4122 der Herr Regierungspräfident war— was dann? Darüber angeſtammten Landeskinder entgegengenommen, der ſelbſt auf Abonnemenktz 20 Pfeunig monatlich. Telegramm⸗Adreſſe: Bringerlohn 28 Pfg. monaffich„Journal Maunheim“ eeeee Teleſon Nuntmern: auſſchlag N. S= vο Quartal, Einzel⸗NGmmer& Bfg⸗ In ſerate: Die ColonelZeile. 28 Pfg⸗ Auswärtige Juferate 80 Geleſeuſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung. che Neueſte Nachrichten Anabzängige Tage⸗zeitung. Tiglich 2 Husgaben Eusgenommen Sountag) Otrektionu. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbetten 841 Eigene Redaktionsbureaus Kedaktton 6 in Berlin und Karlsruhe. Expedition und Verlags⸗ buchhaudlung. 218 F Schluß der Inſeraten⸗Aunahme für das Mittagablatt Morgens 30 khe, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. 52 2 2 Nr. 352. Freitag, 31. Juli 1908.(Abendblatt.) .. wollte, ſind nach und nach mit Gottes und des Herrn von Taktik oder Kandidatenwahl der bürgerlichen Parteien ver⸗ Wer Preußen regiert. (Von unſerem Berliner Bureau.) AJBerlin, 30. Juli. Fürft Bülow hat am Donnerstag, bevor er nach Swine⸗ münde zum Kaifer fuhr, ein paar Vormittagsſtunden in Berlin geweilt und noch am nämlichen Abend iſt eine halb⸗ amtliche Auslaſſung zum Fall Schücking— halb Dementi, halb lauwarmer Rechtfertigungsverſuch— in der Nordeut⸗ ſchen Allgemeinen erſchienen. Die beiden Begebniſſe werden wohl nicht ganz ohnme Zufammenhang ſein, obſchon ein Blatt, das mit unerfreulicher Aufdringlichkeit den Offizioſus mar⸗ kiert, dieſer Tage barſch verkündet hatte: der Reichskanzler und Miniſterpräfident werde ſchwerlich Neigung verſpüren, ſeinem Kollegen vom preußiſchen Innern, den die Sache reſſortmäßig anginge, vorzugreifen. Nun hat, ſcheint's, der Herr Miniſterpräfident doch vorgegriffen und eingegriffen dazu, wennſchon man nicht gerade behaupten kann, daß dieſer Eingriff— wenigſtens ſoweit er ſich vor der Oeffentlichkeit präſentiert— von ſonderlichem Geſchick begleitet war. Eine merkwürdige Halbheit zieht durch ihn hin. Es ift ganz deut⸗ lich; daß dem Herrn, der den Schriftſatz für die Norddeutſche diktterte, der ganze Handel ungeheuer unbequem iſt. Daher die Beſchwichtigungsformel: noch ſei es ja nicht ſo weit; unter Unmftänden könnte ja auch noch eine Einſtellung des Verfah⸗ retes epfolgen. Aber ſchließlich ſoll es doch ein Dementi werden und ſo wird dementiert, was Niemand behauptet hat: der Miniſter des Innern habe Herrn Schücking keineswegs den Perzicht auf ſeine freiſtnnige Landtagskandidatur angefonnen. Her Miniſter des Innern, nein, der gewiß nicht. Aber wenn ſchweigt des bekannten Sängers Höflichkeit. Solches aber heißt man an den Dingen vorbveidementieren. Redſeliger hat ſich um dieſelbe Stunde eine gleichfalls inſpirierte Stimme im„Lokalanzeiger“ vernehmen laſſen. Die plaudert friſch, frei, fromm aus, wie die Sache ſich wirklich zugetragen: Herr von Moltke geht mit ſich zu Rate, ob man den emſig und temperamentvoll ſchriftſtellernden Bürger⸗ meiſter nicht wegen Landratsbeleidigung coramieren ſolle. Das dünkt den„zuſtändigen“ Regierungspräfidenten ein ge⸗ fundenes Freſſen. So macht der ganze Arbeit. Herrn Dr. Schückings geſamte Publikationen werden zuſammengetragen und ein Disziplinarverfahren mit dem Ziele der Amtsentſetz⸗ ung eingeleitet, wo die Zentrale kediglich einen mehr oder minder milden Verweis dachte. Nun weiß man doch, wo und wie. Und nun ſieht man auch, wie recht die öffentliche Mei⸗ nung lat, als ſie um dieſe ſonnendurchglühte ſommerliche Zeit einmal recht kräftig„Wirtſchaft, Horatio“ rief. An dieſem Fall Schücking, wie er mehr und mehr ſich jetzt entſchleiert, ſteht man nämlich mit unheimlicher Deutlichkeft, wer in Wirk⸗ lichkeit Preußen regiert. Das iſt das Typiſche an ihm und das gibt ihm die politiſche Bedeutung, die weit über den vor⸗ ltegenden Anlaß hinausgeht. Ehedem klagte man viel über den Reſſortpartikularismus und die mangelnde Einheitlichkeit der Regierung. Die iſt, ſcheint's, jetzt einigermaßen— wenn auch nur einigermaßen — hergeſtellt. Die meiſten von den Miniſtern und Staats⸗ ——— die nicht ſo wollten, wie dor Herr Reichskanzler München 1908. Von Hermann Waldeck. München, 30. Juli. Unter dem friſchen Eindruck einer in ihrer ungeküaſtelten Herzlichkeit geradezu entzückenden kleinen Feier, ſchicke ich mich an, Ihnen über das gerade heute in hellem Sonnenſchein ge⸗ badete, anheimelnde Iſarathen, und ſeine Ausſtellung in kurzen Zügen Einiges zu ſagen. Das badiſche Fürſtenpaar, das geſtern, on ſchönem Sommermorgen, ſeinen überaus glänzenden Einzug in die bayeriſche Reſidetz hielt, hat ſoeben, heute früh 9 Uhr, in einem für den Feſtakt der Badener in München reſer⸗ bierten Raum, unter Gottes freiem Himmel, einen Gruß ſeiner einen hartgeſottenen Sünder einen tiefen, unvergeßlichen Ein⸗ druck machte. In Form eines badiſchen Erntefeſtes begrüßten die Münchener⸗Badener das Großherzogspaar. Die ſtattliche Schaar, in allen möglichen badiſchen Landestrachten gekleidet, defilierte unter den Klängen der Karlsruher Grenadierkapelle unter Boettge's Leitung, zu Roß, zu Wagen und zu Fuß. ſinnig huldigend, vor dem von ſo viel Herzlichkeit bezwungenen Fürſten⸗ paar. Die Liebe und Anhänglichkeit zur alten Heimat llang dabei aus den verſchiedenen kurzen, poetiſchen Anſprachen der Kinder, die reizende Angebinde überreichten, ſo überzengend heraus, der innige Kontakt zwiſchen Fürſt und Volk machte ſich ſo hüäbſch geltend, daß dieſer kurzen Viertelſtunde beigewohnt zu haben. für immer in der Exinnerung haften wird. Hofreſtaa⸗ rateur Feilbach, Mannheimer Roſengarten⸗Reſtaurateur von einſt, hatte für die Herrſchaften ein opulentes in wahrhaft künſtleriſcher Form arrangiertes kaltes Büffet geſtellt. Die zierlichen Verſe, in allemanniſcher Mundart, die die Kinde⸗ ſprachen, hatten eine Enkelin von Charlotte Birch⸗Pfeiffer zur Lucanus Hülfe zum Tore hinausbefördert. Mit Herrn von Rheinbaben iſt ein leidlicher Friede geſchloſfſen worden— oder iſt's nur ein beſſerer Waffenſtillſtand?; bloß Herr Holle, der ſich des rechten Weges noch immer nicht bewußt iſt, obwohl er doch aus Dortmund ſtammt, brilliert noch ab und zu mit einem rollenwidrigen Seitenſprung. Aber in der Hauptſache ſcheint Eintracht zu herrſchen und Einmütigkeit über den einzuſchlagenden Weg. Indes nur in der Miniſterialinſtanz. Schon von der nächſten, ſpäteſtens von der zweitnächſten Station ab ſchert man ſich den Teufel was um den Kurs, den„die in Berlin da“ ſteuern. Im Januar, als Fürſt Bülow im preußiſchen Abgeordnetenhauſe über die Wahlrechtsreform interpelliert wurde und jene Er⸗ klärung abgab, die der Rechten ſo viel Freude machte, ver⸗ ſicherten er ſowohl wie Herr von Moltke: es würde Vorforge getroffen werden, daß die Wahlen unbeeinflußt von ſtatten gehen. Ohne Frage ſind Reſkripte und Zirkulare in dieſem Sinne auch an die nachgeordneten Stellen ergangen. Aber genutzt haben ſie nichts. Es haben wie immer Regierungs⸗ präſidenten und Landräte kandidiert und wo ſie kandidierten, geſchah's bis auf zwei Ausnahmen für die konſervativen Par⸗ teien. Wo ſie aber nicht ſelbſt um ein Mandat warben, taten es ihre Freunde, Vettern, Korpsbrüder und Regimentskame⸗ raden. Da war es denn ſchier ſelbſwwerſtändlich, daß der ganze amtliche Apparat oder zum mindeſten die Autorität der Be⸗ hörden für die konſervativen Parteten aufgerufen wurden. Und wo das alles nicht zog, half man halt ein wenig nach. Einſchüchterung, geſchäftlicher, mehr noch geſellſchaftlicher Boy⸗ kott arbeiteten zuſammen. Das Reſultat war denn auch be⸗ kanntlich dangch; die Konſervativen konnten mit Stolz und Genugtuung konſtatieren, wie„felſenfeſt“ ihre Weltanſchau⸗ ung im preußiſchen Volke wurzele. Männer, die den letzten Wahlkampf gegen die Konſervativen gekämpft haben— und zwar nationalliberale ſo gut wie freiſinnige— wiſſen über die„Wurzeln“ dieſer Kraft ſehr erbauliche Geſchichten zu erzählen. Es iſt buchſtäblich ſo: die preußiſche Regierung iſt tatſächlich„eingekreiſt“. Eingekreiſt von ihren eigenen Be⸗ amten und deshalb iſt es am letzten Ende gleichgültig., welcher Kurs von der Miniſterialinſtanz geſteuert wird, ſolange ſie nicht Mittel und Wege fand, den neuen Segen auch wirklich durch die verſchiedenen Verwaltungskanäle zu den Regierten zu leiten. Mehr denn je ſind die Miniſter vorüberfliehende Erſcheinungen. Der bleibende Pol iſt aber nicht mehr wie in der Bismarckzeit der Geheimrat aus der Zentralbehörde, ſon⸗ dern der Herr Regierungspräſident und der Herr Landrat. Der Bürgermeiſter Schücking hat dieſem eigenartig verfilzten Organismus in der Hauptſache ſcharf ins Herz geſehen. Des⸗ halb iſt es nur logiſch, daß ihm die Leute, die Preußen wirk⸗ lich regieren, den Krieg erklärten. Den Krieg bis zur Amts⸗ entſetzung Pokftische Uebersicht. * Maunheim, 31. Juli 1908. Die Nachwahlen in der Pfalz. Die Sozialdemokratie ſchwitzt Angſt, ſie könne die durch den Tod Ehrharts erledigten Mandate durch eine geſchickte eer———— Großherzogspaar eine Feſtvorſtellung arrangiert. Man gab vor nur geladenem Publikum, zu dem auch, durch das liebenswürdige Entgegenkommen des Ausſtellungs⸗Preſſe⸗Bureaus, meine Wenigkeit zählon durfte, Shakeſpeares„Was Ihr wollt“, in einer geradezu wunderſamen, den köſtlichen Humor des großen Briten vollkommen erſchöpfender Aufführung. Der Matrolio Höfers war eine Meiſterleiſtung. Der Humor Fritz Baſils. als Junker Tobias, wirkte herzerfriſchend. Lina Lohner als Kiria, Herta v. Hagen als Viola, Heinz Ronnard, der Narr. und alle, wie ſie auf der Bühne des ideal angelegten und eine prachtvolle Akuſtik aufweiſenden Theaters ſtanden, gaben nur Vollendetes. Großer Shakeſpeare, was bedeutet dein be⸗ freiendes Lachen, gemeſſen in dem Humor unſerer Schwank⸗ und Luſtſpielfabrikanten von heutzutage! Daß das hübſche Haus in ſeinem Zuſchauerraum einen in⸗ tereſſanten Anblick bot, braucht wohl nicht erſt geſagt zu werden. Das ganze bayeriſche Herrſcherhaus, ſoweit deſſen Mitglieder in München anweſend ſind, umgab die Gäſte. Das blitzte nur ſo von Uniformen, Orden und Ehrenzeichen. Der gewöhnliche Erdenbürger in feſtliches Schwarz angetan, und wenn er gar wie ſo mancher, nicht über irgend ein Ritterkreuz oder Stern berfügen konnte, verſchwand in der bunten höfiſchen Menge. Der greiſe Prinzregent, der beim Einzug friſch und munter an der Seite des Großherzogs ſaß, war der Vorſtellung fern⸗ geblieben. Prinz Ludwig und Gemahlin machten dem überaus wohl und geſund ausſehenden Paare die Honneurs. Die Groß⸗ herzogin trug eine ſchwarze mit Weiß ausocſalgene Robe: der Großherzog war in bayeriſcher Uniform erſchienen. 25 Die Ausſtellung München 1908, was die al Schau geſlellten Objekte anbetrifft, an ſich nicht von allzu großer Bedeutulkg, be⸗ ſticht vor allem durch das von ſelten geſchickten Künſtlerhänden getroffene. Arrangement, die herrliche Lage am Bavariapark und nicht zuletzt die ſtylvolle Pracht und Echtheit der meiſten Aus⸗ Verfafſerin. An dem der Haldigung vorhergehenden Abeud hatte das Ki in der Ausſtellung zu Ehren von Badens ſtellungsgebäunde. Was im lachenden Park, der ſchöne Kühle, ſecge Nulepandte aufverße en Berlen der Pluulk in Stein lieren. In der„Poſt“ war vorgeſchlagen worden, eine partei⸗ politiſch neutrale Perſönlichkeit als Kandidaten aufzuſtellen, deren ſtaatsbürgerliche Vergangenheit dem Kreiſe die Ge⸗ währ gebe, ſeine wichtigen kommerziellen und ökonomiſchen Intereſſen im Reichstage nachdrücklich vertreten zu ſehen, ohne daß ſich der Kandidat auf einen großen Parteiverband ſtütze. Als ſolchen Kandidaten empfiehlt die„Poſt“ den neuen Prä⸗ ſidenten des Flottenvereins, Großadmiral v. Köſter. Der „Vorwärts“ iſt entſetzt, er beſchwört das Zentrum, es möge nicht in dieſe plumpe Falle gehen. Der Flottenverein ſei— der„Vorwärts“ zitiert hier die Evang.⸗Luth. Kirchenztg.“( — kulturkämpferiſch und habe bei der letzten Reichstagswahl nicht nur die Sozialdemokratie, ſondern auch das Zentrum bekämpft. Der Vorwärts“ iſt doch eine gute und treue Seele, ſo beſorgt um das Zentrum, daß es nur nicht in ſchlechte Händ gerate, ſo ehrlich bekümmert, das Zentrum könne einem Nationalliberalen oder einer„liberal gefärbten politiſchen Qualle in Speyer⸗Ludwigshafen zu einem Reichstagsmandat verhelfen“! Alſo die Kümmerniſſe des„Vorwärts“ um Ehr⸗ harts Erbſchaft. Andere ſozialdemokratiſche Organe machen ihrer Erregung über die Frage des Erbes des„roten Pfalz⸗ grafen“ tagtäglich in antiſemitiſchen Kindereien Luft, die eigentlich das Entſetzen und die Verblüffung eines Teiles der engeren Klientel dieſer Organe erregt haben könnten. Denen wir andern im übrigen mit der Wurſchtigkeit und hei⸗ tren Gelaſſenheit tagtäglich zuſchauen, die, meinen wir, Bis⸗ marck mit dem plattdeutſchen Wort weitergab: Dor lach ick öwer! Kindereien und Plumpheiten werden ebenſo ſchwer einen Gegner mürbe machen, wie Lügen und Gemeinheiten. Aber ſie haben für uns das tägliche Intereſſe dadurch, daß ſie Gradmeſſer einer bedenklich nervöſen Stimmung ſind. So etwa ſteht es um die Aengſte der Sozialdemokratie, die im„Vorwärts“ brünftig das Zentrum umwirbt. Wir wiſſen garnicht einmal, ob dieſe Aengſte und jene Nervoſität, dieſes Liebeswerben und jene Albernheiten überhaupt ſo grundnötig waren und ſind. Wir ſagten gleich, es ſei ſeht wahrſcheinlich, daß das Zentrum auch diesmal für die Sozialdemokratie eintreten werde. Nun ſoll es gar ſchon zu einem regelrechten Kuhhandel gekommen ſein, wenig⸗ ſtens wollen die„Münch. N. Nachr.“ davon wiſſen. Sie laſſen ſich ſchreiben: Ein Zuſammengehen beider Parteien wird zur Ge wenn die ſozialdemokratiſchen Kreiſen entſtammende Nachricht zu⸗ treffend iſt, daß im Falle der vom Zentrum erwarteten nochmaligen Ungiltigkeitserklärung die Wahl des liberalen Lund⸗ tagsabgeordneten Cronauer in Germersheim⸗Bergzabern bezw. bei der dadurch erforderlich werdenden Landtagsnachwahl in Ger⸗ mersheim⸗Bergzabern die Sozialdemokraten gleſchl o ſ⸗ ſen für den Zentrumskandidaten zu ſtimmen haben, wo⸗ gegen das Zentrum die Verpflichtung hat, bei der Reichs⸗ tagserſatzwahl in Speyer⸗Ludwigshafen⸗Fran⸗ kenthal und bei der Landtagsnachwahl in Kaiſers⸗ lautern durch Eintreten für die ſozialdemokratiſchen Kandidaten die Niederlage der Liberalen und den Sieg der Sozialdemokratie herbeizuführen. Natürlich werden ſowohl die ultramontanuen als auch die ſozialdemokratiſchen Blätter die Mitteilung, daß ein Bünd⸗ nis auf dieſer Grundlage von beiden Seiten geplant ſei, beſtreiten u. als erfunden zurückweiſen. Allein wenn man ſich vergegentpvärtigt, daß die nochmalige Ungiltigkeitserklärung der Wahl Cronauers und Eiſen aus dem Grünen winkt, zeugt von der großen Be⸗ deutung der Kunſtſtadt München. Das Kunſtgewerbe hat inner⸗ halb der Ausſtellungsräume, namentlich auf dem Gebiete der Ke⸗ ramik, der Glasmalerei und Goldſchmiedekunſt, gezeigt, daß es nicht ſtille ſteht, ſondern mit aller Macht und vornehmſter Künſt⸗ lerſchaft den Höhen zuſtrebt. Der große Reſtaurationsbau, in dem man kulinariſch ebenfalls vornehmes Genießen zu ſein ver⸗ mag, iſt ein Meiſterwerk moderner Architektur und vornehmer Innendekoration. Im Vergnügungspark iſt mit mehr oder weniger Variation alles vorhanden, was ſeiner Zeit auch den Mannheimern unbändig viel dauerndes Vergüngen bereitete. Zehntauſend oder mehr lauſchten an den letzten lauen Sommer⸗ nächten den ſchmeichelnden Walzerweiſen der Hoch⸗ und Deutſch⸗ meiſter⸗Regiments⸗Kapelle aus dem ſangesfrohen Wien. Im Marionettentheater erlebt man künſtleriſche Genüſſe eigentüm⸗ lichſter Art. Im Künſtlertheater hat uns Gluck's„Maienkönigin“ fröhliches Behagen verurſacht. Das Tanzlegendchen aber iſt uns ein bizarrer Verſuch die Reform der Tanzkunſt, frei nach Iſadoa Duncan, in vornehmer Form auf die Bühne zu bringen. Aeußerſt munter und bayeriſch echt geht es am Abend auf dem Tanzboden und in den Bierhallen zu. Man kauft ſich ſeinen Radi, ſeine Semmel, man holt ſich die Schweinswürſte mit Kraut, friſch vom Roſt weg. Man ſchwenkt ſich am weiten Trage ſeine Maß, läß ſie ſich für ganzes Geld zur— Hälfte füllen, und köſtliche Naß mit wonnigem Behagen die durſtige Kehle hinunter⸗ Die Stadt prangt in den Hauptſtraßen im Flaggenſchmuck der bayeriſchen und badiſchen Fahnen und im Schwarzgelb der Stadt München. Aus allen Läden gleißt und lockt die Menge auf⸗ geſtapelter Erzeugniſſe der Münchener Kunſt. Im Schauſpiel⸗ haus iſt das Berliner Deutſche Theater zu Gaſt, auf den Bier⸗ kellern herrſcht reges Leben. Die Weißwürſte im„Franziskaner? ſind immer noch von der alten trefflichen Qualität, und im Hof⸗ bräu werden nach wie vor von Jung und Alt, Einheimiſchen und Fremden ungeheure Quantitäten zu„Stoff“ vertilgt. Auf den 2% Seft General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 31. Julk. vor gar nicht langer Zeit von ultramontanen Blättern in ſichere Ausſicht geſtellt worden iſt und in Betracht zieht, daß die Schwarzen und Roten ſchon alle bisherigen Wahlbündniſſe beſtritten und ab⸗ geleugnet haben, ſo wird mam wiſſen, welchen Wert man neuerlichen Ableugnungen beizumeſſen hat. Wir überlaſſen den„Münch. N. Nachr.“ die Verant⸗ wortung für die Richtigkeit dieſer Nachrichten. Sie ſind, wie der Hiſtoriker zu ſagen pflegt, aus inneren Gründen nicht unwahrſcheinlich. Die Sozialdemokratie hat das Zentrum, darüber kann heute wohl kein Zweifel mehr beſtehen. So oder ſo. Und es wird auf keine Weiſe möglich ſein, an dieſer Tatſache etwas zu ändern, eigentlich ſtand ſie von vorn⸗ herein feſt. Daß ein Appell an das nationale und bürgerliche Ge⸗ wiſſen des Zentrums garnicht den Zweck verfolgen konnte und wollte, dieſes zu gewinnen, was ſich genau aus dem Grunde verbot, aus dem die Nationalliberalen nicht für einen Zentrumsmann eintreten könnten, ſondern nur den Zweck, die Tiſchgemeinſchaft von Zentrum und Sozialdemokratie ins rechte Licht zu rücken, verſteht ſich von ſelbſt. Und ſie iſt drum wahrlich nicht ſchöner worden. Die Nationalliberalen werden ſehr klug in der Wahl ihrer Kandidaten ſein müſſen, ſehr energiſch in der Agitation, wenn ſie aus den Nachwahlen in der Pfalz als Sieger hervor⸗ gehen wollen; ſie ſelbſt haben ja das beſte Vertrauen und wir können nur wünſchen, daß es ihnen zu einer ſtarken Entfal⸗ tung ihrer Kräfte verhelfe. Zentrum und Reichsſinanzreform. Herr Dr. Julius Bachem, der vor Jahr und Tag die Parole ausgab:„Heraus aus dem Zentrumsturm“, hat vor⸗ geſtern im„Tag“ unterſucht, unter welchen Bedingungen das Zentrum wohl aus der Oppoſition heraus könnte. Dabei hat er's billig: die Einräumung eines Sitzes im Reichstagspräſi⸗ dium— nicht einmal des erſten— dünkte ihm ein genügend hoher Preis, um dafür die Mitwirkung des Zentrums bei der Reichsfinanzreform zu erkaufen. Nicht ſo Jung⸗Erzberger, der ſich Tags darauf an der nämlichen Stelle zu dem gleichen Thema vernehmen läßt. Auch ihm erſcheint ein Sitz im Prä⸗ ſidium eine gute und erſtrebenswerte Sache— zu dem Ende regt er an, eine dritte Vizepräſidentenſtelle zu ſchaffen—, aber das Weſentliche iſt es ihm nicht. Herrn Mathias Erzberger geht es wie Strauß' Salome: er will das Haupt des Jocha⸗ naan.„Bei der letzten Präſidentenwahl“, argumentiert er, iſt es in erſter Linie der Einfluß des Fürſten Bülow geweſen, der das Zentrum aus dem Präſidium ausſchloß.“ Und zum Schluß:„Im Zentrum iſt die Abneigung gegen die heutige Stellungnahme des Freiſinns mindeſtens ſo groß wie das Schuldkonto des Fürſten Bülow in der Zentrumsbilanz.“ Das iſt zwar etwas dunkel ausgedrückt, aber es ſoll doch wohl heißen: zu einer poſitiven Mitarbeit an der Reichsgeſetzgebung könnte ſich das Zentrum erſt unter einem anderen Kanzler und einer neuen parteipolitiſchen Konſtellation entſchließen. Wobei ſehr zu bezweifeln bleibt, ob, wenns darauf ankäme, ein beträchtlicher Teil— und vielleicht der einflußreichere— bon Herrn Erzbergers Parteifreunden die Sache nicht doch noch billiger machte. Von der Reichsfinanzreform aber kündet Herr Erzberger im Ton der Pythia: die würde das Zentrum „nach ſeinem Programm entſcheiden und nach der Haltung in der Vergangenheit“. Nur hat in der Vergangenheit, was der Meiſter weiſe verſchweigt, das Zentrüm jede organiſche Reform eben vereitelt. Schließlich meint dieſer talentvolle Zentrumsſproß: 1 „Als ſtarke geſchloſſene Fraktion kann es(das Zentrum näm⸗ lich) jedoch auf die neuen Steuern auch dann erheblich einwirken, wenn ſie in voller Oppoſition ſteht, weil gerade in Steuerfragen dieſe Stellung recht fruchtbringemd geſtaltet werden kann, ohne man das Odium der neuen Daſten zu tragen c.“ 51 f 1 n Ift das nicht ſtolz, iſt das nicht patriotiſch, iſt das nicht wahrhaft groß gedacht? Aber es kann ſchon ſein, daß das Zentrum an den kommenden, für jeden gewiſſenhaften Pa⸗ ktrioten ſo überaus ſchwerwiegenden Entſcheidungen mit dieſer Taktik ſich vorbeizuwinden verſuchen wird. Im Spfach⸗ gebrauch unſerer Studenten heißt man ſie„mauern“. Aber dem Programm des Zentrums und ſeiner Haltung in der Vergangenheit würde ſie durchaus entſprechen. Die Trauer über die Abtrünnigen von Halle iſt in der Zentrumspreſſe groß. Die meiſten klerikalen Blätter tun ſo, als ob ſie die veröffentlichten Theſen der katho⸗ liſchen Studenten zu Halle nicht für echt hielten. So auch der tüchtige„Bayer. Kurier“: „Man ſollte es nicht für möglich halten, daß katholiſche Stu⸗ denten ſich ſo durch liberale Phraſen verwirren laſſen. Erſt Tübingen, wo die katholiſche Verbindung„Gueſtphalia“ einen ühnlichen entwürdigenden Reöbnigungseid“ leiſtete uſw., dann Münſter, wo die katholiſchen Verbindungen die Be⸗ keiligung an der Fronleichnamsprozeſſion ablehnten und nun will ——— 77777—————....————— Straßen flutet der Strom der Fremden, und die Straßenbahnen haben, wenn ich mich ſo ausdrücken darf, alle Hände voll zu tun. Heute Abend aber ſoll mir das Künſtlertheater, das es mir mit ſeiner konſeguente nArt der Bühnenreform angetan hat noch einmal ſeine Pforten erſchließen, um Ruederer's, des viel angefeindeten„Das Wolkenkuckucksheim“ auf mich wirken zu laſſen. Im übrigen: es lebe München, die Bierſtadt, die Stadt fröhlichen Behagens, die Stadt hochſtrebender, echter Kunſt auf allen Gebieten, die Stadt in der ſich ſtets heimiſch fühlen muß, wem Gott auch nur ein Fünkchen echter Lebensfreude mit auf die Daſeinswanderung gegeben. Beiträge zur Frauenfrage. Auskunftſtelle für Frauenberufe L 12, 18 3. Stock. Sprechſtunde: Mittwochs von 10—11. Die Frau und die ſoziale Frage. Das erſte„Mütterheim“ in Oeſterreich iſt vom Bund für„Mutterſchutz“ in einem der äußeren Bezirke Wiens inet worden. Es ſoll hilfsbedürftigen Müttern vor der be⸗ vorſtehenden Entbindung und nach dieſer bis zur vollſtändigen Erholung Unterkunft gewähren und ſelbſtverſtändlich auch das Kind aufnehmen. Di.ie öſterreichiſche Liga zur Bekämpfung des Mäd⸗ chenhandels hat im 5. Wiener Gemeindebezirke ein Heim errichtet, deſſen Auſgabe es iſt, den ſittlich gefährdeten Mädchen Schutz und Aufnahme zu gewähren. Natürlich kann der Auf⸗ eathalk znn Hein nur don vorübergehender Dauer ſein; er ſel — 5 man auch in Halle mit der lauten Verſicherung nationaler Ge⸗ ſinnung dem Gegner nachlaufen. Auf ſolche Zumutungen einzugehen, ſollte das Selbſtbewußtſein verbieten. Verlangt man denn in Halle von den ſchlagenden, den proteſtantiſchen und jüdiſchen Verbindungen einen ähnlichen Revers? Ganz gewiß nicht! Iſt es aber dann nicht Imferiorität, wenn katholiſche Studenten indirekt die Anzweiflung nationaler Geſinnung als be⸗ rechtigt anerkennen, dadurch, daß ſie betonen, ſi e huldigten dieſen „ultramontanen“ Anſchauungen nicht? Iſt es ein Wunder, daß uns die Gegner angeſichts ſolcher Vorkommniſſe immer deſpek⸗ tierlicher behandeln? Es ſcheinen ſich allmählich die Gefahren zu zeigen, die mit einem unverhältnismäßigen quantitativen An⸗ ſchwellen verbunden ſind, wie es die katholiſchen Studentenkorpora⸗ tionen in dem letzten Jahrfünft erfahren haben. Das hört ſich faſt ſo an, als wolle nun das Zentrum ſeinerſeits ſeine Verbindungen auch mit den anderen katholi⸗ ſchen Korporationen löſen. Wenn's nur erſt ſoweit wäre. Dann wäre beiden Teilen geholfen. Denn Zentrum und aka⸗ demiſche Jugend paſſen un einmal nicht zueinander. Deutsches Reich. —(Die lenkbaren Luftſchiffe und das Kaiſermanöver.) Wie die„Inf.“ von unterrich⸗ teter Seite erfährt, iſt auch die Verwendung je eines Luftfahrzeuges der Syſteme Zeppelin und Parſeval bei den diesjährigen Kaiſermanövern, was vor kurzem in Ausſicht ge⸗ ſtellt wurde, ſeitens der Militärverwaltung nicht bea b⸗ ſichtigt.(Das Militärluftſchiff bleibt bekanntlich auch den Manövern fern.) Wenn man auch annimmt, daß die genann⸗ ten lenkbaren Ballons die von der Reichsbehörde geſtellten Forderungen erfüllen und in den Beſitz des Reiches übergehen werden, bevor die Kaiſermanöver beginnen, ſo würde doch die Uebernahme der Ball ons durch die Behörde und die ſich hieraus ergebenden Maßnahmen ſo viel Zeit be⸗ anſpruchen, daß ſchon aus dieſen Gründen eine Beteilig⸗ ung der Luftſchiffe an den Manövern im Elſaß ausgeſchloſſen iſt. Es nimmt ſomit auf jeder Manöverpartei nur ein Detachement vom Luftſchifferbataillon teil, wie dies bisher auch ſeit einigen Jahren geſchehen iſt. —(Zentrumsphantaſie.) Ein Korreſpondent der„Kölniſchen Volkszeitung“, der ſich bereits wiederholt als ſehr phantaſtiſch erwieſen hat, will neuerdings erfahren haben, daß„ein volles Dutzend liberaler Parlamentarier und Jour⸗ naliſten bereits vom Reichskanzler Einladungen erhalten habe“ in Sachen der Reichsfinanzreform. Die „Freiſ. Ztg.“ hat Erkundigungen über die Wahrheit dieſer „Nachricht“ eingezogen. Sie hat aber bisher von allen Seiten nur gehört, daß ſie der Wahrheit aufs gröbſte ins Geſicht ſchlägt. Mit der ſachwidrigen Unterſtellung fallen ſelbſtver⸗ ſtändlich auch alle Folgerungen, die der„geſchätzte Korre⸗ ſpondent“ daran zu knüpfen ſucht. —(Reichsweinſteuer?) Die in Mainz erſchei⸗ nende„Weinzeitung“ will aus wohlinformierter Quelle ver⸗ nommen haben, daß man ſich im Reichsſchatzamt kotſächlich mit dem Gedanken einer Reichsweinſteuer vertraut macht. Badiſcher Landtag. (Von unſerem Karlsruher Bureau.] 1. Kammer.— 26. Sitzung. + Karlsruhe, 31. Juli. Vizepräſident Dr. Bürklin eröffnet J Uhr 30 Mis. vorm. die Sitzung. Am Regierungstiſch Miniſterialpräſident Dr. Honſell und Regierungskommiſſare. Freiherr E. A. von Goeler berichtet zunächſt über den Geſetzentwurf betr. die Steuererhebung in der Zeit vom 1. bis mit 16. Auguſt 1908. Der Geſetzentwurf wird in namentlicher Abſtimmung einſtimmig an⸗ genommen. Oberbürgermeiſter Dr. Winterer berichtet über den Geſetzentwurf betr. die Aenderung des Geſetzes über den Staatsvoranſchlag und die Verwaltung der Staatseinnahmen und ⸗Ausgaben(Etatgeſetz) betr. Die großh. Regierung beabſichtigt, für eine der nächſten Landtagsperioden eine um⸗ faſſende Neugeſtaltung des Etatgeſetzes vorzubereiten. Wenn trotzdem noch dem gegenwärtigen Landtag eine Novelle zum 11 Geſetz vorgelegt worden iſt, ſo iſt der Grund in em Umſtand zu ſuchen, daß wenigſtens diejenigen Aende⸗ rungen ſofort vorgenommen werden müſſen, welche direkt durch die beiden Beamtengeſetze notwendig geworden ſind. Die Kommiſſion beantragt, das Geſetz in der Faſſung der Regierungsvorlage und mit den von der zweiten Kammer vorgenommenen Aenderungen anzunehmen. Finanzminiſter Honſell: Aus dem Bericht der Kom⸗ miſſion iſt zu ſchließen, entwurfs die Kommiſſion ſonderliche Bedenken nicht zu über⸗ 2————ñ——— nur der augenblicklichen Notlage abhelfen und ſofortigen Schutz gewähren. Daher ſucht das Komitee der Liga den Schützlingen Arbeits⸗ und Dienſtſtellen zu verſchaffen. Um ſie auch während des Aufenthalts im Heim angemeſſen beſchäftigen zu können, be⸗ abſichtigt die um das Rettungswerk ſehr verdiente General⸗ ſekretärin der Liga, Frau Celeſtine Bruxa, eine Nähſtube und eine Schreibſtube damit zu verbinden. Die Frau und die Politik. Die italieniſche Kammer hatte bekanntlich vor einiger Zeit einen Antrag auf Einführung des politiſchen Frauen⸗ ſtimmrechts der Regierung zur Erwägung überwieſen. Ein von der Regierung eingeſetzter Ausſchuß zur Prüfung dieſer Frage hat ſich nunmehr in zuſtimmendem Sinne geäußert. Die Amerikan Federation of Labour hat durch ihren Präſi⸗ denten Gompers dem republikaniſchen Parteikonvent gegenüber das Frauenſtimmrecht als eine der Programmforderungen der Arbeiterſchaft bezeichnen laſſen, die bei den bevorſtehenden Präſidentenwahlen als Wahlparole gelten wird.— Im Staate Oregon iſt die zu einem Initiativantrag auf Einführung des Frauenſtimmrechts nötige Zahl von Unterſchriften bereits geſam⸗ melt, ſo daß der im Vorjahr mit knapper Majorität abgelehnte Antrag wieder eingebracht werden kann. Zu den Wahlen für das allgemeine Bundesparlament waren in Auſtralien 1114187 männliche und 999 375 weibliche Wähler qualifiziert. Von dieſen übten 628 135 Männer und 431033 Frauen ihr Wahlrecht auch wirklich aus. Die Wahlbeteiligung erſcheint bei beiden Geſchlechtern nur mäßig (zirkg 54 Prozent reſp. 44 Prozent), doch iſt das Intereſſe für dieſe allgemeinen Wahlen(Federal vote] ſtets geringer als für die Wahlen zu den Parlamenten der Einzelſtaaten. daß bei Beratung dieſes Geſetz; winden gehabt hat, um zu ihrem Antrag zu kommen. Cr⸗ freulicherweiſe hat Ihre Kommiſſion anerkannt, daß durch die Aenderungen der Artikel 29—30a reichliche Mittel er⸗ ſchloſſen werden, um den zur Ruhe geſetzten Beamten und Hinterbliebenen Beihilfen zu gewähren. Freilich iſt beigeſetzt daß man dieſer Aenderung zugeſtimmt hat, nachdem die Regierung jeden anderen Ausweg abgelehnt hat. Die Regie⸗ rung wäre gern auf die Anregungen eingetreten, den jetzigen Verſorgungsempfängern eine allgemeine Aufbeſſerung zu gewähren. Sie hat auch Erwägungen und Berechnungen nach dieſer Richtung hin angeſtellt; nach dieſen aber konnle ſie ſich nicht entſchließen, dem Mehraufwand für aktive Beamte noch eine weitere Million aufzuſetzen. Zumal dieſer weitere Mehraufwand zum nicht geringen Teil auch ſolchen Perſonen zugefloſſen wäre, die in behaglicher Lebensſtellung leben. In dieſem Fall, wo es ſich um Perſonen handelt, die dem Staate nicht mehr Dienſte leiſten, oder um Hinterbliebene, wird man wohl eine Unterſcheidung nach Maßgabe der Bedürftigkeit zugeben müſſen. Die Mittel, die nun ins Budget aufgenom⸗ men werden können, werden ausreichen, um den wirklich Bedürftigen ausreichende Mittel zu gewähren, was bei einer allgemeinen Aufbeſſerung wahrſcheinlich nicht möglich ge⸗ weſen wäre. Das Geſetz wird alsdann in namentlicher Abſtimmung debattelos einſtimmig angenommen. Prinz zu Löwenſtein berichtet über den Geſetz⸗ entwurf betr. die Mlitärwitwenkaſſe. Bezüglich des 1. Artikels gab es in der Kommiſſion keine Beanſtan⸗ dungen. Was Artikel 2 anlangt, ſo wurde in den Verhand⸗ lungen der großh. Regierung mit der Kommiſſion der zweiten Kammer der Wunſch mehrerer badiſcher Offiziere vor⸗ getragen, welche Mitglieder der 1. Klaſſe der Militärwitwen⸗ kaſſe ſind, von den Beiträgen zu dieſer Kaſſe befreit zu werden, Von ſeiten der Regierung wurde darauf hingewieſen, daß Gemeindebeamte, die früher Staatsbeamte waren, um ſich die aus dieſer Stellung erworbenen Anſprüche auf Hinter⸗ bliebenenverſorgung zu erhalten, ihre Beiträge noch weiter zu entrichten hätten, da man ſie als zum Staat in einen privaten Vertragsverhältnis ſtehend betrachte. Dieſes Standpunkt müſſe jedenfalls gegenüber denjenigen Offizieren feſtgehalten werden, die gleichzeitig auch noch Mitglieder der preußiſchen Militärwitwenkaſſe ſeien, ſodaß alſo ein etwaiger Nachlaß nur denjenigen Offtzieren gewährt werden könnte, die lediglich der badiſchen Militärwitwenkaſſe angehören, Es wurde ſodann im Einverſtändnis der Kommiſſion der zweiten Kammer mit der großh. Regierung dem Geſetz⸗ entwurf der Artikel 3 beigefügt, wonach die Verpflichtung zur Zahlung von Beiträgen an die Militärwitwenkaſſe vom 1. Januar 1908 ab für diejenigen Mitglieder der 1. Klaſſe aufgehoben wird, denen ein öffentlich⸗rechtlicher Anſpruch auf Hinterbliebenenverſorgung lediglich dieſer Kaſfe gegenüber zuſteht. Von einem Mitgliede der Kommiſſion der erſten Kammer wurde vorgetragen, daß die in Frage kommenden badiſchen Offiziere den Wunſch ausgeſprochen hätten, nicht bloß vom 1. Januar 1908 ab von der Verpflichtung zur Zahlung von Beiträgen an die Wilitärwitwenkaſſe befreit zu werden, ſondern auch die ſeit dem Jahre 1900 bezahlten Mit⸗ gliederbeiträge zurückzuerhalten, um dadurch den badiſchen keine Beiträge zu den Koſten der Hinterbliebenenverſorgung der vorliegen Faſſung in der zweiten Kammer einſtimmig genehmigt wurde, will auch die Kommiſſion der 1. Kammer keine Schwierigkeiten bereiten und beantragt ebenfalls Ge⸗ nehmigung. „Finanzminiſter Dr. Honſell gibt ſeiner Freude über die Zuſtimmung der Kommiſſion zu dem Geſetzentwurf kund. Ohne Debatte wird der Geſetzentwurf in namentlicher Abſtimmung einſtimmig angenommen. Bürgermeifter Dr. Weiß berichtet über den Geſetzentwurf betr. die Abänderung des Verkehrsſteuerdeſetzes, welche die vielfachen beſonders in Mannheim wahrgenommenen Um⸗ gehungen des Geſetzes vom 6. Mai 1899 unmöglich machen ſoll. Von der zweiten Kammer wurde der Geſetzentwurf in ſeinen Grundzügen gebilligt, in mehreren Punkten aber abgeändert, Von der erſten Kammer wured der Geſetzentwurf der Kommiſ⸗ ſion für Juſtiz und Verwaltung überwieſen. Dieſe Kommiſſion hat den Entwurf in zwei Sitzungen beraten und iſt einſtimmig zu dem Ergebnis gelangt, daß es ſich empfehle,der Umgehung des Geſetzes durch entſprechſende Abänderungen desſelben vorzu⸗ beugen. Zweifel wurden aber geäußert, ob man nicht zu einer einſchneidenden Aenderung ſchveiten und die Steuer, ſoweit ſie nicht auf den Zuſchlag in einer Zwangsverſteigerung ſich gründet, prinzipiell an den obligatoriſchen Vertrag knüpfen ſollte, oder auch, ob man etwa umgekehrt ſie lediglich an den Grundbuch⸗ eintrag knüpfen und daneben den vbligatoriſchen Vertrag unter allen Umſtänden einer Stempelabgabe unterwerfen ſollte. Aber DDD—— Pr—.————T——'(— Billige Wohnungen für arbeitende Frauen. Im Jahre 1906 erhielt die Stadtgemeinde Stockholm billiger Wohnungen, die hauptſächlich für Frauen beſtimmt ſein ſollten, die ſich durch ihre eigene Arbeit ernähren. Was etwa don der Summe übrig bliebe, ſollte von der Stadtgemeinde ver⸗ waltet und den Einnahmen aus den aufzuführenden Häuſern noch mehr Häuſern zu gewinnen. Im Häuſerviertel Valkyrian ſind nunmehr zwei ſolcher Ge⸗ bäude fertiggeſtellt und in Gebrauch genommen worden. Gebäude, die in jeder Beziehung vorzüglich haben etwa 400 000 Mark gekoſtet. Sie beſtehen aus einem fünfſtöckigen Hauſe nach der Straße und einem vierſtöckigen Hauſe nach dem Hofe zu. Alle Wohnungen hoben Zentral⸗ heizung; auf dem Boden ſind die Waſchräume, im Keller Bade⸗ räume. Es ſind im ganzen in jedem Hauſe 140 Zimmer. 19 gen verteilt: die übrigen Wohnungen beſtehen aus einem Zimmer und eigener Küche. Zu jeder Wohnung gehört ein kleiner Vor⸗ ſaal ſowie Garderobe, auch ein ganz kleiner Raum, worin das Eſſen zubereitet werden kann. Dieſer kleine Raum iſt mit Jenſter, Waſſerleitung und Gasapparat verſehen. Kindern für 180 Mark jährlich vermietet. Für Zimmer, die von zwei Perſonen bewohnt werden, beträgt die Jahresmiete 168 bis 204 Mark jährlich. Hierin iſt die He'zung inbegriffen. Die jährliche Einnahme aus Miete beträgt 23 06) Mark, die Aus⸗ gaben belaufen ſich auf 9000 Mark, ſodaß jährlich 14000 Mark köuner⸗ Beamten gleichgeſtellt zu werden, welche ſeit dem Jahre 1900 mehr zu leiſten hatten. Dieſer Anſpruch erſchien der Kom⸗ miſſion nicht ungerechtfertigt, nachdem aber der Artikel 3 in eine Schenkung von einer halben Million Mark zur Aufführung hinzugelegt werden, um allmählich Mittel zur Aufführung von Die eingerichtet ſind, Küchen ſind auf 118 je aus einem Zimmer beſtehende Wohnun⸗ Die Wohnungen zu einem Zimmer werden an Mieter mik als Fonds zum Erwerb ähnlicher Gebäude zurückgelegt werden einſtianmig zuzuſtimmen. jo iſt anfänglich daran gedacht worden, man iſt aber in Ueberein⸗ ſtimmung mit den beiden Kirchen dazu gelangt, die Steuern durch Steuerſätze der allgemeinen Kirchenſteuer Mannheim, 31. Juli. —— Geucral⸗Anzeiger.(Abendblath). 3. Seite en Antrag wurde weder im einen noch anderen Sinne geſtellt, pielmehr ſchließlich der Entwurf als Grundlage für die künftige Geſtaltung des Geſetzes im allgemeinen annehmbar gefunden. Dagegen hat die Kommiſſion der Faſſung der zweiten Kammer nicht allen Teilen beitreten können. Redaktionelle Aenderungen nahm ſie bei den Paragr. 1 und 8 vor. Paragr. 3b ſichert nach dem ſeitherigen Geſetze für alle Fälle der Zwangsverſteigerung, dem Erwerber Steuerfreiheit zu, ſoweit das erworhene Grund⸗ ſtück zu ſeinen Gunſten oder zugunſten ſeines Ehegatten mit einer Hypothek, einer Grund⸗ oder Rentenſchuld belaſtet iſt. Der Re⸗ gierungsentwurf ſchränkte in einem neuen Abſ. 2 dieſe Ver⸗ günſtigung ein, in dem er ſi wegfallen ließ für ſolche Fälle, in denen die Hypothek, Grund⸗ odere Rentenſchuld erſt nach An⸗ ordnung der Zwangsverſteigerung eingetragen oder auf dem Er⸗ ſteher oder ſeine Ehefrau übertragen wurde. Die zweite Kammer beſchloß im Hinblick auf Fälle, in denen Dritte, insbeſondere Verwandte aus Mitleidsgefühl für den in Zwangsvollſtreckung geratenen Schuldner die auf dem Objekt haftenden Hypotheken u. ſ. w. aufkanfen und als Steigerer auftreten, den neuen Abſatz zu ſtreichen. Die Kommiſſion der 1. Kammer war der Anſicht, daß Fälle der ebengedachten Art doch die Ausnahme bilden, und daß ihnen im Gnadenweg Rechnung getragen werden könne, daß dagegen Fälle, in denen der Steigerungsluſtige die Hypotheken erwirbt, um bei Erlangung des Zuſchlags die Steuer ganz oder teilweiſe zu ſparen, häufiger ſeien. Sie beantragt demgemäß, den im Regierungsentwurf geſtandenen neuen Abſatz wieder her⸗ zuſtellen. Schließlich ſtellt die Kommiſſion den Antrag, daß Ge⸗ ſez in der von der Kommiſſion bewirkten Faſſung anzunehmen. Geh. Rat Lewald: Das Geſetz iſt eine Verbeſſerung, indem 28 einen Kapitalfehler des bisherigen Geſetzes beſeitigt. Trotzdem habe ich an dem Geſetz vieles auszuſetzen. Vor allem unterläßt auch diefes Geſetz wieder, klipp und klar an die Spitze zu ſetzen, was Gegenſtand der Beſteuerung iſt. Dagegen ſteht an der Spitze: Der Verkehrsſteuer unterliegt die Erwerbung des Eigentums an einem im Großherzogtum gelegenen Grundchück durch Zuſchlag in einer Zwangsverſteigerung. Als ob in Baden die Zwangsver⸗ ſteigerung das Normale wäre.(Heiterkeit.) Wenig glücklich halte ich auch den Zuſatz in Paragr. 1 Abſ. 2, da doch nicht die Ge⸗ ſchäfte getroffen werden, wo es ſich um ein Auftragsverhältnis handelt. Die geſtrichene Beſtimmung im Paragr. 1 Abſ. 3, welcher der Regierungsvertreter noch ein Nachwort gewidmet hat, halte ich geradezu für eine juriſtiſche Ungeheuerlich⸗ keit. Auch gefällt mir der letzte Abſatz im Paragr. 1 nicht. Der Geſetzgeber ſollte eben nur dann ſprechen, wenn er etwas Bedeutſames zu ſagen hat. Dagegen wird aber fortgeſetzt durch den Geſetzgeber verſtoßen. Die Verkehrsbeſteuerung leidet über⸗ haupt an einer großen Unbilligkeit, deshalb reagiert der Verkehr in ſo erbitterter Weiſe gegen dieſes Geſetz. Wir beſteuern zu Unrecht die Zwiſchengeſchäfte; denn wir hahen keine Profitſteuer. Es kommen aber auch Zwiſchengeſchäfte ohne Profit vor, gleich⸗ wohl aber wird die volle Verkehrsſtener erhoben. Hierauf wird das Geſetz in namentlicher Abſtimmung ei n⸗ ſtimmig angenommen. Frhr. E. A. v. Goeler berichtet über den Geſetzentwurf betr. das Höchſtmaß der allgemeinen Kirchenſteuer. Der vorliegende Geſetzentwurf kann als eine durch die gegen⸗ wärtige wirtſchaftliche und finanzielle Lage der beiden großen Kirchen des Landes gebotene Ergänzung zu dem Geſetze bir. die Aufbeſſerung gering beſoldeter Pfarrer aus Staatsmitteln betrachtet werden, indem durch ihn einige Beſtimmungen des Landeskirchenſtenergeſetzes vom 20, Nop, 1906 abgeändert werden ſollen. Er bildet das jüngſte Glied der langen Kette ſtaatlichen Geſetze, welche mit dem Jahre 1876 beginnend, ſich die Aufgabe ſp⸗ ſtellten, den Kirchen zur Aufbeſſerung der Beſoldung ihrer Pfar⸗ rer Zuſchüſſe aus Staatsmitteln zu gewähren. Das Geſuch der beiden Kirchen, den ſtaatlichen Zuſchuß zur Aufbeſſerung der Pfarrerbeſoldung um eine namhafte Summe zu erhöhen, wurde bekanntlich von Regierung und Volksvertretung abgelehnt. Da⸗ gegen ſoll durch Heraufſetzung der in Artikel 15 des Landes⸗ kirchenſteuergeſetzes geſteckten Obergrenze den Kirchen ermöglicht werden, erforderlichenfalls weitere Mittel durch Erhöhung der aufzubringen. Mit Heinen Abänderungen hat die 2. Kammer den Geſetzentwurf ge⸗ nehmigt. Der katholiſche Oberſtiftungsrat hat nach Beſchlußfaſſung der zweiten Kammer den Wunſch geäußert, das Geſetz im§ 2 dahin zu ändern, daß die Worte„das fünfund⸗ zwanzigfache“ erſetzt werden durch die Worte„min deſtens das Vierundzwanzigfache.“ Weiter ſoll durch einen neuen 83 be⸗ ſtimmt werden:„In der katholiſchen Kirche darf für das Jahr 1909 die allgemeine Kirchenſteuer auf einen Pfennig Vermögens⸗ ſteuer und zwanzig Pfennig Einkommenſteuer feſtgeſetzt wer⸗ den.“ Die Aenderung des 8 2 will, indem ſie an Stelle der ſtar⸗ ren Verhältniszahl eine bewegliche ſetzt, den Kirchen eine grö⸗ ßere Bewegungsfreiheit gewähren, außerdem aber rechneriſchen Schwierigkeiten vorbeugen, die ſich beim Vollzug des Geſetzes aus der Notwendigkeit, die Steuer aus Steuerfüßen mit mehre⸗ ren Dezimalſtellen zu berechnen, ergeben könnten. Der neue 8 3 iſt der Erwägung entſprungen, daß zufolge der ungleichmäßigen Dauer der Voranſchlagsperioden in den beiden großen Kirchen des Landes und des 8 2 des Geſetzes, die Kirchenſteuern btr., vom 20. Nov. 1906 die evangeliſche Kirche durch das Staatsgeſetz nicht genötigt iſt, ſchon für das Jahr 1909 den bisherigen Steuerfuß don 20 Pfg. Einkommenſteuer zu erhöhen, und bezweckt, der katholiſchen Kirche zu ermöglichen, auch ihrerſeits für 1909 es bei dem bisherigen Steuerfuß von 20 Pfg. für die Einkommen⸗ ſteuer zu belaſſen. Seitens der evangeliſchen Kirche iſt Einwen⸗ dung nicht erhoben. Die Staatsregierung kann ſich mit den vorgeſchlagenen neuen Beſtimmungen einverſtanden erklären, und dem Vernehmen nach werden ſie, wenn das Geſetz nochmals an die 2. Kammer gelangt, vorausſichtlich deren Zuſtimmung finden. Der Antrag der Kommiſſion geht auf Genehmigung des Ge⸗ 5 5 in der von der Kommiſſion vorgeſchlagenen abgeänderten aſſung. 5 Freiherr von la Roche regt die Frage an, ob nicht die Kirchenſteuer gleichzeitg mit der Staats⸗ bezw. der Gemeindeſteuer erhoben werden kann, damit die vielen Steuerzettel wegfallen. Staatsminiſter Freiherr v9. Duſch bittet, dem Geſetzentwurf Was die Anregung La Roche's anlangt, die Kirchen erheben zu laſſen. Eine Organiſationsänderung empfiehlt ſich im beiderſeitigen Intereſſe nicht. Hierauf wird das Geſetz in namentlicher Abſtimmung ein⸗ ſtianmig angenommen. Geh. Rat Dr. Hübſch der Abgg. Dr.'iehnter u. Gen. betr. eb1 des Geſetzes vom 19. Februar 1874 über die Aenderung einiger ſti en des Geſetzes vom 9. Oktober 1860 betr. die rechl⸗ liche Stellung der Kirchen und kirchlichen Verein im Staate betr. Die Kommiſſion der 1. Kammer hat den Geſetzesvorſchlag einer eingehenden Prüfung unterzogen. Hierbei ſtieß die Auf⸗ faſſung der Antragſteller, daß ſchon der Ausnahme charak⸗ ter der Paragr. 16b und 16. des mehrgenannten Geſegzes deren Beſeitigung rechtfertige, auf Widerſpruch. Tatſächlich kann auch micht verkannt werden das die öfentlich⸗ rechtliche Stellung der berichtet über den Geſetzesvorſchlag die teilpeiſe Aufhebung Geiſtlichen der beiden, mit den Rechten einer öffentlichen Korpo⸗ ration ausgeſtatteten chriſtlichen Kirchen, ihnen trotz des Mangels einer äußeren Zwangsgewalt einen amtlichen Einfluß ſichert, mit dem— wenn auch nicht in allen Punkten zutreffend— die Amts⸗ gewalt der öffentlichen Beamten, die der Paragr. 339 Reichs⸗ ſtrafgeſetzbuch gleichfalls wegen Mißbrauchs ihner Amtsgewalt oder Androhung eines beſtimmten Mißbrauchs mi tStrafe be⸗ droht, wohl in Vergleich gebracht werden kann. Eine gewiſſe Be⸗ rechtigung iſt dagegen dem gegen die Beſtimmung des Paragr. 16 b. a erhobenen Einwand, daß ſie die Diener der Kirche in ſchweren Konflikt mit der ihnen gebotenen geiſtlichen Amtspflicht, ſo namentlich auf dem Gebiete des kirchlichen Eherechtes, zu bringen geeignet ſei, nicht zu verſagen. Auch die Beſeitigung der Strafbarkeit bloßer geiſtlicher Verſprechungen oder Drohungen, deren begriffliche Unbeſtimmtheit ſchon ihre ſtrafrechtliche Verwertung erſchwert, kann die Kommiſſion ebenſo wie die Aufhebung des die Anwendung der kirchlichen Auto⸗ rität zur Einwirkung auf die Wahlberechtigten mit Strafe be⸗ drohenden Paragr. 160 künftig auch dem Mißbrauch der Kanzel zur Beeinfluſſung öffentlicher Wahlen nicht mehr mit Erfolg begegnet werden könne, und daß deshalb erwägenswert erſcheine, ob ſich nicht für den jetzigen unhaltbaren Wortlaut des Paragr. 160 eine Faſſung finden laſſe, durch die einerſeits die ungehinderte Betätigung der ſtaatsbürgerlichen Rechte der Geiſt⸗ lichen ſicher geſtellt, andererſeits aber den nicht unter den neuen Paragr. 16b fallenden kirchlichen Uebergriffen in die freie Selbſt⸗ beſtimmung der Wahlberechtigten vorgebeugt werde, erſcheint durchaus beachtenswert. Die Kommiſſion ſah jedoch von Stellung eines Antrages hierwegen ab. In Frage könnte noch kommen, ob die jetzt allein noch übrig bleibende Beſtimmung des Paragr. 16b in ſeiner neuen Faſſung folgrichtig nicht auch auf den Mißbrauch der kixchlichen Disziplinargewalt gegenüber bereits er⸗ folgter Wahlausübung, wie dies im zweiten Satz des ſeitherigen Paragr. 16b.b vorgeſehen iſt, auszudehnenſei. Da in dem anderen Hohen Hauſe hiervon Umgang genom⸗ men worden iſt, Fälle dieſer Art auch wohl nur zu den ſelteneren und überdies ſchwer nachweisbaren gehören werden, hat auch die Kommiſſion der 1. Kammer keinen Anlaß gefunden, dieſer Frage näher zu treten. Die Kommiſſion, von der Anſicht geleitet, daß die neu geſtaltete Strafbeſtimmung des§ 16b ausreichende Gewähr gegen zweifelloſen Mißbrauch der geiſtlichen Amtsgewalt zu politiſchen Zwecken gebe, ohne andererſeits durch zu allgemeine und dehnbare Tatbeſtandsmerkmale ſchwer zu vermeidenden ver⸗ letzenden Mißgriffen eine Handhabe zu bieten, kommt hiernach zu dem Antrag, dem Geſetz in der Faſſung der 2. Kammer zuzu⸗ ſtimmen. Prälat Oehler gibt ſeine Zuſtimmung zu den Kommiſſions⸗ anträgen. In der evangeliſchen Kirche hat nur ein Fall die Anwendung dieſes Geſetzes nötig gemacht. Im Jahre 1878 hat auch die Kirchenbehörde Anweiſung an die Geiſtlichen hinausgegeben, betr. die politiſche Betätigung derſelben. Es iſt darauf hin⸗ gewieſen, daß der Geiſtliche über den Parteien zu ſtehen habe. Dieſe Beſtimmungen werden auch fernerhin beſtehen. Als einer, der es mit Staat und Kirche gleich gut meint, möchte ich von Herzen wünſchen, daß auf Grund des Beſchluſſes, den wir heute faſſen, die ſchweren Verwickelungen der letzten Zeit womög⸗ lich aufhören möchten. Es wäre dies das ſchönſte, was aus dieſen Verhandlungen hervorgehen könnte. 5 Staatsminiſter Freiherr b. Duſch: Ich kann mich darauf be⸗ ſchränken, dem Berichterſtatter meinen Dank auszuſprechen und zu erklären, daß die Regierung dem vorliegenden Geſetzentwurf zu⸗ ſtimmt. Die Regisrülng höfft, daß der Geſetzentwurf ſo wirken znöge, wie das ſoeben Prälat Oehler in ſo ſchönen Worten ausge⸗ ſprochen hat.„ e Hierauf wird das Geſetz in namentlicher Abſtimmung ein⸗ ſtimmig angenommen. Der nächſte Gegenſtand der Tagesordnung: die Abänder⸗ ung des Forſtgeſetzes, wird von der Tagesordnung abgeſetzt und nochmals in die Kommiſſion zurückverwieſen. Graf v. Helmſtatt berichtet über den Geſetzentwurf betr. die Verſicherung gegen Hagelſchaden. Die Kommiſ⸗ ſion der 1. Kammer hat ſich den Abänderungen der zweiten Kammer angeſchloſſen. Auch was die Errichtung einer Landeshagelver⸗ ſicherungsanſtalt anlangt, für welche in der zweiten Kammer mehrere Redner eingetreten ſind, nimmt die Kommiſſion der erſten Kammer keinen ablehnenden Standpunkt ein, glaubt jedoch den Augenblick der Verwirklichung eines derartigen Projektes als noch in weiter Ferne liegend. Die Kommiſſion beantragt, Geſetz⸗ entwurf in der von der zweiten Kammer beſchloſſenen Faſſung zu⸗ zuſtimmen. Privatier Kirsner hofft, daß bis 1910 eine Reduzierung der 40 auf 30 Prozent im Intereſſe der Verſicherungsnehmer ſtatt⸗ findet und tritt für eine Zwangsverſicherung ein. Freiherr b. Stotziwgen widerſpricht einer Zwangsver⸗ ſicherung und tritt für eine Monopolverſicherung ein, die aber in der Landwirtſchaftskammer mit 24 gegen 17 Stimmen abgelehnt worden iſt. Oekonomierat Frank führt Klage über die hohen Vorprämien in den hagelgefährdeten Gegenden und über die jetzige Erhöhung derſelben. Miniſter Frhr. v. Bodman: Die Bedenlen gegen eine Lan⸗ desverſicherungsanſtalt überwiegen zur Zeit ganz bedeutend; auch iſt die gegenwärtige Finanzlage nicht dazu angetan, eine ſolche Anſtalt zu fundieren. Was die Höhe der Prämien anlangt, ſo iſt auch in den Nachbarländern eine ſtarke Erhöhung der Prämien eingetreten. Nicht nur die Landwirte, ſondern auch der Staat übernimmt eine erhebliche Mehrbelaſtung. Hierauf wird das Geſetz in namentlicher Abſtimmung ein⸗ ſtimmig angenommen. Freiherr von bha Roche⸗Starkenfels berichtet über die Petition der Gemeinde und des Pfarramts Wilhelmsfeld, die Feier der Kirchweihe betr. Die Kommiſſion beantragt Ueberweiſung der Petition an die Regierung zur Kenntnisnahme. Der Antrag wir debattelos angenommen. Oekonomierat Frank berichtet über die Petition der Ge⸗ meinde Furtwangen, die Verbeſſerung der Landſtraße Nr. 30, die Umgehung des Schloſſerſtiches betr. Die Kommiſſion beantragt, die Petition infolge der Nachtragsforderung für erledigt zu erklären. Oekonomierat Frank berichtet über die Bitte betr. die Erbau⸗ ung Liner normalſpurigen Nebenbahn von Roſenberg nach Merchingen betr. Der Kommiſſionsantrag auf Ueberweiſung der Petition an die Regierung zur Kenntnisnahme wird nach kurzen Ausführungen des Grafen Helmſtatt angenommen. Schluß der Sitzung ½% Uhr.— Nächſte Sitzung: Dienstag 4. Auguſt, vormittags ½10 Uhr: kleine Geſetzesvorlagen. Hus Stadt und Land. Maunheim, 30. Juli 1908. „Der Großherzog beabſichtigt im nächſten Monat zunächſt die beiden Regimenter im Elſaß, zu deſſen Chef er in den letzten Tagen ernannt wurde(das württembergiſche Nr. 126 in Straßburg und das 8. bayeriſche in Metz), zu beſichtigen und im Anſchluß daran dem Kaiſermanöver und der großen Kaiſerparade am 29. Auguſt auf dem Polhgon bei Straßburg beizuwohnen. Die Ernennung eines Mitglieds des preußiſchen Kriegsminiſteriums zum Flügeladju⸗ tanten des Großherzogs dürfte, wie die„Straßb. Poſt“ ſchreibt, wohl im Zuſammenhang mit den neueſten militäriſchen Aufgaben, die der Großhergog übernommen hat, ſtehen. * In den Ruheſtand verſetzt wurde Reallehrer Emil Uihle in an der Realſchule in Sinsheim. * Eine ſozialdemokratiſche Parteiverſammlung, die, twie die „Volksſt.“ zugibt, nur mäßig beſucht war, fand geſtern abend im Gewerkſchaftshaus ſtatt.„Lebhaften Beifall, ſo berichtet das Blatt, fand die Mitteilung, daß nunmehr das Miniſterium definitiv den Verkauf der„Volksſtimme“ auf dem hieſigen Bahnhof zugelaſſen habe. Ab 1. Auguſt können die Reiſenden in der Bahnhofbuchhand⸗ lung die Zeitung ebenſo kaufen, wie jedes andere bürgerliche Blatt⸗ Mannheim iſt ſomit die erſte Stadt in Deutſchland, in deſſen Bahn⸗ hof eine ſozialdemokratiſche Zeitung feilgeboten wird.“ * Vom deutſchen Luftflottenverein. Wie berlautet, wird Ende September Dr. Gckener im Auftrag und im Beiſein des Grafen Zeppelin im hieſigen Luftflottenverein einen Vortrag halten. Dr. Eckener hat ſein großes Wiſſen ſchon ſeit vielen Jahren den Luftſchiffahrtsunternehmungen des Grafen Zeppelin gewidmet. * Von der Handelshochſchule. Das ſoeben erſchienene Vor⸗ leſungsverzeichnis der Mannheimer Handelshochſchule für das Winterſemeſter 1908/09 weiſt eine ganz erhebliche Erweiterung des Lehrplans auf. In der Volkswirtſchaftslehre kommen neu hinzu Vorleſungen über Einführung in das Studium der Nationalöko⸗ nomie an der Handelshochſchule, über Geſchichte der Nationalöko⸗ nomie, Oeffentlichen Kredit, Allgemeine und beſondere Verſicherungs⸗ lehre, eine Einführung in die Sozialpolitik, weitere Vorleſungem bezw. Fachkurſe über Arbeiterinnenfrage, Statiſtik, See⸗ und Binnenſchiffahrt, über Aktuelle Probleme der Bank⸗ und Börſen⸗ geſetzgebung, über Neuere wirtſchaftliche Geſetzgebung, ferner über Reichsſteuer⸗ und Zollweſen und vier weitere Stunden ſeminari⸗ ſtiſcher Uebungen. Die Vorleſungen in den Handelswiſſenſchaften ſind durch einen vierſtündigen Oberkurs der Handelsbetriebslehre erweitert worden, der Lehrplan der Rechtslehre iſt durch Vor⸗ leſungen über Konkursrecht mit anſchließenden Uebungen, über Hypothekenrecht, über den Kaufmänniſchen und gewerblichen Dienſtvertrag ausgebaut. An öffentlichen Vorleſungen iſt elne ſolche Windelband's über Probleme der Erkenntnistheorie und von Gothein über die neueſte Kulturgeſchichte Spaniens vor⸗ geſehen; auch Geheimrat Krehl, der Direktor der mediziniſchen Klinit unſerer Nachbaruniverſität, hat die Uebernahme einer Vor⸗ leſung in ſichere Ausſicht geſtellt. Außer dieſen öffentlichen Vor⸗ leſungen ſind eine Reihe von Spezialvorleſungen dem großen Publikum zugänglich und im Vorleſungsverzeichnis als ſolche be⸗ ſonders kenntlich gemacht worden. Der Stundenplan hat dadurch eine einſchneidende Aenderung erfahren, daß der Tagesunterricht erheblich erweitert worden iſt. Wie ſchon früher gemeldet, ſind zwwei hauptamtliche Dozenten der Volkswirtſchaftslehre für die Han⸗ delshochſchule gewonnen worden, während die Handelswiſſenſchaften durch den Eintritt des Großh. Handelsſchulinſpektors Profeſſor Kohlhepp in das Dozentenkollegium einen weiteren rühmlichſt bekannten Vertreter gewinnen. Daß als erſter weiblicher Hochſchul⸗ dozent in Deutſchland Frau Dr. Altmann⸗Gottheiner im Winter an der Mannheimer Handelshochſchule leſen wird, iſt gleich⸗ falls ſchon mitgeteilt worden. * Das Gartenfeſt, das die Mannheimer Liedertafel geſtern Abend unter Mitwirkung der Grenadierkapelle im Friedrichs⸗ park veranſtaltete, nahm bei ausgezeichnetem Beſuche einen vorzüg⸗ lichen Verlauf. Alle verfügbaren Tiſche und Stühle wurden aus dem Saale in den Garten berbracht und trotzdem reichte die Sitzgelegen⸗ heit nicht aus, ſodaß viele zum Promenieren genötigt wurden. Der größte Andrang herrſchte in der Nähe des Muſilpavillons. Da ſtand die Menge Kopf an Kopf und lauſchte mit Entzücken den prachtvollen Vorträgen der ſtattlichen Sängerſchaar, die unter Herrn Mufik⸗ direktör Biektugs meiſterhafter Leitung eine Serie von a capella⸗ Chören in der gewohnten Weiſe ſang. Von Neuem durfte man ſich auß der Kraft ud Fulle der Longebung, an dem Schmelz und der ſchläcketloſen Reinheit des Stimmaterbels u. an der herborratendem Technik unſeres älteſten Geſangvereins erfreuen. Man bekam zu hören„Geweihte Liebe“ von Beines,„Heil dir, heil, mein Vater⸗ Land“ und„Im tiefſten Wald“ von Speidel,„Roſenzeit“ von Liebe, „Ewig liebe Heimat“ von Breu und„Santa Lucia“ von Jüngſt. Am hervorragendſten wurde unſtreitig der Schlußchor geſungen Das war eine Glanzleiſtung, die ſo ſtürmiſchen Beifall auslöſte, daß der Chor ſeinen Sängerſpruch dacapo gab. Wenn die Liedertafel dieſes Lied auf ihrer Sängerreiſe ſo weich, ſo ſchmelzend und mit ſo in⸗ niger Empfindung geſungen hat, dann kann man es begreiflich fin⸗ den, daß ſie überall ſo enthuſtaſtiſch aufgenommen worden iſt. Die Leiſtungen unſerer Grenadierkapelle ſtanden den vokalen Darbie⸗ tungen in keiner Weiſe nach. Wir haben zu unſerer Freude ſchon wiederholt konſtatieren können, daß die künſtleriſchen Leiſtungen der Grenadierkapelle ſich in einer ſtändig aufſteigenden Richtung be⸗ wegen u. daß wir wirklich nicht nötig haben, uns Kapellen von aus⸗ wärts zu verſchreiben. Auch geſtern führte Herr Kapellmeiſter Voll⸗ mer wieder ſein Programm mit einer ganz hervorragenden Akku⸗ rateſſe durch und heimſte infolgedeſſen ebenfalls reichen Beifall ein. Der prächtige Sommerabend, der den Aufenthalt in dem Erfriſchung und Kühlung ſpendenden Park ſo außerordentlich genußreich geſtal⸗ tete, verleitete viele, ſelbſt noch das Tängchen abzuwarten, das im Saale der überaus gelungenen Veranſtaltung den Abſchluß gab. Der Wirtſchaftsbetrieb klappte wieder tadellos. 0 4* Die Erziehungsanſtalt für kathvliſche Mädchen in Küfertal, welche zur Zeit 95 arme, verwaiſte Kinder und auch Zwangszöglinge in Obhut hat, feierte am Mittwoch die Einweihung und den Einzug in den Erweiterungsbau, welcher die neue Küche, den Speiſeſaal und ſehr luftige, helle Schlafſfäle enthält, wodurch füür die große Anzahl Kinder geſunde Räume geſchaffen wurden. Stadt⸗ pfarrer Aigeldinger gab dem Bau die kirchliche Weihe und hielt eine zu Herzen gehende Anſprache an die Kinder, welche die Feier mit frommen Geſängen begleiteten. Den Kindern wurde ſo⸗ dann durch Chokolade und Kuchen eine beſondere Freude bereitet. Mit Spiel, Reigen und Geſängen vertrieb ſich die muntere Schar die Zeit. Es war eine Luſt zu ſehen, welch gute, Obhut, Erziehung und Pflege die Schweſtern in opfervoller Arbeit den Kindern an⸗ gedeihen laſſen. Durch reiche Gaben verſchiedener Wohltäter von Mannheim war es dem Vorſtande auch ermöglicht, die innere not⸗ wendige Einrichtung, insbeſondere an neuen Betten, Schränken, zu beſchaffen. Dankbar wurde ihrer gedacht. Möge Gottes Segen weiter auf der Anſtalt ruhen! 5 Aus dem Schöffengericht. Ein Schutzmann hatte am 30. Junt den Taglöhner Rudolf Nie d, wohnhaft in der Mittelſtraße, zur Polizeiwache zu verbringen. Nied zeigte ſich derartig widerſpenſtig, daß ihm faſt ſämtliche Kleider vom Leibe gezogen wurden. In der Draisſtraße geſellte ſich der Taglöhner Bernhard Biegert von Viernheim zu der Gruppe der Neugierigen. Als er den Kampf des Schutzmannes mit dem Widerſtrebenden bemerkte, nahm er ſofort gegen den Beamten Partei und ſchlug ihm einen dicken Schotter⸗ ſtein auf den Kopf, wodurch eine blutende Verletzung entſtand. Das Schöffengericht diktierte Biegert, der erſt vor 8 Tagen am Schöffen⸗ gericht eine Strafe erhielt und erheblich vorbeſtraft iſt, eine Gefäng⸗ nisſtrafe von 10 Wochen.— Der Taglöhner Chriſtian Boch, welcher erſt am letzten Montag vom Schöffengericht wegen eines gemeinen Diebſtahls— einer armen Frau ſtahl er ihre ganze Bar⸗ ſchaft von 300 M. aus einer Matratze— zu 6 Monaten Gefängnis berurteilt wurde, erhielt geſtern noch einen Monat dazu, weil er in einem Haus der Gutemannſtraße dem Tapezier Heinrich Maher mit einem geſchloſſenen Taſchenmeſſer auf den Kopf ſchlug und ihn ver⸗ letzte. 1 Monat der Unterſuchungshaft wurde ihm angerechnet.— „Zur Eintracht“ iſt der Name der Wirtſchaft in Käfertal, in der ſich der Taglöhner Heinrich Kreuzer, der Tüncher Adam Kult und der Fabrikarbeiter Jak. Lukas die Köpfe berſchlugen. Kreuzer 4. Seite⸗ General⸗Anzeiger.(Abenvoratt.) Maunheim, 31. Julk eröffnete die Feindſeligkeiten, indem er dem Schloſſer Chriſtian Herrtverth zuerſt mit der Hand ins Geſicht ſchlug. Als Herrwerth den Schlag nicht ruhig einſteckte, folgte noch ein Hieb mit einem Vierglas ſeitens des Kreuzer. Dann bekam auch der Tüncher Adam Kalt von letzterem einen Hieb mit einem Sodabvaſſerfläſchchen. Kalt quittierte den Hieb durch einen Schlag mit einem Biergbas. Der Parteigänger des Kreuzer, Lukas, ſchlug hierauf Kalt ebenfalls mit einer Sodawaſſerflaſche auf den Kopf. Der Urheber des Streites, Kreuzer, wird zu einer Gefängnisſtrafe von 2 Monaten verurteilt. Die beiden anderen Angeklagten erhalten je 10 M. Geldſtrafe.— Das Meſſer ſpielte eine Rolle bei dem Kampfe zwiſchen dem Maurer Johann Schweickert und Philipp und Johann Schröder, Vater und Sohn, am 30. Juni auf der Ortsſtraße in Käfertal. Als der angegriffene junge Schröder ſeinen Stich im Rücken hatte, er⸗ ſchien der Vater Schröder, um ſeinem Sohne beizuſtehen und beide gingen nun mit eiſernen Maurerklammenn und durch Werfen mit Backſteinen zur Offenſive über. Die beiden Schröder kamen mit einem Freiſpruch davon, weil Notwehr angenommen wurde, Joh. Schweickert wurde zu einer Gefängnisſtrafe von 3 Monaten ver⸗ urteilt. der Klaſſe J die Prüfung beſtanden und dadurch das Zeugnis über die wiſſen⸗ ſchaftliche Befähigung zum einjähr.⸗freiw. Dienſt erhielten. Müllheim, 30. Juli. Die Brauerei Niederwei⸗ ler, über der das Konkursberfahren ſchwebt, iſt von der Aktien⸗ brauerei zum Fiſcher(J. Ehrhardt) in Straßburg⸗Schiltigheim gum Preiſe von 161 000 M. erworben worden. Da das Anweſen zu 870 350 M. angeſchlagen war, gehen 170 000 M. verloren. oc. Unterharmersbach, 30. Juli. Bei der Aus⸗ ſchreibung der Arbeiten zur Einfriedigung des neuen Schul⸗ hauſes, die auf 2500 Mk. veranſchlagt waren, machte die Offen⸗ burger Schloſſerei Franz Schmid ein Angebot von rund 1000 Mk.() Sie erhielt den Zuſchlag. oc. Herrenalb, 30. Juli. Die neue Automobil⸗ verbindung von Wildbad über Herrenalb nach Baden⸗ Baden findet ſo ſtarken Zuſpruch, daß noch ein weiterer Wagen mit 23 Sitzen in Dienſt geſtellt werden mußte. Pfalz, Heſſen und umgebung. Dar mſtadt, 29. Juli. Die Uebergabe der beils aus den Ueberſchüſſen der Gartenbauausſtellung 1905, teils aus freiwilligen Spenden auf dem Luiſenplatz dahier errichteten beiden Brun⸗ nen fand heute Vormittag in Anweſenheit des Großherzogs, der mik dem Hofmarſchall und einem Ordonnanzoffizier in Uniform mit ſeinem Automobil erſchienen war, in feierlicher Weiſe ſtatt. Zu⸗ gleich waren anweſend die Miniſter Ewald und Braum, Geheimrat bom Biegeleben, Geh. Kabinettsrat Römheld, Oberbürgermeiſter Morneteg, die Mitglieder des Gartenbauvereins und der Handels⸗ gärtnerbereinigung, welche die 1905er Ausſtellung veranſtaftet hat⸗ ten, ſowie eine Reihe von Stadtverordneten und Spender, welche zu den Koſten Beiträge geleiſtet hatten. Der Vorſitzende des Komi⸗ kees für die Minſtee aee des es meiſter Dr. Gläſſing, dankte in ſeiner Anſprache an epſter Stelle dem Förderer des Unternehmens, dem Großherzog, ferner dem Schöpfer des Brunnenprojektes, dem auf ärztliche Anordnung nicht erſchienenem Profeſſor Olbrich, den ſtaatlichen und ſtbädt iſchen Behörden, den Spendern, ſowie den Mitgliedern des Komitees für ihre Mitarbeit. Er übergab dann die Brunnen den Oberbürger⸗ meiſter Morneweg in den Schutz der Stadt, wovauf dieſer mit Dankesworten erwiderte und ein Hoch auf den Großherzog aus⸗ Hbrachte. Es folgte eine Beſichtigung der Vrunnen, welche nunmehr in Tätigkeit geſetzt wurden. Sie koſten ca. 32 000 M. und beſtehen aus einem 50 Ctm. hohen Brunnenbaſſin aus rotem Sandſtein von cc. 8 Meter Durchmeſſer In der Mitte erhebt ſich ein Sandſtein⸗ boſtamemt mit vier bergoldeten Kugeln aus Brongeguß, auf welchen die Brunnenbecken aus handgetriebenem Kupfer mit je 5,50 Mtr. Durchmeſfer ſich erheben. In die Vaſſins ſind Waſſerſparapparate mit je einer Waſſerſtrahlpumpe eingebaut, wodurch eine Waſſer⸗ erſparnis von 66 Proz. erzielt wird. Der Waſſerſtrahl erhebt ſich in eimen Stärke von 5 Ctm. ca. 1,50 Mtr. über den oberſten Beckenrand. Gerichtszeitung. Mannheim, 30. Juli. Ferienſtrafkammer. Vorſ.: Landgerichtsrat Dr. Aberle,. Vertreter den Gr. Staats⸗ behörde: Aſſeſſor Sorg. Vom Schöffengericht war im März dieſes Jahres die 24jähr. Taglöhnersehefrau Anna Metzger wegen Widerſtands zu 1 Woche Gefängnis und drei Tagen Haft verurteilt worden. Die Frau hatte im November 1906 auf der Straße gelärmt und ein⸗ ſchreitende Schutzleute geſchlagen. Es wurde nun erwieſen, daß die Frau des öfteren Anfälle hat, durch welche die freie Willens⸗ beſtimmung beeinträchtigt wird. Die Strafkammer hebt das erſtinſtanzliche Urteil auf und ſpricht eine Geldſtrafe von 20 Mark aus. Verworfen wurde die Berufung des 23jährigen Schmieds Karl Trefz und des 22jährigen Magaziniers Paul Münter, die wegen einer Schlägerei, die das Nachſpiel eines Tanzver⸗ gnügens bildete, vom Schöffengericht zu 35 reſp. 25 Mark Geld⸗ ſtrafe verurteilt wurden. Eein Pferdehändler ſeltener Art iſt der 47jährige ledige Karl Loos von Hörxter. Seine Spezialität iſt die, wenn er Geld wechſeln läßt, ſtets die Münze, die er gewechſelt haben möchte, mit dem Wechſelgeld zuſammen einzuſtreichen. Dieſe unſauberen Manipulatjonen haben ihm ſchon manche Strafe eingebracht. Er iſt häufig, auch mit Zuchthaus, vorbeſtraft. Heute wird er zu 1 Jahr 6 Monaten Zuchthaus verurteilt. In einer Dezembernacht des vorigen Jahres kehrte der Ma⸗ troſe Büſig ſtark angezecht an Bord ſeines Schiffes zurück und legte ſich ſchlafen. Zwiſchen 3 und 4 Uhr kamen zwei dunkle Ge⸗ ſtalten in ſeine Kajüte herabgeſtiegen und ſtahlen, was nicht niet⸗ und nagelfeſt war. Als Büſig erwachte, mußte er zu ſeinem Schrecken feſtſtellen, daß ihm faſt ſeine geſamte Habe im Werte Hon zirka 200 Mark fehlte. Heute hatten ſich der 23jährige ledige Taglöhner Eduard Korn und der 24jährige ledige Schloſſer Johann Krauß wegen dieſes Diebſtahls zu verantworten. Ein dritter Genoſſe hat es vorgezogen, in die Gegend jenſeits des Mheins zu enkfleuchen. Die beiden Angeklagten, von denen Korn angibt, den Krauß gar nicht zu kennen, während Krauß ſagt, daß ſie einander wohlbekannt wären, befanden ſich am fraglichen Abend in einer Wirtſchaft am Jungbuſch. Sie ſahen, daß Büſig ſtark„geölt“ hatte, als er das Lokal verließ, und nun mag wohl der Plan in ihnen gereift ſein, den Matroſen zu beſtehlen. Sie folgten ſeinen Spuxren, merkten ſich ſein Schiff und warteten dann, bis jede Gefahr ausgeſchloſſen ſchien. Während nun Korn 7 mit dem unbekannten Genoſſen den Diebſtahl ausführte, ſtand Krauß getreulich Wache. Krauß nahm die Diebſtahlsbeute an ſich und brachte ſie ins Pfandhaus. Korn iſt 15mal, Krauß, der gegenwärtig 6 Jahre Zuchthaus zu Zweibrücken abſolviert und bei Begehung der Tat erſt eben den Gefängnismauern entſchlüpft war, 2amal vorbeſtraft. Das Urteil lautet: Korn 2 Jahre Zuchthaus, Krauß, der ein Geſtändnis ablegte, unter Einrech. nung der gegen ihn erkannten Zuchthausſtrafe von 6 Jahren, 6 Jahre 8 Monate Zuchthaus. Beiden Angeklagten wurden die bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von 5 Jahren abgeſprochen. Stimmen aus dem Publikum. Vom Mannheimer Hoftheater. Man ſchreibt uns: 1285 Geehrter Herr Redakteur! Geſtatten Sie mir zu Ihrem Rückblick auf die ver⸗ floſſene Opern⸗Saiſon noch einige Bemerkungen. Daß in dieſer Saiſon nicht eine Opern⸗Novität zur Aufführung kam(die Pantomime„Fitzebutze“ war keine Oper), dürfte in den Annalen des Mannheimer Theaters doch einzig da⸗ ſtehen und es wird wohl keine zweite größere deutſche Bühne geben, die ſich eines ſo kläglichen Mangels an Opern⸗ Novitäten„rühmen“ kann. Auch was an Neueinſtudierung guter älterer Opern geboten wurde, war ſo kärglich wie möglich. Nicht einmal die wiederholt in Ausſicht geſtellte Repriſe der reizenden Götz'ſchen Oper„Der Widerſpänſtigen Zähmung“ wurde herausgebracht. Alles das muß denn doch energiſch gerügt werden. Es wird wohl intereſſieren, zu vernehmen, wie man in unſerer Nachbarſtadt Karlsruhe über Opern⸗Novitäten denkt. Dort gab es in der verfloſſenen Saiſon drei. Damit war man aber in Karlsruhe lange nicht zufrieden, wie aus einem Artikel der Karlsruher „Badiſchen Landes⸗Ztg.“ hervorgeht, in dem es u. a. heißt: Sieht man ſich nun den Spielplan ſelber etwas näher an, ſo ergibt ſich das gleiche Bild: ſehr erfreuliche Licht⸗ punkte, denen ebenſo viele Schatten gegenüberſtehen. Was einem an dieſem Spielplan erfreut, iſt ſeine geſunde Mannig⸗ faltigkeit und Lebendigkeit. Man fand ſehr häufig zwei, drei große ſchwierige Opern in einer Woche auf dem Zettel, die auch wirklich gegeben wurden, wie denn überhaupt Um⸗ änderungen der angeſagten Vorſtellungen im ganzen genom⸗ men ſelten vorkamen. Aber es fehlten die„Erſtaufführungen“. „Onégin“,„Boheme“,„Tiefland“. Das iſt entſchieden zu wenig. Einige Neueinſtudierungen wie„Rienzi“,„Lobe⸗ tanz“,„Teufels Anteil“,„Legende von der heiligen Eliſa⸗ beth“,„Romeo und Julia“ wollen im Grunde wenig beſagen, es ſind Selbſtverſtändlichkeiten. In früheren Jahren, bei weniger Vorſtellungen waren ſechs bis ſieben Erſtauf⸗ führungen nicht ſelten. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß der ablehnende Standpunkt unſeres„erſten“ Kapellmeiſters den neueren Opernſchöpfungen gegenüber, wie er in deſſen publi⸗ ziſtiſchen Arbeiten zutage tritt, eine Erklärung bietet für die erſchreckende Armut des diesjährigen Spielplans an Neu⸗ heiten. Das wäre nur zu bedauern. Es iſt nicht Sache eines Hoftheaters, den perſönlichen, einſeitigen Geſchmack eines Kapellmeiſters wiederzuſpiegeln, zumal wenn das Publikum dabei um den Genuß einer ganzen Anzahl von Neu⸗ ſchöpfungen kommt. Bei uns hat man 5ky intereſſanter Oper„Eugen Onségin“, noch von Purrinis wiederholt verſprochener„Bohesme“, noch von einer Wieder⸗ aufführung des letzten'Albertſchen Werkes„Tiefland“ ge⸗ ſehen. Wer bei uns die Schuld an dieſem gänzlichen Nopi⸗ täten⸗Mangel hat, ob der Intendant, ob die Kapellmeiſter— wir wiſſen es nicht. Aber, daß dies anders werden muß und daß man uns nicht länger intereſſante Opern⸗Novitäten, die über alle größere Bühnen gehen, vorenthalten darf— das kann und muß mit allem Nachdruck gefordert werden. Mehrere Theater⸗ und Muſikfrennde. ee ee Von Tag zu Tag. — Zum Gutachten des Profeſſors Forel über die Grete Beier. sh. Freiberg, 30. Juli. Aus einem an eine Privatperſon gerichteten Briefe des bekannten Pſychiaters Prof. Forel in Zürich hatte der„Freiberger Anzeiger“ einige Stellen mitgeteilt, die bereits durch die Preſſe gegangen ſind, und in denen Profeſſor Forel die Grete Beier als eine„erblich abſolut defekte, hyſteriſch⸗moraliſche Idiotin“ bezeichnete, die„ſtark mes⸗ alianiſch veranlagt ſei“. Solche Weſen ſeien zu allem fähig und ſexuell ſenſationsbedürftig. Um ſolche Exemplare des homo ſapiens ſei es nicht ſchade.— Ein Leipziger Blatt nahm darauf Veranlafſung, bei Profeſſor Forel anzufragen, ob dieſe Charakte⸗ riſierung der Grete Beier von ihm ſtamme, und erhielt darauf die Antwort, daß die Nachricht glatt erfunden ſei. Dieſem De⸗ menti gegenüber hält der„Freiberger Anzeiger“ ſeine Mit⸗ teilungen durchaus aufrecht und ſagt, Prof. Forel habe ſich ein fach ſelbſt dementiert. Die mitgeteilten Aeußerungen befänden ſich tatſächlich in einem Briefe des Gelehrten, aus dem ein an. deres ſächſiſches Blatt, unabhängig vom„Freiberger Anzeiger“ einen noch ausführlicheren Auszug gegeben hat. Nach dieſem ſchriebprof. Forel außer dem ſchon Mitgeteilten über Grete Beier noch:„.. ein wahres Glück, daß ihre Embryonen beſeitigt ſind. Das hätte ſaubere Ware gegeben. Ihre Religioſität war phantaſtiſche Komödie, wie alles andere. Ein Fall, der zur Del⸗ brücks„Pathologiſche Lügen“ Beziehungen hat. Leſen Sie die Sammlungen gerichtlicher Gutachten von Th. Kölle[bei F. Enke, Stuttgart! aus meiner Klinik.“ Man darf geſpannt ſein, was Herr Prof. Forel zu dieſen erweiterten Mitteilungen ſagen wird, ob er ev. das Schreiben für apokryph erklären wird. — Die Perſönlichkeit des Trieſter Mörders. sh. Trieſt, 30. Juli. Der Mörder der Varieteſängerin Lucie Fabri, Julius von Födranſperg entſtammt der Krainer Linie des genannten Geſchlechts. Er beſuchte in Laibach die Volksſchule, wurde von ihr aber verwieſen, weil er ſich zahlreiche Diebſtähle zu ſchuledn kommen ließ. Unter ſeinen Mitſchülern figurierte er nur unter dem Spitznamen„der Briefmardere. Seine Mut⸗ ter, Marie von Födransperg, geborene Dolina, wurde ſeiner Zeit wegen ſchweren Betrugs zu drei Jahren ſchweren Kerkers ber urteilt und verlor den Adel. Sein Vater wurde im Jahre 1870 zu neun Jahren ſchweren Kerkers verurteilt und ſtarb in der Haft. Ein Bruder des Mörders wurde vor 20 Jahren wegen eines Diebſtahls in der Franziskanerkirche, in der er ſich hatte einſchließen laſſen, ebenfalls zu Kerkerhaft verurteilt. Födrans⸗ perg ſoll eine Frau und einen Sohn beſitzen, um die er ſich aber ſeit Jahren nicht gekümmert hat. Seitens der adeligen Födransperg wird auf das lebhafteſte beſtritten, daß der Täter noch das Racht habe, den Adelstitel zu führen. Allgemein wird der Täter als ein bereits ſeit ſeiner Kindheit verkommenes Sub⸗ böſen Gewiſſen weder elwas von Tſchaikowskys bisher mit dem Gedanken jekt geſchildert, der nirgends gut tatund wiederholt den anderen Mitgliedern der Familie zur Laſt fiel, bis dieſe ihn wegen ſeines liederlichen Lebenswandels vollkommen abſchüttelte. Födransperg gedachte übrigens nach der Tat nach Alexandrien oder Konſtanti⸗ nopel zu entfliehen und erſuchte den Oeſterreichiſchen Lloyd um eine Freifahrkarte, wobei er ſich für einen ehemaligen Beamten des Lloyd ausgab. Er hatte offenbar die Abſicht, ſich während der Fahrt der Leichenteile zu entledigen, da er ſich genau er⸗ kundigte, ob die Kabinenfenſter rund oder eckig ſeien. Von den 800 Kronen Bargeld, die ſein Opfer beſaß, hat er noch am Tage des Mordes 200 Kronen Schulden bezahlt. In dem einen der acht Pakete, die die Leichenteile enthielten, fand man Tücher und einen Schwamm, mit denen der Mörder das Blut aufgewiſcht atte. — Eine Schlacht zwiſchen Zigeunern und gy⸗ mödianten. Breslau, 31. Juli. In Friedeck(Oeſterr⸗ Schleſ.) fand während des Jahrmarktes zwiſchen Zigeunern, welche mit Pferden handelten, und Komödianten, der„Frif. Ztg.“ zufolge eine förmliche Schlacht ſtatt, in der die Männer mit Meſſern und die Weiber mit Revolvern kämpften. Zwei Zigeuner und ein Ko⸗ mödiant blieben tot, mehrere wurden ſchwer verletzt. — Ertrunken. Speyer, 31. Juli. Beim Wäſche⸗ aufhängen ſtürzte die Schifferfrau Vildaiſen vom Rheinkan in die Fluten und ertrank. Die Familie verlor erſt kürzlich ein kleines Kind durch Ertrinken.— — Vom Blitz erſchlagen. Stuktgart, 3u Juli. Laut„Schwäbiſchen Merkur“ wurde auf dem Truppen⸗ übungsplatz Münſingen ein Soldat des Infanterieregimentz 124 vom Blitz erſchlagen. — Eine verſchwundener Ingenieur. Ko⸗ penhagen, 31. Juli. Der deutſche Ingenieur, der geſtern mit ſeiner Frau aus Needdebe Krug zu Hillereed verſchwand, hat nach Blättermeldungen dort unter falſchem Namen gewohnt. Er ſoll nicht aus Hamburg, ſondern aus Berlin ſtammen. Letzie Bachrichten und Telegramme. *Dresden, 31. Juli. Die infolge Streiks in Gornsdorf über eine Anzahl von Orten des Erzgebirges erfolgte Ausſper⸗ rung von rund 4000 Strumpfwirkern wurde nach faſt halb⸗ jähriger Dauer lt. Frkf. Ztg. aufgehoben, nachdem man ühber die Arbeitsbedingungen ſich geeinigt hatte. * Swinemünde, 30. Juli. Der Kaiſer fuhr heute abend in Begleitung des Reichskanzlers, des Grafen Hülſen⸗Häſſeler und des Geſandten von Kreußler im Auto⸗ mobil nach Heringsdorf. Die Nachwahlen in der Pfalz. * Mannheim, 31. Juli. Zu den an anderer Stells wiedergegebenen Meldungen der„Münch. N. Nachr.“ von einem Kuhhandel zwiſchen Zentrum und Sozialdemokratie ſchreibt die„Volksſtimme“, ſie könne„aufs beſtimmteſte er, klären, daß an dieſem dem Gefühl der Schwäche und dem der Liberalen entſtandenen Gerücht kein Da hätten wir alſo ſchon das von den „Münch. N. Nachr.“ vorausgeſagte Dementi. Die„Frankf Ztg.“ gab unter Vorbehalt das Gerücht wieder, Rechtsanwall Ackermann in Frankenthal ſei ſeitens der ſozialdemokratiſchen Partei als Nachfolger Ehrharts auserſehen. Herr Ackermann teilt der„Volksſtimme“ mit, daß er weder von ſeiner Partel einen Antrag in dieſem Sinne erhalten, noch ſich überhaupft einer Kandidatur zum Reichstag wahres Wort ſei. befaßt habe. Jenaer Univerſitätsjubilaum- * Jena, 31. Juli. Den Höhepunkt der Univerſitäts⸗ feier bildete lt.„FIrkf. Ztg.“ der heutige Feſtakt im Volks theater, dem auch die Fürſten der vier Erhalterſtaaten bei⸗ wohnten. Profeſſor Delbrück hielt die Feſtrede. Folgende Ehrenpromotionen fanden u. a. ſtatt: Theologiſch Fakultät Altenburger Staatsrat Bornief, Regierungsrat Eggelink, Curator der Jenauer Univerſität, Oberhofprediger Karl Grau, Geh. Kirchenrat Wertich in Eichel, Vorſteher des Man⸗ cheſter College Joſef Eſtlin in Carpenter, Prof. Siever in Leipzig. Juriſtiſche Fakultät Staatsrat Rothe in Weimar Rektor Delbrück in Jena, Senatspräſident Börugen und Oberbürgermeiſter Singer in Jena, Staatsminiſter a. De v. Berlepſch, engliſcher Botſchafter in Newyork Breyce. Der neue Präſident des Flottenvereins. * Berlin, 31. Juli. In Ergänzung der Rede, die Groß⸗ admiral Köſter in Roſtock gehalten hat, wird uns mitgetelit, daß der Redner erklärt hat, er ſei nicht in der Lage, die Ziele des neuen Präſidiums auseinander zu ſetzen, weil die Statuten vorſchrieben, daß für ſolche wichtige Angelegenheiten nur Be⸗ ſchlüſſe des Präſidiums maßgebend ſein können, daher müſſe man ſich bis zur nächſten Sitzung des Präſidiums im Spätjahr ge⸗ dulden. Was das Verhältnis des Flottenvereins zum Reichs⸗ marineamt anbelange, ſo müſſe das Reichsmarineamt dem Flot⸗ tenverein nur dankbar ſein, wenn dieſer die Einſicht und das Verſtändnis im deutſchen Volke für die Wichtigkeit der Marine für Handel und Induſtrie verbreitet; umgekehrt wird der deutſche Flottenverein dem Reichsmarineamt auch dankbar ſein, wenn dieſes den Teilnehmern an den vom deutſchen Flottenverein ver⸗ anſtalteten belehrenden Reiſen Gelegenheit zur Kenntnisnahme der Reichsmarine gibt. Wenn der deutſche Flottenverein in ſeinen Forderungen weitergehen ſollte, als das Reichsmarinenmt, ſo ſei das ſein gutes Recht, das allen denkenden Männern zu⸗ ſtehe und das ihm auch das Marineamt weder verübeln noch ver⸗ kümmern dürfe. Die Umwälzung in der Türkei. * Konſtantinopel, 31. Juli. Heute vormittag um 11 Uhr marſchierten die Truppen vom Selamlik nach dem Pildiz⸗ palaſt. Eine große Menſchenmenge ſtrömte zur Moſchee, um für den Sultan eine Kundgebung zu veranſtalten. * Konſtantinopel, 31. Juli. Ein Frade erklärt, daß der Beſchluß des Miniſterrates betr. Abſchaffung der Geheim⸗ polizei ſanktioniert worden ſei. Der neue Unterrichtsminiſter Ilakft Bey wird als ein Mann von hervorragenden Eigenſchaften be⸗ zeichnet. In diplomatiſchen Kreiſen iſt er ſehr geachtet. *Konſtantinopel, 31. Juli. Die Blätter veröffentlichen eine amtliche Bekanntmachung, daß der Miniſter Selim Paſcha Melh durch ein Irade des Sultans abgeſetzt ſei. Sein Gehilſe übernimmt interimiſtiſch die Geſchäfte des Ackerbauminiſteriums Der Diviſions⸗General Rica Paſcha wurde zum Großmeiſter der Artillerie ernannt. Unterrichtsminifter Haſchim Paſcha reichte ſein Abſchiedsgeſuch ein. Zu ſeinem Nachfolger wurde Hakki Beyh ernannt. Der Waly von Adrianopel, Siver Bey, wurde zuß Poilzeiminiſter ernannt, 0 der Bewohner aus Harthauſen. Bezahlung hierfür. ziniſche Fakultät entfällt. (4895⸗96 1085) ordentliche Profeſſoren, 109(71) Honorarpro⸗ feſſoren), 736(554) außerordentliche Profeſſoren und 1045(735) Privatdozenten. Kur 31,06) Extraordinarien und 8708(7½74] Privatdozenten. Sonach iſt die Zahl der außerordentlichen Profeſſoren und Privatdozenten ſtärker angewachſen als die der ordentlichen Profeſſoren ſtiegen. Studierenden, ſo kamen auf einen Dozenten 13,3(1895⸗96 11,7 Mannhbeim, 21: Jult General⸗Anzeiger.(ÜAbendblatt.) 5. Seite. Pfalz, Heſſen und Umgebung. 1 *Speyer, 29. Juli. Ein Prozeß wegen 15 Pfg., kürzlich hier nach halbjähriger Dauer durch Eid erledigt wurde, dürfte wohl einzig daſtehen. Den Prozeß führten zwei Der Sachverhalt war folgender: Im vorjährigen Sommer hatte ein dortiger Wagner für einen „Ackerer eine kleine Reparatur an einer Senſe vorgenommen, für welche er dem Auftraggeber eine Rechnung zugehen ließ. Die Rechnung wurde auch bezahlt, jedoch erinnerte ſich der Bauers⸗ mann, daß ſeitens des Wagners bei ihm für 15 Pfg. Salat ge⸗ kauft worden wäre, der noch zu bezahlen ſei. Er verlangte daher Der Wagner und auch ſeine Frau konnten ſich nicht erinnern, Salat gekauft zu haben, und beſtritten daher die Forderung. Nun wurde ein hieſiger Rechtsagent zu Rate gezogen, der für 50 Pfg. eine Zahlungsaufforderung dem Wagner zugehen ließ. Der Streitwert betrug nur 65 Pfg., wegen deſſen ein halbes Jahr die Klage geführt wurde. Jede Partei hatte ſich einen Rechtsbeiſtand geſtellt. Die Klage, bei welcher auch eine Reihe von Zeugen vernommen wurden, endigte mit einem Eid, den der Beklagte auch leiſtete. Der Kläger wurde mit ſeiner Forderung abgewieſen und ihm noch ſämtliche nicht unbeträchtliche Koſten zur Laſt gelegt. Darmſtadt, 30. Juli. Einen warmen Appell an die beſitzende Klaſſe brachte in der heutigen Stadtverord⸗ netenſitzung der Stadtyo. Stemmer vor, der darauf hinwies, daß vermögende Bürger ihren gemeinnützigen Sinn und ihr Intereſſe für die Vaterſtadt dadurch betätigen könnten, daß ſie dem Beiſpiel wohltätiger Spender in hieſiger Stadt, wie in Frankfurt⸗ Mainz, Offenbach, Gießen etc. folgend, entſprechende Beiträge, die zu wohltätigen Zwecken wie zur Verſchönerung der Stadt dienen, ſtiften würden. Für Ver⸗ minderung der Feuersgefahr werden in den Städt. Schulen alle Türen nach außen ſich öffnend umgeändert und eine An⸗ zahl Minimax⸗Apparate erworben. Mk. 5000 werden dafür bewilligt. Eine lebhafte Debatte entſpann ſich über den Antrag der Bürgermeiſterei, in Zukunft bei der Herſtellung von Fuß⸗ ſteigen, Kanalanſchlüſſen etc. durch das Tiefbauamt im In⸗ tereſſe von Privaten als Verwaltungskoſten einen entſprechen⸗ den Betrg von 10—20 PpCt. von den intereſſierten Grund⸗ beſitzern zu erheben. Die Gegner machten geltend, daß die Grundbeſttzer durch die 20 pCt. ausmachende Grundſteuer ſchon 8 hinreichend belaſtet ſeien und daß die Trottoirs etc. von der Allgemeinheit benützt würden. Trotzdem wurde der Antrag mit 15 gegen 13 Stimmen angenommen. Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Eine Statiſtik der Lehrkräfte an den deutſchen Univer⸗ fitäten ſtellt die Statiſt. Korr.“ auf und vergleicht dabei das Winterhalbjahr 1905⸗06 mit dem Winterhalbjahr 1895⸗96. Die Zahl der Dozenten iſt in dieſen 10 Jahren von 2445 auf 3090 alſo um 26,38 v. H. geſtiegen, und zwar in der evangeliſch⸗ theblogiſchen Fakultät von 173 auf 199, in der katholiſch⸗thev⸗ logiſchen von 75 auf 96, in der juriſtiſchen von 227 auf 276, in der mediziniſchen von 699 auf 967 und in der philoſophiſchen von 1271 auf 1552, ſodaß die größte Zunahme auf die medi⸗ Unter den Dozenten waren 1209 Auf 100 Ordinarien kommen 61,33(1895⸗96 Profeſſoren; es haben ſich alſo die Ausſichten auf eine ordentliche Profeſſur verſchlechtert, und zwar hinſichtlich des Aufrückens von außerordentlichen zu ordentlichen bei den außerpreußiſchen Univerſi⸗ käten mehr als bei den preußiſchen; denn es hat iin den 10 Jahren zugenommen die Zahl der ordentlichen Pro⸗ ffeſſoren bei erſteren um 9,87, bei letzteren um 11,31 v.., die der außerordentlichen dagegen bei erſteren um 42,86, bei letz⸗ teren nur um 23,13, und die der Privatdozenten bei erſteren um 27,95, bei letzteren um 51,83 v. H. Die Zahl der Privatdozenten iſt alſo an den preußiſchen Univerſitäten beſonders ſtark ge⸗ Vergleicht man die Zahl der Dozenten mit der der Studierende. Am ungünſtigſten iſt das Verhällnis in der juri⸗ ſtiſchen Fakultät mit 429(1895⸗96 33,7) Studierenden auf einen Dozenten; dann folgen die katholiſch⸗theologiſche mit 173(19,6 die philoſophiſchen mit 12,7(7,0), die evangeliſch⸗theologiſche mit 40,5(16,5) und die mediziniſche mit 6,1(11,0) Studierenden auf einen Dozenten. Berückſichtigt man nur die ordentlichen Pro⸗ feſſoren, ſo kommen auf jeden durchſchnittlich 34,4(1895⸗96 26,3] Studierende⸗ Sport. * Prinz Heinrich⸗Jahrt. Eine in Münchner automobil⸗ 8 ſportlichen Kreiſen laut gewordene Vermutung ſcheint ihrer Be⸗ ſtätigung entgegenzugehen: das Endziel der Prinz⸗Hein⸗ rich⸗Fahrt von 1909 ſoll nach München gelegt werden. Nicht allein der Wunſch zahlreicher Automobiliſten, ſondern hauptſächlich auch der Wunſch des Prinzen Heinrich hat dieſe „Feſtlegung des Endzieles der Fahrt veranlaßt. Der Peinz be⸗ fürwortet insbeſondere die ſchöne Rennſtrecke im Forſtenrieder⸗ park, deren klaſſiſche Rennen wiederholt werden ſoll. Eine Keſſelbergfahrt, ſo intereſſant ſie im ſportlichen Intereſſe er⸗ ſchiene, iſt wahrſcheinlich ausgeſchloſſen. Doch vermutet man, daß der Zirler Berg eventuell das Terrain zur Bergfahrtprüfung ſein würde, worauf über die bekannte Strecke über Kochel zum Forſtenriederpark die Fahrt ihrem Ende zugehen müßte. ..0. Das neue Luftſchiff des Major von Parſeval, das ebenſo wie Zeppelin 4 nach Erprobung ſeiner Leiſtungsfäpigkeit bon der Regierung zu Kriegszwecken angekauft werden wird, ſoll in dieſen Tagen ſeine erſten Probefahrten unternehmen. Das Luftſchiff, das vollkommen auf der Baſis des unſtarren Sy⸗ ſtems konſtruiert worden iſt, hat durch vier verſchiedene Prüfungs⸗Fahrten ſeine Kriegstüchtigkeit zu beweiſen. Dieſe be⸗ fſtehen aus einer Dauerfahrt von 12 Stunden, einer 7 Hochfahrt bis über 1200 Mtr., einer Windfahrt bei 10 Meter Windſtärke Zu dieſem Zweck wird das Luftſchiff vom und ſchließlich einer Fahrt vom Areien Felde. Gas entleert, die leere Hülle, Gondel, Motor und Schrauben⸗ flügel werden per Wagen auf ein freies Feld transporkiert und hier wird der Ballon wieder gefüllt und zuſammengeſetzt, woran ſich eine Probefahrt ſchließt. 8* Internationale olympiſche Spiele des Mannheimer Fuß⸗ ballklub Viktoria 1897. Die Preiſe für das am Sonntag, den 2. Auguſt auf dem Viktoriaſportplatz bei den Rennwieſen ſtatt⸗ findende Meeting ſind von Samstag ab im Schaufenſter der Firma Dippel Nachf.(Karl Fleiner) in D 2 6, ausgeſtellt. „Londoner Olympiſche Spiele. Bei der olympiſchen Re⸗ gatta unterlag der deutſche Skuller B. v. Gaza vom Berliner „Wiking“ dem bekannten Engländer Blackſtaffe. 500 000 M. auf 17 1 erteilt, Dolkswirtschalt. Zum Zuſammenbruch der Solinger Bank. In den Kreiſen der Solinger Fabrikanten und Gewerbe⸗ treibenden wird lebhafte Klage darüber geführt, daß ſeit dem Zuſammenbruch der Solinger Bank, die Solinger Banken nur ſehr vorſichtig Kredit gewähren und manchmak die doppelte und dreifache Sicherheit verlangen, während es im Gegenteil im Intereſſe des ganzen Platzes läge, daß die kreditwürdigen Unter⸗ nehmungen nicht fallen gelaſſen, ihnen vielmehr anderwärts Bankkredite zugänglich gemacht würden. Infolgedeſſen kriſelt es bedenklich weiter, weil die Fabrikanten, die kein Vermögen haben und keinen Bankkredit bekommen, gezwungen ſind, wegen Mangel an Betriebskapital ihre Betriebe zu ſchließen. Man rechnet in eingeweihten Kreiſen noch mit einer ganzen An⸗ zahl von Konkurſen im Gefolge des Solinger Bank⸗ lrachs. An Großbanken ſind vertreten in Solingen der Barmer Bankverein und die Bergiſch⸗Märkiſche Bank, die ſeit Anfang Juli das hieſige Bankhaus Hüſer u. Co., bei dem ſie bisher kom⸗ manditariſch beteiligt war, in eine Zweigniederlaſſung umgewan⸗ delt hat. Außerdem ſind an kleinen Banken nur lokaler Be⸗ deutung noch vorhanden die Firmen Trieſch, Urmetzer u. Co. und Eduard Weck. es 1 8 n Stahlwerksverband,.⸗G. in Düſſeldorf. Wie der Vorſtand des Stahlwerksverbandes bekannt gibt, wurde in der geſtrigen Hauptverſammlung über die Geſchäfts⸗ lage folgendes berichtet: In Halbzeug hat die inländiſche Kund⸗ ſchaft ihren Bedarf für das dritte Vierteljahr durchweg gedeckt, und zwar ungefähr in der Höhe der Bezüge für das zweite Viertelſahr. Nachdem der mit der Feſtſetzung des Termins (15. Juli) für den Verkauf zu den ermäßigten Preiſen verfolgte Zweck erreicht worden iſt, ſoll nachträglich noch eintretender Be⸗ darf, den die Kundſchaft im voraus zu überſehen nicht in der Lage war, ebenfalls zu ermäßigten Preiſen abgegeben werden. Im Auslandsgeſchäft herrſcht wie ſeither Ruhe. In ſchwerem Eiſenbahnmaterial iſt nunmehr von ſämtlichen deutſchen Eiſen⸗ bahnverwaltungen die Jahresbedarfsmengen aufgegeben, die durchweg und zum Teil erheblich hinter dem vorjährigen Bedarf zurückbleiben. Vom Ausland wurden mehrere Aufträge auf Oberbaumaterial hereingenommen. Teilſpezifikationen für die Deutſch⸗Oſtafrikaniſche Bahn Morogoro⸗Tabora ſind demnächſt zu erwarten. In Rillen⸗ und Grubenſchienen herrſcht immer noch Zurückhaltung, und die vorliegenden Auslandsgeſchäfte werden von fremden Werken ſcharf umſtritten. In Focmeiſen wurde nach Verlängerung der Trägerhändler⸗Vereinigungen die Abſchlußtätigkeit etwas beſſer, doch herrſcht im großen und ganzen im Trägergeſchäft Ruhe, da die erhoffte Belebung des Baugeſchäfts nicht eingetreten iſt und im Hochſommer an und für ſich die Bautätigkeit alljährlich eine Ermattung zeigt. Ja der Lage des Auslandsmarktes iſt eine weſentliche Aenderung ſeit dem letzten Bericht nicht eingetreten; die Kundſchaft hält nach wie vor in der Tätigung neuer Abſchlüſſe zurück. „„„ Nütgerswerke,.⸗G. in Berlin. In der geſtrigen außerordentlichen Generalverſammlung war ein Aktienkapital von 5 792 000 Mark vertreten, während zu einer Beſchlußfaſſung ein Kapital von mindeſtens 9000 009 Mark notwendig iſt; Vorbehaltlich der Genehmigung einer zweiten auf den 1. Auguſt einberufenen Generalperfſammlung wurde beſchloſſen, das Grundkapital der Rütgerswerke, A⸗G. um 500.000 M. durch Ausgabe von 5500 Stück neuen, erſt vom 1. Januar 1909 ab geſsvinnberechtigten Aktien zu erhöhen; von dieſen werden in Uebereinſtimmung mit den Beſchlüſſen der Generalverſammlung der Aktiengeſellſchaft für Teer⸗ und Erdölinduſtrie nominal 5 320 000 M. Aktien zum Um⸗ tauſch gegen 7600 000 M. Aktien der Aktiengeſellſchaft für Teer⸗ und Erdöblinduſtrie derart verwandt, daß auf je 10 Aktien der Aktiengeſellſchaft für Teer⸗ und Erdßlinduſtrie, 7 Aklien der Rütgerswerke.⸗G. mit Dividendenberechtigung vom 1. Janua: 1909 ab entfallen. Die reſtlichen 180000 M. ſollen zur Ver⸗ ſtärkung der Betriebsmittel gegen Bareinzahlung zum Mindeſt⸗ kurſe von 140 Prozent begeben werden. Die Verwaltung führte zur Begründung dieſer Transaktion unter anderem aus: Die Angliederung der Fabriken der Altiengeſellſchaft für Teer⸗ und Erdölinduſtrie war im Hinblick auf das hauptſächlich iem öſt⸗ lichen Deutſchland betriebene und auf die Verarbeitung von Teerölen baſierte Imprägniergeſchäft eine organiſche Notwendig⸗ keit. Verhandlungen über einen Zuſammenſchluß mit der Aktien⸗ geſellſchaft für Teer⸗ und Erdöl⸗Induſtrie ſind daher ſchon zu berſchiedenen Malen gepflogen worden, ſie waren aber bisher an zu hohen Forderungen der Großaktionäre der Akliengeſell⸗ ſchaft für Teer⸗ und Erdöl⸗Induſtrie geſcheitert. Durch die Verſchmelzung der beiden Geſellſchaften auf der Baſis von 19 zu 7 erzielt die Rütgerswerke.⸗G. einen buchmäßigen Gewinn von 2 280000 M. An Stelle des durch Tod ausgeſchiedenen Herrn Robert Borchardt wurde Generalkonſul Hermann Roſen⸗ berg neu in den Aufſichtsrat gewählt und beſchloſſen, die Zahl der Aufſichtsratsmitglieder von 10 auf 13 zu erhöhen. Vorbe⸗ haltlich der Genehmigung der am 1. Auguſt ſtaktfindenden Generalverſammlung wurden Generalkonſul Fritz v. Friedländer⸗ Fuld, ferner Kaufmann Karl Scheidemandel und Edmund Berve neu hinzugewählt. Auf Anfrage eines Aktionäre über die Aus⸗ ſichten im laufenden Geſchäftsjahre erwiderte Generaldirektor Konſul Segall, der Geſchäftsgang ſei durchaus zufriedenſtellend, die Fabriken ſeien beſſer beſchäftigt als im Vorjahre. Die Preiſe ſeien teilweiſe höher, teilweiſe niedriger, gleichen ſich demzufolge aus. Wenn keine unvorhergeſehenen Ereigniſſe eintreten, werde das Reſultat des laufenden Jahres dem des Vorjahres nicht nachſtehen,(B. T. WMürttembergiſche Kattunmanufaktur in Heidenheim an der Brenz. Nach dem Bericht des Vorſtandes war das abgelaufene Geſchäftsjahr weniger befriedigend, da die längſt befürchtete Kriſe in der Baumwoll⸗Induſtrie eingetreten iſt und den Ge⸗ ſchäftsgang während des ganzen Jahres außerordentlich ſchwie⸗ rig geſtaltet hat. Neben den ſtark angewachſenen Generalunkoſten waren es der Ausfall in der Produktion und die Entwertung der Rohwarenbeſtände, welche das Ergebnis beeinflußten. Der Fabrikationsgewinn beträgt 518646 M.(i. V. 837 289.). Nach Abſchreibungen von 77,082 M.(73 140.) und Rückſtellung auf Delkredere für Buchverluſte von 28 868 M.(0) verbleibt, aus⸗ ſchließlich Gewinnvortrag, ein Reingewinn von 412 695 M. (764 149), aus dem, wie ſchon gemeldet, 14 Prozent 20˙⁰⁰ Dividende verteilt werden ſollen. Der Gewinnvortrag er⸗ höht ſich auf 43 392 M.(39 145.). Bezüglich der Ausſichten für das kommende Jahr iſt nach dem Berichte die allgemein⸗ Geſchäftslage noch nicht geklärt. Jedenfalls müſſe damit gerech⸗ net werden, daß die ſchweren Erſchütterungen, welche die In⸗ duſtrie durchzumachen hat, noch länger nachwirken werden. Auleihe der Stadt Bamberg. Der Stadt Bamberg iſt di⸗ Genehmigung zur Ausgabe von M. 4 Mill. Aproz. Anleihe jetzt Die Eiſenwerksgeſellſchaft Maximilianshütte beruft auf den 20. Auguſt eine Generalverſammlung, welche über Erhöhung des Grundkapitals durch Ausgabe von 8844 Aktien zu je 1000 fl. Beſchluß faſſen ſoll. Motorenfabrik Oberurſel,.⸗G., Oberurſel a. T. In der Generalverſammlung wurden die Vorſchläge der Verwaltung insbeſondere die Auszahlung einer Dividende von 5 Proz. (wie i..) genehmigt und die ausſcheidenden Aufſichtsratsmit⸗ glieder wiedergewählt. Auf die Anfrage eines Aktionärs be⸗ treffs der auf Maſchinenkonto vorgenommenen Abſchreibungen erwiderte die Direktion, daß die Maſchinen nach den berefts in früheren Jahren und zwar jeweils auch auf die Zugänge rorgenommenen Abſchreibungen beträchtlich niedriger zu Buch ſtehen, als deren wahrer Wert beträgt. Vom Hamburger Kaffeemarkt. Die Kaffeepreiſe waren wenig verändert. Nach einer Privatſchätzung beträgt die lau⸗ fende Santosernte 9½ bis 10 Mill. Sack. Die Zufuhren im Auguſt in Höhe von 1 350 000 Sack blieben einflußlos. Hugo Schneider.⸗G., Leipzig. In der geſtrigen Aufſichts⸗ ratsſitzung teilte der Vorſtand mit, daß die erſten 6 Monate einen Geſamtumſchlag von 5 457 000 M. gebracht haben oder eine Verringerung von 1613 000 M. gegen die gleiche Zeit des Vor⸗ jahres. Der Rückgang der Umſatzziffer iſt, wie mitgeteilt wurde, einzig und allein dem ſchon im zweiten Halbjahr 1907 erfolgten beiſpielloſen Preisſturz der Hauptrohmaterialien[Kupfer, Zink uſw.) zuzuſchreiben. Die diesjährigen Verkäufe ſeien zu normalen Preiſen abgeſchloſſen worden. Bei dem herrſchenden normalen Beſchäftigungsgrad dürfte ein befriedigendes Reſultat erhofft werden. (Telegraphiſche Handelsberichte ſiehe 6. Seite). *** Stankfurter Eſfektenbörſe. (Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) * Frankfurt a.., 31. Juli.(Fondsbörſe.) Der Geſamteindruck der heutigen Börſe bei Eröffnung war ein zuverſichtlicher, obwohl die Geſchäftstätigkeit ſehr zu wünſchen übrig ließ. Die Geſamthaltung der auswärtigen Börſen ſowie die anhaltende Gelbflüſſigkeit machten guten Eindruck. Für Transportwerte ſtellte ſich teilweiſe feſtere Tendenz ein. Baltimore folgte der Newyorker feſteren Tendenz und ließen ziemlich lebhafte Nachfrage erkennen, Lombarden ſchwankend und nur mühſam behauptet, Staatsbahn feſt, Meri⸗ dionalbahn und Prinz Heinrich bei mäßigen Umſätzen be⸗ hauptet. Kurz nach Eröffnung trat lebhafte Belebung auf dem Montanmarkte ein. Während Bochumer noch zu 216 angeboten waren, ſteigerte ſich dieſes Papier infolge des günſtigen Ge⸗ ſchäftsabſchluſſes auf 217—218.50. Die Verteilung einer Dividende von 15 gegen 1626 im Vorfjahr befriedigte umſo⸗ mehr, als man von dem Bochumer Gußſtahlverein noch geſtern auf Gerüchte hin 14 ja vielleicht 13½ erwartete. Die geſtrige ſchwache Haltung der Berliner Börſe, welche zu erheblichen Rückgängen führke, hatte zur Folge, daß große Käufe für letz⸗ teren Platz abgeſchloſſen wurde. Auch die übrigen Werke des Montanmarktes profitierten hierdurch. Am Bankenmarkte be⸗ haupteten ſich leitende Werte, feſte Tendenz zeigten auch heute Deutſche Bank und Berliner Handelsgeſellſchaft. Schiffahrts⸗ aktien konnten ſich weiter erholen. Induſtriewerke zeigten feſte Haltung, Aluminjum ſchwach. Schwächer lagen Chemiſche Gold⸗ und Silberſcheideanſtalt bei 3 Proz. Kursverluſt, Kunſtſeide ſeit langer Zeit unnotiert, ſtellte ſich heute auf 20 Proz., elektriſche Werte behauptet, Maſchinenfabrik Witten an⸗ ziehend. Die Anleihewerte beſonders Zproz. Reichsanleihe und Konſols waren feſt, von ſchwächer. Der weitere Verlauf war ruhiger, die Tendenz feſt. An der Nachbörſe zeigte das Geſchäft ein ruhigeres Ausſehen. Bochumer lebhaft und bis 219.50 bezahlt. Türkenloſe ſchwächer. Es notierten Kreditaktien 195.25, Diskonto 172.10 à 30 à 172, Lombarden 21.80 à, Baltimore 92.10 à 93 à4 92.80, Dresner Bank 136.75, Staatsbahn 148.70, Türkenloſe 146.80 à4 146 und Bochumer 218.50 à 219.50. Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie. Schluß⸗Kurſe. Reichsbank⸗Diskont 4 Prozent. Wechſel. 30. 81. 168.82 168.83 Paris kur 80.916 80,9830Schweitz. Plätze„ 81.20 81.2160 Wien 20.885 20.882 Napoleonsd'or Privatdiskonto A. Deutſche. 30 81 81.175 81.166 81 283 81 233 85.088 85 088 16.26 16.26 25⁰8 2˙% Amſterdam kurz Belgien 5 talien 75 London 85 55 lang—.——.— Staatspapiere. 30, 31. 99.70 99.70 92— 92.25 85 05 8 35 99.70 99.70 92.15 88.20 4185 97.40 65.50 390. Mexikaner äuß. 88/90 97.75 3 Mexikaner innere 65.50 Taumalipas 98.40 Bulgaren—.— %5 Griechen 1890 5 italien. Rente 4i¼5 Oeſt. Silberrente 45⁰ 1 Papierrent. 22—.— Oeſterr. Goldrente 98.75 3 Portug. Serie 1 62 20 68.30 %½ neue Ruſſen 1905 4 Ruſſen von 1880 4 ſpan. ausl. Rente 4 Türken von 1903 40% deutſch. Reichsanl. 37** 99.80 3 4% pr. konſ. St.⸗Anl. 3 2** 3„* 4 badſſche St.⸗A. neue 104.70 104.,70 5 99.85 3½ bad. St.⸗O((abg)fl— 3%„ 5 M. 92.76 3½%%„„ 1900 91.— 90.75 Abayr..⸗B.⸗A.b. 1915 100 55 100 55 3%½ do. u. Allg. Anl. 91.55 91.60 3 do..⸗B.⸗Obl. 82.40 82˙4 4 Heſſen von 1999—.— 9130 3 Heſſen 81 80 81.034„ unif. 3 Sachſen 88 40 88.504 Ungar. Goldrente 4 Mh. Stadt⸗A. 1907 98.20 98.—4„ Kͤronenrente 37„„ 1905 89.90 89.90 B. Ausländiſche. Verzinsliche SLoſe. 5 Arg.. Gold⸗A. 1887 100.— 100.— J Oeſterreichiſcher880 154.30 15490 4% Chineſen 1898 97.30 97.35 Türkiſche 147.80 147.80 4 Egypter unificierte———. Bank⸗ und Verſicherungs⸗Aktien 129.60 129.60 Oeſterr.⸗Ung. Bank 124.70 117.— 117 50 Oeſt. Länderbank 111— 160.80 Krodit⸗Anſtalt 192.25 106 80 Pfälziſche Bant 100.— 122 30] Pfälz. Hyp.⸗Bank 191.50 231 40[ Preuß. Hypothenb. 109 40 136.— Deutſche Neichsbt. 152.70 10 100 10 thein. Kreditbank 138 90 Disconto⸗Comm. 171 80 172 10 Rhein. Hyp. B. M. 192.— Dresdener Bank 136 70 136.80 Schaaffh. Bankver, 128 75 Hop.⸗Bant 201 50 201.50 Südd. Bant Mhm. 107,75 1077 Frkf, Hyp.⸗Creditv. 158 90 153.90 Wiener Bankver. 130 50 118.— 118.—[Bant Ottomane 140— 139.— 88.— 94.80 87.60 95.60 93.05 92.90 92.95 124.70 109.590 195,25 100.20 191.45 109 50 152 70 188.90 192.— 128 Badiſche Bant 55 u. Metallb. Berl. Handels⸗Geſ. 160.40 Comerſ. u. Disk.⸗B. 106.50 Darmſtädter Bank 122 2 Deutſche Bant 281 40 Deutſchaſlat. Bant 136. D. Effekten⸗Bank 100.10 Warr Nationalbank ausländiſchen Renten Türken 98 20 5 95,65 6. Seite. * Geueral⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 31. Jult. Bad. Zuckerfabrik 147.98 147.95 Südd. Immobil.⸗Geſ. 90.50 90.50 Eichbaum Mannheim—.——. Mh. Aktien⸗Braueret 187.— 137.— Parkakt. Zweibrücken 95.— 95.— Weltz z. Sonne, Speyer— 73. Cementwerk Heidelbg. 149 50 149.50 Cementfabr. Karlſtadt 130.70 131.— Badiſche Anilinfabrik 347 75 849.— Ch. Fabrik Griesheim 235.75 235.75 Farbwerke Höchſt 367.50 367.— Ver. chem. Fabrik Mh. 283.— 284. Chem. Werke Albert 407.50 4075ʃ Südd. Drahtind. Peh. 115.— 115.— Alkumul.⸗Fab. Hagen—.—— Acc. Böſe, Berlin 63.— 61.— Elektr.⸗Geſ. Allgem. 211.80 212.— Südd. Kabelw. ehm. 119.50 119.5ʃ Lahmeyer 117.90 117 90 Elektr.⸗Geſ. Schuckert 106.75 106.10 Altien induſtrieller Hnternehmungen, Kunſtſeidenfabr. Frkf..— 209.— Lederwerk. St. Ingbert 61— 61.— Spicharz Lederwerke 118.50 118.50 Ludwigsh. Walzmühle 170.— 170.- Adlerfahrradw. Kleyer 275 80 275.— Maſchinenfbr. Hilpert 69.— 69.— Maſchinenfb. Badenia 194 50 194 50 Dürrkopp 310.— 810.— Maſchinenf. Gritzner 208.— 208.— Maſch.„Armatf. Klein 116.— 116.— Pf. Nähm.⸗u. Fahrradf Gebr. Kayſer Röhrenkeſſelfabrik vorm. Dürr& Co. Schnellpreſſenf Frkth. 188.30 188.30 Ver.deutſcher Oelfabr. 29.20 129,20 Schuhfabr. Herz, Frkf. 122.122. Seilinduſtrie Wolff 131.50 131.50 'wollſp. Lampertsm. 65. Kammgarn Kaiſersl. 160.— 160.— ———.— Siemens& Halske 174.80 174. Zellſtoffabr. Waldhof 318.50 317.— Bergwerks⸗Aktien. 217 80 218.30 110, 109.80 Bochumer Bergbau Buderus Concordia Bergh.⸗G.— Deutſch. Luxemburg 150.— 149.— Friedrichshütte Bergb. 132.— 183 50 Gelſenkirchner 190. 190.50 Aktlen deutſcher und auslän gudwigsh.⸗Bexbacher 216.50 216.75 Pfälziſche Maxbahn 136.— 136.— do. Nordbahn 130 50 120 50 Südd. Eiſenb.⸗G. 112 20 112. Hamburger Packet 109.20 109.50 do. neue——K Norddeutſcher Lloyd 92.70 98 20 Oeſt.⸗Ung. Staatsb. 148.70 143 70 Harpener Bergbau 197.30 199 40 Kaliw. Weſterregeln 180 50 180.50 Oberſchl.Eiſeninduſtr. 97.50 98 25 Vr.Königs⸗ u. Laurah. 205 50 206.10 Gewerkſch. Roßleben 8630 8700 Phönix 170.40 171.— diſcher Transport⸗Anſtalten. Oeſt. Südbahn Lomb. 21.90 do. Nordweſtb. do. do. Tit.. Gotthardbahn—.——.— Ital. Mittelmeerbahn.——.— do. Meridionalbahn 131.30 131.— Baltimore und Ohio 91.70 90.10 21.80 ———— Pfandbrieſe, Prioritäts⸗Obligationen. 97.50 97.20 97.80 98.70 90.80 89.30 97.10 97.50 97.20 97.80 98.70 90.80 89.30 97.10 40% Frk. Hyp.⸗Pfob. 4e% FeR. V. Pfdbr. O5 40%„ 1910 .% Pf. DypB. Pfdb. 31090% 1. 44½% Pr. Bod.⸗Fr. 4% Etr. Bd. Pfo. vgo 3%„„29 unk. 09 4%„ Pfdbr..01 unk. 10 4%„ Pfdbr..08 unk. 12 %„ Pfdbr..86 l, Pfs. 530 6 G%„ Eimll. v. 10 88.70 5½„ 84.* v. 96/06 90.20 40% Pr. Pfdb. unk, o9 97.10 Ao 12 97.10 97.25 97.20 97.20 97.30 97.80 97.40 97.40 89.80 89.70 89.80 89.70 90.20 90.— 90.20 97.— 97.10 97.25 %%%%„ 98.70 82, 97.75 98.25 14 92.30 90.20 97.75 98 25 93.30 90.20 40% Pr. Pfob. unk. 15 90 5 10 0 15 „ 12*— %½ Pr. Pfdbr.⸗Bk.⸗ Kleinb. b. 04 3½ Pr. Pfdbr.⸗Bk.⸗ Hyp.⸗ Pfd.⸗Kom.⸗ Obl. unkündb. 12 4% Pr. Pfobrf.⸗B. Hyp.⸗Pfd. unk. 1917 4% Rh. H. B. Pfb. 09 4%„„ 1807 1912 89.70 9 60 111 8 96.90 99.15 91.— —. 93.50 93.50 90.30 90.80 97.— 97.— 97.50 98.50 89.70 89.90 91.50 96 80 99.1⁵ 91.10 —.— 97.— 97.— 97.50 98.50 0. 5. B. Mannh. Verſ..⸗A. 404.— 404.— Peeperten gr n 31. Jult. Kreditaktlen 195.25, Staats⸗ 0 9 53.10, 25.75, Gelſenkirchen 189.50, Darm 48.70, Lombarden 21˙80 Egypter—.—, 4% ung. Goldrente Gotthardhahn—.—, Disconto⸗Commandit 17210 Laura ſtädter 122,75, Handelsgeſellſchaft 160.,25, Dres dener Bant130.50, Deutſche Bant 231.80, Bochumer 216.— Northern——, Tendenz: feſt. Nachböeſe. Kreditaktien 105.25, Staalsbahn 148.70, Lombarden 21.80, Disconto⸗Commandit 172.30 e* * bandes über die Geſchäftslage nicht befriedigend gelautet habe, paralliſiert. Banken ruhig und gegen geſtern kaum verän⸗ dert. Bahnen ſtill. Orientbahn auf Rückkäufe höher, Fonds ſtetig, Schiffahrtsaktien feſt, ſpäter jedoch mäßig abgeſchwächt. Im weiteren Verlaufe Montan⸗ werte feſt, alles ſonſtige unverändert. Tägliches Geld über Ultimo 4 Proz. und darunter. In zweiter Börſenſtunde auf Deckungen Hütten⸗ und Bergwerksaktien ſehr feſt. Bochumer notierten 219½, Phönix 171, Rheinſtahl 165½. Auch Bergwerk⸗ aktien ſteigend, Schiffahrtsaktien auf Kückkäufe höher. Alles ſonſtige unverändert. In dritter Börſenſtunde Montanwerte und Schiff⸗ fahrtsaktien weiter feſt. 3½proz. Reichsanleihen und Konſols 0,10 Proz. beſſer, Zproz. kaum verändert. Induſtrie⸗ werte des Kaſſamarktes zumeiſt feſt. 4 8r Parifer Börſe. Paris, 31. Juli. Anfangskurſe, 95.65 95 82 90.— 96 20 Londoner Effektenbörſe. London, 31. Jult.(Telegr.) Anfangskurſe der Effektenbörſe. 4% Reichsanleihe 82/ 82/ Southern Paeilfie 95— 94/ 5% Chineſen 105— 105¼ Chieago Milwaukee 144— 144— 4½% Chineſen 100— 100— Denver Pr. 66½. 67— 25%% Conſols 87— 86% Atchiſon Pr. 95%% 96— 3 9% Italiener 1034/ 103½/, Louisv. u. Naſhv. 111˙½ 111— 3 9% Griechen 50— 50—Union Pgeiſie 1578 157½ 8 c% Portugieſen 63— 63— Unit. St. Steel com. 40%½ 457 Spanier 94% 94½ pref. 111¾ 111/ D Türken 95% 95½%/ 25˙05 4 9% Argentinier 86%/% 86˙% 3 9% Mexitaner 34— 34— 4 0% Japaner 81 ½ 81½¼ Tend.: beh. Ottomanbank Rio Tinto Braſiljaner 3 c% Rente Italtener Spanier Türken unif. Zürk, Looſe 17670—— Zanque Ottomane 699.— 693.— Rio Tinto 1674 1695 95.80 95.30 * Eriebahn Tend.: beh. Debeers Chartered Goldfields Randmines Gaſtrand Slz Tend.: beh. Mannheimer Eſſektenboͤrſe vom 31. Juli.(Offizieller Bericht.) Es notierten: Brauerei Eichbaum⸗Aktien 110.50., Bad. Aſſekuranz⸗Aktien 1210 G. und Aktien⸗Geſellſchaft für Seil⸗ induſtrie 131 G. 0 1770⁰ 660% 817. 17˙ 67 Aktien Banken, Brief Geld Brief Geld Badiſche Bank 130. 129.— Br. Werger, Worms 88.— Gedabt Suexerso/ w FW55 Br. v. Oertge— Pfälz. Bank— 100.20Pf. Preßh.⸗u. Sptfabr. 158.— Pfälz. Hyp.⸗Bank,—.— 191.50 Transport Pf. Sp⸗ u. Cbb. Landau 140.——lu. Verſicherung. Nbein. Kreditbank 134.— 188.75% A⸗G Rhſch. Seetr. 918— Südd. Bank 5 deen Giſenbahnen, Pfälz. Ludwigsbahn 5 „ Nordbahn Heilbr. Straßenbahn Chem. Induſtrie. .⸗A. f. chem. Induſtr. —.— 68.— n 2= 670.— — 131.80 Bad. Aſſecurranz 121¹0 79.— ontinental. Verſich. 390.——. Mannh. Verſicherung 400.——. ——— Dberrh. Verſich.⸗Geſ.—.— 445. —.—5 Berliuer Eſeettenbörſe. Berlin, 31. Jult.(Schlußkurſe.) Bad. Anil.⸗u. Sodafbr. 348.——.— Chem. Fab. Goldenbg.—.— 190 Verein chem. Fabriken 285. Württ. Tranp.⸗Verſ. 585.— Induſtrie. .⸗G. f. Seilinduſtrie—.— 131.— Staasbahn Ruſſennoten 214.65 314.60 4 505 Pfbr 50% Chineſen 102.50 102.50 40% Italiener 105.——.— 4½% Japaner(neu) 89.60 89.— 1860er Loſe 154 25 154.75 4% Bagdad⸗Anl. 87.10 87.— Kreditakkien 195.50—. be Bank 151.20 151.70 Berl. Handels⸗Geſ. 160.30 160.— Darmſtädter Bank 122.70 122.70 Deutſch⸗Aſiat. Bank 135.40 135.40 Deutſche Bauk 231.50 281.70 Disc mandit—.— 172.20 Dresdner Bank 136.30 136.50 Rhein. Krediibank 183.50 133.— Schaaffh. Bankv. 128.80 128.70 335 0 0 148.50 Lombarden Canada Pacifte Hamburg Packet Hambg. Paket neue Nordd. Lloyd Dynamit Truſt Licht⸗ u. Kraftanl. Bochumer Konſolidation Dortmunder Gelſenkirchner Harpener Laurahütte Phönix Ribeck⸗Montan Wurm⸗Revier Anilin Treptow Braunk.⸗Briketts D. Steinzengwerke 20 Düſſeldorfer Wag. 2 Elberf. Farben(alt) Weſtereg. Alkaliw. Wollkämmerei⸗Akt. Chem. Charlottenb. Tonwaren Wiesloch Zellſtoff Waldhof Celluloſe Koſtheim Rüttgerswerken 21.99 21.70 168.— 166.40. 109,30 93.10 116.— 219.— 191— 199.— 206.10 171.20 193.— 364.— 178.10 205.— 278.20 409.— 180.70 124.50 187.— 94.50 315.10 212 50 211.70 150,20 150.— Privatdiskont 2¾8% M Berlin, 31, Juli.(Telegr.) Nachbörſe. ſtrebitraultien Diskonto Komm. [Privattelegramm des 195.40 195 50 172.20 172.50 Staatsbahn Lombarden 148.50 148.60 21 20 21.70 General⸗Anzeigers.) * Berlin, 31. Juli.(Fondsbörſe.) Die Börſe Erxöffnete in feſter Haltung im Juſammenhang mit der feſten Tendenz an den Weſtbörſen, ſowie mit Newyork, Amerikaniſche Werte feſt, beſonders Kanada Pacific weiter lebhaft gefragt, auch in Uebereinſtimmung mit London, 169.40 gegen 167.60 gegen geſtern. Der Geſamtverkehr hielt ſich jedoch anfangs in Agem Rahmen. Als gegen Ende der erſten Börſenſtunde die Didbidende des Bochumer Vereins mit 15 Proz. bekannt wurde, befeſtigten ſich Hütten⸗ und Bergwerksaktien durch⸗ g. ſtiegen von 216.50 auf 218.50, Laurahütte Proz. höher, Phönix gleichfalls um 1½ beſſer 170.40, Gelſen⸗ irchener um 17½, 190.60 und Harpener um 1½ erhöht. Durch Abſchluß der Bochumer wurde der vorliegende Bericht aus Rheinland und Weſtfalen, der beſagt, daß eine ernſtliche Beſ⸗ ſerung der Preiſe in der Eiſeninduſtrie vorerſt nicht in Aus⸗ ſicht zu nehmen ſei, jerner, daß der Bericht des Stahlwerkver⸗ Verein D. Oelfabriken—.— 127.25 Pinoler⸗ 1198— Weſt A⸗W. diamm.— 186.—Cmailir de Kne „„ Vorzug 105.50—.— Emaillw. Maikammer—.— Brauereien, Ekttlinger Spinnerei 105.— Bad. Brauerei 95.——.— Hüttenh. Spinneret 95.— Binger Aktienbierbkr.—.——.— Karlsr. Maſchinenbau Durl. Hof vm. Hagen—.— 261.— Nähmfbr. Haid u. Neu Eichbaum⸗Brauerei 110.50—.— Foſth. Cell. u. Papierf. Elefbr. Rühl, Worms 85.—.— Mannh. Gum. u. Asb. 140.——.— Ganters Br. Freibg. 106.——.— Maſchinenf. Badenia—.— 198.— Kleinlein Heidelberg 195.——.—Oberrh. Elektrizität 22.50—.— Homb. Meſſerſchmitt 50.——.—Pf.Nähm u. Fahrradf.—. 124.50 Ludwigsh. Brauerei 220.——.— Portl.⸗Zement Holbg. 150.——.— Mannh. Aktienbr. 137.—Südd. Draht⸗Induſt.—.— 116.— Pfalzbr. Geiſel, Mohr—.——.— Südd. Kabelwerke 120.20—.— Brauerei Sinner=+ 250.— Verein Freib. Ziegelw. 135.——. Br. Schrödl, Heidlbg. 200.——.—.— „Schwartz, Speyer 121.——.— Würzmühle Neuſtadt———.— „Ritter, Schwetz.—.——.—Zellſtoffabr. Waldhof—.— 318.— „S, Weltz, Speyer—.— 72.50 Zuckerfbr. Waghäuſel 148 50 147.50 „3. Storch., Speyer 70.——.— Zuckerraff. Mannh. 68.——.— —.— ** Telegraphiſche Handelsberichte. * Solingen, 31. Juli. Die Konkursbilanz der So⸗ linger Bank ſollte erſt am Montag bekannt gegeben werden. Der Konkursverwalter Lieſer beſtimmt lt.„Frkft. Ztg.“ einen ſiebengliedrigen Gläubigerausſchuß zur Prüfung der Bilanz. B. Von der Frankfurter Börſe. Die Zulaſ⸗ ſung der nom. M. 4 000 000 Aktien der Süddeutſchen Ban kan Mannheim Nr. 6001—10000 zur Notierung im öffentlichen Börſenkursblatt wurde genehmigt, das gleiche die Zulaſſung der nom. M. 15 000 000 4½ proz. Anleihe von 1908 Serie VI Nr. 34 001—49 000 der Allgemeinen Elektrizitäts⸗ Geſellſchaft zu Berlin. Frankfurt a.., 31. Juli. Wie der„Finanz⸗ Herold“ erfährt, herrſchten Differenzen bei der Südweſt South Africa Territory Comp. in Südweſtafrika zwiſchen den Deſig⸗ nierten Dr. Weſtfall und Graf Baudiſſin, an deren Stelle Eng⸗ länder traten. Ihre Abberufung erfolgte, weil die deutſche Partei die geſamten Aktien an ein Berliner Syndikat ver⸗ kaufen wollte; dem widerſetzten ſich die Engländer. * Dresden, 31. Juli. Der Aufſichtsrat der Dresdner Preßhefe⸗ und Kornſpiritus⸗Geſellſchaft Brahmſch ſchlägt lt. „Arkft. Ztg.“ 12½ gegen 12 Proz. Dividende im Vorjahre vor. Neckarſulmer Ueberſeeiſche Schiffahrts⸗Telegramme, 7 New⸗Hork, 29. Juli.(Drahtbericht der While Star einz Southampton ab, iſt heute nachmittag hier angekommen. Mitgeteilt durch das Paſſage⸗ und Reſſe⸗Burean Gund⸗ lach u. Bärenklau Nachf. in Mannheim, Bahnhofplatz Nr. 2, direkt am Hauptbahnhof. **** Kurſe deutſcher Kolonialwerte vom 31. Juli, Mitgeteilt durch von der Heydtſches Kolonialkontor G. m. b. H. Berlin W. 64, Behrenſtraße 8. Ohne Verbindlichteit für die Redaktion! 85 Freibleibend— 10 Afrikaniſche Kompagnie.⸗SG. 85 4 Borneo⸗Kautſchuk⸗Compagnie.⸗k. 80 15 Bremer Kolonial⸗Handelsgeſellſchaft J. Oloff u. Co. Aktien⸗Geſellſchaft„—5 Central⸗Afrikaniſche Bergwerks⸗Geſ.— 5 80 Central⸗Afrikaniſche Seen⸗Geſellſchaft. 105 Debundſcha Pflanzung 135 Deutſche Agaven⸗Geſellſchaft 9⁵5 D. Hand.« u. Plant.⸗Geſ. d. Südſee⸗J. 178 Deutſche Kolonial⸗Geſ. für Südweſt.— Deutſche Kautſchuk⸗Aktien⸗Geſellſchaft Deutſche Samoa⸗Geſellſchaft Deutſche Togo⸗Geſellſchaft Deutſch⸗Oſtafrika⸗Geſ. Stamm⸗Ant. 1„ Vorzugs⸗Ant. Deutſch⸗Oſtafrikan. Plantagen⸗Geſ. Dtſch.⸗Oſtafr. Plantag.⸗Geſ. Vorz.⸗Akt. Deutſch⸗Weſtafrikan. Handels⸗Geſellſchaft Geſellſchaft Nordweſtkamerun Lit. A. 5 5„ Geſellſchaft Südkamerun.„Lit. A. 8 0„luit. Hanſeatiſche Platagen⸗Geſellſchaft Jaluit⸗Geſellſchaft 5 5 Genußſcheine Kaffee⸗Plantage Sakarre Vorzugs⸗Akt. 5 5 5 Stamm⸗Akt. Kamerun⸗Bergwerks⸗Akliengeſellſchaft Kamerun⸗Kaukſchuk⸗Coooo.. Kautſchuk⸗Pflanzung Meanja Akt.⸗Geſ. Moliwe⸗Pflanzungs⸗Geſellſchaft Neu⸗Guinea⸗Co. Vorzugs⸗Ant. 5 5„ Stamm⸗Ant. Oſtafrika⸗Kompagnie Otavi⸗Minen⸗ und Eiſenbahn⸗Geſellſchaft Pacific Phosphate Co 92 Rheiniſche Handei⸗Plantagen⸗Geſellſchaft Safata⸗Samog⸗Geſellſchaft Samoag⸗Kautſchuk⸗C... Sigi⸗Pflanzungs⸗Geſellſchaft— South⸗African⸗Territories 0 ſh 0 d South⸗Weſt⸗Africa⸗Compo.. 156 ſh Uſambara Kaffeebau⸗Geſ. Stamm⸗Ant. 25 Jsfr. 5. Borzugs⸗Ant. 45 zefr. Weſtafrik. Pflz.⸗Geſ. Bibundfi St.⸗Ant. 92 * 67 58— Weſtafr.„Viktoria“ zuſ.⸗gel. St.⸗Akt. 50 5 5 Vorz⸗Akt.— 10⁰0 Weſtd. Hand.⸗ u. Plant.⸗Geſ. Düſſeldorf 65 70 M„„ Marx& Soldschmidt, Mannheim 1 S 2S888 88111 o 55 75 80 ISSIIIISSs 9 8 Eſtrl. o ſh. — 5„ 4 8. —.— 30 38fr. 17 100 4 5 Sο · SD SSSS lSSSSSSOSNSD 81. Juli 1908. Proviſtonsfrei! dbeee Wir ſind als Selbſtrontrahenten uter Vorbehalt: Ver⸗ käufer .⸗G. für Mühlenbetrieb, Neuſtadt a. d. G. Atlas⸗Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Zudwigshafen M. Badiſche Feuerverſicherungs⸗Bank Baumwollſpinnerei Speyer Stamm⸗Aktien G, Nhelniſche Gasmiatgter, Miaunzeim Benz& Co., Rhein asmotoren, Brauerei⸗Geſellſchaft vorm. Karcher, Emmendingen Bruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft Bürgerbräu, Ludwigshafen Chemiſche Fabriken Gernsheim⸗Heubruch Daimler Motoren⸗Geſellſchaft. Untertürkheim Fahr Gebr.,.⸗Geſ., Pirmaſens e e Enzinger, Worms Flink, Eiſen⸗ und Broncegießeret, Mannheim Frankenthaler Keſſelſchmiede Fuchs, Waggonfabrik, Heidelberg vorm. Genz, Heidelberg indes Eismaſchinen Linoleumfabrik, Maximtiliansau Lothringer Baugeſellſchaft, Metz Lux ſche Induſtriewerke,.⸗G. Ludwigshafen Maſchinenfabrik 8 Schnabel& Henning ahrra Pfälziſche Mühlenwerke, Schifferſtadt Nheinau, Terrain⸗Geſellſcha Rheiniſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G., Mannheim R iſche Metallwarenfabrik, Genußſcheine Rheiniſche e enen Maunheim Rheinmühlenwerke, Mannheim Rheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Mannheim Rombacher Portland⸗Cementwerke Stahlwerk Mannheim Süddeutſche Jute⸗Induſtrie, Mannheim Süddeutſche Kabel,„tannheim, Genußſcheine Unionwerke,.⸗G., Fabriken f. Brauerei⸗ ichtun Unionbrauerei Karlsruhe Vita Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Mannheim Waggonfabrit Raſtatt Waldhof, Bahngeſellſchaft 2 Immobiliengeſellſchaft Weſtendbau⸗Geſellſchaſt in Karlsruße Zuckerfabrik Frankenthal 8 ⁰ 77 5 d inas 5 F SIIIEneln — 88 8111 885 121. 5 2 * *˙ Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum⸗ für Kunſt, Feuilleton und Vermiſchtes: J..: Dr. Fritz Goldenbaum: für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: Rich. Schönfelder; für Volkswirtſchaft und den übrigen redaktionellen Teil: J..: Franz Kircher. für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Franz Kircher; Druck und Verlag der Dr.., Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m. b..: J..: Julins Weber, Southampton.) Der Schnelldampfer„Teutonie“, am 22. Juli von Telegramm⸗Adreſſe Margold, Feruſprecher: Nr. 56 und 1697 cg. S. 88 FaSS S 88 * 4 4 1 r. Mannheim, 31. Juſt. General⸗Anzeiger(Abendblatt.) 7. Seſte Nlus Stadf und Tand. Mannheim, 31. Juli 1908. Schlußfeier der Oberrealſchule. In der Aula des Realgym⸗ naſtums fand heute Morgen 8 Uhr die Schlußfeier der hieſigen Oberrealſchule ſtatt, die ſich eines ebenſo vegen Beſuches zu erfreuen hatte, wie tags zuvor die Feier des Realgymnaſiums Als wirkſame Eröffnung ſpielte das Schülerorcheſter(Streichmuſik mit Klavier und Pauken) den Krönungsmarſch aus den„Folkungern“ flott und ficher unter Betfall. Hiemuf hielt Herr Direktor Dr. Roſe eine längere Anſprache, der er die Sentenz des griechiſchen Weiſen Panta rhei„Alles iſt im Fluſſe begriffen“! zugrunde kegte. Alles Leben iſt ein ewiges Auf⸗ und Abfluten, altes verſinkt, neues er⸗ ſcheint im Zeitenſtrom. Auch die Schule als lebendiges Gebilde un⸗ kerliegt dem Gefetze des Wechſels und der Veränderung. Neben den alben Gymnaſialamſtalten ſind in den letzten Jahrzehnten neue rea⸗ liſtiſche getreten, welche ſich mehr der mathematiſch⸗naturwiſſen⸗ ſchaftlichen Geiſtesbildung neben der neuſprachlichen Richtung wid⸗ meu. Aus der Gegenwart heraus geborem und den Anforderungen des modernen Lebens am beſten angepaßt, ſind ſie nicht in ſtarre überkonumene Lehrpläne eingeengt, und vermögen daher auch wei⸗ teren Volkskreiſen am leichteſten eine moderne umfaſſende Bildung zu vermitteln. Aufmerkſam prüft die Schule alle Neuerungen und Zortſchritte auf pädagogiſchem Gebiete. So hat ſie auch der Spiel⸗ bewegung ihre volle Aufmerkſamkeit geſchenkt und ſie zu pflegen be⸗ en und zwar micht bloß aus geſundheitlichen, bielmehr auch aus erziehlichen Gründen, um die im Spiele liegende glückliche Ver⸗ einigung von Ordnung und Freiheit pädagogiſch zu nutzen. Im Ver⸗ gleiche des Verlaufs des menſchlichen Lebens mit dem Laufe eines Stromes haben auch die Stromengen des Lebens den Simm einer Pauſe, um meue Kräfte zu ſammeln. In weiterer Anknüpfung an dieſes Bild mahnte der Redner ſeine Schüler, die vor der Ent⸗ laſfung ſtehen, ſich ſtets in der lebendigen Strömung zu halten, micht ſich im trägen Altwaſſer treiben zu laſſen, dem richtigen Kurs feſthalten, Kopf hoch und tatbereit etas leiſten, nicht bloß wün⸗ ſchen, denn nur der kräftige Schwimmer erreicht das Ziel, auch im Lebensſtrom gilt dies. Zwar die Jugend hat das Vorrecht und Be⸗ dürfnis der Freude und des heiteren Genießens, doch nicht des zügel⸗ loſen Genuſſes. Jung und geſund ſein, iſt ſchon Freude genug. Die Freude an der Natur und an der Kunſt iſt die veinſte, edelſte und weichſte. Mögen ſie alle Abiturienten als glückliches Geleit auf ihrem Lebenstwege erhalten bleiben, mit dieſem Wunmſche ſchloß Herr Direktor Roſe ſeine heherzigenswerten Ausführungen und über⸗ reichte ſodann den 26 Abiturienten das Reifezeugnis. Unter der ſchwarzbefrackten Schar hob ſich die weißgekleidete Abiturientin aus Zudwigshafen auffällig als ein„weißer Rabe“ ab. Später wird ſich dies Bild wohl noch anders geſtalten. Eine Abiturientenrede war nicht vorgeſehen. Das Programm enthielt noch verſchiedene geſang⸗ liche und deklamatoriſche Vorträge. Der von den Oberprimanern Dumas und Karl ausdrucksvoll geſprochene Fauſtdialog(J. Teil, 1, Nacht Fauft und Wagner) fand verdienten Beifall. Eine von F. Mack arrangierte Hymme„Hoch über Dir“ nach dem Prieſtermarſch aus der„Zauberflöte“ für Aſtimmigem Chor und Orcheſter kam wecht hübſch zu Gehör. In ſtetem Wechſel folgten Gedicht⸗ und Lie⸗ dervorträge: Das Göttliche von Goethe(Neckerauer O1), „Schäfers Sonmtagslied“ von Mendelsſohn, Aſtimmig mit Klavier⸗ begleitung ſehr ſtimmungsvoll gebracht,„O Deutſchland“ von Schön⸗ aich⸗Carolalh(Hie ber OII),„Kaiſer Heinrich der Vogler“ von Löwe(zweiſtimmiger Chor mit Klavier) und„Volkers Nachtgeſang“ von Geihel, letzteres vom Unterprimaner Dobl in ſeiner ergreifen⸗ den Stimmungsmalerei der Lebensbilder des edlen Helden und kühnen Fiedle voll Heldenluſt, Liebeswonne, Todesmut ſo jugendfriſch U verkündigt, daß ſtürmiſcher, ſpontaner Beifall der Wadiſche 2 ſen Schluß bildete die Mack für Aſtimmigen Orcheſter geſchaffen. Die in anſprechenden Weiſen gehaltene Hymmne gewann im der kraft⸗ bollen Wiedergabe dem abweſenden Komponiſten und verdienſtlichen Geſangslehrer neue Anerkennung durch den Applaus des Publikums. „Freiwilliger Lehrmittelfond für die Handelsfortbildungs⸗ ſchule. Im Frühjahr 1902 wurde in Verfolg eines von den Herren Generalkonſul Reiß, Geh. Kommerzienrat Diffené und General⸗ konſul Simon unterzeichneten Aufrufs der„Freiwilbige Lehrmittelfond der Haendelsfortbildumgs⸗ ſchule“ gegründet. Dieſer bezweckt, den gut veranlagten und fleißigen, aber unbemitteltem Schülern der ſtädtiſchen Handels⸗ fortbildungsſchule die Unterrichtsmittel(Lehrbücher, Hefte u. dgl.) unentgeltlich zu ſtellen. Schon im erſten Jahre wurden von 183 Firmen und Einzelperſonen zuſammen 1013 M. teils fortlaufender, Bekanntmachung. Nr. 905981. Umgrabung und Wiederbelegung älterer Friedhofteile betreffend. 31668 Jur hieſigen ſtädt.Hauptfriedhof gekangen imLaufe des kommenden Spätjahres vom III. Teil die 4. 5. und 6. Abteilung, enthaltend die Gräber der in der Zeit vom 4 Auguſt 1875 bis 12. September 1878 verſtorbenen Erwachſenen und Kinder zur Umgrabung und Wiederverwendung als Begräb⸗ misſtätten Wünſchen Beteiligte, daß ein in dieſen Abteilungen gelegenes Grab übergangen werde, ſo iſt dies bis längſtens 80. September 1908 beim ſtädtiſchen Fried⸗ hofſekretauiat— Kaufhaus, 2. Stock, Zimmer Nr. 20— anzumelden und hiefür die vor⸗ geſchriebene Verſchonungstaxe, die für das Grab eines Erwachſenen No. 30670 J. Der ſogenannte beginnt am Montags und Donnerstags Kartoffeln und Weißkraut daſelbſt Ritter. 31664 Bekanntmachung. Den Großverkauf von Bohnen ꝛc. betr. Montag, deu 3. Auguſt er. und wird auf den kleinen Plauken/ N%, welchen Tagen auch der Großverkauf von Gurken, Mannheim, den 30. Juli 1908. Bürgermeiſteramt: teils einmaliger Beitväge zum Fond gezeichnet und bis jetzt ſind dem letzteren insgeſamt 4710 M. zugefloſſen. Es konnten mit Hilfe dieſer Gelder bisher 1206 Schitlern der Handelsfortbildungsſchule 19 Prozent der Geſamtzahl, und zwar 554 Knaben(12 Prozent) und 652 Mädchen(42 Prozent) freie Lehrmittel gewährt werden. Die Zahl der Unterſtützten war eine von Jahr zu Jahr und zwar in raſcherer Progreſſion als die Schülerzahl der Handelsfortbil⸗ dungsſchule ſteigende. Sie betrug 1902= 78, 1903 ſchon 139, 1904= 175, 1905 ſtieg ſie auf 227, im folgenden Jahre auf 245, und im Jahre 1907 wurden gar 342 Schüler mit Lehrbüchern bedacht. Angeſichts der bekannten Tatſache, daß die Lehrlinge im Handelsgewerbe weit überwiegend Kinder unbemittelter Leute ſind, für welche die Beſchaffung der Unterrichtsmaterialien vielfach ein recht ſchweres Opfer bedeutet, läßt ſich ermeſſen, welche ſegensreiche Wirkſamkeit der freiwillige Lehrmittelfond in dem ſechs Jahren ſeines Beſtehens entfaltet hat. Von den anfänglich gezeichneten Jahresbeiträgen iſt eine Anzahl infolge Ablebens der Zeichner, Erlöſchen der Firma u. a. m. ingwiſchen in Wegfall gekommen, während doch, twie gezeigt, der Fond von Jahr zu Jahr erhöhter Eimahmen bedürftig iſt. Es ergeht deshalb der dringende Appell an die der edlen Sache noch fermſtehenden Kreiſe der Eimwohner⸗ ſchaft und insbeſondere des Handels und der Induſtrie, das erfreu⸗ licherweiſe in unſerer Stadt ſo rege Intereſſe für eine gediegene Fachbildung des kaufmänniſchen Nachwuchſes auch durch Gewährung fortlaufender Jahresbeiträge zum„freiwilligen Lehrmittelfond der Handelsfortbildungsſchule“ zu betätigen. Zeichnungen von Bei⸗ trägen werden vom Mitgliede des berwaltenden Komitees, Kgl. Rumäniſchen Generallonſul Herrn Karl Simon, N 7, 10, vom Sekretariat des Oberbürgermeiſters(Kaufhaus), Sekretariat der Handelsfortbildungsſchule(Kurfürſtenſcharlhaus), ſowie von der Erheberin, die in den nächſten Wochen eine Reihe von Perſönlich⸗ keiten beſuchen wird, entgegengenommen. *„ Zwei Streikvergehen. Während der Bordarbeiteraus⸗ ſperrung rief am 15. April der verheiratete Hafenarbeiter Gg. Schertel von Landau, wohnhaft in Ludwigshafen, dem bei der Holzfirma Janſon beſchäftigten Arbeitswilligen Karl Gram⸗ lich zu:„Mach, daß Du fortkommſt mit Deinem Rad, oder ich werf Dich in den Hafen“. Am 21. April begegneten ſich beide wieder und Schertel forderte den Arbeitswilligen hier wieder auf, die Arbeit niederzulegen. Eine Bedrohung erfolgte jedoch nicht. In Anbetracht der ſchweren Vorſtrafen verurteilte das Schöffengericht den Angeklagten wegen Vergehen gegen den Paragraphen 153.O. zu einer Gefängnisſtrafe von 2 Wochen.— Beim Kohlenarbeiterſtreik ließ ſich der frühere Arbeiter der Syndikatfreien Kohlenvereinigung, der verheira⸗ tete Taglöhner Heinrich Hering aus Bruchſal, wiederholt zu beleidigenden Aeußerungen gegen die beim Syndikat beſchäftig⸗ ten Arbeitswilligen Karl Ehmann, Joſef Senges und Jakob Franz hinreißen. Am 21. April abends zwiſchen 7 und 8 Uhe apoſtrophierte er ſie mit den Worten Zuchthausbeſen, Streik⸗ brecher, Lumpen uſw. Derſelbe Vorgang wiederholte ſich am 27. Mai morgens in der Nähe der Neckarbrücke. Gegen den An⸗ geklagten erkannte das Schöffengericht auf 7 Wochen Ge⸗ fängnis. 15 reeeeeeeeeeeerkeree 7 Aus dem Großherzogtum. * Friedrichsfeld, 29. Juli. Die Reſtauration zur„Main⸗Neckar⸗Bahn“, bisher Herrn Heſterle gehörend, iſt bei der Zwangsverſteigerung zum Preiſe von 97100 Mark wieder in den Beſitz des früheren Eigentümers, Herrn Baptiſt Nagel, übergegangen. * Weinheim, 30. Juli. Nach dem Adreßbuch gibt es in Weinheim nicht weniger als 88 Vereine, das gibt auf 150 Einwohner einen Verein. Im einzelnen ſind vorhanden 75 welt⸗⸗ liche Vereine und 10 kirchliche. Der größte Verein iſt der Krieger⸗ verein mit 830 Mitgliedern. Dieſe Menge findet Gelegenheit, in 3 Hotels, 20 Gaſtwirtſchaften, 28 Reſtaurants, 5 Weinwirt⸗ ſchaften, einigen Cafes und zwei alkoholfreien Reſtaurants, in Summa 60 Wirtſchaften, zu tagen. * Weinheim, 30. Juli. Ein Radfahrer namens Jöſt von Unterflockenbach verunglückte beim Waldfeſt ſo ſchwer, daß er ſeinen Verletzungen im hieſigen Krankenhaus erlegen iſt. Er ſoll mit ſeinem Rad einen ziemlich ſteilen Berg hinuntergefahren und dabei vom Rade geſtürzt ſein. oc. Hockenheim, 30. Juli. Die hieſige Dampf⸗ waſch⸗ und Bleichanſtalt iſt durch Kauf von der Vergebung von Hochbau⸗ U 3 5 9 F 2 arbeiten. Zum Umbau des früheren Aufenthaltsgebäudes auf dem altenRangierbahnhof inMann⸗ heim zu einem Dienſtwohn⸗ gebäude ſollen die nachver⸗ zeichneten Bauarbeiten nach der Verordnung des Großh. Miniſteriums der Finanzen vom 3. Januar 1907 in öffent⸗ lichem Wettbewerb vergeben Bohnenmarkt praktischste R a abgehalten, an nerden: 80679[Apparat der Welt. 1. Erd⸗, Grab⸗ u. Maurer⸗ Sammetwei arbeiten. ſtattfindet. 2. Schreinerarbeiten. 8. Glaſerarbeiten. 4. Tüncherarbeiten. Die Zeichnungen und das Bedingnisheft, die nicht nach Schieß. auswärts verſandt werden, Vorkenntni 1907 Verkauf über 50000 Mk, 25 und für ein Kindergrab Mk. 15 beträgt, an die ſtädtiſche Friedhoftaſſe zu bezahlen. an die Angehörigen von Ver⸗ ſtorbenen, auf deren Gräbern in den oben bezeichneten Abteilungen Monuumenke ſich befinden, ergeht gleichzeitig dieAufforderung, eden⸗ ſalls binnen oben bezeichneter Friſt die us ſr dcht meuls anzuordneu falls ſte nicht in Sekretaria r Handelshochſ die Erhaltung desſelben und bezw. ſch ſii and 5oe Uebergehung des Grabes durch Zahlung der obeu bezeichneten Taxen veranlaſſen wollen. Nach Ablauf dieſer Friſt wird die Friedhofkommiſſion über dle hochſchuüle(Kurſürſt Friedrich⸗Schule, O 6, Manuheim, den 28. Juli 1908. Prof. Dr. Schott. Handelshochſchule. Das ausführliche Programm der Handelsho ſchule für das Winterſemeſter 1908%09 kann auf dem Sekretariat der Handels⸗ Büros der Handelskammer(B 1, 7p), des Verkehrsvereins(Kauf⸗ haus Bogen 57), der kaufmänniſchen Vereine, ſowie im Zeitungs⸗ klosk am Waſſerturm in Empfang genommen, nach auswärts hule(Mannheim, Kurfürſten⸗ ſchule) unentgeltlich und poſtſrei bezogen werden. 3166 Der Studiendirektor der Handelshochſchule: liegen auf unſerem Hochbau⸗ bureau, Große Merzelſtraße Nr. 7, 1. Stock rechts, wäh⸗ rend der üblichen Geſchäfts⸗ ſtunden auf, wo auch die An⸗ gebotsformulare zum Einſetzen der Einzelpreiſe erhoben werden können. Die Angebote ſind ſpäteſtens bei der öffentlichen Verding⸗ 5 ungsverhandlung am 5. Aug, 1908, vormittags 10 Uhr, verſchloſſen, portofrei und mit der Aufſchrift„Umbau des früheren Aufenthaltsgebäudes“ Stüok. Erdgeſchoß), aut den Velletzungen unmögleh „Mulcuto“ der preiswürdigste und Rasileren ohne jede 20 Pfg. für Porto oder gegen Nachnahme von Paul Maller&.L Illustr. Preisliste froi. Wiederverkäufer gesucht.. Sparkaſfe um den Preis von 96 000 Mk. in den Beſitz des früheren Inhabers übergegangen. oc. Raſſtatt, 30. Juli. Anläßlich des 100 jährigen Beſtehens des Ludwig Wilhelm⸗Gymnaſiums fand geſtern vormittag 10 Uhr in der großen Fruchthalle ein Feſtakt ſtatt. Unter den anweſenden Ehrengäſten bemerkte man die Herren Weihbiſchof Dr. Knecht, Prälat Dr. Oehler⸗ Karlsruhe und Oberſchulratsdirektor Dr. v. Sallwürk. Nach der Feſt⸗Ouvertüre hielt Gymnaſtumsdirektor Hofrat Neff die Feſtrede und brachte ein dreifaches Hoch auf den Groß⸗ herzog aus. Geh. Rat v. Sallwürk behandelte die Ziele der Erziehung. An die Feier, die eine Fülle von hervorragen⸗ den muſikaliſchen Darbietungen der Schüler in ſich ſchloß, reihte ſich ein Frühſchoppen. Der Nachmittag war der Beſichtigung der Stadt gewidmet, abends vereinigte man ſich zu einem ſolennen Feſtbankett im Lindengarten. oc. Karlsruhe, 30. Juli. Der Vorſtand des Grund⸗ und Hausbeſitzervereins hat an die hieſigen Darlehenskaſſen unter Hinweis auf die unbefriedigende Lage der Hausbeſitzer, ſowie beſonders darauf, daß der Reichsbankdiskont von ſeiner früheren Höhe wieder auf einen normalen Stand zurück⸗ gegangen iſt, die dringende Bitte gerichtet, den Zins fuß für Hypotheken alsbald entſprechend zu ermäßigen. — Auf 1. Januar 1909 iſt in hieſiger Stadt die Gründung einer Kaſſe für Mutterſchaftsverſicher ung geplant. Seele des Unternehmens iſt der praktiſche Arzt Dr. Alfons Fiſcher. * Karlsruhe, 30. Juli. Im hieſigen Baugewerbe hat ſich die Lage ernſter geſtaltet. Eine größere Firma iſt ſchon ſeit längerer Zeit in Liquidation, eine andere hat ihre Zahlungen eingeſtellt und eine dritte iſt in Schwierigkeiten geraten. Die letztere iſt eine der größten, wenn nicht die größte hier, und ihr Sturz würde andere Exiſtenzen nach ſich ziehen. Es werden deshalb Anſtrengungen gemacht, die Firma zu halten. oc. Gaggenau, 30. Juli. Das ſpaniſche Kriegsminiſterium hat die Süddeutſche Automobil⸗Fabrik Gaggenau mit der Liefe⸗ rung mehrerer kriegsbrauchbarer Laſtfahrzeuge beauftragt, * Bernau(A. St. Blaſien), 30. Juli. Letzten Sonntag ſpielten einige Knaben hier mit einer Dynamitpatrone. Plötzlich explodierte dieſe und verletzte den 13 Jahre alten Robert Schmidt an einer Hand und im Geſicht ſchwer. Auch iſt das eine Auge in Gefahr. ee W 801¹. HKaben Bitaareg Rerlzlonen Sbeber-Anlagen Aurtergerbahtttchs 2 aller Syaismne, Vergteteh. Bücher- RSVISsOr 5 ück. Büchner] Worms 3. A. Sondere brkm. Hethode Auezelehaungen:? Herren aa Damen 88 erhalten in kurzer Seit eine ſchoͤne 5 7 Ciarlugler Aufn Gebruder FI. 3. Breitestr. FI, 3. 8 57399 Einen Fehler machen Sie, weun Sie mein. Moſel⸗Cognae nicht verſuchen. 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