Pfeunig wowalfich, Beingerlohm 28 Pig· momaflich darrch die Poſt bez. incl. Poſte anlichtag M. 8. 4 pro Quartul: che der Stadt Mauabein und W Ner eſte Rachtie Volksblatt.) Telegramm ⸗Adreſſe: %Jburnal Maunheim“ Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ go ſecoter ZAlnabhängige Tageszeitung. nrhmen Orucarbetken 8⁴¹ Der cbwnel.gede. 0 P Seleſenſde und Zeitnng Taiglich 2 Husgaben Eigene Redaktionsbureaus Nedaktlonn 77 Aauswärütge Inferate 50„ in Mannheim und Uuge bung.(ausgenommen Schnαtag) im Berlin und Karlsruhe. Expeditin und Verlags⸗ f d negete-.1 t Statßz ber Jnsesaten-enesahese für baßs Müttagablett Murgers 50 Uhr, für das.ablatt Nachutttags lbe. Kr. 336. Mittwoch, 22. Juli 1908s. Cabenpblatt) Herr v. Lucanus. (Von unſerem Berliner Bureau.) Berlin, 21. Juli. Herr v. Lucanus iſt krank; ſo krank, daß ſeine Ange⸗ hörigen fich auf das Schlimmſte gefaßt machen. Ein Berliner Blatt will zwar wiſſen, daß die Aerzte noch nicht alle Hoff⸗ nung aufgegeben hätten und wir wollen wünſchen, daß ſie Recht behalten und der Achtundſiebzigjährige ſich noch einmal erholt. Immerhin wird man damit zu rechnen haben, daß ſeine politiſche Rolle ausgeſpielt iſt und er nicht wieder in das Amt zurückkehrt, von dem aus er einen größeren Einfluß aus⸗ geübt hat als vermutlich die meiſten, die in der Epoche des zweiten Wilhelm als verantwortliche Staatsmänner vorn an der Rampe geſtanden. Herr von Lucanus für ſeine Perſon hat nie ganz vorn geſtanden. Er war im Kultusminiſterium, in das der bürgerliche Apothekerſohn ſchon als Aſſeſſor Ein⸗ gang fand, zuletzt Unterſtaatsſekretär geweſen: Das iſt im preußiſch⸗deutſchen Beamtenorganimus keine eigentlich poli⸗ tiſche Stellung. Der Unterſtaatsſekretär iſt der Mann, der auf die Ordnung im Innern des Miniſteriums zu ſehen hat. Die Richtung der Politik zu beſtimmen iſt Sache des Reſſort⸗ chefs. Vielleicht wäre ſolcher Herrn v. Lucanus, der bis in die neunzig Tage des kranken Kaiſers ſchlicht Dr. Lucanus hieß, auch ſchon gefallen. Zween Herren könne niemand dienen, ſagt das inzwiſchen freilich ſchon recht veraltete Sprüchwort. Lucanus hatte mehr als zween gedient. Er war unter Beth⸗ mann⸗Hollweg, dem Altliberalen, in das Miniſterium gekom⸗ men; er hatte an Herrn v. Mühler, dem feuchtfröhlichen Sänger und erzreaktionären Miniſter, keinen Anſtoß genom⸗ men; er war mit Adalbert Falck ein Kulturkämpfer geweſen und mit dem verſtorbenen Goßler ein Mann des Friedens, der die Kampfgeſetze abtragen half: nach ſo vielfältigen Wand⸗ lungen wäre es ihm kaum leicht geworden, ſich für eine Rich⸗ tung beſonders einzuſetzen und die perſönliche Note herauszu⸗ kehren. Kann ſein übrigens, daß er die dennoch beſaß. Leute, die ihn genauer zu kennen glauben, behaupten: Lucanus ſel auf ſeine Art ein maßvoller Mann geweſen; ſo etwas wie eine Kreuzung von altliberal und freikonſervativ. Aber wenn er das war, behielt er's für ſich. Auch dann als er nach des greiſen Wilmorski Verabſchiedung Kabinettschef des jungen Kaiſers geworden war. Der Kabinettschef ſteht hoch; ſo wie die Dinge ſich unter dem jetzigen Kaiſer entwickelt haben, ſo⸗ gar ſehr hoch. Aber vorn an der Rampe ſteht er gleichfalls nicht. Seine Tätigkeit ſpielt ſich ausſchließlich hinter den Couliſſen ab; in der allen profanen Blicken entrückten geheim⸗ nisvollen Sphäre des allerhöchſten Kabinetts. Woher es denn wohl auch kommen mag, daß man ihr mit ſo tiefem und all⸗ ſeitigen Mißtrauen begegnet. Man weiß nie, wo ſie anfängt und wo ſie aufhört und man wird, ſoweit Herr v. Lucanus dabei in Betracht kommt, es auch nie erfahren. Denn Herr v. Lucanus iſt immer ein großer Schweiger geweſen und Memoiren wird er ſicher nicht hinterlaſſen Indes hatte das Mißtrauen, das man Herrn v. Lucanus entgegenbrachte, doch wohl noch andere Gründe. Wir ſagten ſchon oben: das Amt des Kabinettchefs hatte unter Wilhelm II. erſtaunlich an Machtfülle gewonnen. neben den Generaladjutanten der einzige, der ſtändig und un⸗ ausgeſetzt um den Kaiſer war. Sozuſagen der einzige Ziviliſt in der Umgebung Seiner Majeſtät. Miniſter und Kanzler konnten zeitweilig Monatelang nicht das Antlitz des Monarchen erblicken. Herr v. Lucanus ſchaute es immer; zu Waſſer und zu Lande, in den Schlöſſern von Berlin und Pots⸗ dam und auf den häufigen und weitausgedehnten Reiſen. Und alles was vom Kaiſer ausging, glitt durch ſeine ſorglichen Hände. Jedes Telegramm, jede kaiſerliche Rede wurde, bevor ſie an die Oeffentlichkeit kam, von Herrn v. Lucanus für dieſen Zweck ſtiliſiert und hergerichtet. Man meint nun der Kabinettschef hätte die Machtfülle, die ſo in ſeine Hände ge⸗ legt ward, nicht in rechtem Sinne ausgenützt. Er hätte gar zu bereitwillig ſich jedem Schenkeldruck gefügt; hätte, als ob ihm ſelbſt gar kein Herz im Buſen ſchlüge, das Härteſte und das einander Widerſprechendſte ohne mit den Wimpern zu zucken ausgeführt. Kurz, man wirft ihm vor, daß er(in dem einſt vom alten Onkel Chlodwig geprägten Sinn) nichts ver⸗ hindert hätte. Die beſonders Temperamentvollen erklären wohl auch barſch: Herr v. Lucanus ſei kein Charakter geweſen. Die Tatſachen an ſich werden wohl nicht zu beſtreiten ſein. Nur iſt die Frage, ob ein heroiſcher Charakter mit ausgepräg⸗ tem Eigenwillen nahezu zwanzig Jahre in der unmittelbaren Nähe der allerhöchſten Perſon gelitten worden wäre. Stellt man die Frage ſo, ſo wird man, ſcheint uns, dem jetzt von der Schaubühne abtretenden alten Herrn mehr gerecht. Er war halt der Mann, den der Kaiſer für dieſes Amt brauchte; wär er's geweſen, er wäre nie der Lucanus geworden Der weiteren Oeffentlichkeit iſt er beſonders als der offi⸗ zielle Todesbote für die jeweils zum Schnitte reifen Miniſter und Staatsſekretär eine vertraute Erſcheinung geworden. Bei dem ſtarken Konſum, der in den letzten zwei Dezennien in der Beziehung herrſchte, hat er in ſolcher Eigenſchaft viel zu tun gehabt und manche Miſſion iſt ihm— auch nach Bismarcks brüsker Entlafſſung— gemarden, zu deren Ausführung ſtarke Nerven gehörten. Herrn v. Zucanus hat das nicht angefoch⸗ ten; einem nach dem andern hat er den Schierlingsbecher ge⸗ bracht. Lächelnd denen, die kurz oder ſchmerzlos gingen; ein verbindlicher, höflicher, teilnehmender Freund, wo den Ge⸗ zeichneten das miniſterielle Sterben ſauer wurde. Und iſt bei dieſer aufreibenden Beſchäftigung(auch der wilhelminiſche Hofdienſt iſt nicht leicht) 78 Jahre alt geworden. Einer aus der alten Zeit. Und doch— 19—6 aez Jahre— ein ganz moderner Dohß Sonntagsruhe, mleluftadt und ländliche Kundſchaft. .C. Die Beſtrebungen, die Sonntagsruhe für die Detail⸗ geſchäfte noch weiter als bisher auszudehnen, rufen in Klein⸗ und Landſtädten große hervor. Denn es iſt zweifellos, daß dieſen Geſchäften die ländliche Kundſchaft genommen wird, ſobald der Einkauf am Sonntag nachmittag unmöglich ge⸗ macht wird. Bisher, ſo wird der Arbeitsmarkt⸗Corre⸗ ſpondenz“ aus einer Kleinſtadt geſchrieben, war es der Der war ländlichen Kundſchalt Zbar nicht beguem, aber doch immerhin. noch nach wie bor die zum Leben Aöligen Waren, einkaufen Tönne 5050 9 des Sa 1555 Einkäufe in der nächſten Stadt zu beſorgen. Eine weitere Ausdehnung der Sonntagsruhe würde aber den Leuten auf dem Lande nicht 5 die nötige Zeit laſſen, ihre e in der Stadt zu ecken. Für die Großſtädte und auch für die Mehrzahl der Mittelſtädte liegen die Verhältniſſe weſentlich anders. Hier haben die Konſumenten die ganze Woche über, die Arbeiter und Arbeiterfrauen wenigſtens des Abends, Zeit, ihre Beſorgungen zu machen. Die volle Sonntagsruhe ließe ſich für die Mehr⸗ zahl der Detailgeſchäfte durchführen, ohne daß die Käufer oder die Verkäufer beeinträchtigt würden. Wer in der Woche ſeine Waren nicht eingekauft hat, der hätte es ſich ſelbſt zuzuſchreiben, wenn er des Sonntags in Verlegenheit käme. Die Verkäufer würden aber an Waren während der ſechs Werktage ebenſoviel abſetzen, wie in ſieben Tagen unter Einſchluß der Verkaufszeit am Sonn⸗ tag. Wenn alſo Groß⸗ und Mittelſtädte aus ihren Verhältniſſen heraus den Geſchäftsverkehr am Sonntag noch weiter einſchränken wollen, ſo iſt dieſes Beſtreben durchaus verſtändlich und auch ge⸗ rechtfertigt. Verkehrt iſt es aber, unter Verkenuung der Be⸗ dürfniſſe des platten Landes Forderungen, die für die Großſtädter paſſen, verallgemeinern zu wollen. In der Groß⸗ ſtadt iſt der Konſumentenkreis örtlich ſo zuſammengedrängt, daß für den Wareneinkauf wenig Zeit verloren geht. Die Einwohner kleiner Dörfer aber können am Orte nur einen ganz geringen Teil ihrer Lebensbedürfniſſe decken; ſie müſſen ſich vielmehr in der benachbarten Land⸗ oder Kleinſtadt mit ſehr vielen Dingen, namentlich Kleidern, Schuhen, Hüten uſw. ver⸗ ſorgen. In der Woche können 5 aber nicht zur Stadt gehen oder iſt das Sonntagsgeſchäft gering, um ſo kebhaſter aber an Sonn⸗ und Feiertagen, wo das Landvolk Zeit hat, und das Wetter den Marſch oder die Fahrt nach der Stadt begünſtigt. Man könnte einwenden, daß die Landleute ja an den ü b⸗ lichen Werktagen, wo ſie ihre kleinen landwirtſchaftlichen Erzeugniſſe in den Städten abſetzen, ihre Einkäufe beſorgen könnten. Wenn nur die Landleute heute noch ebenſo zahlreich auf die kleinen Märkte kämen wie früher! Auch auf dem Lande rechnet man heute mehr mit der Zeit als früher. Seitdem auf den Dörfern Genoſſenſchaften gebildet worden ſind, um Butter, Eier, Käſe, Milch, Gemüſe, Obſt uſw. gemeinſam abzu⸗ ſetzen, geht nicht mehr der einzelne Produzent mit ſeiner Ware auf den Markt, ſondern die Genoſſenſchaft beforgt den Vertrieb für alle. Das iſt billiger und weniger Perſonal als in früherer Zeit. Durch dieſen Umſchwung der Verhältniſſe kommt der Bauer oder vielmehr die Bauersfrau nicht mehr in der Woche regelmäßig zur Stadt, wo es allerdings Sitte war, daß nach Schluß des Marktes Einkäufe gemacht wurden. So wird es alſo durch eine weitere Ausdehnung der Sonntagsruhe den Konſumenten auf dem platten Lande unmöglich gemacht, ih Wareneinkäufe außerhalb der Arbeitszeit zu beſorgen. Was würde die Folge eines ſolchen Eingriffes der Ge gebung ſein? Die Konſumenten auf dem platten Lande müß Aus den böhmiſchen Wäldern. Von Hermann Waldeck. II. Marienbader Gloſſen. Alles Luſt und Glanz und Freude Wohin rings das Auge fällt, Und nur wohlbeleibte Leute, Und ſo ſchön Auf dieſem Grund Friſeur zu ſein Wie muß ſich das treulich rentieren,— Zwei Kronen ſtreicht der Meiſter ein 0 Für Haarſhnitt und Raſieren. Die ſchöne Erſcheinung, die Robe ſo chik, Die Fußbekleidung noch beſſer, Der phantaſtiſche Hut, der bezaubernde Blick,— Oh Himmel— ſie ißt mit dem Meſſer. Ein Weltbad iſt der Ort allhie, Das alle Reize zieren, Indes vor ſieben Uhr in der Früh 8 Kann man nicht depeſchieren. Hier wohl hat den Turm von Babel Man in alter Zeit gebaut, Denn es tönt aus jedem Schnabel. 7 Die ner andren Sprache Laut. Mager werden, drin gefällt ſich Jeder hier, des Bauch zu rund, Doch auf hundert Kronen ſtellt ſich Jedes eee Pfun Vier halbe Aepfel, en miniature, Fompöte genannt;— zum Lohne Verlangt man da und dort dafür Dir nur ne einz ge Krone Hier kann ſtets ein Bühnenleiter Ohne Mühe Auswahl halten Ganz beſonders, ſucht er weiter Nichts für ſich, denn„Komiſche Alten“. Der Geiſt iſt ſtark, das„Fleiſch“ iſt ſchwach, So pflegt man ſonſt zu ſagen, Wer hier hält ſeine Sinne wach 5 Wird dieſe Behauptung nicht wagen. Jalſche Brillanten ſind auch hier zu finden, Die Damen ſind eben zu eitel, Die Frauen aus Polen, aus anderen Gründen, Tragen falſche— Scheitel! Fett und Waſſer im Vereine Läßt der Menſch ſonſt kaum ſich munden, In Marienbad alleine, Sind die beide eng verbunden. Die goldne Zeit, von der wir träumen Marienbad iſt ſie beſchert, Der Reichtum nur wandelt unter ſchattigen Bäumen Die Armut ſcheinbar— aufgehört. Rudolfsquelle mit Zitrone, Kreuzbrunn oft verſtärkt mit Salz, Gießen Jungfrau und Matrone, Männer, Frauen jeder Zone, Denn die Wäſſer ſind nicht„ohne“, Unaufhörlich in den Hals. — Von iſt viel die Rede 8 f5 Im deutſchen Land jetzt ſtets aufs Neu, Es wird verdammt ſofort ne jede,— Nur hier iſt man darin nicht blöde, Denn Lebensfreude, neu erhöhte, Gewährt des„Moorbad's“ Schmutzerei. Prager Schinken und Tepler Eier Munden Jedem ungeheuer,— Auch„Pilsner“, das man meiden ſoll, Schmeckt jedem Kurgaſt wundervoll. „Seid umſchlungen Mlillionen“, Wahr wird hier der Spruch 8 Bare fünfunddreißig Kronen Ließ ſich jüngſt ein Gaſtwirt lohnen Für das Obdach— einer— Nacht. Ganz ſpeziell in Siißigkeiten Hier der Menſch enthaltſam ſeĩ, Drum ſieht um nen Platz man ſtreiten Ihn in der— Konditorei. Ein Frühſtücksmorgen auf„Rübezahl“ Iſt ſo nne Art von Göttermahl, Nur ſehen die Menſchen zumeiſt, o Graus, Dies Zu⸗ſich⸗nehmen, nicht ich aus. Ringsum ungezählte Stühle Müden Wand'rern zur Exquickung, Und des Stuhls ermangeln Viele Trotzdem durch des Schickſals Schickung. Wie ſieht allhier an allen Tagen Das Bild am ſeltſam aus, 2. Seit. Geueral⸗Auzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 22. Juli. Läßt man ihnen nicht die Möglichkeit, ſelbſt nach der Stadt zu gehen und dort die Waren zu beſorgen, ſo werden eben die Kauf⸗ leute wieder mehr als bisher von Dorf zu Dorf wandern und ihre Waren anbieten müſſen. Das heißt: der Hauſierhan⸗ del wird wieder zunehmen, da es ganz ausgeſchloſſen iſt, daß in jedem einzelnen Dorf ein ſtändiges Ladengeſchäft ſich etablieren könnte. Wäre es nun aber ein wirtſchaftlicher oder ſozialer Fort⸗ ſchritt, wenn durch eine falſche ſozialpolitiſche Maßnahme, wie ſie in einer ſtärkeren Ausdehnung der Sonntagsruhe auf die Klein⸗ und Landſtädte droht, dieſe Form des Detailhandels wie⸗ der neuen Boden gewinnen würde? Hieße das nicht, den Teufel durch Beelzebub austreiben? Man würde zahlreiche Detail⸗ geſchäfte in den auf Landkundſchaft angewieſenen kleinen Städten ruinieren, man würde den Konſumenten auf dem platten Lande in ſeiner Bewegungsfreiheit ſchädigen, man würde dem Hauſier⸗ handel zu einer neuen Blüte verhelfen, nur um ein Prinzip durchzuſetzen, das, an ſich gut, zum Unſegen ausſchlagen muß, wenn es auch dort durchgeführt werden ſoll, wo die Vorausſetzungen für die Durchführung völlig fehlen. Daß die Großſtädte heutigen Tages die Geſetzgebung ſtark beeinfluſſen und man ſogar be⸗ haupten kann, unſere ſozialpolitiſche Geſetzgebung iſt auf großſtädtiſche Verhältniſſe zugeſchnitten, iſt eine Tatſache, die bei der wachſenden Bedeutung der groß⸗ ſtädtiſchen Bevölkerung begreiflich ſein mag. Aber ſo weit darf die Einſeitigkeit der ſozialpolitiſchen Maßnahmen doch nicht gehen, daß die Geſetzgebung die wirtſchaftlichen Verſchiedenheiten zwiſchen Stadt und Land ganz und gar überſieht. Polfiische(lebersicht. *Maunheim, 22. Juli 1908. „Kuhhandel“? Die„N. L..“ ſchreibt: In agrariſchen und Zentrums⸗ blättern iſt viel von einem Kuhhandel die Rede, den die National⸗ liberalen angeblich für den Herbſt beabſichtigten, und bei dem ſie die Zuſtimmung zur Finanzreform im Reich von einer Re⸗ form des Wahlrechts in Preußen abhängig zu machen gedächten. Wir möchten glauben, daß unſere verehrten Gegner ſich da zu früh erhitzen. Zurzeit iſt weder der Reichstag noch der preußiſche Landtag verſammelt und die Mitglieder der Fraktionen ſind über Berge, Täler und Meeresküſten verſtreut. Wir wüßten alſo nicht, wer die agrarkonſervative und die klerikale Preſſe über die zufünftige parlamentariſche Taktik der Nationalliberalen im Reich und in Preußen zuverläſſig unterrichtet haben könnte. Wenn hier und da in einem oder anderen nationalliberalen Blatt vor⸗ geſchlagen worden iſt, der Reichsfinanzreform nicht gleich be⸗ geiſtert zuzuſtimmen, ſondern erſt abzuwarten, wie der Haſe im Preußiſchen läuft, ſo handelt es ſich dabei um unverbindliche An⸗ regungen, die vielleicht befolgt werden; vielleicht aber auch nicht. Im übrigen heißt bekanntlich im Sprachgebrauch unſerer poli⸗ tiſchen Moderne Kuhhandel, worüber man ſich ärgert, wenn es die andern tun. Der„Vorwärts“ und die Reviſioniſten. Eduard Bernſtein beteiligt ſich an der Verläſte⸗ rung des Freiſinns nicht. In den„Soz. Monatsheften“ ſchreibt er: Der Freiſinn iſt keine Klaffenpartef in dem Sinne, daß er die ſpezifiſchen Intereſſen einer abgegrenzten Geſell⸗ ſchaftsklaſſe zu ſeinem Leitſtern hätte. die Vertretung der bürgerlichen Intereſſen, wo ſie ſich nicht zu wirtſchaftlichen Sonderintereſſen beſtimmter Gruppen von Groß⸗ oder Kleinunternehmern verdichtet haben. Weshalb der Freiſinn denn auch in den Debatten über Fragem der Wirtſchaftspolitik am öfteſten an der Seite der Sozialdemokratie gefunden wurde, am öfteſten mit ihr gegen den großimduſtriellen und kommerziellen Neufeudalismus, die Zünftlerei und das Agrariertum Stellung nahm. Er iſt, könnte man ſagen, die Partei des beweglichen Bürgertums, des Bürgertums in der akten liberalen Vorſtellung, das beſtändig ſich aus der Arbeiterklaſſe rekrutierte. Wos auch die Führer des Freiſinns ſein mögen, bei der Maſſe ſeiner An⸗ hänger ſpielt mit dieſer Ideologie die Ideologie überhaupt noch eine große Rolle. Und die Maſſe ſind nicht Fabrikanten und Börſenleute, ſondern Kleinbürger, Bauern, Lehrer und Acauge⸗ ſtellte aller Art. Es iſt deshalb ſinpnbos, im Kampf mit den Freiſinn zu vergeſſen, daß das Gros ſeiner Anhänger uns in den großen Kämpfen der Zeit ſchließlich doch am eheſten zur Seite ſtehen muß. Sännlos und auch zweckwidrig. Man täuſcht ſich ſelbſt und ſchafft nutzlos Bitterkeit. Man arbeitet für die Scharfmacher im anderem Lager und raubt denen, die dort für ein nachbarliches Verhältnis zur Sozialdemokratie wirken— dieſe Worbedingung einer demokratiſchen Politik— die Schaffens⸗ freudigkeit und ſchließlich auch die Schaffensmög⸗ lichkeit. Schließlich ſagt Bernſtein:„Und iſt die Sozialdemokratie auf eine ſolche Kampfesweiſe(der Verketzerung) angewieſen, hängt die Werbekraft des ſozialiſtiſchen Gedankens an ihr? Seinem Weſen entſpricht Sicherlich nicht. Ich habe noch ſtets in meinen Verſamm⸗ lungen die Erfahrung gemacht, daß man auf all das ver⸗ zichten, daß man ruhig den Gegnern gerecht werden, ruhig Fortſchritte auerkennen und doch hohe Be⸗ geiſterung und Kampfesentſchloſſenheit erwecken kann.“ Eduard Bernſtein iſt ein ſehr verſtändiger Mann, aber eine Schwalbe macht keinen Sommer, man weiß, wie er von der Parteileitung eingeſchätzt wird. Der„Vorwärts“ wird auch dieſen Artikel wieder einen„Konfuſionserguß“ ſchelten und die ſozialdemokratiſche Partei wird ſich nicht veranlaßt ſehen, ihr Verhältnis zur bürgerlichen Linken einer Reviſion zu unterziehen. Die Linke iſt halt umpengeſindel in den Augen der echten proletariſchen Klaſſenkämpfer und Revo⸗ lutionäre, wie die„Leipz. Volksztg.“ unlängſt ſo geſchmackvoll erwähnte, und Bernſtein, der mit den Radikalen nicht durch dick und dünn geht, nicht unbedingt auf den Klaſſenkampf und die ſozialiſtiſche Revolution ſchwört, ein Konfuſionsrat. Dem verſtorbenen Abgeordneten Franz Ehrhart widmet auch der„Vorwärts“ einen längeren Nekrolog, der warmherzig genug gehalten iſt. Ehrharts unleugbare Ver⸗ dienſte um die Partei, ſeine fraglos ſympathiſche Perſön⸗ lichkeit und Vollnatur werden rückhaltlos anerkannt, aber es findet ſich in der Würdigung auch folgender Satz: Vom Standpunkt des allgemeinen Parteiintereſſes mag und muz man es bedauern, daß Ehrhart in den letzten 20 Jahren den allgemeinen Aufgaben der Geſamtpartei etwas entfremdet wurde; aber die ſpeziellen Aufgaben der Pfalz und Bayerns nahmen ſeine ganze Kraft in Anſpruch. Angeſichts des Todes eines beliebten Parteiführers wählt der„Vorwärts“ ſeine Worte. Aber in verſteckter Form einen Tadel gegen Ehrhart vorzubringen, der ſich mit den„Revolutionären mit dem rollenden R“ garnicht gut ver⸗ trug, kann das Zentralorgan, das doch wohl die Meinung der Parteileitung wiedergibt, nicht unterlaſſen. Der kleine Vorgang iſt charakteriſtiſch. Die Parteileitung weiß die große agitatoriſche Kraft Ehrharts wohl zu würdigen, aber er war ihr nicht rot genug, er entfremdete ſich den allgemeinen Aufgaben der Partei, d. h. der wilden Predigt des proletari⸗ ſchen Klaſſenkampfes, der ſozialiſtiſchen Revolution, und trieb dafür in Bayern und in der Pfalz zu viel praktiſche politiſche Arbeit. Das iſt allerdings ein Verhalten, das der echte Sozialiſt bedauern muß und mag... Und dieſer echte, auf das marxiſtiſche Dogma des Klaſſenkampfes und der Um⸗ wälzung der beſtehenden Geſellſchaftsordnung eingeſchworene Sozialiſt gibt ja wohl nicht nur im„Vorwärts“, ſondern auch bei allen wichtigen Entſcheidungen in der Partei noch immer den Ton an. Gegen den„Berliner Miſt“, um mit Franz Ehrhart zu reden, war bisher nicht aufzukommen und die Partei als Ganzes bleibt revolutionär und klaſſenkämpferiſch. Deutsches Reich. — Ueber den Stand der Feuerbeſtaktungs⸗ frage in Preußen) nach dem grundſätzlichen Urteil des Oberverwaltungsgerichts im Hagener Streitfalle äußert ſich ſo⸗ eben eine Briefkaſtennotiz in der wohl gut unterrichteten „Flamme“: Wir können Ihnen mit völliger Beſtimmtheit ſagen, daß die Entſcheidung beim Geſamtminiſterium liegt, daß aber irgendwelche bindenden Beſchlüſſe noch nicht gefaßt worden ſind. Mit gleicher Beſtimmtheit können wir hinzufügen, daß an den früher erwähnten ſechs Punkten auch jetzt noch feſtgehalten wird; insbeſondere wird der Betrieb eines Krematoriums nur Behör⸗ den, Gemeinden, Kirchen uſw. geſtattet ſein, nicht aber Vereinen oder privaten Unternehmern. Endlich ſteht feſt, daß die Frage nicht durch Verordnung, ſondern nur durch ein Geſetz ihre Löſung finden wird, für das man an maßgebender Stelle die Mehrheit im Landtage mit ziemlicher Sicherheit erwartet. —(Der Kaiſer und Eulenburg.) Dem Prinz⸗ Regenten von Bayern iſt, wie der„Rhein.⸗Weſtf. Ztg.“ zufolge bayeriſche Blätter melden, ein herzliches Handſchreiben Kaiſer Wilhelms zugegangen, in welchem die angeblichen Behauptungen Eulenburgs über ſeine antikatholiſche Miſſion als preußiſcher Geſandter in München als„abſolute Lügen“ geſtraft werden und das aufrichtige Bedauern des Kaiſers über die Unwahrheit und der ihr zugrunde liegenden konfeſſionellen Tendenz dem greiſen Herrſcher Bayerns ausgeſprochen wird.— Wir vermögen, ſo ſchreibt die„Tägl. Rundſchau“ dazu, an die Richtigkeit dieſer Meldung vorerſt nicht zu glauben, da die nicht einmal authentiſch belegten Behauptungen Eulenburgs ſo ſehr den Charakter einer verzweifelten Ausflucht des in die Enge Getriebenen trugen, daß 5 kaum den Anlaß zu einer beſonderen Aufklärung bieten onnten. —(Gegen das Vorgehen des Verbandes Baye⸗ riſcher Metallinduſtrieller) hat die allgemeine Buchhandlungsgehilfenverſammlung, die vom 11. bis 13. Juli in München tagte, einſtimmig folgende Reſolution angenommen:„Die am 12. Juli in München kagende Buchhand⸗ lungsgehilfenverſammlung weiſt den Angriff des Verbandes der Baheriſchen Metallinduſtriellen auf die Koalitionsfreiheit der Privatangeſtellten entſchieden zurück. Sie erwartet, daß der Verband den bekannten Erlaß öffentlich vorbehaltlos zurücknimmt und das Recht der Angeſtellten, ſich zum Zwecke der Verbeſſerung ihrer Lage und der Hebung ihres Standes zu vereinigen, künf⸗ tighin auch nicht durch Geheimerlaſſe antaſtet. An Bundesrat und Reichstag richtet ſie die Bitte, den 8 153 der Gewerbeordnung ſchleunig aufzuheben, damit auch die Arbeitnehmer in den tat⸗ ſächlichen Genuß der im§ 152 der Gewerbeordnung gewähr⸗ leiſteten Koalitionsfreiheit treten können. Die Verſammlung for⸗ dert alle Privatangeſtellten auf, ſich den für ſie beſtehenden Or⸗ ganiſationen anzuſchließen und erklärt es für eine zwingende Notwendigkeit, daß eine baldige Verſtändigung der einzelnen Organiſationen untereinander zuſtande kommt.“ —(Die Handwerkskammer der Pfalzz) beklagt in ihrem Halbjahrsbericht, daß die ſeit 5 Jahren nach dem Muſter der Nürnberger Meiſterkurſe auch in der Pfalz eingeführten praktiſchen Meiſterkurſe(als Vorbereitung zur Meiſterprüfung] überaus geringer Sympathie ſich erfreuen. So mußten auch für dieſen Sommer für Schneider und Schuhmacher geplante Kurſe mangels Beteiligung ausfallen. Nur ein Kurs für Buchbinder ſcheint zuſtande zu kommen. Das alles, obſchon die Teilnehmer ſolcher Kurſe ſehr bedeutende Zuwendungen erhalten. Mehr An⸗ klang finden die kheoretiſchen Meiſterübungskurſe. An ihnen be⸗ teiligten ſich ſeit dem Jahre 1901 in 84 Kurſen 2514 Handwerker. In Bezug auf Frequenz dieſer Einrichtung ſteht die Pfalz an einer der erſten Stellen Deutſchlands. Deutſch⸗Oeſterreichiſcher Alpeuverein. (Von unſerem Korreſpondenten.] sh. München, 20. Juli. Die Generalverſammlung des Deutſch⸗Oeſterreichiſchen Alpen⸗ vereins brachte im weiteren Verlaufe mehrere wichtige Beſchlüſſe: Vor allem handelte es ſich um Statutenänderungen. Nach län⸗ gerer Auseinanderſetzung wurde dem grundlegenden 8 1 folgende Faſſung gegeben:„Zweck des Deutſchen und Oeſterreichiſchen Alpenvereins iſt, die Kenntnis der Alpen im allgemeinen zu er⸗ weitern und zu verbreiten, ſowie die Bereiſung der Alpen Deutſch⸗ lands zu erleichtern.“—§ 2 beſpricht die Mittel zur Erreichung dieſes Zweckes. Er will den Zweck erreichen durch Herausgabe von ſchriftſtelleriſchen und künſtleriſchen Arbeiten, Förderung des Verkehrs, des Unterkunfts⸗ und Führerweſens, Veranſtaltung von geſelligen Zuſammenkünften und Vorträgen, ſowie Unter⸗ ſtützung von Unternehmungen, welche den Vereinszwecken dienen. — Die anderen Ss erhielten nur geſchäftliche Beſtimmungen. Die Satzungen und die Geſchäftsordnung wurden ſchließlich ge⸗ nehmigt. Landgerichtsrat Müller⸗München berichtete über das Alpine Muſeum. In ihm ſoll auch die Wiſſenſchaft einen gebührenden Plaß finden. Die Flora und Fauna der Alpen ſowie Mineralogie und Geologie bieten außerordentlich viel Lehrreiches. Auch die Kunſt, die Geoplaſtik, die phyſikaliſche Geographie, die Gletſcherkunde und die alpine Kartographie ſollen im Muſeum nicht vergeſſen werden. Auch die Technik des Alpenſports, die Ausrüſtung, die Wintertouriſtik werden berückfichtigt werden. Ferner werden Darſtellungen des Führer⸗ und Rettungsweſens, der Gefahren der Alpen, der Hygiene des Bergſteigens uſw. vorhanden ſein. Schließlich wurde München als Ort für dieſes alpine Muſeum beſtimmt, weil München für die meiſten Mitglieder bequemer liege und weil es hier auch von Kreiſen beſucht werden kann, die dem Alpinismus zurzeit noch fernſtehen.— Ein Antrag Teplig, zwei Preiſe für Reiſe⸗ und Sportanzüge auszuſchreiben, wurde zurückgezogen, ebenſo ein Antrag Breslau, alljährlich 10000 M. zu Hochgebirgsforſchungen in außereuropäiſchen Ländern zu be⸗ willigen. Auf Antrag der Sektion München wurde beſchloſſen, die Feſtſetzung des Höchſtbetrages der Subvention für Hütten⸗ bauten aufzuheben. Wenn Subventionen in Raten gewährt wer⸗ den, ſo ſoll bei Bewilligung der erſten Rate ſchon die Zahl der Raten beſtimmt werden. Dr. Dreyer⸗München berichtetke über die Bibliother des Vereins die zurzeit etwa 15000 Bücher und Broſchüren um⸗ faßt. Die wichtige Frage der Führertarife wurde eben⸗ falls behandelt. Die Beſchlüſſe der Bozener Generalverſammlung vom Jahre 1904, wonach die Führertarife in der Regel für ganze Gebirgsgruppen hergeſtellt werden ſollen und wonach die Führer⸗ kommiſſion die Ausarbeitung der Führertarife zu beſorgen hat, wurden auſgehoben. Beſtehen bleibt die Beſtimmung, daß ohne Zuſtimmung des Zentralausſchuſſes kein Führertarif der Be⸗ hörde zur Genehmigung vorgelegt werben darf. Dem Hauptaus⸗ ſchuß wurde es überlaſſen, die Grundſätze der Form und Ein⸗ teilung der in der Regel von den Aufſichtsſektionen feſtzuſetzenden Tarife zu revidieren. Nach weiteren geſchäftlichen Beratungen wurde für das Jahr 1909 Wien zum Tagungsort gewählt. Für das Jahr 1910 iſt die Geralverſammlung von Lindau eingeladen. 85 die Verſammlung im Jahre 1911 bewerben ſich Koblenz und Graz. 8 Die Büſten von den Damen ragen Weit über Menſchliches hinaus. Was Du auch tuſt, hier ſtreckt Dir gleich Ein Jedes um„Backſchiſch“, die Hand her, Die Trinkgeldplag' wie in Oeſterreich Die gibt's in keinem Land mehr. Kaffee iſt hier ein lyriſch Gedicht Von Gvethe oder von Heine, Regiezigarren ſind ſo etwas nicht, Die ſchmecken, wie ſag' ich,— gemeine! Wenn die Schläfenlocken der Juden aus Polen Nicht geringelt erſcheinen, wie es Moſes befohlen, Sondern in langen Strähnen herniederfließen, Dann läßt dies auf kommenden— Regen ſchließen. Buntes Feuflleton. Ein Berg aus Gold. Die faſt märchenhaft klingende Ge⸗ ſchichte der Entdeckung der großen Morganmine in Zentral⸗ Queensland in Auſtralien erzählt der Senator von Queensland, A. St. Ledger, im Wide World Magazine. Als gegen Ende der fünfziger Jahre die großen Goldminen von Rockhampton und Gladſtone entdeckt wurden, ſtrömten die Goldſucher zu Tauſen⸗ den nach Auſtralien. Weit und breit durchzogen ſie die öden end⸗ loſen Gebiete, überall nach dem koſtbaren Malerial forſchend, aber die Mehrzahl kehrte damals enttäuſcht heim. Manche von ienen Suchern mögen an dem Hügel vorbeigeſchritten ſein, der nicht etwa in ſeinen Tiefen, ſondern offen an der Oberfläche aufgetürmt in unſcheinbarer Geſtalt verkleidet das koſtbare Me⸗ tall darbot. Ein Zufall ſollte erſt viel ſpäter zur Entdeckung des gewaltigen Naturſchatzes führen. Es war im Jult 1882, als die Brüder Morgan in Bekleidung eines ihrer Angeſtellten, der ſich erboten hatte, ihnen gegen 400 M. eine Silberader zu zeigen, von Rockhampton aus aufbrachen. Der Angeſtellte wies ihnen auch eine Stelle, wo man an der Oberfläche kleine Spuren von Kupfer und Gold fand, aber die nähere Unterſuchung zeigte bald, daß hier von einem Reichtum keine Rede war. Gegen Abend brach man enttäuſcht zum Heimweg auf; ein furchtbaren Regen ging plötzlich nieder, die Bäche ſchwollen an und die kleine Partie war zu großen Umwegen genötigt. Am nächſten Morgen, es war ein Sonntag, fand man ſchließlich in einer ver⸗ laſſenen einſamen Hütte eines chineſiſchen Hirten ein Obdach, die Kleider wurden getrocknet und das karge Sonntagsmahl bereitet. Edward Morgan ſchlug vor, die unfreiwillige Muße zu einer Unterſuchung der benachbarten Hügel auszunutzen, die Lange⸗ weile quälte und ſo brach man denn ſchließlich auf. Am Fuße jenes Hügels, an der jetzt die Spaten klirren und die Maſchinen brauſen, ſah Edward Morgan ein großes ſchwarzes Kiesſtück. Er ſchlug ein Stück herab und ſteckte es in die Taſche. Rings um zeigte der Hang dieſelben Steinformationen und ohne gerade an Gold zu denken nahm man das Muſter mit ſich. Bis zum Gipfel hinauf konnte man dieſe unſcheinbaren ſchwärzlichen Steine ver⸗ folgen. Als man nach zwei Tagen heimkam und die halbves⸗ geſſenen Geſteinsteile faſt mehr der Neugier wegen genauer unterſuchte, konnte man feſtſtellen, daß der Stein buchſtäblich von Gold ſtrotzte. Sofort leitete man eine wiſſenſchaftliche Unter⸗ ſuchung ein, die zunächſt das ganz unglaubliche Reſultat er⸗ gab, daß in jenem Felſen die Tonne Geſtein nicht weniger als 5700 Unzen Gold enthielt. Für einen Spottpreis, für 12 800 M. erſtand man den Hügel und im Jahre 1883 begann bereits die Arbeit. Seitdem hat der Goldberg nicht weniger als 250 Mill. Gold der Welt geſchenkt und noch heute zeigt der Erzreichtum keine Verminderung. Der Hügel bietet übrigens der Wiſſenſchaft ein außerordentliches intereſſantes und bis heute noch nicht ge⸗ löſtes Problem. Denn Fälle, in denen bei gleicher Geſteins⸗ formation Goldimprägnierungen beobachtet wurden, ſind bisher nicht bekannt geworden. Jeder Bergmann, dem man vor der Entdeckung geſagt hätte, daß in diefem dunkelbräunlichen ſchwefel⸗ kiesartigen Geröll Gold enthalten ſei, würde gelacht haben, Die Goldſucher der Umgebung hatten oft den Hügel gekreuzt, hatten geſehen, daß der Fels Metall enthielt, aber nach ihren Er⸗ fahrungen konnte das nur Eiſenerz ſein, deſſen Ausbeutung hier ſich kaum lohnen würde. So bot die Entdeckung von Gold in dem Eiſenkies des Berges ſelbſt dem Mineyfachmann eine Ueber⸗ raſchung, die um ſo größer iſt, als die benachbarten Hügel, die im übrigen die gleiche Formation zeigen, Gold nur in gauz minimalen Mengen enthalten. Der Geologe R. L. Jack hat die Hypotheſe aufgeſtellt, daß der Goldgehalt des Hügels nur auf eine heiße Quelle, ähnlich dem Geiſer von Island, zurückgehen könne und auf vulkaniſche Einflüſſe. Aber die Mine ſollte noch neue Ueberraſchungen bringen. Nach einiger Zeit, als die reichſten Adern erſchöpft waren und nun auch die ärmeren aus⸗ genutzt wurden, bemerkte man, daß der Goldgehalt rapide ab⸗ nahm. An ſeiner Statt aber wuchs der Gehalt an Kupfergold⸗ erzen. Man nahm nun große Bohrungen vor, und bald konnte man feſtſtellen, daß die Mine zwar ihr Produkt, nicht aber ihren Wert geändert hatte, denn ſie liefert heute Kupfergolderzen in ſolchen Mengen, daß ſie für die Inhaber die alte Goldgrube ge⸗ blieben iſt. Eigentlich verdient der Mount Morgan gar nicht den Titel einer Mine, denn nirgends gewahrt man Schachte oder Stollen, das koſtbare Metall liegt oben am Tage und es wirbd geſprengt und fortgeführt, genau wie ein Steinbruch an einer deutſchen Landſtraße. — Präſident Rooſevelt iſt, wie aus der Sommerbundeshaupk⸗ ſtadt Oyſterbay gemeldet wird, eifrigſt mit den Vorbereitungen für den Jagdausflug beſchäftigt, den er im April nächſten Jahres, unmittelbar nachdem er wieder„gewöhnlicher Bürger“ geworden iſt, nach der afrikaniſchen Wildnis antritt. Der Prä⸗ ſident beabſichtigt vor allem in den deutſchen und engliſchen Ko⸗ lonialbeſitzungen im dunklen Erdteil zu jagen und ſammelt ſchon lange eifrigſt Material über die dortigen Jagd⸗ und topogra⸗ phiſchen Verhältniſſe. XI. Deutſches Turufeſt. 5 t Die turneriſche Arbeit nahn geſtern Vormittag um 6 Uhr ihren Fortgang. Die letzte Nacht hatte nochmals ſtarken Regen gebracht, aber in der Früße ſchien die Sonne hell und freundlich. Zum Sechskampf traten an die dazu berechtiaten Turner aus den Kreiſen Nordoſten, Schleſten und Süd⸗Poſen, Pommern, Propinz Sachſen und An⸗ a 1 halt, Niederweſer und Ems, Oberweſer, Mittelrhein, Ober⸗ 5 rhein ſowie die Ausländer. Obmänner waren die gleichen wie 5 am vorhergehenden Tage. Auch geſtern wurden gute Leiſtungen 15 gezeigt; es iſt aber verfrüht, ſchon Sieger zu nennen. Später 5 wurde dann das Turnen der Kreiſe fortgeſetzt. Es traten an 5 Kreis 3 Provinz Brandenburg([Leiter: Kreisturnwart Emil 5 7 Kregenow, Berlin]. An den allgemeinen Pflichtübungen nahmen 1 750 Turner teil, an den Maſſenvorführungen des Kreiſes 200 0 am Barren. Im Riegenturnen an Reck, Barren und 11 Pferd erſchienen 11 Riegen mit 90 Turnern. Beſonders hervor⸗ ſ0 ragend waren die Leiſtungen der Berliner Turner, die auch im 15 Feſtzug ſchon angenehm auffielen. Kreis 4 Norden Ceiter: Kreis⸗ 5 durnwart Siepelt⸗Hamburg) ſtellte zu den Pflichtfreiübungen 569 5 Turner, zu den Uebungen an Barren kraten 496 Turner an. Es 05 folgten Geräteübungen an Bock und Pferd, ſowie Stabübungen 5 und Stabhochſprung. Kreis 6 Hannover⸗Braunſchweig(Leiter: 5 Kreisturnwart W. Seydel⸗Hannover) führte zu den Pflichtfrei⸗ übungen 160 Turner vor. An den Maſſenvorführungen an Böcken nahmen 80 Turner teil. Zum Riegenturnen an Pferd, Barren, Sprungtiſch und Reck waren 100 Turner erſchienen. Es folgte Kreis 8a Weſtfalen und Lippe⸗Detmold. Leiter: Kreisturnwart H. Regemer⸗Dortmund. An den allgemeinen Freiübungen nahmen 636 Turner keil, an den Pflichtfreiübungen 15 456. An den Keulenübungen beteiligten ſich 450 Turner, worauf 55 noch eine Anzahl Muſterriegen an Geräten ihr Können zeigten. 12 In 22 Riegen mit 224 Turnern erſchien der Kreis 8b Rheinland 95 unter Leitung des Kreisturnwarts F. Schröder⸗Bonn. An Bar⸗ 1 ren und an Barren mit Sprungbrettern leiſteten die Rheinländer 5 ſehr Gutes. Ihnen folgte Kreis 11 Schwaben.(Leiter: Kreis⸗ 95 turnwart F. Keßler⸗Stuttgart). An den Pflichtfreiübungen be⸗ 13 teiligten ſich 600 Turner, auch beim Geräteturnen an Barren, 12 Pferd und Reck war die Beteiligung gut. Den Schwaben folgten 28 die Bapern. Kreis 12 Bayern(Leiter Kreisturnwart Reitmaier⸗ 10 München). An den Pflichtfreiübungen beteiligten ſich 800 Tur⸗ 1. mer, an der Maſſenvorführung in 55 Riegen an 55 Längspferden n. 660 Turner. Kreis 13 Thüringen(Leiter: Kreisturnwart G. ie Leutheuſer⸗Koburg) ſtellte zu den Pflichtfreiübungen 600 Turner, 200 die Maſſenvorführungen des Kreiſes erfolgten an 20 Pferden durch 200 Turner. Es folgte Kreis 15b Deutſch⸗Oeſterreich. (Leiter: Kreisturnwart J. Müller⸗Prag.) An den Pflichtfrei⸗ übungen beteiligten ſich 313 Turner, an der Maſſenvorführung an 15 16 Barren 239 Turner. ö ud Nachmittags fand das Turnen des Akademiſchen Turner⸗ ſt, bunds unter Leitung des ſtud. phil. Köhler⸗Marburg ſtatt. Einer de allgemeinen Säbelvorführung fölgte Turnen an Barren, Reck en und Pferd. Die Ballſpiele wurden während des Tages fortgeſetzt ie und ebenſo, wie die Maſſenvorführungen, vom Publikum mit en großem Intereſſe verfolgt. Abends fanden in der Feſthalle Son⸗ en dervborführungen ſtatt. Turnklub Hannover: Reck, Kölner Fecht⸗ f. und Turnklubs: Eiſenſtabwindeübungen, Nordamerikaniſcher Tur⸗ m nerbund: Barren, Turngemeinde Gera: Keulenübungen. Im er Freien turnten auf dem Podium der Belgiſche Turnerbond an ie Reck und Barren, der Turnverein Brünn machte Kugelſtab⸗ 5. übungen. Ein großer Teil der Turner iſt bereits in die Heimat de zurückgekehrt. 8 N. Sehr viel Unzufriedenheit entſteht durch die Tatſache, daß 85. mit den Eintrittskarten zur Feſthalle Protektionswirtſchaft ge⸗ n, trieben wird. Die einzelnen Turnvereine erhalten ſo wenig Zu⸗ n. trittskarten, daß ihre Mitglieder zum großen Teil überhaupt die 7 Halle nur von außen ſehen. Auf dem Feſtplatz herrſcht abends er die Langeweile, da keinerlei Volksbeluſtigungen zugelaſſen ſind. 5 7 53 5 — Nus Stadt und CLand. ng* Mainheim, 22. Juli 1908. 5 Wiſſenſchaftlicher Beſuch der Sunlight it, Seifenfabrik. 55 Der Kurſus für Werkzeugmaſchinen und Fabrikbetriebe der 2* Kigl. Techn. Hochſchule Charlottenburg beſuchte Montag nach⸗ 8— mittag die Sunlight Seiſenfabrik unter Führung des Herrn —5 Profeſſors Dr. Ing. G. Schleſinger. Die Geſellſchaft ge⸗ 85 langte mit dem Dampfer„Großherzog Friedrich“ nach Rheinau und wurde an der Landungsſtelle von der Direktion der Sunlight 185 Seifenfabrik in Empfang genommen. Von dort wurde ſie dann 0 nach dem Fabrik⸗Etabliſſement geführt. Nach einer ausgedehnten 10 eingehenden Beſichtigung ſämtlicher Abteilungen wurden die Gäſte 5 nach dem Speiſeſaal der Arbeiter⸗Wohlfahrts⸗Anſtalt geleitet, um 9 daſelbſt einen kleinen Imbiß einzunehmen. Während der Tafel 4— erhob ſich Herr Profeſſor Schleſinger und richtete etwa die folgende Anſprache an die Teilnehmer: 5 Meine Herren! 5 5 Der Seifenverbrauch ſoll ein Kulturmeſſer der Völker ſein. 95 Nach der Statiſtik ſteht England an erſter Stelle, woſelbſt etwa 5 6 Kilo Seife auf den Kopf der Bevölkerung entfällt, dann kommt 15 Nordamerika und an dritter Stelle erſt unſer deutſches Vater⸗ 5 land, wa nur ca. 4½ Kilo pro Kopf verbraucht werden ſollen. 1% Zum Troſt hat mir allerdings ſoeben Herr Generaldirektor Beck 8 entgegengehalten, daß wir im Verhältnis hier in Deutſchland 1* mehr ländliche Bebblterung haben, die nicht ſo viel Seife braucht, 9 als in den dicht bevöllerten, rußgeſchwärzlen Fabrikgroß⸗ ie ſtädten Englands. Alſo brauchen wir uns nicht zurückgeſetzt — u len. 95 1 55 Der Zweck meiner Worte iſt aber der, unſeren Dank zum 95 Ausdruck zu bringen und zwar haben wir nach drei Richtungen te zu danken. Zunächſt in geiſtiger Beziehung für die eingehende en Belehrung, für die Fülle des Intereſſanten, das uns in dem ge⸗ 15 waltigen Etabliſſement geboten worden iſt und das uns in vielen 25 Beziehungen als muſtergiltig und vorblidlich für einen modernen + Fabrikbetrieb erſcheinen muß. Wir danken für den freundlichen Empfang, die umſichtige Führung und Belehrung, ſowie die klar. 0 verſtändlichen Erklärungen der einzelnen Arbeitsvorgängen, der er Maſchinen und allgemeinen Einrichtungen. In dweſter ſiches danken wir für das uns überreichte Stück Sunlight Seife, we ches 12 wir zur Erfriſchung des äußeren Menſchen mit vielem n verwenden werden und ſchließlich danken wir für die ſplent 5 — leibliche Stärkung durch die gaſtfreundliche Bewirtung 595 1 5 tion und trinken auf das Wohl der umſichtigen Geſchäfts bliſſe⸗ 4. und das Blühen und eee, muſtergültigen Eta iſſe⸗ 5 menks, der Sunlight Seifenfabrik.—— 15 Herr Beck erwiderte mit folgenden Worten: * Wenn immer im Zuſammenhang mit Seife eine Anſprache ten wird, ſo beginnt der Redner mit einer Bezugnahme auf Ausſprneh diebies, daß Seife ein hauptſächlichſtes Kultur⸗ mi ähnliches ſei. Bei Gelegenheit der jüngſten Weetg 5. e Seifenfabrikanten in Dresden eröffnete der Herr Geheimrat, welcher die dortige Hoch⸗ ſchule vertrat, ſeine Rede mit Liebigs viel gebrauchtem Zitat. Der Herr Regierungsvertreter bezog ſich dann darauf; ebenfalls hatte ſich der Herr Vertreter der Stadtverwaltung den für Sei⸗ fenfabrikanten ſo angenehm klingenden Spruch vorher ebenfalls bemerkt und ſchließlich glaubte auch das Mitglied der Handels⸗ kammer nicht umhin zu können, dem Herrn Liebig beizupflichten. Die Wahrheit der Liebigſchen Feſtſtellung dürfte ſomit für alle Zeiten verprüft und beſiegelt ſein, denn Herr Profeſſor Schle⸗ ſinger berührte in ſeiner liehenswürdigen Bemerkung einen ähn⸗ lichen Gedanken und auch ich unterwerfe mich ihr mit Ver⸗ gnügen. Mit der Anſicht eines anderen berühmten Deutſchen aber, deſſen Autorität anzufechten übrigens ſehr gefährlich werden dürfte, muß ich mich leider nicht ganz einverſtanden erklären. Seine Exzellenz, der Wirkl. Geheimrat Wolfgang von Goethe, unter dem einfachen Namen Goethe wohl beſſer bekannt, ſagt an einer ebenfalls ziemlich bekannten Stelle:„Grau, teurer Freund iſt alle Theorie“. Ich muß ihm darin entſchieden widerſprechen, denn ohne Theorie— ohne die theoretiſche Wiſſenſchaft— wäre unſer Unternehmen, daß Sie, meine Herren, zu beſichtigen uns die Ehre gegeben, nicht zu dem Grade der Vollkommenheit ſeiner techniſchen Einrichtungen gelangt. Wir ſchätzen deshalb die abſtrakte Wiſſenſchaft nicht weniger hoch, wie die praktiſche Er⸗ fahrung und ſuchen die eine durch die andere in raſtloſer Arbeit zu ergänzen und nutzbringend anzuwenden. Nur die Theorie eines weniger berühmten deutſchen Geheim⸗ rats, der in Leipzig zu Hauſe iſt und welcher der Anſicht iſt, daß es für Seife kein Vorzug ſei, wenn ſie zur Hervorbringung des Reinigungseffektes der Beimiſchung von Soda nicht bedürfe, den Soda ſei ja eine Erſparnis gegenüber von Seife, iſt ganz grau, ja ſogar greulich! Ebenſo hat ein berühmter Heidelberger Chemiker kürzlich die Behauptung aufgeſtellt, daß diejenige die beſte Seife ſei, welche die höchſte Löslichkeit beſitze, d. h. am ſchnellſten in Nichts zerfalle. Wir betrachten dieſes Ergebnis wiſſenſchaftlicher Forſchung als eine jämmerliche Fehlgeburt, für welche ſicherlich eine Portion Voreingenommenheit Vater⸗ pflichten übernehmen müßte und warne Sie, meine Herren, ſich dadurch in Ihrem Urteil beſtimmen zu laſſen. Die Seife muß nicht nur eine bedeutende Löslichkeit haben, ſondern die Wahl der Fettſäuren⸗Komponenten beeinflußt die höchſte Reinigungs⸗ wirkung. Dieſe Zuſammenſetzung iſt, wie ich Ihnen verraten will, das Geheimnis der vorzüglichen Eigenſchaften der Sunlight Seife, welche ihr die Welt erobert haben. Wir eröffnen den Studierenden der Hochſchulen gerne unſere Pforten und zeigen mit Vergnügen unſere Einrichtungen ſelbſt auf die Gefahr hin, daß aus Ihrer Mitte für uns eine drohende Konkurrenzgefahr entſtehen könnte. Die uns naheliegenden Hoch⸗ ſchulen, wie Heidelberg, Karlsruhe, Darmſtadt, machen auch aus⸗ giebigen und willkommenen Gebrauch von unſeren gerne gegebenen Einladungen. Wir glauben damit nicht allein der„Wiſſenſchaft zu dienen, ſondern auch einem gewiſſen Vorurteil, welches ſich in Gelehrtenkreiſen gegen eine beſondere Seite der modernen kauf⸗ männiſchen Verkaufsorganiſation— der Propaganda— wendet, aufklärung entgegenzutreten. 8 „Haft Du nur etwas Gutes, Künd es der Welt frohen Mutes!“ ſtammt zwar von einem weniger berühmten Dichter, wir glauben aber doch mit vollſter Ueberzeugung daran und bezeichnen die⸗ jenigen, welche dem Vorwärtsſtreben entgegenſtehen Daß die Reklame nur in Bahnen wande ure als rück⸗ Vor allem aber iſt es meine fürnehmſte Aufgabe, ſehr ver⸗ ehrter Herr Profeſſor Schleſinger, für Ihre freundliche Worte und Ihnen, meine Herren, die ſich in Ihrem Wiſſensdrang durch die Unbilden der Witterung nicht haben abbringen laſſen, für die Auszeichnungen Ihres Beſuches den Dank der Sunlight Seifen⸗ fabrik auszuſprechen und damit erlaube ich mir gleichzeitig den deutſchen Hochſchulen, als erſte Pflegeſtätte der Wiſſenſchaft und Förderer der mächtig ſich emporringenden deutſchen Induſtrie, zu gedenken. Die deutſche Wiſſenſchaft, die Hochſchulen, ſie blühen und gedeihen— Vipvat, floreat, crescat, Hoch— hoch— hoch! Nach Aufhebung der Tafel begab ſich die Geſellſchaft frohen Muts und in heiterer Stimmung trotz des unaufhaltſam nieder⸗ ſtrömenden Regens per Dampfer nach Mannheim zurück. * In den Ruheſtand verſetzt wurde Rechnungsrat Otto Stadtmüller bei der Forſt⸗ und Domänendirektion. Verſchobene Landesausſtellung. Der für das Jahr 1910 aus Anlaß des Jubiläums der ſilbernen Hochzeit des Großherzogs⸗ paares geplanten Landesauſtellung in Karlsruhe haben ſich neuerdings Schwierigkeiten entgegengeſtellt. Da die Reichsregie⸗ rung ihre Beteiligung an der Weltausſtellung in Brüſſel im Jahre 1910 zugeſagt hat, hat die badiſche Regierung angeregt, die badiſche Landesgewerbeausſtellung bis zum Jahre 1912 zu verſchieben. Die Entſcheidung in dieſer Frage wird auf einer Verſammlung gezderblicher Intereſſenten im September dieſes Jahres gefällt werden. * Der Dentſchnationale Handlungsgehilfen⸗Berband, Orts⸗ gruppe Mannheim, veranſtaltet heute Mättwoch, 22 d. Mts., abends Uhr, im„Wilhelmshof“ einen Vortrag über das Thema: „Lehrlingsweſen im Handelsgewerbe, Zweck und Ziele unſerer Lehrlingsabteilung“. Hierzu ſind die Mitglieder, Prinzipale, die kaufmänniſchen Lehrlinge und deren Eltern höflichſt eingeladen. * Leuchtfontäne. Aus Anlaß des deutſchen Turnfeſtes in Frankfurt a. M. und der Anweſenheit mehrerer Turnbereine in Mannheim wird heute, morgen und übermorgen abend von ½10 bis 10 Uhr die Leuchtfontäne auf dem Friedrichsplatze in Tätigkeit geſetzt. 55 * In dem Feſtkonzert, welches der Mannheimer Männer⸗ geſangverein unter Leitung ſeines Dirigenten, Herrn A. Wer⸗ nicke, zur Feier ſeines 50jährigen Inbiläums am kommenden Sonntag, vormittags 11 Uhr, im Muſenfaal des Roſengartens veranſtaltet, gelangen folgende Chöre zur Aufführung:„Lobge⸗ ſang“ von Iſeumann mit Inſtrumenralbegleitung;„Hinaus“ von L. Thuille;„Jung Volker“ von F. Hegar;„Röslein am Rain“ von F. Weinberger;„Treu und ſalſch“ und„Böſe Beiſpiele“, alt⸗ deutſche Volkslieder, bearbeitet von Mathien Neumann:„Hoch emgor“ von F. Furti und„Morgenlied im Walde“ von R. Senff. Als Soliſten wirken mit: Frau Tuur Cahnblei⸗Hinken aus Dorimund(Sopran; und Herr Felir Alnger, hier(Violine). Frau Cahablei⸗Hintev, die von ihrer Mitwirkung beim hieſigen Muſtk⸗ feſt im Juni vorigen Jahres und in der 6, Muſikaliſchen Aka⸗ demie am 28. Jcauar ds. Is. noch in beßer Exinnerung iſt, wird Lieder von Schebert Schrmann, Hugd Wolf Pfitzner, Wernicke, Dell Aqua und Weingabiner ſingen. Herr Anger wird den 1. und 2. Satz aus dem.Moll⸗Konzert von M. Bruch, Andante don Thomé und„Zigeunerſtändchen“ von Wernicke zum Vortrag bringen. * Friedrichspark. Als nächſte beſondere Veranſtaltungen aus dem Juli⸗Repertoire ſind zu nennen: Das für kommenden Sonn⸗ tag, 26. vorgeſehene Militär⸗Doppelkonzert, ausgeführ: von der hieſigen Grenadierkapelle unter Herrn Muſikdirigent Vollmers Leitung, und dem Trompeterkorps des 1 Unter⸗ 8 daß ah im darf, die feines pfgchologiſches Urteil und Taktgefühl gezogen ſind, iſt ſelbſtverſtändlich. hard, J. C. Fendel, Direktor der Rheinſchiffahrt gleich am erſten Tage beim Feſtmahl, das die Stadtyerwal elſäfſiſchen Feldartillerie⸗Regiments aus H genau unter Leitung des Herrn Muſikdirigenten Günther.— Am darauffolgenden Donnerstag, 30. Juli gibt die Mannheim Liedertafel im Verein mit der Grenadierkapelle in den ſchönen Parkanlagen ein Gartenfeſt. Zwiſchen den Muſik⸗ ſtücken der Kapelle werden die Sänger des Vereins einige Chöte zum Vortrage bringen. * Zur Beendigung des Ausſtandes bei der Firma Bro Boveri u. Co. Die zwiſchen dem Verband der Metallinduſtrkelle und dem Deutſchen Metallarbeiter⸗Verband abgeſchloſſenen Einigungsbedingungen, auf Grund deren der Ausſtand bei der Firma Broton, Boberi u. Co. beigelegt wurde, haben folgenden Wortlaut: 1. Vor Inangriffnahme der Arbeit wird dem Arbeiter der Akkordpreis ſchriftlich mitgeteilt. 2. Sämtliche Akkordpreiſe werden mittels Schreibmaſchine oder Tinte in ein Verzeichnis getragen, das für die einzelnen Abteilungen bei den Meiſtern 3 Einſichtnahme der Arbeiter für die ſie betreffenden Akkorde aufliegkt. Sotveit bei den einzelnen Akkorden Differenzpreiſe beſtehen, z. B. bei Bearbeitung von mehreren gleichen Stücken oder Bedienun mehrerer Maſchinen, ſind die Preiſe nebſt der Stückzahl, bet ſie beginnen, neben dem Grundpreis in die Liſten einzutragen, 3. Die Firma erklärt, vom Tage der Wiederaufnahme der Arbeit ab innerhalb fünf Monaten die zurzeit beſtehenden Akkorde einer Rebiſion zu unterziehen. Die Firma, welche eine Schmz Lerung des bisherigen Verdienſtes bei ordnungs⸗ gemäßer Leiſtung nicht beabſichtigt, wird die Reviſton bezw. Neu⸗ kalkulation gewiſſenhaft, unter Berückſichtigung aller für die He ſtellung und Bearbeitung von Arbeitsſtückem in Betracht kommenden Umſtände vollziehen. Sie wird nach der Maßgabe verfahren, da tatſächlich zu hohe Akkorde herabgeſetzt und Aklorde, denen es nicht möglich iſt, einen angemeſſenen Verdienſt zu erreicher erhöht werden. Sobald ein Akkord revidiert iſt, wird i Akkordliſten das Datum beigefügt. 4. Akkordpreisän ungen nach der Reviſion werden nur auf Grund techniſcher beſſerungen oder bei Vereinfachung der Arbeit oder weſent Differenz in der Stückzahl vorgenommen. Weſentliche Irrtüme bei Feſtſetzung neuer Akkorde können naturgemäß eine Ausn bilden. Um Differenzen zu bermeiden und leichker eine Ver digung zu erzjelen, werden folche Ppeisänderungen dem betreffer den Arbeiter ſobald als möglich, auf alle Fälle aber vor Inangri nahme der Arbeit mitgeteilt. Auf Verlangen des Arbeiters id ihm die Berochnung der Differenz vorgegeigt. Die Höhe de Alkordverdienſtes allein iſt in keiner Weiſe Veranlaſſung zur Redu⸗ gierung feſtgeſetzter, in die Akkordpreisliſten eingetragener Akkord In bezug auf die Sicherung des Stundenlohnes Atkordarbeit gelten die einſchlägigen Beſtimmungen der Fabri! ondnung..Iſt ein Arbeiter der Anſicht, daß er bei der ihm über⸗ tragenen Arbeit zu dem neu feſtgeſetzten oder bei neuen Akkorden zu den bom Kalkulationsbureau angeſetzten Preiſen ſeinen dur ſchnittlichem Verdienſt micht zu erzielen vermag, ſo ſbeht ihm da Recht zu, ſeinerſeits unter Hinzuziehung eines oder zweier ſach verſtändiger Arbeiter ſeiner Abteilung eine Gegenkaruhe kion aufzuſtellen. Nach Prüfung beider Kalkulattonen und Ai hörng der Einſprüche des Arbeiters krifft die Direktion die ſcheidung. 6. Bei ſonſtigen Differenzen, die aus dem Arbeitsv hältnis reſultieren, ſteht es dem Arbeiter frei, zur Vorbring ſeiner Beſchwerden bei der Direktion ein Mitglied des Arbeßte ausſchuſſes hinzuzuziehen. * Rotterdamer Hafenfeſt. Es wird uns von der Hande kammer mitgeteilt, daß als Vertreter von Mannheims Hande Induſtrie und Schiffahrt am Rotterdamer Hafenfeſt folgend Herren teilgenommen haben: F. Artmann, Direk Ludwigshafener Walzmühle, E. Bpuß, Direktor der mühlenwerke, der Vizepräſident der Handelskammer, E vorm. Fendel, Andreas Gutjahr, Direktor der Bad..⸗G Rheinſchiffahrt, Robert Gerlach, in Firma Dr. Raſchig(e wigshafen), Geh. Kommerzienrat Haas, W. Heizler, Di tor der Bad..⸗G. für Rheinſchiffahrt rektor der Mannheimer Lagerhausgeſellf der Mannheimer Dampfſchleppſchiffahrtsg i ſt Direktor der Mannheimer Dampfſchleppſchiffahtrsgeſellſche Meuthen, Direktor der Rheinſchiffahrtsaktiengeſellſchaft borm FJendel, Sachße, Direktor des Vereins deutſcher Oelfabrif Schäfer, Direktor der Vereinigten Spediteure und S iff O. und F. Werner, in Firma Germanig⸗Mühlenwerke, Jo Zimmern, in Firma Gebrüder Zimmern. Dem Vizepräſid ten der Handelskammer Mannheim wurde der Vorzug 3 von Rotterdam gab, als erſter und an dieſem Tage einziger deutſchen Gäſte das Wort zu erhalten. *Geſtorben iſt in Karlsruhe im hohen Alter von Jahren Großh. Generalſtaatskaſſier a. D. Geh. Finanzrat Alb Waag. 1820 zu Karlsruhe geboren, wurde Waag 1842 Kamer praktikant, 1846 Sekretär bei der Direktion der Main⸗Neckar bahn in Darmſtadt, 1847 Regierungsaſſeſſor in Man 1850 Obereinnehmer in Schwetzingen, 1853 Salinekaſſier in R benau, 1858 Kreiskaſſier in Mannheim, 1866 in Freitz 1869 Finanzrat und Vorſtand der Rechnungsreviſion Steuerdirektion, 1888 Generalkaſſier. Verſteigerung von Bauplätzen. Bei der heutigen Verſt von ſtädtiſchen Bauplätzen in der öſtlichen Stadterweiterung Herrn Großh. Notar Mayer legte das§ chſtgebot ein platz Auguſta⸗Anlage 21 und Mollſtraße 26 im Maße Omtr. Kaufmann Leopold Simon hier für Baumeiſter Pß Braun mit M. 106 pro Omtr.(Anſchlagspreis M. 7 Omtr.); Bauplatz Auguſta⸗Anlage 29 im Maße von 638,06 Architekt Leopold Stober mit M. 76,60 pro Omtr.(Anſchla preis M. 65 pro Omtr.); Bauplaßz Auguſta⸗Anlage 31 un Ludbwigſtraße im Maße von 725,42 Amtr. Firma Gebr. S hier für Stadtbaurat a. D. Guſtab Uhlmann mit 107,60 pro Imtr.(Anſchlagspreis M. 75 pro Omtr). Zur Verſteige hatten ſich insgeſamt 25 Intereſſenten eingefunden. Die St rungsluſt war anfangs recht flau, ſteigerte ſich aber mit zu der Höhe des Gebotes beſonders bef dem Bauplatze. geru erſtent und drik * Tötlicher Sturz aus dom 4. Stock. Der 51 Jahre alte heiratete Schieferdecker Franz Bieger ſtürgte heute J zwiſchen 12 und 1 Uhr aus dem Hauſe ſeiner J 7, 26 im 4. belegenen Wohnung auf die Straße. Er erlitt bei dem Sturge en Schädelbruch und war ſofort eine Leiche. Aſ ſchz längerer Zeit lſeidend und ſprang offenbar in einem zum Fenſter hinaus. Er hinterläßt eine Frau Bieger tvaurige Vorgang verurſachte einen großen 2 Theater, Kunſt und Wif Jouas Lie Björuſtjerne Björnſon über Blättern wird der folgende Aus Björnſons an die Hinterbliebenen „Ich habe ihm ſo manches zu verda En. erz und di Einfälle wüchſiger Unklarheit und mit ſeinen bunten Uebertreibungen inſtinktiver Seher von genjalem Range; man mußte zuh wenn er etwas ſagte, und das tat ich. Er ging voran und b Weg in einem großen Walde. Der Wald war das ungelann 4. Selte. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Reich, durch das wir beide ſpäter vorwärts ſollten. Ein Wort traf hier, ein anderes dort, ein drittes ſchleuderte er weit hinaus, gleich einer Axt, die ſich feſtbeißt. Ich wurde, ach wie oft durch die Wahrheitsblitze ſeiner ganzen Unklarheit aufgeklärt. Und an 8feinen Arbeiten hatte ich meine helle Freude. Ich vernahm ſeine Schöpfungen im voraus ſchon und trug ihnen Nahrung zu, viel⸗ leicht am meiſten durch mein geſundes Lachen. Er war der ver⸗ ſchlagene Niederreißer alles deſſen, was in hohem Anſehen ſtand, ohne länger ein Anrecht auf den Ehrenplatz zu haben. Und vor allem,— er war mein Freund, mein innig geliebter Freund, poll des echteſten Verſtändniſſes.“ Mörikes angebliche Uracher Jugendliebe. In der Sitzung der Zweiten württ. Kammer, in der über die Organiſation der niederen evang. theol. Seminare beraten wurde, ſpielte der Abg: Heymann, von dem damals Mörikes Seminarzeit herbeigezogen wurde, auf die in H. Mayncs Mörikebiographie erwähnte Ur⸗ dacher Jugendliebe des Dichters an. Es iſt auffallend, daß von dieſer Jugendliebe, von der man auch ſonſt, beſonders in Urach, hören kann, gar nichts Näheres bekannt iſt. Nun hat der Ur⸗ acher Med.⸗Rat Dr. Camerer anläßlich ſeiner„Neuen Unter⸗ ſuchungen“ über Mörikes Verhältnis zu Klara Neuffer auch dieſes Gerücht auf ſeine Wahrheit unterſucht und iſt dabei zu dem Ergebnis gekommen, daß es ſich hier offenbar um eine Ver⸗ wechslung handelt. In Urach lebte mehrere Jahrzehnte bis zu ihrem Tod am 26. Mai 1864 eine Friederike Os wald, deren Vater Schuldiener am Denkendorfer Seminar geweſen war. Dort war dieſe Friederike Oswald mit einem Repetenten Mörike verlobt geweſen, der die Verlobung auflöſte, als das Mädchen durch einen Unfall entſtellt wurde. Sie habe einen ganzen Pack Briefe von dieſem Mörike beſeſſen. Das Seminar Denkendorf wurde 1810 aufgehoben. Dieſer Bräutigam iſt möglicherweiſe ein HKarl Gottlieb Mörike, der 1807 Repetent in Tübingen war, jedenfalls hängt er mit Eduard Mörike nicht zuſammen. Eduard M. iſt 1804 geboren, jene Friedrike Oswald 1785. Die Verwechs⸗ lung, die zu der Legende Anlaß gab, in Urach habe eine verlaſſene Braut des Dichters gelebt, wurde nahegelegt durch die auch vom Abg. Heymann zitierte Stelle in Mörikes Gedicht„Beſuch in Urach“: „Hier ſchlang ſich tauſendmal ein junger Arm Um meinen Hals mit inn'gem Wohlgefallen.“ Aus dem Großherzogtum. Ketſch, 21. Juli. In der geſtrigen Sitzung des Bürger⸗ ausſchuſſes wurden die als Zuſchuß zur elektriſchen Bahn ſeinerzeit genehmigten 4000 M. einſtimmig abgelehnt. Der früher gefaßte Beſchluß iſt damit zurückgezogen. Weinheim, 17. Juli. Wegen ſehr bedenklich erſchei⸗ nenden Manipulationen wurde vorgeſtern der 28 Jahre alte Bäcker Chriſtian Friedrich Eiſele aus Kleiningersheim (Württemberg) hier verhaftet. Die Frau des Weichenſtellers Sernatinger von hier hatte während einer Konſultation des akt. Arztes Dr. Haußmann ihr Zjähriges Mädchen vor dem uſe des Arztes in einem Wägelchen zurückgelaſſen. In dieſer Zeit kam Eiſele, der bei Herrn Bäckermeiſter Nos in Laudenbach. in Arbeit geſtanden hatte, aber ausgetreten war, vorüber, nahm das Kind aus dem Wagen heraus und ſuchte es unter dem Ver⸗ ſprechen, ihm Süßigkeiten kaufen zu wollen, mit ſich zu locken. Das Kind folgte denn auch tatſächlich dem Eiſele ungefähr 200 Meter bis in die Nähe des Volksſchulhauſes III. Dort zögerte und führte es ſeiner Mutter wieder zu. Die hieſige Gendar⸗ merie und Polizeimannſchaft nahm ſofort nach Bekanntwerden des Vorfalles die Verfolgung des Verdächtigen mit aller Energie auf und noch am gleichen Abend gelang es dem Polizeidiener Bauer, den Eiſele in der Wirtſchaft„zur Sonne“ feſtzunehmen. Dieſer wollte, indem er Trunkenheit fingierte, ſich an nichts mehr Erinnern, obwohl er von den Augenzeugen bei der Gegenüber⸗ ſtellung mit Sicherheit wieder erkannt wurde. Auch bei den ſpäteren Vernehmungen verlegte ſich Eiſele auf dieſelbe Art der Verteidigung. Obwohl ja unzweifelhaft angenommen werden darf, daß dieſer nicht von den lauterſten Abſichten bei ſeiner Handlungsweiſe geleitet worden war, wird man ihm leider mit ner Strafe nicht beikommen können, wenn er ſich nicht zu einem Geſtändnis herbeilaſſen ſollte. Es könnte dann allenfalls eine Beſtrafung wegen groben Unfugs in Frage kommen. * Karlsruhe, 17. Juli. Geſtern nachmittag fiel eine hier wohnhafte 66 Jahre alte Privatiere infolge eines Herzſchlages eim Ludwig⸗Wilhelm⸗Krankenheim, woſelbſt ſie einen Kranken⸗ ch machen wollte, plötzlich zu Boden. Die Dame wurde von ner Krankenſchweſter in die Anſtalt verbracht, woſelbſt ſie nach ½ Stunde ſtar b.— Geſtern abend fiel ein lediges 21 Jahre lbes Dienſtmädchen, von Großrinderfeld gebürtig, aus dem Küchen⸗ fenſter des 2. Stockes eines Anweſens in der Roonſtraße in den Hof hinab. Der alsbald herbeigerufene Arzt konſtatierte einen Schädelbruch und veranlaßte die ſofortige Ueberführung des Mädchens ins ſtädtiſche Krankenhaus. Offenbar wollte das Mädchen einen außerhalb des Küchenfenſters hängenden Waſchlappen weg⸗ en, wobei es das Uebergewicht bekam und zum Fenſter heraus⸗ fiel. Das Mädchen ſelbſt iſt bis zur Stunde bewußtlos.— Ver⸗ üöftet hat ſich in Freiburg ein in einem hieſigen Geſchäftshaus Angeſtellter Hausverwalter, der wegen angeblichen Verfehlungen gegen das Strafgeſetz in Unterſuchungshaft genommen worden war. * Karlsruhe, 18. Juli. Im Rheinkanal, etwa 50 Meter terhalb der Fähre, wurde die Leiche eines ledigen, 50 Jahre ſten Maurers von Daxlanden geländet. Es dürfte Selbſtmord rliegen. de. Karlsruhe, 19. Juli. Die Eingemeindung rünwinkels nach Karlsruhe wurde in der geſtern in Grün⸗ zinkel ſtattgefundenen Bürgerausſchußſitzung mit 34 gegen 1 Stimme beſchloſſen. oc. Karlsruhe, 19. Juli. Das Schwurgericht verurteilte den früheren Aktuar Eduard Andreas Ziegler aus Heckferd, letzt beim Bezirksamt Karlsruhe angeſtellt, wegen Amtsunter⸗ chlagung zu 9 Monaten Gefängnis.— Gegen den Küfermeiſter nrad Bürck aus Brötzingen, der ſeinen Schuppen in Bran ſteckte, um in den Beſitz der Verſicherungsſumme zu kommen, urde auf eine Gefängnisſtrafe von 1 Jahr 2 Monaten er⸗ nnt. cc. Karlsruhe, 21. Juli. Das Schwurgericht ver⸗ ite den 26 Jahre alten verheirateten Schreiner Auguſt Setzinger aus Karlsruhe, einen ſittlich geſunkenen und rohen enſchen, wegen Sittlichkeitsverbrechens, verübt an einem 19 Jahre en Mädchen, zu 3 Jahren Zuchthaus und 5 Jahren Ehr⸗ ſuſt. AIſtein, 21. Juli. In den Tagen vom 30. und 31. Juli det auf der Feſtung Iſtein das erſte Scharfſchießen dieſem Sommer ſtatt. Aus dieſem Grunde iſt die Schiffahrt an en zwei Tagen von Hüningen abwärts bis unterhalb Iſtein Allſtärdig geſperrt. Vorqusſichtlich dürfte ſich daran ein Gefechts⸗ ſchießen anſchließen, das ſich vorausſichtlich in der Nacht vom 30. um 31. Juli abwickeln und bei dem wiederum ein Teil der Mül⸗ Garniſon mitwirken wird. Mit den Herbſtmanövern des 14.(hadiſchen) Armeekorps, die ſich in diefem Jahre in unmittel⸗ Nähe der ſchweizeriſchen Grenze abſpielen werden, und ztwar dem Gebiete zwiſchen Hüningen und Altkireh⸗Pfirt⸗Mülhauſen, 8 Kind, weiter mitzugehen und eine vorübergehende Frau, namens Hebling, der die Szene auffiel, nahm das Kind an ſich iſt ein großes Feſtungsmanvöver verbunden, wobei die Feſtung Iſtein von der Weſtſeite her erſtürmt werden ſoll. 2 Wertheim, 19. Juli. Zur Förderung der Miſſionsſache fand heute ein Miſſionsgottesdienſt in der evang. Stadtkirche ſtatt, welcher insbeſondere von auswärts ziemlich gut beſucht war. Nach einer herzenswarmen Anſprache durch Herrn Dekan Camerer erzählten die beiden Herren Miſſionare Müller aus Indien und Keller aus Bali in Kamerun unter Grundlegung ihres Bibel⸗ textes intereſſant von dem großen Basler Miſſionswerk und den geſegneten Erfolgen. Bei der gut beſuchten Nachfeier im„Ochſen“, wo Schilderungen über Einzelheiten in Sitten und Gebräuchen der Eingeborenen die Zuhörer kurzweilten, wirkte der Poſaunen⸗Chor mit. Am Schluſſe ermahnte Herr Pfarrer Dr. Eiſenlöffel von Kembach, für das große Miſſionswerk nicht bloß Almoſen, ſon⸗ dern Opfer zu bringen, wie es Pflicht eines jeden Chriſten ſei. oc. Kehl, 21. Juli. Der Verwaltungsgerichts⸗ hof hat gegen den Einſpruch des Bürgermeiſters Beutter gegen die vom Bezirksrat verfügte Dienſtentlaſſung abſchlägig beſchieden. Von Tan zu Tag. — Gerüſteinſturz. Berlin, 22. Juli. Bei dem Wiederaufbau der alten Garniſonkirche in der neuen Friedrich⸗ ſtraße ſtürzte heute vormittag ein Gerüſt ein. Sieben Arbeiter wurden ſchwer verletzt.— Von den bei dem Gerüſteinſturz der Garniſonkirche verletzten Arbeitern konnten 7 nach Anlegen von Notverbänden aus der Charitee entlaſſen werden. Einer iſt mit ernſten, aber nicht lebensgefährlichen Verletzungen in Be⸗ handlung genommen worden. — Meuternde Hindus. Hamburg, 20. Juli. Auf dem im hieſigen Hafen liegenden Bremer Hanſadampfer„Reben⸗ fels“ meuterte das geſamte farbige Heizerperſonal, etwa 20 Hin⸗ dus. Der zweite Maſchiniſt wurde mit Eiſenröhren und Knitteln niedergeſchlagen. Erſt die Hafenpolizei vermochte die Ruhe wiede: herzuſtellen. Die Rädelsführer wurden verhaftet. — In Notwehr. Breslau, 22. Juli. Das Ver⸗ fahren gegen den Lehrer Gröegorz, der in der Nacht zum 5. April d. Irs. den Studenten Haniſch erſtochen hatte, iſt eingeſtellt worden. Grzegorz wurde außer Verfolgung ge⸗ ſetzt, weil die Ermittelungen ergaben, daß er in Notwehr ge⸗ handelt hat. — Zugentgleiſung. Charleville, 22. Juli. Der Kleinbahnzug von Chateau Poreien nach Moncornet iſt entgleiſt. 5 Perſonen wurden getötet, 3 wurden verletzt. — Ein intereſſanter Beſtechungsverſuch. Newyork, 22. Juli. Das Putzlehrmädchen Mabel Mac Cans⸗ lan beſchuldigt den Detektiv Harry Monsley, ihr im Auftrage des Millionärs Franc'Gould 1090 Dollars verſprochen zu haben, wenn ſie, um Gould die Eheſcheidung zu ermöglichen, der Staatsanwaltſchaft anzeige, daß ſie Gould in intimer Situation mit einer Tänzerin angetroffen habe. Das Mädchen, das anfäng⸗ lich auf die Beſtechung eingegangen war, wurde nachträglich von Reue erfaßt und brachte den Beſtechungsverſuch zur Kenntnis. — Geſtrandeter Dampfer. San Franzisko, 22. Juli. Der bei Point Coception geſtrandete Kosmosdampfer „Anubis“ iſt nach einer Meldung der Lloyd⸗Agentur leck gelaufen. In den zwei Räumen des Schiffes brach Feuer aus. Die La⸗ dung wurde über Bord geworfen. * KHarlsruhe, 22. Juli. Am 23. Juli kommt vor der Strafkammer Karlsruhe der Prozeß des Freiherrn v. Reitzenſtein wegen Herausforderung des Staats⸗ anwalt Dr. Bleicher zum Zweikampf zur Verhandlung. * Stuttgart, 22. Juli. Die„Württemberger Zeitung“ plädiert in ihrer heutigen Ausgabe für die Errichtung eines Luftſchiffahrts⸗Muſeums in Stuttgart. Sie begründet das Vorrecht Stuttgarts auf ein ſolches Muſeum u. a. damit, daß die Zeppelin'ſche Erfindung in Württemberg entſtan⸗ den ſei und daß der König und die Königin von Württemberg die erſten gekrönten Häupter ſeien, die ſich einem Luftſchiff anvertraus hätten. *Hamburg, 22. Juli. Die letzten Niederſchläge im Elb⸗ gebiet haben eine geringe Beſſerung des Waſſerſtandes auf der Unterelbe gezeitigt, ſodaß die Betriebs⸗ ſtörungen behoben ſind. Eine erhebliche Beſſerung des Waſſerſtandes iſt jedoch vorausſichtlich noch nicht zu erwarten, da die Niederſchläge in den Quellengebieten nicht ausgiebig genug geweſen ſind. * Molde, 22. Juli. Der Kaiſer verblieb geſtern des kal⸗ ten und regneriſchen Wetters wegen faſt den ganzen Tag an Vord und machte nur gegen Abend einen kurzen Spaziergang an Land. Des Abends traf ein Kurjer aus Verlin ein. * KHönigsberg, 22. Juli. Für die Reichstags⸗ nachwahl in Memel⸗Heidekrug, die wegen der Mandatsniederlegung Schwabachs erfolgt, ſtellen die Sozial⸗ demokraten den Gutsbeſitzer Hofer⸗Skaisgirren auf. Die Wahl findet nach der Ernte ſtatt. * Wien, 22. Juli. Burgtheaterdirektor Schlenter erklärte dem Vertreter der„N. Fr. Pr.“ in Marienbad, es ſei unwahr, daß Kainz das Burgtheater verlaſſen wolle. dreimonatlichen Urlaub für eine ruſſiſche Tournee erhalten, eben⸗ ſo wie Sonnenthal ſeinerzeit für eine amerikaniſche Tournee Winterurlaub erhalten habe. »London, 21. Juli. Wie einem hieſigen Blatte aus Welling⸗ ton gemeldet wird, ſind auf Samoa von deutſcher Seite in den letz⸗ ten 7 Jahren ein Million Kokosbäume gepflanzt worden. Man nimmt an, daß die Geſamtausfuhr an Kopra in den nächſten ſieben Jahre dreißig Millionen Pfund erreichen wird. * London, 22. Juli. Miſter Randal Cremer, Mitglied des Parlaments und Begründer der Internationalen Friedenskonferenz, iſt heute vormittag geſtorben. 11. deutſches Turnfeſt. * Frankfurt a.., 22. Juli. Das Wetter iſt wieder trübe und kühl. Von 6 Uhr früh ab finden die noch ausſtehenden Wettkämpfe im Fechten, Ringen und Schwimmen ſtatt. Zahl⸗ reiche aktive Turner wohnen den Uebungen bei. Unter großer Beteiligung wurde heute früh die erſte Turnſahrt auf den Feld⸗ berg unternommen. Das Nachmittagsprogramm ſieht gemein⸗ ſame Turnvorführungen der Knaben und Mädchen aus hieſigen Schulen vor, ſowie Turnen der Turnerinnenabteilung des Gaues Turnerſchaft Frankfurt a. M. Heute nachmittag 6 Uhr erfolgt die Verkündigung der Sieger. Beim geſtrigen Hindernislauf ſtürzte der amerikaniſche Turner Edward Hennig vom Turn⸗ verein„Vorwärts“ in Cleveland(Ohio) und zog ſich eine Sehnen⸗ zerreißung zu. Er hatte ſich erfolgreich am Wetturnen beteiligt. Der Akademiſche Turnbund, der gleichzeitig mit dem Turnfeſt ſein 25jähriges Jubiläum feiert, unternahm im Anſchluß an den geſtrigen Feſtkommers mit ſeinen Alten Herren keute früh einen eee nach Rüdesheim zum Niederwalddenkmal. Teßle Bachrichten ung Telegramme. Kainz habe einen * Frankfurt a.., 22. Juli. Die offigiellen Re⸗ ſultate der turneriſchen Wettkämpfe ſind folgende: Im Sechskampf erzielten: Brund Müller, Männerturnverein München, 130 Punkte; Joſef Autenrieb, Turnverein Altona und Heinrich Müller, Allgemeiner Turnperein Witten 126 Punkte: Karl Ohms, Turnklub Hannover, 125½ Punkte; Theodor Ruf, Turnverein 1860 München, 124 Punkte; Max Haensgen, Turn⸗ verein Weſtporſtadt Leipzig, 122½ Punkte; Ferdinand Jungbeck, Männerturnverein München, Heinrich Beckers, Turnerſchaft Krefeld und Karl Gutſch, Berliner Turnerſchaft, je 121½ Punkte; Guſtav Buſch, Männerturnverein Barmen und Fritz Roſe, Turn⸗ verein Kiel, je 121 Punkte; Joh. Roſt, Turnverein Nürnberg, 120½ Punkte; Friedrich Wolf, Turnklub Hannover 120 Punkte; Heinrich Berger, Turngemeinde Frankfurt a.., 119½ Punkte; Erich Hopf, Turnerſchaft Berlin, Otto Doebert, Deutſcher Turn⸗ verein Prag, und Jul. Leonhart, Turnverein 1860, München, je 119 Punkte; Alfred Weinreich, Turnverein Kiel, 118½ Punkte; Joſef Lindner, Turngemeinde Frankfurt a.., Siegfried Hallup, Berliner Turnerſchaft und Otto Henning, Turnverein 1862 Hamburg, je 118 Punkte; Auguſt Muhlner Wien, 117½ Punfte und Fritz Böckle, Turnverein Pforzheim, 117 Punkte. Im Fünfkampf erzielten: Jul. Wagner, Allgemeiner Turnbund Bern, 108 Punkte; Artur Butter, Turnverein Ka⸗ menz, 106½ Punkte; Karl Kaltenbach, Männerturnverein Mün⸗ chen, 104½ Punkte; Otto Welz, Akademiſcher Turnperein Ar⸗ minia⸗Berlin, 104 Punkte; Paul Stapf, Turnverein Jahn⸗Mün⸗ chen, 103 Punkte; Rud. Brodeck, Turnerbund Ulm, 102½ Punkte; Ehriſtian Buſch, Turnverein Barmen, 101½ Punkte; Otto Bäuerle, Turnverein München, 100%½% Punkte; F. Baumeiſter, Turnverein Nürnberg, 99½ Punkte; kaver Dußmann, Turner⸗ ſchaft München und Fritz Roſe, Kieler Turnverein, je 99 Punkte; Hermann Brehmer, Turnerſchaft Lübeck, Walter Kape, Turnver⸗ ein Landshut, Hans Brandorf, Turnerbund Oldenburg, und Franz Richter, Turnverein London, je 98 Punkte; Hermann Frank, Turngemeinde Hanau, Hans Zimmer, Turnerſchaft Ham⸗ burg von 1816, und Richard Bathre, Männerturnverein Bremen, je 97½ Punkte; Heinrich Eckhardt, Turnerbund Ulm und Willi Dörr, Turngemeinde Bornheim, je 97 Punkte. Im Eilbotenlauf wurden Sieger der Turnverein Frankfurt a. M. und der Allgemeine Turnverein Köln. Zum Eulenburg⸗Prozeß. * München, 22. Juli. Eine Zeitungsmeldung, der Prinzregent Luitpold habk von Kaiſer Wil⸗ helm ein Handſchreiben erhalten, in dem die Be⸗ hauptungen des Fürſten Eulenburg über ſeine an⸗ gebliche Miſſion als Vertreter der prot. Kaiſeridee als abſolute Lügen erklärt werden, wird von zuſtändiger Seite demen⸗ tiert. Es ſei hier lt.„Frkf. Ztg.“ von eznem derartigen Schreiben des Kaiſers nichts bekannt. Begegnung Kaiſer Wilhelms mit König Eduard. * Berlin, 21. Juli. In der letzten Zeit ſind mehrfach Gerüchte aufgetaucht von einer Begegnung Kaiſer Wilhelms mit König Eduard auf deſſen Durchreiſe nach Marienbad. Dieſe Begegnung ſteht nunmehr, wie die„T..“ aus ver⸗ läßlicher Quelle gehört haben will, in ſicherer Ausſicht. Der Ort ſei zwar noch nicht endgültig feſtgeſetzt, doch ſei anzu⸗ nehmen, daß die beiden Monarchen auf der Rückreiſe König Eduards aus Oeſterreich in Homburg v. d. Höhe zuſammen⸗ treffen werden. Auch die„N. P..“ erfährt, daß die Mög⸗ lichkeit einer Zuſammenkunft näher gerückt ſei, ohne daß zur Verwirklichung des Gedankens ſchon beſtimmte Abmachungen getroffen wären. Angaben über Ort und Zeit einer ſolchen Begegnung müßten indes ausnahmslos als verfrüht an⸗ geſehen werden. Fürſt Schönburg über das deutſch⸗öſterreichiſche Bündnis. * Wien, 21. Juli. In der heutigen Sitzung des Herren⸗ hauſes machte Vizepräſident Fürſt Schönberg bei der Beratung über die Erhöhung des Landwehr⸗Rekruten⸗Kontingents folgende Aeußerungen: Das Bündnis zwiſchen Oeſterreich und dem Deut⸗ ſchen Reich ſei ein exzeptionell militäriſches. Es ſei begreiflich, daß man am liebſten mit der ſtärkſten kontinentalen Armee verbündet ſein will. Nach Anſicht des Redners ſei die große kriegstüchtige deutſche Armee die weitaus ſtärkſte Heeres⸗ macht des Kontinents und er habe felſenfeſtes Vertrauen zu der Bundestreue des Deutſchen Reiches gegenüber Oeſterreich⸗Ungarn, ſo wie er felſenfeſtes Vertrauen in die Bun⸗ destreue der öſterreichiſch⸗zungariſchen Monar⸗ chiſe zum Deutſchen Reich ſetze. vorgelegt werden, mit welchem Staate die tapfere Armee unſerer Monarchie er am liebſten verbündet ſehen würde, trüge er keine Bedenken, als dieſen Staat das Deutſche Reich zu bezeichnen. Ja er gehe ſo weit, zu behaupten, daß er die Armee Oeſterreich⸗Un⸗ garns lieber mit der Armee des Deutſchen Reiches allein verbün⸗ det ſehe, als mit allen anderen Armeen des Kontinents zuſammen. Die Kämpfe auf dem Balkan. London, 21. Juli. Die„Times“ beſpricht die Bewegung unter den türkiſchen Offizieren und ſagt: Es gebe keinen Grund, warum irgend eine fremde Macht einzugreifen wünſchen ſollte. Wenn die türkiſche Armee im drei Vilajets es auf ſich nimmt, die Verwaltung neu umzugeſtalten, wenn die Bevölkerung Verordnungen niemanden an als die Bevölkerung, die Armee und den Sultan. Ein fremdes Eingreifen könnte gerechtfertigt ſein, ergäbe. Aber offenbar würde ein Einfall, welcher die Zer⸗ gliederung der Provinzen zum Zwecke hätte, von der Armee bekämpft werden. Es iſt begreiflich, daß ein ſolcher Einfall von Bulgarien unternommen werden könnte. Aber Bulgarien würde ihn in den Augen der Mächte kaum recht⸗ fertigen können. Die praktiſche Frage iſt daher, wie die Be⸗ zwiſchen dem Sultan und ſeinen Offizieren ſich geſtalten werden. * Konſtantinopel, 22. Juli. Nach Konſularberichten ſind die beiden Majore in der Kaſerne von Monaſtier wie der Artillerie⸗Oberſt Serres ermordet worden, weil ſie von den Jungtürken beſchuldigt wurden, Spione des Mildis Kiosk zu ſein. Alle jungtürkiſchen Offiziere haben beſchloſſen, die Spione unbarmherzig zu verfolgen. In dem Konſularbericht wird, laut„Frkf. Ztg.“, Erſtaunen darüber ausgedrückt, wie ſchnell unter den Jungtürken in ganz Mazedonien eine Ver⸗ ſtändigung zuſtande gekommen iſt. Marokko. Paris, 22. Juli. Wie der Agence Havas“ aus Tanger gemeldet wird, wird dort die Nachricht, daß Mulay Hafid Fez verlaſſen habe, amtlich als nicht zutreffend bezeichnet. * Tanger, 21. Juli. Der Dolmetſcher der franzöſiſchen Legation, Ben Gabrit, iſt heute nach Rabat abgereiſt. Das wird in Zuſammenhang gebracht mit einer angeblichen drahtloſen Mel⸗ dung, Abdul Aſis ſei, da er überall feindſelige Haltung traf und einen Angriff Mulai Hafids auf Rabat befürchtet, nach Ra⸗ laufende Gerücht bedarf der Beſtätigung. Würde dem Redner die Frage das ſo errichtete Syſtem dem bisherigen vorzieht, dann gehen dieſe wenn die Armee ſich nutzloſer Gewaltanwendung oder dem Raube bat zurückgekehrt. Dieſes in ſonſt unterrichteten Kreiſen um⸗ word bvon Maunheim, 22. Jult. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) 5. Seitr, Pfalz. Heſſen und umgebung. *Ludwigshafen, 20. Juli. Der zur Beobachtung ſeines eiſteszuſtandes in der Kreisirrenanſtalt Klingenmünſter unter⸗ ebrachte Zuchthausſträfling Jakob Köhler, 26 Jahre alt, aus kudwigshafen, iſt nachts aus der Irrenanſtaltä entſprungen; war nur mit einem Hemd bekleidet. Köhler iſt 1,60 Meter roß, von ſchmächtiger Statur, hat blonde Haare und iſt auf der Bruſt und beiden Armen tätowiert. Köhler war ſchon einmal bor ſeiner letzten Verurteilung zu 5 Jahren Zuchthaus aus dem Landgerichtsgefängnis Frankenthal entwichen. Frankenthal, 18. Juli. In der Freitag Nachmittag ſnttgehabten Stadtratſitzung wurde nach längeren Er⸗ rterungen die vom ſtadträtlichen Schulausſchuß vorgeſchlagene 0 einer obligatoriſchen gewerblichen Fort⸗ aldungsſchule für Knaben, wie ſie auch vom hieſigen gewerbeverein gutgeheißen worden iſt, einſtimmig genehmigt. ie neue Schule, die für Induſtrie und Gewerbe als unentbehr⸗ lich bezeichnet wird, ſoll am 1. Mai 1909 zur Einführung ge⸗ ungen.— Der Verband der Vereine für Frauenintereſſen hat eſchloſſen, daß die von ihm zu errichtende wirtſchaftliche rauenſchule für die Pfalz in Frankenthal errichtet vird. Vorausgeſetzt wird dabei, daß von der Stadt die für die Anſtalt erforderlichen Räume zur Verfügung geſtellt werden. Der Stadtrat ſpricht ſich nach kurzer Debatte einſtimmig für die eberlaſſung der erforderlichen Räume für die Schule aus und eſchließt zu dieſem Zwecke einen Umbau des mit einem großen Garten ausgeſtatteten früheren Amtsgerichts. Als Mietpreis r die Schulräume etc. will der Verband der Vereine für Frauenintereſſen jährlich 700 Mark bezahlen. Neuſtadt a.., 18. Juli. Ein bedeutender Unfall ereignete ſich geſtern abend um 10 Uhr in der Fabrik von Wayß Freytag. Der 27 Jahre alte Robert Klein war an der Kreis⸗ ſäge mit Holzſchneiden beſchäftigt, als plötzlich die Säge aus⸗ ſprang und dem Klein ein Skück Holz ins Geſicht ſprang. Es purde ihm die Kinnlade weggeriſſen: außerdem erlitt ir mehrere Verletzungen auf der rechten Seite des Geſichts. Kaiſerslauern, 20. Juli. Ein ge wiſſenloſes Kin derm ädchen beſitzt Frau Theaterdivektor Shopp. Das fährige Mädchen, namens Helene Zeiger von hier, das erſt ſeit nigen Tager in ſeiner Stellung war, fuhr Samstag nachmittag t dem einfährigen Kinde ſeiner Dienſtherrſchaft mit dem Kinder⸗ agen in den Wald ſpazieren. Als es bis abends nicht zurück⸗ hrte, wurden auf Meldung der Frau Shopp von Polizeimann⸗ chaſten bie Waldabteilungen in der Umgebung der Stadt die ganze Nacht mit Laternen durchſtreift. Erſt in der Frühe des Sonntags elang es, das pflichtwergeſſene Mädchem in einenn Tannendickicht aufzufinden, wo es die Nacht in Geſellſchaft ſeines Liebhabers zu⸗ cht hat. Das Schreien des Kindes, das man in ein Dickicht geſetzi hatte, brachte die Schutzleute auf die Spur.— Der bisher ch unaufgeklärte Raubmord, der im Falkenſteiner Walde an 38jährigen Haushälterin Marg. Filbert von Rockenhauſen de⸗ igen wurde, beranlaßt die hieſige Staatsamwaltſchaft fortgeſetzt den eifrigſten Nachforſchungen. Zwar iſt der verhaftete Andreas Schlicher von Falkenſtein der Tat dringend verdächtig, doch leugnet entſchieden und iſt vorerſt nicht zu überführen. Auf Veranlaſ⸗ 8. der bayeriſchen Behörden iſt nunmehr mit Genehmigung des ſchen Ju⸗ iſteri der aus dem Fall Hudde bekannt ge⸗ bordene, ſehr routinierte heſſiſche Kriminalkommiſſar Daniel Darmſtadt mit den weiteren Ermittelungen betraut worden, ſich freilich nach ſo langer Zeit ſehr ſchwierig geſtalten werden. tſteht nummehr, daß der Fundort der Leiche auch der Tatort ehr verdichtet, dach iſt die Beweiskelte nicht vollfrändig. * Worms, 20. Juli. Zum Patronendiebſtahl beim bieſigen Regiment bringen, ſo ſchreibt die„Wormſ. Ztg.“ die buswärtige Blätter forgeſetzt Senſationsnachrichten, die keines⸗ Alpegs den Tatſachen entſprechen. Es ſei deshalb feſtgeſtellt, daß in der ganzen Sache nichts weiter zu melden iſt, als das, was Pir bisher aufgrund zuverläſſiger Informationen gebracht haben. Die Unterſuchung geht ihrem Ende entgegen und etwas neues nt ſite nicht ergeben. Vollkommen falſch iſt auch die Behauptung Ar„Frkf. Itg.“, es ſeien in Worms noch drei Unteroffiziere perhaftet worden. Vollkommen falſch ſind auch die Meld⸗ ungen über Verhaftungen von Eiſenbahnbeamten. Es iſt auch nicht richtig, daß Herr Oberſt v. Boeckmann ſeinen Urlaub abge⸗ brochen habe und nach Worms zurückgekehrt ſei: und es iſt voll⸗ iommen falſch, daß das„Reichsgericht bereits Anklage wegen Hochverrats“ gegen Leinweber erhoben habe. Darmſtadt, 20. Juli. Verhaftet wurde dieſer Tage ie 2ajährige Jakobine von Bohr aus Sobernheim wegen ge⸗ perbsmäßiger Unzucht. Sie fuhr täglich die Bahnſtrecken zwi⸗ ſchen Frankfurt, Mainz, Bingen, Koblenz, Rüdesheim, Wies⸗ baden, Darmſtadt und machte dabei Bekanntſchaften mit Herren, je ſie dann im geeigneten Moment ausraubte. Man fand bei ihr 198 M. bares Geld, eine Reiſetaſche und einen Schirm mit lbernem Griff. Man vermutet, daß die Diebin die Raubzüge chon längere Zeit betreibt. Sie befindet ſich jetzt im Mainzer Krankenhaus. Sport. A4..C. Bei den Automobil⸗Rennen von Bvulogne vermochten die deutſchen Benz⸗ und Mercedes⸗Wagen wieder eine Reihe bon beachtenswerten Erfolgen zu erringen. In der Kategorie der Touren⸗Wagen ſiegte Chr. Schmidt auf Benz, indem er die Km betragende Diſtanz in 1 Min. 53 Sek. zurücklegte. Baron Sochems gewann den erſten Preis in ſeiner Klaſſe mit der Zeit eon 1 Min. 57 Sek. auf Mer cedes. ..C. Die Olympiſchen Spiele im Londoner Stadion haben dem deutſchen Sportleuten nun endlich auch einen erſten Preis ge⸗ racht, nachdem ſie ſich bisher mit zweiten und dritten hatten be⸗ gnügen müſſen. Der bekannte Magdeburger Schwimmer Arno Iieberſtein gewann im Rückenſchwimmen über 100 Meter den erſten Preis vor den Engländern Davemarker und Taylor; der ſeutſche Schwimmer Auriſch belegte den vierten Platz. Im übrigen wer waren die deutſchen Sportleute wieder wenig erfolgreich. Der resdener Flieger Neumer verſagte im Endlauf des 1000 Meter⸗ Fahrens, und die Berliner Martens und Götze ließen ſich im Rad⸗ ennen über 5 Km. ſchlagen. Beim Wettgehen über eine engliſche Peile feierte der Engländer Larner ſeinen zweiten Sieg bei den Fpielen; ſeine Landsleute Webb und Spencer endeten auf den fächſten Plätzen. Auch der Schwede Lemming vermochte einen aweiten Sieg im Speerwerfen zu erringen. Er gewann mit einem Vurf von 54 m 20 em den erſten Preis vor dem Griechen Doriza nd dem Finnländer Peſonen.— Eine große Anerkennung wurde den deutſchen Turnern zuteil. Das internationale Olympiſche nitee faßte den Beſchluß, der deutſchen TLurnriege die 2 Auszeichnung, den Olhmpiſchen Pokql, zu leihen. ..C. Der deutſche Protos⸗Wagen iſt auf der Wettfahrt Nelohork Paris am Montag abend in St. Petersburg ein⸗ roffen, wo er von Mitgliedern des dortigen Automobilklubs erlich empfangen wurde. Oberleutnant von Koeppen tritt am Dienstag die Weiterreiſe über Pskow, Dünaburg, Kowno, Eidt⸗ ſdnen und Inſterburg nach Königsberg an, wo er Mittwoch abend treffen dürfte. Dann geht es auf ſchnellſtem Wege nach Ber⸗ n, wo den tapferen Fahrern ein warmer Empfang winken dürfte. deutſche Wagen hat ſeinen Vorſprung vor dem amerikaniſchen Wagen auf volle zwei Tage ausgedehnt. Omers⸗ Verkehrs ſt. Die Verdachtsmomente gegen Schlicher haben ſich kt.„Pf. Pr.“ Begebung zu Du dieſe Transaktion wird die ſchwebende Schuld der Elektrizitäts ⸗ Volkswirtschaft. Vom Mannheimer Holzverkehr. Der Jahresbericht der Ha ndelskammer Mannheim für das Jahr 1907 führt über den MWannheimer Holsver⸗ kehr folgendes aus: Während ſich im Geſamtholzverkehre des vorigen Jahres eine entſchiedene Wendung zum Beſſern gezeigt hatte und der Rück⸗ gang der beiden Jahre 1904 und 1905 nahezu wieder wettgemacht worden war, läßt ſich in dieſem Jahre ein Rückgang von über 50 000 To. feſtſtellen. Der Rückgang im Mannheimer Holzverkehr rührt hauptſächlich daher, daß Mannheim, wie wir im letzten Jahresbericht ſchon be⸗ tonten, ſeine Stellung als Holzſpeditionsplatz nach dem Mittelrhein endgültig verloren hat. Der Holzbezug aus dem Schwarzwalde iſt infolge des Eigenbedarfs dortiger Gegend ſehr zurückgegangen, ſo daß die Floßhäfen zu Heilbronn und Mannheim verhältnismäßig nur noch wenig benutzt werden; die Mainplätze haben einen großen Teil des Floßverkehrs an ſich geriſſen. Von großer Bedeutung iſt ferner das Ruhen der Bautätigkeit im verfloſſenen Jahre geweſen. Das Minus in der Ankunft weicher und harter Schnitt⸗ waren im Hafenverkehr wird durch die infolge des ruhigen Ge⸗ ſchäftsganges verminderte Einfuhr von amerikaniſchen Harthölzern, Pitch⸗Pine und norddeutſches Weißholz und außerdem dadurch zu erklären ſein, daß durch den, während des größten Teils des Jahres 1907 günſtigen Waſſerſtand die für den Oberrhein beſtimunten 5 direkt nach Karlsruhe und Straßburg geleitet werden konnetn. Die Differenz im Abgang iſt wohl darauf zurückzuführen, daß bei normalem Waſſerſtande die Bretterſendungen nach dem Nieder⸗ rhein bekanntlich jetzt ihren Weg über Karksruhe nehmen. Das Minus bei der Ankunft von Holzſendungen im Bahnverkehre findet ziweifellos ſeine Erklärung darin, daß, wie bereits oben erwähnt, bei günſtigem Waſſerſtande die Waggonladungen nach Karlsruhe zur Spedition nach dem Niederrhein dirigiert werden. Zum Teil kann aber der Unterſchied auch im ruhigen Geſchäftsgange ſeinen Grund haben. Das Minus im Abgang dürfte zum größten, Teil darauf zurückzuführen ſein, daß infolge des im Jahre 1907 im allge⸗ meinen günſtigen Waſſerſtandes die Werke des Oberrheins nicht ge⸗ zwungen waren, ihre Schiffstransporte hier auf Waggons zu nehmen. Daß das Geſamtgewicht der Sägewaren in Ankunft und Abgang geringer geworden iſt, rührt von der Konkurrenz des Karls⸗ ruher Hafens her. Der Karlsruher Hafen hat billigere Frachten von dem Haupt⸗Erzeugungs⸗Gebiet der Sägewaren, und mindeſtens gleiche Rheinfracht wie Mannheim nach dem Induſtriehafengebiet des Niederrheins. Es macht ſich dieſe Konkurrenz von Jahr zu Jabr mehr geltend. Der Rückgang im Rundholzverkehr hat ſeine Urſache teils in der bereits erwähnten Verſchiebung dieſes nach der Maingegend, zum Teil auch in den dem Mann⸗ heimer Floßverkehre auferlegten Erſchwerungen, insbeſondere durch Umwandlung des Floßhafens in einen Induſtrichafen. Die neue Aproz. Reichsanleihe und die Aproz. Konſols, die am 11. April zur Zeichnung aufgelegt wurden, rönnen bereits als vollgezahlt gelten. Die Zeichnungsbedingungen hatten dahin gelautet, daß 30 Prozent des zugeteilten Betrages ſpäteſtens am 20. Mai, je 15 Prozent am 25. Juni und 20. Juli, je 10 Prozent am 20. Auguſt und 25. September und der Reſt von 20 Prozent zam 20. Oktober zu bezahlen ſind. Geſtern mußten alſo 60 Proz. der zugeteilten Veträge eingezahlt ſein. Statt deſſen ſind bereits rund 98 Proßzent des Geſamtbetrages vollbezahlt worden. Da die Subſkribenten vom Tage der Einzahlung au in den Genuß einer Aproz Verzinſung kommen, ſo kanm dieſe Erſcheinung, lt.„B.., bei einem Stande des Berliner Privatdiskontes von 234 Prozent nicht weiter wundernehmen. 5 Württembergiſche Hypothekenbank, Stuttgart. Der Obligatio⸗ nenumlauf Ende Juni d. Is. betrug M. 164,04 Mill., d. i. Mark 3,19 Mill. Zuwachs in erſten Halbjahr 1908. Im vorangegangenen Semeſter beßzifferte ſich die Steigerung auf M. 6,65 Mill. und in Parallelhalbjahr 1907 auf M. 0,½8 Mill. Dagegen waren an Hypothebken M. 176,85 Mill. in das Regiſter eingetragen; Mark 788 105 kamen jedoch, weil ſie die Beleihungsgrenze von 50 Proz. überſtiegen, für die Deckung nicht in Betracht. Für das 1. Halb⸗ jahr 1908 ergibt ſich eine Steigerung der Hypotheken um M. 3,29 Millionen gegen M. 0,38 Mill. im 1. und M. 6,31 Millionen im 2. Halbiahr 1907. 85 Die Elſäſſiſche Maſchinenbaugeſellſchaft in Mülhauſen gibt nur den Saldo des Gewinn⸗ und Verluſtkontos mit M. 3,5 Mill. an(i. V. M. 2,56 Mill.); abzuſetzen waren für ſtatutariſche Ab⸗ ſchreibungen li. V. 2) und Extraabſchreibung(i. V. M. 436 995) und Tantieme zuſammen M. 2141 520, ſo daß lt. Frkf. Ztg. nach Zuwendung an den Arbeiterunterſtützungsfonds von M. 216 480 wieder M. 1 152 000 als Dividende von 8 Prozent(w. i..] auf das Aktienkapital von M. 14.40 Mill. verteilt Perdeßnßn Die Elſäſſer Mühlenwerke.⸗G. in Wilbisheim veröffent licht für das Geſchäftsfahr 1907⸗08, das zu 84 noch den Bau und erſt zu ½ den Betrieb umfaßt, eine Bilanz, nach der ſich über den Bruttogewinn von M. 169 599 hinaus ein Fehlbetrag von M. 178 181 einſchließlich Gründungskoſten ergab. Bei Mark 1500 000 Aktienkapital ſind M. 3 515 581 diverſe Kreditoren ver⸗ zeichnet. Von der Solinger Bank meldet die„Köln. Zig.“: Während des geſtrigen Vormittags blieb die Solinger Bank nach mehrtägigem Anſturm der Gläubiger geſchloſſen Man hofft, daß die Gläubiger voll befriedigt werden, dagegen werden die Aktionäre erhebliche Verluſte erleiden. Die Ueber⸗ nahme der Solinger Bank durch den Barmer Bankverein en bloc iſt wieder völlig zweifelhaft geworden, da bis jetzt noch keine einwandfreie Vermögensüberſicht aufgeſtellt werden konnte. Es fehlt der Bank vollſtändig an Mitteln, um ihren Verbindlich⸗ keiten nachkommen zu können; auch Sicherheiten für etwa von dritter Seite zu gebende Vorſchüſſe ſind nicht vorhanden. Heute abend findet wiederum eine Sitzung des Aufſichtsrates der So⸗ linger Bank mit den Vertretern des Barmer Bankoereins ſtatt. Eine Generalverſammlung der Solinger Bank iſt für den 10. Auguſt in Ausſicht genommen. * Elektrizitäts⸗ Lieferungsgeſellſchaft in Berlin. Die Elektrizitäts⸗Lieferungsgeſellſchaft beruft auf 12. Auguſt eine außerordentliche Generalverſammlung ein zur Be⸗ ſchlußfaſſung über die Er hö hung des Grundkapita 18 um 5 Mill. auf 15 Mill. Mark. Die Berliner Elektrizitätswerde haben ſich bereit erklärt, die Aktien zum Kurſe von 120 Prozent zuzüglich Koſten(30 Mark pro Aktie) mit der Verpflichtung zu übernehmen, ſie den Aktionären zu den gleichen Bedingungen im Verhältnis von 2 1 anzubrieten. Die Aktien werden vom 1 Juli 1908 für das laufende Jahr mit höchſtens 5 Prozent p. xr. t. und vom 1. Januar 1909 ab voll an der Dividende teilnehmen. Die Verwaltung der Elektrizitäts⸗Lieferungsgeſellſchaft hat fer⸗ ner beſchloſſen, nach Durchführung dieſer Transaktion 5 Mill. Mark 4½proz. Schuldverſchre ibungen zu 105 Prozent, rückzahlbar in gleicher Ausfürung wie Serie J, auszugeben, deren angemeſſenen Bedingungen geſichert iſt. Durch Ediſon und Kunſtſeide. Lieferungsgeſellſchaft getilgt und ein ausreichendes Kapital für in Ausführung befindliche und projektierte Anlagen geſchaffen. Von der Berliner Börſe. Es ſollen zur Notierung gelangen: M. 20 000 000 A4proz. Charlottenburger Stadtanleihe 1. Abteilung von 1908, M. 5 200 000 4proz. Landeskulturrentenbriefe der Lan⸗ deskulturrentenbank für die Provinz Schleswig⸗Holſtein zu Kiel Weſtdeutſche Terain⸗ und Baubank. In der geſtrigen Ge⸗ neralverſammlung der Weſtdeutſchen Terrain⸗ und Baubank in Eſſen wurde über die Geſchäftslage mitgeteilt, daß auch heute die Verhältniſſe auf dem Hypothekenmarkte, insbeſondere für die Erlangung von Sparkaſſenhypotheken, noch immer unbefriedigend ſeien. Eine durchgreifende Belebung der Bautätigkeit und des Grundſtücksmarktes werde erſt eintreten, wenn der Geldſtand der Hypotheken gebenden Banken und Kaſſen erheblich flüſſiger geworden ſei. **.* Telegraphiſche Handelsberichte. Hofbierbrauerei Schäfferhof und Frankfurter Bürger⸗ brauerei.⸗G. Frankfurt a. M. Der Aufſichtsrat beſchloß, der auf den 17. Auguſt ds. Is. einzuberufenden außerordentlichen Generalverſammlung den Antrag zu unterbreiten, 1 Million Vorzugsaktien zu ſchaffen, die eine Höchſtdividende von 6 Proz. unter Nachzahlungsverpflichtung erhalten ſollen. Vereinigte Kohlenfabriken von Gebr. Junghaus und Thomas Haller,.-., Schramberg. Die Dividende beträgt laut Frkf. Zeitung 6 Prozent li. V. 7 Prozent) * Hamburg, 22. Juli. Die Bauholzfirma Theodor Mohr hat laut„Frkf. Ztg.“ ihre Zahlungen eingeſtelli. * Merzberg a.., 22. Juli. Die Merzinger Volksbank, Mohn und Graewe hat am Samstag ihre Zahlungen einge⸗ 5 ſtellt. Es handelt ſich hier laut„Frkf. Ztg.“ um eine 1898 errichtete Privatfirma. Es verlautet, daß einem Geſchäftsmanne der Betrag von 3000 Mark nicht ausbezahlt werden konnte, wo⸗ rauf dieſer die Eröffnung des Konkurſes beantragte. Eine große Anzahl kleinere Leute verlieren Ihr Geld zum größten Teil, da höchſtenfalls auf eine Quote von 10 bis 15 Prozent rechnen ann. * Soelde(Weſtf.), 22. Juli. Der Bruttogewinn des Aplerbecken Aktien⸗Vereines für Berabau im zweiten Vierteljahr 1908 131.710 Mark gegen 148 275 Mark im gleichen Zeitraume des Vorjahres. Der Bruttoüberſchuß des erſten Vierteljahres betrug 281584 Mark gegen 293 592 Mark im Vorjahre. Das Mindererträgnis iſt zurückzuführen auf die er⸗ höhten Abgaben der Knappſchaftsgefälle und auf die zurückgehende Arbeitsleiſtung. *Berlin, 22. Juli. An der Börſe verlautet, daß von hier geſtern ein Auftrag nach London an die Firma Edinger u. Aſch zum Kauf von 1000 Stück Kanada⸗Aktien für die heutige Börſe gelangt iſt, unterzeichnet Deutſche Bank und ein gleicher Auftrag in derſelben Höhe an Sternberg, Brothers, unterzeichnet Darmſtädter Bank. Erſt durch die aus London heute gemeldeten Londoner Ausführungen wurde feſtgeſtellt, daß dieſe Aufträge fingiert waren. * Berlin, 22. Juli. Von hier aus heute aufgegebene tele⸗ graphiſche Kaufordres nach London, für Kanadaaktien unter⸗ 19 von den erſten Banken ſind, lt.„Frkf. Ztg.“, ge⸗ fälſcht. * Berlin, 22. Juli. Hier ſind nur wenige Aktien der Solinger Bank in Verkehr. Die Notiz der Aktien wurde, lau „Irkf. Ztg.“, heitte wieder geſtricheen ** 5VVnf* 88 Franffurter Effektenborſe. [(Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) W. Frankfurt a.., 22. Juli. Fondsbörſe. Die Börſe bot im allgemeinen das gleiche Bild wie in den beiden letzten Tagen. In Uebereinſtimmung der ſchwachen Haltung der Newyorker Börſe, ſowie auch der geſtrigen flauen Haltung des Londoner Marktes zeigte heute die Spekulation große Zurückhaltung. Die andauernd beunruhigenden Nach⸗ richten aus dem Balkan beeinträchtigten die Geſamthaltung der Börſe. Banken waren ſchwächer. Auf dieſem Gebiete ver⸗ ſtimmte beſonders die Zahlungseinſtellung der Solinger Bank und die Befürchtung, daß ſich das Publikum noch mehr vom Geſchäft zurückzieht. Da die Bank in der Lage war, bis⸗ her eine Dividende von 7 bis 8 pCt. zu verteilen, ſo iſt es unbegreiflich, wie eine ſolche Situation ſo ſchnell eintreten konnte. Ueber die Befürchtung, daß auch andere Banken in Mitlidenſchaft gezogen werden könnten, iſt bis jetzt noch nichts bekannt geworden. Banken blieben darauf auch be⸗ feſtigt. Beſſere Wiener Schlußkurſe gaben Anregung für Kreditaktien. Schiffahrtsaktien verkehrten auf dem Niveau. Bahnen waren wenig veröändert, öſter⸗ reichiſche behauptet, Baltimore ſchwächer. In inländiſchen Anleihen war das Geſchäft ruhig, Türkenloſe und»werte waren beeinflußt durch verſtimmende Nachrichten aus der Türkei, Ruſſen und Japaner ſchwächer. Die übrigen Werte lagen luſtlos, Serben ſchwach, Bulgaren leicht nachgebend. Aproz. Münchener Stadtanleihe von 1908, unkündbar bis 1919, gelangte heute zum erſten Male zur Notiz. Der Kurs ſtellte ſich auf 98,80 bez. u. Geld. Die Umſätze waren ziemlich bedeutend. Die übrigen Anleihen dieſes Marktes waren im Kurſe unverändert. Der Montanmarkt brachte wenig Ver⸗ änderung, die Kurſe zeigten behauptete Tendenz. Induſtrie⸗ werte ruhig. Die Umſätze blieben minimal und die Kurs⸗ bewegungen waren geringfügig. Schwächere Tendenz zeigten Die Nachbörſe war ruhig bei be⸗ Dresdner Bank ſchloß ſchwach. Es der letzten Tage. haupteter Tendenz. notierten Kreditaktien 193,80, Diskonto 170,40, Staatsbahn 147,90, Lombarden 22,30, 40, Baltimore 89,60, Dresdnen Bank 186,50, 20. Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗CEompagnie. Schluß⸗Kurſe. Reichsbank⸗Dis kont 4 Prozent. Wechſel. 2* 22 21. 22 Amſterdam kurz 168.75 168.8“ Paris kur!; 81.133 81.15 Belgien„ 80.916 80,90 Schweitz. Plätze„ 81 20 81 20 talien„ 81.20 81.183 Wien 85.075 85 088 ondon„ 30.375 29.375 Napoleonsd'or 16.31 16 30 lang———.— Privatdiskonto Bergwerks⸗Aktien. Bochumer Bergbau 214.50 213.—Harpener Bergbau 197.—196 90 Buderus 108 20 109.50 Kaliw. Weſterregeln 185— 183.— Concordia Bergb.⸗G. 325.— 325.— Oberſchl. Eiſeninduſtr. 98.50 98.25 Deutſch. Luremburg 150.— 149..Br.Königs⸗ u. Laurah. 205.— 204.— Friedrichshütte Bergb. 131 90 131 700 Gewerkſch. Roßleben 8800 8800 189.10 189.—Phönix 5 Gelſenkirchner 10 168 6. Seite. Geueral⸗Auzeiger.(Abendblar. NN— iches Geld 2½ Proz.— In zweiter Börſenſtunde Banken 77 f 0N e ene 6820 werender a e gebeſſe deralerhen Laut Kur 21. 29. 21. 22 mer. Meridionalbahn nach anfänglich feſter Haltung unter Reali⸗(Polarfahrt) am 26. Juli, morgens 9 Uhr, wohlbehalten in Ver 40½ deutſch. Reichsanl. 99.65 99.6 Mexikaner äuß. 88/0 98.—(.— ſationen ſchwächer. Franzoſen auf geſtrigen Schlußſtand erholt. In gen ſodeutſch 5 angekommen. 3„ 92 10 91953 Mexikaner innere 65.90 65.80 allen übrigen Märkten ſehr ſtill.— In d ritter Börſenſtunde Laut telegraphiſcher Nachricht iſt der Dampfer„Prinz Friedrt 3„„ 2280 2 60Taumalipas 98.45 98 50 geſchäftslos. 3½ Proz. Reichsanleihe 0,10, 3 Prog. Reichsanleihe]Wilhelm“ am 11. Juli von Bremerhaven ab, am 20. Juli, vormſttaß 4% br. Lönſ. St⸗Anl. 90.65 99.660 Bulgaren 99. 0 96.80 0,20 Proz. niebriger, 3 Proz. Konſols 0,15, 3½% Prog. Konſols 10 Übr, woblbehalten in New Nork angekommnn. 7%„* 94.85 94.90 1771 5780 48.20 J ,0 Proz. niedriger. Induſtriewerte des Kaſſamarktes ſchwächer. Mitgeteilt durch Ph. Jak. Eglinger in Manuhei 4 babiſche S⸗A. 99.80 99.80 2% Beſ Sülberrente 9888—.— Berlin, 21. Juli.(Schlußkurſe.) alleiniger fürs konzeſſionierter Generth 3A. 99. 99.8ʃ5„ 9—.— cr 1„. rurſe. 7 5 8 5 neue 99.90%% Papierrent.. Rufſennoten 214.75 214.60 Lombarden 22.80 22.40 agent des Norddeutſchen boyd in Bremen e ee e ee e e eee ee 8„ M. 92.55—. Ag⸗ 15 3½% Reichsanl. 91.90 91.80] Hamburg Packe.— 3050 1900 91.10 90.70 fe„ 52.6 8 e ee bae⸗wi 100 55 100 40 1 neue Ruſſen 505 95.90 95.85 40 9995— Narzd oyh—5 92 20 92.— Marx& SGoldschmidt, Mannheim 3½ do. u. Allg.Anl..70 91.604 Ruſſen von 1880 83.30 82.85 40½% B. St.⸗B. neue 99.75 99.75 Dynamit Truſt 15111̃ 5 2 3 do..⸗B. Obl. 32.30 824004 ſpan. ausl. Rente 94.80 94.80 3% B. St. Odl. 1900— 91.— Licht⸗ u. Kraftanl. 113 70 113.20 Telegramm⸗Adreſſe: Margold, Fernſprecher: Nr. 36 und oen 4 Heſſen von 1999 99.40 99 6004 Türken von 1903 88 90 85 4031 0ſ Bayern 9160 91.60] Bochumer 213 70 21280] 22. Juli 1908. Pyoviſtonsfreil 3 Heſſen 81— 8110[4„ unif. 95.80 94.50 4½% Heſſen—.— 90.10] Konſolidation—— 3 Sachſen 83.70 88 2004 Ungar. Goldrente 9345 93.0[30/ Heſſen 81.10 80.90 Dortmunder 4 Mh. Stadt⸗A. 1907 98.30 98 50]4„ Kronenrente 92.85 92.65 30% Sachſen 83.20 83.40 Gelſenkirchner 188 60 188 60 Wir ſind als Selbſtrontrahenten Ver⸗ Kriuftz 3½%„„ 1905 89.70 89.70 Verzinsliche Loſe. 40% Pfbr. Rh. W. B. 96 50 96.50 Harpener 196.90 196 50 inter Vorbehalt: käufer B. Ausländiſche. 825 5% Chineſen 10225 102.20 Laurahütte 204 90 204.20 52„ 5 Arg. j. Gold⸗A.1887 101.— 101.—8 Oeſterreichiſche860 158.70 158.50 40½ Italiener—.——.— Phönix 169.50 168 60—— 4 Egypter unificierte 1860er Loſe 153— 154.— Wurm⸗Revier————.⸗G. für Mühlenbetrieb, Neuſtadt a. d. H. 5 4% Bagdad⸗Anl. 86.90 86.75 Anilin Treptow 363 70 369.20 Atlas⸗Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Ludwigshafen M. 290 M. 265 Aktien induſtrieller Kuternehmungen. edenen l. Draunk⸗Bilkeis 175 60 175.20 Hadiſche Fenemer tcheung⸗Dant 5 M. 260 M. 20 8 erfabrik 145.90 145.25 Kunſtſeidenfabr. Frkf. 220.— 218.—[ Berg.⸗Märk. Bant 15120 151.20 D. Steinzeugwer“e 202— 202.— Baumwollſpinnerei Speyer Stamm⸗Aktien 59 5 8185. Inrnobll Gel 90.50 99.50 Sberwerk Et Inbert 62—— 62.— Berl Handels⸗Geſ. 159.40 159.20 Dulſſelvorfer Wag. 279.— 279.— 5 5 Vorzugs⸗Aktien 100 Eichbaum Mannheim 110.— 109.20 Spicharz Lederwerke 117.— 117.— Darmſtädter Bank 122 40 122.10 Elberf. Farben(alt) 400.20 405 70 Benz& Co., Rheiniſche Gasmotoren, Mannheim 146— Mh. Aktien⸗Brauerei 137.— 137.— Ludwigsh.Walzmühle 170.— 170. Deutſch⸗Aſtat Bank 136.60 136.70 Weſtereg. Alkaliw. 184 50 182.50 Brauerei⸗Geſellſchaft vorm. Karcher, Emmendingen— 10 fft Parkakt. Zweibrücken 95.— 95.— Adlerfahrradw Kleyer 276 80 275.80 Deutſche Bant. 229.50 22.50 Wolltämmerei⸗Akt. 125 20 125.20 Bruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft— n Weltzz. Sonne, Speyer.——. Maſchinenfbr. Hilpert 72.50 71.50 Disc.⸗Kommandit 170.60 170.50] Chem. Charlottenb. 186.— 186.— Bürgerbräu, Ludwigshafen— 27⁰ Cementwerk Heidelbg. 150.— 150.50 Maſchinenfb. Badenia 196.— 196.— Dresdner Bank 136.10 135.50 Tonwaren Wiesloch 95.50 95.50 Chemiſche Fabriken Gernsheim⸗Heubruch 98 Cementfabr. Karlſtadt 130.— 130.—. Dürrkopp 312.— 08.— Rhein. Kredilbant 188.50 133.50] Zelſtoff Waldhof 316 50 816 90] Daimler Motoren⸗Geſellſchaft, Untertürtheim 12⁰— Badiſche Anilinfabrik 346— 345.80] Maſchinenf. Gritzner 208. 208.— Schaaffh. Bankv. 129.40 129.10 Celluloſe Koſtheim 211 70 212.— Fahr Gebr.,.⸗Geſ., Pirmaſens—— Ch. Fabrik Griesheim 236 50 236.50] Maſch.⸗Armatf.Klein 118.—118.— 3 Rüttgerswerken 148.80 148.70 Enzinger,—5 220— Farbwerke Höchſt 369.70 36%½20 Pf. Nähm.⸗u. Fahrradf Staalsbahn 148.— 14.70 Flint, Eiſen⸗ und Broncegießerei, Mannheim 8⁴— Gert Wette Albert 40 50 408.— wößenteſeabeim Prvaldistont%%ñ Fucse Wasdonhelf, Heeben 9 em...—[Röhre 8 Fuchs, Wag„ 0 8— Südd. Drahtind. Peh. 115.— 115.—] vorm. Dürr& Co.—.——.— W. Berlin, 21 Juli.(Telegr.) Nachbörſe. Herrenmühle vorm. Genz, Heidelberg 97 80 ae ee ee Kredit⸗Aktien 193 40 19,10 Staatsbaßn 148.— 148 20 Sene eee 13 Aec. Böſe, Berlin 62.20 61.— Ver.deutſcher Oelfabr. 29.20 129. Diskontlo Komm. 170.50 170.40 Lombarden 20 10.40 Jinoleumfabeik, Mar; 130 Elektr.⸗Geſ. Allgem. 212.40 210.— Schuhfabr. Herz, Frkf. 122.—122. 8 20 Fothringer. anteden 9 5 65— u J 50 Seilinduſtrie N 32.—132.— Lux e,.⸗G. Ludw— eeee eeeee Pariſer Börſe. Meahenet Brachſal, Schnabe K ee, 8 Elektr.⸗Geſ. Schuckert 106.75 106.75] Kammgarn Kaiſersl. 155.—155.— Paris i. Anfangskur Mosbacher Akttienbrauerei vorm. Hübner 95— Stemens 4 Hilete 194.80 175— Zalſtoſſabr. Waldhof 618.— 818 VUoizg Neckarſulmer Fahrrad 154 iemen alske 174..— offabr. of 318.—— 7— 2 sport⸗Anſtalt 3 0% Rente 96.— 95 72 Türk. Looſe 177.———[Pfälziſche Mühlenwerle, Schifferſt adt 121¹ 2 Aktien deutſcher und ausländiſcher Transport⸗Anſtalten. Ffalieuer— 103.40 Banque Ottomane 9 Npenſch 55 108 zfr— Ludwigsh.⸗Berb 216.80 216.50[Oeſt. Südbahn Lomb. 22.10 22. Spanier 96,.— 9580 Nio Tinto 5 Rheiniſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G., Mannheim 108— 1 8 Paarda 136 20 17 9715 e 5 Türken unif. 95.90 95.80 Rheiniſche Metallwarenfabrik, Genußſcheine M. 205 M.— do. Nordbahn 130 50 120 50 do. do. Lit..J L ond on er Effekt enbö chene nweee Meanen Mannheim 1— Südd. Eiſenb.⸗G. 112 70 112.70 Gotthardbahn—.——.— kſe. einmühlenwerke, Mannheim erb.— Packet 108 50 10778— Peitelmeerbahn—— Rheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Jendel, Mannheim— 10⁸ do, neue—.——— do. Meridionalbahn 129.50 129.50 London, 21. Jull.(Telegr.) Anfangskurſe der Effektenbörſe. Rombacher Portland⸗Cementwerke 12⁵— Norddeutſcher Lloyd 92.48 92.10 Baltimore und Ohio 90.50 89.704% Reichsauleihe 821½ 821/[ Southern Paciſie 94% 93 Stahlwerk Mannheim 1¹3 Oeſt.⸗Ung. Staatsb. 148.30 147.90 5%. Ehineſen 104% 104.] Chieago Milwaukee 145— 665 Südeulſche Nase oee. We 85 175 3 570 i 99/% 99½2 Pr. 66— enußſchein Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligationen. 5 Gonels 9995 878J% Anen e 96— 95— Brauerei⸗Einrichtungen 133— l O2i 1021½ Louisv. u. Naſhv. 111½ 111— Unionbrauerei Karlsruhe 64—4 4% Frk. Hyp.⸗Pfdb. 4 27 0 4% Pr.Pfdb. unk. 15 97.75 5 00 25 bechen 497%% Union Paeiſte 158— 156˙%½ Vita Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Mannheim M. 360.30 4% pig0 9780 94.80 fſh„„ 14 92— gg e dertutteſen. 6e ate Sr Steal den ide 111 Walbhef Jahngeſelſe 0 315 5 ö nier 94%/% 94˙%„pref. 111% 111— oſ, Jahngeſe⸗ 40% PfHvpid. Pfdb. 98.70 99.708%„„„ 12 90.20 90.20] 5krt C 23˙%½% 23— biliengeſellſchaft 2 72 ft euſeeſ 99.0 30.30 87ſ. Pe der Bk⸗ eee Lan ruhig⸗ Weſtendhan⸗ Oeſelſchaſt in Karlsruhe 87 fr 4½% Pr. Bod.⸗Cr. 9710 1 10 Kleinb. b. 04 83.50 93.50 5. lenane 3 deer 10½ 10½ Zuckerfabrik Frankenthal— 2⁰ FfS 4% Japaner e1d, 81— Sbe 9% +* 6.** 8 01.4 Tend.: ruhig. Go ſteld 75 8 97.20 97.20 90.30 90.80 n 9 4% Pfbbred 901 25 b r uſdbef. ttomanbant 18%. 12% Randmines G 25 1 „unt. 10 97.30 57½80 695.⸗Pfd. unt, 1017.——.— gi0 Tinto 65% 65 J Caftrand—— eſchäftliches ½„ Pbe 540 974%88.8.. 6ff0% 57.— 57—„ Heidelbeeren mit Dr. Detkers Sabiehl 12 97. 40 4%„— 97.— x f 1 %„ gereee dch 506 145 4889 60 Berliner Produktenbörſe. waſchen Lelbetbereg menes e be e 5¹ Pfu— 05 8970 8970 925 8 10 89.70 89.70 Berlin, 21. Juli.(Telegramm.) Ppoduktenb srſe.)] blanken kupfernen Keſſel oder in einem Emailletopf zum Kochen 40 Ein 8 l 35 97% 2 27 ae 89.90 89.90[ Preiſe in Mart pro 100 kg. frei Berlin netto Kaſſe. gebracht. Nachdem ſie unter vorſichtigem Rühren einige Ma .0 ,unt. 16 88.70 98.70 81%, Fih..⸗B. C. O 91.50 91.50 21. 20. 5 A. 20.aufgewallt ſind, nimmt man ſie vom Feuer, miſcht ein Pätk 3/%„ Com.⸗Obl. 4e R. W. B. C..10 96.90 96 90[ Weizen e 225.50 225.50 Mais per Juli 156.— 158.50 Dr. Oetkers Salicyl darunter und füllt ſie ſofort mit Hülfe eine v. 1891 90.80 90.80 44, Pf. B. Pr.⸗Opl. 99.10 99 10„Sept. 204 50 208.5„Sept. 158.— 157.— Trichters in weithalſige, ſaubere und krockene Flaſchen, wel 5%. Com.⸗Opl. 52% Pf. B. Pr⸗. 90.5 90.80 2 Dt 199 7 100.75J Ruddt ver Junn—.——.— man mit abgebrühten Korken gut verſchließt. Die Flaſchen V.. 8912 al.. 0 8 0 2 51 2 8 44% Pefdbaamt0s 42 40 60 e loseem„der Jc leb. werde, 57r7o 88.00 der anfgegt ſebend zin Kelle aufkeraken Die Hebeleen 15 5 2 35535 den beim Gebrauch nur mit fein geſtoßenem Zucker nach 12 97.25 97.252 8— Okt. 182.25—.— Dezbr.—.——.— wer Geb geſt 4%„„ 14 8720 9720 ee Hafer per Jult 16125 162.25 Spiritus 70er loco—.——.— ſchmack vermiſcht und geben ein vorzügliches, erfriſchendes Konf 5 Bauk⸗ und Berſiche Attien.„Sept. 164 25 165.— eeee 2970 855 pott ſpeziell für Eier⸗Pfannkuchen. 1 2 7 ichern gs⸗ 27—— oggenme„10 26.J0 FPF mttññññññx Badiſche Bank 129.50 129.50 Qeſterr.⸗Ung. Bank 124.80 125.—— 6** N. ä Verantwortlich: Berg u. Metallb. 117.80 117 80 Oeſt. Sänderbant 109 30 109.30 Für Politik: Dr. Fritz G Berl. Handels⸗Geſ. 159.60 159.—]„ Krodit⸗Anſſalt 195.15 193.80 55 aldenbaum: 0 Se n 150 106.50 Pfüälziſche 9 100.80 100.30 Mannheimer Eſſektenboͤrſe für Kunſt, Feuilleton 15 J..:. Darmftädter Bank 122.50 122.50] Pfäl,„Bauk 191.— 191. 7351 Dr. Fritz Goldenbaum: Deutſche Bank 230 40 229.40 Pbegz. Pppebenb. 109.60 109.50 35 325 55 fe er. für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: Rich. Schönfelden Deutſchaſtat. Bank 136.— 136.— Deutſche Reichspk. 152.10 152— Die Börſe verlief in ſtiller Haltung und ſind keine bemer⸗ 5 e D. Gfſelten⸗Bauk 100.10 100.10 Ahein. Kveditbank 133.90 138.90 kenswerte Veränderungen zu verzeichnen. für Volkswirtſchaft und den übrigen redaktionellen Teil Dlseonto⸗Gomm. 170 70 170 40 Ahein, Oyp. B. M. 191.50 191.50 Aktien.„ J..: Franz Kircher. 91 1 2——*— Frant. Sp⸗ Bant 201 200 0] Sadb. Benn Mün. 10780 107780 Brtef Ge Fir den Inſeratenteil und Geſchäſtliches: Sranz Kirther 8 Banken. Brief Geld ef 7 5 iſ Huse⸗bredito. 183 70 158.30] Wiener Vantver. 12 80 136 75 Hadiſche Bank 130——— Br. Werger, Worms 88.——.— Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchbruckerei ationalbank 118 40 113.13 Bank Ottomane 140.— 139.— Gewrbk, Sveher50¼ M—.——.— Normf. Br. v. Oertge—.— 68.— G. m. b..: J..: Julius Weber, Fraukfurt a.., 22. Juli. Kreditaktien 193.30, Staats⸗ bahn 147.90, Lombarden 22.20 Egypter—.—, 4% ung. Goldrente 98.40, Gotthardbahn—.—, Disconto⸗Commandit 170,40 Laura —.—, Gelſenkirchen 188.80. Darmſtädter 122.50, Handelsgeſellſchaft 159.30, Dresdener Bant136.30, Deutſche Bant 229.90, Bochumer 212.90 Northern—.—. Tendenz: ſchwach. Nachbörſe. Kreditaktien 193.80, Staatsbahn 147.90, Lombarden 22.80, Disconto⸗Commandit 170 40. Berliner Effektenbörſe. [Privaktelegramm des Geueral-Anzeigers) * Berkin, 22. Juli. Fondsbörſe. Im Anſchluß an die geſtrige ſchwache Haltung der Weſtbörſen und gleichzeitig auf den ſchwachen Schluß Newyorks eröffnete die Börſe in ſchwacher Ten⸗ deng. In London ſowohl als in Paris drückte die Meldung von den magzedoniſchen Wirren, in London auf Konſols, in Paris auf Tür⸗ Kenwerte. Von amerikaniſchen Bahnenwerten Baltimore ½ Proz. miedriger auf den anſehnlichen Ausfall der Nettoeinnahmen im Juni. Kanada ſchwächer. Banken gegen geſtern um Bruchteile ab⸗ geſchwächt. Der Zuſammenbruch der Solinger Bank machte vorläu⸗ ſig keinen Eindruck. Montanaktien zumeiſt abgeſchwächt auf die vorliegenden Meldungen vom Ruhrrevier, daß die Nachfrage nach Induſtriekohlen, ſpeziell nach Hüttenkoks weſentlich ſchwächer, ebenſo in Gasflammkohle ſei. It. K. Z. ſollen die Lagerbeſtände der ober⸗ Theiniſchen Magazine für den Herbſtbedarf reichlich angefüllt ſein. Die Geſamtlage des Kohlenmarktes wird nach derſelben Quelle ſümmer noch als befriedigend bezeichnet. Hüttenaktien nach ſchwäche⸗ rer Eröffnung teilweiſe gebeſſert. Auch Phönix erholt. Gelſen⸗ kirchener preishaltend. Von Renten 3 Proz. Reichsanleihe unter weiterem Angebot 0,20 ſchwächer, desgleichen Japaner und Ruſſen. Von Schiffahrtsaktien Paketfahrt 0,40 Prozent niedriger unter Realiſationen. Lloyd behauptet. Allg. Elektrizitäts⸗Geſellſchaft auf Angebot zum erſten Kurs 1½ Proz. ſchwächer. Von Bahnen Fran⸗ zoſen auf Wien ſchwächer. Lombarden um 7½ Proz. gebeſſerk auf lokale Rückkäufe. Utimogeld 3½% Proz. und etwas darunter. Täg⸗ Pfälz. Bank Pfälz. Hyp.⸗Bank 15 Pf. Sp⸗ U. Cdb. Landau 140——.— Rhein. Kreditbank Rhein. Hyp.⸗Bank 192 Südd. Bank— 108. Eiſenbahnen. Pfälz. Ludwigsbahn—.— 218.— „ Maxbahn— 137.60 „ Nordbahn Heilbr. Straßenbahn 79.——.— Chem. Induſtrie. .⸗A. f. chem. Induſtr.———.— Bad. Anil.⸗u. Sodafbr. 348.——.— Chem. Fab. Goldenbg.— 190 Verein chem. Fabriken 285. Verein D. Oelfabriken—.— 127.25 Weſt..⸗W. Stamm—.— 186.— *„ Vorzug 105.50—.— Brauereien. Bad. Brauerei 95.——.— Binger Aktienbierbr.—.——.— Durl. Hof vm. Hagen 261.——.— Eichbaum⸗Brauere!—.— 113— Elefbr. Rühl, Worms 90..——.— Ganters Br. Freibg. 106.—- Kleinlein Heidelberg 195.—-. Homb. Meſſerſchmitt 50.——.— Ludwigsh. Brauerei 220.——.— Mannh. Aktienbr. Pfalzbr. Geiſel, Mohr——.— Brauerei Sinner—.— 250.— Br. Schrödl, Heidlbg. 200.——. Schwartz, Speyer 121.——..— Ritter, Schwez.—.— —.— 0 * ——.— 134.— 133.75g..⸗G. Rhſch Scetr. Emaillirfbr. Kirrweil. Zellſtoffabr. Waldhof 316.— .— 100.20Pf. Preßh.⸗u. Sptfabr. 158.—. Transport tt. Verſicherung. 62.— Y. Maunh. Dämpfſchl. 50.— 1 Lagerhaus Francona, Rück⸗ und Mitverſ..⸗G. vm. Bad. Rück⸗ u. Mitv.—.— 670.— Bad. Aſſecurranz— 12⁰⁰ Continental. Verſich. 390— Mannh. Verſicherung 400— Oberrh. Verſich.⸗Geſ. 450.— 445.— Württ. Tranp.⸗Verſ. 585.— Induſtrie, .⸗G. f. Seilinduſtrie. Dingler'ſche Mſchfbr.—. —.— 133.— 119.— Emaillw.Maikammer—.— 90.— Ettlinger Spinnerei 105.——.— Hüttenh. Spinnerei 95.—. Karlsr. Maſchinenbau— 200.— Nähmfbr. Haid u. Neu—.——.— Koſth. Cell. u. Papierf.—.— 213.— Mannh. Gum. u. Asb. 140.——.— Maſchinenf. Badenia—.— 198.— Oberrh. Elektrizitäüt 22.50—. Pf. Nähm u. Fahrradf.—. 124.50 Portl.⸗Zement Hdlbg. 150.——.— Südd. Draht⸗Induſt.—.— 116.— Südd. Kabelwerke 120.20—.— Verein Freib. Ziegelw. 140.— 58 37.— Würzmühle Neuſtadt———.— — 0 —.— —.— * Zuckerfbr. 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Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, unsere unvergessliche, innigst- geliebte und herzensgute Gattin, Mutter, Schwiegermutter, Schwester, Schwägerin Frau Pauline Marx nach schwerem, mit Geduld ertragenen Leiden im Alter von nahezu 49 Jahren, im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen: Mannheim(Tullastr. 18), Worms, Lissabon, den 22. Juli 1908. Die Beerdigung findef Donnerstag, nachmittags 5½ Uhr, von der Leichenhalle (Kondolenzbesuche und Blumenspenden dankend abgelehnt.) mit den großen, vorzüglich eingerichteten Reichspostdampfern der Deutschen 0st-AkrKn-Lnle Wegen Sroschüre Uher diese Mittelmeer-Sesreisen nach Lissabon, Marokko, Marseille, Weapel, Agypten sowie üher Reisen nach den Kanarischen Inseln Wende man sich an die Deutsche Ost-Africa-Linie in Hamburg, Atrikahaus Vertreter für Passagen in Mannheim: 79617 — Gundlach& Bärenklau Nachf,, Bahnhofsplatz 7. .⸗G. mit all. Nebenbranch. ſucht a all. Ort. rührige Vertr. g. h. Prov. Off. u. Nr. 25785 a. d. Exp. 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Der Redner legte ſeinen Ausfüh⸗ rungen in pietätvoller Weiſe eine Erinnerung an unſeren heim⸗ gegangenen Großherzog, Friedrich den Deutſchen, und einige Remi⸗ niszenzen an die Zeit ſeiner Regierung zugrunde, ſchuf dann in kurzen, prägnanten Zügen ein feſſelndes Lebensbild unſeres unver⸗ geßlichen Fürſten, um ſodann ſeines erlauchten Sohnes, unſeres fetzigen Landesherrn zu gedenken, der, aufgewachſem und gereift unter den hohen Lebensidealen ſeines Vaters, der Treue zu Kaiſer und Reich, der Liebe zum Volke, berufen und twürdig ſei, die hehren Aufgabem des Herrſcheramtes zu erfüllen zu des Landes und Volkes Heil und Segen. Begeiſtert ſtimmte die Feſtverſammlung der Hul⸗ digung zu, die der Redner zum Schluſſe ſeiner Anſprache dem Lan⸗ desfürſten darbrachte. Reicher Beifall lohnte die Ausführungen des Sprechers, die, ſozuſagen ein Meiſterſtück rhetoriſcher Kunſt, nach Form, Inhalt und Vortragsweiſe in gleicher Weiſe ſich auszeich⸗ meten. In angenehmer Abwechſlung entwickelte ſich nun der übrige Teil der Feſtordnung. Geiſt und Gemüt, Ernſt und Humor kamen in keigvoller Miſchung zu ihrem Rechte. Muſikaliſche Darbietungen vor exakter Tongebung waren zwiſchen den größeren Bühnendar⸗ ſtellungen, die ſich als luſtige Poſſen und ſchnurrige Schwänke prä⸗ ſentierten, eingefügt, und pikante Soli, temperamentvoll wieder⸗ gegebene Couplets und ausgezeichnet modulierte Rezitationen in das Programm in bunter Reihenfolge hineingeſtreut. Es würde zu weit führen, alle dieſe Einzelheiten Revue paſſieren zu laſſen und den wohl die erſteren, um die ſich Frl. Lorenz und die Herren Brüggemann, Loreng, Moſis und Wachs mut verdient machten, als auch die letzgenannten, mit denen Herr Fr. Held brillterte, den Applaus wohl verdienten, der ihnen in veichem Maße zuteil ward. Herrſchte vordem eine mehr weihevolle Stimmung, ſo kam jetzt mehr der Ausdruck heiteren Frohſinns und geſunder Le⸗ bensfreude zur Geltung. Bald luden auch prickelnde Weiſen zum Tanze ein und Alt und Jung huldigte Terpfichorens herrlicher Kunſt. Die ganze feſtliche Veranſtaltung aber durchvehte ein Zug echt kameradſchaftlichen Geiſtes und freundſchaftlichen Weſens, wie es bei Männern ſich ziemt, die des Kaiſers Rock in Ehren getragen. * Im Verein für Volksbildung werden nächſten Winter 27 allgemein intereſſierende Vorträge gehalten werden, die wir hier kurz mitteilen wollen. Profeſſor Dr. Wilh. Salomon⸗Heidel⸗ berg wird in zwei dreiſtündigen Zyklen über„Gebirgsbildungen und„Eiszeit“ ſprechen, Profeſſor Dr. Küntzel⸗Frankfurt an 6 Abenden„die Geſchichte der europäiſchen Staaten von 1840 bis 1871 mit beſonderer BVerückſichtigung Deutſchlands“ behandeln, Profeſſor Dr. Cohnheim⸗Heidelberg 6 Vorträge über„Nah⸗ rungsmittelchemie und Volksernährung“ halten und Privatdozent Dr. Günther⸗Heidelberg in einem Vortrag den„Stand und An 8 Abenden wird guter Lage zu mieten geſucht. f n nmer „Frau Neuhoff Mainz, 4. St., einſ. mödl. Sportsman“ erbeten. 25791 Dr. Elſenhans⸗Heidelberg den Schluß ſeiner philoſophiſchen Lehrgänge machen und den Hörern„die Weltanſchauung der großen Weinwirtſchaft in G3.2 Denker des 19. Jährhunderts“ darlegen. mit Ausnahme der 8 philofophiſchen, für welche von Nichtmit⸗ gliederm 2 Mark Einſchreibgebühr erhoben wird, unentgeltlich ſein und ſſich jedenfalls wieder eines zahlreichen Zuſpruchs erfreuen. Stimmen aus dem Publikum. Ein anſcheinend dem Baufach angehöriger Einſender hat in Ihrem geſchätzten Blatte die Frage der Wohnungsteue⸗ rungen angeſchnitten und darauf hingewieſen, daß die Mann⸗ heimer Bauordnung zu der hier herrſchenden außerordentlich, hohen Miete viel beiträgt. Durch Zufall las ich auch gerade in No. 10 der„Badiſchen Grund⸗ und Hausbeſitzer⸗Zeitung“ eine Auslaſſung des bekannten Wohnungsreformers F. C. Freudenberg(Weinheim), wonach dieſer ausrechnet, daß durch die Erhöhung des Hypothekenzinſes auch eine Mietsſteigerung von ca. 12½ PCt. allmälig einzutreten hätte. Nach den Mannheimer Verhältniſſen iſt heutzutage eine mittlere Woh⸗ nung mit 3 Zimmern und Küche unter M. 540 nicht mehr zu erhalten, ein allmäliger Aufſchlag von 12½ pCt. bedeutet eine Verteuerung dieſer Wohnung pro Jahr von M. 67,50, alſo die Miete der gleichen Wohnung M. 607,50. Wenn man nun in Betracht zieht, daß dieſe Art Wohnungen zumeiſt von ſolchen Leuten gemietet werden, deren Einkommen M. 2400 bis M. 1800 und noch weniger beträgt, ſo dürfte eine weitere Steigerung der Miete für die ſeitherigen Mieter dieſer Wohnungen nicht mehr zu erſchwingen und in abſehbarer Zeit eben der Abzug dieſer Mieter auf die Vororte unausbleiblich ſein, um ſo eher, als das Mannheimer Pflaſter ſo wie ſo ſchon ſehr teuer iſt. Gewiß wird man mir entgegen zu halten verſuchen, die Leute ſollen ſich kleinere Wohnungen nehmen, alſo ſich eben auch einſchränken. Ich denke, das tut heute ſchon ein Jeder von ſelbſt, außer es müßte einer von denen ſein, der heute nicht darnach fragt, wie es morgen wird, aber auch andere Gründe ſprechen gegen dieſes Einſchränken, erſtens unſere Geſundheitspolizei und zweitens der moraliſche Umſtand, denn es iſt ganz ausgeſchloſſen, daß mehr in einem Zimmer ſchlafen als die Geſundheitspolizei bei ſo und ſo viel Kubik⸗ meter Luft für gut befindet, ſonſt koſtet es Strafe und auch damit iſt man gleich bei der Hand. Ferner iſt es Anſtand, daß man bei größeren Kindern Männlein und Weiblein geſondert hält. Alſo ſind die Anſprüche einer ſolchen Familie in Bezug auf Wohnung nicht allzu hoch geſchraubt. Ungeachtet deſſen rechnet man in Deutſchland eine Familie von 5 bis 6 Köpfen noch zu den mittelgroßen und da wird es nicht gut mit einer kleineren Wohnung zu machen ſein. Es iſt deshalb Pflicht einer jeden Behörde, dafür zu ſorgen, daß die Wohnungen nicht noch durch unpraktiſche und unzweckmäßige Verord⸗ nungen verteuert werden und, daß ſie alle Wohnungen zum Bezuge freigibt, die den geſundheitspolizeilichen Vorſchriften entſprechen und hierzu rechne ich auch eine ſchöne Manſarden⸗ wohnung und wenn dieſe im 5. Stockwerk ſich befindet, denn dort oben iſt meines Erachtens nach eine beſſere Luft, als in mancher Parterrewohnung oder einer ſolchen im Hinterhaus, 25779 Provislon. Die Tätigkeit ist eine viel- seitige und chancenreiche. Branchen- kenntnisse nicht erforderlich, ist die Stellung bei einigermassen zu- friedenstellendem Erfolg dauernd. Anerbieten sind unter G. G. 80620 an die Expedition ds. Die Vorträge werden boten Dingelſtädt⸗Eichsfeld. Rückporto. 25795 eſſeres Mädchen 32 Jah⸗ re alt, mit ſehr guten Zeug⸗ niſſen ſuchr Stelle als Haus⸗ hälterin zu einzelnem Herrn. Näheres Frau Morgen⸗ ſtern, Stelleubüro Lud⸗ wigshafen, Prinzregen⸗ tenſtraße Nr. 63. 25786 Aus dem Großherzogtum. un. Heidelberg, 20. Juli. 20 Deutſch⸗Ameri⸗ kamerinnen, die von einer Newhorker Zeitung hierher entſandt waven, beſuchten heute unſere Stadt. In den letzten Tagen hatte unſere Stadt und das Schloß ſehr zahlreichen Beſuch deutſcher⸗ Turnverei ne, die bei Gelegenheit des Turnfeſtes in Frank⸗ furt a. M. hierher kamen. Leider konnten ſie Heidelberg nur im Regen kennen lernen.— Vom.—7. Auguſt findet hier die dies⸗ jährige Tagung der ophthalwwologiſchen Gefellſchaft ſtatt.— Die Geſellſchaft deutſcher Nervenärzte tagt hier am 3. und 4. Oktober. Der Brooklyner Männergeſangverein„Arion“ ſvird am 24. Juli in Heidelberg eintreffen. 0 oc. Karlsruhe, 21. Juli. Die Badiſche Landes⸗ verſicherungsanſtalt beſchloß in ihrer geſtrigen Aus⸗ ſchußſitzung den Ankauf des Dr. Waltherſchen Sanatoriums in Nordrach. Die Kaufſumme beträgt 300000 Mark. Die Ueber⸗ nahme erfolgt am 1. Oktober.— Rechtsanwalt Dr. Pannwiztz hat die gegen das ſchöffengerichtliche Urteil im Falle Waßmann eingelegte Berufung zurückgezogen, ſodaß„Deutſchlands jüngſter Rezitator“ nun doch die ihm zudiktierte Gefängnisſtrafe von acht Monaten wegen Beleidigung des Frlu. Olga Molitor ab⸗ ſitzen muß. Er hat ſich am 30. ds. zum Strafantritt zu ſtellen, Waßmann ſoll, ſo ſchreibt der„Volksfreund“, die für ihn un⸗ günſtige Wendung ſelbſt herbeigeführt haben, da er den Rechts⸗ anwalt v. Pannwitz nachträglich wegen Beleidigung verklagt hat, Gerichtszeitung. oc. Konſtanz, 19. Juli. Vor dem hieſigen Schwurge⸗ richt hatte ſich der 36 Jahre alte frühere Bremſer Fridolin Kaiſer von Herriſchried, wohnhaft in Villingen, wegen Mor⸗ des, verübt an ſeinem 4 Monate alten Töchterchen Elſa Maria, zu berantworten. Kaiſer iſt geſtändig, ſein am 10. Januar 1908 geborenes Kind Elſa am Sonntag den 9. Februar abends durch Erwürgen getötet zu haben. Der Angeklagte wurde am 29. Mai 1907 wegen Krankheit vom Bahndienſt entlaſſen. Mit der Zeit ergab er ſich dem Trunke und Müßiggang. Die Frau mußte für Lebensunterhalt und Miete ſorgen und erhielt zum Dank da⸗ für von dem rohen Patron Schläge. Obwohl verheiratet und Vater von drei Kindern, zog Kaiſer mit anderen Frauensperſonen herum. Er will die Tat in bewußtloſem Zuſtande verübt haben. Die als erſte Zeugin aufgerufene Frau Kaiſer ſchilderte ihr trauriges Eheleben und die Vorgänge am 9. FJebruar. Zurzeit der Tat ſei ihr Mann weder aufgeregt noch betrunken geweſen. Auch ſeine anderen Kinder habe er mißhandelt. Die Zeugin Knöpfle, welche im gleichen Hauſe wohnte, beſtätigt die Ausſagen der Zeugin Kaiſer, die im Gegenſatz zu ihrem Manne eine brave und fleißige Frau ſei. Die folgenden Zeugen haben den Ange⸗ klagten nur als rohen Menſchen kennen gelernt, bei d ungen mit Totſchießen ete. gang und gebe ſtändiger Dr. Gebhard ſchilderte den Lei ſei mittelſt einer Schnur erdroſſelt worden. teilte das Ergebnis der Beobachtung des 2 ſtalt Thennau mit. Das Gutachten geht d einer notoriſchen Trinkerfan wertiger Menſch zu betracht De lautete auf Be⸗ jahung der Frage nach Totſchlag. Infolgedeſſen wurde Kaiſer zu 10 Jahren Zuchthaus und 10 Jahren Ehrverluſt ver⸗ doch BI. zu richten. n Droh⸗ in der An⸗ er entſtammt nicht ganz voll⸗ ahin: K von denen man hier in Mannheim noch ſo viele findet. E. K. eeeee urteilt. Der Staatsanwalt hatte 12 Jahre Zuchthaus beantragt. Abonnement: 50 Pfennig monatlich. Trägerlohn 10 Pfennig. — Durch die Poſt bezogen inkl. Poſt⸗ tufſchlag M..91 pro Quartal. —— Telephon: Redaktion Nr. 377. Amts⸗ und Kreisverkündigungsblatt. lex J Jurnq Inſerate⸗ Die Kolonel⸗Zeile„ 28 Pfg. Auswärtige Inſerate 30„ Die Reklame⸗Zeile„„ 1 Mark Expedition Nr. 218. Nr. 129, 118. Jahrgang. Bekauntmachung. Der Rotlauf in Feudenheim betr. No. 16602 III. Unter den Schweinen des Landwirts Johann ÜUſter in Feudenheim iſt Rotlauf ausgebrochen; Sperr iſt angeordnet. 13394 Mannheim, 20. Juli 1908. Großh. Bezirksamt III. Dr. V. Pfaff. Bekauntmachung. 13395) Das Erlöſchen der Fehlheim betr. No. 16801. III. Die unter dem Schweinebeſtand des Johann Baptiſt Degen zu Fehlheim ausgebrochene Rot⸗ laufſeuche iſt erloſchen und die angeordnete Stall⸗ und Gehöft ſperre aufgehoben worden. Mannheim, 18. Juli 1908. Gr. Bezirksamt III. Belanntmachung. Rollauf in Käferthal betreffend. 16399 No. 16601 III. Im Stalle des Landwiris Witwe Philipp Heinrich Herrmann in Käferthal ormſerſtraße No. 36a iſt Rot⸗ lauf unter den Schweinen aus.⸗ gebrochen; Sperre iſt angeordnet. Mannheim, 20. Juli 1908. Großh. Bezirksamt III. Dr. V. Pfaff. Wlklanntmachung. Einfangen herren⸗ loſer Hunde betr. Eingeſangen und bei Karl Neubeck, J 2, 15b, untergebracht 1 hetrenloſer Hund. Race: Spitzer, Geſchlecht: männlich, Farbe: ſchwarz. Mannheim, den 20. Juli 1908. Gr. Bezirksamt. Polizeidirektion. Benſinger. Bekanntmachung. Einfangen herren⸗ loſer Hunde betr. Eilngefangen und bei Walter Kirchberg, Rheinhäuſerſtraße 18, 4. Stock, untergebracht!1 herren⸗ loſer Hund. Nace: Tackel, Ge⸗ ſchlecht: männlich, Farbe: braun. Maunheiu, den 20. Juli 1908. Großh. Bezirksamt, Polizeidirektion. Benſinger. 13396 Belannimachung. Einfangen herrenloſer Hunde betr. Eingeſangen und bei Adam Specht, Langſtr. 39 untergebracht 1 herrenloſer Hund. Race: Spitzer Geſchlecht: Farbe: braun. 13398 Mannheim, 20. Juli 1908. Großh. Bezirksamt, Polizeidirektion. Dr. Bennſinger. Hekanntmachung. Einſangen herrenloſer Hunde betr. Eingefangen und bei Matroſe Heinrich Müßig auf Kahn Löcher (bei Fa. Kiefer u. Streiber Mühlau⸗ hafen) untergebracht 1 herrenloſer Hund. Nace: Boxer, Farbe: gelb, mit weißer Halskrauſe und weilßen Fußſpitzen. Geſchlecht: männlich. 1839 Mannheim, 20. Juli 1908. SDroßh. Bezirksamt. Polizeivisertion. Dr. Benfinger. Konkursverfahren. Nr. 10262. Durch Gerichts⸗ beſchluß vom Heutigen würde das Konkursverfahren über das Vermögen des Bäckermeiſters Peter König in Sandhofen eingeſtellt, da eine den Koſten des Verfahrens entſprechende Maſſe nicht vorhanden iſt. % Mannheim, 14. Juli 1908. Der Gerichts ſchreiber Gr. Amtsgerichts. Buſel meier. männlich, 13398 Ladung. Nr. 5571. Der Bauſchloſſer Peter Jakoby, geb. 18. Auguſt 1876 in Ilvesheim, zuletzt wohn⸗ haft in Ilvesheim, z. Zt. unbe⸗ kaunt wö, wird beſchuldigt, daß er als beurlaubter Wehrmann der Landwehr ohne Erlaubnis aus⸗ gewandert iſt. Uebertretung gegen§ 360 Ziff. 3.⸗Str.⸗G.e Derſelbe wird auf Anorduung des Großh. Amtsgerichts, Abt. 12 hierſelbſt auf: Donnerstag, 10. Sept. 1908, vormittags 9 uhr, vor das Gr. Schöffengericht hier (Saal 1) zur Hauptverhandlung geladen. Bei unentſchuldigtem Aus⸗ bleiben wird derſelbe auf Grund der nach 472 Abſ. 2 u. 3 Str.⸗P.⸗ Ord. von dem Kgl. Bezirkskom⸗ mando Mannheim ausgeſtellten Erklärung vom 1. Juli 1908 verurteilt werden. 13392 Mannheim, 10. Juli 1908. Rotlaufſeuche in 5 BR L. Oteinta Wegen Geschäaftseufgabe vorm.—12 Uhr Iliche Qualität meiner Waren. Gardinen, Mittwoch, den 22 Der grosse Kundenzulauf in den letzten I4 Tagen beweist die ungeheure Billigkeit meiner jetzigen Preise und die vorzüg- Da mein Ausverkauf nur Kkurze Zeit dauern soll, so ist dedermann zu empfehlen, seinen Bedarf in Wäsche, Betten, Ausstattungsartikeln baldigst zu decken. Besonders mache ich aufmerksam auf Posten bestaubter Wäsche u. Beste, Handtuchstoffe, polame, Leinen, Halbleinen, Schneidezeuge ete. die ich weit unter Wert abgebe. Hauor D1, 11 „Juli 1908. 80625 Bettdamaste, Mada. nachm.—7 Uhr Bekanutmachung. Die Feuerſchau betr. Nr. 10909 IV. Die Feuerſchau wird demnächſt in Apteilung 5 der von uns mit Verfügung vom 29. Auguſt 1906 veröffent⸗ lichten Reihenfolge ſtattfinven. Abtellung 5 umfaßt die Qua⸗ drate—-P. Die Hauseigen⸗ tümer, Mieter, deren Verwalter und 7 85 8 ſind verpflichtet, dem Feuerſchauer, der einen ſchriftlichen Ausweis bei ſich füze Gebkud zu allen e Räumen ebäudes, auch die Beſteigung des Daches, zu geſtatten. 18401 Maunheim, 20, Juli 1908. Großh. Bezirksamt. Abtellung IV. .: Eiſa eſſer. Bekauntmachung. Nr. 26697 I. Die ſtädti⸗ ſchen Volks⸗ und Brauſebäder ſind für das Publikum wie folgt geöffnet: a, vom 1, Mai bis mit 30. September: an Wochentagen von 7 Uhr morgens bis 12 Uhr mittags und von 1 Uhr mittags bis 8 Uhr abends, an Samstagen dagegen bis 9 Uhr abends, an Sonntagen von 6 Uhr morgens bis 11 Uhr mittags; b. vom 1. Ottober bis mit 30. April: an Wochentagen von 8 Uhr morgens bis 12 Uhr mittags und von 1 Uhr mittags bis bis 8 Uhr abends, an Sonn⸗ 1ſtagen von—12 Uhr vormit⸗ tags. Der Reinigung wegen können die Anſtalten an Mon⸗ tagen erſt ab 1 Uhr nachmit⸗ tags und an Freitagen erſt ab 10 Uhr vormittags benützt werden. Das Volksbad in Käfertal iſt nur an Freitagen, Samstagen und Sonntagen während der vorgenannten eiten geöffnet. 31645 annheim, den 16. Juli 1908 Bürgermeiſteramt: Ritter. Hekann tmachung. Den Backwarenverkauf im Hofe der Höheren Töchter⸗ und Bürger⸗ ſchule D 7 betr. Nr. 26 456J. Der Back⸗ warenverkauf im Hofe der Höheren Töchter⸗bezw. Bürger⸗ ſchule D 7 ſoll für das kom⸗ mende Schuljahr an einen leiſtungsfähigen Bäckermeiſter gegen eine jährliche, in Viertel⸗ jahresraten zum voraus an die Stadtkaſſe zu entrichtende Vergütung vergeben werden. Angebote hierauf wollen verſchloſſen und mit der Auf⸗ chrift„Backwarenverkauf“ ver⸗ ſehen, bis längſtens Donners⸗ tag, den 30. Juli l.., vor⸗ mittags 10 Uhr auf Zimmer Nr. 6 des alten Rathauſes abgegeben werden, woſelbſt auch in der Zeit von 10—12 Uhr vormittags nähere Aus⸗ kunft erteilt wird. 3164⁴ Mannheim, 16. Juli 1908. Fascdadg d. Fochbabatben üm Umbau des früheren Aufenthaltsgebäudes auf dem alten Rangierbahnhof in Maun⸗ heim zu einem Dienſtwohu⸗ gebäude ſollen die nachverzeich⸗ neten Bauarbeiten nach der Ver⸗ ordnung des Gr. Miniſteriums der Finanzen vom 3. Jan. 1907 in öfſentlichem Wettbewerb ver⸗ geben werden: 1. Erd⸗, Grab⸗ und Maurer⸗ arbeiten, 2. Schreinerarbeiten, 8. Glaſerarbeiten, Tülncherarbeiten. ie Zeichnungen und das Be⸗ dingnisheft, die nicht nach aus⸗ wärts verfandt werden, liegen auf unſerem Hochbaubüro. Große Merzelſtraße Nr. 7, 1. St. rechts, während der üblichen Geſchäfts⸗ ſtunden auf, wo auch die An⸗ ebotsformulare zum Einſetzen er Einzelpreiſe erhoben werden können. 80622 Die Augebote find ſpäteſtens bei der öffentlichen Verdingungs⸗ verhandlung am Mittwoch, den 4. Auguſt 1908, vormittags 10 Uhr, verſchloſſen, portoſrei und mit der Auſſchrift:„Umbau des früheren Aufenthaltsgebäu⸗ des“ verſehen, bet uns einzu⸗ reichen. Dle Zuſchlagsfriſt beträgt drei Wochen. Maunheim, 20. Juli 1908. Gr. Bahnbauinſpektion. Ciſenkonſtraktion. Die Lieferung und Auf⸗ tellung der Eiſenkonſtruktion ür eine Straßenbrücke bei Station St. Ilgen wird in öffentlichem Wetlbewerb nach Maßgabe der Verordnung Gr⸗ Miniſteriums der Finanzen vom 3. Januar 1907 hiermit ausgeſchrieben: 80616 Flußeiſen beil. 43 200 kg. Gußeiſen und Gußſtahl beil. 1500 kg. Pläne, Bedingnisheft und Angebotsvordrucke liegen bei unterzeichneter Stelle auf; gegen Einzahlung von 3 Mk und 50 Pfg. für Porto zuſ. .50 Mk. in bar werden die⸗ ſelben nach auswärts zuge⸗ ſendet. Angebote ſind verſchloſſen und portofrei mit der Auf⸗ ſchrift„Straßenbrücke bei St. Ilgen“ bis zum Exöff⸗ nungstermin Donnerstag, 20. Aung. d. J. vormittags 10 Uhr bei unterzeichneter Stelle ein⸗ zureichen. Zuſchlagsfriſt 4 Wochen. Heidelberg, 21. Jult 1908. Gr. Bahnbauinſpektion II. Vekauntmachung. Die auf dem ſtädtiſchen Elektrizitätswerk im Induſtrie⸗ hafen ſich ergebenden Kohlen⸗ ſchlacken können bis auf Wei⸗ teres von Liebhabern unent⸗ geldlich abgeholt werden Nähere Auskunſt erteilt die Betriebsleitung des Elektrizi⸗ tätswerkes. 31635 Mannheim, 16. Juli 1908. Die Direktion des ſtädt. Waſſer⸗, Gas⸗ u. Sekannt Aufgebot von Yfandſcheinen. Es wurde der Antrag geſtellt den Pfaudſchein des Städt, Leih“ amts Mannheim: Lit. B Nr. 21112, vom 21. April 1908, welcher angeblich abhanden ge⸗ kommen iſt, nach 8 28 der Leih⸗ amtsſatzungen ungiltig zu er⸗ en. klär Der Inhaber dieſes Pfandſcheins wird hiermit aufgefordert, ſeine Auſprüche unter Vorlage des Pfandſcheines innerhalb vier Wochen vom Tage des Erſcheinens dieſer Bekannt⸗ wachung, an gerechnet beim Städt. Leihamt, Lit. O 5 Nr. 1, eltend zu machen, ie Kraftloserklärung oben ge⸗ naunten Pfandſcheins 8 wird. 3 Mannheim, 21. Juli 1908. Städt. Leihamt. Sekuuntmachung. Die Errichtung einer Verbrauchsſteuer⸗Erhe⸗ beſtelle im Vorort Wald⸗ hof betr. Nr. 26664 J. Wir bringen hiermit zur Kenntnis, daß wir den Badmeiſter im Volksbad Waldhof mit der Erhebung der für Bier⸗ und Schaum⸗ weinſendungen zu entrichten⸗ den Verbrauchsſteuern beauf⸗ tragt haben. 31645 Mannheim, 6. Juli 1908. Bürgermeiſteramt: Ritter. Arbeitsvergebung. Nr. 9398 J. Die Herſtellung einer Fahrrampe von der Bun⸗ ſenſtraße nach dem Neckar⸗ vorland an der neuen Neckar⸗ brücke ſoll öffenklich vergeben werden. Die Zeichnungen und Be⸗ dingungen liegen auf dem Tiefbauamt, Litra L 2, 9 zur Einſicht auf und können An⸗ gebotsformulare und Maſſen⸗ verzeichniſſe gegen Erſtattung der Vervielfältigungskoſten von dort bezogen werden. Angebote ſind verſiegelt und mit entſprechender Aufſchrift verſehen dem Tiefbauamt bis zum 31624 Montag, 27. Juli 1908, vormittags 11 Uhr, öffnung der eingelaufenen An⸗ gebote in Gegenwart der etwa ieter ſtattfinden wird. Nach Eröffnung der Ver⸗ dingungsverhandlüng ein⸗ gehende Angebote werden nicht mehr angenommen. Zuſchlagsfriſt 6 Wochen. Mannheim, 13. Juli 1908. Städt. Tiefbauamt. Eiſenlohr. Ein Kin wlrd in liebe⸗ Machung. einzuliefern, woſelbſt die Er⸗⸗ Velannimachung für die Rheinſchiffahrt. Das 1. Lothr. Pionierbataillon Nr. 16 in Metz wird am 12. und 13. Auguſt 1908 bei Neuburg⸗Neuburgweier, am 14. Auguſt 1908 bei Daxlanden und am 15. Auguſt 1908 bei Marau⸗Maximiliansau aege e vornehmen. Dabe rd der ein mehrfach v 2 ee hrfach völlig über Age nd udge üt züge un e iſt an den genannt 15 5 9 en Tagen beſondere Sorg n ometer oberhalb der Brückenſchläge iſt von dem Pionierbataillon jeweils eine Wahrſchau auſgeſteht, weic die durchfahrenden Schiffe, Schleppzüge und Flöße benachrichtigt. Dieſer Wahrſchau iſt nach 84 Ziſfer 9 der Rhein⸗ F Swweit⸗ zu leiſten. Die Wahrſchau zeigt durch Schwenken einer blau⸗weißen Flagge an, daß das Fahrwaſſer an der Brückenſtelle für 2237 hin mindeſtens zwei Kilometer oberhalb der Ueberbrückung vor 99s Sch gehen. Das wenken einer roten Flagge durch die Wahr⸗ ſchau gibt an, daß die Talfahrt fal ſelbſt. Eine blau⸗weiße Flagge hier zeigt an, daß die Bergſchiffahrt geſperrt, eine weiße, daß ſte frei iſt. f Die Durchfahrt durch die Durchläſſe der Ueberbrückungen darf erſt erfolgen, wenn die in§ 18 der Rheinſchiffahrts⸗Polizei⸗ ordnung für die rot⸗weißen Flaggen an der Brücke ſelbſt gegeben ſind. Speyer, den 15. Juli 1908. Karlsruhe, 20. Jult 1908. Kgl. Straßen⸗ u. Fluffbauamt: Gr. Rheiubauinſpektion: Riſſer. Meythaler. Wekanntmachung. Nr. 27361 J. Für die am./10, Auguſt er. in Käfer⸗ thal und Waldhof und am 23./24. gleichen Monats in Neckarau ſtattfindenden Kirchweigen werden die Plätze zur Aufſtellung von Karuſſells, Schau⸗ und Verkaufsbuden an Ort und Stelle wie folgt verſteigert: a) Käferthal am Dienstag, den 28. Juli, vormit⸗ ags 8½ b) Waldhof am gleichen Tag vormittags 10— Waldhof anſchließend A g—, 5 e) Neckarau am gleichen Tag nachmittags 3 uhr. Der Karuſſellplatz für Käferthal iſt bereits vergeben; Plätze für Kurz⸗ und Galanteriewaren werden nicht verſteigert. Unmittelbar nach dem Zuſchlage iſt der Steigerungspreis zu entrichten. Mannheim, den 7. Juli 1908. Hürgermeiſteramt:; Ritter. Schieß. Kleeverſteigerung. Freitag, den 24. Juli 1908, vormitiags 11 uhr, verſteigern Wir auf unſereſn Bürd U 2, 5 die 2. Schur Klee von nach⸗ benaunten ſtädt. Grundſtücken öffentlich an den Meiſtbietenden. In der 2. Sandgewann Los 1, ja und 2 100 ar Ju der 5. Sandgewann Los 2 60 ar In der 7. Sandgewann Los 1 und 2 40 ar In der Gewaun Aufeld und Almen auf der 1687 früheren Gemarkung Neckgrau cg. 50 ar Manuheim, den 20. Jult 1908. Städtiſche Gutsverwaltung: Krebs. Sehr renk. vornehme Felbſländigkeil Fiür ein ſtaatlich konzediertes Unternehmen auf hygieniſchem Gebiete ſoll die ſelbſtändige Alleinvertretung für ſc Mannheim und Umgebung vergeben werden. Sicheres Einkommen bei beſcheidener Tätig⸗ keit mindeſtens 6000 Mark. Für Kaufleute und Ingenieure gleich paſſend. Für ſelbſt⸗ ſtändige Uebernahme ſind 1500 Mark zu zahlen. Für kon⸗ venierende Perſönlichkeit bequeme Zahlungsbedingungen. —— eel 31617 N. 1 die Brllckenſtelle durchfahrenden Schiffe, Schlepp⸗ die Talfahrt geſperrt iſt; die Schiffe und Flöße haben darauf⸗ Die Bergſchiffahrt erhält die Zeichen an der Brückenſtelle Schiffbrücken vorgeſchriebenen Zeichen mit Große Verfteigerung 3, 4 7 Am Donuerstag, 23. Juli, nachmittags 2½ Uhr, ver⸗ ſteiger ich in meinem Lokal: 2 Büfett, 2 Diwans, 1 ſchöne Garnitur, Waſch⸗ und Nachttiſche, Servieruſche,Nähtiſch, Trumeaux, Betten, Chiffonnier, Lüſter, Bilder, Spiegel,ein großesGrammophon, Schreibtiſch,Regulator, Fahrräder 1golvene Herren- und Damenuhr, Brillantbroche, zwei Pfrandſcheine über Brillanten und anderes. Uebernehme jed. Poſten Möbel oder Waren zuin Verſteigern und gegen bar. 63018 M. Arnold, Auktionator, N 3, II. Telephon 2285. Schafweide⸗Verpachtung. Die Wiuterſchafwelde pro 1908/09, welche auf hieſiger Ge⸗ markung mit 200 und auf der früheren Gemarkung Scharhof mit 300 Stück befahren werden kann wird am Mittwoch, den 29. d. Mts.,, vormittags 1 Uhr auf dein Rathauſe hier öffeutlich verpachtet. 80580 Sandhoſen, den 17, Juli 1908, Der Gemeinderat: Herbel. Volk. Daα erlg uα εονeafe es acg70 FHac dadellos goin. e 2 Aeliseu. Lonskh Haororbeileg kitege Auutsbelrerirelldar: Hof-Kalligraph 8 FFFr AHerren asa Damen 2— e Gο 57599 Ceſdrerkehr. ö t ee Offerten unter Nr. 25796 an die Expedition ds. Bl. Villa. Rheinpfalz. Wegen anderweitiger Unter⸗ nehmungen verkaufe ich meine herrlich gelegene Villa mit ſchönem Garten, 7 Zimmern nebſt reichlichem Zubehör, zu einem ſehr billigen Preiſe, unter günſtigen Bedingungen. Offerten unter Nr. 63020 an die Expedition d. Bl. 1 billig zu ver⸗ Faſt geues Bett kanen kauſen. 25778 Windeckſtr. 22, Wirtſchaft. Wer iſt Ränfer für 2300 diverſe Serien Liebig⸗ bilder. Off unter Nr. 25781 an die Expedition d. Bl. Spferd. mit Magu.⸗ Motorrad Zündung, wegen Kraukheit für 230 Mark zu verkaufen. Anzuſehen Werk⸗ tags—½9 Uhr abends Bellen⸗ ſtraße 70, 4. St. l. 25777 FPianos Erſtklaſſige Fabrikate, ge⸗ ſangreichen Ton, von Rich. Lipp & Sohn, Hofpianofabr. Stutt⸗ gart, W. Bieſe, Hofpianofabr. in Berlin, Wilh. Schimmel, Hofpianofabrik in Leipzign.m. Mäßige Preiſe. Schulptanos von Mk. 420 an. 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