814 5. durch die Boſt bez. incl. Poſte auſſchlag M. 8. prQuartal, che Neueſte Nachrichten Telegramm⸗ Adreſſe: „Journal Maunheim“ — 4 Drndkerei⸗Burean(An⸗ do fesa tet 80 Anabhängige Tageszeitung. nuhmes- Drudarbetten 84l1 Die Gblonrke helle. üiSGelſenſte ernd verbrentetße Zeitung Taiglich 2 H Eigene Redaktionsbureaus Wedalten: 877 masasrae: eee. in Nonnhein und Rugebung. eee eee in Berlin und Narlsruge. Erpcbitin urd Serlags: Die Neklame⸗Jelle Nart Schluß der Infeeaten⸗aumahme für das Mittagsblatt Morgens 9 utr, für das Abendblatt Nachmittags 8 Uhr. buchhandlung⸗⸗„ 218 — e— Ar. 340. Montag, 27. Jult 1908.(elbendblatt.) Die Lage in Indien. Von unſerm Londoner Korreſpondentenn +London, 25. Juli. Die Engländer haben einen der gefährlichſten Agitatoren in Indien unſchädlich gemacht. Der Brahmine Tilak iſt zu ſechs jähriger Deportation verurteilt. Bal Gangadhar Tilak iſt ein Mahratte: die Mahratten find das krigeriſche Volk, das allein bis zu dem Eindringen der Engländer eine ſtarke Herr⸗ ſchaft in Indien beſaß. Tilak iſt ein Brahmine, gehört alſo zu der Ariſtokratie des Landes. Bildung und Beruf nach iſt er Juriſt; er hat ſich ſtets dem angliſierenden Einfluß fern⸗ gehalten, hat Indien nie verlaſſen und nicht durch die See⸗ fahrt nach Europa ſeine Kaſte verloren. Schon ſeit vielen Jahren ſteht er in der politiſchen Agitation und fördert in ſeinen beiden Zeitungen, dem engliſch erſcheinenden„Mah⸗ ratta“ und dem in der Eingeborenenſprache veröffentlichten „Keſari“(der Löwe), die radikalſten Unabhängigkeitsbeſtre⸗ bungen in Indien. Unter den Politikern der extremen Rich⸗ tung iſt er vielleicht der populärſte und jedenfalls der ein⸗ flußreichſte. Die Journaliſten, die im vorigen Jahre zur Deportation verurteilt, dann aber nach ziemlich kurzer Friſt wieder begnadigt wurden, reichen an Bedeutung nicht ent⸗ fernt an ihn heran. So war es ein kühner Griff, als die eng· liſche Behörde ihn vor Gericht ſtellte; umſomehr als es ſich diesmal nicht um einen Bengali handelte, deren Volk als das beredteſte, aber unkriegerichſte in Indien gilt, ſondern um einen Führer der mannhafteſten Stämme. Gerade das machte es freilich beſonders notwendig, gegen ihn vorzugehen. Die Orientalen ſehen nur gar zu leicht ein Zeichen von Schwäche darin, wenn die Regierung keinen energiſchen Willen betätigt. Anderſeits aber mußte man in Kalkutta und inLondon darauf rechnen, daß ſeine Verurteilung neue Unruhen im Gefolge haben kann. Das Reuterſche Bureau. hat verſchwiegen, was man jetzt aus den indiſchen Zeitungen erfährt, daß nämlich ſeine Verſetzung in den Anklagezuſtand in Bombay eine ſo englandfeindliche Stimmung erzeugt hat, wie man ſie ſeit Jahren nicht erlebt hat. Es iſt alſo keineswegs ausgeſchloſſen, daß die Nachricht von ſeiner Ver⸗ urteilung ernſte Schwierigkeiten nach ſich zieht. Es war Tilak, der auf dem letzten„Nationalkongreß“ der Hindus— Weihnachten 1907— die Spaltung zwiſchen der gemäßigten und der extremen Richtung herbeigeführt hat. Seine Depor ⸗ jation beraubt die ertreme Partei, die ausgeſprochenermaßen die Befreiung Indiens von der engliſchen Herrſchaft anſtrebt, ihres Führers; denn die 6jährige Deportation des 52jährigen Manes dürfte ſeine politiſche Laufbahn beſchließen. Ueber die Berechtigung ſeiner Ver⸗ urteilung hat man in den engliſchen und anglo⸗indiſchen Kreiſen, die nicht ganz auf dem radikalen Flügel ſtehen, keinen Zweifel. Es war ein geſchickter Zug, daß man einen ein⸗ geborenen Richter, der zwar kein Hindu, ſondern ein Parſe iſt, den Fall aburteilen ließ: und merkwürdigerweiſe war es ein früherer Schüler Tilaks, der ihn obendrein verteidigte, als er vor 11 Jahren wegen aufrühreriſcher Agitation zum erſten Mal verurteilt wurde. So vorſichtig und geſchickt Tilak greſſes iſt die indiſche ſeine Augriffe e e Herrſchaft richtete, und ſo ſehr er verſuchte, ſich keine Blößen zu geben, die ihn mit dem Strafgeſtz in Konflikt brächten, ſo waren doch ſeine wieder⸗ holten Hinweiſe auf die Leichtigkeit der Bombenfabrikation und auf die Wahrſcheinlichke t von Bomben⸗ attentaten allzu deutlich geweſen. Alle Kenner Indiens ſind darin einig, daß die Agitation und die Unruhen bisher höchſtens drei Prozent der Bevöl⸗ kerung ergriffen haben. Das klingt wenig; da aber die Be⸗ völkerung von Indien 300 000 000 Menſchen beträgt, ſo müſſen die Agitatoren mit ihrem Anhange immerhin ſchon auf 90 000 veranſchlagt werden. Weitaus der größte Teil der Indier ſind Bauern und Handwerker. Die Induſtrie⸗ bevölkerung beträgt nur wenige Prozent, obwohl namentlich die Textilinduſtrie ſtetig an Bedeutung wächſt. Das flache Land iſt bisher ganz ruhig geweſen. Die Agitation beſchränkt ſich ganz weſentlich auf die großen Städte. Aber während ſte anfänglich nur in Kaltutta zu Hauſe war, hat ſie ſich in den letzten wenigen Jahren das Pendſchab und Bombay erobert, iſt nach Süden vorgedrungen, und jetzt gibt es wenige Diſtrikte und wenige Völker, die noch gar nicht von der Anſteckung er⸗ griffen wären. Nur die Mohammedaner, nach den Hindus der größte zuſammenhängende Volksteil, die gegen 62 000 000 zählen, haben ſich vollſtändig loyal gehalten. Zum guten Teil geſchah das aus Oppoſition gegen die Hindus. Was aber die Mohammedaner erſtreben, iſt dasſelbe, was die, wenn man ſo ſagen darf, nationale Bewegung der Hindus verurſacht hat; denn im eigentlichen Sinne kann man von einer Nation der Hindus ebenſowenig ſprechen, wie von einer indiſchen Nation. Die„nationale“ Bewegung der Hindus iſt eine Frucht der Schulen und Uniberſitäten, die die Engländer gegründet haben; und eine größere Ausdehnung und Verbeſſerung der Schul⸗ und Univerſttätsbildung ſtreben jetzt auch die Moham⸗ medaner an. Vorderhand kommt es den Engländern gelegen, die Mohammedaner, die ſich ſtets von den politiſchen Beſtre⸗ bungen der Hindus ferngehalten und auch an dem„National⸗ kongreß“ niemals teilgenommen haben, gegen die Hindus aus⸗ zuſpielen. Ob aber dieſe Taktik auch in ſpäterer Zukunft Er⸗ folg haben wird? Hie und da finden ſich doch ſchon Spuren von einer, vorläufig allerdings nur ſehr vagen Vorſtellung, daß die Geſamtbevölkerung von Indien— gegenüber der eng⸗ liſchen Herrſchaft— eine Einheit bildete. Eine wunderliche Erſcheinung iſt es freilich, wenn die engliſche Demokratie mit den Unabhängigkeitsbeſtrebungen der Hindus ſympathiſiert. Denn die Partei des Nationalkon⸗ Ariſtokratie, in ihrer kaſtenmäßigen Ab⸗ geſchloſſenheit die härteſte Ariſtokratie der Welt. Grundeigen⸗ tümer, Juriſten, Fabrikbeſitzer und Prieſter, ſämtlich der Brahminenkaſte angehörig, ſind die Führer ſowohl der ge⸗ mäßigten als der extremen Partei. In charakteriſtiſcher Un⸗ kenntnis dieſer Takſachen läßt ſich die engliſche Demokratie zur Sympathie mit der ungeheuer reaktionären ariſtokratiſchen Kaſte überreden, die die engliſche Herrſchaft zu untergraben ſucht. Dagegen wird die engliſche Ariſtokratie— und die engliſche Herrſchaft in Indien iſt faſt ausnahmslos durch die Ariſtokratie vertreten— keine beſſere Politik verfolgen können, als wenn ſie ſich mehr als bisher auf die breiten Maſſen der indiſchen Bevöllerung ſtützt. polilische Uebersicht. Maunheim, 27. Juli 1908. Speyer⸗Ludwigshafen. Man ſchreibt uns aus dem erſten Pfälziſchen Wahlkreiſe: Ein intereſſantes Vorſpiel gibt es bereits. Die rote Preſſe kommt der ſchwarzen zu Hilfe. 1907 gewann die Sozial⸗ demokratie den Wahlkreis bekanntlich durch direkte und indirekte Hilfe des Zentrums. Die„Pfälzer Zeitung“ ſucht das Verhalten des Zentrums bei der Stichwahl von 1907 damit zu rechtfertigen, daß es auf die Stichwahl von 1903 weiſt, damals hätten die Liberalen das Zentrum nicht unterſtützt, dieſes übte alſo 1907 nur gerechte Vergeltung. Die ſozialdemokratiſche Preſſe, beſorgt, das Zentrum könne diesmal verſagen, verteidigt das Verhalten des Zentrums, findet es ganz in der Ordnung, obwohl ſie zugeben muß, daß die Wahlenthaltung der Liberalen im Jahre 1903 nur die Antwort auf das Verhalten des Zentrums im Jahre 1898 war. In der Stichwahl zwiſchen den Liberalen und den Sozialdemokraten enthielt ſich das Zentrum der Abſtimmung und verhalf damit den Sozialdemokraten zum Siege. Das Zentrum hat alſo zuerſt verſagt. Während aber die ſozial⸗ demokratiſche Preſſe das Verhalten des Zentrums 1907 begreiflicherweiſe nach Möglichkeit zu beſchönigen ſucht, zeigt ſie für die Stellungnahme der Nationalliberalen im Jahre 1903 nur ein äußerſt ſchwaches Verſtändnis. Auch vergißt ſie ganz zu erwähnen, daß 1899 die Zentrumspartei für die bayeriſchen Landtagswahlen ein förmliches Bündnis mit den Sozialdemokraten abſchloß, das ſich gegen die National⸗ liberalen richtete. Man mag über das Verhalten der Natio⸗ nalliberalen urteilen wie man will, es iſt nicht ſo, daß das Zentrum 1907 nur gleiches mit gleichem vergolten habe, wie die Sozialdemokratie zum Schutze des Bundesgenoſſen behauptet, die Nationalliberalen handelten 1903 nur unter der Nachwirkung und dem Eindruck des Zentrumsverrats in den Jahren 1898 und 1899. Dieſer wurde 1907 einfach fortgeſetzt, ſo und nicht anders iſt die Situation in unſerem Wahlkreiſe. Die Preisgabe der bürgerlichen Intereſſen durch das Zentrum hatte nur eine vorübergehende Unterbrechung gefunden. 1907 wäre es am Zentrum geweſen, wieder gut zu machen, was es 1898 und 1899 an der Sache des Bürgertums und des Vaterlandes gefehlt, ihm ſtand am allerwenigſten eine Vergeltungspolitik zu, die ſich 1903 bei den Nationalliberalen, wenn nicht aus⸗ reichend verteidigen, ſo doch aus ſehr berechtigter Verſtim⸗ mung erklären und verſtehen läßt. Die„Speierer Zeitung“ führt noch eine weitere Tatſache an, die die Wahlenthaltung der liberalen Partei im Jahre 1903 rechtfertige: Bei der Einleitung der Wahlbewegung in jenem Jahre hatte in einer Zentrumsverſammlung der Pfals in Neuſtadt der Vor⸗ ſitzende der Zentrumspartei der Pfalz und der Kandidat des Zen⸗ trums, Herr Dr. Siben, gleich von vornherein die Parole aus⸗ Reiſebriefe von Fr. Zimmermänn⸗Mannheim. Ein Ausflug in das Albanergebirge bei Rom. Wenn man in Ronm irgend einen erhöhten Punkt beſteigt, ſo gerblickt man einen weiten Halbkreis von prächtig geformten Ber⸗ gen. In wunderbarem Blau leuchten die Gebirgszüge in die weite Ebene und wenn man hoch genug geſtiegen iſt, ſo ſieht man das Meer in tiefblauer Farbe, das Himmelsgewölbe in etwas hellerem Blau und zuletzt die duftig⸗blauen Apeninnen mit den Sabinierbergen und den Albanerhöhen bei Frascat Der Aus⸗ flug an dieſen Ort iſt wohl der ſchönſte und leichteſte, den der Reiſende von Rom aus unternehmen bann. Es führt eine Eiſenbahnlinie dahin und daneben läuft noch die elektriſche Straßenbahn, ſo daß man in der bequemſten Weiſe dahin ge⸗ langen kann. Einige Wagen der Straßenbahn ſind zweiſtöckig und bei ſchönem Wetter iſt der obere Teil ſtets ſtark beſetzt, weil man von dort aus einen herrlichen Ausblick in die ſonnenber⸗ brannte, endloſe Ebene der Campagna hat. An Werktagen ſind es meiſtens fremde Reiſende, welche die Wagen beſetzen und man trifft hier die ruhig genießenden Deutſchen, die phlegmatiſchen Engländer, die ſelbſtbewußten Amerikaner und die unruhigen Franzoſen. Nach einer Fahrt von etwa 30 Minuten hat man Frascati erreicht und nun eilt alles auf die weltberühmte Teraſſe, von welcher aus man einen unbeſchreiblich ſchönen Ausblick nach allen Seiten hat. Die Stadt Rom iſt ungefähr 4 Stunden ent⸗ fernt und man iſt erſtaunt, über den ſcheinbar kleinen Raum, welchen ſie einnimmt. Die Stadt erſcheint faſt ganz eben und die ſieben Hügel ſind von hier aus gar nicht wahrzunehmen. Was dem Fremden am meiſten auffällt, iſt der Umſtand, daß gar keine Induſtriekamine zu ſehen ſind, was aber damit zuſammenhängt, daß Rom keine Fabriken hat. Nur die Hausinduſtrie, welche ſich meiſt mit der Herſtellung von Schmuckgegenſtänden beſchäftigt, iſt einigermaßen ausgebilder. Aus dieſem Grunde iſt die Luft auch ſind. Von allen römiſchen Bauwerken iſt es die Kuppel der St. Peterskirche, die ſelbſt aus dieſer Entfernung über die ganze Stadt emporragt, ein Symbol der allesbeherrſchenden Kirche. Uls weiße Punkte glänzen aus den blauen Bergen die kleinen Städtchen Tivoli, Paleſtrina, Albano, und die Dörfer Grotta ferrata, Caſtell Gandolſo, Rocca di Papa hervor und laden den Reiſenden zum Beſuche ein. In der Mitte des Gebirgszuges liegt das Albanergebirge, deſſen höchſter Punkt, der Monte Cavo ſich weit über ſeine Umgebung erhebt. Links davon dehnt ſich das Sabiner Berland aus, während rechts, die niedrige Kette der Velletrier⸗Berge ſich gegen das tyrrheniſche Meer hin⸗ zieht und in nebelhafter Ferne dem Auge zuletzt ganz ent⸗ ſchwindet. Das Albaner Gebirge beſteht aus plutoniſchen Ge⸗ ſteinsarten und iſt aus zwei gewaltigen, vulkaniſchen Eruptionen entſtanden. Ein Kreis von etwa 80 Kilometer Durchmeſſer ſteigt bis 600 Meter an. In dieſem mächtigen Lavawall erhebt ſich in der Mitte der herrliche Gebirgsſtock des Monte Cado bis zu 1000 Meter. An der Weſtſeite ſind die wegen ihrer landſchaftlichen Schönheit berühmten Kraterſeen von Memi und Albano tief ein⸗ gebettet. An Geſteinsformationen findet man Baſalt⸗ und Lava⸗ bildungen, vulkaniſche Tuffe, Tavertin, ſowie den nur hier vor⸗ kommenden Peperin. Ueberall ſind große Steinbrüche, in welchen die fleißigen Arbeiter unermübdlich für die Stadt Rom die nötigen Steine brechen und bearbeiten. Nach der Anſicht der Geologen waren dereinſt im Albanergebirge ein Zentral⸗ und ein Seiten⸗ krater in Tätigkeit; in neuerer Zeit hak die Forſchung aber er⸗ geben, daß es ſich wahrſcheinlich nur um Einſtürze handelt, die nach der Haupteruptionsperiode in großen Pauſen entſtanden ſind. In ſpäterer Zeit traten die Vulkane wieder in Tätigkeit und ſchufen über den alten Ausbruchsröhren den Monte Cavo, welcher in dem Campo di Hannibale ſeinen Hauptkrater beſaß. In jenen denkwürdigen Zeiten haben ſich von hier aus gegen Rom und Velletri lange Lavaſtröme in nördlicher Richtung er⸗ ungeheure Wogen erſtärrt ſind, liegt das tiefere Land vor ün⸗ ſeren Augen. Bei einer Eiſenbahnfahrt fährt man beſtändig durch dieſe Höhen und Vertiefungen und an den Seitenwänden kann man die geologiſche Zuſammenſetzung deutlich beobachten. Man findet Tuffſteine von ſehr verſchiedener Natur; die Peperin⸗ bildungen ſehen ganz bunt aus und ſind an den eingeſchloſſenen Kalk und an den hartgebrannten Tonſtücken leicht zu erkennen. Aus dieſen fremden Beſtandteilen kann man erkennen, daß die Exploſionen der Vulkane ſehr mächtig geweſen ſein müſſen, da viele Jelstrümmer, welche unter dem Vulkan gelagert ſind, in großen Maſſen emporgeſchleudert wurden. Alle Ausbrüche fan⸗ den in der vorgeſchichtlichen Periode ſtatt und die alten Schrift⸗ ſteller fanden dieſes Gebirge bereits in dem heutigen Zuſtande. Auch heute ſind Erdbeben nicht gerade ſelten und an einigen Stellen dringen noch Schwefeldämpfe empor und legen Zeugnis ab, daß der Pulsſchlag noch nicht vollſtändig erloſchen iſt. Geo⸗ logiſch gehört das Albanergebirge zu den jungen Bildungen, wenn ſich die Entſtehung auch der Geſchichte entzieht. Schon in den Zeiten der alten Römer liebten es die Patrizier hier ihre Som⸗ merwohnungen zu erbauen und man ſieht daraus, daß ſte die landſchaftlichen Schönheiten wohl zu würdigen wußten. Prächtige Straßen, deren Pflaſter heute noch teilweiſe erhalten iſt, führten in gerader Linie hinaus und ein reges Leben zeigte ſich daſelbſt während des ganzen Jahres. An vielen Orten kann man noch heute die Ruinen dieſer alten Sommerhäuſer ſehen; berühmt iſt das alte Tusculum, wo ſich die Villa Ciceros, des größten alten römiſchen Redners, befand. Schon damals pilgerte das römiſche Volk in großen Scharen auf der Via triumphalis auf die ſtolzen Höhen des Monte Cavo, der mit dem großartigen Tempel Jovis gekrönt war. Die Via Appia und die Via Satina ſtellten die Verbindung mit der Hauptſtadt dar. Heute ſind die ſchönſten Punkte im Beſitz von römiſchen Bauſpekulanten und überall erheben ſich mitten aus den grünen goſſen und dieſem Umſtande iſt es zu verdanken, daß die Cam⸗ ſo klar und ſo rein von allen ſchädlichen Beſtandteilen, welche in unſeren deutſchen Städten leider in ſo großer Menge vorhanden * pagna keine abſolute Ebene iſt. Wie ein weites Meer, deſſen Weinbergen ſtolze Landhäuſer mit herrlichen Blumengärten, die in ihrer weißen Farbe ſchon aus großer Entfernung zu ſehen 2, Seit General⸗Anzeiger.(Abendplatt.) Mannkeim, 27. Jult. gegeben:„Unter keinen Umſtänden einen Natio⸗ können, ſich zu den Schmähungen und Hoffnungen des werden, daß der neue Motor des Luftſchiffs„Ville de Paris“,— ualliberalen!“ Und in ſeiner in der Schwartz⸗ Jeſuitenorgans zu äußern. Werden die deutſchen Zentrums⸗ auf deſſen Leiſtungen die Franzoſen ganz beſonders ſtolz zugel ſchen Falle in Fesieir am. Jun tdai ſan er ſid mgerdein blätter ſie mit ihrem Schilde decken? ſind, deutſches und noch dazu Berliner Jabrikake Far deſpektierlicher Weiſe über die Nationallibera as— 5 iſt, deſſen Vorzüge man in Frankreich allenthalben rühmt deut liee ee ent an ai Die poltiſche Beveutung 05 Anſiedelungswerkes. ohne zu ahnen, daß man gerade der deutſchen Induſtrie damit 8415 So ſtehen die Dinge. Wir warten nun ab, ob das Zen⸗ Mit Recht weiſt man in nationalen Kreiſen ſtets darauf Vorſchub leiſtet. Die in England vielfach gemachten Ver⸗ 7 trum gedenkt, in dieſem Jahre die zehnjährige Jubel⸗ hin, daß die planmäßige Arbeit der Anſiedlungskommiſſion, ſuche mit Aeroplanen verſchiedenſter Syſteme, die zu Küſten⸗ Gew feier ſeiner Verbindung mit der Sozial⸗ das großzügige Anſiedlungswerk, nicht allein von hoher] beobachtungszwecken dienen ſollen, haben zu einem greifbaren Chri demokratie im erſten pfälziſchen Wahlkreiſe in der kultureller Bedeutung iſt, ſondern auch von erheblicher poli⸗JErgebnis nicht geführt. Ehe es nicht geglückt iſt, die für Wahlſchlacht zu begehen. Es gibt, wie wir zu wiſſen glauben, tiſcher Tragweite. Geſetze des Vogelfluges bis ins kleinſte zu ergründen, wird den recht große und einflußreiche. Zentrumskreiſe, die den Ge⸗ Die politiſche Bedeutung des Anſiedlungswerkes aber hal 5 Hilfe des gasgefüllten Ballons ſchwerlich entraten Feie kürzlich, wie bekannt, in dem deutſchen Landtagswahlſieg im 3 Kreiſe Gneſen⸗Witkowo eine treffliche Illuſtration erfahren. 5 N Hier wurde zum 915 Male ein deutſcher Landtagsabgeord⸗ Die Papſt⸗ und Markgraf Bernhard⸗Feier. neter mit 166 deutſchen gegen 126 polniſche Stimmen ge⸗ Kürlsruhe, 27. Juli.(Von unſerem wählt. Im Kreiſe Gneſen ſind bisher 28 Anſiedlungsdörfer Wi 1 15 15 9 578127 gebildet worden mit einer Anſiedlerbevölkerung von rundläums Pius X. und des 450jährigen Gedenktages 6500 Seelen. Aus dem Reſt der noch im Beſitz der Anſied⸗ des Markgrafen Bernhard von Baden hatte geſtern lungskommiſſion befindlichen Fläche ſollen, wie wir hören, abend den großen Saal der Feſthalle außerordentlich ſtark ge. binnen kurzem 4 weitere Dörfer geſchaffen werden. Der füllt. Aus Tannengrün erhob ſich auf der ſüdlichen Empore Geſamtzuwachs, den die deutſche Bevölkerung im Kreiſe die übergroße Figur des Markgrafen Bernhard zu Baden; zu Gneſen durch die Anſiedlungsarbeit erfahren hat, beträgt zur⸗ deſſen beiden Seiten die Büſten des Großherzogs von Baden und zeit mehr als 7000 Seelen, ungerechnet die in den einzelnen des Papſtes Aufſtellung gefunden hatten. An der Feſttafel hatte Dörfern und Anſiedlungen beſchäftigten deutſchen Arbeiter⸗ vor allem die latholiſche Geiſtlichkeit mit Geiſtlichem Rat und Handwerkerfamilien. Der Kreis Witkowo, welcher mit au der Spige Platz genommen, ferner bemerkten wir die Gneſen einen Wahlbezirk bildet, iſt noch überwiegend polniſch. Herren Geheimrat Reinhardt, Miniſterialdirektor Hübſch, Ober⸗ 8 5 75 ſchulratsdirektor Dr. Sallwürk, Zolldirektor Seubert, die Ver⸗ Indeſſen konnte auch hier die Anſiedlungskommiſſion bis jetzt treter zahlreicher Pfarreien des Landes und der katholiſchen ſchmack an dieſen ſchwarzroten Siegesfeiern allmählich ver⸗ loren haben. Aber was gewiſſes weiß man nicht. Die Ab⸗ neigung gegen die Nationalliberalen und den Bülow⸗Block, die lieblichen Ermunterungen aus dem ſozialdemokratiſchen Lager— wer weiß, was ſie bewirken und anrichten werden? Die örtliche Parteileitung des Zentrums im erſten pfäl⸗ ziſchen Wahlkreiſe ſteht jedenfalls vor einer folgenſchweren Entſcheidung. Auch das benachbarte badiſche Zentrum wird gerade im gegenwärtigen Augenblick die Frage des Ver⸗ hältniſſes von Zentrum und Sozialdemokratie in Speyer⸗ Ludwigshafen höchlichſt intereſſieren. Kaiſer Wilhelm II. und die Jeſuiten. In S. Joachim zu Rom, einer Kirche, die 1893 zum Gedächtnis des Prieſterjubiläums Leos XIII. geſtiftet wurde, hat man jetzt ein Altargemälde angebracht, das den Kaiſer Heinrich 1I. den Heiligen mit ſeiner Gemahlin Kunigunde etwa 5200 Hektar Land kaufen bei einer Kreisfläche von ſtudentiſchen Korporationen der Hochſchule. Geiſtlicher Nat darſtellt, wie er dem Papſt Benedikt VIII. huldigt. Dadurch 58 900 Hektar. Angeſiedelt ſind bis heute 220 deutſche] Knörzer begrüßte in einer herzlichen Anſprache 915 Feſl⸗ Familien, die zumeiſt aus Weſtfalen und aus der Provinz Sachſen ſtammen. Es wurden ſieben neue Dörfer gebildet. Dies Vorwärtsdrängen des Deutſchtums im Wahlkreiſe Gneſen⸗Witkowo hat nun eben zu dem erfreulichen Wahl⸗ reſultate geführt. Die Deutſchen erzielten gegen 1908 ein Mehr von 32 Wahlmännern. Die politiſche Bedeutung des großen nationalen Anſiedlungswerkes tritt mit dieſem erſten deutſchen Wahlfiege in der Oſtmark klar zu Tage. Schon verſammlung, die zu tauſenden herbeigeſtrömt, um ein hehres, ſeltenes Doppelfeſt zu feiern: das fünfzigjährige Prieſterjubiläum des Papſſes Pius X. und des 450jährigen Gedenktages des Markgrafen Bernhard von Baden. Der ganze katholiſche Welt⸗ kreis rüſte ſich, um ſeine Huldigung in Ehrfurcht und Liebe darzubringen ſeinem geliebten Oberhaupt der katholiſchen Kirche, der auf eine 50jährige Prieſterwirkſamkeit zurückſchaue, reich an Arbeit und Sorgen, reich an Gnade und Segen. Die Gaben, fühlt ſich das allſonntäglich in Rom erſcheinende Jeſuiten⸗ organ„Vera Roma“ in der neueſten Nummer zu folgenden Ausführungen veranlaßt: „Schon als der deutſche Kaiſer Wiblhelm II. die Abtei von Montecaſſino beſuchte, in der auch Heinrich II. geweilt hatte, haben wir den Wunſch ausgeſprochen, der deutſche Kaiſer möge durch einen himmliſchen Strahl befähigt werden, ſich die Unſterblichkeit zu ſichern und der Retter der wankenden Geſellſchaft werden. Und wir hegen noch immer die frohe Hoffnung, weil wir nicht glauben können, daß Wilhelm II. unterläßt, Vergleiche anzuſtellen zwiſchen dem Deutſchland Heinrichs II. und dem heutigen, das durch den ſchamloſen Renegaten Martin Luther(1) einer ketze⸗ riſchen Zerſetzung überantvortet iſt.— Welch' ein Jammer iſt die Trennung eines ſo edlen Zweiges von dem Stamm, der katholiſchen Mutterkirche, eine Trennung, die unreine, verfluchte Hände mit ſchmutzigem Meſſer vornah⸗ men.(1) Was für einen Zweck hatte es, alte, herrliche Perlen um⸗ zuwandeln in die GEicheln(das Schweinefutter) einer angeblichen Reform, die nur die Abſicht einer ekeln ſatani⸗ ſchen Rebellion gegen die Dogmen der heiligen Kirche hat? Wirhelm II. iſt heute der einzige Monarch, der ſich nicht ſcheut, öffentlich den Namen Gottes anzurufen. Wir ſprechen deshalb unbekümmert um den Lärm der antikirchlichen Elemente den heißen Wunſch aus, daß Gottein Wunder tun mögel Wären die Juden und die Freimaurer nicht ſo ſtark und mächtig auch in Deutſchland, ſo wäre vielleicht ſchon ein großer Schritt geſchehen(), denn das Luthertum iſt ein Kadaver(J1), den man nicht mehr galvaniſieren wird. Aber Wilhelm II. iſt der Mann, dieſe und andere Hinder⸗ niſſe zu beſeitigen(), wenn es Zeit iſt(1) Und Kaiſer Heinrich der Heilige möge ihn leiten!“ Dazu bemerkt die„Deutſch⸗Evangel. Kor reſp.“: So empört jeder evangeliſche Deutſche ſein muß über dieſe umerhörte Frechheit, mit der das Jeſuftenblatt die Perſon unſeres Kaiſers in irgendwelchen Zuſammenhang mit der Abſicht einer Ge⸗ genreformation zu bringen wagt, ſo dankbar iſt es wieder doch zu begrüßen, daß ein Organ des Jeſuitenordens einmal ſeimes Buſens Falten ſo tief küftet, daß wir den jeſuitiſchen Abſichten und Wün⸗ ſchen ins Herz ſchauen dürfen. Wir erſchaudern beim Blick in dieſe Abgründe. Müſſen wir uns doch ſagen: Der Geiſt dieſes Jeſuitismus iſt der spiritus rector des Ultramontanismus; und der Ultra⸗ montanismus prahlt bei uns in Deutſchland lauter denn je mit ſeiner Friedensliebe und findet damit noch immer Gehör bet ſo vielen. Wird ihnen der ſchamloſe Artikel der„Vera Roma“ wohl zeigen, was der Utramontanismus unter„Frieden“ verſteht? Dem Kundigen iſt er ein neuer Beleg für den Satz: Der ſchlimmſte Stö⸗ renfried und Friedensſtörer iſt der jeſuitiſche Ultramontanismus. tauſendmal jetzt läßt ſich aber aus dem glücklichen Wahlreſultate im Kreiſe Gneſen⸗Witkowo die Zuverſicht ſchöpfen, daß mit der plan⸗ mäßigen Fortführung des Anſiedlungswerkes die Hoffnungen in Erfüllung gehen werden, welche man darauf geſetzt hat. Sind die Provinzen Weſtpreußen und Poſen durch die ſtaat⸗ liche Koloniſation erſt ſoweit mit Deutſchen durchſetzt, daß ſie in vielen Kreiſen ſtarke Majoritäten bilden, dann kann ſchon aus ethnographiſchen Gründen von einer Lostrennung dieſer öſtlichen Landesteile vom preußiſchen Staate keine Rede mehr ſein und die Oſtmark iſt auf friedlichem Wege unverbrüchlich dem deutſchen Reiche gewonnen. Das uene eugliſche Motor⸗Luftſchiff. Der Erſatz für den„Nulli ſecundus“ iſt nunmehr fertig⸗ geſtellt, und man darf auf die Probefahrten begierig ſein. Angeſtrebt war, daß England ſich durch die Konſtruktion dieſes Luftfahrzeuges„an die Spitze der geſamten Aeronautik ſtellt“, ſowohl was Lenkbarkeit und Schnelligkeit als auch Faſſungs⸗ vermögen betrifft. Ueber die Konſtruktionseinzelheiten iſt bekannt, daß das Rahmenwerk leichter, die Maſchine ſtärker als beim„Nulli ſecundus“ iſt. Die Maſchine enthält zehn zwölfzylindrige Antoinette⸗Motore. Eine beſondere Anord⸗ nung des Netzwerkes verhindert das Entweichen des Gaſes bei feuchter Luft. Die Gondel ſoll mehr Menſchen befördern können als das Zeppelinſche Luftſchiff. Die Erbauer ſind die des„Nulli ſecundus“, nämlich Oberſt Cappu und der ameri⸗ kaniſche Ingenieur Cody. Bevor dieſe Herren nicht bewieſen haben werden, daß ſie diesmal ein brauchbareres und wider⸗ ſtandsfähigeres Modell geſchaffen haben, ſteht die geſamte Luftſchifferwelt den vielverheißenden Anſprüchen noch ſkeptiſch gegenüber, beſonders der berechneten Durchſchnittsgeſchwindig⸗ keit von 40 engliſchen Meilen pro Stunde. Bemerkenswert iſt, daß England nicht imſtande iſt, einen ſelbſtkonſtruierten Motor zur Verwendung zu bringen, ſondern auf ein franzö⸗ die das katholiſche Volk niederlege am Thron des Jubelprieſters, Liebe und Anhänglichkeit, ſie gelten nicht allein dem Inhaber des päpſtlichen Stuhles, ſie gelten vor allem auch der Perſon desſelben. In treuer Liebe und Anhänglichkeit ſchlage das Herz des Katholiken für dieſe erhabene und edle Perſon. Der heutige Tag gelte aber auch der Gedenkfeier des Todes des ſeligen Markgraf Bernhard von Baden, der Macht und hohe Stellung berlaſſen, ſeine Krone niedergelegt, um ſich dem Höchſten zu weihen. Ter Redner erinnert an das Wort des hochſeligen Großherzog Friedrich., das er ihm bei der Einweihung der Bernharduskirche geſprochen:„Lieber Herr Pfarrer, ſagen wir es mit einem Worte. Bernhard war ſelbſtlos!“ Das ſei das richtige Wort, das alles ſage, was der ſelige Bernhard geweſen: ſelbſtlos für Gott, für ſeine Kirche und das Vaterland und der⸗ im Kreuzzug ſein Leben gelaſſen, als ihn die Peſt auf das Sterbebett geworfen. Mit einem nochmaligen herzlichen Will⸗ komm ſchließt Redner ſeine Ausführungen unter dem lebhaften Beifall der Zuhörerſchaft. Unter Leitung des Herrn Chor⸗ direktor Bier trug die Kapelle der freiwilligen Feuerwehr den erſten Satz der Hayd'nſchen Sinfonie II vor und der Kirchen⸗ chor der Bernharduskirche unter der gleichen Leitung das Men⸗ delsſohn⸗Bartholdy'ſche„Wie lieblich ſind die Boten“ für ge⸗ miſchten Chor und Orcheſter.— Die Feſtrede hielt der bekannte Freiburger Univerſitätsprofeſſor Dr. Breig, der die Doppel⸗ feier vom kirchlichen und politiſch⸗patriotiſchen Standpunkt be⸗ leuchtete. Was der Papſt zu lehren habe, das habe der ſelige Bernhard gelebt. Notwendig ſei die Einheit der Chriſten und des Bürgers. Ein Chriſt im Glanz der Herrlichkeit und Gottesgnade ſteht Bernhard vor unſerem geiſtigen Auge, das Kind in heiliger Unſchuld, komme wie ein Engel aus himm⸗ liſchen Landen, der Jüngling in Kraft und Schönheit blühend⸗ ein Gemüt von fleckenloſer Reinheit, der Mann, eine Fürſten⸗ geſtalt von edler Ritterlichkeit, ein Mann der Tapferkeit, der Ehre und des Gehorſams, der hingebenden Liebe und der bis in wollte und ſo gelangen wir zu dem chriſtlichen Fundamentalſatz: Chriſt und Menſch eine Einheit! Der Redner be⸗ handelt dies Thema vom Standpunkt der chriſtlich⸗katholiſchen den Tod währenden Treue. Der Menſch tat, was der Chriſt ſiſches Fabrikat zurückgreifen muß. Hätte der unlängſt in Dieppe ausgefochtene Grand prix, wo die deutſchen Erzeug ⸗ niſſe glänzend abſchnitten, nicht den Beweis geliefert, daß unſere Motorinduſtrie jeder anderen mindeſtens gleichwertig iſt, ſo würde ſich Frankreich hierdurch erneut in ſeiner Anſicht beſtärkt finden, daß es trotz der Erfolge Parſevals, Zeppelins und des Militärballons im Motorenbau allen anderen Län⸗ dern um ein Bedeutendes voraus ſei. Auch in Deutſchland war bisher der Glaube verbreitet, daß gerade die franzöſiſche Motorinduſtrie beſonders leiſtungsfähig wäre und dabei ver⸗ hältnismäßig leichte Motoren zu liefern vermöge, wie ſie ſich für Luftſchiffe am beſten eignen. Dem muß entgegengehalten niemals einen Betrunkenen geſehen. Alles befand ſich in fröh⸗ licher Stimmung und gab ſich ganz dem Lebensgenuſſe hin, ohne daß die Grenzen des Anſtandes nach irgend einer Seite verletzt worden wären. Frascati iſt auch ein ſehr beliebter Aufenthalts⸗ ort der deutſchen Maler und wir haben manche vergnügte Stunde in dieſer liebenswürdigen Geſellſchaft zugebracht und bis ſpät in die Nacht unter dem wunderbaren Sternenhimmel ertönten un⸗ ſere fröhlichen Lieder, welche nach echt italieniſcher Weiſe mit der Mandoline begleitet wurden. Stets dachten wir mit Freuden unſerer fernen Heimat. Der Gedanke, daß der Aufenthalt in dieſer paradieſiſchen Gegend nur ein kurzer ſein könne, goß ein wenig Bitterkeit in den überſchäumenden Freudenbecher. Eine andere Tatſache hat uns in dem weinfröhlichen Frascati große Freude bereitet. Eine ſchöne Avenue trägt den Namen unſeres größten Dichters:„Goethe“. Hier, in dieſem ſo ſtreng katholiſchen Weltanſchauung aus und zieht Vergleiche zwiſchen Bernhard dem Seligen mit ſeinem Leben und Pius X. mit ſeiner Lehre, die in dem Gedanken der Einheit des Chriſten und Bürgers ihr Endziel finde. Redner vertritt ſodann den dei ihm ja bekannten Standpunkt der göttlichen Kirche, der die Aufgabe zugewieſen, die menſchliche, bürgerliche und ſtaatliche Autorität in die göttliche Autorität zu binden und der Redner gelaugt dabei zu dem ja auch bekannten extrem⸗katholiſchen Schluß, daß die Kirche, weil nur ſie und keine ſtaatliche Macht dieſe Auf⸗ gabe zu löſen im Stande ſei, keinen irdiſchen Gebteter über iich habe. Der Redner ſtreifte in Kürze das Verhältnis zwiſchen Staat und Kirche, auf welche Ausführungen wir wohl nicht ein⸗ 772———„„„Sr Im Sachſenwalde da iſt ein Grab, Da ſchläft, der uns Ehre und Größe gab. Sein Auge war Sonne auf Deutſchlands Pfad. Das Wort ſeines Mundes war ſiegende Tat, Und wenn er auftat den weiſen Mund. Dann lauſchte in Bangen das Erdenrund. Das iſt richtig. Wir wiſſen aber auch, daß ruhig und beſonnen urteilende Katholiken dieſe jeſuitiſchen Maßlofig⸗ keiten aufs ſchärfſte verurteilen, ebenſo ſcharf wie die Evan⸗ geliſchen. Auch ihnen werden durch dieſe infamenSchmähungen die Augen geöffnet über Weſen und letzte Ziele des Ultra⸗ montanismus. Es iſt ganz gut, daß aus den ultramontan⸗ jeſuitiſchen Schriften und Preſſeerzeugniſſen von Zeit zu Zeit ſolche Kraftſtellen ans Licht der Oeffentlichkeit gezogen wer⸗ den. Wir möchten wohl, daß der Artikel der„Vera Roma“ gerade in katholiſchen Kreiſen recht nachdenkliche Leſer finde. Die ultramontane Preſſe Deutſchlands wird nicht umhin ſind. Papſt Pius IX. legte die Via Appia nuova an und in früheren Zeiten wohnten die Päpſte in der heißeſten Jahreszeit in dieſen kühlen Bergen. Der verwitterte Lava bildet ſehr frucht⸗ bare Erde und deshalb iſt hier jeder Fleck Erde angebaut. An manchen Stellen ſind noch ausgedehnte Waldungen, in deren Schatten beſonders die Fremden gerne verweilen. In den Gärten blühen und duften während des ganzen Jahres Orangen und Zitronen und herrliche Palmengruppen ragen ſtolz in die blauen Lüfte und zaubern ein vollſtändig tropiſches Bild hervor. Das kleine Städtchen Frascati iſt beſonders durch Zolas großen kul⸗ turgeſchichtlichen Roman„Rome“ ſehr bekannt geworden. In alten Zeiten war hier der Hauptſitz der Giftfabrikation und Zola nützt dieſe Tatſache bekanntlich in meiſterhafter Weiſe aus. Fras. cati iſt der beliebteſte Erholungsort für die Bewohner Roms und an den Sonntagen iſt ſtets eine große Menſchenmenge hier zu Verklungen die Stimme! Verhallt das Wort! Die Eichen die flüſtern am heiligen Ort. Die Gichen die ragen wohl tauſend Jahr— Nie ſchauten ſie Größe, wie dieſe war! Und wenn ſie noch tauſend Jahre ſteh'n, Nicht werden ſie Größe wie dieſe ſeh'n. Du Mann du weiſer, du Führer, du Held, Beneidet hat uns um dich die Welt!! inden. Die Lage an dem Bergabhang iſt ſehr maleriſch und Lande, iſt das eine Ehrung, die in Deutſchland unter den gleichen 5 bice hinter der Stadt beginnen die immergrünen Eichenwälder] Verhältniſſen gar nicht denkbar wäre. Goethe weilte oft und 3 1 Orkan 550 mit ihrem wunderbar friſchen Schatten. Da die Gegend ſehr] ſehr gerne in Frascati und lernte hier das italieniſche Volks⸗ ben, dae Warnend er pice*. waſſerreich iſt, ſo findet man hier eine ſehr üppige Vegetation, die] leben mit ſeiner ſorgloſen Lebensfreude in der ſchönſten Weiſe Sie hören es nicht— ſie hören es nicht! 505 von den rotgebrannten Wieſen der Campagna ſehr vorteilhaft] kennen. Hier ſind die berühmten Villen der römiſchen Patrizier⸗ 5 familien aus Rom. Man findet daſelbſt Kunſtſchätze aus der alten klaſſiſchen Römerzeit, wie ſie an keinem Orte der Erde wieder zu finden ſind. In der liebenswürdigſten Weiſe wurden wir geführt von Herrn Profeſſor Brandini, überall aufgenommen und man gab ſich die größte Mühe, uns den Aufenthalt auf jede Weiſe an⸗ genehm zu machen. Es waren unvergeßliche Tage, die wir hier verleben durften und liebe Erinnerungen werden uns ſtets wieder dahin zurückführen. Buntes Feuflleton. Zu Bismarcks zehnjährigem Todestage. Der„Kladderadatſch“ gibt zum zehnjährigen Todestage des Fürſten Bismarck eine beſondere Erinnerungsnummer heraus, die, peich ausgeſtattet, u. a. auch folgendes ſchöns Gedicht enthält: abſticht. Nirgends haben wir ſo gut gepflegte Weinberge geſehen und der rote und der weiße füße Wein von Frascati hat einen guten Ruf. Ueberall kann man in Rom die Aufſchrift leſen: „Wein von Frascati“. Alles gibt ſich denn auch dem Genuſſe dieſes edlen Getränkes hin. Für 40 Pfennig erhält man eine Korbflaſche, die über zwei Liter enthält, während man für das gleiche Quantum Bier nahezu 2 Mark bezahlen muß. Die Bil⸗ ligkeit des Weines rührt daher, daß ſich derſelbe nicht länger als ein Jahr aufbewahren läßt; dann wird er trübe und nimmt einen ſäuerlichen Geſchmack an. Hier wächſt ſoviel Wein, daß oft ganze Strecken nicht einmal geherbſtet werden, weil keine Fäſſer mehr vorhanden ſind, um den Rebenſaft aufzunehmen. Die Engros⸗ Preiſe ſind oft noch weit niedriger und für die geringeren Sorten wird für ein Hektoliter höchſtens—8 Mark bezahlt. Eins hat uns immer gefreut, ſo oft wir nach Frascati kamen: wir haben Wir blicken hinaus in der Zukunft Grau'n! Erhebe das Haupt mit den finſteren Brau'n. Erfülle mit Kraft uns, gewaltiger Geiſt, Daß keiner den Bau aus den Fugen reißt, Den Bau, getürmt von Meiſterhand: Das große, das herrliche Vaterland! — Die Eheſcheidung der Baronin Liebenberg. Aus Ofen⸗Peſt wird gemeldet: Die Gemahlin des Barons b. Liebenberg geb. Marie Sulzer hatte vor einiger Zeit die Eheſcheidungsklage gegen ihren Gatten angeſtrengt. Im Laufe des Verfahrens ermittelte der Rechts⸗ anwalt der Freifrau, daß Baron Julius Viktor v. Liebenberg, ein gerader Nachkomme von Karl Joſef b. Liebenberg, dem ſeinerzeit die ungariſche Staatsangehörigkeit und die ungariſche Baronie berliehen worden, ungariſcher Staatsbürger ſei. Nachdem das vom ungariſchen Miniſterum anerkannt worden war, wurde zur Austragung des ris Maunheim, 27. Jun. General⸗Anzeiger.(Abendblard,. 2* Setee — 8 8 ligehen brauchen und ſchloß mit ekwa folgenden Worten. Möge BGerghard der Selige ſeine Schuzhand halten über unſern, benſchen Rhein, über unſern Schwarzwald halten, üder die Auen, Täler und Höhen— möge das Zeitalter in der teuren Heimat ein Geſchlecht ehrenhafter, geiſtesfreier Bürger ſchauen und dem wird ſo ſein, wenn es jedes Bürgers Herzensſache Gewiſſensſache bleibt, ein Gott getreuer Menſch, ein echter Fbriſt zu ſein.— Lebhafter Beifall folgte dieſen Ausführungen, 0 für welche Geiſtl. Rat Knörzer noch beſonders dankte. Es folg⸗ üen noch einige muſikaliſche Vorträge, mit d 5 Feier beendet war. ae e een die dee hNMus Stadt ———— und Land. * Mannheim, 27. Juli 1908. 2 Eine außerordentliche Sitzung der Kreisverſammlung fin⸗ Jdet morgen nachmittag in Ladenburg wegen der Errichtung 1 eines Gebäudes für die Landwirtſchaftliche Kreiswinterſchule in Ladenburg ſtatt. Die Unzulänglichkeit des bisherigen, von ber Stadtgemeinde Ladenburg dem Kreisperband Mannheim 1unentgeltlich überlaſſenen Winterſchulgebäudes bildet ſchon ſeit Jahren den Gegenſtand von Erörterungen in den Sitzungen der Freisverſammlung, des Kreisausſchuſſes und des Sonderaus⸗ .ſchuſſes der Landw. Kreiswinterſchule. Die Kreisverſammlung 23 hat die Notwendigkeit der Errichtung eines Neubaues für „die Winterſchule anerkannt und am 14. April 1908 die Mittel zur Beſtreitung der Kaufſchillinge für den Bauplatz Ladenburg n hereits bewilligt. Das an der Mittelſtraße im Bahnhofviertel b daſelbſt gelegene Baugelände iſt endgültig erworben und umfaßt „eine Fläche von 3651 QOm. Die Erwerbskoſten belaufen ſich auf 1 800 Mark. Die Stadtgemeinde Ladenburg hat einen Beitrag bvon 4000 Mark geleiſtet. Der Kreisausſchuß ließ durch Herrn Architekt ein Neubauprojezt ausar⸗ beiten, deſſen oſtenaufwand zu 101 850 Mark veranſchlagt war. Das Projekt und der geeereecde. auf Veran⸗ laſſung des Kreisausſchuſſes durch Herr Bauinſpektor Höl⸗ ſcher in Mannheim geprüft, insbeſondere auch nach der Rich⸗ tung, ob Vereinfachungen möglich ſind und ob das Schulgebäude mit einem geringeren Aufwand erſtellt werden kann. Aufgrund des Sachverſtändigen⸗Gutachtens wurde ein neues Projekt nebſt u Boranſchlag aufgeſtellt. Der Kreisausſchuß hat das neue Projekt 3gutgeheißen. Der Geſamtaufwand iſt auf 99 750 Mark ver⸗ eanſchlagt. Nach den Plänen iſt vorgeſehen: im erſten Stock: ein großes und ein kleineres Schulzimmer, je ein Raum für Samm⸗ 9 1 n Scoee + lungen und für das Laboratorium, ein Dienerzimmer, ein Raum für Aufſtellung von Fahrrädern, Abort⸗ und Piſſoir⸗ anlagen; im zweiten Stock: ein Geſchäftszimmer für den Schul⸗ „bvorſtand, ein Konferenzzimmer, ein Regiſtraturraum, die rWohnung des Schulvorſtandes, beſtehend aus je einem Speiſe⸗, s Wohn⸗ und Beſuchszimmer, 2 Schlafzimmern, Küche mit Speiſe⸗ :bammer und Beſenraum, Badezimmer und 2 Aborträume: im 8 Dachſtock: je ein Raum für das Schulinventar und die Meß⸗ 3 geräte, 3 Zimmer für den zweiten Landwirtſchaftslehrer, ferner je ein Fremden⸗ und Schlafzimmer, eine Magd⸗ und eine Obſt⸗ n klammer für den Schulvorſtand, ſowie zwei Aborträume. Die Bauſumem ſoll durch eine Kapitalaufnahme gedeckt werden. Die nEinberufung einer außerordentlichen Sitzung geſchah im In⸗ ⸗ tereſſe einer möglichſt raſchen Ausführung des Projekts. Mit den Bauarbeiten ſoll im Herbſt dieſes Jahres begonnen wer⸗ den. Die Kreisverſammlung tagt in Ladenburg, damit den Mit⸗ e gliedern Gelegenheit gegeben iſt, das Baugelände zu beſichtigen 5 Die Beſichtigung ſoll vor Beginn der Kreisverſammlung und zwar Dienstag, den 28. Juli, nachmittags 3 Uhr, ſtattfinden. e2* Die Mannheimer Liedertafel ruft ihre Getreuen kurz vor n Beginn der großen Ferien, Donnerstag, 30 l.., abends it 8 Uhr, zu einem im prachtvollen Friedrichs⸗Park abzu⸗ „Thaltenden Gartenkonzerte zuſammen. Die Aktiven, die „ſich von den Strapazen der Ital. Sängerreiſe wieder ganz erholt haben, werden im Verein mit der hieſigen Grenadierkapelle ein vielverſprechendes Programm zur Abwicklung bringen. Da die Eintrittspreiſe ſehr niedrig geſtellt ſind, iſt es nicht nur den Mit⸗ ngliedern und Parkabonnenten, ſondern auch jedem Freunde des ſt deutſchen Männergeſangs vergönnt, ſich in einer lauſchigen Som⸗ Jmernacht unter dem grünen Blätterdach altehrwürdiger Bäume an den Vorträgen unſeres rühmlichſt bekannten Liedertafelchores neinige angenehme und genußreiche Stunden zu verſchaffen. Bei d ungünſtiger Witterung findet das Konzert im Saale ſtatt. Nach „ dem Konzerte iſt den Mitgliedern der Liedertafel Gelegenheit 3 geboten, im Saale ſich noch einige Stunden dem Tanzvergnügen J hinzugeben. eDas Feſt der ſilbernen Hochzeit feiert am 28. Juli der FJormſtecher Jakob Wagner mit ſeiner Ehefrau Marie geb. B„ Matinee des Vereins junger Muſikfreunde Mannheim. Am geſtrigen Sonntage hielt der Verein junger Muſikfreunde in der 0 ALula des Großh. Realgymnaſtums, wo auch die Uebungen ſtattfin⸗ den, ſeine erſte Matinee ab, welche ſeitens des muſikliebenden „Publikums recht gut beſucht war und auch ſehr erfolgreich verlief. Das Eröffnungs⸗ und Hauptſtück des verſtändig innerhalb der Grenze ihres Könnens gewählten Programms bildete die bekannte und ob ihrer klaren, reizenden Themen und Weiſen ſo beliebte iſter der Ofen⸗Peſter hr die ſeinerzeit in Bekanntlich ſteht Baro⸗ n zu einem prinzlichen erin zu heiraten, bisher Liebenberg zu ſcheiden, ſt ibu der Grußere geführt werden. edritter Plan: Freiburg-—Chatel—St. Denis— Moleéſon wurde bom n Vund Berg kann wirklich von Glück ſagen, 1 0 einem allerdings urvergleichlich ſchönen Höhepunkte, Blonay,(be⸗ n rühmt durch ſein trefflich erhaltenes mittelalterliches Schloß), ob⸗ geeich dahin von dem 1 Kilometer entfernt liegenden Bahrhof Mon⸗ 5 ſchon die Bahn fährt; zum Entſetzen der Grundbeſitzer ſoll ig wachen. So wurde in der Ge⸗ 2 4 7 Hayduſche Symphonie Nr. 6 G⸗dur, die Symphonie„mit dem Pau⸗ kenſchlag“. Das Orcheſter beſtand dabei, was beſonderer Erwähnung verdient, nur aus Dilettanten, keinen geljehenen Kräften, und hielt ſich durchweg, von kleinen Ungenauigleiten bei einigen Ginſätzen abgeſehen, recht befriedigend; es wurde ſeiner Aufgabe dechſtniſch wie tonlich durchaus gerecht, ſo daß man die heitere Muſik Haydns mit ungetrübtem Genuſſe anhören konnte. Der Tonkörper ſcheint ſich ſeither gut eingeſpielt und verbeſſert zu haben, höchſtens daß das Blech bei den Forteſtellen mit Rückſicht auf den übrigen Orcheſter⸗ teil ſich etwas mehr zurückhalten dürfte. Der Leiter des Orcheſters, Herr Werner Eiſenlohr, durfte mit vollem Recht als dankbare Anerkennung ſeiner reichlichen Mühe bei der Einübung der Sym⸗ phonie am Schluſſe derſelben einen vom Verein geſtifteten Lorbeer⸗ kranz mit Schleife und Widmung entgegennehmen. Als weitere Programmnummer folgte unter Abänderung der urſprünglichen Re! zenfolge wegen Verhinderung des Soliſten zunächſt ein Klavier⸗ vortrag des früheren Leiters, Herr Tutein, welcher Liſzts„Lie⸗ bestraum“ und nach dem ſtarken Beifall für ſein treffliches Spiel noch eine Rubinſteinſche Etude bot. Hiernach kam das Klavier⸗Quin⸗ tett von Schumann zur Ausführung, wobei das Streichquartett, aus den Herren Paul Hieber(i. V. des verhinderten Herrn Hirſchler), Afred Kaltſchmid, Herbert Tannenbaum und Wolfram Eiſenlohr beſtand, während wieder Herr Tutein für Herrn Hetzel eintrat. Auch dieſe kleine Symphonie wurde mit künſtleriſcher Empfindung fein geſtaltet und errang verdienten lebhaften Applaus. Im Konzert für zwei Violinen konnten ſich der „Konzertmeiſter“, Herr Werner GEiſenlohr, als Primgeiger und Herr Werner Claaſen als ſein Sekundant als gediegene Soliſten erweiſen. Die machtvolle Schlußnummer der flott abgewickelten Vor⸗ tragsfolge bildete der impoſante Hochzeitsmarſch aus dem„Som⸗ mernachtstraum“, welchen das Orcheſter mit wirkſamer Tonentfal⸗ tung— und hierswaren die ſchmetternden Trompeten am richtigen Platze— ſicher und präzis mit jugendlichem Feuer durchſpielte. Alles in allenn kann man auch diesmal wieder dem jungen ſtreb⸗ ſamen Vereine zu ſeinem geſtern bewieſenen Fortſchritte in Durch⸗ arbeitung und Vervollſtändigung ſeines Tonkörpers mit Vergnügen vollen Beifall zollen und ein gleiches Weiterſchreiten für die Zu⸗ kunft wünſchen. Mg. 4 Auf der erſten Bergreiſe fährt zurzeit im Anhang des Rad⸗ ſchleppdampfers„Hugo Stinnes Nr. 2“ ein neuer Schleppkahn mit Namen„Gebrüder Dörtelmann Nr.“. Der neue Kahn wurde auf einer holländiſchen Schiffswerft aus deutſchem Ma⸗ terial erbaut, iſt 90 Meter lang, 11,40 Meter breit, beſitzt eine Ladefähigkeit von 2040 Tonnen und hat einen Tiefgang von 2,67 Meter. Die erſte Ladung beſteht aus Kohlen, welche nach Lud⸗ wigshafen beſtimmt iſt. * Das geſtrige Doppelkonzert im Friedrichspark erfreute ſich nachmittags und abends einer ſehr ſtarken Frequenz. Der ſchön gepflegte, ſchattenſpendende Park kann bei der jetzigen heißen Jahreszeit mit vollem Recht als einer der ſchönſten Aufent⸗ haltsorte von Mannheim bezeichnet werden. Von der drückenden Hitze des geſtrigen Tages war im Friedrichspark nur ſehr wenig zu verſpüren. Das Nachmittagsprogramm des Doppelkonzertes, das von den Kapellen des hieſigen Grenadier⸗Regiments und des Unterelſäſſiſchen Feldartillerie⸗Regiments ausgeführt wurde, enthielt Meiſterſtücke hervorragender Komponiſten. Beide Ka⸗ pellen wurden lebhaft applaudiert. Von beſonderer Wirkung waren die zwei letzten Nummern des reichhaltigen Programms, die von beiden Kapellen gemeinſam geſpielt wurden. Viel Be⸗ wunderung erregte wiederum die prächtige Sommerflora in den Anlagen vor der Terraſſe. Auch auf dem Kinderſpielplatz herrſchte ein reger Verkehr. Sämtliche Spielgeräte waren von der lieben Jugend mit Beſchlag belegt. dem der ganze dritte Teile des wie das Nachmittagskonzert. Nur mit Mühe gelang es, Der Reſtaurationsbetrieb des Herrn ſtarken Beſuches der Konzerte 1 ſucht, einen Stuhl zu erhalten. Oefner funktionierte trotz des wiederum vortrefflich. *Erwiſchter Fahrradmarder. Der Schutzmann Weinkauf bemerkte am 17. Juni am Kaufhauſe und an der Hauptpoſt, wie ein Unbekannter in ſehr verdächtiger Weiſe die dort abgeſtellten Räder inſpizierte. Er folgte dem Menſchen auf dem Fuße, der anſcheinend nicht ſchlüſſig war, welches das beſte der Räder, das er wegnehmen wollte. In dem Kaufhausdurchgange ſtand ein dem Kaufmann Heinrich Strauß gehörendes Rad— das ſtach ihm in die Augen. Schwapp hatte er es an der Lenkſtange und ſchwapp hatte ihn auch ſchon der Schutzmann im Genick. Der Gauner hat früher beſſere Tage geſehen. Er hatte ein eigenes Geſchäft. Es war der Zimmermann Ferdinand Maurer von hier. Er wurde vom Schöffengericht wegen Diebſtahlsverſuchs zu 4 Monaten Gefängnis verurteilt. Kartoffelmehl in der Wurſt. Die Metzgermeiſter Karl Meinecke von Ladenburg, Valentin Feuerſtein von Seckenheim und Konrad Grabenauer von Neckarhauſen ver⸗ wendeten Kartoffelmehl in kleinen Quantitäten als Binde⸗ mittel in der Wurſt und haben ſich dadurch eine Anklage wegen Nahrungsmittelfänſchung zugezogen. Es handelt ſich um keine ſchädliche, ſondern nur um eine minderwertige Subſtanz und das Verfahren der Meßzger iſt kein ſeltenes, nur erfolgt nach dem bekannten Sprüchworte: Wo kein Kläger, da iſt kein Richter! keine Beſtrafung. Die Metzger wollen ſich für berechtigt ge⸗ ————— ————— 5—— leger“(zierlich, niedlich und leicht), ſagen die Bahnfreunde, wird nun bald der neue elektriſche Tram unſere Berge hinaufziehen, „oest la ruine du fays“, klagen die andern,„demi-sublime, demi- désolant“, erhaben und troſtlos zu gleicher Zeit, ſagt die Liga für den Schutz der Naturſchönheiten. — Ein Geſetz gegen die ſogen. Wolkenkratzer. Der Newyorker Avchitekt Flagg hat den Gedanken gefaßt, ein Haus herzuſtellen, das alle bisherigen Häuſer Newyorks und damit alle Bauwerke der Welt an Höhe überragen Metern, ſo daß die Schiffe, die ſich Newyork näherten, ſchon von weiter Ferne dieſes Gebäude erblickten, von dem Flagg hoffte, daß es zum Wahrzeichen der Stadt werden würde. Nun hat ſich aber in Newhork eine Geſellſchaft gebildet, die mit allen Mitteln dieſen Plan des Architekten bekämpft und das Repräſentantenhaus er⸗ ſuchen will, die weitere 2 ir Geſetz zu verbieten. Die Gründe für dieſen Widerſtand liegen nicht etwa auf äſthetiſchem Gebiet, ſondern beruhen lediglich auf der gewaltigen Störung, die durch den Betrieb ſolcher Häuſer im Stra⸗ ßenleben der Stadt hervorgerufen wird. Denn da dieſe Gebäude nur dem Geſchäftsverkehr dienen und Tauſende von Angeſtellten beher⸗ bergen, ſo iſt zu verſchiedenen Zeiten des Tages, bei Geſchäftsſchluß oder Geſchäftsbeginn jeder Perſonen⸗ oder Wagenverkehr durch das Zuſammenſtrömen ſolcher Menſchenmengen unterbrochen. Man mirßte daher, wenn man das bisherige Straßenleben nicht ſtören wollte, an den Häuſern eine Reihe von Galerie anbringen, auf denen ſich die Paſſanten verteilen könnben. Angeſichts dieſes Ein⸗ ſpruches, der in ſeiner Berechtigung von den maßgebenden Stellen nicht verkannt wird, erſcheint es fraglich, ob das geplante Haus von 62 Stockwerken zuſtande kommt, deſſen Pläne allein ſchon 250 000 Dollars gekoſtet haben. 150 Zeichner haben ſeit 6 Monaten Pläne entworfen und eine Reihe von Ingenieuren war raſtlos tätig, um für gahllos auftauchende Schwierigkeiten eine Löſung zu finden; eine beſondere Schwierigbeit beſtand darin, das koloſſale Gebäude ſo zu feſtigen, daß es auch den heftigſten Stürmen Widerſtand leiſten coquet et könne. iſt, auf die Beimengung durch eine entſprechende Tafel hinge⸗ Das Abendkonzert, bei genge drite eile des Fraame en Rrſe bee pellen zuſammengeſpiell warde, war noch bebeutend ſtärker be⸗ ſoll. Geplant war eine Höhe von 888 Erxrichtung ſolcher„Wolkenkratzer“ durch konmte bei der derzeitigen ſtärkeren Strömung von guten Schwim⸗ — halten haben, Kartoffelmehl zum Binden verwenden zu dürfen, ſie haben aber nicht, wie es in manchen Gegenden vorgeſchrieben wieſen. Das Mehl bezogen die Metzger von dem hieſigen Ge⸗ ſchäft für Metzgerei⸗Artikel Leo Bloch, der mit ſeinem Ge⸗ ſchäftsführer Martin Grün der Beihilfe angeklagt iſt. Beide machen jedoch geltend, ſie hätten nicht gewußt, daß ſie das Mehb an die Metzger zu einer ſtrafbaren Verwendung verkauften. In Anbetracht des geringfügigen Vergehens der angeklagten Metzger erhalten ſie vom Schöffengericht eine Geldſtrafe von nur 3 M. die Angeklagten Bloch und Grün werden freigeſprochen. Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Bayreuther Feſtſpiele 1908. Ueber den Parſifal ſchreibt Dr. Alex. Dillmann in den„Münch. N. Nachr.“: Die Bay⸗ reuther Feſtſpiele haben mit einer weihevollen Aufführung des Parſifal ihren Fortgang genommen. Mochte man auch vielleicht an den einzelnen ſoliſtiſchen Leiſtungen manches auszuſetzen finden, dem zwingenden Zauber des Geſamteindruckes konnte ſich wohl nie⸗ mand entziehen. Die ſtärkſte Wirkung übte auch dies mal der Schluß des erſten Aufzugs. Als die Grals⸗Glocken brauſten, als dann von der mittleren und höchſten Höhe der Kuppel die lichten Chöre glocken⸗ rein zum Tempel niederſtiegen, der Gral in ſanfter Dämmerung erglühte und Amfortas das Weihgefäß über der anbetenden Ritter⸗ ſchaft ſchwang, während aus dem verſenken Orcheſter die Klänge des Abendmahl⸗Motives emporſtiegen, da zog wohl der Hauch des Grals durch das Haus! Und manchem traten die hellen Tränen aus den Augen. Dieſen von höchſter Weihe erfüllten, wahrhaft idealen Momenten ſtand ſpäter als vollſtändig vollwertig eigentlich nur BAr Karfreitag⸗Zauber zur Seite. Die Dekorationen Brückners, zusmel Klingfors Zaubergarten, ſowie das unfehlbare Klappen all der techniſchen und maſchinellen Wunder Kranichs, beſonders der beiden großen Wandeldekorationen im Gang zum heiligen Gral, erregten allgemeines Entzücken. Die beiden erſten Aufzüge wurden der weihe⸗ vollen Stimmung entſprechend mit ernſtem Schweigen aufgenom⸗ men. Nach dem dritten Akke ließ ſich der Beifall nicht mehr zurück⸗ halten; nach alter Bahreuther Sitte rauſchte der Vorhang nochmals empor und zeigte der tiefergriffenen Menge noch einmal das Schluß⸗ bild. Bühnenfeſtſpiele Nürnberg 1909. Die Arminius⸗Bühnenfeſt⸗ ſpiele von Max Leythäuſer gehen im Juni 1909 in Nürnberg in der Feſthalle des Luitpoldhains zum erſtenmal in Szene. Der Zyllus umfaßt vorerſt drei Abende. Erſter Tag:„Die Teutoburgerſchlacht“, eine dramatiſche Sinfonie in vier Bildern und einem Aufzuge, dem Vorſpiel zu„Arminius“. Zweiter Tag:„Arminius“, eim Mufikdrama in vier Aufzügen. Dritter Tag:„Der Götterkampf und die Erlöſung.“(Die Inſzenieurng der geſamten Tetralogie mit dem Muſikdrama„Quinctilius Varus“ an der Spitze iſt für 1910 projektiert.) Zurzeit ſind Engagementsabſchlüſſe mit hervorragenden Mitgliedern der erſten Bühnen eingeleitet. Die Chöre werden auf 300 Herren und Damen, der Kinderchor auf 150 Knaben und Mädchen gebracht. Das Orcheſter ſoll unter Leitung einer erſten Kraft 80 Muſiker, die Bühnenmuſik 30 Mann ſtark werden. Die geſamte Ausſtattung an Koſtümen, Waffen, Rüſtungen, Wagen, Dekorationen uſw. erfolgt durch die Firma Obronski, Impekoven U1. Cie. in Berlin. Um das Unternehmen auf eine gute finanzielle Baſis zu ſtellen, iſt mit Erfolg eine Garantiefondszeichnung ein⸗ geleitet. Der Landſchaftsmaler Walter Leiſtikow iſt am Samstag in Berkin im 43. Lebensjahre geſtorben. Walter Leiſtikow iſt am 2W Oitober 1865 zu Bromberg in Preußen geboren worden. Seine Ausbildung genoß er in Berlin uter Eſchke und beſonders unter H. Gude im Meiſteratelier der⸗ Kunſtarademie. Zahlreiche Me il ken, die er auf den berſchiedenſten Allsſtellungen davontrug von der Anerkennung Zeugnis, die er ſich raſch in den Kreif er! kſſen zu erringen wußte. Auch im Publikum zu den beliebteſten Vertretern moderner Berliner Kunſt. Di Popularität verdankte er vorzugsweiſe der Wahl ſeiner St Er war es, der der märkiſchen Landſchaft, dem Grunewald in der Malerei Raum geſchaffen und dieſen Motiven neue Seiten abgewonnen hat. Allerdings ſind märkiſche Motive ſchon vor ihm behandelt worden. Die Entdeckung Leiſtikows jedoch galt in erſter Linie der eigentümlichen und bis dahin allerdings überſehenen dekorativen Schönheit der märkiſchen Natur. Urſprünglich ein be⸗ ſcheidener Stimmungslandſchafter, hat er an dieſer Entdeckung ſich einen eigenen dekorativen Stil geſchaffen. Im April des Jahres 1907 wurde die Kunſtwelt durch die Mitteilung überraſcht, daß Leiſtikow zum Profeſſor ernannt wurde, was man als Zeugnis dafür annahm, daß in der Stellung der preußiſchen Regierung Zur⸗ modernen Kunſt ein entſchiedener Wandel eingetreten ſei. Der Oeffentlichkeit zugängliche Werke von ihm befinden ſich in der Nationalgalerie in Berlin, in der Galerie in Dresden, im Muſeum in Magdeburg, in Krefeld, Poſen uſw. Auch als Schriftſteller iſt Leiſtikow aufgetreten; ferner hat er für Webereien der belannten Schule von Scherrebek Entwürfe geliefert. Sein früher, uner⸗ warteter Hingang bedeutet für die deutſche Kunſt einen ſchweren Verluft. Sport. Lawn⸗Tennis⸗Klub. Die geſtern hier ausgeſpielte Klub⸗ meiſterſchaft der Herren brachte eine unerwartete Niederlage des Favoriten Rothſchild, indem derſelbe in der Schlußrunde von dem jugendlichen Spieler Fritz Kuhn in glänzenden Stile:4, 6˙4 geſchlagen wurde. In der Klub⸗ meiſterſchaft der Damen verteidigte letzte Woche Fräu⸗ lein Marum erfolgreich ihren Meiſterſchaftstitel vom letzten Jahre. In der Schlußrunde ſchlug ſie Fräulein Hanau 6˙4, 86 trot deren vorzüglichen Spieles. Mg. Die Schwimmvorführungen beim 11. Deutſchen Turnfeſt, zu welchen 280 Teilnehmer gemeldet waren, fanden am Mittwoch im Main oberhalb der Obermainbrücke ſtatt. Hierfür waren außer den drei querliegenden Startfloßbrücken noch je 4 niedere und hohe Sprungbretter auf einem langen Floß mitten im Main in Strom⸗ richtung mit 4800 M. Koſtenaufwand errichtet worden. Nachdem aum 3½10 Uhr morgens die buntfarbig koſtiumierte ſtattliche Schwimmerſchar von 72 Mann aus allen deutſchen Gauen und den dem Auslande ihre Freiübungen erledigt hatten und die Vorführung einer Schülerriege im Trockenſchwimmen mit und ohne Geräte erfolgt war, begann in den 16“ warmen Fluten der Waſſer⸗ fünfkampf, beſtehend aus 100 Meter Schnellſchwimmen(bel. Schwimmart), 50 Meter Bruſtſchönſchwimmen, 50 Meter Rücken⸗ ſchnellſchwimmen(bel. Schwimmart) ſtets nur ſtromabwärts, und je 2 Pflicht⸗ und 2 Kürſprünge vom 1 und 3 Meter⸗Brett. Als gleichzeitige Sondervorführungen wurde ein Schilerreigen, der freilich durch die Strömung zuletzt auseinanderging, und die bier welche im Seite⸗ und Spaniſchſtil jedoch Schwimmarten gezeigt, nicht ganz ſtilrein erſchienen. Die Höchſtpunktzahl von 20 Punkten mern wwohl erreicht werden, und es wurden auch im allgemeinen recht befriedigende Ergebniſſe gezeitigt. Natürlich ſiegten beim Schnellſchwimmen die als„Turner“ teilnehmenden Sports⸗ ſchwimmer durch ihren vorteilhafteren Seſte⸗ oder Spaniſchſtil hierbei meiſt überlegen. Das Waſſerſpringen das ſich durch das gleichzeitige Springen von 8 Brettern ſehr lebhaft für die Zu⸗ ſchauer geſtaltete, wogegen ihnen durch den Abfland der halben Flußbreite jedoch wieder deſſen Feinheiten entgingen, hatte ſche durch die Ausſchreibungen der Pflichtſprünge(1½ Salto vorl. borm 1 Meter ⸗Brett, Auerbachſprung und ½% Schraube dom 4. Seite. General⸗Aunzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 27. Jult 5 3 Meter⸗Brett) in Schwimmerkreiſen Kopfſchütteln und Verwun⸗ derung erregt. Wollte denn mit dieſen Sprüngen von höchſter Schwierigkeit das Turnen ernſtlich in Wettkampf treten mit dem Waſſerſpringen, wie es von den deutſchen Schwimmvereinen in jahrelanger Arbeit methodiſch und äſthetiſch zu höchſter Blüte ent⸗ wickelt worden iſt und erſt dieſer Tage wieder bei den Olympiſchen Spielen in London im Weltwettbewerb den Sieg errungen hat? Es gibt doch ſonſt wirklich genug hübſche, auch für Schwimmer und Turner ohne weiteres erlernbare Sprünge, beſonders in Ver⸗ bindung mit turneriſchen Stemm⸗ und Stützübungen— bei den Kürſprüngen ſah man auch gottlob ſolche muſterbaft ausgeführt— ſtatt derartiger nur von begabten und lange ſorgfältigſt trai⸗ nierten„Gipfelſpringern“ richtig ausführbaren Kunſtleiſtungen. Der Verlauf des Springens beſtätigte leider nur zu ſehr dieſe Befürchtung. Es bot wirklich einen bedauernswerten Anblick, wie alles gute Wollen und Können der eigentlichen Turner an den genannten Sprüngen unvermeidlich ſcheitern mußte. Was man dabei an tollen Schrauben, Au(I) erbachſprüngen und verzweifelten Salli mortali öffentlich zu ſehen bekam unter andauerndem Rau⸗ ſchen der empörten Fluten und ſchadenfrohem Lachen der Zuſchauer, ibertraf die ſchlimmſten Erwartungen und verletzte jeden verſtän⸗ digen Anhänger unſerer ſchönen und edlen Springkunſt. Die kine⸗ matographiſche Wiedergabe dieſer unbeſchreiblich grotesken Körper⸗ verrenkungen muß direkt humoriſtiſch wirken. Hoffentlich zieht die Turnerſchaft an maßgebender Stelle daraus die nötige Lehre! Um ſo wohltuender hoben ſich dazwiſchen die Muſterſprünge der Sports⸗ jeute heraus, unter denen gute Namen, u. a. Joachimsthal⸗„Triton“⸗ Berlin, der früthere deutſcher Meiſterſpringer, und Müller⸗Bremer Schwimmklub, der vorigjährige Gewinner des öſterr. Kaiſerpreiſes, vertreten waren. Von den insgeſamt 31 Siegern wurden denn auch erſter Müller⸗Bremen, zweiter Kraus⸗Barmen und dritter Kreisſchwimmwart Dr. Weber⸗Ludwigshafen. Die Sta⸗ fette über 500 Meter wurde von zwei Frankfurter und einer Dort⸗ munder Mannſchaft geſchwommen und zwar von je einem Mann 100 Meter ſtromab bis zum nächſten Kahn, wo die Ablöſung er⸗ folgte. Erfreulicherweiſe trafen ſich hierbei erſtmals wieder die feindlichen Brüder Schwimmerſchaft und Schwimmverband im friedlichen Wettkampf. Es ſiegte die eine vom J. Frankfurter Schwimmklub geſtellte Mannſchaft mit ca. 50 Meter Vorſprung gegen die Schwimmerſchaftler. Das vorgeſehene Kürſpringen und das Dauerſchwimmen über 1800 Meter fiel aus, es war inzwiſchen bereits 3½42 Uhr geworden und der bedeckte Himmel hatte ſich auf⸗ geheitert. Wen nalſo die Schwimmvorführungen auf dem deutſchen Turnfeſte in Franlfurt durch die falſche Wahl der Pflichtſprünge im Geſamtbild unleugbar beeinträchtigt wurden, ſo ändert dies doch nichts an der hochbedeutſamen und vielverſprechenden Tatſache, daß die deutſche Turnerſchaft endlich auch das Schwimmen, dieſen wich⸗ tigen und ſchönen Zweig ihrer Geſamtheit, endlich in ſein Recht eingeſetzt hat und dadurch zu der gleichgerichteten, mächtig empor⸗ blühenden deutſchen Schwimmbewegung in eine beiderſeits nur ſegensreiche Beziehung getreten iſt. * Der Mannheimer Ruderklub hat bei der geſtrigen Regatta auf dem Starnberger See zwei Siege errungen und zwar im Zwweiten Vierer und im Großen Achter. Wir gratulieren! Fernfahrt Newyork—Paris. Der amerikaniſche Thomas⸗ wagen iſt heute vormittig auf der Fernfahrt Newyork—Paris in Berlin eingetroffen. Aus dem Großherzogtum. „* Großſachſen, 23. Juli. Geſtern trieb hier ein elgen⸗ arkiger Schwindler ſein Handwerk. Derſelhe, ein ziem⸗ lich ſänttlichen hieſigen Wirtſchaften, welche elektriſches Licht haben; einen Beſuch lich gut gekleideter Mann, ſtaktete ab, gab ſich als Elektromonteur des Elektrizitätswerkes Laden⸗ burg aus und ſchraubte in uubeaufſichtigten während er mit Getränken bedient wurde, die gerade greifbaren Osramlampen ab, um ſie in ſeinen Taſchen verſchwinden zu laſſen. Die ſo in der einen Wirtſchaft geſtohlenen Lampen ſuchte er dann in der andern zu einem billigen Preiſe zu verkaufen, indem er den Leuten vorzumachen verſuchte, die von dem Elektri⸗ gitätswerk bezogenen Lampen ſeien viel zu teuer uſw. Natürlich üüberſah er auch nicht, in den Wirtſchaften, wo ihm der Verkauf glükbe, wieder Lampen mitgehen zu heißen. Unter anderem ſchwindelte er den Wirtsleuten vor, hier in der Fabrik ſei eine größere Arbeit an der elektriſchen Anlage nötig, ſodaß ein Inge⸗ nieur, ſowie er und einige Arbeiter längere Zeit zu tun hätten, ſuchte Wohnung für ſich und die Leute und beſtellte ſchließlich Mittageſſen für dieſelben, um dann zu verſchwinden. Natürlich war das alles Schwindel, wovon ſich die Wirte erſt überzeugten, als niemand zum Eſſen kam und ſie die Entdeckung machten, daß ihre Lampen geſtohlen waren. Wie inzwiſchen lt.„Weinh. Ang.“ bekannt wurde, ſoll der Gauner auch in Heddesheim, Ladenburg, Hohenſachſen und Lützelſachſen die gleichen Manöver gemacht haben, uhne dabei erwiſcht worden zu ſein. de. Karlsruhe, 26. Juli. Mit der Eingemein⸗ dung Grünwinkels, die auf 1. Januar 1909 erfolgen ſoll, wächſt die Seelenzahl der Stadt Karlsruhe auf 128 000 an.— Zeughauptmann Gille vom hieſigen Artilleriedepot, iſt als Lehrer zur Oberfeuerwerkerſchule in Berlin verſetzt worden. Hauptmann Gille erfreute ſich hier großer Beliebtheit, weshalb ſein Scheiden von hier lebhaft bedauert wird. Pfalz, Heſſen und Umgebung. 2 Mutterſtadt, 26. Juli. Heute mittag erhängte ſich in ſeiner Wohnung der in den 40er Jahren ſtehende Maurer Philipp Marceaux. Der Verlebte, der heute morgen mit dem Ackerer Jakob Klein Frucht heimfuhr, ging nach Beendigung dieſer Arbeit in die Wirtſchaft„zum Ritter“ und vertrank das Geld, das er von Klein erhalten hatte. Als er das Geld in Flüſſigkeiten umgeſetzt hatte, ſagte er, jetzt ginge er heim und hänge ſich auf. Er begab ſich auch wirklich in ſeine Wohnung und erhängte ſich auf dem Speicher. Mar⸗ ceaux war ein Trinker, der für ſeine Familie nur ungenügend ſorgte. Schon im vorigen Jahre wollte er ſich vom Zuge über⸗ fahren laſſen, wurde aber daran gehindert. Er hinterläßt eine Frau mit 7 unverſorgten Kindern. Die türkiſche Verfaſſung und die Lage auf dem Balkan. Der„Köln. Ztg.“ wird in einem als offiziös gekennzeich⸗ neten Artikel aus Berlin gemeldet: Zur Geſchichte der Bewilligung der Verfaſſung läßt ſich die Voſſiſche Zeitung aus Konſtantinopel melden, daß in der Hauptſache die Vewegung der Albanier für die Entſchließung des Sultans maßgebend geweſen ſei. Richtig iſt daran jedenfalls, daß die alba⸗ niſche Bewegung in Konſtantinopel große Beſorgniſſe hervorrief, trie ſchon daraus hervorgeht, daß ein Telegramm, das die albani⸗ ſchen Führer an den Großweſir Ferid Paſcha richteten, der Grund zu ſeinem Sturze geweſen iſt, weil irrtümlicherweiſe daraus auf einen Zuſammenhang Ferid Paſchas mit der albaniſchen Bewegung geſchloſſen wurde. Es iſt ferner in der Preſſe erwähnt worden, daß ſich der Schech Ul Islam gegen die Gewährung der Verfaſſung al Bkan 2 123 die der Schwiegerſohn des Schech Ilam, Dſchem 1710 ganz unzutreffend bezeichnet hat, und ztwar mit bollem Recht, denn nicht nur hat der Schech Ul Islam Augenblicken,, ſich nicht der Verfaſſung widerſetzt, ſondern ſehr weſentlich zu deren Bewilligung beigetragen, indem er die Erklärung abgab, daß die türkiſchen Soldaten in Mazedonien nicht gezwungen werden könnten, gegen die mohammedaniſchen Aufſtändiſchen zu kämpfen, weil dieſe ſich nicht gegen den Sultan empört hätten, ſondern nur die Beſeitigung von ſchlechten Ratgebern und Mißbräuchen an⸗ ſtrebten. Ueber den Einfluß, den die jüngſten Vorgänge auf die Reformfrage haben werden, äußern ſich die franzöſiſchen und engliſchen Blätter in intereſſanter Weiſe. Der Temps ſagt, daß das mazedoniſche Reformprogramm die Rückwirkung der türkiſchen Bewegung erfahren werde, und daß die Mächte gezwungen ſein wür⸗ den, ſich zur Vertagung der Reformen zu entſchließen. Dieſelbe Arffaſſung bekundet die Times, die zugeſteht, die Türkei habe das Recht zu fordern, daß man ſie in dieſer kritiſchen Lage unbehelligt laſſe. Anderer Anſicht iſt Daily Chronicle, das verlangt, daß man die Gewährung einer allgemeinen Verfaſſung nicht als Mittel ge⸗ brauchen dürfe, um die Reformen in Mazedonien beiſeite zu legen oder zu verſchieben. Welcher von dieſen beiden Auffaſſungen die engliſehe Regierung ſich anſchließt, wird ſich ja bald herausſtellen. Was den neuen Großweſir Said Paſcha anbelangt, ſo wird er vielfach als ausgeſprochen engländerfreundlich be⸗ trachlet, und dieſe Richtung wird dadurch begründet, daß er bei einenn früheren Zwiſt mit dem Sultan Zuflucht auf der engliſchen Botſchaft geſucht hat. Wenn die Angaben über die Sympathien des neuen Großweſirs richtig ſind, dürfte er ſie indeſſen nur dann zu betätigen die Möglichkeit haben, wenn England der ſchwierigen Lage der Türkei Rechnung trägt und nicht ferner auf einer Durch⸗ führung eines Reformprogramms beſteht, das in rückſichtsloſer Be⸗ treibung einen neuen mächtigen, bisher unberückſichtigt gelaſſenen Faktor, die Türken ſelbſt, auf die Bühne gerufen hat. * Honſtantinopel, 27. Juli. Geſtern nachmittag fanden vor dem Nildizpalaſt große Kundgebungen ſtatt. Aus allen Stadtteilen kamen Leute während des ganzen Nach⸗ mittags zu Wagen, zu Pferd, zu Rad und zu Fuß an. Die meiſten Teilnehmer entſtammten den mittleren und unteren Volksklaſſen; es waren viele Offiziere und Mannſchaften, ſelbſt Schulkinder darunter, hauptſächlich Mohammedaner, aber auch Chriſten. Die Geſalatzahl wird weit über 1000 geſchätzt; an der Spitze der Teilnehmer ſtanden vielfach Geiſt⸗ liche, welche beteten und die Bevölkerung anr. deten. Viele trugen Tafeln auf der Bruſt mit der Inſchrift: Padischaim aschok yastha!(Der Sultan lebe viele Jahre), oder Hoch die Freiheit, Hoch die Verfaſſung! Unter der Menge waren auch viele türkiſche Frauen. Im Miüldizpalaſt zogen die Demonſtranten bis vors große Tor, wo es zu neuen Huldi⸗ gungen kam. Ein General überbrachte ihnen ſodann den Dank des Sultans und forderte ſie auf, anderen Demonſtran⸗ ten Platz zu machen. Dies geſchah auch ſobald ohne Drängen. * Konſtantinopel, 26. Juli.(Wien. Korr.⸗Bur.) Der Gouverneur von Pera, Hamli Behy, wurde zum Polizeiminiſter er⸗ nannt. * Honſtantinopel, 27. Juli. Der Sultan erließ lt. Frkf. Ztg. ein Irade, in welchem er für die Ergebenheitsadreſſe dankt, die am Sonntag dem Großvezier durch eine Deputation Er erklärt, daß die Umſtände es bisher ten, verließen wieder die Stadt, um ſich in Feriſovitſch über ihr weiteres Verhalten zu beraten. Charakteriiſch iſt, daß ſämtliche türkiſche Offiziere gleich nach Proklamation der Verfaſſung ihre Reformuniform abgelegt und die gewöhnliche türkiſche Uniform angezogen haben. * Konſtantinopel, 27. Juli. Die Jubelkund⸗ gebungen der Bevölkerung dauern die ganze Nacht durch. Ohne Behinderung ſeitens der Polizei wurden auf den öffentlichen Plätzen Reden gehalten. Die Volksbegeiſtce⸗ rung gipfelt in Hochrufen auf den Sultan. Den türkiſchen Blättern zufolge ging den Provinzialbehörden der Befehl zu künftig nur mit der Pforte zu korreſpondieren. Von Tag zu Tag. — Das Perlhalsband der Gräfin Wartens⸗ leben. Berlin, 27. Juli. Zur Wiedererlangung des Perl⸗ halsbandes der Gräfin Wartensleben wird noch folgendes be⸗ kannt: Nachdem die Nachforſchungen lange erfolglos geblieben waren, gelang es dem Rechtsanwalt der Gräfin, Dr. Hans Mar⸗ cuſe, in einem Privatbeleidigungsprozeß derſelben gegen eine Zeitung ſich mit Frau Steger ins Benehmen zu ſetzen; er ſuchte ſie zu veranlaſſen, unter Zuſicherung von Strafloſigkeit den Verbleib der Perlen zu verraten. Da ſie darauf aber ſchließ⸗ lich doch nicht einging, übergab er die Sache einem Privatdetek⸗ tivbureau, das unter der gleichen Bedingung endlich die Kam⸗ merfrau dazu brachte, das Verſteck der Perlen anzugeben. Die Perlen ſteckten in Watte gewickelt in einer Mauerſpalte des gräflichen Hauſes unter dem Fenſterblech. Die von der Kriminalpolizei natürlich ohne Rückſicht auf private Verſprechungen Verhaftete gab an, ihrer Herrin damit nur einen Schaber nack ſpielen gewollt zu haben. — Eine Stiftung. Hanau, 27. Juli. Die Zigarren⸗ fabrik P. G. Hoſſe Wwe. ſtiftete aus Anlaß ihres 100jährigen Beſtehens ein Kapital von 60 000 Mark für bedürftige Arbeiter und Arbeiterinnen. — Ein durch Feuer zerſtörtes Dorf. Lands⸗ berg a. d. W. Das Dorf Podlechen in Oſtpreußen iſt durch Feuer, das infolge Selbſtentzündung von Klee entſtand, faſt voll⸗ ſtändig abgebrannt. Die Bewohner ſind meiſt arme Leute. — Ein Mord aus Eiferſucht. Bochum, 27. Juli. In vergangener Nacht hat ein holländiſcher Erdarbeiter namens Karling ſeine 18jährige Frau durch zwei Revolverſchüſſe in den Kopf getötet. Das Motiv iſt anſcheinend Eiferfucht. Der Mörder iſt flüchtig. — Ein Gattenmörder. Görlitz, 27. Juli. Der Ar⸗ beiter Max Otte hat geſtern mittag ſeine Ehefrau zu ermorden verſucht und ſich dann ſelbſt erſchoſſen. Er feuerte drei Revolver⸗ ſchüſſe ab, von denen zwei die Frau in den Rücken trafen. Er richtete dann die Waffe gegen ſich ſelbſt und tötete ſich durch zwei Schüſſe in den Kopf und in das Herz. Die Frau wurde ſchwer verletzt und liegt hoffnungslos darnieder. Der Grund zu der Tat waren eheliche Zwiſtigkeiten. Letzie Vachrichten und Telegramme. * Oppau, 27. Juli. Geſtern abend zwiſchen 11 und 12 Uhr erſchoß der dreißig Jahre alte Schloſſer Auguſt Oeffler den gleichaltrigen Tagner Peter Reiſch von hier durch einen Schuß in die Bruſt. Der Veranlaſſung hierzu ſoll eine ſchon jahrlang beſtehende Differenz zwiſchen beiden geweſen ſein. 2 8 direkte Urſache zu dieſer bedauernswerten Tat habe nicht vor⸗ gelegen. Der Täter wurde ſofort verhaftet und heute früh durch die Gendarmerie abgeführt. Reiſch ſowohl wie Oeffler ſind ver⸗ heiratet. Erſterer hinterläßt eine kranke Frau und fünf Kinder, * Frankfurt a.., 27. Juli. Der Ballon Zieg⸗ ler des Phyſikaliſchen Vereins unternahm nach der„Irkf, Ztg.“ heute morgen.30 Uhr von Offenbach aus eine Auf⸗ fahrt unter Führung des neuen Leiters der meteorologiſchen Station Dr. Lineke. Die Auffahrt iſt eine der Serienguf⸗ fahrten, welche vom internationalen Komitee für wiſſenſchaft, liche Luftſchiffahrt vom 27. Jul- bis 1. Auguſt veranſtaltet werden. Zeppelins Luftſchiff. * Konſtanz, 27. Juli. Ueber den in dieſer Woche ſtatt. findenden Zeppelin Aufſtieg wird vonſeiten des Zeppelinbureguz ſtrengſtes Stillſchweigen bewahrt. Da jedoch die Reparaturen in⸗ zwiſchen vollſtändig beendet ſind und auch die Gasfüllung in Manzell eingetroffen ſind, dürfte lt.„Bad. Pr.“ der erſte Auf⸗ ſtieg bereits in den allernächſten Tagen zu erwarten ſeii. Wie mit Beſtimmtheit verlautet, werden der großen Fahrt verſchiedene Probeflüge vorausgehen, von deren Reſultat es dann abhängt, wann die Fahrt nach Mainz nunmehr endgültig erfol⸗ gen ſoll. Graf Zeppelin iſt frohen Mutes und guter Dinge. Der Brooklyner„Arion“ in Wiesbaden. * Wiesbaden, 27. Juli. Der Brooklyner Männer⸗ geſangverein„Arion“ traf heute vormittag 11 Uhr hier eig und wurde vom Männergeſangverein Wiesbaden mit den „Sängergruß“ empfangen, worauf ſich die Amerikaner in Extrawagen der elektriſchen Straßenbahn in ihre Hotels be⸗ gaben. Das Programm für den hieſigen Aufenthalt der amerikaniſchen Sänger wurde infolge einer überraſchenden Einladung einer der bedeutendſten deutſchen Sektfirma um⸗ geändert; infolgedeſſen fand die offizielle Begrüßung durch die Stadt, die erſtec des„Arion“ im Feſtſaale des Rathauſes verſammelten, wo⸗ ſelbſt der Magiſtrat und die Mitglieder des hieſigen Männer⸗ Die letzteren unter geſangvereins bereits anweſend waren. der Leitung von Profeſſor Mannſtedt begrüßten die Ameri⸗ kaner mit einer Hymne, worauf Oberbürgermeiſter von Ibell die Gäſte mit einer Anſprache begrüßte, in der er der Hoff, nung Ausdruck gab, daß die Amerikaner, die ſchon ſo viele Eindrücke zu ſammeln Gelegenheit gehabt hätten, auch von hier einige freundliche Eindrücke mitnehmen möchten. Sein Rede klang in ein begeiſtert aufgenommenes Hoch auf die Vereinigten Staaten und das Deutſche Reich aus. Der Vor⸗ ſitzende des Männergeſangvereins„Arion“, Fuehrer, dankte mit herzlichen Worten für den Empfang und ſchloß mit dem Wunſche, daß die Beziehungen zwiſchen Deutſchland und Amerika ſich immer mehr befeſtigen möchten. Nach Geſangs⸗ vorträgen des Wiesbadener Männergeſangvereins und der amerikaniſchen Gäſte trug ſich der Vorſtand des amerikani⸗ ſchen Geſangvereins in das goldene Buch der Stadt Wies; baden ein. Katholiſche Studenten und Ultramontanismus. * Halſe a. S. 27. Juli. ſie in keiner Beziehung zum Ultramontanismus ſtehen. Dadurch iſt die Einigkeit in der Studentenſchaft nach zweijähriger Fehde wieder hergeſtellt. Repal. Paris, 27. Juli. Von angeblich berufenſter ruſſiſcher Seie wird im„Eclair“ angeregt, daß bei der Zuſammenkunft in Reval auch die Frage der Ernennung von beſonders dem Kaiſer und dem Präſidenten Fallièeres perſönlich zugeteilten Mili⸗ tärbe vo[Imächtigten, wie ſie bereits in Berlin und Peters⸗ burg beſtehen, erwähnt werde. Dieſe Angelegenheit ſei bereitz unter der Präſidentſchaft Loubets nahezu geregelt geweſen, ſeither jedoch infolge Widerſetzens Clemenceaus in Schwebe geblieben. Militäriſche Automobilfahrt Wien—Berlin. * Wien, 27. Juli. Die Teilnehmer an der militär! ſchen Automobilfahrt Wien—Berlin ſammel⸗ ten ſich heute früh nach einer Meldung der„Frkf. Ztg.“ an der Rotunde zum Start; ſeit 5 Uhr herrſcht dort reges Leben. Das Publikum begrüßte die deutſchen Fahrer und Offiziere Herzog Adolf Friedrich von Mecklenburg und Prinz Solms, In verſchloſſenen Umſchlägen werden die Aufgaben verteilt. Punkt 6 Uhr fährt der erſte deutſche Fahrer mit einem öſter⸗ reichiſchen Generalſtabsoffizier los; eine Minute ſpäter der erſte öſterreichiſche Wagen mit deutſchen Offizieren. 84 Teilnehmer geſtartet. Der Schrecken in Perſien. *London, 27. Juli. Ein hieſiges Blatt meldet aus Tehe⸗ ran unter dem 26. Juli, daß Naſr es Sultaneh, der vor kur⸗ zem die Expedition gegen die Turkomanen in Askabad führte, den Befehl erhalten habe, gegen Täbris vorzurücken. Er verläßt Teheran am Mittwoch an der Spitze einer auf 3000 Mann ge⸗ ſchätzten Streitmacht mit ſechs Geſchützen. Die Koſaken, vier Marinegeſchütze, und 48 franzöſiſche Feldgeſchütze, die bereits im Jahre 1905 beſtellt, aber noch immer nicht montiert wurden, ſollen zuſammen mit 12 000 in Enzeli gelandeten franzöſiſchen Gewehren dem Oberſt Liakhoff zur Verfügung geſtellt werden. Aus pollkommen glaubwürdiger Quelle verlautet, daß der Schal insgeheim mit der ruſſiſchen Bank wegen der Aufnahme einer Anleihe von ½ Millionen Pfund Sterling verhandelte. Geſtern wurden im Hoflager des Schahs wieder zwei Führer der Na⸗ tionaliſten hingerichtet. Die feindlichen Brüder. London, 27. Juli. Zum Ausgang der engliſchen Seemanöver wird noch nach der„Frkf. Ztg.“ bekannt: Die Aufgabe der von Norwegen herankommenden Angriffs⸗ flotte unter Lord Beresford war die, zu verhindern, daß ſich die ſchwächere Heimatsflotte in der Nordſee mit Verſtär⸗ kungen aus dem atlantiſchen Ozean vereinigte. Dies miß⸗ lang aber völlig, ſo daß dann die Heimatsflotte ſtärker wurde wie die Angriffsflotte. Lord Beresford erklärt gleichwohl geſiegt zuhaben, da er 62 Sunden hin⸗ durch die Nordſee abſolut beherrſcht habe. Marokko. Tanger, 27. Juli. Am Mittwoch ließ die marokkaniſche Regierung einen im Dienſt der deutſchen Geſandtſchafk ſtehenden Marokkaner verhaften angeblich wegen per“ ſönlicher Beziehungen zu dem Hafidſchen Paſcha von Alkaſar, Tatſächlich aber ſteht der Mann den politiſchen Vorgängen fern. Die deutſche Geſandtſchaft ſetzte noch in der Nacht die Frei⸗ laſſung des Verhafteten durch und verlaugte die Beſtrafung der marokkaniſchen Soldaten, die ihn unter Schimpfreden gegen Deutſchland ins Gefängnis brachten. morgen feſtgeſetzt war, ſchon heute vor⸗ mittag gegen 12 Uhf ſtatt, um welche Zeit ſich die Mitglieder 55. S. Die katholiſchen Verbindungen der hieſigen Univerſität erklärten lt. Frkf. Ztg. ſchriftlich, dag Dies wiederholt ſich von 5 zu 5 Minuten. Um.34 Uhr ſind über —— ee re0 1 1* SAn e Böckel auf die Anklagebank. recht nicht!“ geſprochene Gehorſamsverweigerung aufs höchſte hglter packte nun den Alten an der Bruſt und ſchob ihn zur hinaus. Die Affäre hatte zunächſt keine weiteren Folgen, Müller am Stock gegangen. gewußt habe. fagte, er habe von draußen noch ein Aechzen belaſtungszeuge, der handenſein traumatiſcher Neuroſe. Bechtold auch in der Berufungsinſtanz gehört werden könne. Der BVerteidiger des Angeklagten.⸗A. Dörzba Körperverletzung objektiv nicht nachgewieſen ſei⸗ Mannheim, 27. Jult. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) 5. Seite. Gerichtszeitung. 8 Mannheim, 23. Juli. Ferienſtrafkammer. Vorſ.: Landgerichtsrat Dr. Aberle; Vertreter der Gr. Staats⸗ behörde: Aſſeſſor Sorg. Ein kleines„Wechſelmanöver“ führte den Taglöhner Karl Am 6. Nov. v. Is. fälſchte er einen Wechſel über 215 Mark auf den Namen ſeines Stiefvaters, des Bäckermeiſters Reinhard, und ſuchte ihn bei Juwelier Arnold unterzubringen. Geſchädigt wurde niemand, aber Böckel erhält lleicwohl 6 Wochen Gefängnis. Verteid.:.⸗A. Dr. Köhler. Der 58 Jahre alte Taglöhner Gg. Klemm aus Wallſtadt verging ſich an einem fünfjährigen Kinde. Klemm ha bereits 10 Einträge in ſeiner Strafliſte, darunter auch eine Strafe wegen des Paragr. 176 Ziff. 3. Diesmal wird auf 1 Jahr Gefängnis erkannt. 5 Mannheim, 24. Juli. Ferienſtrafkammer ill. Vorſ.: Landgerichtsdirektor Wengler; Vertreter der Großh. Staatsbehörde: Aſſeſſor Geißler. Der Kaufmann Georg Möller in Neckarau iſt wegen Sitt⸗ lichkeitsvergehens nach§ 176 Ziff. 3.⸗St.⸗G. angeklagt. Er will ſich an nichts mehr erinnern, während er am Tage nach der Tat, die in ſeinem Laden vorkam, dem Polizeiſergeanten Schmitt genaue Einzelheiten angeben konnte. Die Nacht vorher hatte er mit einem anderen Kaufmann durchgekneipt. Das Gericht gelangt zu dem Beſchluß, Möller zur Beobachtung der pſychiatriſchen Klinik zu überweiſen. Einen billigen Betrieb erfanden die reiſenden Schieferdecker⸗ geſellen Ludwig Bockmaher und Richard Deckelmann. In Weinheim drängten ſie den Hausbeſitzern ihre Dienſte als Dachflicker auf und ließen ſich gut bezahlen. In den Beſitz des nötigen Materials ſetzten ſie ſich auf eine Art, die einen Eulen⸗ ſpiegel mit Stolz erfüllt hätte. Sie holten es bei dem Bauunter⸗ nehmer Georg Bopp, deſſen Leuten ſie vorſchwindelten, die Schiefer ſeien für Bopps Villa beſtimmt. Man ließ ſie unge⸗ hindert die beſten ausſuchen und ſie fuhren dann mit einem Karren Bopps ab. Jeder der beiden Frechlinge erhält 3 Monate Gefängnis. Für 20 Mark, die er einem Kollegen aus dem Handkoffer ge⸗ ſtohlen, wurde dem 35 Jahre alten Gärtner Friedrich Ham⸗ mek aus Dietenhauſen 1 Jahr Zuchthaus zudiktiert. Der Dieb⸗ ſtahl geſchah in Weinheim. Hammel war bereits 22mal vor⸗ beſtraft. In der Wohnung einer Frau Eliſe Schmitt in Sand⸗ hofen, in die er am 1. Juni ds. Js. eingeſtiegen war, ſtahl der 21 Jahre alte Elektromonteur P. Michel eine goldene Damen⸗ uhr im Werte von 50 Mark. Das Urteil lautet auf 4 Monate Gefängnis. Eine beſcheidene Klage hat der Bureaudiener Heinrich Mäüller gegen den Kaufmann Adolf Wallauer aus Diez 2. d. L. angeſtrengt. Müller war, Wallauer iſt noch beim Stahl⸗ werk Mannheim auf der Rheinau angeſtellt. Müller, ein 57 Jahre alter Mann, iſt etwas nervös und nicht leicht zu behan⸗ deln. Als ihn Wallauer am 25. Februar ds. Is. rief, um ihm den Auftrag zu erteilen, einen Zettel ins Techniſche Bureau zu tragen, verließ Müller ohne Antwort zu geben, das Bureau und ging auf den Abort. Als er wieder kam und Wallauer ihn zur Rede ſtellte, anwortete er kurz:„Das geht vor,“ und als nun Wallauer den Auftrag wiederholte, ſagte er:„Nun tue ich es erſt Der über dieſe angeſichts der Lehrlinge aus⸗ erboſte Buch⸗ Türe tat ſeinen Dienſt weiter. Vierzehn Tage ſpäter erſchien nun in der„Volksſtimme“ ein Artikel, in dem der Auftritt in einer für Wallauer ſehr ungünſtigen Beleuchtung dargeſtellt wurde. Im Stahlwerk wurde dieſer Artikel lebhaft erörtert. Wallauer ſagte zu Müller:„Wegen des Artikels wird ſich das weitere finden“. Noch am gleichen Tage meldete ſich Müller krank. Er behauptete, ſeit jenem Tage, da ihn Wallauer bis zur Bewußtloſig⸗ keit gewürgt habe, leide er an Kopfweh, Halsweh und Schmerzen im Rücken. Er ließ ſich ins akademiſche Krankenhaus in Heidelberg aufnehmen, wo man traumatiſche Neuroſe feſt⸗ ſtellen zu können glaubte. Fünf Wochen wurde Müller dort be⸗ handelt. Er behauptet, er ſei heute noch krank und erwerbsun⸗ fähig. Gegen Wallauer hat er einen Zivilprozeß eingeleitet. Er verlangt 300 Mark Schmerzensgeld und eine monatliche Rente von 180 Mark(!). Im Strafprozeß gegen Wallauer iſt er als Nebenkläger aufgetreten. Als Wallauer vom Schöffengericht freigeſprochen wurde, legte er Berufung ein. Wallauer beſtreitet auch heute, den Bureaudiener gewürgt zu haben. Er habe ihn nur in ſeiner Erregung an Bruſt und Kravatte gepackt und zur Tür hinausgeſchoben. Währenddeſſen habe Müller fortwährend geſchimpft:„Du Lump, ich habe von Dir noch kein Geld gepumpt, aber Du von mir!“ und ähnliches. Wenn er den Mann am Halſe gepackt hätte, ſo hätte er nicht ſchimpfen können. Müller ſei es nur um die Rente zu tun. Schon früher habe er einmal, als ſein Sohn von einem Heizer mißhandelt worden war, letzteren unter der Behauptung, das Trommelfell ſeines Sohnes ſei zer⸗ riſſen, zur Zahlung einer erheblichen Entſchädigung genötigt. Früher bei der Bahn angeſtellt, habe Müller Jahre lang wegen einer Rente prozeſſiert. So lange der Prozeß ſchwebte, ſei er Sobald aber die Sache endgültig zu ſeinem Ungunſten entſchieden war, konnte er wieder ohne Stock laufen. Der Nebenkläger, vom Vorſitzenden eindringlich ermahnt, ſich an die Wahrheit zu halten, erklärte, er ſei von Wallauer vor dem Bureau ſo ſtark gewürgt worden, daß er nichts mehr von ſich Seit dieſem Angriff ſei er leidend. Die Zeugen konnten nur angeben, daß Wallauer den Bureaudiener vorne packte und zur Türe hinausſchob. Einer, der Kaumfmann Lang. gehört. Der Haupt⸗ Kaufmann Bechthold, fehlt heute. Dieſer ſagte vor dem Schöffengericht, Wallauer habe Müller am Halſe gefaßt und Müller ſei weiß geworden. Zwei Sachverſtändige waren geladen. Bezirksarzt Medizinalrat Dr. Zix bezeichnete Müller als einen Neurhaſteniker, der gerne übertreibe. Durch den Streitfall könne möglicherweiſe die ſchon vorhandene Neuroſe verſtärkt worden ſein. Daß dadurch eine traumatiſche Neuroſe erſt entſtanden ſei, ſcheine wenig wahrſcheinlich. Aſſiſtenzarzt Müller vom Akad. Krankenhaus Heidelberg modifiziert die frühere Diagnoſe des Leidens des Bureaudieners. Etwas Sicheres laſſe ſich nicht ſagen, da objektive Anhaltspunkte fehlen. Nur ein gewiſſer Grad von Wahrſcheinlichkeit ſpreche für das Vor⸗ Der Vertreter des Klägers, Rechtsanwalt Dr. Hirſchler, meinte, auch wenn man ein direktes Würgen nicht als erwieſen annehme, ſo viel ſtehe doch feſt, daß der Nebenkläger doch körperlich mißhandelt worden ſei. Eventuell beantrage er Vertagung, damit der vollſtändig einwandfreie Zeuge Staatsanwalt ſtellte das Urteil ins Ermeſſen des Gerichts. Die die Verwerfung der Berufung. Der Mann, ſei durchaus Berufung. da eine Dr. Katz) beantragten 1 Nebenkläger, ein nervöſer und hyſteriſcher unglaubwürdig. Das Gericht verwarf die cher und.⸗A. Volkswirtschaft. Stand der Saaten im Großherzogtum Baden. Mitte Juli 1908. St..A. Die abgelaufene Berichtswoche— Mitte Juni bis Juli— ſtand faſt allgemein im Zeichen andauernder Trockenheit. Infolgedeſſen machte die Reife der Halmfrüchte ſchnelle Fort⸗ ſchritte und in vielen Gegenden wurde bereits mit der Ernte der Winterfrucht begonnen. Das Sommergetreide, nament⸗ lich Gerſte und Hafer, konnte ſich wegen der Trockenheit nicht überall gleich günſtig entwickeln und iſt ſtellenweiſe im Wachstum zurückgeblieben. Die Ausſichten bezüglich der Körnerernte, ſo⸗ wohl beim Winter⸗ wie beim Sommergetreide werden deswegen, ſowie wegen dex faſt allerorts vorgekomenen Lagerungen, ferner wegen des Ueberhandnehmens von Unkraut und des ſtellenweiſe ſtarken Vorkommens von Roſt vielfach geringer veranſchlegt, als bisher gehofft wurde. Die Kartoffeln werden im allgemeinen nicht ungünſtig veurteilt; ihr Stand iſt faſt durchgängig ein ziemlich guter bis guter. Die Blüte iſt z. Zt. im Gang bezw. vielerorts ſchon vor⸗ über. Die Futterpflanzen[KIee und Luzerne) und die Wie⸗ ſen hatten ſeit Einheimſung der überall reichlichen erſten Schnitte ganz beſonders durch die Trockenheit zu leiden. Bei nicht bewäſſerten Wieſen z. B. iſt die Grasnarbe häufig wie aus⸗ gebrannt. Der Stand der Handelsgewächſe—Tabak und Hopfev wird je nach Lage und Gegend verſchieden und nicht immer günſtig⸗ beurteilt. Im ganzen lauten die Noten immerhin noch um eine Kleinigkeit beſſer als ziemlich gut. Ein endgültiges Urteil iſt, namentlich beim Tabak, wohl erſt im nächſten Monat zu er⸗ warten. Bei den Reben nehmen die Schädigungen durch die be⸗ kannten Krankheiten leider faſt allenthalben und trotz energiſcher Gegenmaßregeln(durch wiederholtes Spritzen uſw.] neuerdings größeren Umfang an. Die Herbſtausſichten gehen aus dieſem Grunde mancherorts erheblich zurück. Nach der Stufenfolge einer Nr. 1 ſehr guten, Nr. 2 guten, Nr. 3 mittleren(durchſchnittlichen), Nr. 4 geringen und Nr. 5 ſehr geringen Ernte, berechtigt der Stand der Saaten Mitte Juni d..: bei Winterweizen 2,3(dagegen Mitte Mai d. J. 2207 Sommerweizen 24(2,2), Winterſpelz 2,3(2,2), (22), Sommerroggen 2,4(2,3), Winterweizen mit Roggen im Gemenge 22 20), Winterſpelz mit ⸗Roggen 2,4(2,1), Winterſpelz mit Weizen 2,2(2,1), Sommergerſte 2/6(2,3), Hafer 2,7(2,3), Kartoffeln 2,3(2,4), Klee 2,9(2,1), Luzerne 2,6(.), Wieſen, be⸗ wäſſerbar, 2,5(2,0), andere Wieſen 2,9(2,1), Tabak 2,4(—, Hopfen 24(2,3), Reben 2,7(2,4). *** Am Geldmarkt hat der Satz für Privatdiskonten von 298 ziemlich Material an den Markt gelockt, das aber ſchlanke Auf⸗ nahme fand. Tägliches Geld zirka 2½ 7, Ultimogeld zirka 396 70. n. Mannheimer Produktenbörſe. Die Tendenz am hieſigen Markte iſt weiter feſt, doch ſind die Umſätze immer noch be⸗ ſchrünkt, weil nach wie vor nur die notwendigſten Anſchaffungen gemacht werden. Hier disponibler Weizen iſt gut gefragt und findet zu Tagespreiſen ſchlanke Abnahme. Fremder Roggen iſt vernachläſſigt. In neuem inländiſchen Roggen iſt das Geſchäft noch unentwickelt; die gezeigten neuen Roggen ſind teilweiſe in Qualität um eine definitive Beurteilung der neuen Ware zu ermöglichen. Die Preiſe für neue Gerſte ſchwanken zwiſchen M. 18.25—18.75. Hafer liegt unverändert bei kleinem Geſchäft. Für Mais iſt die Tendenz andauernd feſt; indes ſind die Neuerwerbungen infolge der hohen Preiſe klein. Die Notierungen im hieſigen offiziellen Kurs⸗ blatt erfuhren für Weizen eine Beſſerung bon 25 Pfg. per 100 Kg. Auch Weizenmehle ſtiegen um 25 Pfg. per 100 Kg. Die übrigen Notierungen ſind unverändert. Die offizielle Tendenz lautet: Weizen feſt, Roggen neuer Pfälzer etwas niederer. Braugerſte noch wenig angeboten. Hafer unverändert, Mais feſt. Vom Auslande werden angeboten die Tonne gegen Kaſſa cif Rotterdam: Weizen Laplata⸗Bahia⸗Blanca oder Barletta⸗Ruſſo ſchwimmend M. 173.50, do. ungariſche Ausſaat 80 Kg. per ſchwim⸗ mend M. 172.50, do. Roſario⸗Santa⸗Je 78 Kg. per Juli M. 175.50, Kanſas 2 per Auguſt⸗September M. 163, Hartwinter 2 Auguſt⸗ September M. 163,50, Rumänier 2 7% blaufrei 79⸗80 Kg. Aug.⸗ September M. 174, do. neue Ernte 3 Proz. blaufrei 78.79 Kg. per Auguſt⸗September M. 167, do. gewichtlos nach Muſter ſchwim⸗ mend M. 172—180. Roggen ruſſ. 9 Pud Rumän. 71⸗72 Kg. ſchwimmend M. 146. Gerſte ruſſiſche 58⸗59 Kg. Juli M. 119, do. 59⸗60 Kg. per Juli M. 120, Donaugerſte nach Muſter 58⸗59 Kg. Juli M. 119, do. 59⸗60 Kg. Juli nach Muſter M. 119.50. Hafer ruſſ, prompt 46⸗47 Kg. M. 118, M. 120, Donau nach Muſter ſchwimmend von M. 115 bis 122, Plata 46⸗47 Kg. ſchwimmend M. 110. 7 Mais Laplata gelb rye Odeſſa⸗Mais per ſchwimmend M. 124. mend M. 125. Patentſchutz. Seit Inkrafttreten des Patentgeſetzes vom 25. Mai 1877 bis Ende 1906 ſind ſeitens des Kaiſerl. Patentamtes im ganzen 181 275 Patente an Reichsinländer und Fremde erteilt worden. Bei der ſtark entwickelten Jnduſtrie unſeres Großherzog⸗ tums iſt es begreiflich, daß alljährlich auch zahlreiche im badiſchen Lande anſäſſige Gewerbetreibende und Induſtrielle um Gewährung des Patentſchutzes nachſuchen und denſelben auch erhalten. Von den zugunſten von Reichsangehörigen in der genannten Zeit(1877 bis 1906) in die Patentrolle eingetragenen Patenterteilungen (119 455) betreffen 36389 oder 3,05 Prozent in Baden wohnhafte Patentinhaber. Im Berichtsjahr 1907 wurden an weitere⸗ 250 Angehörige des Großherzogtums Patente verliehen. Maſchinenfabrik Eßlingen. Wie mitgeteilt wird, genehmigte die Generalverſammlung die Anträge der Verwaltung, insbe⸗ ſondere die Verteilung von 6 Prozent Dividende auf die jetzt gleichmäßig berechtigten Aktien(i. V. 5½ Prozent auf die Prioritätsaktien und 14 Prozent auf die Stammaktien)] und erteilte Entlaſtung. Die ausſcheidenden Aufſichtsratsmitglieder wurden wiedergewählt. Die Aufgabe des Levantedienſtes durch die Seetransport⸗ Geſellſchaft zugunſten der Deutſchen Levantelinie iſt auf eigenſte Entſchließung des Prinzen Friedrich Karl zu Hohenlohe zurück⸗ zuführen, der alleiniger Inhaber der Seetransport⸗Geſellſchaft iſt. Letztere wird demnächſt ihre Schiffe aus dem Mittelmeer zurückziehen und bis auf weiteres wieder freie Schiffahrt be · treiben. Ihr gegenwärtiger Leiter Kothe, ein alter Kenner des Levantegeſchäfts, dürfte früher oder ſpäter wieder zur Lepante⸗ linie übernommen werden. Deutſche Benzin⸗ und Oelwerke,.⸗G. in Regensburg. Die Verwaltung teilt mit, daß die Hauptaktionäre und die beteilig⸗ ten Banken ein Ablommen getroffen haben, welches das ungehinderte Weiterarbeiten der Geſellſchaft gewährleiſtet, trotz do. 47⸗48 Kg. prompt La Novoroſſiſt Mais ſchwim⸗ der Verluſte, die ihr durch den Zuſammenbruch der Bank ⸗ Winterroggen 2,5 gut. Auch die gezeigten Muſter von neuer Braugerſte ſind teilweiſe von guter Beſchaffenheit, doch iſt das Angebot hierin noch zu klein, 10,18 per Juli M. 149, Burgar. terms Juli⸗Auguſt M. 126 und kommandite Gebr. Klopfer erwachſen ſind. Die Einberufung einer außerordentlichen Hauptverſammlung, in der den Aktio⸗ nären genauer Bericht über die jetzige Lage der Geſellſchaft ge⸗ geben werden ſoll, wird demnächſt erfolgen. Konſul Leiſt iſt aus dem Vorſtand ausgetreten. Nachwehen des Konkurſes der Solinger Bank. Zuſammen⸗ gebrochen iſt bereits die Firma Wilh. von zur Gathen, ein mitt⸗ leres Stahlwarenherſtellungs⸗ und Ausfuhrgeſchäft, welchem die Solinger Bank einen Kredit von nicht weniger als 420 000 M. eingeräumt hatte, obſchon angeblich nicht die Hälfte dieſes Kre⸗ dits Berechtigung hatte. Weitere Konkurseröffnungen ſind lt. Frkf. Ztg. noch zu erwarten. Hagener Vereinigung der Feinblechwalzwerke. Die in der Verſammlung der Hagener Vereinigung für Feinblechwalzwerke veranſtaltete Rundfrage ergab, daß die Beſchäftigung mit Rückſicht auf die jetzigen Jahreszeit gut iſt. Ferner wurde feſt⸗ geſtellt, daß die in einigen Eiſenmarktberichten angegebenen niedrigen Grundpreiserlöſe ſich nur auf einzelne Geſchäfte haben beziehen können, die anläßlich der Jahresinventur von einigen Werlen in einzelnen nicht marktgängigen Lagerſorten gemacht worden ſind. Tatſächlich wurde eine größere Belebung des Marktes in letzter Zeit feſtgeſtellt; beſonders der Abruf iſt ſtets dringend. Phönix,.⸗G. für Bergbau und Hüttenbetrieb. Die Eiſen⸗ großhandlungen Otto Wolff in Köln a. Rh. und M. Stern in Gelſenkirchen haben vom Phönix die in Eſchweiler⸗Aue ge⸗ legenen Betriebsanlagen, beſtehend aus einem Stahlwerk, einer Blechwalzfabrik, einer Räderfabrik und einer Steinfabrik, er⸗ worben. Bergwerksverleihung. Das Oberbergamt Halle verlieh der Mansfeldſchen Kupferſchiefer bauenden Geſellſchaft abermals zwei Felder in den Gemarkungen Unterrißdorf⸗Rottelsdorf zum Abbau von Kupfer- und Silbererzen, und der Halleſchen Bohrfirma Hoffmann zwei Braunkohlenfelder in den Gemar⸗ kungen Brachſtedt und Niemberg. Die Tüll⸗ und Gardinenweberei.G. Plauen, berteilt 8 Prozent(i. V. 4 Prozent! Dividende bei ſtarken Abſchrei⸗ bungen li. V. 41409 Mark!]. Budapeſter Banken. Das Kartel der großen Peſter Finanzinſtitute tritt am 10. Auguſt in Kraft. Die Geldin⸗ ſlitute der Provinz bereiten eine Proteſtverſammlung vor, um dem unvermeidlichen Druck des Kartells auf die Provinz⸗ inſtitute zu begegnen. 5 (Telegraphiſche Handelsberichte ſiehe 6. Seite). *** Aursblatt der Mannneimer Droduktenbörſe vom 27. Juli. Die Notierungen ſind in Reichsmark, gegen Barzahlung per babhnfrei hier. 22.50—2275 J Ruſſ. Futtergerſte —.———.—[afer, bad. Hafer, nordd. Hafer ruſſiſcher 100 Kg 1450——.—2 17.50—18.— 18 25—18 50 18.188690 Weizen pfälziſcher Rheingauer „norddeutſcher—. „ ruff. Azima 2499—24.75 „ Ulka 24.25—24.50„ La Plata 16.50——.— „ Theodoſta 25.7— 25 75„amerik. weißer——— „ Taganurog 24.25—24 50] Maisamer⸗Mixed—.———— „ Saxonska„Donau 16.75—.— „rumäniſcher 2450—25—.„ La Plata 16.75——.— „am. Winter 23.——23 25 Kohlreps, d. nuer 32.—.— , eee Wicken 19.——— „ Walla Walla.. Kleeſamendeutſch.—— „ Kanſas II 23.50——. E. eee„ I „Auſtralier 5—„Literne La Plata 2375—. Kernen 28225—.— Moggen, pfälzer 19.——.—Leins! mit Taß „ ruſſiſcher 20.——.—Nüböl in Faß kimemiſchenrn Backrüböl „ norddeutſcher—.——.— Spiritus, Ia. verſt. 100 0 „ amerik.——„J0er unver Gerſte, neue 18.28—18.75„ 90%%„ „ Pfalzer 21.50—.— roh 70 ranverſt. 85/92% 87 Gerſte, ungariſche——.—„g0er 85/92% 9 4 Weizenmehl e 5 5 30.— 29.25 28.50 Roggenmeh! Mr. 0) 29.— 19 26 50. Weizen feſt. Roggen(Pfälzer) etwas niederer. noch weniger aungeboten. Hafer unverändert. Mais feſt. Deſterreichiſches Petroleum notiert bis aulf Weiteres: M. 22 in Holzbarrels bei Waggonbezug, M. 18.90 in Eiſternen, per 100 ab Tankanlage Mannheim, verzollt. **** Berliner Effektenborſe. [Privattelegramm des General⸗Anzeigers) * Berlin, 27. Juli. Fondsbörſe. Die Woche er. öffnete im Gegenſatz zu der außerordentlichen Geſchäftsſtille der abgelaufenen in lebhafter Anregung und entſchiedener Feſtigkeit in nahezu ſämtlichen Märkten. Der Tendenzwechf iſt hauptſächlich darauf zurückzuführen, daß die mit del heutigen Tag zu Ende gehende Schiebung zum Ultimo 3 ſehnlichen Deckungen führte. Zudem herrſchte im allgemeinen eine friedlichere Auffaſſung über die politiſche Lage, te auf die jüngſte Rede des engliſchen Schatzkanzlers L George anläßlich der dritten Leſung des Finanzgeſetzes dah gehend, daß Lord Cromers Beſorgniſſe für einen mögliche! europäiſchen Konflikt nicht zutreffend ſeien. Ferner wirkt die Meldung beruhigend, daß zwiſchen König Eduard dem deutſchen Kaiſer eine Begegnung in Homburg bevorſte und nicht in letzter Linie auch, daß die Türkei durch Ver⸗ leihung der Konſtitution der Regenerierung zugeführt werde ſoll. Von leitenden Banken Deutſche Bank, Diskonto mandit und Handelsgeſellſchaft 3 pCt. höher. Kreditakt Newyork. Zproz. Reichsanleihen 0,10 ſtill, doch preishaltend. Allgemeine Elektrizitätsaktieng ſchaft 13 pCt. höher auf Rückkäufe. Ultimogeld 3½ p Tägliches Geld 2 pCt. Im weiteren Verlaufe Bochumer um 34 pCt. höher. Auch Laurahütte und Phönir belebt. Alles ſonſt unverändert. In zweiter Börſenſtunde blieb der Kursſtand bei weſen lich ruhigerem Geſchäft wenig verändert. Harpener auf Deck⸗ ungen 13 höher. Türkenloſe feſt. Sonſtiges unverändert. Für morgen iſt der Zentralausſchuß der Reichsbank einbe⸗ rufen, wie verlautet, zu der üblichen Monatsſitzung übliche Verhandlung der Regularien. In dritter Börſenſtunde Tendenz weiter feſt, doch war das Geſchäft eingeengt. Heimiſche Fonds gut gehalten, Ru ſen behauptet, Prioritäten gebeſſert. Induſtriewerte des Kaſſamarktes zumeiſt Iber im Einklang mit der feſten H tung der Induſtriewerte im freien Verker. 7 6. Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 27. Jult. Berlin, 27. Juli.(Schlußkurſe.) Ruſſennoten 214.55 214 50 Lombarden 22.20 22.70 40% Ruſſ. Anl. 1902 83 10 88 20 Canada Pacifte 1638 20 164 60 %0% Reichsanl. 91.90 91.90 Hamburg Packet 107.90 108.— 30% Reichsanleihe 82.00 82.70 Hambg. Paket neue-— 40% Bad. St.⸗Anl.—.— 99.75 Nordd. Lloyd 92 10 92.20 4% B. St.⸗B. neue 99.70 99.75 Dynamit Truſt 150 50 151.50 37% B. Sk. Obl. 1900—.——.— Licht⸗ u. Kraftanl. 113 20 114.— 35% Bayern 91.70 9170 Bochumer 21290 215 50 4% Heſſen———— Konſolidation 30% Heſſen 80 80 81.— Dortminder 54.— 54 20 30% Sachſen 83.60 83.50 Gelſenktrchner 188.40 189 50 40 Pfbr.Rh. W. B. 9650 96.50 Harpener—— 197.50 50% Chineſen 102.10 102.25 Laurahütte 203.50 205 10 4% Italtener—.——.— Phönix 167.80 169 40 %½ Japaner(neu) 88.90 89.10 Ribeck⸗Montan 188.— 190.— 1860er Loſe 154.80 155 25 Wurm⸗Revier 40% Bagdad⸗Anl. 86.90—.— Anilin Treptow 33 20 364.— Kreditaktien 193.20 194.50 Braunk.⸗Briketts 174.— 175.— Berg.⸗Märk. Bant 151.20 151.20 D. Steinzeugwerke 202.— 202.— Berl. Handels⸗Gel. 158.80 159.50 Düſſeldorfer Wag. 278.— 278.70 Darmſtädter Bank 122.40 122.10 Elberf. Farben(alt) 407.— 408 50 Deutſch⸗Aſtat. Bank 135.90 135.90 Weſtereg. Alkaliw. 181.— 181.20 Deutſche Bank 229.50 230.20] Wollkämmerei⸗Akt. 125.30 125.20 Disc⸗Kommandit 170.50 171.— Chem. Chaxlottenb. 188— 187.— Dresdner Bank 136.20 135.90 Tonwaren Wiesloch 94.50 91.50 Rhein. Kreditbank 133.60 133.60 Feuſtoff Waldhof 315 70 316.70 Schaaffh. Bankv. 123.90 128.70] Celluloſe Koſtheim 21170 211.70 Lübeck⸗Büchener—.——— Rüttgerswerken 149.60 150.— Staalsbahn 148.,20 148.— Privatdiskont 2¾% W. Berlin, 27. Juli.(Telegr.) Nachbörſe. Kredli⸗Aktien 194.10 19450 Staatsbahn 148.20 148.— Diskonio Komm. 170.,50 171.—Lombarden 22 20 29.80 Londoner Effektenboͤrſe. London, 27. Juli.(Telegr.) Anfangskurſe der Effektenbörſe. Schluß⸗Kurſe. Reichsbank⸗Diskont 4 Prozent. Wechſel.„ 25. 27 25 27. Amſterdam kurz 168.85 168.8 20Paris kur; 81.133 81.15 Belgien 80.975 80,916 Schweitz. Plätze„ 81 216 81 233 talten 81.183 81.15 Wien 85.083 85 116 ondon 20.885 20.382 Napoleonsd'or 16 26 16 25 1 lang———.— Privatdiskonto„ Aſie Staatspapiere. A. Deutſche. 28. 27. 28, 27 4% beutſch. Reichsanl. 99.65 99.70 Mexikaner duß. 88/90 97 80 97.30 3 4 5 9185 91.853 Mexikaner innere 65.50 65.— 8 82.55 8255 Taumalipas 98.50 98 55 4% pr. konf. St.⸗Anl. 99.65 99.70 Bulgaxen 3½%„ 5 91.85.801%, Griechen 1890—.— 48.20 33 82.55 82.555 italien. Rente—.— 104.70 4 badiſche Sk.⸗A.—.— 99.704½ Oeſt. Silberrente 98 90 99.15 „ neue 99.85 99.8 4½„ Papicrrent..95—.— 3½ bad. St.⸗Olabg)fl———.— Oeſterr. Goldrente 18.60-.— 33„ 0 M. 92.——8 Portug. Serie L 62.10 62 10 3½%/„„ 1900——.—3 8„ III 62.95 6290 Abayr..⸗B.⸗A..1915 100 55 100554%½ neue Ruſſen 1905 95.85 95.80 3 ½ do. uU. Allg.Anl. 91.50 91.554 Ruſſen von 1880 73.— 88.— 3 do..⸗B.⸗Obl. 82.40 824%4 ſpan. ausl. Rente 94.80 94.80 4 Heſſen von 1899 99.15 90 104 Türfen von 190? 87 80 88.10 3 Heſſen 8105 81.—-[4„ unif. 94.80 958 3 Sachſen 83 40 88 404 Ungar. Goldrente 92 90 93.10 4 Mh. Stadt⸗A. 1907—-.——.—[4„ Kronenrente 92.8) 92.85 3 1905 0 89. 5 en Verzinsliche Loſe. 5 Arg. i. Gold⸗A.1887 100.— 100.— Oeſterreichiſche 860 155.— 154.80 %½ Chineſen 1898 97.20 97 20Türkiſche 145.— 14720 4 Egypter unificierte—.——.— Ultimogeld war reichlich und bereitwillig zu 396—½ abgegeben. Der Privatdiskont konnte ſich um ein Sechzehntel Prozent er⸗ mäßigen. Der weitere Verlauf brachte wenig Veränderung, die Tendenz blieb jedoch auf den meiſten Märkten feſt. Schwächere Tendenz wieſen Mexikaner auf. Die Börſe ſchloß ruhig. Die Haltung war entſprechend der Stimmung der letzten Tage. Nach⸗ börslich ſtill. Oeſterreichiſche Werte im Einklang mit Wien feſt. Es notierten Kreditaktien 194,25, Diskonto 170,90, Staatsbahn 147,80, Lombarden 22,30 a 60, Wiener Bankverein 130,50, Balti⸗ more 90,80, Dresdner Bank 186,25. Telegramme der Contineutal⸗Telegraphen ⸗Compaguie. Aktien induſtrieller Unternehmungen. Bad. Zuckerfabrik 145.90 145.90 Kunſtſeidenfabr. Frkfl.——. 4% Reichsanleihe 82— 82— Southern Paciſte 98 95¼ 5% Chineſen 104% 1047J] Chieago Milwautee 143 ½ 145— 4½% Chineſen 991½% 99ʃ½% Denver Pr. 66½ 67— 23/%% Conſols 86˙% 86¾ Atchiſon Pr. 95— 95½ 3 J% Iſaliener 102%½ 102ʃ½] Louisv. u. Naſhv. 112— 113— 3% Griechen 49½%½ 49½%½ Union Paceifie 156— 158— 8% Portugieſen 62% 62˙%] Unit. St. Steel com. 45½ 46/ Spanier 940% 94½¼„pref 1100, 110˙ B Türken 95½ 95%½ Exiebahn 22— 230½ 4 0% Argentinier 86/ 865/,] Tend:: feſt. 3 d% Mexikaner 84— 34— Debeers 10% 10% 4% Japaner 81— 81—Chartered 14½ 14ʃ¹ Tend.: ftill. Goldfields 3% 35/ Ottomanbant 171½% 17% Randmines 6½% 6˙½¼ Rio Tinto 65% 66%/8 Eaſtrand 8 Braſilianer 82/ 82% Tend.: ſtill. Mannheimer Efſektenboͤrſe (Offizieller Bericht.) Die heutige Börſe nahm wieder einen ſtillen Verlauf. vom 27. Jult. Bafken- und Induſtrieaktien ziemlich unverändert. Aſſekuranzaktien notierten 5 Mark höher. Badiſche Kurs 1205 G. und Brauerei Durlacher Hofaktien gefragt bei 261 Prozent. Akrien. Banken. Brief Geldi Brief Geld Badiſche Bank 180.— 129.—Br. Werger, Worms 88.——.— Gewrbk Speyer50%—.——.— Wormf, Br. v. Oertge—.— 100.20Pf. Preßh.⸗u. Sptfabr. 158.— —.— 191.50 Pfälz. Bank Pfälz. Hyp.⸗Bank Pf. Sp⸗ u. Cdb. Landau 140.——.— Rhein. Kreditbank 134.— 133.75 Rhein, Hyp.⸗Bank.—.— 192.— Südd. Bank— 108.— Giſenbahnen. Pfälz. Ludwigsbahn—— 218.— „ Maxbahn—.— 187.60 „ Nordbahn Heilbr. Straßenbahn Chem. Induſtrie. .⸗A. f. chem. Induſtr.———. Bad. Anil.⸗u. Sodafbr. 348.—- Chem. Fab. Goldenbg.—— 190 Verein 285.—— Verein D. Oelfabriken—.— 127.25 — 181.80 79.— N 15 Rück⸗ u. Mitv. 68.— Trausport u. Verſicherung. B..⸗G. Rhſch. Seetr. Mannh. Dampfſchl. „ Lagerhaus Francona, Rück⸗ und Mitverſ..⸗G. vm. 91——.— 62.——— —.— 80.— —.— 670.— ad. Aſſecurranz—— Continental. Verſich. 390.——.— Mannh. Verſicherung 400——.— Oberrh. Verſich.⸗Geſ. 450.— 445.— Württ. Tranp.⸗Verſ. 585.——.— Induſtrie. .⸗G. f. Seilinduſtrie—.— 133.— Dinaler'ſche Mſchfbr. 119——.— Südd. Immobil.⸗Geſ. 90.50 90.50 Eichbaum Mannheim 109.60 110.10 Mh. Aktien⸗Brauerei 137.— 137.— Parkakt. Zweibrücken 95.— 95.— Weltzz. Sonne, Speyen Cementwerk Heidelbg. 149.60 149.60 Cementfabr. Karlſtadt 131.— 132.30 Badiſche Anilinfabrik 348— 347.90 Ch. Fabrik⸗Griesheim 236 75 237.—. Farbwerke Höchſt 868.75 368.20 Ver. chem. Fabrik Mh. 283.— 288. —— 7 Werke Albert 408.— 407.— d. Drahtind. Mh. 115.— 115.— d. Aee e 61 Elektr. . Allgem. 210.75 211.50 Südd. Kabelw. Nhm. 119.50 119.50 Lahmeyer 117.20 117 10 Lederwerk. St. Ingbert 59 50 59.50 Spicharz Lederwerke 117.— 117.— Ludwigsh. Walzmühle 170.— 170. Adlerfahrradw.Kleyer 275 30 275.30 Maſchinenfbr. Hilpert 71.50 71.50 Maſchinenfb. Badenia 195.— 195.— Dürrkopp—.— 810.— Maſchinenf. Gritzner 208.— 208.— Maſch.„Armatf. Klein 118. 18.— Pf. Nähm.⸗u. Fahrradf Gebr. Kayſer 124. 124 Röhrenkeſſelſabrik Sohelthreſeg e 187— 188750 ne ſenf. Frkth. 184,— 183. Ver.deutſcher Oelfabr. 129.50 129.50 Schuhfabr. Herz, Frkf. 122. 122. Seilinduſtrie Wolff 132..132.— 'wollſp. Lampertsm. 65.— 65.— Weſt..⸗W. Stamm—.— 186.— f· 0 5 Vorzug 106.50—.— Emalllirfer Kürrweil.—.——. 0 Emaillw. Maikammer—.— 90.— Brauereien, Ettlinger Spinnerei 105.——.— Bad. Brauerei 95.——.— Hüttenh. Spinnerei 95.——. N Aktienbierbr.—.——.— Karlsr. Maſchinenbau— 200.— Durl. Hof vm. Hagen—.— 261.—Nähmfbr. Hald u. Neun—.——. Eichbaum⸗Brauerei—.— 118— Koſth. Cell. u. Papierf.—— 213.— e e. 5 Br. Freibg.„Maſchinenf, Badenig—.— 198.— Kleinlein Heidelberg 195.——.—Oberrh. Elektrizität 22.50—. omb. Meſſerſchmitt 50.——.—Pf.Nähm u. Fahrradf.—. 124.50 Law. Sh. Brauerei 220.—-— e.— 7 5 150.——.— Mannh. Aktienbr.— 137.—-Südd. Mohr—.— 8 Kabelwerkte 120.20—.— uerel Sinner—.—— ein Freib. Ziegelw. 135.—— Br. Schrödl, Heidlbg. 200.— „Schwartz, Speyer 121.—. ee Waldbef—— 8 we———— ellſtoffabr.—. 3816.— S. Weltz, Speyer 72.50 Baee Waghäuſel 146.——.— „.Storch., Speyer 70.——.—Buckerraff. Mannh. 68.——.— Frantfurter Effektenbörſe. [Privattelegramm des General- Anzeigers.) Frankfurta.., 27. Juli. Fondsbörſe. Obwohl die Politit günſtiger beurteilt wird und man der Beilegung der Schwierigbeiten in Mazedonien Vertrauen entgegenbringt, will eine Belebung des Geſchäfts nicht aufkommen. Die fortſchreitende Verbilligung der Geldſätze ſind nicht einmal in der Lage, eine beſſere Tendenz hervorzurufen und ein lebhafteres Geſchäft her⸗ beizuführen. Im Anſchluß an die feſte Haltung der Newyorker Börſe, ſowie des günſtigen Bankausweiſes, welcher berechtigte Hoffnung einer Diskontermäßigung gibt, eröffnete die neue Bör⸗ ſenwoche bei ſehr feſter Tendenz. Das Geſamtbild der Börſe war allerdings wie angeführt weitere Geſchäftsſtille. Ein Ten⸗ denzwechſel trat auf dem Montanmarkt ein infolge beſſerer Be⸗ richte aus dem Rheinland und Rückkäufe. Bevorzugt waren Bochumzer, Gelſenkirchen und Harpener. Das Geſchäft auf dieſem ebiet war belebt. Bankaktien zeigten feſtere Haltung ohne nennenswerte Umſätze, für Deutſche Bank und Diskontogeſellſchaft beſtand Nachfrage. Amerikaniſche Eiſenbahnen waren feſt, Dſerreichiſche rußig und behauptet, italieniſche beſſer. Schiff⸗ fahrtsaktien lagen anhaltend ruhig und eher ſchwächer. Am Rentenmarkt trat für Türkenwerte eine weſentliche Veränderung ein, Türkenwerte und»Loſe konnten ſich kräftigen und zeigten durchweg feſte Tendenz, Ruſſen und Japaner gut behauptet. Heimiſche Anleihen ruhig. Der Induſtriemarkt brachte wenig Veränderung. Die Tendenz war allgemels ftil und die Kurſe begen den Stand der Vorwoche behauptet. Das aht⸗Induſt.—.— 116.— —.— Angebot für Elektr.⸗Geſ. Schuckert 106.50 106.60 Kammgarn Kaiſersl. 155.— 155.— Siemens& Halske 174.50 174.— Zellſtoffabr. Waldhof 318.— 318.— Bergwerks⸗Aktien. Bochumer Bergbau 213 80 215.— Bergbau 198.20 197.— Bud 109.50—.—Kaliw. Weſterregeln 181 50 181.50 erus Concordia Bergb.⸗G. 324.— 324.— Oberſchl. Eiſeninduſtr. 97.75 97.60 Deutſch. Luxemburg 149.— 150.— Vr.Königs⸗u. Laurah. 204.— 204.50 Friedrichshütte Bergb. 181 50 132— Gewerkſch. Roßleben 8800 8800 Gelſenkirchner 188.40 189,90 Phönix 168.20—.— Aktien deutſcher und ansländiſcher Trangport⸗Anſtalten. Ludwigsh.⸗Bexbacher 217.——.— Oeſt. Südbahn Lomb. 22.60 22.80 Pfülſ he e n 136.— 136.— do. Nordweſtb. b. Nordbahn 130 50 180 50 do. do. Lit. B. Südd. Eiſenb.⸗G. 112 70 112.70 Gotthardbahn—.— Hamburger Packet 107.60 108.30[Ital. Mittelmeerbahn—.— do. Meridionalbahn 129.5013%25 Baltimore und Ohio 30.20 90.80 —— do. neue—.—- Norddeutſcher Lloyd 92., 92.— Oeſt.⸗Ung. Staatsb. 148.20 147.80 Pfandbrieſe, Prioritätz⸗Obligationen. 97.50 4% Frk. Hyp.⸗Pfdb. 97.50 4e% Pr.Pfob. unk. 15 97.78 97.75 4% fF.K..Pfdbr.05 97.20 9720 155 155„ 17 88.25 98.25 1 120 d80 dresoſ ai„„„ 4 82.— 93425 4% Pfedvpeg. Pfdb. 98.70 98.20 8%„ 12 90.20 90 20 32%%„„„ 9080 89.803½ Pr.fder-Bk., 4½% Pr. Bod.⸗Cr. 89.3 89.30 Kleinb. b. 04 93.50 98.50 4% Ctr. Bd. Pfd.voo 97.10 97.10 3½ Fr. Pfdbr.⸗Bk. 3%„ 4 92 Oyp.⸗Pfd.⸗Kom.⸗ unk. 09 97.20 97.20 Obl. 90.39 90.30 4%„ Pfdbr..o1 Ve bri drt 85 unk. 10 97.30 97 30 Hyp.⸗Pfd. unk. 1917—.——.— 4e„ Pfdbr..Og 4% Nh. H. B. Pfb. 02 97.— 97.— unt. 12 97.40 97.40 4%„ 1907 97.— 97.— 6„ Pfdbr..86 4%„„„ 1912 97.50 9750 89 it. 94 89.80 89.80 4% 1917 98.50 98.50 6% Pfd.%0 89.70 89.70 giſ.„ verſchied. 89.70 89 70 4%„ Com.⸗Ibl. 1914 899 89.9) v. 0 Iunk 10 88.70 68 70 95 Heh..⸗B. C. O 91.50 91.50 6%„ Com.⸗Obl. 4% N. W. B. C. B. 10 38.30 96 80 v. 1891 90 80 L0 80 4% Pf. B. Pr.⸗Obl. 99 20 99.10 5%„Com.⸗Obl. 31½% Pf. V. Pr.⸗O. 99.90 90 90 v. 96/06 90.80 90.20 9½ Iꝗal. ſttl.a. E. B. 70.40—.— 4% Pr. Pfdb. unt. o5 9710——„ 4%%„„12 97.1/ 7 10 fblar 12.A.— %„„ 14 97½ 9535 eeeee e Frankfurt a.., 27. Juli. Kreditaklien 194.30, Staats bahn 147.80, Lombarden 2240 Egypter——, 4% ung. Goldrente 93.—, Gotthardbahn—.—, Disconto⸗Commandit 1709) Laura 155— Headdener n 17 7 Doemſe 122 80, Handelsgeſellſchaft 59.— esdener Ban(136.25. Deutſche Ban 230.—, Bo 5 Northern—.—. Lendenz; feſt. Nachbörſe. Kreditaktten 19123, Staatsbahn 147.80 9 22.50, Disconto⸗Commendit 70.00 **** Telegraphiſche Handelsberichte. Zum Zuſammenbruch der Solinger Vank ſchreibt die„Köln. Ztg.“: Bezüglich der Lage der Dinge in Sachen der Solinger Bank heißt es, daß die einzelnen Banken je tzt je de für ſich in Solingen eingreifen und durch Gewäh⸗ rung von Vorſchüſſen einem weiteren Umſichgreifen der durch den Zuſammenbruch der Solinger Bank hervorgerufenen Kriſis nach berichtet, iſt eine Konkursbilanz für die Solinger Bank noch nichl eingereicht worden. Verſchiedene Aktionäre haben eine Kom⸗ miſſion gebildet, die mit einem juriſtiſchen Berater feſtſtellen will, wie und gegen wen Regreßanſprüche geltend zu machen ſind. Es beſteht die Abſicht, regreßpflichtig zu machen den A. Schaaffhauſenſchen Bankverein, der i. J. 1906 die jungen Aktien der Solinger Bank in den Handel brachte, ferner den Aufſichtsrat der Solinger Bank wegen nicht pflichtmäßiger Ueberwachungstätigkeit und endlich noch den Aufſichtsrat und Vorſtand wegen zu Unrecht bezogener Gewinnanteile. Wie die Kölner Mittagsblätter berichten, hat die Firma J. W. Rauh in Solingen⸗Zeche heute morgen Konkurs ange⸗ meldet. Die Verbindlichkeiten betragen M. 400 000. Die Ver⸗ mögensteile ſollen der„K..⸗Ztig.“ zufolge über die Schulden hinausgehen. * Vom Roheiſenmarkt. Der luxemburgiſche Reheiſen markt für Puddeleiſen iſt der„K..⸗Ztg.“ pro 3. Quartal 1908 um M. 2 gegen das zweite Quartal auf 50 Mark ermäßigt worden, jedenfalls im Zuſammenhang mit den neuen Rückgängen auf dem engliſchen Roheiſenmarkt. * Leipzig, 27. Juli. Die von der in Zahlungsſchwiertg⸗ keiten befindlichen Firma J. G. Zoeth u. Söhne, Flanellfabrik in Pößneck, gemachten Ausgleichsvorſchläge haben ſt. „Frkf. Ztg.“ keine Annahme gefunden. Es ſoll deshalb eine neue Gläubigerverſammlung einberufen werden. Bekanntlich ſtrebt die Firma die Umwandlung in eine Aktiengeſellſchaft an. * Berlin, 27. Juli. Die Emiſſion der Kölner Stadtanleihe hat tl.„Frkf. Zig.“ ein befriedigendes Reſultaf ergeben, * Newhyork, 27. Juli. Wie das„Journal of Commerce“ ausführt, nahmen öſtliche Stahlwerke 40 000 Tonnen badiſches Roheiſen. Auch fertige Ware iſt lt. Frkf. Ztg. gefragter. * 1** 5 Ueberſeeiſche Schiffahrts⸗Telegramme. Laut telegraph. Nachricht hat der Dampfer„Großer Kurfürſt“ (Polarfahrt) am 23. Juli, nachmittags 7 Uhr, wohlbehalten in Odde abgefahren. Mitgeteilt durch Ph. Jak. Eglinger in Mannheim, 07 Nr. 22. Southampton, 24. Juli. New⸗York ab, iſt heute nachmittag hier angekommen. New⸗Pork, 24. Juli. Drahtbericht der Ameriean Line, Sout⸗ hampton. Der Schnell⸗Dampfer„Philadelhia“, am 18. Juli von Southampton ab, iſt heute nachmtttag hier angekommen. Mitgeteilt durch das Paſſage⸗ und Reiſe⸗Burean Gund⸗ lach u. Bärenklau Nachf. in Mannheim, Bahnhofplatz Nr. 2, direkt am Hauptbahnhof. Dampfer⸗Expeditionen des Norddeutſchen Lloyd in Bremen ab Bremerhaven vom 26. Juli bis 1. Auguſt 1908:„Kronprinz Wilhelm“ am 28. Juli nach New⸗York über Southampton⸗Cher⸗ bourg. Lößow“ am 20. Juli nach Oſtaſiien,„Neckar“ am 30. Juli nach Baltimore,„Großer Kurfürſt“ am 1. Auguſt nach New⸗Nork über Cherbourg,„Aachen“ am 1. Auguſt nach Braſilien. ** Marx& Soldschmidt, Mannheim Telegramm⸗Adreſſe: Margold. Fernſprecher: Nr. 56 und 16327 27. Juli 1908. Proviſtonsfreil — ̃— ꝛꝛ—ꝛ2ᷓ—. ̃]—————— Ver⸗ Wir ſind als Selbſtkontrahenten kaͤufer Kaufer unter Vorbehalt: 0% 0% .⸗G. für Mühlenbetrieb, Neuſtadt a. d. H. 115— Atlas⸗Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Ludwigshafen M. 290 M. 265 Badiſche Feuerverſicherungs⸗Bank M. 260 280 Baumwollſpinneret Speyer Stamm⸗Aktien 62— Vorzugs⸗Aktien— 97 Benz& Co., Rheiniſche Gasmotoren, Mannheim 146— Brauerei⸗Geſellſchaft vorm. Karcher, Emmendingen— 19 8fr. Bruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft— 73 zfr Bürgerbräu, Ludwigshafen— 270 Chemiſche Fabriken Gernsheim⸗Heubruch 98— Daimler Motoren⸗Geſellſchaft, Untertürkheim 20— Deutſche Südſee⸗Phosphat.⸗G., Bremen— 185 Fahr Gebr.,.⸗Geſ., Pirmaſens——— 12 Enzinger, Worms 220 Flink, Eiſen⸗ und 5 Mannheim 84— Keſſelſchmiede 79 uchs, Waggonfabrik, Heidelberg 150 e vorm. Genz, Heidelberg 97 indes Eismaſchinen 138ſ— Linoleumfabrik, Maximiliansau 112— Lothringer Baugeſellſchaft, Metz 65— Lux'ſche Induſtriewerke,.⸗G. Ludwigshafen 100—— Maſchinenfabrik Bruchſal, Schnabel& Henning 826— Neckarſulmer Fahrrad 154—. Pfälziſche Mühlenwerke, Schifferſtadt 121— Terrain⸗Geſellſchaft 108 zfr R einiſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G., Mannheim 108— Rheiniſche Metallwarenfabrik, Genußſcheine M. 205 M.— Rheiniſche Schuckert⸗Geſellſchaſt, Mannheim 106— . Mannheim erb. Gbt— Rheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Mannheim— 108 Rombacher Portland⸗Cementwerke 122— Stahlwerk Mannheim 118— Süddeutſche Na n, Mannheim 85— Süddeutſche Kabel, annheim, Genußſcheine—[M. 96 Untonwerle,.⸗G., Fabrikenf. Brauerei⸗Einrichtungen 133— Karlsruhe 6⁴— Vita Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Mannhein 9 840 Waggonfabrik Raſtatt Fibalt 8— Waldhof, Bahngeſellſchaft— 70jfr 2 Immobiliengeſellſchaft—.— 72 zfr Weſtendbau⸗Geſellſchaft in Karlsruhe 87 zfr— Zuckerfabrik Frantenthal 270 ————————— Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum⸗ für Kunſt, Feuilleton und Vermiſchtes: J..: Dr. Fritz Woldenbaum: für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: Rich. Schönfelder? für Volkswirtſchaft und den übrigen redaktionellen Teil: J..: Frauz Kircher. für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Franz Kircher; Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei, Möglichkeit entaegenzutreten ſuchen. Wie die„Köln. Ztg.“ weiter 1 4. (Drahtbericht der Amerikan Line, Southampton.) Der Schnelldampfer„St. Louis“ am 18. Juli von die Mannheim, 27. Juli. Geueral⸗Anzeiger(Abendblatt.) 7. Seite Stimmen aus dem Publikum. Straßenbahnſchmerzen. 118 Eine eigenartige Beſtimmung iſt ohne Zweifel der Para⸗ graph 3 der Verkehrs⸗ und Betriebs⸗Ordnung der ſtädtiſchen Straßenbahnen, Ortspolizeiliche Vorſchriften vom 22. November 1900, Paragraph 366, 10 R. St. G. B. Gemäß dieſem Para⸗ graphen iſt es verboten, in Bewegung befindliche Tramwagen zu beſteigen oder zu verlaſſen. Zuwiderhandelnde werden mit einer Buße beſtraft. Ein hieſiger Bürger, der täglich die ſtädtiſche Straßenbahn benutzt, wurde kürzlich von einem Straßenbahnſchaffner angezeigt, weil er in den langſam fahren⸗ den Wagen geſtiegen war. Die Polizeibehörde legte dem guten Hürger ohne Federleſens eine Geldſtrafe auf. Der gleiche Bürger ſah nun kurze Zeit ſpäter, daß derſelbe Schaffner einen in voller Fahrt aufſpringenden Herrn aufſteigen ließ. Da gleich ein Zeuge anweſend war, wurde jener Schaffner auch angezeigt, weil er den Herrn hat aufſteigen laſſen, ſtatt ihm vorſchrifts⸗ mäßig durch Gebärden zu verſtehen zu geben, daß er nicht auf⸗ ſpringen darf. Die Polizeibehörde lehnte aber die gegen den betreffenden Schaffner eingereichte Klage ab, indem ſie einfach erklärte, daß nach den gemachten Erhebungen(nebenbei bemerkt wurde weder der Kläger noch der Zeuge vernommen) kein Grund porliegen, ſtrafend gegen dieſen Schaffner vorzugehen. Leider hat auch vorgenannter Bürger die Erfahrung machen müſſen, daß die Straßenbahndirektion viel zu tolerant mit ge⸗ wiſſen Schaffnern vorgeht. Es dürfte dem Publikum hinläng⸗ lich bekannt ſein, daß es gar keinen Zweck hat, Beſchwerden über das Fahrperſonal der Direktion einzureichen. Man iſt daher einzig und allein auf die Preſſe angewieſen, um ſolche Zuſtände rügen zu können. So anerkennenswert ſonſt die heutigen Ge⸗ ſetze und Beſtimmungen ſind, ſo kann man dem Eingangs er⸗ wähnten Paragraphen einen gewiſſen Nachteil nicht abſprechen; denn er iſt inſofern nicht im Intereſſe des Publikums geſchaffen, als bei Unfällen, die durch Selbſtverſchulden des Publikums vor⸗ kommen, die Straßenbahn einfach auf das in den Wagen be⸗ findliche Verbot hinweiſt und für eventuelle Anſprüche nicht auflommt. Anſtelle eines derartigen Paragraphen wäre es ge⸗ wiß zu begrüßen, wenn die Polizeibehörde von den Mannheimer Straßenbahnen verlangen würde, daß an den Einſteigetreppen der Wagen Vorrichtungen angebracht werden, damit das Pub⸗ likum während der Fahrt weder auf⸗ noch abſpringen kann. An⸗ dere Städte Deutſchlands haben dieſe Vorrichtungen längſtens und ſollte man erwarten, daß die Behörden Mannheims in dieſer Beziehung nicht zurückbleiben. S. *„ Unſere verehrl. Straßenbahndirektion ſoll einen neuen Ukas erlaſſen haben, der wohl ſehr gemiſchte Gefühle hervorruft und eher nach Konſtantinopel paßt, in die Stadt der Hunde, wie nach Mannheim. Nach demſelben ſollen nunmehr Hunde, die nicht maulkorbpflichtig ſind, auf dem vorderen Perron des Wagens mitbefördert werden dürfen. Dieſe Be⸗ ſtimmung zeigt zwar auf den erſten Blick eine große Tierfreund⸗ ————.—————————— Bekanntmachung. Die Interimsſcheine zu der 4% Deutſchen Reichsanleihe und 4% Preußiſchen conſolidierten Staatsanleihe von 1908 können vom 3. Auguſt d. Is. ab in die definitiven Schuldverſchreibungen umgetauſcht werden. lichkeit, in Wahrheit dürfte ſie aber eher auf eine Tierquälerei hinauslaufen und unter Umſtänden auch den„übrigen Mitfah⸗ renden“ den Aufenthalt auf der vorderen Plattform verleiden. Bei aller Höflichkeit und Vorſicht gegenüber auch dem vier⸗ beinigen Paſſagier— von dem man erwarten kann, daß er das Entgegenkommen unſerer Direktion zu würdigen weiß und nicht etwa auf den Boden oder gar auf die Unausſprechlichen der Um⸗ ſtehenden ſeine Viſitenkarte abgibt— kann es einem nur zu leicht paſſieren, daß man ſo einem Köter mal auf die unbeſchuhten Pfoten tritt, oder ihn bei einer ſcharfen Biegung an die Wand des Wagens oder an das Eiſengitter auf der einen Perronſeite drückt. Trotz aller Entſchuldigungen, die man vom Stapel zu laſſen gewohnt iſt, wird man es nicht verhüten können, daß man nunmehr kräftig gebiſſen, zum mindeſten aber angebellt wird und das letztere gewiß auch nicht minder vom Beſitzer des Tieres. Wenn man übrigens dieſe Herren hört, ſo iſt„ihr Hund ſtets brav, er beißt nie, da muß er ſchon gereizt werden.“(Dabei kann das Tier ſchon ſo und ſo oft Erwachſene wie auch Kinder in die Waden gezwickt haben.) Beſonders unangenehm können aber die neuen Paſſagiere den Führern werden! Es gibt Hunde, die nervös werden, wenn der Führer fortwährend auf die Wagenglocke tritt und ſie laut ertönen läßt. Da ſpringen ihm dann die Tiere an die Füße, laufen ihm zwiſchen die Beine, beißen ihn gelegentlich auch mal, kurz, ſtören ihn jedenfalls öfters ſehr in der Aus⸗ übung ſeiner Funktionen und lenken ſeine Aufmerkſamkeit ab. Und wie wichtig iſt die Aufmerkſamkeit der Wagenführer! Wie viel davon abhängt, wie manches Menſchenleben nur durch die intenſive Aufmerkſamkeit des Führer gerettet, zum wenigſten doch vor ſchwerem Schaden bewahrt wird, das weiß nur derjenige, der bei der Fahrt am liebſten den Vorderperron benützt.„Hund bleibt Hund“, auch wenn er von heute an in der Elektriſchen fahren darf. Ein Tier⸗, aber auch Menſchenfreund. Aus dem Großherzogtum. St..B. Heidelberg, 24. Juli. Heute vormittag 11 Uhr berührte auf ſeiner Durchreiſe von Stuttgart nach Frankfurt der Brooklhner Mänmergeſangverein„Arion“ Heidelberg und im gleicher Stunde brachte der Frankfurter Schnellzug die im entgegengeſetzter Richtung reiſenden 20 Amerikanerinnen hierher, die das Newhorker„Morgenjournal“ auf eine Europareiſe geſchickt hat. Während die„Arionen“ in 30 Droſchben über den Philoſophemveg zum Schloß geführt und nach den überſtandenen Strapagen dieſes Tages geſpeiſt wurden, begannem die unternehmungsluſtigen Damen die Beſichtigung Heidelbergs mit einem Lunch im„Darmſtädter Hof“ und fuhren ſodann aufs Schloß. Auf dem Wege dorthin hatte ich veichlich Zeit, ſie nicht nur für die Schönheiten Heidelbergs zu begeiſtern, ſondern auch nebenbei noch über den Zweck ihrer Reiſe auszufragen. Die 20—„Schwalben“ nenmen ſie ſich— ſind weiter nichts als Vertreterinnem deutſcherVereine in Newhork, und zwar ſind ſie von den Leſerinnen des„Morgenjournals“ gewählt worden Die ganze Reiſe geht auf Koſten des amerikaniſchen Blattes. Zwei loh führe nur reelle Ware. urſprünglich durchgefallene Bewerberinnen hat der Verleger, ein F I, 4. Breitestrasse Man hüte slch vor wertlosen Neuhelten! Springmann's Drogerie FI, 4. wiederholter Dollarmillionär, noch aus Cdelmut mit dem Schrel⸗ dampfer machgeſchickt und einige derer, die die meiſten Stimmen erhielten, haben ſogar noch Geldpreiſe hinzubekommen. Auch das iſt echt amerikaniſch, daß ein Newyorker Warenhaus derjenigen Dame eine ganze Brautausſteuer ausgeſetzt hat, die ſich zuerſt nach ihrer Rückkehr verheiratet. Ich habe auch das junge Mädchen ge⸗ ſehen, das hierauf die meiſte Anwartſchaft hat: eine ſchlanke und ſehr hübſche Blondine, die Braut eines Lithographen, ſelbſt Buch⸗ halterin von Beruf und Mitglied einer ſozialiſtiſchen Frauenver⸗ einigung. Die kleine Karawane war geführt von einem Cookſchen Kommiſſionär und begleitet von einem Journaliſten und einer Redaktrice. Die beiden Spezialberichterſtatter haben matürlich täglich lange Kabeldepeſchen nach Newyork zu ſchicken. Am Schloſſe trafen der ‚Arion“ und die„Schwalben“ zufällig wieder zu⸗ ſammen. Als die„Arionen“ aus der Schloßreſtauration heraus⸗ traten, ſahen ſie die„Schwalben“, wie ſie oben von der Plattform des geſprengten Turmes herunter winkten. Sofort wurde beider⸗ ſeits das Sternenbanner entfaltet und vergnügte Zurufe flogen hin und her. Hiernach ſtieg alles in die vor dem Schloſſe haltenden Droſchken. Der„Arion“ fuhr noch in die Stadthalle, die„Schwal⸗ bem“ flogen direkt zum Bahnhofe. * Harlsruhe, 24. Juli. Zum Betriebsobmann der Reb⸗ beobachtungskommiſſionen für dieGGemeinden der Amts⸗ bezirke Raſtatt und Baden wurde Landwirtſchaftsinſpektor Schmezer in Raſtatt und zum Bezirksobmann der Beobachtungs⸗ kommiſſion für die Gemeinden der Amtsbezirke Tauberbiſchofs⸗ heim, Wertheim und Buchen Landwirtſchaftslehrer Schweickert in Tauberbiſchofsheim ernannt. * Villingen, 24. Juli. Bei der Warteſtation Nr. 56 in der Nähe des Bahnhofes Triberg wurde der Bahnwart Chr. Heinzmann von dem um 10 Uhr in Triberg abgehenden, um 10.56 in Villingen ankommenden Perſonenzug überfahren und ſofort getötet. Mit Gleisreviſion beſchäftigt, trat er, um einem abwärts fahrenden Güterzug auszuweichen in das zweite Gleis und bemerkte bei dem Getöſe des vorüberfahrenden Zuges augenſcheinlich die Annäherung des um 10 Uhr vormittags hier ankommenden Perſonenzuges von Offenburg nicht. Dieſer er⸗ faßte den Unglücklichen und fuhr ihm quer über die Bruſt; der⸗ Körper ward ſo in zwei Teile getrennt. * Nordrach, 23. Juli. Die bereits gemeldete Erwerbung des Dr. Waltherſchen Sanatoriums durch die Landesver⸗ ſicherungsanſtalt Baden zum Preiſe von 300 000 M. bringt letzterer einen bedeutenden Zuwachs von Liegenſchafts⸗ beſitz. Das im oberſten Nordrachtale bei der Weiler Fabrik außer⸗ ordentlich geſchützt mitten im Walde gelegene Anweſen umfaßt einen Komplex von 40 Gebäuden mit 183 899 Ar Grundſtücken im Steueranſchlag von 146083 Mark. Die Fahrniſſe in den Ge⸗ bäuden ſind bei der„Helpetia“ zu 235 805 Mark verſichert. Die ärztliche Leitung der Anſtalt, deren bisherige Beſucher meiſt Engländer, darunter auch viele exotiſche Perſönlichkeiten, Indier uſw. waren, wird Oberarzt Dr. Schmitt vom Luiſenheim bei, Manzell übernehmen; vorerſt ſollen nur männliche Patienten. hier untergebracht werden. ragen Sie den Arzt, falls Sie gewöhn⸗ lichen Kaffee nicht vertragen und die als Erſaß dafür angebotenen Surrogate⸗ nicht mögen. Fragen Ste ihn, öb er AnLTBNARKEET GARANTIERT e A —— Der Umtauſch der erſteren wird bei dem Kontor der Reichshauptbank für Wertpapiere, der der letzteren bei der Grösste Auswahl in Schwämme für alle Zwecke. Seehandlungs⸗Hauptkaſſe zu Berlin ſtattfinden. In der Zeit vom 3. Auguſt bis 10. Dezember d. Is. ddd denm⸗ Aaſhln⸗ boldverkeht. Ihnen coffeinfreien Kaffee erlaubt und er wirp antworten, daß er nichts dagegen Hhabe. Prüfen Sie dann ſelbſt, ob Sie in Geſchmack und Aroma einen Uuterſchied zwiſchen coffeinfreien Kaffee und anderem finden können! Setzen Sie Kaffeekennern. coffeinfreien Koaſfee und anderen vor, and frogen Sie, weſches der beſſere iſt— fragen Kets wird das Urteit für den coffennfreien werden ſämtliche Reichsbankhauptſtellen, Reichsbankſtellen und Reichsbanknebenſtellen mit Kaſſeneinrichtung die koſtenfreie Vermittelung für beide Anleihen übernehmen. Die Interimsſcheine ſind mit Verzeichniſſen, in welche ſie, nach den Beträgen und der Nummernfolge geordnet, ein⸗ zutragen ſind, während der Vormittags⸗Dienſtſtunden einzu⸗ reichen. Formulare zu den Verzeichniſſen können an den genannten Stellen in Empfang genommen werden. Der Umtauſch derjenigen Interimsſcheine, für die bei der Zeichnung eine Sperrverpflichtung bis zum 20. Ok⸗ tober d. Is. eingegangen iſt, wird erſt nach Ablauf der Sperrzeit erfolgen, und zwar in der Weiſe, daß an Stelle der Interimsſcheine gleich die deſinitiven Schuldverſchreib⸗ ungen von den Erwerbern bei den Hinterlegungsſtellen in Empfang genommen werden können. 80692 Berlin, im Juli 1908. Reichsbank⸗Direktorium. Königliche Seehandlung (Preußiſche Staatsbank). FFFFCFTCTDTCTCTCbTCbCbCTCTCbCTbTbTGTGTPTGTGTGTGTCTGTCTGTwTTTTTT Bekanntmachung. Nr. 3744. Wir verzinſen auch weiterhin Spareinlagen zur diesſeitigen Kaſſe wie folgt: Guthabensbeträge bis inel. Mk. 1000.— zu 37½ 9% Mk. 5000.—„ 3½0%% 5 0 Mk. 15000.—„ 30½ 7 77 * Mannheim, den 25. Juli 1908. 81655 Städtiſche Sparkaſſe. Schmelcher. Einladung. Freitag, den 31. Juli 1903, abends 8 Uhr, ſindet in der Sakriſtei der Schloßkirche eine Verſammlung der Kirchengemeindevertretung ſtatt mit folgender 180698 Tages⸗Ordnung: 1. Die Wahl zweier Erſatzmänner für die Gemeinde⸗ bertretung. 2. Die Erhebung von Kirchenſteuern zur Gewinnung von Mitteln für kirchliche Bauten betr. 3. Den Vertrag mit dem Pfarrer betr. 4. Die Uebernahme von Verpflichtungen betr. 5. Den Gottesdienſt in der Neckarſtadt betr. 6. Die Gehalte der ſogenannten niederen kirchlichen Bedienſteten betr. 7. Den Verzicht auf den Beizug 1) der Einkommenſteuer⸗ anſchläge unter 250 Mark und 2) der Vermögensſteuerwerte ſolcher lediglich nach Artikel 13 Abſ. 1 des Ortskirchenſteuer⸗ geſetzes Pflichtigen, welche außerhalb der zum Kirchſpiel ganz oder teilweiſe gehörigen Gemarkungen ihren Wohnſitz (Auſenthalt) bezw. Sitz haben, wenn die Steuerwerte eines Pflichtigen in einer Gemarkung weder einzeln noch in ihrer Geſamtheit den Betrag von 1000 Mark überſteigen,— betr. 8. Beſchlußfaſſung über den Ortskirchenſteuervoranſchlag für die Jahre 1908 und 1909 betr. Die Herren Mitglieder der Kirchengemeindevertretung werden zur bezeichneten Verſammlung hierdurch ergebenſt ein⸗ geladen.— Die Verhandlungen ſind öffentlich. Mannheim, den 26. Juli 1908. betkehr üher Regenshurg uſw. Mit Giltigkeit ab 1. Auguſt 1908 werden die Stationen Mannheim und Mannheim⸗ Induſtriehafen in den A. T. 1 O für Roheiſen des Tarif⸗ heftes 2 aufgenommen. Die Frachtſätze werden in unſerem„Tarifanzeiger“ be⸗ kannt gegeben. 80687 Karlsruhe, 24. Juli 1908. Großh. Generaldirektion der Bad. Staatseiſenbahnen. Zwangsnerſteigerung. Mittwoch, 29. Juli 1908, nachmittags 2 uhr werde ich in Q 4, 5 hier, bezw. am Pfandort(letzterer wird bei Schluß der Verſteigerung in Q 4, 5 dortſelbſt bekannt gegeben) gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffent⸗ lich verſteigern: Möbel jeder Art, 1 Bücher⸗ ſchrank, 1 Kaſſenſchrank, ein Schreibtiſch, 1 Paar Brillant⸗ Ohrringe, 1 Brillant⸗Damen⸗ ring, verſchied. Baumaterialien als: 120 m Rollbahnſchienen, 1 Centrifukalpumpe, 1 Lager⸗ ſchuppen, alte Fenſter, Türen, Rolläden, Bauholz, Gerüſt⸗ ſtänder, Klammern, 18 Einſtell⸗ bogen, 2 Drehſcheiben, Werk⸗ zeug, 1 Speismaſchine, 1 Auf⸗ zugmaſchine, 3 Rollwagen, ein eiſ. Fahrſtuhl und ſonſtiges. Mannheim, 27. Juli 1908. Marotzke, Gerichtsvollzieher. Zwangsberſteigerung. Mittwoch, 29. Juli 1908, nachmittags 2 Uhr, werde ich im Pfandlokale 4, 5 hier, gegen tli 44 imVollſtreckungswege öffentl verſteigern: 681 Kaſſenſchrank, 1 Pianino, eine Nähmaſchine, Möbel aller Art, u. A. m. Mannheim, 27. Juli 1908. Nopper, Gerichtsvollzieher. 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