr ausdehnt und zu einem recht lohnenden Erwerbszweige der Anſiedler werden wird. ——— Politische Aebersſcht. „Maunheim, 14. Jult 1908. Herr Dr. Tille und die Nationalliberalen. Por ein paar Jahren zog Herr Dr. Alexander Tille aus, die wiſſenſchaftliche Nationalökonomie, wie ſie in Deutſch⸗ land zurzeit gelehrt würde, zu überwinden. Die war ihm des„Sozialmoralismus“ dringend verdächtig, und da dieſem erleuchteten Denker das Moraliſche nicht nur nicht ſich von ſelbſt verſteht, ſondern im Gegenteil höchſt greuelvoll iſt, bot er ein paar ſeiner Kollegen und ein paar Ueberſetzer aus dem Engliſchen auf, die in eilfertig zuſammengeſtoppelten Heften die Lebensarbeit zweier Generationen nationalökonomiſcher Forſcher vom Erdboden vertilgen ſollten. Das heitere Unter⸗ fangen endete, wie es enden mußte: eines ſchönen Tages blieb es aus Mangel an weiteren„Ueberwindern“ im Sande (der daneben doch recht' goldhaltig war) ſtecken. Aber Leute, die konſtruiert ſind wie Herr Dr. Alexander Tille, können nicht leben, wenn ſie nicht fortgeſetzt durch das Geräuſch, das ſie vons ſich geben, die Aufmerkſamkeit auf ſich lenken. So tritt er denn mit einem neuen Projekt auf den Plan, das freilich genau ſo heiter iſt und genau ſo utopiſch wie das alte: er will die große Arbeitgeberpartei, die in Gedanken ſchon oft begründete, ſtabilieren, die den Induſtriellen und den Hand⸗ werksmeiſter, den Großkaufmann und den kleinen Krämer, Rückblicke auf die Theaterſaiſon 190%8. II. Die Oper. Rückblicke und Ausblicke zu tun, iſt ein undankbares Ge⸗ ſchäft, beſonders dann, wenn eine ſolche zuſammenfaſſende Wür⸗ digung und retroſpektive Betrachtung nicht in einen Hymnus aufrichtiger Befriedigung und Dankbarkeit ihren harmoniſchen Abſchluß kinden kann. 8 Wenn den Schreiber dieſer Zeilen jemand fragen wird: was war denn nun eigentlich in Euerm Mannheimer Theater letzten Winter beſſer, gediegener und erfreulicher, die Oper oder das Schauſpiel? ſo bleibt ihm keine andere Antwort übrig, als: das Schauſpiel. Dieſe Behauptung läßt ſich u. a. mit folgenden Gründen be⸗ legen: Erſtens: brachte das Schauſpiel, wenn auch nicht beſon⸗ ders viele, ſo doch immerhin eine ganze Reihe von Novitäten heraus. Die Oper dagegen keine einzige. Es wäre denn, daß man die„Inſelbraut“⸗Operette als Erſatz für einen ſolchen Ausfall anzuſehen hätte. Zweitens: konnte das Schauſpielenſemble einen Geſamtgaſtſpielverſuch in München wagen. War auch die Begeiſterung der Münchner über das Gebotene nicht übermäßig, was zum Teil dem Stück zur Laſt fällt,— ſo viel iſt 11 5 daß die Oper noch erheblich weniger gut abgeſchnitten hätte. Drittens: konnte man ſich im Schauſpiel mit eigenen Kräften behelfen; es ging ohne Zuzug von auswärts. Gab's ein⸗ mal ein Gaſtſpiel, wie neulich das Baſſermann'ſche, dann wars auch ein wirklicher Kunſtgenuß. In der Oper dagegen wimmelte es von Gäſten, von kleinen und großen, berühmten und un⸗ berühmten. Nicht ſelten waren zwei und drei Gäſte von auswärts aufgeboten, um eine angeſagte Vorſtellung zu ermöglichen Was ein ſolcher Taubenſchlagverkehr für den Beſtand eines Enſembles bedeutet, liegt auf der Hand. Allein die Monate lang andauernde Jagd nach einem tauglichen Heldentenor ließ eine ſtattliche Zahl gottgeſandter Streiter im Kampf um den Lorbeer in die Schranken treten. Es war, kurz geſagt, die reine Gaſtſpielepidemie, über die der demnächſt erſcheinende offizielle, N Saiſon: Rückblick ziffernmäßig belegte. Auskunft geben wird. Der Spruch:„Willſt Du in die Ferne ſchweifen, ſieh, das Gute liegt ſo nah“, dürfte ihm ſchwerlich als Motto vorangeſtellt werden können. Ganz objektiv und vorurteilslſos betrachtet, er⸗ gibt ſich folgendes Dilemma: unſer Opernperſonal umfaßt zu wenig reife, im Vollbeſitz ihrer ſtimmlichen Mittel befind⸗ liche Künſtler, Sängerinnen und Sänger, zu denen der Zuhöher von vornherein unbedingtes Zutrauen hahen kann. Wenn bei⸗ ſpielsweiſe— es ſollten hier heute nur notgedrungen Namen ge⸗ nannt werden— Frau Beling⸗Schäfer oder Herr Fenten die Szene betreten, dann weiß man ganz genau: es kann der betref⸗ fenden Partie, und wäre ſie noch ſo anſpruchsvoll,„nix geſchehn“, weil ſie in erprobten Händen gut aufgehoben iſt. Reifſein iſt alles! Das gilt nicht zuletzt auch für den Bühnenſänger. Neben dieſen wenigen reifen, ihrer Sache muſikaliſch und darſtelleriſch ſichern Mitgliedern kamen in der abgelaufenen Saiſon zahlreiche noch nicht reife d. h. unreife und derenAntipoden, etliche allzureife, d. h. einmal auf der Höhe geweſene Kräfte ins Vordertreffen. Daß es unter ſolchen Umſtänden nicht ohne Diſſonanzen, nicht ohne ſtörende Flecken im Geſamtbilde, abgehen konnte, liegt auf der Hand. Einer Bühne, die den Ehrentitel einer Hofbühne, ja eines Nationaltheaters führt, ſteht es, wie wir alle wiſſen, nicht wohl an, in den Ruf einer Verſuchskarnickel⸗Anſtalt zu kommen. Wir wollen nicht an den aus Halle bezogenen Tenoriſten, an diverſe Debüt⸗Colleginnen dieſes Gaſtes erinnern und zweifel⸗ hafte Genüſſe aus der Verſenkung heraufbeſchwören. De mortuis nil nisi bene. Aber das muß heute konſtatiert werden, daß eine Zeit lang das Probeſingen auswärtiger Hilfskräfte ſolche Di⸗ menſionen angenommen hatte, daß man die Worte hören konnte:„Jetzt kommen nächſtens die Logenſchließer an die Reihel“ Unter den feſtengagierten Soliſten befanden ſich ſolche, die effektiv nur in einer oder in zwei Partien auf die Bühne gekommen ſind, dafür aber nicht etwa ſchlecht bezahlt wurden. Wir möchten ein anderes Theater ſehen, zumal eine mit einem nicht unbeträchtlichen Gagenetat arbeitende Hofbühne, die ſich den unerhö Luxus einer angeblich ganz hervorragenden Sängerin leiſten kann, die— ſage und ſchreibe:— bisher in einer ein⸗ zigen Rolle, als Carmen, Verwendung gefunden hat, oder einen Baritoniſten, deſſen Repertoir den Grafen Lung im Troubadour und einen der brabantiſchen Edlen umfaßt, die im letzten Akt des Lohengrin den erſchlagenen Telramund vor des Königs Gericht zu— tragen haben. Nun hat man ſich allerdings dazu verſtanden, dieſen Herrn ziehen zu laſſen, desgleichen, ganz in aller Stille, einen Tenoriſten, deſſen geſellſchaftlichem Hahn⸗im⸗Korb⸗Sein gegenüber die Kritik keinen leichten Stand hatte. Heute erlebt ſie freilich die Genug⸗ tuung, daß man ſich kürzlich des früher von gewiſſer Seite in den Himmel erhobenen Kunſtnovizen mit einer beträchtlichen Abfin⸗ dungsſumme entledigt hat. Wenn man weiß, was der junge Herr für die paar Rollen, in denen er zu verpenden war und in denen er, nicht eben oft, aufgetreten iſt, für Gagenbezüge genoſſen hat, der kann leicht nachrechnen, daß das jedesmalige Auftreten dieſes Tannhäuſer, Othello, Fva Diavolo(1) u. Herodes nicht weniger koſt⸗ ſpielig war, als wenn man auch bei ſolchen Gelegenheiten die Partie an einen Pennarini oder Tänzler abgegeben hätte. Läßt man im Geiſte die verfloſſene Opernſaiſon Revue paſſieren, ſo bleiben als großzügige Aufführungen im Gedächtnis haften: die neueinſtudierte„Alda“,„Königin von Saba“, die ein⸗ zelnen Teile der mit verſchiedenen Gäſten wiederholt unter Reich weins Leitung durchgeführten Ring⸗Tetralogie,„Die Meiſter⸗ finger“ mit Feinhals und„Lohengrin“ mit Dalmores und Vogel⸗ ſtrom. Als Senſationen wurden dem Repertoire die ſchon vordem im Spielplan ſtehende„Salome“ und neuerdings„Carmen“ ein⸗ gefügt, die beide zahlreiche Wiederholungen erlebten, faſt ſo viele wie„Die luſtige Witwe“, welche abwechslungsweiſe in beiden Theatern geſpielt wurde und ſogar ihre 50. Aufführung über⸗ 2. Sett. General⸗Auzeiger.(Abendblatt.) Mannkeim, 14. Juli. den Bauunternehmer und den Fuhrwerksbeſitzer, den Hotel⸗ beſitzer und den kleinen Wirt, den Spediteur, den Ritterguts⸗ beſitzer und den Büdner ebenſo einheitlich wie kraftvoll zu⸗ ſammenſchließen ſoll. Auch die Privatbeamten— man ſieht, dieſer Erneuerer der Volkswirtſchaftslehre verſteht ſozial⸗ ökonomiſch zu denken— würden ſchon von ſelbſt mit von der Partei ſein, wenn man nur daran ginge, die Handarbeiter an die Wand zu drücken und der„wirklich liberalen Geſellſchafts⸗ ordnung“(ſoll heißen: der ſchrankenlos individualiſtiſchen) zum Siege zu verhelfen.— Es hat keinen Sinn, an die Utopie der Nichts⸗als⸗Arbeitgeberpartei viel Worte zu verſchwenden. Was darüber geſagt werden mußte, iſt ſchon vor einiger Zeit geſagt worden, als von einem Mann, der doch erheblich ernſt⸗ hafter zu bewerten iſt, als Herr Dr. Tille, ein ähnlicher Plan zur Erörterung geſtellt worden war. Die Arbeitgeber ſind nun einmal keine einheitliche, von denſelben Impulſen ge⸗ leitete, den gleichen Intereſſen beherrſchte Maſſe. Schon darum wird jeder Verſuch, ſie als einen einheitlichen Körper zu organiſieren, im Keime erſticken. Aber Herrn Dr. Tille lockt noch ein anderes Ziel: er will zugleich auch die nationalliberale Partei vernichten. Denn wenn er auch mit allen beſtehenden Parteien unzufrieden iſt, die— Herr Tille muß es wiſſen—„einer längſt ver⸗ ſunkenen politiſchen Welt angehörten“: über die National⸗ liberalen iſt er ganz beſonders ergrimmt. Die ſind nach Herrn Tilles maßgeblicher Meinung„ſozialiſtiſch verſucht“. Aus dem Nationalliberalismus ſei ein Nationalequalismus und Nationalſozialismus geworden und würde vorausſicht⸗ lich eines Tages noch ein Nationalkommunismus werden. Der taſte ſchon heute Vertragsfreiheit und Eigentum an und hege den Wunſch(wörtlich):„daß künftighin auch die Handarbeiter den Unternehmer entlaſſen dürfen“ Aber Herr Tille? Die Reform des Krankenverſicherungsgeſetzes. Wie der„Inf.“ von unterrichteter Seite mitgeteilt wird, läßt ſich jetzt ſchon bezüglich der Abänderung des Kranken⸗ verſicherungsgeſetzes ſagen, daß von der Einführung eines Kurterzwanges für die Kaſſenärzte Abſtand genommen worden iſt. So weit ſich im übrigen nach dem gegenwärtigen Stande der Arbeften zum Geſetzentwurf die Sachlage überſehen läßt, iſt anzunehmen, daß die geſetzliche Einführung der freien Arztwahl nicht beabſichtigt iſt. Vorausſichtlich wird das Ver⸗ tragsverhältnis zwiſchen Aerzten und Krankenkaſſen durch Einführung obligatoriſcher Schiedsgerichte und Einigungs⸗ kommiſſionen geſichert werden, wobei keine materielle Schädi⸗ gung der Krankenkaſſen ſtattfindet und der Vorteil der Aerzte gewahrt wird. Ueber die Fragen, ob eine Ausdehnung der Verſicherung über 2000 Mark hinaus beabſichtigt iſt, bezüglich ob eine Zentraliſation der Ortskrankenkaſſen ſtattfinden ſoll, iſt noch keine Klärung geſchaffen worden. Anzunehmen wäre vielleicht, daß hier Aenderungen in dieſer Beziehung nicht Platz greifen werden. 8 5 Deutsches Reich. —(Städtiſche Sekretariate für Volks⸗ bildung.) In der Monatsſchrift der Comenius⸗Geſellſchaft empfiehlt Dr. Ludwig Keller, in Anlehnung an die in vielen Städten bereits beſtehenden Volksbibliotheken ſtädtiſche Sekre⸗ tariate für Volksbildungsweſen zu ſchaffen. In ſehr vielen Fällen, ſo meint der Vorſitzende der Comenius⸗Geſellſchaft, könnte der Leiter der ſtädtiſchen Bibliothek dieſes Sekretariat im Nebenamt übernehmen und ſein Bureau als Auskunfts⸗ bureau für dieſe Sache zur Verfügung ſtellen. —(Die Poſener Erzbiſchoffrage) ſoll endlich ihrer Löſung entgegengehen. Wie gemeldet wird, ſoll der zukünftige Erzbiſchof, der„Rh.⸗Weſtf. Ztg.“ zufolge der frühere Diviſionspfarrer Sander aus Karlsruhe werden. Sander hat die Expedition nach China mitgemacht, iſt vor kurzem zum Domkapitular des Poſener Dekanats er⸗ nannt worden und ſoll jetzt zum Erzbiſchof avancieren. Badiſche Politik. Allgemeine Kirchenſteuer. + Karlsruhe, 18. Juli.(Von unſerm brarlsruher Bur.) Der zweiten Kammer ging heute der Kommiſſtonsbericht über den Geſetzentwurf betreffend das Höchſtmaß der allgemeinen Kirchenſteuer zu, den der Abg. Dr. Binz erſtattet. Dem Bericht iſt zu entnehmen: Die Geſetzesvorlage ſteht im Zuſamumen⸗ hang mit dem bereits verabſchiedeten Geſetzentwurf über die Auf⸗ beſſerung gering beſoldeter Geiſtlichen der anerkannten Kirchen. Die Großh. Regierung entſpricht einer bei der Beratung dieſer Vor⸗ lage gegebenen Zuſage, indem ſie nunmehr vorſchlägt, den Höchſt⸗ ſatz der nach dem Geſetze vom 20. November 1906 zuläſſigen Kirchenſteuer von bisher 1 Pfennig Vermögensſteuer auf 1½% Pfennig und von bisher 25 Pfg. Einkommenſteuer auf 30 Pfennig zu erhöhen und die Kirchen damit in den Stand zu ſetzen, die allſeits als notwendig erkannte Aufbeſſerung der Pfarrgehälter in die Wege zu leiten. Für das Jahr 1908 bringt in der evangeliſchen Kirche ½ Pfennig Vermögens⸗ ſteuer eine Summe von 74 322., 5 Pfennig Einkommenſteuer eine Summe von 95 738., zuſammen alſo 170 060 M. ein. In der katholiſchen Kirche beziffert ſich der entſprechende Mehrertrag für das Jahr 1908 auf 65 147 +. 76 637= 141 784 Mark. Die Großh. Regierung iſt der Anſicht, daß die den Kirchen alsdann zur Verfügung ſtehenden Einnahmequellen hinreichen dürf⸗ ten, um den in Betracht kommenden kirchlichen Bedürfniſſen für die nächſte Zeit gerecht zu werden. Die Kommiſſion hat der von der Großh. Regierung vorgeſchlagenen Bemeſſung der zuläſſigen Höchſt⸗ ſätze der Vermögensſteuer und der Einkommenſteuer zugeſtimmt. Das Beitragsverhältnis der beiden Steuerquellen wäre hiernach auf 1,25: 30 1: 24 beſtimmt. Da Artikel 16 des Kirchen⸗ ſteuergeſetzes vom 20. November 1906 vorſchreibt, daß, im Falle die Kirchenſteuer nicht ausſchließlich auf die Einkommen umgelegt wird, der Steuerfuß für die Einkommenſteueranſchläge das 25fache des Steuerfußes für die Vermögensſteueranſchläge betragen muß, ſo iſt infolge der wenn auch unbedeutenden Verſchiebung dieſes Bei⸗ trägsberhältniſſes auf 1: 24 eine entſprechende Aenderung des Ar⸗ tikels 16 Abſ. 1 des Kirchenſteuergeſetzes vom 20. November 1906 notwendig. Der entſprechend formulierte Geſetzentwurf wurde in der Schlußabſtimmung der Kommiſſion mit allen Stimmen bei einer Stimmenthaltung angenommen. Landtag. (Von unſerem Karlsruher Bureau.) 2. Kammer.— 103. Sitzung. Karlsruhe, 13. Juli. Präſident Fehrenbach eröffnet 4 Uhr 45 Min. nachm. die Sitzung. Am Regierungstiſch: Miniſterialpräſident Frhr. von Marſchall, Generaldirektor Roth, Miniſterialdirektor Schulz, Baudirektor Waßmer u. Regierungskommiſſare. Auf der Tagesordnung ſteht die Fortſetzung der Spezial⸗ beratung über das Eiſenbahnbaubudget. Eingelaufene Petitionen: 1. des Gemeinderats Wilhelms⸗ feld, die Feier der Kirchweihe in Wilhelmsfeld betr.; 2. der Gemeinde Rhina um einen Staatsbeitrag zum Schulaufwand; 3. des Grund⸗ und Hausbeſitzervereins Karlsruhe, den Ent⸗ wurf eines Ortsſtraßengeſetzes betr.; 4. des Gendarmen a. D. Joſef Roth in Kehl um Unterſtützungg. Es wird in die Tagesordnung eingetrete. Abg. Pfefferle(natl.) berichtet über die Poſition: „Oensbach neues Aufnahmsgebäude und Erſatz des ſchienen⸗ ebenen Straßenüberganges durch eine Straßenunterführung, 1. Teilforderung 50 000.“ Die Gemeinderäte Oensbach, Mösbach und Wagshurſt petitionieren um eine Güterftation in Oensbach. Da nach Mitteilungen der großh. Regierung der Perſonenbahnhof ſo geſtaltet wird, daß der direkte An⸗ ſchluß einer Güterſtation in Oensbach möglich iſt, hofft die Budgetkommiſſion, daß dem Wunſche der Gemeinde vielleicht ſpäter zu einer der Sache günſtigeren Zeit entſprochen wird, weshalb ſie den Antrag ſtellt, die Petition in dieſem Sinne der Regierung zur Kenntnisnahme zu überweiſen. Abg. Geppert(Ztr.) hält die Exweiterung des Auf⸗ nahmsgebäudes in Oensbach für dringend nötig, ebenſo aber die Errichtung einer Güterſtation, die im Intereſſe des Obſt⸗ verkehrs unentbehrlich ſei. Redner unterſtützt die Petition und beantragt empfehlende Ueberweiſung. Abg. Morgenthaler(Ztr.) ſchließt ſich gleichfalls den Wünſchen der Petenten an und bittet die Petition der Regierung empfehlend zu überweiſen. Abg. Hergt(Ztr.) unterſtützt ebenfalls die Wünſche der Petenten. Miniſterialrat Frhr. v. Marſchall hält die hier ge⸗ machten Ausführungen für zutreffend und ſagt eine noch⸗ malige Prüfung der Frage zu. Nach einem Schlußwort des Berichterſtatters Pfef⸗ ferle wird der Antrag, die Petition Oensbach uſw. der Re⸗ gierungempfehlend zu überweiſen mit 27 gegen 20 Stimmen angenommen. Abg. Pfefferle(natl.) berichtet über die Poſition: „Offenburg, Bahnhofsumbau leinſchließlich neuer Betriebs⸗ werkſtätte) 6. Teilforderung 4 200 000.“ Hierzu ſind 3 Petitionen eingelaufen und von der Kommiſſion geprüft worden. Die erſte Petition iſt vom Vorſtand des Oſt⸗ ſtadtvereins Offenburg eingelaufen; es wird in dieſer die Kammer gebeten, die Herſtellung einer Brücke über die Schwarzwaldbahn beim Philoſophenweg in Offenburg zu be⸗ fürworten. Die zweite Petition rührt vom Verein ſelbſtändiger Kaufleute Offenburgs her; ſie bezweckt haupt⸗ ſächlich, als Erſatz für den durch den Bahnhofumbau in Weg⸗ fall kommenden Luiſenſteg im Zug der Turnhallenſtraße durch eine Fußgängerbrücke eine Verbindung zur Goldgaſſe zu er⸗ reichen; zugleich tritt dieſe Petition auch für die Herſtellung einer Fußgängerbrücke im Zug der Zellerſtraße ein. Die dritte Petition iſt vom Stadtrat Offenburg einge⸗ gangen und befürwortet die Erſtellung einer direkten Verbin⸗ dung zwiſchen Oſt⸗ und Weſtſtadt über die Gleisanlage der Staatsbahn im Zuge der Zellerſtralle auf Station Offen⸗ burg. Die Budgetkommiſſion beantragt bezüglich der erſten Petition empfehlende Ueberweiſung; bezüglich der zweiten Petition beantragt die Kommiſſion Uebergang zur Tages⸗ ordnung, ſoweit ſie ſich auf eine Fußgängerbrücke im Zuge der Turnhallenſtraße bezieht. Der andere Teil dieſer Petition ſowie die dritte Petition ſollen der Regierung empfehlend überwieſen werden. Die Kommiſſion empfiehlt eine Unter⸗ führung im Zuge der Zellerſtraße, vorausgeſetzt, daß die Stadt Offenburg an den Koſten dieſer auf Rechnung des Staates herzuſtellenden Unterführung ſich mit einem ange⸗ meſſenen Anteil, nicht unter einem Drittel, beteiligt. Abg. Muſer(dem.) dankt der Kommiſſion für das Wohlwollen, mit welchem ſie den Wünſchen der Petenten gegenübergetreten iſt. Redner verbreitet ſich dann im ein⸗ zelnen über den Inhalt der verſchiedenen Petitionen, wobei er bedauert, daß die Kommiſſion den Wunſch nach einer Fuß⸗ gängerbrücke im Zuge der Turnhallenſtraße abgelehnt hat. Redner beklagt, daß Offenburg von der Eiſenbahndirektion ſo oft vernachläſſigt worden iſt, und daß ſie dafür vor kurzem um zwei Geſchmackloſigkeiten bereichert worden ſei, um die beiden Brücken bei der Mädchenſchule und dem Zähringer Hof. Es ſei keineswegs billig, daß von der Stadt Offenburg verlangt werde, einen Teil der Koſten für die Unterführung im Zuge der Zellerſtraße zu tragen. Er bitte die Regierung, dieſe Unterführung ausſchließlich auf Staats⸗ koſten zu erſtellen. Miniſter Frhr. v. Marſchall erklärt, daß die Regie⸗ rung darauf beſtehen müſſe, daß die Stadt Offenburg einen Teil der Koſten der Zellerſtraßenunterführung trägt. Die großh. Regierung ſei nach allen Richtungen hin den Intereſſen der Stadt Offenburg entgegengekommen. Abg. Geck(ſoz.) ſpricht ſich im Sinne der Muſer ſchen Ausführungen aus und polemiſiert gegen einen Artikel des „Pfälzer Boten“, des Organs des Freiherrn von Mentzingen. Es liege ein ſchriftliches Verſprechen der Bahnbauinſpektion II. vom Jahre 1899 vor, wonach eine Unterführung im Zug der Zeller⸗ ſtraße für Fußgänger von der Eiſenbahndirektion ausgeführt wer⸗ den ſoll. Es ſei ein Fehler geweſen, die Bahn in der Stadt zu belaſſen, es wäre Zeit geweſen, ſie nach der Weſtſeite zu ver⸗ legen. 5 Baudirektor Waßmer hält das abfällige Urteil ſtber die beiden anderen Bahnbrücken in Offenburg für nicht gerecht⸗ ertigt. 85 Belrsebsdirektor Engler erwidert auf einige Ausführungen des Abg. Geck. Abg. Hergt(Ztr.] meint, daß die Stadt Offenburg ſelbſt die Generaldirektion von ihrer Zuſage im Jahre 1899 entbunden habe. Es ſei ganz verfehlt, die beiden neuen Bahnbrücken in Offenburg für geſchmacklos zu erklären. Nach weiteren Ausführungen der Abgg. Muſer, Geck und Hergt wurde die Poſition genehmigt und den Kommiſſions⸗ anträgen zugeſtimmt. Abg. Pfefferle(natl.] berichtet zur Poſttion:„Lahr Stadt Bahnhofumbau.“ 5 Abg. Schneider lnatl.) wünſcht, daß recht bald Vororts ⸗ züge von und nach Lahr eingeführt werden. Abg. Meyr-Lahr(natl.)] ſchließt ſich dieſen Wün⸗ ſchen an. Nach kurzen Ausführungen des Generaldirektors Roth wird die Poſition genehmigt. Abg. Pfefferle(natl.) ſpricht ſeine Genugtuung über die Anforderung(1. Rate mit 500000 Mk.) für den Neubau des Bahnhofes Emmendingen ſowie für die Verlegung und Hochlegung der Strecke zwiſchen Köndringen und der Elzbrücke bei Sexau und wünſcht, daß die Intereſſen der beteiligten Ge⸗ meinden nach Möglichkeit berückſichtigt werden. Nach kurzen Ausführungen des Miniſterialrats Wolf wird dieſe Poſition genehmigt. Bei Poſition:„Lörrach, Bahnhofumbau, 3. und letzte Rate, 412000 Mark“ nimmt dauerte. Verhältnismäßig war überhaupt die Operette, welche jck nun im nächſten Herbſt auf hieſigen Platze Konkurrenz bekommen ſoll, beſſer daran. In allen Sätteln gerechte Vertreter wie die Damen Tuſchkau und Beling⸗Schäfer, die Herren Sieder und Hecht bildeten zumeiſt das Fundamentolquartett, auf dem ſich ſolche Aufführungen ſicher aufbauten. Neben einer ausgeſprochen einſeitigen Pflege der großen Ausſtattungsoper mußte die Spieloper, ja ſelbſt Mozart, zur kurz kommen. Und das iſt von manchem ernſthaften Muſikfreund, dem es im Theater nicht nur um blendende Ausſtattung und pompöſe Aufzüge zu tun iſt, lebhaft bedauert worden. Das Ballett kam eigentlich nur als Statiſterie in der Oper in Betracht. Mit Mühe und Not kam endlich die„Puppenfee“ heraus, während die noch unlängſt verheißene Coppelia von Delibes wieder ſpurlos im Orkus ver⸗ ſunken iſt. Und früher ſoll es in Mannheim doch auch ganz hübſche Ballettaufführungen, z. B.„Die Phantaſien im Bremer Ratskeller“ uſw. gegeben haben. Zu begrüßen war die Wieder⸗ aufnahme von„Hans Heiling“, der freilich in der weiblichen Hauptpartie nicht mit einer Anfängerin beſetzt werden darf, wenn Marſchners Wert wieder zu Chren kommen ſoll. Für einen Intendanten, der in neu eingeführten Matineen bverborgene Schätze aus Dichtung und Muſik ans Tageslicht gezogen hat, ſollte es, möchte man meinen, eine nicht weniger ſchöne Aufgabe ſein, mit Opern wie„Des Teufels Anteil“„Mau⸗ rer und Schloſſr“,„Johann ron Paris“ uſw. den Muſikfreunden eine Ueberraſchung zu bereiten. Aber nicht etwa nur Auber iſt vernachläſſigt worden, auch Lortzing, was unſer Baßbuffo, Herr Marx, ohne mit der Wimper zu zucken, gewiß beſtätigen wird. Werke wie„Undine“ und Kreutzers„Nachtlager“ ſollten eigentlich wie„Fidelio“ und„Don Juan“ nie vom Spielplan einer Hofbühne verſchwinden. Auch Meyerbcer, einſt der ſou⸗ veräne Beherrſcher der großen Oper, darf— mag man nun zu ſeinem Antipoden Wagner Stellung nehmen, wie man will— nicht gänzlich ignoriert werden.„Die Hugenotten“, die ja un⸗ längſt im Berliner Opernhaus eine ſtilechte Neuinſzenterung er⸗ lebten, brauchen es nicht einmal zu ſein; auch„Die Afrikanerin“ bieten für Sänger und Regiſſeure dankbare Aufgaben. Aller⸗ dings muß man einen Tenor haben, der den Vasco de Gama ſingen und ſpielen kann. Den Nelusco hätten wir,— und Herr Kromer würde wohl auch kaum etwas gegen eine Wiederaufnahme von Roſſinis„Tell“ einzuwenden haben. Tut man Verdis „Maskenball“(Amslia), einer Oper, die mit der Koloratur⸗ ſängerin ſteht oder fällt, die Ehre einer Neueinſtudierung an, ſo dürfte man ebenſogut einmal Donizettis farbenglühende„Lu⸗ cretia Borgia“ ins Leben zurückrufen. Das ſind nur ein paar Andeutungen; die Auswahl iſt ja gewaltig. Und nochmals; es ſei uns ein gutes Zeichen, daß mit Mozart geſchloſſen wurde und daß mit„Hoffmanns Erzählungen“ der neue Reigen an⸗ heben ſoll. So hoffen wir denn, daß die Oper weniger dem Spiel des Zufalls ausgeſetzt ſei im neuen Theaterjahr, daß ſich das Enſenmble feſtige zu einem harmoniſchen Ganzen, kurzum, daß die Mannheimer auf ihre Oper wieder ebenſo ſtolz ſein dürfen wie früher.—e— Buntes Feuilleton. — Die Abnahme in der Auswanderung nach Amerika. Aus Newyork wird berichtet: Nach der ſoeben veröffentlichten am!⸗ lichen Statiſtik betrug die Zahl der Einwanderer in dem Jahre. das am 30. Juni zu Ende ging, 687000 gegenüber 1 300 00g. die in dem entſprechenden Zeitraume im Jahre vorher in die Vereinigten Staaten eingewandert waren. Dieſe erhebliche Ab⸗ nahme iſt durch die ökonomiſche Kriſis, die im vorigen Novemder zum Ausbruch kam, und durch die Lage des Arbeitsmarktes zu erklären. Der wirkliche Ueberſchuß von Zugewanderten in den letzten zwölf Monaten beträgt aber weniger als 100 000, da in den erſten ſechs Monaten dieſes Jahres 560914 Ausländer den Ver⸗ einigten Staaten den Rücken gekehrt haben. — Ueber den Brand von Bonadußs ſchreibt man der Neuen Zürch. Zig.“: Wie ſoll man das Bild wiedergeben, das ſich dem erſchütterten Beſchauer bietet? Denke manm ſich eine im Kriege von Granaten zuſammengeſchoſſene, völlig in Flammen aufgegangene Stadt, von der nur die nackten Mauern noch ſtehen. Das iſt buch⸗ ſtäblich zu nehmen; denn zum Bilde des Krieges fehlen auch die Barrikaden nicht. Die Straßen ſind nämlich hoch aufgefüllt mit noch heißem und rauchendem Mauerwerk, das man nur vorſichtig überklettern kann. Einzelne Straßem ſind überhaupt nicht paſſier⸗ bar, da die ſchief ſtehenden Mauern beim leiſeſten Windhauch zu⸗ ſammenſtürzen können. Das Unglück iſt ſo außerordentlich, ſo überwältigend, daß es Gedanken und Empfindungen abſtumpft, wie ein plößlicher großer Schmerz es gnädig tut, damit der Menſch nicht beim erſten Schlage zuſammenbreche, ſondern langſam aus der Betäubung erwachend ſich allmählich an das Entſetzliche gewöhne. Da fiſt auch gar nichts, was ſonſt eine Brandſtätte maleriſch macht, wie etwa Oaſen vom Feuer überſprungener und geretteter Häuſer oder bloß angegriffene und tapfer verteidigte, bloß verwundete Häuſer ete. Nein, ganz lückenlos hat das Feuer ſeine Arbeit getan! Brandſtelle iſt neben Brandſtelle, und auch dieſe bieten nichts In⸗ tereſſantes und Maleriſches. Man ſieht keine angebrannten Haus⸗ geräte. Schlechtweg niedergebrannt ſind die meiſten bis auf wenige Mauerreſte. So iſt außer dem Wenigen, was gerettet wurde, alles verbrannt bis auf die kleinen Eiſenteile. Alles iſt verſchwunden. Mam kann nicht einmal ſagen:„in den öden Fenſterhöhlen wohnt das Grauen“, denn man ſieht keine Fenſterhöhlen mehr. Nur da und dort Teile von verbogenen Fenſtergittern oder eiſernen Zäunen. Die T⸗Balken eines großen Hauſes ſind gebogen wie Zündhölzchen. Das ganz fleckenartige Dorf, ausgenommen wenige Häuſer an der Peripherie, iſt eine Trümmerſtätte, die, wie geſagt, nur mit Gefahr zu begehen iſt. Der Eindruck iſt überall nacktes Grauſen und Ent⸗ ſetzen, nichts anderes. Furchtbar muß der Anblick des brennenden Bonaduz geweſen ſein. Denn wie ein Blitz kam die Kataſtrophe über das Dorf. In wenigen Minuten ſtand das ganze Dorf in Flammen und in wenigen Stunden lag es in Trümmer und Aſche. einer Verſion verurſacht durch einen Backofen, nach einer anderen durch das Freudenfeuerchen zweier Knaben. Da der Wind bon Samstag nachmittag etwas nach 1 Uhr brach das Feuer gaus, nach Marmheim. 14. Juli. 2 Seite? Abg. Röſch(ſoz.) das Wort, um auf die Mißſtände bei den Unterführungen der Station Oörvach 5 3 Abg. Prefferle(natl.) berichtet zur Poſition: Konſtanz, Verlegun g der Bahnhofanlagen 14000 Mk.“ Die Petition des Stadtroces Konſtanz ſtellt an die Kammer das Erſuchen, die großh. Regierung zu veranlaſſen, ihre grundſätzliche Stellung zur Konſtenzer Bahnhoffrage bekannt zu geben und bei dieſer Stel⸗ lung aahme ſeine Petition vom 22. März 1906 zu berückſichtigen. Die Kommiſſion kann zu dem Beſchluß, der Kammer die em⸗ ehlende Ueberweifung der vorliegenden Petition des Stadtrats Konftanz vorzuſchlagen. Dabei ſoll wiederholt dem Wunſche Ausdruck gegeben werden, daß bei der Entſchließung der Eiſen⸗ bahnverwaltung auch die Wünſche der Stadt Konſtanz gebührende Würdigung finden mögen. Abg. Venedey ldem.) beklagt ſich lebhaft über die erneute Zurückſetzung der Stadt Konſtanz bezüglich der Bahnhofsfrage. Man habe beſtimmt erwartet, daß die Regierung auf dieſem Landtage mit einem ſolſchen Projekt an die Kammern heran⸗ treten werde. Redner verbreitet ſich ausführlich über die Miß⸗ ſtände, wie ſie heute auf dem Konſtanzer Bahnhofe beſtehen. Es wäre nötig, wenigſtens die ſchlimmſten Mißſtände interimiſtiſch zu beſeitigen. Die Stadt ſei durch die Bahnhofsverhältniſſe in ihrer Entwicklung aufs Schlimmſte geſchädigt. Miniſterialpräſident FIrhr. von Marſchall bedauert, daß es bisher nicht möglich geweſen ſei, dem Landtage ein Projekt über die Umgeſtaltung des Konſtanzer Bahnhofes vor⸗ ö zulegen. Ein beſtimmtes Verſprechen habe er freilich auf dem letzten Landtage nicht gegeben. Er ſtehe noch heute auf dem da⸗ mals eingenommenen, Standpunkt. Das Projekt Konſtanz ſei jetzt der Generaldirektion zugegangen; es bedürfe aber einer eingehen⸗ den Prüfung, umſomehr als es zu ſeiner Verwirklichung ehr hohe den Prüfung, umſomehr als es zu ſeiner Vetwirklichung ſehr hohe fleißig gearbeitet, ſie ſei aber immer wieder ungeahnten und Hgroßen Schwierigkeiten begegnet. Es ſei nicht mehr möglich, noch auf dieſem Landtage ein Projekt vorzulegen. Abg. Frühauf(frſ.) möchte von der Regierung wiſſen, ob zukünftig die Bahn um die Stadt herumgeführt werden ſolle oder wieder am See hin. Eine entſprechende Erklärung würde die Konſtanzer befriedigen. Abg. Venedey(dem.) gibt ſeiner Freude Ausdruck, daß nach der Erklärung des Miniſters das Projekt einen Schritt weitergediehen iſt. Er möchte aber doch wiſſen, wie das Projekt gedacht iſt. Miniſter Frhr. von Marſchall teilt mit, daß das in den letzten Tagen zugegangene Projekt aus verſchiedenen Projekten beſteht. Er ſei nicht in der Lage, hier eine Andeutung zu machen, in welcher Weiſe die Entſcheidung fallen werde. Das Miniſterium wie die Generaldirektion ſei gegenwärtig durch die Beamten⸗ vorlagen in ganz außerordentlicher Weiſe in Anſpruch ge nommen. Alsdann wird die Hierauf wird die Poſition verlaſſen. Sitzung ½9 Uhr geſchloſſen. eneerereeen 1** 1. Kammer.— 24. Sitzung. (Von unſerem Karlsruher Bureau.) 1275 25 A Karlsruhe, 14. Juli. 5 Vizepräſident Dr. Bünklin eröffnet halb 10 Uhr vorm. die Sitzung. S 5 Am Regierungstiſch Miniſterialpräſident Frhr. von Bod⸗ man und Regierungskommiſſare.„„„ Vizepräſident Dr. Bür klin teilt vor Eintritt in die Tagesordnung mit, daß Prinz Max von Baden auf das Glückwunſchtelegramm der erſten Kammer in einem Antwort⸗ telegramm ſeiner Freude über die Glückwünſche Ausdruck ge⸗ geben und ſeinen herzlichſten Dank ausgeſprochen habe. Auf der Tagesordnung ſteht zunächſt die Beratung des Berichts der Kommiſſion für Juſtiz und Verwaltung über den Geſetzentwurf die Abänderung des Enteignungsgeſetzes vom 26. Juni 1899 betr. Geheimrat Dr. Hübſch erſtattet den Kommiſſionsbericht, der im allgemeinen ausführr: Das Zwangsenteignungsverfahren hat aus Anlaß der Einführung des deutſchen..B. in dem Geſetze vom 26. Juni 1899 eine weſentliche Umgeſtaltung und Neuregleung erfahren. Trotz der kurzen Geltungsdauer des neuen Enteignungsverfahrens ſind indeſſen bald ſchon Klagen laut geworden, die den Aufbau des Verfahrens von einzelnen Vorſchriften desſelben beanſtanden. Die geltendgemachten, be⸗ ſonders auf Erfahrungen der Staatseiſenbahnverwaltung ſich ſtützenden Wünſche gehen im weſentlichen dahin, daß— nament⸗ lich bei dem fühlbaren Mangel eines beſonderen Eiſenbahn⸗ rechtes— eine generelle, von dem Enteignungsverfahren ge⸗ trennte und an den Eingang des Verfahrens zu ſetzende Plan⸗ feſtſtellung einzuführen ſei, welche in einem einheitlichen Autori⸗ tätsakte auch die Gutheißung aller durch das Unternehmen be⸗ dingten Veränderungen beſtehender Einrichtungen umſchließen und demgemäß die jetzt neben dem Enteignungsverfahren nötig fallenden beſonderen waſſerrechtlichen und gewerberechtlichen Ge⸗ nehmigungsverfahren erſetzen ſolle, daß ferner zur Verhütung der Spekulation und Preistreiberei ein einheitlicher auf den Tag der Planveröffentlichung zu legender Wertbemeſſungszeit⸗ punkt feſtzuſetzen, die Notwendigkeit des Verſuchs gütlicher Ver⸗ einbarungen mit den Eigentümern und Berechtigten zu beſei⸗ tigen und mit dem Zeitpunkte der Bekanntgabe des feſtgeſtellten Bauplanes eine rechtliche und tatſächliche Beſchränkung der Ver⸗ fügungsfreiheit der von der Enteignung betroffenen Eigentümer — Sperre— zu verbinden ſei. Beklagt wird insbeſondere noch der große Zeitaufwand, den die Durchführung des geltenden zum Nachteil der Bauausführung in Anſpruch nehme. Mit dem vorgelegten Geſetzentwurf ſucht die Großh. Regier⸗ ung, die eine Prüfung der borgebrochten Klagen und Wünſche ſchon auf dem letten Landtage zugeſichert hatte, den beiden uptbeſchwerden über die allzulange Dauer des Verfahrens und „ 0— Oberland her blies, verbreitete ſich das Feuer mit Ifibesſchnelle über,die Häuſerreihen der gegen Rhäzüns und den Bahnhof führen⸗ den Hauptſtraße. Selbſt dieſer geriet in Gefahr, als die ihm be⸗ nachbarten Häuſer niederbrannten. Denn das zunächſt auf dem Hitze wegen bald verlaſſen werden. Das große monumentale Schul⸗ baus konnte nur mit Jauche vor dem völligen Untergang gerettet werden, Die der Brandſtätte zugekehrten Zimmer ſind ausgebrannt. So raſch ging alles, daß nur wenig gerettet werden konnte. Welches Entſetzen faßte die zur Hilfe herbeſgeeilten Bewohner der andern Dorfteile, als der Wind, wohl infolge der Sche, ſich plötzlich kehrte und das Feuer auch gegen die andern, gegen Verſam führenden Gaſſen trug. Auch hier ſtand bald jedes Haus in Flammen. Es war, ſagte mir ein Zuſchauer, als ab alles mit Petrol begoſſen geweſen dbecre. Was bermochten da Menſchenhände gegen die Wut der Ele⸗ die das Intereſſe des Unternehmens zu Unrecht ſchädigende großen Gemeindeplatz gelegene Waſſerreſervoir mußle der großen „Geſetz ſtimmen. Seneral⸗Aluzeiger.(Abendblath. Preistreiberei der Spekulanten abzuhelfen. Von Einführung eines beſonderen Planfeſtſezungsverfahrens aber glaubt die Großh. Regierung gleichwie von Anregung einer auch dem preu⸗ ßiſchen und württembergiſchen Enteignungsrechte fremden Sperre abſehen zu ſollen. Den Kernpunkt der Vorlage bildet die Einfüh⸗ rung eines dem regelmäßigen Abtretungsverfahren auf Antrag des Unternehmers dorausgehenden Vorverfahrens. Im wei⸗ teren will der Entwurf durch Zulaſſung eines beſonderen Ver⸗ teilungsverfahrens in den Fällen der Hinterlegung der Ent⸗ ſchädigungsſumme eine Lücke des geltenden Rechtes ausfüllen und durch Abkürzung der für die Beſchreitung des ordentlichen Rechtsweges gegebenen geſetzlichen Friſt und Erweiterung des Kreiſes der für die Leitung und Durchführung⸗ des Entſchädig⸗ ungsverfahrens zuſtändigen Verwaltungsbeamten auf möglichſte Beſchleunigung des Verfahrens hinwirken. Die Kommiſſion hat den Entwurf in 5 Sitzungen eingehend durchberaten. Die geltend gemachten Bedenken richteten ſich hauptſächlich gegen das neu in Vorſchlag gebrachte Vorverfahren. Allſeits war man darüber einig, daß der angeſtrebte Zweck, durch Feſtſetzung eines möglichſt frühzeitigen Wertbemeſſungszeitpunkts die unleugbare Schädigung der Intereſſen des Unternehmers, namentlich der Eiſenbahnverwaltung, hintanzuhalten, welche durch die bei jedem größeren Unternehmen einſetzende, ungerechtfer⸗ tigte Steigerung der Güterpreiſe verurſacht wird, polle Billigung verdiene. Ob aber dieſer Zweck auf dem vorgeſchlagenen Wege beſſer als nach dem geltenden Recht verwirklicht werden könne, erſcheint um ſo fraglicher, als auch zur Einleitung dieſes Vor⸗ verfahrens die Bezeichnung der zu enteignenden einzelnen Grund⸗ ſtücke vorgeſchrieben iſt und bei den ſtaatlichen Eiſenbahnunter⸗ nehmungen insbeſondere die von den Landſtänden verlangte Vor⸗ lage im Detail ausgearbeiteter Projekte, wie deren Beſprechung in öffentlichen Sitzungen, lange ſchon vor der Offenlegung des Plans im Vorverfahren zur unſoliden Güterſpekulation und künſtlichen Preisſteigerung Anlaß geben werden. Zweifelhaft muß auch erſcheinen, ob der Wunſch einer größeren Beſchleuni⸗ gung des Verfahrens durch das vorgeſchlagene Vorwperfahren mit ſeiner zweimaligen Offenlegung der Vorarbeiten, ſeiner nach Jahren bemeſſenen Friſt für die Einleitung des ordentlichen Verfahrens und den exſt in dem letzteren einſetzenden Entſchädig⸗ ungsverhandlungen gefördert werden könne. Die Kommiſſion hätte es lieber geſehen, wenn mit dem doch erſt ſeit wenigen Jahren in Wirkſamkeit befindlichen geltenden Geſetze noch wei⸗ tere Erfahrungen geſammelt worden wären, dann aber an eine grundſätzliche Aenderung unſerzs Enteignungsverfahrens nach dem Vorbilde der Enteignungsgeſetze anderer Staaten, insbe⸗ ſondere der Schweiz, Preußens, Württembergs, Sachſens, in dem Sinne hexangetreten werde, daß die ſtaatliche Erteilung der Enkeignungsbefugnis an den Anfang des Verfah⸗ rens, nicht, wie jetzt, an den Schluß eines umfangreichen, in das freie Verfügungsrecht des Eigentümers durch den beabſichtigten Vermerk zum Grundbuch auch offen ſchon eingreifenden Abtret⸗ ungsverfahrens geſtellt, die Entſcheidung darüber aber, welche einzelne Grundſtücke zu dem Unternehmen im Enteignungswege beizuziehen ſeien, alſo die Feſtſtellung des Enteignungsplanes, einer beſonderen Enteignungsbehörde überwieſen wird. Wenn die Kommiſſion gleichwohl zur Annahme des Vor⸗ ſchlages der Regierung gekommen iſt, ſo geſchah dies aus der Erwägung, daß zunächſt den Unternehmern, insbeſondere der Staateiſenbahnverwaltung, der Verſuch mit dem neuen Vor⸗ verfahren nicht verſchränkt werden ſollte und daß die damit be⸗ machten Erfahrungen bei einer künftigen Neuregelung des Ent⸗ eignungsperfahrens nuzbringend verwertet werden können. Im einzelnen verzeichnet der Bericht die verſchiedenen Abänderungs⸗ vorſchläge der Kommiſſtin. Miniſterialpräſident Frhr. v. Bobman: Der Kommiſfion und ihrem Berichterſtater kann ich nur für ihre Arbeit danken und beſtätigen, daß die Regierung mit den Abänderungsvor⸗ ſchlägen einverſtanden iſt. Die Bedenken gegen die Einführung des Vorverfahrens ſind ganz gewiß beachtenswert, allein die Kommiſſion iſt ſelbſt zu der Anſicht gekommen, daß die Vor⸗ teile die Nachteile überwiegen. Durch die Verleihung der Enteig⸗ nungsbefugnis würden die Nachteile nur noch verſchärft werden. Die Bedenken ſind nicht ſo gewichtig, als es erſcheinen mag. Gine Generaldebatte wird nicht gewünſcht. Es wird darauf in die Spezialdebatte eingetreten. Bei dieſer nahm das Wort nur der Berichterſtatter Geh. Rat Hübſch. Auf Antrag des Freiherrn von la Roche wird die Gene⸗ raldebatte nochmals aufgenommen. Freiherr von la Roche glaubt, daß das Geſetz nur provi⸗ ſoriſchen Charakter haben könne. Er werde deshalb gegen das Die Generaldebatte wird hierauf wieder geſchloſſen. In namentlicher Abſtimmung wird das Geſetz mit allen gegen die Stimme des Frejherru von la Roche angenommen. 75 Petitionen. Freiherr Rüdt von Collenberg berichtet über die Petition der ſtaatlich geprüften Werkmeiſter um Verleihung des Titels Baumeiſter. Die Kommiſſion beantragt Ueberwelſung, zur Kenntnisnahme.: Das Haus beſchließt demgemäß. Geh. Kommerzienrat Koelle berichtet über die Bitte der Gemeinden Freudenberg, Rauenberg und Ebenheim und Gutsbeſitzer Damm zu Dürrhof um Gewährung eines Staatszuſchuſſes zum Bau einer Straße von Freudenberg nach dem Dürrhof, zum Anſchluß an die Kreisſtraße daſelbſt. Die Kommiſſion beantragt Ueberweiſung der Petition zur Kenntnis⸗ nahme. Nach kurzen Bemerkungen des Landeskommiſſärs Geh. Ober⸗ Neg.⸗Rat Föhren bach wird dem Antrag der Kommiſſion ſtattgegeben. 15 Am Regierungstiſch nehmen Miniſterialpräſident Freiherr von Marſchall und Miniſterialdirektor Schulz Platze,„ Freiherr Böcklin von Böcklinsau berichtet über die ſummariſche Nachweiſung über den Fortgang des Eiſenbahnbaues in den Jahren 1906—07 und den hierfür aus Mitteln der Eiſen ⸗ bahnſchuldentilgungskaſſe beſtrittenen Aufwand. Die Kom⸗ miſſion beantragt, die Kammer möge erklären, daß ſie damit ein⸗ für die aufrechtzuerhaltenden Kredite in dem verſtanden ſei, daß enden ˖ Budget der Eiſenbahnſchuldentilgungskaſſe die⸗ Summe von 21 3240 261 Mark vorgeſehen werde. Nach kurzen Bemerkungen des Miniſters Freiherrn von Marſchall und des Berichterſtatters wird der Antrag der KRommiſſion angenommen. Freiherr von Stoßzingen bericktet über die Petition der Gemeinden Bohlingen, Gaienhofen, Hemmenhofen, Horn, Oeh⸗ ningen, Wangen, Weiler, des Gemeinderats Radolfzell, der Kur⸗ anſtalt, Schloß Marbach ſowie des Konſumvereins d des Bau⸗ ernvereins Wangen um Bewilligung eines Staatszuſchuſſes zum ſcau einer ſchmalſpurigen Lokalbahn von Radolfzell über Boh⸗ lingen nach Oehningen.(Höribahn.) Die Kommiſſion beantragt empfehlenden Ueberweiſung. Miniſterialdirektor Schulz erklärt, daß ſich für den Bau der Höribahn kaum ein Unternehmer finden werde, da es ſich um eine ſchwache Bevölkerung handle. Würde ſich trotzdem ein geeig⸗ neter Unternehmer finden, würde auch die großh. Regierung einen Deutſchlands an der intellektuellen und politiſchen Ausgeſta ng [Weber⸗Heidelberg die Frauenforderungen Ueber die Höhe des Zuſchuſſes könne ſie aber Zuſchuß leiſten. 9— 755 Es müßten erſt beſtimmte Vorſchläge jetzt noͤch nicht befinden. borliegen..80 Der Antrag der Kommiſſion wird hierauf angenommen. 7 2 Privatier Kirsner berichtet über die Bitte des Ge⸗ meinderats Aufen um Errichtung einer Eiſenbahnſtation dort⸗ ſelbſt. Der Antrag der Kommiſſion auf Ueberweiſung zur Keunt⸗ nisnahme wird ſodann angenommen. Privatier Kirsner berichtet weiter über die Bitte des Gemeinderats Grüningen um Errichtung einer Güterbahnſtation dortſelbſt. Der Antrag der Kommiſſion auf Uebergang zur Tagesordnung wird angenommen. Freiherr v. Gayling berichtet über die Bitte des Gemeinde⸗ rats Hintſchingen um Errichtung einer Güterſtation dortſelbſt. Die Kommiſſion beantragt Uebergang zur Tagesordnung, welchem An⸗ trage ſtattgegeben wird. Pribatier Kirsner berichtet über die Bitte des Gemeinde⸗ rats Gremmelsbach um Errichtung einer Eiſenbahnhalteſtelle. Der Antrag auf Ueberweiſung zur Kenntnisnahme wird angenommen. Freiherr v. Gahling berichtet über die Bitte der Gemeinde Grießen und des Kornhauſes Klettgau um Erſtellung eines fahr⸗ baren Ueberganges beim Bahnhof in Grießen. Denn Antrag auf Ueberweiſung zur Kenntnisnahme ſtimmt die Kammer zu. Freiherr b. Gahling berichtet weiter über die Bitte des Eiſenbahnkomitees Oberſimonswald, die Erbauung einer Bahn von Furtwangen über Gütenbach nach Waldkirch beir. Die Kommiſſion ſtent den Antvag, über die Petition zur Tagesordnung überzugehen. Es iſt ein Gegenantrag eingelaufen, untergeichnet bvom Grafen Helmſtatt, Freiherrn von la Roche und Oberbürgermeiſter Winterer, welche beantragen, die Petition der Regierung zur Kenntnisnahme zu überweiſen. Graf Helmſtatt begründet dieſen Gegenantrag. 2525 Nach kurzen Ausführungen des Miniſterialdirektors Schulz und des Freiherrn Böcklin von Böcklinsau wird der Kom⸗ miſſionsantrag mit großer Mehrheit angenommen, womit der Gegenantrag gefallen iſt. Oekonomierat Frank berichtet über die Bitte des Eiſenbahn⸗ komitees Kirchardt, die Erbauung einer normalſpurigen Bahn von Eppingen⸗Richen nach Wimpfen⸗Jagſtfſeld betr. Der Antrag der Kommiſſion' auf Uebergang zur Tagesordnung wird angenommen. Freiherr Rüdt von Collenberg berichtet über die Peti⸗ tion der Gemeinde Hohentengen um Verlegung der Steuerein⸗ nehmerei von Rötteln nach Hohentengen. Dem Kommiſſionsantrag auf Uebergang zur Tagesordnung wird zugeſtimmt. Schluß der Sitzung 51 Uhr.— Nächſte Sitzung unbeſtimmt⸗ Nus Stadt und Land. Maunheim, 14. Juli 1908. * Landesherrlich angeſtellt wurde Reviſor Georg Zipſe bei der Eiſenbahndirektion Mainz und Stationskontrolleur Albert Weiß in Weinheim. * In den Ruheſtand verletzt wurde der behandelnde Arzt des Großherzogs Friedrich., Geh. Hofrat Profeſſor Dr. Max Dreß⸗ lex auf ſein Anſuchen unter beſonderer Anerkennung ſeiner kreu geleiſteten Dienſte. * Ernannt wurde Polizeiſergeant und Polizeikommiſſäranwär⸗ ter Peter Gräf von hier zum Polizeiwachtmeiſter unter Verſetzung nach Karlsruhe. 5 * Exequaturerteilung. Der bisherige Vize⸗ und Deputhkonſul der Vereinigten Staaten von Amevika in Freiburg, Herr Walte A. Leonard, iſt zum Vize⸗ und Deputykonſul der Vexeinigten Saaten in Kehl ernannt worden: Nachdem ihm namens des Reich das GExequatur exteilt wurde, iſt er in ſeiner neuen Amtseigenſe gur Ausübung konſulariſcher Funktionen im Großherz gelaſſen worden. Militärkonzerte im Ballhaus. In dem prachtpollen Garten reſtaurant des im Schloßgarten belegenen„Vallhauſes“ finden am Mittwoch und Donnerstag Abend Konzerte der Kapelle des im Kaſtel garniſonierenden Naſſauiſchen Pionierbataillons Nr. unter Leitung des Herrn Kapellmeiſters Otto Liſchke ſtatt. D Kapelle genießt einen vorzüglichen Ruf und wird jeweils ein fein⸗ ſinnig zuſammengeſtelltes Programm zur Aufführung bringen. Au Donnerstag Abend findet„Italieniſches Nachtfeſt“ ſlatt. * Streik und Ausſperrung bei Brown, Boveri u. Cy. Die am 10. ds. Mts. zwiſchen dem Verband der Metallinduſtriellen und dem Metallarbeiterverband eingeleiteten Verhandlungen zwecks Veilegung der Differenzen wurden geſtern nachmiktag und abend bis ſpät in die Nacht fortgeſetzt. Von der Firma nahmen an den Verhandlungen drei Direktoren teil, für die Streitenden dret Arbeiter. Die Verhanndlungen berliefen lt.„Volksſt.“ reſultatslos. * Berſammlung des Vereins für Frauenſtimmrecht. Im Hotel National fand geſtern abend als Schluß der Veranſtaltungen bor den Ferien eine Verſammlung des Vereins für Frauenſtimmrecht ſtatt, in welcher die Vorſitzende, Frau Wolff⸗Jaffé, über die Münchener Tagung des Nationalvereins für das liberale Deutſch⸗ land Bericht erſtattete, der ſie perſönlich angewohnt hatte. Jn Wolff⸗Jaffs ſchilderte zunächſt den Eindruck der Tagung auf die zahlreichen in München verſammelten Frauen, welcher ihnen unver geßlich bleiben und dazu beitragen wird, die Teilnahme der Frau unſeres Vaterlandes in die Wege zu leiten. Durch das Reie vereinsgeſetz ſind im Monat Mai die Feſſeln geſprengt worden welche die deutſchen Frauen bis jetzt verhinderten, ſich politi betätigen. Wie ein Märchen muß es einem heute anmuten, de noch vor laum 10 Jahren Ilſe Frapan, die bekannte deutſche Schriftſtellerin, in der Schrift„Wir Frauen haben kein Vate den Notſchrei ertönen ließ, daß die gefeſſelten Kräfte der deutſch Frauen zur Berufsarbeit untauglich befunden werden, die ſtudie⸗ rende bildungshungrige Deutſche ins Ausland gehen muß und daß die deutſche Frau, die das mächtige deutſche Reich als ihr Vaterlan betrachtet hat, von dieſem mächtigen deutſchen Reich nicht als Bü gerin anerkannt, ſondern zu den Namenloſen, Rechtloſen und Ent erbten gezählt wird. Mit Stolz können wir heute auf den Fort ſchritt blicken, denn der Staat ruft die Frauen ſelbſt zur Mita auf. Dieſer Gedanke kam auch in der Begrüßungsrede, die tagsabgeordneter Profeſſor Dr. Günther in München an die za reichen anweſenden Frauen richtete, zum Ausdruck. Der erſta Kon greß des Nationalvereins für das liberale Deutſchland ſtand dem Zeichen der allgemeinen liberalen Einigung. In der Die tagsſitzung desſelben, in welcher unter Vorſitz von Frau Marranne aufgeſtellt wurden betonte der Vorſitzende, wie notwendig es ſei, daß der Liberalt auch Eingang in der Familie findet, woſelbſt fortſchrittliche Männe ſo wenig die Selbſtändigkeit ihrer Frauen und Töchter berückſich tigen und ein philiſterhafter Patriachalismus ſich an dem fun mentalen Grundſatze jeder freien Entwicklung, daß niemand nur Zweck für andere ſein dürfe, verſündigen. Frau v. Forſter⸗ Nürnberg und Frau Helene Weidemann⸗Hamburg referier⸗ ten über die Frauenforderungen zur gegenwärtigen Politik. Nach einer lebhaften Debatte wurde eine Reſolution angenommen, i welcher der liberale Kongreß den Kampf der Frauen um ihre vollen Menſchen⸗ und Bürgerrechte unterſtützt. Eine zweite Reſolution lautete:„Der Kongreß fordert auf, energiſch für tigen und ein philiſterhafter Patriarchalismus ſich an dem beſonders beifällig begrüßt die Erklärung des Laudtagsabg. Hi daß der bayeriſche Jungliberalismus auf dem Boden Frauenſtimmrechts ſtehe. Nach dieſer Berichterſtattung ergriff 4. Seite. General⸗Anzeiger.(Abenovlarr.) Mannheim, 14. Inſ einer kleinen Pauſe Frau Marie Erkelenz das Wort zum Thema„Arbeiterin und Liberalismus“. Sie be⸗ dauerte, daß ſich der Liberalismus ſo lange nicht der Arbeiterin angenommen habe und forderte die liberalen Parteien auf, energiſch für Fortbildungsſchulen, Wöchnerinnenſchutz, beſſere Wohnungsver⸗ hältniſſe der Arbeiterinnen und für Schulſpeiſung der Kinder ein⸗ zutreten. An der Diskuſſion beteiligten ſich u. a. die Herren Stadtverordnetenvorſtand Fulda und Stadtrat Dr. Stern in regem Meinungsaustauſch. Mit der Ankündigung einer nur kurzen Sommerpauſe in Anbetracht der ſtädtiſchen Wahlen, die im Herbſt ſtattfinden und an denen ſich auch der Verein für Frauenſtimmrecht lebhaft zu beteiligen gedenkt, ſchloß die Vorſitzende den anregend berlaufenen Abend. * Der Evang. Bund Maunheim hielt, ſo ſchreibt man uns. am pergangenen Sonntag abend im Saal der„Liedertafel“ ſeinen in Anbetracht der großen Hitze und der vielen anderen Veron⸗ ſtaltungen immer noch anſehnlich beſuchten Familienabend ab. In der Begrüßungsanſprache betonte der 1. Vorſitzende, Herr Profeſſor Wendling, mit markigen Worten Recht und Pflicht der Arbeit des Bundes zur Wahrung deutſch⸗evange⸗ liſcher Intereſſen, wo immer eine Gelegenheit oder eine Noꝛ⸗ wendigkeit vorliege. Den Höhepunkt des Abends bildete der an⸗ gekündigte Vortrag des Herrn Pfarrer Hochſtetter aus Neunkirchen in Niederöſterreich, eine äußerſt intereſſante Schilderung des jetzigen Standes der dortigen evang. und frei⸗ heitlichen Bewegung. Der 1. Teil gab ein allgemeines Bild des evangeliſchen Lebens in dieſem Land, in dem, abgeſehen von der 75000 Seelen zählenden evangeliſchen Gemeinde in der Hauptſtadt Wien, durch 12 Pfarreien etwa 40 Gemeinden ver⸗ ſorgt werden, in dem die Los⸗von⸗Rom⸗Bewegung ſtändig im Fortſchreiten begriffen iſt und den 4. Teil aller in einem Jahr ſtattfindenden Uebertritte ausmacht. Einen neuen Anſtoß gab der Fall Wahrmund, deſſen Verlauf und Bedeutung im 2. Teil des Vortrages klar und deutlich vor Augen geſtellt wurde. Das Intereſſe der Evangeliſchen an dieſem Vorgang wurde treffend dahin zuſammengefaßt: 1. wo die Freiheit verfochten wird, muß der Proteſtantismus immer auf dem Plane ſein. 2. Blitzartig wurde durch dieſen Fall ein Abgrund beleuchtet: die klerikale Bevormundung unſeres Bundesſtaates. 3. Es lebt dort ein großes Volk wahrhaft Freiheit Suchender, das an den Prote⸗ ſtantismus herantritt mit der ernſten Frage: was habt ihr uns zu bieten? Mit einem packenden Aufruf zum Bekenntnis evange⸗ liſcher Wahrheit und zum Proteſtieren gegen jede Knechtung ſchloß der Vortrag und weckte dadurch begeiſtert zuſtimmenden Beifall. In einer kurzen Schlußanſprache wies Herr Pfarrer Klein darauf hin, daß der Kampf der Hierarchie gegen den Modernismus auf die Dauer ausſichtslos ſein müſſe, weil er auf eine Knebelung des Menſchengeiſtes hinauslaufe. Umſomehr ſei es Pflicht der Evangeliſchen, im eigenen Lager der Freiheit und Wahrheit uneingeſchränkt zum Siege zu verhelfen. Die Pauſen waren angenehm ausgefüllt, teils durch ein Schülertrio von Flügel, Violine und Cello, teils durch einige hübſche Liedervor⸗ träge des Herrn Buchdruckereibeſitzers Jakob. Der Abend be⸗ deukete jedenfalls eine Stärkung des evangeliſchen Bewußtſeins. Abſchied des Hofopernſängers Brund Hildebrandt. Auf der Bühne unſeres Hoftheaters vollzog ſich am Sonntag Abend nach der letzten Vorſtellung in dieſer Saiſon ein erhebender Abſchiedsakt. Herr Hofopernſänger Bruno Hildebrandt, der 19 Jahre Aunſerem Kunſtinſtitkut mit Treue und Hingebung gedient hat, ſchied von der ihm liebgewordenen Stätte. Als die letzten Klänge von „Figaros Hochzeit“ verrauſcht waren, nahm das Perſonal im Halb⸗ kreis Aufſtellung und lauſchte ergriffen den herzlichen Dankes⸗ worten des Herrn Intendanten Dr. Hagemann, der zuügleich auch im Namen der Theaterkommiſſion dem Künſtler ſeine wärmſte Anerkennung für ſeine hingebende Tätigkeit in nahezu zwei Dezen⸗ nmien ausſprach. Herr Regiſſeur Gebrath war der Dolmetſch der Gefühle des Perſonals, das als ſichtbarez Zeichen der dem Scheidenden ſtets gezollten Verehrung eine prachtvolle goldene Uhr mit Kette überreichen ließ. Herr Hildebrandt dankte ſichtlich Uberraſcht und tief gerührt für die wertvolle Abſchiedsgahe. Mit Herrn Hildebrandt ſcheidet aus dem Verbande unſeres Hoftheaters ein Künſtler, der ſich infolge ſeines offenen, geraden Charakters viele Freunde erworben hal. Die Bürgerſchaft läßt ihn deshalb nur ungern ziehen. Brund Hildebrandt iſt 1842 in Zittau geboren, alſo jetzt 66 Jahre alt. Im Alter von 18 Jahren ging er in Bern zur Bühme. Er begann als jugendlicher Held und Liebhaher. In den 70er Jahren wirkte Hildebrandt längere Zeit am Karl⸗Theater in Wien. Nach dem Brand des Wiener Ringtheaters ging er zum über. Innerhalb fünf Monaten bildete er ſich zum Baß⸗ buffo auf, als welcher er am 1. Mai 1889 unter der Aera Stengel zur Mannheimer Bühne kam, an der er 19 Jahre mit hoher Aus⸗ Feichnung wirben ſollte. Der ungemein fleißige Künſtler iſt bis in die letzte Zeit, im Nebenamt auch in der Theaterverwaltung, tätig ſen. Noch im vorigen Jahre trat er etwa 80 mal auf. Er wird ſich nach Loſchwitz bei Dresden zurückziehen. Möge ihm noch ein recht ſonniger Lebensabend beſchieden ſein! * Aus dem Schöffengericht. Der verheiratete Zuſchneider Jakob Pabberg, zur Zeit in Köln in Unterſuchungshaft, wußte ſich bei den Gheleuten Grohe in Waldhof unter der unvahren Angabe er ſtehe hier bei der Firma Bachmann in geſchäftlichen Beziehungen, im Februar und März insgeſamt 170 M. zu erſchwindeln. Padberg wohnte bei den Gheleuten Grohe. In der Sitzung des Schöffen⸗ gerichts gebrauchte er allerhand Ausflüchte, u. a. daß er ſtets in der Lage geweſen ſei, die Eheleute Grohe zu befriedigen. Das Gericht Fonſtatierte jedoch, daß der Angeklagte zur Zeit, wo er die Angaben machte, arbeitslos und vermögenslos war. Das Urteil lautete auf Monate Gefängnis.— Bei einer Begegnung der Fuhrleute Th. Julius Müller und Adam Straub von hier in der Nacht zum 15. Juni mit dem Schreiner Ferdinand Eng el und dem Taglöhner Auguſt Hennig Ecke der Seckenheimerſtraße und Großen Wall⸗ ſtadtſtraße kam es zu Tätlichkeiten. Straub brachte hierbei dem Engel drei Meſſerſtiche bei, die mit derartiger Wucht geführt wur⸗ daß die Meſſerklinge abbrach und ſtecken blieb. Straub wird in Anbetracht, daß er noch unbeſtraft iſt, zu einer Gefängnisſtrafe von nur 2 Monaten verurteilt, der ebenfalls angeklagte Müller freigeſprochen, da ihm nicht nachgewieſen werden konnte, daß er ſich an der Mißhandlung beteiligte.— In einer ganz wüſten Weiſe bedrohte der Taglöhner Karl Hauſer am 1. Juni in der Klein⸗ feldſtraße die Ghefrau Marie Frohnhäuſer. Dabei ſchwang er ein dickes Zinkrohr drohend gegen ſie. Das Gericht verurteilt den An⸗ gellagten zu einer Gefängnisſtrafe von 5 Wochen. Aus dem Großherzogtum. Heddesheim, 18. Juli. Das Bankett des Milf⸗ kär⸗Vereins, das zur Feier des Geburtstages des Groß⸗ herzogs am letzten Samstag abend im„Ochſen“ ſtattfand, war gut beſucht von den Vereinsangehörigen, wie auch von den Herren Vorſtänden ſämtlicher anderer hieſigen Ortsvereinen. Der Ge⸗ ſangverein Sängerbund trug durch ſeine gelungenen Lieder⸗ borkräge viel zur Unterhaltung bei. Die Rede auf den Großher⸗ zog bielt Herr Pfarrvikar Fehn. Den Kaiſertoaſt bvachte Herr Hauptlehrer Brecht aus. Es herrſchte eine ſehr ge⸗ ſobene Stimmung. Die Kirchenparade am Sonntag vormittag war ebenfalls gut beſucht. Ladenburg, 13. Juli. Am Samstag nachmittag griff das ca. 2 Jahre alte Kind des Friſeurs Fr. Schäfer mit einer Hand in einen Keſſel voll heißen Peches, welches zu den Kanali⸗ ſationsarbeiten verwendet wird, und verbrannte ſich das Händchen ſehr ſchwer. Die in demſelben Hauſe wohnende Näherin Maria Bätz wollte ſchnell ärztliche Hilfe holen, kam aber beim Verlaſſen des Hauſes des Doktors, vor welchem ein Fuhrwerk hielt, zu Fall und geriet unter ein Pferd, das, da⸗ durch erſchreckt, durch mehrere Hufſchläge die B. am Kopf, Bruſt und Rücken ſehr ſchwer verleßte. 2 Weinheim, 13. Juli. Die Leiche, die nach dem heutigen Mannheimer Polizeibericht am Sonntag im Neckar ge⸗ ländet wurde, iſt die der 20 Jahre alten Marie Gräber, Tochter des Stuhlmachers Philipp Gräber von hier. Das Mäd⸗ chen ſtand bei einer hieſigen Familie in Dienſten und war von dieſer für die Zeit ihrer Badereiſe beurlaubt worden. Zu Hauſe kam es zwiſchen Mutter und Tochter zu Zwiſtigkeiten, nach denen letztere in die Wohnung ihrer Dienſtherrſchaft zurückkehrte, um dort einen Selbſtmord mittelſt Leuchtgas nach Oeffnung der Gashahnen zu derſuchen. Nachdem das Mädchen an ſeinem Vor⸗ haben gehindert worden war, entfernte es ſich von hier, um in den Fluten des Neckars ſein Vorhaben zur Ausführung zu brin⸗ gen; ſeinen Geliebten hatte das Mädchen brieflich von ſeiner Ab⸗ ſicht benachrichtigt. Das Mädchen hat bereits im Alter von 16 Jahren bei einem geringfügigen Anlaſſe einen Selbſtmordverſuch unternommen. Es ſcheint alſo auch die hyperſenſible Natur des Mädchens zu ſeiner Tat beigetragen zu haben. „ Gberbach, 13. Juli. Geſtern nachmittag iſt der 8 Jahre alte Sohn des verſtorbenen Polizeidieners Wäſch in Rockenau beim Baden ertrunken. Der Knabe wurde ſofort geländet. Die angeſtellten Wiederbelebungsverſuche waren aber erfolglos. Von Tag zu Tag. — Ballonfahrt Spelterinis. Kaiſerſtuhl, 13. Juli. Kapitän Spelterini ſuhr geſtern von Baſel in Anweſen⸗ heit einer großen Volksmenge in Begleitung von 4 Paſſagieren, 3 Herren und 1 Dame auf. Der Ballon„Sixius“ fuhr zuerſt über das Rheintal, über Rheinfelden, dann über das Wieſental, neben dem Blauen vorbei über Badenweiler gegen Freiburg. dann über den Kaiſerſtuhl und landete trotz ſchweren Gewitters glücklich bei Endingen. Die erreichte Maximalhöhe betrug 4200 Meter, die Temperatur zwölf Grad Celſius. — Feuersbrunſt. In der Gemeinde Möhringen im Amt Engen brach heute früh 344 Uhr eine groß e Feuersbrunſt aus. Infolge Waſſermangels griff der Brand raſch um ſich und zerſtörte in verhältnismäßig kurzer Zeit 6 Wohnhäuſer und eine große Anzahl Scheuern und Stallungen. 17 Familien ſind obdachlos. — Hinrichtung. Bremen, 14. Juli. Der Gärtner Pohl, der Mörder des aus Kaiſerslautern ſtammenden Gärt⸗ ners Hch. Lankau, iſt heute früh 7 Uhr hingerichtet worden. Der Senat hatte am Freitag die Begnadigung abgelehnt. — Attentat auf einen Eiſenbahnzug. Lem⸗ berg, 13. Juli. Auf der Strecke Lemberg⸗Janow⸗Jaworow er⸗ eignete ſich geſtern mittags eine bei der zwei Perſonen ſchwer und fünfzehn Perſonen leichte Verletzungen er⸗ litten. Der Zug war um 12 Uhr mittags von der Station Ja⸗ now nach Lemberg abgegangen. Auf der Brücke bei Rzesna Polska ſtieß die Maſchine auf zwei Balken, die, wie an⸗ genommen wird, von böswilliger Seite über die Geleiſe gelegt worden waren. Der Anprall war ſo ſtark, daß die Zugsmaſchine in einen Graben fiel und einen Waggon mit ſich riß. Dem Schüler der ſechſten Gymnaſialklaſſe Wilhelm Baar, der ſich mit ſeinem Vater, einem Apotheker, zu einer Hochzeit begeben wollte, wurden beide Füße tokal zerquetſcht. Der Heizer erlitt ſchwere Verletzungen, fünfzehn Paſſagiere wurden leicht verletzl. Mit ungemeiner Spannung ſah Deutſchland und das Ausland der für heute beabſichtigten Fernfahrt des Grafen Zeppelin entgegen, die den Sieg des großen Werkes krönen ſollte. Würden das Wetter und alle ſonſtigen Umſtände die ſtolze Siegesfahrt ermöglichen? Auf eine telegraphiſche An⸗ frage bei Herrn Dürr, dem verdienten Oberingenieur des Grafen Zeppelin teilte uns dieſer in einer um 2 Uhr 43 Min. in Friedrichshafen aufgegebenen Drahtnachricht mit, die Fern⸗ fahrt finde vorausſichtlich ſtatt. Der Aufſtieg iſt denn auch tatſächlich erfolgt. In Mann⸗ heim verkündeten das Ereignis die einige Minuten nach 3 Uhr am Waſſerturm und am Kaufhaus aufgezogenen Fahnen und die Nachrichten der Preſſe, die dem Publikum ſofort zugäng⸗ lich gemacht wurden. Ueber den mit einiger Verſpätung be⸗ werkſtelligten Aufſtieg liegen uns folgende Nachrichten vor: Heute mittag 1 Uhr erhielt Herr Bürgermeiſter Ritter von Herrn Oberbürgermeiſter Haulick⸗Konſtanz nachſtehendes Telegramm: Aufſtieg Zeppelin erfolgt gegen 2 Uhr. Dieſe Nachricht wurde dem hieſigen Nachrichtenbureau weiter beſtätigt: Nach telephoniſcher Mitteilung aus Straßburg iſt das Zeppelinſche Luftſchiff in Friedrichshafen um 2 Uhr aufge⸗ ſtiegen und hat die Richtung gegen Konſtanz eingenommen. Dann kam folgendes Telegramm: Friedrichshafen, 14. Juli, 2 Uhr 15 Min. Graf Zeppelin iſt um 2 Uhr heute mittag hier zur Fernfahrt auf⸗ geſtiegen und in der Richtung nach Konſtanz davongefahren. Aber das Glück iſt dem glückhaften Schiff und ſeinem glückhaften Lenker heute nicht hold. Zunächſt kam uns aus Karlsruhe die telephoniſche Meldung zu, dort gehe das Ge⸗ rücht, Zeppelin ſei wieder umgekehri. Beſtätigt wurde uns das Gerücht durch folgende Meldungen: AKonſtanz, 14. Juli, 3 Uhr 30 Min. nachm.(Priv.⸗ Tel. des Mannh. Gen.⸗Anzeiger). Das Zeppelinſche Motor⸗ luftſchiff traf heute nachmittag 343 Uhr überm See hier ein, ſchlug dann aber wieder die Richtung nach Manzell ein. Das Wetter iſt ſchön, ohne Regen, etwas Wind, doch nicht ſtürmiſch. Fahrziel unbekannt. oc. Friedrichshafen, 14. Juli, 4 Uhr nachm.(Pri⸗ vat⸗Tel. des Mannh. Generalanzeiger). Das Zeppelinſche Motorluftſchiff iſt wieder hier eingetroffen und kreuzt vor der Stadt überm See. JFriedrichshafen, 14. Juli, 4 Uhr 10 Min. nachmittags.(Priv.⸗Tel. des Mannh. Gen⸗Anz.) Das Zeppelinſche Luftſchiff ſchlug nach ſeinem Aufſtieg ſofort die Richtung auf Konſtanz ein. Bei Reichenau ſoll es jedoch Gerüchten zufolge einen Motor⸗ oder Steuerdefekt erlitten haben. Doch iſt zur Stunde etwas Zuverläſſiges über die Gründe der Aufgabe der Fahrt noch nicht in Erfahrung 0 zu bringen. Der Ballon wurde wieder in der Halle bei Manzell untergebracht. ***. Wir fügen noch folgende Meldungen an: * Mannheim, 14. Juli, 4 Uhr nachm. Nach tele⸗ phoniſcher Mitteilung aus Konſtanz ſchwebte der Ballon über Konſtanz und iſt von da wieder in der Richtung nach Friedrichshafen zurückgefahren, vermutlich um wieder die Ballonhalle aufzuſuchen. * Konſtanz, 14. Juli, 4 Uhr 17 Minuten. Zeppelin war hier, fuhr oſtwärts zurück. m. Radolfzell, 14. Juli, 3 Uhr 25 Min.(Priv.⸗ Tel. des Mannh. Gen.⸗Anz.) Zeppelin monövrierte ſoeben trotz ungünſtigem Wetter ſicher und Reichenau. Kehre ſtark aufwärts. Die Urſachen der Rückkehr. Friedrichshafen, 14. Juli. Um 4 Uhr nachmittags traf Graf Zeppelin wieder in Konſtanz ein. Am vorderen Motor war eine Kühlwaſſerſchraube gebrochen. Der Schaden iſt vorläufig behoben. Graf Zeppelin hofft morgen wieder aufsufahren. Eine Schilderung der Auffahrt. W. Friedrichshafen, 14. Juli. Bei friſchem Süd⸗ weſtwinde verließ der Ballon des Grafen Zeppelin um 2 Uhr die Ballonhalle, umſchwärmt von zahlreichen Dampfern, Gon⸗ deln und Motorbooten. Der König von Württemberg war mit der Königsjacht zur Beſichtigung eingetroffen. Um 2 Uhr 15 Min. erfolgte der Aufſtieg. Langſam bewegte ſich der Ballon vorwärts, ſchwebte zuerſt einige Minuten auf der See nach Konſtanz in Begleitung des Drachenbootes Gna und der „Königin Charlotte“, auf welcher ſich die Tochter Zeppelins, die Frau ſeines Neffen, eingeladene Gäſte, Offiziere, u. a. der Generalmajor von Ruh, Kommandeur der bayeriſchen Luftſchifferabteilung und Preſſevertreter befanden. Um.45 Uhr ſchwebte der Ballon über Konſtanz und um⸗ kreiſte in großem Bogen die Rheinbrücke. In der Höhe von etwa 142 Meter führte er verſchiedene Manöver aus. Er ſchlug dann die Richtung nach Friedrichhafen ein. Um 3 Uhr ließ ſich der Ballon auf der Höhe von Meersburg auf das Waſſer nieder, um ſich neuerdings ſtolz zu erheben. Auf der Höhe von Immenſtadt fuhr er dem Ufer entlang bis zur Ausgangsſtelle, wo er um.45 Uhr von der Dampfbarkaſſe ins Schlepptau genommen wurde, Der Ballon kehrte um.15 Uhr wieder in die Halle zurück. Um 5 Uhr 10 Minuten. Nach einem dem hieſigen Nachrichtenbureau zugegangenen Privattelegramm hat das Luftſchiff nach dem Kreuzungs⸗ manöver die Halle wieder aufgeſucht. Eine offi⸗ zielle Mitteilung, daß die Fahrt eingeſtellt iſt, fehlt bis jetzt. Auch die Telegraphenanſtalten, die ſich für Nachtdienſt ein⸗ gerichtet haben, ſind noch ohne amtliche Mitteilung. 5 Uhr 30. * Mannheim, 14. Juli. findet. 5 Der Prozeß gegen Eulenburg. * Berlin, 14. Juli. Da der Angeklagte Fürſt Eulen⸗ burg auch innerhalb der Charits transportunfähig iſt und nicht ins Konferenzzimmer überführt werden kann, wurden die Verhandlungen auf Mittwoch nachmittag 3 Uhr in die Charitsé verlegt. Berlin, 14. Juli. In der heutigen Sitzung des Eulen⸗ burgprozeſſes teilte der Vorſitzende, Landgerichtsdirektor Kan⸗ dow mit, von der Chariteedirektion ſei die Nachricht einge⸗ gangen, daß der Angeklagte nicht transportfähig ſei. Auf eine telephoniſche Anfrage ſei gegen die Fortſetzung der Verhand⸗ lungen im großen Konferenzſaale der Charitee ſeitens der Aerzte kein Bedenken erhoben worden. migung des Kultusminiſterums ſei auf die direkte Anfrage des Gerichtes, ſowie durch Vermittelung des Juſtizminiſters ſofort erteilt worden. Medizinalrat Hoffmann bemerkte, einem Ge⸗ richtsberichterſtatter zufolge, nach ſeinen Beobachtungen ſei der Angeklagte in der Lage, den Verhandlungen zu folgen; nach dem geſtrigen Befund halte er aber den Transport für unmöglich. Es wurde beſchloſſen, daß ſämtliche Prozeßbeteiligte ſich mit einer Anzahl Zeugen in die Charitee begeben. Tetzie Pachrichten und Celegramme. * Frankfurt a.., 14. Juli. Der Reichstagsabgeordnete Rudolf Oſer hat ſich von ſeiner ſchweren Krankheit, 515 ihn vor einem Vierteljahre befallen hat, ſoweit erholt, daß er die redak⸗ tionelle Tätigkeit bei der Irkf. Ztg.“ wieder aufnehmen kann. Göttingen, 14. Juli. Der Ballon„Segler“ des nie⸗ derſächſiſchen V. f. Luftſchiffahrt, der geſtern aufſtieg, landete nach iſtündiger Fahrt in Anklam. Cottbus, 14. Juli. Der Güterzug 7874 ſtieß mit dem Arbeiterzug 4117 heute Vormittag 9,25 Min. in der Nähe des Bahnhofes Lübben zuſammen. Der Malerialſchaden iſt be⸗ deutend. Verſchiedene Beamte vom Zugperſonal wurden verletzt. Die Strecke iſt etwa auf 8 Stunden geſperrt. Liſſabon, 14. Juli. In der Knammer der Pairs kam es bei der Diskuſſion über die Zivilliſte wiedrum zu lebhaften Anseinanderſetzungen. Alfons Coſta geißelte daß Verfahren, der königlichen Familie Vorſchuß zu ge⸗ mit ſcharſen Worten. Die Sitzung mußte unterbrochen werden. Vom Flottenverein. 85 * Köln, 14. Juli. In einer geſtrigen Verſammlung der Bezirksvereine des Deutſchen Flottenvereins fand eine Reſolution Annahme, in welcher der Danziger Reſolution rückhaltlos zuge⸗ ſtimmt und die Erwartung ausgeſprochen wird, daß der Flotten⸗ verein am alten Kurſe feſthält und weitere Austritte aufhören. Die Eseigniſſe in Perſten. * Konſtantinopel, 14. Juli. Der Bruder des Schahs von Perſien und deſſen Sohn haben, lt.„Frkf. Zig.“, um ein Aſyl in der Türkei erſucht. Der Sultan willfahrte dieſem Wunſche und wies beiden ſtandesgemäße Wohnungen an. ſchön über Soeben iſt die offizielle Mitteilung eingelaufen, daß der Aufſtieg heute nicht mehr ſtatt⸗ Die hierzu notwendige Geneh⸗ 82.— ſe n— gEe ernn ee e ee eree S += „ee Deeen 2 ein R * vo * * Wde „ 4 e Nere Nr mania(Otto Müller):05, Mannheim, 14. Jult. General⸗Anzeiger.(Abendplarr.) 5. Seite. Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Hochſchule für Muſik. Erſter Prüfungs⸗Abend. Den Beginn der diesjährigen Prüfungsaufführungen unſerer hieſigen Hochſchule für Muſik im ee machten geſtern Abend Produktionen von Schülerinnen aus den Klavier⸗ kalſſen des Direktors und der Herren Blaß und Häckels, ſowie eines Schülers der Violinklaſſe Schuſter. Unſere klaſſiſchen Meiſter Händel, Bach, Beethoven, daneben Mendelsſohn und Schuman kamen dabei mit Konzertwerken für Klavier und Orcheſter zu Wort. Mit Händels Konzert Nr. 4 für Klavier mit Orcheſterbegleitung bearbeitet von Seiffert wurde der Abend eröffnet. Die Vor⸗ tragende, Frl. Mathilde Lazarus aus der Klavierklaſſe Blaß, zeigte ſich dem eigenartigen Charakter der Händel'ſchen Schöpfung durchaus gewachſen und führte ſie in ſicherem Zu⸗ — mit dem Orcheſterenſemble nahezu einwandfrei urch. Im Bach ſchen Italieniſchen Konzert 1. Satz bewies Frl. J. Schnitzlein, aus der Klaſſe Zuſchneid, wie auch die folgenden nicht anders angegebenen wiederum ſehr erfreuliche Fortſchritte in leichtflüſſiger, klarer Vortragsweiſe der buntver⸗ ſchlungenen Themen. Als drittes Stück wurde mit Rückſicht auf ſeine Länge— es dauerte eine halbe Stunde— das Beethovenſche Violinkonzert in D⸗dur, das an 7. Stelle ſtand, genommen. Herr Otto Drum m zeigte ſich hier als gewiegter und fein⸗ ſinniger Meiſter ſeines Inſtruments aus der Schuſter ſchen Klaſſe bis in die höchſten Lagen, wo das Orcheſter zuhörend zurücktritt. Beſonders gefiel die ſatte Cantilene, die häufig die Weiſen der Holzbläſer aufnimmt und variiert. Sein faſt durch⸗ weg auf künſtleriſcher Höhe ſtehender, temperamentvoller Vor⸗ trag bot trotz ſeiner Länge einen ungeſtörten Genuß. Nunmehr gelangten die weiteren Klavierkonzerte mit Orcheſterbegleitung zum Vortrag. Frl. Helene Weiller konnte in Beethovens Klavierkonzert C⸗moll 1. Satz nach anfänglicher leiſer Befangen⸗ heit wieder eine ſchöne Probe ihres trefflichen pianiſtiſchen Ta⸗ lentes ablegen. Auch Frl. Magda Schönhals vereinigte in Mendelsſohns Capriccio in H⸗moll neben Geſchmack und Gewandheit vor allem auch die nötige Wucht des Anſchlags im Gegenſpiel zum Orcheſter und feine Nuancierung in den längeren Soloſtellen. Das ſehr umfangreiche Schumannſche Klavier⸗ konzert, deſſen Vortrag über eine halbe Stunde beanſpruchte, ließ die reife Kunſt Frl. Anna Aſchers in vollem Umfange zu Tage treten. Mit großer Meiſterſchaft und tiefem muſikaliſchem Verſtändnis wurde ſie dem ſchwierigen Werke mit ſeinem viel⸗ ſachen Tempowechſel, namentlich im zweiten Satze, gerecht. Ihre hohe künſtleriſche Durchbildung bedeutet einen ſchönen Erfolg der Methodik des Herrn Häckel. Dasſelbe darf man auch von deſſen zweiten Schülerin Frl. Käthe Lehmler behaupten, die hiernach das Mendelſohnſche G⸗moll⸗Konzert in vorzüglicher tech⸗ niſcher wie tonlicher Qualität wiedergab. Den Beſchluß bildete das große Duett mit Variationen über den Zigeunermarſch aus Webers„Prezioſa“ von Mendelsſohn⸗Moſcheles für 2 Klaviere mit Orcheſter. In dieſem ſchwierigen Werke zeigten die Frl. uiſe Treutler und nochmals Frl. Helene Weiller ſich als im Zuſammenſpiel vollkommen gewandt, ſicher, präzis und feinfühlig eingeſpielten Pianiſtinnen, die ihrem verdienſt⸗ lichen Klavierpädagogen Herrn Direktor Zuſchneid alle Ehre machten. ſchneids Leitung mit gewohnter Güte. ** Ludwig Dürr, der leitende Ingenieur des Grafen Zeppelin, dem König Wilhelm II. unmittelbar nach dem Aufſtieg des würt⸗ tembergiſchen Königspaares'n Friedrichshafen die Goldene Me⸗ daille für Kunſt und Wiſſenſchaft perſönlich mit anerkennenden Worten für ſeine treue und bewährte Mitarbeit an dem Unter⸗ nehmen des Grafen Zeppelin überreichte, iſt ein noch junger Mann, der aber bereits ein volles Jahrzehnt im Dienſte des Grafen ſteht. Geboren am 4. Juni 1878 in Stutlgart als Sohn eines jetzt verſtorbenen Weingärtner⸗Ehepaares trat ex nach Be⸗ endigung ſeiner Schulzeit als Mechaniker in einer Stuttgarter Werkſtätte ein, beſuchte die dortige Baugewerkſchule in den Jahren 1895 bis 1897, war zwiſchendurch einige Zeit als Ma⸗ ſchinentechniker bei der Maſchineninſpektion Aalen beſchäfligt, diente als Einjähriger bei der Marine, beſtand 1898 die Diplom⸗ prüfung und trat dann in den Dienſt des Grafen Zeppelin. In dieſer Stellung leitete er den Bau der drei letzten Luftſchiffe und beteiligte ſich bisher an allen Aufſtiegen, wobei ihm die gero⸗ nautiſche Führung anpertraut war. Die Geſellſchaft für äſthetiſche Kultur in Frankfurt beranſtaltet zum hundertſten Todestag von Goethes Mutter Mitte September eine Frau Rat⸗Feier im Palmengarten, bei der in den Spätnach⸗ mittagsſtunden zwei Jugendwerke Goethes,„Die Fiſcherin“ und die„Laune des Verliebten“, im Freien zur Aufführung gebracht werden. Eine„Siegfried“⸗Aufführung im Freien. Richard Wagners „Siegfried gelangt am 15. Auguſt im Naturtheater von Cauteret in Frankreich zur erſten Aufführung. Ein Orcheſter von 80 Mu⸗ ſikern wird dieſen„Ring“⸗Abend unter freiem Himmel begleiten. Madame Litoinne von der Pariſer Großen Oper ſingt die Brünn⸗ hilde. Der erſte Tag in Cauteret, der 2. Auguſt, bringt eine Ur⸗ auffüührung: das neue Drama„Pulcinella“ von Frl. Jeanne d' Or⸗ liac, mit Moumet Sully von der Comedie Frangaiſe in der männ⸗ lichen Hauptrolle. ————— Sport. Würzburger Regatta. *„ Würzburg, 13. Juli. Zweiter Tag. Zweiter Vierer. 1. Ruderklub Bamberg 622595, 2. Akademiſcher Ro. Heidelberg:2858, 3. Rkl. München:3256.— Junior⸗ Vierer: 1. Frankfurter.⸗G. Sachſenhauſen:3675, 2. Regensburger Ry.:4328, 3. Rkl. Bamberg:58.— Kaiſer⸗ Vierer. Würzburger Ruderverein geht in:5675 allein über die Bahn.— Einer. 1. Mannheimer Ruder⸗ klub(Th. Bohrer), 2. Kitzinger Rv.(Gg. Lenz). 5 Sek. Dif⸗ ferenz. Regensburger Rv.(Max Meyer) wurde wegen Kolliſion ausgeſchloſſen.— Bayeriſcher Vierer. 1. Offenbacher Ru⸗ derverein:3495, 2. Frankfurter Rv. Sachſenhauſen:36. Hanauer Rg. wegen Kolliſton ausgeſchloſſen!— Fränkiſcher Achter. 1. Würzburger Ruderverein.54/, 2. Schweinfurter Rkl. Franken:5976, 3. Ro. Nürnberg•1976.— Einer. 1. Frankfurter Rudergeſellſchaft Ger⸗ 2. Mannheim Rg.(Karl Rau) 720726, 8. Rkl. Aſchaffenburg(H. Unger):1123.— Ermunte⸗ rungs⸗Vierer. 1. Hanauer Rudergeſellſchaft 6,48 5, 2. Straubinger Rkl.:45¼, 3. Würzburger Rv. 711.— Schluß⸗ Achter. 1. Frankfurter Rudergeſellſchaft Ger⸗ mania geht in:5796 allein über die Bahr Das Orcheſter in voller Beſetzung ſpielte ſeinen viel⸗ fach ſelbſtändig hervortretenden Part unter Herrn Direktor Zu⸗ Volkswirtschaft. Württembergiſche Vereinsbank, Stuttgart. Das Inſtitut, das bekanntlich die Vermittelung von Hypothekarkredit nur als Neben⸗ zweig betreibt, beziffert ſeinen Obligationen⸗Umlauf per 30. Jun: d. J. mit M. 32.69 Mill. gegen M. 31.96 Mill. am 31. Dezember v. J. und M. 29.23 Mill. am 30. Juni 1907. Die Zunahme im erſten Halbjahr beträgt ſomit M..78 Mill. gegen M..73 Mill. im zweiten Semeſter 1907 und M..33 Mill. im erſten Semeſter 1907. An Regiſterhypotheken werden M. 32.82 Mill. ausgewieſen gegen M. 32.11 Mill. am 31. Dezember v. J. und M. 30.69 Mill. ann 30. Juni 1907. Es ergibt ſich alſo lt.„Frankf. Ztg.“ im ver⸗ floſſenen Semeſter eine Zunahme von M..71 Mill. gegen M. 1,42 Mill. im zweiten Halbjahr 1907 und gegen eine Abnahme von M..29 Mill. im erſten Semeſter 1907. Die Verſicherungs⸗Abteilung der Dresdner Bank macht durch Inſerat bekannt, daß ihr Prämien⸗Tarif für Ausloſungs⸗Ver⸗ ſicherung für den Monat Auguſt 1908 erſchienen iſt. Derſelbe enthält u. a. die Prämien⸗Sätze für Augsburger 7 Fl.⸗Loſe, Braun⸗ ſchweiger 20 Taler⸗Loſe, Finnländiſche 10 Taler⸗Loſe, Oeſterreich. 1860er 500 und 100 Fl.⸗Loſe und Pappenheimer 7 Fl.⸗Loſe von 1864. Siegen⸗Solinger Gußſtanzaktieuverein. Verwaltung des Siegen⸗Solinger Gußſtanzaktierwereins teilte dem„Berl..“ mit, daß ſich noch nicht überſehen laſſe, ob eine Dividende zur Verteilung gelangen könne. Jedenfalls könne es ſich nur um eine kleine han⸗ deln. Für 1906/07 wurden 8¼ Proz. Dividende verteilt. Bochumer Gußſtahlverein. Der„K..⸗Ztg.“ wird aus Berlin gemeldet: Die Sitzung, in welcher der Beſchluß über die zur Ver⸗ teilung vorzuſchlagende Dividende des Vochumer Gußſtahlvereins gefaßt werden ſoll, iſt endgiltig auf den 31. Juli anberaumt wor⸗ den. An unterrichteter Stelle nimmt man an, daß dieſe Dividende auf 13½ Proz. werde bemeſſen werden(gegen 162¼ Proz. im Vorjahr), obwohl das Ergebnis einen höheren Prozentſatz geſtatten würde. An der Börſe ſchätzte man dieſe Dividende heute meiſtens auf 15, vereinzelt ſogar auf 162% Proz. Rumbacher Hüttenwerke. In den letzten Tagen erfuhren die Aktien der Geſellſchaft an der Verliner Börſe einen nicht unerheb⸗ lichen Kursrückgang, der auf eine bevosſtehende Kapitals⸗ erhöhung und auf ungünſtige Dividendenſchätzungen zurückgeführt twurde. Die Abſicht einer Kapitalserhöhung wurde als im Augen⸗ blick noch nicht vorhanden erklärt; was die Dividende yro 1907/08 betrifft, ſo hört man, daß ſie in Höhe von 8 Progz. gegen 14 Proz. im Vorjahre in Ausſicht genommen wird. Die Lübeck⸗Büchener Eiſenbahn⸗Geſellſchaft macht jetzt bekannt, daß die Friſt zur Ausübung des Bezugsrechts auf die neuen Aktten bis auf weiteres vberlängert iſt. Der Ablauf der Friſt werde mindeſtens fünf Tage vorher bekannt gegeben. Die Verlängerung dürfte deshalb erforderlich ſein, weil für die preußiſche Zuſtim⸗ mungserklärung zur Kapitalserhöhung die Unterſchrift des ab⸗ weſenden Königs gegenwärtig nicht erlangt werden kann. Die Vereinigte Deutſche Nickelwerke Akt.⸗Geſ. in Schwerte beſchloß, 14 Proz. Dividende zu berteilen gegen 16 Proz. im Vor⸗ jahre. Geringere Preiſe brachten einen kleinen Rückgang des Er⸗ trägniſſes. Nach Abſchreibung von M. 368 000(i. V. 398 000.) verbleibt ein Reingewinn von M. 1 437 000(i. V. M. 1 656 0000). Die Handels⸗ und Induſtriegeſellſchaft der Jaroslawer Groß⸗ manufaktur hat im abgelaufenen Jahre bei einem Bruttogewinn von 2 898 571 Rhl. einen Reingewinn von 1227 742 Rbl. erzielt. Hieraus wird die Dividende auf das 6 Mill. Röbl. betragende Kapikal in einer Höhe bön 12 Proz. ausgeſchütbet. Auf naue Rech⸗ nung werden 81 444 Röl, gegen 7722 Rbl. i. V. vorgetragen. Von der Berliner-Börſe. Die aproz. heſſiſche Staatsanleihe von 1908 wurde an der geſtrigen Börſe zum erſten Male, und Fwar mit 99 Proz., notiert.— Das Bezugsrecht auf die neuen Aktlen der Rheiniſchen Stahlwerke notierte mit.52½ Proz. Neue Juſolvenz. Die Kehlleiſtenfabrik Wagner u. Dünnebetl in Lichtenberg bei Berlin befindet ſich nach dem„Berl. Lok.⸗Anz.“ in Schwierigkeiten. Die Firma erwefberte den Betrieb kürzlich. Die Paſſiven ſeien nicht unerheblich. Der Poſtſcheck⸗ und Girvoverkehr weiſt, nach einer Mitteilung der„Basl..“, bis Ende Juli einen Umſatz von Fr. 487 850 000 auf. Man erwartet, der Umſatz pro 1908 werde 1 Milliarde er⸗ veichen, wenn nicht überſteigen, da der Umſatz des zweiten Semeſters ſtets größer iſt. Die Zahl der Kontoinhaber betrug am 1. Juli 4743 gegen 4066 Ende 1907. In Obligationen waren angelegt Ende Juni Fr..6 Mill.(.7 Mill. Ende 1907), in Kontokorrent .2(.). Der Giroverkehr betrug im Juni 26.65 Proz. des Um⸗ ſatzes(gegen 22.37 Proz.). Die Abſchaffung der Girogebühr pro 1. März 1908 hat ſich vorteilhaft ſpürbar gemacht. Das Eiſenſteinſyndikat beabſichtigt, die jetzige 20prozentige Fördereinſchränkung noch zu erhöhen, da ſich einige Hochofenwerke weigerten, den für das zweite Semeſter feſtgeſetzten Eiſenſtein⸗ preis zu bezahlen, die Gruben aber eine Preisermäßigung nicht mehr eintreten laſſen wollen. 5 Weitere Fördereinſchränkung des Siegerländer Eiſenſteinver⸗ eins. Die Mitglieder des Siegerländer Eiſenſteinvereins erhielten nach der„K. Ztg.“ durch Rundſchreiben die Mitteilung, daß eine Erhöhung der Fördereinſchränkung für das dritte Vierteljahr ein⸗ treben muß, da verſchiedene auswärtige Hütten den für das lau⸗ fende Halbjahr für Rohſpat auf M. 165 feſtgeſetzten Preis, bei dem die große Mehrzahl der Gruben bereits erhebliche Betriebsverluſte häbe, nicht bewilligen wollten Eine am 18. Juli ſtattfindende Ge⸗ neralverſammlung ſoll über die Höhe der Einſchränkung beſchließen Gegenwärtig beträgt die Einſchränkung bekanntlich 20 Prozent. Die Verhandlungen über die Gründung einer Elektrotreuhand⸗ bank dauern fort. Doch iſt im Augenblick das Reſulktat noch nicht ſicher. Die Verhandlungen werden, wie uns erklärt wird, durch die Averſion der mit den großen Elektrizitätsfirmen arbeitenden Banken gegen das Projekt erſchwert, während die betreffenden Elektrizitätsfirmen im Gegenteil beſtrebt ſind, ein von den Banken nach Möglichkeit unabhängiges Finanzinſtitut zu ſchaffen. Oeſterreichiſche Daimler⸗Motoron⸗Geſellſchaft m. b. H. Wie Wiener Blätter melden, iſt das Stammkapital der Geſellſchaft mit Rückſicht auf die Einbringung der Aktien aus der Liquidations⸗ maſſe der„Sociéste des Automobiles Commerciales“ und der „Sociste Merceédes Electrique, Maurice de Lagottelerie“ von K. 200 000 auf K. 4 400 000 erhöht worden *** Telegraphiſche Handelsberichte. Von der Frankfurter Börse. Gewerkschaft Rossleben-Kuxe werden vom 15. ds, Mts, an ex. 5. Aus- beute(300.) notiert.— Maschinenfabrik Mönus ge⸗ langt vom 15. ds. Mts. an 4% Proz. Hypothekaranleihe, rückzahlbar à 105, zur Notierung. Die Lieferung erfolgt per Kassa in definitiven Stücken mit Zinsen ab 1. März 1908.„ 2 8185 Siemens Schuckert-Werke G. m. b. H. Berlin. Die Firma Ugarta u. Sgovia in Buenos-Aires Die Die hat, wie die&B. A. Handelsztg.9 meldet, die Nonzession zur Beleuchtung der Stadt San Juan mit ca. 150 Flammen Bogenlampen erhalten. Der Ausbau der Anlage ist der ternehmungslust. Die zuversichtlichere Stimmung Lübeck⸗Büchener Siemens-Schuckert Limidet übertragen worden, einer Firma der Siemens-Schuckert-Werke G. m. b. H Distonto Komm. 170.70 170 90 Lombarden * Berlin, 14. Juli. Die hiesigen Beratungen der Deutschen Zinkhütte dauern fort. Sie be⸗ zwecken die Festsetzung der Statuten der Konvention, die möglich gewesen ist, nachdem It. Frkft. Ztg. mit den Belgiern gestern die erwähnte Verständigung über das wWeitere Vorgelhlen erreicht ist. **** Mannheimer Efſektenboͤrſe vom 14. Juli.(Offizieller Bericht.) In Aktien der Süddeutſchen Bank gelaugte ein Abſchluß zur Notierung zum Kurſe von 108 Prozent. Ferner waren höher be⸗ gehrt: Brauerei Eichbaum⸗Aktien zu 110 Prozent, Karlsruher Näh⸗ maſchinenfabrik Haid u. Neu⸗Aktien zu 248 Prozent und Zucker⸗ fabrik Waghäuſel⸗Aktien zu 146 Prozent. Aktien. Banken. Brief Geld Brief Geld Badiſche Bank 130.——Br. Werger, Worms 88.— Gewrbk Sveyerso———.— Wormſ. Br. v. Oertge—.— Pfälz. Bank 900 Pf. Preßh.⸗u. Sptfabr. 158.—— Pfälz. Hyp.⸗Bank—.— 190.28 Trausport Pf. Sp. u. Cdb. Landau 140.——.—u. Verſicherung. Rhein. Kreditbank 134.— 138.750B..⸗G Nhsch. Seetr. 01.— Rhein. Hyp⸗Bank 192.— 191.— Mannh. Dampfſchl. 62.— Südd. Bank—.— 108.—„ Lagerhaus—.— Eiſenbahnen. 5 Francona, Rück⸗ und Pfälz. Ludwigsbahn—— 218.— Mitverſ..⸗G. vm. 5 Maxbahn—.— 137.6] Bad. Rück⸗ u. Mito.—.— 670.— * 8—.— 131.80Bad. Aſſecurranz„ Heilbr. Straßenbahn 80.——.- Continental. Verſich. 400.— 390.— Chem. Induſtrie. Mannh. Verſicherung—— 400.— .⸗A. f. chem. Induſtr.———.— Oberrh. Verſich ⸗Geſ. 450.— 445.— —.— 348—Württ. Tranp.⸗Verſ. 585.— Chem. Fab. Goldenbg. Induſtrie 8 Verein chem. Fabriken 285..————.— 133.— Verein D. Oelfabriken—.— 127.25 Dingler'ſche Mſchfbr—.— 119.— Weſt..⸗W. Ftamm—.— 175.— Emaillirfbr. Kirrweil.—.——.— „Vorzug 105.50 De—Emaillw. Maikammer—.— 90.— Brauereien. ECeEitlinger Spinnerei 105.—— Bad. Brauerei 96.——.— Hüttenh. Spinnerei—.—— Binger Aktienbierbr.—.——.— Farlsr. Maſchinenhau——— 200.— Durl. Hof vm. Hagen—.— 261.—Nähmfbr. Haid u. Neu—.— 248.— Eichbaum⸗Brauerei—.— 110— Koſth. Cell. u. Papierf.—— 213.— Elefbr. Rühl, Worms 90.—.— Mannh. Gum u. Asb. 140.——. Ganters Br. Freibg. 106..-—.— Maſchinenf. Badenig—.— 198.— Kleinlein Heidelberg 195.——.—Oberrh. Elektrizität 22.50 Homb. Meſſerſchmitt 50.——.— Pf. Nähm u. Fahrradf.—.— 124.50 Ludwigsh. Brauerei 220.——— Portl.⸗Zement Hdlbg. 150.——.— Mannh. Aktienlbr.—.— 137.— Südd. Draht⸗Induſt.—.— 116.— Nordbahn —.— Pfalzbr. Geiſel, Mohr———.—Südd. Kabelwerke 122.——.— Brauerei Sinner—. 250—Verein Freib. Ziegelw. 140.—-. Br. Schrödl, Heidlbg. 200.——.-„ Speyr.„ 37.—.— „Schwartz, Speyer 121.——.— Würzmühle Neuſtadt—.——-.— „Ritter, Schwez.————Zellſtoffabr. Waldhof 316.—— „S. Weltz, Speyer 72.50 Zuckerfbr. Waghäuſel—.— 146.— „.Storch., Speyer 70.——.— Zuckerraff. Mannh. 68.——.— Berliner Effettenbörſe. [Privattelegramm des General⸗Anzeiger!.) * Berlin, 14. Juli.(Fondsbörse.) Die Hal-⸗ tung der Börse war zu Beginn still, doch im ganzen be- hauptet. Der gestrige Schluss Newyorks gab der Börse einen Rückhalt gegenüber der äusserst eingeengten Un: aüf die Erwartung zurückgeführt, dass nach der Herein- bringung der Ernte das Geschäft sich beleben Kanada um 1½ Proz. höher, im Einklang mit Newyor! Baltimore um%½ Proz. gebessert. Die Tendenz im Mon tanaktienmarkte war behauptet, nur Rombacher niedriger auf ungünstige Dividendenscätzung. Bochumer setzten ½ höher ein, schwächten sich aber nachher ab. Die gestern am Schlusse der Börse geschätzte Dividende auf 15 Proz. und darüber wird nach der Kölnischen Volkszeitung auf 13½ Proz. angegeben. Phönix auf Rückkäufe um 34 Proz. besser. Harpener auf gestrigem Schlusstand verharrend. Eisenbahnaktien wWaren farblos. Franzosen auf Wien schwächer. Prinz Hein- rich-Balm trotz der ungünstigen ersten Juli-Dekade um 0,60 Proz. höher, auf Käufe zum ersten Kurs. Von Ren- ten 3 Proz. Deutsche Reichsanleihe O,10 besser. Japaner und Russen auf gestrigem Schlusstand behauptet. Tür⸗ kenlose um 1½ höher. Von Schiffahrtsaktien Paketfahrt auf Rückkäufe ½ Proz. besser, Lloyd kaum verändert. Edison-Aktien /½ Proz. höher. Tägliches Geld 3 Proz. und darunter. In der Zweiten Börsen stunde Gesamtstatus nahezu durchweg unverändert Banken ohne Notiz. Bochumer%½ Proz. über Exöff nungskurs. Sonstiges unverändert. In dritter B6 senstunde abgeschwächt unter Tagesrealisierungei Kanada auf Deckungen haussierend. Heimische Fonds Unverändert. In mriewerte dles Kassamarktes fest und teilweise 25 Berlin, 11. Jub.(Schlugrurc., 5 Ruſſennoten 214 49 214.60 Lombarden 22 0, 40% Ruſſ. Anl. 1902 83 90 82 90 Canada Paeifie 372% Reichsanl. 92.— 92— Hamburg Packet 106.60 10 30% Reichsanleihe 82.90 82.90 Hambg. Paket neue——. 4% Bad. Sk.⸗Anl. 99.50 99 50 Nordd. Lloyd 92.— 91 50 4% B. St.⸗B. neue 99.70—.— Dynamit Truſt——— 3% B. St.Obl. 190—.——.— Licht⸗ u. Kraftanl. 118.20 11 37% 00 Bayern 9175 9180 Bochumer 214 20 4% Heſſen 980)0—.—Konſolidation—— 900 Heſſen 581.— 80 90 Dortmunder 5459 30˙% Sachſen 83.60 83.60 Gelſenkirchner 189 40 J0 40%0 Pfbr. R. W. B. 96.50 98 50 Harpener 19750 1 50% Chineſen 102.30 102.40J Laurahütte 204 70 4% Italiener—.——.—Phönir. 1868 70 1 4% Japaner(neu) 89,.50 89.40 Ribeck⸗Montan 192.69 19260 1860er Loſe 152.70 153—-[Wurm⸗Revier 4% Bagdad⸗Anl. 86 20 86 75 Anilin Trepow 367.— 36 Kreditaktien 194.20 105. Braunk.⸗Briketts 172 70 17 201— 201 283.— 280U. D. Steinzengwerke Berg.⸗Märk. Bank 15170 151.70 Düſſeldorfer Wag. Berl. Handels⸗Geſ. 159.— 159.50 Darmſtädten Bant 122.— 12210 Elberf. Farben(alt) 212 Deutſch⸗Aſiat. Bank 134 40 134 40] Weſteres. Alkaliw. 8 42790 Deutſche Bank 259 70 29 70] Wollkämmerei⸗Alt. 124.60 25.10 Disc⸗Kommandit 170 5, 1700 Chem. Charlottenb. 187 20 187.20 Dresdner Bank 13620 136.50 Tonwaren Wiesloch 96 50 96.5 Rhein. Kreditbant 133. 133.— Zellſtoff Waldhof 317.50 315 Schaaffh. Bankv. Celluloſe Koſtheim 210.— 2 129.50 129.50 85 Rüttgerswerken 142.50 150 50 149.50 Staatsbahn Privatdiskont 2¾ĩ% W. Berlin. 11 Juli.(Teleat.) Machberſe. 8 Kredil⸗Aktien 194.40 194.20J Staatsbahn 150.4) 6. Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 14. Juli. 5 Londoner Effektenböͤrſe. London, 14. Juli.(Telegr.) Anfangskürſe der Effektenbörſe. 4% Reichsanleihe 82˙ 821½[ Southern Paciſie 90½% 9115 0 104%% 104½ Chicago ee 141— ineſen 99½ 99 3—— 10 55 Conſols—5 88 en 95%5 95 8 eer 102½ 102½ Louisv. u. Naſhv. 110½% 111½ 4 Griechen 50% 50½ Union Paeiſie 152— 1527½ 5 4% Portugieſen 6375 94% Unit. St. Steel com. 1057 5 anier 54/, 94% re 1105 B Türken 96½ 96˙10 Eriebahn 20— 205% 4% Argentinier 87/ 87½] Tend.: beh. 3% Mexikaner 34— 34— Debeers 10½% 11½¼ 4% Japaner 81¼ 81¼/,] Chartered 149 14/10 Tend.: ſtill. Goldfields 4755— 8 6⁰5 4200 Mio Tin 4 65˙/ Eaſtran 4— 4% Braſtlianer 88½ 83/ Tend.: ſtill. Frankfurter Effektenbörſe. Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) * Frankfurt a.., 14. Juli.(Fondsbörse.) Bei Eröffnung der Börse war das Geschäft ruhig, doch vermochte es den bisher engen Raum nicht zu über- schreiten. Mit grossem Interese verfolgte die Speku- lation die Nachricht, dass die Verstaatlichungsverhand- lungen bereits heute zum Abschluss gelangen sollen. Oesterreichische Staatsbahn lag fest, auch Nordwest- und Elbtalbahn wurden lebhaft umgesetzt. Wenn eine grös- sere Kurssteigerung ausblieb, so liegt es mehr an der ge- ringen Beteiligung der Spekulation und wWeil diese Nach- richten bereits zum wiederholten Male dementiert wurden, lagen Lombarden verhältnismässig ruhig, von amerika⸗ nischen Bahnen liessen Baltimore feste Tendenz erkennen. Der Montanaktienmarkt war günstig disponiert. Im Mittelpunkt des Interesses standen Bochumer. Die Be- richte vom oberschlesischen Eisenmarkt lauten günstiger infolge der Geschäftslust, die sich auch für übrige Papiere bemerkbar machte. Schiffahrtsaktien konnten sich nach lustloser Eröffnung befestigen. Banken hatten ausserst ruhigen Verkehr. Für Deutsche Bank und Ber⸗ liner Handelsgesellschaft bestand regere Nachfrage. Der Markt der Industriepapiere lag verhältnismässig ruhig. Die Stimmung belabte sich später für elektrische Werte, Welche teilweise ansehnliche Kursbesserungen erzielten. Edison, Lahmeyer und Schuckert bevorzugt, chemische Aktien behauptet, Badische Anilin schwächer, Maschinen- fabriken fest. Auf dem Fondsmarkt liessen Deutsche Anleihen bei lebhafterer Nachfrage feste Tendenz er- kennen. Der Markt für fremde Werte lag still und gut behauptet. Im weiteren Verlaufe war das Geschäft rullig, die Tendenz fest. Der hiesige Privatdiskont blieb auch heute mit 218%%p% unverändert. Geld war wieder reichlich angeboten. An der Nachbörse waren die Kursverände- rungen geringfügig, da von seiten der Spekulation in- kolge Fehlens von Aufträgen sich vom Geschäft zurück- z0g. Die Börse schloss bei gut behaupteter Tendenz. Es notierten Kredit 194.75, Diskonto 171.10 à 171, Dresdner Zank 136.50, Statsbeln 129 80, 77 70, more 88.40»wvã⁰ 201 Akkumul.⸗Fab. Hagen—— Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie. Schluß⸗Kurſe⸗ Reichsbank⸗Diskont 4 Prozent. Wechſel. 18 14. 13 14. Amſterdam kurz 168.77 168.750Paris kur; 81 175 81.175 Belgien„ 80,90 80.916Schweitz. Plätze„ 81 216 81 216 Italien„ 81.25 81.25 Wien 85.016.016 London 20.882 20.882 Napoleonsd'or 16 80 16.32 5 lanig—.———½ Privatdiskonto 213⁰13 2¼1 Staatspapiere. A. Deutſche⸗ 13 14. 13 14 40% deutſch. Reichsanl. 99.60 99.70 Mexikaner duß. 88/90.— 98 355 5 91.9) 92103 Mexikaner innere 65 80 65.80 8 82 80 82.85 Taumalipas 98.50 98.60 4% pr. konf. St.⸗Anl. 99.60 99.70 Bulgaren 100.— 99.90 375 5 92.— 62.—“%, Griechen 1890 49.— 49. 2 82.80 82.855 italien. Rente 104.33—.— 4 badiſche S St 99.80 99.804˙/ Oeſt. Silberrente 99.——.— neue 99.50 99.90—¹„ Papierrenk.—10—- 270 bad. St. Olabg——— Oeſterr. Goldrente 97.— 98.95 3½%„ 5 92.20 92 55 Vortüg Serie 1 62— 62.50 37 5—2— 5„ III 63.50 6320 Abayr..⸗B. A..1915 100.70 100.90 47½ neue Ruſſen 1905 95 10 96. 3% do. u. Allg. Anl. 91.80 91.754 Kuſſen von 1880 88 80 83.30 3 do..⸗B.⸗Obl. 82.40—4 ſpan. ausl. Rente 94.50 94.80 4 Heſſen von 1899 99.20 99.254 Türken von 190 83 80 88 70 3 Heſſen 81.— 81-([4„ unjf. 95.60 95.60 4 Sachſen 83 70588 504 Unger. Goldrente 98 50 68.45 4 Mh. Stadt⸗A. 1907 98— 98.—4„ Kronenrente 93.50 92.90 87.„ 1905 89.80 80 B. Ausländiſche. 8 Verzinsliche Loſe. 5 5 i. Gold⸗A.1887—.——. Oeſterre 52.50 152 50 4% Chineſen 1898(710 97.15Türkiſche 149.— 148.60 4 Egypter unificierte 101— 101.— Aktien induſtrieller Unternehmungen. Bad. Zuckerfabrik 146. 140.— Südd. Immobil.⸗Geſ. 91.— 91. Eichbaum Mannheim 110.— 199. Mh. Aktien⸗Brauerei 137.— 187.— Parkakt. Zweibrücken 96.— 98. Weltzz. Sonne, Speyer—-— Cementwerk Heidelbg. 148 50 1490 20 Cementfabr. Karlſtadt 129.50 129 50 5 Anjlinfabrik 348.— 346— h. Fabrik Griesheim 235.— 235 Falee Höchſt 370.75 379.75 Ver. chem. Fabrik Mh. 282. 282.— Chem. Werke Albert 409.50 409.70 Südd. Drahtind. Neh. 115.—115.— Acc. Böſe, Berlin 58.— 57.50 Clettr.⸗Geſ. Allgem. 209.70 211.60 Südd. Kabelw. Nhm. 121.— 119 50 Kunſtſeidenfabr. Frkf. 222.— 22.— Lederwerk. St. Ingbert 62.— 62— Spicharz Lederwerke 117.— 117.— Ludwigsh. Walzmühle 170. 170.— Adlerfahrradw.Kleyer 275.30 275 30 Maſchinenfbr. Hilpert 72.50 72.50 Maſchinenfb. Badenia 196.— 196.— Dürrkopp 813.— 313.— Maſchinenf. Gritzner 208.— 208.— Maſch.„Armatf.Klein 118.— 118.. Pf. Nähm.⸗u. Fahrradf Gebr. Kayſer Röhrenkeſſelfabrik vorm. Dürr& Co. Schnellpreſſenf. Frkth. 182.50 182.50 Ver. deutſcher Oelfabr. 1290.— 129.— Schuhfabr. Herz, Frkf. 122.— 122. Seilinduſtrie Wolff 132.— 132. 124.— 124.— —.——.— Lahmeyer 115 25 117.—'wollſp. Lampertsm. 69.— 65.— Elektr. Geſ Schuckert 108.75 104.70 Kammgarn Kaiſersl. 155— 155.— Siemens& Halske 173.50 178.50 Zellſtoffabr. Waldhof 316.75 318.50 Aktien deutſcher und ausländiſcher Transport⸗Anſtalten. Ludwigsh.⸗Bexbacher—.— Oeſt. Südbahn Lomb. 22.60 29.70 Aue Marba 186.— 136— do. Nordweſtb. 114.— 114 80 150 50 130 50—„do. Lit. B. 114.30 115. Südd. Eiſenb.⸗G. 112.80 112.80 bahn—— Kn 58550 107.10 107.50[Ital. Mittelmeerbahn—— neue—.——.— do. Meridionalbahn 183 50 132.— Nordbeutſcher Lloyd 91.90 92.20 Baltimore und Ohio 88.40 Oeſt. W 150 2 25 80 Bergwerts⸗Atien. Bochumer Bergbau 213.15 216 25] Harpener Bergbau 198 20 198.20 Buderus 108.50 108 50 Kaliw. Weſterregeln 175.— 175.— Concordia Bergb.⸗G. 323.— 324— Oberſchl. Eiſeninduſtr. 98— 98.50 Deutſch. Luxemburg 151.50 150—Vr. Königs⸗ u. Laurah. 205 50 206.80 Friedrichshütte Bergb. 128— 129 80 Gewerkſch. Roßleben 8950 8950 Gelſenkirchner 189.40 190.—Phönix 169.— 170.60 Pfanbbrieſe, Prioritäts⸗Obligatienen. oh Frk. OHyp.⸗Bfdb. 97.50 97.50 4% Pr. Pfdb. unt. 15 97.25 97.75 4%.f. S. Pfbr o 97.50 97.50 40%„ 19 98 25 98.25 450 1910 97.80 97.80f 3½„„„ 14 93.— 92.— 40% Pf Hyped. Pfdb. 99.50 99 5037/ 12 90.20 90.20 310% 30.30 90 80 3 Pr.gder⸗Bk.⸗ 40, 95 Mr. Bod.⸗Fr. 89.40 89 4 Kleinb. b. 04 23.50 98.50 4% Etr. Bd. Pfb. vdo 97.10 97.10 15 ecd t 0% 9 Hyp.⸗Pfd.⸗. %„ f 09 9720 97,20 Ser. untdeb. 12 90.80 90.80 40%„ Pfdbr.v. 01 40% Pr. Pfobrf.⸗B.— unk. 10 27 30 97.30] Hyp.⸗Pfd. unk. 1917———.— 4%„ Pfdbr..0g 2 o9ih. H. B. Pfe. 92.— 97.— unk. 12 97.70 97.50 4% 775 8 15 97.ä— 97.— 3½„ Pfdbr..86 40„„„ 1912 97.50 97.50 89 u. 94 90.— 90.— 4%„„ 1917 88.50 88.50 35⁰5 Pfd. 90/03 99.— 90.—84/„ verſchied. 89 70 89.70 4%„ Com.⸗ bl. 89.9) 89.90 .0 I,unt. 10 68 70 6s 70 31½ gb..⸗B. C. O 91.50 91.50 %½„ Com.⸗Obl. 40% R. W. B. C. B. 10 96 90 96.90 v. 1891 0 80 80 80 4% Pf. B. Pr.⸗Obl. 19. 99.— 3%„Com.⸗Obl. 31 50%0 Pf. B. Pr.⸗O. 9115—. v. 96/06 90.89 90.80 2% flal ſttl.g. G...—— 4% Pr. Pföb. unk, 09 97..— 97.——— 23 4%„„„ 12 97.10 97.10 Mannh. Verſ.⸗G.⸗A. 40. 404. „„ Bank⸗ und BVerficherungs⸗Altien. 125 50 125.50 Radiſche Bank 129.50 129.20 Oeſterr.⸗Ung. Bank Berg u. Metallb. 117— 116.80 Oeſt, Länderbank 110.— 110 80 Berl. Handels⸗Geſ. 159.40 160.— Kredit⸗Anſtalt 194.25 196.50 Comerſ. u. Disk.⸗B. 106 70166.7 Pfülziſche Bank 100.20 100.20 Darmftädter Bank 122 30 122 50 Pfälz. O9yp.⸗Bank 191. 191.50 Deutſche Bank 230.— 23010] Preuß. Hypothegb. 109 50 109.20 Deutſchaſiat. Bank 134.30 184.60] Deutſche Reichsbk. 153— 152.— D. Efſekten⸗Bank 100 10 100.1% Rhein. Krebitbant 138.90 133.90 Disconto⸗Comm. 170 90 171 10 Rhein. Hyp. B. M. 191.— 191.— Dresdener Bank 136.15 186.55 Schaaffh. Bankver. 130.— 129.90 Frankf. Hyp.⸗Bank 200.50 200 50 Südd. Bank Mhm. 108.— 108.— e e 153.90 17 390] Wiener Bankver. 130 50 130.10 ationalbank 118 20 113.40 Bank Ottomane 142.— 142. Frankfurt a.., 14 Juli, Kreditaktien 194.50, Staats ⸗ bahn 149.90, Lombarden 22.70 Egypter—.—, 4% ung. Goldrente 93.50, Gotlhardbahn—.—, Disconto⸗Commandit 17110 Laurg —, Gelſenkirchen 190.—. Darmſtädter 122 40, Handelsgeſellſchaft 100.—, Dresdener Bant186 50 Deutſchevant 230,, Bochumer 210.— Northern—.—. Tendenz: feſter. Rachbörſe, Krebitaktlen 194 70, Staatsbabn 149.80, eenburdee 22.70. Disconto⸗Commandit 17110 3 rr TxTrTrTtrtrtrtrtrt.ñ Verantwortlich: 2 Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum: für Kunſt, Feuilleton und Vermiſchtes: Alfred für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: Rich. Schönfelder; für Volkswirtſchaft und den übrigen Sentenee Teils eneeſe I,.: Franz Kircher., 9 für den Inſeratenteil und 0 Kircher; Druck und Verlag der Dr. H. Haas ſchen Buchdruckerei⸗ G. m. b..: J. Julius Weber. 28 2 Wiee Ebbi4 III jonen von Hausfrauen Man laſſe Magals Würze nur in Maccls aee e nachfüllen, weil iin dieſe geſetzlich nichts anderes als echte MA8 ⸗Würze gefüllt werden darf. Tundwasser beſtes fosmetſcum für die — Mundpflege, — ſchädlichen Beſtandteilen wie — Salicylſäure, Salol ꝛc., wie — ſie in Konkurrenz-Präparaten enthalten ſind. Auf die geeig⸗ nete Zuſammenſetzung Unſrer Mundwaäſſer I* die aee zurückzuführen, daß zahlreiche Aerzte unſere Präparate nicht nur zur blößen hygienſſchen Behandlung der Mundhöhle empfehlen, ſondern auch w' 87 ihrer autiſepliſchen Wirkung bei bakterlellen Erkrankungen der Munphöhle verwenden. Vorbeugen iſt bekanntlich angenehmer und leichter als heilen. Der Gebrguch des Bombaſtus⸗Mundwaſſers erzeugt und erhäl! auch mit Sicherheit friſchen, geſunden Atem, und ſchöne, weiße Zähne. Ganz ähnliche Vorteile bietet der Gebrauch von 5 Bombastus-Zahnereme oder Rombästus- TZahnpulver sowie Bombastus-Mundpillen Ca. 4000 deutſche Aerzte, Zahnärzte und andere hervor⸗ ragende Fachmänner haben geprüft und empfehlen die an Wütffamtel und Reellität unerreichten Bombaſtus⸗Präparate, Zu haben in Apotheken, Drogerten, 83 und 5 Friſeurgeſchäften. Wo nicht, lieſern direkt die Bombaſtus⸗ Werke, Potſchappel⸗Dresden.— Man fordere 484⁴— en ihr Verträuon geit fast zwei geldschnben der altbewährten Maggl-Würze teen, weil sie hält, was sie versprieht. Masers gute, sparsame Küche“ ... K Danksagung. Für die uns anlässlich des Hinscheidens unseres lieben guten Vaters, Schwiegervaters, Grossvaters und Urgrossvaters Carl Heuss erwiesene sehr herzliche Teilnahme dapken wir auf das innigste, Mannheim, Farlsruhe, Dirmstein, 14. Juli 1908. 80491 Die trauernden Anterdllebonen. eidretat Genoſſenſchaftsbank unter Staatsaufſicht vergibt Darlebhen (bis zu M. 1000.—) gegen Sicher⸗ beit und bequeme Riſckzahlung. Nicht mit unreellen Darlehens⸗ inſtituten zu verwechſeln. Offerten au Bankvertreter unt. r 59732 an die Exved. d. Bl. Wie de ee ge⸗ ſucht, die bei Abſchluß elſier Verſt herungspolice v 30 000 M. ein Barvorſchuß von—5000 n. gewährt. Offerten unter Nr, 25422 an die Exvedilion ds. Bl. Ale 775 Hledelberger Zink-Ornamenten Fabrix Carl Schönenberger, G. M. b.., Heldelberg. Veflasseh 5 Die Rufnummer meines Telephons ist von heute ab nicht mehr 1487, sondern Sie ſich darauf, die beſte med Seifegeg. Hautunreinigkeiten 8 No. 2647. Danksagung. Sonderzug nack Mäncken ſam Samstag. 1. August er., nachmittags 2½ Uhr und Hautausſchläge, wie Mit⸗ eſſer, Geſichtspickel, Puſteln, Finnen Dr. K. Gemoll, Für die vielen Beweise inniger Teilnahme an ab Hauptbahnhof Mannheim, arrangiert vom Reisebureau Hautröte, 2e. 95 7708“ n dem uns so schwer betroffenen Verluste unserer der Firma Walther& von Reckow, L 14, 19. Steckenpferd⸗ „ geliebten Gattin und Mutter 80492 ee 15 Teerſchwefel⸗Seiſe. Mannheim, N 6, 3 nach München aSS8Se„—von Bergmann& Co, Radeben 1 mit Schutzmarke: Steckenpferd Frau Eva Behr Ul, keiasse n e e 8, 20 big in aunheln: neben der eeeee Die Fahrkarten wüssen bis spätestens zum 20. Jull er. bestellt werden ſdchnungslisten überall aufliegend. 80393 Himbeersaf Fiasche 30, 55 u 100 PIg. Eugel⸗Apotheke, Neckarvorſtadt, Adler⸗Apotheke, H 7, 1. MohrenNpotheke, O 2, 5. Stern⸗Apotheke, I 8, 1. Luiſen⸗Apolheke, Lullſenring 28. M. Oettinger Nil, F2, 2, Marktſtr. Mertur⸗Drogtrie, eg de 2. geb. Maurer sagen wir unseren aufrichtigsten Dank. Die tieftrauernden Hinterbliebenen: Hellmuth Behr u. Einder. 5 Chocbladen-Greulieh. A 1, 8 Marken 5853 15 5 1 Milch nicht ee Preis dieses Milchkochers 1 R 5 in eger delleben 87800 Germania⸗Drogerie, F 1, zu haben; sonst direkt gegen Nachnahme Mannheim, 14. 85 Neetemene zanl zu kaben in der In ele 5 70 1512 8.10 bel: Alfred Bobgeam, Hanne Hannover, Cellerstr. 101. Dr. B. Baus Ie e Buchdruckerei S. m. b. B.:Fritz g ee ¹ 8 „8S * der Schiffahrtsintereſſenten. Mannheim, den 14. Juli 1908. Rheinſchiffahrt. Nachſtehende Bekanntmachung bringen wir zur Kenntnis Mannheim, den 11. Juli 1908. Gr. Rheinbau⸗Inſpektion 5 J..: W. Kern gekanntmahung fit die Aheinſhiſahrl. In der Zeit vom 9. bis 22. Juli ds. Js. werden auf dem Rheinſtrom oberſtrom der Straßenbrücke Straßburg— Kehl ſeitens des 1. Elſäſſiſchen Pionferbataillons Nr. 15 Fahr⸗ und Brückenſchlagübungen abgehalten. Hierbei wird der Strom zunächſt nur teilweiſe am 13. und 14 zum Brückenſchlagen vom linken Ufer aus benützt, ſo daß der am badiſchen Ufer liegende Talweg frei bleibt. Eine Sperrung des Talwegs infolge Ueberbrückung des ganzen Stromes findet in den Tagen vom 15. bis 18. Juli ſtatt, je etwa für die Zeit von 9 Uhr vormittags bis 2 Uhr nachmittags. Während dieſer Stunden wird jedoch einmal die Durchfahrt für Schiffe freigegeben. Der zu dieſem Zweck eingebaute Durchlaß wird in dieſem Falle beiderſeits mit einer rotweißen Flagge bezeichnet. In der Zeit vom 19. bis 22. Juli werden Ueberſetzungen mit Ruderfähren und fliegenden Brücken vorgenommen, welche Sperrungen des Talwegs für kürzere Zeit zur Folge haben werden. Wahrſchauer ober⸗ und unterſtrom der Brückenſtelle werden an allen dieſen Tagen gegebenenfalls die Abfahrt von Schiffen und Schleppzügen verhindern. Gemäß 84 der Rheinſchiffahrtspoltzeiordnung haben die Schiffahrttreibenden zur Verhütung von Beſchädigungen und Unfällen den vor⸗ ſtehenden Anordnungen ſowie den beſonderen örtlichen Wei⸗ ſungen des Uebungskommandos und den ober⸗ und unterſtrom aufgeſtellten militäriſchen Wahrſchauen Folge zu leiſten. Offenburg, den 8. Juli 1908. 80468 Großh. Rheinbau⸗Inſpektion. Welianntmachung. Die Abänderung der Wochen⸗ marktordnung für die Stadt Mannheim betr. Nr. 66051P. Die Raumverhältniſſe auf dem neu er⸗ richteten Wochenmarkt im Stadtteil Lindenhof haben ſich als derart beſchränkt erwieſen, daß die Abſperrung der Straßen⸗ ſtrecke vor der Johanniskirche von der Rheindamm⸗ bis zur Waldpark⸗ und Windeckſtraße während der Marktzetit für den Fuhrwerksverkehr ꝛc. nötig fällt. Wir bringen die hiernach mit Zuſtimmung des Sladtrats erlaſſene und von Groß⸗ herzoglichem Herrn Landeskommiſſär unterm 17. ds. Mts. No. 4419 für vollziehbar erklärte ortspoltzeiliche Vorſchrift, wonach§ 28, Abſ. 2 der Wochenmarktordnung für die Stadt Mannheim vom 3. Auguſt 1901 wie folgt abgeändert wird, zur öffentlichen Kenntnis: § 28, Abſ. 2. Während der Marktzeit iſt der Fuhrwerksverkehr, das Reiten, Radfahren, Viehtreiben, das Aufſtellen oder Schieben beſpannter oder unbeſpannter Fuhrwerke und von Fahrrädern auf den Marktplätzen und in der Kirchenſtraße zwiſchen F 1 und dem Marktplatz, zwiſchen F 2 und G 2, ſowie auf der Straßenſtrecke vor der Johanniskirche von der Rheindamm⸗ bis zur Waldpark⸗ und Windeckſtraße— mit Ausnahme der nach§ 6 zugelaſſenen Verkaufswagen— unterſagt. Mannheim, 25. Juni 1908. Großh. Zezirksamt— Polizeidirektion: gez.: Dr. Korn. No. 27148 J. Vorſtehende Bekanntmachung bringen wir hiermit zur allgemeinen Kenntnis. 81618 Mannheim, 9. Juli 1908. Bürgermeiſteramt: Ritkter. Schieß. Delanntmachung. Nr. 27361T. Für die am./10. Auguſt er, in Käfer⸗ ihal und Waldhof und am 23./4. gleichen Monats in 15 Neckarau ſtattfindenden Kirchweihen werden die Plätze zur Aufſtellung von Karuſſells, Schau⸗ und Verkaufsbuden an Ort und Stelle wie folgt verſteigert: a) Käferthal am Dienstag, den 28. Juli, vormit⸗ tags 3½ Uhr, b) Waldhof am gleichen Tag vormittags 10 uhr— Waldhof anſchließend Luzenberg—, e) Neckaran am gleichen Tag nachmittags 3 uhr. Der Karuſſellplatz für Käferthal iſt bereits vergeben; Plätze für Kurz⸗ und Galanteriewaren werden nicht verſteigert. Unmittelbar nach dem Zuſchlage iſt der Steigerungspreis zu entrichten. Mannheim, den 7. Juli 1908. Bürgermeiſteramt: Ritter. Bekanntmachung. Die Vergebung der Karuſſellplätze in Seckenheim betr. Die Plätze für Aufſtellung eines Karuſſells in Seckenheim und eines ſolchen in Rheinau an den Kirchweihtagen 18. und 19. Oktober 1903 werden in Submiſſionswegen vergeben. Schriftliche Angebote für den Platz in Seckenheim und Rheinau getrennt ſind bis längſtens 20. Juli d. Is, an den unter⸗ 31617 Schieß. zeichneten Gemeinderat einzureichen. 80371 Seckenheim, den 16. Juni 1908. Gemeinderat Ratſchreiber 5 Volz. Ritter. Allen Betrieben wie Kolonialwaren-Handlungen, Magazinen, Warenhäusern, Bäckereien, Metzgereien ete., empfiehlt sich zur Neuanfertfigung und Lieferung von: 76292 Kopierpressen, Pressen für industrielle Zweske, Magen, deenaameagen erhSäbl-.Magazins-Narren und vollständigen modernen Einrichtungen. Andr. König, Mannheim, Dalhergstrasse 6 Gegründet 1876.— Reparatur-Werkstätte.— Tel. 751. Ersatzteile zweckentsprechd., schnell u billig. Feinste Referenz. eeeeeeeeeeeee e Mässig imPreis.—Erstklassig in jeder Beziehung. Aunähernd 40000 im Gebrauch Referenzen, Kataloge und Vor- kührung auf Wunsch kostenlos Aurch die Generalvertretung 80480 dbuichten Id! Sohreibmaschine „Aale? Hans Schmltt, 6 4, 1. 76099 Telephon 1246. Melssen. BerIIn. Dresden. Frankfurt a. M. London. Bremen. Cassel. Gbhemntz. Hamburg. Hannover. Mannhelm. München. Mürnberg. Altona. Augsburg. Bautzen. Bückehüfgh. Detmold. Emden. Frelburg I. B. Fürth. Grelz. Heidelberg. Lübeck. Plauen I. V. Zwickau 1. Sa. Unzer Prämien⸗Tarif für Versicherung gegen Coursverlust bei Auslosungen, umfassend die im August GF. zur Verlosung gelangenden versicherungs- fähigen Wertpapiere, ist erschienen und wird allen Interessenten Dresdner Bank. 7. Seite. auf Wunsch zugesandt. 4 5 Laiber illeln- Guelle 6660 Hervorragendes Wohlbekömmliches Telefon No. 2523. aus Imnau(Hohenzollern) Tafelwasser Aerztlich empfohlen und verwendet! Depöt: Carl Hartmann, Q 3, 15. 4499 821 Photogr. Apparate u. Bedarisartikel kauft man am besten in Springmann's Dro⸗ gerie gegenüber Wronker's Warenhaus, wWeil dort der grösste Absatz und deshalb Platten, Papiere und dergleichen stets frisch am Lager sind. Springmann's Drogerle ist für gut u. blllig bekannt. 80032/4 Telephon 97 ** DASbenzl —— aee, ſeden Alters können sich in ihren freien Stunden bei Tag oder Abends durch den Besuch unserer Kurse gründlich und billig für den Bureaudienst, die Kauf. mannschaft ete.vorbereiten und sich eine auskömm- liche, gesicherte Existenz schaffen. Hunderte der von uns aus allenBerufsständen herangebildeten Damen u. Herren befinden sich heute in gut bezahlt. Stellungen, worüber zahlreiche An- erkennungen vorliegen. Der Unterricht wird ganz indlvylduell ertellt.von Fall ku Fall der Vorbildung und Voeranlagung derLernenden angepasst, sofass der Er- folg stete sſcher ist. Volks- schulbildung genügt. 7 Privat-Handelsschule institut Büchler, D 1, 7/8 MHannheim D 1, 7/8 Hansahaus, Bureau-Zimmer Nr. 61(Personenaufzug). Telmschles. 8 Junget Mann ee ahre alt, ſucht mit nur beſſerem jungen Manne in Verkehr zu tret. Offt. unt. 25411 an die Expedt. d. Bl. L. Bearbeiten. Louisenring 61 s Kinder erhalten Uatenlant N 8 8 ange⸗ nehmen, geſunden Ferienaufent⸗ halt bei kinderloſ. Beamtenfamilie unmittelbar bei Heidelberg. Gute Verpflegung u. beaufſichtigte täg⸗ liche Waldſpaziergänge zugeſichert. Auch erhallen—2 Schüler der Heidelberger Mittelſchulen(Gym⸗ naſium, Oberrealſchule, Töchter⸗ ſchule) während des Schuljahres gute Peuſton bei ſorgfältiger Ueber⸗ wachung der Hausarbeiten durch den Maun(Akademikerſ. Off. u. Nr. 62772 an die Expedltiou. Hobelwerk Ludwigshafen à. Fh. Frankenthalerstrasse 86 STHPFfieHt S101 41 Sehreiner- Fr. Hoffstaetter Telefon 560 Louisenring 6 empfiehlt in bester Qualität alle Sorten Ruhrkohlen, Ruhrkoks, Gaskoks Anthracit-Fitorm, Stein- u. Braunkonlen-Bxiketts, sowie Tannen-u. Bündelnol2 nu den billigsten Tagespreisen. 8 Bestellungen u. Zahlungen können auch bei Fr. Hoffstaetter jr. T 6, 34, 1 Tr. gemacht werden 1 Telephon 97 80493 Glaserarheiten, 80395 Lagazine 6 5 5 helles geräumig. Ma⸗ 39 gazin, auch als Werk⸗ ſtätte zu vermieten 25416 J4à.: Stellen findan Ausbitfshuchhalter für einige Stunden des nach⸗ miltags ſofort geſucht. Offerten unter Nr. 62771 an die Expedt. dieſes Bl. 2 Mädchen für Küche und Hausarbeit geſ., ſofort oder 1. Auguſt. 25428 Wespinſtr. 6, 3 Etage. ASeen Sochen. Junger Mann, perf. Steuo⸗ graph u. Maſchinenſchreih., ſuet Stellung als Korreſpond. Gefl. Ofj. unt. Nr. 25424 a. d. Er v. Ein fleißiger, zuverläſ, Mann lung als Magaziuter, Platzauf⸗ ſeher. Verlademeiſter oder dergl. Offerten unter Nr. 25425 an die Exveditlon ds. Blattes. BEECCCCTCTCTCTTTTTT 1— 2** Geprüfter Hufſchnied (Meiſterſohn), ſulot Stellung, in der er ſich im Luxuswagenbau grändl. ausbilden kaun. Lohn Nebenſache. Offerten Nr. 25421 an die Expedition mit gut. Zeugniſſen ſucht Stel⸗⸗ elſte helle Werkſtätte zu verm. 25414 6 5 5 Gaupenzimmer zu 19, 0 versfeien. 25417 M 2 13 Part.⸗Wohn. auch 9 als kleines Büro geignet zu verm. 25428 Nibe des Kaiſerring großes hel⸗ les komfort, eingericht. Zimmer mit 1 od. 2 Betten zu vermielen. Näheres im Verlag. 25427 Catter ſalltraße 29 4. Stock, 7 Zimmer, Bad, Küche und Speiſekammer per ſofort oder ſpäter zu vermieten. Preis M. 1600.—. Näheres bei 62770 J. ZiILLes Immobilien-⸗ u Hypotheken⸗Geſch. N5, 1. Telephon 376. Gr. Wallſtadtſtr. 42 3. St., 3 Zim. u. Zubeh. ſof. od. p. 1. Aug. zu verm. 62652 Zu erfragen im Bureau: Waldparkstr. J2 iſt tim 4. Stock eine elegante -Aim.-Wohng. ver 1. Oktober weg. Wegz zu v. ntn Waldparkstr. 37 2. Stock, ſehr ſchöne 4⸗Zim.⸗ Wohng m. Bad, Garteuben. ꝛc. bis 1 Oktober evtl früher, wegen Verſetzung z. v. Näh, part. 25286 mit Backofeneinbau Zwangsverſteigerung. Nr. 7390. Im Wege der Zwangsvollſtreckung ſoll das in Mannheim belegene, im Grund⸗ buche von Mannheim zur Zeit der Eintragung des Verſteiger⸗ ungsvermerkes auf den Namen des Friedrich Piſter, Maler⸗ meiſter inMannheim⸗Neckarau eingetragene, nachſtehend be⸗ ſchriebene Grundſtück am Donnerstag, 17. Sept. 1908, vormittags 9½ Uhr, durch das unterzeichnete Notariat — in deſſen Dienſträumen B4, 3 in Mannheim— verſteigert werden. Der Verſteigerungsvermerk iſt am 13. Juni 1908 in das Grundbuch eingetragen worden. Die Einſicht der Mitteilungen des Grundbuchamts ſowie der übrigen das Grundſtück betreffen⸗ den Nachweiſungen, tusbeſondere der iſt jeder⸗ mann geſtattet. Es ergeht die Auſſorderung, Rechte, ſowelt ſie zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungs⸗ vermerks aus dem Grundbuch nicht erſichtlich waren, ſpäteſtens im Verſſeigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht, glaub⸗ haft zu machen, widrigenfälls ſie bei der Feſtſtellung des geringſten Gebots nicht berückſichtigt und bei der Verteilung des Verſteiger⸗ ungserlöſes dem Anſpruche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden. Dieſenigen, welche ein der Verſteigerung entgegenſtehendes Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des Verfahrens hek⸗ beizuführen, widrigenfalls für das Recht der Verſteigerungs⸗ erlös an die Stelle des ver⸗ ſteigerten Gegenſtandes tritt. Beſchreibung des zu verſteigernden Grundſtücks: Grundbuch von Mannheim, Band 476, Heft 38, Beſlands⸗ verzeichnis I. Lagerb.⸗Nr. 5599b, Flächen⸗ inhalt 6a 59 qm Hofraite, Meer⸗ feldſtraße Nr. 80. Hierauf ſteht ein unterkellertes vierſtöckiges vor⸗ deres Wohnhaus, mit Durchfahrt, Balkons, Treppenhausvorbau und Dachkammern, ſowie ein vierſtöckiger Seitenbau links 1 und II. Teil, letzterer mit Werk⸗ ſtätteneinbau, geſchätzt zu 90 000,— Mannheijn, 8. Juli 1908. Großh. Notariat III als Vollſtreckungsgericht: Oppenheimer. 80484 Zwangs⸗Yerſteigerung. Nr. 7142. Im Wege der Zwangsvollſtreckung ſoll das in Maunheim belegene, im Grund⸗ buche von Maunheim zur Zeit der Eintragung des Verſteiger⸗ ungsvermerkes auf den Namen der Eliſe, geborene Scholz, Ehefrau des Architekten Arthur Schweizer in Mannheim ein⸗ getragene, nachſtehend beſchrie⸗ bene Grundſtück am Dienstag, 15. Septbr. 1903, vormittags 9½½ Uhr, durch das unterzeichnete Notariat in deſſen Dienſträumen B 4, 3 in Manaheim verſteigert werden. Der Verſteigerungsvermerk iſt am 6. Februar 190s in das Grund⸗ buch eingetragen worden. Die Einſicht der Mitteilungen des Grundbuchamts, ſowie der übrigen das Grundſtück be⸗ treffenden Nachweiſungen, ins⸗ beſondere der Schätzungsurkunde iſt jedermann geſtattet. 80483 Es ergeht die Aufforderung, Rechte, ſoweit ſie zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungs⸗ vermerks aus dem Grundbuüch nicht erſichtlich waren, ſpäteſtens im Verſteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn derGläubiger widerſpricht, glaub⸗ haft zu machen, widrigenfälls ſie bei der Feſtſtellung des geringſten Gebots nicht berückſiaſtigt und bei der Verteilung des Verſteiger⸗ ungserlöſes dem Anſpruche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden. Diejenigen, welche ein der Verſteigerung ee er Recht haben, werden aufgeſor⸗ dert, vor der Erteilung des Zuſchlags die Aufhebung oder eiuſtweilige Einſtellung des Ver⸗ fahrens herbeizuführen, widrigen⸗ falls für das Recht der Verſteiger⸗ ungserlös an die Stelle des verſteigerten Gegenſtandes tritt. Beſchreibung des zu verſteigernden Grundſtücks: Grundbuch von Mannheim, Band 20, Heſt 24, Beſtandsver⸗ zeichnis I. Lagerbuch⸗Nr. 2980, Flächen⸗ Inhalt 3 ar 17 qm Hofraite, Riedfeldſtraße Nr. 52 u. Elſen⸗ ſtraße Nr. 44. Hierauf ſieht ein unterkellertes Wohn- u. Eckhaus mit Balkou und Gaupen, ein dreiſtöckiger Flügelbau mit Gau⸗ pen, ein zweiſtöckiger Hinterbau und über⸗ dachter Treppenvorlage. Schätzung 64000 Mk. Hierzu Zubehörſtücke im Werte von 331 Mk. Maunheim, 8. Juli 1908. Gr. Notariat Mannheim 1II als Vollſtreckungsgericht: Oppenheimer⸗ Teuegräne erne Odenwälder eingetroſſen. 627 50 Karl Kirchheimer Kolonialwaren und Delikateſſen Lameystrasse 15 Telephon 2894. Pelunntmachung. 3 Bei unſerer Lagerverwaltung iſt die Stelle eines Büro⸗ gehilfen in Erledigung ge⸗ kommen und ſoll dieſelbe als⸗ bald wieder beſetzt werden. Geeignete Bewerber wollen ihre Geſuche unter Vorlage von Zeugnisabſchriften, welche nicht zurückgege⸗ ben werden und unter An⸗ gabe ihrer Gehaltsanſprüche bis längſtens 22. d. Mts. bei unterfertigtem Amt einreichen. Mannheim, 13. Juli 1908. Städt. Straßenbahnamt. Arbeitsvergehung. Für den Kaufhaus⸗Umbau (Stadtverordnetenſaal) ſollen die Glaſerarbeiten im Wege des öffentlichen Angebots ver⸗ geben werden. Angebote hierauf ſind ver⸗ ſchloſſen und mit entſprechen⸗ der Aufſchrift verſehen bis ſpäteſtens 31808 Mittwoch, den 22. Juli, vormittags 11 uUhr auf der Kanzlei des unter⸗ zeichneten Amts(Ecke Marien⸗ und Breiteſtraße, 8. Stock) ein⸗ zureichen, woſelbſt auch die Angebote in Gegenwart etwa erſchienener Bieter eröffnet werden. Die Angebotsformulare ſind im Rechnungsbüro erhältlich. Mannheim, 7. Juli 1908. Städt. Hochbauamt: Perrey. Zwaugs-Verſteigerung. Nr. 7488. Im Wegeder Zwangs⸗ vollſtreckung ſoll das in Maun⸗ heim belegene, im Grundbuche von Mannheim zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungs⸗ vermerkes auf den Namen der Auguſte geb. Krauſe, Ebeſrau des Wirts Fritz Schutt in Frank⸗ furt a. M. eingetragene, nach⸗ ſtehend beſchriebene Grundſtück Am Samstag, 19. Septbr. 1908, vormittags 9½ Uhr, durch das unterzeichnete Notariat in deſſen Dienſträumen B 4, 3 in Mannheim, verſtelgert werden. Der Verſteigerungsvermerk iſt am 28. März 1908 in das Grund⸗ buch eingetragen worden. Die Einſicht der Mitteilungen des Grundbuchamts, ſowie der übrigen das Grundſtück betreffen⸗ den Nachweiſungen, insbeſondere der Schätzungsurkunde, iſt ſeder⸗ mann geſtattet. 80484 Es ergeht die Aufforberung, Rechte, ſoweit ſie zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungs⸗ vermerkes gus dem Frundbüch licht erſichtlich waren, ſpäteſtens im Verſteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten auzumelden, und wenn der Gläubiger widerſpricht, laubhaft zu machen, wibrigen⸗ ſals ſie bel der Feſtſtellung des e Gebots nicht berück⸗ i chtigt und bei der Verteilung es Verſteigerungserlöfes dem Anſpruche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden. Diejenigen, welche ein der Ver⸗ ſteigerung entgegenſtehendesRecht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Ein⸗ ſtellung des Verfahrens herbei⸗ zuſühren, widrigenfalls für das Recht der Verſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten Gegen⸗ ſtandes tritt. Beſchreibung des zu verſteigernden Grundſtücks: Grundbuch von Maunheim, Band 32, Heft 3, Beſtandsver⸗ zeichnis I. Lagerbuch⸗Nr. 4686, Flächen⸗ inhalt 3 ar 48 qm Bauplatz, Lenauſtraße Nr. 36 und Verſchaf⸗ feltſtraße 28—30 ö geſchätzt zu 13500 Mk. Mannhein, den 8. Juli 1908. Großh. Notariat III als Vollſtreckungsgericht: Oppenheimer. 178 0 Olffenlliche Verſteigerung. Donnerstag, 16. Juli 1908 nachmittags 3 Uhr, werde ich im Auftrage, auf Rechnung Dritter, am Lager⸗ raum der Maunheimer Dampfſchleppſchiff ahrts⸗ Geſellſchaft hier, Werft⸗ halle I,(Rheinüberfahrt) gegen Barzahlung öffentlich verſteigern: 62774 Eirca 150 Kiſten Amerikaniſche prima Ring⸗ äüpfel(Dampfäpfel) 1907er Erute. Mannheim, 14. Juli 1908. Dingler, Gerichtsvollzieher. ⸗Fahrrad(Halbr.), faſt nen, billig zu verkauſen. 25429 Beilſtraße 9. 2. St. Lödt. Tmer- 4J 4a, 1 1 e Penſion ſofort zu verm. 25426 0 2 Tr., mobl. Zim⸗ 02. 22 Ker ei Rupprechtstr. 14 elegant möbl. Herreuſglon und Schlafzimmer, eotl. Klavierben. u. volle Penſion, per 1. Auguſt J. v. 25415 Näh. 2. Stock lks Abonnement: 50 Pfennig monatlich. Trägerlohn 10 Pfennig. Durch die Poſt bezogen inkl. Poſt⸗ aufſchlag M..91 pro Quartal. Inſerate: Die Kolonel⸗Zeile. 25 Pfg. Auswärtige Inſerate, 30„ Die Reklame⸗Zeile„„1 Mark Telephon: Redaktion Nr. 377. Amts⸗ und Kreisverkündigungsblatt. Expedition Nr. 218. Nr. 124. Denstag, den 14. Juli 1908. 118. Jahrgang. Bekanntmachung. Die außerordentliche Kreisverſammlung 5 am 28. Juli 1908 betreffend. Nr. 27519J. Ich bringe hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß die Kreisverſammlung des Kreiſes Mannheim(Amt Mannheim, Schwetzingen und Weinheim) am Dienstag, den 28. Juli ds. Js., nachm. ½4 Uhr im Rathausſaale zu Ladenburg zu einer außerordent⸗ lichen Sitzung und Erledigung folgender Tagesordnung zuſammentreten wird: 1. Wahl des Vorſitzenden, ſeines Stellvertreters und zweier Sekretäre. 2. Die Errichtung eines Gebäudes für die Landwirt⸗ ſchaftliche Kreiswinterſchule in Ladenburg. VDie iſt öffentlich hörigen zur Teiln Die und lade ich die Kreisange⸗ ahme ergebenſt ein. Herren Bürgermeiſter des Kreiſes werden erſucht, dies in ihren Gemeinden ortsüblich bekannt zu machen. Mannheim, den 4. Juli 1908. Der Gr. Kreishauptmann: J. V Dr. K Befannimachung. Das Erlöſchen der Rot⸗ laufſeuche in Reichen⸗ bach betreffend. Nr. 15403 III. Die unſer dem Schweinebeſtand des Simon Vollrath zu Reichen⸗ bach ausgebrochene Rotlauf⸗ ſeuche iſt erloſchen. 13358 Mannheim, den 8. Juli 1908 Gr. Bezirksamt III. Konkurgverfahren. Nr. 5107. Das Konkurs⸗ verfahren über das Vermögen des Hauſierers Hirſch Drob⸗ ner hier wurde nach Abhal⸗ tung des Schlußtermins und Vornahme der Schlußvertei⸗ lung aufgehoben. 13352 Mannheim, 7. Juli 1908. Der Gerichtsſchreiber Gr. Amtsgerichts: Stalf. Konkursverfahren. Nr. 5050. In dem Konkurs⸗ verfahren über das Vermögen des Möhelhändlers Wilhelm Frey hier iſt zur Prüfung der nachiräglich angemeldeten Forderungen Termin anbe⸗ raumt Dienstag, 25. Aug. 1908 vormittags 10 uhr vor dem Amtsgerichte II. St., Zimmer Nr. 111. Mannheim, 7. Juli 1908. Der Gerichtsſchreiber Großh. Autsger chts: Stalf. Konkurs. Das Konkursverfahren über das Vermögen des Uhrmachers Karl Schroßf hier wurde am 3. I.., als durch rechtskräftig beſtätigten Zwangsbergleich be⸗ indigt, aufgehoben. 18855 Mannheim, den 7. Juli 1908. Der Gerichtsſchreiber Gr. III. e K. 13353 D Konkurs. 18886 Nr. 6089. In dem Konkurs⸗ verfahren über däs Vermögen des Badeanftaltsbeſttzers Seopold Sänger hier, Hafeuſtraße 28, lil. zur Abnahme der Schlußrechnung Verwalters, zur Ethebung von Einwendungen gegen das Schlußverzeichnis der bei der Verteilung zu berückſichtigenden Forderungen, zur Beſchlußfaſſung der Gläubiger über die nicht verwertbaren Vermsögensſtücke und über die Erſtattung der Aus⸗ lagen und die Gewährung einer Bergütung an die Mitglieder des Gläubigerausſchuſſes der Schlußtermin beſtimmt auf: Freitag, den 7. Auguſt 1908, vormittags 10 ühr, vor dem Aimtsgerichte hierſelbſt, Abt. V. 2. St., Zimmer No. 114. Mannheim, ben 10. Juli 1908. Der Gerichtsſchreiber Gr. Amtsgerichts v: Stroh. Ratſchreiberſtelle. Die Stelle des hieſigen Ver⸗ waltungsratſchreibers iſt auf 1. Oktober l. Js. neu zu be⸗ etzen. 80387 Für dieſe Stelle iſt nach diesſeitigem Gehaltstarif ein Anfangsgehalt von 1800 M. ein Höchſtgehalt von 3200 M. und außerdem Ge⸗ bührenvezug vorgefehen. Bewerber, wollen ihre 1 5 unter Angabe der Gehaltsanſprüche und Vor⸗ lage der Zen lauf bis ſolte ſtens 31. Juli ds. Js. dahier einreichen. Seckenheim, 7. Juli 1908. Der Gemeinderat, Volz. 13860 Hellanntmachung. Das Erlöſchen der Schweinepeſt(Schweine⸗ ſeuche) in Auerbach betreffend. 18359 Nr. 15 408 III. Die unter dem Schweinebeſtand des Chriſtian Voltz II und Philipp Seibert II zu Auerbach ausgebrochene Schweinepeſt (Schweineſeuche) iſt erloſchen. Mannheim, 8. Juli 1908. Gr. Bezirksamt III. Bekluntmachung. Die Beſetzung einer Ortsbaukontrolleur⸗ ſtelle belr. Nr. 20 487 V. Der ſtaatlich geprüfte Werkmeiſter Rudolf Siebler wurde vom Stadtrat zum Ortsbaukontrolleur ernannt und in dieſer Eigen⸗ ſchaft beürksamtlich beſtätigt und verpflichtet. 18357 Mannheim, 3. Juli 1908. Bezirksamt — Abteilung VJ Roth. Aonkursverfahren. Nr. 5259. Ueber das Ver⸗ mögen des Buchhändlers Guſtavschneider hierg, 19, Inhabers der Firma gleichen Namens, wurde heute, vormit⸗ tags ¼12 Uhr, das Konkurs⸗ verfahren eröffnet. Zum Konkursverwalter wurde ernannt:Rechtsanwalt Heinrich Tilleſſen hier. Konkursforderungen ſind bis zum 19. Sept. 1908 bei dem Gerichte anzumelden. Zugleich wurde zur Beſchluß⸗ faſſung über die Wahl eines definitiven Verwalters, über die Beſtellung eines Gläubiger⸗ ausſchuſſes und eintretenden Falles über die in§ 132 der Konkursordnung bezeichneten Gegenſtände auf Dienstag, 11. Aug. 1908, vormittags 10 uhr ſowie zur Prüfung der ange⸗ meldeten Forderungen auf Donnerstag, 1. Okt. 19083 vormittags 9 uhr vor dem Gr. Amtsgerichte Abteil. II,(I. Obergeſchoß Zimmer 111½ Termin anbe⸗ raumt. 13354 Allen Perſonen, welche eine zur Konkursmaſſe gehörige Sache in Beſitz haben oder zur Konkursmaſſe etwas ſchuldig ſind, wird aufgegeben, nichts an den Gemeinſchuldner zu verabfolgen oder zu leiſten, auch die Verpflichtung auf⸗ erlegt, von dem Beſiße der Sache und von den Forder⸗ ungen, für welche ſte aus der Sache abgeſonderte Befriedig⸗ ung in Anſpruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 19. Septbr. 1908 Anzeige zu machen. Mannheim, 18. Juli 1908. Der Gerichtsſchreiber Großh. Amtsgerichts, Abt. U. Stalf. Konkursberfahren. Nr. 5087. In dem Kon⸗ kursverfahren über das Ver⸗ mögen des Kaufmanns Paul Wilhelm Emil Andrse hier iſt zur Abnahme der Schluß⸗ rechnung des Verwalters der Schlußtermin beſtimmt auf Dienſtag, den 4. Auguſt 1908 vormittags 10 Uuhr vor dem Amtsgericht hierſelb II. Stock, Aine lte 111¹. Mannheim, 7. Juli 1908. Der Gerichtsſchreiber Gr. Amtsgerichts: Stalf. 13351 orn. Bekauntmachung. Die Abhaltung eines Viehmarktes in Beer⸗ felden betreffend. Nachſtehende Bekanntmach⸗ 120 des Großh. Kreisamtes Er ach /O. bringen wir zur öffentlichen Kenntnis. Mannheim, 11. Juli 1908. Groß. Bezirksamt III. Dr. V. Pfaff. Bekauntmachung. Unter teilweiſer Abänderung der Bekanntmachung vom 29. Juni 1908, Kreisblast Nr. 77, wird hiermit die Abhal⸗ tung eines Viehmarktes Rind⸗ vieh⸗, Schweinen⸗, Schafen⸗ und Ziegenmarktes) am 13. und 14. Mis. zu Beerfelden unter folgenden Ein⸗ ſchränkungen geſtattet: 1. Es darf uur Klauenvieh aus landwirtſchaftlichen Be⸗ trieben des Kreiſes Erbach aufgetrieben werden. Die Eigentümer müſſen mit Ur⸗ ſprungszeugniſſen ihrer Bürger⸗ meiſterei verſehen ſein. 2. Es darf nur Handelsvieh aus dem Beſitz von Händlern des Kreiſes Erbach aufgetrieben werden, das im Kreiſe Erbach den Quarantänebeſtimmungen unter Ziffer 2 ff der Bekannt⸗ machung vom 23. April 1908 vollſtändig entſprochen hat. Amtliche Beſcheinigung der betreffenden Bürgermeiſterei oder des zuſtändigen Kreis⸗ veterinäramts haben die Händ⸗ ler mit ſich zu führen. 3. Der Auftrieb von Rind⸗ vieh und Schweinen muß getrennt ſtattfinden. 13340 Erbach, /O. 5. Juli 1908. Großh. Kreisamt Erbach. Schliephake. Sadung. Nr. 8765. Karl Balbach, geboren am 14. Januar 1877 in Heckfeld, verheiratet, katho⸗ liſcher Religion, Arbeiter, zu⸗ letzt wohnhaft in Mannheim O 7, 3 3. Zt. an unbekannten Orten in Amerika wird be⸗ ſchuldigt, daß er als beurlaub⸗ ter Wehrmann der Landwehr im Dezember 1907 ohne Er⸗ laubnis nach Amerika ausge⸗ wandert iſt. 13809 Uebertretung nach§ 360, Ziffer 3.⸗Str.⸗G.⸗B. Derſelbe wird auf Anord⸗ nung des Großh. Amtsgerichs Abt. X hierſelbſt auf: Freitag, 11. Septbr. 1908, vormittags 9 uhr vor das Gr. Schöffengericht hier zur Hauptverhandlung geladen. Bei unentſchuldigtem Aus⸗ bleiben wird derſelbe auf Grund der nach 8 472 Abſ. 2 und 8, Str.⸗P.⸗O. von dem K. Be⸗ zirkskommando Mannheim ausgeſtellten Erklärung vom 30. Mai 1908 verurteilt werden. Mannheim, 4. Juli 1908. Der Gerichtsſchreiber Großh. Aimtsgerichts Abt. X. Schneider. Afffentliche Zuſtelung einer Klazt. Nr. 6019. Die Firma Zerbe & Kaufmann, Herrengarde⸗ robegeſchäft zu Mannheim, Prozeßbevollmächtigter:Rechts⸗ anwalt Meisner in Würzburg klagt gegen den Kiß Lajos, Direktor einer herumziehenden ungariſchen Muſikkapelle aus Budapeſt, zur Zeit unbelannten Aufenthalts, aus Lieferung von Kleidungsſtücken und Vor⸗ nahme von Reparaturen an ſolchen It. Rechnung mit dem Antrage auf vorläufig voll⸗ ſtreckbare Verurteilung zur Zahlung von 288 Mk. 75 Pfg. nebſt 4% Zinſen ſeit dem Klagezuſtellungstage. Die Klägerin ladet den Be⸗ klagten zur mündlichen Ver⸗ handlung des Rechtsſtreits vor das Großh. Amtsgericht zu Mannheim, Abt. V, auf Donnerstag, 15. Okt. 1908 vormitiags 9 Uhr I. Obergeſchoß, Saal D. Zum Zwecke der öffentlichen der Uung wird dieſer Auszug er Klage bekannt gemacht. Mannheim, 7. Juli 1908. Der Gerichtsſchreiber Großh. Amtsgerichts v: Stroh. 13329 Güterrechtsregiſter. Zum Güterrechtsregiſter wurde heute eingetragen: Band IX: 1. Seite 22. Brunner Ada m, Spengler und Inſtal⸗ lateur in Feudenheim und Anna geb. Bauer. Durch Vertrag vom 19. Mai 1908 iſt Er⸗ rungenſchaftsgemeinſchaft ver⸗ einbart. Vorbehaltsgut der Frau iſt das im Vertrage näher bezeichnete Vermögen. 2. Seite 23. WilhelmLang, Fabrikarbeiter in Mannheim und Eliſe geb. Ihrig. Durch Vertrag vom 26. Juni 1908 iſt Gütertrennung vereinbart. 3. Seite 24. Johann Chri⸗ ſtof Walch, Hauptlehrer in Mannheim und. Emilie geb. Caſſin. Durch Vertrag vom 30. Juni 1908 iſt Errungen⸗ ſchaftsgemeinſchaft vereinbart. Vorbehaltsgut der Frau iſt das im Vertrag näher bezeichnete Vermögen.— 4. Seite 25. Johann Dick, Reſerveführer in Mannheim und Eliſabetha geb. Hoeflein. Durch Vertrag vom 3. Juli 1908 iſt Exrungenſchaftsgemeinſchaft vereinbart. 5. Seite 26. Johann Georg Bohrmann, Gypſer in Feu⸗ denheim und Eliſabeth geb. Becker. Durch Vertrag vom 8. Juli 1908 iſt Gütertrennung vereinbart. 6. Seite 27. Hugo Maxi⸗ milian Joachim Domm, Kaufmann in Mannheim und Eliſe Katharina geb. Möllinger. Durch Vertrag vom 6. Juli 1908 iſt Gütertrennung vereinbart: 7. Seite 28. Peter Kemmet, Maurer in Feudenheim und Maria geb. Wittich. Durch Vertrag vom 8. Juli 1908 iſt Exrungenſchaftsgemeinſchaft vereinbart. 8. Band III, Seite 293 Nr. 2, Bernhard Levi, Kaufmann in Mannheim und Flora geb. Kahn. Durch Vertrag vom 4. Juli 1908 iſt Gütertrennung vereinbart. 13332/89 Mannheim, 11. Juli 1908. Gr. Amtsgericht I. Handels⸗Begiſter. Zum Handelsregiſter B, Band VI..⸗Z. 28, Firma „Chr. Vohwinkel Nach dikken Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung“ in Mannheim wurde 5 eingetragen: Hermann rauß Mannheim iſt als Einzel⸗Prokuriſt beſtellt. 5881 Mannheim, 10. Juli 1908. Gr. Amtsgericht J. Bekauntmachung. Anträge auf Herſtellung neuer Fernſprechanſchlüſſe für den 2. Bauabſchnitt 1908(Herbſt) ſind möglichſt bald, ſpäteſtens bis 1. Auguſt bei dem nächſten Delegraphen⸗ oder Poſtamt ſtellen. Später eingehende 1 an dee werden im all⸗ loſch für den 1. Bauab⸗ chnitt 1909(Frühjahr und Sommer) vorgemerkt werden. Karlsruhe(.), 8. Juli 1908 Kaiſ. Ober⸗Poſtdirekttou Geisler. Mheits⸗Vergebung. Für den Kaufhaus⸗Umbau (Stadtverordnetenſaal) ſollen die Verputz⸗ und Antragſtuck⸗ Arbeiten, in künſtleriſcher Ausführung, im Wege der öffentlichen Ausſchreibung ver⸗ geben werden. 31609 Angebote hierauf ſind ver⸗ ſchloſſen und mit entſprechen⸗ der Aufſchrift verſehen, bis ſpäteſtens Donnerstag, 23. Juli 1908, vormittags 11 uhr an die Kanzlei des unter⸗ zeichneten Amts(Ecke Breite⸗ und Mgpienſtraße, 3. Stock), einzureichen, woſelbſt auch die Angebotsſormulare gegen Er⸗ ſatz der Umdruckkoſten abge⸗ geben werden und die Eröff⸗ nung 15 Angebote in Gegen⸗ wart etwa erſchienener Bieter erfolgt. Mannheim, 10. Juli 1908. Städt, Hochbauamt: EUrey. al 8 2ld Weelt Geld! Gede Vorſchuß bis z. Taxpreiſel auf Möbel u. Waren, welche mit zum Verſteigern üdergeb. werden. Auch kaufe jed. Poſten Möbel, Pfaudſcheine u. Ware gegen„ bar. N Arnold, Auktionator 3, 41. Telephon 2235. Handelsregiſter. Zum Handelsregiſter Kwurde heute eingetragen: 1. Band II,.⸗Z. 109, Firma „Krauß⸗Bühler“ in Mann⸗ heim. Hermann Krauß, Mann⸗ heim iſt als Einzel⸗Prokuriſt beſtellt. 2. Band III,.⸗Z.127, Firma „Is Maier“ in Mannheim. Die Firma iſt erloſchen. 3 Band V,.⸗Z. 31, Firma „Jacob Kraut“ in Mann⸗ heim Die Firma und die Redemann iſt erloſchen. 4. Band XIII,.3. 159, Firma„Jacob Kraut, Mannheim, Inhaber Friedrich Jacob Kraut, Uhrmacher, Mannheim, J I, 3. Geſchäfts⸗ zweig: Uhren⸗ u. Goldwaren⸗ Geſchäft. 5. Band VII,.⸗Z. 138, Firma„Wilh. Brüner“ in Mannheim. Die Firma iſt geän zert in„Wilh. Brüner Nachf.“ Inhaber iſt Oskar Redecker, Kaufnann, Mann⸗ hreim. Das Geſchäft iſt mit Aktiven von Wilhelm Brüner auf Oskar Redecker überge⸗ gangen, der es unter der Firma„Wilh. Brüner Nachf.“ weiterführt. Der Uebergang der in dem Betriebe des Ge⸗ ſchäfts begründeten Verbind⸗ lichkeiten il˖ ber dem Erwerbe des Geſchäfts durch Oskar Redecker ausgeſchloſſen. 6. Band XI,.⸗Z. 185, Firma„Süddeutſche Putz⸗ woll⸗Fabrik Hermann l in Ladenburg er Niederlaſſungsort der Firma iſt von Ladenburg nach Bickenbach(Heſſen) verlegt und die Firma in Ladenburg er⸗ loſchen. 5 7. Band XII,.⸗Z. 55, Firma„Mannheimer Mu⸗ ſikautomatenhalle Maria Schmid“ in Mannheim. Die Firma iſt geändert in„Mann⸗ heimer Muſikwerke Maria Schmid.“ 8. Band XIII,.⸗Z. 160, Firma„Weltmodenhaus Salomon Durlacher“, Mannheim, H 1, 1. Inhaber iſt Salomon Durlacher, Kauf⸗ mann, Mannheim. Geſchäfts⸗ zweig: Herren⸗ und Knaben⸗ Konfektions⸗Geſchäft. 9. Band XIII,.⸗Z. 161, Firma„Stella“!, Erſtes internationales Privat⸗ Detectiv⸗ u. Incaſſo⸗ Ad. Friedrich raun“, Mannheim, O 4, 18. Inhaber iſt Adam Friedrich Braun, Kaufmaun, Mannheim. Geſchäftszweig: Privat⸗Detec⸗ tiv⸗Incaſſo⸗ u. Agenturen⸗ Geſchäft. 10. Band XII,.⸗Z. 237, Aa„Kaufhaus Samuel aufmann“, Mannheim⸗ Neckaran. Die Firma iſt er⸗ en. 13341/50 Mannheim, 11. Juli 1908. Gr. Amtsgericht I. Fleiwillige Grundſtüädss⸗Verſteigerung. Auf Antrag der Erben des Valentin Kurz, Tabakarbeiter in Mannheim-Reckarau wird durch das unterfertigte Notariat Am— Mittwoch, 18. Juli 1908, vormittags 9 Uhr im Rathaus zu Neckarau das nachbeſchriebene Grundſtück der Gemarkung Mannheim⸗Neckarau oͤffentlich zu Eigentum verſteigert, wobei der Zuſchlag erfolgt, wenn e der Anſchlag erreicht wird. Lgb. Nr. 10284 1 a 72 qm Hofraite, 8 2 49 qm Hausgarten. zuſam. 5 3 21 qm im Stadtteil Neckarau, Bismarckſtraße 92. Auf der Hofraite ſteht, ein ein⸗ ſtöckigesß Wohnhaus mit Balken⸗ keller, überbauter Einfahrt, Stall und angebautem Backofen geſchätzt zu 8000 Mk. —: Achttauſend Mark:— Die weiteren Steigerungs⸗ bedingungen können imGGeſchäfts⸗ ꝑAmmer des unterfertigten Nota⸗ riats eingeſehen werden. Mannheim, 2. Juli 1908. Großh. Notariat vI. Prokura der Frau Eliſabethe Bekauntmachung. Die Betriebs- und Gebührenordnungen für den ſtädt. In⸗ duſtriebafen betr. No. 267311 Die Gebühren⸗ ordnung für den ſtädt. Induſtrie⸗ haten vom 26, III. os erhbält als Ziffer 5 der allgemeinen Bemer⸗ kungen(Seite 8, der gedruckten Beiriebs- und Gebührenorduung) jolgenden Zuſatz: 5.„Für die auf Antrag des Auftraggebers vor Beginn oder nach Schluß der käg⸗ lichen Ladezeit vorzuneh⸗ meuden Verladungen, welche vom 1..—31. III. auf 7 Ubor früh bis ½7 Uhr abends und vom 1. IV.—30. IX. auf 6 Uhr früh bis 7 Uhr abends feſtgeſetzt iſt, erhöhen ſich ſämtliche Tarifſätzeum 1 Pfg. für je 100 kg. In dieſem Falle erhält der ſtädtiſche Verladeunternehmer für je 100 kg 0,2 Pig. Zuſchlag.“ Dies bringen wir mit Bezug autf unſere Bekanntwachungen vom 26. III. und 23. IV. 08 No. 69711 und 16752 1 hiermit zur allgemeinen Kenntnis. Mannheim, den 9. Juti 1908. Bürgermeiſteramt: Martin. Bekanntmachung. Aufgebot von Yfandſcheinen. Es wurde der Antrag geſtellt ſolgende Pfaudſcheine des Städt. Leihamts Mannheim: SLit. Bß Nr. 33700, vom 13. Juni 1908. Lit. Nr. 37140, vom 27. Juui 1908. welche angeblich abhanden ge⸗ tommen ſind, nach 8 28 der Leih⸗ amtsſatzungen ungtiltig zu er⸗ klären. Die Inhaber dieſer Pfandſcheine werden hiermit aufgefordert, ihre Auſprüche unter Vorlage der Pfaudſcheine tunerhalb vier Wochen vom Tage des Erſcheinens dieſer Bekannt⸗ an gerechnet beim Städt. Leihamt, Lit. O 5 Nr. 1, geltend zu machen, widrigenfalls die Kraftloserklärung oben ge⸗ nannter Pfandſcheine erfolgen wird. 31612 Mannheim, 10. Juli 1908. Städt. SLeihamt. Bekauntmachung. Aufgebot v. Pfandſcheinen. Es wurde der Antrag geſtellt den Pfandſchein des Slädtiſchen Leihamts Mannheim: Lit. A Nr. 68 600 vom 10. Juli 1908 welcher angeblich abhanden ge⸗ kommen iſt, nach 8 28 der Leih⸗ amtsſatzungen ungiltig zu er⸗ klären. 31610 Der Inhaber dieſes Pfand- ſcheins wird hiermit aufgeſor⸗ dert, ſeine Anſprüche unterVorlage des Pfandſcheins innerhalb 4 Wochen vom Tage des Erſcheinens dieſer Bekanntmachung angerech⸗ net beim Städt. Leihamt, Lit. 5,1geltendzu machen, widtigen⸗ falls die Kraftloserklärung oben 31613 genannten Pfandſcheins erfolgen wird. Mannheim, 18. Juli 1908. Städt. Leihamt. Sekanntmachung. Am Mittwoch, den 15. und Donnerstag, den 16. Juli ds. Is., nachmittags 2 Uhr findet im Straßen⸗ bahndepot beim Panorama im Zimmer No. 7 die Verſteigerun der in der Zeit vom 1. Juli bis 31. Dezember 1907 im Be⸗ reiche der Straßenbahnen ge⸗ fundenen und nicht abgeholten Gegenſtände ſtatt. Zur Verſteigerung gelangen: 194 Herren⸗ und Damen⸗ ſchirme, 42 Spazierſtöcke, 57 P. Handſchuhe, 65 Portemonnaies mit und ohne Inhalt, 1 Herren⸗ und 1 Damenuhr, 1 Opern⸗ glas, 5 Ringe, 7 Broſchen, 11 Zwicker, 2 Brillen, 1 Servis (ärztl. Inſtrumente), Taſchen⸗ meſſer 26 Damenhandtäſchchen 3 Reiſetaſchen, 1 Handkoffer, Schul⸗, Geſang⸗ und Gebet⸗ bücher, Hüte, Mützen, Wäſche u. ſonſtige Kleidungsſtücke ꝛc. Mannheim, 1. Juli 1908. Städt. Straßenbahnamt: Elektromotoren- bieenieer Türdert ſchen Broerböſettwl.— Boamworifcher cdebent: Fra Kircher. Instrumentarien u. ganze Einrlcht. f. Aerzte u. Krankenhäuser Kunstbelne, orthop. Apparate, Bandagen, Krankenartikel. 40b Optisches Institut Betrieb. Vernickelung Marotzke, Gerichtsvollzieher. — Druc und Vertried: Pr. B. Saasiche Buchdruckerel, G. m. 5. 5. Mayer. 80339 Löwit. 31590 e kime D. Mayscheider 2r—77 88 MANNFIEIM D 3, 5 Ludwigshsfen 3. Nh. Telefon 1029. Speyer 2. Ah. Tel. 432 Tel. 166 Dynamo- Konkurſe. Das Konkursverfahren über das Vermögen des Zimmer⸗ meiſters Michgel Ehret hier, betreffend. 13861 Infolge nachträglichen Ein⸗ gangs eines Ausſtandes er⸗ folgt auf die Mk. 12 850.14 betragenden feſtgeſtellten For⸗ derungen eine Nachtragsver⸗ teilung von ½% im Ganzen Mk. 102.80. Mannheim, 13. Juli 1908,. Georg Fiſcher, Konkursverwalter. Vergebung. Die Ausführung der Erd⸗, Betou⸗ und Maurerarbeiten für den Neubau des Kohlenſchuppens im ſtädt. Elektrizitätswerk In⸗ duſtriehafen ſoll im Wege der Submiſſion vergeken werden. Die Unterlagen zur Vergebung können ln unſerem Bureau K 7, Zimmer Nr. 11 während der Dienſtſtunden von—12 und —6 Uhr eingeſehen reſp. be⸗ zogen werden. Leiſtungsfähige Unternehmer, welche ähnliche Arbeiten ſchon wiederholt ausgeführt haben und hierüber Nachweiſe exbringen können, wollen ihre Augebote bis ſpäteſtens Samstag, 25. Juli 1908, vormittags 1 Uhr verſchloſſen mit entſprechender Auſſchrift bei uns, Zimmer Nr. 4 einreichen. Mannheim, 11. Juli 1908. Die Direktion der ſtädt. Waſſer⸗ Gas⸗ und Elektrizitäts werke. Pichler. 31619 Zwangsverſteigerung. Nr. 7891. Im Wege der Zwangs⸗ vollſtreckung ſoll das in Mann⸗ heint belegene, im Grund⸗ buche von Mannhetm zur Zeit der Eintragung des Verſteiger⸗ ungsvermerkes auf den Namen der offenen Handelsgeſell⸗ ſchaft unter der Firma Hart⸗ maun& Wotzka in Mann⸗ heim eingetragene, nachſtehend beſchriebene Grundſtück am Donnerstag. 10. Sept. 1908, vormittags 9½ Uhr, durch das unterzeichnete Notariat in deſſen Dienſträumen B 4, 3 in Mannheim verſteigert werden. Der Verſteigerungsvermerk iſt am 17. Juni 1908 in das Grund⸗ buch eingetragen worden. Die Einſicht der Mitteilungen des Grundbuchamts ſowie der übrigen das Grundſtück betreffen⸗ den Nachweiſungen, insbeſonders der Schätzungsürkunde iſt jeder⸗ mann geſattet. 80485 Es ergeht die Aufſorderung, Rechte, ſoweit ſie zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungs⸗ vermerfes aus dem Grundbüch nicht erſichtlich waren, ſpäteſtens im Berſteigerungstermine vor der zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht, glaubhaſt zu machen, widrigen⸗ falls ſie bei der Feſtſtellung des geringſten Gebols nicht berück⸗ ichtigt und bei der Verteilung des Verſteigerungserlöſes dem Anſpruche des Gläubtgers und den übrigen Rechten Uachgeſetzt werden. Diejenigen, welche ein der Ver⸗ ſteigerung entgegenſtehendes Recht haben, werden aufgefordert, vor der Exteilung des Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des Verfahrens her⸗ beizuführen, widrigenſalls für das Recht der Verſteigerungs⸗ erlös an die Stelle des ver⸗ Jſteigerten Gegenſlandes kritt. — Grundbuch von Mannheim, Band 12, Heft 8, Beſtandsver⸗ zeichnis J. Lgb.⸗Nr. 193, Flächeninhalt 30 ar 26 qm Bauplatz in den Neckargärten, Pumpwerkſtraße No. 37—53 und Acaekerſtraße 34—42 geſchätzt zu M. 89000.— Mannheim, den 8. Juli 1908. Gr. Notariat Mannheim III als Vollſtreckungsgericht: Oppenheimer. PPPeeeeee Iwaugs⸗Nerſteigerung. Mittwoch, 15. Juli 1908 machmittags 2 Uhr werde ich in Q 4, 5 hier gegen bare Zahlung im Voll⸗ ſtreckungswege öffentlich ver⸗ ſteigern: 62773 1 Paar Brillantohrringe, *