Abonnemente 20 Pfeumig monatkich. Bringerloyn 28 Pfg. monatſich, durch die Poſt bez. inel. Poſts aufſchlag N..4 pco Quaxtal Einzel⸗Nummer Pfg. In ſera te: Ote Cotonel⸗Zeile. 28 Pfg. Auswärtige Inſerate 8„ Die Rellame⸗Zelle„„„1 Mark Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Maunheim und umgebung. Schluß der Jufersten⸗Aunahme ſür das Mittagsblatt Morgens%9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr⸗ Anabbzängige Tageszeitung. Tiglich 2 Husgaben (ausgenommen Soumtag) Eigene Redaktionsbureaus in Berlin und Aarlsruhe. (Mannheimer Volksblatt.) Celegramm⸗Adreſſe⸗ „Journal Mannheim“ Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 341 Redaktioonnn 67 Erxpedition und Verlags⸗ buchhandlung. 418 Nr. 346. Dienstag, 28. Juli 1908. (Abendblatt.) „Junker und Korpsſtudenten“. Der Reichstagsabgeordnete Gothe in hat einen offenen Brief an den Bürgermeiſter Schücking in Huſum, gegen den das Disziplinarverfahren eröffnet iſt, verfaßt. Der frei⸗ ſinnige Reichstagsabgeordnete macht zum Gegenſtande des Spottes alles das, was nach den bisherigen Nachrichten als diejenige Anſchauung bezeichnet werden kann, von der aus etwa das Disziplinarverfahren gegen den Huſumer Bürger⸗ meiſter als nötig erachtet werden konnte. Der Spott richtet ſich alſo gegen die preußiſche Regierung und den preußiſchen Staat oder wenigſtens gegen die in ihr tonangebende Anſicht. Gerade weil wir Herrn Gothein für einen perſönlich ſehr gutmütigen Menſchen halten, möchten wir warnen, die aus ſolcher Ironie ſprechende Geſinnung unbeachtet zu laſſen. Es läßt ſich nicht leugnen, daß es heute eine nicht ganz kleine Zahl von an der Politik beteiligten Männern gibt, die dem preußiſchen Staate und ſeiner Verwaltung mit den Gefühlen des Spottes gegenüberſtehen, ja, die dieſe Nichtachtung für das normale Gefühl eines Intellektuellen gegenüber dem preußiſchen Staate halten. Das iſt kein geſunder Zuſtand. Das Verwaltungsgeſchick einer jeden Verwaltung hat zu ver⸗ hüten, daß in ihrem Bereiche irgend eine nennenswerte Gruppe von Menſchen aufkommt, die die Verwaltung für ver⸗ altet, an Mißſtänden reich, für unfrei und unfähig hält. Das gilt von jedem Vertreter der Selbſtverwaltung, von jedem Landrat und Regierungspräſidenten und es gilt beſonders von einem Staate, der innerhalb einer bundesſtaatlichen Gemeinſchaft eine führende Rolle zu ſpielen berufen iſt. Nicht nur auf das, was iſt, ſondern auch auf das, was die Leute meinen, kommt es da an. Ein tiefer, bohrender Haß, den der wohl begrkift, der die preußiſchen Verhältniſſe kennt, ſpricht aus Gotheins offenem Brief an Herrn Bürgermeiſter Schücking. Da hier aus den Witzblättern eine Flamme hinüberzuſchlagen ſcheint in die ernſthafte politiſche Diskuſſion und eine alte liberale Klage des Lebens irren Lauf wiederholt, geben wir aus dem intereſ⸗ ſanten Dokument zur Zeitgeſchichte folgende Tiakeiten wieder: Aber Sie waren wohl nur ein namenloſer Wilder oder ein ſich mit unreifen Ideen erfüllender Burſchenſchafller! Nun denken Sie aber einmal nach, zu welchen Zuſtänden es führen würde, wenn man ſolchen Leuten die Geſchicke des Staates anbertrauen wollte, wenn man ſie zur Krone der Schöpfung, zum„Regierungsreferen⸗ dar ernennen, wenn man aus ihnen die Säulen des preußiſchen Staates, die Landräte machen wollte! Warum eignet ſich denn der Korpsſtudent hierfür allein? Weil der auf der Univerſität nicht durch unnützes Büffeln ſich um eine freie Auffaſſung der Dinge bringt; weil er in dieſer Zeit das Leben— wenigſtens auf der Kneipe und dem Fechtboden, wohl auch bei der ſchönen Weiblichkeit— zennen lernt; fürs Examen läßt er ſich einpauken und tritt dann, ohne daß ſein Urteil durch Sachkenntnis getrübt wäre, vorurteils⸗ fret an die ſeiner Enkſcheidung harrenden Dinge heran. Vor allem aber hat er im Korps gebernt,„ſchneidig“ aufgutreten, und Schnei⸗ digzeit iſt für den Verwaltungsbeamten die Hauptſache. Dem Kerls muß das Berwußtſein ihres beſchränkten Untertanenverſtandes im⸗ mer aufs neue gehörig eingevedet werden, ſonſt geht die Autorität zum Teufel und der breußiſche Staat auch. Und jede Kontinuität in der Verwaltung, jeder Zuſammenhang, jedes Verſtändnis der höheren Beamten untereinander würde ja verſchwinden, wenn dieſe nicht durch Konnexionen zuſammenhingem! Zu dem Zweck laſſen doch vorſorgliche Eltern ihre Söhne in ach ſo teure Korps ein⸗ ſpringen. Es iſt doch auch eine ſtarke Zumutung an den Ver⸗ mten, der m Korps ſeine Ausbildung erhalten hat, ſpäter einmal einen Menſchen zum Vorgeſetzten zu haben, der ledig⸗ lich Burſchenſchafter, Geſang⸗ oder Turnvereinler war oder gar zur Wildenſchaft gehörte!l Dann noch eher einen ehemaligen Koof⸗ mich, wie im Kolonialamt. Dort ſchadet ſo was ſchließlich nicht ſo viel— obgleich es auch tief bedauerlich bleibt, daß ſo ein Herein⸗ geſchneiter einen ehemaligen Korpsſtudenten wie Herrn Puttkamer abhalftern kaun. Was aber in Afrika noch toleriert werden kann, iſt in Preußen unmöglich. Das iſt eine beißende Ironie, aber dahinter ſtecken bittere Wahrheiten. Wer Preußen kennt, weiß, daß Gotheins Haß nicht blind iſt, er ſieht ſehr ſcharf. Der„Junker und der Korpsſtudent“ führt das große Wort im geſellſchaftlichen Leben und beanſprucht als ſolcher die beſten Stellen in der Verwaltung, beanſprucht ſie nicht nur, ſondern bekommt ſie auch. Und es entſcheidet nicht in erſter Reihe die Tüchtig⸗ keit. Die Erbitterung, die ſich allmählich in bürgerlichen Kreiſen, ſagen wir richtiger, in Kreiſen des bürgerlichen Mittelſtandes angeſammelt hat, ob dieſer unverdienten urück⸗ ſetzung, iſt nur zu begreiflich. Der Tüchtigſte ſoll verwalten — von dieſem einfachſten Grundſatz ſind wir in Preußen noch ſo weit entfernt, daß, wer dieſe Forderung ſtellt, geſchückingert wird. Denn das ganze Verbrechen des Huſumer Bürger⸗ meiſters beſtand darin, daß er mit Offenheit auf die Bevorzugung der„feudalen Geſellſchaftsklaſſen“ bei der Be⸗ ſetzung der höheren Verwaltungsſtellen hinwies. Als kürzlich einmal in der„Nordd. Allg. Ztg.“ von Aende⸗ rungen im diplomatiſchen Dienſt des Reichs berichtet wurde, hat man in der bürgerlichen Preſſe darauf hingewieſen, daß wieder kein Bürgerlicher dabei war. Das iſt es, was das Bürgertum nicht wünſcht. Man iſt es müde, die „Junker“— das iſt ja nun einmal der Name für den Adeligen — als die einzig würdigen Vertreter des deutſchen Volkes anſehen zu ſollen. Dieſe Abneigung wurzelt in einem be⸗ rechtigten Selbſtgefühl. Es iſt eine Forderung ſowohl der Gerechtigkeit als auch der Staatsklugheit, dieſe Abneigung zu beachten. Sollten— was wir nicht wiſſen— ſich nicht genug bürgerliche Bewerber zum auswärtigen Dienſt melden, ſo müßte eine weitſichtige Regierung ſie ſyſtematiſch an ſich zu ziehen ſuchen, wozu ja doch genug Gelegenheit gegeben wäre. Vor allem wären die Bedingungen für den Eintritt in die Diplomatie ſo zu ſtellen, daß nicht nur induſtrieller und agrariſcher Feudalismus ſich die Sache leiſten kann. Wir wollen es nicht weiter ausmalen, wie die hohe Ziffer der Adeligen in den Landratsſtellen, im Gardekorps, ihre aus⸗ ſchließliche Herrſchaft im Hofdienſte empfunden wird. Es iſt dabei ſelbſtverſtändlich, daß ein großer Teil des Adels ein ſtarkes Gefühl für die aus ſeiner Stellung reſultierenden Pflichten hat und daß es ſehr viel tüchtige Adelige, „Junker und Korpsſtudenten“ gibt, die ihren Poſten voll ausfüllen, ihrem Stande und der Verwaltung zur Zierde gereichen. Die durch Geburt und Reichtum Privilegierten ſollen ja auch beileihe nicht verdrängt werden, aber ſie ſollen. auch in der Lage bleiben, bürgerliche Tüchtigkeit faſt ganz auszuſchalten höheren Verwaltungsſtellen. Der geht ja, ſoweit man ſieht, auch nicht dahin, daß bei glei cher Tüchtigkeit und gleicher Pflichttreue der Bürgerliche dem Adeligen nicht nachſtehe, und Bürgertums nicht in ungerechter Weiſe der den oberſten Schichten durch ſtudentiſche oder andere perſönliche Bezieh⸗ ungen naheſtehende Teil bevorzugt werde. der Unzufriedenen nun Schücking einen Märtyrer zu bekommen droht, muß man ſich darauf gefaßt machen, daß ſie in nächſter Zeit an Anhänger⸗ Frankfurter Turnfeſt: tektor, der deutſche Kronprinz, Sie ſind verſtimmt, und dieſe Verſtimmung hat eine Urſprünglich iſt der Kaiſer als Protektor auserſehen geweſen. Aber wie das ſo geht— mancher will gar nicht auserſehen ſein, und ſo ſich dann an den deutſchen Kronprinzen, Beſitzungen ankündigte, und dieſe im im letzten Moment nach einem Stellvertreter geſucht. Perſon des Prinzen ˖ gefunden, und es wurde durch Audienzen bei dem preußiſchen Mini⸗ ſter des Innern und dem Kuktusminiſter berichtet, das erſt in ſpäter Stunde erfolgte Eintreffen des die Mißſtimmung ebenſowenig beſchwichtigen, wie ſeine vielfach ge⸗ die nicht beſitzende und nicht feudale aus allen Wunſch der Unzufriedenen daß weiter innerhalb des Da die Gruppe in dem Huſumer Bürgermeiſter ſchaft zunehmen wird, wenn nicht die Regierung ernſte Vor⸗ ſorge krifft, die Gründe der Unzufriedenheit, ſoweit ſie be⸗ rechtigt ſind, zu beſeitigen. politische Ulebersicht. * Maunheim, 28. Juli 1908. Es geht auch ohne Protektoren. Das„Leipz..“ ſchreibt in einer Betrachtung über das „Die Turner empfinden es als Zurückſetzung, daß ihr Pro⸗ nicht nach Frankfurt gekommen iſt⸗ Vorgeſchichte. ergab ſchon die erſte Führungnahme, daß keine Geneigtheit für ſolch ein daiſerliches Protektorat beſtand. Der Feſtausſchuß wandte der nach einigen Verhand⸗ lungen auch zufagte, dann aber eine Reiſe nach ſeinen Vorarlberger Automobil auch gerade aus⸗ führte, als das Feſt in Frankfurt gerüſtet wurde. Es wurde daher Nachdem auch Pring Eitel Friedrich abgelehnt hatte, wurde ein ſolcher in der Oskar von Preußen, des Bonner Studenten, auch erwirkt, daß der Prinz perſönlich erſcheine. Doch konnte, ſo wird aus Frankfurt Prinzen rühmte perfönliche Liebenswürdigkeit.“ Das Blatt unterſucht dann eingehend den Grund für dieſe ablehnende Haltung und ſieht ihn in der früheren miß⸗ liebigen und oppoſitionellen— weil nationalen— Haltung der deutſchen Turnerſchaft. Die Mißſtimmung darüber ſcheint als Tradition bewahrt zu werden.„Andere ſind wohlgelitten, denn wo man ſingt, da läßt ſich auch die Huld ruhig nieder, auch alle Sportveranſtaltungen, von den Lawn⸗Tennis⸗ Matchen und den Schülerregatten bis zum Gordon⸗Bennet⸗ Rennen und der Kieler Woche ſind des Segens von oben ſicher.“ Dann heißt es weiter: „Der Beſchauer dieſer Vorgänge hat es in der Hand, ihnen die verſchiedenſten Seiten abzugewinnen. Der Rationaliſt wird von einem Erſtaunen in das andere fallen. Er ſagt ſich: hier handelt es ſich darum, eine Million der körperlich rüſtigſten und national zuverläſſigſten Volksglieder in Freudigkeit zu halten, und dazu ſind wicht etwa beſonders große Anſtengungen, gewagte Experi⸗ Die Sommerausſtellung der Münchner Sezeſſion (Von unſerem Münchener Korreſpondenten.) Die Bemerkung, die im Sommer ſtattfindende Ausſtellung der Münchner Sezeſſion in bezug auf ihren künſtleriſchen Ge⸗ halt niemals mit der internen Darbietung des gleichen Früh⸗ jahres in Parallele zu bringen, iſt an dieſer Stelle ſchon mehr⸗ ſach gemacht worden. Der Beſchickungskreis wie der Wirkungs⸗ kreis, beide ſind im Sommer räumlich viel ausgedehnter, und das iſt auch ganz recht ſo. Man hört in München allſommerlich ſtolze Reden über die Notwendigkeit und Fähigkeit, es mit der Konkurrenz im Auslande, worunter natürlich in erſter Linie Berlin zu verſtehen iſt, aufnehmen zu müſſen. Vielleicht iſt das auch ein Punkt, der für die Jury maßgebend iſt— für den Kritiker aber bedeutete das Eingehen hier auf das Aufgeben der erforderlichen Objektivität und ein Segeln mit dem Winde, die das blau⸗weiße Fähnchen am Maſte fröhlich flattern läßt. Der Kunſtkritiker, der in München geboren und aufgewachſen iſt, hat bei der Beurteilung der einheimiſchen Kunſt keinen leichten Stand. Das ſoll einmal ruhig geſagt ſein. Sich von perſönlichen Rückſichten frei machen, das iſt nicht ſchwer, aber es heißt ſich frei machen von Vorurteilen, die— das muß man leider in München betonen— ſelbſtperſtändlich nicht in einer Antipathie gegen Berlin oder einer Begeiſterung für die boulevard Monk- arnasse ſich ausſprechen, ſondern die ſich unwillkürlich an⸗ hängen durch das Hineinwachſen in neue künſtleriſche Prinzi⸗ pien, die durch das Miterleben lokaler künſtleriſcher Beweg⸗ ungen, wie vor einem Vierteljahrhundert den Anfängen der Sezeſſion, Tat geworden ſind. Das iſt leicht, ſobald ein Jort⸗ ſchritt feſtgeſtellt werden kann, ſobald ein Neuer eine echte Pes⸗ ſönlichkeit auf den Schauplatz tritt. Iſt das nicht der Fall⸗ ge⸗ lingt es einer Ausſtellung nicht, nach jener oder dieſer Seite hin ein ſelbſtverſtändlich ſich auszulöſen, dann meldet ſich die törichte Sucht des Auſt us von Vergleichen, die gewöhnlich zu einem ablehnenden Reſultate führt. Am gefährlich⸗ ſten ſind nun Ausſtellungen, denen überhaupt ein beſtimmter Eharakter fehlt, die Gutes und Schlechtes zuſammen enthalten, hier Fortſchritt erklären, dort wieder Rückſchritt beſtätigen, die ſich, vulgär ausgedrückt, kunſtkritiſch redaktionell nicht unter einen Hut bringen laſſen. Was der Sommerausſtellung der Münchnerd Sezeſſion fehlt, und was ihr fehlen wird, ſolange die tüchtigen Mannen der Scholle, die Putz und Erler, Münzer und Feldbauer nicht mit ihr einig gehen, ſondern bei den Ewig⸗ Langweiligen im Glaspalaſt das„refugium peccatorum“ bil⸗ den, das iſt das Ausgeſprochen⸗Einheitliche, das Fortſchrittlich⸗ Selbſtändige des neuernden Münchner Kunſtwillens, wie ihn etwa deutlich Seidl und Diez zuſammen im Reſtaurationsgebäude der großen Ausſtellung mit Rieſenlettern verkünden. Es geht ganz einfach nicht, Franzoſen und Berliner, Blanche und Leiſti⸗ kow, Münchner und Holländer, Sansberger und Saedeler zu⸗ ſammenzutreiben in einer qualvoll fürchterlichen Bilderenge. Der Eindruck, den der Laie aus einer Ausſtellung mit unbe⸗ ſtimmten oder beſtimmten Zwecken, wie die Münchner Sezeſſion einen ſolchen zu haben vorgibt licl est gloria gloria Munichiae), muß ſich in einem klaren Begriff formulieren laſſen, gleichgiltig, ob zuſtimmend oder ablehnend. Das iſt dann ganz allein Sache des perſönlichen Geſchmacks, über den kein Ehriſtenmenſch, nicht einmal der geſtrenge Kritiker Rechenſchaft abzulegen braucht. Aufgrund dieſer lehrhaften Einleitung, deren lang geſpon⸗ nener Gedankenfaden faſt durch das Wäſſerlein der trüben Me⸗ lancholie getauft zu ſein ſcheint, bevor er ſich reinlich auf die kritiſche Spule wickeln ließ, möchte man glauben, die Münchner Sommerausſtellung ſei Sezeſſion betreffend grauslich, abſcheulich. oder nein, ſie ſei ganz unbedeutend. Das iſt aber ſicherlich nicht der Fall. Die Ausſtellung iſt nicht ſo groß, als daß es ſich nicht verlohnte, nach einer ſtreng nach Reih und Glied vorgenommenen Bilderparade die Flügelmänner beſonders herauszurufen. Da werden wir altgediente, graue Veteranen finden. abgewetzte Ehrenzeichen auf der Bruſt, und junge Mannſchaft, jugendlich und heißblütig, die zuckenden Hände am Gewehrgriff und die Augen leuchtend vor Kampfesluſt. Ihnen wollen wir heute zuerſt den Willkommgruß entbieten, ohne Rückſicht auf Sprache und Stammeszugehörigkeit. Da ſtellt Walter Bon dy zwei licht⸗ überglutete Studien vom Pariſer Seineufer aus, kräftig und breit in der Technik, ganz impreſſioniſtiſch in der Behandlung der Fläche und im Anſaß der bläulichen Konturen, Studien, die die drückende Schwüle des Pariſer Sommermittags lebendig aus⸗ ſtrahlen. Cdward⸗Riché Butler hat eine alte Frau gemalt und eine Kommunikantin, ſtark angelehnt an die ſtrengen Vor⸗ ſchriften der ſchottiſchen Schule, deren ſchwermütiger Ernſt hier wirkungsvoll auf die maleriſchen und die charakteriſierenden Qualitäten ſich ausſpricht. Eine große Ueberraſchung bereitet Schramm⸗Zittau, der vorzügliche Münchner Tiermaler, auf deſſen Straßenbilder hier ſchon im Vorjahre mit bewußter Ent⸗ ſchiedenheit hingewieſen wurde. Ex hat in dieſem Jahre über⸗ haupt kein Tierbild ausgeſtellt, dafür aber vier andere Ar⸗ beiten geſandt, die für die Zukunft in ihm einen unſerer beſten Straßengenremaler(beſſer— Stadtlandſchafter) erkennen laſſen, Was im Vorjahr nur unruhig und ſtörend in der Kompoſition war, die allzu entſchiedene Abgrenzung von Häuſer⸗ und Boden⸗ fläche, deren konventionelle Unerfreulichkeit der Künſtler ſelbſt bereits einſah und durch geſchickt angebrachte Staffage zu mil⸗ dern ſuchte, iſt nunmehr in Einheitlichkeit und Ruhe geklärt Beſonders das Motiv aus der Münchener Ludwigſtraße, ein Ausſchnitt, deſſen perſpektiviſche Gliederung wahrlich nichts Maleriſches an ſich hat, verdient gerühmt zu werden wegen ſeiner Anordnung und lichtvollen Farbigkeit. Auf dem kleinen Bildchen „In der Sommerfriſche“ wird von Schramm⸗Zittau ſchon der Weg betreten, der zur freien Landſchaft führen wird. Weil wir gerade von der Landſchaftsmalerei ſprechen, ſoll doch die Zwiſchenbemerkung nicht unterdrückt werden, wie ſehr die „Stadtlandſchaft“, das Straßeninterieur oder die Vedute, wit man wohl unverſtändlich ſagt, ohne zu wiſſen, was mit dieſem Rätſelwort gemeint iſt, gegen die freie Landſchaft überwiegt. 2. Seit. Geueral⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 28. Juli. mente nökig, ſondern es genügt ein freundliches Geſicht, ein freund⸗ liches Wort. Wenn dieſe fabelhaft billigen Zugeſtändniſſe nicht gemacht werden, ſo kann das nur an einem völligen Verkennen der Situation liegen, an einem Erfaſſen der Dinge, das die Vergangen⸗ heit über die Gegenwart ſtellt, und noch dazu eine Vergangenheit, die nur im Lichte perſönlicher Empfindlichkeit aufgefaßt, getrübt iſt. Die Unterſchätzung des Turnfeſtes iſt umſo erſtaunlicher, als ſich die Frankfurter Woche nach den übereinſtimmenden Berichten aller Teilnehmer zu einem nationalen Feſt von gang ungewöhnlicher Bedeutung herausgeſtellt hat. Ungezählte Tauſende ſind in feſtlich erhobener Stimmung in der alten Krönungsſtadt verſammelt. Un⸗ gezählte Tauſende, die einmal nicht materielle Intereſſen, nicht die Luſt am Gewinn, nicht die Abwehr gegen dräuende Verluſte zu⸗ ſammengeführt hat, ſondern lediglich ein ideales Ziel, die edle Turnerei und der nationale Gedanke. Dort, auf Frankfurter Boden, wo die Steine von Deutſchlands Größe reden, wäre es möglich geweſen, eine Volkskundgebung größter Art nicht zu ergeugen, ſondern einfach auszulöſen. Die Götter und die Halbgötter haben es anders beſchloſſen und der Effekt iſt Nörgelei.“ Aber der Mißgriff, der hier vorliegt, geht die Verant⸗ wortlichen an, die eben eine verpaßte Gelegenheit mehr zu verzeichnen haben. Für die andere Seite— und nicht etwa nur für die Turnerſchaft— iſt der Hauptnachdruck auf die andere Frage zu legen: Geht es denn wirklich nicht ohne „Protektoren“? Es iſt tatſächlich faſt zu einer Zeitkrankheit geworden, daß man keine größere Veranſtaltung, ſelbſt keinen größeren Verein als vollkommen anſehen möchte, wenn nicht irgend ein fürſtlicher Protektor darüber ſchwebt. Daß man damit den Herren ſehr häufig recht unbequem wird, ſollte doppelt zur Selbſtbeſinnung Anlaß geben. Es handelt ſich hier nur ſcheinbar um etwas Kleines, Aeußerliches; in Wirk⸗ lichkeit um einen Zug, der für unſer ganzes öffentliches Leben charakteriſtiſch und ſehr geeignet iſt, ſeiner Entwickelung etwas Unfreies, Unſelbſtändiges zu geben. Ein Urteil über die Gas⸗ und Elektrizitätsſteuer. Da gerade das bayeriſche Zentrum ſich beſonders ſcharf gegen eine Elektrizitätsſteuer erklärt hat, iſt es doppelt in⸗ tereſſant, das Urteil eines in Regensburg, in dem bekannten Manz ſchen Verlage, erſchienenen Schriftchens zu hören. Das Schriftchen führt den Titel:„Das Reichsmonopol im Petro⸗ leum-Handel“ und ſtammt von einem, wie es ſcheint, in Regensburg anſäſſigen Petroleumfachmann namens Joſeph Leis, der eine langjährige Tätigkeit in verſchiedenen Kon⸗ zernen des Petroleumgeſchäfts ausgeübt hat. Leis tritt warm für das Reichsmonopol im Petroleumhandel ein. Er ſagt in ſeinem Schlußwort über die Möglichkeit, eine Beleuchtungs⸗ ſteuer für Gas und elektriſches Licht als Hilfsquellen der Reichsfinanzen heranzuziehen: „Da man es hier der Hauptſache nach mit größeren Zentralen und großenteils ſogar ſtädtiſchen Betrieben zu tun hat, iſt die Steuerkontrolle durch elektriſche Zähler und Gasuhren nicht ſchwie⸗ rig. Eine dem Petroleumzoll per Kerzenſtärbe angepaßte Beſteue⸗ rung dieſer beiden Beleuchtungsarten würde nur gerecht erſcheinen. Wir ſind weit davon entfernt, zu behaupten, daß ſich die durch Kerzen, Petroleum, Gas oder Sbektrigität bewirkten Beleuchtungs⸗ berdrängen knnten. Sauntliche begtiffen. Das Licht⸗ ſicherlich mehrfach erſetzen. Die„Nat. Lib. Korreſp.“ gibt„dieſes Gutachten lediglich als Material zur Urteilsbildung wieder, ohne ſich irgendwie dazu zu äußern oder darauf feſtlegen zu wollen.“ Wie aus dieſer Aeußerung erhellt, iſt die nationalliberale Partei zu einer Entſchließung in der Frage der Elektrizitätsſteuer noch nicht gekommen. Zum Fall Schücking. Die„Berliner Beamten⸗Zeitung“ kritiſiert ſcharf das Vorgehen gegen Dr. Schücking. Sie nennt ſein Buch über die Reaktion in der preußiſchen Verwaltung eine verdienſt⸗ dem es bisher durch eine Reihe von Jahren nicht gelungen iſt, in ſeinen Abendſzeuerien Diesmal hat W. L. Lehmann, und Haidebildern das obligate Mittelmaß einer beſcheiden⸗ anſpruchsloſen Stimmungsmalerei zu überſchreiten, einige Werke zu Stande gebracht, die doch in dem liebevollen Eingehen auf das Träumeriſche der Herbſtlandſchaft und der Moorwelt den empfindungsvollen Künſtler beweiſen, deſſen ehrliche Technik bei den Freunden der älteren Münchener Landſchaftsſchule, der Volz, Schleich und Wenglein Anklang finden wird. Dagegen hat der Partenkirchner Karl Reiſer, der für die wunderſame Schönheit ſeines Heimatwinkels mit antäiſcher Kraft begabt iſt, den Fehler begangen, ſich auch auswärts, und zwar auf fremden Bildern umzuſehen, und ſo hat er ſich zu einem Föhrenwald mit bedenklich japaniſcher Stiliſierung veranlaßt gefühlt, auch ſeine Luft, die ſonſt klar und durchſichtig über ſeinen Häuſern und fernen Bergesſpitzen leuchtete, hat jetzt einen graulichen Nebelton bekommen. Die beiden Landſchaften des Belgiers Valerins de Saedetaer bekunden ein eigenartiges Talent, das muſikaliſch geſprochen an das Gefüge eines Hän⸗ delſchen Largo mahnen möchte, ſo von innen heraus kommen die Ipriſch-ſentimentalen Wirkungen dieſer Kunſt, deren flache minutiöſe Technik unmittelbar an die großen holländiſchen Vor⸗ bilder, die Hobbema und Ruysdael mit ihrer Vorliebe für dunkle, grüne und gelbe Töne denken läßt. Wenn wir hier Leiſti⸗ kowes prächtige Stücke, den Scharmützelſee, wo das Himmel⸗ blau des Waſſers vom roſigen Widerſchein der in der Sonne brennenden Stämme am Ufer geſtreift wird, die Gartenpforte nennen, die grau ſchimmernd zwiſchen unheimlich geſchwärztem Laubwald ſteht, ſtellen wir den Meiſter an den Schluß unſerer Betrachtungen. Im übrigen darf Kürze walten. Unter den ausgeſtellten Porträts haben Kardorff u. beſonders Spiro mit ſeinem nervös⸗lebendigen Herrenbildnis das Recht auf Er⸗ wähnung, während die ausländiſchen Berühmtheiten nur ihr ſeit Jahren bekanntes Schema um ein neues Anhängſel vermehren. Bei den Einheimiſchen verblüfft Stuck durch die kraftvolle Die Sozialdemokraten können ft volle Studie und bemerkt dazu, daß der Verfaſſer zwar nicht immer den liberalen Parteimann vergeſſen habe, daß er aber im großen und ganzen nur Gedanken zum Ausdruck bringe. die gelegentlich wohl auch von konſervativer Seite geäußert wurden.„Der Fall Schücking, ſo heißt es in der„Berliner Beamtenzeitung“ weiter, den der Uebereifer der Regierung geſchaffen hat, verdient die allerernſteſte Aufmerkſamkeit der geſamten Beamtenſchaft. Weniger— weil die von der Regie⸗ rung für die Beamtenſtellung als notwendig angeſehenen „moraliſchen“ oder treffender geſagt politiſchen Qualitäten ſonderlich überraſchend wären— als vielmehr, weil ſelten ſo deutlich wie diesmal unter dem Schalkskleid freundlichſten Wohlwollens die wahre Abſicht hervorlugt. Sie hat klipp und klar zu erkennen gegeben, daß ihr Beamte mit libera⸗ len Anſchauungen nur Beamte 2. Klaſſe ſind, mit denen ſie Dank des famoſen faſt 60 Jahre alten Dis⸗ ziplinarrechts nach Belieben zu ſchalten gedenkt. Man be⸗ denke: ein Kommunalbeamter, der lediglich von ſeiner Kom⸗ mune bezahlt wird und mit dieſer im ſchönſten Frieden lebt. Denn das iſt, wie auch die„Frankf. Ztg.“ ganz zutreffend hervorhebt, nicht der unweſentlichſte Punkt bei der ganzen Angelegenheit, daß die Anklage bloß auf politiſchen Gründen aufgebaut iſt. Bezüglich der Amtsführung hat man auch nicht das leiſeſte Mäntelchen für das Vorgehen finden können. Der ſozialdemokratiſche Redaktiousſekretär Fritz Kunnert, der einige Wochen auf Bornholm verbracht hat, um ſich von den Anſtrengungen im Dienſte der Partei zu erholen, hat an einer Verſammlung der däniſchen„Genoſſen“ in Rönne teil⸗ genommen und mit Freuden die Gelegenheit ergriffen, ſeine deutſche Heimat zu beſchimpfen. Er führte nach dem„Vorwärts“ unter anderem folgendes aus:„Wir haben eine noch ſchlechtere Bourgeoiſie und eine bei weitem ſchlech⸗ tere Regierung in Deutſchland als Sie hier. Wir haben das preußiſche Regiment, und was beſonders ſchlecht iſt in Deutſchland, das iſt preußiſch.“—„Die An⸗ weſenden“, fügt der„Vorwärts“ hinzu,„waren ſehr erfreut über die Worte Kunerts, und in ihrer aller Namen erſuchke Genoſſe Borgbjerg ihn, der deutſchen Sozialdemokratie die Grüße der däniſchen Genoſſen zu überbringen.“ Es ſieht hiernach nicht aus, als hätten die Bornholmer„Genoſſen“ die Höflichkeit ſo weit getrieben, um ihrerſeits die Verhält⸗ niſſe ihres Heimatlandes vor dem Fremden zu verläſtern. Auch bei ſehr wenig Feingefühl konnte Herr Kunert alſo einſehen, welche jämmerliche Rolle er in Rönne geſpielt hat. Deutsches Reich. — Für die Reichstagserſatzwahl) im Kreiſe Wolfenbüttel⸗Helmſtedt haben Vertreter aller bürgerlichen Parteien den braunſchweigiſchen Landtagsabg. Kleye ⸗Jerxheim als Kandidaten aufgeſtellt. (Zur Reichstagswahl in Speyer⸗ Ludwigshafen) ſchreibt eine politiſche Korreſpondenz: Die Sozialden freuen, denn die von der „Kölniſchen Volkszeitung“ dargelegte Taktik liefert ihnen den Wahlkreis unter allen Umſtänden wieder aus. Trotzdem werden die nichtklerikalen bürgerlichen Wähler bis zum letzten Manne ihre Pflicht tun müſſen, denn je größer ihre Stimmenziffer wird und je mehr ſie ſich damit dem Ziele nähern, deſto größer wird dadurch auch die Verantwortung des Zen⸗ trums. Und dieſe Verantwortung wollen wir dem Zen⸗ trum denn doch nicht ſchenken. (Die ſozialdemokratiſche Jugend; organiſation.) Gegen den Beſchluß des Hamburger Gewerkſchaftskongreſſes in Sachen der ſozialdemokratiſchen Jugendorganiſation wurde in einer Verſammlung in Berlin am Sonntag lebhaft Proteſt erhoben. Der Referent bezeich⸗ nete die Ausführungen des Abgeordneten Rob. Schmidt, der bekanntlich den Jugendorganiſationen die Selbſtändigkeit nehmen will, als eine Verhöhnung der Jugendorganiſation, der ſchlimmſte Reaktionär könne die Arbeit der ſozialdemo⸗ kratiſchen Jugendorganiſation nicht beſſer verſpotten als er. Seine Erklärungen ſtünden in direktem Widerſpruch mit den Grundſätzen der Gewerkſchaften. Es ſei bezeichnend für den Geiſt, der in den Gewerkſchaften herrſche. Man habe dort keine Ahnung, welcher Art die Arbeiten der Jugendorgani⸗ ſation ſei. Der ganze eſchluß des Kongreſſes ſei ein verfehlter. Gegen ihn, der einen Erdroſſelungsverſuch darſtelle, müſſe ganz energiſch Proteſt erhoben werden. Eine dahingehende Reſolution gelangte einſtimmig zur Annahme. täuſcht Samberger durch ſeine zerfahrene Technik. Der Schwede Zorn hat einen vortrefflichen Mädchenakt am Bach geſchickt und einen derben Schmiedemeiſter, beides Bilder, die für das Weiterbeſtehen der Glanzzeit dieſes vielbegabten Meiſters Zeugnis ablegen. Wir finden ſeine Hand wieder im Saale der Radierungen, wo er neben ſeinem aufregenden Lands⸗ mann Koir hängend, mit dieſem verglichen den Eindruck wieder⸗ ſchafft, den Liebermann und Slevogt in friedlichem Wettkampf in der Frühjahrsausſtellung vermittelten. Die farxbigen Original⸗Radierungen des Münchners W. Geiger verbinden eine Fülle künſtleriſcher Kraft mit einer vollkommenen Technik, melche das Schwierige dieſer jungen und noch problematiſchen Kunſt geſchickt löſend ſchon die erreichte Höhe ſtolz verkünden darf. Die Plaſtik in der Münchner Sezeſſionsausſtellung war, was die dominierende Schule betrifft, niemals hervorragend. Mit werkwürdigen, recht talentvollen Holzfkulpturen ſtellt ſich der Wiener Franz Berwig vor. Hoetger, zu einer neuen intimeren Phaſe in ſeiner künſtleriſchen Entwicklung vor⸗ ſchreitend, zieht den Blick ſeiner Verehrer durch einen ſchlichten Kopf und einen klaſſiſchen Mädchentorſo bewundernd auf ſich. Sein Name wird, als Siegesruf der deutſchen Plaſtik neben dem Franzoſen Maillot, über Fodin und Mimce hinüberklingen in die Zukunft! 1 Bismarck. Profeſſor K. Lamprecht hat dem„Leipziger Tageblatt“ ein Bruchſtück aus einer Aufzeichnung zur Veröffent⸗ lichung übergeben, die er über einen Aufenthalt in Friedrichs⸗ ruh am 1. Januar 1895 unmittelbar nach demſelben niederge⸗ ſchrieben hat. Wir geben dieſe Aufzeichnung nach dem genann⸗ ten Blatte auszugsweiſe wieder: Der Fürſt erſcheint. Völlig aufrecht, einen Stock ſpielend in der Hand. Feſte fleiſchige Hände, wie ich nachher bemerke von enorm ſtarker Handwurzel. Die Finger dagegen zierlich: Brabour ſeiner beiden Mädchenbildniſſe im Koſtüm, ent⸗ —(EEin bezeichnender Fall von ſoziafe demokratiſchem Terrorismus) wird der„Freif Ztg.“ neuerdings mitgeteilt, der ſo recht die Tatſache beleuch⸗ tet, wie wenig die Sozialdemokratie die Koalitionsfreiheit der Arbeiter da anerkannt, wo ſie ſelbſt keinen Vorteil hat, wie ſie dann genau wie die ſchlimmſten„Scharfmacher“ ihre wirt⸗ ſchaftliche Ueberlegenheit benutzt, um den von ihr wirtſchaft⸗ lich abhängigen Arbeitern ihr Koalitionsrecht zu rauben. Be⸗ ſteht da in Brandenburg ein unter ſozialdemokratiſcher Lei⸗ tung ſtehender Konſumverein„Brandenburg“, der ausſchließ⸗ lich das Konfektionsgeſchäft betreibt. Für dieſen Konſum⸗ verein liefert nun eine Frau N. ſeit 14 Jahren Weißnähe⸗ arbeiten, ohne daß ihre Arbeit jemals beanſtandet wurde. Anfang dieſes Jahres trat nun der Ehemann dieſer Frau dem Gewerkverein der Tiſchler bei, und ſiehe, von dieſem Momente ab konnte ſie der Geſchäftsleitung nichts mehr recht machen, und als ſie darüber ihr Erſtaunen äußerte, erhielt ſig vom Geſchäftsleiter die Mitteilung:„Ihr Mann iſt bei den Hirſchen(ſozd. Spottname für die Angehörigen der Hirſch⸗ Dunckerſchen Gewerkvereine) eingetreten, ich kann Ihnen von jetzt ab keine Arbeit mehr geben.“ So ſieht die Partei aus, welche die Intereſſenvertretung der Arbeiterſchaft in Erh⸗ pacht genommen zu haben behauptet! —(Ein neuer Zeuge im Eulenburg⸗Pro⸗ zeß.) Von den ſeltſamen Abenteuern eines falſchen „Barons“, der es verſtanden hat, ſich vom einfachen Gärt⸗ nergehilfen zum Vetter einer Gräfin von Görtz⸗Schlitz und zum Freunde vieler Fürſtinnen und Prinzeſſinnen zu machen, und der jetzt als neuer Belaſtungszeuge gegen den Fürſten Eulenburg mit anſcheinend bedeutſamem Material auf Veranlaſſung des Oberſtaats⸗ anwalts Dr. Iſenbiel vernommen wurde, wird der„Inf.“ aus Berliner Hofkreiſen berichtet. Die Affäre erregt in der hieſigen Geſellſchaft um ſo peinlicheres Aufſehen, als die Gräfin zu der reichsunmittelbaren Familie und ſomit zum „hohen Adel“ gehört. Es handelt ſich bei der Angelegenheit um einen gewiſſen Wilhelm Bredol, der aus einfachen Volksſchichten hervorgegangen iſt und nur gewöhnliche Volks⸗ ſchulbildung beſitzt. Sein Beruf als Gärtnerlehrling behagte ihm abſolut nicht. Da er ſehr ehrgeizige hochfliegende Pläns hatte, verlegte er, nachdem er ſich ein Abiturientenzeugnis ge⸗ kauft hatte, die Stätte ſeiner Wirkſamkeit unter den Himme Italiens, allwo er ſich in Florenz und Genua urplötzlich in einen„Freiherrn von Schmits“ verwandelte. Beſonders in Florenz wußte er ſich Eingang in die höchſten Geſellſchafts⸗ kreiſe zu verſchaffen und beſonders einige Fürſtinnen und Gräfinnen für ſich zu intereſſieren. Da er keinen anderen Beruf hatte, ſo wurde er natürlich Schriftſtelle⸗ und hielt in mehreren Städten Vorträge, nachdem er auf einem Theolo⸗ giſchen Seminar ſtudiert hatte. Späterhin hatte er ſich in Askona niedergelaſſen, wo er allerlei menſchenfreundliche In⸗ ſtitutionen ins Leben rief. Es ſoll ſich um Trinkeraſyle und ähnliches handeln. Hier lernte er auch ſeine Frau kennen, die eine nahe Verwandte der Gräfin von Görtz Schlitz ſein ſoll.(Der gothaiſche Hofkalender gibt allerdings über dieſe Verwandtſchaft keine Auskunft.) Seine Gattin konnte ihn natürlich auch nur unter dem Namen„Baron von Schmits“, auch von ſeinem wahren Bildungsgang wird ſie ſowie die Gräfin Görtz⸗Schlitz wohl ſehr wenig gewußt haben. In Askona will er auch ſehr viel in der dortigen Geſellſchaft über den Fürſten Eulenburg erfahren haben, worüber er ſetzt als Zeuge vernommen wird. — um Mehlzollkonflik.) Ueber die Berliner Konfrenz zwiſchen den deutſchen und ſchweizeriſchen Müllern bringen die„Basler Nachr.“ folgende Mitteilung: Ein poſi⸗ tiver Vorſchlag zur Beilegung des Zollſtreites wurde von keiner e gemacht. Dagegen wurde in den zwangloſen Erörte tierung der deutſchen Mehlausfuhr nach der Schweiz angeregt. Doch mußte allſeitig anerkannt werden, daß der Durchführung der Kontingentierung faſt unüber⸗ windliche Schwierigkeiten entgegenſtehen. Die diplomatiſchen Unterhandlungen züwiſchen Deutſchland und der Schweiz dürf⸗ ten in den nächſten drei Wochen auch ſtillſtehen, da die maß⸗ gebenden Politiker hüben und drüben in Urlaub gehen. Aus Stadt und Land. * Maunheim, 28. Juli 1908. „ Bei der Bad. landw. Berufsgenoſſenſchaft bezogen auß 1. Juli 21 295 Perſonen Renten im Geſamtjahresbetrage von rund 1811600 M. Löwenanlage anmutig endend. Das Geſicht roſig, ziemlich fleiſchig, nichts von den ſchlaff hängenden Muskeln der Achtzig⸗ jährigen, trotz tiefſter Runzeln. Wunderbar noch heute das Auge, namentlich wenn es hervorquellend gradaus fixiert, tief⸗ blau, undurchdringlich, infolge der ſchweren Säcke darunter noch mehr hervortretend. Wunderbar auch die Stirn mit ihren mählich verlaufenden Buckeln, die eine tiefe, nach der Naſe ziehende Furche trennt. Die ganze Geſichtsmuskulatur ſehr be⸗ weglich, ausdrucksfähig, das Minenſpiel noch ganz in der Herr⸗ ſchaft des Fürſten. Am eigenartigſten eine Muskelſtellung kurz vor ſchlagenden Bemerkungen: konvergierende Augen, die gleichſam mit dem vorderen vorgezogenen Teile des in den Winkeln zuckenden Mundes nach einem Punkte zielen; dabei viel Wohlwollen und nicht die geringſte Spur der Erwartung eines Effektes. Darauf, nach erzielter Wirkung, ſchlagendes Lachen gleich dem eines unbeteiligten Dritten. Die Sprache langſam, auch bei Erzählungen mit viel Spuren des Ueber⸗ legens, aber ohne jeden Flicklaut, außer einem exploſiven O unmittelbar vor Beginn einer neu einfallenden Gedankenreihe Das Organ ſonor mit faſt noch allen Nebentönen; Ausſprache von harmoniſch⸗naſalem Charakter, die nicht ſelten bei älteren Franzoſen. Die Betonung ſtets laut, die Sprachhaltung ſicher, ſo daß es ſich von ſelbſt verbietet, den Sprechenden zu unter⸗ brechen. Im Weſen iſt der Niederſachſe unverkennbar; kleine An⸗ klänge an Plattdeutſche werden mit Vergnügen geſucht bis zur Einflechtung ganzer Wörter und Redeweiſen. Das Weſen des Fürſten in ſeiner Häuslichkeit iſt nur im erſten Augenblicke impoſant, dann überwiegt die Liebenswürdig⸗ keit einfacher Eindrücke. Die Urteile und ihre Ausſprache ſind gemäßigt. Man hat bei jedem Worte die Empfindung, daß es fundiert iſt: ſodaß die zugrunde liegenden Erwägungen für gerade ſeine Wahl nicht ausgeſprochen zu werden brauchen. Der Fürſt erwägt überhaupt nicht vor andern, ſondern behauptet in dem ſichern, den— anſteckenden Vertrauen, daß er recht ügen wiederholt der Gedanke einer Kont ingen⸗ — E eae v ‚ A Hr N n N Seaann D * „ E n F K — Mannheim 28. Juli. Geueral⸗Anzeiger.(Abendblatt). 3 8 —8 Militäriſches. Wie die„Frb. Ztg.“ hört, werden am 1 pklober d. J. zwei neue Maſchinengewehr Kompag⸗ kien aufgeſtellt und zwar beim Inf⸗Regt. Nr. 111 in Raſtatt u, beim Inf.⸗Regiment Nr. 171 in Kolmar. Zurzeit befinden ſich die für die neuen Maſchinengewehrkompagnien beſtimmten Leute zur Ausbildung auf dem Truppenübungsplatz Elſenborn. Von der Landesverſicherungsanſtalt Baden wurden bi Ende Juni 1908 im ganzen 62 399 Ranten bewilligt bezw. 5 erkannt und zwar 10 399 Alters⸗, 49 871 Invaliden⸗ und 2219 Krankenrenten. Zur Erwerbung von Arbeiterwohnhäu⸗ ſern wurden im Juni 42 Verſicherten Darlehen zugeſagt im Geſamtbetrage von 154 475 M. An bereits zugeſagten Darlehen zamen zur Auszahlung an 32 Verſicherte 115 633.93 M. 15 * Muſterſchutz. Seit 1893 wurden rund 3 Millionen deutſche Inlandsmuſter unter Schutz geſtellt. Für 1984 im Baden anſäſſige Urheber ſind in den Jahren 1893 /1907 im gan⸗ zen 98 724 ſter und Modelle reichsgeſetzlich geſchützt worden. Im Jahre 1907 wurden insgeſamt 11 036 Muſter und Modelle⸗ die 149 Landesbewohnern gehörten, als Geſchmacksmuſter einge⸗ tragen, im Vorjahr ſogar 14581 von 162 badiſchen Urhebern. Im Durchſchnitt der letzten 10 Jahre haben alljährlich 188 bad. Gewerbetreibende und Induſtrielle zuſammen für je 8137 Muſter und Modelle die Eintragung des geſetzlichen Muſterſchutzes er⸗ wirkt. Allerdings zeigt die Zahl der alljährlich geſchützten Ur⸗ heber ſelbſt lſeit Einſetzen der Statiſtik i. J. 1893 keine Zu⸗ nahme, wohl aber ſind die Zahlen der alljährlich geſchützten Muſter und Modelle in Baden ganz außerordentlich gewachſen. Von den geſchützten Muſtern des Jahres 1907 waren 8618 oder 78, Prozent plaſtiſche und 2418 oder 21/½9 Prozent Flächen⸗ muſter. 37,6 Prozent der geſchützten Urheber kommen auf Pforz⸗ heim mit ſeiner hochentwickelten Goldwareninduſtrie. * Das Ende des Kilometerheftes. Wir möchten nochmals baran erinnern, daß die Einlöſungsfriſt für das Kilometerheft mit dem morgigen Tag abläuft. * Der Branntweinausſchank in Mannheim. In der Zweiten Kammer hatte der Landiagsabg. Kramer in der Debatte über die Petition der Mannheimer Wirte die Erlaubnis zum Brantweinausſchank betr., gegen den Bezirksrat indirekt den Vorwurf erhoben, als ob bei Erteilung der Branntwein⸗ zonzeſſion nicht immer nach ſachlichen, ſondern nach perſönlichen Motiven entſchieden werde. Miniſterialrat Schäfer legte in der Sitzung der Kammer gegen dieſe Unterſtellung Verwahrung ein, worauf Kramer antwortete, daß er dem Regierungsver⸗ treter, weil er längere Zeit in Maunheim geweſen, durchaus nicht den Vorwurf der Parteilichkeit habe machen wollen und fuhr dann fort:„Ich habe Tatſachen angeführt, die ich ſelbſt miterlebt habe, und ich möchte den Herrn Vertreter der Regierung darauf aufmerkſam machen, daß ich nicht bloß ſeit 10 Jahren in Mann⸗ heim bin, ſondern ſchon ſeit 28 Jahren, und daß mir derartige, längere Zeit zurückliegende Fälle bekannt ſind, die ich, wenn ich hier Namen anführen wollte, was ich aber vermeiden will, auch beweiſen könnte. Alſo, das, was ich geſagt habe, könnte ich ver⸗ antworten. Es ſoll das abſolut kein Vorwurf gegen den Herrn Vertreter der Größh. Regierung, der längere Zeit in Mannheim war, ſein, und wenn die Praxis unter ſeiner ſogenannten Re⸗ gierung in Mannheim nicht ſo gehandhabt worden iſt, ſo ſoll mich das nur freuen.“ Der Vorſtand des Bezirksamts, Herr Geh. Regierungsrat Dr. Clemm, hat nun dem Abg. Kramer folgendes Schreiben zugehen laſſen:„Im Auftrage des heute ver⸗ ſammelten Bezirksrates, welcher ſich gegen den ihm von Ihnen gemachten Vorwurf ſchon jetzt auf das energiſchſte verwährk, er⸗ uche derjenigen Fälle, auf welche Sie glauben, die von Ihnen auf⸗ geſtellte Behauptung ſtützen zu können, ſowie um Angabe des Ihnen zur Verfügung ſtehenden Beweismaterials, damit die er⸗ forderliche Unterſuchung eingeleitet werden kann.“ Daraufhin veröffentlicht der erſte Vorſitzende des hieſigen Wirtepereins, Franz Sohr, im„Deutſchen Gaſtwirt“ folgende Aufforderung: „Wir erſuchen unſere Kollegen, welchen ähnliche Fälle bekannt oder epentl. ſelbſt vorgekommen ſind, ſich unverzüglich bei unſerem Vorſtandsmitgliede Kollege Wilh. Dieterle, melden zu wollen, da⸗ mit unſerem Landtagsabgeordnten Kramer, welcher bis jetzt im⸗ mer unſere gerechten Forderungen im Badiſchen Landtage ver⸗ treten hat, Gelegenheit geboten iſt, noch mehr Beweiſe in dieſer für uns ſehr wichtigen Angelegenheit erbringen zu können.“ *Ein größeres Schadenfeuer entſtand heute mittag kurz vor 42 Uhr in der Sandhoferſtraße Nr. 10 in Waldhof. Auf bis jetzt noch unaufgeklärte Weiſe geriet ein mit Holz angefüllter Schuppen des Bäckermeiſters Karl Amon in Brand. Die Frei⸗ willige Feuerwehr Waldhof, ſowie die Fabrikfeuerwehr der Spie⸗ gelmanufaktur Waldhof waren raſch auf dem Brandplatz erſchie⸗ gen. Die Bewältigung des Feuers nahm über eine Stunde in Anſpruch. *Rheinfahrten mit dem Raddampfer„Mannheimia“. Wie ſchon verſchiedentlich in der Preſſe darauf hingewieſen wurde, ——————ñꝛö.—.̃———— hat Die Diskuſſion mit ihm iſt daher ſchwer und war mir faſt unmöglich. Das Gedächtnis iſt enorm und für die fünfziger und wohl auch ſechziger Jahre anſcheinend untrüglich. Der Fürſt er⸗ zählte von ſeinen Frankfurter Attachss und wußte an einer Stelle, wo er unerwarteterweiſe deſſen bedurfte, noch den Namen des Dieners eines derſelben. Für die ſpätere Zeit, ſpeziell die Ereigniſſe im Beginn der Regierung Kaiſer Friedrichs, be⸗ klagte ſich der Fürſt über ſein ſchlechtes Gedächtnis: er wiſſe nicht einmal mehr, ob der Kaiſer bei ſeiner Einholung in Leip⸗ ig durch ihn, den Fürſten, noch habe ſprechen tönnen, oder ſchon habe ſchreiben müſſen. In dieſem Augenblicke ſind die geiſtigen und körperlichen Kräfte des Fürſten noch ungehrochen und größer als die der Achtzigjährigen, die ich ſonſt kenne Der Fürſt hat nichts an ſich, was äußerlich Autorität zu erzwingen geeignet oder beſtimmt wäre. Es iſt falſch, daß et dur Monologe zu halten wünſcht. Er verträgt Widerſpruch. Daß er längere Gedankenreihen, die ihn beſchäftigten, aus⸗ denken und auch ungeſtört ausſprechen will, hat er mit jedem bedeutenden Menſchen gemeinn eeeeeeeeeeee. Buntes Feuilleton. — Die Qual der Schönheit. In⸗ Paris iſt eine preisge· krönte amerikaniſche Schönheit eingetroffen, Miß Edith Red⸗ ſtene, eine Tochter des Städtchen Woodſtown in Ohio, die bei einer Schönheitskonkurrenz von ihren Mitbürgern für„die ſchönſte Frau der Welt“ erklärt wurde. Der Gaulois bat es ſich nicht nehmen laſſen, die ſchöne Amerikanerin zu inter⸗ viewen, und dem franzöſiſchen Ipurnaliſten ſchüttete ſie ſeufzend ihr Herz aus. Denn lebte ſie früher auch ſtill und harmlos. ſeitdem ihre Mitbürger zur„recordwoman of beauty“ erhoben, iſt ſie aus ihrem Frieden herausgeſchreckt und wurde das be⸗ klegenswerte Opfer ihrer Anmut. Sie iſt furchtbar unglück⸗ lich und das Leben ſcheint ihr eine Hölle. Mit den Reportern kegann es, zu Hunderten kamen ſte, mit ihnen die, Photo · braphen. Und dann die Heiratsluſtigen.„Einen Monat nach weinem Siege hatte ich 3728 Heiratsanträge empfangen, per — ich Sie höflichſt um gefällige gengue Mitteilung des bezw. veranſtaltet Herr Franz Noll mit ſeinem Raddampfer Mann⸗ heimia“ am Mittwoch, den 29. Juli, nachmittags halb 3 Uhr, eine Familien⸗ und Schülerfahrt nach Speyer. Dieſe neuerdings eingerichtete Fahrt ſoll hauptſächlich Familien, welche an Sonntagen verhindert ſind, Gelegenheit bieten, auf billige Weiſe eine genußreiche Rheinfahrt mitzumachen. Da der Fahrpreis für Hin- und Rückfahrt M. 1 und für Schüler 60 Pf. beträgt, ſo dürfte dieſe neu eingerichtete Fahrt, da die Fahrzeiten äußerſt günſtig geſtellt ſind, ſich ganz beſonders der Gunſt des Publikums erfreuen. Die Abfahrt erfolgt nachmittags halb 3 Uhe Rheinbrücke Mannheim und die Rückkunft nach einem zirka zweiſtündigen Aufenthalt in Speyer um halb 8 Uhr. Gleichzeitig möchten wir nicht verfehlen, bekannt zu geben, daß die am letzten Samstag ausgeführte Lampionfahrt nach Worms eine äußerſt befriedigende Aufnahme bei dem Publikum gefunden hat. Herr Franz Noll ſieht ſich daher veranlaßt, dieſe Fahrt am Mitt⸗ woch, den 29. Juli zu wiederholen. Der Dampfer iſt wieder mit einer guten Muſikkapelle beſetzt und mit Lampions dekoriert. Die Abfahrt erfolgt präzis.15 Uhr Rheinbrücke Mannheim, Rückkunft gegen halb 11 Uhr. FJahresbericht des Realgymnaſiums mit Realſchule(Re⸗ formſchule). Mit Beginn des Schuljahres 1907/08 kam die Ent⸗ wickelung der Anſtalt durch Einrichtung der Oberprima in der realgymnaſialen Abteilung zum Abſchluß. Die Schule umfaßt nunmehr ein neunklaſſiges Realgymnaſfium und eine ſiebenklaſſig⸗ Realſchule. Der Lehrplan für die drei unteren Klaſſen(Sexta, Quinta, Quarta)] iſt der gleiche; die Trennung beginnt in der Untertertia, indem die realgymnaſiale Abteilung den lateiniſchen Unterricht aufnimmt, während die Realſchulabteilung lateinlos bleibt. Die Geſamtanſtalt zählte im laufenden Schuljahr 19 Klaſſen; 9 lateinloſe Klaſſen des gemeinſamen Unterbaus, 6 Lateinklaſſen des Realgymnaſiums und 4 lateinloſe Realſchul⸗ klaſſen. Gemäß Erlaß Großh. Oberſchulrats führt die Anſtalt ſeit 12. September 1907 die Bezeichnung„Realgymnaſium mit Realſchule“. Mit Entſchließung Großh. Miniſteriums der Juſtiz, des Kultus und Unterrichts wurde auf Antrag des Stadtrats das Schulgeld für ſämtliche Klaſſen der Anſtalt auf jährlich 84 Mark feſtgeſetzt. Mit weiterer Entſchließung des genannten Miniſteriums wurde beſtimmt, daß diejenigen Schüler der An⸗ ſtalt, welche an den neu eingerichteten Uebungen im chemiſchen Laboratorkum teilnehmen, einen Zuſchlag zum Schulgeld von jährlich 18 M. zu entrichten haben. Für die Teilnahme an den gleichfalls neu eröffneten phyſikaliſchen Schülerübungen findet die Erhebung eines beſonderen Zuſchlags zum Schulgeld nicht ſtatt. Für Teilnahme an dem wahlfreien Handfertigkeitsunter⸗ richt ſind 15 M. jährlich zu entrichten. Mit⸗Erlaß Großh. Oberſchulrats wurde genehmigt, daß an der Anſtalt als Unter⸗ nehmen der Stadtgemeinde ein Unterrichtskurſus i m Griechiſchen für freiwillige Teilnehmer von Oberſekunda an eingerichtet werde. In der Zuſammenſetzung des Lehrkör⸗ pers traten im Laufe des Schuljahres 1907/08 mannißfache Aen⸗ derungen ein. Die durch das Ausſcheiden des Profeſſors Dr. Buchegger erledigte etatmäßige Amtsſtelle wurde dem Profeſſor Ernft Ritter an der Realſchule in Waldshut übertragen, Lehramtspraktikant Wdolf Strigel wurde zum Profeſſor an der hieſigen Oberrealſchule ernannt. Der Geſundheitszuſtand im Lehrerkollegium und unter den Schülern war in den Winter⸗ monaten wenig befriedigend. Am 21. Mai verlor die Anſtalt einen braven Schüler der Quinta, Kurt Weiner, durch den Tod. Die Erteilung des evangeliſchen Religionsuntexrichts wurde dem Kollegtum aus⸗ anſtelle des nach fünffähriger Tätigkeit aus ſcheidenden Stadtpfarrers Simon den Stadipfarrern. Paul Klein und Jakob Weißheimer ühertrageg. Den bisger von Kaplan Streicher erteilten katholiſchen Reſgionzunterricht in den drei unteren Klaſfen übernahm mit Beginn des Schuk⸗ jahres 1907/08 Kaplan Robert Köppel, nach ſeiner Erkrank⸗ ung am Schluſſe des erſten Tertials Kaplan Alfred Wicken⸗ hauſer. Am 3. Jebruar 1908 ſtarb das Mitglied des Beirats, Stadtrat und Kommerzienrat Hirſchhorn; am 30. März der Vorſitzende des Beirats, Oberbürgermeiſter Dr. Beck. An Stelle des erſteren wurde Stadtrat Viktor Darmſtädter zum Mitglied des Beirats ernannt. Den Vorſitz im Beirat über⸗ nahm Oberbürgermeiſter Paul Martin. Von den Abiturienten beſtanden ſämtliche 15 Examinanden. Eine wertvolle Minera⸗ lienſammlung ſtiftete der Anſtalt im Laufe des Schuljahres Fa⸗ brikant David Mechler. Für dieſe Zuwendungen wird hier der geziemende Dank ausgeſprochen. Der Lehrkörper ſetzt ſich aus 15 etatmäßigen, 14 nicht etatmäßigen und 11 Religions⸗ und Nebenlehrern zuſammen. Am Schluſſe des Schuljahres 1906/07 erhielten 26 Schüler der Realgymnaſial⸗ und 21 der Realſchul⸗ unterſekunda das Zeugnis über die wiſſenſchaftliche Befähigung zum Einjährig⸗Freiwilligen Militärdienſt. Oſtern 1908 wurde 2 Schülern aus der Realgymnaſialunterſekunda das Zeugnis für den einjährigen Militärdienſt zuerkannt. Die Schülerzahl betrug 579(554 Knaben und 25 Mädchen). Aus⸗ getreten ſind während des Schuljahres 28, ſo daß die Anſtalt ———————————— Poſt, per Telegramm, per Telephon, mündlich. Da kamen Jockeys und Spanier, Stiefelputzer und Millionäre, Gowboys und Neger, Gelehrte und Stuhlflechter, Kaufleute und Billard⸗ künſtler. Aller Namen habe ich in ein großes alphabetiſches Regiſter eingetragen. Männer haben meinetwegen ihre Frauen verlaſſen, Jünglinge ihre Bräute, und ich bin die Urſache von unermeßlichem Unglück, von Verzweiflung und auch von Kämpfen.“ Das Schlimmſte freilich iſt, daß auch ihr Bräuti⸗ gam ſeine Geſinnung wandelte: er wollte keine Frau haben, die in aller Welt Munde ſei und ging hin und heiratete— die zweite Konkurrentin der Schönheit.„Aerzte und Schön⸗ heitsdoktoren überſchwemmen mich mit Ratſchlägen, wie ich meine Jugend bewahren könne, Modehändler und Korſett⸗ fabrikanten benutzen mich als Reklame, man bildet mich ab, wie ich dieſes oder jenes Patentkorſett, das ich nie gekannt habe, anlege, die Miſſionare aller möglichen Religionsſekten wollen nich bekehren, Bücher,„Beichten“ und„Erinnerungen“, in denen die ſchlimmſten Skandale erzählt werden, erſcheinen unter meinem Namen, aus den Zeitungen erfahren ich, daß 4mal verſucht wurde, mich zu entführen und 24 Selbſtmorde ſchreibt man auf mein Schuldkonto.“ Ihre Augen füllen ſich mit Tränen, und um die Aermſte zu tröſten, verſichert ihr der franzöſiſche Beſucher, daß ihre Qualen nun ein Ende haben; in Paris ſei ſie nicht mehr die ſchönſte Frau der Welt, denn die Pariſerinnen ſeien noch viel hübſcher — Die Juwelenſchätze des Gaekwar von Baroda.„Wie ein Märchen aus Tauſend und eine Nacht lieſt ſich die Schil⸗ derung von den Edelſteinſchätzen eines indiſchen Maharadſcha, die der„Hindopatriot“ gibt. Kein indiſcher Fürſt kann ſich eines ſolchen Schatzes rühmen wie der Gaekwar von Baroda. Eines der köſtlichen Stücke iſt ein Teppich von etwa vier Meter Größe, der vollkommen mit Rubinen, Diamanten und Perlen bedeckt iſt, die zu einem prunkenden phantaſtiſchen Muſter ſich zu⸗ ſammenſchließen. An dieſem leuchtenden Kunſtwerk haben eine Reihe Juweliere drei Jahre lang ununterbrochen gearbeiſet und der Wert dieſes Stückes wird auf über 16 Millionen Mek. geſchitzt. Noch koſtbarer freilich iſt eines der berühmten Hals⸗ bänder des Gaekwar, große prachtvolle Diamanten ſind dazu perarbeitet worden und mehr als 40 Millionen Mk. beträgt ſein Wert, gegenwärtig von 551 Schülern beſucht wird. Von den 579 Schülern waren 351 epangeliſch, 144 katholiſch, 5 altkatholiſch, 64 israelitiſch und 15 gehörten ſonſtigen Bekenntniſſen an. 449 waren Badener, 119 ſonſtige Reichsangehörige und 11 Reichs⸗ ausländer. Am Schulort haben dauernden Wohnſitz 532, von auswärts ſind in Verpflegung gegeben 5 und von auswärts beſuchen täglich die Schule 43. Im volksſchulpflichtigen Alter ſtehen 455. Die Schlußfeier findet Freitag, den 31. Juli. vormittags 8 Uhr, in der Turnhalle ſtatt. Das neue Schuljahr beginnt am Samstag, den 12. September. * Leichenländung. Samstag vormittag wurde durch den Brückenwärter Kiſſel in der Nähe der Germersheimer fliegenden Brücke einemännliche Leiche geländet. Es war ein Ma⸗ troſe der Niederländer Dampfſchiffahrtsgeſellſchaſt, der vor einigen Wochen auf Boot„Siegfried“ im Rhein ertrunken iſt, * Meſſerſchmiede und Schleifer Deutſchlands. Am 9, 10, und 11. Auguſt tagen zu Braunſchweig die Verbände der Selbſtändigen Meſſenſchmiede und Schleifer Deutſchlands Vorſitzender: H. Günand, Magdeburg, Breiteweg), der Hohlſchleifereibeſitzer Deutſch⸗ lands Vorſitzender: Wilhelm Bankowskg, Berlin, Nieder⸗ wallſtraße 18) und die Delegierten des ſü ddeutſchen Meſſerſchmiede⸗Verbandes Vorſitzender: Landtags⸗ abgeordneter Vogel, Mannheim] zum Jahrestzag des Centralverbandes Deutſcher Meſſerſchmiede⸗ Verbände. Es iſt das erſte Mal, daß eine ſo geſchloſſene Heerſchau dieſer Fachorganiſationen ſtattfindet. Wenn man zu⸗ rückdenkt in die Kinderzeit der gegenwärtig heranwachſenden Ge⸗ neration, ſo ſtehen einem immer noch, wenn vom Schleifen ge⸗ ſprochen wird, die kümmerlichen Karrenſchleifer vor Augen, die ihr Gewerbe auf öffentlichen Plätzen und Straßen im Umher⸗ ziehen ausübten. Dieſer Gewerbetyp iſt verhältnismäßig ſelten geworden, indes iſt er leider noch immer vorhanden, ſehr zum Schaden derjenigen, die ihr Meſſer oder Scheere einem⸗ ſolchen Tauſendkünſtler, der alles auf einem Stein ſchleift, anver⸗ trauen. Niemals ſollte man ſeine guten Handwerkszeuge einem beliebigen Karrenſchleifer anvertrauen, ſondern beſſer ein paar Pfennig mehr für das Schleifen aufwenden und ſie einem Mit⸗ glied obengenannter Verbände, die durch Plakate an den Ge⸗ ſchäften kenntlich, übergeben. Dort iſt durch eine langjährige Erfahrung eine Gewähr geboten, daß gute Werkzeuge in ſach⸗ gemäßer, reeller Weiſe behandelt werden. Polizeibericht vom 28. Juli. 8 N b W(Schluß). e 65 Zuſammenſtoß. Auf der Pflügersgrundſtraße ſcheuten geſtern Abend die beiden vor ein Bierfuhrwerk einer hieſigen Brauerei geſpannten Pferde und rannten ſamt dem Fuhrwerk gegen die Mittelſtraße. Beim Einbiegen in letztere ſtießen ſie auf einen in der Fahrt befindlichen Straßenbahnwagen, ſodaß dieſer ſehr beſchädigt wurde. Perſonen wurden nicht verletzt. Verhaftet wurden 14 Perſonem wegen verſchiedener ſtwaf⸗ baver Handlungen, darunter ein vom Amtsanwalt in Zeven wegen Betrugs verfolgter Kaufmann aus Bremen, ein Taglöhner von hier und ein ſolcher von Frankweiler, beide wegen Diebſtahls. In letzter Zeit wurden hier folgende Fahrräder enk⸗ wendet: 4„5 1. En Mars⸗Rad, Fabr.⸗Nr. 141348, ſchwarzen Rahmenbau und Felgen mit blauer Verzierung, leicht aufwärts gebogene Lenkſtange, Freilauf mik. Rücktrittbremſe, verzaſtele Pedals mit Gummieinlagen, der porders Mantel iit gefliekt. 2. Ein Neckarfulmer Rad, Jabr,⸗Nr. 117 920, ſchwar⸗ gen Rabhmenban und Felgen aufwärts gebogene, vernickelte Senkſtauge mit: ſriffen Freilauf. Wert 60 Markk. mit: Korkgriffen, Freilan Sang. Ein Panter⸗Rad, Fabrik⸗Nr. unbekannt, ſchwar⸗ zen Rahmenbau und Felgen, aufwärts gebogane vernickelte Lenkſtange mit Korkgriffen, Freilauf mit Rücktritebremſe, ſchwar⸗ zes Schutzblech, der vordere Mantel iſt noch neu. 4. Ein Sturm Rad, gut erhalten, ausnahmsweiſe kur⸗ zen, hohen Rahmenbau, gerade Lenkſtange mit Korkgriffen⸗ Radlaufglocke und dreieckige braune Satteltaſche. 5. Ein Adler⸗Rad, ſchwarzen Rahmenbau und Felgen, aufwärts gebogene vernickelte Lenkſtaͤnge mit Korkgriffen, Frei⸗ lauf und Rücktrittbremſe, braune Werkzeugtaſche, ſchwarsze Schutzbleche. Der hintere Mantel iſt ein neuer ſogenannter Gebirgsmantel Fabr.⸗Nr. 296 974. e e Aus dem Großherzogtum. oc. Mittelſchefflenz, 27. Juli. Aus Gram über den Tod ſeiner Frau hat ſich der 62 Jahre alte Makler Karl Seitz im Eisweiher ertränkt. oe. Karlsruhe, 27. Juli. Die Meldung, daß.⸗A. v, Pannwitz die Berufung gegen das ſchöffengerichtliche Urteil in Sachen Waßmann zurückgezogen und der„füngſte Schrift⸗ ſteller“ ſomit die 8 Monate Gefängnis wegen Beleidigung des Frl. Olga Molitor abzuſitzen hätte, iſt unzutreffend..⸗A. v⸗ Pannwitz hat vielmehr den Strafantrag ſofort mit der Beruf⸗ ungseinlegung zurückgezogen und Waßmann bleibt hierdurch ſtraffrei. ee. Kürlsruhe, 27. Juli. Der bekannte Eiſenbahnſchrift⸗ ſteller Robert Bernhardt veröffentlicht der Frkf. Ztig. zufolge eine Denkſchrift über das Projekt der Randen bahn von Donau⸗ eſchingen nach Schaffhauſen. Es müßte ein Tunnel von 5675 Meter Länge gebaut werden. Die 69 Kilometer der jetzigen Bahnfahrt Donaueſchingen nach Immendingen und Singen nach Schaffhauſen werden durch die direkte Linie über Fürſtenberg⸗ Merishauſen auf 35 Kilometer, alſo auf ziemlich genau die Hälfte gekürzt. Durch die neue Bahn ſelbſt wird ein Gebiet erſchloſſen, das nahezu 40 000 Einwohner zählt; es ſind im ganzen 12 badiſche und 5 ſchweizeriſche Ortſchaften. Die Koſten des Projekts ſollen rund 20 Millionen betragen. oc. Pforzheim, 27. Juli. Die Stadtgemeinde Pforz⸗ heim plant ein großartiges Waſſerwerk. Die Kraft der Nagold ſoll gleich hinter der württembergiſch⸗badiſchen Landes⸗ grenze gefaßt und direkt bis zur Stadt zum Kupferhammere geleitet werden. Dort ſoll auf dem 188 Meter über der Nagold liegenden Enzkopf eine hydrauliſche Akkumnlatorenanlage erſtellt werden. Zunächſt ſind 3000 Pferdekräfte zu gewinnen. Ferner plant man in der Nähe davon eine Würmtalſperre mit 6000 Pferdekräften. Zuſammen gibt das 9000 Pferdekräfte reſp: mit Hilfe der hydraulichen Akkumulatorenſtation tagsüber bis 11 000 Pferdekräfte, ein für die Pforzheimer Induſtrie und die Heim⸗ induſtrie der Nachbarorte wichtige Errungenſchaft. 85 *Lahr, 27. Juli. Am Samstag wurde das von der Su d⸗ deukſchen Diskonto Geſellſchaft,.⸗G. M a m n⸗ heim, errichtete eigene Gebäude zur Unterbringung der hieſigen Filiale ſeiner Beſtimmung übergeben. Um 11 Uhr vormittags verſamelten ſich in den neuen Räumen der Bank eine Anzahl Vertreter des Stadtrats, der Handelskammer und der hle⸗ 5 ſigen Induſtrie zu einem Rundgang durch das Haus, worauf im Hauptbureau der Vorſitzende des Aufſichtsrats, Herr Reichstags⸗ abgeordneter Baſſermann, die Erſchienenen begrüßte. Et wies darauf hin, daß die frühere Ladenburgſche Bank bei ihrer Umwand⸗ lung in die Süddeutſche Diskonto⸗Geſellſchaft von vornherein be⸗ müht war, ihren Wirkungskreis durch die Errichtung von Filialen im bdiſchen Lande zu erweitern und gleich die Gründung einer 4. Seite. General⸗ uzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 28. Inlt) Filiale in Lahr ins Auge faßte. Er erhoffe von der Inbetried⸗ nahme eines allen Bedürfniſſen entſprechenden Bankhauſes eine wirkungsvolle Ausdehnung des Geſchäftsbetriebes. Herr Direltor Frank von Mannheim wies darauf hin, daß die Errichtung der hieſigen Filiale in die Zeit nach dem Konkurs des Lahrer Bank⸗ bereins gefallen ſei, und daß gleich in den erſten Tagen ihrer Tätig⸗ keit ſich Gelegenheit geboten habe, der Lahrer Induſtrie in ſchwie⸗ riger Zeit helfend und fördernd zur Seite zu ſtehen. Herr Kom⸗ merzienrat Stoeſſer gab ſeiner Genugtuung darüber Ausdruck, daß die von ihm während vieler Jahre in beſcheidenem Umfang geleitete Bank durch den Uebergang an die Diskonto⸗Geſellſchaft nunmehr berufen ſei, größeren Anforderungen zu genügen und eine entſprechende Wirkung auf die gewerbliche und induſtrielle Tätig⸗ keit der Stadt zu entfalten. Herr Handelskammerpräſident Max Heidlauff überbrachte lt.„Bad. Pr.“ die Glückwünſche der Handelskammer. doc. Freiburg, 27. Juli. Geſtern vormittag wurde mit dem neueſten Ballon des oberrheiniſchen Vereins für Luftſchiff⸗ fahrt Hergeſell ein Aufſtieng unternommen. Führer war Hauptmann Spangenberg. Der Ballon erreichte 4000 Meter Höhe und bewegte ſich über die Stadt hinweg ins Dreiſamtal. Da plötzlich ein Gewitter eintrat, wurde in der Nähe des Notſchrei glatt gelandet. Badenweiler, 25. Juli. Der heutige Tag war Ruß⸗ kands volkstümlichem Dichter, dem 1904 hier verſtorbenen Anton Tſchechow, gewidmet. Die Veranlaſſung dazu bot die Enthül⸗ Lung des von der ruſſiſchen Kolonie und den zahlreichen ruſſiſchen Kurgäſten geſtifteten Denkmals zu Ehren des vom ruſſiſchen Volke ſo ſehr geſchätzten Lieblingsdichters. An dem feierlichen Akte beteilig⸗ dem ſich der Herr Landeskommiſſär, Geheimer Oberregierungsrat Föhrenbach aus Freiburg im Auftrage des verhinderten Mini⸗ ſterialpräſidenten Freiherrn von Bodman, die Kur⸗ und Badeanſtal⸗ tenkommiſſion mit dem Herrn Oberamtmann Hebting, Hofrat Dr. Schwörer und Kurkommiſſär Herrn Regierungsaſſeſſor Dr. Keller; ruſſiſcherſeits waren erſchienen: der ruſſiſche Geſandte, Miniſterreſident, Staatsrat v. Gichler, der erſte Sekretär Herr v. Sahler, der ruſſiſche Vizebonſul v. Schleifer aus Stutt⸗ gart, der Schöpfer des Denkmals, der Erzprieſter der ruſſiſchen Kirche in Baden⸗Baden mit ſeinem Diakon und vier Kirchenſängern, ferner der Profeſſor für ruſſiſche Literatur an der Univerſität Mos⸗ kau, Herr Weſſekowsky, und der Direktor des künſtleriſchen Theaters in Moskau, Herr Stanislawsky, ſowie die Frau des Dichters. Nach Beendigung der kirchlichen Zeremonien hielt der ruſſiſche Geſandte, Herr v. Eichler, in ruſſiſcher Sprache eine Rede, in der er die zahlreich Erſchienenen begrüßte und ſeiner Freude üher das Zuſtandekommen des Denkmals Ausdruck verlieh. Sodann ſprachen, ebenfalls in Ruſſiſch, der Univerſttätsprofeſſor Herr Weſſelowskh und der Schriftſteller Borborykin aus Mos⸗ zau über die Werke Tſchechows und über die erfrveuliche Tatſache, den dieſe nicht nur im Rußland gewürdigt ſeien, ſondern auch im Auslande, namentlich in Deutſchland ſich Eingang berſchafft haben. Der Direktor des künſtleriſchen Theaters aus Moskau, Herr Sta⸗ nislawskhy, feierte die ſprichwörtlich gewordene Beſcheidenheit des Dichters, der ſich verwundert fragen würde, wozu dies Denk⸗ atal geſchaffen ſei, ſich aber doch freuen würde, daß die ruſſiſche Kunſt in Deutſchland eine ſo ehrende Anerkennung gefunden habe. Miniſterveſident v. Gichler hielt ſodann in deutſcher Sprache eine Anxede an den Vertreter der badiſchen Regierung, Herrn Landes⸗ kommiſſär Föhrenbach, mit der er das Denkmal in die Obhut des badiſchem Staates übergab, worauf der Herr Landeskommiſſär ausführte, daß die geiſtigen Erzeugniſſe eines ſo berühmten Dich⸗ ters nicht nur Gemeingut der eigenen Natjon, ſondern der ganzen nldeten Welt werden mögen, und daß es in dieſer Hinſſicht eine Freude des badiſchen Staates ſei, das wirrdie Denkmal an ſo her⸗ vorragend ſchöner Stelle, wo der Dichter ſo gerne geweilt und ſeine Gedanken im Angeſichte dieſer herrlichen Gegend zu heller Begeiſte⸗ rung ſich entfaltet haben, treu zu hüten Nach dieſer offigiellem Feier gab der ruſſiſche Geſandte, Herr v. Eichler, im Hotel Römerbad ein Feſteſſen. Herr b. Eichler brachte dabei einen Trinkſpruch auf den Großherzog und Herr Landeskommiſſär Föhrenbach auf den ruſ⸗ ſiſchen Kaiſer aus. Abends fand lt.„Karlsr. Ztg.“ ein Konzert ſtatt, in welchem nur Kompoſitionen ruſſiſcher Meiſter zu Gehör kamen. Sodann ging Tſchechows Einakter„Der Bär“ über die Bünne, der durch die Mitglieder des hieſigen Kurtheaters unter der des Herrn Schwantke in trefflicher Weiſe zur Ausfüß⸗ dc, Konſtanz, 27. Juli. Hier iſt der Profeſſor Julius Konrad geſtorben, der ſich um den deutſchen Kriegerbund hohe Verdienſte erworben hat. Der Verſtorbene hat den Krieg 1870—71 mitgemacht und war Ritter vieler Orden. Pfalz, Heſſen und umgebung. eDarmſtadt, 27. Juli. Der wegen der umfang⸗ teichen Patronendiebſtähle in Worms feſtgenom⸗ mene Unteroffizier Leinweber vom Jf.Regt. 118 hat ſich in der dortigen Arreſtzelle fortgeſetzt derart frech und un⸗ verſchämt betragen, die Wachen beläſtigt und geſtört und den „wilden Mann“ geſpielt, daß man Veranlaſſung nahm, ihn nach dem Militärarreſthaus Darmſtadt überzuführen, wo vor⸗ ausſichtlich ſeine Wildheit etwas nachläßt. Das Regimeit hat unter den Verfehlungen des Mannes zu leiden. Nicht nur die Mannſchaften werden beim Ausrücken durch Zurufe der Be⸗ völkerung:„was wollt Ihr denn mit den Gewehren, ihr habt ja keine Patronen!“ beläſtigt, ſondern auch der Kaiſer, welchem das Regiment bei der nächſten Kaiſermanöver vor⸗ geſtellt werden ſollte, hat Gegenordre gegeben.— Umfang⸗ reiche Steuerhinterziehungen ſind bei dem durch den Schwindel des Hofrates Rothſchild in Büdingen er⸗ folgten Zuſammenbruch der Spar⸗ und Darlehenskaſſe in Ober⸗Mackſtadt feſtgeſtellt worden, da eine ganze Anzahl Ein⸗ leger ungefähr 20 namhafte Einlagen gemacht haben, um die ſie jetzt freilich geſchädigt ſind, für die ſie nichtsdeſtoweniger aber erkleckliche Steuerſtrafen zahlen müſſen. e Von Tag zu Tag. —Ueberfahren. Darmſtadt, 28. Juli. In Eberſtadt geriet heute früh ein 15jähriger Lehrling unter einen Backſteinwagen. Er wurde überfahren und war ſo⸗ fort tot. „— Dertägliche Automobilunfall. Dar m⸗ ſtadt, 28. Juli. Geſtern nachmittag ereignete ſich zwiſchen Emmelinenhütte und Schaffenmühle ein ſchwerer Automobil⸗ unfall. Dem aus Darmſtadt heimkehrenden Fuhrmann Bläſer aus Niederramſtadt begegnete ein Automobil aus Mainz. Angeblich infolge des Scheuwerdens der Pferde er⸗ folgte ein Zuſammenſtoß. Der Wagen wurde zertrümmert und das Automobil ſchwer beſchädigt. Sämtliche Perſonen wurden mehr oder weniger ſchwer verletzt, jedoch niemand lebensgefährlich. — Die Mukter der Grete Beier irrſinnig ge⸗ worden. Dresden, 27. Juli. Die Mutetr der Mörderin Grete Beier, die ehemalige Bürgermeiſtersgattin Veier, iſt im Zuchthaus Waldheim(wo ſie eine Zuchthausſtrafe wegen Verleitung eines Velaſtungszeugen zum Meineid verbüßt) irrſinnig geworden. Nach der letzten Unterredung mit ihrer Tochter am Vorabend des Hintichtungskages zeigten ſich bereits Spuren geiſtiger Stökung⸗ In der Freitagnacht brach bei der Unglücklichen Ve rfolgungs⸗ wahnſinn aus. Zurzeit wird ihre Ueberführung in die Irren⸗ anſtalt vorbereitet. war ſofort tot. 5 0 — Tollkirſchen, 28. Juli. Flechdor f, 28. Juli. Nach dem Genuß von Tollkirſchen erkrankten 3 Kinder einer hieſigen Ja⸗ milie. 2 der Kinder ſind bereits geſtorben, das dritte ſchwebt in Lebensgefahr. — Schwere Gewitter. Göttingen, 28. Juli. Schwere Gewitter haben in Süd⸗Hannover ſtrichweiſe großen Scha⸗ den angerichtet. 2 Perſonen, die in einem Kornhaufen Schutz ſuchten, wurden vom Blitz erſchlagen. — Veruntreuungen. Braunſchweig, 28. Juli. Die bisherige Unterſuchung in der Angelegenheit des Oberſteuer⸗ rentanten Merkle in Wolfenbüttel, der ſich währen der Reviſion der Kaſſe und der Bücher im Dienſtzimmer der Rentei erſchoß, hat er⸗ geben, daß Werkle ſich Veruntreuungen bis zu einer Höhe von 48 000 Mark zu Schulden kommen ließ. Die Ermittelungen werden fortgeſetzt. — Vom Blitz erſchlagen. Haſſelsfeld, 28. Juli. Geſtern wurde die Frau und die Tochter des Waldarbeiters Andreas Vogel vom Blitz exſchlagen. Zur Reichstagswahl in Speier⸗Ludwigshaſen. Wir hatten vor einiger Zeit auseinandergeſetzt, welche tieferen Zwecke die„Köln. Volksztg.“ mit ihrem Vorſchlag an die Nationalliberalen, das Zentrum gleich im erſten Wahl⸗ gange zu unterſtützen, verfolge. Sagten, daß ſie ſelbſt nicht an die Annehmbarkeit des Vorſchlages glaube, ſondern nur rechtzeitig für eine Scheinrechtfertigung der Erneuerung des ſchwarz⸗roten Kartells ſorgen wolle. In den nationallibera⸗ len Kreiſen der Pfalz beurteilt man die Lage genau ſo. Aus der Pfalz erhält die„Straßb. Poſt“ eine Korreſpondenz, in der es heißt: Die Lage im Reichstagswahlkreiſe Speyer⸗Ludwigshafen⸗ Frankenthal iſt durch den Artikel der„Köln. Volksztg.“ erhellt wor⸗ den. Das fromme Zentrum wird auch diesmal wieder der Partei des Unglaubens und der Autoritätsloſigkeit getreuliche Hilfe leiſten. Die Ausführungen des rheiniſchen Blattes waren ziweifelsohne nicht ernſt gemeint. Wenn man ſie im liberalen Lager da und dort ernſt nahm, kat man ihnen zupiel Ehre an. Im Wahlkreiſe ſelbſt und in der Pfalz überhaupt iſt man dem Gedanken eines Zuſammen⸗ gehens mit der klerikalen Parteinicht näher getreten und wird es jetzt erſt recht nicht tun. Die Ultramontanen ſind in Bahern⸗Pfals gefährlichere und ſchärfere Gegner als die Sozialdemokraten. Ein Biindnis mit einer Partei, die ebem daran iſt, in Bayern eine bei⸗ ſpielloſe Parteiherrſchaft zu errichten, kann nicht populär ſein. Viele liberale Wähler wären durch das Zuſammengehen kopfſcheu geworden. Bald mit Reaktionären, bald mit Revolutionären Bünd⸗ niſſe zu ſchließen, iſt Zentrumsbrauch. Der Liberalismus ſteht denn doch auf höherer Warte, alss daß er eines Mandates wegen um die Freundſchaft ſeines eingeſtandenermaßen unverſöhnlichſten Gegners buhlt. In dem Artikel werden dann folgende recht intereſſante Mitteilungen über die Wahlausſichten und Wahlabſichten der nationalliberalen Partei gemacht: Die Blockparteien werden ſelbſtändig in den Wahlkampf ein⸗ treten: Ihr Kandidat wird zweifellos wieder der Landtagsabge⸗ ordnete Franz Bußl ſein, ein bei der bäuerlichen und ſtädtiſchen Bevölkerung gleich angeſehener Parlamentarier und außerdem eine agitatoriſche Klaft von heworragendem Range. Er fetzte bei den Mlockwahlen, wo er zum erſten Male aufgeſtellt war, dem ſozial⸗ demokratiſchen Gegner Ehrhart ſchrer zu. Mit dem letzteren aber iſt den Sogzialdemokraten ein überhaupt nicht erſetzbarer Kandidat geſtorben. Er war eine Perſönlichkeit, und zwar die einzige in der pfälziſchen Sazialdemokratie. Die Partei wind wohl oder übel einen Kandidaten von auswärts beziehen. Die Ausſichten werden ſich in jedem Falle zugunſten der Liberalen verſchieben. An ihnen iſt es nun, durch eine tatkräftige Agitation einem ſehr wohl möglichen Erfolg nach Kräften vorzuarbeiten. Wir ſagten damals auch, daß, wenn die Parteileitung auf das Zuſammengehen mit dem Zentrum ſich einlaſſen wolle, die nationalliberalen Wähler der Pfalz ſich nicht in ge⸗ nügend großer Zahl zur Wahl eines Zentrumsmannes würden abkommandieren laſſen. Die Lage iſt nunmehr einigermaßen klar, wie ſie es übrigens eigentlich von Anfang an geweſen. Wir können jetzt nur wünſchen, daß das Ver⸗ trauen auf Erfolg, das ſich in dem Artikel der„Straßb. Poſt“ ausſpricht, durch die nationalliberale Parteileitung und die nationalliberaglen Wähler ſeine Beſtätigung finde. Tetzte hachrichten und Telegramme. * Berlin, 28. Juli. Der Redakteur der„Großen Glocke“, Felix Wolf, wurde beute von der 8. Strafkammer des Landgerichts Berlin 1 wegen Beleidigung des Fürſten Eulenburg zu 100 M. Geldſtrafe evtl. 10 Tage Gefängnis verurteilt. Der Staatsanwalt hatte 150 M. Geldſtrafe be⸗ ontragt. Die Verhandlung wurde wegen Gefährdung der öffentlichen Sittlichkeit unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit geführt. Die Reichstagserſatzwahl im 2. braunſchweigiſchen Wahlkreiſe. * Braunſchweig, 28. Juli. In der geſtern nachmittag in Wolfenbüttel abgehaltenen Vertrauensmännerſitzung der na⸗ tionalen Parteien wurde gegen die Stimme der landesrecht⸗ lichen Partei der Kandidat des Bundes der Landwirte, Land⸗ tagsabg. Kleye⸗Jerxheim als Kandidat der bürgerlichen Par⸗ teien für die bevorſtehende Reichstagserſatzwahl im 2. Braun⸗ ſchweigiſchen Wahlkreiſe beſtimmt. Die landesrechtliche Partei hat ihrerſeits den Notar Dedekind⸗Braunſchweig als Kandidat nominiert, während die Sozialdemokraten erſt am kommenden Sonntag auf der Kreiskonferenz zu der Frage Stellung nehmen werden. Engliſches Unterhaus. * London, 28. Juli.(Unterhaus.) Sir Edward Grey führte weiter aus: Das Außergewöhnliche iſt, daß dieſe Ereig⸗ niſſe der unerwartete Proteſt der türkiſchen Armee und der muſel⸗ manniſchen Bevölkerung ſelbſt für einige Zeit in gewiſſem Maße Sicherheit und Ruhe geſchaffen haben. Wir begrüßen für den Augenblick die neugeſchaffene Lage. Unſere Ziele in Maze⸗ donien waren niemals politiſch. Ich möchte betonen, daß für England die mazedoniſche Frage lediglich eine Frage guter odere ſchlechter Regierung iſt. Wir ſind in der mazedoniſchen Frage nur aktiv geworden, weil wir ſehr wohl wiſſen, daß nicht nur die chriſtliche Bevölkerung unter einer ſchlechten Regierung leidet, ſondern auch die mohamedaniſche Landbevölkerung. Dem⸗ nach war unſer einziger Wunſch, eine gute Regierung an der Spitze zu ſehen. Wenn die Türken jetzt drangehen, die ganze Verwaltung des Landes zu verbeſſern, wenn ſie die Bürgſchaft übernehmen, daß die Mohammedaner und Chriſten in gleicher Weiſe von dieſer Verbeſſerung Nutzen ziehen ſollen, dann würde die mazedoniſche Frage beigelegt ſein. Während wir in unſerer organiſchen Lebensfähigkeit. »Abordnung verlangte eine Generalamneſtie. Wachſamkeit nicht nachlaſſen werden, alles in unſerer Macht Stehende zu tun, um die Weiterentwicklung Mazedoniens zu fördern, müſſen wir gegenwärtig eine ſympathiſche und ab⸗ wartende Haltung beobachten. Zur Frage der allgemeinen Politik führte Sir Grey weiter aus: Es iſt unzweifelhaft durchaus nicht wün⸗ ſchenswert, daß einige Kreiſe des Landes die Sache ſo dar⸗ ſtellen, man wolle Deutſchland iſolieren, ebenſo iſt es unerwünſcht, daß irgend ein Teil der öffentlichen Meinung in Deutſchland glaubt, es ſei dies der Fall. Die Gefühle zwiſchen zwei großen Völkern mögen von Jahr zu Jahr wechſeln, aber ich bin befugt zu ſagen, daß jeder, der die Geſchichte der letzten 20 Jahre unparteiiſch überblickt, es zugeben muß, daß die Hal⸗ tung Großbritanniens nicht diejenige einer Macht war, die der Erreichung guter Beziehungen widerſtrebt. Redner bemerkt weiter, daß trotz den zwiſchen England und Frankreich und zwi⸗ ſchen England und Rußland früher beſtandenen Reibungen ez zu einem Abkommen mit dieſen Ländern gekommen ſei. Es iſt noch nicht ſo lange her, daß geäußert wurde, die deutſche Politiß hänge nicht davon ab, daß Feindſchaft zwiſchen anderen Mächten hervorgerufen wird. Ich bin befugt hinzuzufügen, daß es kei⸗ neswegs unſere Politik iſt, unſeren Freund⸗ ſchaften eine feindliche Spitze gegen andere Mächte zu geben, aber wir müſſen frei ſein, dieſe Freundſchafk eingehen zu können, wir haben ſie jedoch nie geſchloſſen, um Feindſchaft zwiſchen und uns anderen Ländern dadurch zu ſäen, Es iſt auch nicht unſer Ziel, eine andere Macht zu iſolieren. Seitdem man von Iſolierung geſprochen hat, mag es an⸗ gezeigt ſein, daran zu erinnern, daß Deutſchland zwei Allianzen hat und daß England dieſe Bündniſſe weder mit ſcheelen Blicken betrachtet, noch annimmt, daß ſie gegen uns gerichtet ſind, ferner daß wir den genauen Wortlaut des Abkommens zwiſchen Frank⸗ reich und Rußland angegeben haben, der der ganzen Welt be⸗ kannt iſt, obwohl die Beſtimmungen des Dreibundes bisher nicht veröffentlicht worden ſind. Es exiſtiert alſo nicht der geringſte Grund, anzunehmen, daß wir die Abſicht einer Iſolierung Deutſchlands gegenüber anderen Mächten verfolgen. Sir Gdward Grey erklärte zu der mazedoniſchen Frage, daß die Re⸗ formvorſchläge von England und Rußland ausgingen und die anderen Mächte ſogleich ihre Bereitwilligkeit, ja Freude, zu er⸗ kennen gaben, die ruſſiſchen Vorſchläge anzunehmen. Es kann kein Zweifel beſtehen, daß die Aktion Englands und Rußlands in der mazedoniſchen Frage niemals Veranlaſſung geben wird, irgendwelche Machtgruppen zu bilden. die Kongofrage und die perſiſche Frage, wobei er auf verſchiedene Anfragen Auskunft gibt. Fallieres in Reval. * Petersburg, 27. Juli. Zur Revaler Zuſammenkunfk ſchreibt die Nowoje Wremja: Die Begegnung verfolgt den Zweck, in der gegenwärtigen unruhigen Zeit der Welt einen ſichtbaren Beweis der Feſtigkeit der Bande zu liefern, die Frank⸗ reich und Rußland ſeit vierzehn Jahren miteinander verbinden. Das Bündnis Rußlands mit Frankreich iſt eine Wohltat für die Nicht ſelten iſt es offenen Angriffen ausgeſetzt geweſen; noch hartnäckiger wird gegen es ein geſchickter In der kurzen Zeit ſeines Erhaltung des Friedens. Kampf hinter den Kuliſſen geführt. Beſtehens hat ſich jedoch unſer Bündnis mit Frankreich aus einer diplomatiſchen Vereinbarung von Staatsmännern in ein feſtes Bündnis der Völker verwandelt. Die Staatsmänner löſen ein⸗ ander ab, das Bündnis aber bleibt; darin liegt der Beweis ſeiner dem Präſidenten der franzöſiſchen Republik beſitzt einen um ſo⸗ höheren Wert, als ſie eine Reihe von Begegnungen abſchließt, die den Beitritt zum Zweibund, wenn auch nicht in der Eigen⸗ ſchaft eines formellen Bundesgenoſſen, einer dritten Großmacht bezeugen, die früher mit Rußland und Frankreich auf allen poli⸗ tiſchen Gebieten wetteiferte. Die Verſtändigung des Zweibundes mit der Macht, die vierhundert Millionen Untertanen zählt und über die mächtigſte Kriegsflotte der Welt verfügt, feſtigt die politiſche Lage noch mehr, in dem ſie die Wagſchale zugunſten der Völker neigt, denen gierige Gelüſte außerhalb ihrer Staatsgrenze fernliegen. Weder Rußland noch Frankreich ſtreben nach Beſiß auf dem Balkan oder in Kleinaſien; aber gleichzeitig bildet ihr Bündnis ein nakürliches Hindernis für Beſitzergreifungen ſeitens einer dritten Macht. Die Widerſtandskraft der Türkei hat ihr Minfmum erreicht. Wie gut könnte der Augenblick ausgenützt werden, wenn nicht die Dreimächte⸗Entente im Wege ſtändel Die trübe Beurteilung der Friedensfrage ſeitens der deutſchen Preſſe iſt ſomit durchaus erklärlich. Die Sache des Friedens bleibt jedoch eine heilige, und wir freuen uns von Herzen über die Revaler Begegnung und glauben, daß unſere Freude von allen geteilt wird, die den Wert des Friedens und des Blutes richtig ſchätzen. Die Retſch führt aus, der Umſtand, daß der Begegnung unmittelbar der Beſuch Fallieres in London, wo er ſo warm auf⸗ genommen worden iſt, und der Aufenthalt König Eduards in Reval vorangegangen iſt, verdient unbedingt bei Bewertung dieſes politiſchen Ereigniſſes berückſichtigt zu werden. Unter ſolchen Umſtänden gewinnen die Beſchlüſſe, die in Reval getroffen wer⸗ den, hohe internationale Autorität, und das veranlaßt uns, un⸗ geachtet der eingetretenen Verwicklungen die Befürchtungen Lord Cromers und den Peſſimismus der franzöſiſchen Sozialiſten nicht zu teilen. Die türkiſche Verfaſſung. * Konſtantinopel, 28. Juli.(Wiener Korr.⸗Bur.) Geſtern abend ſand vor der Pforte eine große Kun d⸗ gebung ſtatt. Eine beim Großweſir vorſtellig 9 eich⸗ zeitig legten die bei dem Großweſir erſchienenen Herausgeber der türkiſchen Zeitungen die Notwendigkeit einer Amneſtis dar, um die Bevölkerung zu beruhigen. Der Großweſir gab⸗ das Erſcheinen eines Irades bekannt, durch das allen wegen politiſchen Vergehen Verurteilten, Verhafteten und Verbann ten die Generalamneſtie gewährt wird. Das Irade wurde durch Extraausgaben der Bevölkerung bekannt gegeben. * Konſtantinopel, 28. Juli.(Wiener Korr.⸗Bur.) Anſtelle des Marineminiſters Rami Paſcha wurde Vize⸗ admiral Halid Paſcha zum Marineminiſter ernannt. Uesküb, 27. Juli. Die Albanferchefs ſind heute früh mit Extrazug nach Veriſſovitz zurückgereiſt. Zum Abſchied waren rieſige Menſchenmengen, das Offizierkorps und eine Ehrenkompagnie am Bahnhof. Die Albanier ſind in vollem Einverſtändnis mit der Bevölkerung und der Armee. Alle Bahnſtationen verlangen Extrazüge, um bez geiſterte Feſtgäſte aller Nationen nach Salonik zu bringen, Der Jubel dauert an, die Ordnung iſt muſterhaft. 4 Marokko. „Tanger, 28 Juli. Von den an der rechtswidrigen Verhaftung eines deutſchen Schutzgenoſſen be⸗ teiligten Soldaten iſt auf Betreiben des deutſchen Geſandten den Haüptſchuldige gefangen geſetz; er bleibt im Gefängnis während einer vom deutſchen Geſandten zu beſtimmenden Zeit. 5 Redner ſtreift dann noch Die Begegnung des Kaiſers mit r— —— rnr e ßßß e — 8 mamtheim, 28. Jun. Genueral⸗Anzeiger.(Abendblatt.) 5. Seire, Werea Volkswirtschaft. die Aktiengeſellſchaft Brown, Boveri& Co., in Baden(Schweiz) weifl für das am 31. März 1908 zu Ende gegangene Geſchäftsfahr einen Reümgewinn bon Frs. 2 351 445.38(gegen Francs 217½ 140.75 im Vorfahre) aus; nachdem bereits vorher die Ab⸗ ſchreibungen auf Grundſtücke, Gebäude, Wohnhäuſer, Arbeits⸗ maſchinen und Effekten im Geſamtbetrage von Frs. 981227.02 (i. B. 812 186.35) gekürzt und die Neuanſchaffungen auf die mit Frs. 1 zu Buch ſtehenden Konti, die Frs. 792 442.11(gegen Francs 613 489.27 f..) erforderten, über Fabrikationskonto verbucht ſind. Iu das abgelaufene Jahr fällt die Erhöhung des Aktienkapials um Irs. 4 000 000 auf Frs. 20 000 000. Die jungen Aktien, die nur zu einem Viertel an der Dividende für das Jahr 1907/08 beil⸗ nehmen, find mit Rückſicht auf die ungünſbigen Geldmarktverhält⸗ niſſe einem Konſortium in der Weiſe überlaſſen worden, daß der ſich aus der Schlußabrechnung ergebende Kurs, der mit dem zwiſchengeitlichen Kursſtand in einem gewiſſen Verhältnis ſteht, an die Geſellſchaft zu vergüten iſt. Von dem ſeitens des Konſortiums bereits à conto bergüteten Agiobetrage wurden dem ordentlichen Reſervefond Frs. 1 000 000 zugewieſen, ſodaß derſelbe 25 Prozent auch des erhöhten Aktienkapitals beträgt. Ueber das Mannheimer Unternehmen ſagt der Be⸗ richt: Das Werk war das gange Jahr hindurch voll beſchäftigt und der Abſchluß zeigt bei vorſichtiger Bilanzaufſtellung ungefähr die gleichen Ziffern wie im Vorjahr. Die Dividende auf das Aktien⸗ kapital von M. 6 000 000 wird wieder 6 Prozent betragen. Die Gefamtzahl der Angeſtellten und Arbeiter in Käferthal betrug am 1. April 1908 1780. Von dem Reingewinn erhalten die Aktionäre 11 Prozent von Frs. 16 000 000 mit Frs. 1 760 000, 11 Prozent für ½ von Frs. 4 000 000 mit Frs. 110 000. Tantieme an den Auffichtsrat erfordert Frs. 139 056, für Zuweiſung an den Ar⸗ beiter⸗Unterſtützungsfond, Beamten⸗Penſionsfond und für Grati⸗ fflationen werden Frs. 220 000 ausgegeben, ſodaß als Vortrag Irs. 122 389.38 bleiben. Bei einem Aktienkapital von Francs 20 000 000, einem Reſervefond von Frs. 5 000 000 und Obliga⸗ tionen im Betrage von Fres. 10 000 000 ſtehen Grundſtütccke mit Irs. 1 520 000, Gebäude mit Frs. 3 894 000, Wohnhäuſer mit Frs. 607 000, Arbeitsmaſchinen mit Frs. 1 000 000, Gleiſe, Werk⸗ zeuge, Gießerei⸗Werkzeuge, Hardlungs⸗Mobilien, Fabrit⸗Mobilien, Fabrik⸗Inſtallationen, Modelle und Patente mit je Fra. 1, Mate⸗ rialien mit Frs. 3 921 959.45, Gießerei⸗Materialien mit Francs 258 502.71, halbfertige Maſchinen u. Anlagen mit Frs. 5 768 357, Effekten und Beteiligungs⸗Konto mit Frs. 16 360 807.25 gzu Buch. An Kaſſe war vorhanden Frs. 64 913.43, an Wechſeln Francs 76 706.95, während als Bankguthaben Frs. 8 473 812.29 und bei ſonſtigen Debitoren Frs. 9 845 558.72 ausſtanden. Kreditoren hatten dagegen Frs. 12 785 451.32 zu fordern. Der Bericht Heht goch beſonders die Ueberſahme der geſamten Einrichtungen und elektriſchen Ankagen im Simplontunnel durch die Schtweigeriſchen Bundesbahnen hewwor. Dieſer große Verſuch ſchließe zwar rechtteriſch mit kinem kecht bekrächtlichen Vern bu ſt ab, trotzdem glaubt die Geſellſchaft, ſich und der elektriſchen Induſtrie damit gedient zu haben. Ueber die Ausſichten ſagt der Bericht: Was die allge⸗ meinen Verhältniſſe angeht, ſo hat die ungünſtige Lage des Geld⸗ marktes die vom uns im letzten Jahresberichte vorausgeſehene Ver⸗ flauung in der Induſtrie zur Folge gehabt. Schon während der letzten 6 Monate war der Eingang der Aufträge ein ſchwerfälligerer als in den vorausgegangenen Jahren und in den Preiſen mußten Konzeſſionen gemacht werden. Trotzdem dürften, ſoweit ſich dies heute überſehen läßt, auch im Geſchäftsjahre 1908/09 unſere Werke bvoll beſchäftigt bleiben und die billigeren Verkaufspreiſe zum Teil du- J die niederen Preiſe der Rohmaterialien wieder ausgeglichen werden. Wir hoffen deshalb auch für das laufende Jahr auf ein günſtiges Ergebnis. ** Zur Lage der Fahrradinduſtrie. Neben der Lokomotipfabrikation iſt es in erſter Linie die Fahrradinduſtrie, die bisher von dem Konjunkturrückſchlag, der 0 das ganze Maſchinengewerbe erfaßt hat, verſchont geblieben iſt. ſtände und ſelten nur kommt es vor, daß das eine oder andere Elabliſſement weniger neue Aufträge empfängt, als alte Ordres aus den Büchern gehen. Erfreulich iſt es, daß durch das Vor⸗ gehen der vor einigen Monaten gebildeten Konvention die Preiſe einen, wenn auch nicht übergroßen und jedenfalls noch im Miß⸗ verhältnis zu den teueren Rohmaterialien ſtehenden, ſo doch einen Nutzen laſſen, der eine genügende Rentabilität des inveſtierten Kapitals geſtattet. Zwar die Zeiten ſind vorbei, in denen die Fahrradfabriken 100 Mark und mehr an einer Maſchine ver⸗ dienten. Die Fabrikationsmethode hat ſich während des letzten Jahrzuhnts von Grund auf geändert. Seit ſich in den Jahren der Kriſis dieſer Induſtrie eine Reinigung in der Fahrradbranche derart vollzogen hat, daß die wirtſchaftlich ſchwachen Etabliſſe⸗ ments die Zeit der Ueberproduktion nicht überſtanden haben und nunmehr vom Schauplatz verſchwunden ſind, wird fachgemäßer fabriziert. Die beſtehenden Etabliſſements ſind alle auf Maſſen⸗ fabrikation eingerichtet und der Nutzen wird in dem ſteigenden Umſatz geſucht. Kleinbetriebe könnten gegen dieſe Fabrikations⸗ methode heute nicht mehr aufkommen. Wohl hat der Export deutſcher Maſchinen nach dem Auslande unter den neuen Zöllen eine ſtarke Reduktion erfahren— von Bedeutung iſt nur noch nach den romaniſchen Ländern— immerhin hat aber die Produk⸗ lion der Etabliſſements nicht darunter gelitten. Beträgt ſie doch für das letzte Jahr mehr als eine Million Fahrräder! Der In⸗ landskonſum, der dieſe gewaltige Produktion aufnimmt, ſcheint eher noch einer Erſtarkung fähig zu ſein. Während ſich früher der Sportbetrieb faſt lediglich in den größeren Städten konzen⸗ trierte, iſt das Rad jetzt in die breiteren Maſſen bis in die kleinſten Dörfer gedrungen. Es iſt keine Luxusmaſchine mehr, ſondern ein Bedarfsartikel geworden. Als Verkehrsmittel hat das Fahr⸗ rad heute eine weit größere Bedeutung gewonnen als ehedem und auch das Sportrad hat ſich mit dem gehobenen Wohlſtand der arbeitenden Bevölkerung in deren Kreiſe gut eingebürgert. Wenn die beſſeren Geſellſchaftsklaſſen dem Radſport untreu geworden ſind und ſich dem Automobilismus zugewendet haben, ſo kann dos gegenüber den vorerwähnten Wandlungen in der Fahrrad⸗ induſtrie von keiner großen Bedeutung ſein. Die deutſchen Fahrradfabriken haben noch gute Auftragsbe⸗ Das badiſche Schiffahrtsgewerbe. Das Schiffahrtsgewerbe im Großherzogtum Baden iſt in er⸗ freulichem Aufſchwung begriffen. Dies zeigt nicht nur die Zu⸗ nahme der Zahl der Schiffe, ſondeyn auch das Einſtellen von Schiffen mit größerer Tragfähigkeit, die bedeutende Vermehrung der Dampfſchiffe, insbeſondere in der letzten Zeit, und die nam⸗ hafte Steigerung der Leiſtungsfähigkeit der Schiffsmaſchinen. In die 790 badiſchen Schiffe teilen ſich 447 Eigentümer. In der Regel beſitzen eine oder mehrere Perſonen zuſammen je ein Schiff und ſo 394 Perſonen zuſammen 370 Schiffe mit einer Ge⸗ ſamttragfähigkeit von 133 729 Tonnen. Weit über die Hälfte der Schiffe, 453 oder 57,41 Prozent fahren nur auf dem Rheine. Die Tragfähigkeit dieſer ausſchließlichen Rheinſchiffe macht von der Geſamttragfähigkeit der ganzen badiſchen Binnenſchiffahrts⸗ flotte(427 011 Tonnen) allein 356 462 Tonnen oder 83,48 Proz. aus. Die Nebenflüſſe des Rheins haben im Vergleich zum Haupt⸗ ſtrom verhältnismäßig wenig Verkehr. Von Zuflüſſen des Rheins kommen für die badiſche Schiffahrt hauptſächlich in Betracht der Neckar und der Main, welche die ſchwäbiſch⸗fränkiſchen Stufen⸗ länder in das Verkehrsnetz des Stromes einbeziehen. Die Dampf⸗ ſchiffe fahren faſt alle nur auf dem Rhein, acht davon, darunter 7 Perſonendampfer, auf dem Bodenſee. Die größten badiſchen Güterſchiffe beherrſchen gleichfalls den Vater Rhein, der durch ſein tieferes und ausdauerndes Fahrwaſſer beſſer als ſeine Nebenflüſſe und die Kanäle große und ſchwere Fahrzeuge, vor allem aber große Dampfſchiffe tragen kann. *** Deutſche Dampffiſchereigeſellſchaft„Nordſee“. In der geſtrigen Aufſichtsratsſitzung der Deutſchen Dampf⸗ fiſchereij⸗Geſellſchaft„Nordſee“, die auch am hieſigen Platz eine Filiale betreibt, wurde der Abſchluß per 30 Juni vorgelegt. Darnach ergibt ſich, daß die nach den bisherigen Grundſätzen vorgenommenen Abſchreibungen in Höhe von etwas über M. 400 000 in dem abgelaufenen Geſchäftsjahre nicht ver⸗ dient und dieſe deshalb aus dem Reſervefonds zu decken ſind. Es bleiben der Geſellſchaft dann an Reſerven noch etwa Mark 420 000, ganz reichlich 8 Prozent des M. 5000 000 betragenden Aktienkapitals.Dies ungünſtige Reſultat iſt in der Hauptſache zurückzuführen auf eine ganz außergewöhnlich lang andauernde ſchwere Sturmperiode während der beſten Fang⸗ und Verwen⸗ tungsmonate. Unter dieſen Umſtäiden haben alle Fiſchereige⸗ ſellſchaften in gleichen Weiſe gelitten. Auch der Heringsfang unter Island hat trotz befriedigender Fänge wegen der ſtark gewichenen Preiſe nicht den erwarteten Gewinn gebracht. Die Verwaltung erklärt, daß das Dampfermaterial ſich in dem beſten Zuſtande befindet, mäßig zu Buch ſteht und außerordent⸗ lich leiſtungsfähig iſt. Die innere Lage des Geſchäfts iſt eine durchaus geſunde und das Syſtem der Verkaufsfilialen im In⸗ lande befindet ſich in guter Entwicklung. * Rheiniſche Gasmotorenfabrik Benz u. Cie., Mannheim. In der heutigen Aufſichtsratsſitzung wurde beſchloſſen, die Verteilung einer Dividende von 8 Prozent in Vor⸗ ſchlag zu bringen. Der Reingewinn beträgt 524000., der neue Gewinnvortrag M. 200 000. Die Generalver⸗ ſammlung findet am 24. Auguſt ſtatt. *** Nach 66 709 Mark(i. V. 48 984 Mk.) Abſchreibungen ergibt ſich ein Reingewinn von 105 879 Mk.(85 300 Mk.) zu folgender Ver⸗ wendung: Reſerve 6000 Mk.(5500 Mk.), 10 Prozent(8 Proz.) Dividende gleich 80 000 Mk.(64000 Mk. Tantieme 17000 Mk. (13 300 Mk.) und Vortrag 48 000 Mk.(2500 Mk.). Die neuen Aktien nehmen erſt ab 1. April 1908 an der Dividende teil. In der Generalverſammlung wurden die Ausſichten für das laufende Jahr als befriedigend bezeichnet, da der Hauptabnehmer für die Erzeugniſſe, die Bergwerks⸗Induſtrie, in der Hauptſache noch gut beſchäftigt ſei. Der Umſchlag habe auch im erſten Viertel des laufenden Jahres eine Steigerung erfahren, ſo daß aller Vorausſicht nach wieder mit einem günſtigen Ergebnis gerechnet werden könne. Geisweider Eiſenwerke, Siegen. Die außerordentliche General⸗ berſammlung der Geisweider Eiſenwerke beſchloß die Aufnahme einer Anleihe in Höhe von M. 2 Millionen, die hypothekariſch ſichergeſtellt wird. Von dieſer Summe werden zunächſt an den Schaaffhauſen'ſchen Bankverein in Köln M. 1% Mlllionen feſt be⸗ geben. Die Vexwaltung hofft, daß ſie von den reſtlichen M. 500 000 keinen Gebrauch zu machen braucht. Die Anleihe iſt mit 4½ Pros⸗ verzinsbar und ſoll zu 103 Prozent zurückgezahlt werden. Die Verwaltung teilt mit, daß der Erlös aus der Airleihe dazu beſtimmt ſei, die Betriebsmittel zu ſtärken, die durch die vorgenommenen zahlreichen Bauten der letzten Jahre erheblich in Anſpruch ge⸗ nommen waren. Andererſeits beabſichtigt man auch, ſich von den Banken weniger abhängig zu machen. Es iſt beabſichtigt, die Anleihe nur an der Kölner Börſe einzuführen. 5 Die Berliner Hotel-⸗Geſellſchaft(Kaiſerhof) beruft nunmehr eine Generalverſammlung um über eine zehnjährige Verpachtung von Hillmanns Hotel in Bremen und anſchließen⸗ den Verkauf an ein Bremer Konſortium zu beraten. 2 ſoll nach 10 Jahren zum Preiſe von 2700 000 Mark vor ſich gehen. Der Aufſichtsrat hat an Stelle des austretenden Direktors Werner Wilhelm Rüthnick(früher Hotel Adlon) zum Vorſtands⸗ mitgliede beſtellt. Damit werden die Beſtrebungen der Kaiſerhof⸗ geſellſchaft, den Betrieb auf den Kaiſerhof ſelbſt zu beſchränken, fortgeſetzt. Die Geſellſchaft hat bekanntlich kürzlich das Kon⸗ tinental⸗Hotel und das Kurhaus Heringsdorf abgeſtoßen. In der letzten Bilanz ſtand Hillmanns Hotel mit Mobilien, Neu⸗ anſchaffungen etc. mit insgeſamt 2 942 843 Mark zu Buch. Zur Fuſion Gebrüder Heyl u. Co.—Kohlenſäurewerke.⸗G in Charlottenburg erfährt man folgendes: Die Kohlenſäurewerke Akt.⸗Geſ. ſollten ſchon kurz nach ihrer Gründung mit dem erſt⸗ genannten Unternehmen verſchmolzen werden. Dieſe Abſicht wurde jedoch durch die Großbank, in deren Portefeuille ſich ein großer Teil der Kohlenſäureaktien befanden, vereitelt. Jetzt hat die Gebrüder Heyl u. Co. Akt.⸗Geſ., wie mitgeteilt wird, die Aktien Es werden für 10 Aktien der Kohlenſäurewerke Akt.⸗Geſ. 8 Aktien der Gebrüder Heyl u. Co. Akt.⸗Geſ. gegeben werden. Und zwar wird dieſer Umtauſch ſich innerhalb des Aktienbeſitzes des Grün⸗ ders der Kohlenſäurewerke vollziehen. Da die Gebrüder Heyl Akt.⸗Geſ. ihr Kapital um 1 Million Mark erhöht, wovon 800 000 Mark zum Umtauſch gegen Aktien der Kohlenſäurewerke Akt.⸗Geſ. kommen, ſo bleiben noch 200000 Mark Aktien übrig. Der für Aktienkapitals um 450000 Mark auf 1250000 Mark beſchloſſen. Der Kauf Elektr.⸗Geſ. Allgem. 211.50 212.50 zurückerworben, ſo daß die Fuſion ohne Einſpruch erfolgen kann. dieſe Aktien, die ſchon gezeichnet ſind, einkommende Betrag ſoll zur Erweiterung der Betriebsmittel verwendet werden. Wie ferner berichtet wird, ſind anſtelle der früheren Bankverbindung der Gebrüder Heyl Akt.⸗Geſ. zwei neue große Bankinſtitute ge⸗ treten. „Plutus“. Kritiſche Wochenſchrift für Volkswirtſchaft und Finanzweſen(Herausgeber Georg Bernhard). Inhalt vom 80. Heft des fünften Jahrganges: Elektrokartell.— Eiſenbahn⸗ berſtaatlichung in Oeſterreich. Von Rudolf Zober⸗Wien.— Revue der Preſſe.— Aus den Börſenſälen. Von Bruno Buchwald.— Geſchäftsfürſten.— Das blamierte Kaliſyndikat.— Die Ehre an der Börſe.— Domino als Börſenſpiel.— Berliner Handels⸗ hochſchule.— Gedanken über den Geldmarkt. Von Juſtus.— Plutus⸗Merktafel.— Antworten des Herausgebers.— Waren des Welthandels(Tabak).— Chefs und Angeſtellte.— Neue Literatur.— Generalverſammlungen.(Abonnements vierbel⸗ jährlich per Poſt, Buchhandel und direkt vom Verlag Mk..50. Probehefte gratis in jeder Buchhandlung und vom Verlag, Berlin⸗Charlottenburg, Goetheſtr. 69). (Teregraphiſche Handelsberichte ſiehe 6. Seite). Frankfurter Effektenbörſe. ([Privattelegramm des General⸗Anzeigers) „ Frankfurt a.., 28. Juli.(Fondsbörse.). Bei Eröffnung der Börse machte sich Abschwächung be⸗ merkbar, welche jedoch bald einer besseren Tendenz Platz machte. Erfreulich war das reichliche Angebot von Geld. Reportgeld stellte sich auf 3½ bis 3 Proz. Die Rede Sir Edward Greys im Unterhaus machte guten Eindruck und liess Belebung auf einigen Märkten zu. Auf dem Gebiete der Transportwege zeigten allerdings amerikanische Bahnen im Einklang mit Newyork leichte Abschwächung. Regeres Geschäft war in Lombarden zu bemerken, welche feste Tendenz zeigten, auch Staatsbahn waren günstig disponiert. Der Fondsmarkt lag, soweit ausländische Werte in Betracht kommen, gut behauptet, für Türken⸗ werte bestand Nachfrage, heimische Anleihen, besonders 3proz. Reichsanleihe und Konsols, lagen fest und ani- mierten zu Käufen. In Bankaktien war das Geschäft still, Deutsche Bank ünd Diskonto Rommandit gefragter. In Montanaktien fanden Rückkäufe statt, welche zur festen Tendenz führten. Der Qaurtalausweis der Hibernia-Berg- werksgesellschaft wird als günstig bezeichnet, Laurahütte belebt, Schiffahrtsaktien fester. Industriewerte zeigen feste Tendenz, doch waren die Kursveränderungen auf diesem Gebiete geringfügig. Der weitere Verlauf zeigten auf den meisten Märkten günstige Dispositionen. Beson- ders belebt war der Montanmarkt. An der Nachbörse er- hielt sich die zuversichtliche Stimmung, wenn auch das Geschäft einen ruhigen Charakter trug. Es notierten Kre- ditaktien 194.75, Diskonto 171.60 à 80, Dresdner Bank 136.80, Staatsbahn 148.10, Lombarden 22.75 à 70, Balti- wore 90.30 à 50. 18 Nach Ermittelung der zur Festsetzung der Zinssätze erwählten Kommission stellten sich im heutigen Liquida- tionsgeschäft die Zins-Prolongationssatze für Reportgeld uaf 3½—3 Proz., Diskonto 3½—3 Proz., Kreditaktien 278—58, Lombarden 3½—3, Staatsbahn 27—8, Deutsche Bafik 2½ 2 Pföoz. Klles brüttto Pfämie auf Qesterrei- chisclie Kreditaktien per Ultimo Kügust 1,50, Sept. 2,70 FProx., Piskonto Kommandit per Ultimo Kugust 1,50% per September 210 Proz, Lombarden per Ultimo August 0,80 per September 1, 1902er Russen per Ultimo August 0,80 per Ultimo September 1,10 Proz. eeee Reichsbank⸗Diskont 4 Prozent. 8 Wechſal 5 28. 27. 285 Amſterdam kurz 168.82 168.82 Paxis kur; 81.15 81.168 Belgien„ 30,916 80.916 Schweitz. Plätze„ 81 233 31 266 talien„ 81.15 81.15 Wien 85 116 45.10 ondon„ 20.882 30.38 Napoleonsd'or 16 25 16 25 5 lang—.——.— Privatdiskonto 21016 2½¼1 Staatspapiere. A. Deutſche. 27. 28 27, 28 40% deutſch. Reichsanl. 99.70 99.70 Mexikaner äuß. 88/90 97.80 97.50 2 4 91.85 911003 Mexikaner innere 65.— 65.30 3— 82 55 82 95 Taumalipas 9855 98.25 4% pr. konf. St.⸗Anl. 99.70 99.70JBulgaren—.— 99.80 37%„ 1 91.80 91.801%½5 Griechen 1890 48.20 48.20 83 7 82.55 82.955 italien. Rente 104.70 104.70 4 badiſche St.⸗A. 99.70—.—4½ Oeſt. Silberrente 99.15 99.15 „ neue 99.80 99.804/„ Papierrent.—.——.— 37 wede eee——— Oeſterr. Goldrente—— 98.85 8% M.— 92.3003 Portug. Serie! 62 10 62.— 38½%„„ 1900—.— 99.70[33„„ III 62˙90 63.20 Abayr..⸗B.⸗A..1915 100.55 100 55/4½ neue Ruſſen 1905 95.90 95900 3½ do. u. Allg. Anl. 91.55 91.6504 Ruſſen von 1880 83.— 88.— 3 do..⸗B.⸗Obl. 82 40 82.44 ſpan. ausl. Rente 94.80 94.80 4 Heſſen von 1899 90 10 99.1004 Türken von 190? 88 10 88 20 3 Heſſen 81.— 81ũ[4„ unif. 9580 95.70 3 Sachſen 88 40 88.514 Ungar. Goldrente 93.10 93.— 4 Mh. Stadt⸗A. 1907—.——.—„ Kronenrente 92.85 92.95 5 Arg. i. Gold⸗A.1887 100.— 100.—3 Oeſterreichiſche860 154.30 154.40 4½ Chineſen 1898 97.20 97.25Türkiſche 147 20 147.60 4 Egypter unificierte—.——. 152 Aktien induſtrieller Bad. Zuckerfabrik 145.90 147.— Südd. Immobil.⸗Geſ. 90.50 90.50 Eichbaum Mannheim 110.10 110.10 Mh. Aktien⸗Brauerei 137.— 137.— Parkakt. Zweibrücken 95.— 95. Weltzz. Sonne, Speyer——- Cementwerk Heidelbg. 149.60 149.50 Cementfabr. Karlſtadt 182.30 132 4 Badiſche Anilinfabrik 347.90 347 95 Ch. Fabrik Griesheim 287.—236— Farbwerke Höchſt 368.20 367.— er chem. Fabrik Mh. 283.. 2838.— Chem. Werke Albert 407.— 407.— Südd. Drahtind. Peh. 115.— 115. Akkumul.⸗Fab. Hagen—.— Acc. Böſe, Berlin 61.— 61.— Unternehmungen. Kunſtſetdenfabr. Frkfl.—.—.— Lederwerk. St.Ingbert%,50 60.50 Spicharz Lederwerke 117.— 117.20 Ludwigsh. Walzmühle 170.170.— Adlerfahrradw. Kleyer 275,3275 50 Maſchinenfbr. Hilpert 71.50 70.— Maſchinenfb. Badenia 195.— 194.50 Dürrkopp 310.— 310.— Maſchinenf. Gritzner 208.— 208.— Maſch.„Armatf. Klein 118.— 175,50 Pf. Nähm.⸗u. Fahrradf Gebr. Kayſer 124.— 124.— Röhrenkeſſelfabrik vorm. Dürr& Co. 1 Schnellpreſſenf. Frkth. 183.30 188.30 Ver.deutſcher Oelfabr. 129.50 129.20 122. 122. Seilinduſtrie Wolff 132.— 132. 'wollſp. Lampertsm. 65.— 65.— Kammgarn Kaiſersl. 155— 155.— Zellſtoffabr. Waldhof 318— 318.— —.——.— Südd. Kabelw. Nhm. 119.50119 5 Lahmeyer 5 117 10 117. Elektr.⸗Geſ. Schuckert 106.60 106.75 Siemens& Halske 174.— 174.70 Bergwerts⸗Aktien. Bochumer Bergbau 215. 21730 Harpener Bergbau 197/.— 197.— Buderus— 109 360Kaliw. Weſterregeln 181.50 181.— Concordia Bergb.⸗G. 324.——.— Oberſchl. Eiſeninduſtr. 97 60 97.50 e 55 150 5ʃ Ge 204.50 206.— riedrich e Bergb. 132— 132.—Gewerkſch. Roßleben 8800 86 Gelſenkirchner 189.90 190.[Phönir—.— 17010 6. Seite General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Maunheim, 28. Jull. Aktien deutſcher und ausländiſcher Transport⸗Anſtalten. Ludwigsh.⸗Berbacher———.— Peſt. Südbahn Lomb. 22.80 22.75 Pfälziſche Maxbahn 136.— 136.— do. Nordweſtb. do. Nordbahn 120 50 130 50 do. do. Lit. B.—.— Südd. Eiſenb.⸗G. 112.70 112,., Gotthardbahn—— Hamburger Packet 108.30 109.— Ital. Mittelmeerbahn—— do. neue—-——.— do. Meridionalbahn 1325 180.25 Norddeutſcher Lloyd 92.— 92.50 Baltimore und Ohio 90.80 90.30 DOeſt.⸗Ung. Staatsb. 147 80 148.10 Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligationen. 4% Frk. Hyp.⸗Pfdb. 97.50 97.50 4% Pr. Pfdb. unk. 15 97.75 97.75 40% F. K. V. Pfdbr.O5 97.20 97.20% 98 25 98.25 %0„ 1910 97.80 97.80 e 99.25 92.60 %% Pf. HypB. Pfdb. 98.70 98.7081%,„„„12 90,20 90.20 34%„„„ 20.80 90.803¼ Pr. der.⸗Bl.⸗ 44% Pr. Bod.⸗Cr. 39.30 89.3 Kleinb. b. 04 93,50 93.50 4% Etr. Bd. Pfd.voo 97.10 97.103½, Pr. Pföbr.⸗Bk.⸗ 30% 99 Byp.⸗Pfd.⸗Kom.⸗ i 00 97.20 97.20 Obl. unkündb. 12 90.30 90.30 4˙% dbr..o! 4% Pr. Pföbrf.⸗B. „uni. 10 7/ 30 97.30] Hyy.⸗Pfd. unk. 1917—.——.— 4%„ Pfdbr..0g 4% Rh. H. B. Pfb. 02 97.— 97.— unk. 12 97.40 97.40 4%„„„ 1907 97.— 97.— 6½„ Pfdbr..86 4%„„„ 1912 27.50 97.50 %%%% 99 70 89 10 8˙/ ſd. 9000f6 89.70 89.70g1½%„ verſchied. 9 89.7 15 Gom.l 5 111 89.90 89.90 .0 L. unk 10 98.70 88,70 8½ Zth..⸗B. C. O 91.50 91.50 3%„ Com.⸗Obl. 40% R. W. B. E..10 9690 96.90 v. 1891 90.80 90 20 4% Pf. B. Pr.⸗Obl, 99 10 99.10 3%„Com.⸗Obl. 31½% Pf..Pr.⸗O. 90 90 99.90 v. 96/06 90.20 90.202%0 Iꝗal.ſttl.g. C..——. %% Pr. Pfdb. unk, o9—.— 97.10 ieeeee %%„„ 12 97,10 97,1 Mannh. Verſ.⸗G.⸗A, 404. 404.— 1%„„„ 14 95.25 67.25 Bank⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. Badiſche Bank 129.50 129.50 Oeſterr.⸗Ung. Vauk 124.70 124.70 Berg u. Metallb. 117 20 117.40 Oeſt. Länderbauk 109.30 111— Berl. Handels⸗Geſ. 159.30 159.75„Kredit⸗Anſtalt 194.25 194.70 Comerſ. u. Disk.⸗B. 106.— 106.—Pfälziſche Bank 100.— 100.— Darmfiädter Bank 122 30 122.40 Pfälz. Hyp.⸗Bank 191.50 191.50 Deutſche Bank 229.80 230 70 Preuß. Hypytheab. 109 30 109.30 Deutſchaſiat. Bank 136.— 136.. Deutſche Neſchspk. 152.75 152.65 D. Gffekten⸗Bank 100.10 100.10 Rhein. Kreditbank 133.90 133.90 Disconto⸗Comm,. 170 90 17160 Rhein. Van M. 192.—192.— Dresdener Bank 136.50 136.70 Schaaffh. Bankver. 129 20 129.— rankf. Hyp.⸗Bank 201.— 201,.— Südd. Bank Mhm. 107.75 107.78 rkf, Hyp.⸗Greditv. 158.90 158 90] Wiener Bankver, 129 90 130 20 ationalbank 113.— 118 40 Bank Ottomane 188.50 139.50 Frankfurt a.., 28. Juli. Kreditaktien 194.50, Staats bahn 148.10, Lombarden 22.70 Egypter—.—, 4% ung. Goldrente 93,10, Gotthardbahn—.—, Dißconto⸗Commandit 171.— Laura 2.75, Gelſenkirchen 189.10, Darmſtädter 122 10 Handelsgeſellſchaft 159.89, Dresdener Bant136,10, Deutſche Bant 230.50, Bochumer 215,50 Northern—.—. Tendenz: abgeſchwächt. Rachbörſe. Kreditaktien 19475, Staatsbahn 148.10, Lombarden 22.75, Disconto⸗Commandit 171.80 „ N Mannheimer Effektenböͤrſe vom 28. Juli.(Offizieller B ericht.) Die Tendenz der Börſe bleiht anhaltend ſehr ſtin. Heutige Kurſe wieder ziemlich unverändert, ausgenommen Zuckerfabrif Waghäuſel⸗Aktien, die 1 Prozent angezogen, Notiz: 147 Geld, Aktien. 5 Banken, Brief Geld Brief Geld adiſche Bank 180.— 129.—[Br. Werger, Worms 88.——.— GewobteSveperso/ l.—.——.— Wormſ, Br. v. Oertge—.— 68.— Pfälz. Bank.— 100.20WPf. Preßh.⸗u. Sptfabr. 158.—.— Pfälz. Hyp⸗Bank.—.— 191.50 Transport . Sp⸗ u. Edb Landau 140.——.—u. Berſicherung. 9 5 Kreditbank 134.— 188.75..⸗G. Röſch. Seetr. 91— Rhein. Hyp.⸗Bank—— 102.— Pia muh. Damp ff 55 94 Südd. Bank— 108.——* „ Lagerhaus„ 80.— Fiſenbahnen. Francona, Rück⸗ und Pfälz. Ludwigsbahn 218.— Mitverſ..⸗G. vm. „ Marbahn— 187. Bad. Rück u. Mitb.—.— 670.— Nordbahn..— 161.80[Gad. Aſſeeurranz—.—. 1205 Hellbr. Straßenbahn Chem. Induſtrie—— .⸗A. f. em. Induffr.———- berrh. Verſich.⸗Geſ. 450.— 445.— 348.— 55 Württ. Tranp.⸗Verſ. 585.— Chem. Fab. Goldenbg.—.— 190—-. Induſtrie, Verein chem. Fabriken 285,— bl-G. f. Seilinduſtrie—— Verein D. Oelfabriken—.— 127.25 Oinglesſche Mſchſbr. 119.— 79.——.. — 80 183.— ——— Weſt..⸗W. Ttamm—.— 186.— Emaillirſbr. Kirrweil.———.— Veorzug 105.50— Emaillw Malkammt—.— 90.— Brauereien,— Ettlinger Spinnerei 105.——. Bad. Brauerel 95.2—.— Hüttenß. Spinnerei 95.ä—— Binger Aktienbierbr.—.——.— Karlsr. Maſchinenbau— 200.— Durl. Hof vm. Hagen—.— 261.— Nähmfbr. Haid u. Neu—.——.— Eichbaum⸗Brauerei—.— 113.— Koſth. Cell. u. Papierf.—— 213.— Elefbr. Rühl, Worms 85./—.— Mannh. Gum. u. Asb. 140.——.— Ganters Br. Freibg. 106.——.— Maſchinenf. Badenig—.— 198.— Kleinlein Heidelberg 195.——.—Oberrh. Elektrizität 22.50—. 50 Meſſerſchmitt 50.——.— Pf.Nähm u. Fahrradf.—. 124.50 üdwigsh. Brauerei 220.——.— Portl.⸗Zement Holbg. 150.——.— Mannh. Aktienbr., 137.— Südd. Draht⸗Induſt.—.— 116.— Pfalzbr. Geiſel, Mohr———— Südd. Kabelwerke 120.20—.— Brauerei Sinner—.+ 250.— Verein Freib. Ziegelw. 135.— Br. Schrödl, Heidlbg. 200.— r „Schwartz, Speyer 121.— Würzmühle Neuſtadt ——Gellſtoffabr. Waldhof „Ritter, Schwez.—.— „S. Weltz, Speyer—.— 72.50Zuckerfbr. Waghäuſel —.— Buckerraff. Mannh. „ 3 Storch., Speyer 70.— *** Berliner Effektenbörſe. [Privaktelegramm des Geuneral⸗Anzeigers) *Berlin, 28. Juli.(Fondsbörse.) Nach den gestrigen ansehnlichen Kurssteigerungen zeigte die Börse heute bei Beginn schwächere Haltung. Der Banken- markt wies mehrfache Lücken in den ersten Kursnotizen auf. Vereinzelt waren die Eröffnungskurse gegen gestern um Bruchteile abweichend. Am Montanaktien- market lagen Bochumer unter Gewinnrealisierungen um 0,85 niedriger, Laurahütte ½ Proz., Harpener unter dem HDruck von Realisierungen 56 Proz. schwaächer. Der Aus- Heis für Harpener für das 2. Quartal weist einen erhebe- lichen Ausfall gegen das Vorquartal und noch in weit Srösserem Masse gegen das 2. Quartal des Vorjahres gegen 700 000 M. aus, und wirkte auf den Montanaktienmarkt verstimmend. Bahnen überwiegend vernachlässigt und zumeist ohne Notiz. Baltimore und Kanada auf Newyork schwächer. Heimische Fonds fester, desgleichen 190er Russen und Harpener. Schiffahrtsaktien —.— —.— —.— anfangs abgeschwächt, später auf Deckungen zum Ultimo fest. Im späteren Verlaufe, nach Veröffentlichung der grosen Rede Greys in Krörterung des Etats des Auswär- tigen Amts und in der gestrigen Sitzung des Unterhauses, befestigte sich die Tendenz im allgemeinen hauptsächlich darauf, dass von Grey darauf hingewiesen wurde, dass nickt die Rede davon sein könne, dass das Abkommen Englands mit anderen Mächten die Isolierung Deutsch- lands bedeute. Handelsanteile, Deutsche Bank und Dis- konto Kommandit erholt. Kanada auf Rückkäufe höher. Bochumer auf gestrigen Stand erholt. Deutsch-Luxem- burger 1½% Proz. höher auf Rückkäufe. Tägliches Geld 2½ Proz. Ultimogeld 3½ Proz. In z weiter Börsenstunde Tendenz wesentlich fester auf die Steigerung der vorher erwähnten leitenden Banken. Auch Hütten- und Bergwerksaktien auf Deckungen höher. Pennsylvania unverändert. In dritter Börsenstunde fest. Die Prämienerklä- rung blieb ohne Einfluss. 3½proz. Reichanleihen um 0,10 und 3proz. Reichsanleihen und Konsols um 0,30 Proz. 5 Industriewerte des Kassamarktes durchweg 8 Berlin, 28. Juli.(Schlußkurſe.) Ruſſennoten 214 50 214 40 Lombarden 29.70 2270 40% Ruſſ. Anl. 1902 83 20 83 50 Canada Pacifte 164 60 160 30 370% Reichsanl. 91.90 93.— Hamburg Packet 108.— 109.— 300 Reichsanleiht 82.70 82.— Hambg. Paket neue— 40% Bad. St.⸗Anl. 99.75 100.— Nordd. Lloyd 92.20 92 10 40% B. St.⸗B. neue 99.75—— Dynamit Truſt 151.50 151.50 3% B. St.Obl. 1900—.— 90.90] Licht⸗ u. Kraftanl. 114.——.— 37% e% Bayern 91.70 91.60 Bochumer 215 50 216.60 40% Heſſen—.——.— Konſolidation—̃——— 300 Heſſen 81.— 81.10 Dortmunder 54 20 5450 30% Sachſen 83.50 83.50 Gelſenkirchner 189 50 190.— %0 Pfor.Rh. W. B. 96.50 96 50 Harpener 197 50 197.20 50% Chineſen 102.25 102.30 Laurahütte 20510 205.70 40% Itkaliener—.— 104.70 Phönix 169 40 170.50 4 Japaner(neu) 89.10 89.— Ribeck⸗Montan 190.— 191.50 1880er Loſe 155.25 154 25 Wurm⸗Revier— 4% Bagdad⸗Anl.—.— 86.80 Anilin Treptow 364.— 365.— Kreditaktien 194 50 194.60] Braunk.⸗Briketts 175.— 175.40 Bank 151.20 151.20 D. Steinzeugwerke 202.— 203.— Berl. Handels⸗Geſ. 159.50 160.50 Düſſeldorfer Wag. 278.70 278.70 Darmſtädter Bank 122.10 122.70 Elberf. Farben(alt) 408 50 409.— Deutſch⸗Aſiat. Bank 135.90—.— Weſtereg. Alkalimw. 181.20 181.50 Deutſche Bank 230.20 231.20 Wollkänmmerei⸗Alt. 126.20 126 20 Disc⸗Kommandit 171.— 172.— Chem. Charlottenb. 18— 18 Dresdner Bank 135.90 136.70 Tonwaren Wieslo 94.50 94.50 Ahein. Kreditbank 133.30 183.60 Jellſtoff Waldhof 316 70 3186 70 Schaaffh. Bankv. 128.70 129.— Celluloſe Koſtheim 211.70 211.70 Lübeck⸗Büchener—.——.— Rüttgerswerken 150 Staalsbahn 148.— 148,10 Privatdiskont 2¼/ W. Berlinz 28. Juli.(Telegr.) Nachbörſe, Kredit⸗Aktien 194.50 194.60 Staatsbahn 148.— 148.10 Diskonio Komm:. 171.— 172.— Lombarden 22.80 22 30 Londoner Effektenbörſe. London; 28. Jull.(Telegre) Anfangskurſe der Eſſettenbörſe. 4 ½% Reſchsanleſhe 83.— 827/. Southern Paelſte 95½ 94˙% 5 ½ Chineſen 104 104“J. Chicago Milwaukee 145 14375 4½% Chineſen 997/½ 99˙½ Denver Pr. 87— 66 28/% Conſols 86¼ 86¼ Aichiſon Pr. 95 ½ 95% 3 7% Iꝗaliener 102½ 102½ Louisv. u. Naſhv. 1183— 111½ 8% Griechen 49% 49½ Union Paceiſie 158— 157/ 8% Portugteſen 62˙½ 62% Untt. St. Steel com. 46¼½ 45% Spanier 94½ 94½%„„„ pref. 110½ 111— 5 Türken 95½ 95½ Eriebahn 23½ 23½ 4% Argentinier 86˙/ 86%/] Tend.: feſt⸗ 10 3 c% Mexikaner 34— 34— Debeers 10% 107/. 4 J Japaner 81— 81—Chartered 141 14% Tend.; beh. Goldſields 8* 3˙¹ Ottomanbank 17% 17½ Randmines ee de. Braſilianer 82½% 8— Tond.: be.. 8 * 5 Telegraphiſche Haudelsberichte. Von der Reichsbank. In der heutigen Zentralausſchußſitzung der Reichsbank wurden zunächſt die Regularien erledigt. Ueber den Status der Bank wurde mitgeteilt: Trotz der Nähe des Ul⸗ timo ſei in den letzten Tagen eine weitere Beſſerung gegen das Vorjahr eingetreten. Eine Diskontermäßigung ſtand bekanntlich nicht zur Debatte, auch fand It. Frkf. Ztg, keine Be⸗ ſprechung darüber ſtatt. 6662 *Berlin, 28. Juli. Nach dem„Conf.“ ſucht die Hand⸗ Hermann Graetz in Paris und Lyon ein Mo⸗ ratorium nach. Die Paſſiven ſind lt. Frkf. Ztg. ſehr bedeu⸗ tend. Das Warenlager wird auf eine Million Franks geſchätzt. Hauntbeteiligt ſind ſächſiſche Fabrikanten. Nachwehen der Solinger Bankkataſtrophe. Infolge des Kon⸗ kurſes der Solinger Bank meldete nun auch lt. Frkf. Zig. die Stahlwarenfabrik Hermann Ipeſt u. Co. ihren Konkurs an, * Herne, 28. Juli. Der Bruttoüberſchuß der Hiber⸗ nia Bergwerksgeſellſchaft im 2. Quartal 1906 be⸗ trug M. 3 245 328 gegen 3 692 081 im vorigen Quurtal und M. 3 973 833 im 2. Quartal 1907. Der Rückgang entſtand in der Hauptſache durch die Lagerung in Koks, welcher niedriger als zum Selbſtkoſtenpreis in Rechnung geſtellt werden mußte. Hier⸗ neben ſind die durch die neuen Knappſchaftsſtatuten erhöhten An⸗ forderungen— die Werkbeiträge ſind im erſten Halbjahr um 318 000 M. gegen den entſprechenden Zeitraum des Vorjahres geſtiegen— und ferner durch höhere Steuer belaſtet geweſen. Auch ſind beträchtliche Ausgaben, welche bisher dem Anlagekonto zugeſchriehen wurden, in die Betriebsberechnung aufgenommen worden. *** .„ Diehmarkt in Maunheim vom 27. Juli. Amtlicher Be⸗ richt der Direktion.) Es wurde bszahlt für 50 Ko. Schlachtgewicht: 30 Ochſen a) vollfleiſchige, ausgemäſtete höchſten Schlachtwerthes höchſtens 7 Jahre alt 82—00., 5) funge fleiſchige, nicht ausge⸗ mäſtete, und ältere ausgemäſtete 78—00., c) mäßig genährte junge, gut genährte ältere 76—00., 4) gerin genährte jeden Alters 74—00 M. 50 Bullen(Farren): a) volfflolſchige böchſten Schlachtwerthes 686—68.,)mäßig genährte füngere u. gut genährte ältere 64—00., o) gering genährte 62—00 M. 1053 Färſen: (Rinder) und Kühe: a) vollſleiſchige, ausgemäſtete Färſen, Rinder höchſten Schlachtwerthes 76—80., b) vollfleiſchige, ausgemäſtete Kühe höchſten Schlachtwerthes bis zu 7 Jahren 66—70., o) ältere ausgemäſtete Kühe und wenig gut entwickelte jüngere Kühe, Färſen und Rinder 62—72., d) mäßig genährte ne u. Rinder 60—70., e) gering genährte Kühe, Färſen und Rinder 50—56 M. 229 Kälberz a) feiue Maſt⸗(Vollm.⸗Maſt) und deſte Saugkälber 0. 90-00., d) mittlere Maſt⸗ u. gute Saugkälber 85—00 M. 9 98 ringe Saugkälber 80—00., d) ältere gering genährte Freſſen 00.—00 M. 32 Schafe: a) Maſtlämmer und jüngere Mafthamm 70—00., b) ältere Maſthammel 65—00., e) mäßig genährte Hammel und Schafe(Merzſchafe) 60—00 M. 1208 Schweine a) vollfleiſchige derfeineren Raſſen und doren Kreuzungen im Alter bis zu 1¼ Fahren 66—00., b) fleiſchige 65—00., 0) gering entwickelte 64—00., d) Sauen und Gber 58—60 M. Es wurden bezahlt für das Stück: 000 Lupuspferde: 0000-0000., 00 Avbeitspferde: 000—0000., o0 Pferde zum Schlach ten: 00—-000., 000 Zucht⸗ und Nutzvieh: 000—000 00 Stück Maſtvieh: 00—00 Mk., 00 Milchkühe: 000—000 15 000 Ferkel: 00.00—00.00., 2 Ziegen: 12—25 Mk., 0 814% lein:—0., OLämmer: 00—00 M. Zuſammen 2604 Stüc, Handel mit Großvieb ſchleppend, mit Kälber und Schweine mitel Laudesprodukten⸗Börſe Stuttgart, Börſenbericht von 27. Juli 1908. Wir notieren per 100 kg frachtfrei Stuttgart, je nach Qualiſſt u. Lieferzeit: Weizen württembergerg. M. 23.00—.50, fränkiſche 00.00—00.00 bayeriſcher M. 23.25—23.75, Rumänier, M. 00,00 bis 00.00, Ulka M. 24.75—25.00, Saxonska M..00—00.00 Roſtoff Azima M. 00.00—00.00, Walla⸗Walla M. 00.00.—00.00, J0 Plata M. 24.25—24.75, Amerikaner M. 00.00—00.00, Kaliſornſer M. 00.00 00.00. Kernen: Oberländer M. 23.00—23.50, Unterländer M. 00.00—00.00. Dinkel 00.00—00.00. Roggen: württemb. nom M. 00.00 00.00, nordd. M. 00.00—00.00 rufſiſcher M. 00.00—000% Gerſte: württmberg. M. 00.09—00.00, Pfälzer(nominell) M. 0000 bis 00.00, bayeriſche M. 00.00—00.00, Tauber M. 600.00—000 ungariſche M. 00.00—00.00, kaliforn. prima M. 00.00—00.00 Hafer: Oberländer M. 00.00—00.00, Unterländer M. 00.00—00.00 württembg. M. 17.75—18.25, ruſſiſcher M. 00.00—00,00. Maſz Mixed M. 00.00—00.00, La Plata geſund 17.00—17.25, Pellow M.—00.00 Donau 17.25—17.59. Kohlreps 31.50—82.00. Mahl⸗ preiſe pro 100 kg inel. Sack: Mehl Nr. 0 M. 38.00.—8.00, Nr. J M. 32.00—.00, Nr. 2 M. 31.00—32.00, Nr. 3 M. 30.0081.00, Nr. 4 M. 28.50—29.50, Suppengvies M. 00.00 00,00, Sack Klzie Mk. 10.00 10.50(ohne Sack). 5 *** Marx& Goldschmidt, Mannheim Telegramm⸗Adreſſe: Margold, 28. Juli 1908. Proviſionsfreil Ver⸗ Wir ſind als Selbſtrontrahenten käuſer unter Vorbehaltt 0 6 —— k———̃ ͤ————?—᷑b.'..——.—.̃̃̃̃ ̃ ̃—— .⸗G. für Mühlenbetrieb, Neuſtadt g. d. H. 118— Atlas⸗Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Ludwigshafen M. 290 M. 268 Badiſche Feuerverſicherungs⸗Bank M. 260 M. 280 Baumwollſpinnerei Speyer Stamm⸗Aktien 62— Vorzugs⸗Ak len 102—— Benz& Co., Rheiniſche Gasmokoren, Mannheim 14— Brauerei⸗Geſellſchaft vorm. Karcher, Emmendingen— 19 öfr. Bruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft— 75 zft Bürgerbräu, Ludwigshafen— 270 Chemiſche Fabriken Gernsheim⸗Heubruch 98— Daimler Motoren⸗Geſellſchaft, Umtertürkheim 12⁰— Fahr Gebr.,.⸗Geſ., Pirmaſens—— Filterfabrik Enzinger, Worms 220— link, Eiſen⸗ und Broneegießerei, Mannheim 84— rankenthaler Keſſelſchmied— 79 lüchs, bben rik, Heidelbeerg 150— errenmühle vorm. Genz, Heide 97— indes Eismaſchinen 188— Linoleumfabrik, Maximiliansau 11²— Lothringer Baugeſellſchaft, Metz 65⁵— Lux ſche Induſtriewerke,.⸗G. Ludwigshafen 100— Maſchinenfabrik Bruchſal, Schnabel& Henning 826— Neckarſulmer 154— Pfälziſche Müßlenwerke, Schifferſtadt 12¹— Nheinau, Terrain⸗Geſellſcha 108 ffrrf Rheiniſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G., Mannheim 108— Rheiniſche Metallwarenfabrik, G eine M. 10— einiſche Schuckert⸗Geſellſchaſt, 106— beſc een Benke Wanmben 1 einſchiff.⸗A.⸗G. vorm. 108 Nombacher Portland⸗Cem 122•— Stahlwerk Mannheim 113 Süd e Jute⸗Indu Maunheim 8MM-— Süddeutſche Nabel, Genuß— Se Unionwerke,.⸗G., Fabrikenf. tungen 1— Unionbrauerei Karlsruhe 64— Vita oaahedr decheanGeſeuſchaſt, Mannheim—.8s ae aſtatt 91¹— Waldhof, Bahngeſellſchaft— Immobiltengeſellſchaft— 72 fr Weſſendhan⸗Geſelſchaft in Karlstube 87 r. Zuckerfabrik Frankenthal—9 27⁰ —— Geſchäftliches; Die Beſeitigung der Darmgärungen iſt ein Hauptmomen für das Wohlbefinden der Säuglinge und wird am leichteſten dadurch bewirkt, daß man als Nahrung ſtatt Kuhmilch eigig: Tage„Kufeke“ allein, ohne Zuſatz von Milch, gibt. Man verhütet auf dieſe Weiſe ſehr oft ſchwere Darmkrankheiten. Hammelsbruſt mit Mohrrüben. Kochdauer 2 Stunden 6 Perſonen. 2 Kilo Hammelbruſt zerlegt man in Stüke, brät dieſe in Bratenfett mit einer zerſchnittenen Zwiebel hellbraun, gibt Salz und Pfeffer dazu, bedeckt das Fleiſch mit koch endem Waſſer und läßt es feſt zugedeckt langſam gar ſchmoren. Unter⸗ deſſen hat man einen Suppenteller voll junge Mohrrüben ſauber geputzt und in leicht geſalzenem Waſſer halbweich gekochl. Mau nimmt ſie mit dem Sieblöffel aus dem Waſſer, legt ſie zu dem Fleiſch, läßt ſie damit vollends weich kochen und nimrit dann beide heraus. Die Sauce verrührt man mit 40 Grammt Mehl, läßt ſie damit durchkochen und ſchmeckt ſie mit etwas Maggis Würze ab. Das Fleiſch wird in Scheiben geſchnitten, mit den Mohrrüben angerichtet und die Sauce darüber gefüllt. M. v. B. — 3 2 2 Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Kunſt, Feuilleton und Vermiſchtes: J..: Dr. Fritz Goldenbaum: für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: Rich. Schönfelder für Volkswirtſchaft und den übrigen rebaktionellen Teile J..: Franz Kircher. 1 für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Frauz Kircher; Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m. b..: J..: Julius Weber. 7 Wenn Sie Luhns Salmigk⸗ Lubhns dohnt— regelmäßig zum Waſchen nehmen, dann haben Sie über Nichts zu klagen, weder inbezug auf Reinheit und Schönheit, noch inbezug auf den Zuſtand der Wäſche. Denn echte Luhns Seife mit Rotband Hkeinigt gründlich. macht ſeuchtend friſch und ſchont volkommen, — Fernſprecher: Nr. 56 und 1637 Maunheim, 28. Jun 1908 General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) 7. Sekte: Sport. 23. Kongreß der Allgemeinen Radfahrer⸗union SDdeutſcher Tourenklub). Nachd el Frankfurt a.., 27. Juli. achdem am Freitag abend durch eine Begrüßungsfeier fü die auswärtigen Feſtgäſte in dem Unionslokal 8 Hin 15 Kongreß einen ſtimmungsvollen Anfang genommen hatte, fand an Samstag nachmittag um 3 Uhr im Kaiſerſaal des Römers die feierliche Uebergabe des Unionbanners ſeitens der Stadt Aachen an die Stadt Frankfurt ſtatt. Am Abend verſammelten ſich die Kongreßteilnehmer mit ihren Damen und eine große Anzahl Feſtgäſte zu einem fidelen Kommers im Zoologiſchen Garten, deſſen großer Saal die Beſucher kaum zu faſſen vermochte. Am Sonntag vormittag um 9 Uhr be⸗ gannen die eigentlichen Berakungen des Kongreſſes im kleinen Saal des Zoologiſchen Gartens, die bis nach 12 Uhr dauerten. Den Jahresbericht erſtattete der erſte Vorſigende 5 Union, Hert Kriegsgerichtsrat M. Becker⸗Straßburg. Dar⸗ nach hatte die Union am 20. Juli ds. Is. 10 230 Mitglieder. Das Vereinsvermögen beträgt 39 047.78 Mk. Der Voranſchlag für das kommende Geſchäftsjahr wurde nach den Vorſchlägen des Vorſtandes genehmigt. Von den 13 Anträgen, die zur Be⸗ ratung ſtanden, wurden folgende Anträge angenommen: 1. der Antrag vom Hauptkonſulat Rheinpfalz, daß den Konſu⸗ laten vorläufig ein Jahr lang ein Viertel der gezahlten Auf⸗ nahmegbühren zu Propagandazwecken überwieſen werden ſoll: 2. der Antrag vom Hauptkonſulat Mittel⸗ und Nord⸗ baden, daß es den kongreßgebenden Konſulaten in Zukunft unterſagt ſein ſoll, die Weitpreismedaille an Fahrer abzugeben, die die Bedingungen nicht erfüllt haben; 3. der Antrag vom Konſulat Nauheim, daß die gezahlten Unfall⸗ und Haftpflicht⸗ beträge jedesmal in der amtlichen Zeitung bekannt gegeben wer⸗ den ſollen; 4. der Antrag vom Konſulat Köln, daß die amt⸗ lichen Preisrichter Fahrvergütung zweiter Klaſſe und 10 Mk. Tagegelder erhalten ſollen. Abgelehnt wurde der Antrag vom Konſulat Ulm, wonach die Mitglieder auch bei Benützung des Motorfahrrades gegen Haftpflicht verſichert ſein ſollten. Dem Vorſtande wurde es überlaſſen, den nächſten Kongreßort zu beſtimmen. Bezüglich des Verbandsorgans„Der Radtouriſt“ wurde der Vorſtand ermächtigt, mit den drei in Betracht kom⸗ menden Verlegern in Verhandlungen einzutreten und mit dem⸗ jenigen Verleger einen Vertrag bis zu 5 Jahren abzuſchließen, der für die Union die günſtigſten Chancen bietet. Bei der Vorſtandswahl wurden die Herren Kriegsgerichtsrat Mas Becker⸗Straßburg i. Elſ., Kaiſerl. Rentamtmann Aug. Re⸗ benach⸗Hagenau i.., und Kaufmann Aug. Bierſchenk⸗ Eiſenach als Vorſitzende einſtimmig wiedergewählt. Nach Schluß der Beratungen fand dann noch die Bannerübergabe an das Konſulat Eddersheim ſtatt. Nachmittags gegen 3 Uhr verſammelten ſich die Sportleute mit ihren geſchmückten Rädern am Zvologiſchen Garten und den angrenzenden Straßen, um zu dem Gala⸗Preis⸗ und Blumenkorſo Aufſtellung zu nehmen. An dem Korſo beteiligten ſich ca. 50 Vereine und Gruppen mit ihren Bannern. Hinter dem Wagen der Oberleitung ritten unter der Direktion des Herrn Schlich⸗ ting Fanfarenbläſer in Heroldstracht, worauf der feſtlich ge⸗ ſchmückte Wagen des Präſidiums mit dem Unionsbanner folgte. Von den ſich dann in mehreren Abteilungen anſchließenden Vereinen fielen verſchiedene durch ihr geſchmackvolles Arrange⸗ ment und ihren Blumenſchmuck auf. Das Konſulat Heilbronn hatte ſeine Räder mit Flieder geſchmückt und führte außerdem auf einem kombinierten Vierrad, auf dem ſich ein prächtiger Blumenbaldachin erhob, ſein„Kätchen“ im Zuge mit. Das Konſuldct Mannheim hatte ſich eine Germania zugelegt, die ebenfalls angenehm auffiel. Der Radfahrer⸗Verein„Pfeil“⸗ Tübingen hatte ein Modell der Burg Lichtenſtein und die Eiſe⸗ nacher ein Modell der Wartburg, das auf einem Automobil auf⸗ gebaut war, mitgebracht. Der Heidelberger Velozipediſtenverein führte in ſeiner Gruppe das bekannte Faß mit ſich und hatte außerdem noch ſeine Vereinsdamen als Studentinnen koſtümiert. Von den geſchmückten Wagen fiel beſonders der des Konſulats Neuſtadt a. d. H. auf, der mit Rebengewinden reich verziert war. Der Korſo wurde auf ſeinem Zuge durch die Stadt von der Menſchenmenge, die überall die Straßen dicht beſetzt hielt, lebhaft begrüßt. 5 Am Sonntag abend um 8 Uhr fand im großen Saal des Zoodlogiſchen Gartens ein glänzendes Kunſtradfahrer⸗Turnier ſtatt. Eingeleitet wurde das Feſt durch einen Begrüßungs⸗ reigen, gefahren von vier Damen und vier Herren des Kon⸗ ſulats Frankfurt im altdeutſchen Pagenkoſtüm, der vortrefflich klappte. Sodann folgte ein Sechſer⸗Niederrad⸗Kunſtreigen um die Meiſterſchaft der A. R. U. für 1908, ein Einer⸗Niederrad⸗ Kunſtfahren um die Meiſterſchaft der A. R. U. für 1908 und ein Radballſpiel um die Meiſterſchaft der A. R. U. für 1908. Mitternacht war längſt vorüber, als die Konkurrenzen ausge⸗ fahren waren und zur Preisverteilung geſchritten wer⸗ den konnte. Sie wurde vom 1. Vorſitzenden der Union, Herr Kriegsgerichtsrat M. Becker⸗Straßburg vorgenbmmen. Es erhielten laut„Frankf..⸗A.“ Preiſe im Korſofahren: Abteilung A, Unionsvereine mit mehr als 20 Fahrern. 1. Preis und Preis für Blumenſchmuck: Konſulat Heilbronn 11½03 Punkte; 2. Preis Hauptkonſulat Mannheim 9,72 Punkte: 3. Preis Konſulat Köln, 9,01 Punkte. Abteilung B, Unions⸗ bereine unter 20 Fahrer. 1. Preis und Preis für Blumen⸗ ſchmuck: Konſulat Deſſau, 9,93 Punkte; 2. Preis Konſulat Eſſen mit Altendorf, 8,01 Punkte; 3. Preis Konſulat Zwickau i.., 4 800 Punkfe: + Preis Radfahrerberein„Pfeil“⸗Tübingen, 781 Punkte; 5. Preis Konſulat Nauheim(Kreis Groß⸗Gerau), 7,50 Punkte. Abteilung O, Nicht⸗Unionsvereine unter 20 Fahrer. 1. Preis und Preis für Blumenſchmuck: Radfahrerverein „Wanderfalke“-Seckbach, 6,29 Punkte; 2. Preis Radfahrerverein „Blitz“⸗Eckenheim, 6,14 Punkte; 3. Preis Radfahrerverein „Naſſopia“⸗Heddernheim, 5,23 Punkte. Abteilung D, Gruppen⸗ fahren. 1. Preis Velozipediſtenverein Heidelberg, 8,10 Punkte. Im Kunſtreigen und Radballſpiel kamen folgende Preiſe zu⸗ Verteilung: Sechſer-⸗Niederrad⸗Kunſtreigen. 1. Preis Radklub „Schwalbe“⸗Bonn; 2. Pr. Alsdorfer Radfahrerklub 1905. Achter⸗ Niederrad⸗Kunſtreigen. 1. Preis Velozipedklub Schwäbiſch⸗ Gmünd; 2. Preis Konſulat Maunheim. Achter⸗Nieder⸗ rad⸗Kunſtreigen um die Meiſterſchaft der A. R. U. für 1908. 1. Preis und Meiſterſchaft Velozipedklub Schwäbiſch⸗Gmünd; 2. Preis Konſulat Zwickau: 3. Preis Radfahrerklub„Schnecke“⸗ Köln. Einer⸗Niederrad⸗Kunſtfahren. 1. Preis Aug. Hirth⸗ Nürnberg. Im Radballſpiel um die Meiſterſchaft der A. N. U. für 1908 ſiegte nach hartem Kampfe mit:4 Toren der Velo⸗ Schwäbiſch⸗Gmünd über den Radfahrerklub„Schnecke“⸗ n. Der Montag vormittag war der Beſichtigung der Sehens⸗ würdigkeiten Frankfurts gewidmet und nachmittags war Volks⸗ feſt an der Gerbermühle. Am Dienstag machen die Kongreß⸗ teilnehmer einen Ausflug in den Taunus und treffen mittags in Homburg zuſammen, wo bis zum Abeud verblieben wird. Am Mittwoch nehmen die fremden Gäſte von Frankfurt Abſchied, in⸗ dem ſie Fahrten an den Rhein und Bergſtraße unternehmen; eine Gruppe dehnt ihre Tour ſogar bis nach Paris aus. * Mannheimer Fußball⸗Geſellſchaft„1896“. Vom der unlängſt ſtattgehabten Generalverſammlung des munmehr über 300 Mitglieder zählbenden Vereins wurde die Statiſtik über die ver⸗ floſſene Spielſaiſon mit beſonderem Intereſſe entgegengenommen. Der Verein focht insgeſamt 106 Wettſpiele aus, die ſich auf 5 Mannſchaften verteilen. Es partizipiert daran das 1. Team mit 32, das 2. mit 28, das 3. mit 22, das 4. mit 18 und das„Alte Herren⸗Team“ mit 6 Wettſpielen. 27 wurden verloren, 7 blieben unentſchieden und 72 wurden getvonnen. Trotzdem die 1. Mann⸗ ſchaft durch mehrfache Neueinſtellung zeitweiſe nicht in der gewohnt guten Form war, darf das Geſamtergebnis als günſtig bezeichnet werden, umſomehr, als es gelang, von 3 Abteilungen, in denen der Verein mit je einer Mannſchaft bei dem diesjährigen Gau⸗ ſpielen beteiligt war, in zweien als Gaumeiſter zu landen, ein Zeichen, daß, wie in früheren Jahrgängen, auch der Nachwuchs des Vereins in guter ſpieltechniſcher Ausbildung ſteht. Ein reger Verkehr wurde mit auswärtigen Vereinen unterhalten, die in 72 Fällen zu Gegnern erwählt waren, darunter die ſtärkſten ſüd⸗ deutſchen Mannſchaften. Beſondere Erwähnung verdienen auch die ausgefochtenen 4 internationalen Matches gegen 2 hervorragende ſchweizer, 1 holländiſche und 1 franzöfiſche Mannſchaft, die den 1896ern Gelegenheit gaben, die heimiſchen Farben mit gutem Erfolg zu vertreten. Alles im allem gibt das bergangene Spieljahr ein erfreuliches Bild reger ſportlicher Betätigung ab. * Große internationale olympiſche Spiele in Mannheim. Immer mehr nähert ſich das Meeting, das von dem Mannheimer Fußballklub Viktoria 1897 am 2. Auguſt auf dem Vik⸗ toriaſportplatz bei den Rennwieſen veranſtaltet wird, ſeiner Ver⸗ wirklichung. Maunheim wird zum zweiten Male der Schauplatz eines hochintereſſanten Feſtes auf dem Gebiete der Leichtathletik werden. Das Erſcheinen einiger Olympia⸗Kämpfer ſteht in Aus⸗ ſicht. Daß von Seiten der Einwohnerſchaft Mannheims großes Intereſſe der Veranſtaltung entgegengebracht wird, beweiſen dit bis jetzt von hochangeſehenen Bürgern zurx Verfügung geſtellten Veranſtaltung im vorigen Jahre viele Sportsleute nach Mann⸗ heim verpflichtet hat, können wir dieſes Jahr zu unſerem großen Bedauern nicht zur Verteilung bringen. Aber es geht auch ohne Stadtpreis, hat uns doch in liebenswürdiger Weiſe die Stadt⸗ verwaltung von Baden⸗Baden einen Wanderpreis geſtiftet. Eben⸗ ſo hat uns ein hochangeſehener Herr von Baden⸗Baden einen Wanderpreis überlaſſen. Prag, München, Leipzig, Königsberg, Frankfurt, Wiesbaden, Barmen etc. haben bis jetzt ihr Er⸗ ſcheinen zugeſagt. Bis zum Meldeſchluß, den wir auf den 25. Juli verlegen mußten, da die Beſetzung einiger Konkurrenzen, in denen beſonders wertvolle Ehrenpreiſe winken, noch nicht die erwartete iſt, wird die Beteiligung noch eine viel größere wer⸗ den. Dem Feſte iſt eine internationale Ringkampfkonkurrenz und Stemmen in 4 Klaſſen angeſchloſſen. Meldungen nimmt Herr Ludwig Geiger, Neckarvorlandſtraße 11 entgegen. Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Die deutſchen Hoftheaterintendanten. Der angekündigte In. tendantenwechſel in Weimar gibt dem„Berliner Börſenkourier“ Veranlaſſung zu einem Ueberblick über die Beſetzung der deut⸗ ſchen Hoftheaterintendanturen. Die leitenden Stellungen an deutſchen Hofbühnen von Bedeutung ſind jetzt faſt ausſchließlich von früheren Offizieren beſetzt. Gegenwärtig ſind nur die Theaterindentanten in Karlsruhe, Mannheim, Meinin⸗ gen, Gotha und Deſſau in Händen von Fachleuten, die früher nicht dem aktiven Offiziersſtande angehörten. Zu den bedeutend⸗ ſten Theaterleitern gehört unzweifelhaft Graf Seebach, der Ge⸗ neralintendant der Dresdner Hoftheater. Als er ſein Amt an⸗ trat, ſpöttelten manche über ihn. Das bekannte Rätſel:„Das erſte iſt flüſſig, das zweite iſt flüſſig und das Ganze iſt über⸗ flüſſig“, deſſen Löſung der Name„Seebach“ bedeuten ſollten, iſt noch in friſcher Erinnerung. Jetzt ſteht der Name des einſt„Ge: frozzelten“ in der Theaterwelt mit Recht hoch im Anſehen. Graf Seebach war im Gardereiterregiment aktiv und iſt Rittmeiſter a. D. In München wirkt ſei 1. Oktober 1905 der Generalmajor à la ſufte der Armee und Kammerher Albert Freiherr v. Speidel Ehrenpreiſe. Einen Preis der Stadt Mannheim, der bei unſerer als Generalintendant. Die militäriſche Vergangenheit des Ber⸗ liner Intendanten v. Hülſen iſt bekannt. Mutzenbecher, iſt aktiver Offizier im Bonner Huſarenregiment geweſen. Der Hoftheaterintendant in Kaſſel, Wilhelm Graf Byland, Baron zu Rheydt, iſt aus dem 8. Küraſſierregiment hervorgegangen, war lange Jahre zunächſt Ordonnanzoffizier, dann Flügeladjutant des verſtorbenen Großherzogs von Sachſen⸗Weimar. Der Stutt⸗ garter Intendant, Freiherr v. Putlitz, war Offizier im 1. Bad. Leibgrenadierregiment, aus dem er als Hauptmann ausſchied. Der Intendant des Hoftheaters in Schwerin, Freiherr Karl v. Ledebur, ſchied zur Uebernahme des Theaters als Oberleutnant aus dem Grenadierregiment Nr. 89 aus. Der Intendant in Strelitz Paul v. Bärenfels⸗Warnow, machte als Offizier den Feldzug 1870/71 mit, nahm Ende der dber Jahre als Haupt⸗ mann den Abſchied, um die Leitung des Strelitzer Hoftheaters zu übernehmen. Freiherr Julius v. Wangenheim, ſeit 1891 In⸗ tendant des Hoftheaters in Braunſchweig, iſt Offizier im 94. Infanterieregiment geweſen. Herr v. Radetzky⸗Mikulicz, Hof⸗ theatenleiter in Oldenburg, ſchied 1897 als Major aus dem Badiſchen Grenadierregiment, um die Leitung des Hoftheaters in Oldenburg zu übernehmen. Oberleutnant Freiherr Franz v. Kageneck, ſeit 1896 Leiter des Altenburger Hoftheaters, ſtammt aus badiſchen Heeresdienſten. Ein neues Opernhaus in Philadelphia. Wie aus Philadelphla berichtet wird, iſt der Grundſtein zu dem neuen großen Opevntherrter gelegt worden, das Hammerſtein, der Direktor der Newyorker Mam⸗ hattan⸗Oper, hier errichtet und ſpäter leiten wird In dem Mar⸗ morblock wurden eine Anzahl Phonographenwalzen ein⸗ geſchloſſen, durch die die Stimmen der hervorragendſten Sänger, die zu Hammerſteins Geſellſchaft gehören, alſo der Melba, der Tetrazzini, des Zenatello, Dalmorss, Sammarco, Renaud u.., der Nachwelt überliefert werden ſollen. Die Zukunft des großen Unter⸗ nehmens ſcheint bereits geſichert zu ſein, da ſchon jetzt die Zahl der Abonmenten eine ſehr beträchtliche Höhe erreicht hat. 4 Ausgrabungen in Spalato. In der letzten Sitzung der Pariſer Acadsmie des inſcriptions berichtete Jacques Zeiller, Profeſſor an der Univerſität Freiburg, über die Ausgrabungsarbeiten, die er im Auftrage der Akademie gemeinſchaftlich mit Hebrard im Diokletians⸗ palaſt in Spanien unternommen hat. Eine Reihe von Verſuchs⸗ grabungen ergab ſehr gute Reſultate. Der Grundriß des Palaſtes wurde feſtgeſtellt und als ganz anders verlaufend ermittelt, als man bisher angenommen. Er hatte keine doppelten Thermen, und dieſer Teil der Anlage war überhaupt verhältnismäßig Hein. An verſchiedenen Sbellen wurde das Niveau des alten Bodens beſtinunt, die Umriſſe der heiligen Betzirke, die das Mauſoleum des Kaiſers und den Jupiter geweihten Tempel enthielten, wurden genau feſb⸗ geſtellt und ein Teil des Moſaikfußbodens gefunden. Die Forſch⸗ ungen ſollen noch weiter fortgeſetzt werden, um eine eintvandsfreie Rekonſtruktion des alten Kaiſerpalaſtes zu ermöglichen. e Gerichtszeitung. sh. Berlin, 27. Juli. Vor dem Oberkriegsgerichk des Gardekorps als Berufungs⸗Inſtanz gelangte am Samstag der Prozeß gegen den Unteroffizier Thamm und ſieben weitere Angeklagte von der 1. Batterie des 1. Gardefeldatrillerie⸗Regt. zur erneuten Verhandlung. Die Angeklagten werden der fort⸗ geſetzten Mißhandlung Untergebener, der Unterlaſſung von Mel⸗ dungen, der einfachen und gemeinſamen Körperverletzung be⸗ ſchuldigt. Der Prozeß hat in der erſten Inſtanz wegen der ungeheuren Zahl der Mißhandlungsfälle, die auf rund 600 angegeben wurde, großes Aufſehen ervegt, zumal auch behauptet wurde, daß der Kanonier Knoppe durch die ihm zugefügten Mißhandlungen zum Selbſtmord getrieben worden ſei. Das Kriegsgericht verurteilte ſeinerzeit den An⸗ geklagten Unteroffizier Thamm zu einem Jahr drei Monaten Gefängnis und Degradation und erkannte gegen die übrigen Angeklagten auf Strafen von drei Wochen Mittelarreſt bis drei Monate und einen Tag Gefängnis. Der Vertreter der Anklage hat, da ihm dieſe Strafen zu niedrig erſchienen, Brufung eingelegt. Zu Beginn der Verhandlung berichtet der Ver⸗ handlungsleiter eingehend über die Ermittelungen des erſten Verfahrens. Aus den Zeugen mußten ſeinerzeit die Ausſagen förmlich herausgeholt werden. Hierauf begründete der Ver⸗ handlungsleiter den Berufungsantrag. Sodann wurde mit der Vernehmungen der Angeklagten begonnen. Der Angeklagte Thamm, der ſich übrigens bei dem Urteil beruhigt hatte, gibt die ihm zur Laſt gelegten Straftaten im allgemeinen zu. Er habe aus ſeinen Leuten eben tüchtige und gute Soldaten machen wollen. Der Zeuge Kanonier Müller iſt täglich mißhandelt worden und zwar wurde er geohrfeigt, mit den Füßen getreten, mit dem Deckgurt geſchlagen, am Ohr gezogen, daß es blutete uſw. Zeuge Leutnant b. Luchwaald erklärt, daß es wohl be⸗ kannt geweſen ſei, daß der Angeklagte Thamm die Leute der genannten Batterie ſcharf anfaſſe und ſchlage, die Vorgeſetzten hätten aber nie gewußt, daß wirklich Mißhandlungen vor⸗ kämen. Uebrigens ſeien die Leute öfters inſtruiert worden, daß ſie das Beſchwerderecht hätten und auf welche Weiſe ſie dieſes ausüben könnten. Der Gerichtshof erkannte, daß nicht eine fort⸗ geſetzte Mißhandlung Untergebener in Frage käme, ſondern eine Mißhandlung Untergebener in 500 Fällen und eine vorſchrifts⸗ widrige Behandlung in 100 Fällen und verurteilte den Angeklag⸗ een Thamm wiederum zu 1 Jahr drei Monaten Ge⸗ fängnis und Degradation. Zwei Angeklagte wurden freigeſprochen, in zwei Fällen wurde die Berufung verworfen, in einem Falle wurde die Gefängnisſtrafe um einen Monat er⸗ höht und in zwei weiteren Fällen die Arreſtſtrafen der erſten In⸗ ſtanz ermäßigt. In der Begründung wird ausgeſprochen, daß es nicht erwieſen ſei, daß der Tod des Knoppe allein auf die Miß⸗ handlungen zurückzuführen ſei, immerhin könnten dieſe aber da⸗ zu beigetragen haben. Faſmiſſon- U. Schölerabrt nach Speyer mit dem Raddampfer„Maunheimia“ am Mittwoch, den 29. Juli d. Is. Abfabrt nachmittags 2½¼ Uhr: Rheinbrücke Mann⸗ beim, Rückfunft 7½ Ubr. Hieran auſchließend findet eine Lampionfahrt nach Worms mit Muſit ſialt. Abſahrt 81 Uhr, Mannheim Roeinbrücke, Rückkunft gegen 10¼ Uhr. Fahrkarten bei:„Verkehrsverein“, Aug. Kremer, Hermann Hirſch und auf den Dampfer erhältlich. 80654 aller Hrt, ters vorrdſig m der Frachtbrlefe 9r 8. Scast: Budhdtuckerel W. Infolge großen Abſatzes ſtets friſche Waren. 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Immer lebhafter macht ſich für Beamte wie für Männer des praktiſchen Lebens das Bedürfnis geltend, auch nach abgeſchloſſenen Studien und inmitten der Berufsgeſchäfte in engerer Fuhlung mit den Fortſchritten der Staatswiſſenſchaften und der Nationalökonomie zu bleiben und zugleich durch eigene Anſchauung unter ſachkundiger Führung bedeutſame Erſcheinungen unſeres hochentwickelten Wirlſchaftslebens kennen zu lernen. Nachdem berens in Preußen eine Geſellſchaft für ſtaatswiſſenſchaſtliche Fortbildung mit beſtem Erfolge wirkt, erſcheint es wünſchenswert, auch für Süddeutſchland eine ſolche zu ſtiften, die an die Univerſität Heidelberg und die neu entſtandene Handelshochſchule Mannheim ihre Anlehnung findet. Es iſt einſtweilen in Ausſicht genommen, daß jeweils in der Woche vor Pfingſten und während des Januar Kurſe aus den wichtigſten Gebieten der Volks⸗ wirtſchaft, des Staats⸗ und Verwaltungsrechts und der Verwaltungskunde, verbunden mit! Uebungen und Beſichtigungen ſtaltfinden. Dem auf die Pfingſtzeit fallenden Kurſe iſt eine vierzehntägige Studienreiſe nach je einem volkswirtſchaftlich wichtigen Gebiet eingegliedert. Für dieſe Reiſe iſt die Zahl der Theilnehmer beſchränkt. Es werden im Allgemeinen nur ſolche zugelaſſen, die ein eigenes Referat über einen der Gegenſtände der Reiſe übernehmen; zu der Teilnahme an den übrigen Kurſen ſind alle Mitglieder berech⸗ tigt. Der Beitrag für ſonſtige Teilnehmer an den Kurſen iſt auf 10 Mark feſtgeſetzt. Für das laufende Jahr iſt außerdem eine wiſſenſchaftliche Exkurſton in den Tagen vom.—7. Auguſt nach München zur Erläuterung der Schätze des deutſchen Muſeums für Technik und Naturwiſſenſchaften, der diesfährigen Ausſtellung für angewandte Kunſt und zur Ein⸗ führung in die bayeriſche Induſtrie in Ausſicht genommen, zu der ebenfalls Mitglieder ohne Beſchränkung und ſonſtige Teilnehmer gegen Jahlung eines Honorars von Mk..— zugelaſſen ſind. Der erſte ſtaatswiſſenſchaftliche Kurs würde darauf im Januar k. Js. ſtattfinden. Wir fordern alle Freunde dieſer wichtigen Sache, denen die engen Beziehungen! zwiſchen der Wiſſenſchaſt und dem praktiſchen Leben am Herzen liegen, auf, als Gönner oder Mitglieder der Geſellſchaft für ſtaatswiſſenſchaftliche Fortbildung beizutreten. Der Mit⸗ ee iſt auf mindeſtens 10 Mk. beſtimmt. Anmeldungen bitten wir an einen der nterzeichneten oder an das Sekretarjat des Oberbürgermeiſters in Mannheim zu richten. Dr. n Profeſſor, Dekan der juriſtiſchen Fakultät der Univerſttät Heidelberg. Baſſermann, Mitglied des Reichstages und Stadtrat in Mannheim. Bensheimer Julius, Buchdruckereibeſitzer in Mannheim. Benſinger Adolf, Fabrikant in Mannheim. Dr. Böhm, Geheimer Oberregierungsrat im Großh. bad. Miniſterſum der Juſtſz, des Kultus und Unterrichts in Karlsruhe. Dr. Broſien, Konſul und Bankdirektor in Mann⸗ heim. Dr. Clemm, Geheimer Regſerungsrat, Großh. Amtsvorſtand in Mannheim. Dr. Crom, Geheimer eee Direktor des Großh. bad. Landesgewerbeamts in Karls⸗ ruhe. Endres, R erungsrat, Mitglied der Königl. u f und Großh. Heſſtſchen Eiſenbahndtrektton Mainz. Dr. F. Engelhorn, Fabrikant, Vorſitzender des Allgemeinen Fabrikantenvereins, Verband Mannheim. Freudenberg Friedrich Carl, Fabrikant in Weinbeim. Dr. Gaſtell, Vorſttzender der Großh. Handelskammer Mainz. von Gauß, Oberbürgermeiſter in Stuttgart. Geißler, Kaiſerl. Oberpoſtdirektor, Geheimer Oberpoſtrat in Karlsruhe. Geſell, Kommerzienrat in Pforzheim. Gießler, Amtsgerichtsdirektor und Land⸗ eeee Mannheim. Dr. Gothein, Geheimer Hofrat, Profeſſor an der Univerſität eidelberg. Haas Karl, Geheimer Kommerzienrat, Kgl. belg. Konful in Mannheim. Habermehl, berbürgermeiſter in Pforzheim. Hirſch Louis, Großkaufmann und Mitglied der Handelskammer Mannheim. Hoffmann Otto, Direktorder Deutſchen Steinzeugwarenfabrik für Kanalifation und chemiſche Induſtrie Friedrichsfeld i. B. Mitglied der Handelskammer Mannheim und 1. Vorſitzender des Verbands Süddeutſcher Induſtrieller in Mannheim. Dr. Jellinek, Geheimer Hofrat, Profeſſor und derzeitiger Proreltor der Großh. Univerſität Heidelberg. Jordan Louis, Großkaufmann, Mitglied der Mannheim. Klein, Kom⸗ 8 in Frankenthal. Knecht Heinrich, Direktor der Mannheimer Lagerhausgeſell⸗ ſchaft in Mannheim.„Köhler, Großh. Oberbürgermeiſter in Worms. Krafft, Königl. Fan Oberbürgermeiſter in Ludwigshafen a. Rh. Landmann, Stadtſyndikus in Mann⸗ eim. Lanz Karl, Fabrikant in Mannheim. Leuel, Geheimer Kommerllenrat, Präſident der Handelskammer für den Kreis Mannbeim und Mitglied der I. bad. Kammer. Martin, Oberbürgermeiſter, Mannheim. Moſthaf, Präſident der Königl. entralſtelle für Handel und Gewerbe in Stuttgart. Dr. Frhr. von Neubronn, G eimerat, Präfident des Großh. Oberlandesgerichts in Karlsruhe. Dr. Obkircher, Landgerichtsdirektor und Land⸗ tagsabgeordneter in Mannheim. Pfiſterer, Geheimer Oberregierungsrat und Großherzogl. Landeskommiſſär in Mannheim. von Pflaum Alex, Geheimer Kommerzienrat, Birektor der Kreditanſtalt Stuttgart. Dr. Piloty, Univerſitätsprofeſſor Würz⸗ burg. Reiß, Geheimer Kommerzienrat, Kaiſerlich Türkiſcher Generalkonful in Mannheim und Mitglied der I, bad. Kammer. Dr. Roſin Heinrich, Geheimer Hofrat, Univerſttäts⸗ profeſſor, Freiburg. Dr. Schneider, Miniſterialrat im Großherz. badiſchen Miniſterium des Innern in Karlsruhe. Dr. Schott, Univerſitätsprofeſſor, Studiendirektor der andelshochſchule und Direktor des ftaliſtſſchen Amtes Mannheim. Schott, mmerzienrat und Vorſitzender der Handelskammer Heidelberg. Schulz, Miniſterial⸗ direktor im Großh. Miniſterium des Großh. Hauſes und der auswärtigen Angelegen⸗ heiten in Karlsruhe. Dr. Schwander, Bürgermeiſter in Straßburg i. E. Seubert, Staatsrat und Zolldirektor in Karlsruhe. Dr. Stern, Stadtrat⸗Mannheim. Dr. Stritt, Oberbürgermelſter in Bruchſal. von Wagner, Oberbürgermeiſter in Ulm. Wagner, Bankdirektor, Präſtdent der Pfälziſchen Handels⸗ und Gewerbekammer Ludwigshafen a. Rh. Dr. Walz, Profeſſor, I. Bürgermeiſter Heidelberg. Dr. Weiß, Bürgermeiſter in Eberbach und Mitglieb der I. bad. Kammer. Dr. Wilkens, Oberbürgermeiſter in Heidelberg und I. Vizepräſtdent der II. bad. Kammer. Nr. 289021. Vorſtehenden Aufruf briugen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis. Mannheim, 23. Juli 1908. Bürgermeiſteramt: Martin. 31657 Sehanninucung. Jnange eſeigerm, Hypotheken-Gesueh Herrenloſe Hunde betr. nachmittags 2 UyrAuf 2 Anweſen werden zuſ. ntateuchn in FeraſoiHwerde ich ig: Prauplotat d 4 15000 Mk. auf je TI. Hvpochet — 9 racht iſt eln herrenlofer gegen bare Zaylung im Vollſtrek⸗[geſucht. Gefl. Off. unt. Nr. Raſſe: Rothweller; 3420 kungswege öſſeutich verſteigern: 62721 an die Exp. ds. Bl. abr Be er; Farbe:] 1 Klavler, Betten, Möbel verſch. 9 Manuben 0 J 58 Art; hleran anſchließend am— Großh. Bezirksamt. Pſandorte, welcher bekannt ge⸗— geben wird, Metzgereimaſchinen ſaasenslein Polizeidirektion. 1 1 Göſchrank, 2178 E 178 Hekauntmachung. Maunbelm, den 2s. Jull 1806. 8 8 Voeler A 2 Aug 80 it Abbruch 1 al diſ 88 ifgegriſſen und im Tieraſyl Abbrnu ma erin ſlig 2 Aun untergebracht wurde ei 8 f Anoncen-Annehme für ade 2et lſg ane? de en bigtel 8292h RKäfertalerſir. 30 uungen u lelacheden dg llel.N Banbgrdiner; Facbe: 1 heim f2, N gelb und welß gefleckt; Geſchl cht 4 annt l eeee eeeer eeeeeee e eere Feer Ferpkrſ. J ge Lehlinn gfugt Jede Nähmaſchine Aelt. Herr m, vorzgl. gut. für das kaufm. Büro einer rößeren Fabrik, A⸗G. in repariert biuig und gut. 62728 Vertr. ſ. Teilh m.—3000 Monnheim⸗Waldhof. OGarl Hau Mark Baareſnl. Mit soe/ Schriftliche Oſerten mit 95 Nutz. ſ. l. 25—80 000 M u 1, 21. Mannhelm U 1. 21 ba I unzuſ. Milliouenart. bill. Schulzeugn. 1020 e 3˙ 2——. a. J. le⸗ e, Manuhezg Hauf net. Näh. u. G. Feun Fiinter, K 2, 28, Stb., 2. Sr. läterg, Garthefl. 0 u. 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