. Gadiſche Volkszeitung.) Badi 70 Pfennig monatlich, Bringerlohn 28 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. imel. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pfg. ————— che Neueſte Nachrichten Anabhängige Tageszeitung. (Maunheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Maunheim“, — Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 341 In ſerate: Dis Colonel. gele. 2 Pfß. Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung Täglich 2 Husgaben Eigene Redaktionsbureaus Meballon 77 Juſernte. 0 ę öin Mannheim und Umgebung.(ausgenommen Sonntag) in Berlin und NKarlsruhe. Erpeditton und Verlags⸗ Schtuß der Inſeraten-Aunahme für das Mittagsblatt Morgens 30 0 uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr⸗ ne, Nr. 356. Montag, 3. Auguſt 1908. Zentrums partei und katholiſcher Volksverein ſind zwei Inſtitutionen, die eng zu einander gehören, die eigentlich nur zwei Fronten desſelben katholiſchen Volksblocks darſtellen. Zwar diejenigen Führer und Zeitungen des Zen⸗ trums, die um jeden Preis den unleugbaren konfeſſionellen Charakter des Zentrums abſtreiten möchten, bemühen ſich, Volksverein als konfeſſionell⸗katholiſche Einrichtung und Zen⸗ trum als angeblich nicht konfeſſionelle politiſche Partei aus⸗ einanderzuhalten. Das iſt natürlich nur eine formale Aus⸗ einanderhaltung. Tatſächlich fallen Volksverein und Zentrum ihren Angehörigen wie ihren weſentlichen Zielen und dem er⸗ ſtrebten Erfolg nach miteinander zuſammen: vielleicht beſſer geſagt, der katholiſche Volksverein iſt eine Hilfsoraniſation des Zentrums, er treibt dieſem die katholiſchen Wähler zu. Die Frage nach dem Verhältnis von Volksverein und Zentrum iſt neuerdings wieder einmal behandelt worden und zwar von ſozialdemokratiſcher Seite. In den„Sozialiſten Monatsheften“ hat der Sozial⸗ demokrat Dr. Erdmann, der als langähriger Redakteur der in Köln erſcheinenden„Rheiniſchen Zeitung“ den Volksverein aus der nächſten Nähe beobachten konnte, einen Artikel über den Volksverein veröffentlicht. Da leſen wir den Leitſatz: „Wie in dem Namen(katholicher Volksverein) ſo iſt auch in den Satzungen jede Beziehung auf das Zentrum vermieden. Und doch iſt der Volksverein ſeiner Leitung, ſeinen Grund⸗ ſätzen und ſeiner Tätigkeit nach nichts als eine Organiſation des Zentrums.“ Erdmann weiſt vor allem auf die Perſonal⸗ gemeinſchaft der leitenden Stellen hin: die Vorfitzenden des Volksvereins ſind auch Führer im Zentrum. Dann ſchildert Erdmann, in welcher verſchiedenartigen Weiſe die Tätigkeit des Volksvereins dem Zentrum zugute kommt. Erſtens:„Die Organiſation des Volksvereins mit ihrem weitperzweigten Vertrauensmännerſyſtem ſteht vollſtändig im Dienſte des Zen⸗ trums,“ denn viele Gegenden mit ſtarker Zentrumswähler⸗ ſchaft waren bis vor kurzem noch ohne eigentliche Parteiorga⸗ niſation, die Geſchäfte beſorgte die Organiſation des Volks⸗ vereins. Zweitens:„Die Volksverſammlungen des Volks⸗ vereins, von denen vom 1. Juli 1906 bis 31. Juni 1907 rund 2500 ſtattfanden, dienen ſamt und ſonders der Agitation für die Zentrumsſache: in ihnen wird Zentrumspolitik und nichts anderes getrieben, auch dann, wenn das Thema unpo⸗ litiſch lautet, und die klerikale Parteipolitik unter dem un⸗ verfänglichen Titel chriſtlicher Weltanſchauung in die Tages⸗ ordnung eingeſchmuggelt wird.“ Drittens:„Der Zentrums⸗ politik dient ſodann die umfangreiche literariſche Tätigkeit, die von der Zentralſtelle des Volksvereins in München⸗Glad⸗ bach ausgeübt wird“, wie Erdmann im einzelnen zeigt. Vier⸗ tens:„In ganz hervorragendem Maße kommt dem Zentrum der Volksverein ferner zu ſtatten durch ſeine Tätigkeit auf dem Gebiete des Arbeitervereinsweſens durch Errichtung von Volksbureaus und Arbeiterſekretariaten— natürlich auf katholiſcher Grundlage— deren Leiter und Beamte ſelbſtver⸗ ſtändlich zugleich eifrige Zentrumsagitatoren abgeben.“ Erd⸗ mann gibt auch da Einzelbeiſpiele, aus denen er folgert: wärtig unter der katholiſchen Arbeiterſchaft noch hat, ohne Dan kann ſagen daß der Einfluß, den das Zentrum gegen- Einſchränkung dem Wirken der Herren an der Zentralſtelle des Volksvereins zu danken iſt. Der Volksverein zählt zurzeit rund 600 000 Mitglieder, deren einzige Pflicht eigentlich im Zahlen von je 1 Mark Beitrag beſteht. Die Ausleſe aus den Mitgliedern ſind die 18 000 Vertrauensmänner, die auf die Werbearbeit für den Verein und die politiſche Kleinarbeit für das Zentrum eingeübt werden, ſie bilden die allzeit ſchlag⸗ bereite Truppe für die politiſchen Aktionen der Zentrums⸗ partei namentlich für die Wahlen.“ Alſo Erdmann ſagt, was jeder Einfichtige ſagt: Volksverein und Zentrumspartei fallen eigentlich zuſammen. Politische „ Mannbelm, 3. Auguſt 1008. Zur Reichsſinanzreform „Vor einigen Tagen kam die Nachricht, daß die Einführung einer Wehrſteuer nicht geplant ſei. Ueber die Gründe, warum dieſe Steuer als neue Einnahmequelle nicht in Betracht kommt, will eine Korreſpondenz von zu⸗ verläſſiger Seite folgendes erfahren haben: Es Es würde ſich nicht vermeiden laſſen, daß durch dieſe Steuer ein großer Teil der ürmeren Bevölkerung belaſtet wird. Andererſeits laſſen auch die Grundſätze unſerer Wehr⸗ verfaſſung eine in jeder Hinſicht und verhältnismäßig gerechte Verteilung der Steuer nicht zu. Es würden ſich alſo dabei mißliche Zuſtände ergeben, die ſelbſt bei hoher Ertragfähigkeit eine Einführung dieſer Steuerart nicht wünſchenswert er⸗ ſcheinen ließe. Zudem ſind auch die Einnahmen, die aus ihr dem Reiche erwachſen würden, nicht ſo groß, wie allgemein angenommen zu werden ſcheint. Sie betragen höchſtens 17—20 000 000 Mark. Eine parlamentariſche Korreſpondenz bringt Mittei⸗ lungen über vorausſichtlichen Werdegang der Reichs⸗ finanzreform und ihr Verhältnis zu den Beamten⸗ beſoldungsfragen im Reiche und in Preußen. Da⸗ nach gedenkt Fürſt Bülow im Auguſt und September eine Reihe Parlamentarier zu empfangen, um mit ihnen die Lage zu beſprechen. Es ſoll beabſichtigt ſein, den Parla⸗ mentariern im ſtrengſten Vertrauen die Grundzüge der ge⸗ planten Reichsfinanzreform mitzuteilen, wie ſie in Gemein⸗ ſchaft mit den Finanzminiſtern der Bundesſtaaten bis Anfang Juli aufgeſtellt worden ſind. Um den Wünſchen der Volksvertreter nach Möglichkeit nachkommen zu⸗ können, beſtehen neben den Hauptplänen der Reform noch Reſervepläne, ſo daß gewiſſe Grenzkompenſationen möglich ſind. Reichsſchatzſekretär Sydow wird erſt Mitte Septem⸗ ber wieder eingreifen, wenn die Lage ſo geklärt ſein wird, daß eine beſtimmte Vorlage aus den vorliegenden Plänen zuſammengeſtellt werden kann. Die Korreſpondenz führt weiter aus, während bei der Reichsfinanzreform auf die Wünſche des Reichstags eingegangen werden könne, ſo daß dieſer im Winter noch in der Lage ſein werde, Umgeſtaltungen vorzunehmen, ſei die Sachlage bei dem Beamtengeſetz und den preußiſchen Steuervorlagen weſentlich anders. Hier liege das (Abendblatt.) Ergbnis eingehender Arbeiten, ein ganzes, vor, aus dem ſich kaum wichtigere Einzelheiten entfernen ließen. Zu dem Plan einer Reichsmeinſteuer erklärt die „Deutſche Tagesztg.“, daß an den zuſtändigen Stellen von der Abſicht der Einführung einer derartigen Steuer, die in den Kreiſen der Winzer berechtigte Beſorgniſſe erregen würde, nichts bekannt ſei. Der Fall Schücking. In der Zeitſchrift„Fortſchritt“ außert ſich deren Heraus⸗ geber, Reichstagsabg. Dr. Leonhart, über den Fall Schücking u. a. wie folgt: „Ob die Herren von der Regierung ſich es auch gehörig über⸗ leg. haben, was ſie hier anrühren? Ich glaube nicht, daß ſich ſe leicht ein Gerichtshof findet, der aus Schückings Schriften ein Urteil, das auf Amtsentſetzung lautet, herleiten kann. Es iſt ja alles nur zu wahr und tauſendfach zu beweiſen, was er geſchrieben hat. Aber wenn auch wirklich das jetzt noch Unwahrſcheinliche Tatſache würde. wenn man es fertig brächte, Dr. Schücking aus ſeinem Amt zu entfernen, was hätten dann die reaktionären Machthaber darmit Pofttives erreicht? Sie können dem Mann vorübergehend Unbe⸗ quemlichkeiten beveiten, wenn ſie ihn auf die Straße ſetzen, aber mundtot können ſie ihn nicht machen. Im Gegenteil, frei von den Feſſeln des Amts und ohne Rückſichtnahme auf dasſelbe, kann Dr⸗ Schücking umſo erfolgreicher das verkünden, was er und mit ihm der entſchiedene Liberalismus für wahr hält, und ſeinem Volbe ein Führer ſein im Kampfe ums Recht. Mir fällt da eine kleine Ge⸗ ſchichte ein. In den ſechziger Jahren wählte die Stadt Neutvied am Rhein einen jungen Aſſeſſor zum Bürgermeiſter, der aber wegen verſchiedener freimütiger Schriften nicht beſtätigt wurde. Man wollte ihn ſtatt deſſen an die ruſſiſche Grenze verſetzen, der junge Aſſeſſor bedankte ſich jedoch und verließ den Staatsdienſt, es war — Eugen Richter! Wie oft mag ſpäter die Regierung es bereut haben, daß ſie es gerade war, die dem großen Führer des Freiſinns den Weg in die Oeffentlichzeit zeigte. Es gibt Leute, die nicht aus der Geſchichte zu lernen bermögen, ſie haben das auch im Fall „Schücking wieder gezeigt. Uns Freifinnigen kann es recht ſein. Wir ſind ſtolz darauf, Männer in unſeren Reihen zu haben, die ohne Rückſicht nach oben und unten ihre Anſicht freimütig aus⸗ ſprechen, wir glauben aber auch, daß weit hinaus über die Reihen unſerer Parteigenoſſen alle diejenigen in Deutſchland, die ſich noch Sinn für freies Manneswort bewahrt haben, Dr. Schütcking bei den ſchweren Kämpfen, die ihm bevorſtehen, ihre Hochachtung nicht ver⸗ ſagen werden.“ Eine neue Submiſſionsordnung für Staatsbauten hat das Kgl. Sächſiſche Finanzminiſterium aufgeſtellt. In dieſer iſt vieles berückſichtigt, was Handwerker und Gewerbe⸗ treibende wünſchen. Vor allen Dingen erhält in Zukunft bei Staatslieferungen nicht mehr die billigſte Offerte den Vorzug des Zuſchlags, ſondern es erhält jener Bewerber die Lieferung oder den Auftrag, der mit ſeinem Angebot ſich in den Grenzen hält, die eine gute Ausführung ermöglichen. Zur Ermittelung einer entſprechenden Normale ſind den Baubehörden weit⸗ gehende Freiheiten gelaſſen worden. Die Baubehörden ſind angewieſen worden, zu prüfen, zu welchem Preiſe ſich die fragliche Sache gut machen läßt. Dazu können die Behörden Sachverſtändige zuziehen. Derjenige Submittent, der dem ſo ermittelten Preiſe am nächſten kommt, ſoll den Zuſchlag er⸗ halten. Außerdem ſoll die Oeffnung und Bekanntgabe der Blanketts möglichſt im Beiſein der Bewerber erfolgen. —— Auf der Reiſe nach Kleinaſien. Von H. Kötſchke. (Nachdruck verboten.) 2. Numänien. Sveben hat das Schiff den Hafen von Conſtanza verlaſſen und gleitet durch die ſtillen Wogen in der Richtung nach Kon⸗ ſtantinopel. Die Türme der Stadt mit den griechiſchen Kuppeln verſchwinden. Die mächtigen Petroleumtanks am Hafen verlieren ſich unter den übrigen Bauten. Nur noch die weiten Ebenen Rumäniens dehnen ſich am Ufer. Rumänien ift nicht ganz Ebene. An ſeinem weſtlichen und nordweſtlichen Rande werden ſeine Grenzen durch die Karpathen geſchätzt, die im heißen Sommer den wohlhabenden Rumäniern als Rückzug dienen. Auch im Norden ziehen ſich einzelne niedrige Hügelketten durchs Land. Aber ſonſt iſt Rumänien das Land der weiten ſpiegelglatten Flächen. Es erinnert in dieſer Beziehung an die ruſſiſche Steppe, nur daß ſtatt des Steppengraſes Ge⸗ treide den Boden bedeckt. Eine unbegrenzte Fläche, wo das Ange unendlich weit ſehen kann und keine Grenze, keinen Ruhe⸗ nupkt findet, hat etwas Erdrückendes. Man fühlt ſich faft ver⸗ nichtet von der unbeſchränkten Ausdehnung. Gerade wie auf dem Meere. Namentlich des Abends, wenn die Sonne ihre letzten Strahlen übers Land wirft und die Dämmerung ihre Schwingen ausbreitet und der Lärm des Tages verſtummt— wenn dann das Auge nichts findet als nur hie und da einmal ein Dörfchen, leine Baumreihen am Wege, kein Wäldchen am Hortzont, keinen Wagen die Straße ziehen, da wird man mächtig vom Gefühl der Einſamkeit ergriffen. Indes am Abend hat die unendliche Flöche noch etwas Im⸗ ponierendes. In der brennenden Mittagsglut iſt die Ebene lang. weillig und ermüdend. Und Numäien keunt Hitze im Juli und Auguſ, ſodaß man ſich in dieſen Monaten ſieber ſonſt wo pin f wünſcht, als nach Bukareſt. Indes, als Berliner ſagt man ſich: wenn ihr in der Mark ſtatt eures Streuſandes doch etwas von der rumäniſchen Erde beſäßet! Dieſer ſchwarze Boden iſt eine Goldgrube. Bei inten⸗ ſiver Kultur könnte man ein Paradies aus ihm ſchaffen. Der Rumäne macht im allgemeinen ſchon gute Ernten. Aber er iſt träge. Er düngt nicht, er pflügt miſerabel, er wirtſchaftet noch nach den Methoden, wie ſie vor 1000 Jahren üblich waren. Er lebt in elenden Hütten und begnügt ſich mit der Mameliga, dem Maisbrei und dem Zwetſchenſchnaps. Freilich, er allein iſt nicht ſchuld an ſeiner Rückſtändigkeit. An ihm haben ſich die Bojaren verſündigt. Schon im preußiſchen Oſtelbien iſt man daran gewöhnt, daß das beſte und meiſte Land um das Dorf herum dem Rittergutsbeſitzergehört und den Bauern häufig nur die Ecken und Winkeln geblieben ſind. In Rumänien iſt das noch viel ſchlimmer. Der Bauer muß in der Regel Land pachten, beſitzende Bauern gibt es wenige. Der Bojar verpachtet ihm dann unter drückenden Bedingungen. Zwei Drittel muß der Bauer dem Bojaren abgeben, ein Drittel darf er für ſich ernten. Auch die Weideplätze gehören dem Bojaren. Will der Bauer ſein Vieh austreiben, ſo wird er dem Bojaren ebenfalls tributpflichtig. Er muß den Pachtpreis abarbeiten. Natürlich kommt dann die Arbeit für den Bojaren zuerſt. Seinen Acker darf der Bauer erſt zuletzt beſtellen. In dieſem Jahre ſtanden die Bauern⸗ ſelder deshalb meiſt ſchlechter als die übrigen, weil im April und Mai kein Regen gefallen und die ſpäte Beſtellung beſonders un⸗ günſtig war. Noch eins macht die Lage der Bauern trübe. Die Bojaren bewirtſchaften ihre Güter nicht ſelbſt, ſondern ſie haben ſie meiſt verpachtet. Und die die Pächter ſind natürlich noch viel⸗ mehr darauf aus, die Bauern auszubeuten als die Beſitzer. Die Bojaren ſelbſt verbringen ihre Gelder häufig außer Landes. Sie leben in Paris und bemühen ſich nur ab und zu ihre Heimat mit franzöſiſchem Firnis anzuſtreichen. Kürz, die Bauernerhebung im März borigen Jahres halke ihre hinreichenden wirtſchaftlichen Urſachen. Die Liberalen, die durch die Unruhen ans Ruder gekommen ſind, haben ſich ja nun bemüht, mit mancherlei Geſetzen den Bauern zu Hilfe zu kommen. Die Geſetze ſind an ſich nicht übel. Die Gemeinden ſollen das Vorkaufsrecht erhalten beim Verkauf von Rittergütern, ſie ſollen Gemeindeweiden bekommen, die von den Rittergütern für be⸗ ſtimmte Summen abzulöſen ſind. Für die Pachten ſind Maxi⸗ malpreiſe feſtgeſetzt, und was man ſonſt noch in verhältnismäßig kurzer Zeit zuſammengebraut hat. Auf dem Papier nehmen ſich dieſe Geſetze alle ganz gut aus. Aber mit ihrer Durchführung wirds ähnlich gehen wie mit der Stein⸗Hardenbergiſchen Geſetz⸗ gebung in Preußen im Anfang des vorigen Jahrhunderts. Der Großgrundbeſitz ſperrt ſich gegen die Durchführung. Es heißt bereits allgemein, daß die Liberalen an ihrem eigenen Kinde das Leben einhüßen und das Miniſterium Sturdza im Herbſt einem konſervativen Miniſterium Platz machen wird. Wer die Großgrundbeſitzer bekämpft, führt eben überall einen Kampf auf Leben und Tod. Man glaubt in Deutſchland und Oeſterreich ohne weiteres, daß Rumänien dreibundfreundlich iſt. Zurzeit, als der jetzige deutſche Reichskanzler Geſandter in Bukareſt war, mag dies auch geweſen ſein. Das war Anfang der 90er Jahre. Wirt⸗ ſchaftlich hat ſich jetzt Rumänien mit Oeſterreich verfeindet. Seit länger als 10 Jahren leben die beiden Staaten ohne Handels⸗ vertrag, Die Großgrundbeſitzer in Ungarn wollen, daß die Ru⸗ mänen kein Vieh über die Grenze bringen. Unterdes haben die Rumänen mit England Fühlung genommen. Zwei größere eng⸗ liſche Geſellſchaften züchten Vieh in Rumänien und ſchicken Vieh und Fleiſch nach England und Aegypien. Die Rumänen möchten nun namentlich den Export nach Aegypten weiter pflegen. Sie haben bereits ſeit Jahren eigene Schiffslinien nach Aeghpten eingerichtet. Wirtſchaftliche Annäherung aber hat leicht auch eine politiſche im Gefolge. 2. Seit General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannhbeim, 3. Auguſt. Vom deutſchen Flottenverein. Anläßlich der Hauptverſammlung einer ſchwäbiſchen Orts⸗ gruppe des Deutf Flottenvereins hat der ſchwäbiſche Kreisverein in Augsburg an dieſe eine Zuſchrift gerichtet, in der es heißt:„Der Kreisausſchuß ſteht ganz auf dem Boden der Danziger Reſolution und weiß ſich dabei eins mit dem bayeriſchen Landesverbande. Der Vorwurf, wir Bayern hätten den Danziger Frieden gebrochen, iſt widerſinnig. Es iſt ſeit Danzig nichts geſchehen, was nur im geringſten gegen die Danziger Abmachungen wäre, und es iſt von der Gegen⸗ ſeite auch noch gar nicht verſucht worden, den Beweis für dieſe Behauptung zu erbringen. Wir erhoffen von dem neuen Präſidenten, Großadmiral v. Köſter, einem alten erfahrenen Seemann, der die ganze Entwicklung der deutſchen Flotte zum Teil in einflußreichen Stellungen mitgemacht hat, daß er ſein Verſprechen, die Unabhängigkeit des Vereins nach jeder Richtung zu wahren und ſich an die Satzungen und die Danziger Reſolution zu halten, ſtreng einhalten wird. Nichts ſoll uns aber abhalten, treu zu unſerm Vereine und treu zu unſerm deutſchen Vaterlande zu halten! Und gerade jetzt tut es not, daß wir Deutſche dem Auslande zeigen, daß wir zuſammenhakten und bereit ſind, unſere Ellenbogen zu ge⸗ brauchen, wenn man uns einzwängen will.“ Unter den Mitgliedern des Flottenvereins in Mül⸗ heim a. d. Ruhr iſt es nunmehr zum offenen Bruch gekom⸗ men. In einer don dem aus der Ortsgruppe ausgetretenen bisherigen erſten Vorſitzenden, Bankier Hammerſtein, ein⸗ berufenen Verfammlung wurde mit allen gegen 10 Stim⸗ men ein Deutſcher Flottenbund gegründet. Die Gründung erfolgte trotz ſtarken Widerſpruchs ver⸗ ſchiedener Redner. Der Vorſitzende führte aus, als beſondere Gründe für die Gründung des Deutſchen Flottenbundes ſprächen die traurigen Vorkommniſſe im Flottenverein. In⸗ folge dieſer Vorkommniſſe habe der Flottenverein aufgehört, ein Volksverein zu ſein, und der neue Präſident könne nicht das erfüllen, was man erwarte. Der jetzige Flottenverein ſei lediglich noch ein Anhäugſel des Reichsmarineamtes. Ehe drei Monate verfloſſen ſein würden, werde man den Austritt von 100 000 Mitgliedern aus dem Flottenverein feſtzuſtellen haben, denn man habe zu ihm das Vertrauen verloren. In Danzig ſei eine ſo feine Politik geſponnen worden, daß man aus ihr nicht mehr herauskommen werde; man habe aber keine Politik nötig, ſondern den Volkswilben. Der neue Deutſche Flottenbund werde vollſtändig frei und unabhängig daſtehen und nur für ſich ſelbſt verantwortlich ſein. Die ſchiefe Ebene. Faft ein Jahrhundert hat Bayern eine Verfaffung. Jedem Staatsbürger iſt Freiheit, Gewiſſens⸗ und Preßfreiheit ge⸗ währt. Juſt in demſelben Augenblick, da für den Oſten Europas das Morgenrot der ſtaatsbürgerlkichen Freiheit zu leuchten beginnt, geht man in dem geſegneten Lande der Bayern daran, den alten Abſolutismus wieder aufzurichten. So beginnt ein Aufſatz im Organ des bayeriſchen Reſorm⸗ katholizismus, dem„Zwanzigften Jahrhundert“, der daun weiter ausführt Auf den„Fall Beuhl“ der„Fall Güttler“! Handelt es ſich bei dem erſteren„nur um einen rechtloſen Vollsſchullehrer, ſo wurrde bei dem Vorgehen gegen Güttler in das Mark eines Organis⸗ mns Breſche gelegt, der bisher einzig und allein durch ſeime⸗ Selbſtändigkeit und Freiheit Großes zu leiſten imſtande tvar. Was den Fall„Güttler“ ſo intereſſant macht, iſt die Tatſache, daß der Mimiſter ihn belaugt, weil er die Tatſache der Zwitterſtellung des Univerſttätsprofeſſors und Direktors am Georgianum bellagt, der Staatsdiener und zugleich Vollgugsorgan der Biſchöfe iſt. Warum geht der Miriſter nicht den von den„Mümch. Neueſten Nachrichten“ enthüllten Datſachen nach? Warum ſchützt er nicht das Recht der Lerufreiheit der Studierewden? Trotz aller Dementis halte ich aufrecht, daß unter irgend einer Form eine Reihe von Vorlefſungen unter ſagt oder„widerraten“ wurde. Solche Dinge üÜberfieht das Miniſterium„von Wehner“. Was brauchen auch Theologem ſoviel zu wiſſen; ſie werden ſonſt zu leicht renitent; Knerhtsnaturen paſſen beſſer in ein abſokuti⸗ ſtiſches Syſtem. Zu gleicher Zeit wird das Vorgehen der preußiſchen Regierung gegen Dr. Schücking gemeldet; auch er Hat gewagt, ein freies, ehrliches Wort ohne Regierungsapprobation zu reden. Man mag mit deſſen Ton nicht immer einverſtanden ſein, ehrliche Entrüſtung und lang verhaktener Groll über unhaltbare Zußtände hat ihm offenſichtlich die Feder geführt. Wohin ſteueru wir, wenn dewem, die Führer des Volkes ſein ſollen, das Ehrliche Wort verboten wird? Kaun das Bolk noch vertrauensvoll aufſchauen zu denen, die im Namen des Staates ſprechen, wenn es weiß, daß ihre Worte und ihre Geſinnungen ſich nicht decken? Der Staat, der die Freiheit mit Knüppeln erſchlägt, ſtellt ſich ſelbſt das Zeugnis inneren Verfalls aus. Man käurſche ſich nicht. Das daß Rumänien ohne weiteres dreibundfreundlich iſt, ohne daß der Dreibund dieſe Beziehungen zu pflegen braucht. Die Ru⸗ mänen fürchten zwar Rußland. Aber wie England ſich mit Ruß⸗ land ausgeföhnt hat, ſo hat Rumänien dieſelbe Möglichkeit dasu. Seine politiſchen Sympathien zielen am meiſten nach Frankreich. Der Rumäne fühlt ſich in der Hauptſache als Glied der romani⸗ ſchen Raſſe, denn er hält ſich für einen Abkömmling der alten latiniſterten Dacier. Allerdings iſt ſeine Sprache ebenſo ſehr flaviſch wie lateiniſch beeinflußt. Das Franzöſiſche iſt die Hauptſache der Rumänen neben ihrer Mutterſprache. Durch zwei franzöſtſche Zeitungen ſuchen ſich die Rumänen dem Ausland verſtändlich zu machen. Allerdings ſpielen dieſe beiden Blätter in der Landespreſſe nur eine unter⸗ geordnete Rolle. Je länger, je mehr erkennt der Rumäne nur ſeine eigene Sprache als berechtigt an. Er hat ſchon manchmal gegen das Ueberwiegen des Franzöſiſchen ſehr kräftig pryoteſtiert. Neben dem Franzöſiſchen iſt das Deutſche neuerdings ſehr aufgekommen. Man kommt im Lande mit Deutſch ſehr gut durch. Denn feder gebildete Rumäne ſpricht deutſch. Er lernt es auf den Schulen. Dabei gibt es zahlreiche Deutſche im Lande. Die Bukareſter deutſch⸗evangeliſche Gemeinde iſt ſchon über 150 Jahre alt. Auch in 6 anderen größeren Städten gibt es ſolche. Des⸗ gleichen deutſchkatholiſche Gemeinden. In der Dombrodſcha be⸗ ſtehen auch deutſch-evangeliſche Landgemeinden. Dieſe ſind von Beſſarabien aus eingewandert. Einzelne von ihnen haben ſich glänzend entwickelt. Die meiſten beſtehen kaum zwanzig Jahre⸗ Dabei haben ſie ſich in einem Maß gekräftigt, haben aus abſolut wüſtem Lande— die Dombrodſcha war bis 1878 unter türkiſcher Herrſchaft— faſt ein Paradies geſchaffen, daß man als Deutſcher geradezu ſtolz darauf ſein kann. Ich habe in einer dieſer Ge⸗ meinden— in Kopadin— einen Sonntag verlebt, an dem dieſe Bauern ſoviel deutſches Gemütsleben entwickelten, daß dieſer Tag zu den ſchönſten Erinnerungen meines Lebens gehört. Jedenſalls iſt es viel zu optimiſtiſch gedacht, anzunehmen,] Doch noch ein Work von der Landeshaupiſtadt Bukareſt. Die Gottesgnadentum wankt; die ganze, aber vielleicht noch gefeſtigtere Autorttät ruht im Vertrauen des Volkes, des gantzen Volles. Deutsches Reich. (Zur Begegnung Kaiſer Wilhelms mit König Eduard) erfahren die„Berliner Neueſten Nachrichten,“ daß Kaiſer Wilhelm vorausſichtlich ebenfalls von einem Vertreter des Auswärtigen Amts begleitet ſein wird, und zwar vorausſichtlich vom Staatsſekretär v. Schoen König Eduard wird bekanntlich auf ſeiner Reiſe nach Kron⸗ berg vom Unterſtaatsſekretär Hardinge begleitet ſein. Die Londoner Meldung, daß König Eduard ſeinen noch immer ausſtehenden offiziellen Beſuch in Berlin noch im Laufe dieſes Herbſtes machen werde, erſcheint recht unwahrſchein⸗ lich, nachdem er erſt im Auguſt mit Kaiſer Wilhelm an anderer Stelle zuſammengetroffen ſein wird. Man hält in Berlin den ſo oft aufgeſchobenen offiziellen Beſuch König Eduards vor dem Frühjahr des nächſten Jahres nicht für wahrſchein⸗ lich. Bei der Kronberger Zuſammenkunft wird jedenfalls auch dieſe Frage in den Unterhaltungen der beiden Souveräne, zur Erörterung kommen. —(Der Arbeitgeberſchutzverband für das deutſche Holzgewerbe) iſt zu ſeiner 6. ordentlichen Generalverſammlung in Berlin zuſammengetreten. Es ſind aus über 100 Städten Delegierte erſchienen, welche 65 000 Mitglieder vertreten. Im Geſchäftsbericht iſt auf die zahl⸗ reichen Erfolge des Arbeitgeberſchutzverbandes hingewieſen. Ueber die eventuelle Eintragung des Arbkeitgeberſchutz⸗ verbandes in das Vereinsregiſter wurde nachſtehende Reſo⸗ lution eingebracht und gegen drei Stimmen der Düſſeldorfer Delegierten angenommen:„In der Erwartung, daß ein Geſetz betreffend die Berufsvereine zuſtande kommen wird, das der Eigenart dieſer Vereine gerechter wird wie die Beſtimmungen des Bürgerlichen Geſetzbuches über Vereine, nimmt die heutige Generalverſammlung des Arbeitgeberſchutzverbandes für das deutſche Holzgewerbe davon Abſtand, den Vorſtand zu beauf⸗ tragen, Schritte für die Erlangung der Rechtsfähigkeit für den Verein zu tun.“ ——bee. Badiſche Politif. Zur parlamentariſchen Lage ſchreibt die„Münchener Allgemeine Zeitung“: Es ſieht nicht danach aus, als ob die Hoffnung der Optimiſten, es möchte der badiſche Landtag am 8. oder 10. Auguſt geſchloſſen werden können, in Erfüllung gehen ſoll. Das Budget iſt immer noch nicht fertig, die ſonſtigen Vorlagen, die— abgeſehen von den VBecmtengeſetzen— ſchon in der Zweiten oder in der Erſten Kam⸗ mer erledigt worden ſind, finden(3. B. die Abänderung des Ver⸗ kehrsſteuergeſetzes, das Ortsſtraßengeſetz) nicht die volle Gegenliebe be: dem betreffenden anderen hohen Haus, ſo daß ſie zwiſchen den Kammern wieder hin und her geſchoben werden müſſen. Dabei bemithen ſich die Sozialdemokraten, die Geſchäfte der Zweiten Kammer aufzuhalten, indem ſie eine Interpellation über die in ihren Einzelheiten durchaus unbekannte Elektrizitäts⸗ ſteuer einbrachten, dann die Beſprechung derſelben verlangten, ob⸗ wohl die Regierunng mit guten Gründen die Beantwortung abge⸗ behmt hatte, und ſchließkich noch— als die Beſprechung für geſchäfts⸗ ordnungsmäßig urtzuläſſig erklärt wurde— einen Antrag einbrach⸗ ten, der die Regierung auffordert, im Bundesrat gegen die Elektri⸗ gitätsabgabe zu ſtimmen. Was bei der Beratung des Antrages zum Vorſchein kommt, iſt natürlich nur zum Fenſter hinaus ge⸗ redet, in doppeltem Sinn. Schließlich aber iſt auch hinſichtlich der Beamtenvorlagen, über die ſich die beiden Kammewn glücklich mit der Regierung geeinigt haben, noch nicht die letzte Schwierigkeit be⸗ ſeitigt. Finamzminiſter Dr. Honfell will die Geſetze, insbeſondere den neuen Gehaltstarif, nicht eher zum Vollzug bringen, als bis die Deckungsfrage gelöſt iſt, d. h. unter normalen Umſtänden, bis das Finanzgeſetz veranbſchiedet iſt, das die Bevatung des Budgets krönt. Nun hat aber die Regierung ſchon Anfang Juli ein Geſetz betreffend Deckung des Staatshaushalts im Jahre 1909 eingebracht, das vor allem die Erhöhung der Einkommenſteuer ab 1. Januar 1909 vor⸗ ſchlägt, alfo außerhalb des üblichen Rahmens des Finansgeſetzes eine Auflage feſtſetzen will. Das wird von der Zweiten Kämmer als eine Piſtole empfunden, die ihr von der Regierung auf die Bruſt geſetzt wird, um zu verhindern, daß bei der Feſtftellung des Finanz⸗ geſetzes vielleicht finamzielle Maßnahmen von der Kammer verlangt werden, die der Regierung nicht genehm ſind. So liegt hier auch noch Zündſtoff, der ein längeres Diskuſſionsfeuer entbrennen laſſen kann. Gauabgeordnetentag des Militärvereins⸗ verbandes Schwetzingen. ISchwetzingen, 2. Aug. Der Kriegerverein Schwetzingen beging heute ſein 25jähriges Jub iläum in Verbindung mit dem 25jährigen Jubiläum der Sanitätskolonne hieſigen Militärvereins und dem Gauabgeord⸗ netentag des Gauverbandes Schwetzingen. Zu dieſer Feier hatte das Verbandspräſidium den Vizepräſidente Herrn Generalmafor Anheuſer⸗Karlsruhe mit ſeiner Stellvertretung beauftragt. Ein am Vorabend im Koloſſeum abgehaltenes des Feſtbankett leitete die Jubelfeier ein. Der Vorſtand des Kriegervereins, Herr Hofapotheker Liehl, hielt eine Begrüßungsanſprache, in der er zugleich ein Bild über die 25jährige Tätigkeit des Kriegervereins entwarf und das Kaiſerhoch ausbrachte. Herr General Anheuſer dankte und übermittelte den beiden Jubelvereinen die Grüße des Präſidiums. Sein Hoch galt Großherzog Friedrich II. Der Vorſtand des Militärvereins, Herr Ratſchreiber Reichert, wünſchte dem Kriegerverein ferneres Wachſen, Blühen und Gedeihen und erwähnte einige Daten aus der Geſchichte der Sanitätskolonne mit Hervor⸗ hebung ihrer bisherigen ſegensreichen Tätigkeit. Die Sanitätskolonne brachte hübſche lebende Bilder zur Vor⸗ führung„Uebungs⸗ und Lernſtunde“,„Auf dem Schlacht⸗ felde“,„Im Lazarett“,„Huldigung dem Kaiſer Wilhelm II.“, zu welchen Herr Otto Kleinſchmitt den verbindenden Tert ſprach. Während des Banketts konzertierte die hieſige Stadtkapelle. Am Sonntag vormittag ½11 Uhr begannen die Verhandlungen des Gautages im Ritterſaal. Dieſe leitete der Gauvorſitzende, Herr Fabri⸗ kant Trunk aus Plankſtadt. Als Vertreter der Staats⸗ behörde nahm Herr Oberamtmann Baur Schwetzingen an den Verhandlungen teil. Folgendes Ergebenheitstelegramm an den Großherzog wurde gleich zu Beginn der Sitzung nach Karlsruhe abgeſandt „Eure Königl. Hoheit bitten die zum Abgeordneten⸗ tage, ſowie zur Feier des 25 jährigen Jubiläums des Kriegervereins und der Sanitätskolonne des Militärvereins Schwetzingen, zahlreich verſammelten Kameraden des Gau⸗ verbandes Schwetzingen, ehrerbietigſten Gruß und die Ver⸗ ſicherung unverbrüchlicher Treue und Verehrung aller⸗ gnädigſt entgegennehmen zu wollen. Mit Wehmut ge⸗ denken die Kameraden der erhabenen Stunden, die ſie hier wiederholt in allerhöchſter Gegenwart ihres nun in Gott ruhenden Protektors verbringen, und der goldenen Worte, die ſie hier zum letztenmale noch vor einem Jahre hören durften und die uns allen ein Leitſtern für Leben ſein Aus dem Geſchäftsbericht des Gaues, den Herr Gau⸗ ſchriftführer Hauptlehrer Farrenkopf verlas, iſt zu ent⸗ nehmen: Der Gau zählt zurzeit 30 Vereine mit 3012 Mit⸗ gliedern. Unter letzteren beftnden ſich 303 Kriegsteilnehmer, ſowie 6 Kämpfer aus dem Chinafeldzug und 5 Teilnehmer aus den Kämpfen in Südweſtafrika. Das Vireinsvermögen des Gaues beſteht aus einem Barkapital von 13 208 M. und einem Inventarwert von 11695., in Summa 24 903 M. Die Einnahmen pro 1907/08 belaufen ſich auf 937,93 M. die Ausgaben auf 711,35., mithin Kaſſenvorrat 226,58 M. An Sterbe⸗ und Unterftützungsgeldern wurden verausgabt 2326,50 M. Das Vereinsblatt wird in Gau in 1201 Exem⸗ plaren geleſen. Den ſpezifizierten Rechenſchaftsbericht verlas Serr Gaukaſſier Wöllner. Präſident Trunk machte noch verſchiedene interne Mitteilungen vom Landesabgeor⸗ netentag in Villingen und vom Landesverband. Er regte insbeſondere auch die Gründung von Männer⸗ hilfsvereinen an, aus deren Beiträgen 50 Prozent für einen Fond zugunſten eines im Kriegsfall in den Zirkel⸗ häuſern des Schwetzinger Schlofſes wieder zu errichtenden Lazaretts angelegt, das übrige für die Bedürfniſſe der Sanitätskolonne verwendet werden ſoll. Der Gauverband bewilligte der Schwetzinger Sanitätskolonne 80 M. für außer⸗ außordentliche Ausgaben. Zum Schluſſe ermahnte Hert General Anheuſer die Gauvereine zu wahrer Kamerad⸗ ſchaftlichkeit und Einigkeit. Im Hotel zum„Hirſch“ fand ein Feſtmahl ſtatt, bei dem der Vertreter des Landes⸗ verbandes auf Kaiſer und Großherzog toaſtete. Um 3 Uhr defilierten am Großherzog⸗Jubiläumsbrunnen die anweſen⸗ den Vereine und begaben ſich ſofort in den Saal des Hotels Haßler, woſelbſt die Ueberreichung der Fahnen⸗ medaille an den Kriegerverein durch General An⸗ heuſer vorgenommen wurde. Herr Oberamtmann Baur ſprach noch über die Ziele und Beſtrebungen der militäriſchen Vereine und brachte auf den großen deutſchen Kriegerbund ein Hoch aus. Stadt trug früher ſehr ſtark orientaliſchen Charakter. Dieſer verſchwindet allmählich vollſtändig. Die Stadt möchte ſogar ein Klein⸗Paris werden. Jedenfalls gibt der Staat für ſeine Haupt⸗ ſtadt außerordentlich viel Geld aus. Man fährt auf der Haupt⸗ ſtraße auf Asphalt. Man baut die Häuſer in franzöſiſcher Re⸗ naiſſance. Man beſitzt eine Elektriſche, die die vornehmen Ru⸗ mäunen aber viel weniger benutzen als ihre Fiaker, auf denen die kleidſamen mit einem blödſinnig dicken Samtkaftan verſehenen Kutſcher viel ſchneller durch die Straßen jagen als ihre Kollegen in Wien und Berlin. Jedeufalls iſt Bukareſt durch die Moderniſierung in Gefahr, ſein eigenes Kolorit zu verlieren. Es wird eine weſtenropäiſche Stadt wie andere. Man muß heute ſchon in die Vorftädte gehen, um noch etwas von rumäniſch orientaliſchem Charakter genießen zu können. Natürlich verlangt ſchon das Klima ſeine Eigenheiten. Das Leben ſpielt ſich vielmehr auf der Straße ab als in Deutſch⸗ land und Oeſterreich. Der Handwerker hält ſeine Werkſtatt nach der Straße zu offen. Der Straßenverkäufer mit ſeiner kreiſchen⸗ den Stimme bildet ein ſehr merkbares Element. In den Kaffee⸗ gärten ſucht nicht nur der Zeitungsjunge ſeine Kunden, ſondern auch der Bücher⸗ und Muſikalienverkäufer und mancher andere Jünger Merkurs. Vor allem wird der orientaliſche Schmutz ſo leicht noch nicht ausſterben. Wenn man für ein einfaches Wannenbad 2½ Frank zahlen muß, ſo iſt dafür geſorgt, daß das Baden vorläufig noch keine Volksſitte werden kann. Der Stiefelputzer wird vorläufig eine der wichtigſten Perſönlichkeiten des Straßenlebens bleiben. Die andern Städte ſtehen natürlich in der Europäiſierung noch weit hinter Bukareſt zurück. Vom Lande gar nicht zu reden. Ein rumäniſches Bauerndorf und ein deutſches Dorf in der Dom⸗ brodſcha unterſcheiden ſich wie Tag und Nacht. Immerhin, die Rumänen ſind liebenswürdige Leute und ſich Mühe. Sie nehmen es übel, wenn man ſie ohne weiteres mit den Balkanvölkern auf eine Stufe ſtellt. Ich glaube nicht, daß dieſer Hochmut ganz berechtigt, denn die mehr als 70 Prozent rumäniſcher Analphabeten dürften anderswo kaum über⸗ troffen werden. Trotzdem muß man zugeben, daß es entſchieden vorwärts geht. Wenn jetzt ſogar ſchon der Dampfpflug eingeführſ wird, wofür allerdings das Land mit ſeinen weiten Flächen ge⸗ radezu geſchaffen iſt, ſo iſt zu erwarten, daß nach und nach auch auf anderen Gebieten tiefer gepflügt wird. Die 30 Millionen, die der Hafen in Conſtanza gekoſtet hat, rentieren ſich vielleicht zur Zeit noch nicht ganz, ebenſowenig die Schiffahrtslinien. Aber ein Land, das ſozuſagen etwas ins Geſchäft ſteckt, zeigt, daß es an ſich und ſeine Zukunft glaubt. Und der Glaube iſt immer die Vorausſetzung für glorreiche Taten. Buntes Feuilleton. — Eine ganz wunderbare Geſchichte teilt eine Berliner Korre⸗ ſpondenz mit. Wir teilen ſie mit als Probe aus den oft ſehr un⸗ wahrſcheinlich klingenden, aber doch recht heiteren Einſendungen, die einer wohlköblichen Redaktion auf den Tiſch fliegen. Die ſinnige Mär lautet alſo: Das Ende eines Menſchenfreſſers.(Eine hyper⸗ moderne Zirkusvorſtellung.) Daß ein gewiſſes Publikum heutzutage ſich nicht mehr mit Stierkämpfen und Hinrichtungen begnügt, ſon⸗ dern nach viel blutrünſtigeren Szenen lechgt, beweiſt ein Vorfall, der ſich füngſt in der ungariſchen Stadt Szalonta ereignet hat. Vor einigen Tagen kündigten große Plakate dem Publikum Szalontas an, daß in dem dort gaſtierenden Zirkus ſich zum erſten Male der „weltberühmte, noch nie dageweſene Menſchenfreſſer Maeſtro Petruccio“ produzieren werde. Er werde vor den Augen des Publi⸗ kums lebende Menſchen verzehren. Am Abend des großen Ereig⸗ niſſes ſtrömten Hunderte nach dem Zirkus, um dem ſeltenen Schau⸗ ſpiel beizuwohnen. Mit ungeheurer Spannung erwarteten die Zu⸗ ſchauer die„Glanznummer“ des Abends. Endlich erſchien der König der Kannibalen. Mit fletſchenden Zähnen betrat er die Rampe und ließ ſeine unheimlichen Augen über den Zuſchauerraum „ereeeree eeee 2 2 reeerrhnngn Ue r We n 2 2 Frg: rrDe 2 Mannheim, 3. Anguſt. General⸗Anzeiger.(Abendblatt). 3. Seite. Um 4 Uhr trat die Sanitätskokonne zu einer 5 arößeren Uebung am nhof an. Der Uebung lag die Idee zugrunde, es ſei ein Zug mit Verwundeten eingetroffen, deen Verbände genau nachgeſehen und die hierauf teils in das Lagarett (Koloſſeumsſaal) verbracht, teils weiter transportiert werden ſollten. Die Kolonne Schwetzingen zeigte hierbei, daß ſie unter Leitung ihres Kolonnenarztes, des Herrn Medizinalrat Dr. Henrici in ihrer äußeren Ausbildung auf wirklich anerkennenswerter Stufe ſteht. Der Inſtruktion über die Be⸗ handlung der verſchiedenartig Verwundeten wohnte auch Herr Hofapotheker Ströbe⸗Karlsruhe, Vorſitzender der Ab⸗ teilung vom Roten Kreuz, bei. Aus der Nähe und Ferne waren 35 Sanitätskolonnen durch Abordnungen bertreten. Was an der Feier der beiden Vereine angenehm aufftel, war die einfache und prunkloſe Art der Veranſtaltungen, die 18 beweiſt, daß auch ohne nennenswerten Aufwand ſolche 8 5 20 as Antworkttelegramm des Großher; hat Wortlaut: n heute feſtlich verſammelten alten Soldaten des Gauverbandes Schwetzingen danke ich herzlich für Ihren Gruß, dem Ausdrucke treuer Geſinnung und für das pietät⸗ ee ee +— in Gott ruhenden, teuern Vaters, ie noch im letzten Jahre in Ihrer Mitte 65 Si halten. Jah Ihrer Mitte zu ſehen Friedrich, Großherzog. Nus Stadt und Tand. Manuheim, 3. Auguſt 1908. Die Einſtellung der Rekruten findet in dieſem Jahre bei den emeiſten Truppenteflen des 14. Armeekorps am 8. Oktober ſtatt, znur bei den berittenen Truppenteilen, bei den Kavallerleregmentern des Armeekorps, bei der reitenden Batterie des Feldartillerieregi⸗ ments Nr. 14, bei der Beſpannungsabteilung des Fußartſllerteregi⸗ ments Nr. 14, bei den Maſchinengewehr⸗Abteilungen Nr. 9 und Er 10 für die Fahrer und beim Trafnbataillon Nr. 14 imüſſen die Rekruten ſchon am 2. Oktober einrücken, mit Ausnahme der Rekruten des am 1. Oktober neu zu errichtenden Jägerregiments zu Pferde Nr. 5, die am 6. Oktober eingeſtelt werden Für Krankentbärter, Dekoſtomiehandtverker und die Mannſchaften der Bezirkskommandos iſt Ginſtellungstag wie gewöhnlich der 1. Oktober. —9 8 Deutſcher Luftflotten⸗Verein. Man ſchreibt uns: In einer Varlsruher Zeitung twar zu leſen, daß die Gründung des Vereins übereilt geweſen ſei. Der Herr Redakteur dieſes Blattes würde diefe Behauptung nicht aufgeſtellt haben, wenn er Gelegenheit ge⸗ Farten vierter Klaſſe, zuſammen 288 470 Fahrkarten. Vereinnahmt * Aufgefundenes Geld. Es wurde aufgefunden am 19. Junt 1908 im Zug 144 ein Geldbeutel mit 8 M. 1 Pfg., abgeltefert in Konſtanz; am 16. Juli im Zug 961 ein Geldbeutel mit 3 M. abgeliefert in Offenburg; am 22. Juli im Zug 189 der Betrag von 5 M,, abgeliefert in Knarlsruhe Hauok⸗ bahnhof. * Konkurs. Ueber das Vermögen des Baumeiſters Karl Docherer wurde das Konkursverfahren exöffnet. Zum Konkurs⸗ berwalter wurde Rechtsanwalt Auguſt Mülkler ernannt. Kon⸗ kursforderungen ſind bis zum 3. September anzumelden Prilfungs⸗ lermin: Mittwoch, 16. September. *Ballhaus⸗Konzerte. Bei der jetzigen Witterung iſt der Garten des Ballhaus⸗Reſtaurants, deſſen herrliche Baumanlagen jedes Auge erfreuen, tägliech das Ziel Vieler, die im kühlen Schatlen altehrwürbigen Bäume von des Tages Mühen Erholung und bei kühlem Trumke Labung ſuchen. Das Reſtaurant iſt von dem rüßhrigen Inhaber, Herrn Würth, dieſes Jahr in äußerſt geſchmaß⸗ voller Weiſe renoviert worden. Beſonders befucht wied das Reſtau⸗ kartt jedoch werden, wenn ab Mittwoch, 5. Auguſt, ein„Damen⸗ ———————— gleſten.„Wis es ſcheint,“ begann er grinfend,„hat von dem ge⸗ ſchätzten Publikum niemand Luſt, ſich bei mir zu melden, um vor⸗ ſpeiſt zu werden.“ Da hatte ſich der Kannibalenkönſg jedoch ge⸗ waltig geirrt. Kaum hatte Petruccio die erwähnte Herausforderung Altsgeſprochen, ſo ſprangen zwei Pußtenſöhne auf das Padium und boten ſich unter ungeheurem Jubel der Zuſchauer dem Kannibalen als Leckerbiſſen an. Der Maeſtro gerist in große Verlegenheit. „Nun denn“, ſtöhnte er,„gut, die Vorſtellung kann beginnet. Bitte, entkleiden Sie ſich, da ich das Leinenzeug nicht gut verdauen kann!“ In wenigen Sekunden ſtanden die beiden„Opfer“ im Adamskoſtlüm da. Dieſe Bereitwilligkeit urde dem Maeſtro nun unheimlich⸗ Ratlos ging er auf und ab, bis er endlieh mit folgender Frage herausplatzte:„Wünſchen die Herren gekocht oder gebraten verſpeiſt zu werden?“ Nun brach ein Sturm dor Entrüſtung los:„Schlagt ihn tot, den Betrüger!“ riefen dis Vertreterinnen des zarten Ge⸗ ſchlechts, Wie Löwen fielen die beiden natkten Jünglinge über den armen Menſchenfreſſer her und verprügelten ihn derartig, daß ihn kaum je ſpisder die Luſt anwandeln wird, als Menſchenfreſſer auf⸗ zutreten. — Von den künftigen Damen⸗Winterhutmoden weiß die „Strohhut⸗Zeitung!(Berlin) zu berichten, daß die unſterbliche „Glocks“ aus der Winterhutmode noch nicht vorſchwinden wird, wenn ſie auch einigermaßen in den Hintergrund tritt. In der neuen Wintermode dominieren vorläufig ausgeſprochene Amezolſen⸗ und Rembrandt⸗Formen, u. a, folgende Thoon: Amazonen mit mittel⸗ hohem, abgerundetem Kopf, offenem Rollo mit hinten ſtark abfallen⸗ denn Nand; ſolche mit hohen linksſeitigen Aufſchlägen; Matroſen⸗ doppelkspfe mit links leicht aufgeſchwungenem Rand; kleine Rem⸗ brandtformen mit großem Ruſſenkopf, der mäßig breite Rand links ſanft aufgeſchlagen, rechts und hinten nach abwärts gehend. Neben Togues Und Boleros wagt ſich auch der eigentlichs„Reiſehut⸗Genre! kieder hergor. Als Matertal kommen allsſchließlich glatts Filz⸗ forten bis zu den feinſten Haarqualitäten in Betracht. Man legt überhaupt Wert auf Qualität, und der gewöhnliche Wollhut friſtet, brompeterkorps“ einige Konzerte im Gartenreſtaurant abends abſolvieren wird. Iſt es an ſich eine Reuheit, daß Damen im Trompeterkorps ſpielen, ſo iſt es doch ganz beſonders ber Anblick junger, hübſcher Damen, die in ihren muſtkaliſchen Leiſtungen vor⸗ züglich die Konkurrenz ihrer männlichen Berufskollegen beſtehen, — Veſucher allabendlich zu den Ballhäuskonzerten locken Gartenfeſt des Mannheimer Rudervereins„Amieitia“. Das diesjähr. Gartenfeſt der Amieitianer zeichnete ſich nicht nur durch den gewohnten zahlreichen Beſuch aus, ſondern vor allem durch den allſeits hochbefriedigenden Verlauf. Es waren kbſtliche, ge⸗ nußreiche Stunden, die wir drüben auf dem Bosotshausplatz bei der Frledrichsbrücke verlebten und die gewiß allen Teilnehmern noch lange in Erinnerung bleiben werden. Der geräumige ſchattige Garten war bis auf den letzten Platz beſetzt. Der un⸗ ermüdliche Vergnügungskommiſſär der„Amieftia“, Herr Der⸗ nen, hätte für das Gartenfeſt ein Programm zuſammengeſtellt, wie man es ſelten reichhaltiger finden wird. Wir nennen daraus kur Konzert, Tanzvergnügen für kleine und„große Kinder“ Volksbeluſtigungen, Kinderſpiele, Illumination und Feuerwerk, Herr Dernen hieß alle Erſchienenen namens des Vereins herzlich willkommen und wünſchte bergnügte Stunden im Kreiſe der Amieltlaner. Dann folgte eine reizende Kinberpols⸗ naiſe, bei der jedem Kind ein in den Farben der„Amieitia“ ge⸗ haltenes Fähnchen dediziert wurde. An die Polonaiſe ſchloß ſich eine Kinderpolka. Ein erſtklaſſiges Diabolo⸗Wettſpiel, bei dem mehrere Mädchen ihre Kunſt zeigten, übte große An⸗ ziehungskraft aus. An die drei beſten Spielerinnen wurden Preiſe berteilt. Große Heiterkeit erregte das Sacklaufen, Eilertragen ete. Eine Tombola war bald ausverkauft, da die hübſchen Gewinne viele zum Loſekaufen anlmierten. Auch ein Ringwerferſtand war fortwährend ſtark umlagert. Im Laufe des Nachmittags wurden eine größere Anzahl von Ballons aufgelaſſen. Ein weltſtädtiſches Variste mit erſten Künſtlern war regelmäßig ausverkauft. Die Darbietungen der Künſtler⸗ truppe unter Varjétédirektor—chwetzinger wurden ſtark akklamiert. Wie wir hörten, ſoll das ganze Enſemble auf der Stelle von einem Vertreter eines auswärtigen Varlstes für die Winterſaiſon verpflichtet worden ſein. Viel frequentiert wurde auch das„Café zu den ſüßen Mädeln“, die ein Bombengeſchäft machten. Neu war das im Cafe etablierte Kabarett. Hier wirkten Damen und Herren der Geſellſchaft in ſo vollendeter Weiſe, daß man ſich wohl in ein echtes Kabarett verſetzt denken konnte. Die füßen Mäbdels, die nachmittags im Café waren, be⸗ dienten auch im Kabarett und hatten zu letzterem Zwecke ſich in hübſche Koſtüme als Holländerinnen, Zigeunerinnen, Spanierin⸗ nen und Italtienerinnen geworfen. Mundete auf der einen Seite Kaffee, Bowle und Sekt vorzüglich, ſo labte man ſich auf der an⸗ deren Seite an einem vorzüglichen Glaſe Durlacher und haus⸗ gemachten Würſten und Schinken. Der helle Tag war da, als die letzten auseinandergingen. Eine Reihe auswärtiger Bruderyer⸗ eine wie der Akademiſche Ruderverein Heidelberg, die Ruder⸗ vereine von Worms, Frankental ete, waren erſchienen. Zu den Hauptamüſements des Gartenfeſtes gehörte unſtreitig auch das Tanzvergnügen, dem in ausgiebigem Maße gehuldigt wurde. Bei eintretender Dunkelheit wurde der Garten durch Hunderte von buntfarhigen Lampions illuminiert, was einen überaus hübſchen Anblick gewährte. Die Stimmung war die denkbar beſte, wozu vornehmlich auch der größtenteils in heller Toflette erſchienene anmutige Damenflox beitrug, Das Abends dargebrachte Feuer⸗ gelockt. Erſt ſpät am Abend leerte ſich allmählich der Garten; ein Beweis, daß es allen gut gefallen hat. Die Amieitia kann mit voller Genugtuung auf ihr Gartenfeſt zurückblicken. * Das Meſſer. Auf dem Tanzboden im„Schwarzen Lamm“ gerieten der 13. Juli der Zimmermann Franz Schmitt und ſein Kollegs Hermann Münz wegen eines Mädchens in Disput, das jeder für ſich reklamierte. Schmitt ging ſeinem Kollegen auf die Straße nach und berſetzte dieſem, ohne daß ein Angriff des Münz vorausgegangen war, mit einem feſtſtehenden Meſſer(Knicker) einen ſchweren Stich in den rechten Unteraum, der dem Verletzten eine Arbeitsunfähigkeit von drei Wochen verurſachte. Das Gericht verurteilte den Angeklagten wegen Tragens von Waffen durch Min⸗ derjährige zu einer Haftſtrafe von 3 Tagen und zu einer Gefängnis⸗ ſtrafe von 2 Monaten 14 Tagen wegen Körperverletzung, wovon 14 Tage als verbüßt gelten. * Eine Meſſeraffäre zwiſchen Hausbeſitzer und Mieter fand am Samstag vor dem Schöffengericht dahier ihre Aburteilung⸗ Auf der Anklagebank ſaß der 33 Jahre alte Bäckermeiſter Kark Gottlieb Layer von Steinbach. Sein Mieter im Hauſe H 7, 9, der Hafenarbeiter Jöohann Mundorff, war einen Monat mit der Miete in Rückſtand geblieben und nach ſchon vorhergegan⸗ genen Differenzen wollte Mundorff am 30. Mal um 8½5 Uhr früh ausziehen, ohne die Miete bezahlt zu haben. Laher kam, nachdem bereits einige Möbelſtcke die Treppe hinuntergeſchafft woörden waären, mit einem großen dolchartigen Tränchiermeſſer die Treßpe herauf, krat in das eine Zimmer Mundorffs und ſagte: „Dieſe Möbhel bleiben ſtehen“. Mundorff erwiderte:„Die Möbel e—————— Daſeln. Hauptqualität iſt der Bügelwollhut, bon dem aßer auch die feineren Satii jes willige Abnehmer finden.— Was end⸗ lich die Farben anlängt, ſo kann man, wenn man die ausgefallenen Farben der„Dekoraionshüte“ wegläßt, im allgemeinen folgende Skäala der Beltebtheit aufſtsllen: ſchwarz, braun, kabak, marine, hell⸗ marine, ruſſe, natisnalblau, taupe, grau, mode. Rot ſieht man nur in Kinderhüten, und ceriſe ſopie weinrote Töne nur in Deko⸗ rftibnshüten. Von fonſtigen„Modefarben“ ſind zu nennen: „pflaumenblau“, das lede 8 Spielarten,„elefant“,„piſ Als beſonders Farbenſpezlalitäton weiß „Strohhut⸗Zeitung“ noch fölgende aufzuzählen: atlantie(ein dunk⸗ letes, mehr bläuliches„ozean“), ara(Paßageſen⸗ sder bfaublau), golra(das ſchöne Vlaugrau der Kronentaube) pigeon(dunkel⸗ tallbenblaugrau) und lotus(das matts„perſiſche Teppichblau“). Neben„champagne“ und„leder“ werden als abſolut neu gebracht: „noiſſette“(haſelnuß) ſowie die„echten“ Bronzefarben„floventin und„bronze'art“. — Der ariſtokratiſche Bindeſtrich. Es iſt eine auffallende Er⸗ ſcheinung, daß ſich in den meiſten republikauſſehen Stgaten eine neus Axiſtokratte bildst, die den alten Ariſtoktatſen monarchiſcher Staaten an Abgeſchlsſſenheit und Selbitbewußtſein in der Regel nichts nachgibt. In den Bekeinigten Stäaten toird dieſe kepubli⸗ käniſche Arſſtötratie durch die allen Einpandererfamtilien gebildet, In Frankreich ſtellk ſich jetzt ein Koniplex neuer, durch dis Revolutlon groß gewordener Famillen den alten Adelsgeſchlechtern gegenüber⸗ Dieſe Famikien fuchen ſich durch ein äußeres Kennzeichen von der Schar der gewöhnkichen Sterblichen abzuheben. In Frankreich ge⸗ ſchleht das durch einen Hinweis auf den Gründer des Geſchlechts, deſſen Vornamen druch Bindsſtrich feſt mit dem Familiennamen betbunden wird. So tkitt zu z. B. die Familie Carnot faſt immer in der Form Sadi⸗Carnot auf. Dieſerx Tage las mäan von der Ver⸗ loßung bon Fräulein Deniſe Emile⸗Zolek mit einem höheren Beam⸗ ten des Minifteriums des Innern. Der Bindeſtrich tritt aber an wenn man an frühere Zeiten denkt, ein verhältnismäßig beſcheidenes werk wurde mit lebhaftem Beifall aufgenommen. Das prächtige pyrotechniſche Schauſpiel hatte eine große Zuſchauermenge aft⸗ gehören mein, ich nehme ſie mit“. Beide ſtürzten ſich gleichzeitt aufeinander, riſſen und ſchüttelten ſich an den Kleidern und plötz⸗ lich ſagte Mundorff:„Ich bin geſtochen“. Layer hatte, ohne daß es elner der Augenzeugen gemetk: hatte, ſeinem Gegner mit dem großen Meſſer einen Stich in den Unterleib beigebracht, der Außerſt gefährlich war. Mundorff wird wohl niemals mehr in den vollen Befitz ſeiner körperlichen Kraft gelangen und hat wegen der ſchweren Folgen der Tat— er war bis vorgeſtern arbeits⸗ unfähig und lag allein 3Z Wochen im Krankenhauſe— durch.⸗A. Köhler, Nebenklage in Rückficht auf die auf dem Zivilwege geltend zu machenden Anſprüche erhoben. Layer beſtritk jede Abſicht. Mundorff habe ihn an der Gurgel gepackt und er müſſe wohl ſelbſt in das Meſſer hineingerannt ſein. Der Geſtochene gibt an, er hahe drei Jahre bei Laher gewohnt und immer ſeine Miete pünktlich bezahlt. Einem anderen habe er mit Geld aus einer Berlegenheit geholfen und er ſei dadurch ſelber in Verlegenheit geraten. Die Miete hätte er ſelbſtverſtändlich ſpäter noch ent⸗ richtet. Er will Laher nicht den geringſten Anlaß zu der Tat gegeben haben, der Stich ſei von unten aus geführt worden. Der Auszug erfolgte ſo früh, weil die Arbeiter, weſche dabei halfen, es wünſchten. Anſchaulich ſchildert der ebenfalls beim Ausziehen behilflich geweſene Holzarbeiter Vogt den Vorgang. Er hat die ganze Affäre mitangeſehen. Beide hatten ſich in der Nähe des Halſes an den Kleidern gefaßt, von einem Würgen des Layer bis zur Erſtickungsgefahr könne nicht die Rede ſein. Der Amtsanwalt beantragte in anbetracht der Schwere der Tat eine Gefängnis⸗ ſtrafe von 4 Monaten. Der Vertreter der Nebenklage verwies guf die ſchweren Folgen der Tat. Nach einem ärztlichen Zeugniſſe kann ber Geſtochene vorläufig nur mit Bandagen arbeiten und zu ſeiner früheren Arbeit bei der Geſellſchaft für Rheinſchiffahrtk und Seetransport wird er überhaupt nicht mehr tauglich befun⸗ den. Ein Dolch ſei kein Inventarſtück einer Bäckerſtube. Der Verteidiger des Angeklagten,.⸗A. Eberitsheim, ſieht in der Tat des Angeklagten einen Akt der Notwehr, nicht einmal einen Notwehrexzeß, Layer habe ſich, als er am Halſe gefaßt worden fei, nicht mehr anders helfen können und habe zugeftochen. Das Ge⸗ richt hält nach den Zeugenausſagen eine Notwehr für aus⸗ geſchloſſen und verurteilt den Angeklagten zu elner Gefänts⸗ ſtrafe von 4 Monaten einſchließlich ſämtlicher Koſten, alſo auch der Nebenklage. Die Tat wurde als eine außerordentlich rohe bezeichnet, zu der ſich ein älterer Mann nicht hätte hin⸗ reißen laſſen dürfen. *Schiffsunfall. Der Schleppkahn„Gebr. Fendel Nr. 5% welcher mit Stückgut beladen war, erlitt am Samstag auf der Tal⸗ fahrt im Binger Locherhebliche Leckage. Das Waſſer drang an berſchiedenen Stellen ein und mußte hevausgepumpt werden⸗ Die Durchfahrt des Binger Loches war für einige Zeit geſperrt. Nachdem ein Deckkleid untergezogen worden war, wurde das Schiff in Caub von dem Schleppzug losgemacht, ans Land gezogen und gedichtet. Das Schiff hat verſchiedene Lecks erhalten. Internationale olympiſche Spiele des Mannheimer Fußball⸗Club Biktorta. Bei herrlichſtem Wetter fanden geſtern auf dem Sporlplah der Viktoria bei den Rennwieſen die olympiſchen Spiele, d. h. volkstümliche turneriſche Wettkämpfe ſtatt. Hervorragend deutſche Sportsleute wie Kaltenbach, Keil und Schacherl von Männerturnverein München und Lichtenberger vom Tur perein Pforzheim nahmen an der Konkurrenz teil und erzleltt 295 Reſultate. Am beſten kam jedoch wieder unſer einhert ſcher Sportsmann Herr W. Trautmann weg, indem er erſte Prelſe erzielte. Falten bach wurde Zmal Erſter, einmal Zweiter und einmal Dritter; Lichtenberger wurde einmal Erſter, einmal Zweiter, einmal Dritter und einmal Fünfter berbeſſerte aber gleichzeitig den deutſchen Rekord im Steinſtoßen mit Anlauf, indem er den 33½ Pfund ſchweren Stein 8,51 m weit warf. Bisheriger Rekord war 8,25 m. Die Leitung des Feſtes lag in den Händen det deutſchen Sportsbehörde, als deren Verkreter die Herren M. Schmitt und L. Banzhaf fun⸗ gierten. 8 Die Vorkämpfe begannen bereits früh um 8 Uhr, während die ganze Veranſtaltung erſt abends nach 9 Uhr ihre Erledigung fand. Der Protektor des Feſtes, Herr Oberſt und Regimentskom⸗ mandeur von Winterfeld, war mit einer Anzahl von Offi⸗ zieren erſchienen, während gleichzeitig eine große Anzahl hoch⸗ geſtellter Perſönlichkeiten der äußerſt gut beſuchten Veranſtal⸗ tung beiwohnte. 1 8 Die einzelnen Wettkämpfe erzielten folgende Reſultate: I. 50 Meter⸗Juntlor⸗Laufen. 16 Teilnehmer. 1. Pießper, Wilh, Turnſportverein Frankfurt 6 Sekunden, Müller, Joſef, M..⸗Kl. Viktoria Mannheim 6/ Sel, 3. Gleiſt, Otto,.⸗V. Karlsruhe, 4. Schweickert, Herm,, l..⸗Kl. Pforzheim, II. 50 Meter⸗Senior⸗Laufen, 7 Teilnehmer. Trautmann,., Viktoria Mannheim, 5,3 Sek. 9 Scha⸗ cherl, Leop., Männerturnverein München, 5,4 Sek, 9. Becke ꝛ, Fritz, Kickers Frankfurt. HII. Kugelſtoßen 7½ Kg. 14 Teilnehmer. I. Kalten⸗ baſch, Karl,.⸗T.⸗V. München, 11,08 Meter. 2. Schaffer, Chr., Turugeſ. Ludwigshafen 10,93 Meter, 3. Freund, K,, Ring⸗ und Stemmkl. Judwigshafen 10,55 Meter. 4. Traut⸗ manu, W. Viktoria Mannheim, 10,55 Meter. 5. Lichten⸗ berger,.,.⸗Kl. Pforzheim, 10,47 Meter, IV. 100 Meter⸗Junlor⸗Laufen. 19 Teilnehmer⸗ l. Sippel, Hch., Kickers Frankfurt, 11 Sek. 2. Clauß, Fritz, Kickers Frankfurt, 11/02 Sek. 3. Schweickert, Herm.,.⸗Kl. Pforzheim 11,03 Sek. 4. Ackermann, Fritz, M..G. 1895 Maunheim, 11/04 Sek., 5, Falkner,., Viktoria Mannheim, 12 Sekunden. 5 V. 100 e e 7 Teilnehmet. 1. Trautmann,., Viktorlia Maunheim, 10,3 Sef(Re⸗ kordſ, 2. Lattas, Kuürf, Kickers Frankfurt, 10, Sek 3. Hörch, Joſef,.⸗T.⸗V. München, 11/ Sek. VI. 400 Meter⸗Junlör⸗Laufen. 30 1. Klein, Ludw., Viktorig Mannhelm, 534 Sek, ma n n, Fritz, M..⸗G. 1890 Mannheim, 3, Sik. le x⸗Leipzig, 54%½ Sek. 4. Hils, W. Germania 5. Bär, Fr, Helbelberg VII. Schleuderballwerfen. 9 Teilnehmer. Kaltenbach, Karl, M. T. B. Mllnchen, 50,54 Mtr. 2 Lich tenberger, Mar,.⸗C. Pforzheim, 4/½ Mtr. 3. Schſ⸗ L, Stemm⸗ und Fechtklub Germanig Frankfurt, 41,67 Mir VIII Dreiklampf für Senioken. 100 Meter⸗ Laufen, Diskuswerfen u. Dreiſprung) 6 Teilnehmer. 1. TDraut man n,., Viktorla Mannheim, 12 Punkte. 2. Keil, M. T München, 11 Punkte, 3. Kaltenbach, Karl, M..⸗B. Mün⸗ chen, 10 Punkte. 4 Sbchner, Turngeſellſchaft Ludwigshafen, 5 Punkte. Reſultat im Dreiſprung ohne Btrett: Oöchner, 12½50 Mitr. Keil, 1226 Mir., Kaltenbach, 1216 Mie Trautmann, 11,81. Disküswerfen: Traut m an, Mtr., Kalten bach, 29,23 Mtr., Keil, 25 Mtr. Im Laufen Tellnehmet, 2. Ake r⸗ 3.'᷑n k⸗ Mannheim die Stelle des Adelsprädikats„von“, 1. Trautmann, 2. Keil, 3. Kaltenbach. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 3. Auguſt. ſprur Namens der römiſch⸗germaniſchen Kommiſſion des Kaiſerlichen die IX. Hochſ mohne Brett. 8 Teilnehmer. I. Kel. Taf 5 ichm Eichholz 979 1757* N 8 92 ter. I. K a Taſchentuch war W. E. gezeichnet. Eichholz wurde geſtern e 3.. München, 1,60 Mtr. 2. Buchhorn⸗ verhaftet. archäblogiſchen Inſtſtuts begrüßte Profeſſor Dr. Grafendorff die 150 Baldauf, Turn- und Fechtklub Lud⸗ FF3%; ᷑ œ Grk!:h Kongreßteilnehmer. Profeſſor Dr. Edinger überbrachte 85 Dreikampf für Junioren(50 Meter⸗Laufen, Kugelſtoßen 5 Kg. und Weitſprung aus dem Stand). 23 Teil⸗ nehmer. I. Gleis, Otto,.⸗V. Karlsruhe, 10 Punkte. 2. Baldauf, Turn⸗ und Fechtklub Ludwigshafen, 8 Punkte. 3. Lichtenberger,., Pforzheim, 5 Punkte. 4. Renner, Ludwigshafen, 4 Punkte und Wolf Gg., Viktoria, Hanau, 4 Punkte. Reſultat im Weitſprung: 1. Gleis, 2,75 Mtr. 2. Baldauf, 2,65 Mtr., 3. Kuhn⸗Heilbronn, 2,61 Mtr. 4. Renner, 2,56 und 5. Wolf, 253 Mtr. Im Kugelſtoßen: 1. Lichtenberger, 13,45 Mtr. 2. Benſinger⸗Feuden⸗ heim, 11,73 Mtr. 3. Wolf, 11,65 Mtr. 4. Kaltreuther, M..⸗G. 1896 Mannheim, 11,55 Mtr. und 5. Eiſele Vik⸗ toria, Mannheim, 11,53 Mtr. Im Laufen: Gleis. 2. Baldauf, 3. Dör r, Viktoria, Mannheim, 4. Renner, Lud⸗ wigshafen und 5. Falkner, Viktoria, Mannheim. XI. 1500 Meter⸗Stafetten⸗Laufen. 4 Vereine. 1. Männer⸗T.V. München, 46,4 Sek. 2. Turnſportverein Frankfurt, 47, Sek. 3. Viktoria, Mannheim, 51 Sek. Kickers, Frankfurt ein Läufer geſtürzt, weshalb aufgegeben. XII. 1000 Meter⸗Junior⸗Laufen. 24 Teilnehmer. 1. Schäfer,., Union, V. f.., Mannheim, 2,4475 Min. 2. Raab, Aug., Lickers, Frankfurt, 2,4526 Min. 3. Win?⸗ ler, Leipzig, 2,64/½ Min. 4. Danter,., Frieſenheim, 5. Spatz, Alfr., M. F. G. 1896, Mannheim. 6. Merzin sky, Pfalz, Ludwigshafen. XIII. 1500 Meter⸗Senior⸗Laufen. 10 Teil⸗ nehmer. 1. Kiefer„Georg, Kickers, Frankfurt, 4,275 Min. 2. Gander, Baden⸗Baden, 4,30/½ Min. 3. Dangel, Hans, .-C. Mars, Buchheim, 4,34 Min. XIV. 400 Meter⸗Senior⸗Laufen. 6 Teilnehmer. 1. Perſon,., Straßburg, 54 Sek. 2. Gaum, Baden⸗Baden, 58,4 Sek. 3. Kuhn, Heilbronn. XV. Steinſtoßen. 1½ Zentner ſchwer.(Meiſterſchaft von Baden, Pfalz und Elſaß]. 10 Teilnehmer. 1. Lichten⸗ berger,., Pforzheim, 8,51 Mtr.(Rekord). 2. Sigriſt, ., Athletenklub Schwetzingerſtadt Mannheim, 7,35 Mtr. 3. Pracher,., Athletenklub Schwetzingerſtadt Mannheim, 732 Mtr. 4. Schäffer, Chr., Turngeſellſchaft Ludwigshafen,.28 Meter. XVI. 100 Meter⸗Schüler⸗Laufen unter 17 Jahren. 14 Teilnehmer. 1. Blattner,.,.⸗V. Karls⸗ rühe, 12 Sek. 2. Spatz,., M..⸗G. 1896 Mannheim, 12.2 Sek. 4. Falkner,., Viktoria, Mannheim, 123 Sek. XVII. Weitſprung mit Anlauf. 8 Teilnehmer. 1. Trautman n,., Viktoria, Mannheim, 5,71 Mtr. 2. Kaltenbach, Karl, M..⸗V., München, 5,68 Mtr. 5. Schweickert,.,.⸗Cl. Pforzheim, 5,67 Mtr. XVIII. 3000 Meter⸗Stafetten⸗Laufen, 3 Mann je 1000 Meter. 3 Vereine, 1. Fußballverein Kickers⸗ Frankfurt, 8,39% Min. 2. Viktoria, Mannheim, 9,675 Min. 3. Fußballklub Baden⸗Baden, 9,382˙ Min. XX. Fußballweitſtoßen. 15 Teilnehmer. 1. Traut⸗ mann,., Viktoria, Mannheim, 55,94 Mtr. 2. Schneider, Willi, Viktoria, Mannheim 52,85 Mtr. 3. Bansbach, Her⸗ mann, Viktoria, Mannheim 51,07 Mtr. 4. Holländer,., .⸗Cl. Pfalz, Ludwigshafen, 49,18 Meter, XX. 100 Meter⸗Laufen Meiſterſchaft von Baden, Pfalz und Elſaß). 13 Teilnehmer, 1. Trautmann, W. Bik⸗ torid, Mannheim, 11 Sek. 2. Perſon,.,.⸗Cl. 19080 Straß⸗ burg, I1„ Sek. 3. Freiländer, Union, Mannheim, 114 Sekunden. 822869 7 XXI. 800 Meter komb. Stafetten⸗Laufen, 2 Mann je 100 Meter, 1 Mann 200 und 1 Mann 400 Meter. 4 Vereine. 1. Fußballverein Kickers, Frankfurt. 148 Min. 2. Viktoria, Mannheim, 1,45 Min. 3. Union, B. f.., Mannheim, 1,55 Min. XXII. Tauziehen. 5 Vereine. 1. Kraftſportklub Mainz. 2. Stemm⸗ und Ringklub Ludwigshafen. 3 Athleten⸗ klub Schwetzingerſtadt Mannheim. 4. Viktoria Mannheim. XXIII. Dreikampf in 4 Klaſſen, beſtehend aus beidarmigem Dauerſtemmen, Kürübungen im Stemmen und Steinſtoßen für Schwer⸗Athletik. 1. Klaſſe: 1. Pracher, Athletenklub Schwetzingerſtadt, Mannheim. 2. Schlecht, Athleten⸗Klub S. C. Germania, Karlsruhe. 3. Binder, Athletenklub, Schwetzingerſtadt, Mannheim. 2. Klaſſe: 1. Win⸗ ker, Athletenklub Schwetzingerſtadt, Mannheim. 2. Richard, Ring⸗ und Stemmklub Ludwigshafen. 3. Martin, Fußball⸗ klub Phönix, Mannheim. 4. Haufenmeier, Athletenverein Darmſtadt. 3. Klaſſe: 1. Weiß, Athleten⸗Bund, Stuttgart. 2 Hittinger, Ring⸗ u. Stemmklub Heidelberg. 3. Jun in m, Ring⸗ und Stemmklub, Ludwigshafen. 4. Siegriſt, Athleten⸗ klub Schwetzingerſtadt, Mannheim. 5. Groß, Athletenklub Schwetzingerſtadt Mannheim. 4. Klaſſe: 1. Bahr, Athletenliub Maunnheim I. 2. Ohneſorg, Athletenklub Mannheim J. 3. Enger, Sportperein Waldhof. 4. Müller, Athleten⸗Sport⸗ verein, Bürgel. 5. Wiegand, Kraft⸗Sportverein, Mainz. 6. Sonnenſchein, Athletenklub Schwetzingerſtadt, Mannheim. 7. Höflinger, Athleten⸗Sportverein, Cannſtatt. Da es unterdeſſen finſter geworden, ſo mußten die athletiſchen Wettkämpfe, d. h. das Ringen der Mittel⸗ und Schwergewichre, abgebrochen werden. Es wird in 14 Tagen zum Austrag ge⸗ langen. Im Leichtgewichts⸗Ringen wurde L. Sauerhöfer von Ludwigshafen Erſter und Karl Hormel, Athletenklub Schwetzingerſtadt, Mannheim Zweiter. Die Preisverteilung wurde vom Vorſitzenden der Viktoria, Herrn E. Laih und von Herrn KHarl Straßburger kurz nach ½10 Uhr vorgenommen. Die Reſultake der Ringkämpfe werden wir ſpäter nachtragen. —— Von Tag zu Taa. Selbſtmord eines Bankiers. Friedrichs⸗ felde, 3. Aug. Der Bankier H. F. Meyer verübte heute Selbſt⸗ mord. Seine Frau fand ihn am Geldſchrank erhängt vor. Die Tat erregt hier großes Aufſehen. — Doppelſelbſtmord. Paris, 2. Auguſt. In einem Zimmer des Caſino⸗Hotels in Villers⸗ſur⸗Mer wurde der Kandi⸗ dat der Medizin Karl H. aus Berlin erſchoſſen aufgefunden. In demfſelben Zimmer lag die zwanzigjährige durch eine Schuß⸗ wunde ſchwer verletzte aus Berlin ſtammende Tänzerin Betty H. Es iſt zmeifelhaft, ob die junge Dame zu retten iſt. Das Augen⸗ licht gilt als verloren. Aus zurückgelaſſenen Briefen iſt zu ſchließen, daß die Unmöglichkeit der ehelichen Verbindung die Urſache des Doppelſelbſtmordes iſt. Firchenräuber. Berlin, 3. Aug. In der Kirche zu Reinickendorf bei Berlin drangen in der Nacht zum Sonntag Diebe durch ein zertrümmertes Fenſter. Die Ver⸗ Precher ſchraubten die ſilbernen Gerätſchaften teilweiſe aus⸗ einander und beſchmutzten die Bücher, den Altar, die Altar⸗ decke und das Kruzifir in gemeinſter Weiſe. Ein Kaſten mit Denkmünzen wurde zertrümmert und die Münzen geſtohlen. Die Orgel verſuchten die Einbrecher zu zerſtören. Nach Fußſpuren auf dem Wege fiel der Verdacht auf den mehrfach beſtraften Wilhelm Eichholz. Ein am Altare zurückgelaſſenes Die Landesverſammlung der kirchlich⸗liberalen Vereinigung, die im Juni hier ſtattfand, hat ſich, wie wir ſeinerzeit des näheren berichteten, u a. mit dem Entwurfe eines„Erſter Religions⸗ ünterricht für die evangeliſchen Kinder im Großherzogtum Baden“, der ſeitens des Oberkirchenrats den Diözeſanſynoden zur Beratung und Begutachtung vorgelegt wurde, beſchäftigt. Die Verſammlung faßte damals ihre Stellungnahme zu dem Ent⸗ wurfe zuſammen, deſſen genaue Formulierung dem Vorſtande überlaſſen wurde. Dieſer veröffentlicht jetzt einen Beſchluß, wel⸗ cher lautet:„Wir ſtellen uns auf den Boden des Entwurfs unter folgenden Vorausſetzungen: 1. Bei der Auswahl der Geſchichten ſoll das Schwergewicht etwa mehr auf das Neue Teſtament gelegt werben, insbeſondere im erſten Schuljahr. 2. Die getroffene Auswahl ſoll einer gründlichen Durchſicht unter dem Geſichts⸗ punkte unterzogen werden, daß alle Geſchichten, die auf dieſer Stufe in ihrer religiöſen Bedeutung von den Kindern noch nicht begriffen werden können, einer höheren Stufe zugewieſen werden Andererſeits aber ſoll der dargebstene Stoff ſo reichlich bemeſſen werden, daß dem Verlangen nach neuen anregenden Erzählungen genügt und ſeine lebendige Teilnahme am Unterricht dadurch ge⸗ ſichert wird. 3. Sämtliche Geſchichten ſollen im Sinne kinder⸗ tümlicher Erzählungsweiſe verbeſſert werden. 4. Auch Lieder und Gebete ſollen einer nochmaligen Durchſicht unterzogen wer⸗ den, da ſie vielfach das kindliche Faſſungsvermögen überſteigen. 5. Das ſog.„Goldene ABC“ ſoll in Wegfall kommen. 6. Die bis. herige, nunmehr für die Oberſtufen beſtimmte Bibliſche Geſchichte ſoll einer Neubearbeitung unterzogen werden, bei der die Faſſung der Bibliſchen Geſchichte, wie ſie das ſog.„Einh sbuch“ dar⸗ bietet, zugrunde zu legen iſt.“ Zeppelins Dank. * Friedrichshafen, 1. Aug. Graf Zeppelin erläßt folgende Dankſagung: Die Schweizerfahrt meines Luftſchiffes hat den bangen Zweifeln, ob es der gegenwärtigen Zeit beſchieden ſei, die alte Sehnſucht der Menſchheit nach dem zielſicheren Durchqueren des Luftraumes zu erfüllen, ein Ende gemacht Der Jubel darüber hat einen gewaltigen Strom von Glückwünſchen und den herrlichſten Kundgebungen ſich über mich, als das von Gott begnadete Werkzeug zur Löſung des Problems, ergießen laſſen, welcher am mächtigſten anſchwoll, als ich inzwiſchen die ſiebenzigſte Wiederkehr meines Geburtstages erleben durfte. Tief ergriffen durch das überwältigende Maß von gütiger Anerkennung und ehrender Auszeichnung, habs ich es unter⸗ nommen, dem Ausdruck meines innigſten Dankes durch all⸗ mälige Kenntnisnahme des Inhalts der Telegramme, Briefe und Pakete, ſowie des Namens ihrer Abſender eine möglichſt perſönliche Beziehung zu geben. Es war ein undurchführ⸗ bares Beginnen; frotz meiner und einer verſtärkten Beamten⸗ zahl angeſtrengteſter Arbeit, wachſen die Hunderte der aus Tauſenden für meine perſönliche Beantwortung ausgeſuch⸗ ten Schriftſtücke, anſtatt abzunehmen, jetzt noch täglich an. „Die ordentliche Weiterführung des Luftſchiffunternehmens zuwenden. Ich ſehe mich deshalb zu meinem größken Be⸗ dauern genötigt, alle diejenigen, welchen ein unmiktelbarer Dankesausdruck oder auf geſchäftliche Zuſchriften eine Ant⸗ wort bisher nicht zugegangen iſt, zu bitten, darauf im In⸗ tereſſe des ferneren Gedeihens der Sache, welcher ſie ihre gütige Teilnahme ſchenken, verzichten zu wollen. Letzte Nachrichten und Telegramme. *Landau(Pfalz), 3. Aug. Bei Rutal landete der Luft⸗ ballon des Niederrheiniſchen Luftſchiffervereins„Düſſeldorf“ mit drei Inſaſſen, einem Ingenieur und zwei Oberlehrern nach ſechsſtündiger Fahrt; er erreichte 3700 Meter Höhe. Die Lan⸗ dung erfolgte ohne jeden Unfall. * München, 3. Aug. Dem geſtrigen Miniſterrat wohnte Kultusminiſter Dr. Wehner lt.„FIrkf. Ztg.“ wieder bei. 8 * Peking, 3. Aug. Beim Brand und der Exploſion, die im Geſchützmagazin der deut⸗ ſchen Schutztruppe ſtattfand, wurden 2 deutſche Sol⸗ daten getötet und 6 deutſche, ſowie 15 fremdländiſche Sol⸗ daten zum Teil ſchwer verletzt. Zu den Darmſtädter Landtagswahlen. * Darmſtadt, 3. Aug. Wie man hört, haben Beſprechungen zwiſchen den Führern der freiſinnigen Partei zu einer Verſtändigung gefüthrt, nach welcher ein gemeinſames Vorgehen beabſichtigt iſt. Man will ſich in die beiden freiwerdenden Mandate der nationalliberalen Partei teilen. Beſtimmte Abmachungen ſind noch nicht getroffen, doch werden von Seiten des Freiſinns Sbadtverordneter Gallus und von Seiten der Sozialdemokraten Stadtverordneter Stephan vor⸗ geſchlagen. Die Nachwahlen in der Pfalz. * Bad Dürkheim(Rheinpfalz), 2. Aug. Heute fand auf der Ruine Limburg eine große ſozialdemo⸗ kratiſche Verſammlung ſtatt, die von etwa 4000 Teilnehmern beſucht war. Referate hatten übernommen: Kurt Eißner⸗Nürnberg, welcher über Auslandspolitik und Dr. Frank⸗Mannheim, der über Inlandpolitik ſprach. Die Ausführungen beider Redner gipfelten laut„Straßb. Poſt“ in der Hauptſache darin, daß die ſozialdemokratiſche Partei alle Kräfte einſetzen werde, um den Wahlkreis des ver⸗ ſtorbenen Führers, des Reichstagsab Fordneten Franz Joſef Ehrhart zu behalten. Die Pfalz, eine Hochburg der Sozial⸗ demokratie, dürfe unter keiner Bedingung preisgegeben werden, 39. Anthropologen-Kongreß. * Frankfurt a.., 3. Aug. Im großen Hörſaale des phyſikaliſchen Vereins fand heute Vormittag 10 Uhr in Gegen⸗ wart einer großen Anzahl von Damen und Herren die feierliche Eröffnung des 39. Anthropologen⸗Kongreſſes ſtatt. Die Er⸗ öffnungsanſprache hielt Profeſſor Dr. Andree⸗München, der in großen Zügen den Entwicklungsgang der Anthropologie und deren Beziehung zur Ethnologie und Philologie ſchilderte. Als Vertreter des Regierungspräſidenten begrüßte Geheimer Ober⸗ regierungsrat Peters aus Wiesbaden den Kongreß. Ober⸗ bürgermeiſter Adickes machte darauf aufmerkſam, daß die Anthropologen bereits vor 26 Jahren hier einen Kongreß abge⸗ halten hätten. Inzwiſchen ſei aber auch Frankfurt auf wiſſen⸗ ſchaftlichem Gebiete nicht untätig geweſen, wovon ſich die Kongreß⸗ mitglieder ja in dieſen Tagen perſönlich überzeugen können. 8 erheiſcht, daß wir dieſem wieder unſere ganze ArbeitskraftJ folge! ſchwediſchen Geſandten in Berlin Grafen Tauhe ete. heute vormittag 8 Uhr 45 an Bord des Königsſchiffes„Droll, Vor Fiaderholaeme ankerte die Flotte. Bei der Ankunft des„Droll“ brach die Mann⸗ ſchaft der naheliegenden Stockholmflotte in Hurrarufe aus. Die „Hohenzollern“ kam nach Paſſieren der Königsflagge unter Salut Grüße der hieſigen wiſſenſchaftlichen Vereine, Hofrat Dr. Hagen ſprach im Namen der Frankfurter anthropologiſchen Geſellſchaft. Nachdem der Vorſitzende Dr. Andree dem Redner gedankt hatte begannen die wiſſenſchaftlichen Vorträge. Es referierten: Pro⸗ feſſor Wolff⸗Frankfurt a. M. über die Beſiedelung der ſüdlichen Wetterau in der aſolitiſchen Zeit, Dr. Koch⸗Grümberg aus Ber⸗ lin über die indianiſchen Frauen und ihre Lebensweiſe und Dr. Schmidt⸗Tübungen über die eiszeitlichen Kulturepochen in Deutſchland. Sämtliche Vorträge wurden durch Lichtbilder unterſtützt. Zum Gedächtnis Bismarcks. * Bad Nauheim, 3. Aug. Geſtern fand hier eine Ge⸗ denkfeier zum 10jährigen Todestag Bismarcks unter großer Be⸗ teiligung in Hochwalde ſtatt, wobei Pfarrer Wittig die Feſt⸗ predigt hielt. 225 Lucaunus f. Potsdam, 3. Aug. des Kaiſers von Lucanus iſt letzte Nacht geſtorben. Die Kaiſerfahrt nach Schweden. * Stockholm, 3. Aug. Das deutſche Geſchwader nahm um morgens bei dem Almagründen⸗Feuerſchiff den Lotſen an ord. Landham abgegangen war, traf das deutſche Geſchwader um 6 Uhr auf dem inneren Almagrund, worauf beide Geſchwader die Reiſe nach Stockholm fortſetzten. *Stockholm, 3. Aug. Der Tag für die Ankunft des deutſchen Kaiſerpaares beginnt mit ſchönem Wetter, obgleich die Luft nicht ganz klar iſt. Die Stadt iſt mit deutſchen und ſchwe⸗ diſchen Fahnen reich geſchmückt. Große Menſchenmaſſen ſind in Bewegung. Um 349 Uhr trafen der König und die Königin in Skeppsholmen ein, woſelbſt ſie ſich an Bord des„Drott“ begaben, der ſofort nach Lille Vaertan in See ging, um der„Hohenzollern“ und dem deutſchen Geſchwader zu begegnen. *Stockholm, 3. Aug. deutſcher Sprache.„Stockholm Daageblaatet“ ſchreibt: In ſtrah⸗ lender Hochſommerpracht liegt unſer ſchönes Land zum kaiſer⸗ lichen Beſuche bereit und wiralle haben den lebhaften Wunſch, daß Kaiſer Wilhelm und ſeine Gemahlin angenehme Erinne⸗ rungen an dieſen Sommerbeſuch mitnehmen.„Svensk ſchreibt: Unſer aller Wunſch iſt es, vor allem in Frieden zu leben. der Welt um. Welche Verſchiedenheiten zwiſchen den Staaten und ihren Bahnen auch eintreten möchten, Band der Erinnerung wird nicht gelöſt werden.„Stockholm Tidetingen“ ſchreibt: Kraftvoll und im Bewußtſein ſeiner Kraft ſteht der deutſche Kaiſer vor uns als ein Typ der deutſchen Na⸗ tivnalität, die ihre politiſche Einheit im modernen deutſchengteiche hat. Als höchſter Repräſentant des uns nahe verwandten deut⸗ ſchen Volkes, begrüßen wir das deutſche Kaiſerpaar im Namen des ſchwediſchen Volkes.„Dagens Nyheter“ ſchreibt: Es iſt ſicher, daß alle Gemeinſchaft mit Deutſchland für uns ein Pfand des Friedens ſein wird. Wir können nur an das be⸗ kannte Königswort erinnern, daß die ſchwediſchen und die deut⸗ ſchen Waffen nicht gegeneinander gewandt werden. Stockhol m, 3. Aug. folge hegaben ſich in Begleitung des Miniſters des Aeußern, des der Stockholmgeſchütze ein und begrüßte den„Droll“, der ſich vechts zu ihr aufſtellte. Die ſchwediſchs Ehreneskorte beſtand aus den Torpedojägern„Vale“ und„Magne“ und 8 Torpedobooten. Gleich darauf ging die Fahrt nach Stockholm weiter. Hinter der„Hohenzollern“ folgten die deutſchen Schiffe„Sleipner“ und „Stettin“, ſowie 12 ſchwediſche Torpedos. Um 11,50 Uhr gingen Kaiſer Wilhelm trug chſwediſche Admiralsuniform, König Oskar deutſche die Herrſchaften ans Land nach dem Loegaardstrappen. Grenadieruniform. Die Arbeiterunruhen in Frankreich. * Paris, 3. Aug. Arbeiterverband ausgegebenen Streikparole wurde die Arbeit heute früh in gewohnter Weiſe wieder aufgenommen. Auch die Erdarbeiter und Maurer arbeiten, obgleich kleine Grup⸗ pen von Streikenden die Arbeitswilligen da und dort von der Arbeit abzuhalten verſuchen. Internationaler Freihandelskongreß. London, 3. Aug. Zum erſten internationalen Freihan⸗ delskongreß, der am Donnerstag hier zuſammentritt, ſind bis jetzt ſchon gegen 500 Teilnehmer angemeldet. Aus England ſelbſt iſt die Beteiligung ſehr ſtark. Nicht nur die Anhärger der kiberalen Partet werden zahlreich erſcheinen, auch die Arbeitet und viele unioniſtiſche Freihändler haben die Abſicht,, den Verhandlungen beizuwohnen. Auch Parlamentarier aus beiden Häuſern, darunter auch einige Mitglieder der Regierung haben ſich angemeldet. Unter den konti⸗ nentalen Nationen iſt die franzöſiſche die ſtärkſte. Aus Deutſchland Theodor Barth und die Profeſſoren kommen[t.„Frkf. Ztg.“ Dr. Lujo Brenntano, Lotz und Arndt. Die Umwälzung in der Türkei. 5 * Konſtantinopel, 3. Aug. Die durch Extrablätter gemeldete Neuzuſammenſtellung des Kabinetts iſt teilweiſe unrich⸗ tig. Nach einer amtlichen Richtigſtellung bleibt Saik Paſcha, da⸗ gegen wird Abdurama nicht zum Miniſterpräſidenten, ſondern zum Miniſter ohne Portefeuille ernannt, Maſchat Sehni zum Juſtizminiſter, der Oberſtaatsſekretär des auswärtigen Amtes Nemes Ali Paſcha zu Epkafminiſterium und Ata zum General⸗ poſt⸗ und Telegraphenmeiſter. * Konſtantinopel, 13. Aug. gende Neubildung des Miniſteriums belannt. Islam Mehmed Dſchemeal Eddin Effendi bleibt Poſten. Ahmann Paſcha wird Miniſterpräſident. feuille(Verwaltung der Moſcheegüter) anſtelle von Paſcha, der zum Präſidenten des Staatsrechts Kiemil bleibt Miniſter ohne Portefeuille, Paſcha„Krieg“, Rami Paſcha„Marine“, Haſchim Paſcha„Unter⸗ richt.“ Ernannt werden Harſan Akif zum Miniſter des Innern, Departementschef bei der Pforte, zum Ackerbau⸗ und Bergbauminiſter. Der frühere Botſchafter in Wien und Vor⸗ ſtand des Kataſteramtes Zia Paſcha zum Handelsminiſter, der frühere Gouverneur von Libanon und jetzige Staatsſekretär im Naum Paſcha(Katholik! zum Der Unterſtaatsſekretär im Finanzminiſterium Ragil Bei zum Finanzminiſter. Der letzte Vali von Saloniki Reuf Paſcha wurde zum Stadtpräfekten von Konſtantinopel er⸗ Tewfik, Miniſterſum des Auswärtigen Bautenminiſter. nannt. Der Chef des Zivilkabinetts Das ſchwediſcher Geſchwader, das um 4 Uhr morgens von tock Die Zeitungen begrüßen heute in ihren Leitartikeln Kaiſer Wilhelm. Vier Zeitungen ſchreiben in Dag⸗ Im Gefühle quellender Kraft ſieht ſich Deutſchland in das unzertrennliche Der König und die Knigin mit Ge⸗ Trotz der von dem allgemeinen Extrablätter geben fol⸗ Z. Ne g g SSSSSagS SGSS SSSSScS WSESSA Der Scheich ül auf ſeinem Der einſtige Großvezier und bisherige Juſtizminiſter 0 Der Präſident des Staatsrates Haſſan Femi Paſcha übernimmt das Evkaf⸗Porte⸗ Turchau ernannt wird. ebenſo bleiben auf ihren Poſten Miniſter Tewfik Paſcha„Aeußeres“, Omer Rüſchi ee 1 Mannheim, 3. Auguſt. Seneral⸗Anzeiger.(Abendblatt) 5. Seite. Aus dem Großherzogtum. Weinheim, 2. Aug. Von einem enkſetzlichen Un⸗ glübck, hervorgerufen durch eine ſeltene Verkettung ganz außer⸗ gewöhnlicher Zufälle, wurde die Familie des Sattlers Philipp Schuhmann II hier betroffen. Die 20jährige Tochter H elene beſchäftigte ſich geſtern nachmittag mit dem Oeffnen eines um⸗ ſchrürten Päckchens, das zum Nachlaſſe eines im Hauſe wohnhaft geweſenen verſtorbenen Verwandten gehörte. Als die in der Nähe. ſtehende Murtter den Inhalt des Pakets als Schußwaffe erkannte, tief ſie der Tochter zu, das Ding in Ruhe zu laſſen. In dieſem Augenblick krachte aber ſchon ein Schuß und das Geſchoß durchſchlug die Hand der Mutter, die dieſe bei ihrer Warnung als begleitende Geſte erhoben Hatte. Die hinter der Mutter ſtehende, 17 Jahre alte Tochber Luiſe ſchickte ſich an, ärztliche Hilfe herbeizuholen und befand ſich bereits außerhalb des Hauſes, als ſie zu ihrem Schrecken bemerken mußte, daß ſie ſelbſt getroffen worden war; das Projektil war ihr in die Bruſt gedrungen und hatte, wie ſich ſpäter herausſtellte, die Lunge geſtreift. Trotz der Schwere der Verletzung bewahrte das Mädchen eine bewunderungswürdige Faſſung und berſuchte noch, ſeine Mutter zu tröſten, die ob des Unglücks ver⸗ zweifeln wollte. Das Mitglied der Freiwilligen Sanitätskolonne dom Roten Kreuz, Herr Kaufmann A. Hoffmann, leiſtete bis zum Eintreffen des Argtes die erſte Hilfe Die Verletzungen ſowohl der Mutter als auch der Tochter ſind ſchwer, aber nicht lebens⸗ gefährlich. * Freiburg, 2. Aug. Wie die„FIrb. Ztg.“ zuver⸗ läſſig erfährt, iſt ſeit Donnerstag abend ein Volksſchu!⸗ lehrer, der hier als Staatseinjähriger beim 5. bad. Inf.⸗ Regt. Nr. 113 dient ſpurlos verſchwunden. Am nächſten Morgen fand man ſein Seitengewehr in den Dreiſamanlagen. Sport. * Die 2. internationale Hunde⸗Ausſtellung in Baden⸗Baden, über welche wir ſchon früher berichtet haben, verſpricht in jeder Hinſicht muſtergiltig zu werden. Da hohe Geldpreiſe ausbezahlt und vieke wertvolle Ehrenpreiſe geſtiftet werden, ſind ſchon viele erſtklaſſige Hunde angemeldet. Die Tiere werden in der ſtädtiſchen Turnhalle ſehr gut untergebracht ſein. Die Fütterung und Lieferung der Stände beforgt die Firma: Spratts Patent. Als Preisrichter haben zugeſagt: Mrs. Arabel Clare in Baden⸗Baden, ſowie die Herren: H. Boppel⸗Cannſtatt, E. von Otto⸗Bensheim, E. Prösler⸗ Frankfurt, Prof. v. Nathuſius⸗Jena, P. Seubert⸗Mann⸗ heim, L. F. Diefenbach, Frankfurt⸗Oberrad, O. Schmitt⸗ Würzburg und A. Neff⸗Straßburg.(Näheres ſiehe Inſerat.) ..0O. Der Preis von Thüringen, eine mit 30 000 Mark dotierte große Zweijährigenprüfung, wurde am Sonntag in Gotha entſchieden. Das klaſſiſche Rennen brachte eine Rieſenüberraſchung, da ſämtliche Favoriten verſagten. Der ganz unbeachtete Samiel im Beſitze von Herrn Helmling gewann das Rennen mit einer halben Länge unter Jockey Schläfße vor Herrn Ruprechts Palmarum Tralarum und Kgl. Württemberg. Geſt. Weils Hoffnung. Das Rennen dürfte, was den Wettmarkt anbetrifft, infolge des über⸗ raſchenden Reſultats einen Rekord für deutſche Verhältniſſe darſtellen. Der Totaliſator zahlte nämlich für Sieg 1878:10 und für Platz 444, 1292 und 77:10. *Schwimmklub Salamander, Maunheim. Beim nationalen Wettſchwimmen des S. C. Neptun Alzey errang der Club 8 Preiſe und zwar Fritz Beckenbach im Hauptſchwimmen und Rich. Schau im Altherrenſchwimmen den 1. Preis. Im Jugendrückenſchwimmen wurde H. Querengäſſer, im Telbertauchen und Kopfweitſprung Fritz Scholz, im Junior⸗ rückenſchwimmen Carl Veſt, im Hindernisſchwimmen Fritz Beckenbach und im Kürſpringen Rich. Schau zweiter. Athletik. Bei dem am Sonntag, den 26. Juli in Heil⸗ bronn a. N. ſtattgefundenen nationalen Athleten⸗Wettſtreit gelang es der Muſterriege des Athleten⸗Klub⸗ Mannheim J. unter 9 Bewerbern in der Oberſtufe den 1. Preis, beſtehend aus ſilbernem Pokal nebſt ſilber⸗vergoldeter Medaille(geſtiftet von der Stadt Heilbronn) zu erringen. Die Preiſe ſind ausgeſtellt in der Fahrradhandlung von S. Schieber, G 7, 9. Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Bei Gelegenheit der Enthüllung des Bunſendenkmals wurden die Profeſſoren Adolf v. Baeyer⸗München und Jalob Heinrich van't Hoff⸗Berlin zu Ehrendoktoren der naturwiſſenſchaftkich⸗mathematiſchen Fakultät ernannt. Die Lehrerhochſchulkurſe in Heidelberg. Im Ballſaale der Stadthalle verſammelten ſich geſtern abend die Teilnehmer der diesjährigen Lehrerhochſchulkurſe. Herr Oberlehrer Herrigel begrüßte im Namen des Arbeitsausſchuſſes die Er⸗ ſchienenen und beſonders herzlich Herrn Hofrat Matthn, den Vertreter der Oberſchulbehörde, Herrn Prorektor Geh. Hotrat Koſſel, den Vertreter der Univerſität, Herrn Bürgermeiſter Wielandt, den Vertreter der Stadt, ſowie die Dozen ten. In längerer Rede erläuterte er den Zweck und den Urſprung der Kurſe, die aus dem Bedürfnis der Volksſchullehrer nach einem beſſeren Rüſtzeuge entſtanden ſind. Er ſchloß mit einem herz⸗ lichen Willkommgruß in Altheidelberg. Hierauf begrüßte der Prorektor der Univerſität Geh. Hofrat Koſſel die Kursteilneh⸗ mer, die in geiſtigem und räumlichem Sinne Gäſt⸗ der Uni⸗ verſität ſeien. Suchen Sie das Wahre, Gute und Schöne, um es in das Herz des Kindes und in die Seele des Jolles ze lenken! Hürgermeiſter Wielandt überbrachte die Willtemmgrüße der Stadt Heidelberg, deren beſonderes Intereſſe ſür die Schule daraus hervorgehe, daß ſie jährlich 523000.kfür die Schule aufbringe, ohne die Verzinſung und Am etiſarion der Schal⸗ hauskoſten. Mögen die Anregungen hervo rabender Männer der Wiſſenſchaft reiche Früchte tragen. Mög; auch nach der Arbeit, .s was die Stadt Ihnen bietel. Sie erfreuen und mögen Sie frohe Erinnerungen an glücklich verlebte Tine ban bier ins fernere Leben mitnehmen. Hofrat Matthy hieß im Namen der Oberſchulbehörde die Erſchienenen willkommen und gab dem Bedauern Ausdruck, daß Herr Geh. Rat Sallwürck nicht habe erſcheinen können. Er ſtattete zugleich auch den Dank der Ober⸗ ſchulbehörde an die Dozenten ab rund äußerte ſeine Freude über den Drang der Lehrerſchaft nach oben. zen begrüßte Profeſſor Salomon die Anweſenden und wüunſchte ihnen glückliche und erfolgreiche Tage. Fräulein Schmidt dankte den Rednern für ihr freundliches Entgegenkommen urd überbrachte die Grüße von der Vorſitzenden des badiſchen Lehrer⸗ innenvereins, Fräulein Eliſe Schmidt in Mannheim⸗ Hierauf erklärte ſie die Hochſchule für eröffnet und wünſchte gutes Gedeihen. Als Eröffnung des Abends ſpielte Herr Adolf Bruder mit Ausdruck und gutem Empfinden die„Polonaiſe“(Cs⸗dur) von Liſzt. Den Schluß bildeten Geſangsvorträge des Herrn Gust. Schlatter(„Die deutſche Muſe“ von Schiller und die Fußreiſe bvon Möricke in der Vertonung von Hugo Wolf). Moraen früh beainnen die Vorleſunger Namens der Dozenten Jolkswirtschaft. Kolonialwerte. Bericht von Magnus u. Friedmann, Sonderabteilung: Kolonialkontor, Hamburg.) In der abgelaufenen Woche war auf allen Gebieten das An⸗ gebot vorherrſchend und wenn daſelbe auch keinen größeren Um⸗ fang annahm, ſo haben doch einzelne Papiere mangels ent'pre⸗ chender Nachfrage anſehnlichere Kursverluſte zu verzeichnen. Be⸗ ſonders edrückt waren Zentralafrikaniſche Bergwerksanteile; nachdem ie kürzliche kleine Nachfrage befriedigt iſt, bleibt dieſes Papier wieder ohne Intereſſe, während der Markt einiges Ma⸗ aufzuweiſen hat. Weiterhin waren von Oſtafrikaaiſchen Werten vornehmlich O. O...⸗Anteile offeriert. Auch hierfür liegen momentan faſt kaum Kaufaufträge vor, jedoch waren die Hriefkurſe nur mäßig niedriger.— Auf dem Südweſtafrikaniſchen Markte lagen South African Territories ſchwächer, da deutſche Intereſſenten auf den Rücktritt der deutſchen Mitglieder aus der Verwaltung Stücke abgaben. In Otavi kamen zu etwas feſteren Preiſen einige Umſätze zuſtande...G. für Südweſtafrikaanteile lagen ſehr ruhig und kaum verändert.— Von Kamernner Werten bleiben Kameruner Kautſchuk und Bibundi Stammaktien geſucht, die anderen Papiere dieſes Gebietes ſtanden dagegen faſt durch⸗ gängig nur zum Verkauf.— Auf dem Südſeemarkte kam nun⸗ mehr etwas mehr Ware in Pacifie Phosphate⸗Stammaktien ker⸗ aus; dieſelbe wurde indeſſen, wenn die Kaufluſt auch jetzt ange⸗ ſichts des hohen Preiſes etwas weniger groß iſt, leicht plaziert. **** Elektrizitätswerk Weſtfalen,.⸗G. in Bochum. Der Geſchäftsbericht für 1907⸗08 erwähnt die erfolgte Er⸗ höhung des Grundkapitals von 2000 000 M. auf 4 000 000 Pik. durch Ausgabe von 2000 Stück Aktien. Das Leitungsnetz wurde im Berichtsjahre weiter ausgebaut. Zahlreiche Ortſchaften wur⸗ den an die Hauptleitungen angeſchloſſen. Die Geſellſchaft erwarb einen Teil der Aktien der Aktiengeſellſchaft für Gas und Elek⸗ trizität in Köln, welche auf ihre Monopolrechte zur Abgade elek⸗ triſcher Kraft innerhalb des Gebietes der Weſtfalengeſellichaft zu deren Gunſten verzichtete. Gleichzeitig wurde das Elektrizi⸗ tätswerk Sprockhövel angekauft und die vom Rheiniſch⸗Weſtſäli⸗ ſchen Elektrizitätswerk innerhalb des Verſorgungsgebietes früher verlegten Kabel erworben. Die Geſellſchaft beteiligte ſich ferner an dem neu gegründeten Weſtfäliſchen Verbandselektrizitätswerk zu Kruckel. Zur Leiſtung der erforderlichen Zahlungen und zur Deckung des vorläufigen weiteren Geldbedarfs wurde mit der Genehmigung des Aufſichtsrats bei der Landesbank für die Pro⸗ vinz Weſtfalen unter Bürgſchaft der Kreiskommunalverbände Bochum und Gelſenkirchen ein Darlehen von 6000.000 M. aufgenommen, das jährlich mit 4½ zu tilgen iſt. Infolge des Anſchluſſes einer Anzahl großer Verbraucher betrug am Ende des zweiten Geſchäftsjahres der Anſchlußwert 8035,6 Kilowatt [i. V. 2400), während noch an neuen Anmeldungen 2235,89 Kilo⸗ watt vorliegen, die in Kürze zum Anſchluß kommen werden. Die Stromabgabe im Berichtsjahr betrug 5 890.781 Kilowattſtunden. Einſchließlich des Vortrages aus dem Vorjahre von 57473 M. betrugen die Betriebseinnahmen 693011 M. Da die Anlagen im erſten Geſchäftsjahre nur in ganz geringem Maße werbend tätig waren, ſo iſt ein Vergleich mit dem Vorjahr nicht angängig. Allgemeine Betriebs⸗ und Geſchäftsunkoſten erforderken 367551 Mark. Dem Anlagekilgungsbeſtand wurden 60 000 M. und dem Erneuerungsbeſtand 30000 M. überwieſen. Der erſtere wurde zu Abſchreibungszwecken geſchaffen; aus dem letzteren ſollen ſpäter die außerordentlichen Ausbeſſerungen gedeckt werden. Für den danach verbleibenden Reingewinn von 235 460 M. wird(t. „Köln. Vztg.“ folgende Verwendung vorgeſchlagen: Zur ordent⸗ lichen Rücklage 8899., für Tantiemen 11 250., 5 9% Dioi⸗ dende auf 2000 000 M. auf 1 Jahr ⸗ 100 000., 5 7 Dividende auf ½% Jahr= 50000., und Vortrag auf neue Rechnung 65 310 M *** Am Geldmarkt waren heute die Sätze unverändert. Privat⸗ diskont 23/½ Prozent. Tägliches Geld zirka 3 Prozent. Mannheimer Produktenbörſe. Die Verteilungspreiſe für Zu⸗ ſammenladungen für die Zeit vom 1. bis 15. Auguſt wurden feſt⸗ geſetzt: für Weizen auf M. 22.70, Roggen M. 19.25, Braugerſte M. 18.50, Futtergerſte M. 18.50, Mais M. 15.75, Hafer M. 17.25. (Alles per 100 Klgr.) n. Mannheimer Produktenbörſe. Die Börſe wies heute einen guten Beſuch auf, da ſpeziell die Landwirtſchaft mit größerem Angebot in Roggen und Gerſte auf den Markt kam. Die meiſten der gezeigten Muſter, ſowohl von Roggen als auch von Gerſte ſind an Farbe und Gewicht zufriedenſtellend und es konnten größere Partien Roggen zu 18,75—19,50 Mk. und Gerſte zu 19.50—20,25 Mk. per 100 Kg. netto, franko Mannheim, Lud⸗ wigshafen umgeſetzt werden. In ausländiſchen Roggen und Gerſte wurde nichts unternommen; dagegen konnte einiger hier lagern⸗ der La Plataweizen zu guten Preiſen verkauft werden. Für Mehl beſtand heute auch lebhaftere Nachfrage. Die Notierungen im hieſigen offiziellen Kursblatt wurden für Weizen um 25—50 Pfg., Roggen um 25 Pfg. und Gerſte hieſige um 75 Pfg. bis 1 M. per 100 Kg. bahnfrei Mannheim erhöht. Die offizielle Tendenz lautet: Weizen feſt und höher, Roggen und Braugerſte feſt, Futter⸗ gerſte, Hafer und Mais unverändert. Vom Auslande werden angeboten die Tonne gegen Kaſſa cif Rotterdam: Weizen Laplata⸗Bahia⸗Blanca oder Barletta⸗Ruſſo ſchwimmend M. 172, do. ungariſche Ausſaat 80 Kg. per ſchwim⸗ mend M. 172, do. Roſario⸗Santa⸗Fe 78 Kg. per Juli M. 174,50, Kanſas 2 per Auguſt⸗September M. 161, Hartwinter 2 Auguſt⸗ September M. 165, Rumänier 2 Proz. blaufrei 79⸗80 Kg. Auguſt⸗ September M. 171, do. neue Ernte 3 Prozent blaufrei 78.79 Kg. per Auguſt⸗Septmeber M. 166, do. gewichtslos nach Muſter ſchwimmend M. 168—175. Roggen ruſſ. 9 Pud 10⸗15 per Juli M. 149, Bulgar.⸗ Rumän. 71⸗72 Kg. ſchwimmend M. 146. Gerſte ruſſiſche 58.59 Kg. Juni M. 116, do. 59⸗60 Kg. per Juli M. 117, Donaugerſte nach Muſter 58⸗59 Kg. Juli M. 116, do. 59⸗60 Kg. Juli nach Muſter M. 117. Hafer ruſſ. prompt 46⸗47 Kg. M. 118, do 47⸗48 Kg. prompt M. 120, Donau nach Muſter ſchwimmennd von M. 115—122, La Plata 46⸗47 Kg. ſchwimmend M. 111. Mais Laplata gelb rye terms Odeſſa⸗Mais perſchwimmend M. 123. merd M. 124. 5 2 Im Zuſammenhang mit dem Zuſammenbruch der Solinger Bank wird die Siegen⸗Solinger Gußſtahl⸗Akt.⸗Geſ. vorausſicht⸗ lich keine Dividende verteilen. Die Verwaltung teilt nöm⸗ lich offiziell folgendes mit:„Nach den Vorarbeiten zur Bilanz, ſoweit ſie bis jetzt gemacht ſind, läßt ſich mit Beſtimmtheit ſagen, daß ſich ein Reingewinn ergeben wird, der die Ausſchüttung von einigen Prozent Dividende neben entſprechenden Abſchreibungen Juli⸗Auguſt M. 122 und Noporoſſiſt⸗Mais ſchwim⸗ lingen dürfte vielleicht der Aufſichtsrat es vorziehen, den Rein⸗ gewinn auf neue Rechnung vorzutragen.“ Im Vorjahr betrug bei einem Reingewinn von 129 576 M. die Dividende 8½ Proz. Neue Anleihe der Stadt Mülhanſen z. E. Bei der Sub⸗ miſſion von 4 Mill. 4proz., ab 1. April 1916 tilgbarer Aaleihe der Stadt Mülhauſen im Elſaß erhielt die Gruppe Deutſche Effekten⸗ und Wechſelbank, Bankhaus Wertheimber in Fraukfurt a.., Mayer u. Comp., Kommanditgeſellſchaft und Banque de Metz in Metz den Zuſchlag zu 96,83 Prozent. Die Gruppe See⸗ handlung bot 96,59 Prozent, die elſäſſiſchen Banken 96,25 Proz, die Gruppe Diskontogeſellſchaft 96,15 Prozent. Inſolvenz Liſſauer, München. Im Konkurs der Ledergroßs handlung Liſſauer in München ſchätzt der Konkursverwalter den Wert der einbringlichen Außenſtände auf 18 000., das Waren⸗ lager und einige Mobilien auf 5022., die Geſamtaktiva alſo etwas über 23000 M. Die Paſſiven betragen dagegen einſchließ⸗ lich Guthabens einer Münchener Bank 153 500., von denen 53 000 M. durch hypothekariſche und ſonſtige Sicherheiten gedeckt erſcheinen. Unter der Annahme, daß ſomit 95 000 M. Konkurs⸗ forderungen bei der Maſſeausſchüttung zu berückſichtigen jein dürften, liegen etwa 18 Prozent in der Maſſe; dieſer Prozent⸗ ſatz kann ſich zu Gunſten der Gläubiger noch weſentlich ändern, wenn entweder von den Außenſtänden, die nom. 30 000 M. be⸗ ziffern, mehr als 18000 M. einbringlich ſind, oder wean die Bank bei der ſchon in die Wege geleiteten Verwertung der Im⸗ mobilien in höherem Betrage als 53000 M. gedeckt wird. Vereinsbank in Nürnberg. Nach dem Ausweis bom 30. Juni 1908 betrug an dieſem Tag der Umlauf an Bodenkredit⸗ ſchuldverſchreibungen 276 830 787(Ende 190? 273 155687 M. während gleichzeitig als Deckung 280 300 193 M.(274 865 458.) Hypotheken in das Regiſter eingetragen waren. Die gräflich Henckel v. Donnersmarckſche Verwaltung über⸗ trägt vom 1. Oktober ab der Handelsfirma Cäſar Wollheim ibre geſamte, eineinhalb Millionen Tonnen jährlich betragende Koh⸗ lenförderung, wofür bisher nahezu zwanzig Jahre Emanuel Friedländer in Berlin Abnehmer geweſen iſt. .⸗G. Düſſeldorfer Eiſenbahnbedarf vorm. C. Weher u. Co.). In der Aufſichtsratsſitzung wurde feſtgeſtellt, daß der Umſchlag des abgelaufenen Geſchäftsjahrs um etwa eine Million Mark höher war als im Vorjahr und das Ergebnis günſtig zu wer⸗ den verſpricht. Rheiniſch⸗Weſtfäliſches Kohlenſyndikat. Am 15. d. M. findet eine Sitzung des Beirats ſtatt, mit der Tagesordnung„Geſchäft⸗ liches; daran anſchließend eine Zechenbeſitzerverſammlung, mit der Tagesordnung: Feſtſtellung der Beteiligungsanteile in Koh⸗ len, Koks und Briketts für September, Erſatzbenennungen für. den Beirat, Bericht des Vorſtandes und Geſchäftliches. Vereinigte Breslauer Oelfabriken. Die Generalverſammlung genehmigte einſtimmig die Bilanz und erteilte die Enklaſtung. Gleichfalls wurde die Auflöſung der Geſellſchaft genehmigt und die Liquidatoren ernannt. Der Vorſtand berichtete noch über die ſchwebenden Verkaufsverhandlungen bei der Oderberger Jo⸗ brik und bezüglich der Breslauer Grundſtücke. Der Betried wird in Oderberg aufrecht erhalten. Von der Berliner Börſe. Zugelaſſen ſind zum Börſenhandel 5 Mill. M. neue Aktien der Aktiengeſellſchaft für Anilin⸗Fabri⸗ kation, ſowie 15 Mill. M. neue Aktien der Farbenfabriken vorm. Friedr. Bayer u. Co. in Elberfeld, 3 159 200 M. Aktien der Bröhltaler Eiſenbahnaktiengeſellſchaft, 2 Mill. M. neue Aktien der Aktiengeſellſchaft Mix u. Geneſt, Telephon⸗ und Telegraphen⸗ werke und 350 000 M. neue Aktien der Deutſchen Linoleum⸗ und Wachstuchkompagnie Rixdorf.„ RNütgerswerke.⸗G. in Berlin. In der vorgeſtrigen au ordentlichen Generalverſammlung vertraten 14 Aktionäre ein Kapital bon 7267000 M. Die Erhöhung des Kapitals um Ma 5 500 000 und die Uebernahme der.⸗G. für Teer⸗ und Erdöl⸗ induſtrie wurden gemäß der in der außerordentlichen Generol⸗ verſammlung vom 30. Juli— welche, wie gemeldet, nicht Pe⸗ ſchlußfähig war— gefaßten Beſchlüſſe cinſtimmig genehmigt. Neue Inſolvpenz. Die Spitzen⸗ und Stickereifirma Farl Mell in Plauen i. Vogtld. iſt inſolvent. Die Paſſiven düsf⸗ ten ziemlich bedeutend ſein. [Telegraphiſche Handelsberichte ſiehe 6. Seitel. *** Frankfurter Effektenbörſe. [(Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) * Frankfurt a.., 3. Aug. Fondsbörſe). Odwoh die deutſchen Börſen ſich von politiſchen Sorgen freigemach haben, will ſich auch bei Eröffnung der neuen Verkehrswoche kein lebhaftes Geſchäft enthalten. Die beruhigenden Nachrichteg aus Amerika machten guten Eindruck, obwohl die Tendenz der New⸗ horker Börſe wenig Neigung zeigt, ſich der beſſeren Geſchäfts⸗ lage anzupaſſen. Allerdings liegen die Verhältniſſe in den Ver⸗ einigten Staaten durch die bevorſtehende Präſidentenwahl unklar und die Spekulation verhielt ſich ſehr reſerviert. Von Traasport⸗ werten konnten ſich Baltimore ziemlich gut behaupten, für Prinz Heinrich beſtand weitere Nachfrage, von öſterreichiſchen Bahnen Staatsbahn abgeſchwächt, Lombarden bei Eröffnung wenig ver⸗ ändert, gaben aber im weiteren Verlauf nach. Lebhafteres Ge⸗ ſchäft entwickelte ſich in den Aktien der Deutſchen Bank und der Oeſterreichiſchen Kreditanſtalt. Eine erfreuliche Erhebung des Kursniveaus machte ſich auf dem Fondsmarkte geltend. Das Ge⸗ ſchäft war allerdings beſchränkt, doch zeigte ſich für heimiſche An⸗ leihen mehr Kaufluſt, ausländiſche feſt und ungleichmäßig, Türken auf Realiſierungen gedrückt, Japaner und Ruſſen beh zuptet. Schiffahrtsaktien weiter anziehend, beſonders belebt waren Nord⸗ deutſcher Lloyd, denen ſich Hamburger Paketfahrt anſchloß. In⸗ duſtriewerte konnten teilweiſe bei mäßigen Umſätzen anztehen, feſt lagen chemiſche Werte, beſonders Höchſter, Gold⸗ und Silber⸗ ſcheideanſtalt, Wittener Stahl ſchwächer, Kunſtſeide belebt. Feſze Tendenz zeigten Montanwerte. Deutſch⸗Luxemburger erheblich höher. Unter dem Einfluß der Geſchäftsloſigkeit trat teilweiſe Abſchwächung ein. Der Reichsbankausweis machte verhälknis⸗ mäßig wenig Eindruck, da man zum Monatsſchluß eine nie⸗ drigere ſteuerfreie Notenreſerve erwartet. An der Nachbörſe Türkenloſe ſchwächer. Uebrige Werte gut behauptet. Es notier⸗ ten Kredit 193, Diskonto 172.40, Dresdner Bank 186.75, Stantz, bahn 148, Lombarden 21.40, Türkenloſe 145.80 2 40. Privardiston! 294 Prozent. Telkzramme bder Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie⸗ ermöglicht; jedoch in Anbetracht der durch den Zuſammenbruch der Solinger Bank geſchaffenen allgemeinen Geſchäftslage in So⸗ Schluß⸗Kurſe. Reichsbank⸗Diskont 4 Prozent. Wechſel 1• 3 1 3 Amſterdam kurz 168 85 168.8, Paris kur 81“166 18 „ 80.966 80,925 Schweit. Plätze„ d1 233 1 225 Italien„ 381.164.15 Wien Eß 10 5 0 London„ 20.387 20.885 Napoleonsd'or 1626 186 27 5 lang———.— Privatdiskonto 27 29 —————— 6. Seite. General⸗Anzeiger. Abendblatt. Mavynheim, 3. Anguſt. Staatapapiere. 1. 8. 4% deulſch. Reichsanl. 99.80 99.8/ 3u„ 5 92 80 92. 40 3* 05 8 25 6 05 4% pr. konf. St.⸗Anl. 99.80 99.80 3%„ 5 92.30 92.40 8 5 68.25 83.05 4 badiſche St.⸗A. 4„ neue 99.90 99.95 37% bad. St.⸗Olabg)fl——.— 3 M. —— 927 3%„1900—.— 91.05 Abayr..⸗B.⸗A.b. 1915 100 60 100 50 3½ do. u. Allg. Anl. 91.70 91.50 3 do..⸗B.-Obl.— 82.0 4 Hehen von 1899(9 30 99 80 3 Heſſen 80 90 81. 3 Sachſen 88 40 88 40 4 Mh. Stadt⸗A. 1907 98.20.— 37⁴„„ 1905 89.90—.— B. Ausländiſche. N. Bentise 1 1 Mexikaner äuß. 88/0 97.50 97.80 3 Mexikaner innere 65.50 65 80 Taumaltpas 98.— 97.90 Bulgaren—— 1915 Griechen 1890 2„ 5 italieu. Rente 104.70—.— 4˙½ Oeſt. Silberrente 99.20 99.25 4%„ Papierren.. Oeſterr. Goldrente 98.89 98.75 3 Portug. Serie! 62.10 62.10 33„ III 83.26—.— 4½ neue Ruſſen 1905 98 70 95 75 4 Ruſſen von 1880 82.95 8290 4 ſpan. ausl. Rente 94.80 94.80 4 Türten von 1905 87 50 87.— „ 95.— 94 10 4 Unger. Goldrente 93.35 93.10 4„ Kronenrente 92.95 92.90 Verzinsliche Loſe. 4 Arg. i. Gold⸗A.1887 101.— 101. 57% Chineſen 1898 4 Gaypter uniftcierte—.——.— 97.45 97 40 JTürkiſche 3 Oeſterreichiſchelsso—.— 154.80 145.40 146.— Aktien induſtrieller Unternehmungen Bad. Zuckerfabrik 147.95 147.90 Südd. Immobil.⸗Geſ. 90.50 90 5 Eichbaum Mannheim 110.50 110 50 Mh. Aktien⸗Brauerei 137.— 137. Parkakt. Zweibrücken 98. 95.— Weltzz. Sonne, Speyer 73.— Cementwerk Heidelbg. 149.50 149. Cementfabr. Karlſtadt 131— 131.50 Badiſche Anilinfabrit 348— 346.75 Ch. Fabrik Griesheim 236.50 236.50 arbwerke Höchſt 367 25 379. er. chem. Fabrik Mh. 284.20 284.20 Chem. Werte Albert 407.50 407 5ʃ Südd. Drahtind. Pih. 115.— 115.— Akkumul.⸗Fab. Hagen.——. Aec. Böſe, Berlin 61.— 60.7 Elektr.⸗Geſ. Allgem. 212.20 212 70 Südd. Kabelw. Nhm. 11950419.5. Lahmeyer 117.90 117.70 Elektr.⸗Geſ. Schuckert 106.10 100.20 Siemens& Halste 174.80 174 50 Kunſtſeidenfabr. Frkf. 21.— 212.75 Leverwerk. St. Ingbert 60— 60.— Spfcharz Lederwerke 18 50 18 50 Ludwigsh. Walzmühle 17. 170. Adlerfahrradwekleyer 275 50 276.— Maſchinenfbr. Hilpert).— 67. Maſchinenfb. Badenia 194. 193 50 Dürrkopp Maſchinenf. Grizner 209.— 29— Maſch.„Armatf.Klein 116.— 11550 Pf. Nähm. ⸗u. Fahrravf Gebr. Kayſer Röhrenkeſſelfabrik vorm. Dürr& co.—. Schnellpreſſenf. Frkth. 188.30 183.30 Ver.deutſcher Oelfabr. 129.20 129.30 Schuhfabr. Herz, Frkf. 122..—122. Setlinduſtrie Wolff 131.50 131 50 'wollſp. Lampertsm.—.— 66. Kammgarn Kaiſersl. 16½— 16%— Zellſtoffabr. Waldhof 317.20 81750 Se 124.—124 Bergwerks⸗Aktien. Bochumer Bergbau 219 50 218.20 Harpener Bergbau 198 40 193 70 Buderus 110. 110.—Kaltw. Weſterregeln 180 50 180 50 Concordia Berg).⸗G.—.—.Oberſchl.Eiſeninduftr. 98.2) 9 30 Deutſch. Luxemburg 1535 50 155 200 Br.Königs⸗ u. Laurah. 2 6— 206 20 Iriedrichshütte Bergb. 13475 165 25Gewerkſch. Noßleben 8700 8700 Gelſenkirchner 191.50 191.90 Phöntx 171.40 171.— Aktien deutſcher und außländiſcher Transport⸗Anſtalten. Ludwigsh.⸗Berbacher 216.80 216.8,Oeſt. Südbahn Lomb. 21853 21 40 Pfälziſche Maxbahn 136.— 136.— do. Nordweſtb.—.——.— do. Nordbahn 130 50 120 50 do. do. Lit. B. Südd. Eiſenb.⸗G. 112.— 119.—[Gotthardbahn—.——.— Hamburger Packet 110.— 110.20[Jtal. Mittelmeerbahnn— do., neue——— do. Meridionalbahn 131.— 131.— Norddeutſcher Lloyd 93.60 98 90Baltimore und Ohio 93.20 9200 Oeſt.⸗Ung. Staatsb. 148.30 14310 Pfandbrieſe, Prioritätz⸗Obligationen. 4% Frk. Hyv.⸗Pfdb. 57.50 97.00le, Pr.Pfdb. unk. 15 778 07.75 40%.K. B. Pfdbr.05 97.20 5720 40½% 17 98 25 98 25 %%„„ 1910 97.80 97.80 ½%„ 14 92.80 99 30 44% Pf.Oyp. Pfdb. 9870 08..3½„„„ 19 8020 00 20 90.80 90.80 357 Pr. Wfdbr ⸗Bf. 4½% Mr. Bod.⸗Gr. 89.50 89.50 Kleind. ö 04 98.50 08 50 4% Gtr. Bd. Pfd. voo 97.10 07.103½ Preufdbr k⸗ 30%⁰ 2 90 Hyp.⸗ 7 4 e 00 enao ena0] Off, unſeng 60 a) 8086 4%„Pfdbr. v. o 4e% Pr. Ufdbrf,⸗B. unk. 10 97.30 57 80 Hyp.⸗Pfd. unt. 1917——— 4%„Pfpbr..0g 4% th. G. B. Pfb. 9 97— 97.— 400 unk. 12 97.40 97.40 5 65„ Pfobr..g6 4% 80 ft. 94 89.80 89.80 4%„1917 98.50 88 f50 5% Pfd. 98006 89.70 89.73/.„ verſchied. 89.70 89 70 4%„ Com.-Obl. 22%„„„ 1914 89.9, 989 v. 0 1,unl 10 9s 70 ęs 70 84/ Hih..⸗B. C. O.50 92 30 8 4. C. 810 900 3 v. 18 0 20(0,201„B. Pr.⸗Obl. 15 991 3%„ Com.⸗Obl. 4% Vaee 91.20 9155 v. 96/06 90.——.—%½% tleſttt.a. G. B.— 90 40 4% Pr. Pfob. unk, 00 97.— 97.— %%„„ 12 97.1 10 Waung. Verf..⸗A. 404.— 401. 41„ 14 9728 97.25 Bank⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. Badiſche Bank 129.00 130½[Deſterr.⸗Ung. Bant 124 0 174 50 Berg u. Metallb. 117 50 119.50] Oeſt. Länderbank 109.5110 Berl. Handels⸗Geſ. 160.80 160.40 Kredit⸗Anflalt 198 25 197. Comerſ., u. Bisk.⸗V. 106 30 106.30] Mfälziſche Bant 00 20 10.20 Darmſtädter Bank 122 30 123 5% Pfälz. Zyp.⸗Jant 191.4519145 Deutſche Bank 23140231— Preuß. ypothenb. 1050 109 50 Deutſchaſial. Bank 196.—136. Veutſche Relchsbk. 2 70 52.70 D. Gffokten⸗Gank 100.10 100 20 htheit. Kredltbank 133.90 133 90 Disconto⸗Comm. 172 0 72 4 Ithein. Hyp. B. Mi. 197, 192. Dresdener Bank 136.80 136 Sctaaſſh. Dankver. 29— 129. ee Hyp.⸗Bant 201 50 201 50 Südd. Bant Uihm. 107.75 10775 „„ 1907 97.— 97.— 1912 97.50 97 50 rlf, Hyp.⸗Ereditv. 158.90 13 90] Wiener Bankver, 130 50 180.— attonalbank 118,— 113 100 Sank Ottomane 139, 188.— raukfurt a.., 3. Auguſt, fkreditaktien 196.70, Staats⸗ babn 148.10, Lombarden 21 8) Ggypter——, 4% ung. Holdrente 98.30, Gotthardbahn——, Disconto⸗ ommandit 17250 vaurg 206.—, Gelſenkirchen 191.75, Darmſtädter 128 49, Handelsgeſellſchaf! 160,70, Dresdener Bant131.60, Deutſche Banl 231.60, Bochumer 219 Northern—.—. Zendenz: feſt. Nachbörſe, Nreditaktien 197, Staatsbahn 148.10, Lombarden 21.40, Disconto⸗Commandit 17240 Berliner Effektenbörſe. [[Privattelegramm des General Anzeigersz Berlin, 3. Aug. Fondsbörſe. Die neue Woche eröff⸗ nete in ſeſter Tendenz. Banken teilweiſe höher. Bergwerksaklten feſt, Eiſenbahnaktien wieſen ein ſehr ſtilles Geſchäft auf. Lombarden mäßig abgeſchwächt. Der ungünſtige Bericht des Prioritäten⸗Hura⸗ tors über die finanztelle Situation der Südbahn machte keinen weitgehenden Eindruck. Orientbahnen§6 Prozent höher auf Deck⸗ ungen, amerikaniſche träge, Canada im Einklang mit Newyork ſchwächer Zproz. Reichsanleihe auf Angebot zum erſten Kurs 0,15 Prozent niedriger, 1902er Ruſſen gut gehalten, Türkenloſe mäßig abgeſchwächt, Japaner niedriger. Schiffahrtsaktien gut preishaltend. Truſt⸗Dynamit ½ Prozent höher auf Rückkäufe. Im weiteren Verlaufe Schiffahrtsaktien auf Wien feſt. Banken untpeſentlich verändert. Lombarden abgeſchwächt. Prinz Heinrich⸗ Vahn höher. Trotz des ſchwächeren Dekadeausweiſes bei allen Märk⸗ ten war Geſchäftsſtille zu bemerken. Die von London abhängigen Werte waren vernachläſſigt, da guch heute die Börſe in London eusfiel. Tünligdes Geld e e In gweiter Börſenſtunde war der geſamte Verkehr belanglos. Norddeutſcher Lloyd anziehend. Privatdiskont 294 Prozent. In dritter Börſenßunde ſehr ſtill, doch ziemlich feſt. 3/proz. und Zproz. Reichsanleihen und Konſols 0,10 Prozent niedriger. Schiffahrtsaktien auf Deckungen belebt und höher. Induſtriewerte des Kaſſamarktes zumeiſt feſt. Berlin, 3. Auguſt.(Schlußkurſe.) Ruſſennoten 214.48 214.45 Lombarden 21.70 31.20 40% Ruſſ. Anl. 1902 83 10 83 J0 Canada Pacific 169.3) 168 10 35%% Neichsanl. 92.20 92.10 Hamburg Packet 110.10 110 50 3% Reichsanleihe 83.20 88 10 Hambg. Paket neun—— 40% Bad. St.⸗Anl. 99 80 99.50 Nordd. Lloyd 93. 90.— 4% B. St.⸗B. neue 99.2) 99.)] Dynamit Truſt 15275 153 25 3½% B. St.Obl. 1900— 9999 Licht⸗ u. Kraftanl. 115 70 115.90 37% Bayern 9170 81.50 Bochumer 218.70 218 50 4% Heſſen 90.50—.—] Konſolidation—— 35% Heſſen 82.25—.— Dortmunder 55.— 56— 35% Sachſen 88.40 83.50 Gelſenkirchner 191.20 191 20 40% Pfbr. Rh. W. B. 9650 96.50] Harpener 198.40 198— 50% Chineſen 102.50 102.40 Laurahuͤtte 206 20 206 20 4% Italiener———.— Phönix 17129 171— %½% Japaner(neu 88.90 89.— Ribeck⸗Montan 198— 193.90 1860er Loſe 153.75 Wurm⸗Revier—— 4% Bagdad⸗Anl. 86·80 85.—Anilin Treptom 364 30 365.— Kreditaltien 196.— 197.— Braunk.⸗Briketis 171 10 172.50 Bank 181 90 151.99] D. Steinzeugwerke 205.— 76— Bekl. Handels⸗Geſ. 160.20 160.56 Düſſeldorfer Wag. 2760 277.20 Darmſtädte! Bank 123 70 124.— Elberf. Farben(alt) 406 403 90 Deutſch⸗Aſtat. Bank 135.— 138.50 Weſtered. Alkaliw. 10 70 180.70 Deutſche Bank 231.10 231.60] Wollkammerei⸗Akt. 124 30 124 70 Dise.-Kommandit— 172/0] Chein. Charlottenb. 18/— 186 50 Dresdner Bank 188 30 1367½ Tonwaren Wiesloch 94 50 91.50 Rhein. Kredubant 132 79 133.20 a Waldhof 817— 317 50 Schaaffh. Bankv. 128 30 128.70 Celluloſe Koſtheim 212— 212.— Lübeck⸗Büchener— Küttgerswerken 180 180.— Staalsbahn 149.10 146 50 Privatdiskont 2¼% W. Berlin 3 Auguſt.(Telegr.) Nachvorſe. Krodit⸗Aktlen 196 50 197 Staatsbayn 118.40 148.20 Distonſo Romm. 17/9 50 172.90 ambarden 2170 21.40 Berlin, 3. Auguſt.(Telegramm.) Probukten9o nſe.) Preiſe in WMart pro 100 kg. frei Berlin neito Raſſe. 3.5 8 per Sept. 158 50 154.50 159 76 201—„ Dezbr. 149.— 149 50 15 Weizen per Sept. 199 75 200,75 Mats Okt. „ Dezor 199 75 201. 5———.— Roggen per Sebt. 177.75 177.75[ſtüböl pei Aug.—— „ Okt. 176.25 17875„Ott, 66.— 69.— „ Dezbr. 178— 173.50 Dezur Hafer per Sept. 162 162.Spiritus Poer loco—- „Dezbr. 105.— 164 50 Seizenmehl 29.— 29.— 5—.— Aeggenmehl 25.40 25.20 Bud apeſt, 8. Au uſt.(Teiegramm.) Getreldemarki⸗ 1. 3. 5 pet 50 kg. per 50 keg Weizen pet Okt. 1117 11 18 feſt 1116 1117 ſtetig „ April 1184 155 1156 1156 Roggen pei Mai——— feſt———2 ſtetig 7 5 941 943 9490 94ʃ Hafer bei Okt. 8 25 8 25 kräge 8 26 8 27 iuhig eee ee ee e de ugu 65 ſtetig 0 „„ Pa 1728 720 720 780 Kahlraps p. Aug. 16 15 16 25 willig 16 15 16 25 kuhig Wetter: Wind g. ** 188„&„* Mangheimer Efſſektenborſe vom 3. Auguſt.(Offtzieller Bericht.) An der heutigen Börſe notierten höher: Storchenbrauerel⸗ Aktien, Speyer 76 G. und Zellſtoffabrik Waldhof⸗Aktien 317 G. Sonſtiges ohne Veränderungen. Aktien. Banken. Brief Geſd Bief Geld Vadiſche Bant 130 19 r. Werger, Worms 88.——.— Fewrbt Sveyerbo“FB——— Pormf. Br. v. Oertge—.— 68. Rfnlz, Bun—.—l ſob. oſlb. Nreßh.⸗u. Splfabr. 198.——.— Pfälz. Hyv.⸗Bant—.— 191.50 Trausport 94.09 u. Cöb. Landau 140——. u. Verſicherung. Rhein. Krevſtbank 134. 133 75 B. N. ⸗ Ryoſch Stett 51.„ Nhein, Hyv.⸗Bank—— 192 annh. Dampſſchl. 62.——. Südd. Bank 198 10 107.7% Lagerbaus—. 80.— Eilenbahnen. Francona, Riſck⸗ und Pfälz. Ludwig bahn—.— 2ls Ilitveri..⸗G. vm. „ Maxbahn. 1876 Bad Rlick⸗ u. Mitv.—.— 670— 7 Noerdban—.— 131.8 Bad, Aſſecurran;—. 1210 Heilbr. Straßenbahn 79.——. Fontimeittal. Verſſch. 390.——. Chem. Induſtrie. Mannh. Verſicherung 400——.— .⸗A. f. chem. Induſttr.———. Oberrh. Verſich⸗Geſ.—— 445.— Bad. Anik. ⸗l. Sodafbr 343.——— Würkt, Traup.⸗Verſ. 5856.— — 190 Induſtrie. Verein chem. Fabriken 285..G. f. Selinduſtre— 181 ee. Weſt. A⸗W. ITnum 78. 188.— Emafllirſer Kirrweil.———.— „Borzug 105.50—.— Emaillw. Malkammer—.— 99.— Brauereien, Eltlinger Spinneref 105.——.— Dad. Brauerel 95—.— Hüttenth. Spinnetek 95.—— Binger Akttenbierbr.—.——.— Karler. Maſchtnenban.— 200.— Durl. Hof om. Hagen— 261.—üihmfbr. Hatd u Neu—— Eichbaum⸗Brauerei 110 50—.— ſth. Cell. u. Papierf.—— 313. Elefbr. Rüthl, Vorms 85.—.—[Mannh. Gum u. Asb. 140.— Ganters Br. Freibg. 106.—.—[Maſchinen Badeniga—.— 1. Kleinlein Heidelberg 195.——Oberrh. Elekirtzität 22 50 Homb. Meſſerſchmin 50.——.—Pf.Nähm m. Fahrradf.—124.50 Ludwigsh. Brauerei 220.——— Portl.⸗Zement Holbg. 150.——.— Mannh. Aktienbr.——· 127—[Südd. Draht⸗Induſt.—— 116. Pfalzbr. Geiſel, Mohr——— Südb. Kabelwerke 120.20—.— Brauerei Sinner—.— 250-Verein Freib. Ztegelw. 185. Br. Schrödl, Heidlbg. 00.—„ Spehr,„ „Schwartz, Speyer 121.——.—Kürzmühle Neuſtadr—- „Ritter, Schwez.—.—gellſtoffabr. Waldhof—.— 317— „S. Weltz, Speyer—.— 72.50 Zuckerfbr, Waghäuſel 148 50 147.50 „.Storch., Speher—— 76.— Juckerrafj. Maänn. 68——.— ** 5* Telegraphiſche Handelsberichte. Heſſiſche Bank.⸗G., Darmſtadt. Die außerordenkliche Gene⸗ ralbetſammlung in der über die bereits angekündigts Erhöhung des Grundkapitals um 500 000 M. auf 1,50 Millionen Beſchluß gefaßt werden ſollte, wird lt.„Frlf. Zig.“ nunmehr auf den 22. d. Mts. einberufen. Auf der Tagesordnung ſteht auch die Erſatzwahl —.——.— zum Aufſichtsrat. „.⸗Gladlach, 3. Aug. Der Architelt und Bauunternehmer FJiebrich Wilhelm Crämer in Rheydt iſt in Konkurzs geraten. Die Paſſtven betragen It.„Frkf. Ztg.“ anmthernd eine halbe Mill Mark. Die nicht durch die Hypotheken gedeckten Gläubiger erhalten borausſichtlich nichts. Zuühlungseinſtellung. In dem Konkursverfahre des Bauunter⸗ nehmers Emil Sarg in Malſtatt⸗Burbach, in dem die Geſamtver⸗ bindlichkeiten einſchlleßlich hypothekariſcher Forderungen 1 400 000 Mark betragen, hatte der Gemeinſchuldner einen Vergleichs⸗ vorſchlag von 20 Prog. eingereicht. Der Vergleichstermin ſollte am 31. Julf d. J. ſein. Da der zum Konkurs angemeldete Ausfall der Hypokhekengläubiger 200 000 M. beträgt, mit welchen der Bürge nicht gerechnet, zog dieſer nach der„Köln. Ztg.“ ſeine Bürgſchaft und er Gemeſnſchuldner ſeinen Vergleich zurlck. Bei Durchführung des Konkurſes reichen die vorhandenen Vermogenswerte nicht zur Deckung der Vorrechtsforderungen und Konkurskoſten, ſodaß das Vefahren wegen Maugel einer Maſſe eingeſtellt werden mußte. Es ſollen Verhandlungen mit den Hypothekengläubigern betr. Ermäßigung ihrer Anmeldung angebahnt und dann die Ver⸗ gleichsvorſchläge erneuert werden. Newyork, 3. Aug. Zahlreiche ſüdliche Baumwollfabrikanten ſtellten lt.„Frantf. Ztg.“ den Vetrieb ein. Kopenhagen, 3. Aug. Wie Kopenhagener Zeitungen melden, ſchweben.„Frankf. Ztg.“ Verhandlungen der Firma G. B. Adler u. Co., die vor einigen Jahren von der inzwiſchen in Schtoierigkeiten geratenen Grundjerbank übernommen worden war, um obige Firma wieder ſelbſtändig weiter zu führen. *..* Deutſcher Reichsbank⸗Ausweis vom 31. Juli 1908, (Mill. Meg egen die Aktiva: Vorwoche, Metall⸗Beſtand 1096 763 000— 49 657 000 Reichs⸗Kaſſen⸗Scheine„ 65 337 000— 1 853 000 Noten anderer Sankbn 9 948 000— 27 432 000 Wechſelbeſtand..„„ 917 905 000 + 30 033 000 Lombardoarlehen 380 147 000 + 32 825 000 Effektenbeſtand„„„b352436 000— 20 084000 Sonſtige Aktioaͤaͤͤ«„ 224 463 000 + 40 126 000 Paſſiva: Grundkapital„„ 180 000 600 unverändert Reſervefonds„„„ 64814 000 unverändert Notenumlauff„„„1519 319 000 + 68 976 000 Depoſiten 67 487000— 0 905 900 Sonſtige Pafſ.os 46 429000 337/000 Die deutſche Reichsbank verfügt über eine ſteuerfreie Nolen⸗ reſerve von Mk. 12 58 000 gegen eine ſolche von Mk. 2608 476 000 am 23. Juli 1908 und einer Notenſteuer von Mk, 26 809 000 am 31. Juli 1907. Bei den Abrechnungsſtellen wurden im Monat Jult abgerechnet Mark 42 400 99800. *** Marx& Goldschmidt, Mannheim Telegramm⸗Adreſſe; Margold, Fernſprecher: Nr. 56 und 1637 3. Auguſt 1908, Proviſtonsfreil Wir ſind als Selbſtkontrahenten aſe⸗ Kauſer Unter Vorbehalt: 00 8 Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Die neue franzöſiſche Vearbeitung von Mozarts„Zauberflöte“ wird nach dem„.⸗A.“ bereits in der kommenden Saiſon an der Opera Comique in in Szene gehen, Sie beſteht aus vier Alten und viergehn Bildern und iſt von Biſſon und Ferrier ganz nach dem Vorbilde der deutſchen Ausgabe verfaßt. Sie iſt ganz verſchieden von der bisherigen franzöſiſchen Bearbeitung der„Flüte enchankes“, die die Horren Nuitter und Beaumont im Jahre 1865 für das Pariſer Theatre Lyrigue ſchrieben, bei der ſich dieſe Autoren auf Grund ihrer Phantaſte die Fälſchung einer beſtehenden Rivalllät zwiſchen der Königin der Nacht und Namige geleiſtet hatten. Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum: für Kunſt, Feuilleton und Vermiſchtes: J. V: Pr. Fritz Goldenbaum: 5 für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: Nich Schönfelder; für Vollkswirtſchaft und den übrigen rebaktionellen Teil: J..: Franz Kircher. für den Inſeratenteil und Geſchäftliches Franz Kircher; Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Juchbruclerei G. m. b..: J..: Julius Weber. — Atlas⸗Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, udwigshafen M. 290 M. 268 Badiſche Feuerverſicherungs⸗Bank M. 260 M. 280 Baumwollſpinnerei Speyer Stamm⸗Aktien 6²— 7 Vorzugs⸗Aktien 102— Benz& Cö., Rheiniſche Gasmokoren, Mannheim 146— Brauerei⸗Geſellſchaft vorm. Karcher, Emmenvingen— 18 ffr. Bruchfaler Brauerel⸗Geſellſchaft— 70 zfr Bürgerbräu, Fudwigshafen— 27⁰ Chemiſche Fabrilen Gernsheim⸗Heubruch 98— Dalmler Pfotoren⸗Geſellſchaft, Untertürkheim 120— Fahr Gebr.,.⸗Geſ., Pirmaſens—— ilterfabrik Enzinger, Worms 220— link, Eiſen⸗ und Broncegießeret, Mannhelm 8⁴— rankenthaler Keſſelſchmiede— 78 zfr. uchs, Waggonfabrik, Heivelberg 150— erkehmſhle vorm. Genz, Heldelberg 223 Findes Eismaſchinen 188— Linoleumfabrik, Maximiliansau 109— Lothringer Baugeſellſchaft, Mez 85 8 Luxiſche Induſtriewerke,.⸗G, Ludroigshafen 100— Maſchinenfabrik Bruchſal, Schnabel& Henning 828 824⁴ Neckarſulmer Fahrrad 15⁴— Mea Mühlenwerke, Schifferſtavt 121¹— heinau, Terrain⸗Geſellſchaft 106 5f— Rheiniſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G., Mannheim 108— Rheiniſche Metallwarenfabrik, Genußſcheine M. 1785— Aheiniſche Manunheim 1060— Rheinmühlenwerke, Mannhelim erb. Gbt Rheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Mannheim— 108 Rombacher Portland⸗Cementwerke 120 11⁵ Stahlwerk Mannheim 8 11⁸— Slüddeutſche Jute⸗Induſtrie, Mannheim 84— Süddeutſche Kahel, annheim, Genußſcheine— M. 90 Unionwerle,.⸗G., Fabriken ſ, Brauerei⸗Einrichtungen 133— Unionbrauerei Karlsruhe 64 8 Vita Lebeusverſtcherungs⸗Geſellſchaft, Mannheim— M. 345 Waggonfabrik Raſtgtt 9¹ Waldhof, Bahngeſellſchaft* 70;fr Weſend 0 e 4 2 72 zfr Beſtendbau⸗Geſellſchaft in Kar 87— Zuckerfabrik nbedee 5 27⁵ 1 2 eeeeeeee 11 1 SAFFSFF D gggSZSSSBYFNHgDSSS S — 5 — — welches d 1 Sie dann 705 28 Anfreten Kaffees aus! D Toſße Schutzmarke alng) im verſchloſſenen ½ Pfundpaketen in allen beſſeren Geſch zu häben. Er wird ders-Akllen⸗Geſ Kaflee, der von Nernöſen, Blutarmen uſw. tadeſlaz und ertragen. wird and · leine· Schlafloſigteit· erzeugti „Brngen Ste den Argtz:— Prufen Sie ſelbſt ſich davon nicht abhalten d — e de 0d nicht— * 7. Seite Geueral⸗Auzeiger(Abendblatt. kein Angeeffan der Fassr lst bei nng des + Alleinige:: Fabrikanien: Henkel& Ud., Düsseldarf Persil ru defürehten, da es den Schmutr spietend Wet und ohas jedes Reiben und Bürsten die Wäsche von selbst wöscht. Für jede Waschmethode geeignet, daber eintachste Anwendung, falscher Gebrauch susgeschlossen. Garantiert chlorfrel uneg getahrios; wir komman fũr jeden Schaden anf. auch der weiltbekannten Menkels Bleich-Soda. Ronkursverfahren. Nr. 6827. Ueber das Ver⸗ mögen des Baumeiſters Karl Locherer in Mannheim, Parkring Nr. 1, wurde heute, vormittags 11 Uhr, das Kon⸗ kursverfahren eröffnet. Zum Konkursverwalter iſt lernannt: Rechtsanwalt Auguſt JMüller in Mannheim. Konkursforderungen ſind bis zum 8. Sept. 1908 bei dem Ein eeee Gerichte anzumelden. 9— Zugleich wurde zur Beſchluß⸗ Theoclor Löhler faſſung über die Wahl eines e ze Mannkeim Jel. 80 definitven Verwalters, über Dralnatratzenlabrik die Beſtellung eines Gläubiger⸗ Eisen u. Messingbeltsbellen. rusf und eintretenden Falles üder die in§ 132 der Konkursordnung bezeichneten Gegenſtände 6 Freitag, 28. Auguſt 1908, vormittags 10% Uhr, ſowie zur Prüfung der ange⸗ meldeten Forderungen auf Mittwoch, den 16. Sept. 1908, vormittatzs 10 Uhr vor dem Gr. Amtsgerichte Schönheftsfehler durch Puder und Schminke zu verdecken, iſt nicht ſelten ein Verbrechen an der eigenen Geſundheit. Mau benntze die nach dem gentalen D. R. P. Nr. 138988 von L. Zucker& Co., Berlin, her⸗ Pie⸗ wunderbar milde Zuckgoh⸗ eife, ärztl. empfohlen und tauſendſach bewährt, Preis 50 Pfg.(Fleine Ge⸗ brauchspackung) und Mek. 150(großte Geſchenkpackung) in Verbindung mit 894 4 Abteil. V, 2. Stock, Zimmer Nr. 114, Saal D, Termin 85 eee Sentee anberaumt. 13435 Preis Ml..—, betube 75 Pfg. Glachäruck verbeten). 1618 II. Iuternatienale Hunde-Ausstellung im Baden- Baden, vercurſtaltet vom Berein der Hundefreunde von Freiburg i. B. und Umgedung am 15, und 16. Auguſt 1903(am 15. 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Das Gebäude war zum größten Teil demoliert worden und unter den Trümmern lagen ca. 30 Arbeiter begraben. Die Zentralpolizei wurde dapon verſtändigt und dieſe veranlaßte ſo⸗ fort die Alarmierung der Sanitätskolonne. Das war glücklicher⸗ weiſe nur eine Idee, die als Unterlage für die Uebung zu dienen hatte. Nur der Kolonnenführer Hauptmann a. D. Groos hatte Kenntnis von der Uebung, in Unkenntnis war er jedoch davon, daß auch„Tote“ auf der Unfallſtelle lagen. Die Ver⸗ wundeten und Toten markierten die Lanzſchen Feuerwehrleute, die noch verfügbaren Feuerwehrmannſchaften unter Führung des Hauptmanns Zinſer ſtanden auf dem Fabrikhof bereits zum Eingreifen. Seitens der Fabrikleitung waren erſchienen die Herren Generaldirektor Zabel und die Direktoren Ortner und Diefenthaler. Ferner trafen auf der„Unfallſtelle“ kurz nach der Alarmierung ein die Herren Landeskommiſſiar Pfiſterer, Bürgermeiſter Ritter und Polizeidirektor Dr. Korn. 5 Minuten nach 8 Uhr trafen bereits die erſten Mann⸗ ſchaften ein, dann folgten raſch aufeinander immer größere Trupps, Leute, die nicht erſt zum Depots am Tatterſall zu gehen brauchten. 12 Minuten nach 8 Uhr traf der Kraftlaſtwagen des Fuhrhalters Schmidt mit den Geräten vom Depot ein, ebenſo der größte Teil der Mannſchaften aus der Innenſtadt. 20 Minuten vach 8 Uhr kamen bereits die letzten Leute aus den Außenſtadt⸗ teilen und 5 Minuten vor ½9 Uhr trafen ſchon die Maunſchaften don Waldhof ein, welche erſt um.40 Minuten alarmiert worden waren. Sämtliche Mannſchaften waren alſo in der denkbar kürzeſten Zeit zur Stelle und der ganze Alarmapparat funk⸗ tionterte tadellos. Die Exploſion hatte eine furchtbare Wirkung übt— immer nur in der Idee— die Arbeiter waren durch ausgeübt die Gewalt des Lufkdruckes ſogar durch das Dach geſchleudert worden, auf Eißenbahnwagen, in Gräben, Kiſten, auf den Keſſeln, lagen ſogar zwei Tote. Da gabs viele und ſchwierige Arbeit. Die erſten Sanitätler arbeiteten mit improviſierten Tragbahren, oder trugen auch die Verunglückten Huckepack oder zu zweien. Als der Gerätewagen mit weiteren zahlreichen Mannſchaften eintraf, ging die Bergung der verunglückten raſch von ſtakten. Jeder der Verunglückten hatte ſeine Berletzung auf einem Täfel⸗ chen um den Hals hängen und die an Ort und Stelle vorzu⸗ nehmenden Notverbände mußten dementſprechend angelegt wer⸗ den. Alle Verletzten wurden auf Tragbahren nach einem leeren Gebäude gebracht, die nur gering verletzten Leute begaben ſich zu Fuß dorthin. Die Toten wurden wie eine Mumie verſchnürt, in einer Hülle aus Segeltuch mit Seilen vom Dache herabge⸗ laſſen. Dem Uneingeweihten wäre der Anblick der zahlreichen mit allen möglichen Bandagen verſehenen Leute in dem improvi⸗ ſierten Lazarett ein ſchauerlicher Anblick geweſen und man kann ſich einen Begriff machen von den Szenen, die ſich im Ernſtfalle auf einem ſolchen Schreckenslager abſpielen. Stunde nach der Alarmierung, war der letzte Mann geborgen. Von dem Lazarett wurden die Verletzten in die bereitſtehenden Eiſenbahnwagen gebracht, da angenommen war, die Fabrik liege 5 bis 10 Km. von der Stadt entfernt. Sehr raſch waren die eiſernen Geſtelle zum hängen der Tragbahren in den Eiſenbahn⸗ wagen errichtet, auch das Automobil, das die Geräte brachte, wurde zum Transport eingerichtet und um 9 Uhr war bereits der ganze Transport verladen. Ebenſo ſchnell vollzog ſich das Ausladen der Verletzten und das Abmontieren der Geräte. Ein großes Zelt für Aufnahme der Verletzten war im Fabrikhofe er⸗ richtet worden, es wurde jedoch nicht benutzt. Nach Beendigung der Uebung hielt der leitende Arzt, Herr Dr. Wegerle, Kritik ab. Dann hielt auch der Kolonnenführer Herr Hauptmann a. D. Grosbs eine kurze Anſprache, die mit einem Hurrah auf den Kaiſer und den Großherzog von Baden ſchloß. Vor dem Fabrik⸗ tore hatte ſich während der Uebung eine große Menſchenmenge angeſammelt. Von Heidelberg hatte der dortige Führer der Sanitätskolonne, Herr C. D. Guthmann, der eÜbung beige⸗ wohnt. * Turneriſches. Bei dem geſtrigen 4. Turn⸗ und Spielfeſt auf den hiſtoriſchen Spicherer Höhen wurde der von dem be⸗ hinter Holzſtößen fagen ſie zum feil berſteckf und düf dem Däche] Freſherr Pon Schenckendorf, geftifſete Wanderpreis für Um.35 Uhr, einef kannten Förderer der Turn⸗ und Jugendſpielbewegung, Herrn den 500 Meter Eilbotenlauf von der Mannſchaft des Mannheimer Turner bunds„Germania“, den Turnern Amelung, Münch, Roſſelius, Tafel und Ufer gewonnen. Meldungen hierzu lagen 24 vor. Bedingung war, daß ſämtliche Läufer den um 6 Uhr früh beginnenden Vierkampf, beſtehend in Stabhochſprung Freihoch, Steinſtoßen und 100 Meter Lauf teilnehmen und zu⸗ ſammen 240 Punkte erreichen mußten. Aus dieſem Wettkampf zu dem 400 Turner antraten, gingen die Turner Roſſelius mi 72 Punkten als zweiter, und Münch mit 63 Punkten als elfte Sieger hervor. Frachtbriefe. uller Art, ſters vorrdlig m det 5. Bdaslde Buchdruckerel. im eigenen Heim bringt das schte Miusty. e gratis. L. Spiegel& Sohn Pianken. D. R. P.— ohne Lötfuge, kaufen Sie nach Gewicht am Lilligſten bei 77111 . Fesenmeyer, P, 3, Breiteſtraße. —5 Jedes Brautpaar erhält eins geschnitzteschwarzwälder Phonographen-Walzen(Dur gratis. Extra-Offerte Stück 40 Pfg. 60069 Goldene Damenuhr vom Friedrichspark, Ballhaus, Brelteſtraße und Dammſtraße. Gegen Belohnung abzugeben Lortzingſtraße 2, 2. St. 63864 Ternischtes. Warnung. Ich warne hiermit Jedermann meiner Frau Roſa Ketterer geb. 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