70 Pfeunig monattich. Bringerlohn 25 Pfg. monailich, durch die Poſt bez. incl. Poſte auſſchlag M..4 pro Quaxtal, Einzel⸗Nummer 5 Pfg. In ſera te: Ote Colonel⸗Zeile 25 Pfg, Auswürtige Inſerate. 80„ Die Neflame-⸗Zrie 1 Mart Geleſenſte und verhreſtetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung. Schlutz der Inſeraten⸗elunahme für das Meiktagsblatt Morgens% 0 Uhe, ſür das Abendblatt Nachmtittags 3 Uhr. Anabtzängige Tageszeitung. Täglich 2 Husgaben (ausgenommen Sonntag) ESigene Redaktionsbureaus in Berlin und Karlsruhe. Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Maunheim“ Telefon⸗Nummern: Otrektion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 341 Nedaltioan 3677 Expedition und Verlags⸗ buchhandlung. 18 Nr. 348. Otto von Bismarck. Zum 30. Juli 1908. Zehn Jahre rauſchen die alten Bäume des Sachſen⸗ waldes über dem ernſten Mauſoleum, wo Bismarck ruht. Zehn Jahre ſchon? Uns will es nicht wahr ſcheinen, daß Deutſchland ſo lange ſchon ohne Bismarck, daß es überhaupt ſchon ohne Bismarck ſei. Wird er nicht immer lebendiger inmitten ſeines Volkes, größer, rieſenhafter, je mehr in die Geſchichte hinein er verſchwindet, je mehr ebenſo wohl kritik⸗ loſe Bewunderung verblaßt wie der infernaliſche Haß der Gegner ſeine Schärfe verliert? Erich Marcks, der ehemalige Heidelberger Hiſtoriker, von dem wir einmal eine groß⸗ angelegte Bismarck⸗Biographie erhoffen dürfen, ſprach in ſeiner Gedenkrede vor den Leipziger deutſchen Studenten unmittelbar nach Bismarcks Tode das ſchöne, aus tiefer Er⸗ ſchütterung, aber aus der Wahrheit kommende Wort:„So⸗ lange deutſches Leben und deutſches Weſen beſtehen, wandelt Bismarck mitten unter uns.“ Wandelt mitten unter uns. Wie eine ſtolze Königs⸗ krone trägt Deutſchland über ſich den Namen und das Werk Ottos von Bismarck, des märkiſchen Junkers, der gegen das Altpreußentum das Reich einte, das freiheitlichſte Wahlrecht gab, die ſoziale Geſetzgebung einleitete und Deutſchland die erſten Schritte ſeiner Welt⸗ und Kolonialpolitik tun lehrte. Weit auf denHamburger Hafen hinausſchauend, ſtehtLederers Denkmal Bismarcks hoch, ragend, übermenſchlich, ſtraff empor⸗ ſtrebend da, wie aus den Jahrhunderten kommend, in die Jahrhunderte hineinſchreitend. Eine machtvoll geſammelte, ruhige Kraft, bodenwüchſig, hart und in ſich feſt aufſteigend, das feine und trotzige Haupt in die freie Luft der Meeres⸗ und Handelswelt drunten zu Füßen erhebend, die feinen und doch ſo gewaltigen Hände feſt um den Griff des Rieſen⸗ ſchwertes ſeiner unbändigen Willenskraft und ſeiner Kampfes⸗ luſt und ſeiner Wehrhaftigkeit geſchloſſen. Zu ſeinen Füßen mythiſche Vögel, wie Wotans Raben. Eine wunderſam tiefe und gedankengroße Symbolik des politiſchen Genius in dieſem wetterharten, grauen Stein, des zeitloſen, in der deutſchen Erde wurzelnden und in die freie Luft aller kom⸗ menden deutſchen Jahrhunderte hineinſchauenden politiſchen Genius, der die unbegreiflich wirkenden Kräfte ſeines Lebens ſich ſelbſt in einem wundervollen Worte deutete. Wir haben es im Augenblick nicht genau gegenwärtig, aber ſo ungefähr ſprach er, man kann ſelbſt nichts ſchaffen, man kann nur lauſchen auf den hallenden Schritt Gottes, der durch die Ge⸗ ſchichte geht, dann hervorſpringen und am Zipfel ſeines Mantels ſich halten Diieſer geniale politiſche Menſch Bismarck wandelt mitten unter uns, ein Erzieher unſer Aller, der Freunde, wie der Gegner, der Mann, der mit der rätſelvollen Klarheit und Hellſehigkeit des Genies die verwickelten Fragen ſicher und geradlinig löſt, und das befreiende, entwirrende Wort für die dunkelſte Lage und Stunde findet, getrieben von ſeinem Dämon. Es klingt ja ſchon bedenklich gemeinplätzig, wenn wir noch auf die unerſchöpfliche Fülle politiſcher Weisheiten und Wahrheiten hinweiſen, die Bismarck uns als Erbe, als Mittwoch, 29. Zuli 1908. (Abendblatt.) unvergänglichen Beſitz, als ein Kapital von gewaltiger Er⸗ —— 0 tragsfähigkeit hinterlaſſen. Kehret nur ein in die Werk⸗ ſtatt dieſes genialen Künſtlers, der eben doch mehr war als ein roher Gewaltmenſch, als welchen allein die Demagogen⸗ gehirne ihn zu begreifen vermögen; wir lernen dort und kommen lebenstüchtiger wieder an das Licht des Alltags. Sein Leib iſt tot, aber in dieſer Werkſtatt politiſcher Kraft, politiſcher Einſicht arbeitet und ſchafft und rumort ſein er⸗ ſchrecklich unbändiger und kühner Geiſt fort und fort, ſeine unheimliche, traumhaft zielſichere Fähigkeit, den ſpröden Stein zu ſchlagen, zu bezwingen, zu formen. Sein Wort iſt Leben und nicht Hiſtorie, ſo lange noch der Bau von 1870 und 71 hält. Wir ſind ja zum Glück ſo weit, daß nunmehr alle Parteien bis zu den Sozialdemokraten ſich auf Bismarck berufen, zu dieſer Meiſterwerkſtatt eilen, um dort zu lernen und den eigenen Gedankenkreis zu erweitern. Der Stein wird zerfallen, unter dem Bismarck ruht, der Sachſenwald ſteht ewig, wie Fontane ſo tief und ſchön ſagte in ſeinem Sang: wo Bismarck ruhen ſoll, manche Tat Bismarcks wird zerfallen, iſt ſchon zerfallen, auch dem Genie iſt Menſchliches nicht fremd, aber ſein Wort und ſeine Lehr, der faſt unheimlich ſchöpferiſche politiſche Genius wird tiefer und tiefer hineinwirken ins deutſche Volk als einer der großen Erzieher nach Luther, Goethe, Kant.. je mehr es ſich in ganzen Scharen im Volke verbreitet, das Eigenſte, was ihm allein gehört. Wir fordern ſtaatsbürgerliche Erziehung in unſeren Schulen. Mit Recht. Bismarck, ſeine Reden, ſeine Gedanken und Erinnerungen, ſeine Briefe ſollten die Grundlage ſein und Otto von Bismarck wird ſich bewähren als ein gewaltiger Lehrmeiſter deutſcher ſtaatsbürgerlicher Geſinnung. Wievieles iſt alt und weſenlos geworden, was Luther ſtreitend und kämpfend ſchrieb. Aber iſt Luther, die Erfüllung einer Zeit und der Schöpfer einer neuen Zeit, alt und weſenlos? So wird Bismarck nicht alt und weſenlos ſein, der eine Zeit erfüllte dadurch, daß er eine neue herauf⸗ führte. In Frankfurt am Main ſteht ein anderes Bismarck⸗ denkmal in einer ſtolzen Umgebung architektoniſcher Schön⸗ heit, in der jeder Stein redet von der mächtigen Entfeſſelung wirtſchaftlicher und kultureller Kräfte, die die Reichseinigung heraufführte. Wir kennen den Grundgedanken dieſes Denk⸗ mals: Setzt Deutſchland nur in den Sattel, reiten wird es ſchon können. In Hamburg und in Frankfurt, im deutſchen Norden und im deutſchen Süden(das Berliner Bismarck⸗ Denkmal dürfen wir wohl freundlichſt ausſchalten) ſtehen die bedeutſamen, mit tauſend Zungen redenden Monumente der Bismarckſchen Größe und Herrlichkeit. Zu demLehrer, der uns überhaupt erſt wieder beibrachte, zu politiſieren, auch wenn wir es noch nicht alle und alle noch nicht gründlich genug gelernt haben, tritt der Baumeiſter, der Schaffer der feſten Fundamente, auf denen allein ein ſtarker Bau dauern und die Wetter überſtehen kann, der dem Roß und ſeinem Reiter den Weg erzwingende Führer. Auf dieſes Bismarckwort, das im deutſchen Süden in den feſten Stein gemeißelt iſt, haben wir uns voll Troſt und Vertrauen geſtützt, als wir in einer Januarnacht des Jahres 1907 ſo etwas wie einen nationalen Plock zuſammenſetzten. Mit dieſem Worte, das wir aus guter Kenntnis Bismarckſcher Weisheit hervorholten, beſannen wir In Friedrichsruh vor zehn Jahren. Von Joſ. Soetebier⸗Hamburg. (Nachdruck verboten.) In den Morgenſtunden des 31. Juli 1898, es war ein Sonn⸗ tag, ging wie ein Schlag die Kunde durch Deutſchland, durch die Welt: Bismarck iſt tot! Es war wie ein Atemſtocken, ein momentanes Ausſetzen des Pulsſchlages der Weltgeſchichte. Seit Monden ſchon wußte man, daß des Deutſchen Reiches erſter Kanz⸗ ler krank ſei, und ſeit dem Oktober des Jahres 1897 war mehr als einmal die Befürchtung laut geworden, es könne zu Ende gehen mit dem Einiger Deutſchlands, aber immer wieder hatte die zähe Kraft des dreiundachtzigjährigen Recken im Sachſen⸗ walde den Allbezwinger Tod aus dem Felde geſchlagen. Aber jezt war zur niederſchmetternden, unwiderruflichen Wirklichkeit geworden, was Millionen deutſcher Herzen im Reiche wie im Auslande allem menſchlichen Geſchick zum Trotz ſchon faſt als Un⸗ möglichkeit zu empfinden ſich gewöhnt hatten: Der Schöpfer und Leiter des jungen Reiches und ſein unerſchrockener Berater auch nach dem Scheiden aus dem höchſten Amte war dem deutſchen Volte entriſſen. Für immer! Um die Mitternacht des 30. Juli hatte Geheimrat Schweninger von dem Poſtamt in Friedrichs⸗ ruh, weſtlich von dem fälſchlich zum Schloſſe geſtempelten Herren⸗ hauſe, aus, ein Telegramm an den auf einer Nordlandreiſe be⸗ griffenen Kaiſer geſandt, des Wortlauts:„Melde Majeſtät unter⸗ tänigſt, daß Durchlaucht Fürſt Bismarck ſoeben ver⸗ ſtorben iſt.“ Und dann hatte, während an der Flaggenſtange des kleinen Poſtgebäudes das Reichspoſtbanner auf Halbmaſt ging, der Telegraph die Trauerbotſchaft in immer wiederholter kurzer Faſſung in alle Welt getragen. In der Reichshauptſtadt er⸗ 1 die Kunde die erſten Kirchengänger de 85 e, alle. Auf den Staats⸗ und ſtädtiſchen äuden wehten die Naaggen in kurzer Zeit halbmaſt und zahllofe Privatgebäude folgten dem Beiſpiek Auf dem königlichen Schloſſe wurde die Kaiſerſtandarte und die Brandenburger Flagge gleichfalls halb⸗ maſt gehißt. Auf den Straßen aber ſtaute ſich der Verkehr. Unter den Linden aber wandelten Tauſende mit ernſten, trau⸗ rigen Mienen und ſchauten in einer rührenden Ideenverbindung immer wilder nach dem„hiſtoriſchen Eckfenſter“ des unſchein⸗ baren Palais hinüber, an dem die weltgeſchichtlichen Stunden ſo oft die ehrwürdige Geſtalt Kaiſer Wilhelms des Erſten erſchienen war, als ſuchten ſie etwas an das eine Kundgebung ihrer Trauer anknüpfen könnte. In den Kirchen, wo vielfach die Prediger des Heimganges des Fürſten gedachten, herrſchte Weinen und Schluch⸗ zen. Und wie in Berlin, ſo war es allüberall im Reiche. Von den Fürſten bis zum geringſten Arbeiter fühlte jedermann die Bedeutung des Verluſtes, der Deutſchland betroffen hatte. Von allen Höfen und Regierungen, von unzähligen Gemeinden, Ver⸗ einen und Körperſchaften flogen telegraphiſche Beileidsbezeu⸗ gungen nach Friedrichsruh und die geſamte Preſſe brachte dem großen Toten ehrende Nachrufe. Ihnen ſchloſſen ſich die Trauer⸗ kundgebungen aus dem Auslande an. Der Kaiſer ordnete eine zehntägige Hof⸗ und eine achtägige Armeetrauer an. Während deſſen lag das ſchlichte Herrenhaus in Friedrichs⸗ ruh, das die ſterbliche Hülle des heimgegangenen Fürſten barg, zunächſt noch ſtill nud ſchweigend da. Die Eichen und Tannen des Sachſenwaldes ſangen wie ſonſt im Winde ihre einförmige Weiſe, und im Parke rauſchte das Waſſer der Au wie immer über das kleine Wehr dicht unter den Fenſtern des Herrenhauſes neben dem Lieblingsruheplatze des Altreichskanzlers, dem in den Boden eingelaſſenen Tiſche aus Stein und den ſteinernen Sitzen. Nur die Umgebung ſieht etwas anders aus. Auf den nach dem Herrenhauſe führenden Landwegen wehren militäriſche Doppel⸗ poſten vom 81. Infanterie⸗Regiment einer Annäherung und weiſen den Ankömmling in höflicher, aber ernſter Weiſe nach dem am Parke entlang von und zum Bahnhofe führenden Haupt⸗ wege. Am Gittertore, das den Haupteingang zum Park und zu dem Herrenhauſe bildet, ſteht gleichfalls ein Doppelpoſten, und uns wieder auf die einfachen, klaren Richtlinien ſeiner Politik, gingen wir wieder zurück auf die Fundamente, auf die er den Bau des Reichshauſes geſtellt hatte. Bismarck hatte das Reich gegründet auf die nationalen, bürgerlichen Kräfte, die ſich innerpolitiſch ins konſervative und in die liberalen Lager zerſchlugen, er hatte ſie in den Sattel gehoben, wenn ſchon der Zürnende und Gewaltſame bald den einen, bald den anderen ſeine Gunſt entzog. Er hatte Vertrauen zu ihnen gezeigt und Deutſchland ritt. Auf dieſe gewaltigſte Zeit Bismarcks beſannen wir uns wieder, wo er Zentrum und Sozialdemokratie mit ungeſtümer Fauſt niederhielt, und ver⸗ ſuchten wenigſtens eine Nachahmung dieſes großen inner⸗ politiſchen Beginnens, ohne uns freilich Bismarcks taktiſche Irrtümer zu eigen zu; machen. Wir erkannten wieder die ruhige und konſequente Weisheit Bismarcks, des Baumeiſters und Führers, daß ein Reich auf lange Dauer ſich nur mit den Kräften erhalten läßt, die es gegründet haben, daß es zwiſchen dem paritätiſchen deutſchen Nationalſtaat und dem Klerikalismus keinen ehrlichen, keinen dem Reiche förderlichen Frieden geben kann, wie es keinen ehrlichen Frieden mit dem anderen„Reichsfeinde“ Bismarcks, der Sozialdemokratie geben kann. Der nationale Block iſt die Wiederaufnahme des Grundgedankens der inneren Politik Bismarcks. Es war der richtige, der einzige Grundgedanke deutſcher Politik, der uns hinaus⸗ und hinaufführen kann. Auch wenn zeitweilig der Erfolg ſich nicht an ſeine Fahnen heftete und er auch heute noch tauſend Kümmerniſſe und Fährniſſe zu beſtehen hat, er iſt weiter zu verfolgen, wie der in Bismarck ſich kriſtallierende politiſche Geiſt des deutſchen Volkes ihn aufnahm, ſogleich, nachdem wieder eine politiſche Arbeit des geſamten Deutſch⸗ lands ins Große und Weite verſucht wurde. Vielleicht müſſen wir andere und zweckmäßigere Mittel anwenden als Bis⸗ marck, aber die Aufgabe bleibt immer dieſelbe, die ſein politiſches Genie erkannte: Klerikalismus und des Sozialismus, in welchen wandelſamen Parteigeſtaltungen auch immer ſie auf⸗ treten mögen. Wir brauchen in dieſem Erinnerungswort kein Wort zu ſprechen über Bismarcks Verdienſte um des Reiches Macht und Ehre nach außen. Die drängen ſich an dieſem Erinne⸗ rungstage von ſelbſt auf. Am 2. Auguſt 1898 erließ der Kaiſer, der ſeine Nordlandsreiſe unterbrach, eine Kund⸗ gebung vom Sarge des Reichskanzlers aus, ſie ſchloß in dem Gelöbnis: Mich aber drängt es, vor der Welt der einmütigen Trauer und der dankbaren Bewunderung Ausdruck zu geben, von der die ganze Nation heute erfüllt iſt, und im Namen der Nation das Gelübde abzulegen, das was er, der große Kanzler, unter Kaiſer Wilhelm dem Großen geſchaffen hat, zu erhalten und auszubauen und, wenn es not tut, mit Gut und Blut zu verteidigen“. 7 Zehn Jahre ſind über die alten Bäume des Sachſen⸗ waldes dahingerauſcht und über Bismarcks Grab. Wir lönnen in dieſen ernſten Erinnerungsſtunden nichts beſſeres tun als dieſes Gelübde erneuern. G. 2—— Dre im Hofe, vor der Eingangstür zu dem Tuskülum des erſten Kanz⸗ lers des Reiches, ſchreiten bedächtig zwei Unteroffiziere des Halb⸗ ſtädter Küraſſierregiments mit gezogenem Pallaſch auf und nie⸗ der. Sie ſind vom Kaiſer nach Friedrichsruh beordert und haben die Förſter vom Sachſenwalde abgelöſt die bis dahin die Wache hielten an dem ſtillen Hauſe und auch jetzt noch die Totenwache im Sterbezimmer halten. Vor dem Herrenhauſe zeigen ſich nur hin und wieder geringe Menſchenanſammlungen, und wenn nichſ die Wachen wären und das ſtete Kommen und Gehen von Boten, die Delegramme, Briefe und Kränze— o, Kränze ohne Zahl!— brin⸗ gen, ſo würde das Ausſehen des Hauſes und ſeiner Umgebung kaum durch eine Veränderung den tiefen Wechſel der Dinge andeuten, der ſich hier vollzogen hat. In dem benachbarten Poſtgebäude freilich herrſcht ein um ſo emſigeres Treiben. Denn ſchon ſind nach und nach zahlreiche Vertreter deutſcher und fremder Zeitungen angelangt, die von hier aus ihre Berichte über die Vorgänge der letzten Tage im Herrenhauſe von Friedrichsruh in die Welt ſchickten. Gar zu viel zu berichten gab es aber vorerſt nicht. Das welt⸗ geſchichtliche Ereignis, das ſich in dem ſchlichten Hauſe im Park von Friedrichsruh abgeſpielt hatte, war ſo ſtill, ſo vor der Welt ver⸗ borgen vor ſich gegangen, daß von Aeußerlichkeiten kaum etwas zu ſagen war. Die Wucht ſeiner Bedeutung wirkte dadurch nur um ſo ſchwerer. Das Leibblatt des verſtorbenen Fürſten, die„Ham⸗ burger Nachrichten“, konnte dieſe Aeußerlichkeiten in wenige Zeilen zuſammenfaſſen, indem es ſchrieb:„Am Donnerstag(28. Juli) abends war auf Verſchlimmerungen, wie ſie ſeit Oktober v. J. wie⸗ derholt ſtattgefunden hatten, eine Beſſerung eingetreten, die dem Fürſten erlaubte, bei Tiſch zu erſcheinen, lebhaft an der Unterhal⸗ fung teilzunehmen, Champagner zu trinken und, gegen die Ge⸗ wohnheit der letzten Zeit, wieder mehrere Pfeifen zu rauchen. Der Zuſtand blieb während des Freitags relatip befriedigend. Auch am Samstag(dem Todestage) morgen las der Fürſt noch die„Ham⸗ burger Nachrichten“ und ſprach über Politit, namentlich über die ruſſiſche, auch genoß er im Laufe des Vormittags Speiſe und Trank und beklagte ſich dabei ſcherzhaft über den geringen Zuſatz von geiſtigen Getränken zu dem Waſſer, das man ihm reichte. Dann Niederwer fung des 2. Seit Geueral⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 29. Jult. Der Badiſche Handelstag und die Reichsſinanzreform. Die Handelskammer für den Kreis Mannheim, der Vor⸗ ort des Badiſchen Handelstages, hat am 22. Juli an das Großh. Miniſterium der Finanzen nachfolgende Eingabe gerichtet: „In den Kreiſen des Handels und der Induſtrie erregen die ſich vielfach widerſprechenden Nachrichten über die Geſtal⸗ tung der bevorſtehenden Reichsfinanzreformvorlagen lebhafte Beunruhigung und wie wir glauben übertriebene Befürchtungen. Wir würden es daher ſehr begrüßen, wenn Großh. Mini⸗ ſterium beim Reichsſchatzamt darauf hinwirken wollte, die bis⸗ her feſtgeſtellten Entwürfe zu veröffentlichen. Wir verkennen nicht, daß Bedenken gegen eine Veröffentlichung der Entwürfe vyr⸗ walten können, zumal ſolange ſie vom Bundesrat noch nicht ge⸗ nehmigt ſind, glauben aber darauf hinweiſen zu ſollen, daß er⸗ freulicherweiſe in den letzten Jahren Geſetzentwürfe ſchon vor ihrer Beratung im Bundesrat der öffentlichen Kritik unter⸗ worfen worden ſind. Auch meinen wir, daß eine ſachgemäße Prüfung der Vorlagen weit mehr gewährleiſtet iſt, wenn dieſe längere Zeit vor ihrer Behandlung in den parlamentariſchen Körperſchaften allgemein bekannt werden, ſtatt erſt kurz vor Beginn der Reichstagsverhandlungen, zu einer Zeit, wo er⸗ fahrungsgemäß die politiſche Erregung erheblich größer iſt, als in den Sommermonaten. Dieſe frühzeitige Veröffentlichung würde auch die Möglichkeit bieten, beſonders angreifbare Punkte einzelner Vorlagen rechtzeitig zu beſeitigen und damit die Aus⸗ ſichten des Zuſtandekommens der Finanzreform zu erleichtern. Sollte gleichwohl die Veröffentlichung einer in unſere innerſtaat⸗ lichen Verhältniſſe ſo tief einſchneidenden Geſetzesvorlagen nicht erfolgen, ſo würden wir es für ſehr zweckmäßig halten, wenn Ge Miniſterium zu den vertraulichen Beratungen über die Reichs⸗ finanzreform, die im Schoße der bad. Regierung ſtattfinden, einige Vertreter der badiſchen Handelskammern hinzuziehen wollte. Die hadiſchen Handelskammern haben ſtets die Notwendigkeit einer durchgreifenden Reichsfinanzreform aufs entſchiedenſte betont. Sie glauben aber umſomehr berechtigt zu ſein, ſchon im Stadium der Vorberatung der Reichsfinanzreform gehört zu werden, da⸗ mit nicht, wie dies bei der letzten Finanzreform der Fall ge⸗ weſen iſt, die neuen Steuern faſt ausſchließlich eine einſeitige Belaſtung von Handel, Induſtrie und Verkehr bringen.“ Vomt Miniſterium der Finanzen iſt daraufhin folgender Beſcheid ergangen: „Karlsruhe, den 27. Juli 1908. Die ſtreng vertrauliche Be⸗ handlung der mit der Reichsfinanzreform zuſammenhängenden Geſetzentwürfe beruht auf einer Vereinbarung zwiſchen der Reichsregierung und den Regierungen der verbündeten Staaten. Wir ſind deshalb zu unſerem Bedauern nicht in der Lage, beim Reichsſchatzamt einen Antrag auf Veröffentlichung der Geſetz⸗ entwürfe zu ſtellen oder gegenüber Vertretern der badiſchen Handelskammern über die vom Reichsſchatzamt erhaltenen Mit⸗ ſeilungen uns auszuſprechen. gez. Honſell.“ Namens des Badiſchen Handelstages hat die Handels⸗ kammer für den Kreis Mannheim nunmehr folgende Eingabe an das Großh. Miniſterium der Finanzen gerichtet: „Mannheim, den 29. Juli 1908. Wir beſtätigen den Empfang des geſchätzten Schreibens vom 27. Juli und bedauern, daß ſeitens der Reichsregierung die Reichsfinanzreformvorlagen der Oeffentlichkeit vorerſt nicht bekannt gegeben werden. Wir glauben nicht, daß dieſes Verfahren dem Zuſtandekommen der geplanten Reichsfinanzreform dienlich iſt. Jedenfalls ſollten die Vorlagen möglichſt frühzeitig vor dem Zuſammentreten des Reichstags veröffentlicht werden. Die lebhafte Beunruhigung, welche die in der Oeffent⸗ lichkeit bekannt werdenden Nachrichten über die Geſtaltung der MReichsfinanzreform und insbeſondere über die Einführung einer Reichselektrizitätsſteuer hervorrufen, haben inzwiſchen mehrere badiſche Handelskammern veranlaßt, uns als Vorort des Bad. Handelstages aufzufordern, namens des Bad. Handelstages gegen die anſcheinend beabſichtigte Elektrizitätsſteuer Stellung ſzu nehmen. Obgleich leider Näheres über dieſe Pläne nicht be⸗ kannt iſt, muß ſchon die von vielen Seiten übereinſtimmend behauptete Abſicht, den Verbrauch von Elektrizität zu beſteuern, gleichviel ob die Beſteuerung nur den Verbrauch für Beleuch⸗ tungs⸗ oder auch den für Kraftzwecke treffen ſoll, ernſte Be⸗ ‚denken hervorrufen. Handelt es ſich doch wieder darum, einen im Aufblühen begriffenen großen Induſtriezweig in ſeiner Ent⸗ wickelung zu hemmen und zwar eine Induſtrie, von der erwartet wird, daß ſie die Leiſtungsfähigkeit der mittleren und leigeren Betriebe und der Landwirtſchaft heben ſoll. Schon die Nach⸗ richten über die drohende Einführung einer Elektrizitätsſteuer dürften alle diejenigen Betriebe, welche beabſichtigen, ihre elek ⸗ triſchen Anlagen zu erweitern oder ſolche einzuführen, zu ab⸗ wartender Haltung veranlaſſen, die Einführung dieſer Steuer die Ausführung zahlreicher elektriſcher Anlagen verhindern, was ge⸗ genwärtig in einer Zeit weniger günſtiger Geſchäftskonjunktur gewiß nicht erwünſcht wäre. Eine Elektrizitätsſteuer würde be⸗ trat plötzlich eine Verſchlimmerung durch akutes Lungenödem ein. Jur Laufe des Nachmittags verlor der Fürſt häufig das Bewußt⸗ ſein. In der letzten Zeit hatte er, neben ungewöhnlich lichten Mo⸗ menten, mehr oder minder ſoporöſe Zuſtände gehabt, aus denen er entweder im längeren tiefen und wohltuenden Schlaf geriet oder zu völlig friſchem Erwachen gelangte. In den Abendſtunden des Sams⸗ tags nahmen die bedenklichen Erſcheinungen zu. Der Tod trat leicht und ſchmerzlos gegen 11 Uhr ein. Das letzte Wort, das der Fürſt geſprochen hatte, war an ſeine Tochter, die Gräfin Rantzau gerichtet, welche ihm den Schweiß von der Stirn getrocknet hatte: „Danke mein Kind!“ Am Sterbelager des Fürſten war die ganze fürſtliche Familie berſammelt und außer Geheimrat Schweninger und Dr. Chryſander(dem Sekretär des Fürſten) waren noch Baron und Baronin Merck zugegen. Nachdem Geheimrat Schweninger während drei Minutem keinen Abemzug und keinen Puls mehr wahrgenommen hatte, erklärte er in einfacher und ruhig ſchonender Weiſe, daß der Tod eingetreten ſei. Sofort nach dem Ableben mel⸗ dete Geheimrat Schweninger das Ereignis dem Kaiſer telegraphiſch nach Norwegen. Der Fürſt liegt, wie er oft zu ſchlafen pflegte, leicht mit dem Kopfe nach links geneigt, der Geſichtsausdruck iſt mild und friedlich. Auffallend war, daß der Kopf berhältnismäßig ſehr lange Zeit die Wärme des Lebens behielt.“ Dieſe Schilderung hat in der Folge wohl in kleinen Einzel⸗ heiten eine Ergänzung gefunden, aber ſie iſt in allen weſentlichen Stacken doch die authentiſche Hauptdarſtellung des Heimganges des großen Kanzlers geblieben. Daß weder die Familie des Fürſten noch Geheimrat Schweninger an das raſche Eintreten einer Kata⸗ ſtropßhe glaubte, geht aus der obigen Darſtellung und aus dem Umſtande hervor, daß Geheimrat Schweninger am 28. Juli von Friedrschsruh abreiſte, freilich nur auf zwei Tage. Als um zwwei Ubhr nachmittags am 30. Juli die erſten Atembeſchwerden auf⸗ traden, wurde er telegraphiſch an das Krankenlager des Fürſten beruſza. Er kam noch kurz vor der Todesſtunde an, konnte aber dem ſtexkenden Fürſten nur noch einige Erleichterungen im letzten Kaumpfe gewähren. Fürſt Bismarck hat in den letzten Jahren ſeines Lbens efimals von ſeinem Hinſcheiden geſprochen. Er tat es aber Reichhaltigkeit. bayeriſchen ſonders hart die zahlreichen in den letzten Jahren entſtandenen und die ebenfalls ſehr zahlreichen neugeplanten Kommunal⸗Be⸗ triebe treffen. Die anhaltend ſtarke Vergrößerung der erſteren beweiſt, daß es ſich bei der Benützung der Elektrizität nicht um eine Angelegenheit kleiner Kreiſe, ſondern um ein Lebensbedürf⸗ nis der geſamten Volkswirtſchaft handelt. Für Süddeutſchland kommt insbeſondere inbetracht, daß die erfreulicherweiſe von den ſüddeutſchen Staaten in der letzten Zeit eifrig geförderte Ver⸗ wertung der Waſſerkräfte durch die Auflegung einer Elektrizi⸗ tätsſteuer gehindert würde. Süddeutſchlands Induſtrie, die in⸗ folge der weniger günſtigen Transportverhältniſſe, des Mangels an Kohlenlagern uſw. dem Norden gegenüber benachteiligt iſt, bedarf unbedingt einer durch Steuern unbehinderten Ausnütz⸗ ung der Waſſerkräfte. Eine Reichselektrizitätsſteuer würde darum vor allem wieder eine Sonderbelaſtung Süddeutſchlands bedeu⸗ ten. Dieſe gegen die Elektrizitätsſteuer uns gegenüber geltend gemachten Bedenken halten wir für durchaus gerechtfertigt. Wenn zunächſt die elektriſche Kraft nur mit einem geringen Steuerſatz belegt werden ſollte, ſo könnte uns dies nicht zu einen Abweichen von unſerer prinzipiellen Stellungnahme gegen die Steuer veranlaſſen, da zu befürchten iſt, daß im Laufe der Zeit dieſer Steuerſatz erhöht würde. Wir hoffen, daß es gelingen wird, die geſchilderten Gefahren abzuwenden. Die Handelskammer für den Kreis Mannheim als Vorort des badiſchen Handelstages. Pofftische Aebersicht. * Maunheim, 29. Juli 1908. Abg. Dr. Caſſelmann. Heute feiert der Vorſitzende der bayeriſchen liberalen Kammerfraktion, der Abgeordnete Dr. Caſſelmann, ſein fünfzigſtes Geburtsfeſt. Dr. Caſſelmann iſt auch der Leiter des Zentralausſchuſſes der vereinigten Liberalen und Demo⸗ kraten und ſomit ſchon äußerlich der Führer des geſamten bayeriſchen Liberalismus. Dem Reichstag gehörte Dr. Caſſel⸗ mann von 1891 bis 1893 an; leider verboten ihm ſeine Berufsgeſchäfte, dieſes Mandat weiterzuführen. Mitglied des bayeriſchen Landtages iſt er ſeit 1897, ſtets als Vertreter ſeines heimatlichen Wahlkreiſes Bayreuth. Als der jugend⸗ friſche und kampfesfrohe Rechtsanwalt und nunmehrige Ober⸗ bürgermeiſter von Bayreuth im Landtage zum erſten Male ſprach, da lenkte er ſofort die Aufmerkſamkeit von Freund und Gegner auf ſich durch die eigenartige, gedankenreiche Beredſamkeit, mit der er das Problem der militäriſchen Tüchtigkeit und ſtrategiſchen Bereitſchaft des Reiches behan⸗ delte. Man fand Führereigenſchaften in ihm von ſeltener Die Erwartungen, die die Jungfernrede erweckte, hat die Zukunft mehr als beſtätigt. Zentrum und Sozialdemokratie wußten ſich der ſchlagfertigen Beredſamkeit ſchwer zu erwehren. Die freiheitlichen Fragen kultureller und geiſtiger Entwicklung, die vaterländiſchen Gedanken, zahl⸗ reiche ſoziale und wirtſchaftliche Erſcheinungen wurden wohl ſelten in einem Parlamente beredter, überzeugter, kenntnis⸗ reicher vertreten, als es durch Caſſelmann bis heute geſchieht. Trotzdem er ſtändig auf dem Kampffelde des öffentlichen Lebens ſich bewegt, ſtehen ihm nur Gegner, keine Feinde gegenüber. Davor bewahrte ihn ſeine ritterliche Denkart, bewahrten ihn die ſympathiſchen Eigenſchaften eines reichen Gemütes. Im Kreiſe ſeiner Geſinnungsgenoſſen vollends findet ſein offenes freundſchaftliches Weſen das lebhafteſte Echo. Es ſind nicht zuletzt Caſſelmanns rein menſchliche Vor⸗ züge die Urſache, daß die Einigung des bayeriſchen Liberalis⸗ mus in harmoniſcher Weiſe gelang. Den Glückwünſchen der Parteifreunde ſchließen ſich freudig die Geſinnungsgenoſſen des übrigen Deutſchlands an. Landtagswählevinnen in Waldeck⸗Pyrmont. Daß für ein deutſches Parlament die Frauen bereits das Wahlrecht beſitzen, dürfte nicht allgemein bekannt ſein. Und zwar iſt es der Staat, der neben dem beſten Vereinsgeſetze das im übrigen ſchlechteſte Landtagswahlrecht aufzuweiſen hat. Es iſt das Fürſtentum Waldeck⸗Pyrmont. Waldeck beſitzt ein Dreiklaſſenwahlrecht, das noch weit unter dem preußiſchen ſteht. Vermögen, Steuerleiſtung und Achtung vor dem Vermögen anderer allein machen würdig zur Anteil⸗ nahme an der Wahl der 15 Landtagsabgeordneten(oder viel⸗ mehr der Wahlmänner, die dieſe Abgeordneten ernennen ſollen). Der Mann, der nicht mindeſtens drei Mark Steuern zahlt oder ein angemeſſenes Grundeigentum beſitzt, der nicht einen eigenen Hausſtand unterhält, der wegen eines leichten Verftoßes gegen die Eigentumsordnung verurteilt iſt, hat kein Stimmrecht. Die Frau dagegen hat Stimmrecht, wenn Tod dachte, betweiſt ſchon der Umfband, daß er die Hamburger, die ihnn am 1. April 1898 einen Fackelzug darbringen wollten in An⸗ betracht ſeines damaligen leidenden Zuſtandes auf den Sommer vertröſtete. Die Leiche des Fürſten wurde einer Konſervierung unterzogen über die die„Hamburg. Nachr.“ berichten:„Die Konſer⸗ vierung iſt beſonders gut gelungen, und es war der fürſtlichen Familie bis zum letzten Moment, bis der Sarg geſchloſſen wurde, ein lieber Troſt, daß die Züge des teuren Verſtorbenen den friedlich verklärten Ausdruck behalten haben, den ſie nach dem Tode an⸗ gemommen hatten. Der herrliche Bau des Kopfes und die charak⸗ keriſtiſchen Züge des Geſichtes, ſelbſt die weicheren Partien des⸗ ſelben, zeigten keinerlei Veränderung. Das Antlitz des großen Toten behielt bis zuletzt einen ſo ergreifenden Ausdruck, daß die Mitglieder der fürſtlichen Familie ſich am Montag abend, als die Einſargung erfolgen ſollte, von dem Anblick kaum zu trennen ver⸗ mochten und den Abſchied bis zum Sonnenuntergang hinaus⸗ ſchobem.“ In ähnlicher Weiſe hat ſich Prof. Lenbach ausgeſprochen. Er ſagte:„Ich habe Bismarck noch auf dem Sterbelager geſehen. Der Tode lag im weißen Nachtheind auf dem Rücken, den Kopf ſeit⸗ wärts geneigt und den Mund ein wenig geöffnet, als ſollte er jeden Augenblick aufwachen und ſprechen. Die ſchöne rechte Hand lag auf dem Schoße leicht vorgeſtreckt. Bismarck ſah durchaus nicht entſtellt aus, und im warmen Lichte, das durch die Fenſter herein⸗ quoll, in den Farben der Bilder und der Möbel ſah das Ganze ſo lebendig aus, daß die Schauer des Gefühls, hier ſei der Tod eingezogen, doppelt erſchütternd wirkten.“ Die Abnahme einer Totenmaske wurde von der Familie des Fürſten ebenſowenig ge⸗ ſtattet, wie die Anfertigung von Skizzen aus dem Sterbegemach. Nur ein Hamburger Photogvaph machte im Auftrage der fürſtlichen Familie eine Aufnahme. Eine durch eine Pflichtverletzung der wachthabenden Förſter von einem anderen Photographen erlangte widerrechtliche Aufnahme gab zu peinlichen Weiterungen Anlaß. Die Stille des erſten Tages nach dem Heimgange des Fürſten in der Umgebung des Friedrichsruher Herrenhauſes wich allmählich dem lauteren Getriebe, das das Eintreffen zahlreicher Deputationen ſie gehörig Steuern zahlt. Wer, ſo heißt es in der betr. Beſtimmung, in einer Gemeinde an direkten Staats⸗ und Gemeindeabgaben ſo viel entrichtet, als einer der drei höchſt beſteuerten Gemeindewähler, iſt, auch ohne in der betreffen⸗ den Gemeinde zu wohnen oder ſich daſelbſt aufzuhalten, zur Teilnahme an den Wahlen berechtigt, ſofern er nur überhaupt das Gemeinderecht in einer inländiſchen Gemeinde beſtitzt, Auch volljährige, im Gemeindebezirk ihren Wohnſitz habendz Frauensperſonen nehmen unter gleicher Vorausſetzung teil an der Wahl; ſie müſſen ſich jedoch durch einen Bürger der⸗ jenigen Gemeinde vertreten laſſen, in welcher ſie das Wahl, recht ausüben wollen. „Ich weiß nicht,“ ſo ſchreibt hierzu der Reichstags⸗ abgeordnete für Waldeck, Dr. Potthoff, der„Neuen Ham⸗ burger Ztg.“,„ob es in einer Gemeinde von Waldeck oder Pyrmont eine„Frauensperſon“ gibt, die auf Grund dieſer Beſtimmungen wahlberechtigt iſt. Ich bezweifle, ob ihr ſelbſt oder irgend welchen anderen Staatsbürgern das Stimmrecht bekannt iſt. Sicher iſt nur, daß in einer Reihe von Jahren keine Frau gewählt hat.“ Katholiſche Studenten und Ultramontauismus. Wie weit die katholiſchen Studentenverbindungen in Halle den Ultramontanismus ablehnen, geht aus den von ihnen angenommenen nachſtehenden drei Theſen hervor, die nach der„Saale⸗Ztg.“ lauten: 1. Die katholiſchen Verbindungen ſind frei von jedem ul⸗ tramontanen, parteipolitiſchen Beſtreben und ſie verurteilen einſeitige Parteipolitik ſtudentiſcher Korporationen, wo und wie ſie immer vorkommt. 2. Zum Ausdruck deſſen verzichten die katholiſchen Korpo⸗ rationen darauf, ſich als ſolche an den Katholikentagen zu beteiligen; denn dieſe Tagungen, auf denen religiö ſe und politiſche Tendenzen verſchmolsen werden, ſind le⸗ diglich eine Verkörperung des ultramontanen Ge⸗ dankens. 3. Die katholiſchen Korporationen verurteilen auf dazs ſchärfſte das Eingreifen kirchlicher Behörden in die freie wiſſenſchaftliche Forſchung und in die Lehr⸗ und Lernfreiheit. Möge dieſe neueſte Reformation an der Univerſitat Halle⸗Wittenberg an allen deutſchen Univerſitäten Nach ahmung finden! Deutsches Reich. — Der Fall Schücking),unterliegt zurzeit det Prüfung durch den Miniſter des Innern. hat bei Gelegenheit ſeiner Inſpektionsreiſe nach Schleswig ſich mit den beteiligten Regierungsfaktoren ins Benehmen geſetzt; das Ergebnis, zu dem er gekommen iſt, dürfte in den nächſten Tagen bekannt werden. Es handelt ſich um ein von dem zuſtändigen Regierungspräſidenten, alſch nicht von der Zentralſtelle eingeleitetes Verfahren. —(Endgültige Amtsenthebung ſozial demokratiſcher Krankenkaſſen⸗Vorſtände) Bekanntlich waren die„Genoſſen“ Hauſchild und Landgraf von ihren Aemtern als Vorſtandsmitglieder der Chemnitzens Ortskrankenkaſſe enthoben worden. Sie hatten gegen dieſe Enthebung Rekurs bei dem zuſtändigen Verwaltungsgeriche eingereicht; dieſer Rekurs iſt jetzt zurückgewieſen worden. Damit iſt die Amtsenthebung beſtätigt. Das Rekursgericht nahm nicht an, daß die Genoſſen ſich haben bereichern wollen; wohl aber ſah es in der Handlungsweiſe, die zur Amts⸗ enthebung führte, eine Pflichtwidrigkeit. Der badiſche Verein für Volkskunde hielt am Sonntag den 26. Juli in Triberg ſeine vierte Jahresberſammlung ab. Das feſtlich geſchmückte Städtchen bot ſchon den Feſtteilnehmern am Abend vorher eine elektriſch⸗bengaliſche Beleuchtung der Waſſerfälle. Am gleichen Abend ſprach noch der Vorſitzende des Vereins, Herr Univer⸗ ſitätsbibliothekar Prof. Dr. Pfaff aus Freiburg in einer öffentlichen Verſammlung über das Schwarzwaldbauernhaus und die Schwarzwaldbauerntracht unter gleichzeitiger Vor⸗ führung von Lichtbildern. Die Hauptverſammlung fand am Sonntag ½12 Uhr im Rathausſaale ſtatt, wozu Vertreter det Zweigvereine und Freunde der Volkskunde aus Freiburg, Heidelberg und Baden⸗Baden erſchienen waren. Mit einem Hoch auf das Großherzogliche Haus wurde die Verſamlung eröffnet. Dann begrüßte der Vorſitzende die Gäſte, ſo den Vertreter der Regierung, Herrn Miniſterialrat Dr. Böhm, der dem Vereine ſchon öfter durch ſeine Teilnahme ſein Intereſſe und Berichterſtatter zur Folge hatte. Das Sterbegemach wurde ſchwarz ausgeſchlagen und in einen Betſaal verwandelt. An dem Sonntage, der dem Sterbetage folgte, nahm die ganze fürſtlichs Familie dort das Abendmahl. Am Montag wurde die Leiche in den Sarg gebettet. Inzwiſchen hatte die Fülle der eingegangenen Blumenſpenden eine ſolche Ausdehnung erreicht, daß nicht mur das im Erdgeſchoß liegende Sterbezimmer und das anſtoßende Arbeitszimmer des Fürſten von den koſtbaren Kränzen, Palm⸗ wedeln uſw. angefüllt war, ſondern auch der Korridor und das ſo⸗ genanmte Geburtszimmer, wo ſonſt am 1. April die Gaben auf einer langen Tafel aufgebaut wurden, die dem Fürſten von Nah und Fern zugingen. Schließlich mußte noch der Raſen bor dem Hauſe dafür in Anſpruch genommen werden. Am Montag, den 1. Auguſt, traf der damalige Reichskanzler Fürſt Hohenlohe in Friedrichsruh ein, um perſönlich und im Namen des Bundesrats zu kondolieren. Ihm folgten die Abordnungen der Parlamente und zahlreicher Körperſchaften, ſowie militäriſche Deputationen. Am 2. Auguſt traf der Kaiſer, der ſeine Nordlandfahrt unterbrochen hatte, mit der Kaiſerin in Friedrichsruh ein, legte einen loſtbaren Kranz am Sarge des Fürſten nieder und nahm dann an der ein⸗ fachen, aber um ſo ergreifenderen Leichenfeier ſeitens der fürſt⸗ lichen Familie im Sterbezimmer teil. Das Angebot des Kaiſers, die ſterbliche Hülle des Fürſten in der Fürſtengruft des neuen Domes zu Berlin beizuſetzen, lehnte die fürſtliche Familie im Hin⸗ blick auf den Wunſch des heimgegangenen Fürſten, im Sachſen an der Seite ſeiner ihm am 27. November 1894 im Tode voran⸗ gegangenen Gemahlin beigeſetzt zu werden, ab. Auf Anordnung des Kaiſers fand aber am 4. Auguſt 1898 im Berliner Dom eine großartige Leichenfeier für den Fürſten ſtatt. In Friedrichsruh kehrte allgemach wieder Stille und tiefer Friede ein. Die definitive Beiſetzung des Fürſten in dem Mauſo⸗ leum auf dem Hügel gegenüber dem Herrenhauſe— den Plaßz hal der Fürſt ſelbſt gewählt— geſchah am 19. März 1899. Seitdem iſt dieſe Stätte zu einem nationalen Wallfahrtsorte für das deutſche Volk geworden. Sie wird es bleiben bis in fernſte Zeiten. Herr v. Moltke — 8 24 = F FN Ad 0 ö Mannheim, 29. Juli. 31 Seite. belundet habe, dann den Amtsvorſtand und die Vertreter der Trachten⸗ und des Schwarzwaldbereins, ſowie den des Oden⸗ waldklubs. Auch dem Oberhaupte der Stadt, Herrn Ober⸗ bürgermeiſter von Pellegrini, dankte er für den freundlichen Empfang. Mit Wehmut müſſe er des Todes des Großherzogs gedenken; dieſer habe immer die wärmſte Teilnahme an den Beſtrebungen des Vereins gezeigt, die die Kulturgeſchichte der Heimat pflegten und die Volksüberlieferungen in ihren Licht⸗ und Schattenſeiten kennen lernen wollten. In freundlichen Worten erwiderte Herr Miniſterialrat Dr. Böhm die Grüße. Mit großem Intereſſe verfolge die Regierung die Ziele des Bereins. Unſer jetziger Großherzog wandle darin ganz in den Bahnen ſeines Vaters. Sehr zu begrüßen ſei, daß die Ver⸗ eine, die ähnliche Ziele verfolgten, ſich jetzt zuſammenſchlöſſen zur Erreichung eines großen Zieles. Auch die anderen Ver⸗ kreter wünſchten zu den Verhandlungen beſten Erfolg, und der Vertreter des Vereins für ländliche Wohlfahrtspflege, Herr Dekan Nuzinger, will am Verlobungstage der beiden Vereine die beſten Glückwünſche für eine glückliche Ehe bringen. Dann wurde in die Tagesordnung eingetreten. Nach dem Kaſſen⸗ bericht, erſtattet von Herrn Kaufmann Schillinger aus Frei⸗ burg, ſtehen 1865 M. 75 Pfg. Einnahmen 796 M. 39 Pfg. Ausgaben gegenüber. Aus der Vereinstätigkeit ſei erwähnt daß die Volkslieder aus den Beantwortungen der Fragebogen vom Jahre 1893 geſammelt wurden, ebenſo hat Herr Prof. D. Lamey aus Freiburg daraus die Volkslieder bearbeitet. Auch wurde dem Verein aus Baſel eine wertvolle Schenkung zuteil, eine umfangreiche Liederſammlung aus der Gegend von St. Blaſten, aufgezeichnet von einer Schweizerin, Fräulein Stöckle. Durch Vorträge hatte der rührige Vorſitzende dem Pereine in Zelle i.., Lenzkirch, Bonndorf, Waldkirch, Kirchen⸗Efringen neue Freunde gewonnen. Hierauf berichteten die Vorſitzenden der Zweigvereine über die Tätigkeit ihrer Ortsgrupen, wobei Herr Prof. Dr. Kahle aus Heidelberg dem verſtorbenen Geheimen Hofrat Prof. Dieterich einen warmen Nachruf für ſeine Verdienſte um die Volkskunde widmete. Den Hauptpunkt der Tagesordnung bildete die Beratung über die Verſchmelzung des Vereins für Volkskunde mit dem für länd⸗ liche Wohlfahrtspflege unter dem Namen„Badiſche Heimat“, worüber der Vorſitzende des erſtgenannten Vereins berichtete. Der vorliegende Entwurf wurde in ſeinen Hauptſtücken gut⸗ geheißen. Der alte Vorſtand bleibt bis Ende des Kalender⸗ jahres im Amte, dann ſoll endgültig über die Sache entſchieden und die Arbeitsausſchüſſe ernannt werden. Ein Feſtmahl ver⸗ einigte die Teilnehmer im Gaſthaus zum Löwen, wobei ein Telegramm des Miniſters Freiherrn von Bodman verleſen wurde, worin dieſer die Ziele des Vereins begrüßt und bittez, ihn als Mitglied aufzunehmen. Dann wurde noch der hok Schwarzwald als die Wiege des Zähringiſchen Herrſcherhauſes gefeiert, ſowie des rührigen Vorſtandes des Vereins in einem Hoch gedacht. Ein ſeltener Genuß wurde am Nachmittag den Teilnehmern noch zuteil durch die Aufführung des„Licht⸗ ganges“ von Frau Prof. Stengel aus Gutach, dargeſtellt von Bewohnern dieſes Ortes. In lebenswahrer friſcher Darſtellung wurde hier ein Bild aus dem Leben der Schwarzwälder ge⸗ zeigt mit ihrem geſunden Humor, ihren ſinnigen Liedern, ihrer trauten Geſelligkeit und ihrem Hang am Alten. Die treffliche Aufführung fand allgemeinen Anklang. Dann zog die ganze Geſellſchaft mit den Gutachern, die Klarinetten an der Spitze, nach der Retſche, einem Ausflugsziel in der Nähe Tribergs. Hier entwickelte ſich ein munteres, ungezwungenes Leben, die Gutacher zeigten ihre alten Tanzweiſen, und zum Schluſſe brachte der Vorſitzende noch ein Hoch auf das deutſche Volk aus, das von der vielköpfigen Menge begeiſtert aufgenommen wurde. Nus Stadt und Land. * Mazuheim, 29. Juli 1908. * Landesherrlich angeſtellt wurde Reallehrer Adolf Gön⸗ mer an der Oberrealſchule in Karlsruhe. * Uebertragen wurde dem charakteriſierten Polizeikommiſſär Guſtav Wild beim Bezirksamt Raſtatt die etatmäßige Amts⸗ ſtelle eines Polizeikommiſſärs(Gehaltsklaſſe). * Der Ballon„Zähringen“, der geſtern vormittag ſeinen dritten Aufſtieg unternahm, iſt glatt in Unzenberg(Kreis Sim⸗ mern im Hunsrück) gelandet, nachdem er eine Höhe von 2200 Mtr. erreicht hatte. *Fahrpreisermäßigung für Studienreiſen und Reiſen im Intereſſe der öffentlichen Wohlfahrt. Für Studienreiſen von Hoch⸗ und Fachſchulen, für Schulfahrten, ſowie für beſtimmte Reiſen im Intereſſe der öffentlichen Wohlfahrt, gewährt der Deutſche Eiſenbahnperſonentarif ein« Ermäßigung des Fahrpreiſes auf die Hälfte. Wo die Einheitsſätze der drereeere—— eee— =— Buntes Feuflleton. — Peter Roſegger und das lenkbare Luftſchiff. Laſen da dieſer Tage die Schülerinnen der 5. Klaſſe der höheren Mädchenſchule in Baden⸗Baden die köſtliche Erzählung Peter Roſeggers, die in ihrem Leſebuch Aufnahme gefunden hatte, „Als ich das erſte Mal auf dem Dampfwagen ſaß“, und kamen guf den Einfall, den ſteieriſchen Waldpoeten nebſt ſeinem Pa⸗ len einzuladen, hierherzukomemn und die Vorbeifahrt des Zeppelinſchen Luftſchiffes, dieſes neueſten„Teufelsſpuks“— wie der Pate ſ. Zt. die Eiſenbahn genannt hatte— zu be⸗ lrachten. Gleichzeitig dankten ſie dem gemütvollen Dichter, der ihnen durch ſeine humorvollen Geſchichten ſchon ſo manche⸗ heitere Stunde bereitet hatte. Geſagt, getan. Geſtern traf nun folgende mit dem Bildnis des Dichters geſchmückte Karte ein: ̃ Am die fünfte Klaſſe der höheren Mädchenſchule in Baden⸗ Baden. Schön Dank für Euer liebes Schreiben und für die Ein⸗ ladung zum neuen Luftſchiff. Da ich als Poet aber ſchon lang in Luftſchlöſſern wohne und ein Luftſchiff daher für mich nicht viel Neues hat, und da mein Pate und Urgroß⸗ vater ſchon lange mit Extrazug in den Himmel gefahren ſind, ſo können wir alle miteinander nicht kommen. Unſeren Segen zur neuen Zeit, in die das junge Geſchlecht eingeht. Möge ſie den Menſchen Herzensglück und heitern Frieden bringen! Krieglach, 25. VII. 1908. 5 Peter Roſegger. Man kann ſich denken, mit welchem Jubel vieſe Antwork dbon den jugendlichen Leſerinnen des Dichters aufgenommen Wurde. In Glas und Rahmen wird dieſe Karte als eine wert⸗ General⸗Auzeiger.(Abendblatt). dritten Klaſſe für Perſonenzüge und für Eilzüge verſchieden ſind, wird nach den Tarifbeſtimmungen der Preis auf den halben Eilzugpreis ermäßigt. Dieſe letztere Voraus⸗ ſetzung trifft für die badiſchen und bayeriſchen Staatsbahnen zu, wo der Fahrpreis für die dritte Klaſſe der Eilzüge nah einem Einheitsſatz von 3 Pfennig, und für die dritte Klaſſe der Perſonenzüge nach einem Einheitsſatze von 2 Pfennig für das Kilometer berechnet wird. Es ergibt ſich ſomit für den ermäßigten Fahrpreis in allen Fällen, gleichviel, ob Eil⸗ oder Perſonenzüge benützt werden, ein Einheitsſatz von 1,5 Pfennig für das Kilometer. Der Einheitsſatz von 2 Pfennig, der bei allen deutſchen Bahnen grundſätzlich nicht weiter ermäßigt wird, entſpricht dem Einheitsſatz für die vierte Klaſſe der anderen deutſchen Bahnen, bei denen für die dritte Klaſſe, ſowohl der Eil⸗ wie auch der Perſonenzüge, ein Einheitsſatz von 3 Pfennig er⸗ hoben wird. Der ermäßigte Fahrpreis für die dritte Klaſſe der Eil⸗ und Perſonenzüge beträgt alſo auch bei den Bahnen mit pierter Klaſſe, gleich wie in Baden und Bahern, 1,5 Pfennig für 1 Kilometer. * Der Deutſchnationale Handlungsgehilfenverband, Sitz Hamburg, zählte am 1. Juli ds. Is. 115 357 Mitglieder. Da⸗ bon entfallen auf die Lehrlingsabteilung des Verbandes 6564 Mitglieder. Seit dem 1. Januar ds. Is. beträgt die Mitglieder⸗ zunahme 7869. An derſelben iſt beſonders günſtig der Gau Südweſt, Sitz Mannheim, beteiligt, der ſeinen Beſitzſtand vom 1. Januar 1908 an(94 Ortsgruppen mit 7256 Mitgetedern) in⸗ zwiſchen auf 106 Ortsgruppen mit 7721 Mitgliedern) demnach um ein Mehr von 12 Ortsgruppen und 565 Mitgliedes ſteigerte. Die größte Ortsgruppe des Gaues Südweſt iſt Mannheim. Sie zählt heute 1016 Mitglieder. * Techniſcher Verein Mannheim. Am Sonntag, den 19. d. M. unternahm der Techniſche Verein Mannheim eine Exkur⸗ ſion zur Beſichtigung des Werkes der Portlandzement⸗ werke Heidelberg Mannheim, Aktien⸗Geſell⸗ ſchaft, nach Leimen. Dieſes Werk verarbeitet einen Kalk⸗ ſtein, der zwiſchen 70 und 90 Prozent kohlenſauren Kalk enthält und der aus den etwa 1000 Meter entfernten Brüchen durch eine Seilbahn in die Fabrik gebracht wird, wo er allmählich zu Roh⸗ mehl mit einer Feinheit von 15 Prozent Rückſtand auf ein 5000 .S. pro gem in 2 große etwa 100 000 Zentner faſſende Silos gemahlen wird. Vierzehn rotierende Oefen brennen das Rohmehl zu Kleinkern, die durch Kollergänge zerkleinert und durch 30 Griffelmühlen zu Zement gemahlen werden. Das Werk arbeitet mit 4000 Pferdeſtärken, die in 3, ſeitlich des 500 Meter langen Hauptgebäudes liegenden Maſchinenhäuſern erzeugt werden. Es beſchäftigt 750 Arbeiter und produziert über 1 200 000 Faß à 180 Kilogramm brutto pro Jahr, hat eigene Gießerei und Ma⸗ ſchinenwerkſtatt. Beſonders intereſſant waren auch die Wohl⸗ fahrtseinrichtungen für die Beamten und Arbeiter, die in einer großen Kantine, einer Speiſehalle, einem großartigen Hallen⸗ ſchwimmbad, einem in den Steinbrüchen ſchön gelegenen Schützen⸗ ſtand, in Arbeiterwohnungen und der zurzeit im Bau begriffenen großen Berſammlungshalle zum Ausdruck kommen. Die Beſich⸗ tigung erfolgte im Anſchluß an einen Vortrag, den Herr Dr. Schott vor einiger Zeit hier in Mannheim über den Unter⸗ ſchied zwiſchen Portlandzement und belgiſchen Naturzement hielt. Der Redner erklärte den Unterſchied in der Herſtellung beider Fabrikate und entwickelte die Folgen, die dieſer Unter⸗ ſchied in der Fabrikation für das Produkt notwendigerweiſe zei⸗ tigen muß. * Zwei Haifiſche ausgeſtellt. In den Schaufenſtern der hie⸗ ſigen Filiale der Deutſchen Dampffiſcherei⸗Gefell⸗ mörgen zwei Haifiſche zu ſehen, die heute früh hier ein⸗ trafen. Die Tiere wurden in der Nordſee gefangen. Fahrraddieb hatte das Schöffengericht abzuurteilen. In der kurzen Zeit vom 27. April bis 15. Mai ſtahl der Bäcker⸗ gefelle dam Pfrommer aus Offenbronn nicht weniger als 8 Fahrräder von der Straße weg, wo er ſie gerade angeſtellt fand. Pfrommer war außerdem Kaſſier des Bäckerklubs„Einig⸗ keit“ und unterſchlug als ſolcher den Betrag von 36 Mark, Das durch den Erlös aus den Fahrrädern und der Unterſchlagung erhaltene Geld verſpielte und verpraßte er. Nach ſeiner eigenen Angabe hat er an einem Abend 35 Mark in der„Bäckerinnung“ beim„Frankfurter Eilf“ verſpielt, obſchon er nur 9 Mark wöchentlich verdiente, wenn er es nicht vorzog, überhaupt vom Diebſtahl zu leben. In Anbetracht der Gemeingefährlichkeit der Handlungsweiſe des arbeitsſchenen Burſchen erkennt das Schöffengericht auf eine Gefängnisſtrafe von 1 Jahre, wo⸗ bon 1 Monat durch die Unterſuchungshaft als verbüßt gilt. Als Kurioſum ſei erwähnt, daß der Gauner ſogar einem Schuz⸗ manne namens Rückert ein Rad ſtahl, aber hierbei erwiſcht wurde.— Einen niederträchtigen Diebſtahl beging der Tag⸗ löhner Ehriſtian Boch von hier. Er ſtand mit der geſchiedenen Ebefrau Anton Schmelcher in Beziehungen und er wohnte in demſelben Hauſe, in welchem die Schmelcher wohnt. Die Schmel⸗ cher hatte ein arme epileptiſch veranlagte Frau, die Witwe Marie Sack, in Logis. Am 20. Juni kam er in das Zimmer der Frau Sack, ſchnitt deren Matratze auf und ſtahl aus der⸗ ſelben einen Betrag von 300 Mark, die letzten Erſparniſſe der — volle Erinnerung die Schülerinnen durch ihre weitere Schulzeit begleiten. Sie betrachten ſie als ein Zeichen dafür, daß ſte durch ihre naive Verehrung dem Dichter, der ein rechter Freund der Schule und der Jugend iſt, auch eine kleine Freude be⸗ reitet haben. — Die Abflachung des Mer de glace bei Chamounix. Schwankungen in den Au nungen der Gletſcher ſind Gegenſtand zahlreicher Meſſungen geweſen. Während jedoch der Wechſel ihrer Flächenausdehnung gut ſtudiert und bekannt iſt, trifft ein gleiches hinſichtlich der Abflachungsverhältniſſe nicht zu. Dies wird ohne weiteres verſtändlich, wenn man ſich gegenwärtig hält, um wie viel leichter es iſt, Längen zu beſtimmen, als eine vollſtändige Niveau⸗ aufnahme durchzuführen. Und doch iſt die Feſtſtellung eines Quer⸗ profils an der gleichen Stelle zu verſchiedenen Zeiten nötig, um einen klaren Einblick in die Abflachungsvorgänge zu erlangen. Genaue Beſtimmungen dieſer Art hat der franzöſiſche Gelehrte Val⸗ lok auf dem Mer de glace bei Chamounixz durchgeführt und mit den Ergebniſſen anderweitiger Beobachtungen in den letzten fünfzig Jahren zuſammengeſtellt. Seine Arbeiten umfaſſen den Zeitraum von 1891 bis 1907 und geſtatten, allgemeine Schlüſſe zu ziehen, da die Abflachung, die ſich aus ihnen ergibt, ein Viertel der totalen Abflachung erreicht, die ſeit dem Ausdehnungsmarimum der Glet⸗ ſcher in modernen Zeiten beobachtet wurde⸗ Nach dem großen Maximum von 1826 hat der Gletſcher wiederum im Jahre 1850 ſeine Moränen ausgefüllt. Seither hat ſich an dieſen Verhältniſſen michts geändert, ſo daß ſich die Querprofile dieſes Jahres rekon⸗ ſtrimeren ließen, wobei auch die Ausſagen von Gewährsmännern, die ſich an das Maximum des Jahres 1850 erinnern konnten, heram⸗ gezogen wurden. Das weſentliche Ergebnis iſt, daß in dem großen ebenen Gletſchergebiet zwiſchen Echelets und Moniauvert in fünfzig Jahren eine Abnahme um fünfzig Metern ſtattgefunden hat. Dies iſt aber ein Achtel der ganzen Abflachung ſeit der Eiszeit, die ins⸗ geſamt 400 Meter beträgt, ſo daß man auf den Gedanken kommt, Die daß die Vorſtellungen von letzterer bielleicht doch übertrieben ſind. ————— ſchaft„Nordſee“, 8 1, 2,(Breiteſtraße) ſind heute und * Aus dem Schöffengericht. Einen ganz gemeingefährlichen 18 Sek., Mainger Rkl.„Fortuna“ alten Frau, welche ſie ſich, um ſich vor einem Diebſtahl ganz ſicher zu ſtellen, in die Matratze eingenäht hatte. Einen Teil des geſtohlenen Geldes verſchenkte er an Freunde, ein anderer Teil ging bei Frauenzimmern drauf. Seine ſchurkenhafte Handlungsweiſe büßt der Angeklagte mit 6Monaten Ge⸗ fängnis. Sport. 4* Die neueſten Erſolge des Manheimer.⸗K.„Viktorta“. Bei den Internationalen Olympiſchen Spielen in Kaiſerslautern ge⸗ lang es der„Viktoria“ wieder, hervorragend abzuſchneiden. Sie errang u. a. 10 erſte und 2 zweite Preiſe in folgenden Konkur⸗ renzen: Im 50 Meter⸗Juniorlauf Herr W. Trautmann Erſter, im 50 Meter⸗Seniorlauf Herr J. Müller Erſter, im 100 Meter⸗ Senior⸗Lauf Herr W. Trautmann Zweiter, im 200 Meter⸗Se⸗ niorlauf Herr W. Trautmann Erſter, im 1500 Meter⸗Seniorlauf Herr L. Klein Erſter; ferner Herr Trautmann im Weit⸗ ſprung mit Anlauf mit 5,85 Meter Erſter, im Kugelſtoßen mit 10,22 Meter Erſter, im Steinſtoßen mit 6,06 Meter Erſter, im Diskuswerfen mit 30,79 Meter Zweiter. Im Dreikampf, be⸗ ſtehend aus 200 Meter⸗Lauf, Diskuswerfen, Dreiſprung mit An⸗ lauf für Senioren wurde ebenfalls Herr Trautmann Erſter. Die 3000 Meter⸗Stafette gewann„Viktoria“ glänzend mit 60 Meter Vorſprung und die 400 Meter⸗Stafette mit ſchönem Vor⸗ ſprung. Hier wurde ihr aber der Preis nicht zuerkannt. An⸗ geblich iſt ein Läufer zu früh vom Start weg. * Verein der Hundefreunde, E.., Mannheim.(Vereins⸗ lokal„Liederkranz“). Bei der am 26. Juli ſtattgehabten 5. allgemeinen Ausſtellung von Hunden aller Raſſen erhiel⸗ ten die folgenden Mitglieder obigen Vereins Auszeichnungen für ihre Hunde: Val. Zeilfelder, 2. Preis für deutſchen Doggenrüden„Harras von Neckarau“, E. Diemer und N. Randoll, Weinheim, 1. Preis für, ſtockh. St. Bernhards⸗ hündin„Juno von Dreihof, Bon Sejour“ und 2. Preis für „Alpha Bon Ssjour“, Aug. Braun für die deutſchen kurz⸗ haarigen Vorſtehhunde 1. Preis und Ehrenpreis für„Seppl von den Planken“, 2. Preis für„Frigga von den Planken“, A. Jahn, 2. Preis für deutſche kurzh. Vorſtehhündin„Cora!, derſelbe 3. Preis für Sußerſpanielhündin„Kenſington Mimi Wally“, Ernſt Gollinger, 1. Preis und Ehrenpreis für Dober⸗ mannpinſcherrüden„Max vom Kaiſerring“, Gg. Schäfer 2. Preis und 3. Preis für Airedaleterrier„Terry v. Neckar“, Karl Freytag, H. L. E. für Airedaleterrierhündin„Juno von der Weſchnitz“, Aug. Ehrhardt 3. Preis für Airedaleterrier⸗ hündin„Leo Stolzenfels vom Kleinfeld“, Georg Linier, Rheinau 1. Preis und 2. Preis für Airedaleterrierhündin „Gretel vom Rabenſtein“. Dieſe Auszeichnungen erbringen wiederum den Beweis, in welch zielbewußter Weiſe der Ver⸗ ein ſeiner Aufgabe, die Rein⸗ und Nachzucht der Hunde zu heben, obliegt. * 9. Regatta des Süddeutſchen Ru derverbandes in Mainz. Die am Sonntag vom Mainzer Ruderklub„Jortung“ 1898 veranſtal⸗ tete 9. Regatta des Süddeutſchen Ruderverbandes hatte einen großartigen Beſuch. Die Leiſtungen der Mannſchaften waren brillant, faſt alle Rennen entſchieden ſich erſt am Ziel. Der Verlauf der über eine Strecke von 2500 Meter führenden Rennen war[t.„Frkf..⸗A.“ folgender: Ermunterungs⸗Vierer: Gießener Rkl.„Haſſtia“ 7 Min. 5675 Sek., Mainzer Rll.„Fortuna“ 8 Min. 15 Sek.— Zweiter Senior⸗Vierer. Frankfurter Ruderſportverein „Amicitia“ 8 Min. 1826 Sek., Gießener Nkl.„Haſſia“ 8 Min. 8 Min. 20 Sek.— Senfor⸗ Einſer(Damenpreis). Frankfurter.⸗G.„Boruſſia(F. Buther), Mainzer Rkl.„Fortuna“(G. Bräutigam).— Gaſt⸗Viever. Offen⸗ bacher Rkl.„ mia“ 8 Min. 28 Sek,, Frankfurter Ruderſport⸗ verein„Amicitia“ 8 Min. 32 Sek., Gießener Rkl.„Haſſia“ 8 Min. 34 Sek., Mainzer Rkl. 1903 8 Min. 38 Sek.— 1. Senior⸗Vierer (Wanderpreis des S..⸗V.). Frankfurter Rkl.„Alemannia“ 7 Min. 35 Sek., Mainzer Rül.„Fortuna“ 7 Min 55 Sek.— Junior⸗ Vierer(Ehrenpreis des Mainzer Rudervereins). Frankfurter Ruderſportberein„Amicitia“ 8 Min. 2896 Sek., Frankfurter.⸗G. „Boruſſia“ 8 Min. 2876 Sek., Mainzer Rkl. 1903 8 Min. 43 Sek., Gießener Rkl.„Haſſia“ 8 Min. 48 Sek.— Troſt⸗Vierer(offen für die im Ermunterungs⸗ und Junior⸗Vierer nicht ſiegreich geweſenen Mannſchaften). Mainzer Akl.„Fortuna“ ging allein über die Bahn.— Senior⸗Achter. Frankfurter Rkl.„Alemannig“ 8 Min. 25 Sek., Fvankfurter.⸗G.„Boruſſia“ 8 Min. 3 Sek., Mainzer Rkl.„Fortuna“, Offenbacher Rll.„Germania“, Aus dem Großherzogtum. * Schwetzingen, 28. Juli. Die Frage der Verbin⸗ dung der Stadk Schwetzingen mit ihren, Nachbarorten durch elektriſche Bahnen, insbeſondere die ſofortige Erbau⸗ ung einer ſolchen von Schwetzingen nach Ketſch, war in den letzten Tagen wieder Gegenſtand lebhafter Erörterungen. Nach Bekanntwerden des Bürgerausſchußbeſchluſſes, wonach der Ge⸗ meinderat ermächtigt bezw. beauftragt wird, mit der Rheini⸗ ſchen Schuckert⸗Geſellſchaft für elektriſche Induſtrie.⸗G. einen entſprechenden Vertrag abzuſchließen und dieſen alsbalb dem Bürgerausſchuß zur Genehmigung vorzulegen, erhielt der Gemeinderat von dem Direktor der Rheiniſchen Gummi⸗ und Celluloidfabrik Neckarau, Herrn Fabrikant Ad. Benſinger in Mannheim, eine Offerte, worin ſich dieſer erbot, mit einem noch zu bildenden Konſortium die Erbauung eines Elektrizi⸗ tätswerkes und den Bau und Betrieb elektr. Bahnen unter den gleichen bezw. unter günſtigeren Bedingungen als die erwähnte Geſellſchaft zu übernehmen. Beſonders verlockend erſchien das Angebot dadurch, daß Herr Direktor Benſinger den jährlichen Zuſchuß auf 4000 M. auf die Dauer von 5 Jahren feſtſetzte, während die Schuckert⸗Geſellſchaft einen ſolchen von jährlich 6000 M. verlangt. Der Gemeinderat hat nun in ſeiner geſtrigen Sitzung zu dem für die hieſige Stadt ſowohl, als auch für die Gemeinde Ketſch hochwichtige und bedeutſame Ange⸗ legenheit nochmals Stellung genommen und iſt zu dem Be⸗ ſchluß gekommen, das Angebot des Herrn Direktor Benſinger dankend abzulehnen und mit der Schuckert⸗Geſellſchaft auf Grund der dem Bürgerausſchuß vorgelegenen Grundlagen weiter zu verhandeln und alsbald einen Vertrag abzuſchließen. Mit ausſchlaggebend für den Beſchluß des Gemeinderats war lt.„Schw. Zig.“ u. a. der Faktor, daß die Rhein. Schuckert⸗ Geſellſchaft bereits ſeit längerer Zeit die Konzeſſion für die Gemeinde Ketſch bis zum Jahre 1920 beſitzt, es daher einer anderen Geſellſchaft nicht möglich iſt, vor dieſer Zeit dem Wunſche nach einer für die Lebens⸗ und Verkehrsbedürfniſſe beider Gemeinden ſo notwendigen elektriſchen Bahnverbindung nachzukommen. * Offenburg, 24. Juli. Kreisſekretär Mayer und ſein Gemahlin feierten das goldene Ehejubiläum. Mayer, war in jüngeren Jahren fürſtenbergiſcher Straßenmeiſter und mehrere Jahre Bürgermeiſter der Kreisſtadt Waldshut. Jetzt iſt er nebenbei noch Bürgerausſchußmitglied und Verwalter, ſo⸗ wie Gründer des ſtädtiſchen Altertumsmuſeums⸗ 4. Seite. General⸗ nzeiger.(Abendblatt.) Maunheim, 29. Jul“ §8 Badenweiler, 28. Juli. Am nächſten Sonntag, den 2. Auguſt, abends 8 Uhr, wird die am 19. Juli wegen ungün⸗ ſtiger Witterung verſchobene erſte Wiederholung des Feſtſpiels „Bäderweihe“ im Kurpark ſtattfinden. oe. Donaueſchingen, 27. Juli. Geſtern fand dahier der 114er Tag ſtatt. Es waren gegen 4000 frühere Regiments⸗ angehörige erſchienen. Am Feſtzuge nahmen etwa 50 Militär⸗ vereine teil. Er bewegte ſich durch die feſtlich geſchmückten Stra⸗ ßen am fürſtl. Schloß vorbei zum Feſtplatze. Daſelbſt hielt der Fürſt eine Anſprache, die mit einem dreifachen Hurrah auf den Landesfürſten ſchloß. Als Ort des nächſten 114er Tages wurde Villingen beſtimmt. Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Der Streit um die„Cavalleria ruſticana“. Aus Mailand wird berichtet: Um die„Cavalleria ruſticana“ iſt bekanntlich ein Streit entbrannt, nachdem Verga dem Muſike: Monleone die Er⸗ kaubnis erteilt hatte, ſeine berühmte Novelle zum zweiten Male zur Kompoſition einer Oper zu benutzen, die bei dem Verleger Puccio erſchien. Mascagni und ſein Verleger Sonzogno, der die Preis⸗ konkurrenz ausgeſchrieben hatte, bei der die erſte„Cavalleria“ als Sieger hervorgegangen war, haben das Recht des Autors, dieſe Autoriſation zum zweiten Male zu erteilen, beſtritten und Klage gegen Verga, Monleone und Puccio erhoben. In erſter Inſtanz war das Urteil zu ihren Gunſten ausgefallen und die neue Oper als „unerlaubte Nachahmung und illohale Konkurrenz“ bezeichnet. So⸗ eben hat ſich nun das Mailänder Berufungsgericht mit der Sache beſchäftigt und ein Urteil gefällt, das das erſte zum Teil beſtätigt. Zwar wurde die Beſchuldigung, daß eine„illohale Konkurrenz“ vor⸗ liege, beſeitigt, aber das Vergehen der unerlaubten Nachahmung oder des Nachdrucks als vorliegend anerkannt und die Beſchuldigten wurden verurteilt. Monleone und Verga haben 750 Lire Buße zu zahlen. ——— Veſtattung Albert Grimmeiſen. Die Leiche des am 24. d. M. auf ſo tragiſche Weiſe bei einer Hochtour in den Schweizer Bergen aus dem Leben geſchiedenen verdienſtvollen zweiten Vorſitzenden des Pfälzerwaldvereins, Bahnaſſiſtent Albert Grim m eiſen von Ludwigshafen, wurde heute nachmittag im hieſigen Krematorium eingeäſchert. Die Zahl derjenigen, die dem Verblichenen die letzte Ehre gaben, war ſo überaus groß, daß man ſich genbtigt ſah, die Trauerfeier, die der Einäſcherung voranging, vor dem Krematorium abzuhalten. Der helle Eichenſarg, der die ſterblichen Ueberreſte Grimmeiſens barg, war auf dem oberſten Podeſt der Freitreppe vor der ge⸗ öffneten Tür inmitten einer Fülle von Trauerſpenden aufge⸗ bahrt, die ſich bis hinunter zum Fuß der Treppe erſtreckten. Er⸗ ſchienen war u. a. der Präſident der Pfälziſchen Eiſenbahnen, Herr Geh. Rat v. Lavalle mit Herrn Direktionsrat Mar⸗ kin und einer großen Zahl von Kollegen und Kolleginnen des Dahingeſchiedenen. Des Weiteren war anweſend der Hauptvor⸗ ſtand des Pfälzerwaldvereins mit dem Vorſitzenden, Herrn Ober⸗ forſtrat v. Ritter, an der Spitze und Deputationen des deutſch⸗ öſterreichiſchen Alpenvereins, des Odenwaldklubs und Skiklubs Vom Pfälzerwaldverein war wohl keine Sektion unvertreten. Harmoniumklänge, die feierlich gedämpft aus der Halle herausdrangen, leiteten die Trauerfeier ein. Dann ergriff Herr Stadtpfarrer Dr. Huber das Wort zur Trauerrede, die das Charakterbild des Verblichenen in einfachen, kräftigen Strichen Dor das geiſtige Auge zauberte und eine tieſergreifende Wirkung ausübte. Der Ohnmacht des Menſchentums, ſo führte det lliche u. a. aus, werde man ſo recht inne an der Bahre Mannes. Unwillkürlich werde man an die altgriechiſche Weiſe erinnert:„Nimmer geboren zu ſein, wäre den Menſchenkindern das Beſte!“ Ueber zwei Familien ſei eine jähe Kataſtrophe herein⸗ gebrochen. Zwei echte deutſche Männer, die Augen hatten, zu ſehen, was Gott in ſeinem Schöpfungshauſe jahrein, jahraus ausgeſtellt und Herzen. für dieſes Schöne und Erhabene in Gottes weiter Welt, zwei echte deutſche Männer, die draußen in der fernen Alpenwelt Erholung ſuchten von dem Staube und von den Mühen des Alltags, ſind frühzeitig dem Tod in die Arme geſunken. Zwei ſtolze deutſche Eichen ſind wie vom dahin⸗ braufenden Orkan hinabgeſtürzt worden in den Abgrund, zwei fruchttragende Bäume ſind herausgeriſſen worden aus dem Gar⸗ ten des Lebens. Der Verblichene war ein liebwerter Sohn, der das Gebot der Pietät in kindlicher Treue immer in der Tiefe ſeiner Seele verwahrte, den Geſchwiſtern ein warmherziger Bru⸗ der, der die kleinen und großen Freuden und Sorgen des Hauſes mit ſeltener Liebe umfaßte, den Mitbeamten ein rechter deutſcher Mann, charaktervoll, ernſt, nur darauf ſchauend, wie er die Pflichten ſeines Amtes und Bervfes zu erledigen imſtande ſei und Euch, Freunde vom Wanderſport, ein Menſch mit offe⸗ nem und aufrichtigen, aufopferungsvollen Sinn, ein Freund und ein Bruder, dem wir Treue halten wollen für alle Gwigkeit. Die Freude an der Natur war wohl ein Erbſtück ſeines Hauſes. Aber was er draußen ſah und ſchaute, betrachtete er nicht als ſein Eigentum. Wohin wandern wir? ſo hat er uns noch einmat gleichſam als Abſchiedsgruß zugerufen, als er das letzte Mal über das Wandern in der Ferienzeit ſchrieb. In Beantwortung der Frage: Wohin wandern wir? wurde er der Mitbegründer des Pfälzerwaldvereins. Euer werter Sohn, Bruder und Freund, Mitbeamter und Wandergenoſſe hat durch ſein Leben und durch ſeine Taten verſucht, das vor einem Jahrhundert geprägte Wort: „Zurück zur Natur!“ wieder neu einzuprägen in die tiefſten Fugen der menſchlichen Seele. Nach der tiefempfundenen Trauerrede des Geiſtlichen ſtieg als Erſter Herr Bahnaſſiſtent Kramer die Stufen hinauf, um namens der Beamten der Kontrolle der Pfälziſchen Eiſenbahnen dem langjährigen treuen Mitarbeiter das letzte Liebeszeichen zu widmen. Die Liebe, die den treuen Mitarbeiter und Kollegen ſtets ſorgend begleitet habe, werde ihm für alle Zeiten bewahrt bleiben. Als der Verblichene mit dem Eispickel hinaufwinkte zu den Fenſtern ſeines Bureaus, da habe niemand geglaubt, daß es der letzte Gruß ſei. Namens der engeren Kollegenſchaft und des Verbandes Pfälziſcher Eiſenbahnbeamten ſprach Herr Eiſenbahnaſſiſtent Bernatz tiefempfundene Abſchiedsworte. Im Namen des Be⸗ zirksverbandes Pfalz des bayeriſchen Verkehrsbeamten⸗Vereins legte Herr Poſtexpeditor Stubenvoll einen Kranz nieder. Dann widmete der Vorſitzende der Ortsgruppe Ludwigshafen, des Pfälzerwaldvereins Herr Direktor Kederer, dem Heim⸗ gegangenen einen längeren ehrenden Nachruf. Grimmeiſen ſei mit der Geſchichte des Pfälzerwaldvereins ſeit ſeinen erſten An⸗ fängen auf das innigſte verknüpft. Es ſei unmöglich, in knappem Rahmen aufzuzählen und ſchildern, wie er ſich um den Verein perdient gemacht habe. Selbſt wenn er alle Jahresberichte ver⸗ leſen wollte würde er die Tätigkeit des Verblichenen nicht er⸗ ſchöpfend ſchildern. Wie ein einziger furchtbarer Aufſchrei habe es die Pfalz durchzittert, als die Trauerkunde aus den Bergen kam. Aber man dürfe glauben, daß es ein Tod nach ſeinem Sinne geteſen ſei und müſſe ſich damſt kröſten, daß ihm ein e e 5 15 85 werde den Pfälzerwaldverein ein Vermächtnis des Tote in ſei Si weller wirtn. 0 Toten und in ſeinem Sinne . Herr Oberforſtrat v. Ritte ſtellte dem Toten das Zeug⸗ nis aus, daß er für den Pfälzerwaldverein am meiſten gearbeitet habe. Die beiden Kränze, die er niederlegte, ſtammten vom Haupt⸗ ausſchuß und vom Vorſitzenden des Pfälzer Verſchönerungsver⸗ ein, Kommerzienrat Eckel⸗Deidesheim. Dann traten an die Bahre Herr Kaufmann Fleiſchmann namens der Sektion Pfalz des Deutſch⸗Oeſterveichiſchen Alpenvereins, Herr Dr. Becker namens der Sektion Speyer des Deutſch⸗Oeſterreichiſchen Alpen⸗ vereins, Herr Oberlehrer Weißert namens des Odenwaldklubs Mannheim⸗Ludwigshafen. Weitere Kränze wurden niedergelegt im Namen der Ortsgruppen Speyer, Lampertsmühle, Neuſtadt, Rheingönheim, Kaiſerslautern, Frankental, der Saargruppe, Bergzabern, Landau, Annweiler, Wachenheim, Lambrecht, Bex⸗ bach, Waldmohr, Gimmeldingen und Hambach des Pfälzerwald⸗ vereins. Herr Dr. Freund ſprach im Auftrage des Skiklubs Mannheim⸗Ludwigshafen. Kranz häufte ſich auf Kranz zum Lorbeer⸗ und Blumenhügel. Am prächtigſten waren die mächtigon Waldkränze, die der ſinnigſte letzte Gruß des Waldes waren, den der Verblichene ſo ſehr geliebt hatte. Als die Kranzniederlegungen beendet waren, hoben ſechs Freunde des Heimgegangenen den Sarg auf und trugen ihn in die Halle, wo ſich nach den Segensworten des Geiſtlichen der Sarg hinab zum Feuergrabe ſenkte. Ein tiefergreifender Trauerakt hatte ſein Ende erreicht. ————ä—— Von Tag zu Tag. — Tod durch die Straßenbahn. Heilbronn, 29. Juli. Der Schneidergehilfe Bauer von Roigheim geriet heute früh lt.„Frkf. Ztg.“ mit ſeinem Fahrrad unter die elektriſche Straßenbahn und war auf der Stelle tot. — Zum Prozeß Lewandowski. Leipzig, 28. Juli. Das Reichsgericht verwarf die Reviſion der Frau Privatober⸗ förſter Alwine Lewandowski, welche am 29. Mai vom Landgericht 3 Berlin wegen ſchwerer Kuppelei, Erpreſſung und Betrugs zu vier Jahren Zuchthaus verurteilt worden war. Der Ehemann der wegen Beihilfe und früher ſchon wegen Tötung des Leut⸗ nants von Schmidt verurteilt worden war, hatte keine Reviſion eingelegt. — Furchtbares Unwetter. Köln, 29. Juli. Der Köln. Volksztg.“ zufolge ging geſtern nachmittag in Barmen bei völlig verfinſtertem Himmel ein furchtbares Unwetter nieder. Ein Wolkenbruch überflutete die Talſtraßen und das Waſſer drang in zahlreiche Keller, Fabrikräume und Wohnungen, ſodaß die Feuerwehr helfend eingreifen mußte. Im Ritterhauſener Bahnhof wurde die Empfangshalle und die Stationskaſſe unter Waſſer geſetzt; viele Gärten wurden verwüſtet. An zwei Stellen wurden durch die Waſſermaſſen die Mauern niedergeriſſen. — Kautionsſchwindeleien. Eſſen a. d.., 29. Juli. Der Inhaber des hieſigen Bankgeſchäftes Franz Manke u. Ko. G. m. b. H. wurde wegen Kautionsſchwindeleien verhaftet. Er ſuchte für ſein Geſchäft Kaſſenboten, denen er 3 bis 10000 M. Kaution abverlangte, was in mehreren Fällen gelang. 1000 M. hat er für ſich verbraucht; die anderen Werte wurden beſchlag nahmt. Die Bank, welche im Mai ohne jegliche Mittel gegründet wurde, hatte noch keinerlei Ge⸗ de e ieeee dieſes — Ertrunken. Tang ermünde, 28. Juli. Die beiden Söhne des Steuermannes Küſter ſind beim Baden in der Elbe in Schlammaſſen geraten und ertrunken. — Heftige Regengüſſe. Odeſſa, 29. Juli. Durch ungewöhnlich heftige Regengüſſe wurden hier die niedrig gelegenen Stadtteile überſchwemmt. Die unterſpülten Mauern der Häuſer drohen einzuſtürzen. Menſchen ſind keine dabei verunglückt. — Feuer. Wächtersbach, 29. Juli. Geſtern abend brach in einem Verpackungsmaterialienraum der dem Fürſten zu Mfenburg⸗Wächtersbach gehörigen Steingutfabrik zu Schlierbach Feuer aus, das infolge der vorhandenen brennbaren Stoffe große Dimenſionen annahm. Den Anſtrengungen der Feuerwehren gelang es, die anſtoßenden Gebäude zu ſchützen und das Feuer zu lokali⸗ ſieren. 28U50 855 11 eeeeeee, Das Großherzogspaar in München. * München, 29. Juli. Aus Anlaß des Beſuches des Großherzogs von Baden am hieſigen Hofe tragen die Haupt⸗ ſtraßen reichen Flaggenſchmuck in den Reichs⸗, badiſchen und deutſchen Farben. An einzelnen Stellen ſind auch Ehren⸗ Regenten zum Empfang faſt alle Prinzen erſchienen, ſo auch Herzog Ernſt Auguſt zu Braunſchweig und Lüneburg, der Miniſterpräſident Freiherr von Podewils u. ſ. w. Die Be⸗ grüßung des Großherzogs und der Großherzogin durch den Prinz⸗Regenten war laut„Frkf. Ztg.“ ſehr herzlich. Um 12 Uhr war Familienfrühſtück, um 1 Uhr wurde das Rathaus und das deutſche Muſeum beſichtigt. Um 4 Uhr erfolgte Empfang des diplomatiſchen Korps. —— Letzte Pachrichten und Telegramme. Swinemünde, 29. Juli. Nach gut verlaufener Fahrt traf der Kaiſer heute hier auf der„Hohenzollern“ ein, vom zahlreichen Publikum lebhaft begrüßt, wofür er wiederholt dankte Er empfing an Bord den Regierungspräſidenten Valentin und nahm die Meldung des Kommandanten von Swinemünde ent⸗ gegen. Nach dem Mahle verließen die Reiſegäſte der Nordlands. fahrt das Schiff. *Stockholm, 29. Juli. Anläßlich des Beſuches des deutſchen Kaiſerpaares in Stockholm ſchreibt Stock⸗ holms„Dagblad“: Daß die deutſche Kaiſerin, welche zum erſten Male Stockholm beſuchen wird, hierher kommt, iſt eine große Ueberraſchung angenehmſter Art und ein Beweis für die herz⸗ lichen Gefühle, welche der deutſche Kaiſer für unſere Königs⸗ familie hegt. *Paris, 29. Juli. Die 300 Turner vom deurſchen Turn⸗ feſt hielten geſtern abend in der Weltbrauerei am Boulevard Straßbourg auf Einladung des deutſchen Handlungsgehilfenver⸗ eins in Paris ihren Abſchiedskommers ab, wobei der deutſche Konſul von Kuhlemann ſie begrüßte. Für die Turner dankte der Vertreter vom Kreis Thüringen Bethmann, dem auch die Grün⸗ dung eines deutſchen Turnvereins in Paris mit über 20 jungen Leuten gelang. Paris, 29. Juli. Geſtern wurde in Rocheguiron in der Nähe des Schuppens, in welchem ſich das neue lenkbare Luftſchiff befindet, ein in Höhe darüber ſchwebender Mili⸗ tärballon vom Blitze getroffen. Die durch die ent⸗ zündeten Gasmaſſen entſtandene Flamme näherte ſich bis auf 50 Meter dem Schuppen. pforten errichtet. Am Bahnhof waren neben dem Prinz⸗ Zeppelins Luftſchiff. *„ Friebrichshafen, 29. Juli. Die Meldungen über den bald bevorſtehenden Aufſtieg des Grafen Zeppelin ſind ver⸗ früht. Das Bureau des Grafen Zeppelin rechnet mit der Mög⸗ keit, daß der Aufſtieg gegen Mikte Auguſt ſtattfindet weil die Gasfüllung längere Zeit beanſprucht und die Wetterlage ungünſtig iſt. Vom Flottenverein. * Straßburg, 29. Juli. Der kaiſerl. Statthalter von Elſaß⸗Lothringen, Graf von Wedel, hat das ihm von der Hauptverſammlung des elſaß⸗lothringiſchen Landesverbandes des deutſchen Flottenvereins angetragene Protektorat angenommen, indem er laut„Frkf. Ztg.“ der Erwartung Ausdruck gab, daß der Verband es alle Zeit verſtehen werde, ſich bei der Vervollkommnung ſeiner politiſchen Aufgaben frei von allen parteipolitiſchen und konfeſſionellen Gegenſähen zu halten. Reval. * Paris, 28. Juli. Aus den zwiſchen den Miniſtern Js⸗ wolsky und Pichon ſtattgehabten Unterredungen teilt der Berichterſtatter des„Matin“ u. a. mit, daß angeſichts der neuen Lage in der Türke beſchloſſen wurde, die ruſſiſchen Vorſchläge über die mazedoniſchen Reformen in Schwebe zu laſſen, wenngleich die ruſſiſche Regierung kein großes Vertrauen in die der kürkiſchen Bevölkerung gemachten Zugeſtändniſſe hege. Was Perſien an⸗ lange, ſo wurde feſtgeſtellt, daß Rußland und England jetzt völlig einig ſeien, trotz des Mißverſtändniſſes, welches durch die Verleihung des Oberbefehls über die Koſaken des Schahs an einen ruſſiſchen Oberſt hervorgerufen worden war. In Marokko geht Rußland durchaus mit Frankreich, welches in der Algecirasakte eine aus⸗ gezeichnete Grundlage für ſeine Politik beſitzt. Beide Regierungen ſind auch völlig einig in Betreff des nächſten Anlehens, daß die Ende dieſes Jahres fälligen Schatzſcheine im Betrage von 800 Mik⸗ lionen in ruſſiſche Rente umgewandelt werden ſollen. Von fran⸗ zöſiſcher Seite wurde betont, daß die Politik der Republit eine weſentlich friedliche iſt und daß ihre Streitkräfte lediglich dann verwendet würden, wenn es ſich um die Verteidigung ihrer Lebensintereſſen oder ihrer Würde und nationalen Ehre handelt, oder wo es der Wortlaut des Bündniſſes fordern würde. Im übrigen werde ſich Frankreich bemühen, bei gegebener Gelegenheit mit Rußland oder auch ganz allein als Vermittler zu dienen, um alle Zwiſtigbeiten und Differenzen zwiſchen anderen Ländern zu beſeitigen. * Rebak, 29. Juli. Die Petersburger Telegraphen⸗Agentur ſchreibt: Der Beſuch, den der Präſident der franzöſiſchen Republit in Reval dem Kaiſer von Rußland abgeſtattet hat, hatte den Cha⸗ rakter der Courtoiſie und Freundſchaft, der den beiden Staatsoberhäuptern erlaubt hat, offiziell in perſönliche Beziehungen zu treten und ihnen gleichzeitig Gelegenheit bot, von neuem die Bande der Intimität feſtzuſtellen, die beide verbündeten Länder vereinen. In den Unterredungen, die zwiſchen dem Kaiſer und dem Präſidenten ſtattgefunden haben, ebenſo wie in den Be⸗ ſprechungen, die die Miniſter der auswärtigen Angelegenheiten der beiden Regierungen gehabt haben, hat ſich die vollſtändige Uebereinſtimmung ihrer Anſichten über alle Tages⸗ fragen der internationalen Pokitik offenbart. Die Verſicherung der Erhaltung und Befeſtigung des Friedens, ſowie ſie in den an Bord des„Standart“ gehaltenen Toaſten zum Aus⸗ druck kam, wird der charaketriſtiſche Zug dieſer Begegnung bleiben, ebenſo wie des Meinungsaustauſches, zu dem ſie Gelegenheit ge⸗ geben hat. * Reval, 29. Juli. jacht„Standard“ mit dem Kaiſerpaar an Bord die Reede von Reval. 1388„ Deutſchland und England. * London, 29. Juli. In der Rede, die der Handels⸗ miniſter Lloyd Georges geſtern am Friedenskongreſſe hielt, führte er im einzelnen etwa folgendes aus: Während wir friedlich mit Deutſchland Handel trei⸗ ben und beide Länder aus der Arbeit des anderen Nutzen ziehen, bauen wir in gleicher Zeit Schiffe und organiſteren die Armee. Es gibt Männer bei uns in bedeutender Stellung und von großer Erfahrung, die völlig unter dem Eindruckz ſtehen, daß Deutſchland die Abſicht habe, uns anzugreifen. Es gibt Leute in Deutſchland, welche in gleicher Weiſe davon überzeugt ſind, daß wir im Begriffe ſind, ſie zu überfallen. Aus dieſer Furcht vor einander bewaffnen wir uns und ſtürzen uns in eben dieſen Konflikt, vor dem wir uns beide fürchten, (Beifall.) Ehemals habe es ſich genau ſo mit Frankreich ver⸗ halten. Er empfehle den Leuten, die jetzt beſtändig über das deutſche Geſpenſt in Erregung geraten, die Rede Cobdens von 1853 zu leſen. Sie würden finden, daß man nicht ein ein, ziges Argument gegen Deutſchland anwandet, das nicht frühe: gegenüber Frankreich gebraucht worden wäre. Tatſache ſei, daß beide Länder einander fürchteten, daß ſie gegeneinander Schiffe bauen und ſich gegenſeitig Abſichten unterſchiehen, die gleichermaßen grundlos ſind. Das einzig Wirkliche bei alledem ſeien die Koſten. Man frage oft, weshalb Deutſch⸗ land England fürchte. Aber man möge ſich erinnern, daß es England war, das damit anfing. England habe die über⸗ wältigende Ueberlegenheit zur See gehabt, aber es ſei damit nicht zufrieden geweſen, es habe geſagt: wir müſſen Dread⸗ nougts haben! Der Miniſter ſchloß mit der Bemerkung, es ſei beklagenswert, daß zwei große, fortſchrittliche Gemein⸗ weſen wie Deutſchland und Großbritannien nicht imſtande ſein ſollten, ein gutes Einvernehmen zwiſchen ſich herzuſtellen. Wir brachten es mit Frankreich, Rußland und mit den Ver⸗ einigten Staaten fertig, warum ſollten wir es nicht mif Deutſchland können? 1755 15 Der Umſchwung in der Türkef, KLonſtantinopel, 29. Juli. Die Mitglieder der Comits Ottoman'Union et de Progres waren geſtern, wie die türkiſchen Blätter melden, vom Scheich Uel Islam eingeloden. Er teilte ihnen mit, der Sultan habe ihn beauftragt, dem Volle ſeinen Dank auszufprechen. Die Verfaſſung werde voll ausgeführt werden und jeder möge mit ruhiger Zuverſicht wieder ſeinen Geſchäften nachgehen. Der Scheich fügte hinzu, der Sultan habe dieſe Worte mit der Hand auf dem Koran geſprochen und der Hoffnung Ausdruck gegeben, bald alle erforderlichen Maßnahmen durchführen zu können. „Köln, 29. Juli. Der Kln. Ztg. wird unterm 28. auß Saloniki gemeldet: Hier ſind alle politiſchen Gefangenen freigelaſſen worden. Täglich treffen Bandenführer und Komitee⸗ leute hier ein, welche Verbrüderung ſchließen.— Wie man aus Uesküb meldet, liefern die bulgariſchen Bandenführer ihre Waffen freiwillig im Konak ab. Der bulgariſche Pope traf geſtern hier ein und zog unter Vorantragung einer Fahne zur Kaſerne, wa er eine Dankesanſprache an das Offizierkorps hielt, in der er ſeine Landsleute aufforderte, den Treueid zu leiſten und das Offizierskorps ſtets zu unterſtützen. Heute morgen verließ die Kaiſer⸗ — —— VVFTVThV))TUUTTTVTTVVTTTT * E — —— Mannheim, 29. Juli. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) 5. Seite, Pfalz, Heſſen und Umgebung. * Kaiſerslauern, 28. Juli. Montag nachmittag kam der gremſer Rudig, wohnhaft auf dem Wieſentalerhof, während des fangierens zwiſchen die Puffer zweier Wagen und wurde tot⸗ zedrückt. „Niederkirchen, 28. Juli. Am Freitag abend fand die kochter des Bäckermeiſters und Gaſtwirtes L. Graßmayer durch Ver⸗ brennen infolge Exyploſion einer Petroleumlampe einen gräß⸗ lichen Tod. Die beim Löſchen eines Brandes tätig geweſene zeuerwehrmannſchaft kehrte bei Gaſtwirt Graßmayer gegen 12 Uhr cbends ein, um eine Stärkung zu ſich zu nehmen. Das Mädchen ſchickte ſich an, mit einer Petroleumlampe in den Keller zu gehen, um eine Flaſche Branntwein zu holen. Auf dem Rückwege fiel es — in der einen Hand die brennende Lampe und in der anderen die Branntweinflaſche— auf der Treppe, wobei die Lampe zerbrach und das Mädchen in die Flammen zu liegen kam. Im Nu waren ihre ſämtlichen Kleider am Leibe verbrannt und der ganze Körper ſchrecklich zugerichtet. Sich auf dem Boden wälzend, ſchrie das arme Weſen um Hilfe und einige der anweſenden Gäſte brachten es aus dem Keller heraus. Die entſtandenen Brandwunden am ganzen Körper waren derart, daß das Mädchen bald darauf den Brand⸗ wunden erlag. *Darmſtadt, 23. Juli. Nicht weniger als drei ſchwere Automobilunfälle ereigneten ſich ganz in der Nähe von hier. Geſtern Abend fand auf der Chauſſee zwiſchen Emelinen⸗ hütte und der Schachenmühle in der Nähe des Leißlerſchen An⸗ weſens ein ſchwerer Unfall ſtatt. Dem mit mehreren Perſonen beſetzten Wagen des Fuhrmanns Blöſer aus Nieder⸗Ramſtadt begegnete an dieſer Stelle ein Automobil aus Mainz. Angeblich infolge Scheuwerdens der Pferde erfolgde ein ſo heftiger Zu⸗ ſammenſtoß, daß der Wagen zertrümmert und ſämtliche Perſonen ſowie das Pferd verletzt wurden, teilweiſe ſchwer, jedoch nicht lebensgefährlich. Der Automobilbeſitzer erbot ſich ſofort, den an⸗ gerichteten Schaden zu erſetzen. Ein zweiter Unfall ereig⸗ nete ſich vorgeſtern Nachmittag an derſelben Stelle und zwar an der Biegung der Landſtraße bei der Schnakenmühle. Dort ſtieß Dr. Kopp von hier mit ſeinem Automobil heftig gegen einen Wagen des Maſchinenfabrikanten Guſtav Anton von der Waldmühle. Auch hier war der Anprall ſo ſtark, daß ſowohl Dr. Kopp, wie ſeine beiden Söhne aus dem Wagen heraus⸗ geſchleudert wurden und alle drei leichte Verletzungen erlitten. Das Automobil wurde ebenfalls ſchwer beſchädigt. Der dritte Unfall ereignete ſich am Vormittag desſelben Tages beim Oberwaldhaus. Hier fuhr ein Motorfahrer gegen ein von Darmſtadt kommendes Automobil und wurde ſchwer verletzt. Das Motorfahrrad ging völlig in Trüm⸗ mer. Der Verletzte mußte mit Hilfe des Automobils nach Darm⸗ ſtadt zur ärztlichen Behandlung gebracht werden. Das Unglück ſoll, wie verſichert wird, durch falſches Ausweichen des Motor⸗ radfahrers entſtanden ſein. Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Vont Darmſtädter Hoftheater. Die neue Saiſon des Darm⸗ ſtädter Hoftheaters wird am 6. September mit Wagners„Meiſter⸗ ſinger“ eröffnet. Es folgt eine Neueinſtudierung des„König Lear“, worin ſich vewſchiedene neu engagierte Mitglieder vorſtellen werden. An Novibäten ſind für die erſte Zeit vorgeſehen: In der Oper: „Narziß Rameau“ von Julius Stern; im Schauſpiel:„Der Teufel bon Molnar,„Die Pfarrerin“ von Fellinger und„Thalec Brockema“ don Wiegand. Von neuen Mitgliedern, die beilweiſe ohne Gaſtſpier engagiert worden ſind, werden ſich vorſtellen: In der Oper: die Soubwette Helene Zeiller vom Stadttheabter in Augsburg, der Tenorbuffo Leo de Leeuwe vom Stadttheater in Magdeburg, der Baritoniſt Otto Höhnel vom Stadttheater in Heidelberg und der Tenoriſt Hermann Reno vom Stadtheater in Znaim. Im Schau⸗ ſpiel: die Salondame Sofie Heumann vom Stadttheaber in Flens⸗ burg, die Sentimentale Margarethe Holthaus vom Stadttheater in Bremen, die jugendliche Salondame Gvete Codick von Berlin, der Heldendarſteller Hans Baumeiſter vom Stadttheater in Danzig, der Komiker Leo Tiſchler vom Stadttheater in Eſſen und der jugend⸗ liche Komiker Ludwig Holler vom Stadttheater in Poſen. Man ſteht alſo, der Perſonalwechſel am Darmſtädter Hoftheater iſt größer als an den meiſten kleinen Stadttheatern. Während der Ferien werden die Fremdenlogen im Theater umgebaut, ſodaß ſie jetzt be⸗ quemere Plätze bieten. 5 Die neue Kunſtausſtellung in Baden⸗Baden. In aller Stille iſt in Baden⸗Baden ein wichtiges künſtleriſches Unternehmen herangereift. Am Eingang der Lichtenthaler Allee geht ein Ge⸗ bäude der Vollendung entgegen, deſſen Räume nom nächſten Jahr an eine„Ständige Kunſtausſtellung Baden⸗Baden“ aufnehmen ſollen. Von Herm. Billings Hand geſchaffen, umfaßt der bvornehme Bau 11 Säle; in ihnen werden fortan alljährlich etwa 500 Kunſtwerke zur Ausſtellung gelangen, die vor allem deutſche Kunſt repräſentieren ſollen. Unter Vermeidung jedes einſeitigen programmatiſchen Standpunktes ſoll für die Zulaſſung der Kunſt⸗ werke allein ihr künſtleriſcher Wert ohne Anſehen von Partei und Richtung des ſchaffenden Künſtlers beſtimmend ſein. Die Aus⸗ ſtellungsleitung liegt in den Händen von Künſtlern(u. a. Keller, Schönleber, Thoma, Trübner), deren Namen eine Bürgſchaft dafür bieten, daß ſich das künſtleriſche Niveau der Veranſtaltung auf hoher Linie bewegt, während die finanzielle Rentabilität ſich auf den großen internationalen Fremdenſtrom ſtützt, der alljähr⸗ lich den berühmten Badeort durchflutet. Obwohl ſich viele Hinder⸗ niſſe in den Weg ſtellten, hat die„Freie Künſtlervereinigung Ba⸗ den“ mit zäher Energie an dem ſchon lange beſtehenden Projekt gearbeitet, und es iſt ihr nun endlich unter dem Beiſtand ver⸗ ſchiedener opferfreudiger Kunſtfreunde und mit tatkäftiger Hilfe bvon Staat und Stadt gelungen, den Plänen feſte Geſtalt zu geben. Der Bau, mit dem Prof. Billing ein vorbildliches intimes Ausſtellungsgebäude zu ſchaffen beabſichtigt, iſt ſchon bis unter das Dach gediehen, und im Frühjahr 1909 wird die erſte Aus⸗ ſtellung eröffnet werden. Ueber die Münchener Sezeſſion bringt Fürſt von Oſtini einen „Aufſatz, in dem auch eines Karlsruher Malers Wilh. Oertel Erwähnung getan wird. Von ihm heißt es in freundlicher Anerken⸗ mung: Zwei reife, wirkliche„Bilder“ bringt der Karlsruher Wilh. Oertel, einen Bauernhof mit heimkehrendem Ochſengeſpann und einen Winterabend im Hafen mit beſchneiten Booten. Man weiß nicht, welche der beiden Arbeiten ſchöner iſt in der tiefen Ruhe ihres Tons und dem harmoniſchen Klang der Farbe. Ein neues großes Operntheater für Paris. Wie aus Paris geſchrieben wird, iſt ſoeben die Gründung eines neuen Opern⸗ hauſes beſchloſſen worden Die eigentliche Gründerin iſt die Amerikanerin Miß William Corey, die einſt unter dem Namen Mabel Gilman eine berühmte Sängerin im leichten Jach war. Sie ſtellte dem neuen Unternehmen, das zugleich mit einer muſi⸗ daliſchen Hochſchule ſpeziell für in Paris ſtudierende junge Amerikaner verbunden wird, die Summe von fünf Millionen Francs zur Verfügung. An die Spitze der muſikaliſchen Hoch⸗ ſchule und zugleich an die leitende Stelle des neuen Operntheaters für das bereits ein großes Terrain in der Nähe der Place de Etoile erworben wurde, tritt Jean de Reſzke. Die Eröffnungen 20 neuen Unternehmungen iſt für Ende 1909 in Ausſicht ge⸗ ellt. Volkswirtschaft. Pfälziſche Mühlenwerke Maunheim⸗Schifferſtadt⸗ In der heute vormittag im Lokal der Rheiniſchen Credit ⸗ bank abgehaltenen 10. ordentlichen Generalverſammlung wur⸗ den von 13 Aktionären 751 Stimmen vertreten. Die Regu⸗ larien wurden ſämtlich einſtimmig genehmigt. des Aufſichtsrates, Herr Bankdirektor Dr. Broſien, wies darauf hin, daß die ausgangs Oktober v. Is. in Betrieb ge⸗ nommene neue Mühle in Mannheim den Erwartungen ent⸗ ſpreche, welche man an dieſes Werk geknüpft habe. Die Mühle beſttze ungefähr die doppelte Leiſtungsfähigkeit, wie die Schiffer⸗ ſtädter Mühle. Da durch den Bau des neuen Werkes die Be⸗ triebsmittel nicht mehr ausreichend ſind, ſo habe der Aufſichtsrat und Vorſtand beſchloſſen, der Generalverſammlung den An⸗ trag zu unterbreiten, das Aktienkapital der Geſell⸗ ſchaft von 1auf 2 Mill. zu erhöhen. Die Notwendig⸗ keit der Kapitalsbeſchaffung gehe aus den Bilanz⸗Ziffern ohne weiteres hervor. Die Verhandlungen mit der Creditbank wegen Uebernahme der Aktien hätten eine Einigung ergeben. Bezüglich der Ausgabe der Aktien wurde bemerkt, daß dieſe nicht unter Pari begeben werden. Die Begebung der Aktien iſt der Rheiniſchen Creditbank freigeſtellt. Die Be⸗ ſtimmung des Kurſes ſowie alle übrigen Modalitäten ſoll dem Aufſichtsrat und dem Vorſtand überlaſſen bleiben. Die Generalverſammlung erklärte ſich damit einverſtanden. Ferner erklärte ſich die Verſammlung mit der Ausgabe von Obligationen bis zur Höhe von 2 Millionen Mark ein⸗ verſtanden. Die Obligationen werden zu 4½ Prozent hypothe⸗ kariſch eingetragen und ſind zu 103 Prozent rückzahlbar mit einer Tilgung von 30 Jahren beginnend nach Verlauf von 10 Jahren. Auch über die Obligationen iſt ein ſtriktes Abkommen mit der Rheiniſchen Creditbank getroffen. Die Obligationen werden von dieſer Bank zum Kurſe von 97 Prozent ausgegeben, Im Geſchäftsbericht wird ausgeführt, daß während des verfloſſenen Geſchäftsjahres die Nachfrage nach unſeren Fa⸗ brikaten eine derart ſtarke war, daß im erſten Halbjahre, in welchem nur das Schifferſtädter Werk im Betrieb war, man nicht in der Lage geweſen iſt, allen Anforderungen der Kund⸗ ſchaft gerecht zu werden. Ende Oktober vorigen Jahres kam das neu erbaute Werk in Mannheim in Betrieb, womit die Produk⸗ tion ungefähr verdreifacht wurde, ſo daß von dieſem Zeitpunkt ab den Anforderungen der Kundſchaft in vollem Maße entſprochen werden konnte. Beide Werke waren ſodann bis zum Schluß des Geſchäftsjahres ununterbrochen voll beſchäftigt, und fanden die Fabrikate ſchlanken Abſatz. So zufrieden man auf der einen Seite mit dem Abſatz der Fabrikate war, ſo ungünſtig wurde das Er⸗ gebnis durch die für die Induſtrie, in beſonderem füc die Müllerei, außergewöhnlichen Verhältniſſe während des Jahres beeinflußt. Hervorzuheben ſind unter anderem die Streiks in den Hafenplätzen Rotterdam und Antwerpen, ſodann der ungü iſtige Waſſerſtand des Rheins, durch den die Frachten eine ganz außer⸗ gewöhnliche Höhe erreichten. Ferner trat im Herbſt vorigen Jahres eine Hoöchkonjunktur ein mit ſolcher Schnelligkeit und ſolcher Preisſteigerung der Rohprodukte, daß die Preiſe der Fa⸗ brikate nicht in gleichem Tempo ſolgen konnten. Dazu kam un⸗ vermittelt die bekannte amerikaniſche Kriſis, welche bis dahin ungeſehene Preisſtürze zur Folge hatte. Schließlich geſtaltete ſich zu alledem der Zinsfuß allgemein ſo hoch, daß er wie den ganzen Handel und die Induſtrie, ſo auch das Ergebnis der Geſellſchaf! höchſt nachteilig beeinfluſſen mußte. Der Bericht hebt dann weiter hervor, daß das Werk der neuen Mühle in Mannheim zur voll⸗ ſten Zufriedenheit ausgefallen iſt und alle Garantieen gewähr⸗ leiſtet, welche bei der Erbauung verlangt wurden. Für dieſe Mühle ſind bis zum Schluſſe des Geſchäftsjahres wie die Bilanz ausweiſt, M. 2 119 601.81 bezahlt und verrechnet worden. Die in der Bilanz erſcheinende hohe Summe für Warenvorräte iſt auf die erhöhte Produktion und die hohen Getreidepreiſe zurückzufüh⸗ ren; im übrigen iſt der ganze Vorrat bereits in Form von Mehl und Kleie vollſtändig ausverkauft geweſen. Ausweislich der Bilanz beträgt der Gewinn nach 34 701.49 Mark regulären Abſchreibungen M. 155 942.57 einſchließlich des Vortrages aus vorigem Jahre von M. 13 000. Hiervon ſind 5 27 dem geſetzlichen Reſervefonds mit M. 7147.13 zuzuführen und als erſte Dividende 4 mit M. 40 000 an die Aktionäre zu verteilen, während über den Reſt von M. 108 795.44 der Aufſichtsrat fol⸗ gende Vorſchläge machte, die von der Generalverſammlung auch einſtimmig genehmigt wurden: Von den verbleibenden 108 795.44 Mark auf neue Rechnung vorzutragen M. 25 000 und dem Del⸗ krederekonto gutzuſchreiben M. 10 000. Nach Abzug der ſtatuta⸗ tariſchen und vertragsmäßigen Tantiemen des Aufſichtsrates und der Direktion, ſowie nach Verteilung einer 4proz. Super⸗ dividende verbleiben M. 7967.04, die dem Gratifikationskonto zu überweiſen ſind. Die hiernach zur Verteilung gelangende Divi⸗ dende beträgt 8„. In der Bilanz figurieren u..: Waren⸗ konto M. 2233 859, Mühlenkonto M. 1 214914 linkl. Neubau Mannheim mit M. 969 953), Immobilien M. 1 221 466 linkl. Neubau Mannheim mit M. 980 786), Wohnungs⸗ und Bureau⸗ gebäude M. 120 756 linkl. Neuban Mannheim mit M. 44 7203, Grundſtücke M. 211 371(inkl. Maunheim 151798.). Die Debi⸗ toren betragen M. 1002 378., denen Kreditoren in Höhe von M. 4 923 155 M. gegenüberſtehen, von denen in laufender Pech⸗ nung M. 2803 553 und M. 2 119 602 im Neubau Mannheim in⸗ veſtiert ſind. *** Zum Zuſammenbruch der Solinger Bank ſchreibt man der„K. V. Ztg.“ aus Solingen: Nach und nach ſwerden noch Einzelheiten über die Art und Weiſe bekannt, wie bie Leiter der Solinger Bank das ſchon ſeit Jahren infolge der wahnſinnigen Kreditgewährung innerlich ban⸗ kerotte Unternehmen bis zum förmlichen Zuſammenbruche über Waſſer zu halten ſuchten. Um den wirklichen Stand der Bank zu verbergen und die ſtändige Geldknappheit vorübergehend zu beheben, ließen ſich die Leiter, vor allem aber der erſte, von bekannlen Kunden Wechſel über 50000 Mark und höbere Be⸗ träge geben. Dieſe Wechſel ließen ſie ſich dann von andecen Ban⸗ len, insbeſondere auch von der Reichsbank, diskontieren, und die dadurch gelöſten Summen dienten entweder zur Deckung der vorher in gleicher Weiſe in die Welt geſetzten Wechſel oder zur Stärkung der meiſtens leeren Kaſſe. Derartige Akzepte wurden in einem Geheimfache aufbewahrt; erſt als nach dem Tode des zweiten Direktors deſſen Bruder den Schlüſſel des Geheimfachs brachte, kam der verbrecheriſche Schwindel ans Tageslicht. Und die Kunden, welche ſich zu ſolchen Wechſelmanöbvern hergaben? Einer Anzahl von Firmen der Stahlwarenherſtellung, deren Unternehmen nicht überſchuldet ſind, welche aber durch die Zahlungseinſtellung der Solinger Bank inſofern doch in Mit⸗ keidenſchaft gezogen wurden, als ihnen bie Quelle für flüſſige Der Vorſitzende Rheiniſchen Geldmittel abgeſchnitten wurde, iſt es, wie wir erfahren, glück⸗ licherweiſe gelungen, anderweitig Bankkredit zu erhalten, bezw. private Hilfe zu erlangen, ſodaß die Zahlungseinſtellung noch im letzten Augenblicke vermieden werden konnte. Die meiſten der Solinger gewerblichen Unternehmungen beruhen ja doch auf ge⸗ ſunder, geldlicher Grundlage; ſie können daher ſchon ziemlich empfindliche Schläge überwinden. Gleichwohl ſind außer den ſchon gemeldeten, doch noch einige weitere Konkurſe weniger gut geſtellter Firmen zu erwarten. Von der Reichsbank. In der geſtrigen Sitzung des Zen⸗ tralausſchuſſes der Reichsbank, über die wir geſtern abend kurz meldeten, bemerkte laut„K. Ztg.“ der Vorſitzende, Vizepräſident Dr. v. Glaſenapp, daß die zum Vortrag gebrachte Wochen⸗ überſicht vom 23. ds. Mts. eine fortſchreitende Kräftigung des Bankſtatus erkennen laſſe. Der Metallbeſtand ſei auf 1146 Mill. Mark geſtiegen und ſtelle ſich ſomit um 222,7 Millionen Mark höher als im Vorjahre, um 188,4 Millionen Mark höher als im Jahre 1906 und um 141 Millionen Mark höher als im Jahre 1905. Der Notenumlauf überſchreite mit 1455 Millionen Mark die vorjährige Ziffer um 17,7 Millionen Mark. Die Wechſel⸗ anlage weiſe mit 887,.8 Millionen Mark gegen das Vorjahr einen Rückgang um 132 Millionen Mark auf. Die Lombardanlage ſei mit 57 Millionen Mark gegen das Vorjahr um 12 Mill. Mark zurückgegangen. Die fremden Gelder hätten mit 708 Mill, Mark einen Stand erreicht, ded die vorjährige Ziffer um 121/7 Millionen Mark überſteige. Der ſteuerfreie Notenbetrag ſtelle ſich hiernach auf 268,4 Millionen Mark, dem Vorjahr gegen⸗ über alſo um 181,8 Millionen Mark günſtiger. In den beiden Tagen nach Aufſtellung des Wochenausweiſes vom 23. ds. Mts. ſei allerdings ein wenn auch nicht erhebliches Anwachſen der Inanſpruchnahme der Reichsbank eingetreten. Im übrigen könne der Stand der fremden Wechſelkurſe nach wie vor als günſtig bezeichnet werden. Der Privatdiskont an der Börſe habe ſich auf 298 Prozent ermäßigt. Nach alledem liege zu einer Aenderung des Bankſatzes zurzeit keine Veranlaſſung vor. Der Zentralausſchuß war mit dieſen Ausführungen einverſtanden. Schließlich wurden noch einige Gattungen von Schuldverſchreibungen zur Beleihung im Lom⸗ bardverkehr der Reichsbank zugelaſſen. Rheiniſch⸗Weſtfäliſche Boden⸗Kredit⸗Bank in Köln a. Rh⸗ Nach dem Ausweis vom 30. Juni 1908 belief ſich der Geſamt⸗ betrag der im Umlauf befindlichen Hypothekenpfandbriefe ein⸗ ſchließlich 659 900 M.(Ende 1907 400 800.)] verloſter und noch nicht eingelöſter Pfandbriefe auf 205 998 100 M.(202 548 200 Mark), während in das Regiſter 210 360 116 M.(206 872 081.) Hypotheken als Deckung eingetragen waren. Neue Anleihe der Stadt Münſter. Der Stadt Münſter in Weſtfalen iſt die Genehmigung zur Ausgabe von M..1 Mill. aproz. Anleihe erteilt. Vom Kokskohlenpreis. Das Handelsbureau der König⸗ lichen Bergwerksdirektion Zabrze notiert laut Brl. Ztg. den Kokskohlenpreis für das zweite Halbjahr 1908 mit 8,20 Mark für die Tonne. 5 Fuſion im Bergbau. Der Steinkohlenbauverein, Concordia .⸗G. zu Oelsnitz ſowie der Steinkohlenbauverein Kaiſergrube zu Gersdorf berufen Generalverſammlungen ein, in welchen über die Fuſion dieſer beiden Geſellſchaften zu einem Unternehmen, das die Geſellſchaftsform der Gewerkſchaft erhält, Beſchluß gefaßt werden ſoll. Die Gewerkſchaft wird von den beiden Steinkohlenbauvereinen als Bergwerksbeſitzern gebildet. Der Vorſtand wird zum Abſchluſſe eines Vertrages ermächtigt, nach welchem die Concordig ihre Abbaurechte zu 63 Hundert⸗ teilen an die Kaiſergrube, letztere ihre Bergbaurechte der Con cordia zu 37 Hundertteilen überträgt. Nene Inſolvenz. Ueber das Vermögen der Baugeſchäfts⸗ inhaber Max und Karl Hönig in München, die hier ſehr viele Häuſer und Grundſtücke beſitzen, wurde heute der Konkurs er⸗ öffnet. 85 Von der Berliner Börſe. Die 4prozentigen Schuldver⸗ ſchreibungen der Allgemeinen Elektrizitäts⸗Geſellſchaft zu Berlin wurden geſtern zum erſten Male notiert, wobei ſich der Kurs auf 101 Prozent ſtellte. 5 per 46. in Liqu. Pflüger Akkumulatoren⸗Werke in Berlin, die mit 1, Millionen Mark Kapital arbeitet hat ſich der vorjährige Ver luſt von 1045 661 M. auf 1051 874 Mark erhöht. (Telegraphiſche Handelsberichte ſiehe 6. Seite). *** Frankfurter Effektenbörſe. (Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) Frankfurt a.., 29. Juli. Fondsbörſe. Es lagen an der Börſe verhältnismäßig nur günſtige Nachrichten vor, in⸗ folgedeſſen auch die Tendenz ein freundlicheres Bild zeigte. Vor allem iſt es die Beruhigung der politiſchen Lage, welche eine überraſchende Wendung nahm. Dieſes iſt auch ein weſentlicher Moment für die Kräftigung des Vertrauens, das ſich an den Effektenmärkten wieder zu zeigen beginnt. Von Amerika lag feſte Tendenz von der Newyorker Börſe vor. Der Vierteljahrs⸗ bericht der United States Steel Corporation entſprach den Er⸗ wartungen und läßt eine Beſſerung in der Eiſeninduſtrie in den Vereinigten Staaten erkennen. Tafts Nominierung zum Präſi⸗ dentſchaftskandidaten und deſſen Annahme machte guten Eindruck. Was die Einzelheiten des Verkehrs betrifft, ſo zeigten Trans⸗ portwerte ziemlich reges Geſchäft, Baltimore waren feſt, Lom⸗ barden ſchwankend, italieniſche feſter. Bankaktien verkehrten in reſervierter Haltung, Kreditaktien auf Wien höher, für Diskonto, Deutſche Bank und Handelsgeſellſchaft beſtand Nachfrage. Leb⸗ hafteren Verkehr wies der Montanmarkt auf, die Kurſe zeigten allerdings keine großen Veränderungen. Auf dem Induſtiemarkt konnten einzelne Papiere bei weiterer Befeſtigung Jortſchritt machen. Aluminium wurde lebhaft gehandelt. Von inländiſchen Anleihen waren namentlich 3proz. Anleihen gefragt, ausländiſche feſt, Türkenwerte ſehr feſt, Türkenloſe ſchwächer. Schiffahrts⸗ aktien zogen weiter an auf befriedigende Beilegung der Differen⸗ zen mit den italieniſchen Linien. Im weiteren Verlauf war der Verkehr wieder ruhig, die Kurſe zeigten meiſt gut behauptete Tendenz. An der Nachbörſe erhielt ſich die günſtigere Dis⸗ poſition, das Geſchäft war indes ſtill. Lombarden etwas ſchwächer. Es nokierten Kreditaktien 195,20, Diskonto 172,20, Dresdner Bank 136,75, Staatsbahn 178,90 Lombarden 22,40, Baltimore 90,90. ***** Teleg der Continental⸗Telegraphen⸗Lompagnie. Schluß⸗Kurſe. Reichsbank⸗Diskont 4 Prozent. Wechſel. 235 29 28 29 Amſterdam kurz 16.882 168.8[Paris kur! 81.163 166 Belgien 80.916 80,925 Schweitz. Plätze„ d1 266 1 288 talien„ 61.15 81.175 Wien 85.10 85 083 London„ 20.38 20.885 Napoleonsd'or 1625 16.26 5 lang———.— IPrivatdiskonto 210 2ſ. 6. Seite General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 29. Juli. Staatspapiere, A. Deniſche. 28. 29. 28. 29. 4% beutſch. Reichsanl. 99.70 99.70 Mexikaner duß. 88/90 97.50 97.75 35 00 1 9190 91.903 Mexikaner innere 65.30 65.40 8 4 82.95 82.95 Taumalipas 98.25 98 80 4% pr. konſ. St.⸗Anl. 99.70 99.70 Bulgaren 99.80—.— 3%„ 1 91.80 92.—1% Griechen 1890 48.20—.— 53 75 82.95 82.955 italien. Rente 104.70 104.70 4 badiſche St.⸗A.———. 4½% Oeſt. Silberrente 99.15—.— „ neue 99.80 99.854¼½„ Papierrent.———.— 37% bad.St.⸗Olabg)fl———.— Oeſterr. Goldrente 68.85 98.70 3%„ 5 M. 92.30 92.603 Portug. Serie I 69.— 62— 3%„ 1900 99.70 91.—8 55 79 5 63.20„ Abayr..⸗B.⸗A..1915 100 55 100 554%½ neue Ruſſen 1905 95.90 95.80 %½ do. u. Allg. Anl. 91.65 91.[4 Ruſſen von 1880 28.— 83.— 3 do..⸗B.⸗Obl. 32.40 82 404 ſpan. ausl. Nente 94.80 94.80 4 Heſſen von 1899 99.10 99 604 Türken von 1903 88 20 88. 3 Heſſen 81.— 81.20/4„ unff. 95.70 96.20 8 Sachſen 88 50 88 6004 Ungar. Goldrente 93.— 93.30 Mh. Stadt⸗A. 1907—.——.—4„ Kronenrente 92.95 93.— 575„„ 1905 89.95 89.90 ngrfche B. Ausländiſche. e Loſe. 5 Arg. j. Gold⸗A.1887 100.— 100.—3 Oeſterreichiſche880 154.40 184.50 47% Chineſen 1898 4 Egypter unificierte Aktien induſtrieller Uaternehmungen. Bad. Zuckerfabrik 147.— 145.95 Kunſtſetdenfabr. Frlf.——. 97.25 97.10 Türkiſche 147.60 147.20 Banken⸗ und Montanwerte lagen feſt und gegen geſtern zumeiſt um ½ Prozent gebeſſert. Vvon Bahnen öſtecreichiſche Werte auf Wien gut gehalten. Meridionalbahn auf Arbitrage, Prinz Heinrich auf Rückkäufe höher. S chiffahrtsaktie N auf Deckungen ſteigend. Von Renten Sproz. Reichsanleihen ſtetig, desgleichen 1902er Ruſſen, Japaner umſatzlos. Türkenloſe feſt.— Im weiteren Verlaufe war das Geſchäft äußerſt ſtill, da ſich auf keinem Marktgebiete nennenswerte Beleiligung zeigte. Daraufhin traten in Montanwerten mäßige Abbröckelungen ein. In Banken waren die Umſätze gleich Null, nur Kredit⸗ aktien auf Wien feſt. Ultimogeld von Nachzäglern gefragt, 34 9% Tägliches Geld über Ultimo 43½, je nach der Länge der Termine.— In der zweiten Börſenſtunde war der Jursſtand durchwegs ſtockend, mangels jeder Geſchäftstäligkeit In 3 und 3½proz. Reichsanleihen fanden nur kleine Umſätze ſtatt, zuſam⸗ menhängend mit Prämienkäufen.— In dritter Börſenſtunde un⸗ regelmäßig, da die Geſchäftsſtille drückte. Zproz. Reichsanleihe und Konſols 0,10 7 höher, desgleichen 3proz. Reichsanleihe. Induſtriewerte des Kaſſamarktes überwiegend feſt. Tondoner Eſfektenbörſe. London, 29. Juli.(Telegr.) Anfangskurſe der Effektenbörſe. Südd. Immobil.⸗Geſ. 90.50 90.50 Eichbaum Mannheim 110.10 110.20 Mh. Aktien⸗Brauerei 1387.— 137.— Parkakt. Zweibrücken 95.— 95.— Weltz z. Sonne, Speyer—*— Cementwerk Heidelbg. 149.50 149.50 Cementfabr. Karlſtadt 132 40 130.50 Badiſche Anilinfabrit 347 95 348.— Ch. Fabrik Griesheim 236.— 235.80 Faärbwerke Höchſt 367.— 367.50 er. chem. Fabrik Mh. 283.— 288. Chem. Werke Albert 407.— 407.50 Südd. Drahtind. Mh. 115.— 115.— Akkumul,⸗Fab. Hagen———.— Acc. Böſe, Berlin 61.— 63.60 Elektr.⸗Geſ. Allgem. 212.50 211.70 Südd. Kabelw. Nhm. 119.50 119.50 Lederwerk. St. Ingbert 60 50 61.— Spicharz Lederwerke 117.20 117.50 Ludwigsh. Walzmühle 170.— 170. Adlerfahrradw.Kleyer 275 50 275.80 Maſchinenfbr. Hilpert 70.— 70.—. Maſchinenfb. Badenia 194 50 194.50 Dürrkopp 310.— 810.— Maſchinenf. Gritzner 208. 208.— Maſch.⸗,Armatf.Klein 175.50 117.50 Pf. Nähm.⸗u. Fahrradf Gebr. Kayſer Röhrenkeſſelfabrik vorm. Dürr& Co. Schnellpreſſenf. Frkth. 183.30 183.30 Ver.deutſcher Oelfabr. 129.20 129.20 Schuhfabr. Herz, Frkf. 122.122. Seilinduſtrie Wolff 132..—130.— —.—— 8 7 9350. 4 e% Reichsanleihe 821/ 82˙½ Southern Paeifie 94% 95ʃ%½ 5 o% Chineſen 1045% 1041. Chicago 38— 2 2 4½% Chineſen gol, 991½ Denver Pr. 6— 66½ %% Conſols 886 U% S60 Aichiſon Pr. 9576 88½ 3%0 Italiener 102½ 102½% Louisv. u. Naſhv. 111˙ 1125— 3 9% Griechen 49˙/% 49,8Union Paeific 1577 158 f 3% Portugieſen 62½ 627J] Unit. St. Steel oom. 45% 467%/ eee ee 51½ 91 Eriebah 2 865% 865% Tend.: beh. 8% Mexikaner 34— 34— Debeers 105 10%¼ 4% Japaner 81— 81½Chartered 19% 8 Tend.: ſtill. Goldſields 14 11 Ottomanbank 178 17½ Randmines 6 65 Rio Tinto 66% 66˙% Caſtrand 4— 4— Braſilianer 82— 82—] Tend:: ſtill. Berliner Produktenbörſe. Berlin, 29. Juli. (Telegramm.) Produktenbörſe.) Lahmeyer 117.50 117 90 Clektr.⸗Geſ. Schuckert 106.75 106.75 Kammgarn Kaiſersl. 155.— 155.— Siemens& Halske 174.70 175.— Zellſtoffabr. Waldhof 318.— 318 5 Bergwerks⸗Aktien. Bochumer Bergbau 21730 217.30[Harpener Bergbau 197.— 197.90 Buderus 109.36 109,30Kaliw. Weſterregeln 181.— 180.50 Concordia Bergb.⸗G.— Oberſchl.Eiſeninduſtr. 97.50 97.50 Deutſch. Luxemburg 150.50 150.50 Vr.Königs⸗ u. Laurah. 206.— 206.— Friedrichshütte Bergb. 132.— 132— Gewerkſch. Roßleben 8600 8600 Gelſenkirchner 190.- 190.—Phönix 170.,10 171,10 Alktien deutſcher und auslündiſcher Transport⸗Anſtalten. Ludwigsh.⸗Bexbacher—.— 216.50Oeſt. Südbahn Lomb. 22.75 Pfälziſche Maxbahn 136— 136.— do. Nordweſtb. 8 do. Nordbahn 130 50 130 50 do. do. Lit. B. Südd. Eiſenb.⸗G. 112,— 112.50[Gotthardbahn Hamburger Packet 109.— 109.40Ital. Mittelmeerbahn——.— do. neue————do. Meridionalbahn 130.25 130.50 Norddeutſcher Lloyd 92.50 92.70 Oeſt.⸗Ung, Staatsb. 148.10 147.70 Sauk- und Berſicherungs⸗Aktien. 225 Badiſche Bank 129.50 129.60 Oeſterr.⸗Ung. Bank 124.70 124.70 Berg u. Metallb. 117.40 118.—Oeſt, Länderbank 111— 111.— Berl. Handels⸗Geſ. 159.75 160.—„Kredit⸗Anſtalt 194.70 195.20 Comerſ. u. Disk.⸗B. 106.— 106— Pfälziſche Bank 100.— 100.— Darmſtädter Bank 122.40 122.50 Pfälg. Hyp.⸗Bauk 191.50 191.50 Deutſche Ban. 230.70 231.60 Preuß. Hppotheab. 109.30 109 20 Deutſchaſſat. Bank 136. 136.— Deutſche Reichsdk. 152.65 152 20 De Gffetten⸗Bant 100.10 100.10 Rhein. Krebiebank 138.90 133.90 Diseauto⸗Somm. 171 60 172 20 Rhein. Hyp. B. M. 192.— 192.— Dresdaner Bank 136.70 136.40 Schaaffß. Fantver: 129.— 129.25 Frankf. Hyp.⸗Bank 201.— 201.50 Südd. Bant Mhm. 107.75 107.75 Irkf. Hyp.⸗Ereditv. 153 90 158.90] Wiener Bankver,. 130.20 altonalbank 118.40 113.40 Bank Ottomane 139,50 149.— Fraukfurt a.., 29. Juli. Kreditaktien 195.20, Staats⸗ bahn 148.90, Lombarden 22.50 Egypter—.—. 14% ung. Goldrente 93.—, Gotthardbahn—.—, Disconto⸗Commandit 172.40 Laura ..50, Gelſenkirchen 190.20, Darmſtädter 122.50, Handelsgeſellſchaft 160.25, Dresdener Bant136.75, Deutſche Bank 231.60, Bochumer 217.60 Northern—.—. Tondenz: feſt. Nachbörſe. Kreditaktien 195.20, Staatsbahn 148.70, Lombarden 22.40, Disconto⸗Commandit 172.25 e e e ee Berliner Effektenbörſe. Berlin, 29. Juli.(Schlußkurſe.) 'wollſp. Lampertsm. 65.— ——— ———— Ruſſennoten 214.40 214.60 Lomharden 22.70 22.20 10% Ruſſ. Anl. 1902 83.50 83.60 Canada Paciſte 160.80 166.40 57% Reichsanl. 93.— 92.— Hamburg Packet 109.— 109 20 30% Reichsanleihe 82.— 8310 Hambg. Waket neue— 1% Bad. St.⸗Anl. 100.——.— Nordd. Lloyd 92.10 92.40 40% B. St⸗B. neue—.——.— Dynamit Truſt 151 50—.— 7% B. St. Obl. 1900 90.90 90.80 Licht⸗ u. Kraftanl.—— 114.50 35 ſ% Bayern 91.60 91.60 Bochumer 216,60 216 20 1% Heſſen—.——— Konſolidation 555 30% Heſſen 81.10 81.20 Dortmunder 54.50 5450 30ſ Sachſen 83.50 83.50 Gelſenkirchner 190.— 189.70 400, Pfbr. Rh. W. B. 96.50 96.50 Harpener 191.20—.— 50% Chineſen 109.30 102.50 Laurahütte 205.70 205.10 4% Italiener 104.70—.— Phönix 170.50 170.50 4½ Japaner(neu] 89.— 890.— Ribeck⸗Montan 191.50 191.50 1860er Loſe 15425—.— Wurm⸗Revier 4% Bagdad⸗Anl. 86.80 87.— Anilin Treptow 365.— 365.50 Kreditaktien 194.60 195.40] Braunk.⸗Briketts 175.40 175.— Bank 151,20 151.20 D. Steinzeugwerke 203.— 202.— Berl. Handels⸗Geſ. 160.50 160.10 Düſſeldorfer Wag. 278.70 278.20 Darmſtädter Bank 122.70 122.70 Elberf. Farben(alt) 409.— 409 70 Deutſch⸗Aſiat. Bank—.— 135,70 Weſtereg. Alkaliw. 181.50 181.50 Deutſche Bank 231.20 281.40] Wollkämmerei⸗Akt. 125 20 125.— Disc ⸗Kommandit 172.— 171.90 Chem. Charlottenb. 187.— 187.— Dresdner Bank 186.70 186.60] Tonwaren Wiesloch 94.50 94.50 Rhein. Kreditbank 133.60 188.90 Felleff Waldhof 316 70 817.— Schaaffh. Bankv. 129.— 128.90 Celluloſe Koſtheim 211.70 212.— Abeck Züchenen—.——.— Rüttgerswerken 151.— 151.20 Staatsbahn 148,10 148.50 Privatdiskont 7 W. Berlin, 29, Julti.(Telegr.) Nachbörſe. Kredil⸗Aktien 194.60 195,20 Staatsbahn 148.10 148.50 Diskonio Komm. 179.— 172.—Lombarden 22 30 22.40 *[Privattelegramm des General⸗Anzeigers) *Berlin, 29. Juli. Die Börſe eröffnete feſt, zumal der geſtrige Verlauf der Newyorker Börſe anregte. und Kanadaaktien wurden zu höheren Kurſen aus dem Mackte ge⸗ nommen. Ferner fand die geſtrige Rede des engliſchen Schatz⸗ kanzlers Lloyd George Beachtung, da die Auslaſſungen des Red⸗ ners mit denen des Stagtsſekretärs Grey ganz jübereinſtimmten. Baltimore und Ohio 90.80 90.90 Preiſe in Mart pro 100 kg. frei Berlin netto Kaſſe. 20. Weizen per Juli 229.— 229.— „Sept. 208.75 202.— Okt. 203 50 202.— 28. 29. per Juli 156.50 155.50 „Sept. 155.50 154.— ———— Mais Roggen per Jult 191.— 188. übbl 90 5 Sept. 182.50 180,25 Ilt. 67.20 67.— „ Okt. 182 75 180.50„ Dezbr.—.—- Hafer per Jult 160.25 160.50 Spiritus 70er loco—.— „Sept. 163.— 161.75 Weizenmehl 29.25 29.— 5—.——— Noggenmehl 25.90 25.80 Bud aßpeſt, 29. Juli.(Telegramm.) Getreidemarkt. 28. 29. per 50 kg. per 50 Kg Weizen per Mai———— willig———— willig e Dt 11 16 11 1107 110 Roggen per Mai———— ruhig———— willig 941 9 42 934 9 85 per Oft. 90 5 80 ruhig 823 8283 ruhig „„ Auguſt 742 748 ruhig 1757 7558 ruhig „„ Mai 119 720 724 75 Kohlgaps p. Aug. 16 30 16 40 träge 16 80 16 40 träge Wetter: Heiß, Feucht. A*** Mannheimer Eſſektenbörſe vom 29. Juli.(Offizieller Bericht) Kleinere Abſchlüſſe vollzogen ſich heute in div. Induſtrie⸗ obligationen. Von Induſtrieaktien waren Seilinduſtrie zu 181 erhältlich, ebenſo Zuckerfabrik Waghäuſel zu 148.50 7. Geldkurs für letztere 147.50 0% 5— —.. Abtten Brief Geld Brief Ged 180.— 129.— Br. Werger, Worms 88.— Bauken, Badiſche Bank —.— Gewrbk. Sveyers0%—.——.— Wormſ. Br. v. Oertge—.— 68.— Pfälz. Bank. 100.20 Pf. Preßh.⸗u. Sptfabr. 168.—. Pfäßz. Hyp⸗Bank—.— 191.50 Transport Pf. Sp- u. Cdb Landau 140.——.—u. Berſicherung. dahein. Freditdan. 1564.— 183.75 91— 97 9 Hyp⸗Bank—.— 192.— Mannh. Dampſſchl. — —— 0 Bank 108 10 107.7%„ Fagerbaus— 80.— Eiſenbahnen. Francona, Rück⸗ und Pfälz. Ludwigsbahn—.— 218.— Mitverſ..⸗G. vm. „ Maxbahn— 187.60 Bad. Rück- u. Mitv.—.— 670.— Nordbahn 6 ellbr Straßenbahn— 131,.80 Bad. Aſſecurranz 1205 79.——. Continental. Verſich. 390.——.— Chem. Induſtrie. Mannh. Verſicherung 400——. .⸗A.f. chem. Induſtr.—.——.—Oberrh. Verſich⸗Geſ. 450.— 445.— 348.———Württ. Tranp.⸗Verſ. 585.— em. Fab. Goldenbg..— 190— Induſtrie Verein chem Fabriten 288.—-—.—.05 Salneee 131——.— —.— 12.25 Dincler'ſche Miſchfbr. 119.——.— eſt..⸗W. Stamm—.— 186.— 75 ͤ Vorzug 105.50—.— Cmaillirſor Kirrweil. 8 8 5 52 Emaillw. Maikammer—.— 90.— Brauereien, Ettlinger Spinnerei 105.——.— Bad. Braueret 95.——.— Hüttenh. Spinnerei 95.—— Binger Aktienbierbr.—.——.— Karlsr. Maſchinenbau— 200.— Durl. Hof vm. Hagen N—. 261.— Nähmfbr. Haid u. Neu—.——. Eichbaum⸗Brauerei —. 113— Koſth. Cell. u. Papierf.—— 213.— Elefbr. Rühl, Worms 85.—.— Mannh. Gum. u. Asb. 140.——. Ganters Br. Freibg. 106.——.— Maſchinenf. Badenſa—.— 198.— Kleinlein Heidelberg 195.ä——.—Oberrh. Elektrizitt 22.50—. Homb. Meſſerſchmitt 50.——.— Pf. Nähmu. Fahrradf.—. 124.50 Ludwigsh. Brauerei 220.——.— Portl.⸗Zement Hdlbg. 150.——.— Mannh. Aktienkr.—.— 137.—Südd. Draht⸗Induſt.—.— 116.— Pfalzbr. Geiſel, MWohr———.— Südd. Kabelwerke 120.20—.— Brauerei Sinner.+ 250.— Verein Freib. Ziegelw. 165.—. Br. Schrödl, Heidlbg. 200.——.—— „Schwartz, Speyer 121.— „Ritter, Schwez.—.— „S. Weltz, Speyer—.— „ z⸗ Storch., Speyer 70.— „Speyvr.—.—J —.—[Würzmühle Neuſtadt———. ——Zellſtoffabr. Waldhof—.— 316.— 72.50 Zuckerfbr. Waghäuſel 148 50 147.50 —.— Zuckerraff. Mannh. 68.——.— *** Telegraphiſche Haudelsberichte. Darmſtädter Bank und Heſſiſche Bank. Heute findet eine Sitzung des Aufſichtsrates der Heſſiſchen Bank ſtatt, in der u. a. der Umfang und die Modalität der geplanten Kapitalserhöhung nach Aufgabe des Profjektes der Uebernahme der Berliner Bankfirma Abel u. Co. zur Beratung ſteht. Wie verlautet, ſteht bei der in Ausſicht genommenen Transaktion auch eine Intereſſennahme der Darmſtädter Bank zur Beſchlußfaffung. Die Darmſtädter Bank würde dabei auch Einfluß auf die Leitung der Heſſiſchen Bank er Halten. * Neuſtadt a. Haardt, 29. Juli. Im Bericht des Kon⸗ kursverwalters im Konkurſe der Firma Kölſch u. Hellmann wird lt. Frkf. Zig. mitgeteilt, bei der Tuchfabrik in Lindenberg bei Lamprecht werden nach Deckung der bevorrechtigten Gläubigen und Abſchlagsverteilung von 10 Prozent an die nicht bepor⸗ rechtigten Gläubiger noch 29693 Mark zur Verfügung ſtehen. Zu berückſichtigen ſind Forderungen bis 369 021 Mark. Dit Schlußquote wird ſich auf 8,4 Prozent belaufen. *.⸗Gladbach, 29. Juli. Die„Falke“, Motorfahrzeug. fabrik iſt in Schwierigkeiten geraten. Die Quote hängt It. Frkf. Zig. von der Verwertung der mit 100 000 Mark be⸗ werteten Halffertigware ab. * Nürnberg, 29. Juli. Die Stadt Fſtrih begibt lit. Frkf. Ztg. eine neue Anleihe von 2 Millionen an die Stuttgarter Lebensberſicherungsbank mit 4,1 Prozent Zinſen und 1/5 Proz,. Abſchlußproviſion zu 94,5 Prozent. Aproz. Anleihe der Stadt Paſſau. Von den Herren 2. u. G. Wertheimber und von der Dresdner Bank in Frankfurt a. M. wurde lt.„Frkf. Ztg.“ beantragt, 2 Millionen Aprozentiger Anleihe der Stadt Paſſau von 1908 zur Frankfurter Börſe zugulaſſen. *** Marx& Goldschmidt, Mannheim Telegramm⸗Adreſſe: Margold, Fernſprecher: Nr. 356 und 1637 29. Juli 1908. Proviſiousfreil Ver⸗ Wir ſind als Selbſtrontrahenten kaufer Käufer unter Vorbehalt: 0% 00 .⸗G. für Mühlenbetrieb, Neuſtadt g. d. H. 1¹3— Atlas⸗Lebensverſtcherungs⸗Geſellſchaft, Ludwigshafen M. 290 M. 265 Badiſche Feuerverſicherungs⸗Bank M. 260 M. 230 Baumwollſpinnerei Speyer Stamm⸗Aktien 62— 8 Vorzugs⸗Aktien 102— Benz& Co., Rheiniſche Gasmotoren, Mannheim 146— Brauerei⸗Geſellſchaft vorm. Karcher, Emmendingen— 18 zfr. Bruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft— 73 zfr Bürgerbräu, Ludwigshafen— 270 Chemiſche Fabriken Gernsheim⸗Heubruch 98— Daimler Motoren⸗Geſellſchaft, Untertürkheim 120— Fahr Gebr.,.⸗Geſ., Pirmaſens—— Filterfabrik Enzinger, Worms 220— Flint, Eiſen⸗ und Broncegießerei, Mannheim 84— Frankenthaler Keſſelſchmiede— 79 zfr. Fuchs, Waggonfabrik, Heidelberg 150— errenmühle vorm. Genz, Heidelberg 97— indes Eismaſchinen 13— Linoleumfabrik, Maximiltansau Lothringer Baugeſellſchaft, Metz 5 65— Lux ſche Induſtriewerke,.⸗G. Ludwigshafen 100— Maſchinenfabrik Bruchſal, Schnabel& Henning 326— Neckarſulmer Fahrrad 154— Pfälziſche Mühlenwerke, Schifferſtadt 121— Nheinau Terrain⸗Geſellſchaft 108 zfr— Rheiniſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G., Mannheim 108—— Mheiniſche Metallwarenfabrik, Genußſcheine M. 180— Rheiniſche eunee Manee Mannheim 106— eee Mannheim erb. Gbt— Rheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Mannheim— 108 Rombacher Portland⸗Cementwerke 122— Stahlwerk Mannheim 115— Süddeutſche Jute⸗Induſtrie, Mannheim 84 Süddeutſche Kabel, Mannh Genußſ 5— M. 90 Unionwerke,.⸗G., Fabriken f. 5 2188— Unionbrauerei Karlsruhe 64—5 Vita Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaſt, Mannheim—[.845 Raſtatt 91—— Waldhof, Bahngeſellſchaft 70 Immobiliengeſellſchaft 72 zfr muetrdgeFeee in Karlsruhe Zuckerfabrik Frankenthal 27⁰ *** neberſeeiſche Schiffahrts⸗Telegramme, Laut delegraphiſcher Nachricht iſt das Schulſchiff„Herzogin Sophie Charlotte, am 26. Juli, morgens 3 Uhr, von Dover abgefahren. Laut telegraphiſcher Nachricht iſt der Dampfer„Kronprinzeſſin Cecilie“ am 31. Juli von Bremerhaven ab, am 28. Juli, morgens 5 Uhr, wohlbehalten in New⸗York angekommen. 8 7955 8 durch Ph. Jak. Eglinger in Mannheim 1 14 Autwerpen, 27. Juli. Drahtbericht der Red⸗Star⸗Oine in Antwerpen. Der Dampfer„Zeeland“, am 18. Juli von New⸗Norl ab, iſt heute hier angekommen. Mitgeteilt durch das Paſſage⸗ und Reiſe⸗Bureau Gund⸗ lach u. Bärenklau Nachf. in Mannheim, Bahnhofplatz Nr. 2, direkt am Hauptbahnhof. e eecceeeeata 2 Verantwortlich!: Fiür Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; 8 für Kunſt, Feuilleton und Vermiſchtes: J. V: Dr. Fritz Goldenbaum: 5 für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: Rich. Schönfelder; für Volkswirtſchaft und den übrigen redaktionellen Teil- J..: Franz Kircher. N 10 für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Franz Kircher; Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m. b..: J..: Julius Weber, 3— Wenn Sie Kaſſee gerne 165 Schlaflosigkeit dadten 2 8 elt, Herzklopfen, esittern Mrech Kaffee! und sonstige unangenchme Zu- 8 7 stände danach bekommen, 30 machentSie einmai einen Versuch mit dem Coffefnſrejan Kaſfee HaAd Schutzmarke Rottungsring), der In verschlossenen Pfund- Pakelen in allen besseren Geschüften zum Preize von.20 Mk und höher per Pfund zu haben ist. Vergleichen Sie ausserdem Veinen Geschmack mit dem anderer, im Preise glelcher Kaſfee- orten und Sie werden ſinden, dass er auch in dieser Beziehun gen Vorzug verdient. Er schmeckt weicher und lieblicher un bat das volle, schöne Aroma dar edelsten Sorten. Er ist der einzige Kaſſee, der bei Blularmut, Nervosftät, Nierenleiden. Glcht ete. eto. Arzülleh abne weiteres gestalleb 5 Wird, da ihm das schädllche Coffein entzogen ütist. Der Coffelnfreie Kaffoe HAG. wird her- destellt unter ständiger Rontroſie des oheml- schen Eaboratoriums Fresenius-Wiesbaden von der Kaffee-Handels Aktien-Gesellschaft Bremen. Lassen Sie sich ficht irre machen dvon Verkäukern, die ihn noch micht lübren, dbondern urteilen Sie selbst! 5 F l 54 Nachdruck verboten) E 2 1. 4 E 2 erbonnement: 05 V050 Pfennig monallich. Inſerate: Trägerlohn 10 Pfennig. Die Kolonel⸗Zeile... 25 Pfg. 55 Auswärtige Inſerate, 80„ Telepbon: Redaktion Nr. 377. Amts⸗ und Kreisverkündigungsblatt. Expedition Nr. 218. Nr. 133. Mittwoch, den 29. Juli 1908. 118. Jahrgang. Pelunntmachung. Die Aenderung und Feſtſtellung von Bau⸗ und Straßenfluchten am Lindenhofplatz betr. Nr. 22892 V. Der Stadtrat der Hauptſtadt Mannheim hat die Feſtſtellung neuer und die Abänderung vorhandener Bau⸗ und Straßenfluchten zwiſchen der ſef Kellerſtraße und dem Lindenhofplatz beantragt. Wir bringen dies zur öffent⸗ lichen Kenntnis mit der Auf⸗ forderung, etwaige Einwend⸗ ungen bel dem Bezirksamte oder dem Stadtrate hier binnen 14 Tagen vom Ablauf des Ta⸗ ges an vorzubringen, an wel⸗ chem das dieſe Bekanntmachung enthaltende Amtsverkündi⸗ gungsblatt ausgegeben wurde, widrigenfalls alle nicht auf privatrechtlichen Titeln beru⸗ henden Einwendungen als ver⸗ ſäumt gelten. Die Beſchreibungen und Pläne liegen während der Einſprachsfriſt auf der Kanz⸗ lei des Stadtrats hier zur Einſicht offen. 18423 Mannheim, 28. Juli 1908. Gr. Bezirksamt V. Koch. Bekauntmachung. Herrenloſe Hunde betr. Eingefangen und im Tieraſyl untergebracht iſt ein herrenloſer Hund: 18420 Raſſe: Rothweiler; Farbe: gelb; Geſchlecht: männlich. Mannheim, 25. Juli 1908. Großh. Bezirksamt. Polizeidirektion. Bekanulmachung. Herrenloſe Hunde betr. Aufgegriffen und im Tieraſyl untergebracht wurde ein herren⸗ ſoſer Hund: 13421 Raſſe: Bernhardiner; Farbe: geld und welß gefleckt; Geſ lecht: männltch. Mannheim, 24. Juli 1908. Großh. Bezirksamt. Polizeidirektion. Nr. 3042. Das Gr. Amts⸗ gericht Mannheim I hat fol⸗ gendes Aufgebot erlaſſen: Der Hauptlehrer Johaunes Sturm in Sindlingen bei Höchſt a. M. hat das Aufgebot der Rhein. Hypothekenbank⸗ ndbriefe Serie 95 Lit. D Nr. 8615 über 200 Mark und Serie 95 Lit. C Nr. 5672 über 500 Mark beantragt. Der Inhaber der Urkunden wird aufgefordert, ſpäteſtens in dem auf Mittwoch, 24. März 1909, vormittags 9 Uhr, vor dem unterzeichneten Ge⸗ richte, Saal B, Zim. Nr. 112 anberaumten Aufgebotstermine feine Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widri⸗ genfalls die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen wird. Mannheim, 15. Juli 1908. Der Gerichtsſchreiber Großh. Amtsgerichts 1: Motſch. 18415 Ladung. Nr. 3051. Otto Sonnen⸗ ſchein, geb. am 4. April 1876 in Heldelberg, im Julande zuletzt wohnhaft in Manuheim, z. Zt. unbekaunt wo, iſt beſchuldigt, daß er als beurlaubter Reſerviſt ohne Erlaubuis ausgewandert ſei. Uebertretung gegen 8 360 Ziff. 8.⸗Str.⸗G.⸗B. Derſelbe wird auf Anordnung des Großh. Amtsgerichts, Abt. 15 bierſelbſt auf: Montag, 12. Oktober 1908, vormittags 9 Uhr, vor das Gr. Schöffengericht hier (Saal II) zur Hauptvperhandlung gelgden. Bei unentſchuldigtem Aus⸗ bleiben wird derſelbe auf Grund der nach 8472 Abſ. 2 u. 3 Str.⸗P.⸗ Ord. von dem Kgl. Bezirkskom⸗ mando Maunheim ausgeſtellten Erklärung vom 10. Juli 1908 verurteilt werden. 18492 Mannheim, 25. Juli 1908. Der Gerichtsſchreiber Gr. Amtsgerichts, Abt. 15. Schöntth. DLaden. W 2.. Laden, hell, mit auſtoßendem Zimmer ſoſort umſtändehalber billig zu ver⸗ Ken. 28975 Bekauntmachung. Den Backwarenverkauf Töchter⸗ und Bürger⸗ ſchule D 7 betr. Nr. 26456J. Der Back⸗ warenverkauf im Hofe der Höheren Töchter⸗bezw. Bürger⸗ ſchule D 7 ſoll für das kom⸗ mende Schuljahr an einen leiſtungsfähigen Bäckermeiſter gegen eine jährliche, in Viertel⸗ jahresraten zum voraus an die Stadtkaſſe zu entrichtende Vergütung vergeben werden. Angebote hierauf wollen verſchloſſen und mit der Auf⸗ ſchrift„Backwarenverkauf“ ver⸗ ſehen, bis längſtens Donners⸗ tag, den 30. Juli l.., vor⸗ mittags 10 Uhr auf Zimmer Nr. 6 des alten Rathauſes abgegeben werden, woſelbſt auch in der Zeit von 10—12 Uhr vormittags nähere Aus⸗ kunft erteilt wird. 31644 Mannheim, 16. Juli 1908. Bürgermeiſteramt: Ritter. Verkauf auf Abbruch. Der eiſerne Feuerwehrturm in Neckarau ſoll abgebrochen und die dabei ſich ergebenden Arbeiten an einen leiſtungs⸗ fähigen Unternehmer vergeben werden, wobei ſämtliches ſich ergebende Material in den Be⸗ ſitz des Unternehmers übergeht. Angebote hierauf ſind ver⸗ ſchloſſen und mit entſprechen⸗ der Aufſchrift verſehen bis ſpäteſtens Mittwoch, 12. Auguſt l. Is. vormittags 11 Uhr an die Kanzlei des unterzeich⸗ neten Amts(Ecke Breite⸗ und Marienſtraße, 3. Stock) ein⸗ zureichen, woſelbſt auch die Eröffnung der Angebote in Gegenwart etwa erſchienener Bieter erfolgt. 31659 Vordrucke für die Angebote ſind im Rechnungsbüro er⸗ hältlich. Mannheim, 28. Juli 1908. Städt. Hochbauamt Perrey. Velgehung von Stampfaſppaltarheiten. Die Ausführung von zirka 1100 am e e een für Herſtellung der Fahrbahnen in der Zeughausſtraße zwiſchen B 5 und 3 6 u. in der Marien⸗ ſtraße zwiſchen M 2 u. N2 ſoll offentlich vergeben werden. Die Zeichnungen und Bedin⸗ gungen liegen auf dem Tiefbau⸗ amt, Litra L 2, 9, zur Einſicht auf und können Angebotsfor⸗ mulare und Maſſenverzeichniſſe gegen Erſtattung der Vervielfäl⸗ tgungskoſten von dort bezogen werden. 81652 Angebote ſind verſiegelt und mit entſprechender Aufſchriſt ver⸗ ſehen dei Tiefbanamt bis zum Montag, 10. Auguſt 1908, vormittags 11 uhr, einzulieſern, woſelbſt die Eröff⸗ nung der eingelaufenen Angebote in Gegenwart der etwa erſchie⸗ nenen Bieter ſtatifinden wird. Nach Eröffnung der Verdin⸗ gungsverhandlung eingehende Angekote werden nicht mehr angenommen. Zuſchlagsfriſt: 8 Wochen. Mannheim, 20. Juli 1908. Städt. Tiefbauamt: Eiſenlohr. Der Hafer auf dem Halm von 309 a 87 qm kirchenärariſcher Aecker in der V. Sandgewann, Gemarkung hann⸗ heim(.⸗B. Nr. 645%6) wird in zehn Loſen 4536 Freitag, den 31. ds. Mts, morgens 9 Uhr, an Ort und Stelle offentlich verſteigert. Auskunft erteilt Güteraufſeher Wiſſenbach in Käferthal. Maungeim, den 25. Juti 1908. Evangeliſche Kollektur. 3 K Lagetplatz⸗Verpachtung. Freitag, den 31. Juli 1903, vormittags 11. Uhr, verpachten wir auf unſerm Büro U2, 5 die ſtädtiſchen Lagerplätze Nr. 21 und 22 in: Maße von 300 qm öffentlich an den Meiſt⸗ bietenden. 31660 Mannheim, 28. Juli 1908. Städt. Gutsverwaltung: Krebs. Permischles Dampflokemobile oder Benzinmotor für Aulzug ſojort zu mieten geſucht. 6065 W. Schaefer, Kaminbauer, Luiſenring 28. im Hofe der Höheren J Zwangsverſteigerung. Nr. 8010. Im Wege der Zwangsvollſirecküng foll das in Mannheim delegene, im Grund⸗ buche von Mannheim zur el der Eintragung des Verſtet⸗ gerungsvermerkes aufden Namen des Wilhelm Körber, Architekt in Mannheim eingetragene, nachſtehend beſchriebene Gründ⸗ ſtück am Montag, 5. Oxktober 1908, vormittags 9¼ Uhr durch das unterzeichnete Notarlat in deſſen Dienſträumen B 4, 8 in Mannheim verſtelgert werden. Der Verſteigerungsvermerk iſt am 30. Juni 1808, in das Grund⸗ buch eingetragen worden. Die Einſicht der Mitteilungen des Grundbuchamts, ſowie der übrigen das Grundſtück betreffen⸗ en Nachweiſunge n, insbeſonder der Zurkunde iſt jede mann geſtatt et. Es ergeht die Aufſorderung, Rechte, ſoweit ſie zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungs⸗ vermerkes aus dem Grundbuch nicht erſichtlich waren, ſpäteftens im Verſteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht, glaub⸗ haft zu machen, widrigenfaälls ſit bet der Feſtſtellung des geringſten Gebotes nicht berückſichtigt und dei der Verteilung des Verßeiger⸗ ungseclöſes dem Anſpruche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden. Diejenigen, welche ein der Ver⸗ ſteigerung entgegenſtehendes Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Ein⸗ ſtellung des Verfahrens herbei⸗ widrigenfalls für das echt der Verſteigerungserlös au die Stelle des verſteigerten Gegen⸗ ſtandes tritt. f Beſchreibung des zu verſteigernden 1 Grundſtückes: Grundbuch von Mannheim, Band 477, Heft 17, Beſtandsver⸗ zeichnis I. 80718 Lagerb.⸗Nr. 17164m, Flächen⸗ inhalt 6 a 44 qam Hofraile, Max Joſefſtraße Nr. 8. Hierauf ſteht ein unvollendetes Wohnhaus und je ein unvoll⸗ endeter Seitenbau links und rechts geſchätzt zu Mk. 53 000.— Maunheim, 21. Juli 1908. Gr. Notariat U1 als Vollſtreckungsgericht: Oppenheimer. Zwangg⸗Yerſteigerung. Nr. 8008. In Wege der Zwaugs⸗ vollſtreckung ſoll das in Manu⸗ heim belegene, im Grundbuche von Manuheim, zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungs⸗ vermerkes auf den Namen des Joſef Schenkel, Hotelier in Mannheim eingetragene, nach⸗ ſtehend beſchriebene Grundſtück am 80716 Dienstag, 29. Septbr. 1908, vormittags 9½ʒ Uhr, durch das unterzeichnete Notariat in deſſen Dienſträumen in Mann⸗ heim, B 4, 3, verſteigert werden. Der Verſteigerungsvermerk iſt am 13. Juni 1908s in das Grundbuch eingetragen worden. Die Einſicht der Mitteilungen des Grundbuchamts, ſowie der übrigen das Grundſtück betreffen⸗ den Nachweiſungen, insbeſondere er Schätzungsürkunde iſt jeder⸗ mann geſtattet. Es ergeht die Aufforderung, Rechte, ſoweit ſie zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungs⸗ vermerkes aus dem Grundbuüch nicht erſichtlich waren, ſpäteſtens im Verſteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht, glaub⸗ haft zu machen, widrigenſalls ſie bei der Feſtſtellung des geringſten Gebotes nicht berückſichtigt und bei der Verteilung des Verßeiger⸗ ungseclöſes dem Auſpruche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden. Diejenigen, welche ein der Ver⸗ ſteigerung entgegenſtehendes Recht haben, werden aufgefordert, vor der Exteilung des Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Ein⸗ ſtellung des Verfahrens herbei⸗ zuführen, widrigenfalls für das Recht der Verſtei erungserlös an die Stelle des ede Gegen⸗ ſtandes tritt Beſchreibung des zu verſteigernden Grundſtückes: Grund buch von Maunheim Band 231, Heft 35, Beſtandsver⸗ zeichnis I. 79344 Lgb.⸗Nr. 4916, Flächeninhalt 8 ar 11 qm Hofraite und Vor⸗ garten Kaiſerring 30 und Schwetzingerſtraße Nr. 1. Auf der Hofralte ſieht ein vier⸗ ſtöckiges Wohnhaus mit Keller geſchätzt zu Mk. 108 000.— Hierzu Zubehör mit M. 2108.— Maunheim, 21. Juli 1908. Großh. Notariat III als Vollſtreckungsgericht: Oppenheimer. G Wochenbettpflegerin empfiehlt ſich. Zu er ragen Seckenheimür. 170, Tel. 2380. 2568 Abbruchmaterial hillig. 62923 Käfertalerſtr. 39 Zwangs⸗verſteigerung. Nr. 8007. Im Wege der Zwangsvollſtreckung ſoll das in Mannheim belegene, im Grund⸗ buche von Maunheim zur Zeit der Eintragung des Verſteiger⸗ ungsvermerkes auf den Namen des Geſamtguts der Fahrnisge⸗ meinſchaft zwiſchen Wirt Jean Helffenſtein und deſſen Eheſrau Katharina geborene Wolf in Maunheim eingetragene, nach⸗ ſtehend beſchriebene Grundſtück am 80715⁵ Freitag, den 9. Oktober 1908, vormittags 9½ Uhr durch das unterzeichnete Nota ⸗ riat in deſſen Dieaſträumen B 4, 83 in Mannheim ver⸗ ſieigert werden. 8 Ber Verſteigerungsvermerk iſt am 12. Juli 190s in das Grundbuch eingetragen worden. Die Einſicht der Mitteilungen des Grundbuüchamts, ſowie der übrigen das Grundſtück be⸗ treffenden Nachweiſungen, ins⸗ beſondere der Schätzungsurkunde iſt jedermann geſtattet. Es ergeht die Aufforderung, Rechte, ſowelt ſie zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungs⸗ vermerks aus dem Grundbuch nicht erſichtlich waren, ſpäteſtens im Verſleigerungstermine vor det Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht, glaub haft zu machen, widrigenfälls ſie bei der Feſiſtellung des geringſten Gebots nicht berückſichtigt und bei der Verteilung des Verſteiger⸗ ungserlöſes dem Anſpruche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden. Dielenigen, welche ein dez Verſteigerung entgegenſtehendes Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des Zuſchlags die Aufhebung oder eimſtweilige Einſtellung des Verfahrens her⸗ beizuführen, widrigenfalls für das Recht der Verſteigerungs⸗ erlös an die Stelle des ver⸗ ſteigerten Gegenſtandes tritt. Beſchreibung des zu verſteigernden Grundſtücks: Grundbuch von Mannhelm, Band 188, Heft 1, Beſtands⸗ verzeichnis I. Igb.⸗Nr. 2920, Flächen-Inhalt 5 ar 57 qm Hofraite Lit. H 1, 12. Hierauf ſteht: à, ein vierſtöckiges Wohnhaus mit Einfahrt, Wirtszimmer, Keller und angebauten vier⸗ ſtöckigen Seitenbau mit Wohn⸗ ung und Keller, b. ein drelſtöckiger Querbau, Wohnung mit Keller, Schätzung 145.000 Mk. Hierzu Zubehörſtücke im Werte von 426 Mk. Mannheim, den 21. Juli 1908. Gr. Notariat III als Bollſtreckungsgericht. Oppenheimer. Zuangs⸗Verſteigerung. Nr. 8004. Im Wege der Zwangsvollſtrecküng ſoll das in Maunheim belegene, im Grund⸗ buche von Maunheim zur Zeit der Eintragung des Verſteiger⸗ ungsvermerkes auf den Namen des Guſtav Gorny, Schloſſer⸗ meiſter in Mannheim ein⸗ getragene, nachſtehend beſchrie⸗ dene Grundſtück am Dienstag, 13. Oktober 19038, vormittags 9½ Uhr, durch das unterzelchnete Notarlat in deſſen Dienſträumen B 4, 3 in Manaheim verſteigert werden. Der Verſteigerungsvermerk iſt am 17. Juni 1908 in das Grund⸗ buch eingetragen worden. Die Einfiht der Mitteilungen des Grundbuchamts, ſowie det übrigen das Grundſtück be⸗ treffenden Nachweiſungen, ins⸗ beſondere der Schätzungsurkunde iſt jedermann geſtattet. 80713 Es ergeht die Aufforderung, Rechte, ſoweit ſie zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungs⸗ vermerks aus dem Grundbüch nicht erſichtlich waren, ſpäteſtens im Verſteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht, glaub⸗ haft zu machen, widrigenfalls ſie bei der Feſtſtellung des geringſten Gebots nicht berückſichtigt und bei der Verteilung des Verſteiger⸗ ungserlöſes dem Auſpruche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden. Diejenigen, welche ein der Verſteigerung Gae e Recht haben, werden aufgefor⸗ dert, vor der Erteilung des Zuſchlags die Aufhebung oder Anſtweilige Einſtellung des Ver⸗ fahrens herbeizuführen, widrigen⸗ falls für das Recht der Verſteiger⸗ ungserlös an die Stelle des verſteigerten Gegeuſtandes tritt. Beſchreibung des zu verſteigeruden Grundſtücks: Grundbuch von Mannuheim, Band 22, Heſt 18, Beſtandsver⸗ zeichnis J. 8 Lagerbuch⸗Nr. 17160 d, Flächen⸗ inhalt 8 ax 7 qam unüberbauier Bauplatz, Stamitzſtraße 5. Geſchätzt zu 32 280.— Maunheim, 21. Juli 1908. Gr. Notariat Mannheim III als Vollſtreckungsgericht: Oppenheimer Zwangs⸗Rerſteigerung. Nr. 85011 Im Wege der Zwaligs⸗ vollſtreckung ſoll das in Mann⸗ helm belegene, im Grundduche von Manuhelm zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungs⸗ vermerkes auf den Namen des Wilhelm Körber, Architekt in Mannheim eingetragene, nach⸗ ſtehend beſchriebene Grundſtück am Donnerstag, 1. Oktbr. 1908, vormittags 9½ Uhr durch das unterzeichnete Notaxiat in deſſen Dienſträumen, B 4, 3 in Mannheim verſtelgert werden. Der Verſteigerungsvermerk iſt am 30. Juni 190s in das Grund⸗ buch eingetragen worden. Die Einſicht der Mittei⸗ lungen des Grundbuchamts. fowie der übrigen das Grund. ſtück betreffenden Nachwei⸗ fungen, insbeſondere der Schätzungsurkunde iſt jeder⸗ mann geſtattet. Es ergeht die Aufforderung, Rechte, ſoweit ſie zur Zeit der Eintragung des Verfſteige⸗ rungsvermerkes aus dem Grundbuch nicht erſichtlich waren, ſpäteſtens im Verſtei⸗ gerungstermine vor der Auf⸗ forderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger wider⸗ ſpricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls ſie bei der Feſt⸗ ſtellung des geringſten Gebots nicht berückſichtigt und bei der Verteilung des Verſteige⸗ rungserlöſes dem Anſpruche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden. Diejenigen, welche ein der Verſteigerung entgegenſtehen⸗ des Recht haben, werden auf⸗ gefordert, vor der Erteilung des Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des Verfahrens herbeizu⸗ füühren, widrigenfalls für das Recht der Verſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten Gegenſtandes tritt. Beſchreibung des zu verſteigernden Grundſtückes. Grundbuch von Mannheim, Band 477, Heſt 17, Beſtandsver⸗ zeichnis J. Lagerbuch⸗Nr. 17164b, Flächen⸗ inhalt 5 a 19 qm Hofraite an der Max Joſefſtraße Nr. 12 u. Pozzl⸗ ſtraße Nr.—4. Hierauf ſteht ein unterkellertes undollendetes Wohn⸗ und Eck⸗ haus ꝛc., geſchätzt zu 86000 Mk. Manndeim, den 21. Juli 1908. Gr. Notariat Mannheim III. als Vollſtreckungsgericht. Oppenheimer. 80719 Zwangs⸗Nerſteigerung. Nr. 8009. Im Wege der Zwangsvollſireckung ſoll das in Maunheim belegene, im Grund⸗ buche von Mannheim zur Zeit der Eintragung des Verſteiger⸗ ungsvermerkes auf den Namen des Wilhelm Körber, Architekt in Mannhein eingetragene, nach⸗ ſtehend beſchriebenen Grunpſtück am 80717 Samstag, den 3. Oktob. 1908, vormittags 9½ Uhr, durch das unterzeichneſe Notariat in deſſen Dienſträumen B 4, 3 in Manuheim verſteigert werden. Der Verſteigerungsvermerk iſt am 30, Juni 1908 in das Grund⸗ buch eingetragen worden. Die Einſicht der Mitteilungen des Grundbuchamts, ſowie der übrigen das Grundſtück be⸗ treffenden Nachweiſungen, ins⸗ beſondere der Schätzungsurkunde iſt geſtattet. s ergeht die Aufforderung, Rechte, ſoweit ſie zur Zeit der Eiutragung des Verſteißerungs⸗ vermerkes aus dem Grundbuch nicht erſichtlich waren, ſpäteſtens im Verſteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht, glaubhaft zu machen, widrigen⸗ ſalls ſie bei der Feſtſtellung des geringſten Gebots nicht berück⸗ ſichtigt und bei der Verteilung des Verſteigerungserlöſes dem Anſpruche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden. Diejenigen, welche ein der Ver⸗ ſteigerung entgegenſtehendesRecht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Ein⸗ ſlellung des Verfabrens herbei⸗ zuführen, e für das Recht der Verſteigerungserlös an die Stelle ves verſleigerken Gegen⸗ ſtandes tritt. des zu verſteigernden rundſtücks: Grundbuch von Mannheim, verzeichnis J. Lagerbuch⸗Nr. 17164 u, Flächen⸗ inhalt 5 a o03 qm Hoftalle Max Joſefflraße No. 10. Hierauf ſteht ein unvollendeles vierſtöcktiges Wohnhaus mit Gie⸗ belaufbau und Balkous und je ein unvollendeter Seitenbau links und rechts geſchätzt zu 63000.— M. Mannheiim, den 21. Juli 1908. Großth. Notariat III als Vollſtreckungsgericht: Oppenheimer. 5 5— 11 Zwangöverſteigerung. Nr. 963e. Im Wege der Zwangsvollſtrecküng ſollen die in Gemarkung Sandhofen belegenen im Grundbuche von Sandhofen zur Zeit der Eintragung des Verſtelgerungsvermerkes auf den Namen des Valentin Herbel II Landwirt in Sandhofen eingetra⸗ genen, nachſtehend beſchriebenen Grundſtücke am Freitag, 25. Septbr. 1908, vormittags 9½ Uhr durch das unterzeichnete Notariat im Gemeindehaus zu Sandhofen verſteigert werden. Der Verſteigerungsvermerk iſt am 26. Juni 1908 in das Grund⸗ buch eingetragen worden. Die Einſicht der Mitteilungen des Grundbuchamts, ſowie der übrigen die Grundſtücke betreſ⸗ ſenden Nachweiſungen, insbe⸗ ſondere der Schätzungsurkunde iſt ſedermann geſtattet. 80723 Es ergeht die Aufſorderung. Rechte, ſoweit ſie zur Zeit dei Eintragung des Verſteigerungs⸗ vermerkes aus dem Grundbuch nicht erſichtlich waren, ſpäteſtene im e ee vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht, laubhaft zu machen, widrigen⸗ ſalls ſte bei der Feſiſtellung des eringſten Gebots nicht berück⸗ 1 und bei der Vertellung es Verſteigerungserlöſes dem Anſpruche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden. Dlejenigen, welche ein der Verſteigerung entgegenſtehendes Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweiligt Einſtellung des Verfahrens her⸗ beizuführen, widrigenfalls für das Recht der Verſteigerungs⸗ erlös an die Stelle des verſtei gerten Gegenſtandes tritt. Beſchreibung der zu ver⸗ ſteigernden Grundſtücke: Grundbuch von Sandhofen, Band 15, Heft 34, Beſtandsver⸗ zeichnis J. Ord.⸗Zahl 1, laufende Nummer der Gründſtücke im BV 1, La⸗ gerbuch⸗Nr. 78, Flächeninhalt 5 àa 47 qm Hofraite und Haus⸗ gartenz auf der Hofraite ſteht ein einſtöckiges Wohnhaus nebſt Scheuer und Stall in der Unter⸗ gaſſe. Schätzung M. 6500.—. Ord.⸗Zahl 2, lauſende Nummer der Grundſtücke im BWe 2, La⸗ gerbuch⸗Nummer 4338, Flächen⸗ iuhalt 18 a 98 qm Ackerland am Lampertheimer Weg rechts. Schätzung M. 550.—. Maunheim, 25. Juli 1908. Großh. Notariat als Vollſtreckungsgericht: Breunig. Bekanntmachung. Aufgebot von Pfandſcheinen. Es wurde der Antrag geſtellt folgende Pfaudſcheine des Städt. Leihamts Maunheim: Lit. A Nr. 36111, vom 13. Mal 1908, Lit. E Nr. 83 409, vom 9. Juli 1907, welche augeblich abhanden ge⸗ tommen ſind, nach 8 28 der Leih⸗ amtsſatzungen unglltig zu er⸗ klären. 5 Die Inhaber dieſer Pfandſcheine werden hiermit aufgefordert, ihre Anſprüche unter Vorlage der Pfandſcheine innerhalb vier Wochen vom Tage des Erſcheinens dieſer Bekannt⸗ machung an gerechnet beim Städt. Leihamt, Lit. 0 5 Nr. 1, geltend zu machen, widrigenfalls die raftloserklärung oben ge⸗ naunter Pfandſcheine erfolgen wird. 31658 Mannheim, 28. Juli 1908. Städt, Leihamt. Zwangsverſteigerung. Donnerstag, 30. Juli 19038, nachmittags 2 Uhr werde ich in hieſigem Pfand⸗ lokale Q 4, 5 gegen bare Zahl⸗ ung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 63205 1 Friſeur⸗Einrichtung und Verſchiedenes. Mannheim, 30. Juli 1908. Zwangs⸗erſteigerung. Nr. 8906. Im Wege der Zwangs⸗ vollſtreckung ſollen die in Mann⸗ heim belegenen, im Grundbuche von Mannheim, zur Zeit der Ein⸗ tragung des Verſleigerungsver⸗ merkes auf den Namen des Geſamtguts der Fahrnisgemein⸗ ſchaft zwiſchen Valent. Hunger, Privatmann in Plaukſtadt und deſſen Ehefrau Franziska, geb. Gärtner in Mannherm, einge⸗ tragenen, nachſtehend beſchrie⸗ benen Grundſtücke am Mittwoch, 7. Oktober 1908, vormittags 9½ Uhr, durch das unterzeſchnele Notarias, iu deſſen Dienſträumen, B 4, 8, in Mannheim, verſteigert werden. Der Verſteigerungsvermerk iſt am 15. Juni 1908 in das Grund⸗ buch eingetragen worden. Die Einſicht ver Mitteilungen des Grundbuchamts, ſowie der übrigen die Grundſtücke betreſſen⸗ den Nachweiſungen, insbeſondere der Schätzungsurkunde, iſt jeder⸗ mann geſtattet. 5 Es ergeht die Aufſorderung, Rechte, ſoweit ſie zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungs⸗ vermerkes aus den Grundbuch nicht erſichtlich waren, ſpäteſtens im Verſteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden Und, wenn der Gläubiger widerſpricht, glaubhaft zu machen, widrigen⸗ falls ſie bei der Feſtſtellung des geringſten Gebots nicht berück⸗ ſichtigt und bei der Verteilung des Verſteigerungserlöſes dem Anſpruche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden. Dieſenigen, welche ein der Ver⸗ ſteigerungentgegenſtehendesRecht haben, werdeſt aufgefordert, vor der Erteilung des Zuſchlags die Aufhebung oder einſtwellige Ein⸗ ſtellung des Verfahrens herbei⸗ zuführen, widrigenfalls für das Recht der Verſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten Gegen⸗ ſtandes tritt. Beſchreibung der zu verſteigernden Grundſtücke: I. Grundbuch von Mannhelm; Band 481, Heft 18, Beſtandsver⸗ zeichnis J. 80714 Lagerbuch⸗Nr. 4987a, Flächen⸗ inhalts a 20 qm Hofraite, Keppler⸗ ſtraße Nr. 5 worauf noch keine Banten ſtehen geſchätzt zu 14400 Mk. II. Grundbuch von Maunheim, Band 283, Heft 16, Beſtandsver⸗ zeichnis I. Lagerbuch⸗Nr. 4987, Flächen⸗ inhalt s ar17 am Bauplatz, Kleine Merzelſtraße Nr. 18 und Keppler⸗ ſtraße Nr. 5a geſchätzt zu 15 850 Mk. Mannheim, 21. Jull 1908. Großh. Notariat III als Vollſtreckungsgericht: Oppenheimer. Dor AgeelguanνεEẽsñusbee: mech slaor Cudelles bein, 4 2 0% Senbeee 5 12 KAunstalresgellaar. Fflege. 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