(Badiſche Volkszeitung.) Badi Abonnement: Pfennig monaflich. Baingerten 28 Pfg. monatlich unch des Boß dez tcl. Poſte enftegieg W..4 p Ouartab, che Neueſte der Stadt Mannheim und umgebung⸗ 9 (Mannheimer Bolksblatt.) Telegramm⸗Areſſe: „Journal Mannheim““ Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 -eee Pig⸗ — 2 2 2 Druckerei⸗Bureanu(An⸗ — Anabzängige Tageszeitung. aabnev Drnderbcben 1 eeeeen in Maunheim und 1 5 kung Taglich 2 Husgaben Eigene Redaktionsbureaus RNedakton D Nemeele 1 mart 4 gedung.(ausgenommen Sonutag) in Berlin und Karlsruhe. Expedition und Verlags⸗ Oluß der Jnſeraten⸗tnaahme für das Mittagsblatt Morgens% 0 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 tthr. Nr. 355. Montag, 3. Auguſt 1908.(Mittagblatt. eee Die heutige Mittagsausgabe umfaßt 12 Seiten. Bismarckfeier der Pfalz. Am deutſchen Strom am grünen Rhein, Du Land voll Biederkeit und Treue, Du Land im Frühlingsſonnenſchein! O Pfälzerland, wie ſchön biſt du! Die Pfals hatte geſtern einen großen nationalen Feiertag. Hoch oben am Ludwigsbrunnen bei Haardt beging ſie das Gedächtnis an Deutſchlands großen Toten. Zu Tauſenden und Abertauſenden ſtrömten Männer und Frauen, Junge und Alte, der ſtillen und ſchönen Stätte im Walde zu, wo der Blick weit, weit hinausſieht ins Pfälzer Land. Neu⸗ ſtadt trug reichen Fahnenſchmuck durch alle Straßen hin bis zu den kleinſten Gaſſen, viele Häuſer prangten in feſtlichem Grün, ein buntbewegtes Leben vor allem in den Straßen, durch die unter den Klängen der Muſik der Zug der fremden Gäſte ſich bewegte. Der Himmel meinte es gut mit den pfälzer Bismarckverehrern. Der Feſtplatz lag im ſchönſten Sonnenſchein da. Eine echte, rechte nationale Volksfeier, deren feierlich großer, herzlich patriotiſcher Stimmung ſich wohl niemand entzogen hat, der teilnehmen konnte. Und ein mächtiger, begeiſternder Anſporn für die Tauſende zu weikerem nationalpolitiſchen Tun in Bismarcks Geiſt. Indem wir Bismarck ſeierten und die gewaltige, heldiſche eit, in der er ſtand und die er führte, wieder ntit mächtigem Flügelſchlage an uns vorüberrauſchte, richteten wir uns wieder höher empor vom dumpfen Druck des Alltags und ſeiner zermürbenden Sorge, wurde das Auge wieder belebter, glänzender der Blick und vertrauender richtete er ſich in die Zukunft des Vaterlandes. Wie Baſſermann dieſem ſtarken Gefühll des Selbſtvertrauens und des beſonnenen Optimismus in ſeiner großen Rede weithinhallenden Aus⸗ druck gab. Er feierte Bismarck, indem er in weiter Ueber⸗ die innere und äußere Lage Deutſchlands um den zehn⸗ len Todestag Bismarcks herum darſtellte, und uns lehrte und antrieb, im Frieden und in friedlicher Gefinnung uns ſtark und tüchtig zu erhalten, Selbſtvertrauen zu haben, nationale Opferwilligkeit, nationales Pflichtbewußtſein. Es iſt von den andern Rednern noch manch ſchönes und warmes Wort geſprochen worden zu Bismarcks und des Vaterlandes Ehr und Preis. Die Baſſermannſche Rede wurde recht eigentlich zum Mittelpunkte der Erinnerungsfeter dadurch, daß ſie dem Tage eine große nationalpolitiſche Bedeutung gab. Baſſer⸗ manns Worte dringen über den engeren Kreis der pfälzer Bismarckgemeinde hinaus. Und darum ſollen an dieſer poli⸗ tiſchen Stelle die Hauptgeſichtspunkte der Rede, die wir weiterhin bringen, nochmals herausgehoben werden. Baſſermann ſprach geſtern ſelten eindringlich, ſcharf. Man fühlte, er wollte nachdrücklich einwirken auf eine große Gemeinde national empfindender Staatsbürger im Sinne der nationalen Politik Bismarckſchen Geiſtes, die wir wieder⸗ aufgenommen. Mit großem Ernſte wußte er zu reden und dann wieder mit feinem Humor, der den Pfälzern beſonders ————— ort ſehr deutlich erkennen, wie die ernſten und eindringlichen Worte die geſpannt lauſchenden Hörer erwärmten, fortriſſen, begeiſterten. Wie ein roter Faden zog ſich durch Baſſermanns Rede der Kampf gegen die Sozilaldemokratie, der im Bunde mit einer weitherzigen und großzügigen Sozial⸗ politik bekanntlich von jeher der Kern ſeiner Politik geweſen iſt. Ihr galten unter lauter Zuſtimmung ſeiner Hörer ſeine wuchtigſten Hiebe. Er zeigte, wie ſie es iſt, die in der aus⸗ wärtigen Politik nicht friedenerhaltend, ſondern frieden⸗ zerſtörend wirkt. Wir bauen unſere Schiffe nicht gegen Eng⸗ land. Aber die Sozialdemokratie unterläßt es keinen Tag, in ihrer Preſſe, voran im„Vorwärts“, den Engländern zu erklären, die Abſichten der Vergrößerung der deutſchen Flotte gingen auf einen Krieg mit England. So erhält die inter⸗ nationale, völkerbeglückende Sozialdemokratie den Welt⸗ frieden, indem ſie die engliſchen Chauviniſten und Kriegs⸗ hetzer ſyſtematiſch gegen Deutſchland aufhetzt! Mit beißen⸗ dem Spott tat Baſſermann den großen Patrioten Bebel ab. An anderer Stelle wieder zeigte er, wie Dank dem nationalen Bismarckgeiſte vieles in Deutſchland feſter, konſolidierter ge⸗ worden, und nur immer die Soziademokratie, als ewiger und ſteter Geiſt der Verneinung, lähmend ünd hemmend auf den ſteten und einigen nationalen Vormarſch wirkt und kraft ihrer treibenden Kräfte wirken will, ſo in der deutſchen Kolonialpolitik, die nur noch in ihr eine unbelehrbare und wütende Gegnerin hat. Treffend geißelte er die wüſte und alles Maß überſchreitende Verhetzung der Arbeitermaſſen durch die Sozialdemokratie, das Hineintreiben in frivole Streiks, die dem Arbeiterhaushalt ſchwere Wunden ſchlagen, die widerliche und ekelhafte Beſchimpfung der Gegner, auch der nicht ſozialdemokratiſchen Arbeiter durch die ſozialdemo⸗ kratiſche Preſſe. Baſſermann erhofft eine allmähliche Abkehr der Arbeiter von der Sozialdemokratie und wer auf den ge⸗ ſunden Sinn unſerer Arbeiter vertraut, kann unmöglich glauben, daß eine Partei wie die revolutionäre, klaſſen⸗ kämpferiſche Sozialdemokratie dauernd die Führung der deutſchen Induſtriearbeiterſchaft behalten werde. An den nationalen Parteien, gerade auch in der Pfalz, iſt es, im Sinne der Baſſermannſchen Kritik an der Sozialdemokratie unter der Arbeiterſchaft zu wirken, nicht neben ihr, und ſo nach und nach die Arbeiterſchaft von der Sozialdemokratie abzulöſen, die die Intereſſen der Arbeiter infolge ihrer unnationalen Politik, ihrer Verhetzung der aufeinander angewieſenen Klaſſen ſehr ſchlecht vertritt. Wenn da Programm abgeſtanden iſt, dann braucht man neue Druckmittel, ſagte Baſſermann, und eines dieſer ſozialdemokratiſchen Druckmittel auf die Maſſen iſt ihre „Weltfriedenspolitik“, die in Wahrheit hinausläuft auf eine Reizung aller deutſchfeandlichen Inſtinkte in England. Von der Weltfriedenspolitik der Sozialdemokratie, die zum Kriege treib und eine ſchwere wirtſchaftliche Kriſis heraufbeſchwören würde, würde der Arbeiter am ſchwerſten getroffen werden. Sehr bedeutſam waren Baſſermanns Ausführungen zur auswärtigen Politik. Sie werden als die Anſchauungen eines der Führer der großen nationalen Parteien des Reichstages behagt haben mag. Man konnte von überſchauendem Stand⸗ mann, ſo denken wohl alle nicht durch Chauvinismus ver⸗ blndeten nationalen Kreiſe. Wir ſind ein friedliebendes Volk und wollen den Frieden erhalten. Aber rings um uns ſehen wir eine geſchäftige Reiſepolitik, ununterbrochene Be⸗ ſuche von Staatsoberhäuptern und Monarchen, eine Politik der einengenden Ententen. Dieſer Einkreiſungspolitik müſſen wir eine Politik des kalten Blutes eckt⸗ gegenſetzen. Die deutſche Politik wird zurückhaltend ſein und im Gefühle ihrer Ruhe und Stärke verharren. Stetig⸗ keit, Einheitlichkeit, Feſtigkeit ſeien die Grundlagen deutſcher Politik, und dann im Frieden, ohne Feindſeligkeit gegen Eng⸗ land, dem wir ſeine Bündniſſe nicht neiden, weiterarbeiten und das Pulver trocken halten. Wenn das Ausland ein genaues Bild von der politiſchen Stimmung des überwiegen⸗ den Teiles des deutſchen Volkes inmitten der Schiebungen und Trübungen der letzten Zeit gewinnen will, ſo wird es dieſes aus Baſſermanns ebenſo patriotiſchen, ſelbſtbewußten, wie nationalpolitiſch ruhigen und kücglen Ausführungen ge⸗ winnen können. Eroberungsabſichten haben wir nicht. Aber zurückdrängen laſſen wir uns auch nicht. Ausſchließlich Sachedunſerer Erwügungen aber iſt, was wir zu tun haben. Baſſermann berührte die Reichsfinanzreform und konnte mit Recht dem Zentrum die Schuld an der Miſere zuwälzen, das eine genau ſo ſchlechte Finanz⸗ wie Kolonialpolitik gemacht hat. Baſſermann fordert, daß die neuen Steuern nicht ausſchließlich indirekte Steuern ſeien, ſondern auch die großen Einkommen und Vermögen heran⸗ gezogen werden. Der große nationale Gedanke allein könne uns hinausführen über die Schwierigkeiten der Finanz⸗ reſorm. Vom nationalen Block meinte Baſſermann kreffend, er werde immer eine der großen Errungenſchaften im Sinne Bismarckſcher Politik darſtellen, auch wenn er nicht mehr ſei. Wir müſſen es uns verſagen, auf die Fülle politiſcher Ge⸗ danken und Anregungen des weiteren einzugehen, die Baſſer⸗ manns gründliche politiſche Betrachtung gab, wir können nichts beſſeres tun als auf ſeine Worte ſelbſt weiſen. In der Pfalz wird demnächſt ein Wahlkampf aus⸗ gefochten, der weſentlich im Zeichen eines nationalen Abwehr⸗ kampfes gegen die vom Zentrum geſtützte /Sozialdemokratie ſteht. Möchten Baſſermanns von ſtarkem Nationalſinn ge⸗ tragenen, von Vertrauen in die nationale Kraft und das nationale Pflichtbewußtſein erfüllten Worte weit hineinwirken ins Pfälzer Land, das Vertrauen mächtig beleben, den Mut des Widerſtandes ſtärken, das Eintreten für den nationalen Kandidaten als Pflicht gegen Bismarck und das mächtig blühende Vaterland erkennen lehren in Bürgertum und Bauernſtand, in Induſtrie und nicht zuletzt im deutſchen Arbeiterſtande. *****. Der Komjteevorſitzende Dr. Guſtav Oehlert⸗Neuſtadt eröffnete um ½4 Uhr die Feier mit einer herzl. Begrüßungs⸗ anſprache, in der er insbeſondere der Anweſenheit Sr. Exz. Wirkl. Geh. Rat Dr. Hamm⸗Bonn und des allberehrten Par⸗ teichefs, Reichstagsabg. Baſſermann gedachte und an⸗ knüpfend daran unter Zugrundelegung des Bismarckſchen Wirkens die heutige politiſche Konſtellation einer kurzen Be⸗ trachtung unterzog. Den Kopf nur hoch, noch leht das deutſche b eeeeeee, eceeeeeeeeeeeeeeeeeeeee weit über Deutſchland hinaus Beachtung finden. Wie Baſſer⸗ Dee Dey Orgel⸗ANyger. Roman von Gdele Rüſt⸗ (Nachdruck verboten!. (Fortſetzung). Es war wieber Großes im Werk— eine gefeierte Diva ſollte morgen eintreffen, um in einem überzähligen der inzwiſchen ſtändig gewordenen Muſeumskonzertezu ſingen. Nie ſtieg ein fünſtler im Hotel ab, ſie alle kamen mit Empfehlungen aus⸗ gerüſtet direkt in das Haus Sehren und wurden glänzend aufge⸗ nommen und beherbergt. Bald rühmten ſelbſt verwöhnte inter⸗ nationale Künſtler dieſes„Patrizierhaus“ durch alle Provinzen und Großſtädte und beglückwünſchte ſich darob, wenn man ſchon mal da den Weg hinunter mußte! Man rühmte die Kultur der Wirte, ihr künſtleriſches Verſtändnis, ihre gediegene Hausmuſit, die geſchickte Miſchung geſellſchaftlicher Typen auf ihren Em⸗ pfängen, ihr behagliches, reiches Heim, die vorzüglichen Weine 95 55 liebenswürdig großen Zug, der ſich in alledem aus⸗ prach. Dr. Herbert Sehren und Frau verſtanden ein Haus zu machen— man hatte ſo etwas in Fünf⸗Hügelchen nicht erlebt! Uebermorgen, nach dem Konzert, ſollte als Maifeſt ein großer Empfang mit Ball in der Villa ſtattfinden. Die ganze obere Etage wurde zum blühenden Hain umgewandelt, in deſſen Flieder⸗ büſchen die Vögel ſingen ſollten. Das gab freilich etwas zn ſchaffen! Vor einem Jahr der„Nordpol“ hatte nicht ſo viel Mühe und auch nicht ſo viel Koſten gemacht. Jetzt war alles Delorative im Groben zuſammen die lebende Blütenpracht mußte noch einen Tag warten. Herbert war wirklich überanſtrengt— er hatte ſich den Wagen beſtellt, um ſich in friſcher Luft zu erholen. Er ließ ſein Gefährt vor dem Sanatorium halten trat aber dort nicht ein, ſondern ging den Orgel⸗Anger weiter ſüdlich her⸗ 36) unter. einige Meter davon entfernt eine zweite Fie Krone und der Kranz mit den bunten Papierbändern bau⸗ melten verregnet und zerzauſt an dem Dachfirſt, ihrer eigenen Pracht müde. Die Zeit war da— es ſollte weiter gebaut wer⸗ den, der Winter entſchuldigte das Feiern nicht länger. Herbert ballte die Hände in den Taſchen ſeines Ueberziehers. Er wußte, es ging nicht. Es ging nicht, er war an einem koten Punkt angelangt. Die Villen waren ſchon viel beſichtigt worden, ſeit die erſten Ziegel ſich übereinander türmten, aber noch hatte niemand auch nur mit einer Silbe Kaufgelüſte geäußert, Mit ſarkaſtiſchem Lächeln entfernte man ſich wieder vom Bauplatz, mit ein paar launig⸗malitibſen Phraſen— das war alles. Und noch dreizehn Ae mit geräumigen Gärten hatten Platz auf dem Orgel⸗ nger. „Wenn das Mandel fertig daſteht, dann reden wir viel⸗ leicht noch mal drüber... Alſo fleißig bauen, Freundchen, bauen, bauen!“ hatte Trümpe mehrmals geſagt, wenn ſie ſich im Klub mal verärgert gegenüberſaßen. Ja, bauen! Wovon? Alles hatte er ſchon daran gegeben, was ihm erreichbar war! Er lag augenblicklich wie in Daum⸗ ſchrarben— wie in Daumſchrauben! Trotzdem ſeine Einnahmen von Jahr zu Jahr über alles Erwarten geſtiegen waren, trotzdem er in der Tat der geſuchteſte Notar der Stadt geworden war, dem ſein Freund, Amtsrichter Fährden, durch Uebertragung bon Vermögensverwaltungen an⸗ dauernd die unſchätzbarſten Dienſte leiſtete. Freilich, Fährden kam ihm etwas teuer zu ſtehen— ſo allerhand Fordeungen, die nie laut wurden und doch erfüllt wer⸗ den mußten. Fährden hatte nur eine Leidenſchaft: perlor, verlor ſogar mit bewundernswertem das Spiel. Und er Anſtand, war aber nicht immer in der Lage zu zahlen. Früher hatte er außerhalb geſpielt, jetzt gab ihm der Klub, wonach ſein Herz verlangte— von zwölf bis drei in der Frühe konnte man ſelbſt in Fünf⸗Hügelchen mehr los werden, als man gerade bei ſich trug. Herbert Sehren konnte ein Lied davon ſingen. Und wars auch kein beſonders fideles Lied— es gehörte nun mal mit zum Gipfelerklimmen.— Noch bereute auch Herbert ſein Bauprofekt nicht! Er wußte noch nicht wie, aber er würde dieſen erſten großen toten Punkt auf ſeinem Wege überwinden— es durfte keine toten Punkte in ſeinem Daſein geben, ſeine Lebenskunſt litt ſie nicht! Würde ſie nie leiden, nie! Als er den Fuß auf die Schwelle des Sanatoriums ſetzte, hörte er Peitſchenknall auf dem Landwege. Er bog ſich zurück, um ſich zu vergewiſſern— er kannte den Trab. Trümpe fuhr ohne Kutſcher landeinwärts ins Wäldchen hinein. Herbert wußte, wohin die Fahrt ging. Ein Fluch fuhr ihm durch die Zähne, er klingelte heftig. Dr. Nachod war nicht zu Hauſe. Herbert ging trotzdem durch das ganze Haus, als wäre er der Gebieter. Es waren wie⸗ der drei Patienten aus der Provinz für die kommende Woche an⸗ gemeldet— die Luft⸗ und Sonnenbäder übten große Anziehungs⸗ kraft aus, und Dr. Nachod wußte ſich das Vertrauen ſeiner Pa⸗ tienten ſchnell zu ſichern. Er behandelte— trotz aller Waſſer⸗ und Luftkuren— augenſcheinlich ſehr individuell, und war dabei, einen Trank zu erfinden, der, auch individuell, nur die Leber und nicht nach alter, plumper Manier alle Leiden des Körpers und der Seele kurieren ſollte. Herbert war immer beſſerer Stim⸗ mung, wenn er das Sanatorium verließ— dieſer Nachod war der rechte Mann! Er meinte es ernſt mit ſeiner Medizin und dem Gelderwerb, zu ganz gleichen Teilen ernſt! Den Damen gefiel er auch ausnehmend gut. Sie bewun⸗ derten ſeinen hohen Wuchs und ſeinen ſchönen, ſchwarzhraunen 2. Seite. General⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) Mannheim, 3. Auguſt. Volk. Hört Ihrs, Vettern und Nachbarn drüben an des Reiches Toren, noch lebt die deutſche Jugend. Ihr rollt das Blut ſo heiß und kräftig in den Adern. Zeigt der Jugend Bismarcks Werk, wie er Germania in den Sattel gehoben und wie er das ganze deutſche Volk reiten gelehrt hat. Wenn auch viele unſere heutigen Diplomaten nicht ſo zu verſtehen ſcheinen, wie es Bismarck gelehrt hat, wir werden reiten und wir werden richtig reiten. Bismarck ſoll unſer Lehr⸗ meiſter und Schirmherr ſein. Wir wollen unbeirrt von der Parteien Gunſt und Haß unſer politiſches Banner tragen, kraftvoll und furchtlos, bis uns die Erde deckt mit dem Be⸗ wußtſein, ſtets gegen unſere Mitbürger, bis zum letzten Atem⸗ zuge gleich dem großen Toten im Sachſenwalde unſere Pflicht erfüllt zu haben. So ſchwebt über unſerer Verſammlung unſeres großen Kanzlers und Reichsbegründers unſterblicher Geiſt.(Lebhafter Beifall.) Redner ſchloß ſeine ſchwungvolle Anſprache mit einem begeiſtert aufgenommenen Hoch auf Kaiſer und Prinzregent, worauf die Kapelle die Nationalhymne intonierte. Dann trat Exz. Wirkl. Geh. Rat Dr. Hamm⸗Bonn an das Rednerpult zu folgenden Ausführungen: Vor 76 Jahren wurde hier auf dem Hambacher Schloß das Feſt„Aller Deutſchen“ gefeiert. Ueberallher zogen Pfingſten 1832 über die Landſtraßen rheinauf⸗ und rhein⸗ abwärts, aus dem Odenwald und dem Weſtrich lange dichte Züge von Wagen und Fußgängern nach Neuſtadt. Alle Wagen geſchmückt mit ſchwarzrotgoldenen Fahnen, die Mützen und Hüte mit ſchwaczrotgoldenen Kokarden. Unter Glocken⸗ geläute und Böllerſchüſſen ſtrömten mehr als 25 000 Men⸗ ſchen in die Feſtſtadt. Die deutſche Trikolore, welche an der Spitze des Zuges zur Käſtenburg hinaufgetragen wurde, trug die Inſchrift:„Deutſchlands Wiedergeburt“, und oben von der Höhe angeſichts der reichen Ebene, aus der in der Ferne die Türme von Speyer und Mannhem aufragen, erſchollen begeiſtert ins Land die Reden und Hochs auf ein einiges freies Deutſchland. Es ſind morgen 38 Jahre, da trat das mobile Infanterie⸗ Regiment 57, zu dem ich als Landwehroffizier eingezogen war, den Marſch von Münſter a. St. durch die Pfalz nach Frankreich an. Der Marſch ging über Siefersheim, Wolf⸗ ſtein nach Rohrbach. Ueberall in den Ortſchaften, wo 14 Tage lang Tag und Nacht aufeinanderfolgende Truppen für wenige Stunden Raſt oder Quartier nahmen, wo die Ein⸗ wohner nicht mehr aus den Kleidern und in Ruhe kamen, lebte und glühte die wärmſte patriotiſche Begeiſterung. Und ebenſo im Regiment unter Offizieren wie Mannſchaften die gehobenſte, freudigſte Stimmung. Ich beſitze noch die Briefe, die ich damals nach Hauſe an meine Mutter ſchrieb. Darin heißt es:„Es iſt zu herrlich, eine ſo ſchöͤne Zeit mit zu erleben.“ Später warfen wir in der blutigen Schlacht von Gravelotte die Reinarmee Bazaines in die Feſtung Metz zurück. Es folgten Schlag auf Schlag, Sedan und all die großen Siege des Feldzuges von 1870—71, bis dann noch mitten im Kriege in dem alten Luſtſchloß der franzöſiſchen Könige unter den ruhmreichen Fahnen der deutſchen Heere und bei dem Donner der Kanonen vor Paris der greiſe Heldenkönig Wilhelm I. aufgrund des einmütigen Beſchluſſes der deutſchen Fürſten und Stämme ausgerufen wurde„zum deutſchen Kaiſer.“ So ward mit„Eiſen und Blut,“ wie es Bismarck 1863 den preußiſchen Abgeordneten zugerufen hatte, die deutſche Einheit geſchaffen, mit„Eiſen und Blut“ die Krone geſchmiedet für den Kaiſer des deutſchen Volkes. Mit Recht könnten die Männer vom Hambacher Feſt, wenn ſie noch unter uns lebten, ſagen, daß ſie das gleiche, wie Bismarck gewollt, daß Bismarck ihr Programm ausgeführt habe. Und mit Recht dürfen wir es ausſprechen, daß, ſo groß auch Bismarcks Anteil an der Wiedererrichtung von Kaiſer und Reich iſt, ſo unauslöſchlichen Dank auch die deutſche Nation ihm dafür auf immer ſchuldet, doch an dem großen Werk vor allem auch das Volk ſelbſt mitgetan hat und nicht bloß das Volk in Waffen, ſondern das ganze deutſche Volk in ſeinem kräftigen, die Jahrhunderte der Zerriſſenheit überdauernden Gefühl des Zuſammengehörens, in ſeiner von Generation zu Generation gewachſenen Sehnſucht nach Zu⸗ ſammenſchluß zu einem einigen mächtigen Staat. Aber Bismarck hat das Ziel auf einem Wege erreicht, den das deutſche Volk nicht beſchreiten wollte, und der ſich doch ſchließlich allen als der einzig gangbare herausgeſtellt hat. Nicht nur durch die Anwendung von Kampf und Ge⸗ walt und unter der ſchwarzweißroten ſtatt der ſchwarzrot⸗ goldenen Trikolore, ſondern vor allem durch die völlige Ver⸗ ſchiedenheit des Ausgangs⸗ und Stützpunktes unterſcheidet ſich der Weg, auf welchem Bismarck das deutſche Volk zur Einig⸗ keit geführt hat, von dem Irrwege, auf den, wie die Leiter der Hambacher Verſammlung, ſo auch die Führer der Einheitsbeſtrebungen in den ſtürmiſchen Jahren 1848 und 1849 das Volk lockten. Es iſt kein Zufall, daß das, was die deutſchen Patrioten, was beſonders die gemütstiefen Süddeutſchen und die warm und kaſch fühlenden Männer am Rhein ſo lange und heiß erſehnten und erſtrebten, von einem Preußen errungen, daß die natio⸗ nale Forderung, welche vor allen die liberalen und demokratiſchen Parteien auf ihre Fahnen geſchrieben hatten, von einem Junker erfüllt wurde. Damit die Deutſchen das ihnen Jahrhunderte lang ver⸗ ſagte höchſte Glück eines Volks— einen einheitlichen natio⸗ nalen Stgat, für den es ſich zu leben, und wenn es Not tut, auch zu ſterben lohnt,— endlich errangen, mußte zu dem Nationalgefühl aller deutſchen Stämme erſt hinzu⸗ kommen das feſte Gefüge eines deutſchen Einzelſtaats, der die Führung der Nation zu dem Ziele in ſeine ſtarke Hand nehmen konnte. Erſt mußte die Jahrhunderte lange zähe Arbeit der Hohenzollern, die aus dem Süden ſtammend im Norden auf dem ödeſten Boden Deutſchlands für ihren Staat lebten, dachten, wirkten, Gut und Blut einſetzten, Preußen vom Rhein an ſo erſtarken laſſen, daß es imſtande war, die deutſche Kaiſerkrone zu tragen. Dieſes Gefühl der Ver⸗ pflichtung für die Allgemeinheit, dieſe Treue bis in den Tod für König und Vaterland, dieſes Verwachſen der Bürger mit ihrem Staat, dieſe Empfindung, daß für das Wohl des ganzen dem einzelnen kein Opfer zu ſchwer ſein darf, war die Kraft, welche neben der nationalen Begeiſterung des deut⸗ ſchen Volks dem Gründer der deutſchen Einheit für ſeine ſchwere Arbeit zu Gebote ſtand. Und gerade dieſer Kraft wollten die Führer des Volks in den Bewegungen der 30er und 40er Jahre ſich entäußern, wollten in revolutionärem Umſturz die deutſchen Stämme losreißen von ihren Fürſten und aus ihren ſtaatlichen Verbänden, wollten, wie einer der Feſtredner auf dem Hambacher Schloß erklärte, vereinigte deulſche Freiſtaaten bilden. Dabei hofften die weltfremden Schwärmer auf eine Konföderation der deutſchen Republik mit der franzöſiſchen und mit allen in Republiken umzu⸗ wondelnden Staaten Europas. Es bedarf keines Wortes, daß auf ſolchen Wegen nicht ein einiges Deutſchland zu erringen war. Und man darf wohl, wenn mam ſich derartig phantaſtiſche Träume vor Augen hält, ſagen, daß Bismarck Deutſchland nicht geeinigt hat, trotzdem er ein alt⸗ hreußiſcher Junker war, ſondern weil er es war. Damit iſt aber nicht gemeint, daß Bismarck ſein Leben Lang ein preußiſcher Stock⸗Junker geblieben ſei und ſich von vornherein als preußiſcher Junker die Einigung Deutſchlands und die Unter⸗ ordnung Preußens unter ein einheitliches deutſches Reich als ſein Ziel hingeſtellt habe. Vielmehr iſt in gleicher Weiſe, wie aus dem feſt in ſich geſchloſſenen Preußen, das feſte— Preußen mit um⸗ ſerſſende— deuiſche Reich erwergſen, Am 6. September 1849 erhob Bismarck im Abgeordnetenhauſe gegen den Entwurf der Union zwwiſchen den deutſchen Bundesſtaaten Und der öſterreichiſchen Geſamt⸗Monarchie, den Radowitz zuſammen Im Kaupf gegen die Mehrheit der deutſchen Staaten und ſelbſt wider den Willen eines großen Teils des p reußſchen Volks haben dann König Wilhelm und Bismarck zur Heilung des auseinander geriſſenen Deutſchlands mit dem Schwert dew ſchmerzlichen, aber nötigen Schritt der Abtrennung Oeſterreichs von Deutſchland getan. Zunächſt— vor allem für den Köwig— mur ein Kampf zur Stärkung Preußens, szur Begründung der führenden Machtſtellung Preußens in Deutſchkand. Daß Bis⸗ marck ſchon darüber hinausdachte, daß er ſchon bei Begirm des Krieges die Einigung Deutſchlands in Ausſicht genommen Hatte, das beweiſt ſein demnächſtes Eingreifen in die Friedensverhandlungen zu Nikolsburg. Einer der größten Momente auf dem getwaltigen Gange Bismarcks zu ſeinem Ziel! Zugleich aber auch einer der herr⸗ lichſten Beweiſe des Vertrauens und der Treue gegen Treue, nrit der König Wilhelm au Bismarck feſthielt und Bismarcks großzügigen Gedanken folgte! Vom preußiſchen und militäriſchen Standpunkte aus iſt es voll verſtändlich, daß der König den Siegeslauf ſeines Heeres bis zum Ginzug in Wien fortſetzen, und dann von Oeſterreich, wie von ſämtlichen deutſchen Staaten, die in dem Kriege auf deſſen Seite geftanden, als Beſiegten Gebietsabtretungen an Preußen fordern —....————.——..—— e Sudermannbark, den er mit Grazie zu ſtreichen verſtand, wenn—10 Uhr war das Auditorium mit reichem Pflanzen⸗ und Blumen⸗ er ihnen Angenehmes ſagte. Er hielt ſich im Verkehr noch ſehr zurück. Außer bei Jung⸗ Sehrens ging er nirgends viel ein und aus, und auch hier er⸗ ſchien er nur auf Einladung. Dina erkannte zwar ſeine perſönlichen Vorzüge ehrlich an, aber überaus ſympathiſch war er ihr gerade nicht— er war ſo ganz das Gegenftück von Knut von Wulffen, und ſie wünſchte nicht, daß Wulfſen ſeinetwegen vielleicht aufhöre, ungeniert zu fommen und zu gehen. Auf alle Fälle aber war Dr. Julius Nachod eine Errungen⸗ ſchaft für das Städtchen, und Herbert durfte ſich auch hier als das ſchöpferiſche Element fühlen. Eine Weile ſtand Herbert noch vor ſeinem Dogcart, als überlege er etwas. Dann ſchickte er auch ſeinen Kutſcher zu Fuß Wald, den Weg ent⸗ heim und fuhr wie Trümpe allein durch den lang, der zur Waldſchänke führte. Warum ſollte er Herrn Trümpe da nicht einmal unbequem werden! (Fortſetzung folgt.) Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Bon der Heidelberger Univerſität. Der Großherzog hat dem Herrn der philoſophiſchen Fakultät, Dr. Theodor Elſenhans, den Titel außerordentlicher Profeſſor verliehen.— Geh. Rat Dr. Otto Bütſchli iſt zum mediziniſchen Ehrendoktor der Univerſität Jena ernannt worden.— Bei der juriſtiſchen Fakul⸗ tät habilttiert ſich Dr. jur. Walther Schoenbor n.— Mit Schluß des Soammerſemeſters ſcheidet eine der ſympathiſchſten Ge⸗ lehrtenerſcheinungen aus dem Lehrkörper der Ruperto⸗Carola. ES iſt Herr Geh. Rat Roſenbuſch, der am 31. Jult ſeine über Wjährige Dozentenkaufbahn und ſeine Wjährige Lehrtätigkeit als Ordinarius für Mineralogie und Petrographie an unſerer Univer⸗ ſität beſchloß. Aus dieſem Anlaß hatten die Hörer des abgelaufenen Semeſters im Verein mit den Aſſiſtenten des mineralogiſchen In⸗ ſituts eine kleine Abſchiedsfeier veranſtaltet. Zu der Vorleſung von lichen Beraters. die Dankbarkeit, kommen hat. Die japaniſche Ausſtellung im Berliner Kunſtgewerbemuſeum. Berlin ſoll ein Muſeum für oſtaſiatiſche Kunſt erhalten, ſo ſchreibt F. Bulle in der Hilfe. Die für dieſen Zweck neu angeſchafften Sachen ſind jetzt im Kunſtgewerbemuſeum ausgeſtellt worden. Man tritt in einen kleinen Saal, der durch einen quer geſtellten Schauſchrank den Wert von zwei intimen Zimmern erhält. In dieſen Schränken ſind vor einem ſtillen Hintergrund kleine Keramiken und Bronzefiguren angeordnet. Zwiſchen ihnen hängen Kakemonos(auf Seide gemalte kleine Rollbilder), auf dem Boden ſteht hier und da eine runde Vaſe mit ihren gedrungenen Formen. Man ſieht, es iſt zum größten Teil Kunſtgewerbe, und trutzdem iſt der Eindruck ein unvergeßlicher, der eines ſtarken, rein künſtleriſchen Erlebniſſes, der von etwas einfach Vollendetem und Makelloſem. Es wird ſtrengſte, ja angeſtrengteſte Kunſtarbeit im Gewand einet ganz ſtillen Anſpruchsloſigkeit geboten, individuelles Zartgefühl durchlebt jede Linie, ſede Farbe, jede Form, alles Laute wird vermieden, Gediegenheit und Selbſtverſtändlichkeit ſcheint der Maßſtab all dieſes Schaffens zu ſein. Die Vereinigung von einem individuellen Geſtalten der Einzelform und einer Unter⸗ ordnung dieſes Einzelwillens unter die Forderungen eines nichtig erſcheinenden Gebrauchsgegenſtandes erweckt das Gefühl einer hohen, 4 5 2i 5 7—— wollte. Aus Bismarcks„Gedanken und Erinnerungen“ ww wir 5 1 U mit welcher Entſchiedenheit Bismarck ſich dem wid machte dem König gegenüber geltend, daß Preußen jetzt nich 15 teramtes zu walten, ſondern deutſche P treiben habe. Oeſterreichs Rivalität barer, als der unſerige gegen Oeſte Herſtellung oder Anbahnung deutſch tung des Königs von Preußen. Im Hinblick hiere marck für geboten, dem Krieg ein Ende zu machen gegneriſchen deutſchen Staaten, von deven Gebiet Preußen unbedingt nötig ſei, Preußen ganz einzuve übrigen mit ihm verbündeten die Intervention des Kronprinzen gelang es, den Kör men, daß er nach ſchwerſtem Widerſtreben und unter regung nachgab. Daß Bismarck im Augenblick des Oeſterreich— und damit im Triumph des höchſten E Politik— ſich eine ſolche Mäßigung und einen ſolchen ruhjgen feſten Blick auf ſein Ziel bewahren konnte, möchte ich mit den Lei⸗ ſtungen des Kruppſchen Dampfhammers vergleichen, der mit einem wuchtigen Schlage den mächtigſten Eiſenblock ſpaltet, und doch ir Schbage durch einen kleinen Mechanismus plötzlich ummitlelbar über dem Block ſtill geſtellt werden kann. Hielt Bismarck bei der Geſtaltung der Reichsverfaſſung und bei den Separatverträgen mit den größeren deutſchen Staaten auf das Entſchiedenſte an der Einheit in allen Eimrichtungen feſt, deren Gemeinſamkeit zur Sicherung und Macht des Reiches geboten war, nicht den Titel„Kaiſer „Deutſcher Kaiſer“ nannte. Und weiterhin hat er ſich ſtets als treuen Bürgen der den Einzelſtagten vorbehaltenen Rechte be wie er dies in einem Schreiben vom 24. Dezember 1870 an Ihren König Ludwig mit den Worten erklärt hatte:„Eure Majeſtät ſetzen mit Recht voraus, daß auch ich von der Zentraliſation kein Heil er⸗ warte, ſondern gerade in der Erhaltung der Rechte, welche die Bundesverfaſſung den einzelnen Gliedern des Bundes ſichert, die dem deutſchen Geiſt entſprechende Form der Enttpickelung erblicke.“ Auf Grund der lebendigen Ueberzeugung und Emofindung, daß durch die Kriege und Rivalitäten Oeſterreichs und Preußens vom 30jährigen Kriege an und weiter in den Kriegen Friedrichs des Großen bis zu der letzten blutigen Auseinanderſetzung das Ge⸗ fühl der Blutverwandtſchaft und Zuſammengehörigkeit zwiſchen den Deutſchen im Reich und außer dem Reiche wöcht erſtickt ſei, trat während der Koufliktsjahve zu er — Gen dieſem Weg entgegenſtellte. Bismarck verehren und wodurch er in alle Weiten und Zeiten leuchtet als das treue, das ganze Vaterland, das heldenhafte Einſetzen aller ſeiner Deutſchlands Macht und Ehre, ſein Aufgehen in dem einem Ge⸗ danken:„Deutſchland einig und ſtark zu machen.“ ——— ³ é- ·. durchgeiſtigten Kultur. Dieſes Kulturbewußtſein iſt die Idee, die aus dieſen feinen, blumenzarten Dingern ſpricht. Mau ſuche keine andre. un zu einzeluem. Da ſind zuerſt die Schauſpielmasken, Grotesken und Porträts. Porträte nicht in dem Sinn, daß ein be⸗ ſtimmtes Geſicht wiedergegeben wurde, ſondern Porträte, von menſch⸗ lichen Affekten. Hier iſt der Leidende, dort der Sterbende, hier ein ſilbernes Mädchenlächeln, alle von greifbarer Lebendigkeit. Nur eine zerrt, geben die Grotesken. Es iſt intereſſant, daß hier ſofort eine Stiliſterung eintritt. Der Wütende, der Lachende, Drohende wird nicht in ſeinem ſtarken Affekt naturaliſtiſch wiedergegeben. Das rein Tranſitoriſche dieſes Moments wäre in dieſer ſtarren Form, die iſdliert, als Einzelding einen Wert haben ſoll, nicht zu brauchen. So formt der Künſtler aus den verzerrten Muskeln des dargeſtellten Geſichts eine monumentale Einheit, die, abgeſehen von dem Exleb⸗ nis des in ihr gebundenen Affekts, noch einen äſthetiſchen Wert durch das dekorative Element ihrer Linen enthält. Von den Kakemonos ſet hier nur das Bild einer Mondgöttin erwähnt. Sie liegt lang⸗ geſtreckt, in einem Gewand mit üppigen langen Faltenlinien, das Kinn ſtützt ſie in der Hand, die runde Scheibe des nächtlichen Ge⸗ ſtirns wölbt ſich hinter ihr zu einem milden, hoheitsvollen Schein. Alle Seufzer der ſchlafenden Erde ſcheinen zu ihr zu wehen, und ſie hört mit leiſem Lächeln zu. Wie Blumen heben ſich die Teekäunchen aus den kleinen, ſeidenen Säckchen, die ihnen am Alltag zur Schonung übergezogen werden. Es ſind das koſtbare Erbſtücke, die nur an einem beſonderen Feſt des Teetrinkens hervorgeholt werden, einmal von Hand zu Hand gehen, während der Beſitzer den Gäſten die Ge⸗ ſchichte des kleinen Gefäßes erzühlt, um dann wieder auf ein Jahr zu verſchwinden. Aeußerſt einfach in der Form, eine leiſe, bebende Silhouette, aber unglaublich fein und geiſtreich gearbeitet. Das Braunſchweiger Gewandhaus in Gefahr! In der„Neu⸗ deutſchen Bauzeitung! veröffentlicht Karl Meißner(Dresden) einen Aufſatz, der„Vom Kaputmachen alter Bauten“ handel und ſpeziel das Schickſal des ſchönen, alten Braunſchweiger Gewand⸗ hauſe beſpricht, das in Gefahr iſt, durch einen äſthetiſch durch⸗ aus verfehlten Anbau in ſeiner architektoniſchen Wirkung erheb⸗ lich beeinträchtigt zu werden. Das Gewandhaus, das bekanntlich an ſeinem frühgotiſchen Baukörper nach Oſten einen der edelſten Renaiſſancegiebel Deutſchlands hat, erfährt gegenwärtig, da es die Braunſchweiger Handelskammer in ſich aufnehmen ſoll, eine Steigerung dieſer Affekte, aber in das Komiſche, zur Karikatur ver⸗ Jahr bende halten. geſchieden. Maunheim, 3. Anguſt. Geueral⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) 3. Sekke. 2 Leicht iſt es, ſich bei ſolchen Feiern zu begeiſtern für das Baterland und Treue dem Vaterland zu geloben„in aller Not und Gefahr“. Allein, was weit ſchwerer iſt, und das doch vor gallem not tut, iſt das: Alle Tage willig Opfer bringen für das Ganze, beſtändig das Wohl des Vaterlandes über die eigenen Intereſſen und im politiſchen Leben über die Intereſſen der Partei zu ſtellen. Glauben wir doch nicht, daß das hohe Gut der nationalen Einigung, das unſer Volk in ſo harter Arbeit er⸗ krungen, unſer unverlierbarer ſicherer Beſitz ſei. Die deutſche Einheit muß noch jeden Tag verteidigt werden und ſie kann nur dadurch verteidigt und erhalten werden, wodurch ſie errungen rorden iſt— durch das feſte Zuſammenhalten des ganzen Volkes. Es iſt traurig genug, daß bei nationalen Feiern, wie der heu⸗ ligen, noch zwei zahlenſtarke Parteien abſeits von ihrem Volke Hoffen wir zu Gott, daß unter den Anhängern dieſer 7 Parteien das Bewußtſein von dem reichen Segen, der aus der Einigung und Macht Deutſchlands niedergeſtrömt iſt auf alle deutſchen Lande und in alle deutſchen Häuſer bis zur kleinſten Hütte immer mehr wachſe, daß unker ihnen das Gefühl der Zu⸗ ſammengehörigkeit zu ihrem Volke aus dem Schutt brüchiger Parteitürme wieder lebenskräftig hervorbreche und daß beides ſie uns zurückführe— nicht nur zum Mitfeiern nationaler Feſte, ſondern auch zum opferwilligen Mittun bei allen nationalen Aufgaben! Lebt dieſer Geiſt im ganzen deutſchen Volke, dann werden Kaiſer und Reich— in ſich feſtgeſchloſſen— auch über'm Meere die hohe Aufgabe, alle Deutſchen feſt zuſammenzuhalten, auf das herrlichſte erfüllen. Dann wird das deutſche Volk, das bisher ber See fremden Nationen die beſten Kräfte und Säfte zugeführt hat, immer mehr deutſches Kapital und deutſche Arbeit eigenen Kolonien bringen und ſich jenſeits der Meere ein mächtig auf⸗ Hlühendes„Jung⸗Deutſchland“ ſchaffen, das uns unab⸗ hängig von der Produktion fremder Staaten macht und uns neue Gebiete öffnet, deren Beſiedeler mit dem alt⸗deutſchen Hei⸗ matsland tren verbunden bleiben. Und dann wird auch— ze⸗ hoben von den mächtigen Wogen eines einheitlichen Volkswillens — eine kriegsſtarke deutſche Flotte die ſtolze Nakionalflagge hinaustragen bis an die fernſte Küſte zur Förderung deutſchen 18 und deutſcher Arbeit und zum Schutz aller Deutſchen über See. Aber auch nur dann können wir ohne Scham aaf den Wangen des Mannes gedenken, der jetzt im ſtillen Sachſenwalde zu Friedrichsruh ausruht von den gewaltigen Gedanken und Ar⸗ beiten, die er für uns gedacht und getan. AUnd ſo bitte ich Sie, zu Bismarcks Gedächtnis in den Ruf einzuſtimmen, der der Leitſtern und die treibende Kraft für ſeine ganze große Lebensarbeit war: Unſer deutſches Vater⸗ laud, es lebe hochl Die impoſante Verſammlung ſtimmte hierauf das Lied: „Deutſchland, Deutſchland über alles“ an. Reichstagsabg. Eruſt Baſſermann ſtürmiſch begrüßt, führte in einſtündiger Rede folgendes aus: Hiochanſehnliche Feſtverſammlunghgn Zu Tauſenden haben wir heute uns hier vereint, deutſche Frauen und deutſche Männer, um den Manen des größten der Deutſchen, den Manen unſeres Bismarcks zu huldigen. Weit hinaus von dieſem herrlichen Platz ſchweift der Blick über das Pfälzer Land bis zum Rheinſtrom und zu den Tür⸗ men von Speyer. Sie mahnen uns an eine lange, hinter uns lieg Zeit deutſcher Erniedrigung, in der Deutſchland der Spielball fremder Nationen war, an ein uneiniges, ein zerriſſenes Vaterland. Wir ſammeln uns hier, um an Bis⸗ marck zu denken und von Bismarck zu reden. Geht doch durch dieſe Zeit, in der wir leben, ein mächtiges Sehnen nach Bis⸗ marck. In Norden und Süden, im Oſten und Weſten unſeres Vaterlandes ſammeln ſich die deutſchen Patrioten und begehen Bismarck⸗Gedenkfeiern. Je unvollkommener die Zuſtände der Gegenwart erſcheinen, in umſo lichterem Bilde erſcheint uns die Bismarck'ſche Epoche. Zu früh iſt er ja aus ſeinen Aemtern Noch heute iſt es denen weh ums Herz, die jene Zeit mitdurchlebt haben, daß es dem deutſchen Volke nicht bergönnt war, bis zum letzten Atemzuge den großen Kanzler als Kanzler an ſeiner Spitze zu ſehen(Sehr gut!). Das waren die Zeiten, in denen er in Friedrichsruh weilte, in denen Wallfahrer aus allen Gauen unſeres Vaterlandes zu ihm zogen, ein treuer Ekkehard und Berater, ein Mahner und Warner, ein Ekkehard, der uns immer wieder auf den alten nationalen Fehler des deutſchen Parteigeiſtes, auf die Un⸗ einigkeit, aufmerkſam gemacht und zur Einigkeit gemahnt hat. Sein Erbe, als er heimging, war für uns ein mächtiges, einiges Deutſchland, das er im Herzen Europas aufgeſtellt hat. Er hat den jungen germaniſchen Rieſen gelehrt, ſeine Kraft zu gebrauchen. Er hat den ungelenken Deutſchen in den Sattel geſetzt und ſiehe da: er konnte reiten! Und wie reiten! Wir müſſen es können, auch ohne ihn, und wir dürfen auch nicht hadern, daß diejenigen, die nach ihm kamen und berufen waren, die Geſchicke unſeres deutſchen Volkes zu lenken, an ſeine Größe nicht heranreichten, denn nur ſelten iſt es einem Volk vergönnt, einen ſo Großen ſo lange ſein eigen zu nennen und aus dem Vollen ſeiner Lebenskraft zu ſchöpfen, wie es die deutſche Nation getan hat. Wie recken und brauchen unſere Glieder, im freien Wettbewerb unter den Völkern ſichern wir unſeren Platz. Als das einige, mächtige Deutſchland entſtanden war, da gab es doch Jahre, in denen tiefes Mißtrauen manch angrenzende Nation erfüllte, ob Deutſchland Frieden halten werde, ob dieſes mächtige Reich, dieſer mächtige Mili⸗ kärſtaat ſich nicht fortreißen laſſen werde von Kriegsluſt und Eroberungsſucht. Und als dies nicht der Fall war, als Kaiſer und Volk durch Jahrzehnte hindurch ohne Rückſicht darauf, * die Geſamtlage einem Kriege für ſie günſtig geweſen wäre oder nicht, Frieden hielten, als es ſich zeigte, daß wir nichts nderes wollten als in Frieden mit allen Nationen leben, da ——————— Erweiterung und der dieſe Arbeiten leitende Architekt hielt es für ußtig, an eine Faſſade, die auf ſtrengſte Symmetrie aufgebaut iſt, einen Turm anzubauen,„der in ſich ſchon auf Gottes Erdboden keinen Sinn hat, denn wer ſoll dort knapp von Dachfirſthöhe hinab ſchauen mögen, wo die ſchönſten, hohen und freien Turm⸗ blicke rundum zu haben ſind? Dieſer Turm aber vernichtet vor Alem zuſammen mit dem bis zur vollen Langfirſthöhe hochgeführ⸗ en Querdach die Selbſtändigkeit, die ganz klare, freie und mäch⸗ ſige künſtleriſche Exiſtenz des Gewandhausgiebels, ohne irgend⸗ wie durch das Herausbilden eines neuen, künſtleriſch lebens⸗ jühigen Bau⸗Organismus dafür Erſatz zu bieten. Der Eatwurf ſt an ſich ſchon bitter ſchwach, an dieſer Stelle aber ein uner⸗ zörter Schönheitsmord.“„Braunſchweig darf kein Schilda wer⸗ en]“ ruft Karl Meißner aus.„Dieſer Bau darf nicht weiter ſeführt werden, dieſer Turm nicht emporwachſen! Man muß zehen, wie man ſich aus der Affäre zieht, und die ganze Dach⸗ nn einem jener Meiſter, die es können, umgeſtalten war es zunächſt das Gefühl des Erſtaunens, das über⸗ ſich irgend eine kontinentale Militärmacht für ſeine eigenen po⸗ all ſich regte. Als aber der Deutſche ſeine Glieder gebrauchte, als wir hinauszogen und zu unbeliebten Konkurrenten auf dem Weltmarkte wurden, da iſt anſtelle dieſes Erſtaunens gar bald bei den Nationen, die von dieſer Konkurrenz betroffen wurden, das Gefühl des Mißbehagens getreten und ich glaube, dieſes Mißbehagen iſt heute noch ein Faktor, mit dem wir allüberall zu rechnen haben. Bismarck's Politik hat uns, wie ſie ſich nach außen glän⸗ zend bewährt hat, ja auch im Innern die Richtlinien auf wirtſchaftlichem Gebiete vorgezeichnet. Ich knüpfe an an die Zollreform des Jahres 1879, an jene Jahre von 1873 bis 79, in denen der ſcharfe wirtſchaftliche Rückgang in Deutſchland ſich vollzog, in denen Bismarck der Gedanke erfüllte, daß es ſo nicht weitergehen könne, wenn nicht, wie er ſich ausdrüc⸗ eine vollſtändige Blutleere in Deutſchland eintreten ſolle. Da⸗ mals hat er den Grundſatz des Schutzes der nationalen Arbeit aufgeſtellt, des Schutzes der geſamten Induſtrie und Land⸗ wirtſchaft, und unter dieſem Schutze iſt die deutſche Induſtrie mächtig erblüht. Es iſt jene Politik, die die Periode einleitete, in der ſich der deutſche Techniker ſo glänzend entwickelt hat, in der der deutſche Techniker ſeinen Siegeszug durch die ganze Welt nahm, es iſt jene Periode auch geweſen im Verfolg der Bismarck' ſchen Grundſätze des Schutzes der nationalen Arbeit, in der es gelungen iſt, für die ſchwer notleidende Landwirt⸗ ſchaft neue Grundlagen zu gewinnen im neuen Zolltarif, ihr den Schutz zu gewähren, den ſie notwendig hatte, um proſpe⸗ rieren zu können. Zeiten des Niederganges, wie wir ſie momen⸗ tan in der Induſtrie zu verzeichnen haben, ſind nicht aus⸗ geblieben, allein wenn wir die wirtſchaftlichen Gebiete über⸗ ſchauen, ſo müſſen wir einig ſein, daß die gute Organiſation unſerer großen Induſtrien in den Syndikaten und Kartellen zweifellos wohltätig gewirkt und den wirtſchaftlichen Nieder⸗ gang gemildert hat. So hat Bismarck auch in unſerer nationalen Wirtſchaft Großes geleiſtet und uns in der Politik, die er im Jahre 79 einſchlug, zu dem gemacht, was wir heute ſind, zu einem gefürchteten Konkurrenten auf dem Weltmarkte.(Lebhafter Beifall.) „Ich warf einen kurzen Rückblick auf die wirtſchaftliche Ent⸗ wicklung, die anknüpft an das Jahr 1879 und jene großzügige neue Bismarck'ſche Wirtſchaftspolitik. Am heutigen Tage, an dem wir zur Bismarckfeier uns hier vereint, ſchweift naturgemäß der Blick vergleichend in die Gegenwart, den Vergleich ziehend zwiſchen heute und damals auf dem Gebiete der auswär⸗ tigen Politik. Es iſt ein heikles Thema geworden im Laufe der Jahre. In der auswärtigen Politik war Bismarck ein unerreichter Meiſter in der Beurteilung fremder Nationen. Das haben ſelbſt diejenigen Liberalen immer anerkannt, die ihm wegen ſeiner inneren Politik ablehnend gegenüberſtanden. Bis⸗ marck war ein Kanzler, deſſen Größe darin beſtand, daß er es verſtand, Größere neben ſich und unter ſich zu ertragen.(Leb⸗ hafte Zuſtimmung. Heute iſt manches anders geworden. Der politiſche Himmel iſt bewölkt, ſchwarze Wolken ziehen auf, um neuen Wolkenbildungen Platz zu machen. Freilich hat in dieſen Tagen der engliſche Schatzkanzler erklärt:„Ich erinnere mich keiner Zeit, in der die Lage Europas nicht ernſt geweſen wäre“. Das mag ja ſein. Ich erinnere Sie daran, daß auch wir Deutſche in mancher Phaſe der Politik ſeit dem Jahre 1871 genötigt waren, angeſichts der politiſchen Geſamtlage unſere Rüſtungen und unſere Landarmee zu verſtärken. Aber eines können wir nicht leugnen: Heute ſteht Deutſchland im Mittel⸗ punkt unerfreulicher Erörterungen einer uns doch zum aröcßten Teil feindlichen Auslands⸗ preſſe. Man dichtet uns kriegeriſche Gelüſte an, während doch das ganze Verhalten von 1871 bis heute ohne weiteres den klaren Beweis erbringt, daß wir friedliebend ſind und in keiner Weiſe das Beſtreben und den Wunſch haben, Eroberungs⸗ kriege zu führen. Wir ſehen, leſen und hören zu unſerem Er⸗ ſtaunen, wie in England eine Stimmung Platz greift, die bis zur Spionenriecherei geht, ſodaß man überall deutſche Offiziere wittert, die angeblich nur Feſtſtellungen über die Verteidigungs⸗ fähigkeit Englands gegen die deutſche Invaſion machen ſollen. Geſtern war es wieder ein engliſcher Sozialiſtenführer, der in dasſelbe Horn blies und davon redete, daß in Deutſchland ſich ein Eroberungskrieg gegen England vorbereite. Das ſind doch nur Phantaſiegebilde.(Sehr richtig!) Das ſind aber auch An⸗ ſchauungen, die dem engliſchen Volke unwürdig ſind. »Dazu kommt, was Bismarck auch immer betont hat, daß das Slaventum Deutſchland unfreundlich geſinnt iſt. Die Slaven lieben die Deutſchen nicht und dieſe Stimmung verſtärkt ſich derart, daß wir genötigt ſind, zur Abwehr, energiſche Maß⸗ regeln gegen das Vordringen des Polentums in den Oſtmarken unſeres Vaterlandes zu unternehmen. Das hat allerhand Be⸗ gleiterſcheinungen. Die Bündniſſe Frankreichs mit England und Rußland ſteigen manchem zu Kopfe. Mancher bramabaſierende General ſieht die Zeit der Revanche gekommen und macht davon in der Oeffentlichkeit entſprechenden Gebrauch. Dazu kommt der ununterbrochene Beſuch von Monarchen und Staatsoberhäupten, die immer etneute Unruhe in die internationale Politik hinein⸗ tragen.(Sehr gut!) So ſpricht man auch von einer Politik der Einkreiſung Deutſchlands, man ſpricht von einer Weltpolitik, die wenn ſie auch nicht gegen uns, ſo doch ohne uns gemacht iſt. Ich meine die Rezepte, die ſich aus dieſer Lage für uns ergeben, ſind verhältnismäßig einfacher Natur. Wir werden dieſer Po⸗ litik der Unruhe die Politik des kalten Blutes unſerer⸗ ſeits entgegenſetzen müſſen.(Sehr gut!) Und je aufdringlicher die Friedensbeteuerungen werden, deſto zurückhaltender wird die deutſche Politik ſein müſſen. Wir werden verharren müſſen in Ruhe im Gefühl unſerer Stärke und können in dieſem Gefühl auch mit Ruhe anſehen das Brodeln und Ziſchen des Keſſels, unter dem eine geſchäftige Reiſepolitik immer neue Feuer entzündet.(Sehr gut!) In den jüngſten Reichstags⸗ debatten über die auswärtige Politik haben Freiherr b. Hertling und ich ausgeſprochen, daß Stetigkeit, Einheitlichkeit und Feſtig⸗ keit die Grundpfeiler der heutigen auswärtigen Politik ſein müßten, und der Herr. Reichskanzler hat ſich in ſeiner Er⸗ widerung auf denſelben Standpunkt geſtellt und ausdrücklich er⸗ klärt, daß dieſer Grundſatz für die deutſche auswärtige Politik eingehalten werden müſſe. Wir werden alſo in Frieden weiter unſere wirtſchaftliche Entwicklung fördern und unſer Pulver trocken halten, ohne uns von irgend einer Seite in Erxregung und Unruhe verſetzen zu laſſen. Es ſteht ja ſeit geraumer Zeit das Verhältnis zwiſchen Deutſchland und England im Vordergrund der politiſchen Erörterungen. den Wunſch, an irgend einer Stelle der Welt die. Klinge mit England zu kreuzen. Wir neiden auch England ſeine Bünd⸗ niſſe nicht, auch nicht, daß es England gelingt, manche Konkurrenz im Wege des Ausgleichs zu beſeitigen. Wenn man Bismarcks Erinnerungen durchſieht, ſo trifft man immer wieder einmal auf 1 den Gefichtspunkt, daß die engliſche Politzk darauf hinausging, litiſchen Zwecke dienſtbar zu machen. Das iſt ja heute mit Frankreich geſchehen, braucht uns aber weiter nicht zu beun⸗ ruhigen. Wir werden nur unſererſeits auf unſere eigene Sicher⸗ heit bedacht ſein müſſen. Wir wollen mit den anderen Nationen in Frieden leben und können auch mit Freuden feſtſtellen, daß unſere Politik, die darauf baſierte, jederzeit ſtark zu ſein, gerade, der FJaktor war, der den Weltfrieden ſo lange erhalten hat. Ein probabes Rezept für die Zukunft der deutſchne Politit iſt der Dreibund, der ja bis heute in den gleichen Richtungen für die Erhaltung des Friedens gewirkt hat. Freilich iſt es bedauerlich, daß wir im eigenen Lager Elemente haben, die nicht friedenerhaltend wirken. Das iſt die törichte deutſche Sozial⸗ demokratie, die ſich dagegen wandte, als wir anfingen, Schiffe zu bauen, nicht gegen England, ſondern weil wir Kolonien er⸗ worben hatten, weil unſere Induſtrie zu einem Teil Export⸗ induſtrie wurde und deutſche Waren hinausgingen in ferne Länder. Das iſt das große Verdienſt unſeres Kaiſers, daß er rechtzeitig die Bedeutung dieſer Frage erkannt hat, als es galt, anderen Nationen folgend, Kriegsſchiffe zu erbauen in dem Maße, wie wir es von unſerem Standpunkte aus für notwendig hielten. Trotzdem erachtet es die deutſche Sozialdemokratie für ihre Auf⸗ gabe, den Engländern ſpeziell zu ſagen: Unſer Schiffbau kann nur gegen euch gerichtet ſein. Bei der Autorität, die Herr Bebel in England iſt, iſt es ohne weiteres klar, daß dieſe Ausſtreuungen in England dem Verdachte neue Nahrung geben. Wenn das politiſche Programm abgeſtanden iſt, dann braucht man eben neue Druckmittel, um die Maſſen bei der Fahne zu halten.(Lebh. Zuſtimmung.) 0 Ein Schlußwort zu unſerer auswärtigen Politik. Eine Bevormundung müſſen wir umbedingt ab⸗ lehnen. Was wir tun und denken müſſen im Intereſſe der Sicherheit unſeres Landes, namentlich angeſichts der nicht zu leugnenden Tatſache, daß wir zur Zeit in einer Periode der Allianzen und Ententen uns befinden, iſt ausſchließlich unſere Sache.(ebh. Zuſtimmung.) Das kann uns keine Friedenskonferenz und keine Konvention mit anderen Staaten irgendwie diktieren wollen. Eine Nation, die heute 60 und in abſehbarer Zeit 80 Millionen Einwohner zählt, wird immer ſo frei ſein, anderen Nationen im friedlichen Wettbewerb des wirt⸗ ſchaftlichen Lebens Konkurrenz zu machen. Sie wird dann ſelbſt⸗ verſtändlich auch nicht ohne weiteres zuſehen, wie in der marok⸗ kaniſchen Frage man verſucht hat, das Prinzip der offenen Tür beiſeite zu ſchieben. Das erſte iſt für uns ein ſtarkes Landheer. Bismarcks Staatskunſt hat dieſen Grundſatz hochgehalten. So können wir heute auf ein vortreffliches Kriegsheer hinſchauen, ein Heer, das wir nicht als Kriegsinſtrument brauchen wollen, das uns aber den Frieden erhalten ſoll, genau ſo, wie wir in den 37 Jahren den Frieden erhalten. Dieſes Heer iſt gleichzeitig eine Erziehungsanſtalt erſten Ranges für unſere Nation. Erſt in dieſen Tagen hat eine engliſche Autorität hervorgehoben, daß der Wert des deutſchen Induſtriearbeiters darauf zurückzuführen iſt, daß er durch die Armee geht. Die all⸗ gemeine Wehrpflicht hat in Deutſchland den Induſtriearbeiter ſo leiſtungsfähig gemacht. Der deutſche Technikergeiſt ruht nicht. Er greift auch über in die Armee. So ſehen wir. heute in den Armeen ein raſtloſes Bemühen, die techniſchen Er⸗ findungen, die ſich in der Gegenwart ja förmlich überſtürzen, in der Armee nutzbringend zu verwenden. Jeder deutſche Patriot wird deshalb dem Kriegsminiſter zu Dank verpflichtet ſein, wenn er nach allen Richtungen jederzeit die Augen offen und unſere Armee auf der Höhe hält. Es wird ja wohl die Zeit kommen, wo dem Landheer und der Flotte auch eine Luftflotte bei⸗ gegeben wird. Nicht in dem kleinlichen Sinn der Sozialdemo⸗ kraten, daß dieſe Erfindungen des Grafen Zeppelin und Pars levals ausſchließlich Kriegsinſtrumente ſein ſollen. Dieſe genialer Schöpfungen menſchlichenGGeiſtes gehen weit über den kriegeriſchen Zweck hinaus und eröffne ungeahnte Ausſichten für eine nahe und fernere Zukunft. Aber daß auch das Heer dieſe neue Waffe in ſeinen Dienſt ſtellen wird, und daß das Heer dem Grafen Zeppelin zu großem Dank verpflichtet iſt, iſt ohne Weiteres klar. Auch eine ſtarke Flotte— ich ſprach ſchon von ihr— iſt nicht zu kriegeriſchen Zwecken, ſondern als weiteres Glied in den kriegeriſchen Inſtrumenten beſtimmt, den Frieden zu erhalten, unſere Küſten zu ſchützen. Auf dem Gebiete der auswärtigen Politik iſt ja ſchließlich nichts beſtändig als der Wechſel. Neue Fragen tauchen auf. Wir ſehen, daß im Oſten die Völker, die Jahrhunderte autokratiſch regiert wurden, auf die konſtitutionelle Staatsform hinarbeiten. Wir ſehen dieſe Erſcheinungen in Rußland, in der Türkei und Perſien, in ganz beſonderem Maße in der Türkei. Da hört das Verteilen von Intereſſenſphären von ſelbſt auf! Wir ſehen heute ſchon, wie es ſich in der Türkei regt, wie es heißt: Die Türkei den Türken und nicht für die anderen Mächte. Selbſt im fernſten Oſten tauchen neue Probleme auf. Jeder Staat hat deshalb heute volle Veranlaſſung, Frieden zu halten, vor allem die Staaten, die an der Kolonialpolitik beteiligt ſind, denn die türkiſche und perſiſche Bewegung bleiben nicht allein. Sie berpflanzen ſich weiter auf Indien, ergreifen Aegyplen, wo man überall von nationalen Regungen und Bewegungen lieſt. eZehn Jahre weiter— vielleicht hat dann die ganze auswärtige Politik ein anderes Geſicht als heute. Und ſo meine ich, müß⸗ ten wir alle bemüht ſein,— auch die deutſche Preſſe— immer wieder zum Frieden zu ermahnen, denn wer wird es wagen, die Furie des Krieges zu entfeſſeln, dieſe Rieſenheere, ausge⸗ ſtattet mit allen Errungenſchaften der Technik, gegeneinander los zu laſſen und das Wagnis eines Krieges mit allen ſich darat knüpfenden Wirkungen, die kein Menſch überſehen kann, zu ent⸗ feſſeln. Wir müſſen Bismarck zu Dank verpflichtet ſein, daß er auch hier die Wege vorgezeichnet hat. Er hat wohl gewußt, daß das Deutſche Reich ein unbequemer Faktor ſein wird für alle Staaten, die durch Jahrhunderte gewöhnt waren, mit der ohnmächtigen Zerriſſenheit der deutſchen Stämme zu rechnen und weil er das wußte, hat er an dem Grundſatz feſtgehalten, daß wir verteidigen müſſen durch Aufrechterhaltung einer ſtarken Wehr, was wir auf den Schlachtfeldern von Frankreich uns er⸗ rungen haben.(Lebhafte Zuſtimmung). In der inneren Politik ſteht heute die Frage der deutſchen Finanzreform im Vordergrund. Sie be⸗ herrſcht für die nächſten Monate, vielleicht für Jahr und Tag, die deutſche innere Politik. Es iſt eine ſchwierige Frage, da der Deutſche ſehr ungern Steuern zahlt(Heiterkeit) und weil immer der eine meint, daß der andere zahlen ſoll. Immerhin iſt heute die Lage eine derartige, daß jeder deuiſche Patriot zugeben muß, daß es ſo nicht weiter gehen darf(Sehr richtig), ſondern daß es nationale und patiriotiſche Pflicht, dem Reich neue Einnahme⸗ Wir haben nicht quellen zu erſchließen. 4 Milliarden beträgt die Reichsſchuld. Das bedingt naturgemäß eine ſehr ſtarke Jahresverzinſung und fortwährende großere neue Anleihes. Die Ausgabe von Schatz⸗ ſcheinen bedingt weiter, daß der Kurs der deutſchen Staats⸗ papiere ein ſchlechter iſt. Aber abgeſehen davon knüpfen ſich un⸗ liebſame Kritiken einmal an die Zuſtände in den Einzelſtagken, die mit hohen Matrikularbeiträgen überlaſtet werden, die ſtän⸗ dig wachſen und von den kleineren Staaten ſchwer getragen wer⸗ N „ Seit, 5 im Auslande. Aber wenn man annimmt, daß das deutſche Volks⸗ vermögen 200 Milliarden bereits im Jahre 1900 betragen hat und daß die jährliche Zunahme 2 Prozent, alſo 4 Milliarden, beträgt, ſo ſpielt eine Schuld von 4 Milliarden an ſich lange nicht die Rolle, wie vielfach behanptet wird. In dieſen Tagen hat ſich ein Sozialdemokrat, Calwer, über unſere Finanzlage aus⸗ gelaſſen und beibnt, daß auf die Auslandskritik wenig zu geben iſt. Er ſagt, das Ausland ſchildert die deutſche Lage peſſimiſtiſch. Die Urſache iſt die Mißgunſt über den beiſpielloſen wirtſchaft⸗ lichen Aufſchwung, den Deutſchland genommen hat., Er hebt dann weiter hervor, daß dieſe anwachſenden Ausgaben durchaus begreiflich ſind. Nicht nur durch die Ausgaben für unſere Lan⸗ desverteidigung wächſt unſer Staatsbudget. Auch die ſtändige wachſenden ſozialpolitiſchen Aufgaben ſtellen immer erneute An⸗ forderungen an die Steuerkraft der Bevölkerung. Ich habe auch geleſen, daß die Behauptung aufgeſtellt wird, dieſe Finanzlage ſelle dem Block zur Laſt. Nun, der Block iſt noch ſo jung daß er ſo viel Schulden in dieſer Zeit nicht machen konnte. (Heiterkeit.) Die Schuld an der deutſchen Finanzmiſere trägt nach meiner Auffaſſung— und das hat in den jüngſten Tagen auch der Führer der Demokraten, Herr von Payer, ausgeſprochen— das Zlen⸗ trum, das eine genau ſo ſchlechte Finanzpolitik gemacht hat, wie es eine ſchlechte Kolonialpolitik gemacht hat. In der Kolonialpolitik hat man am unrechten Ort geſpart, hat geſpart an den Eiſenbahnen, bis uns beim füdweſtafrikaniſchen Aufſtand die Augen gehörig auf⸗ gegangen find. Jetzt wird Hals über Kopf gebaut. Das waren die ſchlechteſten Erſparniſſe, die man machem konnte, und was die deutſche Reichsfinanzreform anlangt, ſo iſt der Urquell der Miſere zunächſt die Lex Frankenſtein, welche das Zentrum im Jahre 1879 Bismarck aufgezwungen hat. Die Finanzreform im Jahre 1879 war nur möglich, als Bismarck gleichzeitig die Lex Frankenſtein kouzedierte und damit die Auslieferung einer Menge von Reichs⸗ einnahmen an die Einzelſtaaten ermöglichte, die nicht durchweg ſparſam mit dieſen Ueberweifſungen umgegangen ſind. Es wäre viel geſcheiter geweſen, die Gelder zu behalten und an die Schulden⸗ kilgung heranzugehen. Davon bann keine Rede ſein, daß die Schul⸗ den jüngſten Datums find, wenn wir uns erinnern, daß ſeit 1890 der Zentrumseinfluß ein ſtändiger war. Damals hat die Reichs⸗ ſchuld ſchon die Hälfte betragem von der im Jahre 1906, als die Zentrumsherrlichkeit in die Brüche ging. Jedenfalls iſt es eine patriotiſche Pfilcht, mit den nationglen Aufgaben neue Reichsein⸗ nahmen zu ſchaffen. Der Herr Abg. Röſicke hat dieſer Tage in der Pfalg geſprochen und ich kann manches, was er über Sparſamkeit geſagt hat, unter⸗ ſchreiben. Natürlich werden wir ſparen müſſen, was wir können, und es wird notwendig ſein, notwendige Ausgaben zurückzuſtellen, die wir bielleicht ſehr gern gemacht hätten. Daß es ſehr ſchwierig ſein wird, auf dem Gebiete der Wehrkraft gzu ſparen, das wiſſen wir alle ſelbſt. Wo nun dieſe Steuer quellen zu fin⸗ den ſind, wird der Herbſt ergaben. Wir werden im Herbſt das Programm des neuen Schatzſekretärs, der gleichzeitig Mitglied des preußiſchen Staatsmimiſteriums iſt, hören. Davon kaun wohl nicht die Rede ſein, daß dieſe neuen Steuerquellen ausſchließlich gefunden werden nuf dem Boden der Konſumbeſteuerung. Daß die indirekten Steuern herangezogen tverden, iſt ohne weiteres klar. Daß aber glelchzeitig die großen Einkommen und Vermög beigezogen werden müſſen ſcheint mir ebenſo klar zu ſein. Es werden eben hier Kongeſſtonen auf beiden Seiten gemacht werden müſſen, wenn das große nationale Werk gelingen ſoll. Vom dieſer Notwendigkeit iſt heute unſer ganzes deutſches Volk durchdrungen. Ich bin überzeugt, daß, wenn man ſich aus übertriebenem Frakttonsgeiſt vielleicht nicht einigen könnte, ein Appell an das Volk zum Siege führen würde. (Lebhafte Zuſtimmung.) Ein Zweites deu inneren Politik. iWr ſtehen heute im Zeichen der Blockpolitik. Die Blocpolitit war notwendig. Das hat ſich bei den Wahlen gezeigt. Sie war notwendig gegen⸗ über dem Zentrum und der mit ihm alliierten Sotzialdemokratie. Wenn der Block längſt vergangen ſein wird— deime politiſche Kon⸗ ſtellation kann eine ewige ſein— wir das Zufammenwirken der Konſervativen und der Liberalen immer eine gute Phaſe deutſcher Politik darſtellen.(Lebhafte Zuſtimmung.) Zum dritten ſtreiſte der Redner die Organiſations⸗ beſtrebungen der berſchiedenen boirtſchaftlichen Gruppen, wie der Arbeiter und Arbeitgeber, der deutſchen Landwirtſchaft, des Handtverks und der Privatbeamten und ſchloß mit einem jubelnd aufgenommenen Hoch auf die Pfalz. Als der langanhaltende Bei⸗ fall verrauſcht war, wurde im Chor das gemütvolle„Pfälzer Lied“ ſungen. 880 Abg. Hammerſchmidt ergriff alsdann das Wort zu folgenden Ausführungen: Diejenigen, welche Bismarcks Verdienſte wenigſtens zu ſeinen Lebzeiten nicht anerkennen wollten, vertraten dieſe Anſchauung, indem ſie behaupteten, daß die Einigung der deutſchen Stämme und die Gründung des deutſchen Reiches ſoweit vorbereitet ge⸗ weſen ſei und ſo ſehr in die Ueberzeugung des Volles einge⸗ drungen war, daß eigentlich nichts mehr zu tun war, als die bis dahin zerſtreut liegenden Kräfte zuſammenzuführen, und auch dieſe Arbeit ſei durch den Ausbruch des deutſch⸗franzöſiſchen Krie⸗ ges im Jahre 1870 geleiſtet worden, ſodaß es eine Verkennung der Tatſachen und geſchichtlichen Verhältniſſe ſei, in Bismarck den Einiger der deutſchen Stämme, den Reiches zu erblicken. Allein unter den vielen Beiſpielen, die uns die Weltgeſchichte bietet, daß ein einziger Mann ſeiner ganden Zeit den Stempel ſeiner Perſönlichkeit aufdrückte, iſt das Leben und Wirken des Mannes, deſſen Andenken wir heute ehren, wohl eines der glänzendſten. Daß ihm hierbei die vaterländiſche Ge⸗ finnung der Beſten unſeres Volkes entgegenkamen, daß er einem Monarchen diente, der ihn voll zu ſchäzen wußte und ſeine über⸗ ragende Perſönlichkeit voll anerkannte, daß das Glück der Waffen ſeine Pläne mächtig ftützte und förderte, das mindert nicht das Maß feiner Verdienſte, ſondern vermehrt es noch, weil er alle Faktoren von vornherein in Berechnung gezogen hatte. Die Er⸗ eigniſſe überraſchten ihn nicht, ſondern er hat ihren Ausgang zum guten Teil als Grundlage für ſich hinweggenommen, auf welcher er ſeine Arbeit aufbaute. Im hellen Lichte aber erſtrahlt heute ſeine unabänderliche Arbeit und ſein heißes Ringen für die Größe und die Macht Deutſchlands, wenn man ermißt, welche Schwierigkeiten und welche bedauerlichen, jeden Anderen ent⸗ mutigende Hemmniſſe er zu überwinden hatte. Er war der Rieſe, der die Felsblöcke um Bau der deutſchen Einheit herbeitrug. Jedem Anderen vor ihm waren ſie zu ſchwer geworden. Er war nicht nur der ſtrahlende Stern ſeiner Zeit, er hat ſie auch ge⸗ macht. Nicht nur erſt Jahre nachher, ſondern mitten im Laufe der Ereigniſſe ſelbſt maß man ihm die Verantwortung dafür bei und er war auch bereit, ſie zu tragen. Im Jahre 1881 ſagte Bismarck im Reichstage:„Nehmen Sie an, der böhmiſche Krieg ging verloren, dann war es klar, daß ich der Sündenbock für alles daß ich Preußen in dieſen unglücklichen Krieg geſtürzt hätte. die alten Weiber hätten mich mit Beſen totgeſchlagen. Ich hatte nicht nur mein Leben, ſondern auch meine ganze Zukunft, mein ganzes Gewiſſen eingeſetzt für alles, was ich getan habe. Und, ſo ſagte er an deuelbe⸗ Tage, nehmen Sie an, der Krieg mit Frankreich mißlang, ſo wäre auch ich für alles verantwortlich Gründer des deutſchen 85 FF*——— den können und hämiſche Kritik knüpft ſich an die Finauzlage teiweſen. bder Vorſitzende des Jungliberalen General⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) Mannheim, 3. Auguſt. gemacht worden. M..] So ſpricht keiner, der bei dieſen Dingen nur Handlanger geweſen iſt.(Heiterkeit.) Oder ein anderes Bild! Am 8. Auguſt 1866 trat bei Bismarck ein franzöſiſcher Botſchafter ein, der ihm die Forderung ſtellte: Ent⸗ weder Mainz an Frankreich abzutreten oder ſofortigen Krieg zu gewärtigen. haben wir den Krieg. Der franzöſiſche Botſchafter reiſte ſofort nach Pavis ab, wo man ſich freilich die Sache noch einige Tage überlegte. Es iſt keine Uebertreibung, wenn man in Bismarck den Einiger Deutſchlands erblickt; er iſt die Verkörperung des deutſchen Einbeirsgedankens und er iſt der Begründer der Ehre und Macht, die ſich unſer Volk aus eigenen Kräften geſchaffen hat. Seine ſeltene Staatskunſt in der Leitung auswär⸗ tiger Angelegenheiten wurde zu ſeiner Zeit von allen Parteien und mehr noch im Auslande als von uns Deutſchen be⸗ wundert und angeſtaunt. Die aufrichtig geſinnten Süddeutſchen und vor allem die Bayern und nicht zuletzt die Pfälzer zählen ſich mit Stolz und Freude zu den Verehrern Bismarcks und hängen mit Begeiſterung ſeinem Lebenswerke an. Wenn wir vom deutſchen Reiche reden, ſo umfaſſen wir mit dieſem Begriff das ganze deutſche Reich. Bayern und Pfalz haben aber auch ein geſchichtliches Anrecht als einen bedeutſamen Teil Deutſch⸗ lands ſich zu fühlen. Die Bayern waren das erſte Volk, welches in koloniſatoriſcher Tätigkeit im Süden und Oſten große Länder⸗ ſtrecken gewannen. Ein Wittelsbacher beherrſchte die Mark Brandenburg dereinſt, 3 Wittelsbacher trugen die Kaiſerkrone nud der Pfalzgraf bei Rhein galt lange Zeit als der erſte Fürſt und war der Vertreter der Kaiſer, in deren Abweſenheit und oberſter Gerichtsherr. Bismarck hat Bayern ſtets Gerechtigkeit angedeihen laſſen, denn Bismack wollte, daß Bayern ſich aus freiem Entſchluß dem deutſchen Reich angliedere. Es war ledig⸗ lich ſeinem unbeugſamen Widerſtand zu verdanken, wenn 1866 nicht die Abtretung der nördlich vom Main gelegenen bayeriſchen Länderſtrecken gefordert wurde. Mit beſonderer Zuvorkommen⸗ heit führte er auch vom Hauptquartier Verſailles die Verhand⸗ lungen über die Reichsverfaſſung mit König Ludwig von Bayern. Als Bismarck am 30. November 1870 ſpät in der Nacht mit den baheriſchen Miniſtern ein günſtiges Ergebnis erzielte, da ſagte er das hochbedeutſame Wort:„Jetzt iſt die deutſche Einigkeit ge⸗ macht und das deutſche Reich auch!“ Und am 3. Dezember empfing Prinzregent Luitpold im Hauptquartier von Verſailles aus der Hand des Graſen von Hollſtein den Brief in welchem der bayeriſche König dem König von Preußen die deutſche Kaiſerkrone anbot. Am Abend erhob ſich an der Tafel Bismarck und trank auf das Wohl des Königs von Bayern. In der Folgezeit blieben auch zwiſchen dem König von Bayern und Bismarck die Beziehungen äußerſt herzlich. Zahlreich ſind auch die Beziehungen privater Natur ge⸗ weſen, die Bismarck an Bayern feſſelten. Die Reiſe, die Bismarck 1892 durch Bayern machte, glich einem Triumphzug und nirgends anders war Bismarck mit ſolcher Begeiſterung vom Volke begrüßt worden wie in Bayern. Frei⸗ lich war es auch auf bayeriſchem Boden, in Kiſſingen, wo ſich die Mörderhand naR Bismarck ausſtreckte, aber da war es auch, wo Tauſende von deutſchen Männern und Frauen aus dem innerſten Herzen quellenden Dank zum Ausdruck brachten für ſein herrlich gelungenes Lebenswerk. An jener großartigen Hul⸗ digungsfahrt beteiligten ſich auch eine große Menge von Pfälzern, geführt von Armand Buhl und in einer Anſprache, vertreten von Knöckel⸗Neuſtadt. Viele von uns werden ſich noch mit Stolz und Freude jenes Tages erinnern, wo der Fürſt in einſtündiger, ein⸗ drucksvoller Rede zu der Menge ſprach. Damals prägte er das Wort:„Wir haben uns das deutſche Reich und die Kaiſerkrone ſozuſagen aus den franzöſiſchen Bataillonen herausgeholt.“ Auch eine Mahnung, die wir glücklicherweiſe ſeit geraumer Zeit be⸗ ſonders in Bayern befolgen, wurde von Bismarck damals aus⸗ geſprochen, zugleich mit der Klage über das unſelige Par⸗ „Ich bitte Sie,“ ſagte er,„alle die anweſenden Herren, ſorgen Sie dafür, daß der Unterſchied zwiſchen den ver⸗ wandten bürgerlichen Parteien verſchwindet. Es iſt dieſer Unter⸗ ſchied ſo wie ſo kaum mit Worten. auszudrücken.“ Wir aber meine Herren, können nur mit Bedauern und mit Schmerz daran denken, daß wir heute das Genie, das Deutſch⸗ land unbeſtritten an die Spitze im Rate der Völker führte, enr⸗ behren müſſen. Und wir können uns nur tröſten, indem wir uns ſagen, dieſen Verluſt können wir ausgleichen durch Einig⸗ keit im Innern und durch Machtfülle nach außen. Bismarck iſt geſtorben, doch der Geiſt Bis marcks iſt lebendig. Und demnächſt werden ſich die Torflügel der Walhalla öffnen, um die Marmorbüſte des Einigers Deutſchlands auſzunehmen.(Bravo). Sie wird Stellung finden neben dem Bildnis des alten Kaiſers Wilhelm. Unſere Pfalz iſt Bismarck tief ins Herz geſchrieben, geweſen, er hat auch die Pfälzer geliebt, und zu der Pfälzer Ab⸗ ordnung vom 1. April 1891 ſagte er u..:„Die Pfälzer ſind mir ſtets ein Tropfen des Troſtes geweſen in meinem politiſchen Leben. Immer habe ich Schmerz darüber gefühlt, daß eine der herrlichſten Provinzen des Reiches infolge ihrer geographiſchen Lage ſo oft feindlichen Invaſionen ausgeſetzt war. Aber wir haben 1870⸗71 durch Elſaß⸗Lothringen einen Schlagbaum davor geſetzt.“ Die Liebe und Dankbarkeit und die Verehrung zu Bis⸗ marck iſt ſeit dieſen Zeiten nicht ſchwächer geworden, ſie hat ſich vielmehr vertieft in allen Schichten unſeres Volkes. Wir geloben heute in dieſer Stunde an dem Lebenswerk Bismarcks feſtzußal⸗ ten bis zum letzten Atemzuge, und auch unſeren Kindern und un⸗ ſeren Enkeln dies zu lehren. Es iſt der Liberalismus aller Schattierungen ge⸗ weſen, der zur Gründung des Deutſchen Reiches am meiſten bei⸗ getragen hat, es iſt der Liberalismus, der uneigennützig dem Ganzen diente, es iſt der Liberalismus, dem es in erſter Linie zufallen wird, Bismarcks Werk nicht nur als ein Erbe zu er⸗ halten, ſondern Kuch für die Zukunft zu ſtärken und zu kräftigen und Deutſchland diejenige Stellung für ewige Zeiten zu ver⸗ ſchaffen, die ihm Bismarck zugedacht hat. Mit einem Hoch auf den Liberalismus, das kräf⸗ tigen Widerhall bei den Verſammelten fand, ſchloß die eindrucks⸗ volle Rede. Rekchskagsabg. Schellhorn⸗Wallbillich überbrachte hierauf Grüße von Exzellens Geh. Rat Dr. Bürk⸗ lin-Karlsruhe, weiter vom exſten Vorſitzenden des liberalen Vereins der Pfalz, Juſtizrat Neumayer⸗Kaiſerslautern, und von Reichsrat Dr. von Buhl⸗München. Einen telegraphiſchen Gruß überſandten„mehrere reichstrene Damen“(i. A. Frau Robert Biſchoff) aus Bergzabern, was ſtürmiſchen Beifall her⸗ vorrief. Alsdann ſprach Reichstagsabg. Schellhorn als Ver⸗ treter des Neuſtadter Wahlkreiſes im Reichstag den drei Red⸗ nern der heutigen Feſer Exz. Geh. Rat Ham m, Abg. Bafſer⸗ mann und Abg. Hammerſchmidt den Dank der Ver⸗ ſammlung für die hochbedeutſamen Reden aus, den er in ein Hoch auf dieſe drei Redner ausklingen ließ.(Lebhafter Beifall). Otto Munzinger, Vereins Landau, ſprach namens der Jungliberalen Vereine. Die vornehmſte Aufgabe ſei Ohne Bedenken aber ſagte Bismarck: Gut, dann hin. Die Budgetberatungen blieben hängen an allerlei auf de⸗ magogiſchem Ton und Stimmenhaſcherei geſtimmten Urſachen, die zumeiſt eine gewiſſe Tendenz des Hineinregierens in Reich angelegenheiten hatten. Die eigentlichen Budgetberatungen waren in die Kommiſſionen verlegt, und ſo fand man im Plenum Zeit genug zu manchem Allotria. Da nun nannt Bayeriſcher Landtag, ſeinem Ende zugehen ſoll, werden die wichtigſten Dinge, wie es vor allem die weit über Bahyern hinaus intereſſierende Frage der Beamten⸗, Geiſtlichen⸗ ud Lehrerauf⸗ beſſerung iſt, mit einer nervöſen Haſt durchgepeitſcht, die wenig⸗ ſtens in einem gemilderten Grade beichegenſtänden, die nicht un den eigentlichen Beratungsbereich des Landtags gehörten, St bracht geweſen wäre. So kam es, daß jetzt, am nahen der Seſſion die Frage der Lehreraufbeſſerung, die ſeit Monglen bereits Wellen ſchlug, der Mehrheit des Bayeriſchen Landtags nach einer Rede ihres Agitators Dr. Heim gegen dik Liberalen erſchöpfend genug ſchien, was den Zentrumsführer Dr. v. Daller zu einem Antrag auf Schluß der Debakte veranlaßte. Liberaler⸗ ſeits ſollte auf die maßloſen Angriffe Heims noch eine Replit das grauſame Spiel, ge⸗ es, das was Bismarck in ſeinem Leben und ſeiner Arbeſt 9e. 5 ſchaffen habe, zu wahren. Die Jugend ſei allezeit in dehn 5 derem Maße für das Große und Starke empfänglich geweſen al Heute, da die junge Generation das Leben Bismarcks überſehe heute, wo ſie die Schwierigkeiten ſeiner Aufgaben erkenne, heule wiſſe ſie, was ſie früher nur ahnte, und was ihre Eltern und 50 Lehrer ſagten. Bismarck war ein Held. Bismarck habe 9 wie kein Zweiter vor der Kritik der Geſchichte beſtanden. Vol 2 Jahr zu Jahr wachſe die Zahl ſeiner Freunde. Bismarcks Nam ſi⸗ werde in der Jugend und den kommenden Generationen fork 50 leben, ſolange ſie ſeien, aber nicht nur ſein Name werde die Herzen der Jugend eingeſchrieben ſein, auch ſein Wer 9 werde ſie ſchützen bis zum letzten Atemzuge. Bismarck ſei al de Schöpfer des Reiches ein Heros der deutſchen Nation. Bismar 2 habe das Reich für das ganze deutſche Volk geſchaffen. Deshal 01 ſei es zu bedauern, wenn, wie ſchon einmal von einem anderer Le Redner heute geſagt, es noch Parteien gäbe, die ſich den Bismarck im feiern fernhielten. Wer deutſch fühle, gehöre dorthin.(Beifal Es Auch die Frauen hätten ſich an der heutigen Feier in große ſie Anzahl beteiligt und dabei ihre vaterländiſche Geſinnung beh 5 wieſen.(Beifall. Sein Hoch gelte darum der dentſhen bi Frau, der Hüterin alles Guten, die berufen ſei, der Jugend die[G Liebe zum Vaterlande einzupflanzen.(Lebhafter Beifallj. ei Tudwig Müller, At der Vorſitzende des Liberalen Vereins Kallſtadt, entdot nameng des Kantons Dürkheim der Verſammlung treudeutſche Grüßg e und rief den Nichtpfälzern ein herzliches Willkommen zu. Seine 9 kurzen Worte ſchloß er: Das freie deutſche Wort, das Sie ſo⸗ eben gehört haben, der deutſche Wein, den Sie hier in vor⸗ züglicher Qualität verkoſtet haben, und die Jugend, der wir die Geſchicke unſeres deutſchen Vaterlandes in der Zukunft ver⸗] trauensboll in die Hände legen wollen, dieſes feurige Trio, es lebhe] hoch, hoch, hoch!(Lebhafter Beifall). 5o Die patriotiſche Feier hatte hierauf um 7 Uhr abends ihr wi Ende erreicht. In gemeinſamem Zuge unter Vorantritt der u Muſik zog die impoſante Verſammlung, die gegen 4000 Mäuner 5 und Frauen des Neuſtadter Kreiſes vereinigt hatte, in die Stad Neuſtadt hinab, wo noch im Saalban bei manch trefflicher Red' ge eine gelungene Nachfeier abgehalten wurde. l0 12 tel Politische Hebersſcht. 5 Manuheiut, 3. Auguſt 1908 Zum Fall Schücking 5 gibt die„Nordd. Allg. Ztg.“ folgende Erklärung: „Die Prüfung des Falles Schücking in der Mimiſterialinſtand K hat ergeben, daß nach Einleitung des formellen Disziplinarverfah⸗ rens jede Beeinfluſſung des in der Sache zuſtändigen Bezirksaus⸗ ſchuſſes von ſeiten des Miniſters des Innern auf Grund des§ 157 Nr. 2 des Geſetzes über die allgemeine Landesverwaltung für un⸗ In zuläſſig zu erachten iſt. Der Bezirksausſchuß wird ſelbſtändig darüber zu befinden haben, ob das Verfahren einzuſtellen oder durch Urteil zum Abſchluß zu bringen iſt. Wenn nicht das letztere erfolgtß ſa und dabei auf eine der geſetzlich in betracht kommenden Diszipli⸗ Ge narſtrafen erkannt wird, ſo ſteht dem Bürgermeiſter Dr. Schücking zie gegen dieſes Urteil die Berufung an das Oberverwaltungsgericht zu ſa — Die in der Preſſe noch immer wiederkehrende Behauptung, daß Herr Schücking in Sachen ſeiner Landtagskandidatur durch einen ur Beamten in höherem Auftrage beeinflußt ſei, iſt auch inſoweit un, re⸗ wahr, als dieſe Beeinfluſſung einer Provinzialinſtanz zugeſchriebenn wurde. Der Beamte, welcher Herrn Schücking Vorſtellungen betreffs ſte ſeiner Kandidatur gemacht hat, iſt der zweite Bürgermeiſter Plewka ſa aus Schleswig. Herr Plewla hatb amtlich bekundet, daß er bei einer“ ng aus völlig anderm Anlaß gehabten Unterredung lediglich ſeiner pri⸗ vaten Anſicht Ausdruck gegeben und weder von einem Auftrag c. geſprochen noch ſich überhaupt den Anſchein gegeben habe, der Ueber⸗ S bringer eines amtlichen Auftrages zu ſein.“ Mit Recht betont die„Köln. Ztg.“, daß dies keine Antwort ſei. Man wird nicht zu hart urteilen, wenn man die Meinung ausſpricht, daß dieſe neueſte Auslaſſung der„Nordd. Allg. ig. offene Türen einſtößt. Denn daß das Disziplinarverfahren gegen Dr. Schücking eingeleitet war, wußte man ſchon vorher und r daß in ein eingeleitetes Verfahren nicht eingegriffen werden P kann, iſt ebenfalls keine neue Weisheit. Was man aber erfahten be möchte, iſt, was der Miniſter des Innern darüber denkt und da⸗“ ar zu zu ſagen hat, daß der Regierungspräſident von Schleswig gegen p den Dr. Schücking ein ſolches Verfahren überhaupt eingeleitet al hat unter der Begründung, Schücking habe ſich„der Achtung, des R Anſehens oder des Vertrauens, die ſein Beruf erfordere, unwür⸗ dig gezeigt“. Iſt der Miniſter des Innern der Anſicht, daß 5 der Schleswiger Regierungspräſident gut und richtig gehandell hat, als er dem Bürgermeiſter von Huſum den Prozeß machte 15 weil dieſer in ſcharfer Form den Rückſchritt in der preußiſchen ie Verwaltung angegriffen und ſein libergles Programm verfochten 3 hat? Das iſt die Frage, um die es ſich handelt und auf deren Beantwortung alle Welt wartet. Den dächten alle Amtskollegen 9 des Regierungspräſidenten v. Kozierowsky ſo wie dieſer, 1 ließe ihnen der Miniſter freie Hand, ſo wäre bald kaum ein Stadl⸗ 50 oberhaupt vor dem Unwürdigkeits⸗Verfahren ſicher. Wenn ſie e⸗ 1 auch nicht in Schriften und Artikeln niederlegen, und wenn ſie d ſich auch in der Form weniger ſchroff ausdrücken, ſo ſind doch 5 viele hohe Kommunalbeamte in der Sache mit Dr. Schückng] ſe einig. Deshalb iſt es wohl der Mühe wert, daß jene Frage eine f Antwort findet.— Die zweite Aufklärung der„Nordd. Allg Ztg.“ iſt mit der Erklärung des Herrn Schücking in keinen Zuf f ſammenhang zu bringen. Während der Beamte nach der Aus⸗] 2 ſage des Herrn Schücking eine Rechtfertigung vor dem Regie“ 2 rungspräſidenten forderte, hat der Beamte nach der Lesart der“ d „Nordd. Allg. Zig.“ nur ſeiner abweichenden Meinung Ausdrusd“ I gegeben. Ausſage ſteht hier gegen Ausſage. Eine Genſation im bayeriſchen Parlament. sch. Seit dem 28. September vorigen Jahres ſchleppen ſich die 8 Verbandlungen des Baper. Landtags in ermüdendem Tempo daeg it ge⸗ beſon⸗ peſen. rſehe, heule und habe Vol Namé fork de i Wer ei al zmar es8hal dderen marck eifal zroßer 0 e hen nd dit amens Grüße Seine zie ſo⸗ bor⸗ ir die t ver⸗ lehe ds ihr der känner Stadſ Red amſtanz verfah⸗ rksaus⸗ § 157 Ur un⸗ ſtändig r durch erfolgt 8gipli⸗ chücking icht zu. ng, daß ) einen eit un⸗ hrieben betreffs Plewka i einer jer pri⸗ Auftrag Ueber⸗ rfahren her und werden rfahren und do⸗ g geden igeleitet ing, dez unwür⸗ daf handell machte, aßiſchel rfochten f deren kollegen art der Ronaten andtags beralen Daller beraler⸗ Replil Invalidität. Intwort geinung . Zig.“ bolles Material. Mannheim, 3. Auguſt. General⸗Anzeiger.(Mittagblarr.) 5. Seite. — 7 g gſolgen; die Mehrheit des Zentrums ſtimmte aber enkgegen allen Vorſtellungen ſeitens des liberalen Führers Dr. Caſſelmann and des bündleriſchen Redners gegen Fortſetzung der Debatte, die gegen alle Gewohnheit bei einem ſolchen wichtigen Gegenſtand der Mehrheitspartei zu lange erſchien. Nachdem der Appell der giberalen an die Courtoiſie des Zentrums vergebens war, gab Dr. Caſſelmann namens ſeiner Freunde die Erklärung ab, daß ſte es unter ihrer Würde halten, ſich weiterhin in Fragen des baheriſchen Staatsbudgets mit dem Zentrum zu unterhalten. Unter dem Beifall der Tribüne— eine außerordentliche Kund⸗ gebung in dem ſonſt wenig temperamentvollen Hörerpublikum der baheriſchen Kammer— verließen dann die Liberalen den Saal. Sie werden erſt wieder ſprechen, wenn ihre Interpellation un den Kultusminiſter wegen der Unterbindung der akademiſchen Lehrfreiheit durch einen ÜUkas an den Univerſitätsſenat München im Falle des Profeſſors Günther zu der Debatte kommen wird. Es iſt eine gründliche Abrechnung vorauszuſehen. Man kann ſich auf welchen Standpunkt nur immer ſbellen: So wie jetzt in Bayern in Parlament und Regierung die Minderheiten und die hinter ihnen ſtehenden Kreiſe, die an Einſicht und Bildung das Gros darſtellen, behandelt werden, geſchieht es nicht leicht in einem anderen Staat. Auch“ in den Kreiſen des Zentrums iſt dieſe Anſchauung weithin vertreten; nur daß dort das Element, das mit Recht Anſpruch auf Einſicht und Bildung erhebt, in Bayern leider in der Minderheit iſt. Trumpf iſt Demagogie! Zuternationaler Mittelſtandskongreß Wien 1908. PD..K. In der Zeit vom 4. bis 8 Oktober 1908 ſoll in Wien der 2. Jaternationale Mittelſtandskongreß tagen, und zwar unter Beteiligung des Internationalen Verbandes für Mittelſtandsfragen, der ſeinen Sitz in Brüſſel hat. Hierbei ſollen porwiegend die Mittel zur Hebung der Produktionsfähigkeit, ſo⸗ wie zur beſſeren kommerziellen Ausgeſtaltung des gewerblichen und des landwirtſchaftlichen Mittelſtandes zur Erörterung iommen. Demgemäß wurden für den Wiener Mittelſtandskongreß ſol⸗ gende Beratungsgegenſtände in Ausſicht genommen: J. Die fachliche Ausbildung der mittleren(landwirtſchaft⸗ lichen wie gewerblichen] Produzenten und ihre Ausrüſtung mil techniſchen Behelfen, die ihre Konkurrenzfähigkeit ſteigern. In damit ein fachliche Ausſtellung moderner Arbeits⸗ behelfe). 2. Die Organiſation und Wirkſamkeit der Wirtſchafts⸗ genoſſenſchaften für Bezug und Abſatz, mit beſonderer Rückſicht auf Heereslieferungen. 3. Der Ausbau der landwirtſchaftlichen und gewerblichen Kreditorganiſation. 4. Die Pflege der lokalen Hausinduſtrien. 45 5. Mittelſtändiſche Wohnungspolitik. 6. Die allgemeine Staatsbürgerverſicherung gegen Alter und 7. Die Bauhandwerkerfrage Der Kongreß ſoll poſitive Arbeit leiſten und praktiſche Maß⸗ gahmen der Geſetzgebung und der Verwaltung durch ſachlichen Gedankenaustauſch bei völliger Ausſchließung politiſcher Neben⸗ ziele vorbereiten. Das Programm begreift die Intereſſen der landwirtſchaftlichen, gewerblichen und kaufmänniſchen mittleren Kreiſe in ſich. Seine Erörterung an der Hand der Erfahrung, unter Vorlage einſchlägiger Berichte, darf fruchtbare An⸗ Agungen erwarten laſſen. Das Komitee richtet an alle Perſönlichkeiten, die über Mittel⸗ ſtandsfragen berufliche oder wiſſenſchaftliche Erfahrungen ge⸗ ſammelt haben, die Einladung, ſich an dem Wiener Internatio⸗ nalen Mittelſtandskongreß 1908 zu beteiligen. 5 Anmeldungen zur Teilnahme am Kongreß ſind an das Komitee des Internationalen Mittelſtandskongreſſes Wien, IX/2, Severingaſſe 9, zu richten. 11 Deutsches Reich. (Gur Penſionsverſicherung der Privat⸗ angeſtellten) bringt die ehen ausgegebene Nummer der Privatangeſtellten⸗Korreſpondenz(Hamburg, Holſtenwall 4) wert⸗ Neben den amtlichen Mitteilungen des Haupi⸗ gusſchuſſes und Berichten über neuerliche Entſchließungen der Privatangeſtellten⸗Verbände zu der Frage, enthält dieRummer gauch Mitteilungen aus dem Inhalte der zweiten Denkſchrift des Reichsamts des Innern. Insbeſondere aber gibt die Korre⸗ ſpondenz eine Gegenüberſtellung der Leitſätze des Hauptaus⸗ ſchuſſes und der Grundgedanken der Denkſchrift. Dieſe Gegen⸗ überſtellung läßt erkennen, daß das Reichsamt des Innern ge⸗ neigt iſt, die Vorſchläge der Mehrheit des Hauptausſchuſſes ſo weit als irgend möglich zu erfüllen. Man wird deshalb der wei⸗ teren Arbeit des Hauptausſchuſſes und ihren Erfolgen beſonderes Intereſſe entgegenbringen dürfen. Die Gener alver ſammlung des Evan⸗ geliſchen Bundes). In Braunſchweig wird der Evange⸗ liſche Bund vom 4. bis 7. Oktober ſeine diesjährige Tagung halten. Die erſte Mitgliederverſammlung wird neben dem ſtets mit Spannung erwarteten Jahresbericht des geſchäftsführenden Vorſizenden einen Vortrag über ſpeziellere Fragen bringen. Die zweite Mitgliederverſammlung und die Abgeordnetenſitzung be⸗ ſchäftigt ſich mit der Maßnahme der praktiſchen Arbeit im An⸗ ſchluß an den Jahresbericht. Am 5. und 6. Oktober finden in zwei Sälen öffentliche Abendverſammlungen mit je 2 Anſprachen ſtatt über Deutſch⸗evangeliſche Aufgaben in der Heimat und im Auslande. Als Redner für dieſe Verſammlungen ſind bewährte Bundesführer gewonnen. Den Hauptvortrag am Mittwoch hat der Profeſſor der Kirchengeſchichte an der Univerſität Bonn, D. Dr. Karl Sell, übernommen. Eingeleitet wird die Tagung durch vier Gottesdienſte, die am Sonntaa, den 4. Oktober, nach⸗ mittags 5 Uhr. im Dom, in Martini, Pauli und der Bräder⸗ lirche ſtattfinden, mit Predigten von Generalſuperintendent D. Koehler⸗Berlin, Superintendent Hermes⸗Halberſtadt. Ober⸗ pfarrer Dr. Költzſch⸗Chemnitz und Paſtor Niemöller⸗Elberfeld; ihnen folgt um 8 Uhr die Begrüßungsverſammlung. Badiſche Politik. Schluß des Landtages. oe. Karlsruhe, 2. Aug. Neuerdings iſt zu leſen, daß der Landtag am 14. Auguſt geſchloſſen werden ſoll. Daraus dürfte aber nichts werden, da nach einer Mitteilung des Volksfreund“ die Regierung Wert daraf legt, daß das Waſſergeſetz noch erledigt wird. *** „Karlsruhe, 1. Aug. Der Parteiſekretätr der Nationalliberalen für Baden, H. Heinz bat mit dem heutigen Tag dieſe Funktion aufgegeben. Bis zur Neubeſetzung des Poſtens beſorgt einſtweilen Oberrechnungs⸗ rat Gauggel die Geſchäfte des Parteiſekretariats. * Karlsruhe, 2. Aug. Die nichtetatmäßigen Beamten ſollen nach einer Erklärung der Regierung in der Budgetkommiſſon der zweiten Kammer . eine durchſchnitt⸗ lich 10proz. Aufbeſſerung und außerdem eine einmalige Zu⸗ wendung von 100 Mark erhalten. Für die weiblichen Be⸗ amten ſoll die Zuwendung 75 Mark betragen. Der Umſchwung in der Türkei. Deutſchlands Stellung zur Einführung der Verfaſſung. Die„Nordd. Allg. Ztg.“ erwähnt in ihrer Wochenrund⸗ ſchau die Begrüßung des deutſchen Vertreters in Kon⸗ ſtantinopel, v. Kiderlen⸗Wächter durch den Sultan bei dem Selamlik, bei welchem v. Kiderlen⸗Wächter die Wünſche des Kaiſers ausrichtete, daß der neue vom Sultan mit ſoviel Weisheit und ſo rückhaltslos betretene Weg ſeiner Regierung und ſeinem Lande zum Glück und Segen gereichen möge. Die„Nordd. Allg. Ztg.“ fährt ſodann fort: Durch dieſe vom Geſandten Kiderlen im Auftrage des Kaiſers aus⸗ geſprochenen Wünſche iſt die Stellung der deutſchen Politik zum Wandel der Dinge in dem türkiſchen Reiche klar gekennzeichnet. Wir wünſchen in der Türkei ein ſtar⸗ kes und freies Volk unter einem aufgeklärten Herrſcher. Als wichtigſtes Erfordernis der neuen Lage erſcheint es uns, daß die ſo verheißungsvoll angebahnte und bis jetzt nicht un⸗ terbrochene Fühlung zwiſchen dem Sultan und den Führern der türkiſchen Nation durch keine extremen Einflüſſe von der einen oder der anderen Seite wieder geſtört werde. Der Glaube an die vortrefflichen Eigenſchaften im Charakter des türkiſchen Volkes hat bisher nicht getrogen, und wir möch⸗ ten uns der hoffnungsfreudigen Stimmung unſerer türkiſchen Freunde gerne anſchließen. Aus dem ſeitherigen Verlauf der Ereigniſſe wollen wir das Vertrauen ſchöpfen, daß es dem osmaniſchen Reiche gelinge, in guter Eintracht zwiſchen dem Herrſcher und dem Volk eine freie Bahn zu gewinnen für eine glückliche Zukunft im Sinne des freiheitlichen Fortſchritts und nationaler Erſtarkung. Bosnien und die Ereigniſſe in der Türkei. Man ſchreibt uns: Die Wiederaufrichtung der kürkiſchen Verfaſſung vom Jahre 1876 wird, wenn ſie ernſthaft gemeint iſt, auch auf die Verhältniſſe in Bosnien und Herzogewina, den von Oeſterreich okkupierten Provinzen, nicht ohne Ein⸗ fluß bleiben. Die große revolutionäre Flutwelle aus Ruß⸗ land hat bereits vor zwei Jahren eine konſtitutionelle Be⸗ wegung in den okkupierten Provinzen erzeugt, die durch Agi⸗ tatoren aus dem Königreiche Serbien noch fortwährend genährt worden iſt. Im Laufe des vorigen Sommers trat auch der Miniſter für Bosnien Freiherr v. Burian mit den Führern der Serben und der Mohammedaner Bosniens in Verhand⸗ lungen über eine Art Volksvertretung ein, die jedoch als er⸗ gebnislos abgebrochen wurden, da die beiden genannten Par⸗ teien Forderungen geſtellt hatten, die nicht nur infolge ihrer extrem demokrakiſchen Tendenz ſondern auch mit Rückſicht auf ihren direkt gegen die Zugehörigkeit zur Monarchie gerichteten Charakter unmöglich erfüllt werden konnten. Der Miniſter für Bosnien hat in der letzten Tagung der Delegationen be⸗ richtet und erklärt, daß er hinſichtlich der Teilnahme der bos⸗ niſchen Bevölkerungen an der Verwaltung der Landesangelegen⸗ heiten jede Ueberſtürzung vermeiden und ſtufenweiſe Maß⸗ regeln im Sinne der Einführung und Selbſtverwaltung tref⸗ fen werde, wie ſie dem Stande der kulturellen und politiſchen Entwicklung der Bevölkerung entſprechen. Man darf an⸗ nehmen, daß durch die Ereigniſſe in der Türkei an dieſen Dispoſitionen nichts geändert werden wird, es wäre denn, daß man in Ungarn den Anlaß benützte, um den Miniſter für Bosnien Freiherrn v. Burian aus ſeinem Amte zu drän⸗ gen, was allerdings ſchon längſt beabſichtigt wird. Freiherr d. Burian iſt, obwohl ſelbſt Madjare, der in Peſt herrſchenden Clique zu wenig„patriotiſch“ und der Umſtand, daß er über⸗ dies noch der Schwiegerſohn Fejervarys iſt, wird ſchon ſeit Jahr und Tag gegen ihn agitatoriſch ausgenützt. Nicht über⸗ ſehen darf dabei werden, daß der jüngere Graf Zichy von der katholiſchen Volkspartei untergebracht werden will und als Kan⸗ didat für den Poſten eines bosniſchen Miniſters hauptſächlich von dem Sarajewoer katholiſchen Erzbiſchof Stadler unter⸗ ſtützt wird. Madjariſche und ultramontane Intereſſen ver⸗ einigen ſich, um einen Wechſel in der Leitung der bosniſchen Angelegenheiten herbeizuführen, ein Zuſammenwirken das auch ſonſt in Ungarn in der letzten Zeit immer häufiger in Erſcheinung tritt. 8 *** * Konſtantinopel, 2. Aug. Geſtern iſt ein kaiſer⸗ liches Reſkript ergangen und gegen Abend unter feierlichem Zeremoniell der Pforte überbracht und dort verleſen worden. Es enthält die feierliche Bekräftigung der in der Verfaſſung enthaltenen Rechte und die Anordnung, daß der Großweſir die Auswahl der Kabinettsminiſter zu treffen und dem Sultan zur Genehmigung zu unterbreiten habe, mit Ausnahme des Scheichs Ul Islam, des Kriegsminiſters und des Marine⸗ miniſters, deren Ernennung ſich der Sultan unmittelbar vor⸗ behält. Das Reſkript trifft ferner Beſtimmungen über die Er⸗ nennung und Beförderung und die Rechte und Pflichten der Staatsbeamten, ſowie die jährliche Aufſtellung des Staats⸗ haushalts und die Ankündigung von Vorlagen betreffend die Abänderung beſtehender Geſetze über die Organiſation und die Pflichten der Miniſterien und Provinzialbehörden. Be⸗ ſonders auf die Wehrkraft des Landes bezügliche Beſtimmun⸗ gen ſind, dem Reſkript zufolge, dem Kriegsminiſter zugegangen. Der Graßweſir wird angewieſen, ein neues Kabinett zu bilden. * Konſtantinopel, 2. Aug. Heute Vormittag leg⸗ ten die Offiziere und Soldaten der Taximkaſerne den Eid auf die Verfaſſung ab. Die gleiche Zeremonie wird für heute oder morgen in den übrigen Kaſernen erwartet. Ob aber auch für die Pildizbeſatzung iſt nicht bekannt. * Konſtantinopel, 2. Aug. Das Gerücht, daß Izzet Paſcha unter Benutzung eines Motorboots der deut⸗ ſchen Botſchaft an Bord eines rumäniſchen Dampfers gegangen und nach Konſtanza abgereiſt ſei, iſt falſch. Vermutlich iſt das Gerücht daraus entſtanden, daß der deutſche Geſandte einen Deutſchen, den die kleinaſtatiſchen Ausgrabungen leiten⸗ den Herrn Wiegand, mit einer Pinaſſe der Botſchaft an Bord eines Konſtanza⸗Dampfers gebracht hat. Gerüchtweiſe ver⸗ lautet, daß Izzet Paſcha geſtern mit einem ägyptiſchen Dampfer unter engliſcher Flagge geflüchtet iſt. * Konſtantinopel, 2. Aug. Eine Extraausgabe des„Ildam“ veröffentlicht eine Depeſche des Kommandanten des Dardanellengeſchwaders an den Marineminiſter, nach der der engliſche Dampfer„Maria“ mit Izzet Paſcha an Bord heute nacht in den Dardanellen angekommen iſt. Der Muteſſarif und der engliſche Konſul ſeien an Bord gegangen und hätten mit Izzet Paſcha geſprochen. Der Konſul habe erklärt, er werde nach den Inſtruktionen ſeiner Botſchaft han⸗ deln. Der Geſchwaderkommandant habe die Inſtruktionen des Miniſters verlangt. Die Erregung gegen Izzet Paſcha wird immer heftiger. Man beſorgt, daß er im Falle ſeiner Auslieferung ein Opfer der Volkswut werde. Das Blatt veröffentlicht folgende Depeſche des Adrianopeler Komitees für Einheit und Fortſchritt: Wir bitten unſere Mitbürger das Gegenwärtige nicht falſch zu deuten. Der Sultan iſt unſere einzige Zuflucht. Seine Perſon ſteht unter dem Schutze der ganzen Armee und der Nation. Wir beten Tag und Nacht für ſein Leben. Unſere Abſicht war, einige Verräter zu ent⸗ fernen. Dies hat unſer Padiſchah mit Seelengröße gewährt. Die Armee wünſchte die kaiſerlichen Grüße entgegenzunehmen; und dies geſchah. Daher gibt es nichts mehr zu fordern. Es lebe der Sultan! Nus Stadt und Land. * Maunheim, 3. Auguſt 1908. Ordensauszeichnung. Der Großherzog hat dem Schauſpieler und Intendanzſekretär am Hof⸗ und Nationaltheater in Mannheim Brund Hildebrandt das Ritterkreuz 2. Klaſſe des Ordens vom Zähringer Löwen verliehen. Vom Hofe. Das Großherzogspaar iſt Samstag abend kurz nach 7 Uhr, von Schloß Hohenburg kommend, wohin es ſich von München aus zum Beſuch der großh. Familie von Zuxem⸗ burg begeben hat, wieder in Karlsruhe eingetroffen. Nachdem der Großherzog die Vorträge der Miniſter uſw. entgegenge⸗ nommen hat, begibt ſich das Großherzogspaar heute abend zu lngerem Aufenthalt wieder nach Badenweiler. Von hier aus wird der Großherzog verſchiedene militäriſche Inſpektionsreiſen ins Elſaß unternehmen und ſpäter an den Kaiſermanövern da⸗ ſelbſt teilnehmen. Gegen Mitte Oktober wird das Großherzogs⸗ paar zur Erholung Aufenthalt in Baden⸗Baden nehmen. Ihre Königliche Hoheit Großherzogin Luiſe begab ſich Samstag abend nach Berlin und beſuchte dort geſtern früh den Got⸗ tesdienſt. Nachmittags reiſte Ihre Königliche Hoheit weiter nach Wiligrad zum Beſuch des Herzogs Johann Albrecht zu Mecklenburg⸗ Schwerin und der Prinzeſſin Reuß, Schweſter der verſtorbenen Herzogin Johann Albrecht. Dienstag früh beabſichtigt Großherzogin Luiſe die Reiſe fortzuſetzen und Mittwoch den 5. morgens in Stock⸗ holm einzutreffen. Im Gefolge der hohen Frau befinden ſich die Hofdame Freiin von Rotberg, Oberſthofmeiſter Graf von Andlaw und Geheimerat von Chelius.— Das Großherzogspaar hat die geplante Reiſe nach Stockholm verſchoben. * Aufnahme von Inzipienten. Nachdem in den letzten Jahren zeitweilig die Liſte der Aktuariatsinzipienten geſchloſſen war, kann nach einem Erlaß des Juſtizminiſteriums im laufenden Jahre wieder eine kleine Anzahl— höchſtens 10— aufgenommen werden. Aufnahmegeſuche ſind in der Zeit vom 1. bis 15. Aug. beim Juſtizminiſterium einzureichen. Ausſicht auf Aufnahme haben nur ſolche junge Leute, welche allen von der Gerichts⸗ ſchreibereiordnung vorgeſchriebenen Anforderungen entſprechen. * Die„Liederhalle Mannheim“ gab bei ihrem Beſuche Münchens am Samstag im Löwenbräukeller ein Konzert gemeinſam mit dem Muſikkorps des k. b. 2. Infanterie⸗Regiments, in Gegenwart eines ſehr zahlreichen Publikums das den zauberhaft illuminierten * Garten des Etabliſſements fütllte Die von Muſikdirektor Friedrich Gellert vorzüglich dirigierten Männerchöre, von den hundert Sängern klangſchön und präßzis vorgetragen, fanden den vollen Beifall der Zuhörer, der nach einigen Nummern ſo ſtürmiſch wurde, daß dieſe wiederholt werden mußten. Die bekannte Regiments⸗ kapelle unter Leitung des Herrn Windiſch bot die bekannt treff⸗ lichen Leiſtungen. Unter den von ihr gebrachten Kontzertſtücken be⸗ fanden ſich zwei Kompoſitionen von Muſikdirektor Gellert, ein Divertiſſement aus dem phantaſtiſchen Weihnachtsmärchen„Die Wunderfeder“ und der Oberſt Rittmann⸗Marſch. Nach Beendigung de⸗ Konzerts vereinten ſich die Mannheimer Sänger mit dem Bad. Hilfsverein in einem Kneiplokal des Kellers zu einem gemütlichen Beiſammenſein. * Der verſchwundene Privatmann Alfons Guerillot iſt infolge der Mitwirkung der Preſſe ſchnell entdeckt worden. Der Vermißte iſt ſchon vor acht Tagen— alſo am Tage ſeines Verſchwindens— in Heidelberg aufgegriffen und in die Univerſitätsirrenklinik ver⸗ bracht worden. * Zirkus Sarraſani. Einen glänzenden Beweis der abwechſe⸗ lungsreichen Vielſeitigkeit ſeines Programmes bietet Zirkus Sarra⸗ ſani, dieſes hier ſo beliebt gewordene Wanderunternehmen, durch den für heute Montag angeſetzten Novitäten⸗Abend, der viele neue glänzende Dreſſuren und hervorragende andere Nummern Hringt. Wir nennen vor allem die pittoreske Szene aus Wild⸗Weſt mit Herrn Direktor Stoſch⸗Sarraſani, dem Sportsmanne par exellence, als fabelhaftem Gewehr⸗ und Piſtolenſchützen, ſowie einer tollkühnen Cowboyvoltige, ausgeführt von Signoritta Pi a. Ferner wird ſich Herr Direktor Sarraſani mit dem Ardennerhengſt Pitt als Tonnenpferd präſentieren. Frau Direktor Stoſch⸗Sarva⸗ fani mit ihrem Araber„Flock“ als Guirlandenpferd und anderen neuen Freiheitsdreſſuren.„Morgan“, ein ungariſcher Fuchswallach, wird von Herrn Jansli in allen Gängen der hohen Schule ge⸗ ritten werden. An dem Abend wird Herr Direktor Sarraſani auch den auf dem Gebiete der Hundedreſſur einzig daſtehenden Dreſſur⸗ akt„Riego in der Todesſchleife“ vorführen. Auf die weiteren Ein⸗ zelheiten des neuen Programms an dieſer Stelle näher einzugehen, verbietet uns der knappe Raum. Wir verfehlen jedoch nicht, einen Beſuch dieſer Vorſtellung dringend zu empfehlen. * Schloßbeleuchtung Heidelberg. Das Großh. Stationsamt des hieſigen Hauptbahnhofs teilt mit: Anläßlich der Schloßbeleuchtung in Heidelberg kommen heute Nacht folgende beide Sonderzüge zur Abfertigung: Heidelberg ab 10 Uhr 3 Min., Mannheim an 10 Uhr 30 Min.; Heidelberg ab 10 Uhr 30 Min., Mannheim an 10 Uhr 53 Minuten. * Unfall. Der 47 Jahre alte Taglöhner Jakob Impertro von Mundenheim, beſchäftigt bei der Firma Meſſerſchmitt im Indu⸗ ſtriehafen, ſtürgte dortſelbſt geſtern Abend vom Gangbord eines Schiffes auf das Vorland und erlitt ſchwere Verletzungen. Er mußte ins Allgemeine Krankenhaus überführt werden. * Aus Ludwigshafen. Ein kühles Bad nahm geſtern Nachmittag der 27 Jahre alte Gelegenheitsarbeiter Wilhelm Becker auf den Alkoholrauſch, den er ſich angetrunken hatte. Er ſetzte ſich nämlich auf eine Kaitreppe im Winterhafen, machte bald ein Nickerchen und ſtürzte ſchlafend in den Rhein. In der Nähe weilende Leute reichten ihm eine Stange, mit der er ans Land ge⸗ bracht werden konnte. Becker ſoll nach dem Vorfall vollſtändig er⸗ nüchtert geweſen ſein. * Mutmaßliches Wetter am 3. und 4. Auguſt. Für Dienstag und Mittwoch iſt größtenteils trockenes, mäßig warmes und zu verein⸗ zelten Störungen geneigtes Wetter zu erwarten. — Volizeibericht vom 3. Auguſt. Selbſtmord. Aus Lebensüberdruß hat ſich am 1. d. Mts. nachmittags ein verheirateter, 50 Jahre alter Taglöhner in ſeiner Wohnung UU4 durch einen Revolverſchuß in die linke Schläfe getötet GSelie Leichenländun g. bei der ſog. Fröhlichwieſe, Gemarkung Brühl, eine unbekannte männliche Leiche geländet, die anſcheinend 6 Tage im Waſſer ge⸗ legen iſt. Beſchreibung: Etwa 40 Jahre alt, 1,65 Meter groß, R 6 9 2 25 8 kräftig gebaut, ſchwarze K e und gute Zähne und Rae Fier mit ck W̃ dunkelgrauer, ſchwarz geſtreifter lau⸗ und rolkarriertem Hemd, braunen Strümpfen und roten Pantoffeln. ländeten, welcher anſcheinend dem Schifferſtande angehört hat, erſucht. Ertrunken und noch nicht geländet Hor Vel braune Augen; Elt Eſte, ſchwarzer, geſtrickter ſe, Um Anhaltspunkte über die Perſüönlichkeit des Ge⸗ wird iſt am 1. d. Mts., vor⸗ mittags 7% Uhr, der am 11. Oktober 1887 zu Künzelsau, Würt⸗ temberg, geborene Matroſe Heinrich Mattes. Der Ertrunkene wollte während der er Kaiſer“ hier wobei letzterer drehte Waſſer ſchleuderte. el 64“ bedienſtet und e der Gewerkſchaft„Der war auf Kahn„F Vergfahrt in der am Anker e Ordnung bringen, und den daraufſt Mattes ins ſchreibung: 21 Jahre alt, 1,65 Meter groß, ſchlank, Haare, bartlof les Geſicht, bekleidet mit grauer Arbe und rot und weiß geſtreiftem Hemd. Alle übrige Kleidung fehlt. Um Mitteilung über die Ländung obiger Leiche wird erſucht. Fahrläſſige Körperverletzung. Geſtern nach⸗ mittag ſchoß ein lediger Taglöhner von Waldhof mit einem Flobert⸗ gewehr, in der Annahme, dasſelbe ſei nicht geladen, ei 16 Jahre alten Taglöhner auf der Straße vor dem Hauſe Spiegel⸗ fabrik Nr. 92 dort das rechte Auge aus. Verhaftet wurden 23 Perſonen wegen verſchiedener ſtraf⸗ barer Handlungen, darunter eine verheiratete Frau von Hilsbach, hier wohnhaft, wegen Kuppelei und ein verheiranter f on hier wegen Wechſelfälſchung. 7 ——ÄEᷣL[— Be⸗ de den Stimmen aus dem Publilum. Ein aufmerkſamer Beobachter, als Fremder in Heidelberg anweſend, erlaubt ſich, als ein„Zugezogener“, mehr durch die ſchöne Naturanlage, als wie durch die Stadt ſelber angelockt und nur auf einige Tage, alſo„flüchtig“ daſelbſt anweſend, auch ſeinerſeits einige kritiſche Bemerkungen zu machen. Zwar haben ſchon in verſchiedenen Zeitungen, nicht nur in Heidel⸗ berg ſelbſt, ſondern z. B. auch in Mannheim und Karlsruhe, verſchiedene Artikel geſtanden, ſodaß es zwecklos wäre, das darin Geſagte nochmals zu wiederholen. Aber auf Eines ſpeziell möge hier noch beſonders aufmerkſam gemacht werden, was auch ganz entſchieden dem Fremdenberkehr hinderlich im Wege ſteht, nämlich, daß ſich zum großen Teile die Heidelberger Schuljugend viel zu ſpät, nach 8 Uhr abends noch, auf den Straßen umherkteibt. Dieſes ſollte elterlicherſeits nicht ge⸗ ſtattet ſein! Einer für Alle, *** Keßzeriſche Gedanken über die Turnſpiele. zwar eine undankbare Aufgabe, gegen eine Inſtitution für welche ſich maßgebende Fachleute beſonders ntereſſieren und deren bedenkliche Seiten gerade wegen dieſes Intereſſes nicht genügend beachtet werden. Aber ſelbſt auf die Hefahr hin, Widerſpruch hervorzurufen, möchte ich mit meinen Bedanken nicht zurückhalten, weil ich ſicher bin, viele Eltern und zehrern aus dem Herzen zu ſprechen. Daß man der körperlichen Ausbildung heutzutage mehr Sorgfalt als früher zuwendet, hat a ſeine Berechtigung: ob aber die jetzt beliebten Turnſpiele ſen damit beabſichtigten Zweck erfüllen, erſcheint ſehr zweifelhaft. zs iſt vom pſychologiſchen Standpunkte überaus fraglich, ob der⸗ irtige kommandierte Erholungsſtunden überhaupt einen Wert ſaben. Bei der Erholung ſpielt die Freiheit eine große Rolle. Wenn aber die Stunden zur beſtimmten Zeit von der Schule anbefohlen ſind, ſo hat der Schüler doch immer das Gefühl: Ich muß in die Schule. Dazu kommt, daß die für die Turnſpiele angeſetzten Stunden bei ſchlechtem Wetter häufig zu Schulübungen benutzt werden. Ein Hauptvorwurf, der heute der Schule ge⸗ macht wird, iſt, daß ſie zu ſehr ſchabloniſiere, und daß ſie der Entfaltung der Individualität zu wenig Raum laſſe. Dieſes Hebel wird durch die Turnſpiele noch vermehrk. Die angeblich „freien Nachmittage“ werden immer mehr eingeſchränkt, und die Möglichkeit einer individuellen Ausbildung und einer Pflege beſonderer Neigungen und Fähigkeiten wird nahezu zur Unmög⸗ lichkeit gemacht. Wollte man aber auch von dieſen Bedenken abſehen und die Turnſpiele für den Winter und die milde Jahreszeit zulaſſen, ſo werden ſie geradezu zu einer Ungeheuerlichkeit bei der tropi⸗ ſchen Hitze, wie ſie in dieſem Sommer zeitweilig herrſchte. Man begreift nicht, daß hierbei die hygieniſchen Geſichtspunkte ſo voll⸗ kommen außer acht gelaſſen werden. Bei 28 Grad Regumur im Schatten werden die Kinder auf zum Teil ſonnigen Raſen⸗ plätze geführt, um ſich dort in der Sonnenglut zwei Stunden lang zu„erholen“. Nach dieſer Erholung kommen ſie dann erſchöpft und totmüde nach Hauſe. Jeder iſt glücklich, bei einer ſolchen Temperatur die verhältnismäßig kühlen Räume des Hauſes nicht verlaſſen zu müſſen, Es iſt inzukämpfen und Kinder von zum Teil zarter Konſtitution zwingt man, in den heißen Nachmittagsſtunden einen ſolchen Sport zu pflegen, weil es manchen Schulleitern ſo gefällt. Wo bleibt da der Schularzt? Man ſchiebt Tagen die Spiele etwas hinaus, damit ſie nicht gerade auf die heißeſten Stunden fallen. Aber abgeſehen davon, daß damit ge⸗ ſundheitlich ſehr wenig genützt iſt, wird durch dieſe Verlegung noch ein anderer Mißſtand erzeugt. Wenn Schüler etwa noch Privatſtunden in Muſik und dergleichen haben, ſo werden durch dieſe„beweglichen“ Schulſtunden alle priwaten Dispoſitionen ein⸗ fach über den Haufen geworfen. Die Privatlehrer, die doch auch einige Rückſicht verdienen, ſind gar nicht mehr in der Lage, feſte Beſtimmungen zu treffen. Noch größer als für die Kinder iſt die Qual dieſer ſommer⸗ licher Turnſpiele für die Lehrer. Bekanntlich leiden Erwachſene noch mehr unter der Hitze als Kinder und bei den Lehrern kommt dazu noch das Gefühl der Verantwortung, da ſie ja für etwaige Unfälle zur Rechenſchaft gezogen werden. Man höre doch einmal, wie ſich die Lehrer im intimen Kreiſe über dieſen Sport außern. Eine Umfrage bei ihnen lohne Namensunterſchrift natürlich) würde ein Reſultat ergeben, das den Wert dieſer Spiele in einem ſehr zweifelhaften Lichte erſcheinen laſſen würde. Man follte bei ſolchen Dingen weniger doktrinären Erwä⸗ gungen, ols dem geſunden Menſchenverſtande folgen, der doch ſchließlich auch in Fragen der Pädagogik und der Schulhygiene nicht ganz zu entbehren iſt. Einer für Viele. —— Aus dem Großherzogtum. * Ladenburg, 1. Aug. In der Nacht vom Donnerstag auf Freitag wurde der in der Badeanſtalt angebrachte Karten⸗ verkauf-⸗Automat erbrochen und ſeines Inhaltes les follen an⸗ gefähr 28 Mark geweſen ſeinf beraubt. Am 26. v. Mts. wurde im Altehein zwar an den ſchlimmſten Geieral⸗AUnzeiger.(Meittagblatt.) Mannheim, 3. Auguſt. Feuerſtein⸗Weinheim, ausgearbeiteten Pläne und Koſtenvor⸗ anſchläge wurden durch eine Sachverſtändigenkommiſſton geprüft. Der Neubau verurſacht laut Koſtenie ſchlag einen Aufwand von M. 130 000, welcher Betrag durch ein Anlehen gedeckt werden ſoll, das mit 4½ Progent Zins und einer Kapitalquote von 1 Prozent ſammen jährlich 7150.) beginnend mit dem Jahre 1910 ieder getilgt werden muß.— Auf der Tagesordnung iſt ferner noch verzeichnet die Verkündung des Rechnungsergebniſſes der ſtädt. Sp rkaſſe pro 1907 und die Verbeſcheidung der Gemeinderechnung pro 1906 nebſt zugehörigen Nebenrechmmgen. * Sklierſtadt(A. Adelsheim), 1. Aug. Am 27. d. Mis. türzte der hieſige 75 J ſte 75 Jahre alte Landwirt Joſef Leix ig ſeiner Scheuer von einer ſog. Futterſchneidepritſche ſo unglücklich ab, daß er das Genick brach. * Wimpfen i.., 1. Aug. Am 27. v. Mts. wurde Ge⸗ meinderat und Faſſelhalter Wilhelm Angelberger im Stalle von einem Faſſel derart an die Wand gedrückt, daß er lebens⸗ gefährliche Verletzungen davontrug. oc. Ihringen, 31. Juli. Die Gemeinde hat aus der dies⸗ n Kürſchenernte rund 60 000 Mark gelöſt. Der Durch⸗ reis pro Zentner war 12—13 Mark. „ arlsruhe, 1. Aug. Schwer verletzt aufgefunden wurde heute morgen hinter der Dragonerkaſerne auf dem Bahn⸗ damm der Maxaubahn ein etwa 50jährige, dem Arheiterſtande angehörige Frau. Sie wollte ſich wahrſcheinlich von dem Zuge überfahren laſſen, wurde aber auf die Seite geſchleudert und ſchwer verletzt. * Villingen, 1. Aug. Freitag nachk ſtürzte der ledige Taglöhner Franz Dollſchack aus dem zweilen Stock der Brauerei und verletzte ſich ſo ſchwer, daß er kurze Zeit darauf v erſchied. + Pfalz, Heſſen und Umgebung. * Speyer, 1. Aug. Die auf dem früheren Kaufhaus und der Gewerbeſchule befindliche Statue, die Fortuna darſtellend, die ſpäter im Domgarten aufgeſtellt wurde, iſt heute Meitltag bei dem herrſchenden Sturm durch einen abſtürzenden Baumaſt zertrümmert worden. Die Figur war eine Altertümlichkeit der hieſigen Stadt. ** Gerichtszeitung. de. Karlsruhe, 31. Juli. Die Str afkammer verur⸗ Urkeilte den Schuhmacher Friedrich Hofheinz aus Karlsruhe, wohnhaft in Pforzheim, wegen Sibtlichkeitsverbrechens zu 1 Jaßhr 5 Monaten Zuchbhaus und 5 Jahren Ehrverluſt. oc. Freiburg, 31. Juli. Die Ferienſtrafkammer verurteilte den Kaufmaun und Agenten Wilhelm Förſter aus (heim, der zuletzt hier wohnte, nach längerer Verhandlung geſtern abend wegen Urkundenfälſchung und Betrugs zu 3 Jahren 6 Monaten Zuchthaus und 10 Jahren Ehrverluſt. Sechs Monate Unterſuchungshaft ſind als verbüßt angerechnet worden. Von Tag zu Tag. — Verunglückte Touriſten. Bern, 2. Aug. Die drei am Freitag am Gabelhorn verunglückten Touriſten ſind der Pfarrer Hurnen aus Meiringen in der Schweiz, der Pfarver Wolff aus Mülhauſen i. E. und der Student Hählen aus Nädens⸗ wiel in der Schweiz⸗ ——— Tetzte Bachrichten und Celegramme. * Heidelberg, 3. Aug. Im Ballſaal der Stadthalle fand geſtern abend die feierliche Eröffnung der Hochſchulkurſe ſtatt, wobei nach den Begrüßungsworten des Oberlehrers Herrigel und des Protektors Bürgermeiſter Wielandt ſeitens der Univerſität Profeſſor Salomon ſprach. Namens der Kursteilnehmer antwortete Frl. A. Weber mit herzlichen Dankesworten.(Ausführlicher Bericht folgt.) * Paris, 3. Aug. Aus Saigon wird gemeldet, daß Major Müller beauftragt iſt, nach dem Verbleib der gegen die chineſiſchen Revolutionäre entſandten Abteilung des Kapi⸗ täns Fleury zu forſchen, die nach einer Botenmeldung in einen Hinterhalt geraten iſt, wobei Fleury und der Leutnant de Lothe angeblich getötet worden ſind. 25 * Paris, 3. Aug. Im Gefüngnis in Nimes kam es neuem Aufruhr der Häftlinge, welche das ganze Material der Arbeitsſäle zerſtörten. Der Aufruhr konnte bis⸗ her noch nicht unterdrüt werden. Die Gefängnisverwaltung hat zum Schutze des arg bedrohten Perſonals 300 Mann Sol⸗ daten erhalten. *Petersburg, 2. Aug. Der Petersburger Telegraphen⸗ Agentur wird aus Täbris über Dſchulfa gemeldet, daß die Re⸗ polutionäre die eben erſt ausgebeſſerten Telegraphenlinien nach Rußland und nach Teheran durchſchnitten. Geſtern und heute fielen vereinzelte Schüſſe. 8 5 * Budape ſt, 1. Aug. In der Nähe der Hauptſtadt bei Waitzen, wo gegenwärtig Erdarbeiten für eine Vinizalbahn vbr⸗ genommen werden, wurde heute früh ein Raubmordverſuch ver⸗ übtz Die Arbeiten beſorgt die Mannheimer Firma Grün u. Bilfinger. Auguſt Grün begab ſich heute früh mit ſeinem Angeſtellten Anton Moſer zur Auszahlung der Arbeiter. Beide wurden während der Wagenfahrt von ſechs Männern überfallen und durch Revolverſchüſſe und Knüttelſchläge lebensgefährlich verletzt. Die Summe von 40 000 Kronen wurde ihnen geraubt. Von den Tätern hat man bisher noch keine Spur. Zu dieſer im dritten Morgenblatt der geſtrigen Sonntags⸗ nummer der„Frkf. Ztg.“ ſtehenden Nachricht geht uns don der hieſigen Firma Grün u. Bilfinger folgende beruhigende Nachricht zu: Die Verletzungen der Herren Grün und Moſer ſind alück⸗ licherweiſe nicht lebbensgefährlich wie dort gemeldet. Herr Tief⸗ bauunternehmer Auguft Grün erlitt nur eine leichtere Kopf⸗ hantverletzung, die in einigen Tagen geheilt ſein dürfte. Auch Herr Baubuchhalter Anton Moſer hat außer einer Kopfwunde und einem Armbruch keine gefährliche Verletzung erlitten. *„ Saigon, 2. Aug. Die vom Kapitän F eury geführte Truppe ſoll in einen Hinterhalt gefallen ſein. Hierbei ſollen Fleury und der Leutnant de Lethe den Tod gefunden haben. Zeppelin zur Auffahrt bereit. * Friedrichshafen, 3. Aug.(Privattelegramm des Mannheimer General⸗Anzeigers.) Die Reparaturarbeiten am Luftſchiff ſind vollendet und der Ballon zur Auffahrt bereit. Wie man hört, ſoll der Aufſtieg am Mittwoch oder Donners⸗ tag vormittag erfolgen. Einen genauen Zeitpunkt jedoch an⸗ zugeben, iſt unmöglich, da Graf Zeppelin wie ſeine Ingenieure dieſen ſtreng geheim halten. Friedrichshafen iſt von Fremden überfüllt, die alle des Ballonaufſtiegs harren. Ein furchtbarer Waldbrand. *„ Newyork, 2. Aug. In Britiſch⸗Columbien iſt die Stadt Fernie durch einen Waldbrand bis auf 17 Häuſer zerſtürt worden. 8000 Menſchen ud wohnungslos, 100 ſind verletzt. Der Schaden wird auf 2 Millionen Dollars berechnet. Der Waldbraud, der ſich nach allen Richtungen aus⸗ dehnt, bebroht noch audere Städte. 8 7 f—— Die Arbeiterunruhen in Frankreich. Lens, 2. Aug. Das von dem anarchiſtiſ; gänger Broutchour geleitete Whbe ed 1 0 de Calais veröffentlicht eine in heftigen Ausdrücken 92 Kundgebung, in welcher die Minenarbeiter aufgefordert 9 den, nicht zu dulden, daß der allgemeine Arbeiterberband die Arbeiterklaſſe zur Verteibignn ihres Wohlergehe ihrer Freiheite fit 5 1 ohlergehens und ihrer Freiheiten befitze, aufgelöſt ris, 3. Aug. Die Mehrzahl der Mor äter ff erſchienen. Die dem Verbande Wpeen 15 hielten ſich zwar der Nachtarbeit, ließen jedoch die willigen Hilfskräfte ungeſtört. Die Bäcker⸗, Fleiſcher⸗ Milch und Gemüſeläden ſind offen wie ſonſt. Auch der Fahden erleidet keine Störung. Die Bauarbeitergruppe ſtreikt 015 Trupen der Garniſon gaben Zereitſchaftsbefehl erhalten Seit heute Morgen durchziehen Patrouillen die Stadt. * Paris, 3. Aug. Gemäß der vom Syndikat der Zei tungsdrucker ausgegebenen Parole wurde geſtern Nacht in 5 reren Druckereien nicht gearbeitet. Infolge deſſen werde gende Zeitungen heute nicht erſcheinen: Matin, Autorité 5 Blas, Siecle, Aurore, Republique Francaiſe, Petit Republi 10 Humanité, Libre parole, Rappel, L' Aktion. Die L 8 Otk Lage iſt Verliner Drahtbericht. —(Von unſerem Berliner Bureau.) Ber!l in, 3. Aug. Meldungen aus Teheran nach Petersburg beſagen, daß die europäiſchen Geſandtſchaften infolge der bedrohlichen Lage ihre Tore geſchloſſen haben und keinem Inländer mehr Zuflucht gewähren. Berlin, 3. Aug. Der Kaiſer trifft am den 10. d. Mis., früh 10 uhr 40 Mein. in 8 1195 5 15350 ein, König Eduard am Dienstag, den 11. morgens 9 1 5 55 5 nach 11 Uhr nach Iſchl weiter nd Kaiſer Wilhelm um 12 Uhr nachts nack in der Senne abfährt. 55 Berlin, 3. Aug. Aus Nom wird von einem Zwiſchenfall beim geſtrigen Abendkonzert auf der Piazza Colonna berichtet. Als der Muſik⸗ dirigent die V. Symphonie von Beethoven ſpielen ließ, begann ein Teil des Publikums zu pfeifen und rief:„Fort mit der deutſchen Muſik!“, während das übrige Publikum Beifall ſpendete und gegen die Ruheſtörer proteſtierte. Es kam zu einem Streit zwiſchen beiden Parteien, wobei ein heißblütige⸗ Muſiker einem Schreihals ſein Inſtrument auf den Kopf ſchlug. Die Polizei ſtellte die Ruhe wieder her. JBerlin, 3. Aug. Im 100 Klm.⸗Renne dem Sportplaz Steglitz ſiegte geſtern der deutſche Weſte 10 2 r, während das Fliegerrennen von Ellgaard gewonnen ** 21 Von unſerm ſc London, 3. Aug. Aus Porkugal wird del daß in dem Städichen Porod ein 0 1% engliſchen und portugieſiſchen Fiſchern ſtaft⸗ gefunden hat. Die Urſache war folgende: Vor einiger Zeit hatten engliſche Schiffer die Netze ihrer portugieſiſchen Kamera⸗ den beſchädigt und als ſie am Samstag ans Land ſtiegen, um Lebensmittel zu kaufen, wurden ſie von portugieſiſchen Fiſchern in Uebermacht angegriffen. Es kam zu einem der⸗ artigen Kampfe zwiſchen beiden Parteien, daß, wenn nicht der Kommandeur eines zufällig im Hafen vor Anker liegenden Kriegsſchifes Mannſchaften geſandt hätte, welche die Kämpfen⸗ den mit blanker Waffe trennten, wohl die engliſchen Schiffer ſämtlich totgeſchlagen worden wären. c London, 3. Aug. Ueber die Lage in Perſien verlauten wieder beunruhigende Nachrichten. In Täbris hat die Revolution völlig die Oberhand, daß Arſenal iſt genommen und geplündert. Auch die Regierungs⸗ gewalt iſt in ihren Händen und die 14000 Mann Truppen, welche der Schah hingeſandt hat, können nicht vor 4 Wochen in Täbris eintreffen, da ihre Verpflegung Schwierigkeiten macht. Beſonders bemerkt wird, daß in die fremdländiſchen Geſandtſchaften wieder Perſer flüchten, um ihr Leben zu retten. In der türkiſchen Geſandtſchaft ſind nicht weniger als 200 ſolcher Flüchtlinge. Man befürchtet daraus Ver⸗ wicklungen. + London, 3. Aug. Ueber die neue Entwicklung der Beresfordaffäre verlautet in gut unterrichteten Marinekreiſen folgendes: Sofort nach Beendigung der Manö⸗ ver begab ſich Lord Charles Beresford nach Lon⸗ don, um die Erlaubnis zu erbitten, gegen die Times und andere Zeitungen wegen ihrer Angriffe auf ihn eine Beleidi⸗ gungsklage erheben zu dürfen. In ſolchen Schritten bedarf es in England für die Offiziere einer Erlaubnis ſeitens der Admiralität oder des Kriegsminiſteriums. Da die Admirali⸗ tät aber in dieſem Falle weitere der Disziplin nicht zuträg⸗ liche Enthüllungen befürchtete, ſchlug ſie ihm ſeine Bitte ab. Darauf reichte Lord Beresford ſein Abſchiedsgeſuch ein. Bis jetzt iſt noch keine Antwort darauf ergangen. Z. 3. ſind einflußreiche Perſonen bemüht, den Lord von ſeiner Abſicht ab⸗ zubringen. PTFPPPPPPPPP—— 7 ˙ AAAA x H H— Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum: für Kunſt, Fenilleton und Vermiſchtes: J..: Dr. Fritz Goldenbaum: für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: Rich. Schöufelder; für Volkswirtſchaft und den ͤbrigen redaktionellen Teil: J..: Franz Kircher. für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Franz Kircher; Druck und Verlag der Dr. O. Haas'ſchen Buchdruckerel, G. m. b..: J..: Julins Weber. ——————————————̃äĩ 5———— Braut 4 2 u. K. n. Seide“ v. Ml. 0 Eolienns Muſter umgehend 748 Henneberg, elt Seidenfabrüdt., Zürich. — nach aften und ntag, hof ns 9 eitet, Zager Anem zert tuſtk⸗ gann t der eifall 28. Maurer Gg. Noll und 8NN NNNNRNRNNNRNRRRNRNES Juli. Mannheim, 3. Auguſt. General⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) 7. Seite. %% eeeeee eeeeeeee eee eene 72— Serie Serie l Seſten günstige Gelegenheit! EẼ—222. ̃——.. ̃—. ̃—..... ̃————————...—————————————————————— — bekannt billige Serie lll Ssrie IV 80796 1 A jug aus dem Standesamts⸗egiſter für die Stadt Maunheim. Juli. Verkündete: 22. Auguſt Zorn und Thekla Krempel. 22. Bierführer Wilh. Weipert und Katharina Ritter. 23. Schloſſer Wilh. Hoffmann und Matilde Pinggera. 23. Schreiner Karl Müller und Katharina Dörſam. 23. Schriftſetzer Jakob Kann und Friederike Jahn. 28. Kaufm. Jakob Mayer und Friederite Kolb. 23. Maſchiniſt Guſtav Müller und Marie Albrecht. „23. Berufsfeuerwehrmann Albert Baier und Berta Baier geb. Thomaier. 24. Former Gg. Dreſſel und Anna Trautwein 24. Magazinarbeiter Friedrich Heck und Eliſe Albert. 24. Keſſelſchmied Adolf Breiter und Frieda Schmidt. 24. Heizer Georg Halter und Maria Rickert. 24. Schriftſetzer Adolf Kaufmann und Anna Haid. 24. Bezirksfeldwebel Joh. Meher und Eva Mohr. 24. Taglöhner Karl Gſchwind und Marta Piwko. 24. Nangierer Andreas Bühler und Maria Erdmann. 24. Tüncher Friedrich Günther und Eva Dick. 20. Schreiner Eduard Nuppert und Berta Luft. 25. Fuhrmann Karl Trunk und Minna Gatter. 25. Bankbeamte Hrch. Derſchum und Aunna Albrecht. 27. Bankbeamte Hrch. Schäfer und Anna Quirtn 27. Poſtbote Joh. Kraus und Anna Lell. 27. Fuhrm. Jofef Weindel und Marie Braun geb. Fellhauer. 28. Schloſſer Emil Götz und Anna Veith. 28. Kfm. Herm. Eckſtein und Selma Harkheimer. 28. Kfm. Joh. Etzel und Eliſe Kärner. iederike Stadler geb. Zeißert. 28. Holzarbeiter Gg. Breiſch und Anguſta Raupp. 28. Gerichtsaſſeſſor Clemens Günther und Antonie Fendel. Juli. Getraute: 23. Schauſteller Jakob Bürklin und Kath. Sorg. Fleiſchwarenhändler Clemens Hugo und Marie Schlayer. Tagl. Joh. Ballreich und Minna Blumentritt. Eiſenbahnarb. Frdrch. Ballweg und Eliſabetha Gramlich. Hilfsſchaffner Sebaſtian Bös und Anna Baumann. Glaſer Albrecht Büttner und Chriſtine Blsſch. Hafenarbeiter Heinrich Betz und Maria Morſtadt. Fabrikarb. Joſef Fauth und Lina Wollmersheiſer. Bahnarbeiter Alois Gramlich und Maria Kohler. Keſſelſchmied Joh. Hammann und Anna Balbach. Schloſſer Georg Kirſch und Luiſe Frank. Packer Hrch. Lüdgen und Karol. Bolander. Rohrpreſſer Lud. Mackenroth und Sofie Braun. Kfm. Franz Nath6 und Auguſte Reinhard. Schiffer Herm. Stapf und Barbara Täubert. Maſchinenſchloſſer Chriſt. Walther und Eva Wißner. „Hufſchmied Herm. Wöber und Kath. Groll. Schloſſer Karl Kurz und Anna Hensler. Winzer Valentin Schneider und Marg. Rößler. Zuſchneider Gg. Pohlmann und Magd. Hawen. „Hotelbeſitzer Guſtav Kramer und Eliſabet Werner. .Tagl. Michael Burkhardt und Marie Zimmermann. „Kfm. Karl Futterer und Luiſe Paul. Gärtner Gg. Göbel und Anna Weiher. „Schloſſer Otto Hotter und Marie idt. Eiſenbahnaſſiſtent Mart. Rothenhöfer und Joh. Schmitt. 28. Tagl. Aug. Wellenreuther und Paul. Endreß. Geborene: 19. Asphalteur Karl Lentz e. T. Frieda. 12. Bankdirektor Herm. Jakob Reiß e. T. Marga Elsbeth und e. T. Elli Luiſe. 19. Packer Auguſt Friedrich e. S. Karl Georg. 21. Maſchiniſt Karl Joſ. Hagel e. T. Berta Eliſe. Mai ai. 4. Muſtker Herm. Schüler e. S. Eduard. Wt. 19. Küfer Herm. Bauersfeld e. S. Fritz Guſtav. iſt Decker e. S. Guſtar Karl. 23 Juli. „Maria Magdal. geb. Eberle, Ehefr. d. Tapez. Lud. Adolf 24. .Tagl. Peter Finzer e. T. Maria Eliſabeta. ..⸗A. Jal. Tröſter e. S. Karl Auguſt. . Hauptlehrer Aug. Hauck e. T. Johanna Karoline. Former Wilhelm Beck e. S. Willi Otto. Schuhmacher Joſ. Schad e. S. Walter Johann Sebaſtian. „Keſſelſchmied Friedrich Schmoll e. T. Maria Eliſabet. Former Max Frank e. T. Marie Berta. Briefträger Hrch. Ganninger e. S. Franz Heinrich. . Mechaniker Wilhelm Koblenz e. S. Willi. Schreiner Johann Berle e. .Reiſende Hrch. Meißner e. S. Heinrich Walter Wilhelm. .Schneider Peter Helfrich e. S. Theo Steinmetz Karl .Schloſſer Philipp Engel e. T. Roſa. . Porgzellanſchmelzer Karl Reitmeier e. S. Bruno. .Spengler Gg. Walter e. T. Roſa. „Eifendreher Emil Winkler e. T. Mina. Kohlenträger Frz. Weik e. T. Maria. Maſchiniſt Gg. Scheuch e. S. Richard Franz. .Eiſendreher Auguſt Maibauer e. T. Katharina Gertrud. . Güterbegleit. Friedrich Geibel e. T. Anna Katharina. Mechaniker Karl Louis Frdrch. Ulrich e. S. Wolter Karl. .Schneider Gg. Biekon e. T. Annga Maria Magdalena. Oberkellner Karl Woelfel e. S. Karl. „ Fröſer Nikolaus Pfrang e. S. Wiſhelm Friedrich Eitel. . Tagl. Jakob Weber e. T. 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Buntes Feuilleton. — Ueber berühmte Dinmanten plaudert Marcelle Adam im „Gil Blas“. Jedermann weiß, daß es Diamanten gibt, die einen Weltruf haben. Die Geſchichte einiger dieſer Edelſteine iſt ſo abenteuerlich, daß man ein dickes Buch ſchreiben müßte, wenn man ſie ausführlich erzählen wollte. Während manche von den weltbekannten Diamanten ihren Ruf ihrer ungewöhn⸗ lichen Größe verdanken, verdauken ihn andere ihrer makel⸗ loßen Klarheit und Reinheit und noch andere den hiſtoriſchen Erinnerungen, die ſich an ſtie knüpfen. Es ſei hier nebenbei erwähnt, daß die Kunſt der Edelſteinſchleiſerei erſt ſeit dem 16. Jahrhundert exiſtiert. Diamantpolierer gab es zwar ſchon in den äkteſten Zeiten, allein die Produkte weder der europäiſchen noch der indiſchen Induſtrie älteſter Zeit können auf Schönheit Anſpruch machen; alle dieſe Steine ſind un⸗ förmig, klumpig, mit wenig ſpiegelnden Flächen. Epoche⸗ machend war die Erfindung der für das Farbenſpiel des Diamanten überaus wichtigen regelmäßigen Facettierung durch Ludwig v. Berquem. Er hat für Karl den Kühnen von Burgund den Sancy und den Korentiner geſchliffen. Berquem zeigte der Welt, daß man den Diamant am beſten mittels ſeines eigenen Staubes(Diamantbort oder Diamant⸗ pulver) ſchleifen könne. Als größter aller bekannten Diaman⸗ ten gikt der„Rajah von Matan“, der mehr als 367 Karat wiegt.„Der„Kohinoor“, der durch Umſchleifen des Groß⸗ moguks“ gewonnen wurde, ſtammt aus Indien, wo noch heute die fürſtlichen und ſonſtigen wie die Tempelſchätze vorzugsweiſe in Diamanten und anderen Edelſteinen beſtehen. Er war im Beſttz des Radſchahs von Lahaur und gehört jetzt zu dem britiſchen Kronſchatz. Zugeſchliffen in Amfterdam, wiegt er nur noch 106 Karat. Der„Großmogul“ in ſeiner Urfprünglichen Geftalt wog 280 Karat; er wurde 1550 bei Golkonda gefunden und hatte die Form einer Eihälfte. Tavernier, ein berühmter Weltreiſender, der im 17. Jahr⸗ hundert mit Diamanten handelte, ſchätze den Wert des Groß⸗ moguls auf 12 Millionen Franes. Der„Großmogul“, er⸗ zählt Tavernier,„hatte ſieben Throne, die von oben bis unten ntit Edelſteinen bedeckt waren. Wenn cr ſich ſetzte, brachte man ihm den ſchönften Diamant ſeines Schatzes, in deſſen Glanz ſeine Augen ſich ſpiegelten. Dieſer Diamant wurde ſpäter ſelbſt Großmogul genannt.“ Als„Kohinoor“ iſt der ehe⸗ malige„Großmogul“, wie bereits erwähnt, das größte Kleinod der Krone England. In der Hindu⸗Sprache bedeutet ſein Name:„Berg von Licht“. Nach der Legende ſoll der„Kohi⸗ noor“ oder„Großmoguk“ ſchon dreitauſend Jahre vor unſerer —* Hauſe. augenam, 4 Geld brauchte, nat. Escomple-Bureau, Büdapeſt] achten. 8 XII12.————— 15 20763 5 ĨSeitrechnung in dem Kronſchatze eines des indiſchen Königs namens Karna exiſtiert haben. Der größte Diamant des ruſ⸗ ſtſchen Kronſchatzes iſt der„Orlow“(193½ Karat), der die Spitze des ruffiſchen Szepters ſchmückt. Er hat die Größe eines Taubeneis und ſoll nicht ganz fehlerlos ſein. Ge⸗ kauft wurde er 1794 für eine Leibrente von 4000 Rbl. und die bare Summe von 450.000 Röbl., nachdem er vorher das Auge einer Brahamaftatue geweſen war. Die ruſſiſche Krone befitzt aber noch andere Diamanten von großem Wert: den „Schah“, den Alexander II. vom perſiſchen Prinzen Chosroes zum Geſchenk erhielt und der auf den geſchliffenen Flächen perfiſche Inſchriften trägt, den„Polarſtern“ u. a. Wunder⸗ bare Diamanten beſaß der prachtliebende Karl der Kühne. Den größten von ihnen trug er bei feierlichen Gelegenheiten als Halsſchmuck; er hatte dieſen Stein dem Großmogal ab⸗ gekauft. Nach der Schlacht bei Granſon fand ein ſchweize⸗ riſcher Soldat den Edelſtein an dem Schlachtfelde. Er hielt ihn für ein geſchliffenes Stück Glas und verkaufte ihn für einen Taler an einen Berner Kaufmann, der ihn für 5000 Dukaten einem Geſchäftsfreunde überließ. Der Diamant ging dann von Hand zu Hand, bis ihn Ludwig der Maure, Herzog von Mailand, für 14000 Dukaten erwarb. Später kaufte ihn der Papft Jukius II. für 20000 Dukaten. Heute noch ſchmückt dieſer Diamant die päpftliche Tiara. Einen anderen Diamanten Karks des Kühnen, der gleichfalls auf dem Schlachtfelde von Granſon gefunden worden war, kaufte Jakob FJugger. Später gelangte der Stein in den Beftitz Heinrichs VIII., Königs von England. Der König ſchenkte ihn ſeiner Tochter Marie, als ſie nach Spanien ging. Jetzt iſt dieſer Diamant, der unter dem Namen„Frorentiner“ oder „Toscaner“ bekannt iſt, der ſchönſte Stein der öſterreichiſchen Krone; er iſt ſehr rein, weingelb und wird auf über zwei Millionen Mark geſchätzt. Die ſeltſamſten Schickſale werden dem„Sancy“ zugeſchrieben, der ebenfalls zuerſt im Beſitze Karls des Kühnen war. Der stei: ward um die Mitte desſd 15. Jahrhunderts aus Oſtindien nach Europa gebracht worden, und Karl pflegte ihn an Schlachttagen an ſeinem Helm zu tragen. Nach der Niederlage bei Murten fand ein ſchweize⸗ riſcher Soldat den Diamanten mit anderen Gegenſtänden, die Karl gehört hatten. Er verkaufte ihn für einen Gulden an einen Prieſter, der ihn für anderthalb Gulden weiter ver⸗ kaufte. Im Jahre 1489 befand ſich der Diamant im Kron⸗ ſchatz des Königs von Portugal. Der König ſoll dann, da er den ſchönen Stein bei einem franzöſiſchem Edelmann namens Harlay de Sanch verpfändet haben. Har⸗ lay de Sancy geriet aber bald ſelbſt in Geldverlegenheit; um red an die pedition ds. Bl. Heinrich III., der in Solothurn gefangen war, gefällig ſein zu können, wollte er den Stein weiter verpfänden. Er ver⸗ traute ihn einem treuen Diener an, der ihn zum Pfandleiher tragen ſollte. Auf dem Wege zum Geldleiher wurde der Diener von Straßenräubern überfallen und ermordet. Die Mörder durchſuchten aber vergebens alle Kleidungsſtücke ihres Opfers— der Diamant ſchien verſchwunden zu ſein. Als Aerzte aber die Leiche öffneten, entdeten ſie den koſtbaren Stein zu ihrer nicht geringen Ueberraſchung im Magen des treuen Dieners. Wir finden dann den„Sancy“ im Beſitze Ludwigs XIV. und Ludwigs XV.; der letztere trug ihn bei ſeiner Krönung. Eigentum der franzöſtſchen Krone blieb der Stein bis zur Reſtauration, dann verkaufte ihn die Herzogin von Berry an Johann Fridolin, der ihn für 625 000 Francs an den Oberjäger des Kaiſers von Rußland, den Fürſten Paul Demidow, verkaufte. Der„Sanch“ hat die Geſtalt einer Birne, wiegt 52½ Karat und iſt vom reinften Waſſer. Der ſchönſte aller exiſtierenden großen Diamanten befindet ſich im franzöſiſchen Schatze und iſt im Louvre ausgeſtellt: es iſt der„Regent“, der auch„Pitt“ genannt wird. Kardinal Dubois hatte ihn in England für 2 Millionen Fres. von Pitt gekauft, um ihn an ſeinen Schüler Philipp von Orlsans zu verkaufen; Philipp ſchenkte den Stein dem jungen Lud⸗ wig XV. Die meiſten dieſer berühmten Diamanten ſtammen aus Indien. Der König von Portugal beſitzt zwei braſi⸗ lianiſche Diamnten. Der eine iſt nie geſchliffen worden; ſeine oktädriſche Form iſt natürlich. Der andere, der unter dem Namen„Südſtern“ bekannt iſt, wurde 1853 entdeckt; er wog urſprünglich 254 Karat und hat jetzt nur noch 125. — Ein neuer Akt der Lynchjuſtiz wird aus Newhork berichtet: In Grenville in Texas hatte ein junger Negerburſche die Tochter eines Ferrmers angegriffen und war dann geflohen. Sofort brachen alle männlichen Einwohner bewaffnet auf, um den Uebeltäter zu fangen. Gegen drei Uhr gelang es den Polizeibeamten, den Neger feſtzunehmen. Die Nachricht von der Verhaftung brachte die Stadt in lebhafte Erregung 8000 Leute verſammelten ſich vor dem Gefängnis, ſie verlangten ſofortige Hinrichtung und als der Neger zur Gegenüberſtellnug mit dem Mädchen üder die Straße transportiert wurde, bemächtigte ſich die Menge ſeiner und ſchleppte ihn triumphierend nach dem Marktplatz davon. Dort band man ihn an einen Pfahl, häufte Holz und Sägefpähne um den tränkte ſie mit Oel und ſetzte den Scheiterhauf en in Br hoch ſchlugen die Flammen empor und in das Trium; rachegeſättigten Menge miſchten ſich die Schmerzensrufe des terten Opfers. Bald brachte ihn der Tod zum Schweigen. Zehn Minuten ſpäter waren nur einige verkohlte Knochenreſte übrig ge⸗ 96080 Werderſtr. 3, 4. St. r. ——— blteben. — —— 3. Altguſt. 11 Seite. eitern pro Stufe General⸗Anzeiger. 0—— MHontag, Mitturooh Socmenschneſdmascnden* 1 NMesser 8 1* 1⸗ 15˙ 8br Frec 8 denee Emaill. 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Es erſcheint ein kleiner Knirps deſſen Aermchen kaum bis zur Türklinke hinaufreichen.„Da Herr Dumas Vater,“ erklärte Mirecourt den gravitätiſchen Be⸗ ſuchern mit ruhiger Würde,„ſeinen Sohn zum Vertreter ge⸗ wählt hat, obgleich er ſelbſt geſund und ſtark iſt, will auch ich, damit die Chancen gleich ſind, mich durch den meinen ver⸗ treten laſſen. Bitte wenden Sie ſich in allem an ihn.“ Paris aber amüſterte ſich noch tagelang über dieſe Herausforderung. Von Rochefort erzählt man noch heute das Duell, das er mit Caſſagnac ausfocht. Urſache war eine Polemik über die Jung⸗ frau von Orleans. Rochefort wurde dabei ſogar durch eine Kugel verwundet, und man erzéhlt, daß nur eine kleine Me⸗ daille der Jungfrau, die ohne ſein Wiſſen in ſein Beinkleid eingenäht war, den Schuß abſchwächte. Caſſagnac iſt übrigens durch ſeine ſcharfen Bemerkungen oft genug mit Herausforde⸗ rungen bedacht worden. Eines Tages unterbricht er einen Ab⸗ geordneten durch den Zwiſchenruf:„Stachelſchwein!“ Der Präſident erſucht ihn, das Wort zurückzunehmen. Ruhig er⸗ hebt ſich Caſſagnac und erklärt:„Ich nehme den Stachel zurück.“ Zweimal weigerte er ſich, zum Zweikampf anzutreten. Das erſte mal lehnte er die Herausforderung ſeines Vetters Liſagaray ab, der ihn wieder herausfordert, kaum nachdem er von den Folgen eines Duells geneſen iſt, in dem Caſſagnae ſeinen Vetter ſchlimm zugerichtet hatte.„Mein Herr,“ ant⸗ wortete Caſſagnac auf die erneute Serausforderung,„ich habe Sie ſchon wie einen Schwamm durchlöchert. Ich willige ein, Ihr Gegner zu ſein; aber es widerſtrebt mir, Sie zu Wurſt zu verarbeiten.“ Zum zweiten Male lehnte er eine Heraus⸗ Ein zuverläſſiges, Mädchen Beuner,(86 Jahre) ſucht möbl. Zimmer beiallein⸗ ſtehender Perſon bezw. kinderl. Leuten. Wohng. evtl. dauernd. 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Claretie, der zu der Gruppe gehörte, ließ den Por⸗ tier rufen, beauftragte ihn, die Biergläſer zu füllen, die leer waren und ſagte zu Caſſagnac:„Setzen Sie ſich, junger Mann, ehe wir uns die Kehle abſchneiden, wollen wir uns noch unter⸗ halten.“ Eine Viertelſtunde ſpäter war Caſſagnac Redakteur des Diogenes — Ueber einen Flugverſuch in Byzanz hat Dr. H. Krüger in der Deutſchen Zeitſchrift für Luftſchiffahrt auf einen Bericht aufmerkſam gemacht, der bisher nicht bekannt war. Der Hiſtoriker Niketas Akominatos erzählt von einem unglück⸗ hat und den ein Sarazene unternahm, als der Seldſchuken⸗ Komenos in Konſtantinopel einen Huldigungsbeſuch ab⸗ ſtattete. und erklärte, daß er die Rennbahn durchfliegen wollte. Er dem Turm, angetan mit einem ſehr langen und breiten Ge⸗ dahin, mit dieſem Gewande, wie ein Schiff mit ſeinem Segel, zu fliegen, indem der Wind ſich in den Wölbungen fängt Aller Augen richteten ſich nun auf ihn, ſich des Schauſpiels freuend und die Zuſchauer riefen oft:„Fliege, fliege!“ und „Wie lange, Sarazene, willſt Wind vom Turme abſchätzen?“ Der Kaiſer aber ſchickte zu — ˙—— ch habe die] ihm, um ihn von dem Wagſtück abzuhalten; lichen Flugverſuch, den er im Jahre 1161 ſelbſt mit angeſehen Sultan Kilidiſch⸗Arslan II. von Ikonien dem Kaiſer Manuel 5 Der Mann kletterte auf den Turm des Hippodroms 5 ſtand nun, ſo heißt es in dem Bericht, wie am Start, auf 5 wande; dasſelbe war weiß und gebogene Weidenſtäbe ſpannten den Stoff bäuchig aus. Die Abſicht des Sarazenen ging nun Du uns hinhalten und den 5 ——— der Sulbtan, der ſich unter den Zuſchauern befand, ſchwankte zwiſchen Furcht und Hoffnung hinſichtlich des ungewiſſen Ausganges und war um ſeinen Landsmann beſorgt. Dieſer jedoch prüfte häufig den Wind und hielt die Zuſchauer hin, indem er vielmals die Arme erhob und ſie wie Flügel gebrauchend zur Flugbewegung herabzog, um den Wind aufzufangen. Als dieſer ihm nun zum Tragen günſtig erſchien, ſchwang er ſich wie ein Vogel hin und her und ſchien in der Luft zu fliegen. Aber er war ein bedauernswerterer Luftfahrer als Ikaros: Als ſchwerer Körper zu Boden geworfen, nicht wie ein leichter fliegend, ſchlug er ſchließlich unten auf und gab ſeinen Geiſt auf, da ihm Arme und Beine und alle Knochen im Leibe gebrochen waren. Freilich fügt der alte Hiſtoriker dieſer Schilderung hinzu, daß man den Sarazenen anfänglich für einen Gaukler gehalten habe, daß er aber doch wohl, wie ſich ſpäter erwies, ein höchſt unſeliger Menſch und offenbarer Selbſtmörder geweſen wäre. „Was gut iſt, führt ſich von ſelbſt ein“, das beweiſt „Rnorr⸗Sos“z ſie führt ſich von ſelbſt ein und findet täglich neue Verehrer. 4527 Su haben bei: Friedrich Bacher, Mannheim, 8 8, 19. 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